CFO and beyond - Möglichkeiten und Wege außerhalb der
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CFO and beyond - Möglichkeiten und Wege außerhalb der
CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion CFO and beyond Das Wissen und die Erfahrung des CFO waren nie so gefragt wie heute. Neben seiner eigentlichen Tätigkeit als Finanzchef ist er ein begehrter Kandidat für Aufsichtsratsmandate und andere zusätzliche Aufgaben außerhalb des Unternehmens. Unsere Studie untersucht, warum die Kompetenzen des CFO so stark nachgefragt werden, und wir zeigen auf, wie CFOs diese zusätzlichen Herausforderungen meistern. Darüber hinaus analysieren wir die Karrieremöglichkeiten und -wege von Führungskräften im Finanzbereich. CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Die Grundlagen der Studie 2 Executive Summary 4 Noch nie so begehrt wie heute: große Nachfrage nach dem Fachwissen von CFOs in Aufsichtsräten 8 Die Treiber für die enorme Nachfrage nach CFOs 11 14 Sollten aktive CFOs eine zusätzliche Aufgabe übernehmen? Die Vorteile einer Aufsichtsratsfunktion Die Nachteile einer zusätzlichen Aufgabe bzw. Position Die richtige Aufgabe finden Der Gesellschaft etwas zurückgeben 19 21 22 24 Quo vadis, CFO? 26 Die Karrieren führender CFOs nach ihrem Ausscheiden als Finanzchef 28 Vom CFO zum CEO 39 In das Private-Equity-Geschäft wechseln 42 Übernahme von Aufsichtsratsmandaten 45 Wie Sie Ihre Chancen auf eine Karriere im Aufsichtsrat oder in anderen Gremien maximieren 48 Acht wichtige Schritte, um sich auf eine Karriere im Aufsichtsrat oder in anderen Gremien vorzubereiten Der Aufsichtsrat der Zukunft Vielfalt im Aufsichtsrat 51 53 54 Demografische Daten 56 Die Rolle des CFO 58–61 Kontakte und weitere CFO-Literatur 62–64 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 1 Die Grundlagen der Studie Die Studie stützt sich auf drei wesentliche Bestandteile: eine globale Umfrage unter 800 Führungskräften im Finanzbereich, eine Analyse der Werdegänge von Konzern-CFOs aus 347 der weltweit größten Unternehmen der vergangenen zehn Jahre und ausführliche Interviews mit führenden CFOs, Governance-Experten und Wissenschaftlern. Wir danken allen Teilnehmern, die uns einen Einblick in ihren Berufsalltag gewährt haben. 1 Weltweite Umfrage unter 800 Führungskräften im Finanzbereich, darunter:1 • Konzern-CFOs: 36 % • CFOs einer Region oder eines Unternehmensbereichs: 64 % • Alle wichtigen Sektoren • Unternehmen mit einem weltweiten Jahresumsatz von mehr als 1 Mrd. US-Dollar: 53 % • Antworten aus Europa, dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Indien und Afrika (EMEIA): 64 %, Amerika: 21 %, Asien/Pazifik: 15 % 2 Analyse von Konzern-CFOs aus 347 der weltweit größten Unternehmen:2 • Alle Unternehmen erwirtschaften einen weltweiten Jahresumsatz von mehr als 5 Mrd. US-Dollar, 60 % der Unternehmen sind im Fortune 500 gelistet. • Unternehmen mit Sitz in den USA: 102, Großbritannien: 50, Frankreich: 40, Deutschland: 35, Italien und Spanien: 30, Skandinavien: 30, China: 30, Australien: 30 Wir haben •die Werdegänge von Konzern-CFOs, die ihre Funktion im Jahr 2002 aktiv ausgeübt haben (Teilnehmer 2002), über die vergangenen zehn Jahre analysiert und •sie mit den Werdegängen von CFOs (sofern abweichend) verglichen, die die gleiche Funktion im Jahr 2012 innehatten (Teilnehmer 2012). 1 Die Umfrage wurde von der Economist Intelligence Unit durchgeführt. Nähere Einzelheiten zu den der Umfrage zugrunde liegenden demografischen Daten finden sich auf Seite 56. 2 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 2 Die Analyse stützt sich auf Daten von BoardEx, einer globalen Online-Datenbank, in der biografische Angaben über Führungskräfte aus öffentlich verfügbaren Quellen gespeichert sind. 3 Für diese Studie haben wir unter anderem die folgenden CFOs und Executives ausführlich interviewt: • Robbie Barr, COO, Terra Firma • Carl Berquist, Executive Vice President und Chief Financial Officer, Marriott International • Robert Blain, CFO, Cirque du Soleil • Ritchy Drost, CFO, LGI Europe • Richard Emerton, Managing Partner, Board and CEO Services, EMEA, Korn/Ferry • Kevin Farr, CFO, Mattel • David Grigson, Chairman des Trinity-Mirror-Verlags • Faisal Al Hajri, CFO, Qatar Foundation • Steve Hare, Leiter der Portfolio Support Group, Apax Partners • Andy Hines, Dozent und Executive-in-Residence des Graduate Program am Institut für Zukunftsstudien der Universität von Houston • Ben Jones, Leiter der Financial Officer Practice der Region EMEA, Korn/Ferry International • Andrew Kakabadse, Professor für internationale Managemententwicklung, Cranfield University School of Management • Birgitta Kantola, Independent Director, Stora Enso • Christophe de Margerie, CEO, Total • Philip McHugh, CFO, Barclaycard • Chris Pierce, CEO, Global Governance Services • Michael Sen, CFO, Sector Healthcare, Siemens • Bhavesh Shah, Vice-President der Region Asia-Pacific, Johnson & Johnson • N.P. Singh, COO, Sony Entertainment Network • Susan Stautberg, President der PartnerCom Corporation • Kees Storm, Vorsitzender des Aufsichtsrats von KLM • Dominique Thormann, CFO, Renault • Lawrie Tremaine, Executive Vice-President und CFO, Woodside • Ashley Whipman, Director, Robert Half Management Resources CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 3 2002 hatten über ein Drittel der CFOs der weltweit größten Unternehmen ein Aufsichtsratsmandat, zehn Jahre später fast die Hälfte von ihnen. 4 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Executive Summary Die Unternehmen wollen Persönlichkeiten, die in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld Sicherheit und Verlässlichkeit bieten können. Dank ihrer einzigartigen Kombination analytischer, fachlicher und strategischer Fähigkeiten bringen CFOs dafür die besten Voraussetzungen mit. 1 Unsere Studie Die DNA des CFO hat gezeigt, dass die meisten Führungskräfte im Finanzbereich die Position des CFO als Karriereziel ansehen – und nicht als Zwischenstation auf dem Weg zum CEO. Dabei hat gerade der CFO große Karrierechancen: Sein Finanzwissen ist begehrt wie nie – im eigenen Unternehmen für Aufgaben neben der Finanzfunktion und in externen Gremien, Aufsichtsräten und gesellschaftlichen Organisationen als „Financial Expert“. Dieses zusätzliche Engagement wirkt sich enorm auf seine Karriere aus. Natürlich wollen sich nicht alle Führungskräfte im Finanzbereich außerhalb ihres eigentlichen Aufgabengebiets engagieren. Viele sind der Meinung, dass ihnen ihre Position genügend Spielraum und Entwicklungsmöglichkeiten biete. Und doch setzen heute immer mehr CFOs auf Vielseitigkeit und übernehmen zusätzliche Aufgaben. Die vorliegende Studie ist Teil unserer CFO-Serie, die die Rolle und das Aufgabengebiet des CFO von heute untersucht. In dieser Studie analysieren wir die Möglichkeiten für CFOs, neben ihrer Aufgabe im Finanzbereich auch eine Funktion im Aufsichtsrat eines anderen Unternehmens oder in einer gemeinnützigen oder kulturellen Einrichtung zu übernehmen. Wir loten auch aus, welche Schritte CFOs unternehmen können, um die Rolle eines Aufsichtsratsoder eines Vorstandsvorsitzenden zu übernehmen oder von einem börsennotierten zu einem Private-Equity-Unternehmen zu wechseln. In einer Rückschau analysieren wir, wie sich die Karrieren führender CFOs in den zehn Jahren seit 2002 entwickelt haben. Und wir beschäftigen uns mit der Frage, ob und inwieweit sich die Struktur von Aufsichtsratsgremien in den kommenden zehn Jahren verändern wird. Mit diesem Themenspektrum wollen wir zwei Gruppen ansprechen: CFOs, die von den Erfahrungen anderer CFOs profitieren wollen, und zukünftige Finanzchefs, die bereits jetzt damit beginnen, ihre Karriere langfristig und umfassend zu planen und voranzutreiben. Einem CFO haben noch nie so viele Möglichkeiten offengestanden wie heute. CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 5 Executive Summary Noch nie so begehrt wie heute: große Nachfrage nach dem Fachwissen von CFOs in Aufsichtsräten Anteilseigner, Vorstand und Aufsichtsrat wollen Aufsichtsratsfunktionen immer öfter mit aktiven oder ehemaligen CFOs besetzen. Von den 800 CFOs, die wir für diese Studie befragt haben, gaben 79 % an, dass sie aufgrund ihrer Finanzkompetenz äußerst begehrte Kandidaten für einen Posten im Aufsichtsrat seien. Eine Analyse, wie sich die Zusammensetzung von Aufsichtsräten weltweit führender Unternehmen in der letzten Dekade verändert hat, stützt diese Aussage. 2002 übten 36 % der CFOs der weltweit größten Unternehmen eine Funktion als Aufsichtsrat aus. Zehn Jahre später ist dieser Prozentsatz auf 46 % gestiegen. In einer Zeit, da Unternehmen mit den Folgen der Finanzkrise und einer „Wirtschaftsentwicklung der zwei Geschwindigkeiten” zu kämpfen haben, suchen sie nach Persönlichkeiten, die in einem unsicheren Umfeld Sicherheit und Verlässlichkeit bieten können. Dank seiner einzigartigen Kombination analytischer, fachlicher und strategischer Fähigkeiten bringt ein CFO dafür die besten Voraussetzungen mit. Darüber hinaus hat der regulatorische Druck den Bedarf an FinanzKnow-how zusätzlich steigen lassen. In einigen Ländern sind diese Fähigkeiten nicht nur erwünscht, sondern sogar Voraussetzung, um eine Funktion im Aufsichtsrat übernehmen zu können. CFOs – und deren Arbeitgeber – wissen um die Vorteile eines Aufsichtsratsmandats Trotz der hohen Anforderungen, die ihre Funktion mit sich bringt, entscheiden sich viele CFOs, neben ihrer eigentlichen Tätigkeit zusätzlich einen Teil ihrer Zeit einem Aufsichtsratsmandat, einem beratenden Gremium oder einer Führungsrolle in einer gemeinnützigen Organisation zu widmen. Mehr als ein Viertel aller Befragten üben bereits eine zusätzliche Aufgabe aus, 40 % erwägen, dies in Zukunft zu tun. Die Übernahme zusätzlicher Aufgaben ist für einen CFO mit zahlreichen persönlichen und beruflichen Vorteilen verbunden. Er hat die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand zu schauen und somit Fragestellungen, mit denen beispielsweise der Aufsichtsrat konfrontiert wird, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Durch sein zusätzliches Engagement kann er neue Erkenntnisse sammeln, um daraus gewissermaßen „Best Practices“ zu entwickeln, die auch branchenübergreifend Anwendung finden können. CFOs, die Aufsichtsratsmitglied in einem sehr großen und namhaften Unternehmen sind, profitieren zudem von einem Image- oder 6 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Reputationseffekt, der wiederum dem Unternehmen zugutekommt, für das der CFO in seiner eigentlichen Vorstandsfunktion tätig ist. Eine wesentliche Herausforderung ist der Zeitmangel Über 30 % der Befragten wollen keine zusätzlichen Aufgaben in Aufsichtsräten oder anderen Gremien annehmen. Viele sehen sich schlichtweg nicht dazu in der Lage, weil sie durch ihr eigentliches Aufgabengebiet bereits mehr als ausgelastet sind und das Risiko einer Überbeanspruchung erheblich ist. Die Corporate-Governance-Regeln werden immer restriktiver, sodass sich der Zeitaufwand, den ein Aufsichtsratsmitglied aufbringen muss, massiv erhöht hat. Zwar sind CFOs grundsätzlich daran interessiert, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, doch wächst die Diskrepanz zwischen dem Zeitaufwand, den sie ihrem eigenen Empfinden nach für diese zusätzliche Rolle aufbringen können (durchschnittlich rund vier Stunden pro Woche), und dem gemäß den Best-Practice-Regeln für Corporate Governance empfohlenen Zeitaufwand zur angemessenen Erfüllung dieser Aufgabe. So lautet die Empfehlung des britischen Walker Report beispielsweise, dass man pro Jahr zwischen 30 und 36 Tage für derartige Tätigkeiten einplanen solle. CFOs und zukünftige Finanzchefs müssen langfristig denken und handeln Bei den Befragten, die sich selbst als „langfristige Planer“ einschätzen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie zusätzliche Aufgaben übernehmen, deutlich höher als bei CFOs, die sich eher als „Karriereopportunisten“ sehen. Erfahrene CFOs raten jungen Kollegen deshalb: Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung Ihrer Karriere! Bereitet sich ein CFO erst dann auf eine solche Rolle vor, wenn er sich dafür bewerben will, kann es schon zu spät sein. Dies gilt vor allem dann, wenn Kandidaten mit einem speziellen Profil gesucht werden. Unsere Umfrage hat gezeigt, dass CFOs in der Regel schon in jungen Jahren damit beginnen, auf entsprechende Funktionen etwa in einem Aufsichtsrat hinzuarbeiten. Wir haben die Situation von Konzern-CFOs, die 2002 bei einigen der weltweit größten Unternehmen beschäftigt waren, mit der Situation von CFOs verglichen, die diese Positionen im Jahr 2012 einnahmen. Demnach war die Wahrscheinlichkeit, dass ein CFO eine weitere Aufgabe außerhalb seiner Regeltätigkeit ausübt, im Jahr 2012 in allen Altersgruppen wesentlich höher. Am deutlichsten zeigt sich dieser Unterschied bei den unter 50-Jährigen. Anteilseigner, Vorstand und Aufsichtsrat wollen Aufsichtsratsfunktionen immer öfter mit CFOs besetzen. Kandidaten müssen sich auf Veränderungen einstellen Teil einer jeden Planung ist das Antizipieren von zukünftigen Entwicklungen. In den kommenden zehn Jahren werden die zunehmende Globalisierung und die immer stärkere Verbreitung moderner Technologien die Geschäftspraxis stark beeinflussen. Dann werden die Führungsetagen zunehmend Kandidaten schätzen, die Kenntnisse über und Erfahrungen in schnell wachsenden Märkten und Social Media haben und ausgeprägte analytische Fähigkeiten vorweisen können. Zudem wird die Zusammensetzung von Vorständen und Aufsichtsräten im Hinblick auf Geschlecht, Alter, Ausbildung und Erfahrung künftig immer heterogener. Es geht nicht immer nur ums Geschäft Als zusätzliche Aufgabe würden die befragten 800 Führungskräfte aus dem Finanzbereich nicht zwingend eine unternehmerische Funktion bevorzugen, sondern eher die Mitarbeit in einer gemeinnützigen oder kulturellen Institution. Dies wird insbesondere im amerikanischen und angelsächsischen Raum deutlich, während in den deutschsprachigen Ländern die Mehrzahl der Befragten an einer Aufsichtsratsfunktion oder einer ähnlichen Aufgabe interessiert ist. Die Umfrageteilnehmer gaben an, dass einer ihrer Hauptbeweggründe für die Übernahme einer zusätzlichen Tätigkeit darin bestehe, einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft allgemein zu leisten. Eine solche Aufgabe kann nicht nur sehr erfüllend sein; die Arbeit als Mitglied des Verwaltungsrats einer gemeinnützigen oder kulturellen Organisation bietet auch hervorragende Gelegenheiten zum Netzwerken und zum Erfahrungsausbau. Auch wenn die meisten Teilnehmer für verschiedene Positionen die nötigen Voraussetzungen mitbringen, bleibt für die Mehrheit die Rolle als CFO das Karriereziel. Unsere Studie Die DNA des CFO zeigte auf, dass die meisten CFOs ihre bisherige Tätigkeit entweder weiter ausüben wollen oder sie als Sprungbrett in die CFO-Position eines anderen Unternehmens begreifen. Unsere aktuelle Umfrage kommt zu dem gleichen Resultat. Es zeigt sich, dass 62 % derjenigen, die 2002 als CFO in einem Großkonzern beschäftigt waren, zehn Jahre später entweder immer noch als CFO fungieren oder aus dieser Position in den Ruhestand gegangen sind. Lediglich 15 % wechselten in die Position eines CEO und 3 % wurden COO. Acht wichtige Schritte, um sich auf eine Karriere im Aufsichtsrat oder in anderen Gremien vorzubereiten Die Anforderungen sind naturgemäß für jede Position völlig unterschiedlich. Unsere Studie kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass CFOs und künftige Finanzverantwortliche acht wichtige Punkte beachten sollten, um Karriereentscheidungen gezielter treffen zu können und ihre Attraktivität für neue oder zusätzliche Positionen zu steigern: 1. Entwickeln Sie einen kohärenten Lebenslauf. Analysieren Sie rechtzeitig, welche Kompetenzen Ihnen noch fehlen. 2. Übernehmen Sie Aufgaben außerhalb des Finanzbereichs oder des Unternehmens. 3. Bauen Sie sich ein unternehmens- und branchenübergreifendes Netzwerk auf. 4. Schärfen Sie Ihr persönliches Profil. 5. Sammeln Sie internationale Erfahrungen. 6. Erweitern Sie Ihr Aufgabenspektrum. 7. Bleiben Sie nicht in der Unternehmenszentrale stecken, suchen Sie sich weitere Tätigkeitsfelder außerhalb der Unternehmenszentrale. 8. Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung Ihrer Aufsichtsratskarriere. Auf Seite 51–52 gehen wir näher auf diese Punkte ein. CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 7 79 % 00% der Befragten gaben an, dass sie aufgrund ihrer Finanzkompetenz äußerst begehrte Kandidaten für ein AufsichtsText gets inserted hereseien. ratsmandat geworden 8 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Noch nie so begehrt wie heute: große Nachfrage nach dem Fachwissen von CFOs in Aufsichtsräten „Die Sprache, die im Aufsichtsrat gesprochen wird, ist die Sprache der Finanzen und der Wertschöpfung. Für CFOs ist es sehr einfach, sich in diese Umgebung zu integrieren und ihren Beitrag zu leisten.“ 2 Finanzexperten sind in Aufsichtsräten gefragter denn je. Das Interesse an aktiven oder ehemaligen CFOs als Aufsichtsratsmitglied ist enorm gestiegen. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation wünschen sich Anteilseigner und Aufsichtsgremien einen Aufsichtsrat, der über die passenden Kompetenzen und Sichtweisen sowie ein gutes Urteilsvermögen verfügt. CFOs bringen hierfür hervorragende Voraussetzungen mit. David Grigson, Chairman des Trinity-Mirror-Verlags und ehemaliger CFO CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 9 Noch nie so begehrt wie heute: große Nachfrage nach dem Fachwissen von CFOs in Aufsichtsräten Das Wissen und die Erfahrung von CFOs sind für die Kontrollfunktion, die Aufsichtsräte erfüllen, besonders wichtig. „Die Sprache, die im Aufsichtsrat gesprochen wird, ist die Sprache der Finanzen und der Wertschöpfung“, erklärt David Grigson, Chairman des Trinity-Mirror-Verlags und ehemaliger CFO. „Für CFOs ist es sehr einfach, sich in diese Umgebung zu integrieren und ihren Beitrag zu leisten. Schließlich geht es in den Diskussionen immer darum, was das Unternehmen tun kann, um den Shareholder Value zu steigern. Mit solchen Wertberechnungen sind CFOs tagtäglich beschäftigt.“ Das Interesse, Aufsichtsratsposten mit aktiven und ehemaligen CFOs zu besetzen, ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Von den 800 CFOs, die wir im Rahmen dieser Studie befragt haben, gaben 79 % an, dass sie aufgrund ihrer Finanzkompetenz äußerst begehrte Kandidaten für eine solche Rolle geworden seien. Ein ähnlich hoher Prozentsatz sagte aus, dass die Kenntnisse und Erfahrungen, über die sie als CFO verfügen, sie für Aufgaben außerhalb des Finanzbereichs stark prädestinieren. Unsere Analyse der Veränderungen in der Zusammensetzung von Aufsichtsräten hat ergeben, dass der Anteil aktiver und ehemaliger CFOs in Aufsichtsratsgremien in den letzten zehn Jahren signifikant gestiegen ist. 2002 waren nur knapp 8 % der Aufsichtsratsmitglieder der 347 analysierten Unternehmen entweder aktive oder ehemalige CFOs. Zehn Jahre später ist dieser Prozentsatz auf 14 % gestiegen. Bei bestimmten Positionen tritt dieser Unterschied noch deutlicher zutage: 2002 waren nur knapp 19 % der Vorsitzenden von Prüfungsausschüssen entweder aktive oder ehemalige CFOs; bis 2012 hat sich dieser Anteil auf 41 % erhöht (Grafik 1). Grafik 1: Anteil der Aufsichtsratsmitglieder, die aktive oder ehemalige CFOs sind bzw. waren 8 Aktive oder ehemalige CFOs in Aufsichtsräten 14 9 Aufsichtsratsvorsitzende, die aktive oder ehemalige CFOs sind/waren 18 19 Vorsitzende von Prüfungsausschüssen, die aktive oder ehemalige CFOs sind/waren 6 Vorsitzende von Vergütungsausschüssen, die aktive oder ehemalige CFOs sind/waren 14 7 Vorsitzende von Nominierungsausschüssen, die aktive oder ehemalige CFOs sind/waren 2002 14 2012 Alle Angaben in Prozent Quelle: EY-Analyse der CFOs von 347 Großunternehmen 10 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 41 „Kenntnisse des Finanzwesens alleine machen aus einem CFO nicht unbedingt einen guten Aufsichtsrat, aber sie sind dringend notwendig.“ Andrew Kakabadse, Professor für internationale Managemententwicklung an der Cranfield University School of Management Die Treiber für die enorme Nachfrage nach CFOs Drei Faktoren bestimmen das wachsende Interesse an CFOs: 1. die Änderungen von aufsichtsrechtlichen Vorschriften 2. das herausfordernde makroökonomische Umfeld 3. die zunehmende Kompetenzbreite der CFOs 1. Aufgrund der fortschreitenden Änderungen von aufsichtsrechtlichen Vorschriften sind Finanzkenntnisse in Aufsichtsratsfunktionen wünschenswert, wenn nicht sogar unabdingbar In zahlreichen Ländern ist der Bedarf an Finanz-Know-how im Aufsichtsrat gestiegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass infolge der Corporate-Governance-Skandale kontinuierlich neue aufsichtsrechtliche Vorschriften erlassen wurden. Seit 2003 müssen beispielsweise börsennotierte Unternehmen in den USA angeben, ob in ihrem Prüfungsausschuss mindestens ein vom Management unabhängiger „Finanzexperte“ sitzt. Ist dies nicht der Fall, hat das Unternehmen die Gründe dafür anzugeben. In Großbritannien hat der Aufsichtsrat laut dem Corporate Governance Code sicherzustellen, dass wenigstens ein Mitglied des Prüfungsausschusses über aktuelle und relevante Erfahrungen im Finanzwesen verfügt. In Deutschland muss bei kapitalmarktorientierten Unternehmen mindestens ein unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügen. 2. Das makroökonomische Umfeld rückt die traditionellen Kenntnisse und Fähigkeiten von CFOs in den Vordergrund Seit 2008 sehen sich Unternehmen mit äußerst schwierigen makroökonomischen Bedingungen konfrontiert: Die Industrieländer und die Emerging Markets wachsen weiterhin mit unterschiedlicher Dynamik. Die Finanzmärkte sind unverändert volatil und die Banken sind zurückhaltender mit der Kreditvergabe. Die Folge ist, dass Unternehmen sich verstärkt auf das Kosten-, Risiko- und Cashflow-Management konzentrieren müssen – drei Bereiche, die eindeutig in die Kompetenzen eines CFO fallen. Auf den Aufsichtsrat bezogen heißt dies, dass Aufsichtsratsmitglieder, die bereits Erfahrung als CFO mitbringen, über hervorragende Voraussetzungen verfügen, um die komplexen wirtschaftlichen Herausforderungen von Unternehmen zu durchschauen und strategische Entscheidungen maßgeblich mit zu beeinflussen. „Der Wettbewerbsvorteil vieler Unternehmen besteht längst nicht mehr ausschließlich in Produkten, Dienstleistungen und technischer Qualität. Heute sind Kostendisziplin und die Minimierung künftiger Risiken entscheidend“, erläutert Andrew Kakabadse, Professor für internationale Managemententwicklung an der Cranfield University School of Management. „Angesichts der derzeitigen Situation ist es daher verständlich, dass sich Anteilseigner verlässliche Aufsichtsräte wünschen, die über fundierte Finanzkenntnisse verfügen. Kenntnisse des Finanzwesens alleine machen aus einem CFO nicht unbedingt einen guten Aufsichtsrat, aber sie sind dringend notwendig.“ 3. Die zunehmende Ausweitung ihres Kompetenzbereichs erhöht die Attraktivität von CFOs für Aufgaben im Aufsichtsrat Was vielleicht am wichtigsten ist: Die Rolle des CFO hat sich in den letzten zehn Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, sodass CFOs heute eine Position im Aufsichtsrat viel effizienter ausfüllen können. In unserer Studie Die DNA des CFO fanden wir heraus, dass Finanzchefs von heute ein breites und komplexes Aufgabenspektrum zu bewältigen haben. Dieses umfasst strategische Aufgaben, Geschäftspartnerschaften, das interne und externe Stakeholder-Management sowie operative Zuständigkeiten, die weit über die klassischen fachlichen und finanziellen Anforderungen, die früher an diese Funktion gestellt wurden, hinausgehen. CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 11 Noch nie so begehrt wie heute: große Nachfrage nach dem Fachwissen von CFOs in Aufsichtsräten „CFOs werden nicht nur deshalb in den Aufsichtsrat geholt, weil sie etwas vom Berichtswesen verstehen“, bringt es Gerd Stürz, Leiter des GSA-CFO-Programms von EY, auf den Punkt. „Gefragt sind Persönlichkeiten, die mit einer strategischen Perspektive für die Finanzseite des Unternehmens aufwarten können, ganz gleich, ob es sich dabei um Fragen zur Kapitalisierung und Finanzierung, um das Thema Übernahmen und Akquisitionen oder um die Beurteilung durch einen Finanzanalysten handelt. Wäre ein CFO nur deshalb Finanzchef, weil er ein ausgewiesener Experte für Rechnungslegungsstandards ist, wäre das mit Sicherheit nicht der Wunschkandidat für einen Aufsichtsratsposten.“ Die Nachfrage ist größer als das Angebot In der Tat ist das Interesse an den umfassenden Kenntnissen und Fähigkeiten von CFOs für Aufsichtsratsfunktionen derart gestiegen, dass die Nachfrage nach aktiven oder ehemaligen CFOs, die über den richtigen Mix an Know-how verfügen, deutlich größer ist als das Angebot an geeigneten Kandidaten. „Das Interesse an Führungskräften, die über ein Wissensspektrum vergleichbar dem von CFOs verfügen, ist groß. CFOs sind auch deshalb für ein Aufsichtsratsmandat geeignet, weil sie es gewöhnt sind, Entscheidungen auf eine analytische und kritische Weise zu hinterfragen“, sagt Gerd Stürz. „In einer solchen Position geht es nicht darum, Geschäftsentscheidungen selbst zu treffen. Es geht vielmehr darum, Dinge zu hinterfragen, Unterstützung zu leisten und eine Art Kontroll- und Hinweisfunktion wahrzunehmen“, so Stürz. Die Kenntnisse und Fähigkeiten eines CFO sind für ein breites Spektrum an Aufgaben einsetzbar Die große Mehrheit der Teilnehmer unserer Umfrage ist der Auffassung, dass CFOs gute Voraussetzungen mitbringen, um wichtige Aufsichtspositionen auszufüllen, in Prüfungs-, Nominierungs- und Risikoausschüssen mitzuwirken und den Vorsitz im Aufsichtsrat auszuüben (Grafik 2). Grafik 2: Wie gut sind CFOs Ihrer Meinung nach geeignet, um die folgenden Aufsichtsratsaufgaben bzw. -positionen auszufüllen? Überhaupt nicht geeignet 6 Mitglied des Prüfungsausschusses 81 6 Mitglied des Risikoausschusses Mitglied des Vergütungsausschusses Sehr geeignet 77 8 72 9 66 Vorsitzender des Aufsichtsrats Mitglied des Nominierungsausschusses 12 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter 800 CFOs 12 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 56 „Das Interesse an Führungskräften, die über ein Wissensspektrum vergleichbar dem von CFOs verfügen, ist groß. CFOs sind auch deshalb für ein Aufsichtsratsmandat geeignet, weil sie es gewöhnt sind, Entscheidungen auf eine analytische und kritische Weise zu hinterfragen.“ Gerd Stürz, Leiter des GSA-CFO-Programms von EY CFOs sind für den Prüfungsausschuss am besten geeignet … Es ist wenig überraschend, dass CFOs der Ansicht sind, dass sie für eine Position als Mitglied eines Prüfungsausschusses am besten geeignet sind: 81 % der Befragten gaben an, dass CFOs eine gute Wahl für diese spezielle Aufgabe seien. Die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen schreiben häufig vor, dass mindestens ein Mitglied des Prüfungsausschusses über ausgezeichnete Kenntnisse des Finanzwesens verfügen muss. Aber es gibt noch eine Reihe weiterer Gründe, weshalb Führungsgremien und Nominierungsausschüsse bevorzugt aktive und ehemalige CFOs in solchen Positionen sehen. Die Rechnungslegungsvorschriften ändern sich mit großer Geschwindigkeit, Investoren agieren immer aktiver, und Unternehmen sehen sich mit extrem komplexen Risiken und aufsichtsrechtlichen Vorschriften konfrontiert. All diese Entwicklungen erhöhen den Druck auf die Mitglieder von Prüfungsausschüssen und machen es für diejenigen ohne Finanzhintergrund noch schwieriger, eine solche Funktion wahrzunehmen. „Verfügt der Vorsitzende eines Prüfungsausschusses nicht über die erforderlichen Kenntnisse und einen entsprechenden Hintergrund, besteht die Gefahr, dass der Ausschuss nicht die richtigen Kontrollen und Bilanzangaben bereitstellt, wie auch das Risiko, dass der CFO das Prüfungsgremium regelrecht vorführt “, sagt Steve Hare, Leiter der Portfolio Support Group bei Apax Partners. „Ist der Vorsitzende des Prüfungsausschusses hingegen tief im Thema, dann weiß er ganz genau, wann wichtige Ermessensentscheidungen getroffen und Anpassungen vorgenommen werden müssen. Wenn der Vorsitzende des Prüfungssauschusses gut arbeitet, ist er für den CFO des überwachten Unternehmens ein wertvoller Ansprechpartner bei komplexen Problemen.“ Die Mitgliedschaft in einem Prüfungsausschuss kann auch als Zwischenstation auf dem Weg zu einem bedeutenderen Aufsichtsratsposten in Erwägung gezogen werden. „Bei den Mitgliedern eines Prüfungsausschusses werden Erfahrung und Unabhängigkeit sehr hoch geschätzt“, meint Kees Storm, Vorsitzender des Aufsichtsrats von KLM. „Wenn Sie diese Rolle erfolgreich ausfüllen, kann es gut sein, dass Sie bald in eine wichtigere Position im Aufsichtsrat aufrücken, z. B. zum Vorsitzenden des Verwaltungs- oder des Aufsichtsrats.“ … aber sie in eine bestimmte Schublade zu stecken hieße, die Bandbreite ihrer Fähigkeiten zu verkennen Trotz ihrer hervorragenden Voraussetzungen für eine Position im Prüfungsausschuss befürchten manche CFOs, auf bestimmte Aufgaben festgelegt zu werden. „Einige CFOs finden es nicht zufriedenstellend, dass sie automatisch als Kandidaten für den Vorsitz im Prüfungsausschuss betrachtet werden, obwohl sie so viel mehr Kompetenzen für eine Mitarbeit im Aufsichtsrat zu bieten haben“, stellt Gerd Stürz klar. „Viele CFOs kümmern sich um die Geschäftsentwicklung und die Kapitalbeschaffung und haben Erfahrung mit umfangreichen Transaktionen, während ihre Aufgaben im Prüfungsausschuss möglicherweise nur rund 10 % ihrer Rolle als CFO ausmachen. Ich denke daher, dass einige von ihnen es bedauerlich finden, wenn die Bandbreite ihrer Erfahrung als CFO nicht unbedingt anerkannt wird.“ David Grigson pflichtet ihm bei. „Ich wäre vorsichtig, einen Posten in einem Aufsichtsrat zu übernehmen, nur weil jemand der Meinung ist, dass er eine freie Stelle im Prüfungsausschuss zu besetzen hat und hierfür eine Finanzführungskraft benötigt. Im Grunde sagt er damit, dass er meine weitreichenden Kenntnisse und Fähigkeiten nicht angemessen wertschätzt. Und wenn das der Fall ist, dürfte dies wohl nicht das richtige Gremium für mich sein.“ CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 13 67 % der Befragten haben bereits eine zusätzliche Rolle oder zeigen Interesse daran. 14 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Sollten aktive CFOs eine zusätzliche Aufgabe übernehmen? „Für einen CFO gibt es drei Gründe, eine Position in einem Aufsichtsrat anzunehmen: das damit verbundene intellektuelle Kapital, also das, was man lernt, das soziale Kapital, das sind die Menschen, auf die man trifft, und das kreative Kapital, sprich die Ideen und Konzepte, die man dadurch entdeckt und für das eigene Unternehmen umsetzt.” 3 Die Anforderungen des Tagesgeschäfts machen es dem CFO schwer, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Trotzdem kann ihm dieses Engagement erhebliche berufliche und persönliche Vorteile bringen – wenn es ihm gelingt, die richtige Balance zwischen den einzelnen Aufgaben zu finden. Damit sie ihre verschiedenen Aufgabenbereiche bewältigen können, müssen CFOs zusätzliche Tätigkeiten sorgfältig auswählen und sicherstellen, dass diese ihre Rolle als CFO und ihre langfristige Karriereentwicklung unterstützen. Susan Sautberg, President der PartnerCom Corporation CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 15 Sollten aktive CFOs eine zusätzliche Aufgabe übernehmen? Im Allgemeinen zeigten die Befragten ein großes Interesse, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Etwas mehr als ein Viertel der Befragten hat bereits neben der Rolle als CFO eine oder mehrere nebenberufliche Aufgaben übernommen, 40 % bekundeten ihr Interesse an einer solchen Tätigkeit (Grafik 3). Wenig überraschend ist, dass solche zusätzlichen Aufgaben mehrheitlich von erfahrenen CFOs wahrgenommen werden: Knapp ein Drittel der Konzern-CFOs hat bereits eine zusätzliche Funktion inne, verglichen mit 24 % der regionalen Finanzchefs und Finanzverantwortlichen der Geschäftsbereiche. Laut unserer Umfrage ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein aktiver CFO neben seiner eigentlichen Tätigkeit zusätzlich engagiert, von 2002 bis 2012 deutlich gestiegen: 2002 übten 36 % der aktiven CFOs eine zusätzliche Aufgabe aus, 2012 waren es bereits 46 %. Zwar dürften die CFOs sich weiterhin am ehesten in Richtung Prüfungsausschuss orientieren, doch streben auch immer mehr Befragte ein breiteres Aufgabenspektrum an, z. B. eine Position im Vergütungsausschuss oder als Vorsitzender des Aufsichtsrats (Abbildung 1). Grafik 3: Haben Sie neben Ihrer Rolle als CFO eine oder mehrere zusätzliche Aufgaben übernommen oder würden Sie dies gerne tun? Ich habe bereits eine zusätzliche Aufgabe übernommen. 27 Ich habe noch keine zusätzliche Aufgabe übernommen, hätte aber Interesse, es zu tun. Ich habe noch keine zusätzliche Aufgabe übernommen und beabsichtige auch in Zukunft nicht, es zu tun. 40 33 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter 800 CFOs Abbildung 1: Anteil der aktiven CFOs, die in den Jahren 2002 und 2012 in den weltweit größten Unternehmen zusätzliche Positionen innehatten bzw. innehaben Teilnehmer 2002 36 % der Befragten hatten 2002 eine Aufsichtsratsposition inne Teilnehmer 2012 Verteilung* Verteilung* 8 % Vorsitzender des Aufsichtsrats 17 % Vorsitzender des Aufsichtsrats 30 % Prüfungsausschuss 36 % Prüfungsausschuss 10 % Vergütungsausschuss 17 % Vergütungsausschuss 46 % der Befragten 11 % Nominierungsausschuss haben 2012 eine Aufsichtsratsposition inne 11 % Nominierungsausschuss * Die Verteilung zeigt die vier populärsten Arten von Aufsichtsratspositionen. Zu den weiteren Alternativen zählen der Risikoausschuss, der Finanzausschuss, der Richtlinienausschuss etc. 16 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion „Ein CFO kann in hohem Maße davon profitieren, wenn er über den Tellerrand seines Unternehmens hinausschaut und sich gedanklich mit den Problemen eines anderen Unternehmens auseinandersetzt.“ David Grigson, Chairman des Trinity-Mirror-Verlags und ehemaliger CFO Grafik 4 zeigt deutlich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass CFOs eine Aufgabe im Aufsichtsrat ausüben, in den letzten zehn Jahren weltweit in allen Ländern bzw. Regionen gestiegen ist – mit Ausnahme Skandinaviens. Grafik 4: Aktive CFOs, die 2002 und 2012 eine Aufsichtsratsposition innehatten bzw. innehaben 63 Deutschland 45 Frankreich 60 17 Australien 71 60 46 Großbritannien 32 49 43 Italien/Spanien 36 USA China 10 33 17 Skandinavien Teilnehmer 2002 39 30 Teilnehmer 2012 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter den CFOs von 347 Großunternehmen CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 17 Sollten aktive CFOs eine zusätzliche Aufgabe übernehmen? CFOs beginnen immer früher damit, Aufgaben in Aufsichtsräten und anderen Gremien zu übernehmen CFOs beginnen zudem immer früher damit, Positionen in einem Aufsichtsrat zu übernehmen. Der Anstieg der Zahl von CFOs in solchen Positionen ist in der jüngeren Generation, in der Altersgruppe 40 bis 49 Jahre, am auffälligsten (Abbildung 2). Abbildung 2: Verteilung von Aufsichtsratspositionen, die 2002 und 2012 von aktiven CFOs ausgeübt wurden bzw. werden Teilnehmer 2002 Teilnehmer 2012 Aufsichtsratsposition 29 % 42 % Prüfungsausschuss 25 % 40 % Vergütungsausschuss 5% 18 % Nominierungsausschuss 5% 16 % Altersgruppe 40 bis 49 Jahre Aufsichtsratsvorsitzender 50 bis 59 Jahre 7% 12 % Aufsichtsratsposition 48 % 54 % Prüfungsausschuss 32 % 34 % 9% 18 % 15 % 11 % 5% 20 % Vergütungsausschuss Nominierungsausschuss Aufsichtsratsvorsitz Die Meinung darüber, ob CFOs während ihrer aktiven Dienstzeit zusätzliche Aufgaben bzw. Funktionen übernehmen sollten, ist geteilt CFOs sind geteilter Meinung darüber, ob es für sie angemessen ist, zusätzliche Funktionen zu übernehmen. Dies wird durch Grafik 5 verdeutlicht. Das Problem besteht offenbar darin, dass die meisten CFOs zwar um die vielen Vorteile wissen, die mit solchen zusätzlichen Aufgaben verbunden sind; gleichzeitig gibt es aber auch erhebliche Hürden, die es ihnen extrem schwer machen, allen Aufgaben gerecht zu werden. Grafik 5: Stimmen Sie zu, dass CFOs keine zusätzlichen Aufgaben neben 5: ihrer Haupttätigkeit sollten? Grafik Stimmen Sie zu,ausüben dass CFOs keine zusätzlichen Aufgaben neben ihrer Haupttätigkeit ausüben sollten? Keine Meinung 18 % Quelle: Umfrage unter 800 CFOs *The middle is not displayed CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 42 % 40 % Quelle: Umfrage unter den CFOs von 347 Großunternehmen 18 Stimme zu Stimme nicht zu „Wenn Sie nicht über detaillierte Branchenkenntnisse verfügen, können Sie ungeniert ganz grundlegende Fragen stellen, weil es in Ordnung ist, wenn Sie etwas nicht sofort verstehen.“ Steve Hare, Leiter der Portfolio Support Group bei Apax Partners Die Vorteile einer Aufsichtsratsfunktion Zweifelsohne bringen zusätzliche Aufgaben dem CFO zahlreiche berufliche und persönliche Vorteile. Der CFO gewinnt vor allem ein besseres Verständnis der Dynamik in der höchsten Führungsebene. Weitere Pluspunkte sind der Austausch von Ideen und Best Practices sowie das Kennenlernen anderer Unternehmenskulturen. Der wichtigste Vorteil besteht darin, die Gruppendynamik auf höchster Führungsebene zu verstehen Nach Meinung der Befragten besteht der größte Nutzen bei der Übernahme eines Aufsichtsratsmandats darin, Erfahrungen im allgemeinen Management und auf höchster Führungsebene zu sammeln (siehe Grafik 6). Die meisten CFOs haben zwar häufig Kontakt zu den Vorstandsmitgliedern ihres eigenen Unternehmens oder gehören – zumindest in Deutschland – dem Vorstand an. Aber wenn sie auch die andere Perspektive, nämlich die des Aufsichtsrats, kennen, verstehen sie häufig sehr viel umfassender, wie das Zusammenspiel in den höchsten Führungsebenen tatsächlich funktioniert. Professor Kakabadse bestätigt dieses Umfrageergebnis und befürwortet es, dass Top-Führungskräfte neben ihrer eigentlichen Aufgabe ein Aufsichtsratsmandat ausüben. „Sie lernen auf diese Weise, mit den Anforderungen an die Unternehmensführung umzugehen“, sagt er. „Dies wird ihnen in ihrer aktuellen Position enorm nützen.“ Faisal Al-Hajri, CFO der Qatar Foundation, stimmt dem zu und verweist auf die vielen Erfahrungen, die Finanzführungskräfte durch zusätzliche Aufgaben machen können. „Man erhält Einblicke, die über die reinen Finanzen hinausgehen, und denkt sehr viel strategischer im Zusammenhang mit einem anderen Unternehmen oder einer Organisation“, erläutert er. „Außerdem kann man diese Aufgaben auch nutzen, um seine Reputation zu steigern.“ CFOs, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen oder die einen einzelnen Geschäftsbereich verantworten und noch eine Stufe von den Entscheidungen auf Konzernebene entfernt sind, können durch ihre Zusammenarbeit mit dem Vorstand äußerst wertvolle Einblicke gewinnen. „Als Finanzchef eines Geschäftsbereichs in einem großen Unternehmen kommt man möglicherweise mit den Entscheidungen, die in der Konzernzentrale getroffen werden, etwa zu Fragen der Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierung, gar nicht in Berührung, da dies in den Zuständigkeitsbereich des Konzern-CFO fällt“, sagt Michael Sen, CFO des Sektors Healthcare bei Siemens. „Wenn man ein Mandat im Aufsichtsrat eines kleineren Unternehmens oder eine Funktion in einem Prüfungsausschuss ausübt, wird man in solche Entscheidungsprozesse eingebunden und kann dabei nützliche Erfahrungen für eine künftige Position als Konzern-CFO sammeln.“ Grafik 6: Worin bestehen die Vorteile für einen aktiven CFO, ein Aufsichtsratsmandat zu übernehmen? Grafik 6: Worin bestehen die Vorteile für einen aktiven CFO, ein Aufsichtsratsmandat zu übernehmen? Möglichkeit, Erfahrungen im allgemeinen Management oder in der Aufsichtsratsarbeit zu sammeln 75 Möglichkeit, andere Unternehmen oder Branchen kennenzulernen 65 Möglichkeit, die Führung eines Unternehmens aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten 62 Möglichkeit, meine Eignung für Führungspositionen außerhalb der Finanzfunktion unter Beweis zu stellen Möglichkeit, die Erfahrungen aus meiner Tätigkeit als Aufsichtsrat für meine Rolle als CFO zu nutzen Möglichkeit, meine berufliche Karriere zu verbreitern oder zu diversifizieren, ohne unter dem Druck der Führungsverantwortung zu stehen 58 53 51 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter 800 CFOs CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 19 Sollten aktive CFOs eine zusätzliche Aufgabe übernehmen? Branchen- oder unternehmensübergreifende Erfahrungen sind ein weiterer wichtiger Pluspunkt Ein weiterer bedeutender Vorteil besteht in der Möglichkeit, fremde Unternehmen oder Branchen kennenzulernen. CFOs, die sich neben ihrer Hauptaufgabe zusätzlich in einem anderen Unternehmen engagieren, lernen nicht nur, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, sondern eignen sich auch wertvolle Kenntnisse an, die sie in ihrer Haupttätigkeit anwenden können. „Natürlich arbeiten wir alle hart und nehmen unseren Job sehr ernst, aber dabei besteht die Gefahr, dass wir ,betriebsblind‘ werden und nicht den Spielraum haben, um unseren Horizont zu erweitern“, warnt David Grigson. „Ein CFO kann in hohem Maße davon profitieren, wenn er über den Tellerrand seines Unternehmens hinausschaut und sich gedanklich mit den Problemen eines anderen Unternehmens auseinandersetzt.“ CFOs vergrößern ihr Wissensspektrum häufig, indem sie im Aufsichtsrat eines Unternehmens mitwirken, das in einer ihnen unbekannten Branche tätig ist. Von diesen vielfältigen Erfahrungen profitiert wiederum der Vorstand des eigenen Unternehmens durch innovativere Denk- und Handlungsweisen. „Beide Seiten ziehen einen großen Gewinn daraus, wenn ein neues Mitglied frischen Wind in ein Führungsgremium bringt”, resümiert Steve Hare. „Wenn man in derselben Branche bleibt, besteht die Gefahr, dass alle in ihren eingefahrenen Denkmustern verharren. Und wenn Sie nicht über detaillierte Branchenkenntnisse verfügen, können Sie ungeniert ganz grundlegende Fragen stellen, weil es in Ordnung ist, wenn Sie etwas nicht sofort verstehen. Solche Fragen können Diskussionen neu beleben und festgefahrene Annahmen, die vielleicht falsch sind, auf den Prüfstand stellen.“ Auf der anderen Seite ist es ja weniger das fundierte Branchen-Know-how, das der Vorstand eines anderen Unternehmens von einem aktiven CFO in seinem Aufsichtsrat erwartet, als vielmehr die Möglichkeit, sich seine breiter gefächerten Businesskenntnisse zunutze zu machen. Ein CFO, der bereits an mehreren M&A-Transaktionen beteiligt war, der Erfahrungen mit Shared Services mitbringt oder Unternehmen umstrukturiert hat, kann das dabei erworbene Wissen und Know-how meist auch in jedem anderen Sektor anwenden. Andererseits kann auch der CFO seine Mitarbeit in einem Aufsichtsrat dazu nutzen, seine eigenen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zu erweitern. So ist es für ein Unternehmen, das eine Investition in einen neuen Markt plant, von großem 20 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Vorteil, wenn sein CFO im Aufsichtsrat eines Unternehmens sitzt, das einen solchen Prozess bereits durchlaufen hat. „Für einen CFO gibt es drei Gründe, eine Position in einem Aufsichtsrat anzunehmen“, erläutert Susan Sautberg, President der PartnerCom Corporation, „das damit verbundene intellektuelle Kapital, also das, was man lernt, das soziale Kapital, das sind die Menschen, auf die man trifft, sowie das kreative Kapital, sprich die Ideen und Konzepte, die man dadurch entdeckt und für das eigene Unternehmen umsetzt.” Darüber hinaus profitiert der CFO davon, andere Unternehmenskulturen kennenzulernen. Der Umgang mit unterschiedlichen Management- oder Führungsstrukturen hilft ihm, seine sozialen Kompetenzen zu erweitern. „Wenn Sie mit den Führungskräften über den Arbeitsstil und die Arbeitsweise in ihrem jeweiligen Vorstand oder Aufsichtsrat sprechen, werden Sie feststellen, dass jedes Gremium anders arbeitet“, sagt Keith Pogson, Managing Partner Financial Services Asia-Pacific bei EY. „Es kann sehr wichtig sein, ein Verständnis dafür zu entwickeln, worin und warum sich diese Kulturen unterscheiden, denn dann lernen Sie, auf welch vielfältige Weise sich Probleme lösen und Herausforderungen meistern lassen.“ Es gibt eine Tendenz, sich für die Branche zu entscheiden, die man kennt CFOs finden es häufig problematisch, wenn sie sich dafür rechtfertigen müssen, dass sie eine Aufsichtsratsposition in einer anderen Branche annehmen. Aufgrund der hohen Anforderungen in ihrem eigentlichen Job streben CFOs tendenziell Positionen an, die einen stärkeren Bezug zu ihrer Kerntätigkeit haben. Zudem kann sich der benötigte Zeitaufwand durch den Wechsel in einen anderen Sektor erhöhen, weil der CFO mit dem Umfeld einfach weniger vertraut ist und es länger dauert, sich in die branchenspezifischen Herausforderungen einzuarbeiten. David Grigson räumt ein, dass diese Probleme bestehen, doch könne eine zu enge Fokussierung letztendlich dazu führen, dass Chancen vertan werden. „Viele CFOs haben Angst, dass sie ihrem eigenen Unternehmen die für die Nebentätigkeit benötigte Zeit wegnehmen, und versuchen daher, eine Position zu finden, die in direktem Zusammenhang mit ihrer Haupttätigkeit steht. Das ist ein Fehler, denn nichts geht über Diversifizierung. Eine zusätzliche Position hilft ihnen, ihr Wissen zu erweitern und zu verstehen, dass die Grundlagen von Geschäftsprozessen überall gleich sind.“ „Ebenso wie die Expertise und Praxiserfahrung als CFO den notwendigen Sachverstand für die Aufsichtsratsarbeit liefert, erweitert die Brille des Überwachers die Sicht auf und das Wissen für die eigene CFO-Funktion.“ Daniela Mattheus, Head of Corporate Governance Board Services Deutschland, Schweiz, Österreich bei EY Die Nachteile einer zusätzlichen Aufgabe bzw. Position Zeitliche Beschränkungen und Interessenkonflikte sind die größten Hindernisse Trotz der offensichtlichen Vorteile können zusätzliche Funktionen auch Nachteile mit sich bringen. Das größte Problem dürften die hohen Anforderungen sein, die an die Rolle des CFO gestellt werden. Unsere Umfrage hat ergeben, dass eine Überlastung als größtes Risiko angesehen wird, wenn ein CFO eine zusätzliche Aufgabe in einem Aufsichtsrat übernimmt. Zahlreiche Umfrageteilnehmer nannten auch Interessenkonflikte als mögliches Hindernis. Dabei ist es unerheblich, ob diese aus Wettbewerbsgründen oder ganz einfach aus zeitlichen Überschneidungen heraus entstehen (Grafik 7). Die steigenden Herausforderungen an eine Überwachungsfunktion machen eine sorgfältige Auswahl notwendig anderen Unternehmens wachsen. In einigen Ländern gibt es Unternehmensrichtlinien, in denen festgelegt ist, wie viel Zeit Aufsichtsräte für diese Tätigkeit aufwenden sollten. In Großbritannien beispielsweise empfiehlt der Walker Report 2009 – der sich zwar auf den Bankensektor konzentrierte, aber auch in anderen Bereichen viel Beachtung fand –, dass Aufsichtsräte im Laufe eines Jahres 30 bis 36 Tage für ihre Tätigkeit aufwenden sollten. Von einem Ausschussvorsitzenden wird erwartet, dass er seinen Aufgaben sogar noch mehr Zeit widmet. „Walker hat herausgefunden, dass viele Führungskräfte ihren Aufgaben nicht genügend Zeit widmen und dass eine Diskrepanz zwischen dem Maß an Professionalität, das erwartet werden darf, und der Realität besteht“, sagt Chris Pierce, CEO bei Global Governance Services. „Wenn Vorstandsgremien ihre Erwartungen eindeutig formulieren, sollten aktive CFOs sehr genau überlegen, ob sie eine Position im Aufsichtsrat des jeweiligen Unternehmens wirklich annehmen wollen, da sie möglicherweise nicht in der Lage sind, diese Arbeitsbelastung zu bewältigen.” Das Risiko der Überlastung dürfte nur in dem Maße steigen, wie die Anforderungen an den CFO aufgrund der Ausübung einer Überwachungsfunktion etwa im Aufsichtsrat eines Grafik 7: Was sind Ihrer Meinung nach die größten Risiken/Probleme für einen aktiven CFO, der eine zusätzliche Aufgabe annimmt? Risiko der Überlastung durch die Ausübung von Aufsichtsratsfunktionen als zusätzliche Aufgabe 60 Risiko von Interessenkonflikten zwischen der CFO-Rolle und der Nebentätigkeit als Aufsichtsratsmitglied 48 CFOs verfügen nicht über das notwendige starke Netzwerk, um als Kandidat für ein Aufsichtsratsmandat in Betracht zu kommen 38 Tendenz, ihre Kompetenzen als Aufsichtsrat im Hinblick auf ihre Rolle als unabhängiger Berater und Feedbackgeber zu überschreiten 37 Nicht genügend Selbstvertrauen, um die Rolle auszufüllen Verfügt nicht über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, um die Rolle erfolgreich auszufüllen 27 18 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter 800 CFOs CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 21 Sollten aktive CFOs eine zusätzliche Aufgabe übernehmen? Sicherlich gibt es Abweichungen zwischen den Empfehlungen von Walker und der Zeit, die ein CFO seiner Meinung nach für eine zusätzliche Position aufwenden kann: Über die Hälfte der von uns Befragten schätzen, dass sie lediglich fünf oder weniger Stunden pro Woche zur Verfügung hätten (Grafik 8). Allerdings entspricht das der Mindestempfehlung von Walker. Grafik 8: Wie viele Stunden kann ein CFO Ihrer Meinung nach pro Woche höchstens neben seiner Haupttätigkeit für eine zusätzliche Position aufwenden? Mehr als 20 Stunden Zwischen 10 und 1% 20 Stunden 4% Trifft nicht zu 11 % Keine Meinung 29 % Trifft zu 60 % Keine 2 % Weniger als 1 Stunde 5% Quelle: Umfrage unter 800 CFOs Persönliche und berufliche Risiken können Aspiranten auf einen Aufsichtsratsposten abschrecken Zwischen 5 und 10 Stunden 38 % Zwischen 2 und 5 Stunden 50 % Quelle: Umfrage unter 800 CFOs Andere Führungskräfte könnten die Auswirkungen Ihrer Nebentätigkeit auf Ihre Haupttätigkeit mit Skepsis betrachten Manche Unternehmen hegen Bedenken in Bezug auf den zeitlichen Aufwand, der für eine zusätzliche Tätigkeit anfällt, und zögern deshalb, ihren Finanzchefs eine solche Nebentätigkeit zu erlauben. Laut unserer Befragung gibt es jedoch eine breite Unterstützung der zusätzlichen Aufgaben des CFO. 60 % der Befragten erklärten, dass ihre Managementkollegen es sehr befürworten, dass sie zusätzliche Aufgaben annehmen, während nur 11 % dies ablehnen (Grafik 9). Auffällig ist auch, dass diejenigen, die bereits eine externe Position übernommen haben, wesentlich häufiger angeben, dass ihre Kollegen auf der Managementebene ihre Entscheidung unterstützen, als die, die keine zusätzliche Position ausüben. 22 Grafik 9: Andere Führungskräfte der Managementebene in meinem Unternehmen befürworten sehr, dass Mitglieder des Führungsteams zusätzliche Positionen annehmen CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Bedenken hinsichtlich persönlicher und beruflicher Risiken können ebenfalls ein Hinderungsgrund sein, eine Überwachungsaufgabe anzunehmen. Zwar wendet jedes Land andere Corporate-Governance-Praktiken an, doch haften Aufsichtsratsmitglieder oftmals persönlich, wenn sie ihre Pflichten nachweislich vernachlässigt haben. Eine Versicherung für die Mitglieder des Aufsichtsrats kann einen gewissen Schutz bieten. Doch viele CFOs wollen nicht riskieren, durch eine externe Position ihre Reputation zu schädigen. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein CFO eine Rolle als Vorsitzender eines Prüfungsausschusses annimmt. In diesem Fall könnten finanzielle Schwierigkeiten oder Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung seinem Ruf und seinen Karriereaussichten schaden. Die richtige Aufgabe finden Wählen Sie die zusätzlichen Aufgaben gut aus – für sich und für Ihr Unternehmen Ein CFO, dem eine Position in einem Aufsichtsrat angeboten wird, muss die Situation des Unternehmens, für das er hauptsächlich tätig ist, und die Art der zusätzlichen Aufgabe gegeneinander abwägen. Wenn beispielsweise das eigene Unternehmen in Schwierigkeiten steckt oder bedeutende strategische Maßnahmen plant, so wird es für den CFO schwierig sein, eine weitere Aufgabe zu übernehmen, und jegliche Entscheidung in diese Richtung dürfte von den Anteilseignern und dem übrigen Managementteam mit großer Skepsis betrachtet werden. Erfahrung ist ein wichtiger Faktor Art und Umfang der eigenen Berufserfahrung sollten für CFOs ebenfalls wichtige Kriterien sein, wenn sie entscheiden müssen, ob sie für eine externe Funktion geeignet sind oder über die Fähigkeit verfügen, mehrere Positionen gleichzeitig auszufüllen. Zwar gibt es keine verbindlichen Regeln, wann der richtige Zeitpunkt ist, um nach einer zusätzlichen Tätigkeit Ausschau zu halten. Doch nach Aussage von Ben Jones, Leiter der Financial Officer Practice der Region EMEA beim Personaldienstleistungsunternehmen Korn/Ferry, gibt es eine Faustregel, wonach man 18 Monate, nachdem man die Position als CFO angetreten hat, mit der Suche beginnen sollte: „Es kann unter Umständen ein Jahr dauern, bis man die richtige Position gefunden hat. Bis Sie richtig loslegen können, sind dann insgesamt zweieinhalb Jahre vergangen. Da die durchschnittliche Amtszeit eines CFO viereinhalb Jahre beträgt, hat es wahrscheinlich wenig Sinn, die Suche weiter in die Länge zu ziehen. Sonst ist man vielleicht schon wieder mit einem Wechsel der eigentlichen Tätigkeit beschäftigt.” Die Führungsgremien, denen man als Aufsichtsrat beitreten möchte, sorgfältig prüfen Kandidaten, die erwägen, eine Aufgabe in einem Aufsichtsrat zu übernehmen, müssen vorher alle Punkte prüfen: die Finanzlage, den Ruf des Unternehmens und auch dessen strategische Ziele, die Unternehmenskultur und das Zusammenspiel von Vorstand, Management und Aufsichtsrat. Sie sollten außerdem die Anforderungen an die Position genau hinterfragen, um sicherzustellen, dass die Aufgabe zu ihnen und zu ihrem Karriereprofil passt. „Die oberste Priorität ist, seine Hausaufgaben im Hinblick auf den angestrebten Aufsichtsratsposten rechtzeitig zu machen“, sagt Carl Berquist, Executive Vice President und Chief Financial Officer, Marriott International. „Sie brauchen ein gutes Gespür für die Charaktere der anderen Mitglieder im Aufsichtsrat und müssen sich ehrlich fragen, ob Sie dazu passen.” Auch die Art der Tätigkeit, die dem CFO angeboten wird, ist entscheidend. Während ein Posten als Mitglied in einem Prüfungsausschuss gut passen kann, könnte der Vorsitz eines Prüfungsausschusses aufgrund des damit verbundenen zeitlichen Aufwands und der beruflichen Risiken schon schwieriger zu bewältigen sein. Bedenken Sie die Auswirkungen auf Ihre eigentliche Tätigkeit CFOs, die ein Aufsichtsratsmandat übernehmen, werden einen Teil ihrer Aufgaben als CFO an ihr eigenes Team delegieren können, um den Nutzen, den sie selbst und ihr eigenes Unternehmen aus dem neuen Aufsichtsratsposten ziehen, zu maximieren. Dies gilt vor allem für CFOs, denen ein Aufsichtsratsmandat in einem besonders bedeutenden Unternehmen angeboten wurde. Denn das kann nicht nur ihre eigene Reputation stärken, sondern auch einen Image- oder Reputationseffekt auf das Unternehmen haben, in dem sie als Finanzchefs tätig sind. „Aktive CFOs sind für ein Aufsichtsratsmandat, etwa als Financial Expert in einem Prüfungsausschuss, geradezu prädestiniert: Ebenso wie die Expertise und Praxiserfahrung als CFO den notwendigen Sachverstand für die Aufsichtsratsarbeit liefert, erweitert die Brille des Überwachers die Sicht auf und das Wissen für die eigene CFO-Funktion“, erklärt Daniela Mattheus, Head of Corporate Governance Board Services Deutschland, Schweiz, Österreich bei EY. Grafik 10:Wie Wieviele viele Aufsichtsratsmandate ein CFO Ihrer Grafik 10: Aufsichtsratsmandate solltesollte ein aktiver MeinungCFO nachIhrer höchstens annehmen? aktiver Meinung nach höchstens annehmen? Keine 4% Eine Drei oder mehr 21 % 32 % Zwei 43 % Quelle: Umfrage unter 800 CFOs Wie sich der zusätzliche Zeitaufwand auf die eigentliche Tätigkeit auswirkt, muss gut abgewägt werden. Die überwiegende Zahl der CFOs hat vielleicht gerade einmal genug Zeit, um eine solche Position wahrzunehmen. Und tatsächlich raten die meisten Corporate-Governance-Verantwortlichen grundsätzlich dazu, es auch dabei zu belassen. Unsere Umfrageteilnehmer sind jedoch gegenteiliger Ansicht: Ein Drittel vertrat die Meinung, dass aktive CFOs drei oder mehr Aufsichtsratsposten annehmen sollten (Grafik 10). Eine Tätigkeit in einem Aufsichtsratsgremium bedeutet sowohl Geben als auch Nehmen Die Entscheidung, ob ein CFO eine externe Funktion annehmen sollte oder nicht, hängt letztendlich von zwei wesentlichen Faktoren ab: Ist die Position gut für die Karriere, also die persönliche Entwicklung und die eigentliche Tätigkeit des CFO? Und kann der CFO für die Position einen wertvollen Beitrag leisten? Lautet die Antwort auf beide Fragen Ja, sollte der CFO in seinem eigenen Interesse und im Interesse des Unternehmens, bei dem er beschäftigt ist, die Position zumindest in Erwägung ziehen. Es wird für einen CFO nicht immer möglich und angemessen sein, eine zusätzliche Aufgabe auszuüben, aber wer sie annimmt, wird oft feststellen, dass sich die Erfahrung lohnt. CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 23 Der Gesellschaft etwas zurückgeben der Alzheimer Foundation war. „Sie können der Organisation dabei helfen, ihre kurzfristigen Ziele mit einer langfristigen Perspektive in Einklang zu bringen“, erklärt er. „Dank Ihrer Ausbildung als CFO haben Sie ein Gespür dafür entwickelt, wie man die Ideen und Aktivitäten einer gemeinnützigen Organisation in einen geldwerten Vorteil ummünzen kann.“ Unsere Umfrage unter 800 CFOs weltweit ließ ein großes Interesse an Aufgaben mit gesellschaftlicher, sozialer und gemeinnütziger Bedeutung erkennen. Dies gilt insbesondere für den amerikanischen und angelsächsischen Raum, während in den deutschsprachigen Ländern die Mehrzahl der Befragten primär an einer Aufsichtsratsfunktion oder einer ähnlichen fachlichen Aufgabe interessiert ist. Als beliebteste zusätzliche Aufgabe nannten die Befragten eine Führungsrolle in einer gemeinnützigen oder kulturellen Organisation (Grafik 11). Nach der Erweiterung der eigenen fachlichen Kenntnisse und Erfahrungen wurde ein gesellschaftlich wertvoller Beitrag als zweitwichtigster Beweggrund für die Übernahme einer externen Funktion angeführt (Grafik 12). CFOs können im gemeinnützigen Bereich einen wertvollen Beitrag leisten: Mit ihrer Finanzkompetenz und ihren analytischen Fähigkeiten können sie die gemeinnützige Organisation dabei unterstützen, ein besseres Finanzergebnis zu erzielen. Ritchy Drost, CFO für den Bereich European Broadband Operations bei Liberty Global, weist darauf hin, dass dies ein großer Pluspunkt für seine Rolle als Mitglied des Aufsichtsrats Zwar ist auch hier der Zeitfaktor wieder eine Herausforderung. Doch Drost und andere argumentieren, dass diese Tätigkeiten auch einen realen Nutzen für ihre Tätigkeit als CFO haben und wahrscheinlich weniger zeitaufwendig sind als ein Aufsichtsratsmandat in einem börsennotierten Unternehmen. „Wenn Sie im Aufsichtsrat einer Organisation sitzen, die sich wesentlich von dem Unternehmen unterscheidet, für das Sie hauptsächlich arbeiten, erlangen Sie ein viel besseres Verständnis davon, wie die Zusammenarbeit in anderen Gruppen funktioniert und wie dort Entscheidungen getroffen werden“, führt Drost weiter aus. „Das hat einen echten praktischen Nutzen, da Sie vieles über Führung, Kommunikation, Gruppendynamik und all die anderen sozialen Kompetenzen, die für die Rolle des CFO heute so wichtig sind, hinzulernen.“ Grafik 11:11: Welche Aufgaben und Funktionen käme füram Sie am ehesten zusätzlich Grafik Welcheder derfolgenden folgenden externen externen Aufgaben und Funktionen käme für Sie ehesten zusätzlich zu Ihrer derzeitigen Position als CFO infrage? zu Ihrer derzeitigen Position als CFO infrage? Treuhänder oder Vorstandsmitglied einer gemeinnützigen oder kulturellen Organisation 17 Aufsichtsratsmitglied in anderen Unternehmen in derselben Branche 19 Aufsichtsratsmitglied in anderen Unternehmen in einer anderen Branche 24 11 32 15 Rolle als Mentor 26 11 Professor oder Dozent auf Teilzeitbasis Vorsitzender des Aufsichtsrats des eigenen Unternehmens (nur im angelsächsischen Raum möglich) 27 26 10 Berater für Regierungen oder Aufsichtsbehörden 7 Führungsrolle in der Industrie oder in einer Handelsorganisation Vorsitzender des Aufsichtsrats eines anderen Unternehmens 35 25 11 5 18 20 Ich übe diese Funktion aus Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter 800 CFOs 24 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Ich wäre an einer solchen Funktion interessiert Robert Blain, CFO des Cirque du Soleil, sagt, dass er ähnliche Vorteile aus seiner Tätigkeit für One Drop gezogen habe, einer Nichtregierungsorganisation, die sich auf Wasser- und Abwasserprojekte spezialisiert hat. „Sie müssen über eine Vision verfügen, wenn Sie für eine solche Organisation arbeiten. Und es geht nicht immer nur um die Finanzen“, fügt er hinzu. „Sie versuchen, durch strategische Planung eine Wirkung zu erzielen, und Sie bauen ein Netzwerk auf, weil Sie Menschen in unterschiedlichen Umgebungen treffen.“ Durch ihre Bereitschaft, Zeit für freiwillige, gemeinnützige Tätigkeiten aufzuwenden, werden CFOs und Mitglieder des Managements zum Vorbild für die gesamte Belegschaft. Der Spielzeugfabrikant Mattel gibt zum Beispiel 2 % seines Vorsteuergewinns für soziale Projekte seiner Stiftung sowie durch Geld- und Spielzeugspenden aus. Für Kevin Farr, CFO von Mattel und Aufsichtsratschef der Mattel Children’s Foundation, ist dies ein hervorragendes Instrument, um das Unternehmen als verantwortungsbewusstes Mitglied der Gesellschaft zu positionieren. „Für uns als Unternehmen ist es wichtig, Anerkennung dafür zu bekommen, dass wir dem Umfeld, in dem wir arbeiten und leben, etwas zurückgeben. Dies hat positive gesellschaftliche Auswirkungen und trägt zudem zur persönlichen Zufriedenheit aller bei, die eine solche gemeinnützige Rolle wahrnehmen.“ Eine Tätigkeit in einer gemeinnützigen Organisation kann vor allem auch jüngeren CFOs die Möglichkeit bieten, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und sich mit anderen Unternehmensverantwortlichen zu vernetzen. „Sie lernen, wie die Mitglieder des Managements miteinander interagieren, und erfahren, in welchen Punkten sich die Rolle eines Aufsichtsratsmitglieds von einer geschäftsführenden Rolle unterscheidet“, sagt Carl Berquist. „Diese Erkenntnisse können sehr hilfreich sein und Ihnen in der Zukunft zu einer Position im Aufsichtsrat eines Unternehmens verhelfen.“ Grafik 12: Was hat Sie motiviert/würde Sie motivieren, eine externe Funktion bzw. Aufgabe zusätzlich Grafik 12: Was hat Sie motiviert/würde Sie motivieren, eine externe Funktion bzw. Aufgabe zusätzlich zu Ihrer zu Ihrer derzeitigen Rolle CFO auszuüben? derzeitigen Rolle als CFO als auszuüben? Erweiterung meiner betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und Erfahrungen 63 Meine Kenntnisse und Fähigkeiten zu nutzen, um einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten 58 Meine Kenntnisse oder Erfahrungen in Bezug auf finanzielle Sachverhalte und Themen, die für die Rolle des CFO von Bedeutung sind, zu erweitern 58 Meine Kenntnisse der Branche, der Marktbedingungen und der regulatorischen Vorschriften zu verbessern 52 Meine sozialen Kompetenzen, z. B. Kommunikations- und zwischenmenschliche Kompetenzen, zu verbessern 51 Meine Fähigkeiten und Erfahrungen talentiertem Führungsnachwuchs zugänglich zu machen und der Wirtschaft etwas zurückzugeben 49 Persönliche Erfüllung/Zufriedenheit und Ausweitung von Netzwerken 48 Ein besseres Verständnis für die Erwartungen und Forderungen der verschiedenen Stakeholder zu erlangen 47 Ein besseres Bewusstsein für Karrieremöglichkeiten zu entwickeln 39 Eine Möglichkeit, den Ertrag des Unternehmens/der Organisation zu steigern Sonstiges 23 1 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter 800 CFOs CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 25 82 % der Befragten würden nach ihrer Karriere als CFO eine Anschlusstätigkeit in Betracht ziehen. 26 CFO and beyond The Möglichkeiten possibilities undand Wege pathways außerhalb outside der Finanzfunktion finance Quo vadis, CFO? „Die Rolle des CFO erfordert Teamfähigkeit statt Führungsstärke nur um ihrer selbst willen. Diese Kompetenzen sind auch für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats sehr wichtig. Er muss teamorientiert sein, Einfühlungsvermögen besitzen und darf erst handeln, wenn er sich aller Fakten hinreichend vergewissert hat.“ 4 Wer bis zum CFO aufgestiegen ist, hat eine außerordentlich erfolgreiche Karriere absolviert. Für die meisten ist dies der Höhepunkt ihrer beruflichen Laufbahn. Viele CFOs sind nach ihrer Karriere als Finanzchef aber auch sehr offen für neue Aufgaben – und wollen ihre Kompetenzen gern für andere geschäftsführende oder nicht geschäftsführende Positionen zur Verfügung stellen. Diesen ehemaligen CFOs stehen alle Möglichkeiten offen. Chris Pierce, CEO bei Global Governance Services Fortsetzung auf Seite 38 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 27 Possibilities post-CFO Die Karrieren führender CFOs nach ihrem als Finanzchef WhereAusscheiden did they go next? Für diese Studie haben wir mit den CFOs führender Unternehmen und Organisationen gesprochen sowie die Werdegänge der CFOs einiger der weltweit größten Unternehmen analysiert. An dieser Stelle wollen wir einige der Karrierewege vorstellen, die diese CFOs nach ihrem Ausscheiden aus der Finanzfunktion eingeschlagen haben. Wir haben zudem analysiert, welche Eigenschaften von besonderer Bedeutung sind, um sich auf diesen nächsten Schritt vorzubereiten. • Vom CFO zum CEO • Von einem börsennotierten Unternehmen ins Private-Equity-Geschäft • Nach Beendigung der Karriere als CFO in eine Aufsichtsratsposition • In die Position eines Aufsichtsrats- vorsitzenden wechseln 28 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion de rU nte rne hm enss trategie V Der Aufgabenbereich des CFO lässt sich in sechs Segmente aufteilen. Auf den Seiten 58 bis 61 gehen wir näher auf diese Segmente ein. im en äum „Aufr au s“ U L Ko m m CK WI ENT ru zie an Fin ng Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren NG 4 2 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen formationen ber rundin eits tell terg en Hin Der Beitrag des CFO ZU 5 1 ET 6 Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen die Za hl e Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren S Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen n hmensstrategie entwic erne keln Unt Vert rau en in M kt Mar em td mi ion t ika un G U N en en eig H N OR GE AU SSETZUN Wir haben die CFOs gefragt, welche dieser Aspekte ihrer derzeitigen Tätigkeit für bestimmte künftige Aufgaben besonders wichtig sind. Die Ergebnisse finden Sie auf den folgenden Seiten. CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 29 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Vom CFO zum CEO Die folgenden sechs Segmente repräsentieren aus unserer Sicht den Aufgabenbereich des CFO. Diese sind auf den Seiten 58–61 näher erläutert. Wir haben die CFOs, deren Werdegänge wir analysiert haben, gefragt, welche dieser Aspekte für die Fortsetzung ihrer Karriere in anderen geschäftsführenden und nicht geschäftsführenden Funktionen am wichtigsten waren. Für den Wechsel in die Position des CEO sind zwei Fähigkeiten von besonderer Bedeutung. 1| Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren Die Befragten betonten die Notwendigkeit, eine kaufmännische Sichtweise in Einklang mit dem eigenen Geschäftsmodell an den Tag zu legen, den Stakeholdern gegenüber verlässlich und konstruktiv aufzutreten und fundierte Kenntnisse über das Unternehmen, seine Produkte und Dienst-leistungen zu besitzen. 2| Eine Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen. CFOs, die in die Position des CEO wechseln wollen, müssen in der Lage sein, Unternehmensziele in konkrete Strategien umzuwandeln, einen realistischen Umsetzungsplan zu entwickeln und das Vertrauen der Mitarbeiter zu gewinnen, diese zu motivieren und einzubinden. Welche der folgenden Aspekte Ihrer derzeitigen Tätigkeit als CFO sind besonders wichtig, um die Funktion eines CEO ausüben zu können? 6 Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 5 er zi an Fin Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie un g de rU nt ern 43 % ehm enss trategie Quelle: Umfrage unter 800 CFOs 30 1 Der Beitrag des CFO 4 erne Unt hmensstrategie entwi cke ln ion at ik un m Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen 66 % Ver tra ue ni nd ie Za hl Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 3 2 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren en äum „Aufr im e eig ne n H 40 % formationen be reits rundin tell terg en Hin 58 % t Mark em en Ko m td mi au s“ 47 % 46 % Indra Krishnamurthy Nooyi Christophe de Margerie Chairman und CEO von Total Chairwoman und CEO Pepsico Inc 2008–2010 Chairwoman, US India Business Council Seit 2010 Chairman und CEO, Total Seit 2007 Chairwoman und CEO, Pepsico Inc 2007–2010 CEO, Total 2002–2007 President der Exploration & Production Division, Total 2000–2002 Senior Executive VicePresident der Exploration & Production Division, TotalFinaElf 1999–2000 President der Exploration & Production Division, Total 1995–1999 President von Total für die Region Naher Osten 1990–1995 CFO von Total für die Region Naher Osten 2006–2009 Mitglied des Aufsichtsrats, Federal Reserve Bank of New York 2006–2007 President & CEO, Pepsico Inc 2002–2007 Mitglied des Aufsichtsrats, Motorola Solutions Inc 2001–2006 President & CFO, Pepsico Inc 1996–2001 Senior Vice-President – Corporate Strategy, Pepsico Inc 1986–1996 Vice-President & Division Director, Motorola Solutions Inc Vom CFO zum CEO 1969–1989 verschiedene Führungspositionen in Finance & Operations, Mobil Group 1979–1989 verschiedene Positionen bei der Chase Manhattan Bank in New York, Paris, Mailand und Rom 1989–1994 International Treasurer, Renault Credit International 1994–1999 Investor Relations, Renault 1989–1991 zuständig für den Bereich Finance, Mobil Oil Group, Europa 1991–1993 Leiter des Bereichs Accounting, Finance & Control, Montecatini 1993–1996 Finance Director, Montedison SPA 1996–1998 CFO & General Manager, Ferrovie dello stato 1999–2002 Deputy General Manager, Investor Relations & Financial Strategy, Nissan Tokio 2002–2004 Vice President, Global Communications & Investor Relations, Nissan Tokio 2004–2006 Senior Vice President, zuständig für Administration & Finance, Nissan Europa 2006–2009 Senior Vice President, zuständig für Administration & Finance, Nissan Nordamerika Seit 2009 Chairman und CEO der RCI Banque, des Finanz- und Versicherungsdienstleisters von Renault Seit 2010 CFO der Renault-Gruppe 1997–1998 1998–1999 CFO & General Manager, Telecom Italia 1999–2005 CFO, Enel Seit 2005 CEO, Enel Seit 2006 Mitglied des Aufsichtsrats, Mitglied des Prüfungsausschusses, Barclays Seit 2006 Mitglied des Aufsichtsrats, Mitglied des Prüfungs- und des Finanzausschusses, AON 2008–2011 Vice President, Union of the Electricity Industry Fulvio Conti CEO, Enel Dominique Thormann CFO der RenaultGruppe und CEO der RCI Banque Die auf den folgenden Seiten enthaltenen Beschreibungen der Werdegänge führender CFOs basieren auf Informationen, die uns von den CFOs selbst bzw. von BoardEx zur Verfügung gestellt wurden. BoardEx ist eine globale Online-Datenbank, in der biografische Informationen über Führungskräfte hinterlegt sind, die aus öffentlich verfügbaren Quellen stammen (z. B. Geschäftsberichte, aufsichtsbehördliche Unterlagen etc.). Sofern möglich, wurden diese Informationen mit anderen vertrauenswürdigen Online-Quellen, z. B. den Webseiten von Unternehmen, abgeglichen. Es wurde größtmögliche Sorgfalt angewendet, um die Richtigkeit der hier angegebenen Informationen zu gewährleisten. CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 31 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Von einem börsennotierten Unternehmen ins Private-Equity-Geschäft Auf die Frage, welche Voraussetzungen man mitbringen muss, um als operativer Partner oder als strategischer Berater ins Private-Equity-Geschäft zu wechseln, nannten die an der Studie teilnehmenden CFOs die Fähigkeit, eine übergeordnete strategische Vision mit fundiertem Know-how und einem eher technischen Finanzfachwissen zu kombinieren. Dies gilt auch für CFOs, die als Finanzchef in ein Private-Equity-Portfoliounternehmen wechseln. Allerdings dürfte deren Aufgabenbereich begrenzter sein und nicht ein Spektrum von Funktionen umfassen, sondern sich auf ein Unternehmen konzentrieren. Bei einem Wechsel von einem börsennotierten Unternehmen ins Private-Equity-Geschäft gibt es zwei Aspekte ihrer Rolle, die CFOs als besonders wichtig betrachten. 1| 2| Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren Hintergrundinformationen und Analysen zu den Unternehmens- kennzahlen bereitstellen Ein Private-Equity-Umfeld erfordert Persönlichkeiten mit einer sehr kaufmännischen Herangehensweise und der Fähigkeit, strategische Gesamtkonzepte durch solide Finanzanalysen zu jeder Einzelentscheidung zu stützen. CFOs, die ins Private-Equity-Geschäft wechseln, benötigen umfassende finanztechnische Kenntnisse und die Fähigkeit, sich mit äußerst komplexen Kreditvereinbarungen auseinanderzusetzen. Welche der folgenden Aspekte Ihrer derzeitigen Tätigkeit als CFO sind besonders wichtig, um die Funktion eines operativen Partners oder strategischen Beraters für ein Private-Equity-Unternehmen ausüben zu können? 57 % Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 5 er zi an Fin Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nt ern 29 % 1 Der Beitrag des CFO 4 un g Ver tra ue ni nd ie Za hl Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren ehm enss trategie Quelle: Umfrage unter 800 CFOs 32 2 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion en äum „Aufr im au s“ 6 erne Unt hmensstrategie entwi cke ln it nm tio ka i un m Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen e eig ne n H 36 % formationen be reits rundin tell terg en Hin 32 % t Mark dem en Ko m 30 % 45 % Steve Hare Robbie Barr Leiter der Portfolio Support Group, Apax Partners COO, Terra Firma Seit 2012 COO, Terra Firma Seit 2009 Leiter der Portfolio Support Group, Apax Partners 2009–2011 CFO, Terra Firma 2006–2009 CFO, Invensys 2005–2008 CFO, EMAPA Region, Vodafone 2004–2006 CFO, Spectris 1993–2004 Group Financial Controller, Vodafone 2001–2002 CFO, Marconi 1990–1993 UK Financial Controller, Hammerson Plc Von einem börsennotierten Unternehmen ins Private-EquityGeschäft 1978–1982 Wirtschaftsprüfer, KPMG Thomson McLintock 1980–1983 Abschlussprüfer, PwC 1983–1985 Controller, Investment AB Skrinet 1982–1986 verschiedene Positionen bei Procter & Gamble 1986–1994 verschiedene Positionen bei Dixons Retail 1994–1997 Financial Director, Dawson International 1997–2002 Group Finance Director, Elementis 2002–2006 Group Finance Director, Alliance Unichem 2003–2008 Mitglied des Aufsichtsrats, Mitchells and Butlers, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, Mitglied des Nominierungsausschusses und der Ausschüsse für Vergütung und Immobilien 2007–2008 Mitglied des Aufsichtsrats, Alliance Boots Holdings George Rollo Fairweather Group FD, Alliance Boots (Unternehmen in PrivateEquity-Besitz) 1985–1991 Controller, Securitas AB 1991–2007 CFO, Securitas AB 2006–2008 Mitglied des Aufsichtsrats, Loomis Cash Handling Services Seit 2007 Mitglied des Aufsichtsrats der schwedischen Handelskammer Seit 2008 Mitglied des Aufsichtsrats und Chairman, Broadcast Text International Seit 2008 CFO, Capio AB Seit 2011 Mitglied des Aufsichtsrats, Poolia AB, Mitglied des Vergütungsausschusses Håkan Winberg CFO, Capio AB (Unternehmen in Private-EquityBesitz) CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 33 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Nach Beendigung der Karriere als CFO in eine Aufsichtsratsposition Die CFOs nannten zwei Aspekte ihrer derzeitigen CFO-Rolle als besonders relevant, um den Schritt in eine Aufsichtsratsposition zu gehen. 1| 2| Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirt- schaftlichen Kriterien basieren Hintergrundinformationen und Analysen zu den Unternehmens- kennzahlen bereitstellen Aufsichtsratsgremien erwarten von ihren Mitgliedern generell ein bestimmtes Spektrum an Kenntnissen und Fähigkeiten. Speziell CFOs bringen die Fähigkeit mit, Entscheidungen des Managements zu hinterfragen und sicherzustellen, dass die finanziellen Konsequenzen dabei angemessen berücksichtigt werden. Die Sprache, die in Vorstand und Aufsichtsrat gesprochen wird, ist die Sprache der Finanzen. Die Fähigkeit des CFO, Finanzinformationen zu analysieren, zu gliedern und zu bewerten, ist für eine Rolle als Aufsichtsrat sehr bedeutend. Welche der folgenden Aspekte Ihrer derzeitigen Tätigkeit als CFO sind besonders wichtig, um die Funktion eines Aufsichtsrats ausüben zu können? 6 Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 5 er zi an Fin Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie un g de rU nt ern 24 % Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren 1 Der Beitrag des CFO 4 ehm enss trategie 2 3 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren en äum „Aufr Quelle: Umfrage unter 800 CFOs 34 ni nd ie Za hl CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion im au s“ hmensstrategie entwi cke erne ln Unt t mi ion t a ik un m Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen Ver tra ue en eig en H 33 % formationen be reits rundin tell terg en Hin 24 % 49 % t Mark dem en Ko m 26 % 37 % Birgitta Kantola Richard Wallman Aufsichtsratsposten Aufsichtsratsposten Seit 2011 Mitglied des Aufsichtsrats, Mitglied des Ausschusses für Strategieplanung, Charles River Labs Seit 2010 Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses, Skandinaviska Enskilda Banken AB Seit 2008 Mitglied des Aufsichtsrats, Bausch & Lomb Seit 2009 Mitglied des Aufsichtsrats, Nobina AB Seit 2007 Mitglied des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, Mitglied des Exekutivausschusses und des Ausschusses für Finanzen, Convergys Corp 2008–2012 Mitglied des Aufsichtsrats, NasdaqOMX Seit 2005 Mitglied des Aufsichtsrats und Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Stora Enso Seit 2001 Managing Partner, Birka Consulting AB 1995–2000 Vice-President und CFO, Mitglied der Management Group, International Finance Corporation (IFC) 1988–1995 Executive Vice- President und Head of Finance, Nordic Investment Bank (NIB) 2003–2009 Mitglied des Aufsichtsrats, Mitglied des Prüfungs- und des Vergütungsausschusses, Lear Corp 2003–2007 Mitglied des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Prüfungsausschusses sowie Mitglied des Ausschusses für Finanzen und des Vergütungsausschusses, Avaya 2002–2012 Mitglied des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Vergütungsausschusses, Ariba Inc 1995–2003 CFO, Honeywell International 1994–1995 Vice President & Controller, IBM 1993–1994 Assistant Controller, IBM 1987–1988 Financial Operations Corporation (IFC) Nach Beendigung der CFO-Karriere in eine Aufsichtsratsposition wechseln 1983–1994 Managing Director & General Manager, Renault Vehicles Industries 1974–1993 Verschiedene Positionen bei Ford Motor, damals Chrysler 1997–98 verschiedene Positionen bei Toll Holdings 1998–2008 CFO, Toll Holdings 2004–2007 Mitglied des Aufsichtsrats, Virgin Australia Holdings 1994–1998 Chairman und CEO, Renault Vehicles Industries 1998–2004 Executive VicePresident & CFO, Renault SA Seit 2005 Mitglied des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Prüfungs- und Risikoausschusses, Mitglied des Nominierungsausschusses, Seek Seit 2007 Vorsitzender des Aufsichtsrats, Virgin Australia Holdings, Vorsitzender des Nominierungsausschusses, Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses, des Vergütungsausschusses und des Sicherheits- und Risikoausschusses 2005–2009 unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats, Postnl NV 2007–2012 Mitglied des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Prüfungs- und Risikoausschusses, Mitglied des Nominierungsund Vergütungsausschusses, Whitehaven Coal 2009–2011 Vice Chairman, Postnl NV Seit 2009 Mitglied des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Prüfungs- & Risikoausschusses, Mitglied des Nominierungsausschusses, Transurban Group Seit 2011 Vice Chairman, TNT Express NV Seit 2012 unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats, PKC Group OYJ Shemaya Levy-Chocron Aufsichtsratsposten Seit 2009 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheitsschutz und Umwelt, des Nominierungs- und des Vergütungsausschusses, Mitglied des Prüfungsausschusses, Grange Resources Aufsichtsratsposten CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 35 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion In die Position eines Aufsichtsratsvorsitzenden wechseln Der Wechsel in die Position eines Aufsichtsratsvorsitzenden erfordert fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse in Kombination mit hervorragenden zwischenmenschlichen Kompetenzen und Kommunikationsfähigkeiten. Es gibt zwei Aspekte der CFO-Funktion, die nach Ansicht der Umfrageteilnehmer von besonderer Bedeutung sind. 1| 2| Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren Den externen Stakeholdern die Strategie vermitteln Um die Funktion eines Aufsichtsratsvorsitzenden ausfüllen zu können, ist es vor allem wichtig, für den Zusammenhalt im Aufsichtsrat zu sorgen und mit den externen Stakeholdern, insbesondere mit den Investoren, offen zu kommunizieren. Für die Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden sind fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse über das Unternehmen sowie die Fähigkeit, Geschäftsrisiken zu identifizieren und die finanziellen Auswirkungen von strategischen Entscheidungen klar zu kommunizieren, erforderlich. Welche der folgenden Aspekte Ihrer derzeitigen Tätigkeit als CFO sind besonders wichtig, um die Funktion eines Aufsichtsratsvorsitzenden ausüben zu können? 76 % Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 5 er zi an Fin Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nt ern 30 % 1 Der Beitrag des CFO 4 un g Ver tra ue ni nd ie Za hl Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren ehm enss trategie Quelle: Umfrage unter 800 CFOs 36 2 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion en äum „Aufr im au s“ Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen 6 erne Unt hmensstrategie entwi cke ln t Mark em en eig en 43 % H formationen be reits rundin tell terg en Hin 47 % m io at ik un it d nm en Ko m 54 % 50 % Alessandro Pansa David Grigson Chairman, Trinity Mirror Non-Executive Chairman, Ansaldo STS Seit 2011 COO/CFO und General Manager, Finmeccanica Seit 2012 Chairman, Trinity Mirror Seit 2005 Non-Executive Chairman, Ansaldo STS Seit 2010 Senior Independent Director, Ocado Group 2004–2011 CFO & Co-General Manager, Finmeccanica Seit 2010 Chairman, Creston 2001–2004 CFO, Finmeccanica Seit 2009 Mitglied des Aufsichtsrats, Standard Life Seit 2007 Director/Treuhänder, Dolma Development Fund 2000–2008 CFO, Reuters Group 1999–2001 Partner & Managing Director, Lazard & Co 1993–1999 Senior Partner, Vitale Borghesi 1989–1993 verschiedene Positionen im Investmentbanking der Banca Euromobiliare 1989–2000 CFO, Emap 1987–1989 verschiedene Positionen in der Study, Economics & Planning Division, Credito Italiano In die Position eines Aufsichtsratsvorsitzenden wechseln 1987–1990 Investment Banker, Morgan Stanley 1976–1978 Finance Director, KSHKSH 1990–95 verschiedene Positionen in der strategischen Planung, Walt Disney 1993–2002 Chairman of the Executive Board, AEGON Seit 2002 Mitglied des Aufsichtsrats, AEGON 1995–1998 Senior Vice President, Strategic Planning & Development 1998–2010 CFO, Walt Disney Seit 2003 Mitglied des Board of Directors, Baxter International Seit 2004 Vorsitzender des Aufsichtsrats, KLM Seit 2011 Vice-Chairman und Senior Independent Director, Unilever Seit 2012 Chairman des Board of Directors und Mitglied des Prüfungsausschusses, Anheuser-Busch InBev Kees Storm Vorsitzender des Aufsichtsrats von KLM und Chairman des Board of Directors von Anheuser-Busch InBev 2001–2006 Non-Executive Chairman, Jetix Europe Seit 2002 Non-Executive Director, Mitglied des Nominierungsausschusses, Euro Disney Seit 2010 Non-Executive Chairman, Walt Disney Parks and Resorts Online Thomas O’Staggs Non-Executive Chairman, Walt Disney Parks & Resorts Online CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 37 Möglichkeiten nach Beendigung der Karriere als CFO Fortsetzung von Seite 27 Beachtliche 82 % der Befragten würden nach ihrer Karriere als CFO eine Anschlusstätigkeit in Betracht ziehen. Als Gründe nannten die meisten die Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern, neue Erfahrungen zu sammeln und die Kenntnisse, die sie als CFO erworben haben, in anderen Funktionen anzuwenden (Grafik 13). Grafik 13: Aus welchen Gründen würden Sie nach Beendigung Ihrer Tätigkeit als CFO eine Teilzeitoder Vollzeitaufgabe annehmen? 61 Wissen erweitern und Erfahrung sammeln Die in der Rolle als CFO erlangten Kenntnisse und Erfahrungen in anderen Funktionen anwenden 60 Führung eines Unternehmens/einer Organisation in einer anderen Rolle, beispielsweise als CEO oder Aufsichtsratsvorsitzender 53 Einen größeren Beitrag zum Wohle der Öffentlichkeit leisten oder eine gemeinnützige Funktion ausüben 46 Etwas unternehmen, das stärker in Einklang mit meinen persönlichen Interessen steht, z. B. ein Hobby oder eine Beschäftigung, die keinen Bezug zum Geschäftsleben hat 45 Verbesserung der Work-Life-Balance durch Übernahme einer weniger anspruchsvollen Funktion Verbesserung des Einkommens 39 Tätigkeit in einem Umfeld, das mehr Eigenverantwortung ermöglicht und die Gelegenheit bietet, unternehmerisch tätig zu sein und eigene Projekte zu entwickeln 37 Anwendung der erlangten Kenntnisse und Erfahrungen, um von der Tätigkeit in einem privaten Unternehmen persönlich zu profitieren 37 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter 800 CFOs 38 40 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 62 % der Konzern-CFOs, die 2002 in einem der 347 großen Unternehmen beschäftigt waren, sind heute entweder immer noch CFO oder sind aus dieser Position in den Ruhestand gegangen. In diesem Kapitel untersuchen wir drei mögliche Wege: 1. Aufstieg zum CEO 2. Wechsel von einem börsennotierten Unternehmen in das Private-Equity-Geschäft 3. Annahme einer oder mehrerer Aufsichtsratspositionen Vom CFO zum CEO Unsere Studie Die DNA des CFO kam zu dem Ergebnis, dass die große Mehrheit der Führungskräfte im Finanzbereich in der Region EMEIA die Rolle des CFO als ihr eigentliches Karriereziel betrachtet. Lediglich 10 % der Befragten strebten eine Funktion als CEO an. Interessanterweise steht dies im Gegensatz zu unserem Umfrageergebnis in Amerika, wo die überwiegende Zahl der teilnehmenden CFOs eher den Wunsch äußerte, zum CEO befördert zu werden. Auch bei den für diese Studie analysierten Werdegängen führender CFOs stellten wir fest, dass das Karriereziel CFO im Vordergrund steht. 62 % der Konzern-CFOs, die 2002 in einem der 347 großen Unternehmen beschäftigt waren, sind heute entweder immer noch CFO oder aus dieser Position in den Ruhestand gegangen. Lediglich 15 % wurden entweder CEO oder Vorstandsvorsitzender, 4 % Vorsitzender des Aufsichtsrats und 3 % Chief Operating Officer. Weitere 16 % wechselten in verschiedene andere geschäftsführende Funktionen, darunter die eines stellvertretenden CEO, eines regionalen Geschäftsführers und sogar in die eines Chief Information Officer (Abbildung 3). Abbildung 3: Letzte geschäftsführende Rolle der CFOs aus der Teilnehmerschaft 2002 2002 62 % CFO 12 % CEO 347 CFOs 4 % Vorsitzender des Aufsichtsrats 3 % Vorstandsvorsitzender und CEO 3 % COO 16 % Sonstige (einschließlich Geschäftsführer einer Region/eines Geschäftsbereichs, CIO, stellvertretender CEO etc.) Quelle: Umfrage unter den CFOs von 347 Großunternehmen CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 39 Möglichkeiten nach Beendigung der Karriere als CFO Auf der einen Seite streben nur relativ wenige der Befragten eine Position als CEO an, auf der anderen Seite zeigt sich, dass für den Posten des CEO das Finanz-Know-how immer wichtiger wird. CFOs hätten also beste Voraussetzungen für diese Position. Nach einer Untersuchung des Personaldienstleistungsunternehmens Crist Kolder ist der Anteil der CEOs von Fortune-500- und S&P-500-Unternehmen, die über Erfahrung mit Funktionen des Finanzbereichs verfügen, im Zeitraum 1999 bis 2011 von 22 % auf 33 % gestiegen (Grafik 14). Grafik 14: Finanzkompetenz neu ernannter CEOs im Zeitraum 1999 bis 2011 Grafik 15: Anteil der CEOs mit CFO-Erfahrung nach Branchen Fortune-500- und S&P-500-Unternehmen, 2011 45 Die Gründe, warum CFOs sowohl für CEO-Positionen als auch für Aufsichtsratsmandate immer gefragter werden, sind ähnlich. Die Unternehmen sind heute mit so vielen regulatorischen Vorschriften konfrontiert wie nie zuvor. Die Anteilseigner wollen sicherstellen, dass das Managementteam deren Auswirkungen versteht. In der Regel ist die Wahrscheinlichkeit, dass CEOs über Erfahrungen als CFO verfügen, in stärker regulierten Branchen größer: Die meisten CEOs, die vorher eine leitende Funktion im Finanzbereich innehatten, sind in Energie- und Finanzdienstleistungsunternehmen anzutreffen (Grafik 15). % Fortune-500- und S&P-500-Unternehmen, 2011 40 30 % 35 25,2 25 30 21,4 25 19,8 20 20 17 15 15 13,9 10 10,8 5 10 0 6,3 1999 2001 Unmittelbare Tätigkeit als CFO 2003 2005 2007 Generelle Erfahrung mit CFO-Aufgaben 2009 2011 Umfangreiches Finanz-Know-how Quelle: Crist Kolder 5 0 Technologie Einzelhandel Quelle: Crist Kolder 40 22,6 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Konsumgüter Gesund- Dienstleis- Industrieheitswesen tungen güter Finanzen Energie Auf der einen Seite streben nur relativ wenige der Befragten eine Position als CEO an, auf der anderen Seite zeigt sich, dass für den Posten des CEO das Finanz-Know-how immer wichtiger wird. Grafik 15 zeigt, dass CFOs in Branchen, in denen ein Markenimage sehr wichtig ist, im Allgemeinen weniger häufig in die Position eines CEO wechseln. In der Konsumgüterindustrie und im Einzelhandel waren die CEOs vorher eher in einer kundenorientierten Funktion wie der eines Marketingchefs tätig. Zudem hat die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt in vielen Unternehmen eine Neubestimmung der Prioritäten erforderlich gemacht, wodurch in den vergangenen Jahren Kostenmanagement und -effizienz sowie Risikomanagement im Vordergrund gestanden haben. Diese Bereiche zählen zu den Kernverantwortlichkeiten des CFO. Aufgrund fehlender Wachstumsperspektiven in zahlreichen Industrieländern sind grundlegende Verbesserungen in diesen Geschäftsbereichen zu einer wichtigen Wertschöpfungsquelle geworden. Die Folge ist, dass immer mehr Unternehmen dazu übergehen, die TopPosition mit ehemaligen CFOs zu besetzen. Auch die wachsende Bedeutung der Rolle des CFO erleichtert einen Wechsel in die Position des CEO. Die Übernahme von strategischer Verantwortung, die Erweiterung ihrer kaufmännischen Kenntnisse und die Verbesserung ihrer Führungskompetenzen machen CFOs zu äußerst gefragten Kandidaten für die Position des CEO. Bei der Erwägung, ob der nächste Karriereschritt in Richtung CEO gehen soll, nannten die Umfrageteilnehmer als ausschlaggebenden Faktor die Notwendigkeit, Erfahrung in der Entwicklung von Geschäftsstrategien und der Leitung operativer Geschäftseinheiten zu sammeln (Grafik 16). Grafik 16:Wenn WennSie Sie nächsten Karriereschritt Wechsel in die Position des CEOwürden, erwägen würden, welche KenntGrafik 17: alsals nächsten Karriereschritt einen einen Wechsel in die Position des CEO erwägen welche der folgenden nisse oder Erfahrungen würden Sie in Ihrer derzeitigen Rolle erweitern? der folgenden Kenntnisse oder Erfahrungen würden Sieals in CFO Ihrergerne derzeitigen Rolle als CFO gerne erweitern? Erfahrung in der Entwicklung von Geschäftsstrategien oder der Leitung operativer Geschäftseinheiten 61 Kommunikation und Einflussnahme auf Stakeholder (intern und extern) 40 Führungserfahrung in der Leitung von M&A-Transaktionen 38 Erfahrung in nicht geschäftsführenden Funktionen/Aufsichtsrat 31 Risikomanagement-/ Krisenmanagementfähigkeiten 27 Internationale Erfahrung 24 Tief gehende Branchenoder Sektorenkenntnisse 24 Einführung neuer Produkte/Dienstleistungen oder Expansion in einen neuen Markt 14 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter 800 CFOs CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 41 Möglichkeiten nach Beendigung der Karriere als CFO Ein guter CEO-Kandidat ist stark im Netzwerken und kann Geschäftspartnerschaften aufbauen Geeignete Kandidaten für den CEO-Posten sind bereits als CFO in hohem Maße in geschäftliche und strategische Entscheidungen eingebunden, pflegen enge Kontakte zu Geschäftspartnern und haben eine klare Vision von der langfristigen Unternehmensstrategie. „Ein CFO, der auf dem Sprung zum CEO ist, entwirft Strategien für die Zukunft des Unternehmens, strebt nach Führungsverantwortung und macht sich Gedanken darüber, wie sich die Kundenzufriedenheit verbessern lässt“, sagt Philip McHugh, CFO von Barclaycard. Christophe de Margerie, CEO von Total, ist ein bekanntes Beispiel für einen ehemaligen Finanzchef, der zum CEO ernannt wurde. Für ihn sind umfassende Erfahrungen im operativen Bereich und der Aufbau enger Beziehungen zu internen und externen Kunden die Schlüssel zum Erfolg. „Sie müssen in der Lage sein, Ihre Kunden bei der Erreichung ihrer Ziele auf bestmögliche Weise zu unterstützen“, sagt er. „Ein guter CFO ist nicht da, um Nein zu sagen, sondern um Risiken zu beurteilen, ihre Auswirkungen auf das Unternehmen zu analysieren und dafür zu sorgen, dass das Unternehmen seine gesetzten Ziele erreicht.“ Hürden beim Aufstieg zum CEO bleiben bestehen Auch wenn es immer öfter vorkommt, dass CFOs in die Position des CEO aufsteigen, gibt es nach wie vor Hürden. Eine besteht beispielsweise darin, dass Nominierungsausschüsse und Personalberater veraltete Vorstellungen von der Rolle eines Finanzverantwortlichen haben. „Häufig herrscht die Meinung vor, dass die Hauptbeschäftigung der Finanzverantwortlichen darin besteht, Maßnahmen abzulehnen oder dem Management Steine in den Weg zu legen“, präzisiert de Margerie. „Das ist unfair, aber leider Wirklichkeit, und CFOs, die den Posten als CEO anstreben, müssen gegen diese Vorstellung ankämpfen.“ Wenn sie diese Wahrnehmung ändern wollen, müssen die CFOs zeigen, dass sie bereit sind, Risiken einzugehen. Dominique Thormann, Konzern-CFO bei Renault, erklärt es so: „Es besteht die Gefahr, dass ehemalige CFOs zu risikoscheu sind, ganz einfach weil sie es so gelernt haben.“ Doch wenn Finanzchefs dieses Verhaltensmuster nicht ablegen können, beeinträchtigen sie damit ihre Erfolgsaussichten. Thormann fährt fort: „Die Aufgabe des CFO besteht darin, Risiken zu mindern oder zu beseitigen. Aber wenn sie 42 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion im Zusammenhang mit ihren Produkten, Technologien oder Investitionen gar keine Risiken eingehen, dann erzielen sie auch keinen Gewinn.“ Eine weitere Gefahr besteht darin, dass ehemalige Finanzchefs, die in die Position des CEO aufgerückt sind, ihre bisherigen Zuständigkeiten nur ungern abgeben. Dies untergräbt nicht nur die Kompetenzen des neuen CFO, sondern kann auch weiter reichende Auswirkungen haben. „Wenn der CEO wie ein CFO spricht, können die gesamte Belegschaft und die Märkte das Vertrauen in das Unternehmen verlieren“, so das Urteil von Bhavesh Shah, Vice-President der Region Asien/Pazifik bei Johnson & Johnson. „Wenn Sie die Finanzfunktion abgeben, müssen Sie sich davor hüten, dem neuen CFO in die Quere zu kommen, denn das würde nicht nur seine Position schwächen, sondern auch Ihren Wertbeitrag für das Unternehmen schmälern.“ Von einem börsennotierten Unternehmen in das PrivateEquity-Geschäft wechseln Für einen bestimmten Typ des CFO kann es reizvoll sein, von einem börsennotierten Unternehmen in das Private-EquityGeschäft zu wechseln. Es gibt im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Die eine besteht darin, CFO eines Private-Equity-Portfoliounternehmens zu werden, die andere, als Berater oder im operativen Bereich innerhalb einer Private-Equity-Gesellschaft selbst zu arbeiten. Die erste Möglichkeit dürfte häufiger gewählt werden, weil das Angebot an entsprechenden Positionen größer ist. Die beiden Private-Equity-Führungskräfte, die wir für diesen Bericht befragt haben, bevorzugten allerdings die zweite Möglichkeit. Für solche Managementpositionen eignen sich CFOs, die über umfassende Erfahrung mit operativen Abläufen und M&A-Transaktionen verfügen und in der Lage sind, sich rasch mit den unterschiedlichen Geschäftsbereichen des gesamten Business-Portfolios vertraut zu machen. CFOs in Private-Equity-Portfoliounternehmen können mit einer hohen finanziellen Vergütung rechnen und bei der Umstrukturierung des Portfoliounternehmens eine aktive Rolle übernehmen. „Die ,Deal-Teams‘ in Private-Equity-Gesellschaften besitzen hervorragende analytische und strategische Fähigkeiten sowie ein kristallklares Gespür dafür, wo Wertschöpfungsmöglichkeiten bestehen und wo nicht“, erläutert Robbie Barr, COO bei Terra Firma. „Doch um all dies in einem „Wenn der CEO wie ein CFO spricht, können die gesamte Belegschaft und die Märkte das Vertrauen in das Unternehmen verlieren.“ Bhavesh Shah, Vice-President der Region Asien/Pazifik bei Johnson & Johnson unternehmerischen Umfeld umzusetzen, bedarf es Persönlichkeiten, die über die entsprechende operative Erfahrung verfügen und das Talent besitzen, die passenden Managementteams zusammenzustellen. Das gehört zu den Fähigkeiten, die Sie als CFO erwerben.“ In diesem Bereich steht man nicht so im Licht der Öffentlichkeit wie in börsennotierten Unternehmen und hat weniger Berichts- und Publikationspflichten. Barr weist jedoch darauf hin, dass damit lediglich eine Form der Kontrolle durch eine andere abgelöst wird. „Wenn Sie zu einem Portfoliounternehmen gehen, stehen Sie nicht mehr unter öffentlicher Beobachtung, und das bedeutet, dass Sie die Zukunft des Unternehmens langfristig planen können, ohne dass Sie sich Gedanken über die Erstellung von Quartalsberichten machen müssen“, erklärt er. „Aber stattdessen stehen Sie nun unter dem starken Druck der Private-Equity-Gesellschaft, operative Entscheidungen rechtfertigen zu müssen. Dazu zählen beispielsweise detaillierte Analysen, bevor Sie Investitionen tätigen dürfen. Einige empfinden diese Art umfassender Kontrolle als sehr störend.“ Wenn Private-Equity-Gesellschaften einen CFO für ein Portfoliounternehmen einstellen wollen, suchen sie in der Regel nach einer ganz bestimmten Kombination aus Finanzkompetenz und Erfahrung. Die Kandidaten müssen fundierte Fachkenntnisse des Finanzwesens vorweisen, denn wenn sie die Position übernehmen, befassen sie sich aller Voraussicht nach mit komplexen Finanzierungs- und Darlehensformen. Gleichzeitig benötigt ein CFO im Private-Equity-Bereich eine übergeordnete strategische Vision sowie die Fähigkeit, umfangreiche M&A-Transaktionen und Integrationsmaßnahmen durchzuführen. Es ist nicht so leicht, dieses breite Spektrum gleichermaßen zu erfüllen. Die CFOs kleinerer Unternehmen sind stark in das Tagesgeschäft eingebunden und haben einen unmittelbareren Zugang zu allen Finanzkennzahlen – meist verfügen sie aber kaum über Erfahrungen mit umfangreichen M&A- und Integrationsprojekten. Dagegen haben CFOs börsennotierter Unternehmen vielleicht eine allgemeine strategische Vision entwickelt, doch die meisten dürften bereits seit längerer Zeit nicht mehr mit allen fachlichen Aspekten ihrer Position in Berührung gekommen sein. „CFOs, die für ein börsennotiertes Unternehmen gearbeitet haben, sind daran gewöhnt, dass ihnen ein Team zur Seite steht, das die Zahlenarbeit erledigt“, sagt Caroline Ross, Director des Private Equity Key Executive Program von EY, das potenzielle Kandidaten mit Unternehmen aus dem Private-Equity-Bereich zusammenbringt, in denen Führungspositionen zu besetzen sind. „In einem PrivateEquity-finanzierten Unternehmen ist das nicht notwendigerweise der Fall.” Welcher CFO für den Job geeignet ist, hängt von der Art der zu verwaltenden Assets ab Eine Private-Equity-Gesellschaft wird vom CFO eines Portfoliounternehmens außerdem, abhängig von der Art der zu verwaltenden Assets, bestimmte Erfahrungen verlangen. Häufig befinden sich Unternehmen in einer TurnaroundSituation, sodass der neue CFO das Steuer mittels schneller Entscheidungen herumreißen und das Unternehmen von der Verlust- in die Gewinnzone überführen muss. „CFOs in einem Turnaround-Unternehmen müssen belastbar sein, schnell reagieren und schwierige Entscheidungen treffen können“, sagt Ashley Whipman, Director bei Robert Half Management Resources. „Dazu bedarf es eines bestimmten Typus von CFO, der mit Stress gut umgehen und Probleme schnell identifizieren und lösen kann.“ Ein anderes Portfoliounternehmen hat vielleicht eine solide Finanzlage, verfolgt aber ein größeres strategisches Ziel wie internationale Expansion oder die Erschließung neuer Vertriebswege. In solchen Situationen ist ein CFO gefragt, der sich auf „Geschäftspartnerschaften“ versteht und helfen kann, das angestrebte Ziel zu erreichen. Wenn eine Private-Equity-Gesellschaft ein anderes Unternehmen erwirbt, wird es dessen CFO in der Regel durch jemanden ersetzen, der über Erfahrung mit Private-Equity-Finanzierungen verfügt. Dies wirft die Frage auf, wie CFOs börsennotierter Unternehmen die Erfahrung sammeln können, die sie für solche Positionen benötigen. „Es kann schwierig sein, den Sprung in diese Rolle zu schaffen. Aber wenn es gelingt, werden Sie feststellen, dass es durchaus einen regen Wechsel zwischen den verschiedenen Positionen und Branchen gibt“, sagt Ross. Ihrer Meinung nach sind Zwischenstationen im Private-Equity-Geschäft eine Möglichkeit, um die notwendige Erfahrung zu erlangen. „Branchenerfahrungen können weniger wichtig sein als das Wissen, wie man in einem fremdfinanzierten Private-Equity-Umfeld agiert.” Private-Equity-Kultur kann Anpassungen erforderlich machen CFOs, die diesen Schritt erfolgreich absolviert haben, werden nur wenige Parallelen zwischen dem Umfeld eines Portfoliounternehmens und dem eines börsennotierten Unternehmens CFO and CFO beyond and beyond Möglichkeiten The possibilities und Wegeand außerhalb pathways deroutside Finanzfunktion finance 43 Möglichkeiten nach Beendigung der Karriere als CFO es so, dass CFOs, die zu schnelle Schlussfolgerungen ziehen, mit tiefem Misstrauen betrachtet werden.“ entdecken. Dies ist zum Teil auf die unterschiedlichen Zielsetzungen zurückzuführen, die mit den entsprechenden Transaktionen verbunden sind. Anstatt sich auf eine langfristige Wertschöpfung und die Berichterstattung an außenstehende Anteilseigner zu konzentrieren, bestehen die Prioritäten im Private-Equity-Geschäft hauptsächlich darin, einen Exit durchzuführen und ambitionierte interne Zielsetzungen zu erfüllen. Im Private-Equity-Geschäft werden Entscheidungen im Wesentlichen auf der Grundlage von Daten und Analysen getroffen. „Die Diskussion von Problemstellungen in einem Private-Equity-Umfeld stützt sich in erheblichem Maße auf Daten“, sagt Steve Hare. „Niemand trifft eine Entscheidung, bis nicht alle Möglichkeiten ausgelotet wurden. Und die Antwort oder Lösung wird immer aus dieser Analyse heraus entwickelt. Es geht nicht darum, Ihre eigenen Ansichten durchzuboxen und die anderen für sich einzunehmen. Eher ist Da große fremdkapitalfinanzierte Transaktionen mittlerweile der Vergangenheit angehören und die Erträge aus dem Private-Equity-Geschäft unsteter geworden sind, müssen CFOs auch die Risiken, die mit einem entsprechenden Wechsel verbunden sind, sorgfältig abwägen. Der Erfolg von PrivateEquity-Transaktionen ist heute weniger vom Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital abhängig als vielmehr von operativen Verbesserungen. Diese können unter Umständen jedoch schwer umsetzbar sein. „Es kann sein, dass der beabsichtigte Erfolg ausbleibt. Dann haben Sie zusätzlich das Problem, dass Ihr Name damit in Verbindung gebracht wird“, sagt Ross. „Es ist ein spannendes Arbeitsumfeld, und wenn alles glattgeht, stehen Sie finanziell sehr gut da. Aber Sie müssen mit dem Risiko leben können.“ Grafik 18: Anteil ehemaliger CFOs in nicht geschäftsführenden Führungspositionen 2002 und 2012 Grafik 17: Anteil ehemaliger CFOs im Aufsichtsrat 19 Vorsitzender des Prüfungsausschusses 18 9 Vorsitzender des Aufsichtsrats 13 6 Vorsitzender des Vergütungsausschusses 7 13 Vorsitzender des Nominierungsausschusses 2002 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter den CFOs von 347 Großunternehmen 44 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 2012 35 „CFOs in einem Turnaround-Unternehmen müssen belastbar sein, schnell reagieren und schwierige Entscheidungen treffen können.“ Ashley Whipman, Director bei Robert Half Management Resources Übernahme von Aufsichtsratsmandaten nach der Karriere als CFO besonders beliebt: 2002 waren 9 % der Aufsichtsratsvorsitzenden ehemalige CFOs, zehn Jahre später ist dieser Anteil auf 18 % gestiegen. Und während sich 2002 noch 19 % der Vorsitzenden eines Prüfungsausschusses aus Ex-CFOs rekrutierten, sind es 2012 bereits 35 % (Grafik 17). Dank ihrer Ausbildung und ihres Hintergrunds bringen CFOs ideale Voraussetzungen mit, um eine oder mehrere Überwachungsfunktionen auszuüben, sobald sie ihre Karriere als CFO beendet haben. In den letzten zehn Jahren hat sich der Anteil der Aufsichtsratsmitglieder, die vorher als Finanzchefs tätig waren, deutlich erhöht. Die Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Vorsitzenden im Prüfungsausschuss sind dabei Betrachtet man die Zahlen für jedes Land einzeln, sind die Veränderungen noch gravierender. In Deutschland ist der Anteil der Vorsitzenden von Prüfungsausschüssen, die vorher als CFO tätig waren, in den letzten zehn Jahren von 26 % auf 43 % gestiegen, in Großbritannien hat sich der Anteil von 35 % auf 71 % verdoppelt, und in den USA ist er von 13 % auf 35 % gestiegen (Grafik 18). Grafik 18: Anteil der Prüfungsausschussvorsitzenden in 347 der weltweit größten Unternehmen, die vorher als CFO tätig waren, 2002 und 2012 26 43 Deutschland 35 71 Großbritannien 13 35 USA 19 35 Weltweit 27 29 Frankreich 11 28 Australien 13 Skandinavien 6 Italien und Spanien 2002 24 11 2012 Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter den CFOs von 347 Großunternehmen CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 45 Möglichkeiten nach Beendigung der Karriere als CFO 46 Vom CFO zum Vorsitzenden eines Aufsichtsrats Die passenden Aufgaben auswählen Chris Pierce, CEO bei Global Governance Services, betont, dass Kandidaten mit Finanz-Know-how zunehmend gute Chancen haben, zum Vorsitzenden eines Aufsichtsrats ernannt zu werden. Dieses große Interesse ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass CFOs in ihrem Handeln im Allgemeinen von hohen Wertvorstellungen, ethischen Prinzipien und Integrität geleitet werden. Kommunikation zählt ebenfalls zu ihren Kernaufgaben, obgleich unsere früheren Studien ergeben haben, dass dies einer der Bereiche ist, in denen die CFOs selbst den größten Verbesserungsbedarf sehen. „Die Rolle des CFO beinhaltet die Koordination der Mitarbeiter des Senior Management und erfordert Teamfähigkeit statt Führungsstärke nur um ihrer selbst willen“, macht Pierce klar. „Diese Kompetenzen sind auch für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats sehr wichtig. Er muss teamorientiert sein, Einfühlungsvermögen besitzen und darf erst handeln, wenn er sich aller Fakten hinreichend vergewissert hat.“ Natürlich hat jeder andere Präferenzen. Gewöhnlich suchen sich ehemalige CFOs, die eine Karriere als Mitglied in einem Aufsichtsrat anstreben, eine Reihe ganz unterschiedlicher Positionen in unterschiedlichen Unternehmen. „Meist wählen sie eine Kombination von Positionen, die jeweils ein im FTSE 100 und ein im FTSE 250 gelistetes Unternehmen, eine kleinere Gesellschaft sowie ein gemeinnütziges oder öffentliches Unternehmen umfassen“, beobachtet Richard Emerton, Managing Partner, Board and CEO Services, EMEA, bei Korn/Ferry, dem weltweit größten Dienstleister im Bereich Executive Search und Talent Management. „Dies gewährt ihnen Einblick in eine hohe Bandbreite unterschiedlicher Unternehmen und hält die Tätigkeit abwechslungsreich.“ CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion CFOs, die mehrere Aufsichtsratsposten parallel ausüben wollen, sollten mit ihren Planungen so früh wie möglich beginnen. „Die Übernahme einer Überwachungsfunktion während der aktiven Zeit als CFO ermöglicht es Ihnen, die größeren Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, wie die Arbeit in Aufsichtsräten funktioniert“, stellt Grigson fest. „Wenn Sie dann vor der Wahl stehen, welche Aufsichtsratspositionen Sie ausüben möchten, können Sie diese Erfahrung heranziehen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ „Meist wählen sie eine Kombination von Positionen, die jeweils ein im FTSE 100 und ein im FTSE 250 gelistetes Unternehmen, eine kleinere Gesellschaft sowie ein gemeinnütziges oder öffentliches Unternehmen umfassen.“ Richard Emerton, Managing Partner, Board and CEO Services, EMEA, bei Korn/Ferry CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 47 55 % der „langfristigen Planer“ üben eine zusätzliche Aufgabe aus. 48 CFO and beyond The Möglichkeiten possibilities undand Wege pathways außerhalb outside der Finanzfunktion finance Wie Sie Ihre Chancen auf eine Karriere im Aufsichtsrat oder in anderen Gremien maximieren „Sie müssen ein Ziel vor Augen haben und sich überlegen, was Sie konkret tun müssen, um die Kenntnisse und Fähigkeiten zu entwickeln, die Sie für die Erreichung Ihres Ziels benötigen.“ 5 Wer während seiner aktiven Zeit als CFO oder danach eine Aufsichtsratskarriere (oder eine Karriere in anderen Gremien) anstrebt, sollte diese frühzeitig planen. Die Nachfrage nach CFOs für Positionen außerhalb der Finanzfunktion ist zwar groß, gleichzeitig wird jedoch auch der Wettbewerb um die Top-Positionen in Aufsichtsräten immer erbitterter. Ein zunehmend anspruchsvolles regulatorisches Umfeld, die wachsende Konkurrenz durch jüngere Mitbewerber und steigende Erwartungen seitens des Vorstands – wer in diesem Umfeld frühzeitig die Weichen für eine Aufsichtsratskarriere stellt, wird erfolgreicher sein. Lawrie Tremaine, CFO bei Woodside CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 49 Wie Sie Ihre Chancen auf eine Karriere im Aufsichtsrat oder in anderen Gremien maximieren Zusätzliche Aufgaben sind ein notwendiger Baustein in der Karriereplanung eine Führungsposition in der Industrie annehmen werden, zu erkennen. Neben der eigentlichen Aufgabe als Finanzchef können zusätzliche Aufgaben wie Aufsichtsratsmandate hilfreich für die weitere Karrieregestaltung der CFOs sein. Gut die Hälfte der Befragten stimmten der Aussage zu, dass CFOs, die eine Tätigkeit suchen, die über die reine Finanzfunktion hinausgeht, ihre unternehmerische Erfahrung durch zusätzliche Aufgaben erweitern sollten (Grafik 19). „Sie müssen ein Ziel vor Augen haben und sich überlegen, was Sie konkret tun müssen, um die Kenntnisse und Fähigkeiten zu entwickeln, die Sie für die Erreichung Ihres Ziels benötigen“, sagt Lawrie Tremaine, CFO bei Woodside, dem größten unabhängigen Öl- und Gaskonzern Australiens. „Das bedeutet, dass Sie Ihren CV darauf überprüfen müssen, welche Kompetenzen und Fähigkeiten Sie ergänzen oder weiterentwickeln sollten, welche Aufgaben für Ihren Lebenslauf nützlich sind. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Menschen sich überhaupt keine Gedanken über diese Dinge machen und es versäumen, die Verantwortung für ihre eigene Karriereentwicklung zu übernehmen.“ Unsere Studie kam außerdem zu dem Ergebnis, dass CFOs, die frühzeitig die Weichen für ihre Karriere stellten, eine größere Chance haben, weitere Aufgaben zu bekleiden. Mehr als die Hälfte der „langfristigen Planer“ übt eine zusätzliche Aufgabe aus, verglichen mit lediglich 29 % unter denen, die über eine nur kurzfristige Karrierestrategie verfügen, und 16 % unter denen, die überhaupt keine Pläne haben. Diese „Planer“ dürften auch im Hinblick auf die Art der künftigen Position eine größere Bandbreite in Betracht ziehen. Dabei ist ein klarer Zusammenhang zwischen ihrer Neigung zu planen und der Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Aufsichtsratsposition in einer anderen Branche, eine Tätigkeit als Treuhänder einer gemeinnützigen Organisation, als politischer Berater oder Die Tatsache, dass 61 % der CFOs ihre weitere Karriere nur auf kurze Sicht oder gar nicht planen, deutet darauf hin, dass viele Finanzführungskräfte einen opportunistischen Karriereansatz verfolgen (Grafik 20). Mit großer Wahrscheinlichkeit werden es jedoch die „langfristigen Planer“ sein, die in einen Aufsichtsrat berufen werden, da sie über die geforderte Bandbreite und Vielfalt an Kenntnissen und Erfahrungen verfügen. Grafik 24: Stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Grafik 19: Stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Stimme nicht zu 79 16 Wenn ein CFO in einer anderen Branche als CFO tätig sein möchte, sollte er zunächst seine Erfahrungen durch eine Teilzeit- oder freiwillige Beschäftigung in dieser Branche erweitern Wenn ein CFO bei seinem nächsten Karriereschritt eine Tätigkeit anstrebt, die über die reine Finanzfunktion hinausgeht, sollte er seine unternehmerische Erfahrung zunächst durch eine Teilzeit- oder freiwillige Beschäftigung oder eine Aufgabe außerhalb des Finanzbereichs erweitern Stimme zu 4 Wenn ein CFO seinen nächsten Karriereschritt plant, sind Netzwerk-Kompetenzen eine wichtige Voraussetzung, um das Spektrum Quelle: Umfrage unter CFOs Karrieremöglichkeiten zu vergrößern der 800 vorhandenen 64 53 24 Grafik 20: Langfristige Planung und Teilzeitpositionen Ich habe einen sehr konkreten, langfristigen Plan für meinen weiteren Karriereweg 39 Ich habe einen konkreten Plan, aber nur für einen relativ kurzen Zeithorizont 41 29 46 45 Ich habe keinen konkreten Plan für meinen weiteren Karriereweg 20 16 20 24 Ich übe bereits eine zusätzliche Aufgabe aus Ich übe noch keine zusätzliche Aufgabe aus, hätte aber Interesse, es zu tun Alle Angaben in Prozent Quelle: Umfrage unter 800 CFOs 50 55 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 34 31 Ich übe noch keine zusätzliche Aufgabe aus und beabsichtige auch in Zukunft nicht, es zu tun „Jeder Personalverantwortliche wird Sie googeln, um zu prüfen, ob Sie aktiv Kontakte pflegen und bekannt sind.“ Susan Sautberg, President der PartnerCom Acht wichtige Schritte, um sich auf eine Karriere im Aufsichtsrat oder in anderen Gremien vorzubereiten Jedes Unternehmen ist anders. Und natürlich sind für jedes Aufsichtsratsmandat jeweils spezielle Kenntnisse und Erfahrungen gefragt. Allerdings lassen sich allgemeine Aussagen dazu treffen, wie sich CFOs frühzeitig auf Aufgaben im Aufsichtsrat vorbereiten – und damit die Weichen für eine Aufsichtsratskarriere neben oder nach ihrer eigentlichen Tätigkeit als CFO stellen können. 1. Entwickeln Sie einen kohärenten Lebenslauf: Überprüfen Sie rechtzeitig, welche Kompetenzen Ihnen noch fehlen Vorstände und Nominierungsausschüsse gehen bei der Besetzung von Aufsichtsratspositionen zunehmend strategisch vor, um sowohl im Managementteam als auch im Aufsichtsrat den richtigen Erfahrungsmix zu haben, der die langfristigen Unternehmensziele unterstützt. Das bedeutet, dass die Personalverantwortlichen heutzutage häufig nach besonderem Know-how Ausschau halten, z. B. nach Erfahrung mit M&A-Transaktionen oder nach fundiertem Wissen über die Kapitalmärkte oder schnell expandierende Märkte. „Wenn Sie Ihre Karriere planen, ist es sinnvoll, sich auf einen Schwerpunkt zu konzentrieren, sodass Funktionen, die Sie ausüben, gewisse Ähnlichkeiten oder Parallelen aufweisen“, lautet der Tipp von Caroline Ross. „Wenn Sie über detaillierte Erfahrungen in einem ganz bestimmten Bereich wie z. B. M&A verfügen, besteht eine gute Chance, dass diese genau den Anforderungen für bestimmte Positionen in bestimmten Aufsichtsräten entsprechen.“ 2. Übernehmen Sie Aufgaben außerhalb des Finanzbereichs oder des Unternehmens Durch Aufgaben in gemeinnützigen Stiftungen, Arbeitsgruppen der Regierung oder kulturellen Organisationen können CFOs wichtige Erfahrungen außerhalb ihrer Haupttätigkeit sammeln. Diese Aufgaben bieten ihnen wertvolle Einblicke in andere Bereiche, Zugang zu neuen Netzwerken und Erfahrung mit gruppendynamischen Prozessen. Das Verlassen des gewohnten Terrains, um eine Aufgabe im nicht finanziellen Bereich – ganz gleich, ob nun innerhalb oder außerhalb der Wirtschaft – zu übernehmen, lässt zudem die Bereitschaft des CFO erkennen, seinen Horizont zu erweitern. „Durch eine Tätigkeit im Führungsgremium einer gemeinnützigen Institution lernen Sie, wie die Mitglieder eines solchen Gremiums interagieren und wie man seine Kenntnisse über eine Organisation stets auf dem aktuellen Stand hält, auch wenn man sich mit den jeweiligen Kollegen nur zu wenigen bestimmten Terminen im Jahr trifft“, sagt Carl Berquist. „Man lernt darüber hinaus, sich zurückzunehmen, nicht alles selbst in die Hand nehmen zu wollen. Eine Haltung, die man als Mitglied in einem Aufsichtsratsgremium benötigt.“ 3. Bauen Sie sich ein unternehmens- und branchenübergreifendes Netzwerk auf In den vergangenen Jahren haben die Vorstände bei der Suche nach geeigneten Kandidaten für ein Aufsichtsratsmandat einen transparenteren und unabhängigeren Ansatz verfolgt. Dennoch ist es hilfreich, über entsprechende Kontakte zu Mitgliedern der Geschäftsleitung zu verfügen, um bei der Besetzung von Aufsichtsratspositionen berücksichtigt zu werden. CFOs sollten solche Netzwerke durch die Zugehörigkeit zu Wirtschaftsverbänden, die Teilnahme an Konferenzen und Branchentreffen sowie durch zusätzliche Aufgaben aufbauen und pflegen. Mundpropaganda ist nach wie vor ein wesentlicher Faktor für die Aufnahme in den Kreis der Aufsichtsratskandidaten. 4. Schärfen Sie Ihr persönliches Profil Wer ein Aufsichtsratsmandat anstrebt, sollte ein öffentliches Profil entwickeln, das über seine Kerntätigkeit hinausgeht. „Jeder Personalverantwortliche wird Sie googeln, um zu prüfen, ob Sie aktiv Kontakte pflegen und bekannt sind“, sagt Susan Sautberg. „Sie müssen nicht nur beweisen, dass Sie zu den Erfolgreichen auf Ihrem Gebiet zählen, sondern auch, dass Sie in der Lage sind, über den Tellerrand der Finanzfunktion hinauszuschauen und die Dinge in einem größeren Zusammenhang zu betrachten.“ CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 51 Wie Sie Ihre Chancen auf eine Karriere im Aufsichtsrat oder in anderen Gremien maximieren 5. Sammeln Sie internationale Erfahrungen „Unternehmen erwarten von ihren Aufsichtsräten und Vorständen immer häufiger, dass sie Auslandserfahrung gesammelt haben“, erklärt Chris Pierce. „Konzern-CFOs müssen in der Welt herumgekommen sein und die Möglichkeit gehabt haben, ähnliche Probleme aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Heutzutage werden vielfach Schulungen zur Verbesserung interkultureller Kompetenz angeboten. CFOs, die bereits über solche Fähigkeiten verfügen, werden daher im Vorteil sein.“ Ganz besonders gefragt sind Erfahrungen mit schnell wachsenden Märkten. 6. Erweitern Sie Ihr Aufgabenspektrum Die meisten Karrierechancen und Angebote für Führungspositionen eröffnen sich den CFOs, die über ihre klassische Finanzfunktion hinaus breiter betriebswirtschaftlich und kaufmännisch ausgerichtete Aufgaben übernommen und so ihr Spektrum erweitert haben. „Jedes Mal, wenn sich für mich die Möglichkeit ergab, mich an geschäftlichen Prozessen zu beteiligen, bin ich aktiv geworden, statt mir das Ganze aus meinem CFO-Sessel anzusehen“, so der Ratschlag von N. P. Singh, der CFO war und anschließend in eine Position als COO bei Sony Entertainment Network wechselte. „Sie müssen gut mit dem CEO und dem COO des Unternehmens zusammenarbeiten, Ihren Horizont erweitern und dürfen nicht nur auf Zahlen fixiert sein.“ 7. Bleiben Sie nicht in der Unternehmenszentrale stecken, suchen Sie sich weitere Tätigkeitsfelder außerhalb der Unternehmenszentrale Führungskräfte, die noch nicht zum Konzern-CFO aufgestiegen sind, sollten sich darum bemühen, viele unterschiedliche Erfahrungen sowohl in der Unternehmenszentrale als auch in 52 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Auslandsfilialen zu sammeln. Auslandsaufenthalte vermitteln Finanzmitarbeitern ein besseres Verständnis der kaufmännischen Aspekte des eigenen Geschäfts und geben ihnen die Möglichkeit, eine größere Bandbreite von Fragestellungen zu bearbeiten und auf diese Weise wertvolle Erfahrungen für künftige geschäftsführende oder nicht geschäftsführende Aufgaben zu sammeln. „Je weiter Sie sich von der Zentrale wegbewegen, desto vielfältiger sind die Anforderungen der Finanzfunktion“, sagt Philip McHugh. „Sie arbeiten eng mit dem Geschäftsführer zusammen und treffen kaufmännische Entscheidungen.“ 8. Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung Ihrer Aufsichtsratskarriere Es ist nie zu früh, um mit der Planung des nächsten Karriereschrittes zu beginnen. CFOs, die ihr gesamtes Berufsleben im Finanzbereich verbringen, werden gegenüber denen im Nachteil sein, die ihre Karriere strukturiert planen. Nicht jeder CFO wird in der Lage oder bereit sein, eine zusätzliche Aufgabe anzunehmen. Wer aber über die Finanzfunktion hinaus tätig werden will und die erforderliche Zeit aufbringen kann, sollte frühzeitig die Weichen für eine Aufsichtsratskarriere stellen. Dennoch rät Birgitta Kantola, Independent Director bei Stora Enso, dazu, den jeweils nächsten Schritt immer gut abzuwägen: „Ein Aufsichtsratsmandat erfordert umfassende Erfahrung, da Sie über ausreichend Selbstvertrauen verfügen müssen, um Ihre Meinung frei zu äußern, und weil Sie ein entsprechendes Wissen vorweisen müssen, um wertvolle Beiträge zu den Diskussionen zu leisten. Wenn Sie zu früh in eine Aufsichtsratsposition wechseln, kann sich dies nachteilig auf Ihre Karriere auswirken, da Sie noch nicht reif für den Job sind.“ Giving back through charitable roles Der Aufsichtsrat der Zukunft Die Anforderungen an den Aufsichtsrat haben sich beträchtlich erhöht. Unterschiedliche Kompetenzen müssen im Überwachungsgremium abgedeckt werden. Immer stärker sind Kenntnisse des Finanzwesens, des Risikomanagements und der regulatorischen Rahmenbedingungen gefragt. In den nächsten zehn Jahren werden die Erwartungen an Aufsichtsräte im Hinblick auf den zu leistenden Zeit- und Arbeitsaufwand steigen, prognostiziert Andy Hines, Dozent und Executive-in-Residence des Graduate Program am Institut für Zukunftsstudien der Universität von Houston: „Statt nur Staffage‛ zu sein, werden Aufsichtsratsmitglieder einen größeren Wertschöpfungsbeitrag für das Unternehmen leisten, indem sie als externe Berater und Ideengeber fungieren.“ Prestige ist kein Kriterium mehr: Die Zusammensetzung von Aufsichtsratsgremien wird künftig von den benötigten Funktionen bestimmt Angesichts steigender Anforderungen an die Rolle des Aufsichtsrats wird es für aktive CFOs immer schwieriger werden, solche Funktionen neben ihrer Haupttätigkeit auszufüllen. Und die Vorstände werden die Mitglieder des Aufsichtsrats noch stärker aufgrund ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten auswählen. „Die Unternehmen werden in Zukunft darauf achten, dass ihre Aufsichtsräte stärker funktional ausgerichtet sind, und besonderes Gewicht auf bestimmte Kenntnisse, Fähigkeiten und Denkweisen legen“, sagt Hines. „Statt externe Aufsichtsratsmitglieder einzustellen, die nach Prestige und Unternehmenszugehörigkeit ausgewählt werden, werden Vorstände und Nominierungsausschüsse Teams zusammenstellen, die einen Mix aus Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen aufweisen, der mit ihren Zielen und strategischen Prioritäten in Einklang steht.“ Soziale Verantwortung wird für eine größere Vielfalt der Perspektiven sorgen Der steigende Druck auf Unternehmen, soziale Verantwortung zu übernehmen, wird sich auch im Aufsichtsrat bemerkbar machen. „Unter Umständen werden dem Aufsichtsrat dann Vertreter aus Gruppen beitreten, die das Unternehmen normalerweise kritisch betrachten oder die grundlegend andere Ansichten vertreten“, sagt Hines. „Dazu können sowohl Nichtregierungsorganisationen als auch Anteilseigner gehören, und diese könnten den Unternehmensverantwortlichen ganz neue Sichtweisen eröffnen.“ Ein international besetzter Aufsichtsrat sorgt für eine internationale Sicht Hines prognostiziert ferner, dass Aufsichtsräte in Zukunft internationaler besetzt sein und neben Mitgliedern aus den klassischen Industrieländern auch immer häufiger Vertreter schnell wachsender Märkte im Gremium sitzen werden. Unternehmen in Industrieländern werden zunehmend nach Aufsichtsräten suchen, die Erfahrungen mit schnell wachsenden Märkten sowie entsprechende Sprachkenntnisse vorweisen können. Und Unternehmen in schnell expandierenden Ländern werden nach Aufsichtsratsmitgliedern Ausschau halten, die sich mit entwickelten Märkten auskennen, damit diese sie beim Eintritt in diese Märkte beraten können. Technologiekenntnisse werden ein Wettbewerbsvorteil für potenzielle Aufsichtsratsmitglieder sein Da Technologien bei der Entscheidungsfindung eine immer wichtigere Rolle spielen, wird die Nachfrage nach Aufsichtsräten, die diese Technologien kennen und beherrschen, steigen. In den nächsten zehn Jahren dürften Unternehmen zur Untermauerung ihrer Entscheidungen und zur Entwicklung zukunftsorientierter Strategien verstärkt auf systematische Analysen zurückgreifen. Die Aufsichtsratsgremien müssen mit Persönlichkeiten besetzt sein, die über das entsprechende Know-how verfügen, um die Ansichten des Managements zu hinterfragen. Zudem werden künftig Aufsichtsratsmitglieder gefragt sein, die verstehen, wie sich fortschrittliche Technologien auf das Unternehmen auswirken, z. B. wie Social Media den Unternehmenserfolg beeinflussen. Technologische Anwendungen werden zunehmend auch Auswirkungen auf die Beziehung zwischen den Unternehmen und ihren Anteilseignern haben. Investoren und andere Stakeholder dürften nicht länger bereit sein, auf den nächsten Quartalsbericht zu warten, und werden Echtzeit-Information verlangen, die sie für ihre jeweiligen Zwecke nutzen können. „Anstatt Einfluss darauf zu nehmen, welche Informationen nach außen weitergegeben werden, werden Unternehmen dafür Sorge tragen müssen, dass ihre Stakeholder stets auf dem Laufenden sind, um einen ständigen Dialog mit ihnen pflegen zu können“, sagt Hines. „Die Vorstände werden sich nach Führungskräften umsehen müssen, die solche Beziehungen managen und sicherstellen können, dass die richtigen Leute die richtigen Informationen zur richtigen Zeit bekommen.“ Aufsichtsräte werden die Entwicklung in Richtung einer langfristigen Unternehmensplanung vorantreiben Da die Unternehmen in den kommenden Jahren innovativere Wachstumsstrategien entwerfen und ihre Assets zwischen entwickelten und schnell expandierenden Märkten neu verteilen müssen, dürfte die Debatte über ein ausgewogenes Verhältnis zwischen kurzfristiger Performance und langfristigem Erfolg des Unternehmens neu entfacht werden. „Die Aufsichtsratsmitglieder werden in diese Debatte entscheidend involviert sein und sich mit dem Management und den Anteilseignern zusammensetzen müssen, um die optimale Balance zwischen diesen beiden gegensätzlichen Zielsetzungen zu bestimmen“, sagt Hines. „Und es wäre schon sehr frustrierend, wenn wir es in zehn Jahren nicht geschafft haben sollten, von dieser extrem kurzfristigen Ausrichtung zu einem differenzierteren Ansatz zu finden, der langfristige Aspekte sehr viel stärker berücksichtigt.“ CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 53 Vielfalt im Aufsichtsrat Seit einigen Jahren wird bei der Besetzung von Aufsichtsratspositionen gezielter vorgegangen. Gründe hierfür sind die Forderung nach mehr Transparenz und strengere Governance-Vorschriften. Richard Emerton bringt es auf den Punkt: „Die meisten Aufsichtsräte analysieren heute ganz systematisch, mit welchen Problemstellungen sich das Managementteam in den kommenden Jahren auseinandersetzen muss und über welche Kenntnisse und Erfahrungen die Aufsichtsratsmitglieder verfügen sollten, um das Management bei der Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben zu unterstützen.“ Prozentsatz weiblicher Aufsichtsratsmitglieder weltweit, verglichen mit nur 4,5 % in Italien und 2,3 % in Portugal. In Deutschland verzeichnet der aktuelle Women-on-Board-Index einen Frauenanteil von 15,32 % in den Aufsichtsräten von börsennotierten Unternehmen. Dennoch bleibt die Festlegung von Quoten umstritten und viele Corporate-GovernanceExperten fürchten, dass solche Quoten negative Auswirkungen auf die Effektivität von Aufsichtsräten haben könnten, weil die Mitglieder künftig wegen ihrer Geschlechtszugehörigkeit und nicht aufgrund ihrer Qualifikation in den Aufsichtsrat berufen werden könnten. Auf den Aufsichtsräten lastet ein großer Druck, ihre Zusammensetzung stärker zu diversifizieren. Dies gilt insbesondere für das Zahlenverhältnis von Männern und Frauen. Bislang sind diesbezüglich allerdings nur geringe Fortschritte zu verzeichnen. 2002 waren 89 % der Aufsichtsratsmitglieder der 347 für diese Studie analysierten großen Unternehmen Männer. Zehn Jahre später ist dieser Prozentsatz lediglich auf 79 % gesunken (Abbildung 4). Beth Brooke, Global Vice Chair of Public Policy bei EY, empfiehlt eine Art Selbstregulierung durch die Unternehmen. Dabei bestimmen die Unternehmen selbst ihre Zielvorgaben, die sich nach der jeweiligen Situation des Unternehmens richten und erweitert werden können, und berichten öffentlich über ihre Fortschritte in dieser Hinsicht. Dies kann mit einem Mentoringprogramm auf höchster Führungsebene sowie mit Sponsorship-Maßnahmen und dem Aufbau von Netzwerken und Schulungen verbunden werden, um mehr Frauen schneller in die Aufsichtsratsgremien zu bekommen. „Eines der Probleme, mit denen Frauen zu kämpfen haben, wenn sie sich für Vorstands- oder Aufsichtsratspositionen bewerben, ist das Fehlen von aktiver Unterstützung und Mentoring seitens der Mitglieder in Vorstand und Aufsichtsrat“, sagt Brooke. „Daher müssen sich die Unternehmensverantwortlichen – sowohl Männer als auch Frauen – persönlich für die Besetzung von Führungspositionen mit Frauen einsetzen, indem sie aktiv für sie werben und sie weiterempfehlen.“ Figure 4: 4: Proportion of men in onden boards of the 347 Abbildung Anteil von Männern Aufsichtsräten large companies researched, 2002 and der 347 analysierten großen Unternehmen 20022012 und 2012 2002 89 % Männer 2012 79 % Vielfalt nicht nur in Bezug auf das Geschlecht Männer Quelle: Umfrage unter den CFOs von 347 Großunternehmen Ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen ist nur ein Bestandteil der angestrebten Diversität in Aufsichtsräten. „Vorstände und Aufsichtsräte leben von Meinungsvielfalt, und das bedeutet, dass ihre Mitglieder verschiedenen Geschlechtern, ethnischen Gruppen, Institutionen, Nationen, Regionen und Generationen angehören müssen“, führt Susan Sautberg aus. „Die Mitglieder eines Aufsichtsrats müssen die Vielfalt ihrer Kunden und der Belegschaft widerspiegeln, denn wenn ausschließlich Leute im Gremium sitzen, die alle der gleichen Meinung sind, ist das Unternehmen nicht konkurrenzfähig.“ Einige Länder haben eine Frauenquote für Aufsichtsräte eingeführt, um das Geschlechterverhältnis rascher anzuSource: desktop 347 large company CFOs gleichen. In Norwegenresearch müssen dieinto Aufsichtsgremien von Eine gute Durchmischung sorgt zudem für unterschiedliche Unternehmen seit 2003 einen Frauenanteil von mindestens Sicht- und Denkweisen. Andrew Hobbs, Associate Partner der 40 % aufweisen. In anderen europäischen Ländern, darunter Regulatory and Public Policy Practice von EY, erklärt es so: Frankreich, die Niederlande, Italien, Belgien und Spanien, gibt „Der Aufsichtsrat ist keine Kuschelecke. Damit ein Aufsichtsrat es mittlerweile eine ähnliche Rechtsprechung. Die Europäische effektiv arbeitet, bedarf es einer Umgebung, in der Beschlüsse Kommission hat ebenfalls eine neue Regelung vorgeschlagen, unabhängig auf den Prüfstand gestellt werden können. Vielfach die vorsieht, dass 40 % der Aufsichtsratsmandate in Unternehwird eine effektive Entscheidungsfindung jedoch durch eine zu men Frauen vorbehalten sein müssen. homogene Zusammensetzung von Aufsichtsgremien behindert. Die Unternehmen müssen daher dafür Sorge tragen, dass ihr Die Festlegung von Quoten trägt sicherlich zu einem ausgewoAufsichtsrat die erforderliche Vielfalt aufweist und diese auch generen Verhältnis von Männern und Frauen in Aufsichtsräten zum Ausdruck kommt.“ bei. Norwegen verfügt heute mit 36 % über den höchsten 54 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion „Die Mitglieder eines Aufsichtsrats müssen die Vielfalt ihrer Kunden und der Belegschaft widerspiegeln, denn wenn ausschließlich Leute im Gremium sitzen, die alle der gleichen Meinung sind, ist das Unternehmen nicht konkurrenzfähig.“ Susan Sautberg, President der PartnerCom Corporation CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 55 Demografie Ein wesentlicher Bestandteil dieser Studie ist eine globale Umfrage unter 800 Führungskräften im Finanzbereich. Die folgenden Grafiken enthalten Angaben über die 800 Führungskräfte und die Unternehmen, für die sie tätig sind. 56 CFO and beyond The Möglichkeiten possibilities undand Wege pathways außerhalb outside der Finanzfunktion finance Job title Funktionsbezeichnung Art des Company typeUnternehmens Unternehmen in Privatbesitz 25 % Großes börsennotiertes Unternehmen 23 % Mittleres börsennotiertes Unternehmen Kleines börsennotiertes Unternehmen 19 % 16 % Private-Equity-finanziertes Unternehmen 9% Konzern-CFO oder Leiter Finanzen CFO oder Finanzleiter einer Region CFO oder Finanzleiter eines Unternehmensbereichs 36 % 59 % 5% Personengesellschaft 1% Familienunternehmen 1% Sonstige 6% Sector Branche Umsatzerlöse in US-Dollar Konsumgüter 41 % 11 % Vermögensverwaltung $ 9% Energie & Versorgung 9% Gesundheitswesen 8% Automobilindustrie 25 % 7% Banken & Kapitalmärkte $ 7% Öl & Gas 7% Medien & Unterhaltung 12 % $ 9% 6% 7% $ $ 7% Immobilien $ 6% Technologie 6% Telekommunikation 6% Versicherungen 100 bis 499 Millionen 500 bis 999 Millionen 1 bis 5 bis 10 bis 20 Milliarden 4,9 9,9 19,9 und Milliarden Milliarden Milliarden mehr Geography of company HQ 5% Staatliche und kommunale Unternehmen 5% Private Equity 4% Sonstige 3% 14 % In welchem Land hat Ihr Unternehmen seinen Hauptsitz? 7% 6% 6% 4% 4% 3% Skandinavien Niederlande Mittlerer u. Naher Osten und Afrika Italien, Spanien, Portugal Indien Hongkong Deutschland, Schweiz, Österreich Frankreich, Luxemburg Mittel- und Südosteuropa Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) 2% China (ohne Hongkong) 7% 7% 6% USA 6% Großbritannien und Irland 6% Singapur 4% Kanada Brasilien 3% Belgien Australien 4% 6% 5% CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 57 How to maximize your chances of securing a place on the board Die Bestandteile der CFO-Funktion Die folgenden sechs Segmente repräsentieren unserer Meinung nach den Aufgabenbereich des CFO. Die führenden CFOs, mit denen wir arbeiten, engagieren sich gewöhnlich mehr oder weniger stark in jedem dieser sechs Segmente – entweder direkt oder indirekt über ihr Team. Die Gewichtung ihres Engagements hängt jeweils von der Erfahrung und Ambition des Einzelnen, dem Wirtschaftszweig, der Breite der Finanzfunktion und der wirtschaftlichen Stabilität ab. Aber alle Segmente sind entscheidend für eine effektive Ausübung der Führungsrolle. 58 CFO and beyond The Möglichkeiten possibilities undand Wege pathways außerhalb outside der Finanzfunktion finance ru zie an Fin ng Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hm enss trategie V 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren im en m u ä „Aufr au s“ U Ko m m L WI hmensstrategie entwic erne keln t n U 4 2 NG Der Beitrag des CFO ZU 5 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen formationen be r rundin e i t ste terg llen Hin Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 1 ET 6 Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren S Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen die Za hl e M CK G n ENT Vert rau en in U N kt Mar m e td mi n tio ka i un n ne e eig H N OR E G AU SSETZUN CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 59 Die Bestandteile der CFO-Funktion (Fortsetzung) Wir denken, dass es Kernfähigkeiten, -kenntnisse, -erfahrungsbereiche und -beziehungen gibt, die der CFO entwickeln und pflegen muss, damit er alle sechs Aufgabenbereiche souverän meistert: Geschäftsentscheidungen basieren auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien Vert rau en in die Za hl e n 1 Ver tra ue n Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen 6 5 ru zie an Fin ng Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen 2 4 Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hme nsstr ategie Z 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren im en äum „Aufr Kernkenntnisse • Wirtschaftliche Betrachtungsweise in Abstimmung mit dem Unternehmen • Die kommerziellen, finanziellen und wirtschaftlichen Risiken von Geschäftsvorhaben bestimmen • Rentabilität von Geschäftsvorhaben bestimmen • Fundierte und zugleich konstruktive Anstöße für die Stakeholder des Unternehmens präsentieren • Die finanziellen Konsequenzen von Vorhaben klar darstellen • Kenntnis der Geschäftstätigkeit des Unternehmens • Detaillierte Kenntnis des Produkt-/Serviceangebots • Kenntnis des Markt- und Geschäftsumfelds • Kenntnisse auf dem Gebiet der Investitionsrechnung • Kenntnisse auf dem Gebiet der Rentabilitätsanalyse Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Business-Case-Bewertung • Benefits Tracking • Erfahrung in der Preisbildungs- und Rentabilitätsanalyse • Kostenmanagement • Planung und Prognosen • Chief Executive Officer/Chief Operating Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Leiter wichtiger Funktionsbereiche: Risk, IT, Operations, HR, Marketing und Vertrieb • Finance Business Partner • Audit Committee/Prüfungsausschuss au s“ Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen in die formationen ber rundin eits tell terg en Hin hmensstrategie entwic erne keln Unt it nm tio ika un t Mark dem n le ah Ko m m Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren Kernfähigkeiten H en en eig Hintergrundinformationen und Analysen zur Kernfähigkeiten Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger • Effektive Bereitstellung von Finanzinformationen Führungskräfte bereitstellen • Bewertung von Rentabilitätstreibern 2 5 4 ru zie an Fin ng Z 1 Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren de rU nte rne hme nsstr ategie im en äum „Aufr au s“ Ko m m hmensstrategie entwic erne keln Unt Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen in die formationen ber rundin eits tell terg en Hin 6 Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren en en eig H Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen formationen ber rundin eits tell terg en Hin Ver tra ue n Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen n le ah kt Mar em it d nm tio ika un Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 5 2 4 ru zie an Fin ng 1 Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hme nsstr ategie in die Z 3 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren 3 im en äum „Aufr au s“ 6 Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren en en eig H Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren im en äum „Aufr 60 au s“ Ver tra ue n Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen formationen ber rundin eits tell terg en Hin hmensstrategie entwic erne keln Unt t Mark em it d nm tio ika un n le ah Ko m m Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren en en eig H • Bestimmung und Kommunikation von Risikobereichen • Performanceprognosen auf der Grundlage der Performance in der Vergangenheit • Bestimmung notwendiger Korrekturmaßnahmen Kernkenntnisse • Kenntnis der Geschäftstätigkeit des Unternehmens • Detaillierte Kenntnis des Produkt-/Serviceangebots • Kenntnis von Markttrends, Risiken und Problemen • Kenntnis der Key Performance Indicators (KPIs) für den Strategieplan • Business-Performance-Management • Kenntnis der Wettbewerbsleistung Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Finanzplanung und -berichterstattung • Rechnungslegung und Berichterstattung für Projekte und andere einmalige Initiativen • Erfahrung in der Bestimmung nicht finanzwirtschaftlicher Treiber der finanzwirtschaftlichen Performance • Erfahrung in Problemerkennung und Korrekturmaßnahmen • Arbeit auf Executive-Ebene • Markttrendanalyse • Chief Executive Officer/Chief Operating Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Leiter wichtiger Funktionsbereiche: Risk, IT, Operations, HR, Marketing und Vertrieb • Finance Business Partner • Strategieleiter • Corporate Development Officer Kernfähigkeiten Kernkenntnisse • Führungsfähigkeiten für die Durchsetzung von Änderungen im Finanzbereich • Festlegung und Kommunikation der Zielsetzungen und Strategie für den Finanzbereich • Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit Business-Stakeholdern zur Festlegung der Aufgaben der Finanzfunktion • Überbrückung von Differenzen zwischen Stakeholdern im Finanz- und Businessbereich • Förderung wesentlicher Veränderungen im Finanzbereich • Wie der Finanzbereich zu organisieren ist, damit er für das Unternehmen Werte schaffen kann • Verständnis der finanzwirtschaftlichen Prozesse und Konsequenzen für das Betriebsmodell • Komponenten des Finance Operating Model und deren Zusammenwirken • Finanzsysteme und Auswirkungen von Veränderungen • Kosten- und Wertschöpfungstreiber Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Wesentliche Veränderungen im Finanzbereich herbeiführen • Verbesserung finanzwirtschaftlicher Prozesse • Konzeptionelle Änderungen bei Finance Operating Models • Mitarbeit an der Entwicklung von Finanzsystemen • Zusammenarbeit mit internen Kunden bei der Umgestaltung der Leistungserbringung • Chief Executive Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Leiter wichtiger Funktionsbereiche: IT, Marketing, Risk, Operations, HR • Senior Finance Manager • Finanzteams der Geschäftseinheiten CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen in die Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren 1 6 5 2 4 3 ru zie an Fin 4 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren de rU nte rne hme nsstr ategie Z Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen im en äum „Aufr au s“ Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen ng ru zie an Fin ng Ver tra ue n formationen ber rundin eits tell terg en Hin hmensstrategie entwic erne keln Unt t Mark em it d nm tio ika un n le ah Ko m m Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie en en eig H Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hm enss trategie 5 2 4 ng 1 Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie in die 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren de rU nte rne hme nsstr ategie Z Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen im en äum „Aufr au s“ Ko m m hmensstrategie entwic erne keln Unt 6 Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen Ver tra ue n Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren formationen ber rundin eits tell terg en Hin 5 Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen n le ah Entwicklung und Festlegung der Gesamtstrategie für das Unternehmen t Mark em it d nm tio ika un ru zie an Fin hmensstrategie entwic erne keln Unt Entwicklung und Festlegung der Gesamtstrategie für das Unternehmen en en eig H t Mark dem mit n tio ika un m Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 2 4 ru zie an Fin ng 1 5 Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hme nsstr ategie in die Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren 3 Z Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren im en äum „Aufr au s“ m it 6 en en eig H formationen ber rundin eits tell terg en Hin Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen Ver tra ue n n le ah 6 on kt ati Mar nik nen mu er m ext Ko em d Fortschritte des hmensstrategie entwic erne keln Unt Ko m Repräsentation der laufenden Unternehmensentwicklungen, basierend auf den strategischen Zielsetzungen, bei den externen Stakeholdern Kernfähigkeiten Kernkenntnisse • Unternehmensfinanzierung • Priorisierung von Investitionstätigkeiten • Entwicklung von Strategieplänen zur Erreichung entsprechender Unternehmensziele • Verständnis der wesentlichen Wertschöpfungstreiber • Umsetzung von Strategieplänen in operative Pläne und Ziele (einschließlich der Bestimmung der KPIs) • Implementierungsprogramm erstellen • Überwachung der Strategieentwicklung • Vermögensmanagement • Projektfinanzierung • Finanzwirtschaftliches Risikomanagement • Operatives Risikomanagement • Strategische und operative Planung • Performance-Management-Systeme • Programm-Management • Change-Management Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Mitwirkung bei der Ermittlung des Finanzierungsbedarfs • Sicherung der Finanzierung für den Geschäftsbetrieb und größere Projekte • Management des Nettoumlaufvermögens • Implementierung einer Strategie für das finanzwirtschaftliche Risikomanagement (z. B. Zinssatz, Fremdwährungen und Marktrisiko) • Entwicklung von Strategieplänen • Management großer, komplexer Verbesserungs-/ Änderungsprogramme • Management einer Fusion oder Übernahme • Chief Executive Officer/Chief Operating Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Risk Director • Operations Director • Externe Kapitalgeber • Schlüsselinvestoren • Treasurer Kernfähigkeiten Kernkenntnisse • Unternehmensziele in eine klare Strategie umsetzen • Finanzierungsprobleme und Risiken in Bezug auf die Unternehmensstrategie erkennen • Erstellung eines durchführbaren Strategieplans mit Berücksichtigung der bekannten Restriktionen • Kreativität bzw. konzeptionelle Fähigkeit, konventionelle Denkmuster zu durchbrechen • Analyse des Chancenportfolios • Visionär/guter Kommunikator/Fähigkeit, Vertrauen zu schaffen und Menschen zu motivieren • Effektive Kommunikation von Finanzierungs- und Risikoproblemen an andere Mitglieder der Führungseben • Fundierte finanzwirtschaftliche Anstöße für die Führungsspitze • Strategische und operative Planung • Kenntnis der Geschäftstätigkeit des Unternehmens • Detaillierte Kenntnis des Produkt-/Serviceangebots • Entwurf eines Geschäftsmodells • Szenarioplanung • Guter Überblick über die Struktur der Branche und branchentypische Herausforderungen • Strategiesysteme (Strategie-Framework) und -theorien • Kenntnis des Markt- und Wirtschaftsumfeldes • Kenntnis des branchen- und organisationsspezifischen Risikoprofils • Hohe Bewertung der IT als Business Enabler Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Strategieentwicklung • Entwicklung und Implementierung von Businessplänen • Umsetzung von Plänen und Zielen überwachen; gegebenenfalls korrigierende Maßnahmen ergreifen • Operatives und finanzwirtschaftliches Risikomanagement • Produkt- und Marktentwicklung • Chief Executive Officer • Chief Operating Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Chief Information Officer • Risk Director • Marketingleiter • HR Director • Strategieleiter • Corporate Development Officer Kernfähigkeiten Kernkenntnisse • Überzeugende Kommunikation der Performance • Vergleich der Unternehmensperformance mit den wichtigsten Konkurrenten • Detaillierte Kenntnis der Haupttreiber der Wertschöpfung/der Schlüssel-KPIs und des diesbezüglichen Verbesserungsinstrumentariums • Lösungsorientierte Kommunikation bei Schlüsselrisiken • Vorausschauende Sichtweise • Vorausschauende Klärung von Fragen der Medien, Analysten und Investoren • Konstruktiver Ansatz bei Fragen von Aufsichtsinstanzen • Betriebswirtschaftliche und branchenspezifische Kenntnisse • Detaillierte Kenntnis des Produkt-/Serviceangebots • Kenntnis des Markt- und Geschäftsumfeldes • Kenntnis der Auswirkungen der lokalen, regionalen und globalen Wirtschaftslage auf die finanzwirtschaftliche Performance • Fachkenntnisse auf dem Gebiet des Rechnungswesens für die Überwachung der Jahresabschlusserstellung Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Erstellung von Finanzinformationen zur Veröffentlichung und zur Übermittlung an die Kapitalmärkte • Umgang mit Stakeholdern außerhalb der Organisation • Umgang mit den Medien • Pflege der Beziehungen zu externen Prüfern • Lösung wichtiger Rechnungslegungs- und Kontrollprobleme • Chief Executive Officer • Vorsitzender • Führungs- und Aufsichtsorgane • Andere wichtige Governance-Ausschüsse (z. B. Prüfung und Remuneration) • Externe Prüfer • Medien und Investoren • Aufsichtsinstanzen (Regulatoren) CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 61 Hier finden Sie weitere interessante Studien zu aktuellen Themen der CFO-Agenda Die DNA des CFO Was macht einen Chief Financial Officer aus? Finance forte Die Zukunft der Finanzführung Ausführlichere Informationen zu diesem Bericht und zu unserem Programm für CFOs erhalten Sie unter www.ey.com/cfo oder von Ihrem EY-Ansprechpartner vor Ort. 62 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion Back seat or center stage? Der CFO und die Medien Versteckte Kosten bei Investitionen in schnell wachsenden Märkten Klug geteilt Die Rolle des CFO bei der Abwägung von Investitionen in entwickelten und stark wachsenden Märkten Anlagenotstand oder Finanzierungsengpass? Herausforderungen für CFOs an beiden Enden des Liquiditätsspektrums CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 63 Kontakte Ausführlichere Informationen zu diesem Bericht und zu unserem weiteren Programm für CFOs in Europa, dem Nahen und Mittleren Osten, in Indien und Afrika (EMEIA) erhalten Sie von: Deutschland Österreich Gerd Stürz Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft +49 211 9352 18622 [email protected] Helmut Maukner Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. +43 1 21170 1070 [email protected] Schweiz Ernst & Young AG Deutschschweiz Alessandro Miolo Tel. +41 58 286 4654 [email protected] Suisse romande Pierre-Alain Cardinaux Tel. +41 58 286 5294 [email protected] 64 CFO and beyond Möglichkeiten und Wege außerhalb der Finanzfunktion 65 EY | Assurance | Tax | Transactions | Advisory About EY EY is a global leader in assurance, tax, transaction and advisory services. The insights and quality services we deliver help build trust and confidence in the capital markets and in economies the world over. We develop outstanding leaders who team to deliver on our promises to all of our stakeholders. In so doing, we play a critical role in building a better working world for our people, for our clients and for our communities. EY refers to the global organization, and may refer to one or more, of the member firms of Ernst & Young Global Limited, each of which is a separate legal entity. Ernst & Young Global Limited, a UK company limited by guarantee, does not provide services to clients. For more information about our organization, please visit ey.com. © 2014 EYGM Limited. All Rights Reserved. SKN 0414-059 ED None In line with EY’s commitment to minimize its impact on the environment, this document has been printed on FSC®-certified paper that consists of 60 % recycled fibers. 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