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WundForum
Das Magazin für Wundheilung und Wundbehandlung
Nosokomiale Infektionen
und Händehygiene &
Hygieneregeln für den
Verbandwechsel
www.wundforum.de
Heft 2 / 2013 – 20. Jahrgang
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ausdruck ndforum.de
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Fort- und Weiterbildung
Zertifizierte WundForum-Fortbildung
im HARTMANN WundForum und im
Internet unter www.wundforum.de
Die beruflichen Anforderungen im Bereich der
Pflege sind in den vergangenen Jahren deutlich
gestiegen. Neue Erkenntnisse und Erfahrungen
in Diagnostik und Therapie führen dazu, dass sich
auch die Aufgaben von Pflegekräften stets neu
definieren. Heute ist der erfolgreiche Abschluss
einer Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege oder in der Altenpflege allein nicht
mehr ausreichend, um mit den ständig neuen Herausforderungen in der Pflege und in der Medizin
Schritt zu halten.
Während in vielen europäischen Ländern eine
permanente Fort- und Weiterbildung für Pflegekräfte verpflichtend ist, sind entsprechende Nachweise zur ständigen beruflichen Qualifizierung in
Deutschland noch freiwillig.
Die Weiterbildungsserie im HARTMANN WundForum und parallel dazu im Internet ermöglicht
Ihnen eine interaktive Fort- und Weiterbildung
in den Bereichen der Wundheilung und Wund­
behandlung. Hierbei werden vorwiegend fachbezogene Themen behandelt.
Die Prüfungsfragen beziehen sich auf die
Inhalte des jeweiligen Fachartikels, sodass Sie
normalerweise keine zusätzlichen Informationsquellen benötigen. Der Fachartikel zur zertifizierten WundForum-Fortbildung erscheint im
2
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­ ARTMANN WundForum als Sonderdruck-Beilage
H
sowie im Internet – einschließlich der kompletten
Literaturliste. Der Single-Choice-Test wird dagegen ausschließlich im Internet unter http://www.
wundforum.de veröffentlicht und kann dort beantwortet werden. Für jede Frage des Single-ChoiceTests gibt es fünf Antwortmöglichkeiten – richtig
ist jedoch nur eine Antwort.
Bei richtiger Beantwortung von mindestens sieben Fragen erhalten Sie drei Fortbildungspunkte. Das Fortbildungszertifikat zur
Dokumentation der bestandenen Prüfung
können Sie dann sofort ausdrucken.
Eine nicht bestandene Prüfung können Sie einmal wiederholen (jedoch mit neuen Fragen). Auch
hierbei sind mindestens sieben richtige Antworten erforderlich, um die Prüfung zu bestehen. Die
Nachprüfung ist nur einmal möglich.
Sollten Sie bei der „Registrierung beruflich Pflegender (RbP) GmbH“ mit Sitz in Berlin eingetragen
sein, reichen Sie dort das Zertifikat ein, um sich die
erworbenen Fortbildungspunkte gutschreiben zu
lassen.
An der zertifizierten WundForum-Fortbildung
können Sie in der Zeit vom 20.06.2013 bis zum
31.12.2013 teilnehmen.
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Fort- und Weiterbildung
B. Nusser, PAUL HARTMANN AG, Heidenheim
Nosokomiale Infektionen
und Händehygiene
Damit eine wirksame Hygiene in der täglichen
medizinischen und pflegerischen Praxis umgesetzt wird, sind unter anderem Kenntnisse über
Krankheitserreger, deren Pathogenese sowie Verbreitung erforderlich. Aufgrund dieses Wissens
können gezielte Maßnahmen im häuslichen bzw.
ärztlichen Versorgungsbereich ergriffen werden.
Der Personenkreis sowie die Institutionen, die
sich hiermit auseinanderzusetzen haben, sind
Pflege- und ärztliches Personal, aber auch Patienten sowie Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime
und andere Gesundheitseinrichtungen.
Nosokomiale Infektionen –
Risikofaktoren und Prävention
Für die verschiedenen Arten von Infektionen in
klinischen und / oder häuslichen Bereichen sind
Risikofaktoren bekannt, wozu invasive Maßnahmen wie beispielsweise Operationen und Eingriffe
sowie diagnostische Maßnahmen gehören; auch
therapeutische Maßnahmen, die die Eintrittsmöglichkeiten von Erregern in den Körper vergrößern,
werden zu den Risikofaktoren gezählt.
Infektionen, die in zeitlichem Zusammenhang
mit einer medizinischen Maßnahme stehen, werden als nosokomiale Infektionen bezeichnet. Sie
besitzen gegenwärtig eine erhebliche medizinische und gesundheitspolitische Relevanz. Auch
zukünftig werden sie an Bedeutung zunehmen.
Experten weisen in Fachpublikationen nachdrücklich darauf hin, dass etwa 20 bis 30 % der
nosokomialen Infektionen durch die Einhaltung
von geeigneten Hygienemaßnahmen vermieden
werden könnten. Obwohl bereits heute viele hygienische Maßnahmen umgesetzt werden, kommt
bei der Bekämpfung der nosokomialen Infek­
tionen hinzu, dass viele der im Krankenhaus oder
ambulant erworbenen Infektionen durch resistente oder durch multiresistente Erreger hervorgerufen werden. Und diese sind nur schwierig
zu behandeln.
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Eine der Hauptursachen für die Zunahme von
Antibiotika-Resistenzen ergibt sich aus der unsachgemäßen Verordnung von Antibiotika: Unter dem
sog. Selektionsdruck, der bei der Therapie durch
die Gabe eines Chemotherapeutikums erfolgt,
überleben nur die resistenten Keime und deren
Nachkommen, sodass schließlich eine resistente
Population die Infektion unterhält. Eine weitere
Ursache für die Zunahme von Resistenzen können
Mängel in der Hygiene sowohl im stationären als
auch im ambulanten Bereich sein, sodass sich die
resistenten Erreger leicht verbreiten.
Aus der in den USA durchgeführten SENICStudie geht hervor, dass beim Einsatz von ausreichend Hygienefachpersonal und der Durchführung
der Surveillance nosokomialer Infektionen ca. ein
Nosokomiale Erreger
Tab. 1
Alle Mikroorganismen, die sich bei 37 °C vermehren, kommen als Erreger einer nosokomialen Infektion in Frage, insbesondere fakultativ pathogene Mikroorganismen (Opportunisten), die in der Haut, im Nasen-Rachen-Raum und im Darm vorkommen (auch bei
Keimträgern ohne klinische Symptomatik) oder die sich in der Umgebung halten. Zu den
wichtigsten Bakterien, Viren und Pilzen, die eine nosokomiale Infektion verursachen können, gehören folgende Erreger:
Bakterien
Gram-negative Bakterien:
77 Enterobakterien: Escherichia coli
(häufigster Erreger nosokomialer
Infektionen!), Enterobacter Spezies,
Klebsiella Spezies, Proteus Spezies,
Serratia Spezies
77 Pseudomonas Spezies, vor allem
Pseudomonas aeruginosa
77 Acinetobacter Spezies, vor allem Acinetobacter calcoaceticus und baumannii
Gram-positive Bakterien:
77 Staphylokokken: Staphylococcus
aureus, koagulase-negative Staphylokokken (z. B. Staphylococcus epidermidis), Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA)
77 Streptokokken: Streptococcus pyogenes, Streptokokken der Serogruppe
A, Streptococcus agalactiae, Strepto­
kokken der Serogruppe B
77 Enterokokken: Enterococcus faecalis
und faecium
77 Clostridien Spezies: vor allem Clostridium perfringens
Viren
Influenzaviren, Masernviren, Mumpsviren,
Rötelnviren, Noroviren, Rotaviren, Adenoviren, Hepatitis-B-Virus (HBV), HepatitisC-Virus (HCV), Humanes ImmundefizienzVirus (HIV)
Pilze
Sprosspilze (Hefen), Candida Spezies
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Fort- und Weiterbildung
Die Autorin:
Barbara Nusser,
Leiterin Medical Training,
PAUL HARTMANN AG,
Paul-Hartmann-Str. 12,
89522 Heidenheim,
E-Mail: barbara.nusser@
hartmann.info
Drittel aller Krankenhausinfektionen vermeidbar
wäre. Die in den Jahren 1995 - 1999 durchgeführte NIDEP 2-Studie konnte nachweisen, dass
durch geeignete Maßnahmen des Qualitäts­
managements auch in deutschen Kranken­häusern
nosokomiale Infektionen um ca. ein Viertel reduziert werden könnten.
Wesentlich für die Prävention nosokomialer
Infektionen ist auch der restriktive Einsatz aller
Maßnahmen, die mit einer Durchbrechung der
Haut oder Schleimhaut verbunden sind, sowie
der restriktive Einsatz von Therapieformen, die
zu einer Beeinträchtigung der Immunabwehr des
Patienten führen.
Hände und Händedesinfektion
Man schätzt, dass etwa neunzig Prozent der
exogen verursachten Infektionen (d. h. Infektionen, die durch Quellen verursacht werden, die
außerhalb des menschlichen Körpers liegen), über
die Hände übertragen werden. Aus diesem Grund
kommt der hygienischen Händedesinfektion eine
der wichtigsten Rolle zu – sie wirkt so als Prophylaxe gegenüber nosokomialen Infektionen.
Obwohl die Desinfektion der Hände wohl die
wichtigste Maßnahme ist, ist sie aber gleichzeitig
auch die einfachste Maßnahme, die im Rahmen
einer Infektionsprophylaxe durchgeführt werden
kann. Eingehalten werden muss bei der Hände­
desinfektion eine Einwirkzeit von mindestens
einer halben Minute. So werden die sogenannten
transienten Keime (oder Anflugkeime) abgetötet,
die beispielsweise durch den Kontakt mit Flächen, Gegenständen oder Patienten auf die Haut
gelangen.
Aktion „Saubere Hände“
Tab. 2
Basis der Initiative „Aktion Saubere Hände“ ist das Konzept der „5 Momente der Hände­
desinfektion“, in dem die Situationen mit dem häufigsten Risiko einer Erregerübertragung definiert werden. In diesem Modell wird die Vielzahl der Einzelindikationen der Händedesinfektion in 5 Indikationsgruppen
zusammengefasst.
1.VOR Patientenkontakt
2.VOR aseptischen Tätigkeiten
3.NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien
4.NACH Patientenkontakt
5.NACH Kontakt mit Oberflächen in unmittelbarer
Umgebung des Patienten
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Gerade bei häufiger Anwendung wird die Desinfektion der Hände besser vertragen als deren
Reinigung mit Seife oder waschaktiven Substanzen. Auch ist von Vorteil, dass für eine hygienische Händedesinfektion kein Waschbecken zum
anschließenden Abspülen benötigt wird. Dies ist
insbesondere für die Händedesinfektion bei Bettlägerigen von Vorteil.
Beispielhaft für die Erweiterung der Kenntnisse
zur Händedesinfektion ist die „Aktion Saubere
Hände“ in Deutschland, deren Ziel die Verbesserung der Compliance zur Händedesinfektion
in Gesundheitseinrichtungen ist. Sie wurde mit
Unterstützung des BMG, des Bundesministeriums
für Gesundheit, ins Leben gerufen. Diese Aktion
beruft sich auf die WHO-Kampagne „Clean Care
is Safer Care“.
Die Händedesinfektion zur Vorbeugung nosokomialer Infektionen stellt somit die wichtigste
pflegerische bzw. medizinische Einzelmaßnahme
dar. Eine typische Situation für eine hygienische
Händedesinfektion ist beispielsweise das Anlegen
eines neuen Verbandes oder der Verbandwechsel.
Lange Zeit wurde eine Einreibemethode zur
Händedesinfektion empfohlen, die auf den sechs
Schritten der Wirksamkeitsprüfung von Händedesinfektionsmitteln nach europäischer Norm
basierte. In einer vergleichenden Studie konnte
gezeigt werden, dass diese starre Methode nicht
sinnvoll ist. Die besten Ergebnisse werden mit der
„eigenverantwortlichen Einreibemethode“ erzielt,
wobei das Hautdesinfektionsmittel nach einer
individuellen Methode über den erforderlichen
Zeitraum (25 - 30 Sekunden) über sämtliche Bereiche der trockenen Hände eingerieben wird: Hand­
innenfläche, Handrücken, Fingerzwischenräume,
Fingerkuppen, Nagelfalz und Daumen.
Wichtig ist eine vollständige Benetzung
aller Bereiche über die gesamte Einwirkzeit des
Desinfektionsmittels.
Für die Motivation und Compliance des Pflegepersonals ist es wichtig, dass die jeweils eigene
(individuelle) Technik der Einreibemethode mittels
spezieller Geräte (UV-Licht) regelmäßig überprüft
wird. Hierbei werden auch die nicht oder nicht
ausreichend desinfizierten Regionen sichtbar
gemacht.
Zur hygienischen Händedesinfektion sind vorzugsweise Mittel auf Wirkstoffbasis von Alkohol-
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oder Phenol-Basis zu verwenden, mit Standardzulassung gemäß § 36 des Arzneimittelgesetzes,
primär VAH / DGHM-gelistete Mittel.
Für die Compliance zur Händedesinfektion, also
die Bereitschaft des Anwenders, die Händedes­
infektion indikationsgemäß durchzuführen, spielen die Dauer der Einwirkzeit, der Geruch und –
gerade bei einer Langzeitanwendung – die Hautverträglichkeit sowie die Pflegewirkung eine große
Rolle.
Händewaschen mit Wasser und Seife versus
Desinfektionsmitteln
In medizinischen und pflegerischen Bereichen
ist das Händewaschen allein keine geeignete
Maßnahme zur Reduzierung von Keimen. Das
Händewaschen ist keine Alternative zur hygienischen Händedesinfektion – vor allem wegen der
geringen Wirksamkeit gegenüber pathogenen
Keimen.
In erster Linie dient das Händewaschen dem
Entfernen von groben Verschmutzungen und stark
anhaftendem Schmutz. Hier kann es sinnvoll sein,
bis zur Erreichung einer sauberen Haut Seife oder
andere waschaktive Substanzen (Syndets = synthetische Detergentien) zu verwenden.
Ein Händewaschen kann z. B. angezeigt sein:
77 zu Beginn des Arbeit,
77 vor bzw. nach Pausen bzw. vor und nach
Mahlzeiten,
77 vor bzw. nach dem Zubereiten von Haupt- und
Zwischenmahlzeiten sowie
77 nach einem Toilettenbesuch
Bekannt ist, dass durch die Verwendung von Seife
bzw. von waschaktiven Substanzen unter mikro­
biologischen Gesichtspunkten keine relevant
besseren Ergebnisse erzielt werden, als wenn
nur Wasser allein verwendet wird. Oft werden
Hautschäden im Bereich der Hände durch häufiges Händewaschen sowie durch den Kontakt mit
ungeeigneten Reinigungsmitteln hervorgerufen.
Tenside oder Seifen in Wasch- und Reinigungsprodukten entziehen der Haut Fette, sodass die Haut
austrocknet, rissig und spröde wird. Ein übermäßig häufiges Waschen der Hände sollte deshalb
vermieden werden.
Nach dem gründlichen Abspülen mit Wasser
sind die Hände gründlich mit einem Einmalhandtuch zu trocknen und geeignete topische Pflege-
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Eigenverantwortliche Händedesinfektion
Tab. 3
Eigenverantwortliche Händedesinfektion sichert den Erfolg der
Präventionsmaßnahme
Die Einreibetechnik „eigenverantwortliche Händedesinfektion“ setzt voraus, dass der Anwender
eigenverantwortlich handelt und bewusst sowie gewissenhaft auf die vollständige Benetzung
der Hände achtet. Ausreichend Händedesinfektionsmittel in die trockene hohle Hand geben,
sodass alle Areale der Hände satt mit dem Präparat benetzt werden können [1]. Händedesinfektionsmittel sorgfältig über 30 Sekunden in die Hände einreiben, dabei alle Hautpartien
erfassen. Besonderes Augenmerk auf Fingerkuppen und Daumen legen [2]. Sie sind klinisch
besonders wichtig, da sie am häufigsten in direktem Kontakt mit Patienten und potenziell verkeimten Oberflächen kommen. An den Fingerkuppen findet sich zudem die höchste Keimdichte
im Vergleich zu anderen Hautpartien [3].
1
2
3
produkte anzuwenden, um einem Austrocknen
der Haut vorzubeugen.
Empfehlungen zum Tragen von Schmuck
und Piercings
Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaus­
hygiene e. V. (DGKH) hat zum 1. Oktober 2010
eine Empfehlung zum Tragen von Schmuck und
Piercings in Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen veröffentlicht. Hier wird z. B. darauf hingewiesen, dass laut TRBA 250 (Technische Regeln
Biologische Arbeitsstoffe) aus hygienischer Sicht
Ehe- und Schmuckringe, Armbanduhren, Armbänder und Freundschaftsbändchen bei Tätigkeiten,
die eine Händedesinfektion erfordern, nicht getragen werden dürfen. Die Gründe hierfür sind:
77 Ringe erhöhen die Kolonisation der Hände
mit transienten gram-negativen Bakterien und
Hefen.
77 Ringe verschlechtern die Wirksamkeit der
Händedesinfektion.
77 Es können Desinfektionsmittelreste verbleiben, die unter Umständen eine Hautirritation
hervorrufen.
77 Es kann zu Patientenverletzungen kommen.
77 Ringe mit Stein oder Schliff perforieren die
Schutzhandschuhe. Damit ist die Schutzfunktion – sowohl für das Personal als auch
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gegenüber dem Patienten – nicht mehr gewähr­leistet.
77 Ein sichtbares Piercing an Händen und Unterarmen ist wie Schmuck zu betrachten und verboten. Generell ist ein Piercing (sichtbar / nicht
sichtbar, z. B. Bauchnabel) bei Rötung, Schwellung oder Sekretion sofort zu entfernen, da
Erreger in die Umgebung verteilt und somit
Patienten infiziert werden können.
Fingernägel und Hände
Die Fingernägel sollten abgerundet und kurz
geschnitten sowie sauber sein. Nagellack oder
künstliche Fingernägel (auch Gel und Frenching
o. ä.) fördern eine Besiedlung mit potenziell
pathogenen Erregern oder Pilzen und sind deshalb
grundsätzlich zu verbieten, wenn das medizinische
oder pflegerische Personal direkten Patientenkontakt hat. Über Erregerübertragungen mit nachfolgenden Infektionen bei Patienten wurde in der
Literatur berichtet.
Für die Gesunderhaltung der Hände ist von
größter Wichtigkeit, Nässe zu meiden. Der
sicherste Weg ist das Tragen geeigneter, flüssigkeitsdichter Einmalhandschuhe bzw. von Schutzhandschuhen. Dabei ist zu beachten, dass lange
Tragezeiten im Handschuh ebenfalls ein schädliches feuchtes Milieu hervorrufen, sodass gegebenenfalls Baumwollhandschuhe untergezogen
werden sollen. Auch latexfreie Handschuhe ohne
allergene Wirkung tragen dazu bei, die Hände
nicht übermäßig zu belasten und vor Allergien zu
schützen.
Personalschutz
Für den zu behandelnden Patienten stellen entzündete Wunden oder Hauterkrankungen sowie
sonstige Infektionskrankheiten des Pflegepersonals ein Risiko dar. Relativ häufig sind Haare oder
Kopfhaut Träger von Krankheitserregern.
Deshalb bietet sich bei pflegerischen Tätigkeiten an, das Haupthaar zu Beginn der Pflege
zusammenzubinden, hochzustecken oder mit einer
geeigneten Kopfbedeckung zu versehen. Dies
schützt vor möglichen Verletzungen und vor der
Übertragung von pathogenen Keimen. Bei großflächigem oder langdauerndem Verbandwechsel
sollte das Kopfhaar komplett bedeckt sein.
Schulungen, Fort- und Weiterbildungen
Ob eine Infektionsgefährdung besteht, ist auch
stark davon abhängig, ob in den medizinischen
und / oder pflegerischen Einrichtungen geeignete
hygienische Maßnahmen getroffen wurden und
ob vom Personal die vorhandenen Regeln im Klinik- und Praxisalltag auch eingehalten werden. In
diesem Zusammenhang bietet sich eine regelmäßige Schulung des Personals zur Aktualisierung
und Information von hygienischen Maßnahmen
sowie zur Bekanntmachung eventueller Neuerungen zum Thema „Hygiene und Infektionsprophylaxe“ an. 
Literatur
Prävention von nosokomialen Infektionen
und Krankenhaushygiene im Infektionsschutzgesetz (IfSG), Stand Januar 2011,
Robert Koch Institut, http://www.rki.de/
DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/
Praevention_nosokomial/Noso_infekt_01.
pdf?__blob=publicationFile (11.03.2012)
Compliance in der Umsetzung von Hygienerichtlinien, Wendt, C., Bundesgesundheitsbl –
Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz 2004,
47: 329 – 333
Pflegelexikon – Die Serie zum Sammeln,
Händehygiene, Protz, K., Wund Management
04/2012, mhp-Verlag, Wiesbaden, 118 - 121
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Nosokomiale Infektionen in Deutschland: Wie
viele gibt es wirklich? Eine Schätzung für das
Jahr 20067, Gastmeier, P., Geffers, C., Dtsch.
med. Wochenschr. 2008, 133: 1111 – 1115,
Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York
Händehygiene – Mitteilung der Kommission
für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut, bearbeitet
durch Kramer, S., Christiansen, B., Exner, M.,
Rotter, M., Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz, 2000, 43:
230 - 233 Springer Verlag 2000
WHO propagiert bessere Hygiene in Kliniken,
N.N., Ärzte Zeitung 13.11.2006
Rahmen-Hygieneplan für ambulante Pflegedienste. Erarbeitet vom Länder-Arbeitskreis
zur Erstellung von Hygieneplänen nach § 36
IfSG, Stand Mai 2003, http://www.thueringen.
de/imperia/md/content/tllv/medizinaluntersuchung/hyg_plan_ambulante_pflegedienste_
thuer_endfass.pdf (11.03.2013)
Gesundheitsberichterstattung der Bundes,
Heft 8, Nosokomiale Infektionen, Robert
Koch-Institut, Berlin, Juni 2002
Problemkeime erfordern penible Hand-­
Hygiene, N.N., Ärzte Zeitung 17.11.2006
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Fort- und Weiterbildung
B. Nusser, PAUL HARTMANN AG, Heidenheim
Hygieneregeln für den Verbandwechsel
Zur Vermeidung von Sekundärinfektionen beim Verbandwechsel sind alle
Wunden ausschließlich unter aseptischen Bedingungen zu versorgen. Dies
setzt die Beachtung grundlegender Hygieneregeln und ein diszipliniertes Vorgehen aller an der Wundversorgung Beteiligten voraus.
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sich mit Blut und Sekret voll und schaffen schnell
unsterile Wundverhältnisse. Durch das Eintrocknen wird die Auflage außerdem sehr hart. Beim
Verbandwechsel, der sehr schmerzhaft ist, kommt
es dann zu einer Verletzung neugebildeten Gewebes. Außerdem haften Teile der Kompresse in der
Wunde. Die Wunde trocknet aus; die Wundheilung wird nachhaltig gestört. Traditionelle Verbandmaterialien können bei chronischen Wunden
allenfalls als sekundäre Wundauflage verwandt
werden.
Aber auch die Wundgenese spielt im Hinblick
auf die Infektionsgefährdung eine große Rolle.
So tragen beispielsweise Patienten mit arteriellen
und diabetischen Ulzera sowie Dekubitalulzera
Eine offene Wunde ist
eine ideale Eintrittspforte
für Bakterien. Daher
muss ein Verbandwechsel
unbedingt unter aseptischen Bedingungen
erfolgen.
Henrik Jonsson / iStockphoto
Einleitung
Im Rahmen der Wundbehandlung ist der Verbandwechsel eine Maßnahme, bei der die Wunde
und damit der Patient außerordentlichen Infek­
tionsrisiken ausgesetzt ist. Denn die offene Wunde
ist eine ideale Eintrittspforte für Bakterien, die
entweder beim Eindringen in die Wunde bereits
pathogen sind oder in der Wunde ihre pathogene
Potenz entfalten. Ist die Wunde bereits klinisch
infiziert, erhöht sich durch die Sekundärinfektion zusätzlich das Risiko, dass sich eine bislang
lokal begrenzte Infektion rasch über die Blut- und
Lymphbahnen systemisch bis hin zur akut lebensbedrohlichen Sepsis ausweitet.
Ein Verbandwechsel hat deshalb ausschließlich
unter aseptischen Bedingungen zu erfolgen und
zwar in allen medizinischen und pflegerischen
Bereichen, auch in der häuslichen Kranken- und
Altenpflege. In der geriatrischen Pflege ist zudem
zu beachten, dass gerade der ältere Wundpatient
durch die häufig vorliegende Multimorbidität und
den schlechten Allgemeinzustand mit Abwehrschwäche besonders infektionsgefährdet ist.
Bei chronischen Wunden ist die Wahl der richtigen Wundauflage von entscheidender Bedeutung. Wundheilung erfolgt am ehesten in einem
physiologischen feuchten Milieu. Moderne Wundauflagen unterstützen ein optimales Wundheilungsklima und verhindern das Austrocknen der
Wunde. Sie haben außerdem in unterschiedlichem Maß Einfluss auf die Heilungsvorgänge der
Wunde. So ist es von entscheidender Bedeutung,
für den jeweiligen Zustand der Wunde die richtige
Wundauflage zu wählen.
Sterile Mullkompressen, die direkt auf der
Wunde aufliegen, sollten bei chronischen Wunden nicht mehr angewendet werden. Sie saugen
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Fort- und Weiterbildung
ein extrem hohes Infektionsrisiko, dem nur durch
disziplinierte Einhaltung der Hygieneregeln beim
Verbandwechsel zu begegnen ist.
Weiteres Unheil droht Wundpatienten schließlich durch das verstärkte Auftreten antibiotikaresistenter Keime, die bei offenen Wunden zu
lebensgefährlichen Infektionen führen können.
Dabei ist das Infektionsrisiko keineswegs nur auf
den Krankenhausbereich begrenzt. Man schätzt,
dass in deutschen Alten- und Pflegeheimen bereits
mehr als zehn Prozent der Bewohner mit MRSAKeimen besiedelt sind. Zu beachten ist auch das
Vordringen der „community-associated“ MRSAStämme (ca-MRSA), die mittlerweile in der Allgemeinbevölkerung zirkulieren und sich durch eine
erhöhte Virulenz und besonders leichte Übertragbarkeit auszeichnen. Die Problematik stellt sich
auch deshalb so brisant dar, weil die ha-MRSA
(healthcare-associated MRSA) und ca-MRSA
lediglich zwei von vielen antibiotikaresistenten
Bakterienstämmen darstellen. Wie zu Beginn des
Zeitalters der Asepsis in den frühen Jahren des
20. Jahrhunderts, als es die Wunderwaffe Antibiotika noch nicht gab, wird so nur ein ausgeprägtes
Hygienebewusstsein und die hygienische Disziplin
helfen, den Bedrohungen durch Infektionen zu
begegnen und Patient und Behandelnden so gut
wie möglich zu schützen.
Nachfolgend sind einige wichtige Hygiene­
regeln aufgeführt, deren konsequente Beachtung
viel dazu beitragen kann, das Infektionsrisiko für
jeden Einzelnen zu senken.
77 Da die meisten Wundinfektionen durch Handkontakt übertragen werden, ist beim VerbandwechseI immer die sog. No- bzw. Non-TouchTechnik anzuwenden. Das heißt, dass die
Wunde niemals mit den Händen berührt werden darf. Verbandmaterial wird nur mit dem
sterilen Instrumentarium berührt und auf der
Wunde platziert.
77 Ist dies nicht möglich und wird während des
Verbandwechsels die Wunde direkt mit den
Händen berührt, sind sterile Handschuhe zu
verwenden.
77 Zu beachten ist, dass auch vor dem Anziehen
von sterilen Handschuhen eine Händedesinfektion durchzuführen ist und vor dem Anziehen
das vollständige Trocknen der Hände abzuwarten ist.
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77 Eine korrekt durchgeführte Händedesinfektion,
entsprechend der Kampagne „5 Momente der
Händedesinfektion“ ist eine der wichtigsten
Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen.
77 Das Tragen unsteriler Handschuhe beim Entfernen des Wundverbandes sowie von sterilen
Handschuhen bei der nachfolgenden Wundversorgung schützt sowohl Patienten als auch
Behandler. Zu beachten: Handschuhe richtig
ausziehen und sofort sicher entsorgen, um
eine Kontamination der Umwelt zu vermeiden. Danach erneute Händedesinfektion entsprechend der Kampagne „5 Momente der
Händedesinfektion“.
77 Das Entfernen des alten Wundverbandes
geschieht mit Hilfe einer sterilen Schere. Der
Wundverband wird aufgeschnitten und abgenommen – keinesfalls abgewickelt. Zum Aufschneiden soll eine sterile Verbandschere verwendet werden, sog. Allroundscheren sind
abzulehnen.
77 Alle Materialien, die in direkten Kontakt mit der
Wunde kommen bzw. die dem sicheren aseptischen Ablauf des Verbandwechsels dienen,
müssen steril sein.
77 Der Bedarf an sterilen Materialien ist möglichst
exakt einzuschätzen, um unnötigen Rücklauf
zur Resterilisation bzw. angebrochene Steril­
packungen zu vermeiden.
77 Je nach Verbandwechselsituation werden die
für den einzelnen Verbandwechsel benötigten
Materialien auf einem Tablett oder bei materialaufwendigen Verbandwechseln auch auf
einem fahrbaren Mehrzweckwagen zusammengestellt. Das Tablett darf jedoch nicht auf
dem Bett des Patienten abgestellt werden. Für
geeignete Abstellmöglichkeit sorgen.
77 Die Arbeitsfläche so platzieren, dass sie sich
neben dem Durchführenden befindet, nie hinter
ihm.
77 Die Anordnung des Materials nach steril und
un­steril erfolgt so, dass sich unsterile Materialien patientennah und sterile Materialien
patientenfern befinden. Mit dieser Anordnung
lässt sich auch das „Übergreifen“ über sterile
Materialien vermeiden, z. B. beim Abwerfen
gebrauchter Verbandstoffe.
77 Die sterilen Materialien müssen auf einer sterilen Unterlage bereitliegen.
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Fort- und Weiterbildung
Mit Basishygiene MRSA bekämpfen
Hände- / Haut- / Flächendesinfektion
Am häufigsten werden nosokomiale
Staphylokokken-Infektionen über die
Hände kolonisierter Personen übertragen. Vor und nach jedem Kontakt
mit Patienten ist deshalb eine hygienische Händedesinfektion unerlässlich. Bei Injektionen, Punktionen
bzw. Vorbereitung des OP-Gebietes
ist eine ausreichende Hautdesinfektion unter Beachtung der Einwirkzeit
vorzunehmen. Patientennahe Flächen, Kontaktflächen von Geräten
usw. werden entsprechend den RKIEmpfehlungen desinfiziert.
Einmalhandschuhe
Zusätzlich zur hygienischen Hände­
desinfektion gilt bei jeglichen
Manipulationen am Patienten, bei
Kontakt mit Ausscheidungen und
Sekreten sowie bei der Grundpflege
und speziellen Pflege von Kathetern
und Verbänden: Einmalhandschuhe
tragen und diese nach Gebrauch am
Patientenbett im patientenbezogenen Abwurfbehälter entsorgen, dann
sofort wieder Hände desinfizieren.
Im OP-Bereich gelten die üblichen
Regeln mit chirurgischer Händedesinfektion und OP-Handschuhen.
In der TRGS 40 (Technische Regeln
für Gefahrstoffe 40) wird vorgeschrieben, dass aufgrund der Häufung von Latexallergien gepuderte
Handschuhe aus Latex nicht mehr
im Arbeitsschutz verwendet werden
dürfen. Im Gegensatz dazu sind
ungepuderte oder latexfreie Handschuhe zu verwenden.
77 Die Materialien nicht zu früh vorbereiten, damit
sie durch längeres Offenstehen nicht kontaminiert werden. Lässt sich eine frühzeitige
Material­vorbereitung nicht vermeiden, sind die
Materialien mit einer sterilen Abdeckung zu
schützen.
77 Bett oder Untersuchungsliege sind durch (sterile) Einmal-Unterlagen bzw. im häuslichen
Bereich durch ein gebügeltes, relativ keimfreies
Handtuch vor Verschmutzung zu schützen.
77 Falls eine Wundspülung oder eine umfangreichere Wundreinigung vorgenommen werden
muss, empfehlen sich flüssigkeitsdichte EinmalUnterlagen. Auch kann eine flüssigkeitsdichte
Einmalschürze sinnvoll sein, um eine Kontamination der Arbeitskleidung zu vermeiden. Einmal-Unterlagen und Einmalschürzen sind nach
dem Verbandwechsel umgehend zu entsorgen.
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Schutzkittel zum Einmalgebrauch
Einmal-Schutzkittel beugen einer
Kontamination der Bereichskleidung
bzw. der durch Bereichskleidung
nur unzureichend geschützten Körperpartien des Personals bei der
Patientenpflege vor, weshalb das
Tragen von Einmal-Schutzkitteln
zur Basishygiene zählt. Der EinmalSchutzkittel sollte möglichst nach
jedem Gebrauch gewechselt und im
Patientenzimmer adäquat entsorgt
werden. Durch ein solches Vorgehen
kann eine Keimweiterverbreitung
wirkungsvoll unterbunden werden.
Mund- und Nasenschutz
Das Tragen einer Mund- und Nasenmaske (ggf. ergänzt durch eine OPbzw. Baretthaube) soll das Pflegepersonal vor Kontamination durch
Aerosole schützen, beispielsweise
bei Wundinfektionen, Trachealkanülen, endotrachealen Absaugungen
usw. Bei unvermeidbaren Verlegungen oder bei Untersuchungen sollte
aber auch der MRSA-Patient einen
Mund- und Nasenschutz tragen. Einmalhandschuhe, Einmal-Schutzkittel
und Mund- und Nasenmaske sind
auch für Besucher erforderlich.
77 Alle Mehrweghilfen (Verbandtische, Tabletts,
Instrumente usw.) müssen leicht zu reinigen, zu
desinfizieren bzw. zu sterilisieren sein.
77 Für die sofortige Desinfektion benutzter Instrumente und zur Entsorgung gebrauchter
Verbandstoffe haben ein Desinfektionsbehältnis und ein keimdichtes Abwurfbehältnis
bereitzustehen.
77 Sind auf der Station mehrere Verbandwechsel
durchzuführen, werden zuerst die nicht klinisch
manifest infizierten Wunden versorgt, dann die
septischen.
77 Um den erhöhten Infektionsrisiken beim septischen Verbandwechsel begegnen zu können,
wird dieser von zwei Personen durchgeführt.
77 Zum Verbandwechsel wird über der sauberen
Bereichskleidung eine frische (Einmal-)Schürze
angelegt.
HARTMANN WundForum 2 / 2013
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Fort- und Weiterbildung
77 Ein Mund- und Nasenschutz ist erforderlich,
wenn großflächige Wunden (z. B. Verbrennungen) zu versorgen sind oder wenn der Durchführende an einer Erkältung leidet.
77 Eine Abdeckung der Haare durch eine OPHaube ist bei der Versorgung großflächiger,
stark infektionsgefährdeter oder bereits infizierter Wunden angebracht.
77 Beim Verbandwechsel bei AIDS- und HepatitisPatienten oder bei Patienten mit MRSA- / ORSAInfektionen gelten für die Hygienemaßnahmen
die RKI-Empfehlungen. Hinweise zur Basishygiene siehe oben.
77 Zur Vermeidung von Luftturbulenzen und zur
Vermeidung von Staubaufwirbelungen mit den
damit verbundenen Keimverschleppungen sind
Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die
Zahl der beim Verbandwechsel anwesenden
Personen ist auf das Notwendigste zu beschränken und auch das Sprechen oder Umhergehen
im Zimmer ist zu beschränken.
77 Bei einem Verbandwechsel im häuslichen
Bereich ist darauf zu achten, dass sich keine
Haustiere im Zimmer der Patientin bzw. des
Patienten aufhalten.
77 Schnittblumen oder sonstige offensichtliche
Keimreservoire sind ebenfalls aus dem Verbandwechselbereich zu entfernen.
77 Vermieden werden sollte das Sprechen über
offenen Wunden oder Verbänden, da die Mundhöhle stark mit Keimen besiedelt ist, die beim
Sprechen direkt in die Wunde gelangen. 
HARTMANN Forum Seminare –
Fort- und Weiterbildung ist
wichtiger denn je
Es gibt kaum eine praktische Disziplin in Medizin und Pflege, in der fundiertes Wissen zur Wundbehandlung nicht gefordert wäre. HARTMANN
als ein seit vielen Jahrzehnten in der Wundbehandlung tätiges Unternehmen bietet daher allen
Beschäftigten in Medizin und Pflege, die sich mit
Wunden und deren Behandlung auseinanderzusetzen haben, viele Möglichkeiten zur Fort- und
Weiterbildung. Besonderer Wert wird dabei darauf gelegt, dass die angebotenen Konzepte von
den verschiedenen Einrichtungen, Institutionen
oder auch Einzelpersonen flexibel genutzt werden
können. Zur Verfügung stehen:
HARTMANN FORUM Inhouse-Seminare
Die eintägigen Seminare sind bis ins letzte
Detail so gestaltet, dass sie „maßgeschneidert“
den individuellen Anforderungen und Gegebenheiten in den jeweiligen Einrichtungen gerecht
werden. Von großem Vorteil ist, dass die InhouseSeminare direkt in der Einrichtung abgehalten
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werden, was Zeit und Kosten spart, weil Fahrtkosten für die Mitarbeiter entfallen und auch keine
Übernachtungskosten entstehen. Die Seminarzeit
entspricht der reinen Arbeitszeit. Für den Themenbereich Wundbehandlung werden vier InhouseSeminare angeboten:
77 Pflege von Menschen mit chronischen
Wunden auf der Basis des Expertenstandards.
77 Dekubitusprophylaxe in der Pflege, ebenfalls auf der Basis des Expertenstandards, der
2011 überarbeitet und aktualisiert wurde.
Die Inhalte beider Seminare beschäftigen sich mit
der Bedeutung des jeweiligen Expertenstandards
für die Pflegepraxis, dem Aufbau der Standards,
der Erläuterung der verschiedenen Standardebenen sowie mit Umsetzungsbeispielen. Diese können dabei individuell, entsprechend den in den
Einrichtungen vorliegenden Gegebenheiten erarbeitet werden.
77 Behandlung chronischer Wunden und
Kompressionstherapie ist ein Seminar, das
www.wundforum.de
Fort- und Weiterbildung
aus zwei Teilen besteht: der Wundbehandlung
und der Kompressionstherapie als Seminarschwerpunkt.
77 Wunddokumentation – praxisnah und
aktuell vermittelt neben den gesetzlichen und
haftungsrechtlichen Aspekten auch Wesentliches zur praktischen Umsetzung der Wunddokumentation.
Intensivseminare
Ziel dieser Seminare ist es, Ärzten und Pflegefachkräften umfassendes Wissen zum komplexen Thema Wundmanagement zu vermitteln. Die
Seminare schließen mit verschiedenen Zertifizierungen ab.
77 Fortbildung zum Wundexperten nach ICW
Diagnostik, Behandlung und Prophylaxe chronischer Wunden, Veranstalter: PAUL HARTMANN AG in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH,
Standort Marburg.
77 Fortbildung Moderne Wundbehandlung
– geprüfte(r) Wundberater(in) AWM, zertifiziert von der Deutschen Dermatologischen
Akademie (DDA) an der Akademie für Wundmanagement an der Dualen Hochschule BadenWürttemberg, Heidenheim, gefördert durch die
PAUL HARTMANN AG.
Fachberatung durch HARTMANN
Außendienstmitarbeiter
Qualifizierte Außendienstmitarbeiter des
Bereichs moderne Wundversorgung unterstützen
Klinik- und Heimleitungen sowie Pflegefachkräfte
in Sachen Wundversorgung vor Ort. Sie verfügen
über ein breites Fachwissen und spezifische Kenntnisse zum praktischen Einsatz der verschiedenen
Wundauflagensysteme, sodass sie wertvolle Tipps
zur phasengerechten Wundbehandlung geben
können. Darüber hinaus sind die Außendienstmitarbeiter kompetent in der Kompressionstherapie
und der Verbandfixierung und können mit so manchem Praxistipp zur Lösung anstehender Probleme
beitragen. Sowohl in der ambulanten als auch
in der institutionellen Pflege stehen zudem viele
Fragen an – von der Verordnung bis zur Erstattung von Wundbehandlungsprodukten. Auch
hierfür sind die Außendienstmitarbeiter erfahrene
Gesprächspartner.
www.wundforum.de
Fachinformationen und Arbeitshilfen
Unter www.hartmann.de bietet HARTMANN
ein Downloadcenter mit einem leicht zugänglichen Überblick über die zur Verfügung stehenden
Zeitschriften, Fach- und Produktbroschüren, CDs
und Anwendungshilfen. Die gewünschten Infomaterialien können heruntergeladen oder auch
bestellt werden. Sowohl der Download als auch
die Bestellung der einzelnen Info-Materialien sind
kostenlos.
Das HARTMANN WundForum setzt sich im
vierteljährlichen Erscheinungsrhythmus mit Fragen der Wundheilung, Wundbehandlung und
Hygiene auseinander. Es ist kostenlos im Abonnement erhältlich. Alle bisher erschienenen Ausgaben von 1994 bis 2012 sind sowohl online als
auch in Form eines Sammelbandes auf CD-ROM
verfügbar.
Die HARTMANN medical editionen sind seit
Jahren ein attraktiver Bestandteil des Fort- und
Weiterbildungsangebotes von HARTMANN. Mit
der Medical­Edition Online steht eine digitale Wissenswelt zur Verfügung, in der sämtliche Informationen zum Wundmanagement in einem System
zu finden sind. Mit einem persönlichen Zugang
können die Besucher verschiedene Krankheitsbilder aufrufen, klinische Dokumente studieren,
Notizen erstellen, speichern und zu wichtigen Themen hinzufügen sowie Bilder und Animationen für
Präsentationen herunterladen.
Bei den Dokumentations- und Arbeitshilfen sind beispielsweise erhältlich: vorformulierte
Wunddokumentationsbögen für bis zu drei Wunden, ein Formular „Überleitungsbericht“, Postit-Foto-Etiketten und Lineale zur Dokumentation
oder eine „Schnittmusterkarte“ zum Zuschneiden
von Wundauflagen.
Inhouse-Seminare und
digitale Angebote zur
Wissensvermittlung sind
nur zwei der Beispiele für
eine hochwertige Fortund Weiterbildung von
HARTMANN.
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Gesunde Hände schützen.
Das HARTMANN
Hände Hygiene System.
Schützen Sie sich und Ihre Patienten.
Hautschutz ist auch Infektionsschutz. Denn nur eine gepflegte Haut lässt sich sicher
desinfizieren und ermöglicht ein problemloses Handschuhtragen.
Deshalb sind unsere Hände-Desinfektionsmittel, Schutzhandschuhe, Händepflegeund -reinigungsmittel perfekt auf einander abgestimmt.
So können Sie sich auch während der Arbeitszeit die Hände mehrmals eincremen,
ohne die Desinfektion zu beeinträchtigen. Und das kommt dem Haut- und
Infektionsschutz zugute.
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Tetradecan-1-ol, Duftstoffe, Patentblau V 85 %, Gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Zur hygienischen und chirurgischen Händedesinfektion. Zur Hautdesinfektion vor Injektionen und Punktionen. Gegenanzeigen: Für die Desinfektion von Schleimhäuten nicht geeignet. Nicht in unmittelbarer Nähe der Augen oder offener Wunden anwenden.
Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Inhaltsstoffe. Nebenwirkungen: Gelegentlich kann eine leichte Trockenheit oder Reizung der Haut auftreten. In solchen Fällen wird empfohlen, die allgemeine Hautpflege zu intensivieren. Allergische Reaktionen sind selten. Warnhinweise: Sterillium® soll nicht bei Neu- und Frühgeborenen angewendet
werden. Erst nach Auftrocknung elektrische Geräte benutzen. Nicht in Kontakt mit offenen Flammen bringen. Auch nicht
in der Nähe von Zündquellen verwenden. Flammpunkt 23 °C, entzündlich. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung des
Präparates ist mit Brand- und Explosionsgefahren nicht zu rechnen. Nach Verschütten des Desinfektionsmittels sind folgende Maßnahmen zu treffen: sofortiges Aufnehmen der Flüssigkeit, Verdünnen mit viel Wasser, Lüften des Raumes
sowie das Beseitigen von Zündquellen. Nicht rauchen. Im Brandfall mit Wasser, Löschpulver, Schaum oder CO2 löschen.
Ein etwaiges Umfüllen darf nur unter aseptischen Bedingungen (Sterilbank) erfolgen. BODE Chemie GmbH, 22525
Hamburg, Melanchthonstraße 27, Tel. +49 40 54006-0.
PAUL HARTMANN AG, 89522 Heidenheim, www.hartmann.de
hilft heilen.

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