Ausgabe 2 I 2008 I Botschaft der Republik Südafrika

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Ausgabe 2 I 2008 I Botschaft der Republik Südafrika
Ausgabe 2
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I
2008
I
Botschaft der Republik Südafrika
I
www.suedafrika.org
·
02 · Die Menschen
·
06 · Das Land
Die Provinzen
·
16 · Die Geschichte Südafrikas:
ein Überblick
Die Anfänge
Die europäische Kolonisierung nach 1600
Britische Kolonie
Die Umwälzung durch die Bodenschätze
und die Anfänge der Trennungspolitik
Apartheid
Das Ende der Apartheid
·
28 · Das demokratische Südafrika
Die neuen Aufgaben
Südafrika heute
Das Umweltmanagement und die biologische Vielfalt
Die Wirtschaft im Überblick
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010TM
Impressum
Ausgabe 2 · 2008
Herausgeber
Redaktion
Layout
Herstellung
Auflage
Fotos
Quellen
Botschaft der Republik Südafrika Berlin
Imaging & Branding
CB Typografie u. Kommunikation · Judith Brandt
Druckhaus Berlin-Mitte GmbH
15 000, Juni 2008
Dr. Annekie Joubert
, South African Tourism und
2010 FIFA World Cup Organising Committee
South Africa Yearbook 2003/04, 2006/07
www.safrica.info
Statistics South Africa / Census in Brief 2001
www.statssa.gov.za
www.southafrica.net
·
42 · Anhang
Die Präambel zur Verfassung
Die Verfassung auf einen Blick
Die Nationalhymne
Südafrikas nationale Feiertage
·
48 · Statistik & Kontakte
Bevölkerungsstatistik
Kontaktadressen
Vor allem in den ersten Jahren nach dem politischen
Wandel vom Apartheidstaat zur Demokratie wurde
Südafrika häufig als „Regenbogennation” bezeichnet.
Der Name passt zu diesem Land mit seiner großen
Vielfalt an Kulturen und Sprachen, an Menschen mit
unterschiedlichem historischem Hintergrund, die alle
in einer Nation vereinigt sind – Menschen, die 11
Amtssprachen und darüber hinaus eine Vielzahl
weiterer Sprachen, darunter auch Deutsch, sprechen.
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Die zweite Volkszählung der demokratischen Regierung fand im
Jahr 2001 statt. Damals lebten 44 819 778 Menschen in Südafrika.
Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung überwiegt:
21 434 040 Menschen waren Männer und 23 385 737 Frauen.
79 % der Einwohner Südafrikas bezeichnen sich selbst als
Afrikaner, 9,6 % als Weiße, 8,9 % als Farbige (Coloureds) und
2,5 % als Inder/Asiaten. Diese Einteilung in Bevölkerungsgruppen
wurde also von den Befragten selbst vorgenommen. Sie ist auch
im neuen Südafrika nach der Abschaffung der Apartheid immernoch für statistische Zwecke wichtig, erlaubt sie es doch, soziale
Fortschritte, beispielsweise bei der Integration bisher benachteiligter Menschen in das Wirtschaftsleben, zu dokumentieren.
Die Bevölkerung besteht aus Sotho-Tswana (Süd-, Nord- und
West-Sotho (Tswana), Nguni (Zulu, Xhosa, Ndebele und Swazi),
Tsonga, Venda, Afrikaanern, englischsprechenden Menschen
britischer Abstammung, Coloureds, Indern und Einwanderern aus
anderen Afrikaländern, Europa oder Asien, die sich ihre eigenständige kulturelle Identität noch ausgeprägt bewahrt haben.
Sprache
%
isiZulu
23,8
isiXhosa
17,6
Afrikaans
13,3
Sesotho sa Leboa
9,4
Englisch
8,2
Setswana
8,2
Sesotho
7,9
Xitsonga
4,4
SiSwati
2,7
Tshivenda
2,3
isiNdebele
1,6
Andere
0,5
(Statistics South Africa,
Census 2001, und
South Africa
Yearbook
2005/06)
Viele Südafrikaner sind mehrsprachig. Die Tabelle deutet an,
welche Sprache die Menschen am häufigsten bei sich zu Hause sprechen. Zum Beispiel sprechen 23,8 % der Südafrikaner
meistens isiZulu.
Fast 80 % der Bevölkerung sind Christen. Andere größere
religiöse Gruppierungen sind Hindus, Moslems und Juden.
Eine Minderheit der Bevölkerung bekennt sich zu keiner
Glaubensrichtung oder ist religiösen Gebräuchen, die auf
der afrikanischen Tradition beruhen, verbunden.
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Im Westen, Süden und Osten grenzt Südafrika an
den Südatlantik und den südlichen Indischen Ozean.
Völlig isoliert, 1920 Kilometer südöstlich von Kapstadt,
liegen die Prinz-Edward-Insel und die Marion-Insel, die
Südafrika 1947 in Besitz genommen hat.
In 20 % des Landes beträgt die Jahresniederschlagsmenge weniger als 200 mm.
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Die rund 1,22 Millionen Quadratkilometer große Republik
Südafrika liegt an der Südspitze des afrikanischen Kontinents.
Sie hat gemeinsame Grenzen mit den Republiken Namibia
und Botswana im Nordwesten, Simbabwe im Norden und
Mosambik sowie dem Königreich Swasiland im Nordosten.
Völlig von südafrikanischem Territorium eingeschlossen ist
das Königreich Lesotho im Südosten.
Im Westen, Süden und Osten grenzt Südafrika an den
Südatlantik und den südlichen Indischen Ozean. Völlig
isoliert, 1920 Kilometer südöstlich von Kapstadt, liegen die
Prinz-Edward-Insel und die Marion-Insel, die Südafrika 1947
in Besitz genommen hat.
Die fast 3000 Kilometer lange Küste wird von zwei bedeutenden Meeresströmungen umspült: dem warmen, im Osten
südwestwärts fließenden Agulhas-Strom und dem kalten, im
Westen nordwestwärts fließenden Benguela-Strom. Die
Küstenlinie verläuft gleichmäßig und geschlossen. Einige
Buchten eignen sich für Häfen, wobei der einzige ideale
Naturhafen Saldanha Bay im Südwesten ist. Die meisten
Flussmündungen sind für die Anlage von Häfen ungeeignet,
weil während großer Teile des Jahres ausgedehnte Sandbänke den Zugang blockieren.
Südafrika liegt innerhalb des subtropischen Hochdruckgürtels. Dadurch ist das Land trocken, mit einem Überfluss
an Sonnenschein.
Die beiden Ozeane an drei Seiten üben einen mäßigenden
Einfluss auf das Klima aus. Noch stärker allerdings sind die
Auswirkungen des Agulhas- und des Benguela-Stroms.
Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt nur 464 mm
gegenüber dem Weltdurchschnitt von
860 mm.
Insgesamt gesehen fallen in 65 % des Landes weniger als 500 mm Regen pro Jahr.
500 mm Regen gelten allgemein als das absolute Minimum für ein erfolgreiches Trockenfarmen. In 20 % des Landes beträgt die Jahresniederschlagsmenge weniger als 200 mm.
In Kapstadt, der Hauptstadt der Provinz WestKap, fällt der meiste Regen in den Wintermonaten, aber in den Hauptstädten der anderen acht
Provinzen regnet es im Sommer am meisten.
In Südafrika kann man nicht zuverlässig mit Regen rechnen.
Große Schwankungen bei den durchschnittlichen Jahresregenmengen sind in vielen Teilen des Landes eher die Regel
als die Ausnahme. Immer wieder kommen langanhaltende
Dürreperioden vor, die häufig mit schweren Überschwemmungen zu Ende gehen.
Für seinen Sonnenschein ist Südafrika berühmt. Gewöhnlich
sind der April und der Mai die schönsten Monate.
Dann ist die Regenzeit im Sommerregengebiet beendet und
hat im Winterregengebiet noch nicht richtig angefangen.
Das heiße Sommerwetter hat nachgelassen, und im Vergleich
zum übrigen Jahr weht nur ein leichter Wind. Temperaturen über 32 Grad Celsius sind im Sommer ziemlich weit verbreitet.
Die Provinzen
Limpopo
(ehemals Nord-Provinz)
Südafrika ist gemäß seiner Verfassung in neun Provinzen eingeteilt:
Mpumalanga
Gauteng
Nord-West
Freistaat
KwaZuluNatal
Nord-Kap
Ost-Kap
West-Kap
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West-Kap
Ost-Kap
KwaZulu-Natal
Hauptstadt
Kapstadt
Hauptstadt
Bisho
Hauptstädte
Pietermaritzburg und Ulundi
Landwirtschaft
Weitere
wichtige Städte
Vredenburg/Saldanha, Worcester,
Stellenbosch, George, Oudtshoorn,
Beaufort West
Weitere
wichtige Städte
Port Elizabeth, East London,
Umtata, Grahamstown, Graaff-Reinet,
Cradock, Stutterheim, Aliwal North,
Port St. Johns
Weitere
wichtige Städte
Durban, Richards Bay,
Eshowe, Newcastle, Estcourt,
Ladysmith, Richmond
Industrie
Kohlebergbau, Forstwirtschaft
Bruttogebietsprodukt
152,703 Mrd. Rand (2001)
Hauptsprachen
isiZulu 80,9 %, Englisch 13,6 %,
Afrikaans 1,5 %
Englisch 3,6 %
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
15,5 %
Bevölkerung
9 426 017
6 436 763
Anteil an der
Gesamtbevölkerung
21,0 %
Hauptsprachen
Bevölkerung
Afrikaans 55,3 %, isiXhosa 23,7 %,
Englisch 19,3 %
Hauptsprachen
4 524 335
Bevölkerung
isiXhosa 83,4 %, Afrikaans 9,3 %,
Anteil an der
Gesamtbevölkerung
10,1 %
Anteil an der
Fläche
129 370 km²
Gesamtbevölkerung
14,4 %
Fläche
92 100 km²
Fläche
169 580 km²
Anteil an der
Gesamtfläche
Anteil an der
Gesamtfläche
7,6 %
13,9 %
Anteil an der
Gesamtfläche
Landwirtschaft
Industrie
10,6 %
Obst, Gemüse, Wein, Weizen,
Strauße, Schafe, Rennpferdezucht
Fischerei, Forstwirtschaft, Textilien,
Gas und Öl, Informations- und
Kommunikationstechnologie,
Verlage und Druckereien
Bruttogebietsprodukt
136,062 Mrd. Rand (2001)
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
13 %
Landwirtschaft
Rinder, Schafe, Angora-Wolle, Strauße,
Wild, Milchprodukte, Obst, Chicoree,
Mais, Hirse, Kaffee, Tee
Industrie
Kraftfahrzeuge, Forstwirtschaft
Bruttogebietsprodukt
81,027 Mrd. Rand (2001)
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
8,2 %
Vieh- und Milchwirtschaft, Gemüse,
Zucker, subtropische Früchte
KwaZuluNatal
Ost-Kap
West-Kap
10
11
Nord-Kap
Nord-West
Freistaat
Hauptstadt
Kimberley
Hauptstadt
Bloemfontein
Hauptstadt
Mafikeng
Landwirtschaft
Weitere
wichtige Städte
Upington, Springbok, Kuruman,
De Aar, Sutherland, Colesberg,
Prieska, Carnarvon, Kenhardt
Weitere
wichtige Städte
Welkom, Odendaalsrus, Sasolburg,
Kroonstad, Parys, Phuthaditjhaba,
Bethlehem
Weitere
wichtige Städte
Klerksdorp, Rustenburg, Orkney,
Stilfontein, Potchefstroom, Mankwe,
Brits
Rinder, Wild, Mais, Sonnenblumen,
Baumwolle, Zitrusfrüchte, Paprika,
Pfeffer, Tabak
Industrie
Hauptsprachen
Afrikaans 68,0 %, Setswana 20,8 %,
isiXhosa 6,2 %
Hauptsprachen
Sesotho 64,4 %, Afrikaans 11,9 %,
isiXhosa 9,1 %
Hauptsprachen
Setswana 65,4 %, Afrikaans 7,5 %,
isiXhosa 5,8 %
Bergbau (Uran, Diamanten, Platin,
Marmor, Flussspat, Gold),
verarbeitende Industrie, Bauwirtschaft
Bevölkerung
822 727
Bevölkerung
2 706 775
Bevölkerung
3 669 349
Bruttogebietsprodukt
72,230 Mrd. Rand (2001)
Anteil an der
Gesamtbevölkerung
1,8 %
Anteil an der
Gesamtbevölkerung
6,0 %
Anteil an der
Gesamtbevölkerung
8,2 %
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
7,3 %
Fläche
361 830 km²
Fläche
129 480 km²
Fläche
116 320 km²
Anteil an der
Gesamtfläche
29,7 %
Anteil an der
Gesamtfläche
10,6 %
Anteil an der
Gesamtfläche
9,5 %
Landwirtschaft
Karakulschafe, Trockenfrüchte,
Weinbau, Weizen, Erdnüsse,
Mais, Baumwolle
Landwirtschaft
Schafe, Milchprodukte, Mais,
Sojabohnen, Hirse, Sonnenblumen,
Kartoffeln, Kirschen
Industrie
Bergbau (Diamanten, Eisenerz,
Kupfer, Asbest, Mangan, Flussspat,
Halbedelsteine, Marmor)
Industrie
Bergbau (Gold), Öl aus Kohle
Bruttogebietsprodukt
53,900 Mrd. Rand (2001)
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
5,5 %
Bruttogebietsprodukt
19,585 Mrd. Rand (2001)
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
2,0 %
Nord-West
Freistaat
Nord-Kap
12
13
Gauteng
Mpumalanga
Limpopo
Hauptstadt
Johannesburg
Hauptstadt
Nelspruit
Hauptstadt
Polokwane
Weitere
wichtige Städte
Pretoria, Soweto, Krugersdorp,
Roodepoort, Germiston, Springs,
Boksburg, Benoni, Brakpan,
Kempton Park, Cullinan, Vanderbijlpark,
Vereeniging, Heidelberg, Nigel,
Bronkhorstspruit
Weitere
wichtige Städte
Witbank, Standerton, Piet Retief,
Ermelo, Barberton, Sabie
Weitere
wichtige Städte
Hauptsprachen
siSwati 30,8 %, isiZulu 26,4 %,
isiNdebele 12,1 %
Modimolle, Mokopane, Polokwane,
Makhado, Musina, Phalaborwa,
Thabazimbi, Tzaneen
Hauptsprachen
Bevölkerung
Hauptsprachen
isiZulu 21,5 %, Afrikaans 14,4 %,
SeSotho 13,2 %, Englisch 12,5 %
Bevölkerung
8 837 178
Anteil an der
Gesamtbevölkerung
19,7 %
Fläche
17 010 km²
Anteil an der
Gesamtfläche
1,4 %
Landwirtschaft
Industrie
Milchprodukte, Mais, Hirse,
Gemüse, Obst, Blumen, Erdnüsse,
Sonnenblumen, Baumwolle
Bergbau (Gold), verarbeitende Industrie,
Transportwesen, Finanzwirtschaft
Bruttogebietsprodukt
333,171 Mrd. Rand (2001)
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
33,9 %
14
Bevölkerung
7,0 %
Fläche
79 490 km²
Landwirtschaft
Rinder, Wild, Sonnenblumen,
Baumwolle, Mais, Erdnüsse,
Tafeltrauben, tropische Früchte,
Tee, Kaffee, Zitrusfrüchte, Tomaten
Sepedi 52,1 %, Xitsonga 22,4 %,
Tshivenda 15,9 %
Industrie
Bergbau (Eisen, Kupfer, Asbest,
Platin, Diamanten, Gold)
5 273 642
Bruttogebietsprodukt
63,646 Mrd. Rand (2001)
Anteil an der
Gesamtbevölkerung
11,8 %
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
6,5 %
Fläche
123 910 km²
Anteil an der
Gesamtfläche
10,2 %
3 122 990
Anteil an der
Gesamtbevölkerung
Anteil an der
Gesamtfläche
Landwirtschaft
6,5 %
Milchwirtschaft, Zitrusfrüchte,
subtropische Früchte, Nüsse,
Gemüse, Zucker, Wolle,
Baumwolle, Tabak, Weizen,
Mais, Kartoffeln, Sonnenblumen
Industrie
Bergbau (Gold, Kohle, Stahl,
Vanadium), Forstwirtschaft,
Papiermühlen
Bruttogebietsprodukt
70,621 Mrd. Rand (2001)
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
7,2 %
Limpopo
Mpumalanga
Gauteng
15

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