Der richtige Dreh (Teil 2)
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Der richtige Dreh (Teil 2)
Feulner, Ehrenstein et al. Wissenschaftlicher Arbeitskreis der Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2)Universitäts- Zeitschrift Kunststofftechnik Journal of Plastics Technology Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Professoren der Kunststofftechnik © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com archivierte, peer-rezensierte Internetzeitschrift des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kunststofftechnik (WAK) archival, peer-reviewed online Journal of the Scientific Alliance of Polymer Technology www.kunststofftech.com; www.plasticseng.com eingereicht am: angenommen/accepted: 06.03.2009 30.07.2009 Dr.-Ing. R. Feulner, Prof. em. Dr.-Ing. Dr. h.c. G.W. Ehrenstein Lehrstuhl für Kunststofftechnik, Universität Erlangen-Nürnberg Dipl.-Ing. S. Amesöder, RF Plast GmbH, Gunzenhausen Dipl.-Ing. W. Kornsteiner, EJOT Schweiz AG, Dozwil Dr.-Ing. R. Künkel, EJOT GmbH & Co. KG, Bad Berleburg Der richtige Dreh (Teil 2) - Reibschlüssige Verbindungen durch Montagespritzgießen als Überlastschutz Das Spritzgießsonderverfahren Montagespritzgießen kann zur wirtschaftlichen Herstellung reibschlüssiger Kunststoffverbunde für die Verwendung als Überlastschutz, der ein gleichmäßiges Gleitdrehmoment zur Eigenschaft hat, eingesetzt werden. Die erfolgreiche Anwendung setzt jedoch eine systematische Auseinandersetzung mit den Teilaspekten Werkstoffauswahl, Prozessführung und Konstruktion voraus. In diesem Beitrag werden die wichtige Werkstoff- und Prozesseinflüsse aufgezeigt und Ansätze zur Dimensionierung solcher Komponenten vorgestellt. The right turn (part 2) – Friction-locked compounds via assembly injection molding for overload protection The special injection molding process assembly injection molding can be used for the economic production of friction-locked plastic compounds for overload protection, which realizes a constant torque when activated. Its successful application requires the systematic discussion on the aspects material selection, processing and product design. In this article important influences of material properties and processing are shown as well as strategies for part design. © Carl Hanser Verlag Zeitschrift Kunststofftechnik / Journal of Plastics Technology 5 (2009) 5 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Der richtige Dreh (Teil 2) - Reibschlüssige Verbindungen durch Montagespritzgießen als Überlastschutz R. Feulner, G.W.Ehrenstein, S. Amesöder, W. Kornsteiner, R. Künkel 1 EINLEITUNG Thermoplastische Werkstoffe erlauben durch die Möglichkeit der Verarbeitung mittels Spritzgießen die kosteneffiziente Herstellung komplexer Bauteile in großer Stückzahl. Durch Innovationen im Bereich der Verarbeitungstechnik lassen sich zunehmend neue Anwendungsfelder erschließen, die eine hohe Funktionsintegration sowie robuste und kurze Prozessketten erfordern. So ergaben sich in den letzten Jahren große Erfolge auf dem Gebiet der Mehrkomponententechnik. Das Charakteristische dieser Technik ist, dass die Verarbeitung mehrerer Polymer-Werkstoffe möglich ist, wodurch nicht haftende, gleitfähige oder haftende, miteinander verbundene Systeme entstehen. Dabei kommt es zu einer Kombination verschiedenfarbiger, harter und weicher, dekorativer und funktioneller Komponenten. Interessante Aspekte des Montagespritzgießens gegenüber konventionellen Fertigungstechniken sind exemplarisch im Folgenden aufgeführt [1-11]: Einsparung nachträglicher Montagevorgänge bei einfachen Gelenken Herstellung beweglicher Verbindungen, welche aufgrund ihrer Geometrie aus Einzelkomponenten nicht montiert werden können Herstellung beweglicher Verbindungen, welche unlösbar miteinander verbunden werden sollen (Gelenke) Herstellung beweglicher Verbindungen, die engere Toleranzen zulassen als aus Einzelteilen montierte Verbindungen Herstellung von Bauteilen, die bei definierten Drehmomenten oder unter definierter Krafteinwirkung den Verbund aufgeben (Rutschkupplung) In der Veröffentlichungsreihe „Der richtige Dreh“ soll in grundlegenden Untersuchungen die Strategie zur Nutzung dieser Technologie zur Herstellung von reibschlüssigen Verbindungen systematisch betrachtet werden. Die Werkstoffauswahl und die Prozessführung sind hoch relevant für die resultierenden Drehmomente bei Aktivierung der Kupplung im Überlastfall, da die Bauteilschwindung und die resultierende zeit-, temperatur- und lastabhängige Pressung gemeinsam mit den Reibungseigenschaften die charakteristischen Drehmomente in Höhe und Konstanz beeinflussen. Die Bestimmung der Höhe dieser Momente bei kontinuierlicher Aktivierung des Überlastschutzes machen weiterführende Betrachtungen zum Verschleiß und zur reibinduzierten Wärme Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 360 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) erforderlich. In diesem Beitrag werden die werkstoff- und prozessbeeinflussten Eigenschaften (z.B. Schwindung, Abformungsqualität und resultierende charakteristische Drehmomente) exemplarisch dargestellt und Ansätze zur Dimensionierung solcher Komponenten vorgeschlagen. An den in diesem Beitrag präsentierten Ergebnissen wird deutlich, dass diese Technologie gut geeignet ist, Rutschkupplungen im Montagespritzgießverfahren herzustellen, die selbst bei hoher Beanspruchung schmierungsfrei betriebsfähig sind, d.h. langfristig gleichmäßige charakteristische Drehmomente zur Eigenschaft haben. Die Inhalte der mehrteiligen Veröffentlichung gliedern sich thematisch wie in der folgenden Auflistung gezeigt. Die Auflistung nennt die für die Fertigung reibschlüssiger Verbindungen mittels Montagespritzgießen relevanten Aspekte. Teil 1: Kennwertermittlung für das Montagespritzgießen [12]: Verarbeitungskompatibilität Nichthaftung der Einzelkomponenten Entwicklung eines Versuchswerkzeuges Teil 2: Reibschlüssige Verbindungen durch Montagespritzgießen als Überlastschutz: Tribologische Eignung (Reibungs- und Verschleißeigenschaften) Einfluss der Geometrie auf die Fertigteileigenschaften Entwicklung von Mess- und Prüftechnik für Bauteiluntersuchungen Simulation und Versuchsdurchführung zur Ermittlung der reib- und umgebungsinduzierten thermischen Bauteilbelastung im Einsatz Teil 3: Zielgenaue Auslegung mittels Montagespritzgießen hergestellter Rutschkupplungen 2 Systematische Untersuchungen zur Prozessführung bei der Herstellung reibschlüssiger Verbindungen mittels Montagespritzgießen Untersuchungen zum Werkstoffeinfluss (u.a. auch zum Einfluss von Art und Anteil von Füll- und Verstärkungsstoffen) auf das Formteilmaßänderungsverhalten (Schwindung, thermische Dehnung, etc.) und damit auf die charakteristischen Fertigteileigenschaften GRUNDLAGEN ZUR TRIBOLOGIE Für die Herstellung von unter Aufwendung eines Mindestdrehmomentes tordierbarer Verbindungen können prinzipiell zwei Varianten unterschieden werden. Einerseits die Nutzung eines Formschlusses, der bei Aktivierung zu einem ungleichförmigen Drehmomentverlauf führt und andererseits der in Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 361 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) diesem Fall angestrebte Kraft-/Reibschluss (bedingt durch Formteilmaßänderung, wie z.B. Schwindung sowie Werkstoff- und Oberflächeneigenschaften), der ein gleichmäßiges Torsionsmoment ermöglicht. In Bild 1 sind die auf die tribologischen Fertigteileigenschaften Einfluss nehmenden Größen zusammengefasst und der in den folgenden Versuchen verwendete Schubprobekörper mit den Elementen zur Krafteinleitung dargestellt. Bild 1: Systemverhalten mittels Montagespritzgießen hergestellter Schubprobekörper 1.1 Charakteristische Drehmomente der Schubprobekörper Charakteristische Drehmomente des tordierten Schubprobekörpers sind neben dem Lösedrehmoment das Haftdrehmoment und das Gleitdrehmoment. Unter dem Lösedrehmoment versteht man das zum erstmaligen Verdrehen der beiden Hülsen notwendige Drehmoment. Nachdem das Lösedrehmoment ML erreicht ist, ist für die weitere Verdrehung ein niedrigeres Gleitdrehmoment MG nötig. Bei jedem weiteren Verdrehen des Probekörpers aus der Ruhelage (z.B. nach einem Drehrichtungswechsel) sind nur noch das Haftdrehmoment MH und das Gleitdrehmoment MG aufzubringen, Bild 2. Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 362 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) - Drehrichtung: entgegen dem Uhrzeigersinn - Drehrichtung: entgegen dem Uhrzeigersinn - Leerlauf - Torsion - Drehrichtung: im Uhrzeigersinn - Drehrichtung: im Uhrzeigersinn - Leerlauf - Torsion 8 Zyklus 2 Zyklus 1 6 Drehmoment [Nm] Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. LosbrechLösedrehdrehmoment moment 4 Haftdrehmoment Gleitdrehmoment 2 Gleitdrehmoment 0 Gleitdrehmoment -2 Haftdrehmoment -4 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Zeit [s] Bild 2: Charakteristische Drehmomente der tordierten Schubprobekörper 1.2 Tribologische Modellbetrachtungen Das tribologische Verhalten trägt wesentlich zur Funktionserfüllung der beweglichen Bauteile bei. Das Reibungs- und das Verschleißverhalten werden durch die Reibungspartner, das Lastkollektiv (z.B. Gleitgeschwindigkeit, Flächenpressung, Bewegungsart etc.) und die Umgebungsbedingungen bestimmt. Reibung und Verschleiß sind Systemgrößen, wie in Bild 1 für den Schubprobekörper entsprechend skizziert [13-15]. Es kann allgemein formuliert werden, dass für tribologisch stärker beanspruchte, trocken laufende Bauteile heterogene Materialpaarungen auf Grund ihrer besseren tribologischen Kompatibilität stets vorzuziehen sind [16]. Die Paarung gleicher, unmodifizierter Werkstoffe führt in der Regel zu hohen Reibungs- und Verschleikoeffizienten. Die Verschleißfestigkeit kann in Modellversuchen wie dem Stift-Scheibe Versuch ermittelt werden. Sie ist von entscheidendem Einfluss, wenn hohe Belastungszyklenzahlen bei langfristig gleich bleibendem Drehmoment gefordert sind. Der verschleißbedingte Volumenverlust beeinflusst, als Ursache für die folglich abnehmende Flächenpressung, das Haft- und Gleitdrehmoment. Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 363 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Der Reibungskoeffizient f ist zudem wichtig für thermische Betrachtungen. I Abhängigkeit von der im Reibkontakt wirkenden Flächenpressung p bestimmt f ebenfalls die charakteristischen Drehmomente. Die Flächenpressung p resultiert aus der prozess- und werkstoffbedingten Formteilmaßänderung (z.B. Schwindung). An dieser Stelle sei auf Teil 3 der Veröffentlichungsreihe „Der richtige Dreh“ verwiesen. Mittels folgender Beziehungen kann die Flächenpressung p bestimmt werden. Über den Hebelarm rK (entspricht dem Kontaktflächenradius des HT-Schubprobekörpers) und das Gleitdrehmoment MG lässt sich die Reibkraft FR bestimmen. Mit dem aus den Stift-Scheibe Versuchen ermittelten Reibungskoeffizienten f und der Reibkraft FR wiederum die Normalkraft FN. Die Flächenpressung p ergibt sich über die Beziehung zwischen der Normalkraft FN und der Kontaktfläche AK zwischen Innen- und Außenhülse, Gleichung (1). p= MG FN F = R = A K f • A K f • rK • A K (1) Die aus der Torsionsdrehzahl resultierende Gleitgeschwindigkeit v in der Gleitfläche errechnet sich nach Gleichung (2). v = n • 2 • π • rK (2) mit MG FR rK f FN p AK v n 1.3 Thermische Belastung des Fertigteils bei Torsion = = = = = = = = = Gleitdrehmoment [Nm] Reibkraft [N] Radius der Kontaktfläche [mm] Reibungskoeffizient [-] Normalkraft [N] Flächenpressung [N/mm²] Kontaktfläche [mm²] Gleitgeschwindigkeit [m/s] Torsionsdrehzahl [s-1] Die Betrachtung der maximalen Gleitflächentemperatur ist vor dem Hintergrund, dass die thermische Einsatzgrenze der verwendeten Thermoplaste im Einsatzfall nicht überschritten werden darf, von besonderer Wichtigkeit. Die aus dem Gesamtsystem resultierende thermische Belastung setzt sich vor allem aus der Umgebungstemperatur und der in der Reibfläche entstehenden Reibleistung zusammen. Der Energieaustrag erfolgt durch Wärmeleitung, Konvektion und Wärmestrahlung. Bei der Temperaturbetrachtung kann man eine transiente (Aufwärmen bei kurzfristiger Belastung) und eine stationäre Phase (langfristige Ausgleichsvorgänge) unterscheiden. Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 364 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Es gilt: dQ ges = dQR mit Qges = QR = QV = dQ V (3) Wärme gesamt [J] Reibungswärme [J] Wärmeverlust [J] Der Energieeintrag durch Reibenergie dQR lässt sich nach Gleichung (4) berechnen. Die Kennwerte der verwendeten Werkstoffpaarungen sind in Bild 6 enthalten. Die Flächenpressung p errechnet sich nach Gleichung (1). Die Gleitgeschwindigkeit v folgt aus der Torsionsdrehzahl n nach Gleichung (2). dQ R f p v A dt mit QR f p v A t = = = = = = (4) Reibungswärme [J] Reibungskoeffizient [-] Flächenpressung [N/mm²] Gleitgeschwindigkeit [m/s] Übertragungsfläche [m²] Belastungsdauer [s] Die eingebrachte Energie wird durch Wärmestrahlung, Konvektion und Wärmeleitung aus dem System ausgetragen. Der Energieverlust durch Strahlung dQStrahl hängt gemäß Gleichung (5) von der Temperatur des abstrahlenden Körpers TK, der Umgebungstemperatur TU, und den werkstoffspezifischen Emissionskoeffizienten ab [17]. dQ Strahl mit K,U = = AK,U TK TU t = = = = K U 4 A 1 ( TK AK 1 (1 K ) (1 U ) ² AU TU4 ) dt (5) Emissionskoeffizienten [-] Stefan-Boltzmann-Konstante [W/m²K4] Einstrahlzahl Übertragungsflächen [m²] Körpertemperatur [K] Umgebungstemperatur [K] Zeit [s] Bei den betrachteten Geometrien, Temperaturgrößenordnungen und Werkstoffen spielt die Wärmestrahlung dQStrahl eine untergeordnete Rolle. Von entscheidender Wichtigkeit ist die Betrachtung der Wärmeleitung dQLeit und der Konvektion dQKonv, welche die Wärmeübertragung von der Oberfläche an die Umgebungsluft zusätzlich verstärkt. Die thermodynamischen Modelle zur Berechnung der Wärmeleitung, Gleichung (6), lassen die Berechnung des Temperaturgradienten im Material zu. Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 365 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) dQ Leit mit s A TK TU t = = = = = = A s (TK TU ) dt (6) Wärmeleitkoeffizient [W/mK] Wandstärke [mm] Übertragungsfläche [m²] Körpertemperatur [K] Umgebungstemperatur [K] Zeit [s] Die konvektiven Wärmeverluste hängen nach Gleichung (7) in erster Linie von der Strömungsart und Geschwindigkeit des Energie aufnehmenden Mediums ab. Bei dem untersuchten Versuchsystem liegt je nach Torsionsgeschwindigkeit und Komponente freie und erzwungene Konvektion bei stets laminarer Strömung vor. dQKonv = α • (TK mit s A TK TU t = = = = = = TU ) • A • dt (7) Wärmeübergangskoeffizient [W/m²K] Wandstärke [mm] Übertragungsfläche [m²] Körpertemperatur [K] Umgebungstemperatur [K] Zeit [s] Die Wärmeübergangskoeffizienten müssen unter Berücksichtigung der Geometrie der Bauteile und der Anströmungsverhältnisse berechnet werden. Die instationäre Betrachtung des Temperaturhaushaltes des Schubprobekörpers bei Torsionsbelastung ist vor allem für den kurzzeitigen Betrieb interessant. Wie in den folgenden Mess- und Simulationsergebnissen gezeigt wird, wird die stationäre Gleitflächentemperatur erst nach mehreren Minuten erreicht. 3 PROBEKÖRPER UND PRÜFEINRICHTUNGEN 3.1 Ermittlung tribologischer Kennwerte (Stift-Scheibe) Das Modellsystem Stift-Scheibe stellt ein einfaches tribologisches System dar, das die systematische Untersuchung von Einflussgrößen wie Reibpartner, Oberflächenrauheit, Flächenpressung, Gleitgeschwindigkeit und Umgebungstemperatur ermöglicht. Es zeichnet sich insbesondere durch reproduzierbare Lastkollektive für vergleichende Untersuchungen aus, Bild 3. Die Probekörper werden in Form von quaderförmigen Stiften (Abmaße: 4 x 4 x 6 mm³) und Scheiben (Außendurchmesser: 110 mm, Innendurchmesser: 75 mm) aus im Spritzgießverfahren hergestellten Platten (Abmaße: 110 x 110 x 4 mm³) präpariert. Während des Versuches werden die Längenabnahme des Stiftes mittels Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 366 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) eines induktiven Wegaufnehmers und die Reibkraft mittels einer Kraftmessdose aufgezeichnet. Der Verschleiß an der Scheibe wird nach der Versuchsdurchführung mittels eines Perthometers taktil ermittelt. Die verwendeten Materialpaarungen werden zur Berücksichtigung des Einflusses der Verstärkungsfasern jeweils in der Kombination Stift-Scheibe und Scheibe-Stift getestet. Bild 3: Stift-Scheibe Prüfstand zur Ermittlung tribologischer Kennwerte 3.2 Werkstoffwahl Tabelle 1 zeigt die in den folgenden Versuchen verwendeten Werkstoffe. Die Paarung Polyamid (PA66) - Polyoxymethylen (POM) zeichnet sich insbesondere für dauerbelastete Maschinenelemente mit einer maximalen Gleitflächentemperatur bis 95 °C [18] aus. Die Paarung Polyetheretherketon (PEEK) Polyphenylensulfid (PPS) ist für den Einsatz unter höheren Temperaturen geeignet. Dies ermöglicht eine maximale Gleitflächentemperatur von bis zu 240 °C [18], die aus der Beaufschlagung höherer Gleitgeschwindigkeiten und damit höheren Reibleistungseinträgen in die Gleitfläche oder aus höheren Umgebungstemperaturen resultieren kann. Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 367 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Bezeichnung PA 66 POM PPS Werkstoff Polyamid 66 Lubricomp RCL 4536 LNP 30 Gew.-% CF 15 Gew.-% PTFE Silikon Polyoxymethylen Ultraform N2320 003 BASF Polyphenylensulfid Polyetherketon Lubricomp OCL Victrex 450G 4036 L natur LNP Victrex 30 Gew.-% CF -/ 15 Gew.-% PTFE Handelsname Hersteller Füllstoffe -/- PEEK Charakteristische Eigenschaften Wassereinlagerung bis zu 2% sehr verschleißfest teilkristallines Gefüge (35-45%) hohe Festigkeit und Steifigkeit hohe Maßbeständigkeit geringe Spannungsrisssempfindlichkeit empfindlich gegen UV-Licht teilkristallines Gefüge (70-80%) sehr spröde hohe Wärmeformund Chemikalienbeständigkeit hohe Steifigkeit und Härte gute Witterungsbeständigkeit teilkristallines Gefüge gute Spannungsrissbeständigkeit (außer gegen Aceton) hohe Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit schwer entflammbar teilkristallines Gefüge (35%) Thermische Einsatzgrenzen [Fehler! Textmarke nicht definiert.] kurzzeitig dauernd Gleitfläche 140 – 180 °C 80 – 100 °C 95 °C 140 °C 80 °C 120 °C 260 °C 200 °C 240 °C 300 °C 250 °C 250 °C Verarbeitungskennwerte laut Hersteller TM TWZ S °C °C % 274-288 79,4-93,3 0,15-0,43 E Z ES EB N/mm² N/mm² % % 23100 228 2,0 190-230 60-100 1,0-2,0 316-321 135-163 0,04-0,36 370-380 170-210 1,2-1,9 Mechanische Kennwerte laut Hersteller 2700 65 9,4 27 30700 167 1,1 1,1 3500 100 5 34 Tabelle 1: Werkstoffkennwerte laut Hersteller, bzw. nach [18] 3.3 Herstellung der Schubprobekörper mittels Montage spritzgießen Reibschlüssige Verbindungen lassen sich dann herstellen, wenn die werkstoffund prozessbedingte Abmaßänderung einen Presssitz hervorruft, der dauerhaft aufrecht erhalten werden kann. Das zeitabhängige viskoelastische und viskose (Kriechen) Verformungsverhalten kann hier begrenzen. In gezielten Voruntersuchungen wurden eine Reihe von Materialpaarungen unter Variation der Prozessparameter, Werkstoff- und Komponentenfolge hinsichtlich der Verarbeitbarkeit und Eignung für reibschlüssige Schubprobekörper analysiert. Tabelle 2 zeigt eine Auswahl an für diese Anwendung geeigneten Materialpaa- Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 368 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) rungen und Verarbeitungsparametern, die bei den hier exemplarisch dargestellten Untersuchungen Anwendung fanden. Versuch 1 2 3 4 Werkstoffreihenfolge Spritzreihenfolge PA66I) => POM PA66I) => POM PEEK => PPSII) PEEK => PPSII) innen => außen innen => außen innen => außen innen => außen Werkzeugtemperatur Zwischenkühlzeit Nachdruck PA66I) / PEEK Nachdruck POM / PPSII) 70 °C 5s 400 bar 350 bar 100 °C 20 s 900 bar 700 bar 125 °C 5s 400 bar 200 bar 125 °C 5s 900 bar 200 bar Tabelle 2 : Prozessparameter beim Montagespritzgießen PA66I): PPSII): 3.4 PA66 CF30 TF15 Silikon PPS CF30 TF15 Überprüfung der Bauteilgeometrie Prozessbedingt ist die Kontaktgeometrie (Rundheit und Zylinderform) der zuerst gespritzten Komponente des Probekörpers hochrelevant für den Verlauf des Drehmomentes während der Torsion. Der Durchmesser des umschließenden Kreises der Minimum Zone Circle (MZC) der zweiten Komponente kann in Zusammenhang mit dem Maß der ersten als Indikator für die resultierende Pressung herangezogen werden. Zur Überprüfung der Formteilqualität werden die Probekörper hinsichtlich der Kriterien Minimum Zone Circle (MZC), Rundheit und Zylinderform mittels eines Koordinatenmessgerätes nach DIN ISO 1101 vermessen. Für nähere Angaben ist an dieser Stelle auf „Der richtige Dreh (Teil 1)“ verwiesen [12]. 3.5 Prüfstand zur Durchführung der Torsionsversuche Das Drehmoment zur gegenseitigen Verdrehung der Innen- und Außenhülse des Schubprobekörpers charakterisiert die Eignung des Zwei-KomponentenSchubprobekörpers für spezifische Anwendungen. Die Messung der Drehmoment-Drehwinkel-Verläufe erfolgt an einem rechnergesteuerten Torsionsprüfstand, siehe Bild 4. Die Außenhülse des Probekörpers wird in der unteren Probekörperaufnahme, die in einem Drei-Backen-Futter fixiert ist, gehalten. Durch den Freilauf sind prüfstandsbedingte Drehmomentanteile (Lagermomente) im Messschrieb sichtbar und können so bei der Versuchsauswertung berücksichtigt werden. Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 369 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Drehmomentmesswelle Schubprobekörper Freilauf verzahnte Probekörperaufnahme feste Einspannung Bild 4: Prüfeinrichtung zur Durchführung von Torsionsversuchen 3.6 Präparation der Schubprobekörper zur Messung der Gleitflächentemperatur Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit von Kunststoffen und der folglich niedrigen Abfuhr der reibinduzierten Wärme aus der Gleitfläche, ist die Betrachtung der im Praxisfall auftretenden maximalen Gleitflächentemperatur von hoher Wichtigkeit. Um die tatsächliche Wärmebelastung messen zu können, wurde der Schubprobekörper mit einer gleitflächennahen Bohrung zur Einbringung eines Thermoelementes ausgestattet, siehe Bild 5. Die Probekörpertemperatur wird während des gesamten Versuchs aufgezeichnet. Bild 5: Schubprobekörper (inkl. Bohrungen für Thermoelemente) Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 370 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG UND -ERGEBNISSE 4.1 Tribologische Untersuchungen am Modellsystem StiftScheibe Da sich Verstärkungsstoffe (in Form von Fasern, Kugeln etc.) wesentlich auf das Schwindungsverhalten und damit die Probekörpergeometrie auswirken, wurden auch faserverstärkte Materialien in die Untersuchungen einbezogen. Die für die Materialauswahl, die Temperatur- und Drehmomentenberechnung notwendigen tribologischen Kennwerte zeigt Bild 6. 50 40 30 20 10 0,8 70 0,7 60 0,6 50 0,5 40 0,4 30 0,3 20 0,2 10 0,1 0 0,0 II) 80 PEEK - PPS II) I) PPS - PEEK 0 0,9 Reibungskoeffizient f [-] 60 3 70 90 -6 Verschleißkoeffizient k - Scheibe [10 mm /Nm] 80 I) Bild 6: technisch trocken 100 1,0 90 PA66 - POM 3 -6 100 v = 0,5 m/s p = 1 N/mm² TU = 23 °C Verschleißkoeffizient k - Stift Verschleißkoeffizient k - Scheibe Reibungskoeffizient f POM - PA66 www.kunststofftech.com © 2009 Carl Hanser Verlag, München Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) 4 Verschleißkoeffizient k - Stift [10 mm /Nm] Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Tribologische Kennwerte; Stift-Scheibe System PA66I): PA66 CF30 TF15 Silikon PPSII): PPS CF30 TF15 Zuordnung der Probengeometrie: POM-PA66 = Stift-Scheibe Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Variation der Probekörperanordnung Stift/Scheibe innerhalb der gleichen Werkstoffpaarung zu einer Ergebnisabweichung innerhalb der jeweiligen Streubalken führt und damit hier von niedriger Signifikanz ist. Die Reibungszahlen unterscheiden sich geringfügig, dies kann auf die unterschiedliche Erwärmung der Kontaktfläche des Stiftes bzw. der Scheibe und der daraus resultierenden abweichenden Adhäsion zurückgeführt werden [14]. Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 371 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com 4.2 Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Qualität der Geometrie der Schubprobekörper 16,3 Durchmesser (MZC) Rundheit Zylinderform 16,2 DIN ISO 1101 Rundheit [mm] 16,1 16,0 15,9 15,8 15,7 1 0 Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3 Versuch 4 TWZ = 70 °C TWZ = 100 °C TWZ = 125 °C TWZ = 125°C tZK = 5 s tZK = 20 s tZK = 5 s tZK = 5 s 0,28 0,28 0,24 0,24 0,20 0,20 0,16 0,16 0,12 0,12 0,08 0,08 0,04 0,04 0,00 0,00 Zylinderform [mm] Bild 7 zeigt eine Auswahl interessanter Messergebnisse, die mittels eines Koordinatenmessgerätes nach DIN ISO 1101 ermittelt wurden. Der nach dem Kriterium Minimum Zone Circle (MZC) bestimmte äußere Durchmesser dR(MZC), die Rundheit und Zylinderform wurden an der zuerst gespritzten Komponente des Schubprobekörpers gemessen, da diese die Kontaktgeometrie wesentlich bestimmt. Bei den hier dargestellten Versuchen wurde stets die Innenhülse zuerst gefertigt, da sich dadurch am erfolgreichsten (jedoch nicht ausschließlich) ein Presssitz herstellen lässt, welcher für eine reibschlüssige Verbindung Voraussetzung ist. Durchmesser (MZC) [mm] Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. p1PA66 = 400 bar p1PA66 = 900 bar p1PEEK = 400 bar p1PEEK = 900 bar I) I) p2POM = 350 bar p2POM = 700 bar p2PPS = 200 bar p2PPS = 200 bar II) Bild 7: II) Geometriemessung mittels eines Koordinatenmessgerätes TWZ = tZK = p1/2xxx = PA66I): PPSII): Werkzeugtemperatur [°C] Zwischenkühlzeit [s] Nachdruck 1./2. Komponente [bar] PA66 CF30 TF15 Silikon PPS CF30 TF15 Die Innenkomponenten der Schubprobekörper aus Versuch 1 und 2 sind jeweils aus kohlenstofffaserverstärktem Material, wodurch die Schwindung sehr gering ist (großer dR(MZC)) und sich eine geringe Formabweichung (niedrige Werte für Rundheit und Zylinderform) erzielen lässt. Höhere Nachdrücke und Werkzeugtemperaturen verbessern die Geometrieergebnisse. Die Innenkomponenten der Schubprobekörper aus Versuch 3 und 4 sind jeweils aus unverstärktem, ebenfalls teilkristallinem Material. Die deutlich erkennbare schlechtere Geomet- Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 372 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) rieabbildung ist eine Folge der größeren Schwindung, die sich jedoch über einen höheren Nachdruck erheblich reduzieren lässt. 4.3 Torsionsversuche Die Messergebnisse aus den Torsionsversuchen werden hinsichtlich folgender, für reibschlüssige Kupplungen relevanten, Kriterien untersucht und diskutiert: Niveau der charakteristischen Drehmomente (BK 1) Gleichmäßigkeit des Drehmomentverlaufs (BK 1) langfristiger Drehmomentverlauf (Verschleißfestigkeit, BK 2) Temperatur in der Gleitfläche (Vergleich thermische Simulation, BK 2) Für die unterschiedlichen Kriterien wurden gemäß der Tabelle 3 unterschiedliche Belastungskollektive gefahren. Das Belastungskollektiv BK 1 ist in Tabelle 3 exemplarisch gezeigt. Es ermöglicht die Ermittlung der Niveaus sowie der Gleichmäßigkeit der charakteristischen Drehmomente. Der langfristige Drehmomentverlauf (für Überlastschutzkupplungen im Stundenbereich) wurde unter Belastungskollektiv BK 2 untersucht. Torsionsdrehzahl Belastungszeit Drehrichtungswechsel Umgebungstemperatur Umgebungsmedium Beanspruchungskollektiv 1 Beanspruchungskollektiv 2 (BK 1) (BK 2) 1 min-1 1 min-1; 30 min-1; 360 min-1 60 s - 80 s 2h 6 0 Raumtemperatur 23 °C Luft, rel. Feuchte 50 % Tabelle 3: Belastungskollektive der Torsionsversuche Die Schubprobekörper wurden zunächst mit dem Belastungskollektiv BK 1 beaufschlagt, das heißt mit einem mehrmaligen Drehrichtungswechsel bei einer Drehzahl von 1 min-1 tordiert. Die gemessenen charakteristischen Größen Lösedrehmoment ML, Haftdrehmoment MH und Gleitdrehmoment MG zeigen eine starke Abhängigkeit von den Verarbeitungsparametern. Die Signifikanz der wichtigsten Prozessparameter wie Massetemperatur, Werkzeugtemperatur, Zwischenkühlzeit und Nachdruckhöhe der Komponente 1 und 2 wurden ermittelt. Die systematische Analyse der Ergebnisse wird im dritten Teil der Veröffentlichungsreihe „Der richtige Dreh (Teil 3)“ genauer beschrieben. An dieser Stelle soll die realisierbare Größenordnung der Drehmomente aufgezeigt werden und dass erhebliche Variationen über die Verarbeitungsparameter bei gleichem Werkstoff möglich sind, siehe Bild 8. Die Werkstoffpaarung PEEK – PPS CF30 TF15 (Versuche 3 und 4) zeigt kein signifikant vom Gleitdrehmoment abweichendes Haftdrehmoment. Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 373 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com -1 n = 1 min TU = 23 °C Losbrechdrehmoment ML Haftdrehmoment MH Gleitdrehmoment MG 14 12 technisch trocken BK1 10 8 6 4 2 0 Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3 Versuch 4 TWZ = 70 °C TWZ = 100 °C TWZ = 125 °C TWZ = 125 °C tZK = 5 s tZK = 20 s tZK = 5 s tZK = 5 s 16 16 14 14 12 12 10 10 8 8 6 6 4 4 2 2 0 0 Gleitdrehmoment MG [Nm] Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Haftdrehmoment MH [Nm] 16 Losbrechdrehmoment ML [Nm] Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. p1PA66 = 400 bar p1PA66 = 900 bar p1PEEK = 400 bar p1PEEK = 900 bar I) I) p2POM = 350 bar p2POM = 700 bar p2PPS = 200 bar p2PPS = 200 bar II) Bild 8: Ergebnisse der Torsionsversuche unter Belastungskollektiv BK 1 TWZ = tZK = p1xxx = p2xxx = PA66I): PPSII): 4.4 II) Werkzeugtemperatur [°C] Zwischenkühlzeit [s] Nachdruck 1. Komponente [bar] Nachdruck 2. Komponente [bar] PA66 CF30 TF15 Silikon PPS CF30 TF15 Gleichmäßigkeit des Drehmomentverlaufs Bild 9 bis Bild 12 zeigen den Drehmomentverlauf bei den Torsionsversuchen mit Richtungswechsel (Belastungskollektiv BK 1, siehe Tabelle 3). Die Werkstoffpaarung POM – PA66 CF30 TF15 Silikon (Versuche 1 und 2) zeigen bei beiden Prozesseinstellungen einen über den Drehwinkel und über die Messzyklen sehr gleichmäßigen Drehmomentverlauf (Bild 9 und Bild 10). Die in Bild 7 dargestellte gute Geometriequalität spiegelt sich in den geringen Gleitdrehmomentschwankungen wider. Besonders bemerkenswert ist die geringe Beeinflussung der Haft- und Gleitdrehmomente gegenüber der hochsignifikanten Änderung des Lösedrehmomentes bei Variation der Prozessparameter. Die Ergebnisse aus den Versuchen 3 und 4 stehen in Zusammenhang mit den in Bild 7 dargestellten Formabweichungen. Durch eine Nachdruckerhöhung konnten die Gleichmäßigkeit des Gleitdrehmomentes verbessert werden, was jedoch mit einem erheblich niedrigeren Niveau des Momentes verknüpft ist. Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 374 © 2009 Carl Hanser Verlag, München Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) 12 12 9 BK1 6 3 0 -3 -6 0 Bild 9: 100 200 300 Zeit [s] 400 = = = = 3 0 -3 -6 0 100 200 300 Zeit [s] 400 500 Versuch 2 70 °C 5s 400 bar 350 bar TWZ = tZK = p1PA66I)= p2POM = 100 °C 20 s 900 bar 700 bar 12 BK1 6 3 0 -3 0 100 200 300 Zeit [s] 400 = = = = 9 125 °C 5s 400 bar 200 bar Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 BK1 6 3 0 -3 -6 500 Versuch 3 TWZ tZK p1PEEK p2PPSII) Drehmoment [Nm] 9 Bild 11: BK1 6 Bild 10: 12 -6 9 500 Versuch 1 TWZ tZK p1PA66I) p2POM Drehmoment [Nm] Drehmoment [Nmm] Bedingt durch die höhere Kontaktgeometriequalität und der geringeren Flächenpressung, da gegenüber den Versuchen 1 und 2 die Innenkomponenten stärker und die Außenkomponenten geringfügiger schwinden, fallen hier die Gleitdrehmomente niedriger aus. Für die Erzeugung reibschlüssiger Verbindungen mit einem möglichst konstanten Drehmoment während der Torsion ist es demnach vorteilhaft, wenn die Innenkomponente aus einem verstärkten Material hergestellt wird. Die zweite Komponente schwindet dann auf die erste, formgebende Komponente auf. Drehmoment [Nm] www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Bild 12: 0 100 200 300 Zeit [s] 400 500 Versuch 4 TWZ = tZK = p1PEEK = p2PPSII)= 125 °C 5s 900 bar 200 bar 375 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com 4.5 Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Langfristiger Drehmomentverlauf Zur Untersuchung der Konstanz des Gleitdrehmomentes bei dauerhafter Belastung wurden die Schubprobekörper bei jeweils zwei unterschiedlichen Drehzahlen über eine Dauer von 2 h in einer Drehrichtung tordiert (Belastungskollektiv BK 2, Tabelle 3). Die niedrige Drehzahl dient zum Vergleich unterschiedlicher Werkstoffsysteme, die unterschiedlich höheren sollen das Verhalten bei thermischer Grenzbelastung aufzeigen. 200 10 Drehmoment Drehmoment Gleitflächentemperatur Gleitflächentemperatur 160 120 8 80 7 6 30 5 25 4 20 3 15 2 10 1 5 0 0 0 Bild 13: Temperatur [°C] Drehzahl n: 1 min-1: Drehzahl n: 30 min-1: 9 Drehmoment [Nm] Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. 20 40 60 Zeit [min] 80 100 120 Dauerlauf mit Erfassung der Gleitflächentemperatur, Versuch 1 Werkzeugtemperatur TWZ = 70 °C Zwischenkühlzeit tZK = 5 s Nachdruck 1. Komponente p1PA66I) = 400 bar Nachdruck 2. Komponente p2POM = 350 bar PA66I): PA66 CF30 TF15 Silikon Die Gleitdrehmomentverläufe der Schubprobekörper aus Versuch 1 zeigen bei der Torsionsgeschwindigkeit von 1 min-1 eine sehr gute Konstanz, Bild 13. Bei dieser Torsionsdrehzahl nimmt die Temperatur über die gesamte Versuchsdauer geringfügig zu. Bei höheren Torsionsgeschwindigkeiten ist ein deutlicher Abfall des Gleitdrehmomentes zu beobachten, der vor allem auf die erwärmungsbedingte thermische Ausdehnung zurückzuführen ist. Nach einer Einlaufphase von ca. 20 Minuten sind die Drehmomentverläufe konstant, was darauf schließen lässt, dass die Änderungen des Drehmomentes thermisch verursacht sind. Das nötige Potential für die Anwendung als reibschlüssige Rutschkupplung scheint gegeben zu sein. Bild 14 zeigt die Topografie der präparierten Schubprobekörper aus Versuch 1 vor und nach dem Torsionsversuch bei höherer Drehzahl (30 min-1). Die in Bild 6 dargestellten VerschleißkoefZeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 376 Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) fizienten der Werkstoffpaarung POM – PA66 CF30 TF15 Silikon lassen folgern, dass der Abfall des Gleitdrehmomentes auch durch den Volumenverlust der Komponente aus POM bedingt ist. Die Aufnahmen des Rasterelektronenmikroskops (Bild 15 und Bild 16), die eine unbelastete und eine im Dauerversuch getestete Probe vergleichend zeigen, machen deutlich, dass die Gleitfläche der Komponente aus PA66 CF30 TF15 Silikon nach Versuchsdurchführung keine signifikante Schädigung aufweist. Die Gleitfläche der Komponente aus POM zeigt geringfügige Riefenbildung (Bilder 19 und 20), die eine Folge der Kohlenstofffaserverstärkung des Reibpartners ist. Bild 14: Topografie POM - PA66 CF30 TF15 Silikon, Versuch 1 links: Keine Belastung rechts: Belastungsdauer: 2 h; Drehgeschwindigkeit: 30 min-1 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Bild 15: Topografie PA66 CF30 TF15 Silikon Keine Belastung Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 Bild 16: Topografie PA66 CF30 TF15 Silikon Belastungsdauer: 2 h Torsionsdrehzahl: 30 min-1 377 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Bild 17: Topografie POM Bild 18: Topografie POM Keine Belastung 4.6 Belastungsdauer: 2 h Torsionsdrehzahl: 30 min-1 Simulation der Gleitflächentemperatur Für die Simulation der im Einsatz maximal auftretenden Temperaturbelastung des Schubprobekörpers wurden zunächst aus den in Torsionsversuchen gemessenen Drehmomenten und aus den tribologischen Kennwerten (StiftScheibe) die Reibleistungseinträge in die Gleitfläche ermittelt. Die Wärmeleitfähigkeit kommt als werkstoffspezifische Kenngröße hinzu. Diese Größen sind temperaturabhängig, jedoch ist der Einfluss der Kennwertabweichung gegenüber der zu erwartenden Genauigkeit der Berechnungsergebnisse vernachlässigbar. Die Wärmeübergangszahlen wurden nach [17] unter Berücksichtigung der Oberflächengeometrien der Krafteinleitungselemente und den Anströmungsgeschwindigkeiten berechnet, siehe Tabelle 4. Die Simulationsergebnisse wurden an einer Reihe von Versuchseinstellungen validiert. Zur Demonstration wird im Folgenden Versuch 2 (siehe Tabelle 2) herangezogen. Torsionsdrehzahl Reibleistung in der Gleitfläche PR Wärmeübergangszahl stehende Komponente Wärmeübergangszahl rotierende Komponente Wärmeleitfähigkeit Quelle: Herstellerdaten] POM BASF Ultraform N 2320 003 natur PA66 LNP Lubricomp RCL 4536 PPS LNP Lubricomp OCL 4036 L natur PEEK Victrex 450G Chromstahl (Krafteinleitung) 1 min-1 0,304 W 6 W/m²K 6 W/m²K 30 min-1 8,8 W 9,4 W/m²K 12 W/m²K 0,25 W/mK 0,53 W/mK 0,6 W/mK 0,25 W/mK 18 W/mK Tabelle 4: Kennwerte zur Simulation der Gleitflächentemperatur Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 378 Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Das in Bild 19 dargestellte Ergebnis einer thermischen Simulation zeigt die Temperaturverteilung nach einer Belastungsdauer von 2 h. Das Modell wurde zur effizienten Vernetzung geometrisch vereinfacht, d.h. die Zahnkontur, die zur Krafteinleitung dient, wurde durch eine zylindrische Kontaktfläche ersetzt. Die verwendeten Wärmeübergangskoeffizienten wurden berechnet. Dadurch fließen in das Simulationsmodell an im Versuch ermittelten Größen lediglich die Umgebungstemperatur, das Gleitdrehmoment und der Reibungskoeffizient ein. In Bild 19 ist die Position des Thermoelementes skizziert. Die thermische Simulation wurde instationär, d.h. in Zeitintervallen berechnet. Die Temperatur der berechneten Einzelergebnisse und die Messergebnisse des Bauteilversuchs sind in Bild 20 gegenübergestellt. Die gemessenen Temperaturen liegen tendenziell unter den berechneten, was auf die Abstraktionen des Simulationsmodells zurückführbar ist. Insbesondere die thermische Dehnung und der resultierend sich ändernde Reibleistungseintrag sind hier nicht berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine plausible und ausreichend tragfähige Studie des Wärmehaushaltes sowohl im stationären als auch im transienten Bereich möglich ist. feste Einspannung Schubprobekörper Außenhülse Bohrung für Thermoelement Schubprobekörper Innenhülse 100 Torsionseinleitung 90 80 ° 70 www.kunststofftech.com Bild 19: © 2009 Carl Hanser Verlag, München 60 Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 50 40 30 Temperatur [°C] Thermische Simulation zylindrischer Probekörper, COSMOSWorks® 379 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com 200 Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Drehzahl n: 1 min-1: Drehzahl n: 30 min-1: 180 thermische Simulation thermische Simulation gemessene Temperatur gemessene Temperatur 160 Temperatur [°C] Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. 140 120 100 80 60 40 20 0 0 Bild 20: 20 40 60 Zeit [min] 100 120 Vergleich der ermittelten Temperaturverläufe aus Torsionsversuch und thermischer Simulation Reibleistung in der Gleitfläche PR = 8,8 W Umgebungstemperatur TU = 29,5 °C Schubprobekörper Innenhülse: Schubprobekörper Außenhülse: Einspannung und Torsionseinleitung: 5 80 Torsionsdrehzahl = 30 min-1 Gleitdrehmoment MG = 2,8 Nm PA66 CF30 TF15 Silikon POM natur Chromstahl ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK Aus den durchgeführten und exemplarisch dargestellten Untersuchungen konnten Empfehlungen und Methoden zur Dimensionierung reibschlüssiger Verbindungen für die Herstellung mittels Montagespritzgießen abgeleitet und überprüft werden. Mittels Montagespritzgießen hergestellte reibschlüssige Verbindungen, die beispielsweise als Überlastschutz mit gleichmäßigem Überdrehmoment Einsatz finden können, bleiben auch über mehrere Stunden mit Gleitflächen-Temperaturbelastungen im Bereich der thermischen Einsatzgrenze einsatzfähig. Sowohl Prozess als auch Füll- und Verstärkungsstoffe bieten breiten Spielraum zur gezielten Einstellung der charakteristischen Drehmomente. Füllstoffe (z.B. PTFE, PE, MoS2 etc.) erlauben die Einflussnahme auf das Drehmoment über den Reibungskoeffizienten, Verstärkungsstoffe (z.B. mineralische Füllstoffe, Glas- oder Kohlenstofffasern etc.) durch Änderung der Schwindung und damit der Kontaktflächenpressung. Eine Größenordnung der mittels Prozessführung erzielbaren Variationen konnte an den dargestellten Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 380 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) Beispielen gezeigt werden. Weiterführende systematische Betrachtungen zur Thematik der Prozessführung sowie zum Werkstoffeinfluss auf das Formteilmaßänderungsverhalten folgen im dritten Teil der Veröffentlichungsreihe „Der richtige Dreh (Teil 3)“. Die Möglichkeit der erfolgreichen Simulation des Wärmehaushaltes wurde gezeigt, dieser ist wesentlicher Baustein zur effizienten und effektiven Dimensionierung solcher Maschinenelemente. In Bild 21 ist ein erster Prototyp dargestellt, der unter Einbeziehung der ermittelten Zusammenhänge entwickelt wurde. Er soll eine vorhandene formschlüssige Lösung für ausgewählte bestehende Systeme ablösen. Bild 21: Form- und reibschlüssige Rutschkupplungen (Quelle: Fa. Ejot) links: rechts: 6 Konventionelles Kupplungselement (Formschluss) Mittels Montagespritzgießen hergestellte reibschlüssige Rutschkupplung DANKSAGUNG Für die Bereitstellung der im Rahmen der Untersuchungen benötigten Werkstoffe danken die Autoren der BASF SE und GE Plastics (Gruppe LNP). Herrn Prof. Weckenmann vom Lehrstuhl für Qualitätsmanagement und Fertigungsmesstechnik, Universität Erlangen-Nürnberg, danken wir für die Unterstützung bei der Durchführung der Messungen an den Probekörpern. Für die finanzielle Unterstützung gilt unser besonderer Dank der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG.123456789101112131415161718 Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 381 © 2009 Carl Hanser Verlag, München www.kunststofftech.com Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. Feulner, Ehrenstein et al. 7 Der richtige Dreh - Montagespritzgießen (Teil 2) LITERATURVERZEICHNIS [1] Kühnert, I.; Schuck, M.; Feulner, R.; Schmachtenberg, E; Thornagel, M. 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Hochleistungszahnräder aus Kunststoff mittels Montagespritzgießen In: Tagungsband Tribologie-Fachtagung Göttingen, 2008, S. 23/1-23/11 [12] Amesöder, S.; Feulner, R.; Ehrenstein, G.W.; Drummer, D.; Künkel, R. Der richtige Dreh (Teil 1) – Kennwertermittlung für das Montagespritzgießen/ The right turn (part 1) - Determination of characteristic values for assembly injection molding Kunststofftechnik / Journal of Plastics Technology 4 (2008) 4 (WAK), S. 1-21 [13] Czichos H.; Habig, K.-H. Tribologie-Handbuch 2. Auflage, Vieweg Verlag, Wiesbaden, 2003 [14] Uetz, W.; Wiedemeyer J. Tribologie der Polymere Carl Hanser Verlag, München, 1995 [15] Feulner, R.; Künkel, R.; Kobes, M.O.; Krippner, S.; Hülder, G.; Osswald, T.A. Tribologisches Verhalten faserverstärkter Kunststoffe In: Tagungsband Tribologie-Fachtagung, Göttingen, 2008, S. 22/1-22/15 [16] Künkel, R. 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Dr.-Ing. Dr. h.c. Gottfried W. Ehrenstein Lehrstuhl für Kunststofftechnik Universität Erlangen-Nürnberg Am Weichselgarten 9 91058 Erlangen-Tennenlohe E-Mail: [email protected] Webseite: www.lkt.uni-erlangen.de Tel.: +49/(0)9131/85 - 29700 Fax.: +49/(0)9131/85 - 29709 Dipl.-Ing. S. Amesöder (Autor) RF Plast GmbH, Gunzenhausen Weinstraße 8 91710 Gunzenhausen E-Mail: [email protected] Webseite: www.rf-plast.de Tel.: +49(0)9831/6196-10 Fax.: +49(0)9831/6196-27 Dipl.-Ing. W. Kornsteiner (Autor) EJOT Schweiz AG, Dozwil Uttwilerstraße 3 CH-8580 Dozwil E-Mail: [email protected] Webseite: www.ejot.ch Tel.: +41(0)71414/5232 Fax.: +41(0)71414/5228 Dr.-Ing. R. Künkel (Autor) EJOT GmbH & Co. KG, Bad Berleburg Adolf-Böhl-Straße 7 57319 Bad Berleburg E-Mail: [email protected] Webseite: www.ejot.de Tel.: +49(0)2751/529-611 Fax.: +49(0)2751/529-98 611 Herausgeber/Editor: Europa/Europe Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gottfried W. Ehrenstein, verantwortlich Lehrstuhl für Kunststofftechnik Universität Erlangen-Nürnberg Am Weichselgarten 9 91058 Erlangen Deutschland Phone: +49/(0)9131/85 - 29703 Fax.: +49/(0)9131/85 - 29709 E-Mail-Adresse: [email protected] Verlag/Publisher: Carl-Hanser-Verlag Jürgen Harth Ltg. Online-Services & E-Commerce, Fachbuchanzeigen und Elektronische Lizenzen Kolbergerstrasse 22 81679 Muenchen Tel.: 089/99 830 - 300 Fax: 089/99 830 - 156 E-mail-Adresse: [email protected] Zeitschrift Kunststofftechnik 5 (2009) 5 Amerika/The Americas Prof. Prof. h.c Dr. Tim A. Osswald, responsible Polymer Engineering Center, Director University of Wisconsin-Madison 1513 University Avenue Madison, WI 53706 USA Phone: +1/608 263 9538 Fax.: +1/608 265 2316 E-Mail-Adresse: [email protected] Beirat/Editorial Board: Professoren des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kunststofftechnik/ Professors of the Scientific Alliance of Polymer Technology 384