karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015
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www.karrierefuehrer.de Das Jobmagazin für Hochschulabsolventen # 09.2015 – 02.2016 Auch als iOS- und Android-App Besuchen Sie uns bei Facebook & Twitter wirtschaftswissenschaften Themen und Menschen Prof. Dr. Christian Scholz über die Generation Z • #ListenLearnLead • Aletta Gräfin von Hardenberg über Vielfalt • Coaching: Zeitmaschine, Heldenreise, Inner Game • BWLerin und Künstlerin Silvia Philipp Top-Interview Michael Heinz Der BASF-Vorstand im Gespräch Zahlen, bitte! Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung Partner: QR-Code mit dem Handy scannen und Firmenprofile direkt mobil lesen Jetzt bewerben: Aktuelle Firmenporträts Editorial Editorial LiebeLeserinnen Leserinnenund undLeser, Leser, Liebe Foto: Fotolia/lzf Foto: Fotolia/tunedin mitfünf dieser neuen Ausgabe karriereführer wirtschaftswissenschaften seit Jahren widmet dasdes karriereführer-Team den Themen Erneuerbarewollen EnergiwirGreen-Tech/Green-Business Sie begeistern für berufliche Perspektiven in in der Weltvon deseigenständigen Wirtschaftslebens, en, Aufmerksamkeit Form Ausspeziell in der Steuerberatung undAuch Wirtschaftsprüfung. wir mit gaben – als Print, App und E-Paper. in unserem BlogAußerdem und in denhaben Social Media Michael Heinz und gesprochen, dem VorstandBeiträge der BASF.zuErNachhaltigkeit erklärt, was er sich veröffentlichen teilen wir regelmäßig und von CorpoBerufseinsteigern wünscht: dasswie sie sich ihrer Komfortzone herauswagen, rate Responsibility, zu Konzepten Blueaus Competence und Cradle-to-Cradle. Veränderungen annehmen und Verbindlichkeit zeigen. Besondere Aufmerk Mit dieserwidmen neuen Ausgabe des karriereführer green-tech wollen wir Sie begeissamkeit wir dem Thema Coaching und stellen ganz unterschiedliche Ansätze für die persönliche Entwicklung Und wir haben Prof. Dr. Christian tern für berufliche Perspektiven in grünenvor. Leitmärkten und nachhaltigen Scholz interviewt,Wir BWL-Professor und Personalexperte, dervon seitYoung vielen Jahren die Geschäftsfeldern. bieten Ihnen Einblicke in den Alltag ProfessioGeneration Z erforscht, alsoim die etwa nach 1990 Geborenen. nals, die bereits ihren Platz Green-Business gefunden haben. Wir erzählen von Weltneuheiten wie dem Algenhaus, von jugendlichen Visionären, wie Felix FinkUnd: Inder Zeiten des Umbruchs und der großen Transformation fragen wir, beiner, mit Plant-for-the-Planet sein Herzensprojekt vorantreibt. Oderwo von es sinnvolle Aufgaben gibt, regen zunachhaltig Engagement an und berichten über den Musiker Clueso, der seine Tourneen organisiert. Wir sprechen mit Frauen in Führungspositionen, wie Naemi Denz, dieSilvia Mitglied derPhilipp: HauptgeKulturwandel in der Arbeitswelt. Hierzu passt auch Maria Die Betriebswirtin und KünstlerinDeutscher veranstaltete unter anderem einen Frauenfinanz schäftsführung des Verbands Maschinenund Anlagenbau (VDMA)gipfel was sie liebsten ist und und dortverrät, zuständig füram Technik undverschwendet. Umwelt. Und: In Zeiten des Umbruchs und der großen Transformation fragen wir, wo es sinnvolle Aufgaben gibt, regen Lassen Sie sich inspirieren von unseren Geschichten und erleben Sie vielleicht zu Engagement an und berichten über den Kulturwandel in der Arbeitswelt. einen besonderen Moment für Ihren Aufbruch ins Berufsleben. Lassen Sie sich inspirieren von unseren Geschichten und erleben Sie vielleicht Ihr karriereführer-Team einen magischen Moment für Ihren Aufbruch ins grüne Berufsleben. Ihr karriereführer-Team Impressum: karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.15 7. Jahrgang, 09.2015-02.2016 Das Jobmagazin für Hochschulabsolventen ISSN: 1869-7747 Herausgeber: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln Fon: 0221 4722-300 Fax: 0221 4722-370 E-Mail: [email protected] Web: karrierefuehrer.de Redaktionskonzept: Viola Strüder, Transmedia Verlag GmbH & Co. KG Redaktion dieser Ausgabe: neurohr&andrä GbR (verantw.), Dillenburger Straße 75, 51105 Köln Schlussredaktion: Sabine Olschner Autoren dieser Ausgabe: André Boße, Kerstin Neurohr, Kathreen Claire Schulz Freie Mitarbeit: Stefan Trees Anzeigen: Thomas Böttcher (verantw.), Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln Anzeigendisposition und -technik: Verlag LOSS JONN Meike Goldmann, Neufelder Straße 18, 51067 Köln, Fon: 0221 6161-267, E-Mail: [email protected] Onlineauftritt www.karrierefuehrer.de Thomas Böttcher (verantw.) Grafik: Olaf Meyer, Köln DTP/Lithografie: Köllen Druck+Verlag GmbH, Bonn+Berlin Druck: westermann druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig, Fon: 0531 708-501, Fax: 0531 708-599 Coverfoto: Fotolia/iuneWind Verlag: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln, Fon: 0221 4722-300, Fax: 0221 4722-370 Geschäftsführer: Viola Strüder, Sven Fischer. In der karriereführer-Reihe erscheinen in der Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Köln, die Publikationen: karriereführer recht: März und September karriereführer frauen in führungspositionen: März karriereführer wirtschaftswissenschaften: März und September karriereführer hochschulen: April und Oktober karriereführer ingenieure: April und Oktober karriereführer consulting: Mai karriereführer banken/versicherungen: Mai karriereführer green-tech: Juni karriereführer naturwissenschaften: September karriereführer informationstechnologie: Oktober karriereführer handel: November karriereführer bauingenieure: November. Der karriereführer wirtschaftswissenschaften wird auf 100 % chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Alle Rechte vorbehalten. Auszüge dürfen nicht ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Dies gilt auch für die Vervielfältigung per Kopie oder auf CD-ROM sowie die Aufnahme in elektronische Datenbanken. 1 Simone Wamsteker Top-Thema Top-Manager Zur Kenntnis Zahlen, bitte! Michael Heinz Frauen vor Simone Wamsteker über die Ergebnisse der aktuellen Accenture-Umfrage #ListenLearnLead. 8 Vielfältig und Erfolg versprechend: Einstieg in die Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung. 14 Der BASF-Vorstand erklärt, warum Verbindlichkeit so wichtig ist. 18 Redaktionstipp: # Mehr Mut! 2 Träume sind die Sterne am Himmel unseres Leb ens. Beatrice Reszat, erfolgrei che Songtexterin für Ud o Lindenberg und Peter Ma ffay, zeigt, wie wir zu diesen Sternen aufbrech en und Träume Wirklich keit werden lassen können. Mit ihrem Buch macht sie Mut, beflügelt und zei gt ganz praktische Tipps, wie wir erkennen und erreic hen, was wir wirklich wo llen . Beatrice Reszat: Mutm achbuch für Träumer ... Denn hinterm Horizont geht‘ s weiter! Scorpio Verlag, Ende Sep tember 2015. ISBN 978-3958030213. 16,99 Euro Foto: Accenture Michael Heinz Foto: BASF SE Foto: Fotolia/Joachim Wendler Inhalt : hrer-Titmeel dial karrierehfü r cross echt, re redfü ThemeneRint als:ng rr. ie n a e k u z a u. be ersch Führu pp -A d aFrauepnein Diese Aunsg a r / iPaddem Diversiteyduium / nE-P frei unnteSrie auch te tm s n o k Pri s e de gibt darauf fine: Hinweise QR-Cod k-Fanpage, Foto: Privat Prof. Dr. Christian Scholz Foto: Christian Scholz Foto: Fotolia/Africa Studio r Faceboo auf unsere Kanal, m Twitterauf unsere pp. re iPhone-A über unse : Mehr dazu r.de e ierefu hre www.karr Silvia Maria Philipp Special Vielfalt Sichtweise Mit Coaching ganz nach oben Drei erfahrene Coachs erklären ihre Beratungsansätze. „Diversity ist ein Business-Thema“ Aletta Gräfin von Hardenberg, Geschäftsführerin des Vereins Charta der Vielfalt, im Interview. Silvia Maria Philipp Die Künsterlin und Betriebswirtin organisierte einen Frauenfinanzgipfel. 20 24 32 Kulturwandel Standard „Es fehlt nur noch der Gartenzwerg“ Der BWL-Professor und Personalexperte Christian Scholz hat die Generation Z erforscht und ein Buch über sie geschrieben. Service 26 01 01 02 04 06 28 30 Editorial Impressum Inhalt Inserenten Kurz + knapp Checkliste Bewerbung Firmenporträts karriereführer crossmedial Diese Ausgabe erscheint als: –> Printmedium –> iOS- und Android-App –> E-Paper Hinweise darauf finden Sie auch –> auf unserer Facebook-Fanpage –> auf unserem Twitter-Kanal –> in unserer Pinterest-Sammlung Mehr dazu: www.karrierefuehrer.de 3 Foto: Fotolia/iuneWind karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Inserenten ALDI GmbH & Co. KG Unternehmensgruppe ALDI SÜD U2 Der Entrepreneurs Club 19 Hays AG HFH • Hamburger Fern-Hochschule gem. GmbH 25 IQB Career Services GmbH 13 Jobware Online-Service GmbH 21 KarriereGate GmbH 7 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft U4 Süddeutsche Zeitung U3 TEMA Technologie Marketing AG 23 WHU – Otto Beisheim School of Management 4 5 5 EINSTEIGEN BEI HAYS ERFOLG IST EINSTELLUNGSSACHE Du hast es in der Hand. Dein Herz schlägt schneller. Das erste Meeting beim Kunden. Selbstbewusst erklärst Du dem Geschäftsführer und Personalchef, wie wir von Hays helfen können: die passenden Experten finden, neue Projekte flexibel besetzen … Überzeugt. Wow, drei neue Anfragen! Ein fester Händedruck zum Abschied. Zurück im Büro gemeinsam mit den Recruiting-Kollegen die Ärmel hochkrempeln und Kandidaten auswählen. Der Kunde wartet schon auf Vorschläge. Und abends dann entspannt mit dem Team anstoßen. Könnte das zu Dir passen? Dann bewirb Dich jetzt unter: hayscareer.net Besuche uns auch auf: facebook.com/hayscareer.net Lisa aus Düsseldorf hayscareer.net Ready for the next career step? General Management from a Global Perspective Development of Leadership Competencies International Modules: USA, India & China Full-Time MBA Program W 12 months plus 3 months Master Thesis W Program Start: April Part-Time MBA Program Our Network W 21 months plus 3 months Master Thesis W Program Start: September W 195 Partner Universities W 160 Partner Companies W Alumni Association with more than 3.000 members (Weekend Format) WHU – Otto Beisheim School of Management Campus Düsseldorf Erkrather Straße 224a, 40233 Düsseldorf, Germany MBA-Office, ph. +49 211 44709-140, [email protected] SYSTEMAKKREDITIERT nach durch Excellence in Management Education Kurz+ knapp karriereführer finanzdienstleistungen 2007/2008 Service von Kathreen Claire Schulz Mit Achtsamkeit zum Erfolg Den E-Mail-Verlauf noch einmal durchgehen, die richtige Formulierung für den Bericht finden, die nächsten Termine checken – und das alles gleichzeitig. Das Gehirn muss eine Menge leisten. Wie schafft es das, ohne im Chaos zu versinken? „Achtsamkeit“ ist das Zauberwort, so die Neurowissenschaftlerin Karolien Notebaert und der Coach Peter Creutzfeldt. Auf sehr anschauliche Weise und mit hohem Wiedererkennungswert erklären sie in ihrem Buch, wie man all die Herausforderungen des Alltags meistern kann. Neueste Ergebnisse der Hirnforschung werden mit Erlebnissen aus dem Arbeitsalltag verbildlicht. Durch die vorgeschlagenen Übungen wird das Buch zu einem persönlichen Berater, der nicht nur erklärt, wie man mehr leisten kann, sondern auch deutlich macht, warum Achtsamkeit hilfreich ist. Karolien Notebaert und Peter Creutzfeldt: Wie das Gehirn Spitzenleistung bringt. Mehr Erfolg durch Achtsamkeit. Methoden und Beispiele für den Berufsalltag. Frankfurter Allgemeine Buch 2015. ISBN 978-3956010873. 24,90 Euro. Kribbeln im Kopf Eine sanft flüsternde Stimme, leicht raschelndes Papier und eine geschmeidige Handbewegung, die das Mikrofon streichelt. Und, kribbelt’s schon? „Autonomous Sensory Meridian Response”, kurz ASMR, nennt man das Phänomen, wenn durch bestimmte Geräusche (sogenannte auditive Trigger) eine angenehme und teilweise sehr entspannende Empfindung ausgelöst wird – eine Art Massage ohne Berührungen. Auf der Seite von ASMR-Deutschland, der Community rund um das angenehme Kribbeln, können Menschen, die diesen sogenannten „Kopforgasmus“ kennen, sich über ihre Erfahrungen austauschen und so mehr über ASMR lernen. Wissenschaftliche Studien gibt es zu dem Thema bisher noch nicht, daher ist jeder Beitrag nützlich und kann weiterhelfen, das mysteriöse Kribbeln besser zu verstehen. Unsicher, ob man selbst befähigt ist? Auf der Internetseite gibt es ein Video, mit dem man sich ganz leicht testen kann. www.asmr-deutschland.de Zum Nickerchen ins Schlafcafé 6 Foto: Olaf Meyer Möglichst wenig schlafen, um möglichst viel arbeiten zu können? Lieber nicht! Denn in den meisten Fällen kann man von einer simplen Rechnung ausgehen: Zu wenig Schlaf führt zu schlechterer Konzentration und geringerer Arbeitsbereitschaft. Studien haben ergeben, dass ein kurzer Mittagsschlaf das Gedächtnis und die Produktivität positiv beeinflussen kann. Inzwischen hat dieser Gedanke Gestalt angenommen. In Finnland gibt es schon seit einiger Zeit ein Café, das neben Kuchen und Heißgetränken auch gemütliche Liegen für den Schlummer zwischendurch anbietet. Und seit Kurzem lädt in Berlin das Schlafcafé „Nickerchen“ zu einem entspannenden Aufenthalt in der Mittagspause oder nach Feierabend ein. www.nickerchen-berlin.de Besuch doch einfach mal deinen zukünftigen Chef! Ganz nebenbei. Besuch doch einfach mal deinen zukünftigen Chef! In deinem Webradio. Ganz nebenbei. In deinem Webradio. www.karriereradio.fm karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung Zahlen, 8 Wertvoll. Unternehmen sind dann erfolgreich, wenn die Zahlen stimmen. Diese zu prüfen – das ist die Aufgabe von Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern. Für Unternehmen sind sie unersetzliche Instanzen und Berater. Wer sein Fach beherrscht, darf auf eine große Karriere hoffen. Unser Top-Thema zeigt die Wege in den Job und die vielen Facetten eines anspruchsvollen beruflichen Alltags. Foto: Fotolia/Joachim Wendler bitte! 10 Top-Thema Einstieg in die Zahlenwelt Die wichtigsten Fragen zum Einstieg in die Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung – und Antworten, die weiterhelfen. 9 karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Einstieg in die Zahlenwelt Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater, Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt: Die Vielfalt der prüfenden und beratenden Aufgaben für Unternehmen ist beachtlich. Wie wird man was, wo findet man Tätigkeiten, welche Alternativen bieten sich? Hier gibt es die Antworten. Von André Boße Wo sind Wirtschaftsprüfer überhaupt tätig? In Deutschland sind alle mittelgroßen und großen Kapitalgesellschaften verpflichtet, sich jährlich einer gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtprüfung zu unterziehen. Zudem sind Unternehmen einer gewissen Größe sowie Unternehmen bestimmter Wirtschaftszweige wie zum Beispiel Banken und Versicherungen oder auch Betriebe der öffentlichen Hand verpflichtet, jährlich ihre Abschlüsse prüfen zu lassen. Diese Aufgaben werden von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften übernommen. Es gibt aber auch Unternehmen, die sich ohne Prüfungspflicht freiwillig prüfen lassen. Sie tun das unter anderem, weil ein von Wirtschaftsprüfern testierter Jahresabschluss ihnen Sicherheit gibt sowie Vorteile beim Umgang mit Kreditinstituten und anderen Unternehmen verschafft. Der deutsche Markt Unter den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gibt es große und mittelständische. In der Regel beauftragen die großen kapitalmarktorientierten Unternehmen auch die großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Die Branche spricht von den „Big 4“ als den vier mit Abstand größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Laut 2014er-Liste des 10 Marktanalysten Lünendonk liegt beim Umsatz in Deutschland PwC auf Platz eins, dahinter KPMG, EY (früher Ernst & Young) sowie Deloitte. Für den Nachwuchs sind aber längst nicht nur diese Großen interessant: „In der stark vom Mittelstand geprägten deutschen Wirtschaft sind mittelständische und kleine Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ebenso gefragt“, sagt Gerhard Ziegler, Präsident der Wirtschaftsprüfer kammer (WPK). Wie wird man Wirtschaftsprüfer? Wirtschaftsprüfer zu sein ist nicht nur ein Beruf, sondern auch ein öffentliches Amt. Mit der Tätigkeit erfüllen Wirtschaftsprüfer einen öffentlichen Auftrag: Sie sorgen mit dafür, dass die deutsche Wirtschaft zuverlässig funktioniert und auf gesunden Beinen steht. Um als Wirtschaftsprüfer tätig sein zu dürfen, muss man daher ein Staatsexamen ablegen. Eine gute Grundlage für den Beruf ist ein wirtschaftswissenschaftliches Studium. Lauf WPK haben heute rund 85 Prozent aller praktizierenden Wirtschaftsprüfer ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert. Als Studienschwerpunkte empfehlen Experten besonders die Fächer Wirtschaftsprüfung, Betriebliche Steuerlehre sowie Steuerrecht. Der Karrierestart gelingt aber auch immer mehr Seiteneinsteigern: Foto: Fotolia/Joachim Wendler „Auch Mathematiker, Naturwissenschaftler und Juristen haben sehr gute Chancen, Karriere als Wirtschaftsprüfer zu machen“, stellt Jörg Hossenfelder vom Branchenexperten Lünendonk fest. Um für die Prüfung zugelassen zu werden, muss der Bewerber in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bereits genügend praktische Erfahrungen gesammelt haben. Voraussetzung ist zum Beispiel eine mindestens zwei Jahre lange Assistenz-Tätigkeit bei Prüfungen. Masterstudiengang zum Wirtschaftsprüfer Wer sich schon früh auf den Beruf des Wirtschaftsprüfers festlegt, für den bieten spezialisierte Masterstudiengänge für den Beruf des Wirtschaftsprüfers einige Vorteile. „Das Studium bereitet umfassend auf die Übernahme einer Führungsposition und gezielt auf das Wirtschaftsprüferexamen vor“, sagt Prof. Dr. Edgar Löw, Programmdirektor für den Studiengang „Master in Auditing“ an der Frankfurt School of Finance & Management. „Zudem haben Absolventen, die das Examen zum Wirtschaftsprüfer anstreben, nur noch vier anstelle von sieben schriftlichen Prüfungen abzulegen, da ihre während des Studiums in den Gebieten Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht erbrachten Leistungen auf das Examen angerechnet werden.“ Die Frankfurt School Of Finance & Management bietet das Studium zusammen mit der Hochschule Mainz an, Partner sind die vier großen Wirtschaftsprüfungsge- sellschaften, sodass der Studiengang direkt an die Praxis angebunden ist. Ziel ist es, die kommenden Absolventen in die Lage zu versetzen, praxisbezogene und interdisziplinäre Probleme zu lösen – und zwar stets mit Blick auf gewissenhaftes und eigenverantwortliches Handeln. Löw: „Für angehende Wirtschaftsprüfer ist eine kritische Grundhaltung unverzichtbar.“ Eine Besonderheit dieser Masterstudiengänge ist, dass sich Interessierte durch die Spezialisierung schon früher bei ihrer Berufswahl festlegen. „Natürlich bedeutet die Wahl des spezifischen Studiengangs nicht, dass man zwingend als Wirtschaftsprüfer tätig sein muss. Aber sie legt diesen Schluss nahe“, sagt WPK-Präsident Gerhard Ziegler. In jedem Fall lohne es sich, frühzeitig ein Praktikum zu absolvieren, um bei der Wahl des Masterstudiums die Weichen auch tatsächlich richtig zu stellen. Alternative eins: Steuerberater Für Unternehmen sind Steuerberater nicht nur in Steuerfragen tätig. Häufig übernehmen sie zudem – frei oder fest angestellt – die Erstellung von Jahresabschlüssen oder Aufgaben in der Buchhaltung. Jedoch darf ein Steuerberater ohne zusätzlichen Abschluss als Wirtschaftsprüfer nicht die Jahresabschlüsse von Unternehmen prüfen. „Viele Berufsangehörige sind sowohl Wirtschaftsprüfer als auch Steuerberater“, sagt Gerhard Ziegler. In der Regel nehmen diese Personen zunächst an der Prüfung als Steuerberater teil, was den Vorteil hat, dass das Examen zum Linktipps Weg zum Wirtschaftsprüfer Die Wirtschaftsprüferkammer hat für spezielle Studiengänge eine Liste der anbietenden Unis und Fachhochschulen zusammengestellt. www.wpk.de/nachwuchs/examen/ hochschulen/ Lehrgänge zur Vorbereitung auf das Examen zum Wirtschaftsprüfer: www.wpk.de/nachwuchs/examen/ anbieter-von-vorbereitungslehrgaengen/ Weg zum Steuerfachwirt/ Bilanzbuchhalter Lehrgänge, die auf die Prüfung zum Steuerfachwirt vorbereiten: www.beruf-steuerberater.de/ steuerfachwirt-lehrgaenge-anbieter Lehrgänge zum Bilanzbuchhalter: www.bilanzbuchhalter-weiterbildung.de/ berufsbild-bilanzbuchhalter Praxis-Erfahrungen sammeln Die im Sommer 2015 freigeschaltete Praktikumsbörse der Wirtschaftsprüferkammer vermittelt Praktikumsplätze bei den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. www.wpk.de/nachwuchs/ praktikumsboerse 11 karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Top-Thema Foto: Fotolia/Joachim Wendler Wirtschaftsprüfer dann um den steuerrechtlichen Teil verkürzt werden kann. „Kandidaten, die als erstes das Wirtschaftsprüferexamen absolvieren, legen in der Regel das Steuerberaterexamen nicht mehr ab“, so Ziegler. „Wirtschaftsprüfer besitzen auch die Befugnis, in steuerlichen Angelegenheiten zu beraten.“ Wer sich schwer zwischen den beiden Berufsbildern entscheiden kann, sollte Praktika in einer Prüfungsgesellschaft und in einer Steuerberatung absolvieren, rät Jörg Hossenfelder vom Branchenbeo bachter Lünendonk. „So erhalten Anwärter bereits ein sehr gutes Bild von der Arbeit in der jeweiligen Branche.“ Wer dann in den Beruf einsteigt, sollte seine Wahl bereits getroffen haben, rät der Experte. Seine Einschätzung: „In der Regel wird bei den Big 4 schneller eine Spezialisierung angestrebt. Viele mittelgroße Wirtschaftsprüfungsgesellschaften fördern dagegen die Generalisten.“ Alternative zwei: Steuerfachwirte und Bilanzbuchhalter Steuerfachwirte unterstützt den Steuerberater in seiner Tätigkeit. „Sie sind dabei sehr wichtige Mitarbeiter, da sie im großen Umfang an der Buchhaltung, am Jahresabschluss sowie an der Steuererklärung der Mandanten beteiligt sind“, sagt Jörg Hossenfelder. Je komplexer die Steuerberatung ist, desto größer und weitreichender ist der Tätigkeitsbereich des Steuerfachwirts. Zudem kann er nach einer siebenjährigen Tätigkeit ebenfalls am Steuerberaterexamen teilnehmen. Die 12 Weiterbildung zum Steuerfachwirt nehmen häufig Steuerfachangestellte in Angriff, aber auch ausgebildete Bank-, Industrie- sowie Groß- und Außenhandelskaufleute sind zugelassen. Ein Vollzeitlehrgang dauert zwei Monate. Als Teilzeit- oder Fernlehrgang müssen zwölf bis 18 Monate eingeplant werden. Bilanzbuchhalter sind, was die Ausbildung betrifft, mit Steuerfachwirten gleichgestellt. Sie finden gute Karrierechancen in Unternehmen, wobei sich das Klischee vom unscheinbaren Sachbearbeiter längst erledigt hat: Die Prozesse in den Unternehmen sind heute so komplex, dass Spezialisten im Rechnungswesen als Experten und Berater häufig sehr eng mit der Unternehmensleitung zusammenarbeiten. Gute Chancen für Inhouse-Karrieren Wer sich eher für eine Karriere in einem Konzern und großen Unternehmen interessiert als für eine Tätigkeit in einer der Wirtschaftsprüfungs- oder Steuerberatergesellschaften hat ebenfalls gute Aussichten. „Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sind für Großunternehmen und Konzerne besonders attraktive Mitarbeiter, da sie examiniertes Fachwissen mitbringen, wodurch eine hohe Qualität der internen Arbeit sichergestellt wird“, sagt Jörg Hossenfelder. Vor allem InhouseMitarbeiter mit viel Projekterfahrung bringen eine breite Expertise in die Unternehmen ein, zum Beispiel bei wichtigen Themen wie Risikomanagement oder Mergers & Acquisitions. In Deutschland, so Jörg Hossenfelder, fin- den sich besonders viele Wirtschaftsprüfer unter den Finanzchefs der Unternehmen, also den CFOs und kaufmännischen Geschäftsführern. „Aber auch Karrieren als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens oder in den Grundsatzabteilungen wie Rechnungslegung oder Reporting sind möglich.“ Immer nur Zahlen, oder was? Klar, ganz ohne eine Affinität zu Zahlen geht es nicht. Aber vor allem die Wirtschaftsprüfer arbeiten für die Unternehmen heute vielseitig. Im Berufsalltag tauchen regelmäßig Fragen auf, die umfangreiche Spezialkenntnisse in verschiedenen Gebieten erfordern. ITKenntnisse sind wichtig, um digitale Buchhaltungssysteme zu beurteilen, auch in den Bereichen der Steuergesetzgebung und Compliance ist Knowhow gefragt. „Auf der anderen Seite verfügt der Wirtschaftsprüfer durch die Jahresabschlussprüfungen über exzellente Kenntnisse der internen Organisationsabläufe und Unternehmensstrukturen“, sagt WPK-Präsident Gerhard Ziegler. „Er kennt branchentypische Risiken – und er weiß, welche Geschäftsmodelle funktionieren und welche nicht.“ Das sind natürlich perfekte Voraussetzungen, um die vielfältigen Aufgaben zu meistern. Die Karrieremesse auf deinem Campus Nimm deine Karriere in die Hand! Besuche unsere Karrieremessen, um dich bei Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen über ihre Unternehmenskultur, Anforderungsprofile sowie Einstiegsmöglichkeiten zu informieren. Stelle dich im persönlichen Gespräch vor und nutze deine Chance, egal ob du dich für ein Praktikum, eine praxisbezogene Abschlussarbeit, eine Nebentätigkeit oder eine Festanstellung interessierst. Unsere nächsten Events: HS RHEINMAIN Wiesbaden FH AACHEN HS RHEINMAIN Rüsselsheim HS HANNOVER 11. November 2015 12. November 2015 H_DA 17. + 18. November 2015 HEADS & HANDS 24. November 2015 Uni Freiburg UNI GIESSEN 2. Dezember 2015 UNI FRANKFURT 8. Dezember 2015 28. April 2016 3. Mai 2016 FRANKFURT UNIVERSITY 12. Mai 2016 FH KOELN 18. + 19. Mai 2016 UNI KASSEL 19. Mai 2016 eReminder aktivieren und rechtzeitig erinnern lassen! www.iqb.de/eReminder Weitere Veranstaltungen und Infos: www.iqb.de karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Der Teamarbeiter. Michael Heinz ist seit 31 Jahren für die BASF tätig. Seit 2011 sitzt er im Vorstand des Chemiekonzerns. Im Interview mit André Boße erklärt er, wie es für ihn im Unternehmen nach oben ging, und warum er sich von der jüngeren Generation etwas mehr Verbindlichkeit wünscht. Michael Heinz 14 Foto: BASF SE Der BASF-Vorstand im Interview 15 karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Top-Manager Herr Heinz, viele Nachwuchskräfte träumen davon, es bis in den Vorstand eines Konzerns zu schaffen. Was genau ein Vorstand eigentlich macht, davon haben aber die wenigsten eine genaue Vorstellung. Wie sieht Ihr Jobprofil aus? Ganz einfach gesagt: Als Vorstand muss man eine Vielzahl von Entscheidungen so treffen, dass das Unternehmen langfristig erfolgreich ist. Dafür muss man alle verfügbaren Informa tionen sammeln, bewerten und abwägen. Wir im Vorstand verstehen diese Aufgabe als Teamarbeit. Wer also meint, er könne ein Unternehmen dieser Größe im Alleingang steuern, befindet sich auf dem Holzweg. Und der typische Arbeitsalltag? Ist wahrscheinlich weniger spektakulär, als mancher Berufseinsteiger glaubt: E-Mails schreiben, Dokumente lesen, telefonieren und viele Besprechungen. Dafür ist meine Aufgabe inhaltlich sehr abwechslungsreich und umfasst verschiedenste Themen. Regelmäßig bin ich im In- und Ausland unterwegs, um Mitarbeiter und vor allem Kunden zu treffen. Denn persönlich Kontakt zu Kunden zu halten, ist Teil der Aufgabe. Bei Chemie-Konzernen ist oft nicht ganz einfach zu erkennen, welche Bereiche es gibt. Sie sind für das Segment der „Performance Products“ verantwortlich. Können Sie Ihren Vorstandsbereich genauer erläutern? BASF hat ein breites Portfolio, das von Chemikalien und Kunststoffen über Veredelungsprodukte und Pflanzenschutzmittel bis hin zu Öl und Gas reicht. Ich verantworte den Bereich der Veredelungsprodukte. Wir nennen sie Performance Products, weil sie viele Produkte des alltäglichen Lebens verbessern, bei- 16 ” Nur wer sich während seines Berufslebens aus seiner Komfortzone herausbewegt und Veränderungen offen gegenübersteht, ist für die Zukunft gewappnet.“ spielsweise die Stabilität oder Farbe. Zu den Performance Products gehören Inhaltsstoffe für Pharmazeutika, Körperpflege und Kosmetik sowie für Hygieneartikel und Waschmittel, aber auch Vitamine, Farbpigmente, Kraftstoffzusätze oder auch Papierchemikalien. Weil sie in so vielen Endprodukten enthalten sind, kommen die meisten Menschen mehrmals am Tag mit unseren Erzeugnissen in Berührung, ohne sie direkt wahrzunehmen. Sie sind seit Mitte der 1980er-Jahre bei BASF an Bord. Was haben Sie damals unter Karriere verstanden? Ich bin jedenfalls nicht mit dem Ziel angetreten, Vorstand zu werden. Aber sicherlich hatte ich von Anfang an den sportlichen Ehrgeiz, meine Aufgaben zu 125 Prozent zu erledigen. Das sollte man jedoch nicht gleichsetzen mit 25 Prozent mehr Arbeitszeit, sondern mit der Begeisterung für das, was man tut. Das hat dazu geführt, dass man mir immer wieder neue Aufgaben anvertraut hat. Ich war in Südamerika, später dann für Pflanzenschutz zuständig, danach habe ich die Integration akquirierter Unternehmen geleitet. Ich habe mich dabei immer voll auf die aktuelle Aufgabe konzentriert und weniger darüber nachgedacht, welcher Karriere schritt als nächstes folgen könnte. Im Übrigen: Ich denke, dass jeder genau dann in einem Unternehmen Karriere gemacht hat, wenn er das erreicht hat, was er gerne erreichen möchte. Das sollte man weniger an Hierarchien und Positionen, sondern an der inhaltlichen Arbeit festmachen. Sie sind von Haus aus Ökonom und Kaufmann. Wie hat sich Ihr ChemieKnow-how im Laufe der Jahre entwickelt? Müssen Sie ein so guter Chemiker wie Manager sein? Wir haben so viele exzellente Chemiker, dass ich guten Gewissens sagen kann, dass es im Unternehmen viele Menschen gibt, die weit mehr über Chemie wissen als ich. Heute machen Vielseitigkeit und ein gutes Team den Unterschied. Es geht nicht mehr primär um chemische Prozesse, sondern auch um Verfahrenstechnik, Energiemanagement, Logistik und nicht zuletzt darum, Erfindungen in Innovationen umzuwandeln. Das geht nur mit einem ganzheitlichen Ansatz sowie mit neuen Geschäftsmodellen. Um damit erfolgreich zu sein, müssen wir immer stärker interdisziplinär arbeiten. Auch hier zählt für mich wieder die Zusammenarbeit im Team, denn niemand kann in allen Disziplinen gleichzeitig auf Ballhöhe sein. Der Konzern ist groß und von Vielfalt geprägt. Wie wichtig ist diese Diversity für einen international agierenden Konzern? Vielfalt ist für uns schon deshalb wichtig, damit wir auf die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kunden und Märkte eingehen können. Ein hohes Maß an Vielfalt von fachlichen und kulturellen Kompetenzen unserer Mitarbeiter ist deshalb einer der wichtigen Schlüssel für unternehmerischen Erfolg. Die Chemie-Branche steckt wie viele andere der großen deutschen Branchen in einem Umbruch. Vor welchen besonderen unternehmerischen Herausforderungen stehen Sie? Wir stehen weltweit in einem sehr harten Wettbewerb. Trotzdem ist die Chemie eine der wenigen Branchen, in denen Deutschland Weltmarktführer ist. Damit das so bleibt, müssen wir darauf achten, dass die Rahmenbedingungen für unsere Industrie nicht per- Fotos: BASF SE Welche Eigenschaften von Nachwuchskräften sind heute besonders wichtig? Eine fundierte Ausbildung und Leistungsbereitschaft sind sicherlich die Basis. Zusätzliche Schlüsselqualifika tionen sind meiner Ansicht nach Kreativität, Offenheit, Kommunikations fähigkeit, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, sowie die Flexibilität, international und interdisziplinär eingesetzt zu werden. Nur wer sich während seines Berufslebens aus seiner Komfortzone herausbewegt und Veränderungen offen gegenübersteht, ist für die Zukunft gewappnet. Wie erleben Sie die junge Generation, die derzeit bei Ihnen im Konzern einsteigt? Wo sehen Sie besondere Stärken, wo Defizite? Die heutigen Jobeinsteiger haben häufig gute Fremdsprachenkenntnisse, sind selbstbewusst und stehen mit beiden Beinen im Leben. Zu den Schwächen der jüngeren Generation gehört sicherlich ein gewisses Maß an Ungeduld. Anders gesagt: Die großen Wahlmöglichkeiten bei vielen Aspekten des Berufslebens gehen oft zu Lasten einer langfristigen Verbindlichkeit für das Unternehmen, für das man tätig ist. Die BASF ist ein riesiger Konzern – gibt es trotzdem einen Ort, von dem Sie mit voller Überzeugung sagen können: Dieser Platz hier ist typisch? Von den Dächern einiger unserer Fabriken in Ludwigshafen hat man einen Ausblick Blick auf zehn Quadratkilometer BASF, dem größten zusammenhängenden Chemieareal der Welt – das ist schon beeindruckend. Foto: BASF SE manent schlechter werden. Ein Punkt sind hier die hohen Energiekosten, insbesondere in Deutschland. Eine weitere Herausforderung ist die oft technologie- und innovationsskeptische Grundhaltung großer Teile der Bevölkerung in diesem Land. Wir müssen aufpassen, dass wir uns in Europa nicht bei Zukunftstechnologien Chancen verbauen. Beispiele sind hier die Nanotechnologie oder auch die Biotechnologie. Zur Person Zum Unternehmen Michael Heinz wurde 1964 in Mannheim geboren. Von 1984 bis 1987 absolvierte er eine Ausbildung zum Industrie kaufmann und Wirtschaftsassistenten an der FH Ludwigshafen. Im Jahr 2000 schloss er ein MBA-Studium an der Duke University, North Carolina, USA ab. Bei der BASF ist er seit 1984 tätig, dabei absolvierte er internationale Stationen in den USA, Mexiko, Ecuador und der Schweiz. Seit 2011 sitzt er im Vorstand des Konzerns und ist dort unter anderem für das Segment Performance Products zuständig. Die BASF (Badische Anilin- und Soda fabrik) wurde vor 150 Jahren in Mannheim gegründet. Heute hat das Unternehmen weltweit 350 Standorte in 80 Ländern und beschäftigt rund 113.000 Mitarbeiter. Nach wie vor ist das Stammwerk in Ludwigshafen der wichtigste Standort für Produktion und Forschung, wo Menschen aus mehr als 90 verschiedenen Nationen tätig sind. Das Portfolio des Konzerns reicht von Chemikalien, Kunststoffen, Veredlungsprodukten und Pflanzenschutzmitteln bis hin zu Öl und Gas. 17 Foto: Fotolia/Leo Blanchette karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Tagesordnungspunkt: Frauen vor Verteiler: Studierende, Absolventinnen und Absolventen CC: Alle, die es interessiert Ort: Kronberg im Taunus Datum: August 2015 Protokolliert von: Simone Wamsteker, verantwortlich für das Recruiti ng bei der e Foto: Accentur Technologieberatung Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz #ListenLearnLead Für die Umfrage #ListenLearnLead hat Accenture weltweit in 30 Ländern 3600 berufstätige Frauen und Männer vom Einsteigerlevel bis zu Managementpositionen aus kleinen, mittelgroßen und großen Unternehmen befragt, darunter insgesamt 200 Unternehmen aus Deutschland und jeweils 100 aus Österreich und der Schweiz. Accenture führt die Umfrage jährlich durch und veröffentlicht die Ergebnisse zum Weltfrauentag. Weitere Informationen unter www.accenture.com/iwdresearch. 18 Die Digitalisierung nimmt zunehmend Einfluss auf die Arbeitswelt, erforderliche Fähigkeiten wandeln sich. So ist Multitasking aus dem vernetzten Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Fast sämtlilche Arbeitnehmer verbringen einen Teil ihres Arbeitstages mit dem gleichzeitigen Erledigen mehrerer Aufgaben. In einer Accenture-Umfrage gaben fast zwei Drittel (62 Prozent) an, dass Zuhören immer schwieriger wird. Frauen stehen den veränderten Anforderungen in der hypervernetzten Welt grundsätzlich positiv gegenüber. Besonders selbstbewusst sind Frauen in Deutschland, Österreich und der Schweiz: In der Umfrage gaben 97 Prozent der Befragten Arbeitnehmerinnen an, dass sie sich für gute Zuhörerinnen halten und glauben damit, eine der wichtigsten Fähigkeiten für die Karriere im digitalen Zeitalter mitzubringen. Auch arbeitgeberseitig ist eine Entwicklung zu beobachten: Im deutschsprachigen Raum sind 56 Prozent der Meinung, dass die Unternehmen mehr dafür tun, Frauen auf Führungsrollen vorzubereiten. Als besonders wichtig werden Trainings angesehen: Während Frauen im Allgemeinen Soft-Skills-Trainings wichtiger sind (66 Prozent), setzten Männer vorwiegend auf Trainingsangebote im Bereich Technologie (64 Prozent), um in der digitalen Arbeitswelt erfolgreich sein zu können. Insgesamt setzt sich der Positivtrend für Frauen fort: Weltweit glauben 71 Prozent aller Befragten, dass bis 2030 mehr Frauen in die in der digitalen Welt immer wichtiger werdende Position des Chief Technology Officer (CTO) kommen werden. Nur rund jeder Siebte (15 Prozent) rechnet hingegen mit einem Anstieg von über 20 Prozent. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Skepsis deutlich größer: Nur 5 Prozent der Frauen und 12 Prozent der Männer halten diese Entwicklung für realistisch. Diese Zahl ist alarmierend. Den Anforderungen der Digitalisierung gewachsen zu sein, ist schon jetzt ein entscheidender Wettbewerbsfaktor und wird dramatisch an Bedeutung zunehmen. Denn nur wer das Potenzial aller Mitarbeiter voll einzusetzen weiß, wird langfristig erfolgreich sein. Unternehmen sollten daher insbesondere auch für Frauen die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um in der digitalen Berufswelt ihren Karriereweg zu fördern. Dazu gehören beispielsweise spezielle Führungskräftetrainings, gezielte Networking-Angebote für Frauen und persönliches Mentoring durch erfahrene Kolleginnen, ebenso wie die klare Zielvereinbarung und Messung der Ergebnisse der Frauenförderung, beispielweise bei den Beurteilungs- und Beförderungsrunden. Redaktionstipp: karriereführer frauen in führungspositionen. E-Paper unter www.karrierefuehrer.de 16. KARRIERETAG FAMILIENUNTERNEHMEN Deutschlands Familienunternehmer treffen Fach- und Führungskräfte Die Recruiting- und Kontaktmesse für Ihre Karriere im Familienunternehmen Sprechen Sie direkt mit den Inhabern und Top-Entscheidern ¡ Konkrete Stellenangebote ¡ Internationale Einsatzmöglichkeiten ¡ Zukünftige Karriereperspektiven Ausrichter 13. November 2015 Melsungen Bewerbungsschluss 28. September 2015 www.Karrieretag-Familienunternehmen.de Lead-Medienpartner Medienpartner DER ENTREPRENEURS CLUB Schirmherrschaft Special Coaching Mit Coaching ganz nach oben Persönlicher Auftritt, Stärken, Überzeugungskraft, Kundenkontakt, Teambildung, Einstellungsgespräche, Mitarbeiterführung, berufliche Konflikte – all das sind Themen, mit denen sich Wirtschaftswissenschaftler nicht nur zu Beginn ihrer Berufstätigkeit auseinandersetzen müssen. Sie begleiten einen auf dem Kar- riereweg nach oben. Ein Coaching kann dabei helfen, Unsicherheiten und Probleme in diesen Bereichen zu überwinden. Der karriereführer hat erfahrene Coachs gefragt, wie sie arbeiten und hat sich die einzelnen Coaching-Ansätze erklären lassen. Die Zeitmaschine. Wäre es nicht herrlich, wenn jemand Sie einladen würde, Sie auf eine ungewöhnliche und inspirierende Reise in Ihre eigene Zukunft zu begleiten? Wären Sie nicht neugierig zu erkunden, wer Sie in der Zukunft geworden sind, wie Sie denken und vor allem, was Ihnen besonders wertvoll erscheint? Vielleicht gibt es auch eine Frage in Ihrem Leben, die Sie trotz aller Versuche bislang für sich nicht wirklich beantworten konnten. Lassen Sie sich einladen in diese wundersame Zeitmaschine, die Sie mühelos in die Zukunft trägt! Sie dürfen auch selbst vor dem Start wählen, welche Punkte Ihrer eigenen Zukunft bei Ihnen besondere Neugier auslösen. Vielleicht der erste Tag von Ihrem Ruhestand? Vielleicht der Tag einer wichtigen Beförderung? Vielleicht der Tag der Geburt Ihres Kindes? Ihres Enkels? Unmittelbar geht diese wundersame Reise los. Mühelos kommen Sie am ersten Punkt Ihrer Zeitreise an. Sie schauen aus dieser überraschenden Perspektive auf Ihr Leben. Zuerst orientieren Sie sich ein wenig an diesem neuen Platz: Was ist mir gerade wichtig in meinem aktuellen Leben – nach all den vielen Erfahrungen, die ich in meinem Leben angesammelt habe – was mache ich gerade besonders gerne, besonders gut? Wie blicke ich zurück auf mein bisheriges Leben – welche besonderen Stationen fallen mir auf – welche bedeutsamen Weichenstellungen fallen mir auf? Und wie schauen Sie auf die Periode zurück, von der Sie losgestartet waren auf die Zeitreise – welchen Rat könnten Sie aus der Zukunft geben – welche Werte haben Bestand – was ist heute noch wichtig, was haben Sie schon längst vergessen? Wenn Sie möchten und Sie sich ausführlich umgeschaut haben, dann sind Sie eingeladen weiterzureisen. An einen anderen Ort. In eine andere Zeit. Wenn Sie am Schluss wieder zurückreisen ins Jetzt: Lassen Sie sich überraschen, was all diese faszinierenden Betrachtungen bei Ihnen auslösen. Vielleicht verändert es den Blick auf die eine oder andere Frage? Vielleicht entsteht ein neuer Impuls in Ihnen? Oder die ursprüngliche Frage verändert sich, entwickelt sich weiter. Und vielleicht mögen Sie nach dieser Erfahrung dann auch mal im Alltag einfach ein wenig umschalten – raus aus dem Klein-Klein des Alltags – und rein in die unendlichen Weiten des Zeit-Raumes. Eberhard Hauser & Martin Hagen, Gründer und Inhaber der hauserconsulting, sind international erfahrene Executive Coaches und bilden seit mehr als 15 Jahren Coaches aus. www.hauserconsulting.com Foto: Andreas Brücklmair/Deluxe Images 20 Foto: Fotolia/Africa Studio karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 www.jobware.de In fünf Minuten zur perfekten Bewerbung. Orthografisch korrekt. Formal perfekt. Kostenlos. Jürgen Kugele ist Psychoanalytiker, Coach und Inhaber eines Beratungsunternehmens für Successful Leadership. Neuestes Buch: „Handbuch Karriereberatung“. Die Heldenreise. Als Kind haben Sie sich sicherlich für spannende Geschichten interessiert und sich mit den Helden darin identifiziert. Vielleicht wollten Sie Kapitän, Lokführer, Astronaut, Forscherin, Entdeckerin oder Abenteurer werden. Mit dem Erwachsen- und Vernünftigwerden haben Sie dann Abschied genommen von den „unrealistischen Karrierewünschen“ aus Kinderzeiten – und damit leider auch von Ihrem zugrunde liegenden inneren Ruf. Allzu oft dominieren pragmatische Entscheidungen oder unrealistische Wunschvorstellungen Ihr Leben und Ihre Berufswahl. Aber was ist eigentlich ein innerer Ruf? Die Helden und Heldinnen in den Geschichten und Mythen aller Kulturen stellen sich ihm und folgen dem Abenteuer ihrer inneren Bestimmung, um ihr Volk von bösen Mächten oder anderem Unbill zu befreien und in eine neue, bessere Zukunft zu führen. Dabei muss der Held unterschiedliche Prüfungen bestehen. Durch Niederlagen und Scheitern wächst er über sich hinaus und erreicht das unmöglich Erscheinende. Dadurch entwickelt er eine neue Ebene des Bewusstseins. Und mit dieser neuen Einstellung kann er sein Volk in eine verheißungsvolle Zukunft führen. Der Held geht also keinen Ego-Trip, sondern er dient seinen Leuten – verbunden mit dem Einsatz des eigenen Lebens und großen Opfern. Die Storyline Ihrer Heldenreise sollte also die Frage beantworten: Welcher Beitrag für das Ganze erfordert Ihre volle Kraft? Die Entwicklung von Ihrer eigenen Berufung hin zu Ihrer Lebensaufgabe ist vergleichbar mit der Struktur einer Heldenreise. Sie ist eine Matrix für die Her- Foto: Jürgen Kugele www.kugele.org ausforderungen, die auf dem Weg in das Abenteuer Leben mit der zu Ihnen passenden Aufgabe Orientierung geben kann. Die Schritte der Heldenreise sind: der Ruf – der Widerstand – sich auf den Weg machen – die Prüfungen – das Scheitern – die Demut – das Gelingen – die Belohnung – die Rückkehr. Es geht nicht darum, dass Sie zum Helden werden. Vielmehr ist der Held eine symbolische Figur, die für eine innere Kraft steht, die es Ihnen ermöglicht, Ihrem inneren Ruf zu folgen und an Ihre Vision zu glauben, um diese mit der Anforderung der Welt zu verbinden. Christian Maier, Trainer und Coach, begleitet seit vielen Jahren Führungskräfte dabei, mit mehr Gelassenheit erfolgreich zu sein. Inner Game – Coaching in Bewegung. Dieser Coaching-Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass sich unser „inneres Spiel”, also die Vorgänge in unserem Inneren, erheblich auf unser „äußeres Spiel”, unsere Handlungen, auswirkt und diese im Positiven wie im Negativen beeinflusst. Durch den Einsatz von bewegenden Elementen im CoachingProzess können Sie Antworten und Lösungen wesentlich leichter finden. Einige Beispiele: Beim Jonglieren erfahren Sie, wie Sie mit Komplexität umgehen und Prioritäten setzen. Beim Bogenschießen merken Sie, was es heißt, einen Standpunkt einzunehmen, und wie viel Spannung Sie brauchen, um Ihr Ziel zu erreichen. Beim Bumerangwerfen lernen Sie, wie und wodurch Sie das Ergebnis beeinflussen. Beim Schwertkampf benötigen Sie – ebenso wie in Entscheidungssituationen – Richtung und Klarheit. Beim 22 Fahrradfahren erfahren Sie, wie Sie optimalen Krafteinsatz mit einem runden Tritt verbinden. Das Skilaufen zeigt Ihnen, wie Sie Sicherheit im Umgang mit Unsicherheit erlangen. Beim Golf finden Sie zu Ihrem richtigen Schwung. Und beim Gehen finden Sie Ihren Weg. Beim Einsatz dieser Medien geht es nicht darum, ein Ziel zu erreichen oder eine Sportart zu erlernen. Es geht auch nicht um eine Wertung Ihrer Leistung. Es geht einzig darum, dass Ihnen deutlich wird und Sie verstehen lernen, dass das Verhalten und das nach außen sichtbare Handeln eines Menschen seinen Ursprung im Inneren hat. Wenn Sie sich bewegen, können Sie sehr viel über sich selbst erkennen, wenn Sie daran interessiert sind. Eine Führungskraft, die konstant über die Zielscheibe hinwegschießt und dann sagt, die Scheibe müsse höher stehen, wird in der Realität entsprechend viel Veränderung von Foto: Sybille Straube www.innergame.de ihren Mitarbeitern fordern, ehe sie bereit ist zu sehen, welche kleine Korrektur sie selbst vornehmen könnte. Und wer den Ball einfach nicht loslässt und vorwurfsvoll sagt „Der Ball fliegt nicht“, braucht vermutlich noch einige Unterstützung, um zu erkennen, wofür er selber Verantwortung trägt und wofür nicht. n: e unter Mehr lese ing-Ansätz ch a o C re e Weit r.de ierefuehre www.karr Die erfolgreiche regionale Karrieremesse Erlangen Aachen Braunschweig Mannheim Stuttgart Mainz 28. Oktober 2015 03. November 2015 05. November 2015 12. November 2015 17. November 2015 09. Juni 2016 Hier findest du uns auf Facebook: www.facebook.com/ndu.karriere Eine Veranstaltung der www.tema.de www.nachtderunternehmen.de Foto: Charta der Vielfalt karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Interview Vielfalt Aletta Gräfin von Hardenberg: Diversity ist ein Business-Thema“ Aletta Gräfin von Hardenberg ist Geschäftsführerin des Vereins Charta der Vielfalt, einer Initiative zur Förderung von Vielfalt in Unter- nehmen. Zuvor war sie für das Diversity Management bei der Deutschen Bank verantwortlich. Im Interview erzählt sie, warum für Einsteiger eine vielfältige Unternehmenskultur wichtig ist. Denn das oft diskutierte Thema Diversity ist so wichtig wie nie zuvor. Die Fragen stellte André Boße. Frau Gräfin von Hardenberg, warum ist Vielfalt für die Unternehmen heute unverzichtbar? Angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels haben Organisationen gar keine andere Wahl, als alle Potenziale zu nutzen, wenn sie im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen wollen. Eine pluralistische Unternehmenskultur, die auf gegenseitigem Respekt beruht und die unterschiedlichen Talente in der Belegschaft anerkennt, hat viele Vorteile. Sie beeinflusst das Arbeitsklima positiv, bindet Fachkräfte an die Organisation und trägt grundsätzlich zu einer Verbesserung des Images bei – ein wichtiger Faktor, um die besten Nachwuchskräfte zu gewinnen. Daneben profitieren Organisationen von den gemischten Teams, da sie innovative Lösungen und produktivere Ansätze bieten. Das ist zum Beispiel wichtig, um neue Märkte im In- und Ausland zu erschließen oder neue Kunden zu gewinnen. Welches Vorurteil gegenüber dem Begriff Diversity würden Sie gerne aus dem Weg räumen? Diversity Management ist kein reines Personalthema, sondern Teil jeder 24 Organisationsstrategie. Diversity ist also auch ein Business-Thema, denn es bezieht sich auch auf die Produkte und Dienstleistungen. Es ist zum Beispiel wichtig, lokale Gegebenheiten und Kundenbedürfnisse zu erkennen. Vielfalt muss in die DNA der Organisation übergehen und bei jeder Entscheidung mitgedacht werden. Mit ein paar personalpolitischen Maßnahmen und Projekten ist es in der Regel nicht getan. Dafür braucht es eine Strategie, die auf die konkreten Bedürfnisse der Organisation zugeschnitten ist. Welcher wichtige Aspekt von Vielfalt kommt in der Debatte häufig zu kurz? Diskussion und Maßnahmen drehen sich häufig um einzelne Dimensionen, wie zum Beispiel Frauen und Integra tion. So birgt beispielsweise die alleinige Konzentration auf das Thema Frauenquote in den Führungsetagen die Gefahr, nur Köpfe zu zählen, ohne dabei die tatsächlichen Vorteile richtig einzusetzen – und das schadet einer breiten und nachhaltigen Verankerung von Vielfalt. Ich plädiere dafür, Diversity Management ganzheitlich zu bearbeiten. Sicher ist es sinnvoll, Prioritäten zu setzen, aber das Ziel sollte sein, alle Charta der Vielfalt Foto: Fotolia/Colorful dyes Der Verein Charta der Vielfalt tritt als Unternehmensinitiative seit 2010 dafür ein, Diversity Management fest in der deutschen Wirtschaft zu verankern. Über 2200 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt 7,4 Millionen Beschäftigten haben diese Selbstverpflichtung bereits unterzeichnet und tragen dazu bei, Vielfalt in Deutschland gezielt zu fördern. Schirmherrin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auf der Homepage der Initiative stellen Unternehmen, die die Charta der Vielfalt unterzeichnet haben, Best-Practice-Beispiele vor und informieren über ihre Projekte. www.charta-der-vielfalt.de Welche konkreten Vorteile haben Absolventen, wenn sie in ein Unternehmen einsteigen, das Diversity ernst nimmt? In einer vorurteilsfreien und wertschätzenden Unternehmenskultur können die Beschäftigten ihre individuellen Fähigkeiten und Talente entfalten und sie weiterentwickeln. Es gibt keine Vorurteile gegenüber ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts, sie werden nicht abgelehnt aufgrund einer Behinderung oder aufgrund ihres Alters. Sie müssen sich auch nicht eins zu eins der vorhandenen Kultur anpassen, sondern bringen sich selbst in diese ein und formen sie mit. Das erhöht die Chance, dass sich insbesondere auch Einsteiger auf Dauer in einer Organisation wohlfühlen und nicht nach einem neuen Arbeitgeber Ausschau halten wollen. Diese Sicherheit ist für alle Beschäftigten von großem Vorteil. Woran erkenne ich denn in der Bewerbungsphase, ob es ein Unternehmen mit der Vielfalt ernst meint? Ein Faktor ist besonders plakativ: Schauen Sie sich den Internet-Auftritt an. Welchen Stellenwert spielt Diversity hier in der Kommunikation? Ist es überhaupt erwähnt? Lesen Sie den Geschäfts- oder Jahresbericht: Wird hier Auskunft über das Thema gegeben? In die internen Strukturen kön- nen Sie von außen natürlich selten Einblick erhalten, dennoch gibt es eine Vielzahl von Initiativen, die genau das tun und dann Prädikate und Auszeichnungen verleihen. Die entsprechenden Logos sollten von den Organisationen in die Kommunikation eingebunden sein, zum Beispiel in der Stellenausschreibung oder auf der Internetseite. Mehr zum Thema Vielfalt im aktuellen karriereführer diversity: Anzeige An der HFH berufsbegleitend und dual studieren. Betriebswirtschaft (B.A. und M.A.) Betriebswirtschaft dual (B.A.) Wirtschaftsrecht (LL.B.) Wirtschaftsrecht online (LL.B. und LL.M.) General Management (MBA) hfh-fernstudium.de Menschen als vielfältig zu betrachten. Dann ist auch klar, dass Diversity ein Kultur-Thema ist – und kein Minderheiten-Förderprogramm. Infoline: 040 / 350 94 360 (mo.-do. 8-18 Uhr, fr. 8-17 Uhr) 25 Foto: Christian Scholz karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Interview Kulturwandel Prof. Dr. Christian Scholz: Es fehlt nur noch der Gartenzwerg“ Die Generation Z ist im Anmarsch, und sie denkt komplett anders als ihre Vorgängergeneration, die Generation Y. Der Saarbrücker BWL-Professor Christian Scholz hat als einer der ersten die kommende Generation Z und ihren Einfluss auf die Berufswelt analysiert. Das Interview führte André Boße. Herr Prof. Scholz, wie unterscheidet sich die Generation Z von der Generation Y? Vertreter der Generation Y, also Menschen, die nach 1980 geboren wurden, haben beim Einstieg in den Job davon geträumt, Karriere zu machen. Sie haben geglaubt, dass sich Leistung lohnt, dass sich Loyalität auszahlt. Kurz: Diese Generation war optimistisch. Sie hat Chancen gesehen, war motiviert, diese zu ergreifen, und hat dafür in Kauf genommen, dass sich die Grenze zwischen Arbeitsund Privatleben aufgelöst hat. Nun kommt die Generation Z ... ... ja, dazu kann man die etwa nach 1990 geborenen Menschen zählen. Diese jüngste Generation hat sehr genau hingeschaut, was in den vergangenen Jahren passiert ist. Sie hat erkannt, dass die Karrierechancen gar nicht so groß sind, wie man geglaubt hat. Dass Karriere zudem mit Phänomenen wie Stress oder Burnout einhergehen kann. Und dass Unternehmen abseits ihrer Formulierungen auf den Homepages und in Hochglanz broschüren weiterhin ganz andere Dinge im Kopf haben, als sich tatsächlich um das Wohl ihrer Mitarbeiter zu kümmern. 26 Wie tritt denn die Generation Z im Vergleich zur Vorgängergeneration in den Unternehmen auf? Emotional distanzierter. Auch ist für diese Generation der Arbeitsplatz im Unternehmen ein Teil des Lebens – allerdings ein klar abgegrenzter Teil. Es wird also wieder eindeutig zwischen Arbeitszeit und Privatleben getrennt. Erledigen sich damit alle Konzepte der Work-Life-Balance? Bei den Vertretern der Generation Z, ja. Nehmen wir die Modelle zur flexiblen Arbeitszeit: Vertreter der Generation Z halten davon wenig. Sie gestalten ihr Leben wieder streng nach der Uhr: Um 17 Uhr beginnt die Freizeit, dann wird der Hebel umgelegt. Die Generation Z begreift, dass die sogenannten Angebote zur Work-Life-Balance in Wirklichkeit deutliche Aufforderungen waren, flexibel zu sein und rund um die Uhr für das Unternehmen mitzudenken. Sie hat erkannt, dass es sich hier eher um ein Work-Life-Blendwerk handelte – und nun zielt sie auf eine Work-LifeTrennung. Für Personaler kommt diese kommende Generation zur Unzeit, schließlich karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Zur Person Christian Scholz, geboren 1952 in Oberösterreich, studierte in Regensburg und an der Harvard Business School und ist seit 1986 Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation, Personal- und Informationsmanagement an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Er etablierte sich als Experte für Personalmanagement, schrieb in diesem Bereich Standardwerke und prägte für die moderne Arbeitswelt den Begriff des „Darwiportunismus“: Auf der einen Seite gilt der Darwinismus, nach dem Unternehmen die Besten wählen und die weniger Guten aussortieren, auf der anderen Seite handeln die Menschen opportunistisch, in dem sie ihre Chance suchen und sich anpassen. Christian Scholz: Generation Z: Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt. Wiley-VCH Verlag 2014. ISBN 978-3527508075. 19,99 Euro. Blog zum Buch: www.die-generation-z.de fangen viele Unternehmen gerade erst an, ernstzunehmende Konzepte zur Work-Life-Balance zu etablieren. Schon vor 15 Jahren, als die ersten Vertreter der Generation Y losgelaufen sind, hätten Unternehmen hier aktiv werden müssen. Nicht erst heute. Jetzt werden Unternehmen zum erneuten Handeln gezwungen, denn die Denkmuster der Generation Z sind ansteckend. Die anderen Generationen beobachten das Verhalten der Z-Vertreter und fragen sich: Warum nehmen sich die jungen Kollegen feste Arbeitszeiten heraus – und ich nicht? Aus diesem Grund ist es für Unternehmen und ihre Führungskräfte so wichtig, sich auf das Denken der kommenden Generation rasch und differenziert einzustellen. Der Einfluss der Generation Z wird sehr schnell wachsen. Zumal diese jungen Menschen nicht mit einem flauen Gefühl im Bauch um fünf nach Hause gehen – sondern eben glücklich und zufrieden. Man könnte beinahe sagen: unverschämt glücklich und zufrieden. Aus Sicht der Vorgängergenerationen könnte man das sagen, ja. Auffällig ist, dass die Generation Z bescheidener, weniger materialistisch daherkommt. Ein kleines Auto reicht. Urlaub an der deutschen Küste ist auch okay. Ein Abend zu Hause auf der Couch ist eine wunderbare Vorstellung. Eigentlich fehlt nur noch der Gartenzwerg. Vor allem aber: Die Generation Z ist mit sich selbst im Reinen. Und hier unterscheidet sie sich vor allem von der Generation X: Diese tickte, was die Trennung von Arbeit und Privatleben betrifft, ganz ähnlich wie die Z, war aber tendenziell unzufrieden. Zufriedene junge Menschen, das klingt zunächst einmal gut. Oder? Was gut ist: Ein Vertreter der Generation Z, der auf seine Pausenzeiten achtet und um fünf nach Hause geht, leistet teilweise mehr als manch ein Workaholic aus der Generation Y, der von Projekt zu Projekt hetzt, sich dabei verliert und dann im Burnout landet. Es gibt aber auch ernstzunehmende Schwierigkeiten: So wollen die jungen Menschen der Generation Z nur ungern Führungsverantwortung übernehmen. Warum ist das so? Weil es Zeit und Nerven kostet. Es gefährdet die Zufriedenheit. Führung bedeutet, Ziele vorzugeben und andere Menschen zu begleiten, zu beurteilen, zu lenken, zu kritisieren. Und das passt nicht in die Harmonieseligkeit, nach der diese Generation strebt. Woran machen Sie diesen Wunsch nach Harmonie fest? Zum Beispiel daran, wie die Generation Z ihre Arbeitsplätze einrichtet. Die Generation Y hat das gesamte Unternehmen im Blick. Sie sucht nach Sinn in ihrer Tätigkeit, schaut auf das Verhalten und die Werte des Arbeitgebers. Das ist der Generation Z viel zu komplex. Der Arbeitsplatz ist hier ganz wörtlich das eigene Büro mit zwei, drei engen Kollegen, Zimmerpflanze und Teetasse auf dem Tisch, dazu Fotos vom Freund oder der Freundin. Eine kleine Pippi-Langstrumpf-Welt. Man kann auch sagen: spießig. Diese kleine, beinahe spießige Welt in den großen Unternehmen, die sich mit komplexen Themen beschäftigen müssen – kann das gutgehen? Hier liegt das große Problem. Die Unternehmen sind in einer globalisierten Welt tätig. Es stehen die großen Themen Umweltschutz, Klimawandel und soziale Gerechtigkeit an, und es fällt so schwer wie nie zuvor, die jungen Menschen dazu zu bewegen, gesellschaftlich oder politisch zu denken. Mehr noch, sie bekommen die gravierenden Änderungen in der Arbeitsund Bildungswelt, die auch sie negativ betreffen, häufig gar nicht mit. Bleibt die Frage: Was kommt nach der Generation Z? Die meisten glauben an eine Art Generation Alpha, die wieder anders ticken wird. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass die Generation Z das letzte noch fehlende Puzzleteil der Generationenmatrix ist. Sie wird mit ihren Impulsen die anderen Generationen verändern – so, wie auch schon die Generation Y als die ersten Digital Natives die Älteren verändert hat. Die Grenzen zwischen den Generationen werden verwischen, sodass wir bald keine altersspezifischen Milieus mehr haben, sondern Gruppen, die von Denkmustern geprägt werden. Das traditionelle Generationenkonzept löst sich damit auf: Es gibt dann den 15 Jahre alten Baby-Boomer und den 60-jährigen Mitarbeiter Typ Z. 27 karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2015 Checkliste Bewerbung Service: Bevor Sie unsere Firmenporträts für Ihre Bewerbungen nutzen, lesen Sie die Checkliste zur vollständigen Bewerbungsmappe für die schriftliche Bewerbung. Tipps zu Online-Bewerbungen und Bewerberportalen finden Sie auf www.karrierefuehrer.de. Service Lebenslauf Internet-Bewerbungen setzen sich durch 58 % der Unternehmen in Deutschland wollen Bewerbungen per Internet (38 % per E-Mail, 20 % über OnlineFormulare auf ihren Webseiten). 27 % der befragten Personalchefs bevorzugen eine Bewerbung auf Papier. 15 % haben keine Präferenz. Quelle: Bitkom-Umfrage 2015 Anschreiben Bewerbungsmappe • Achten Sie auf vollständige Kontaktdaten und eine seriöse Mailadresse. • Persönliche Daten sollten Geburtsdatum, Geburtsort, Ihr Familienstand sein. • Ist die Reihenfolge des Lebenslaufes korrekt, und sind die einzelnen Stationen nachvollziehbar? • Sind die Zeiträume mit Monat und Jahr aufgeführt? • Ist der Schwerpunkt des Studiums herausgearbeitet und passt er zur Stellenausschreibung? • Sind Unternehmen korrekt mit ihrer Firmierung benannt? • Sind zu Praktika und anderen Tätigkeiten erklärende Unterpunkte eingebaut? • Außeruniversitäres Engagement: Sind die Tätigkeiten schlüssig und gut beschrieben? • Weiterbildungen: Passen sie zur ausgeschriebenen Stelle? • Wurden Fachkenntnisse und Soft Skills herausgearbeitet? • Haben Sie Sprach- und EDV-Kenntnisse bewertet? • Ist das aktuelle Datum angegeben, und haben Sie den Lebenslauf unterschrieben? • Achten Sie auf die genaue Firmenanschrift. • Wenn Sie einen persönlichen Ansprechpartner anschreiben, stellen Sie sicher, dass Vor- und Nachname richtig geschrieben sind und ggf. Titel nicht fehlen. • Haben Sie Erstellungsort und Tagesdatum aufgeführt? • Beziehen Sie sich auf die richtige Stellenausschreibung? • Haben Sie die Quelle der Stellenausschreibung in der Bezugszeile genannt? • Ist Ihr Anschreiben auch lesefreundlich aufbereitet (Absätze, Schriftgröße, Schrifttyp, Seitenrand)? • Haben Sie eine Endkontrolle durchführen lassen? • Haben Sie Ihr Anschreiben unterschrieben? • Sind Sie genügend auf das Anforderungsprofil der Stelle eingegangen? • Falls es verlangt wurde, haben Sie eine Angabe zu Ihrem Eintrittstermin und Ihren Gehaltswünschen gemacht? • Soft Skills: Haben Sie diese mit aussagekräftigen Praxisbeispielen umschrieben? • Ist Ihr Anschreiben eine Erleichterung für den Leser zur Abgleichung von Bewerber- und Stellenprofil? • Entspricht das Anschreiben trotz aller formalen Empfehlungen Ihrem Stil? • • • • Foto: Fotolia/womue • 28 • • • • • Haben Sie Ihr Anschreiben lose auf die Mappe gelegt? Sind Ihre Anlagen in der richtigen Reihenfolge sortiert? Falls vorhanden: Sind Ihre Praktikumsbescheinigungen beigefügt? Deckblatt: Ist dies auf die Einstiegsposition und das ausschreibende Unternehmen zugeschnitten? Falls Sie vor dem Studium eine Ausbildung abgeschlossen haben: Liegen Kopien des Ausbildungszeugnisses oder der Prüfungsergebnisse bei? Wenn Sie nach der Ausbildung gearbeitet haben: Ist Ihr Arbeitszeugnis beigefügt? Falls vorhanden, haben Sie Weiterbildungszertifikate ausgewählt, die für die ausgeschriebene Stelle wichtig sind? Gibt es auch Bestätigungen über Soft-Skill-Trainings? (Präsentieren, Rhetorik, Verhandlungsführung u. a.) Falls Sie umfangreiche Anlagen beifügen, haben Sie eine Anlagenliste erstellt? Sind die beigefügten Kopien in einer angemessenen Qualität? Bilder: Smartphone: Fotolia/handy © vege, Laptop: Fotolia/Sven Bähren, iPad: Fotolia/simo988 Medien für Hochschulabsolventen • Print: 16 karriereführer-Jobmagazine bundesweit an Hochschulen • Online: das Karriereportal www.karrierefuehrer.de • Mobil: kostenfreie Apps für Tablet-PCs und Smartphones • News: aktuelle Infos auf der Facebook-Fanpage und auf Twitter • Arbeitgeber-Videos in unserem YouTube-Channel Firmenporträts ALDI GmbH & Co. KG Unternehmensgruppe ALDI SÜD Hays Kontakt Kontakt Am Seegraben 16 63505 Langenselbold Internet: karriere.aldi-sued.de Annika Jung Fon: 06184 804-223 E-Mail: [email protected] Branche Internal Recruiting Deutschland, Österreich und Schweiz Fon: 0800 4636-4297 E-Mail: [email protected] Produkte/Dienstleistungen Spezialisierte Personaldienstleistungen Lebensmitteleinzelhandel Food, Non-Food Anzahl der Standorte Firmenporträts Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD besteht aus 31 Gesellschaften mit rund 1850 Filialen in West- und Süddeutschland. Hinzu kommen 48 internationale Gesellschaften mit rund 3260 Filialen – und es werden national und international stetig mehr. Anzahl der MitarbeiterInnen Mehr als 36.200 in Deutschland, mehr als 107.400 weltweit Bedarf an HochschulabsolventInnen 70 bis 100 pro Jahr Branche Produkte/Dienstleistungen Hays ist weltweit die Nr. 1 in der Rekrutierung von Spezialisten und besetzt Positionen bei über 3000 renommierten Kunden. Ein internationales Netzwerk und jahrzehntelange Erfahrung sichern uns das nötige Vertrauen unserer Kunden. Für unser Key Account Management in Deutschland, Österreich und der Schweiz suchen wir neue Talente zur Verstärkung unserer internen Organisation. Anzahl der Standorte D-A-CH-DK-Region: 18 Weltweit: 237 Büros in 33 Ländern Jahresumsatz Gesuchte Fachrichtungen GJ 2013/2014 D-A-CH-DK-Region: über 1,3 Mrd. Euro Weltweit: 4,41 Mrd. Euro Einsatzmöglichkeiten Anzahl der MitarbeiterInnen Wirtschaftswissenschaftliche Studienausrichtung Vertrieb, Verkauf, Management Einstiegsprogramme Training-on-the-Job zum Regionalverkaufsleiter (m/w) Duales Master-Studienprogramm mit Abschluss Master of Arts (m/w) Mögliche Einstiegstermine Jederzeit als Regionalverkaufsleiter (m/w) Auswahlverfahren Einzelgespräche D-A-CH-DK-Region: ca. 1500 Weltweit: ca. 8200 Bedarf an HochschulabsolventInnen 300-340 Gesuchte Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften, -informatik, -ingenieurwesen, Geistes- und Sozialwissenschaften, gerne auch Quereinsteiger und andere Studiengänge Einsatzmöglichkeiten 65.000 Euro im ersten Jahr als Regionalverkaufsleiter (m/w) Direkteinstieg im Key Account Management als Account Manager oder Manager of Candidate Relations – unterstützt durch unser Mentorenprogramm und Vertriebstrainingscenter Auslandstätigkeit Einstiegsprogramme Angebote für StudentInnen Mögliche Einstiegstermine Einstiegsgehalt Die Entsendung in ausländische Regionalgesellschaften ist in Abhängigkeit von verfügbaren Positionen – bei wirklich herausragenden Leistungen – möglich. Foto: Fotolia/andreas reimann 30 Willy-Brandt-Platz 1-3 68161 Mannheim Internet: www.hayscareer.net facebook.com/hayscareer.net twitter.com/hayscareer Kompaktpraktika (4 Wochen) werden im Inland generell, längerfristige Praktika teilweise angeboten, Studien- und Diplomarbeiten sind vereinzelt möglich. In unseren ALDI SÜD Regionalgesellschaften finden außerdem regelmäßig Praxistage für Studierende und Hochschulabsolventen statt. Termine und Bewerbungen unter karriere.aldi-sued.de. Siehe Anzeige Umschlagseite 2 Individuelles Einstiegs- und Weiterbildungsangebot: Training-on-the-Job, Mentorenprogramm, Seminare, Workshops, Feedback von Kollegen. Laufend Auswahlverfahren Telefoninterview und in der Regel zwei persönliche Gespräche Einstiegsgehalt Marktüblich Auslandstätigkeit Im Rahmen der International Transfer Policy möglich Angebote für StudentInnen Praktika im Sales und Recruiting möglich Siehe Anzeige Seite 5 HFH · Hamburger Fern-Hochschule gem. GmbH Alter Teichweg 19 22081 Hamburg Internet: www.hamburger-fh.de Kontakt Studierendenservice Fon: 040 35094-360 Fax: 040 35094-335 E-Mail: [email protected] Auf einen Blick Mit rund 11.000 Studierenden ist die HFH Hamburger Fern-Hochschule eine der größten privaten Hochschulen Deutschlands. An mehr als 50 regionalen Studienzentren bietet die staatlich anerkannte und gemeinnützige Hochschule ihren Studierenden eine wohnortnahe Betreuung. Angeboten werden zahlreiche ausbildungs- und berufsbegleitende Bachelorstudiengänge sowie Masterprogramme in den Bereichen Gesundheit und Pflege, Technik, Wirtschaft und Recht. Bachelorstudiengänge der HFH: • Betriebswirtschaft (B.A.) • Betriebswirtschaft dual (B.A.) • Gesundheits- und Sozialmanagement (B.A.) • Health Care Studies (B.Sc.) für Auszubildende der Ergotherapie, Pflege, Logopädie und Physiotherapie • Health Care Studies (B.Sc.) für Berufserfahrene • Pflegemanagement (B.A.) • Wirtschaftsingenieurwesen (B.Eng.) • Wirtschaftsrecht (LL.B.) • Wirtschaftsrecht online (LL.B.) Weiterführende Studiengänge (Master): • Betriebswirtschaft (M.A.) • General Management (MBA) • Management von Organisationen und Personal im Gesundheitswesen (M.A.) • Maschinenbau (M.Eng.) • Wirtschaftsrecht online (LL.M.) Besondere Studienprogramme: Zahlreiche Studienprogramme für ausgewählte Zielgruppen ermöglichen eine verkürzte Studienzeit bzw. den parallelen Erwerb von Studienabschluss und Berufsausbildung. Akademische Weiterbildung: Die HFH bietet eine Vielzahl ihrer Module auch als separate Zertifikatskurse an. So können einzelne Bereiche gezielt in der akademischen Weiterbildung vertieft werden. Die Zertifikatskurse sind über ein Semester angelegt. Organisation des Fernstudiums: Im Gegensatz zu einem Präsenzstudium können sich Studierende einer Fernhochschule den Lehrstoff zeitlich flexibel und von der Hochschule räumlich unabhängig erschließen. Bei ihren Fernstudiengängen bietet die HFH zur Unterstützung des Selbststudiums Präsenzlehrveranstaltungen an mehr als 50 Studienzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Geleitet von über 1200 Lehrbeauftragten, werden die Studieninhalte vertieft, diskutiert und in entsprechenden Übungen angewandt. Feste Studiengruppen fördern den Lernfortschritt und die Kommunikation. Deshalb immatrikuliert die HFH für das Fernstudium jährlich zu zwei festen Terminen: jeweils zum 1. Januar und zum 1. Juli. Online-Studium: Im Bereich Wirtschaftsrecht bietet die HFH OnlineStudiengänge an, ein Einstieg ist jederzeit möglich. Siehe Anzeige Seite 25 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WHU – Otto Beisheim School of Management Kontakt Errkather Straße 224a 40233 Düsseldorf Internet: www.whu.edu parttime-mba.whu.edu fulltime-mba.whu.edu Klingelhöferstraße 18 10785 Berlin Internet: www.kpmg.de/careers Mandy Kurz, Kirsten Kronberg-Peukert Fon: 0800 5764 562 E-Mail:[email protected] Branche Wirtschaftsprüfung und Beratung Produkte/Dienstleistungen Wir arbeiten in den Bereichen Wirtschaftsprüfung (Audit), Steuer- (Tax) und betriebswirtschaftliche Beratung (Consulting und Deal Advisory). Anzahl der Standorte Mehr als 20 Standorte in Deutschland Jahresumsatz KPMG in Deutschland 1,38 Milliarden Euro, International 24,82 Milliarden US-Dollar in 2014 Anzahl der MitarbeiterInnen 9600 in Deutschland, 162.000 Mitarbeiter weltweit Bedarf an HochschulabsolventInnen Ca. 1000 pro Jahr Gesuchte Fachrichtungen Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften, (Wirtschafts-)Informatik, (Wirtschafts-)Ingenieurwesen, (Wirtschafts-)Mathematik oder Physik Einstiegsprogramme Wir bieten in jedem Geschäftsbereich verschiedene Trainingsprogramme an, die jeder Direkteinsteiger durchläuft. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit, erste wichtige Berufserfahrungen in zwei Bereichen mit einem unserer Traineeprogramme zu sammeln. Mögliche Einstiegstermine Jederzeit Einstiegsgehalt Branchenüblich Auslandstätigkeit Möglich Angebote für StudentInnen Als Praktikant, Werkstudent oder Referendar können Sie erste Erfahrungen als vollwertiges Teammitglied sammeln. Siehe Anzeige Umschlagseite 4 Kontakt Heidrun Hoffmann Fon: 0211 44709140 Fax: 0211 44709149 E-Mail: [email protected] Auf einen Blick Die WHU – Otto Beisheim School of Management ist eine private, staatlich anerkannte Hochschule im Universitätsrang mit Sitz in Vallendar und Düsseldorf. Sie wurde 1984 gegründet und genießt heute sowohl national wie international hohes Ansehen. Die WHU steht für Excellence in Management Education und stellt sich diesem Anspruch in Lehre, Forschung und Praxis im Bereich General Management. Ausdruck findet dies sowohl in den Akkreditierungen durch AACSB, EQUIS und die FIBAA wie auch in hervorragenden nationalen und internationalen Rankingergebnissen. MBA Programm an der WHU Die Zielsetzung des Programms besteht darin, die Teilnehmer auf die strategische Führung von Unternehmen vorzubereiten. Im Curriculum wird großer Wert auf Managementkonzepte gelegt, bei denen strategische Visionen, unternehmerischer Geist, operative Exzellenz und das Verständnis für kulturelle Unterschiede im Mittelpunkt stehen. Der WHU-MBA ist kein betriebswirtschaftliches Aufbaustudium, sondern speziell auf die Anforderungen in der Managementpraxis zugeschnitten. Die Kursgröße von 45 Studenten garantiert ein interdisziplinäres und sehr kommunikatives Lernumfeld. Das MBA Programm können Sie an der WHU in zwei unterschiedlichen Zeitstrukturen absolvieren: FullTime MBA (Vollzeit) in 15 Monaten oder zweijähriger Part-Time MBA (berufsbegleitendes Studium am Wochenende). Während des Studiums verbringen die MBA-Studenten drei obligatorische Auslandsaufenthalte von je einer Woche in den USA, Indien und China. Insbesondere Teilnehmer mit einem Studienabschluss in Jura, Ingenieurwesen oder Naturwissenschaften ziehen großen Nutzen aus dem Programm. Aber auch Teilnehmer mit einem Abschluss in Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre studieren in den WHU-MBAProgrammen. Teamwork ist ein essenzieller Bestandteil unserer Lehrmethode. In Gruppen von fünf bis sechs Studierenden werden Kursinhalte diskutiert und im Rahmen praxisorientierter Projekte, Konzepte und Tools zur Anwendung gebracht. Die Vorlesungen werden von WHU-Professoren sowie internationalen Gastdozenten gehalten. Als private Hochschule verfügt die WHU über ein großes Netzwerk zu Unternehmen und Alumni. Das Career Center organisiert Recruiting-Veranstaltungen, Karrieremessen, Jobbörsen und Unternehmenspräsentationen auf dem Campus der WHU. Hier kommen Studenten mit den Unternehmensvertretern bereits während des Studiums in Kontakt, um über ihre Karriereplanung und Jobmöglichkeiten im jeweiligen Unternehmen zu sprechen. Eine Vielzahl der Studenten hat über das Career Center der WHU einen Arbeitsplatz gefunden. Siehe Anzeige Seite 5 31 Sichtweise Foto: Privat Die international arbeitende Künstlerin Silvia Maria Philipp schloss vor ihrem Kunststudium in München ein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Augsburg ab. Heute ist sie in der Aktionskunst, Malerei, Installation, Skulptur, im Tanz und in der Lyrik tätig. Immer wieder spielt in ihren Projekten auch das Thema Finanzen eine Rolle. So konzipierte sie zum Beispiel eine Wanderausstellung zum Thema „Frauen und Finanzen – im Namen der Fuggerin“. Damit einhergehend organisierte Philipp 2012 eine Kunstaktion durch das Euroland Griechenland, die Ausstellung des Bonner Frauenmuseums „MONETA“ in der Toskanischen Säulenhalle und den ersten Frauenfinanzgipfel in Augsburg. Derzeit arbeitet Philipp an dem multimedialen Kunstprojekt „Gutes Verschwenden – wasting good things!“. Silvia Maria Philipp Künstlerin, Betriebswirtin und Organisatorin des Frauenfinanzgipfels Die Fragen stellte André Boße 1. Welches Verhältnis haben Sie als Künstlerin zum Geld? 2. Sie sprechen vom „weiblichen Wirtschaftspotenzial“. Was kann man sich darunter vorstellen? 3. Mit Christine Lagarde hat der Internationale Währungsfonds eine Frau als Chefin. Erkennen Sie in ihrem Führungsstil und Handeln weibliche Elemente? 4. 5. 6. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Geld. Wichtig ist mir aber, dass es vernünftig eingesetzt und nur als Zahlungsmittel gesehen wird. Und auch für die Kunst ist es wichtig: Was wäre sie zum Beispiel ohne die Medici? Frauen haben eine andere Sichtweise auf Geld als Männer. Sie sparen länger, setzen es nachhaltiger ein, sind mehr auf Sicherheit bedacht und wollen bei Investitionen etwas verbessern. Zudem stellen Frauen 51 Prozent der Weltbevölkerung. Ihre Beteiligung an Entscheidungen ist damit unabdingbar. Vielleicht hin und wieder. Prinzipiell ist der gesamte Finanzsektor jedoch zu sehr eingefahren. Da ist eine Frau zu wenig. Um tatsächlich weibliche Elemente zu erkennen, bräuchte es mehr Frauen im System. Was empfehlen Sie jungen Frauen, die sich für einen Einstieg in die Finanzbranche interessieren: Welche Sinne sollten sie besonders schärfen? Sie sollten sich vor allem einen Überblick verschaffen. Daher plädiere ich im Idealfall für mehrjährige Praktika: bei Großbanken, mittleren Unternehmen, nachhaltigen Betrieben, einer Green Bank, einem Start-up und bei einer Initiative von Best Agers. Mit den Erfahrungen kann man seine eigene Struktur herausarbeiten. Das gilt übrigens auch für Männer. Die Welt ist zu kompliziert für ein Studium. Als Künstlerin haben Sie sich mit dem Wirtschaftsmodell der Fugger auseinandergesetzt. Was können die heutigen Manager davon lernen? Die Fugger legten großen Wert auf Sparsamkeit, Solidität und Transparenz. Sie investierten nur in Dinge, die sie vollkommen durchblickten. Außerdem handelten sie meist mit gesundem Menschenverstand. Ihr soziales Engagement kann man als Alibi abtun, für mich geht es aber in Ordnung. Sie schreiben: Frauen leisten weltweit mehr Arbeit als Männer, verdienen aber nur rund zehn Prozent des Welteinkommens. Was muss passieren, damit sich das ändert? Die Basisdinge Demokratie, Frieden und Gleichberechtigung müssen tatsächlich gelebt werden. Zudem braucht es die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Weiterqualifizierungen, Bildung von Kindheit an und Wirtschaftskompetenz. Es braucht einen kraftvollen und mit Bedacht gewählten Wandel, der zielgerichtet, aber auch sacht vonstattengeht. 7. Welche drei Eigenschaften sollte ein Finanzberater Ihrer Meinung nach auf jeden Fall haben? 8. Auf welche Eigenschaft können Sie dagegen gut verzichten? 9. Angenommen, Sie erhalten die Möglichkeit, beim nächsten Weltwirtschaftsforum in Davos ein Kunstprojekt zu realisieren, was würden Sie tun? 10. 32 Er sollte erstens ein absoluter Profi sein. Zweitens sollte er den Ursachen auf den Grund gehen und die Hintergründe der Produkte kennen. Und er sollte ein Visionär sein, der seine Angebote am Kunden orientiert. Oberflächlichkeit, reines Gewinndenken und fehlende reelle Kundenorientierung. Ich habe im Euroraum Millionen an entwertetem Geld gesammelt. Daraus würde ich eine Installation und Skulptur machen, die ich dort zeige. Ein neues Projekt von Ihnen widmet sich dem „Guten Verschwenden“. Was haben Sie zuletzt Gutes verschwendet – und warum hat es sich gelohnt? Seit dem Beginn des Projekts frage ich mich täglich: Habe ich heute schon etwas Gutes verschwendet? Derzeit verschwende ich viel Zeit, um für ein Klimaschutz-Kunstprojekt Bäume zu besorgen und diese mit interessierten Menschen zu verpflanzen. Außerdem engagiere ich mich noch in der Armutsprävention und für bessere Zukunftschancen in der Gesellschaft. Weitere Informationen zu Silvia Maria Philipp gibt es unter www.artsteps.de und www.forum-zfa.de Stellenmarkt Mit dem SZ-Stellenmarkt finden sich die Besten. Setzen Sie auf einen Stellenmarkt, der qualifizierte Fach- und Führungskräfte mit erfolgreichen Arbeitgebern effizient zusammen führt. Erfahren Sie mehr unter jobs.sz.de oder in der Süddeutschen Zeitung am Wochenende.