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PRESSEINFORMATION
park in progress. Stadtlabor unterwegs in den Wallanlagen
18. Mai – 21. September 2014
Inhalt der Pressemappe
Pressemitteilung
Übersicht Beiträge
Übersicht Termine
Geschichte der Wallanlagen
Konzept Stadtlabor unterwegs
CD mit Texten, Bilddaten und Credits
Alle Informationen finden Sie auch im Pressebereich auf unserer Internetseite:
www.historisches-museum-frankfurt.de
Corinna Engel
Museumskommunikation
historisches museum frankfurt
Tel. (+49) 069/212 37776
[email protected]
Presseinformation
historisches museum frankfurt startet
park in progress. Stadtlabor unterwegs
in den Wallanlagen
18. Mai – 21. September 2014
Frankfurt am Main, 15. Mai 2014. Einen Sommer lang stehen Frankfurts Wallanlagen im
Fokus. Am 18. Mai eröffnet im grünen Anlagenring um die City die vierte Stadtlabor
unterwegs-Ausstellung. Bei dem partizipativen Ausstellungsformat des historischen
museums frankfurt haben die Frankfurterinnen und Frankfurter das Wort. 60 Beiträge
verteilt über Untermainanlage, Gallusanlage, Taunusanlage, Bockenheimer Anlage,
Eschenheimer Anlage und Obermainanlage zeigen unterschiedliche Perspektiven auf den
Innenstadt-Park. Gelbe Stangen markieren jedes Exponat. Sie leiten durch die 5 km lange
Grünfläche und stellen eine visuelle Verbindung zwischen dem inzwischen durch
Autostraßen getrennten Anlagenring wieder her. Der Titel park in progress ist hierbei
Programm. Die Ausstellung lädt ein zur Bewegung, so erschließen sich die über 5,2 Kilometer
Grünfläche verstreuten Beiträge am besten.
In einem einjährigen Prozess haben die Teilnehmer des partizipativen Ausstellungsprojekts
an der Entstehung der Beiträge gearbeitet und damit kaleidoskophaft unterschiedliche
Perspektiven auf den Ort versammelt. Stadtlabor unterwegs bietet für ganz unterschiedliche
Bedeutungsebenen einen Rahmen und eine Bühne. Und zeigt: Die Wallanlagen sind den
Bewohnern der Stadt wichtig. Der Park ist Lieblingsort, Treffpunkt, Arbeitsweg, Wohn-,
Verweil- oder Erholungsort. Für wieder andere ist er ein Dorn im Auge, Protestraum,
Standortvorteil oder einfach Mittagspausenplatz.
Die Beiträge im Park haben unterschiedliche Schwerpunkte. Historische Ansichten und
Perspektiven zeigen, wie sich das Bollwerk zunächst in Gärten und dann zum öffentlichen
Anlagenring entwickelte. Dafür stehen Postkarten aus der Sammlung von Dieter Church oder
die intensive Auseinandersetzung des Ehepaars Steiner, die auch bei Spaziergängen zu Wort
kommen. Im östlichen Teil wird das „Jüdische Leben rund um die Anlagen“ untersucht, an
anderer Stelle zeigen Geschichten „Verschwundener Denkmäler“, unter welchen Umständen
Kunstwerke in den Wallanlagen ihre Orte verlassen mussten.
Fragen der Nutzung und der gegenwärtigen Bedeutung der Wallanlagen behandeln
soziologische und dokumentarische Beiträge: Die Portraits „Menschen in den Wallanlagen“
oder der „Wunschbaum der Wohnungslosen“ sind Beispiele dafür, wie ein genauer Blick auf
persönliche Bedeutungsebenen die Sichtweisen auf den Park und seine Nutzer entscheidend
bereichern kann. Auch künstlerische Beiträge bearbeiten diese Frage: Es erwarten die
Besucher etwa ein „Zeichnerischer Spaziergang“ von Katharina Müller (Kamü), Fotografien
von Hubert Gloss und Peter Seidel oder elektronische Kompositionen zum „Sound der
Wallanlagen“ von CLUBbleu.
Die Ausstellung mit Prozess- und Laborcharakter bietet auch Mitgestaltungsmöglichkeiten:
Am Willy-Brandt-Platz entsteht ein offenes LeseSchreibLabor, WEGEN:WALLANLAGEN
entwickelt künstlerische Wegemarkierungen und in der Friedberger Anlage wächst aus Müll
ein Kunstwerk im Sinne einer sozialen Skulptur.
Nie zuvor waren die Dimensionen der Ausstellungsfläche und die Bandbreite der Beiträge so
groß wie bei park in progress. Museumsdirektor Jan Gerchow sagt dazu: „Dieser Prozess ist
auch beim vierten Mal noch ein Wagnis und birgt unzählige Überraschungen. StadtlaborProjekte sind nicht so planbar wie herkömmliche Museums-Ausstellungen! In Deutschland
machen das kaum irgendwelche Museen, man muss schon nach England oder Holland gehen
um Vorbilder zu finden. Innovation als Selbstzweck ist es aber nicht: Vielmehr gehört das
Stadtlabor zum Konzept des neuen hmf. Das Historische Museum verwandelt sich mit den
Um- und Neubauten wieder zum Stadtmuseum. Außer der Geschichte wollen wir uns nun
auch um Gegenwart und Zukunft unserer Stadt kümmern. Und zwar auch im Modus der
Partizipation, also mit Beteiligung der Stadtbewohner, als gemeinsames Projekt. Wir
verstehen die 700.000 Frankfurterinnen und Frankfurter, und natürlich auch die Bewohner
der Region, als Spezialisten, als Experten für die Stadt.“
Mit einem kostenlosen Faltplan, der an vielen Stellen in der Stadt erhältlich ist, können sich
Besucher der Ausstellung einen Überblick verschaffen. Während die Wanderkarte die
einzelnen Stationen im Anlagenring verzeichnet, bietet die Rückseite eine chronologische
Darstellung aller Veranstaltungen, die zum Projekt gehören. Darüber hinaus liefert eine
ebenfalls kostenlos erhältliche Smartphone-App umfangreiche Informationen mit
beispielsweise zusätzlichen Audiospuren und dem Wallanlagen-Quiz. Bei der spielerischen
Erkundung der Wallanlagen winken den Gewinnern Plakate, Postkarten, Bücher oder auch
ein freier Eintritt ins historische museum frankfurt.
Die Informationen im Überblick:
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Ausstellungsdauer: 18. Mai – 21. September 2014
Alle Termine: www.historisches-museum-frankfurt.de
Open Air in den Wallanlagen: Untermainanlage, Gallusanlage, Taunusanlage,
Bockenheimer Anlage, Eschenheimer Anlage, Friedberger Anlage, Obermainanlage
Kostenlose Smartphone-App zur Ausstellung im App-Store (iPhone, Android):
http://www.one.delius-books.de/alias/wallanlagen-app
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Blog zum Ausstellungsprojekt: www.wallanlagen.stadtlabor-unterwegs.de
Eine Ausstellungsdokumentation mit Film entsteht während der Ausstellung und wird
Ende Oktober vorgestellt.
Die Ausstellung wird unterstützt durch:
Sparkasse 1822 (Partner des Stadtlabor unterwegs), Aventis Foundation – Programm
KulturMut, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Gemeinnützige Hertie-Stiftung,
Europäische Zentralbank, freunde&förderer des historischen museums frankfurt, ING-DiBA,
Firma Arnold Verkehrsabsicherung, BBS Speditions GmbH, Ortsbeirat 1, Frankfurter
Programm Aktive Nachbarschaft, Kulturamt der Stadt Frankfurt
Kooperationspartner:
Literaturhaus Frankfurt, Jüdisches Museum Frankfurt, Schauspiel Frankfurt; Ämter der Stadt
Frankfurt: Kulturamt, Grünflächenamt, Umweltamt, Denkmalamt und AMKA;
Landessportbund Hessen AK Geschichte, Nachbarschaftszentrum Ostend; Café FriedA –
integrative Drohgenhilfe; evanda – Leben mit Parkinson e.V., academia de tango; HowardPhilipps-Haus; Katakombe Kulturhaus Frankfurt; Initiative 9. November; Theaterhaus Kinderund Jugendtheater Schützenstraße; Anna-Schmidt Schule; Hochbunker/Gedenkstätte;
Fleming‘s Hotel Deluxe; Bürgerinstitut Rothschildpark; Initiative Rettet die Bäume-Rettet die
Wallanlagen; FES; Björn Wissenbach, Anlagenberater; Literaturbetrieb e.V.; ADFC
Ausstellende:
Spomenka Aleckovic, Anlageberater – Ferdinand Heide, Klaus Hannappel; Gisela Becker,
Meiki Beck, Jenni Benert, Dieter Church, CLUBBleu – Julia Mihály, Felix Leuschner; Swantje
Dahlen, Hans-Georg Dannert, evanda-Leben mit Parkinson e.V – Helmut Schubert, Brigitte
Kämpf, Bernhard Schaaf; Helga Franke, Jüdisches Museum Frankfurt - Sonja Thäder; Hubert
Gloss, Irene Glueck, Jan-Paul Goroncy, Projektgruppe GrünGürtel, Howard-Philipps-Haus –
Frank Paulun; Herbert Heise, Gisela Henning, Cornelia F.Ch. Heier, Susanne Hieble, Jelena
Hild, Winfried Hofmann-Jarczyck, Jochen Ickert, Gabriele Juvan, LeseSchreibKollektiv, Verena
Kuni, Karolin Leitermann, Irene Meyer, Ingeborg Müller, Kamü/Katharina Müller, Peter
Postleb, Nachbarschaftszentrum Ostend - Hans-Joachim Prenzel, Gudrun Schmidt, Nora
Finzel, Christiane Dubuque; Arno Rothacker, Red Park - Jörg Thums, Tim Schuster; Peter
Schermer, Anna Schmidt Schule, Peter Seidel, Gabriele Steiner, Manfred Steiner.
Pressekontakt
Corinna Engel
Museumskommunikation
historisches museum frankfurt
Tel. (+49) 069/212 37776 | [email protected]
Beiträge nach Lage in den Wallanlagen
Untermainanlage
1. Jüdisches Museum Frankfurt: „Vom Rothschildpalais zum Jüdischen Museum“
Vom 27.5. bis 24.8.14 zeigt die Kabinettausstellung „Vom Rothschildpalais zum Jüdischen Museum“
die Entwicklung des Hauses Untermainkai 14-15 angrenzend an die Wallanlagen. Die Bewohner und
Nutzer des klassizistischen Gebäudes werden in Erinnerung gerufen und damit Frankfurter jüdische
Geschichte erzählt.
2. Kamü / Katharina Müller: „Zeichnerischer Spaziergang Untermainanlage“
Zeichnerisch dokumentiert sind Momentaufnahmen, Interaktionen, unterschiedliche Passant/innen
und Besucher/innen des Grünstreifens und angrenzender Institutionen, Lebensraum von Menschen,
Tieren, Pflanzen im Park, Zusammenspiel von Natur und Urbanität, Architektur, Spuren politischen
Lebens. Im Literaturhaus sind Originale zu sehen, in den einzelnen Anlagenabschnitten
Reproduktionen an den Entstehungsorten.
3. Dieter Church: „Erinnerungen an das alte Schauspielhaus“
Seit 1975 sammelt Dieter Church leidenschaftlich Postkarten. Seine Sammlung umfasst ganz
Frankfurt – kaum ein Ort, zu dem er nichts besitzt. An allen vier Stadtlabor-Ausstellungen hat er
bisher teilgenommen. Hier zeigt er Kurioses und Sehenswertes rund um das Schauspielhaus.
Gallusanlage
4. Schauspiel Frankfurt, Schorsch Kamerun: „Frankfurter Rendezvous“
Musikalische Vollversammlung auf dem Willy-Brandt-Platz
Was passiert, wenn in Frankfurt die parallel laufenden Milieus, Geschichte und Gegenwart, die
Anonymseinwollenden und Lokalpatrioten, die Ordner und Banker, die verlierenden oder
gewinnenden Urbanisten künstlich gemischt werden, komprimiert vor der Euro-Skulptur? Moderne
Mix-Gesellschaft oder archaisches Schlachtfeld, verdrängende Gentrifizierung oder Chance für alle?
Schorsch Kamerun, Sänger der Hamburger Band „Die Goldenen Zitronen“ und Theaterregisseur, hat
aus diversen Interviews mit Menschen aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel eine „Oper zwischen den
Fronten“ geschrieben. Mit Musikern, Schauspielern und vielen, unterschiedlichsten Mitmachenden
aus Frankfurt sollen an acht Sommerabenden auf den Willy-Brandt-Platz/Wallanlagen die Träume,
Krisen und Strategien musikalisch und spektakulär verdichtet werden, die unsere überkomplexe
Gegenwart spiegeln
Text und Regie: Schorsch Kamerun. Musik: Schorsch Kamerun und Les Trucs
Mit: Schorsch Kamerun, Les Trucs, Franziska Junge, Mario Fuchs, Oliver Kraushaar und 30 Menschen
aus Frankfurt
Termine und Tickets: www.schauspielfrankfurt.de
5. LeseSchreibKollektiv: „Alter Wall – Neue Gräben?“
Am Willy-Brandt-Platz in den Wallanlagen, einem Ort, der alte und neue Grenzen markiert, treffen
Besucher/innen auf ein offenes LeseSchreibLabor. Hier ist jeder eingeladen an einem Zeitdokument
von Meinungen und Erfahrungen, Werten und Handlungsmotiven mitarbeiten und sich und anderen
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die Frage stellen: Welche Grenzen brauchen wir (heute) und welche könnten wir (vielleicht schon
morgen) überwinden?
6. Helga Franke: „MandatorySTOP“
Eine transitorische Grenze produziert Kontext
MandatorySTOP von Helga Franke erinnert an die Geschichte der ehemaligen Wallanlagen und
deutet die Funktion existierender Grenzen an: das Ausüben von Macht und Kontrolle. Die
künstlerische Installation wandert und findet sich an ehemaligen Grenzorten wieder, zuletzt in Berlin
am Brandenburger Tor.
7. Verena Kuni, Karolin Leitermann (Goethe Universität Frankfurt, Visuelle Kultur):
„WEGEN:WALLANLAGEN“
WEGEN:WALLANLAGEN lädt dazu ein, die Wallanlagen im Gehen zu erkunden und zu entdecken: Auf
Spaziergängen oder kurzen Passagen wächst ein Netzwerk von Wegpunkten, die historische und
aktuelle Situationen markieren. Die Stationen lassen sich individuell zu Spaziergängen verknüpfen,
daneben lädt das Projekt zu gemeinsamen Spaziergängen ein. Termine finden sich kurzfristig online.
Mit einem mobilen „Kiosk“ sind die Spaziergänger/innen auf ihren Touren unterwegs, die Ergebnisse
werden in einer zentralen Karte in der Eschenheimer Anlage eingetragen und können dort besichtigt
werden.
Termine online: www.under-construction.cc/wegen-wallanlagen
8. Kamü / Katharina Müller: „Zeichnerischer Spaziergang Gallusanlage“ (siehe Beitrag Nr. 2)
9. Jan-Paul Goroncy, Christina Scheitterer: „Menschen in den Wallanlagen: Herr Bailly“
„Die geistige Haltung der Großstädter zu einander wird man in formaler Hinsicht als Reserviertheit
bezeichnen dürfen.“ (Georg Simmel 1903, Die Großstädte und das Geistesleben)
In den Wallanlagen gehen wir unserer Wege, sitzen auf den Bänken, sehen und beobachten andere
Menschen. Oft nehmen wir sie aber gar nicht wirklich wahr, wir legen ihnen vielmehr eine Schablone
über: die Rentnerin, der Obdachlose, der Banker, die Mutter, der Junkie, der Kioskbesitzer und so
weiter. Doch wir hinterfragen nur selten, wer sich hinter der Schablone verbirgt. Der Park ist nicht
nur ein Durchgangsweg – er ist ein sozialer Raum, der von vielen Nutzerinnen und Nutzern produziert
wird. Wir stellen Ihnen auf Ihrem Weg durch die Wallanlagen verschiedene Nutzer/innen vor und
zeigen die Persönlichkeiten hinter der Schablone. Hier: Der Kioskbesitzer Herr Bailly.
10. Peter Seidel: „Ganz unten“
Peter Seidel ist Fotokünstler mit einem Blick für die Geschichte unter und hinter die Kulissen. In der
Taunusanlage bietet sein Bild vom Fremdeingang tiefen Einblick in die Kanalisation, einen Aspekt der
Frankfurter Unterwelt. Am Eschenheimer Tor wirft er stellvertretend für uns einen Blick in das
Innenleben hoch oben im Eschenheimer Turm.
Taunusanlage
11. Umweltamt Frankfurt, Hans-Georg Dannert: „Der Anlagenring und das Frankfurter Stadtklima“
Die Wallanlagen haben, wie jede Grünfläche, eine ausgleichende Funktion für das Frankfurter
Stadtklima. Im Klimaplanatlas des Umweltamtes wird die klimatische Situation der Stadt gezeigt –
hier ist die positive Wirkung des Anlagenrings für die Innenstadt sichtbar.
12. Umweltamt Frankfurt, Projektgruppe GrünGürtel: „Der Frankfurter GrünGürtel: von den
Wallanlagen abgeguckt“
Die Wallanlagen und ihr Schutz durch die „Wallservitut“ dienten den Frankfurter Stadtverordneten
als Vorbild für den GrünGürtel. Der von der Projektgruppe GrünGürtel entworfene „Strahlen- und
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Speichenplan“ zeigt, wie GrünGürtel und Wallanlagen künftig verbunden und die Stadt trotz
Bebauung grüner werden könnte.
13. Kamü / Katharina Müller: „Zeichnerischer Spaziergang Taunusanlage“ (siehe Beitrag Nr. 2)
14. Gabriele und Manfred Steiner: „Du Fay`scher Wallgarten“
Die Geschichte der Wallanlagen interessiert das Ehepaar Gabriele und Manfred Steiner schon lange.
Ihnen liegt daran, dass die historischen Besonderheiten nicht in Vergessenheit geraten und dass
möglichst viele Menschen davon erfahren. In der Ausstellung erzählen sie an verschiedenen Orten
von der Geschichte der Wallanlagen, hier über das ehemalige Gartengrundstück der Familie Du Fay.
15. Peter Schermer, Landessportbund Hessen, AK Geschichte: „Geschichte der Frankfurter
Stadtstaffel“
Von 1911 bis 1980 wurden in Frankfurt Stadtstaffel-Läufe veranstaltet, die teilweise oder auch
vollständig „Rund um die Anlagen“ führten. Start und Ziel war meistens der Opernplatz.
Die Stadtstaffel gehörte lange Zeit zu den großen sportlichen Ereignissen in Frankfurt und lockte
Zehntausende von Schaulustigen an. Peter Schermer will dieses Großereignis wieder in Erinnerung
rufen.
16. Winfried Hofmann-Jarczyck: „Wall-Running“
Die grünen Wallanlagen sind ein beliebter Ort für Jogger! Beim gemeinsamen Wall-Running kann
jeden Montag um 17:30 Uhr die zusammenhängende Kronenform des Anlagenrings am eigenen Leib
erfahren werden. Start ist immer das historische museum frankfurt.
Bockenheimer Anlage
17. Gisela Becker, Gisela Henning: „Trauer um die Bäume oder: Wem gehören die Wallanlagen?“
Die langjährige Baustelle an der Bockenheimer Anlage hat zur Folge, dass der wohl schönste
Anlagenabschnitt jahrelang nur eingeschränkt genutzt werden kann. Gisela Becker und Gisela
Henning kritisieren den Umgang mit der Grünfläche, erinnern an den Protest um die Fällung von 23
Bäumen und wünschen sich, dass die alte Idylle wieder hergestellt wird.
18. Herbert Heise: „Umgestaltung der Bockenheimer Anlage“
Herbert Heise hat als Landschaftsarchitekt in den 1980er Jahren die Umgestaltung der Bockenheimer
Anlage verantwortet. Er kann auf ein reichhaltiges 50jähriges Berufsleben als freier Architekt
zurückblicken. Heute kritisiert er den Umgang mit der Grünfläche und fordert ein Parkpflegewerk.
19. Spomenka Aleckovic: „Natur in Gefahr“
Installationen im öffentlichen Raum in der Bockenheimer Anlage. Die Künstlerin zeigt, wie verletzlich
der Lebensraum der Tiere in der Stadt ist. Die Arbeiten sind ein Appell, die Vielfalt der Tiere und
Vögel zu erhalten und wenn möglich sogar zu erhöhen.
20. Jelena Hild: „Zu Ehren der Bäume“
Jelena Hild ist Künstlerin in Offenbach. Ihre Arbeiten liefern Beobachtungen zu den vielen
unterschiedlichen Formen in der Natur und machen aufmerksam auf die wohl wichtigsten Bewohner
der Wallanlagen: die Bäume und Pflanzen.
21. Christiane Dubuque, Nachbarschaftszentrum Ostend: „Mein Arbeitsweg“
Christiane Dubuque beschreibt ihren Weg zur Arbeit: Von der Bockenheimer Anlage bis ins Ostend
macht sie Begegnungen, überwindet Hindernisse und genießt die Grünfläche mit ihren
gestalterischen Elementen und schildert ihre wachsende Liebe zum innerstädtischen Grüngürtel. Ein
ganz persönlicher Einblick in einen normalen Alltag in den Frankfurter Wallanlagen.
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22. Jan-Paul Goroncy, Christina Scheitterer: „Menschen in den Wallanlagen: Brigitte“ (siehe Beitrag
Nr. 9; hier: Brigitte)
23. Anna Schmidt Schule/Grundschule: „Entenhotel, Musikgeschichte und grünes Klassenzimmer“
Für die Grundschüler/innen der Anna Schmidt Schule sind die Wallanlagen das zweite (grüne)
Klassenzimmer. In mehreren Beiträgen zum Entenhotel, den Ginkgo-Bäumen, dem Philipp-ReisDenkmal oder der Wetterfahne im Eschenheimer Turm setzten sich die Schüler/innen mit den
Wallanlagen auseinander.
24. Jochen Ickert: „Wallanlagen – Grüner Erlebnisweg zwischen Asphaltringen“
Die fotografischen Momentaufnahmen von Jochen Ickert nehmen die Wallanlagen als Durchgangsund Verkehrsort in den Blick und sind ein Plädoyer für eine grüne Erholungsachse. Hier sind
Hindernisse markiert, denen Pendler/innen oder Radfahrer/innen in den Anlagenabschnitten
begegnen und Orte, die erlebnisreich und erholsam wirken.
25. Kamü / Katharina Müller: „Zeichnerischer Spaziergang Bockenheimer Anlage“
(siehe Beitrag Nr. 2)
26. Gabriele und Manfred Steiner: „Von Mauern zu Gärten“ (siehe Beitrag Nr. 14; hier: über die
Schleifung der ehemaligen Befestigungsanlage und die privaten Gärten)
27. Ingeborg Müller: „Die Wallservitut“
Die Wallanlagen, der parkähnliche Grüngürtel rund um die heutige Innenstadt von Frankfurt, werden
durch die „Wallservitut“ juristisch geschützt – deutschlandweit eine Besonderheit! Der Beitrag von
Ingeborg Müller stellt die Regelung vor und fordert einen konsequenten Schutz der Wallanlagen.
28. red park (Jörg Thums, Tim Schuster): „Batzen, Bags and Boxes. Schön hier, nicht wahr? Obwohl!“
Die Wallanlagen stellen ein wertvolles Stück öffentlichen Raums dar, der über 200 Jahre durch die
„Wallservitut“ auch rechtlich geschützt wurde. Die Performance-Gruppe „red park“ will auf die
Bebauung in der Anlage hinweisen, die dem Grundgedanken der „Wallservitut“ widerspricht.
Die Einverleibung des Stadtbads Mitte in das Luxushotel Hilton stellt für sie eine zunehmende
Privatisierung öffentlichen Raums dar. Mit der Performance „Park and Breakfast“ am 29.8.2014
fordern sie dazu auf, sich den Raum der Bockenheimer Anlage gemeinsam anzueignen.
29. Anna Schmidt Schule/Grundschule: „Das Ginkgo-Herz…`gibt geheimen Sinn zu Kosten´“ (siehe
Beitrag Nr. 23; hier: Eine temporäre Markierung mit Kreide zeigt, dass die drei Ginkgo-Bäume in
Blattform gepflanzt wurden)
30. Hans-Joachim Prenzel: „‘Es war einmal‘…die verschwundenen Skulpturen aus den Wallanlagen“
Man sollte die Frankfurter Denkmäler gleich auf Rädern bauen, lautet eine bekannte Frankfurter
Weisheit, denn sie verschwinden, werden abgebaut, tauchen an neuen Orten wieder auf und
erzählen damit viel über Frankfurter Stadtpolitik. Die verschwundenen Denkmäler der Wallanlagen
und deren Geschichten und Werdegang sind hier Thema.
31. Anna Schmidt Schule/Grundschule: „Der Eschenheimer Turm und die Neun in der Wetterfahne“
(siehe Beitrag Nr. 23; hier: An dieser Stelle darf ein Rätsel gelöst werden)
32. Peter Seidel: „Ganz oben“ (siehe Beitrag Nr. 10)
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Eschenheimer Anlage
33. Anna Schmidt Schule/Grundschule: „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ (siehe Beitrag Nr. 23;
hier: Am Philipp-Reis-Denkmal geht es um den ersten Satz, der jemals durch ein Telefon gesprochen
wurde)
34. Irene Glueck: „Zwietracht am Brunnen oder der verhexte Hut“
Der Streit ums Wasser ist so alt wie die Menschheit. Im alten Frankfurt war die Nutzung der Brunnen
schon früh streng geregelt. Streitereien während des Brunnenfestes waren mit empfindlichen Strafen
belegt. Trotzdem kommt es zur Prügelei ...! Eine wundersame Begebenheit aus der Geschichte der
Stadt überliefert in einem Brunnenbuch.
Zwei junge Frauen in Sonntagskleidern träumen sich tanzend und spielend in einen Garten aus alten
Zeiten und entführen uns alle in diesen Traum und die Zeit dieser Geschichte. So beginnt das Spiel.
Am Schluss ist der Brunnen sauber und der Frieden in der Brunnengilde wieder hergestellt.
Zum Vergnügen des verehrten Publikums, dargestellt von Künstlerinnen und Künstlern um die
Erzählerin Irene Glueck, die Pantomimin Hiltrud Hauschke und die Performerinnen Swantje Dahlen
und Meiki Beck.
Für einen zünftigen Trunk ist gesorgt, Speisen für das Brunnenfest bitte mitbringen.
Ort: Bürgergarten (Tiefgarten am Eschenheimer Tor). Termine: Di 24. Juni 20:00 (ohne Performance);
Fr 04. Juli 20:00; Sa 19. Juli 16:00; Sa 09. August 16:00 (ohne Performace).
35. Susanne Hieble: „Rund um Frankfurts City – die Wallanlagen“
Eigene Fotos, Bilder aus dem Internet und Zeichnungen aus in den 1960er Jahren erschienenen
Büchern „Das unbekannte Frankfurt“ von Walter Gerteis, dienten als Vorbilder für die abgebildeten
Motive. Sie zeigen Momentaufnahmen aus dem früheren und heutigen Leben rund um die
Frankfurter Wallanlagen. Präsentiert wird die Collage am idyllischen Bürgergarten in der
Eschenheimer Anlage.
36. Anlagenberater: „Eine Vision für die Wallanlagen – Central Park Wallanlagen“
Die Architektengruppe „Anlagenberater” hat eine Vision für die Wallanlagen entwickelt: Wie der
Central Park New York hat die Grünfläche das Potential eine klare Kante zur Stadt hin zu zeigen. Die
Wallanlagen sind, wie der Main, ein wesentliches, Identität stiftendes Merkmal des Frankfurter
Stadtgrundrisses. Hier geht es um die Perspektiven, die sich aus einer zusammenhängenden Fläche
städtebaulich für Frankfurt bieten.
37 Jenni Benert, Arno Rothacker, TU Darmstadt: „Dazwischengehen“
Längst ist der Anlagenring ein Kulturgut geworden, das nicht nur eine wichtige Rolle für Frankfurts
nachhaltige Stadtentwicklung einnimmt. Die zunehmende Fragmentierung der Wallanlagen hat den
Verlust von Kultur und Grün zu Folge. Wir müssen „Dazwischengehen“! Der architektonische
Entwurf, entstanden als Semesterprojekt an der TU Darmstadt, bietet einen Vorschlag für eine sanfte
Intervention, die in drei Phasen stattfinden könnte.
38. Anna Schmidt Schule/Leistungskurs: „Visionen für die Verbesserung der Wallanlagen“
„Die Wallanlagen könnten noch schöner sein!“ Das war die einhellige Meinung im Kunst
Leistungskurs der Anna Schmidt Schule. Unter der Leitung von Doris Schmidt erarbeiteten die
Jugendlichen Ideen, wie man die Wallanlagen für die verschiedenen Bewohner/innen und
Besucher/innen unserer Stadt attraktiver gestalten könnte.
39. Kamü / Katharina Müller: „Zeichnerischer Spaziergang Eschenheimer Anlage“ (siehe Beitrag Nr.
2)
40. evanda – Leben mit Parkinson e.V.: „Das Maurische Haus – eine Fata Morgana mitten in
Frankfurt“
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Der Selbsthilfeverein evanda – Leben mit Parkinson e.V. hat heute seine Vereinsräume im unteren
Geschoss des Maurischen Hauses. Die Villa, um die sich viele Legenden ranken und die durch ihre
ungewöhnliche orientalische Architektur auffällt, befindet sich in der Blumenstraße 2/Ecke
Eschenheimer Anlage. Hier treffen sich die Mitglieder von evanda jeden Mittwoch um 18.30 Uhr. Für
den 4. Juni 2014, 18 Uhr, laden sie ein ins Maurische Haus zu einer Lesung Maurischer Märchen mit
Irene Glueck und für den 12. Juli, 16 Uhr, zum Tango in den Anlagen mit der „academia de tango“:
Tango-Show mit anschließendem Workshop, auch für therapeutisches Tango Tanzen.
41. Howard-Philipps-Haus: „Wunschbaum der Wohnungslosen“
Im „Wunschbaum der Wohnungslosen“ sind Wünsche von Bewohnern des Howard-Philipps-Hauses
formuliert. Der Wunschbaum begegnet damit Klischees, die über Wohnungslosigkeit herrschen und
will dazu beitragen, das Verständnis für diese Lebenslage zu erweitern.
42. Jan-Paul Goroncy, Christina Scheitterer: „Menschen in den Wallanlagen: Bernhard, Martin“
(siehe Beitrag Nr. 9, hier: Bernhard, Martin)
43. Verena Kuni, Karolin Leitermann (Goethe Universität Frankfurt, Visuelle Kultur):
„WEGEN:WALLANLAGEN“ (siehe Beitrag Nr. 7)
44. Hubert Gloss: „Eines der letzten Büdchen seiner Art – Frankfurter Wasserhäuschen“
Hubert Gloss, freier Autor und Fotograf, ist fasziniert von den Frankfurter Wasserhäuschen – den
Büdchen in denen sich der gesamte Kosmos unserer Gesellschaft spiegelt. Hier sieht man
Zeitgenossen, mit oder ohne Alkoholproblem, Bild-, FNP-, und FAZ-Leser... arm, flüssig und teils auch
geistreich. Seine Fotos zeigen Momentaufnahmen am Büdchen in den Wallanlagen.
Friedberger Anlage
45. Dieter Church: „Odeon und Ariadne“ (siehe Beitrag Nr. 3; hier: Kurioses und Sehenswertes rund
um das Odeon, die Ariadne und den Bethmannschen Weiher)
46. CLUBbleu: „DARK ENERGY – eine postapokalyptische Stadt“. Sound der Wallanlagen.
Wie klingen die Wallanlagen? In einer Soundstation sind akustische Abdrücke aus den Wallanlagen
versammelt. Zudem gibt es in der App zu jedem Anlagenabschnitt einen Audiotrack, der den
charakteristischen Sound der Umgebung vorstellt. Kombinationen aus lautem Vogelgezwitscher und
Motorenlärm werden in Kompositionen des Elektronik-Duos integriert. Das schmale grüne Band
durch die hochtechnisierte Stadt ist geprägt durch ein maschinelles Klangbild, das immer wieder in
den Naturraum einbricht.
47. FriedA – integrative drogenhilfe e.V., Büro Gabriele Juvan: „SkulpturMüllSkulptur –
Weggeworfenes verwandelt sich zu Kunst“
Schätzungsweise 50 m³ trockenen Müll werden die Besucher/innen in diesem Teil der Anlagen von
Mai bis Ende September in die Papierkörbe oder auf den Boden werfen. Etwa soviel wie in ein
geräumiges Zimmer passt – vom Boden bis zur Decke gefüllt. Während des „Stadtlabors
Wallanlagen“ wird dieser Müll einmal nicht sofort entsorgt, sondern zum Material einer drei Monate
lang wachsenden Skulptur.
48. Jan-Paul Goroncy, Christina Scheitterer: „Menschen in den Wallanlagen: Thomas“ (siehe Beitrag
Nr. 9; hier: Thomas)
49. Gabriele und Manfred Steiner: „Englischer Gartenstil durch einen zugereisten Gärtner –
Sebastian Rinz“ (siehe Beitrag Nr. 14; hier: Sebastian Rinz)
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50. Kamü / Katharina Müller: „Zeichnerischer Spaziergang Friedberger Anlage“ (siehe Beitrag Nr. 2)
51. AG Geschichte, Nachbarschaftszentrum Ostend, Hans-Joachim Prenzel: „Das Heine-Denkmal
und das Uhrtürmchen“
An dieser Stelle stand bis 1933 das Heine-Denkmal, gewidmet dem großen jüdischen Dichter. Das
Uhrtürmchen, das von dieser Stelle aus zu sehen ist, hatte für die religiösen Juden aus dem Ostend
früher eine große Bedeutung.
52. AG Geschichte, Nachbarschaftszentrum Ostend, Gudrun Schmidt: „Erinnerung an die Synagoge
Friedberger Anlage“
Dort wo heute der große Hochbunker steht, war bis zur Reichspogromnacht 1938 die große
Synagoge in der Friedberger Anlage. Sie wurde 1907 als Nachfolgehaus für die Synagoge
Schützenstraße gebaut, die zu klein geworden war. 1943 wurde an der Stelle von französischen
Kriegsgefangenen der Hochbunker gebaut. Heute befindet sich darin eine Ausstellung zum jüdischen
Ostend.
53. red park (Jörg Thums, Tim Schuster): „Batzen, Bags and Boxes. Die Sperrbatzenkrawalle oder:
über die Notwendigkeit kommender Aufstände“
Städtisches Zusammenleben ist ein dynamischer Zustand, der dauerhaft verhandelt werden muss.
„red park“ erinnert an die Sperrbatzen-Krawalle von 1831 am Allerheiligentor, die aufgrund einer
Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Frankfurter Bürger/innen entstanden. Auch weiterhin gilt
es gegen Formen gesellschaftlichen Ausschlusses und für die Veränderung der alltäglichen
Verhältnisse zu streiten. Dieser Ort möchte deshalb als Treffpunkt genutzt werden, um sich über die
Notwendigkeit kommender Aufstände zu verständigen.
Obermainanlage
54. Gabriele und Manfred Steiner: „Festungsbau“ (siehe Beitrag Nr. 14; hier: die Befestigungsanlage)
55. Herbert Heise: „Umgestaltung der Obermainanlage Ende der 1980er Jahre“
Auch die Obermainanlage wurde neben der Bockenheimer Anlage durch das Büro des
Landschaftsarchitekten Herbert Heise von 1987 an umgestaltet. Mit der Sanierung dieser Anlage
wurde die grundlegende Überarbeitung der Wallanlagen in den 1980er Jahren abgeschlossen.
Besonders gelungen empfindet Herbert Heise die grundsätzliche Überholung des
Rechneigrabenweihers. Die Anlagen erfordern eine hohe Pflege, sodass auch in den nächsten Jahren
eine Überholung ansteht.
56. AG Geschichte, Nachbarschaftszentrum Ostend: „Jüdisches Leben in den Wallanlagen zwischen
Ostend und Fischerfeldviertel“
Seit der Auflösung der Judengasse Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg war die
Gegend rund um den Rechneigrabenweiher ein Ort regen jüdischen Lebens. Diese Stelle der Stadt
war der Schwerpunkt der orthodoxen jüdischen Gemeinde, die mit ihrem Rabbiner Samson Raphael
Hirsch über Frankfurt hinaus einen wesentlichen Einfluss auf die streng traditionell geprägten Teile
des Judentums ausübte. Zahlreiche Einrichtungen, wie Synagogen, Schulen oder Krankenhäuser
wurden, oft als wohltätige Stiftungen in oder nahe den Wohngebieten, gegründet. Dass vor der
Vernichtung der jüdischen Gemeinden Frankfurts und während der Zeit des Nationalsozialismus,
jahrzehntelang ein bedeutender Teil der Bürger Frankfurts rund um die östlichen Wallanlagen lebte,
will die Geschichts-AG des Nachbarschaftszentrums Ostend mit ihrem Beitrag und vier Führungen in
diesem Teil der Wallanlagen aufzeigen.
57. Gabriele und Manfred Steiner: „Jakob Guiollett“ (siehe Beitrag Nr. 14; hier: Jakob Guiollett)
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58. AG Geschichte, Nachbarschaftszentrum Ostend, Nora Finzel: „Die Wanderschaft der Bücher“
Ernst Loewy machte in den 1960er Jahren eine überraschende Entdeckung im Bunker in der
Friedberger Anlage. Alte hebräische Handschriften fristeten ein einsames Dasein in den
Kellerräumen. Was haben sie zu bedeuten und wie kamen Sie dorthin? Was haben die Schriften mit
der Alten Stadtbibliothek zu tun, in der heute das Literaturhaus residiert? Der Kurzkrimi von Nora
Finzel beruht auf einer wahren Begebenheit.
59. Kamü / Katharina Müller: „Zeichnerischer Spaziergang – Originalbilder“ (siehe Beitrag Nr. 2)
Ein- und Ausgänge der Anlagenabschnitte
60. Ingeborg Müller: „Beschilderung der historischen Wallanlagen“
Viele Menschen nutzen einzelne Anlagenabschnitte und haben kein Bewusstsein dafür, dass es sich
bei den Wallanlagen um eine zusammengehörige Grünfläche handelt. Die Wallanlagen als historische
Grünanlage müssen als solche gekennzeichnet werden, das ist das Anliegen dieses Beitrags. In der
Ausstellung finden sich deshalb an den Eingängen aller sieben Anlagenabschnitte Kurztexte zur
Geschichte der Anlage von Ingeborg Müller.
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Corinna Engel
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8
Rahmenprogramm nach Themen
Alle Informationen zu den Veranstaltungen finden sich auch auf dem Faltplan, der StadtlaborWallanlagen-App und im Internet auf: www.historisches-museum.frankfurt.de und
www.wallanlagen.stadtlabor-unterwegs.de
Ausstellungseröffnung: park in progress. Stadtlabor unterwegs in den Wallanlagen
Sonntag, 18. Mai 2014, 14 Uhr
Schauspiel Frankfurt, Chagallsaal
Begrenzte Platzzahl, Anmeldung unter: [email protected]
Tag der Wallanlagen. „Bergfest“ zur Ausstellung
Samstag, 12. Juli, 13 – 18 Uhr
Am „Tag der Wallanlagen“, dem Bergfest im Park, erwarten Sie die Co-Kuratoren an ihren Beiträgen
zum Gespräch, mehrsprachige Führungen ermöglichen den Zugang zur Ausstellung und ein
internationales Picknick in Kooperation mit dem AMKA lädt ein, den Park auch kommunikativ und
sozial zu nutzen. Zum Schluss lädt evanda – Leben mit Parkinson e.V. in Kooperation mit der
„academia de tango“ zum Tangotanzen im Park ein. Einführungen für Anfänger inklusive!
In Kooperation mit: evanda - Leben mit Parkinson e.V., „academia de tango“ und AMKA
Finissage der Ausstellung: Fahrradtour um den Anlagenring
Erinnerung an den historischen Staffellauf von 1925
Sonntag, 21. September 2014, 14 Uhr
Treffpunkt: Alte Oper, Bockenheimer Anlage
KOOPERATIONEN
Kabinettausstellung: Vom Rothschildpalais zum Jüdischen Museum
Ort: Jüdisches Museum Frankfurt
27. Mai – 24. August 2014
Festival: WAS WIR SUCHEN, IST ALLES
Romantik, Literatur und Region.
31. Mai – 6. Juni 2014
Ort: Literaturhaus Frankfurt am Main
Infos unter: www.literaturhaus-frankfurt.de
Frankfurter Rendezvous
Musikalische Vollversammlung auf dem Willy-Brandt-Platz
Text und Regie: Schorsch Kamerun
Alle Termine und Tickets unter: www.schauspielfrankfurt.de
Donnerstag 5. Juni 2014
1
VORTRAG und DISKUSSION
Vortrag und Diskussion: Frankfurter „Mythos“ vom Wallservitut. Geschichte und Entwicklung der
Wallanlagen.
Die heutigen Wallanlagen sind Ergebnis der in einen öffentlichen Park umgewandelten Fläche der
Frankfurter Stadtbefestigung. Ende des 18. Jahrhunderts wurde mit der Schleifung der rund 400
Jahre alten Bastion begonnen. Militärtechnisch waren sie überholt, politisch eher im Weg und auch
die Bürger der Stadt erhofften sich eine Stadt ohne Mauern, eine offene Stadt. Die Wallservitut, die
die Wallanlagen vor Bebauung schützt, ist deutschlandweite einmalig. Im Vortrag und der
anschließenden Diskussion gibt die Kunsthistorikerin Ulrike May einen Überblick über Geschichte und
Entwicklung der Wallanlagen und der Architekt Ferdinand Heide eröffnet einen neuen Blick auf die
schützenswerte Grünfläche. Er stellt eine Entwurfsidee vor, die er zusammen mit Kollegen aus dem
Bund Deutscher Architekten – Klaus Hannappel, Thomas Meurer, Claudia Meixner, Ian Shaw und Ingo
Schrader – erarbeitet hat.
Mit: Ulrike May (Kunsthistorikerin) und Ferdinand Heide (Architekt)
Donnerstag, 22. Mai 2014, 19 Uhr
Treffpunkt: historisches museum frankfurt
Vortrag: Die Frankfurter Stadtstaffel
„Zehntausende haben an der Strecke gestanden. Die Stadtstaffel war schon von ihrem Beginn an […]
eine Angelegenheit von ganz Frankfurt. Sie gehörte bald zum Leben dieser großen Stadt am Main wie
der Wäldchestag. Sie war lange eines der größten sportlichen Ereignisse, das es an Bedeutung mit
den Fußballschlachten auf dem alten Riederwaldplatz […] und mit der einstmals so populären
Regatta aufnehmen konnte.“ (FAZ 1936)
In Frankfurt fand ein solcher Staffel-Lauf erstmals 1911 statt. Bis 1966 wurden jährlich StadtstaffelLäufe veranstaltet, außer während der beiden Weltkriege. An die Läufe schlossen sich oft
„Werbemärsche“ an, die mit einer Siegerehrung endeten. Die Staffeln mit Start und Ziel am
Opernplatz führten „Rund um die Anlagen“. Peter Schermer erinnert in seinem Vortrag an den
beliebten Staffellauf durch Frankfurts Innenstadt.
Mit: Peter Schermer, Landessportbund Hessen
Montag, 8. September 2014, 18:30 Uhr
Ort: Nachbarschaftszentrum Ostend
Stadtlabor-Debatte: Wir sind die Stadt!
„Die Stadt ist tot – es lebe die Stadt“ – Der öffentliche Raum wird wieder neu entdeckt. Mitten im
Hyperindividualismus wächst die Sehnsucht nach kollektiver Erfahrung und findet in der Stadt ihren
Ort. Das „Stadtlabor unterwegs“ ist eine von vielen ausdifferenzierenden Formen, wie Menschen sich
ihre Stadt erschließen und aneignen. Wie und ob die Zusammenarbeit von Behörden und Bürgern in
partizipativen Prozessen gelingen kann, ist Thema der Stadtlabor-Debatte mit dem Redakteur und
Autor Hanno Rauterberg.
Mit: Hanno Rauterberg, ZEIT
Freitag, 12. September 2014, 17 Uhr
Ort: historisches museum frankfurt
Eintritt: 4 €
2
SPAZIERGANG
Spaziergang: Literaten am Wegesrand – ein literarischer Spaziergang durch die Frankfurter
Wallanlagen
„Augen auf!“ rufen wir, wenn es durch die Wallanlagen im Frankfurter Grüngürtel geht. Denn hier
wurde einiges über die Jahre abgestellt, pardon, wir meinen natürlich: aufgestellt. Denkmäler
erinnern an Literaten und ihre Geschichten – die erzählten und die gelebten. Wir vom
Literaturbetrieb e.V. laden ein, diesen kleinen Abenteuern am Wegesrand zu begegnen.
Mit: Literaturbetrieb e.V.
Samstag, 24. Mai 2014, 14 Uhr
Treffpunkt: Brunnen vor der Alten Oper, Ziel: Nizza.
Kosten: 7 €, Anmeldung: [email protected], 069/549169
Spaziergang: Geschichte der Frankfurter Wallanlagen. Vom Eschenheimer Tor bis zum WillyBrandt-Platz
Wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, wie und warum es zu den Frankfurter Wallanlagen
kam und wie sich die Befestigungsanlagen zu prachtvollen Gärten entwickelten, wer die Macher der
Wallanlagen waren und was die „Wallservitut“ ist, dann erhalten Sie Antworten auf unserem
Rundgang vom Bürgergarten bis zum Nizza am Mainufer.
Mit: Manfred und Gabriele Steiner
Sonntag, 25. Mai 2014 und 31. August 2014, 11 Uhr
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Flemings Hotel Deluxe, Eschenheimer Tor
Infos und Anmeldung unter: 069/784579
Spaziergang: Mauern zu Gärten!
Im Rahmen des Festivals „Was wir suchen ist alles. Romantik, Literatur und Region“
Die Romantik als Zeit, in der alte Fesseln fallen: auch im urbanen Raum. Bis 1812 wurden die
Frankfurter Stadtmauern geschliffen und die Freiflächen in einen englischen Park verwandelt. Was so
entstand, war eine Idylle mit leisen Winkeln, Teichen, Kunstwerken und neuen Aussichten.
Städtebauer und Historiker Björn Wissenbach erkundet diese „romantische Schutzzone“, erläutert
Konzeption und Besonderheiten der Wallanlagen – und wie es zur „Romantisierung“ der Frankfurter
Bürger kam.
In Kooperation mit dem Literaturhaus Frankfurt
Mit: Björn Wissenbach
Dienstag, 3. Juni 2014, 17 – 19 Uhr
Treffpunkt: Literaturhaus Frankfurt am Main, Foyer
Kosten: 12 € / 8 € - begrenzte Teilnehmerzahl!
Sonntagsspaziergang: Jüdisches Leben in den östlichen Wallanlagen.
Anschließend Besichtigung der Ausstellung „Ostend, Blick in ein jüdisches Viertel“
Seit der Auflösung des Ghettos Judengasse Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg
war die Gegend rund um den Rechneigrabenweiher in der Obermainanlage ein Ort regen jüdischen
Lebens. Während der Führungen werden besondere Orte im Fischerfeldviertel, der Obermainanlage
und der Friedberger Anlage aufgesucht. Im Anschluss an die Führung ist die Besichtigung der
Ausstellung „Ostend, Blick in ein jüdisches Viertel“ im Hochbunker Friedberger Anlage 5/6 möglich.
Mit: Jürgen Steinmetz, der Geschichts AG des Nachbarschaftszentrums Ostend, in Kooperation mit
dem Theaterhaus und der Initiative 9. November.
Sonntag, 15. Juni 2014, 20. Juli, 24. August 2014, 7. September 2014, 11 Uhr
Treffpunkt: Kinder- und Jugendtheater Schützenstraße 12 (am 20. Juli Hochbunker/Gedenkstätte)
3
Baumspaziergang: Wo steht ein Osagedorn in den historischen Wallanlagen?
Wir lernen beim Baumspaziergang in der Bockenheimer und Eschenheimer Anlage die oft
ausländischen Baumarten kennen, betrachten markante, alte Bäume und unterhalten uns über die
Gesamtgestaltung der grünen Wallanlagen. Gegen Ende suchen wir den Osagedorn.
Mit: Gisela Becker, Initiative Rettet die Bäume – Rettet die Wallanlagen
Mittwoch, 18. Juni 2014, 14 – 16 Uhr
Treffpunkt: Albert-Mangelsdorff-Weiher (Erinnerungsschild) in der Bockenheimer Anlage
Veranstaltung barrierefrei
Infos: www.stadtundnatur.wordpress.com
Drei auf einen Streich. Ein Spaziergang durch die mögliche GrünGürtel-Speiche Nordwest von den
Wallanlagen zum GrünGürtel.
Die Wallanlagen und ihr Schutz durch die „Wallservitut“ dienten den Frankfurter Stadtverordneten
als Vorbild für den GrünGürtel. Heute wecken die positiven Erlebnisse im GrünGürtel und der
Klimawandel auch in der Stadt das Bedürfnis nach mehr Grün. Der „Strahlen- und Speichenplan“
zeigt, wie GrünGürtel und Wallanlagen künftig verbunden und die Stadt trotz Bebauung grüner
werden könnte. Der Spaziergang mit Experten zu Geschichte und Natur führt von den Wallanlagen in
den Grüngürtel und thematisiert den Strahlen und Speichenplan.
Mit: Björn Wissenbach (Historiker) und Rainer Zimmermann (Umweltamt)
Sonntag, 14. September 2014, 11 Uhr
Treffpunkt: Unter den Arkaden an der Südseite des Opernplatzes; Ziel: Volkspark Niddatal
Infos: 069/21239100, [email protected], www.grüngürtel.de
WEGEN:WALLANLAGEN
Erkundungsspaziergänge durch die Anlagen mit anschließender Markierung von Entdeckungen.
Mit Verena Kuni und Karolin Leitermann, Goethe-Universität, Visuelle Kultur
19. Mai – 22. September 2014
Termine online: www.under-construction.cc/wegen-wallanlagen
WEGEN:WALLANLAGEN lädt dazu ein, die Wallanlagen im Gehen zu erkunden und zu entdecken: Auf
Spaziergängen oder kurzen Passagen wächst ein Netzwerk von Wegpunkten, die historische und
aktuelle Situationen markieren. Mit einem mobilen „Kiosk“, sind die Spaziergänger/innen auf ihren
Touren unterwegs, die Ergebnisse werden in einer zentralen Karte in der Eschenheimer Anlage
eingetragen und können dort besichtigt werden.
SPORT
Wall-Running. Laufen durch die Wallanlagen (Rundlauf ca. 6km)
Ausgangspunkt ist das historische museum frankfurt in Richtung Nizzaufer. Am Jüdischen
Museum/Untermainanlage beginnt unser Weg durch die Wallanlagen. Wenn wir den Eschenheimer
Turm sehen, ist etwa die Hälfte des Wegs geschafft. Nach der Obermainanlage gelangen wir wieder
ans Mainufer. Die Frankfurter Skyline vor Augen endet unser Lauf am historischen museum frankfurt.
Das Lauftempo wird etwa 7 Minuten pro km betragen. „Zwangspausen“ gibt es bei den Straßen, die
die Wallanlagen durchqueren.
Mit: Winfried Hofmann-Jarczyk
Jeden Montag, 19. Mai – 15. September 2014, 17:30 – 18:30 Uhr
Treffpunkt: historisches museum frankfurt, Foyer
Infos und Anmeldung: [email protected]
4
FAMILIE
Theater: Zwietracht am Brunnen. Ein verhexter Hut und ein Fest für die ganze Familie.
Der Streit ums Wasser ist so alt wie die Menschheit. Im alten Frankfurt war die Nutzung der Brunnen
schon früh streng geregelt. Streitereien während des Brunnenfestes waren mit empfindlichen Strafen
belegt. Trotzdem kommt es zur Prügelei...! Eine wundersame Begebenheit aus der Geschichte der
Stadt überliefert in einem Brunnenbuch.
Zwei junge Frauen in Sonntagskleidern träumen sich tanzend und spielend in einen Garten aus alten
Zeiten und entführen uns alle in diesen Traum und die Zeit dieser Geschichte. So beginnt das
Spiel. Am Schluss ist der Brunnen sauber und der Frieden in der Brunnengilde wieder hergestellt.
Zum Vergnügen des verehrten Publikums dargestellt von Künstlerinnen und Künstlern um die
Erzählerin Irene Glueck, die Pantomimin Hiltrud Hauschke und die Performerinnen Swantje Dahlen
und Meiki Beck.
Am 4. und 19. Juli zusätzlich mit Kurz-Performance: „Tracht 318/one - Gardening my empathy“,
Swantje Dahlen, Meiki Beck.
Mit: Irene Glueck, Hiltrud Hauschke und Swantje Dahlen
Dienstag, 24. Juni, Freitag, 4. Juli 2014, 20 Uhr
Samstag, 19. Juli, 9. August 2014, 16 Uhr
Ort: Eschenheimer Anlage, Tiefgarten
Infos: www.wallanlagen.stadtlabor-unterwegs.de
Veranstaltung familienfreundlich
Theaterstück: Die Neun in der Wetterfahne, nach der Frankfurter Sage
Gespielt von Grundschülern der Anna-Schmidt Schule.
„Er hat 5 Spitzen und sticht doch nicht! Was ist das?“ Solche Fragen, Sagen und Mythen umgeben
den 47 Meter hohen Eschenheimer Turm. Er gehörte zur spätmittelalterlichen Stadtbefestigung und
war lange Zeit das Wahrzeichen der Stadt. Auf seiner Spitze glänzt eine goldene Wetterfahne mit
neun Löchern, die in Form der Zahl 9 angeordnet sind und um die sich eine der bekanntesten
Frankfurter Sagen rankt.
Special: Am 1. Juli mit Peter Feldmann als Bürgermeister
Dienstag, 1. Juli, Mittwoch, 2. Juli, 17. September 2014, 12:30 – 13.30 Uhr
Ort: Anna Schmidt Schule (Haus 9/2.Stock)
Infos und Anmeldung: [email protected]
Geburtstagsgratulation am „Haus für Goethe“ von Eduardo Chillida
Johann Wolfgang von Goethe und die Wallanlagen. Da fällt Irene Glueck eine Menge ein, was
darüber erzählt werden kann. Anlässlich des Goethe-Geburtstags lädt sie ein, ein kleines Fest mit ihr
am „Haus für Goethe“ zu feiern.
Donnerstag 28. August 2014, 17 Uhr
Kleines Fest mit Irene Glueck
Ort: Casa de Goethe, Taunusanlage
5
FAHRRADTOUR
Fahrradtour mit Kuratorin: park in progress. Stadtlabor unterwegs in den Wallanlagen
Was ist das Stadtlabor unterwegs? Wie entwickelt man eine partizipative Ausstellung und warum
sind die Wallanlagen Thema des mobilen Ausstellungsformats? Die Fahrradtour bietet einen
Überblick über die 60 Ausstellungsbeiträge, steuert ausgewählte künstlerische und historische
Beiträge an und wirft einen Blick hinter die Kulissen der partizipativen Ausstellungsarbeit.
Mit: Sonja Thiel
Freitag, 6. Juni 2014, 16 Uhr
Treffpunkt: Flemings Hotel Deluxe, Eschenheimer Tor
Fahrradstadtführung: Wasserhäuschen in Frankfurt. Ostend – Riederwald – Bornheim
Wasserhäuschen sind sehr typisch für Frankfurt und gehören hierher wie Handkäs und Ebbelwoi.
Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden diese Wasserhäuschen. Neben dem Angebot von Getränken
(„Klickerwasser“ und Bier) waren sie auch Treffpunkt und stellten einen Kommunikationsraum bereit.
In der Blütezeit gab es rund 800 „Büdchen“ in Frankfurt. Seit 1970 setzte ein großes Sterben ein und
dezimierte ihre Zahl auf derzeit ca. 280 Wasserhäuschen. Und auch diese müssen um ihre Existenz
kämpfen. Auf der Tour werden wir einige dieser Wasserhäuschen besuchen und etwas zu ihrer
Geschichte hören. Die Tour wird in Kooperation mit Hubert Gloss, Fotograf, und Oliver Kirst,
Sozialarbeiter, durchgeführt. Beide halten seit vielen Jahren die Geschichte der Frankfurter
Wasserhäuschen fest (Fotoausstellung, Diplomarbeit, Postkarten, etc.).
Hinweis: dies ist KEINE klassische Radtour sondern mehr eine Stadtführung auf dem Fahrrad (20 km)
Mit: Michael Bunkenburg (ADFC), Hubert Gloss, Oliver Kirst
Donnerstag, 10. Juli 2014, 18:30 Uhr
Treffpunkt: Römerberg
Fahrradtour – Mobilität
Wie die einstige Stadtbefestigung bilden der innere und der äußere Anlagenring heute für Fußgänger
und Radfahrer eine gefühlte Mauer um die Innenstadt. Zwischen den beiden Straßen ist ein schöner
Park, den Stadtbewohner/innen und Besucher/innen gerne zum Erholen nutzen, aber auch als
erlebnisreichen und entspannenden Verkehrsweg. Auf der Fahrradtour werden Chancen und
Verbesserungsmöglichkeiten für die Wallanlagen als grünen Erlebnisweg thematisiert.
Mit: Jochen Ickert
Mittwoch, 17. September 2014, 18 Uhr
Start: Willy Brand Platz, Ende: Rechneigraben
FÜHRUNG
Führung: Das Rothschildpalais
Das Rothschildpalais ist eines der letzten originalen Bauwerke des um 1820 neuangelegten
Untermainkais. Das klassizistische Stadthaus baute Freiherr Mayer Carl von Rothschild zu einem
prächtigen Palais um. Später zog die öffentliche Rothschild’sche Bibliothek seiner Tochter HannahLouise dort ein. Seit 1988 beherbergt es das Jüdische Museum Frankfurt und wird in Kürze durch
einen Anbau erweitert. In der Führung werden weitere Hintergründe zur Entwicklung des
Rothschildpalais beleuchtet. Im anschließenden Rundgang werden die frühere und heutige Nutzung
der Räume gegenübergestellt.
Mit: Sonja Thäder
Mittwoch, 28. Mai, 17 Uhr; Samstag, 5. Juli und 16. August, 15 Uhr
Ort: Jüdisches Museum Frankfurt; Eintritt: 7 € / 3,50 €
6
PICKNICK
Picknick am Bauzaun
Picknick in der Bockenheimer Anlage. Picknicksachen bitte selbst mitbringen.
Mit: Gisela Becker und Gisela Henning
Dienstag, 24. Juni, 1. Juli 2014, 16 Uhr
Treffpunkt: Bockenheimer Anlage, Liesel-Christ-Anlage
Veranstaltung barrierefrei
Infos: www.stadtundnatur.wordpress.com
KUNST
Präsentation der „SkulpturMüllSkulptur“
Werkstattgespräch mit kleinem Picknick
Schätzungsweise 50 m3 trockenen Müll werden die Besucher/innen in diesem Teil der Anlagen von
Mai bis Ende September in die Papierkörbe oder auf den Boden werfen. Etwa soviel wie in ein
geräumiges Zimmer passt – vom Boden bis zur Decke gefüllt. Während des „Stadtlabors unterwegs in
den Wallanlagen“ wird dieser Müll einmal nicht sofort entsorgt, sondern zum Material einer drei
Monate lang wachsenden Skulptur.
Mit: Parkreinigern der FriedA – integrative drogenhilfe e.V. und der Künstlerin Gabriele Juvan
Samstag, 20. September 2014, 15 Uhr
Ort: Friedberger Anlage, Höhe Café FriedA
PERFORMANCE
Aussaat an der Skulptur „LIEBE“. Saat Aktion mit der Künstlerin Cornelia F. Ch. Heier
„Metaphorik eines emotionalen Zustands“ – Mai-Regen bringt Segen und wird alles nass...
Gemeinsames öffentliches „Beblumen“ der Fläche um die Skulptur.
Mitbringen: Kräuter-und Wiesenblumen Setzlinge, z.B. Gänseblumen aus dem Garten ausstechen,
kleiner Rechen "Sandkastenbesteck", Wasser.
Mit: Cornelia F. Ch. Heier
Mittwoch, 21. Mai 2014, 18 Uhr
Treffpunkt: Friedberger Anlage, Ecke Allerheiligentor
Performance: Batzen, Bags and Boxes: Die Sperrbatzenkrawalle oder: über die Notwendigkeit
kommender Aufstände
Städtisches Zusammenleben ist ein dynamischer Zustand, der dauerhaft verhandelt werden muss.
„red park“ erinnert an die Sperrbatzen-Krawalle von 1831 am Allerheiligentor, die aufgrund einer
Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Frankfurter Bürger/innen entstanden. Auch weiterhin gilt
es gegen Formen gesellschaftlichen Ausschlusses und für die Veränderung der alltäglichen
Verhältnisse zu streiten. Dieser Ort möchte deshalb als Treffpunkt genutzt werden, um sich über die
Notwendigkeit kommender Aufstände zu verständigen.
Mit: red park
Freitag, 15. August 2014, 20:30 Uhr
Treffpunkt: Friedberger Anlage, Höhe Allerheiligentor
Park and Breakfast. Ein Projekt zur Erkundung partizipativer und performativer
Begehrensäußerung
Die Wallanlagen stellen ein wertvolles Stück öffentlichen Raums dar, der über 200 Jahre durch die
7
„Wallservitut“ auch rechtlich geschützt wurde. Die Performance-Gruppe „red park“ will auf die
Bebauung in der Anlage hinweisen, die dem Grundgedanken der „Wallservitut“ widerspricht.
Die Einverleibung des Stadtbads Mitte in das Luxushotel Hilton stellt für sie eine zunehmende
Privatisierung öffentlichen Raums dar. Mit der Performance „Park and Breakfast“ fordern sie dazu
auf, sich den Raum der Bockenheimer Anlage gemeinsam anzueignen.
Freitag, 29. August 2014, 20 Uhr
Ort: Bockenheimer Anlage, Höhe Hilton Hotel; Mitbringen: Schlafsäcke
LESUNG
Das Maurische Haus kennenlernen. Geschichte, Bewohner und maurische Märchen
Eine Legende besagt: Ein Frankfurter habe sich auf einer Reise zu den Pyramiden in eine ägyptische
Schönheit verliebt, sie an den Main geholt und ihr das Maurische Haus geschenkt. Bis zum Ruin
verschuldet, habe sich der Verzweifelte erschossen, die allein gelassene Geliebte sei an den Nil
zurückgekehrt. Diese hübsch-traurige Geschichte entspricht zwar nicht der Wahrheit, doch auch
ohne Melodram bleibt die exotische Villa geheimnisumwittert. Die Villa, die durch ihre
ungewöhnliche, orientalisierende Architektur auffällt, ist heute Wohnhaus und Treffpunkt für evanda
– Leben mit Parkinson e.V., einen Verein für Menschen mit Parkinsonerkrankung. Sie haben die
Gelegenheit, das Haus und seine Bewohner kennen zu lernen, Irene Glueck wird maurische Märchen
erzählen.
Mit: evanda – Leben mit Parkinson e.V. und Irene Glueck
Mittwoch, 4. Juni 2014, 18 Uhr
Ort: Maurisches Haus, Blumenstr. 2; Infos: 069/47864888
Lesung mit Musik: Peter Seidel liest „Die Tante“
Wie kein Dritter kennt Peter Seidel die Stadt wie seine Westendtasche. Was stand also näher, als
unter anderem sie selbst erzählen zu lassen von glaublichen und „Wer-weiß-das-schon-sogenauBegebenheiten“. Die Stadt hat viele Geschichten, da kann es schon mal sein, dass der Sprach-Ballon
in der Bornheimer Heide startet und am Anlagenring landet... Vorsicht, freilaufende Fantasie. Dabei
handelt es sich keineswegs um literarische Bückware. Lassen Sie sich diese einmalige Gelegenheit
nicht vergehen. Dazu der Kommentar der Gänsekieler Nachrichten: So muss Text.
Mit: Peter Seidel
Samstag, 7. Juni 2014, 20 Uhr
Ort: Katakombe, Kulturhaus Frankfurt, Pfingstweidstraße 2
Infos: 069/25751647; Eintritt: 8 €
LiebesGeschichten im öffentlichen Raum I, II, und III
Vorlesung und Eigenlesung mit der Künstlerin Cornelia F. Ch. Heier.
Treffpunkt: Skulptur „LIEBE“, Friedberger Anlage, Ecke Allerheiligentor
Mitbringen: Klappstühlchen, Liebesbriefe oder Liebesgeschichten
Mittwoch, 25. Juni 2014, 23. Juli, 20 August 18 Uhr
FILM
Film: Unter Welten. Film von Günther Pütz und Peter Seidel für Arte und hr (60 min, 1992).
Anlass für den Film war das Projekt von Peter Seidel, über mehrere Jahre Orte zu fotografieren, die
im Untergrund liegen. Es ist eine spannende Bilderreise durch die Geschichte, bei der die
Filmemacher auf Menschen treffen, die eine besondere persönliche Beziehung zur Unterwelt haben.
Sie beginnt in Frankfurter Nordend und im Fremdeingang unter der Taunusanlage. Zu Wort kommen
u.a. ein ehemaliger Bunkerkommandant, der Schriftsteller Ralph Giordano, ein Hobbyforscher und
ein Psychologe.
8
Samstag, 13. September 2014, 20 Uhr
Ort: Katakombe, Kulturhaus Frankfurt; Eintritt: 8 €; Infos: 069/25751647
KONZERT
Konzert: CLUBbleu: Sound of Wallanlagen. DARK ENERGY– frankfurt album
Das Duo CLUBbleu arbeitet mit Elektro-Noise-Klängen, analogen Synthesizern, Samples und liveEffekten für Stimme und Schlagzeug. Dafür programmieren sie interaktive Software und integrieren
verschiedenste Arten von Interfaces, Controllern und Sensoren in ihre Bühnenprogramme.
DARK ENERGY ist ein Projekt, welches seine inhaltliche Grundlage aus Endzeit- und Zukunftsutopien
verschiedener Graphic Novels (z.B. "I am Legend", "The Walking Dead", "28 Days later") bezieht und
damit verbunden die Frage aufwirft, inwiefern Ansätze der grafisch thematisierten Dystopie bereits
im gegenwärtigen Klangbild urbaner Orte vorhanden sind.
Nach dem „munich album“ (2013) lassen CLUBbleu nun auch erstmals ihr „frankfurt album“ hören:
Wie klingt die Stadt zwischen Wolkenkratzen, Main und Wallanlagen?
Mit: CLUBbleu: Felix Leuschner: Elektronik, Instrumente; Julia Mihály: Elektronik, Stimme
Mittwoch, 16. Juli 2014, 19 Uhr
Ort: historisches museum frankfurt, Bernusgewölbe; Eintritt: 4 €
Infos: www.wallanlagen.stadtlabor-unterwegs.de
Klezmer-Konzert: Klezmers Techter
Während des Sommerfestes des Theaterhauses Kinder- und Jugendtheater nehmen uns „Klezmers
Techter“ mit in ihre Welt traditioneller jüdischer Musik, Klezmer und freier Improvisation, einer
Musik zwischen Lebensfreude und Wehmut, von den drei engagierten Musikerinnen frisch
interpretiert.
Während wir uns musikalisch verzaubern lassen, wird auch für das leibliche Wohl durch die
Mitarbeiter des Theaterhauses gesorgt sein. Bei Regen kann das Konzert in die Cafeteria verlegt
werden.
Mit: Gabriela Kaufmann (Klarinette und Bassklarinette), Almut Schwab (Akkordeon, Hackbrett und
Flöten), Nina Hacker (Kontrabass)
Sonntag, 20. Juli 2014, 17 Uhr
Ort: Hof des Theaterhauses Kinder- und Jugendtheater, Schützenstraße 12 (bei Regen im Theater)
Um Anmeldung wird gebeten: Theaterhaus Tel. 069/2998610
SONSTIGES
Reinigungsaktion von Denkmälern und Skulpturen in den Wallanlagen
Juni/Juli, Termine kurzfristig online: www.wallanlagen.satdtlabor-unterwegs.de
Eine Kooperation von Peter Postleb, Kulturamt Frankfurt, FES, Wisag, BILD
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Wallanlagengeschichte
Die Frankfurter Wallanlagen prägen seit Hunderten von Jahren das Frankfurter Stadtbild.
Betrachtet man historische Stadtkarten aus dem 16. und 17. Jahrhundert, fällt zunächst der Blick auf
die charakteristische Bastionsmauer, die sich zackenförmig um die Stadt Frankfurt zog und damals
auch Sachsenhausen miteinschloss. Die unter Johann Wilhelm Dilich erweiterte Stadtbefestigung
erhielt nach 1628 die typische Sternschanzenform, die auch heute noch die Grünfläche prägt. Die
Stadtbefestigung Frankfurts hatte jedoch in den 600 Jahren ihres Bestehens eher symbolischen Wert
– kriegerisch wurde sie kaum je genutzt. Und so kam es, dass es den Frankfurtern nicht schwer fiel,
dem französischen Vorschlag zuzustimmen, die Anlagen zu schleifen und aus der Freien Reichsstadt
Frankfurt auch städtebaulich eine offene Stadt zu machen.
Ob es nun militärische, wirtschaftliche oder romantische Gründe waren, die Mauern niederzureißen
und stattdessen Gärten anzulegen, ist nach wie vor umstritten. Beliebt ist jedoch die Idee, dass die
Öffnung der Stadt auch den freiheitlichen Ideen von Rousseau entsprach – die Bürger entdeckten die
Natur neu! Bereits im 18. Jahrhundert kam es in Mode, sich Gärten mit kleinen Pavillons bauen zu
lassen. Eines der bekanntesten Häuser war das Gartenhaus der Familie von Bethmann vor dem
Friedberger Tor. Aber auch in der Stadt wurde flaniert und präsentiert– neue Alleen wurden
gepflanzt und rege von Frankfurter Familien genutzt.
Die 1804 beschlossene Demolierung der Bastionsmauern ging aber nicht schnell genug vonstatten.
Das Bauprojekt war teurer als geplant und ging nur mühsam voran. Mit der französischen Besatzung
der Stadt Frankfurt 1806 kam wieder Schwung in die Angelegenheit: Der Vorschlag, auch die Bürger
an dem Abriss der Anlagen zu beteiligen kam gut an. Bürgermeister Jakob Guiollett, der im Auftrag
vom Fürstprimas Dalberg diesen Vorschlag machte, brachte die entscheidende Idee ein: Anstelle der
Bollwerke sollten eine Promenade und Gärten im englischen Stil entstehen. Diese Fläche kennen wir
heute als „Wallanlagen“. Gemeinsam mit Sebastian Rinz, dem neuen Stadtgärtner, machte sich Jakob
Guiollett daran, aus der Fläche eine grüne Oase zu gestalten, die den Bürgern Frankfurts zur Erholung
und zum Promenieren dienten.
Die Idee, den Abriss und die Neugestaltung durch Privatpersonen vornehmen zu lassen, die
Gestaltung aber gleichzeitig vorzugeben, scheint heute sehr modern. Durch diese Verquickung von
privaten und öffentlichen Interessen konnte es gelingen, aus den alten Mauern eine neue Grünfläche
rund um Frankfurt zu schaffen. Die „Wallservitut“ vervollständigte 1827 die Idee der geschützten
Grünfläche: Das Gesetz beschränkt bis heute die Bebauung der Grünfläche und hat für die
Frankfurter nach wie vor immensen Wert – der die Wertschätzung der Bürger für ihre Grünflächen
widerspiegelt.
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Stadtlabor unterwegs! Eine partizipative Ausstellungsreihe an und
zu verschiedenen Orten der Stadt
Stadtlabor unterwegs ist eine partizipative Ausstellungsreihe des historischen museums frankfurt, in
der es um eine multiperspektivische Erkundung der Stadt und ihrer Lebenswelten geht. In enger
Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen der Stadtgesellschaft entstehen Ausstellungen, die der
Information, Reflexion und Diskussion von Themen dienen, welche die Frankfurter/innen bewegen.
Das Stadtlabor unterwegs ist dabei immer vor Ort: Thema und Stadtteil wechseln.
Bürger/innen werden zu aktiven Teilnehmern
Eine wichtige Prämisse der Ausstellungsreihe ist die aktive Teilhabe der Stadtbevölkerung an ihrem
Museum und die Integration unterschiedlicher, auch sehr individueller Perspektiven und Sichtweisen
auf die Stadt, ihre Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Das Stadtlabor-Team arbeitet direkt und
intensiv mit den Partizipenten, um auch jene einzubeziehen, für die ein Museum nicht der erste
Ansprechpartner oder Referenzort ist, wenn es um die Reflexion der eigenen Lebenswirklichkeit
geht.
Jeder ist ein Experte für seine Stadt!
Im Stadtlabor geht es darum, die vielfältigen Facetten, Themen und Eigenheiten der Stadt zu
erkunden und in Ausstellungen sichtbar zu machen. Gemäß dem Motto „Jeder ist ein Experte für
seine Stadt!“ gehen wir davon aus, dass dieses Wissen heute auf viele Köpfe verteilt ist, dass es nicht
mehr nur alleine die Wissenschaftler sind, die etwas über die Stadt und ihre Eigenheiten sagen
können, sondern dass jede und jeder, der hier lebt, ein Frankfurt-Experte ist. Jeder erlebt die Stadt
auf unterschiedliche Art und Weise. Für die Mitarbeiterin einer Bank stellt sich Frankfurt sicher ganz
anders dar als für einen arbeitslosen Jugendlichen, für einen leidenschaftlichen Freizeit-Schwimmer
sind in Frankfurt ganz andere Orte bedeutsam als z.B. für einen Berufspendler. Und von Ginnheim
aus erlebt man mit Sicherheit ein anderes Frankfurt als vom Gallus aus gesehen. Dieses aus der
Alltagserfahrung heraus gewonnene Expertenwissen ist in den Stadtlabor-Ausstellungen gefragt und
wird hier für ein breites Publikum sichtbar.
Die bisherigen Stadtlabor-Ausstellungen
Bisher wurden zwei Stadtlabor-unterwegs-Ausstellungen realisiert. Die Ausstellung
OSTEND//OSTANFANG. Ein Stadtteil im Wandel war vom 30. April bis zum 25. Juni 2011 im
Kontorhaus im Frankfurter Osthafen zu sehen. Gemeinsam mit vielen ist eine Ausstellung
entstanden, die die großen Veränderungen im Viertel dokumentierte und aus verschiedenen
Perspektiven darstellte.
Vom 9. Mai bis 16. September 2012 lief die zweite Ausstellung aus der Stadtlabor-unterwegs-Reihe:
Das Stadionbad – eine Ausstellung mit Schwimmbad nahm die Geschichte des Bades seit 1925, die
Arbeit hinter den Kulissen und die Badegäste heute in den Blick. Die Ausstellung wurde initiiert durch
die Freunde des Stadionbads e.V. und in Kooperation mit der BBF GmbH, dem Eintracht Frankfurt
Museum, der Jugend-Kulturwerkstatt Falkenheim Gallus e.V. und der Kinder- und
Jugendkulturwerkstatt Break 14, Niederrad realisiert.
G-Town. Wohnizimmer Ginnheim war die dritte Veranstaltung, die am 23. März 2013 eröffnet wurde
und sich mit wohnen und leben in Ginnheim beschäftigt. Die Ausstellung im TSV in Ginnheim endete
am 4. Juli 2013.
2015 wird Stadtlabor unterwegs im Gallusviertel sein.
Die Ergebnisse der jeweiligen Ausstellungen werden dokumentiert und archiviert. Sie werden in der
Ausstellung des Museumsneubaus „Frankfurt Jetzt!“ einen festen Platz haben: Die ortsspezifischen
Informationen werden Teil eines großen Stadtmodells, das Informationen über die Stadt, wie sie von
ihren Bewohnern gesehen wird, bereithält. Auf diese Weise wirkt das partizipative Engagement
dauerhaft und nachhaltig. Es macht Museum lebendig.
Pressekontakt
Corinna Engel
historisches museum frankfurt
Tel. (+49) 069/212 37776
Fax (+49) 069/212 30702
[email protected]

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