Midrange MAGAZIN Oktober 2003
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Midrange MAGAZIN Oktober 2003
OKTOBER 2003 AUSGABE 153 3 11,00 CHF 21,00 305819I98E ISSN 0946-2880 B 30465 MAGAZIN M IDRA NGE IT-Wissen und Lösungen für eServer im Unternehmensnetzwerk + Mobile Mitarbeit + Hard- und Software + BDE + MDE + Betriebsdatenerfassung Optimale Aussichten für Personal und Controller Kosten senken mit HR-Software Mit Linux auf der iSeries Die Zukunft sichern RPG-Programmierer müssen umdenken Dynamische Speicher verwaltung in RPG Marktübersicht HR: Lohn und Gehalt, Zeit, Zutritt Technik-Forum Fragen zu SQL Trigger-Programmen Mit Sonderheft • eServer- und iSeries-Lösungen auf der SYSTEMS 2003 I.T.P. VERLAG Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser Überkapazitäten Alle Welt spricht von Konsolidierung – besonders diejenige, in der die iSeries ein Zuhause hat. Wir verstehen darunter das Zusammenführen verschiedener Server(lasten) auf einer Maschine, was den Vorteil zentraler Administration und einfacher Wartung mit sich bringt. Geld sparen sollen und wollen wir alle – und wie gelingt das am besten? Richtig: Mit dem konsequenten Abbau von Personal... Jetzt ist es nicht so, dass ich ein Gegner notwendiger Unternehmensentscheidungen wäre – ganz im Gegenteil. Dass in schlechten Zeiten einer geopfert werden muss, damit die anderen überleben können, leuchtet durchaus ein. Dennoch sind und bleiben Personalfragen immer auch eine Frage des Stils: Wir sprechen und entscheiden über Menschen, die eine fragile Persönlichkeit, oft eine Familie und nicht zuletzt eine empfindliche Seele haben. Natürlich schickt es sich längst nicht mehr, am Arbeitsplatz überhaupt noch Mensch zu sein – es sei denn, diese Menschlichkeit lässt sich gewinnbringend für CRM-Aktivitäten nutzen. Und dennoch: Mir persönlich missfällt die Art, mit der so mancher seine humanen Ressourcen zu „pflegen“ beliebt. Dazu gehört auch der Tenor von Pressemeldungen, die sich um strategische Neuausrichtung und Personalabbau drehen. Ein kleines Beispiel dafür möchte ich zitieren – Entlassungswelle als geglättete Woge: „Im Rahmen des Ausbaus der Managementebene hat XY auch die allgemeine Personalsituation konsolidiert. Dabei wurden Überkapazitäten in den Bereichen Administration und Entwicklung, die durch den Zusammenschluss von X und Y entstanden waren, abgebaut. Parallel dazu erfolgen in den kommenden Monaten verstärkt Neueinstellungen in den Bereichen Marketing und Vertrieb, um die expansive Ausrichtung von XY wirkungsvoll zu unterstützen.“ Laut lexikalischer Definition steht Konsolidierung für die Sicherung des Bestandes oder der Finanzen. In der Wirtschaft versteht man darunter auch die Umwandlung einer kurzfristigen in eine langfristige Schuld. Dass „Überkapazitäten“ langfristig nicht tragbar sind, versteht sich von selbst. Dass ein menschlicher Umgang mit Mitarbeitern nicht nur Stil- sondern auch Gewissensfrage ist, sollte sich ebenfalls von selbst verstehen. Herzlichst, Ihr Michael Wirt Midrange MAGAZIN Oktober 2003 3 Midrange MAGAZIN Oktober 2003 Inhalt Titelthema Irgendwie – irgendwo – irgendwann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Betriebsdatenerfassung für mobile Mitarbeit 6 MDE perfekt am WWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MDE-Technik bei Adelholzener in Dogas/400 integriert 8 Aktuelles Betriebsdatenerfassung Die Ermittlung von eingesetzten Personal- und Maschinenzeiten muss in der modernen IT praktisch nebenhergehen. Die Daten müssen dem Controller und dem Management jederzeit für Planungsaufgaben zur Verfügung stehen. Jens Göbel Geschäftsführer der Schilling Software GmbH: „Wir unterstützen unsere Kunden bei der Kostensenkung durch konsolidierte Systeme auf der iSeries als Konsolidierungsplattform.“ Zentrale Personalverwaltung, verteilte Datenverantwortung . . . . . . Die Frage des Monats im August 2003 10 Hinterfragt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Update und proALPHA, Upos/m und/oder Upos/i 11 Kosten senken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Optimale Aussichten für Personal und Controller 12 Auf dem Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agilisys Automotive schreibt schwarze Zahlen 14 WebSphere? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufmerksam zugehört 16 Die Zukunft sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mit Linux auf der iSeries nach vorne 17 COMMON-Info . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jahreskonferenz in Lüneburg vom 20. – 22. November 20 Macher der Märkte Macher der Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thorsten Reuper (l), Bernd Hau (r) beide Geschäftsführer und Vice President der Agilisys Automotive GmbH: „Durch den Einstieg von Agilisys haben wir ein hervorragendes Senior-Management und eine Kapitalkraft, die uns zu einem verlässlichen und stabilen Partner für die Automobil-Zulieferer macht.“ 22 Technik & Integration Technik-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fragen zu SQL Trigger-Programmen 24 Zeitfenster Sicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Probleme beim 7 x 24-Stunden Betrieb 25 Arbeiten mit WebSphere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WebSphere Development Studio 27 Dynamische Speicherverwaltung in RPG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neue Möglichkeiten erfordern Umdenken der RPG-Programmierer 29 Open Source macht Ressourcen frei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mit iSeries und Linux zum Microsoft-freien Büro 36 Marktübersicht Karlheinz Peter, Geschäftsführer der PKS GmbH: „Auf der AS/400 war in der Vergangenheit immer alles ganz einfach. Die neue Strategie heißt Integration auf iSeries.“ Human Resources Damit die Arbeit auch in der HR-Abteilung leichter und günstiger wird, ist die IT zur Optimierung der einzelnen Prozesse gefragt. 4 HR Abteilung:Talentschuppen, RZ und Kontrollorgan . . . . . . . . . . . . Human Resources – Lohn und Gehalt, Zeit und Zutritt 38 Tabellarische Anbieterübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 HR Länderübergreifend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steinel realisiert mit Loga internationale Payroll-Lösung 42 HR Auswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HRM-Software im Mittelstand 43 IT-Projekte fest im Griff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amsbg gewinnt mit intelligentem Arbeitszeitmanagement 44 Rubriken Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Inserenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Beilagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 GO NEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Titelthema Irgendwie – irgendwo – Betriebsdatenerfassung für mobile Mitarbeit irgendwann Im Rahmen der Betriebsdatenerfassung nimmt die Ermittlung von Personalzeiten eine ganz besondere Rolle ein. Ob als bloßes Planungsinstrument oder entscheidende Größe im Controlling: Auch moderne Unternehmen, die ihre Human Resources unabhängig von Ort und Zeit flexibel einsetzen, müssen Mittel und Wege finden, die mobile Mitarbeit im wahrsten Sinne des Wortes „berechenbar“ zu machen. Das Arbeiten hat sich im Zuge der Technisierung in vielerlei Hinsicht verändert. So hat sich der Einzelne viel stärker als je zuvor in kollaborative Prozesse einzufügen, und von der inhaltlichen Seite her gesehen werden immer mehr Flexibilität und thematische Varianz abverlangt. Es mag gerade die zunehmende Vernetzung der Wertschöpfungsprozesse sowohl in produzierenden als auch in Dienstleistungsbranchen sein, die starre Systeme mehr und mehr verdrängt; das gilt natürlich insbesondere auch für Arbeitsort und -zeiten. Heute hier und morgen da Nicht nur das Home Office, sondern auch der Mitarbeiter auf Zeit im Sinne der immer häufiger anzutreffenden „Mitarbeiter-Leasing“- und SourcingModelle verschaffen den beschäftigenden Unternehmen zwar einerseits eine ganze Reihe von Vorteilen, bringen aber auf der Soll-Seite des imaginären Kosten/Nutzen-Kontos auch einige Pro- 6 bleme mit sich. Um nur ein paar Herausforderungen zu nennen: Wie sind die Informationsflüsse für externe Mitarbeiter (in beiden Richtungen) zu gewährleisten, wie sieht es mit der Konsistenz und Aktualität von Datenbeständen aus? Und nicht zuletzt stellen sich die Fragen nach Leistungskontrolle und Entlohnung. Angst vor neuen Wegen? Zwar ist längst erwiesen, dass die „Heimarbeit“ einen sehr guten Wirkungsgrad hat, weil man hierbei in aller Regel sehr motiviert an die Sache herangeht und entsprechend effizient arbeitet: Die Arbeitszeit wird nicht klassisch „abgesessen“, zumal die Betonung mehr auf dem Erreichten liegt. Allerdings schrecken noch immer vor allem kleine und mittelständische Unternehmen vor dem Einrichten von Telearbeitsplätzen zurück. Hier mag die Sorge vor dem Kontrollverlust eine bremsende Rolle spielen und das Bauchgefühl, der Mitarbeiter www.midrangemagazin.de Oktober 2003 könnte für teures Geld statt zu arbeiten faul auf der Couch oder im Garten herumlungern. Fester Bestandteil der Abläufe Die Praxis zeigt allerdings, dass der Vertrauensvorschuss mehrfach zurückgezahlt wird, und der Heimarbeiter sich erst recht ins Zeug legt, um diesen zu rechtfertigen; die wahren „Zeittotschläger“ sitzen da oft eher direkt in der Firma. Hinzu kommt, dass der Markt eine Vielzahl an Lösungen hervorgebracht hat, die eine dezentrale Leistungskontrolle ermöglichen und eine ganze Reihe von Endgeräten und Softwarelösungen machen die mobile Mitarbeit messbar. Das ist auch ganz entscheidend, denn was für das Controlling Inhouse unverzichtbar ist, gilt natürlich ganz besonders auch hinter den Unternehmenstoren: Im Idealfall muss der Projektverantwortliche oder auch der Abteilungsleiter auf Mausklick die Gesamtheit der verbrauchten Zeit für Kostenstellen oder Titelthema Betriebsdatenerfassung? Ein Blick auf www.Midrange-Solution-Finder.de lohnt sich mit Sicherheit! auch Arbeitszeit-Übersichten sämtlicher Mitarbeiter abrufen können. Denn die Stunden als mithin teuerster Produktionsfaktor gehören nun einmal in die Kalkulation. Mausometer & Co. Ein vergleichsweise einfacher Ansatz ist, die reine Arbeitszeit am PC über ein im Hintergrund aktives Programm aufzuzeichnen. In etwa vergleichbar mit der Logik des Bildschirmschoners registriert das System – nennen wir es hier einmal „Mausometer“ – jede Mausbewegung und wertet sie als aktive Arbeit. Ein Protokoll gibt schließlich darüber Auskunft, wie lange der angemeldete User eingeloggt war und wie viel Zeit davon er den Rechner aktiv genutzt hat. Vor dem inneren Auge ist der Programmierer in seinem Home Office zu sehen, der ein kleines Skript schreibt, dass stochastische Mausbewegungen simuliert; und der ganze Aufwand nur, weil der Filius sich dagegen verwehrt hat, dass Papa den Hamster auf dem Mausrad anbindet. Natürlich lässt sich das bloße „AmArbeitsplatz-Sitzen“ auch mit allen erdenklichen technischen Finessen nachweisen. Rechnergestützte Personalzeiterfassung Praktikabel oder unpraktikabel – mithin bleibt bei diesen automatisierten Ansätzen jedoch das Wichtigste ungeklärt, nämlich die Frage, wie viel der Zeit wofür aufgewandt wurde. In aller Regel wird daher für die Personalzeiterfassung sowohl im Unternehmen als auch außerhalb der Mitarbeiter direkt in die Dokumentation einbezogen. Die Autorisation erfolgt – al Gusto – beispielsweise per Chipkarte, Schlüsselanhänger mit Aus- weisfunktion oder sogar Biometrie-Technologie. Wahrheitstreue und Genauigkeit der Mitarbeiter vorausgesetzt, führt das zu den präzisesten Ergebnissen. Was bleibt, sind lediglich die Fragen, mit welchem Komfort die erforderlichen Angaben gemacht werden können und wie hoch der Grad der Integration der Zeitwirtschaft in die Enterprise Resource Planning- (ERP-) Systeme ist. Es gilt: Je höher die Integration, desto genauer lassen sich mithilfe der Betriebsdatenerfassung die Ist-Daten über Zustände und Prozesse im Unternehmen abbilden. Bahn frei für den Außendienst Das Mobile Business ist übrigens in vielen Anwendungen schon Realität geworden. So hat beispielsweise die DB Telematik, als hundertprozentige Tochter der Deutschen Bahn AG unter anderem für Beratung, Planung, Realisierung, Betrieb und Service aller Telekommunikations-Dienste des Bahn-Konzerns verantwortlich, unlängst ein mobiles Service Management für 2.000 Techniker eingeführt. Auf Basis von Mobilfunk-Technologie bildet das System den gesamten Workflow des technischen Außendienstes von der Disposition über die Auftragsübermittlung an Techniker vor Ort bis hin zu deren Rückmeldung nach Abschluss des Auftrags im zentralen ERP-System ab; zum Einsatz kommt der Nokia Communicator 9210i. Überzeugender Nutzen Die Mitarbeiter werden somit ortsunabhängig in die für sie relevante Unternehmenskommunikation eingebunden. Seit Einführung des Systems haben sich die Latenzzeiten zwischen der Leistungserbringung und deren Verrechnung von ursprünglich vierzehn auf einen Tag deutlich verringert. Abgerundet wird die insgesamt überaus positive Bilanz durch zeitnahe Berichte an das Management. Interesse geweckt? In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei der Lektüre Ihres Midrange MAGAZINS. M.W. Midrange MAGAZIN Oktober 2003 Anzeige Sie interessieren sich für das Thema 7 Titelthema MDE-Technik bei Adelholzener in Dogas/400 integriert MDE perfekt am WWS Bei den Adelholzener Alpenquellen werden stündlich 240.000 Flaschen abgefüllt, die zunehmend auch außerhalb Bayerns abgesetzt werden. In der Unternehmens-IT setzt man auf den Getränke-Softwarespezialisten Copa Systeme. die Handhelds zu einem vollwertigen Terminal und eröffnet uns neue Möglichkeiten“, lobt EDV-Leiter Wolfgang Schillmeier. „Jegliche Programmanpassung ist nur noch im Copa-Programm auf der iSeries vorzunehmen. Früher war das ein großer Aufwand.“ Anzeige erzstück ist Dogas/400, eine Branchenlösung zur Abwicklung aller administrativen und logistischen Vorgänge auf dem IBM iSeries-Server. Außerdem kommt das integrierte Warenwirtschaftssystem IWS/400 zum Einsatz. Dieses schafft den durchgängigen Informationsfluss von der Materialdisposition über den Einkauf, die Bestandsführung und Lagerverwaltung bis hin zur Rechnungsprüfung und Bewertung. Dogas/400 bietet Kommunikationsschnittstellen zu MDE-Systemen im Zentrallager von Adelholzener. Das Zentrallager für Ersatzteile und Werbemittel beinhaltet insgesamt 25.000 Artikel. H Nach anfänglichem Einsatz von MDE-Geräten im Offline-Betrieb – Daten wurden im Gerät gespeichert und gelegentlich via Docking-Station und PC ins WWS-System übertragen – erfolgte in diesem Jahr die Umstellung auf Wireless-Online-Betrieb. Dazu wurden neue MDE-Geräte von PSC eingeführt. „Wir hatten nie die exakten Bestände, es kam immer wieder zu Überschneidungen und es bestand stets die Gefahr des Datenverlustes, wenn eines der Geräte Schaden genommen hätte“, berichtet der Leiter Einkauf, Johann Hartl. Auch EDV-technisch bietet die Online-Lösung mehr Komfort. „Die neuen MDE-Geräte stellen exakt die iSeriesMasken dar und sind direkt mit den Copa-Systemen verbunden. Das macht 8 Warenentnahme online verbucht Verbunden über zwei Sender mit einem Wireless-LAN setzt Adelholzener die MDE-Geräte hauptsächlich bei Abgangsbuchungen im Lager ein. Etwa 100-mal pro Tag sind Lagerartikel an Mitarbeiter auszugeben. Dabei gibt der www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Lagerist zuerst in das MDE-Gerät ein, was für ein Vorgang läuft – z.B. eine Entnahme. Dann wird der Abholer anhand seines Barcode-Chips, den jeder Mitarbeiter wegen der Zeiterfassung bei sich führt, eindeutig identifiziert. Anschließend wird die betreffende Kostenstelle des Abholers eingegeben. Außerdem wurde in dem System die Möglichkeit geschaffen, einzelne Projekte abzubilden – etwa eine Entnahme dem „Neubau Labor“ zuzuordnen. Die 5-stelligen „sprechenden“ Kostenstellen-Nummern sind einfach strukturiert. Dann holt der Lagerist den Artikel, scannt den entsprechenden Barcode am Regal bzw. am Artikel und gibt die Menge ein. Alle Artikel sind mit Barcode-Etiketten versehen, die beim Wareneingang gedruckt werden. Mit dem Scannen und der Mengenerfassung wird „vor Ort“ im Lager online ein Datensatz für das WWS auf der iSeries abgesetzt, welcher Mitarbeiter welche Anzahl welchen Artikels entnommen hat. „In diesem Augenblick ist bereits im System gebucht. Der aktuelle Lagerbestand ist neu berechnet“, so der IT-Chef. Von den unternehmensweit rund 200 Usern können 80 – z.B. in Produktion, Vertrieb oder Logistik – über PCs im Ethernet-Netzwerk direkt auf Informationen aus Dogas/400 bzw. IWS/400 zugreifen. Durch sofortige Buchung sind immer präzise Lagerbestandsinformationen vorhanden. Täglich werden bei Bestandsunterschreitung unter automatischer Berücksichtigung der Wiederbeschaffungszeiten Bestellvorschlagslisten generiert. Nutzen schafft Akzeptanz „Die Wireless-Lösung rentiert sich mittelfristig“, erklärt EDV-Leiter Schillmeier. „Bei Bedienbarkeit, Aufwand für Einführung und Support bis hin zum Titelthema Nutzen in der täglichen Arbeit sind die Erwartungen erfüllt: Die Prozesse werden um Einiges beschleunigt, die Entnahme geht ruckzuck. Das ist ganz wichtig, wenn z.B. in der Produktion eine Anlage steht und ein Ersatzteil gebraucht wird.“ Den „ganz großen Vorteil“ für die EDV sieht er aber in der komfortablen Einstellbarkeit: „Es müssen nur das für das Wireless-LAN konfigurierte MDE-Gerät und die TelNet-Sitzung (AS/400-Session) bereitgestellt werden, mehr ist für die einzelnen Geräte nicht notwendig – keine interne Programmierung, auch kein Laden von Stammdaten usw.“ Die Bedienerfreundlichkeit hebt Einkaufsleiter Hartl hervor: Die MDEGeräte sollten einfach zu bedienen sein, und das Display musste für die Darstellung der iSeries-Bildschirmmaske groß genug sein. „Das Gerät ist wirklich handlich. Mit dem Gummizug kann man es immer an der Hand behalten und arbeiten.“ Deutlich verbessert habe sich zudem die Fehlerquote. Das Verfahren hat auch bei den Mitarbeitern – Lageristen wie Abholer – eine große Akzeptanz gefunden. Keine Wartezeiten, problemloses Handling, permanent hohe Verfügbarkeit aller Artikel am Lager haben dazu beigetragen. „Wenn man sieht, wie gut das funktioniert und Nutzen bringt, überlegt man natürlich, wo diese Technik noch Sinn machen würde“, gibt der IT-Chef einen Ausblick. Nach neuen Einsatzgebieten in Warenannahme und Stichtagsinventur gab es auch Gespräche mit dem Logistikleiter. Schillmeier sieht in diesem Bereich noch Rationalisierungspotenziale. COPA Systeme GmbH D-46483 Wesel 콯 (+49) 0281/1639-0 www.copa.de Kommentar zum Titelthema Systeme zur Betriebsdatenerfassung ermöglichen es, jederzeit über aktuelle Informationen – wie über den momentanen Zustand einer Fertigung oder über den Personaleinsatz innerhalb eines Unternehmens – zu verfügen. Dadurch lassen sich Produktionsabläufe optimieren, Fertigungszeiten verkürzen und Kosten senken. Die mit Hilfe von BDE-Systemen erfassten Daten sind Grundlage jeder modernen Unternehmensplanung und -steuerung, Auftragsabwicklung und Logistik. Im Fokus effizienter betriebswirtschaftlicher Planung steht heute vor allem die straffe und medienbruchfreie Organisation von personal- und produktionstechnischen Abläufen. Dazu zählen auch die genaue Erfassung von Arbeitsstunden eines jeden Mitarbeiters, die Einbeziehung von Akkord- oder Kurzarbeit und Überstunden sowie die dementsprechend individuell gestaltete Lohnberechnung am Ende des Monats. Der Kommentator Marco Mancuso ist kaufm. Geschäftsführer der SOU Systemhaus GmbH & Co. KG, Schwetzingen Midrange MAGAZIN Oktober 2003 Anzeige SOU Systemhaus GmbH & Co.KG als Anbieter der ERP-Komplettsoftware sou.MatriXX hat die Notwendigkeit zur Ergänzung ihres Portfolios um die Betriebsdatenerfassung auch im Human Relations-Bereich erkannt. Daher komplettiert das Modul „Personalund Zeitwirtschaft“ – von der Syllwasschy GmbH, Bretten, geliefert und als integrierter Bestandteil in der Software eingesetzt – nun das Angebotsspektrum. Das Modul beinhaltet die Bereiche Personalabrechnung, Zeiterfassung & Auswertung, Personal-InfoSystem sowie Personalkostenplanung. So können sämtliche, für zeitgemäße Personalplanung und -steuerung wichtigen Aufgaben schnell und effizient erledigt werden. 9 Aktuelles Zentrale Personalverwaltung, Die Frage des Monats im August 2003 verteilte Datenverantwortung Die Frage: Die Internationalisierung der Unternehmen schreitet voran. Ist Ihre Human Resource-Software auf diese Herausforderung vorbereitet? Kosten länderübergreifend mithilfe der HR-Software kontrollieren zu können. Denn was nützt die beste Strategie, wenn sie nicht durch Budgetzahlen untermauert werden kann? Hierbei ist eine Das Ergebnis: Von insgesamt 704 Teilnehmern antworteten 50,7 Prozent (357 Stimmen) mit „Ja“ und 49,3 Prozent (347 Stimmen) mit „Nein“. 704 Teilnehmer haben abgestimmt Der Kommentar: Die Lohn- und Gehalts-Software ist beim internationalen Einsatz von HRLösungen der Knackpunkt. Unternehmen in Deutschland expandieren zunehmend in die Nachbarländer Europas. Dementsprechend rüsten die Firmen ihre IT-Systeme für den internationalen Einsatz. Über 50 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage geben an, dass sie ihre HR-Lösungen bereits darauf vorbereitet haben. Fast genauso viele der 704 Teilnehmer fühlen sich noch nicht genügend präpariert. Vermutlich ist die Zahl der nicht vorbereiteten Unternehmen wesentlich höher. Hier stellt sich die Frage, worauf es eigentlich bei der Internationalisierung der HR-Software ankommt. Damit das internationale Personalmanagement eines Unternehmens nicht auf Sand gebaut wird, ist es wichtig, die Ja 50,7% Nein 49,3% Die Internationalisierung der Unternehmen schreitet voran. Ist Ihre Human Resource-Software auf diese Herausforderung vorbereitet? vom Management oft wenig beachtete Anwendung entscheidend: die Lohnund Gehalts-Software. Sie garantiert die Qualität der Budgetdaten. Im Idealfall liefert sie alle Informationen rund um die Stellen und Personalkosten. Das ist Egbert Becker, Vorstandsvorsitzender der P&I AG, Wiesbaden: „Den meisten Firmen fehlt eine einheitliche, international einsetzbare Lohn- und Gehalts-Software.“ 10 www.midrangemagazin.de Oktober 2003 notwendig, weil Forecasts und Analysen ohne korrekte, vollständige und aktuelle Zahlen wertlos sind. Hier liegt der Knackpunkt: Oft sind die Personalmanagement-Systeme der Unternehmen bereits für den internationalen Einsatz gerüstet, aber jedes Land betreibt seine eigene Lohn- und Gehalts-Software mit separaten Datenbanken. Diese Lösungen sind in der Regel nicht kompatibel, so dass Personalabteilungen Daten für Reports und Auswertungen aus unterschiedlichen Quellen teilweise manuell zusammentragen müssen. Bei dieser Methode sind Fehler und verzerrte Abfrageergebnisse zum Beispiel wegen unterschiedlicher Systematiken beim Speichern der Personal- und Budgetdaten vorprogrammiert. Wenn jedoch auf so ermittelten Kennzahlen ManagementEntscheidungen aufbauen, kann dies zu Fehleinschätzungen und folglich zu finanziellen Nachteilen für das Unternehmen führen. Kurz: Für eine effektive Personalplanung und für die länderübergreifende Kostenkontrolle fehlt den meisten Firmen das entscheidende Glied in der Prozesskette, nämlich eine einheitliche, international einsetzbare Lohn- und Gehalts-Software. Diese Lücke sollten Unternehmen schließen: Mit Lösungen, die Personaldaten zentral speichern und die Abrechnungsregeln verschiedener Länder vollständig im Standardumfang der Software enthalten. So bekommen Personalmanager eine konsistente Datenbasis, mit der sie per Knopfdruck die Kosten für ihre HR-Programme und -Strategien kontrollieren sowie übergreifende Auswertungen und Berechnungen durchführen können. Egbert Becker, Vorstandsvorsitzender der P&I AG, Wiesbaden Aktuelles Update und proALPHA, Upos/m und/oder Upos/i Hinterfragt Die OEM-Partnerschaft der update solutions AG mit proALPHA hat Fragezeichen aufgeworfen. Was wird aus dem bewährten iSeries-Produkt Upos? Sind und bleiben die bestehenden Investitionen geschützt? update weiß zu beruhigen: Diversifikation ist gefragt. Die bestehende Produktlinie bleibt erhalten, wird gepflegt und auch weiterentwickelt! nde August hatte update angekündigt, ihr eigenes ERP-Portfolio um das Produkt von proALPHA zu erweitern. Die Softwarelösung werde kurzfristig mit speziellen Branchenfunktionalitäten ausgestattet und unter dem Label Upos/m vermarktet. So könne man sein Spezialwissen den Upos-Branchen Metallverarbeitung, Elektro- und Elektronikindustrie, Holz- und Möbelherstellung sowie für andere Variantenfertiger plattformunabhängig bereitund damit einem größeren Anwenderkreis zur Verfügung stellen. E Bei dieser Erweiterung seien aber Kosten/Nutzen-Aspekte zu berücksichtigen: Zeitliche Restriktionen und finanzielle Risiken machten eine Neuentwicklung wirtschaftlich „wenig sinnvoll“. Die Ziele der update AG sind vielfältig: Bestandskundensicherung durch Perspektivenschaffung, Neuabschlüsse, Sicherung des Know-hows und Erweiterung der Zielgruppe. Künftig will man neben der iSeries auch andere Hardwareplattformen bedienen, gleichzeitig das Entwicklungsrisiko und die Entwicklungszeit reduzieren. Synergien sollen genutzt und Ressourcen optimiert werden. Im Klartext heißt das: Die bestehende Produktlinie Upos-Handel wird beibehalten. Hier besteht laut update die Chance, in einem speziellen Segment deutliche Marktanteile zu gewinnen. Für Upos-Fertigung gilt: Das eigene ERP-Portfolio mit Upos (ab sofort Upos/i für iSeries) wird um die proALPHA-Lösung auf OEM-Basis erweitert. update will diese kurzfristig mit den bekannten Branchenfunktionen ausstatten und unter dem Label Upos/m (m für multiplattformfähig) vermarkten. Vorstand Bernd Cyris nennt das „Veredelung der ProALPHA-Lösung gemäß der Branchenzielgruppen von update“. „Für Kunden mit iSeries wird Upos/i wie bisher angeboten, implementiert und stetig weiterentwickelt“, so die Kernaussage der Kulmbacher ERPSpezialisten, die sämtliche Fragezeichen des iSeries-Marktes beseitigen soll. update verfüge über zahlreiche Programmierer im Windows- und UnixUmfeld, die in das Upos-Entwicklungsteam integriert würden. Diese Mannschaft werde künftig sowohl für die (Weiter-)Entwicklung von Upos/i als auch für Upos/m verantwortlich sein. update Solutions AG www.updateAG.de M.W. Anzeige Midrange MAGAZIN Oktober 2003 11 Aktuelles Optimale Aussichten für Personal und Controller Kosten senken Die aktuelle Wirtschaftslage im iSeries-Markt und der Einsatz von Software zur optimalen Verwaltung der Personaldaten war das Thema eines Gesprächs von Jens Göbel, Geschäftsführer der Schilling Software GmbH, und Michael Wirt. Michael Wirt: Herr Göbel, viele meiner Gesprächspartner klagen über Umsatzund Gewinneinbrüche. Wie sehen Sie die momentane Wirtschaftslage? Anzeige Jens Göbel: Zurzeit werden Investitionen in neue Software verschoben. Selbst bei Seminaren und Schulungen stellen wir fest, dass die Kunden sich sehr zurückhalten. Es wird eben in allen Bereichen gespart. Ich habe dafür Verständnis, dass in einer wirtschaftlich angespannten Zeit alle darauf achten, Kosten zu reduzieren. Die hohe Zahl der Insolvenzen verdeutlicht diese Situation. Schilling hat per 30.06.2003 das im November 2002 erstellte Planergebnis erreicht. Wir schreiben gute schwarze Zahlen. Was die weitere Entwicklung betrifft, so ist zu bedenken, dass die Nachfrage nach Standard-Software von der konjunkturellen Lage abhängt. Hier gibt es einige Lichtblicke, aber von einer konjunkturellen Erholung kann aufgrund der aktuellen Fundamentaldaten noch nicht die Rede sein. Das Gesamtjahr 2003 wird sich daher ähnlich wie 2002 entwickeln. Für 2004 sind wir tendenziell optimistisch; nicht zuletzt aufgrund der fortschreitenden Konsolidierung im Anbietermarkt, wie das jüngste Beispiel DCW zeigt. 12 Michael Wirt: Die IBM hat die iSeries in ihren Funktionen stark erweitert bzw. gewandelt. Wie passt sich Ihre HR-Software diesem Wandel an? www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Jens Göbel: Im Bereich HR sind rund 70 Prozent eines Releases funktionale Erweiterungen bzw. gesetzlich bedingte Anpassungen. Etwa 30 Prozent investieren wir in die Analyse und Nutzung neuer technologischer Funktionen. Wir prüfen dabei auch sehr genau, wie wir neue technologische Möglichkeiten der iSeries nutzen können. Unser Produkt ist daher technologisch und funktional stets auf dem neuesten Stand. Michael Wirt: Welchen Stellenwert hat der Integrationsgedanke, den die IBM mit der iSeries so forciert, in Ihrem Hause? Jens Göbel: Schilling Software unterstützt seine Kunden weitgehend bei der Server-Konsolidierung. Die Kostensenkung durch konsolidierte Systeme ist unbestritten, ebenso die Qualität der iSeries als Konsolidierungsplattform. Jedoch werfen wir – als Rechnungswesen-Softwarehaus – einen kritischen Blick auf die Sicherheit der Integration. So betrachten wir etwa eine Web-Applikation und eine Rechnungswesen-Software auf einem Server mit besonderer Sensibilität. Michael Wirt: ASP ist speziell im Lohnund Gehaltbereich immer mehr als Einsatzform gewählt worden. Wie stellt sich für die Schilling Software dieser Bereich dar? Jens Göbel: Wir haben uns nach der Übernahme von Topas Mitte 2000 zunächst auf die funktionale Weiterentwicklung und Abrundung des Produkts konzentriert und anschließend unsere Anstrengungen auf die Erweiterung unseres Marktanteils konzentriert. Mit über 100 Neuinstallationen waren wir dabei sehr erfolgreich. ASP ist im Umfeld HR sicherlich ein interessantes Thema, das wir aufmerksam beobachten. Neben den technologischen Voraussetzungen Aktuelles Jens Göbel, Geschäftsführer der Schilling Software GmbH von Seiten des Produkts bedarf es dazu entsprechender organisatorischer, vertrieblicher und servicetechnischer Rahmenbedingungen. Schon heute setzen einige Kunden Topas ein, um als ASPDienstleister im Bereich HR aufzutreten. Die Entscheidung, ob Schilling selbst ASP-Dienste anbieten wird, werden wir zu gegebener Zeit unter entsprechenden konjunkturellen Bedingungen treffen. Michael Wirt: Welche neuen Funktionen erwarten Ihre Kunden von der Applikation? Jens Göbel: Im Bereich HR bestehen hauptsächlich zwei Schwerpunkte in der Software-Entwicklung: die funktionale Weiterentwicklung sowie die gesetzlichen Änderungen und Anforderungen. Die gesetzlichen Änderungen sind in der Regel für ein neues Kalenderjahr und stehen relativ spät zum Jahresende fest. Zwischen der endgültigen Fassung und dem Inkrafttreten bleiben uns häufig nur wenige Wochen Zeit, diese programmtechnisch umzusetzen. Deshalb konzentrieren wir uns bei diesem Release ausschließlich auf diese Punkte. Im September bringen wir ein neues Release heraus, das umfangreiche Erweiterungen beinhaltet. In diesem Jahr sind es u. a. folgende Punkte: browsergestützte grafische Oberfläche, Bewerberverwaltung, Schnittstelle Archivierung, GDPdU-Ausgabe. Michael Wirt: Welche Rolle spielt Linux für Schilling und deren Kunden? Jens Göbel: Schilling Software hat sich als Spezialist für RechnungswesenLösungen auf der Plattform iSeries eine Spitzenposition im deutschsprachigen Raum erarbeitet. Durch die bereits angesprochenen Konsolidierungsprozesse im Anbietermarkt hat sich unsere Stellung nochmals verbessert. Dieser Markt ist für uns – auch in den nächsten Jahren – groß genug, so dass wir eine Portierung auf andere Plattformen nicht planen. Wir verkennen aber nicht, dass der Marktanteil von Linux-basierten Lösungen in Zukunft wachsen wird. Für diesen Bedarf verfügen wir im SoftM Konzern mit SoftM Suite über eine plattformübergreifende Lösung, die derzeit auf OS/400 und Windows verfügbar ist und künftig auch auf Linux eingesetzt werden kann. Schilling Software GmbH D-28359 Bremen 콯 (+49) 0421/20140-0 www.schilling4u.com Anzeige Midrange MAGAZIN Oktober 2003 13 Aktuelles Agilisys Automotive schreibt schwarze Zahlen Auf dem Weg Gegen Ende letzten Jahres übernahm die Agilisys International die Brain International AG. Der Geschäftsbereich Agilisys Automotive, vormals Brain Automotive, bietet iSeriesbasierte, Automotive-spezifische, globale Business- und Logistiklösungen an. Die Geschäftsführer der Agilisys Automotive GmbH, Bernd Hau, Geschäftsführer und Vice President of EMEA Sales, und Thorsten Reuper, Geschäftsführer und Vice President EMEA Development & Support, standen Michael Wirt für ein Gespräch zur Verfügung. Michael Wirt: Was hat sich seit der Übernahme durch Agilisys geändert? Bernd Hau: Im Wesentlichen wurde die Managementstruktur verschlankt und das Unternehmen als solches weniger komplex organisiert. Thorsten Reuper und ich sind die Geschäftsführer und bilden zusammen mit dem Finanzchef Dr. Armin Großklaus die Geschäftsführung. Alle deutschen Hauptstandorte sind erhalten geblieben; ebenso wurde die Präsenz an den internationalen Standorten in der Form ergänzt, als dass Agilisys Automotive neben den bestehenden Offices auch über ein Partnermodell die internationalen Kunden betreut. Seit der Übernahme am 1. Dezember 2002 kön- Anzeige 14 www.midrangemagazin.de Oktober 2003 nen wir auch wieder von einem geregelten Auftragseingang sprechen: so wurden bis dato sowohl die Umsatzziele als auch die Renditeziele erreicht; Agilisys Automotive schreibt schwarze Zahlen. Michael Wirt: Ist das Geschäft mit der heute doch stark abgespeckten Mannschaft noch zu stemmen? Bernd Hau: Die Mannschaft ist zwar – wie Sie sagen – abgespeckt, doch haben wir eine hohe Seniorität und Professionalität im vorhandenen Team, also Berater und Techniker mit langjähriger Projekterfahrung und großer Kompetenz im Automotive-Umfeld. Wir haben aber auch erkannt, dass man Kapazitätsspitzen bei entsprechendem Auftragseingang sehr ernst nehmen muss. Aktuelles Thorsten Reuper: Agilisys Automotive konzentriert sich voll und ganz auf Logistiklösungen, die die spezifischen Prozesse der Automobil-Zulieferindustrie abbilden. Daher wird unser Hauptprodukt, das iSeries-basierte Automotive-Paket XPPS, selbstverständlich weiterhin entwickelt; wir werden dazu eine dedizierte Release-Politik praktizieren, indem wir über neue Releases neue Automotive-Funktionalitäten einbinden werden. XPPS ist zwischenzeitlich auch als Windows-NT-Applikation verfügbar. Michael Wirt: Welchen Stellenwert hat die iSeries von IBM in Ihrem Haus? Thorsten Reuper: Die iSeries hat bei uns nach wie vor eine zentrale, strategische Bedeutung: Zum einen pflegen wir weit über 2.000 Installationen auf der iSeries; zum anderen hat sich diese Server-Plattform technologisch immer weiterentwickelt und wird sich auch in Zukunft weiterentwickeln – und das mit allen wegweisenden Standards. Damit ist auch der Investitionsschutz für unsere Kundenbasis gesichert. Michael Wirt: Was für eine Rolle spielt der Bereich „Technologie“ heute im Unternehmen? Thorsten Reuper, Geschäftsführer und Vice President EMEA Development & Support Bernd Hau, Geschäftsführer und Vice President of EMEA Sales Thorsten Reuper: Es hat sich – insbesondere seit dem e-Hype – eindeutig gezeigt, dass bei allen IT-Lösungen die Funktionalität im Vordergrund stehen muss. Technologisch orientieren wir uns an Industriestandards – das heißt: Im Bereich der IBM iSeries-Automotive-Lösung werden wir auf unserer Basis aufsetzen; bei den SCM-Applikationen, wie etwa bei SupplyWEB, arbeiten wir mit plattformneutralen Technologien. Aber schlussendlich werden wir an der hohen funktionalen Tiefe unserer Lösungen gemessen und daran, dass unsere Kunden durch den Einsatz von Agilisys-Produkten in sehr kurzer Zeit signifikante ROI-Effekte (Return on Investment) erzielen und sich damit Wettbewerbsvorteile verschaffen. Michael Wirt: Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen? Bernd Hau: Wir haben uns hier völlig neu aufgestellt und uns noch konsequenter auf die Anforderungen unseres Zielmarktes ausgerichtet. Heute autorisieren wir Partner, die unserer Gesamtstrategie gerecht werden. Michael Wirt: Wo steht Ihr Unternehmen in einem Jahr? Bernd Hau: Neben den mehr als 1.600 Bestandskunden mit 2.400 Installationen sowie unseren praxiserprobten, branchenspezifischen Automotive-Lösungen haben wir durch den Einstieg von Agilisys ein hervorragendes SeniorManagement und eine Kapitalkraft, die uns wieder zu einem verlässlichen und stabilen Partner für die AutomobilZulieferer machen. Future Three als jüngste Akquisition seitens Agilisys beschreibt den Weg, wie wir unsere Marktführerschaft zusätzlich verstärken und ausbauen. Schon heute arbeiten 70 Prozent aller Tier1-Zulieferer mit Lösungen von Agilisys Automotive – und diesen Weg werden wir konsequent fortsetzen. Agilisys Automotive GmbH D-70794 Filderstadt 콯 (+49) 0711/7782-0 www.brainag.com Midrange MAGAZIN Oktober 2003 Anzeige Michael Wirt: Wie sieht das Produktportfolio von Agilisys Automotive heute aus? 15 Aktuelles Aufmerksam zugehört WebSphere? Seit einigen Monaten werde ich von Kollegen aus diversen Firmen angesprochen, die auf Grund von Informationen, die sie aus dem Internet gezogen, postalisch empfangen oder auf Infoveranstaltungen erhalten haben, sagen, dass sie ab jetzt mit WebSphere arbeiten wollen. Wenn ich daraufhin antworte, dass ich das sehr interessant finde, mich jedoch dafür interessieren würde, was man im Einzelnen realisieren möchte, so erlebe ich häufig einen unmittelbaren Erklärungsnotstand. uallererst ist WebSphere ein von der IBM eingeführter Markenbegriff, der für Software aus dem Hause Z IBM steht. Nicht mehr und nicht weniger. Weiterhin wird mit diesem Begriff unterschwellig ausgesagt, dass es sich um Software handelt, die in irgendeiner Beziehung zu Netzwerk- und Web-Technologien steht. Ziemlich allgemein, nicht wahr? dungen bereitstellen. Es gibt Client-Programme, die Dialogschnittstellen zum Server bereitstellen. Es gibt WebSphere Anwendungs-Entwicklungswerkzeuge, mit denen Server-basierte, Client-basierte und Netzwerk-basierte Anwendungen erstellt werden können. Präziser wird die Sache schon, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass sich WebSphere-Software in unterschiedliche Kategorien einordnen lässt. Es gibt WebSphere Applikations Frameworks, die zur Entwicklung eigener Web-basierter Anwendungen herangezogen werden können. Es gibt die Familie der WebSphere Applikations-Server, die sozusagen die Runtime-Umgebung für Netzwerk- und Web-basierte Anwen- Ist die Unterhaltung erst einmal an diesen Punkt angelangt, so kommt oft die Bemerkung, dass man eigentlich mit WebSphere programmieren wollte – und damit ist die Katze aus dem Sack. Was der Techniker jetzt noch weiter wissen muss, finden Sie auf den Seiten 27, 28. Anzeige 16 www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Sie erreichen den Autor Klaus-Peter Luttkus unter der Mailadresse > [email protected] Aktuelles Mit Linux auf der iSeries nach vorne Die Zukunft sichern Die iSeries-Welt befindet sich im Umbruch: Der eine modernisiert, der andere implementiert neue Standardlösungen, wieder andere tauschen sowohl Soft- als auch Hardware aus. Ein Spiegelbild des Marktes scheint eine Umfrage der PKS GmbH abzugeben. Das Midrange MAGAZIN sprach mit Karlheinz Peter, Geschäftsführer des Unternehmens, über Budgetfragen, Loyalität, Abwanderungsgedanken und die Zukunft von Linux. Michael Wirt: Was treibt den typischen AS/400- und iSeries-User um? Michael Wirt: Der Markt im iSeriesUmfeld wandelt sich. Wie sehen Sie die momentane Auftragslage? Anzeige Karlheinz Peter: Wir kennen den Markt seit 1988, haben damals damit begonnen, Software, die IBM für die iSeries entwickelt hatte, auf anderen Plattformen verfügbar zu machen. Neben der Multiplattformfähigkeit ist eine Modernisierung der existierenden Lösungen gefragt, die wir mit unseren Produkten ebenfalls abdecken können. Aktuell ist ein Trend zu Linux zu erkennen – neben der starken Dominanz von Windows. Das Interesse an Veränderung im Markt ist zurzeit überraschend groß, aber die Investitionsentscheidungen fallen mit großer zeitlicher Verzögerung. Michael Wirt: Trotz guter Argumente? Karlheinz Peter: Mit unserer Lösung AX/ware Server Builder 400 unterscheiden wir uns deutlich von den Werkzeugen, die auf den 5250-Datenstrom aufsetzen. Wir produzieren ein Kommunikationsprotokoll für Clients, also eine echte Client/Server-Lösung. Dieser Ansatz befreit von sämtlichen Beschränkungen, die es bei 5250 gibt, gleichzeitig wird keine interaktive Leistung mehr gebraucht. Karlheinz Peter: Auf der AS/400 war in der Vergangenheit immer alles ganz einfach. Von IBM gab es eine komplette Umgebung und man konnte sich darauf verlassen, dass sie funktioniert. Mit Windows und Unix ist das Leben viel komplizierter. Wenn man sich den Markt anschaut, haben viele Leute mit einer unüberschaubaren Auswahl zu kämpfen. Es gibt neue Programmiersprachen wie Java, alle möglichen Werk- Karlheinz Peter: Die Anfragen nehmen zu, allerdings gibt es noch wenige konkrete Umsetzungen. Zurzeit findet das Linux-Geschäft eher auf MarketingEbene statt. Die Leute wollen aber in den Startlöchern stehen. Michael Wirt: Wie beurteilen Sie die aktuelle Marktsituation? Karlheinz Peter: Wir haben in letzter Zeit viel in Marketing investiert – auch in Direktmarketing. Wir haben 2.000 AS/400-Anwender-Unternehmen angerufen, um die Marktsituation abzuklopfen und dabei festgestellt: Die Anzahl der Anfragen im Hinblick auf Modernisierung und Portierung ist relativ hoch. Das Interesse an sich ist sogar enorm hoch. Viele Unternehmen denken darüber nach, wie Kosten eingespart werden können, was mit den iSeries-Standardmodellen sehr gut möglich wäre. Es gibt aber auch viele, die über einen kompletten Plattformwechsel nachdenken, was angesichts der hohen AS/400-Loyalität überrascht. Michael Wirt: Wann hat diese Aktion stattgefunden? zeuge um grafische User-Interfaces zu bauen, es gibt die 4GL-Tools, Massen an Lösungen, die den Anwender irritieren. Unsere Idee war: „Keep it simple“. Wir haben eine grafische Entwicklungsumgebung geschaffen, mit der bestehende RPG-Anwendungen und Cobol-Programme übernommen werden können. Sie generiert Code für eine AS/400 oder C-Code für andere Plattformen, so auch für Linux. Wir glauben, dass Linux im IBM-Umfeld, speziell im AS/400Umfeld, immer wichtiger wird. Michael Wirt: Ist das für Sie am Markt schon spürbar? Midrange MAGAZIN Oktober 2003 Karlheinz Peter: Von Mitte April bis Mitte Juli. Von 2.000 Unternehmen, die wir kontaktierten, hatten 279 die AS/400 bereits verlassen, 136 waren gerade dabei, sie zu verlassen. Diesen Zahlen haben uns, um ehrlich zu sein, schon ein bisschen schockiert. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Karlheinz Peter, Geschäftsführer der PKS GmbH 17 Aktuelles Michael Wirt: Und die Loyalen? Karlheinz Peter: Die haben sehr positiv reagiert. Auf 2.000 Kontakte kamen insgesamt 526 Interessenten – kurz- und mittelfristig. Das mittelfristige Interesse allerdings überwog. Es gibt eine große Anzahl von Anwendern, die aus Budgetgründen warten müssen, obwohl der Return On Investment hoch ist: Wenn ich statt der Enterprise-Edition eine Standard-Edition kaufen kann, spare ich kurzfristig Geld ein. Und das Geld, das ich brauche, um eine Anwendung serverfähig zu machen, macht nur einen Bruchteil der Einsparungen aus. Das müsste eigentlich zu schnellen Entscheidungen führen, aber unser Eindruck ist. Michael Wirt: Trotz deutlicher Funktionserweiterung der iSeries, die ja auch ganz gut in Ihre Angebotspalette passt...? Karlheinz Peter: Was uns an der Funktionserweiterung sehr gut gefällt, ist das Partitioning-Konzept, d. h. die Möglichkeit, zusätzliche Partitionen einzusetzen – wie z.B. für Linux. Ebenfalls positiv ist die PASE-Umgebung zu werten, die es natürlich leichter macht, Software auf die iSeries zu portieren und die Attraktivität der Plattform erhöht. Ein ebenfalls interessanter Bereich, den die IBM ja auch anbietet, ist das Thema WebFacing. Big Blue setzt hier quasi selbst das Signal: „Weg von 5250 auf zu neuen User-Interfaces“. Das trifft genau das Ziel, das wir auch mit unserem Server Builder erreichen. IBM regt hier deutlich das Interesse an, die Kunden suchen nach Alternativen. Da kommen wir oft ins Geschäft, weil die Kunden unseren „Keep-it-simple“-Ansatz schätzen. Wir realisieren diesen Ansatz mit weniger Aufwand und der Möglichkeit, hinterher nicht nur Web-Interfaces zu haben, sondern auch Windows-Interfaces oder XML-Integration oder .NET-Integration oder was auch immer. Michael Wirt: Sie sprechen mit Ihren Produkten sowohl ISVs als auch Endkunden an – wie sind diese Bereiche verteilt? Karlheinz Peter: Im Moment liegt der Schwerpunkt ganz klar noch bei den Software-Häusern. Die bauen unsere Technologien in ihre Anwendungen ein und wir erreichen so einen hohen Multiplikatoreffekt. Es gibt aber inzwischen auch einige größere Endkunden, für die wir aktiv sind – vornehmlich gehobener Mittelstand, dem natürlich auch größere Einsparpotenziale winken als den typischen KMUs. Was wir heute mit Software-Häusern machen (nämlich Plattformunabhängigkeit schaffen), scheint auch für die Endanwender immer interessanter zu werden. Wenn jemand seine Plattform verlässt, setzt er häufig neue Standardpakete ein, individuelle Lösungen werden damit nicht abgedeckt. Für diese Situation haben wir das Werkzeug Visual OOC entwickelt, mit dem sich Individualentwicklungen sehr kostengünstig übernehmen lassen. Michael Wirt: Wie ist der aktuelle Status der ISVs? Karlheinz Peter: Die erleben immer wieder, dass Kunden mit Abwanderung drohen. Nach dem Motto: Wir haben ja Eure Software, die gefällt uns auch ganz gut, aber unsere Geschäftsführung hat entschieden, das die neue Strategie „Windows-based“ heißt. Bei Mittelständlern kommt ein neuer IT-Leiter – da hört sich das dann ähnlich an. Meist haben die ISVs keine Windows-Lösung im Angebot. Da wir die vorhandene aber auf Windows migrieren können, haben sie die Möglichkeit, den AS/400und iSeries-Kunden auch dann weiter zu betreuen, wenn er die Plattform verlässt. Es muss also niemand wegen eines Plattformwechsels seine Kunden verlieren. PKS Software GmbH D-88214 Ravensburg 콯 (+49) 0751/56140-0 www.pks.de Midrange MAGAZIN Oktober 2003 Anzeige Anwender, die nach wie vor sehr loyal sind – es ist ja auch eine Supermaschine. Was uns ein bisschen Sorgen bereitet, ist die Thematik Software-Häuser. Erst der Trubel um Brain, dann die Meldungen DCW/SAP. Die Fragezeichen in Sachen Produktentwicklung könnten in vielen Fällen einen Plattformwechsel nach sich ziehen. 19 Aktuelles Jahreskonferenz in Lüneburg vom 20. – 22. November COMMON-Info „Intelligente Innovationen – Dynamik im Mittelstand“ heißt das Motto der diesjährigen Jahreskonferenz von COMMON Deutschland, die vom 20. – 22. November in Lüneburg stattfinden wird. Damit wagt sich die unabhängige IBM Benutzerorganisation endgültig aus der Ecke der iSeries- und RPG-Fans heraus auf das weite Feld der Mittelstands-IT, die zunehmend von heterogenen Landschaften mit Servern und Betriebssystemen aller Art geprägt ist. drückt: Die traditionell einfach zu handhabende iSeries ist umrahmt von hochkomplexen Netzwerken mit einem ganzen Zoo an Hard- und Software, deren Integration und Integrität alles andere als leicht zu managen ist. as außerordentlich vielfältige Konferenz-Programm, das soeben erschienen ist (www.common-d.de), zeigt somit auch, wo die mittelständischen IT-Verantwortlichen derzeit der Schuh Europäische und amerikanische Experten werden über ihre Erfahrungen und Entwicklungen berichten. Aber auch die großen Strategen wie Dr. Frank Soltis werden wieder zu Wort kommen. D Komplexität als Programm: Java, XML, Web Server, Websphere, Web your business, Linux, Windows, SQL und Security beherrschen neben den klassischen RPG-, Kommunikations- und Datenbank-Themen drei Tage lang die Vortragsreihen der COMMON Jahreskonferenz. Es sieht ganz so aus, als ob die COMMON Jahreskonferenz auch dieses Mal das Highlight zum Jahresende wird. Es ist wieder einmal beachtlich, was die ehrenamtlichen Planer bei COMMON zu einem außerordentlich günstigen Preis in ein 3-Tage-Power-Programm gegossen haben. Ein Muss für jeden mittelständischen IT-Verantwortlichen, aber zunehmend auch für Entwickler und Berater! COMMON Deutschland e.V. D-70771 Leinfelden-Echterdingen 콯 (+49) 0711/782 391-0 www.common-d.de Auszug aus dem geplanten Programm IT Management Web Server Technologien Web your business – – – – – Tomcat und JBoss – WebSphere Applications Server V5 – Development mit CODE und eclipse – Web-Enabling mit WebSphere – Websphere Portal – Host Access Transformation Server (HATS) Security als Management Aufgabe Computing on Demand iSeries Navigator Sicherheit aus Managementsicht XML – XML-eXtreme – Java basiertes Online Reporting RPG – Mit RPG nach Linux – RPG IV & ILE Communications – – – – – Neues in Domino 6.5 Wireless Access Send without FTP iSeries Openness Notes Domino Java – Web Anwendungen mit dem Java Open Source Framework STRUTS – Java Entwicklung als Modernisierungs- und Integrationsinstrument – WDSC: Java and Web Tools Betriebssysteme – Koexistenz (OS/400; Linux; Win.) – Neue IBM Middleware für Linux – Windows Integration auf iSeries WebSphere – Entwickeln mit WDSc – praktische Beispiele Data Base – Database – was sich an der Datenbankarchitektur geändert hat. – Realtime Datenintegration Security – Single Sign-On – Tivoli Security – Datensicherheit auf der iSeries Labor – QuickPlace 3.0 – RPG-UIM-APIs – WebSphere Anmeldung zur Jahreskonferenz online unter: www.common-d.de 20 www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Anzeige Macher der Märkte 22 Laut einer neuen Trendence-Umfrage legen IT-Studenten bei der Wahl ihres künftigen Arbeitgebers größten Wert auf attraktive Aufgaben und ein kollegiales Umfeld. Als vergleichsweise unwichtig erachten Sie das Einstiegsgehalt und das Übernehmen sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung. Im Durchschnitt rechneten die Befragten mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 43,0 Stunden – Wishful Thinking? im Bereich Mittelstand und Großkunden verantwortlich. Zollar, der die Auszeichnung jetzt in New York übergab, würdigte damit auch HeinzPaul Bonns persönliches Engagement. Seine betont mittelstandsorientierte Sichtweise habe der IBM neue Impulse gegeben und trage dazu bei, dass Big Blue die Bedürfnisse der KMU besser verstehen und umsetzen könne. www.gus-group.com Die ATOSS Software AG hat ihr Management im Bereich Consulting verstärkt. Jürgen Wintzen (Foto oben) und Markus Zieglmeier (Foto unten) wurden jeweils zum Director Consulting berufen. Der DiplomIngenieur Jürgen Wintzen (37) trägt die Verantwortung für das operative Geschäft der Standorte Hamburg, Düsseldorf/ Meerbusch und Frankfurt; der Diplom-Informatiker Markus Zieglmeier (35) ist für München und Stuttgart zuständig. Beide sind bereits seit Oktober 2001 respektive seit Mitte 1995 für ATOSS tätig. www.atoss.com Comprendium will die Internationalisierung vorantreiben und hat mit Mark Bardoe (Foto oben) und Robert Rinaldo (Foto unten) zwei international erfahrene IT-Manager verpflichtet. Bardoe, der künftig als Vice President Marketing und Business Development bei Comprendium agiert, kommt von Meta4 in Spanien, wo er ebenfalls als Vice President für Marketing & Alliances verantwortlich war. Zu den vorherigen Karrierestationen des 43-jährigen gehörten u. a. Cap Gemini und Baan. Robert Rinaldo nimmt bei Comprendium die Position des Vice President für Finanzen ein. Der 39-jährige war zuvor Chief Financial Officer bei TempoSoft in Paris und während seiner beruflichen Laufbahn auch für Inktomi und Baan tätig. Mit den beiden Neuzugängen will Comprendium, Spezialist für multilinguales Enterprise Content Management, insbesondere die Geschäfte in Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien forcieren. Im Zuge der Neustrukturierung des Managements hat Manfred Terzer, der zuletzt als Vice President für das Produkt-Marketing verantwortlich war, das Unternehmen verlassen. www.comprendium.biz Mit einer einzigartigen Auszeichnung hat die IBM dem Vorstandsvorsitzenden der GUS Group, Heinz-Paul Bonn, für das in knapp zwei Jahrzehnten gezeigte Engagement der GUS Group gedankt. Wie kaum ein anderes Unternehmen hätte sich GUS für den Markterfolg der IBM iSeries in Deutschland engagiert, betonte Al Zollar, als General Manager iSeries bei IBM für das weltweite Produktgeschäft www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Macher der Märkte Mark Sorenson hat die Position des Senior Vice President Information Access and Recovery Software bei EMC übernommen. Er berichtet direkt an Mark Lewis, Executive Vice President of Open Software Operations. Sorenson kommt von Hewlett-Packard (HP) und soll die Entwicklung und Integration von EMCs Access and Recovery Software überwachen. Dieser Bestandteil des EMCschen Open Software-Angebots regelt die Verfügbarkeit sowie das Management von Daten und schützt sie vor unberechtigten Zugriffen. Sorenson bringe über zwei Jahrzehnte an Erfahrung, Verständnis für die Trends der Branche und neue Technologien sowie ausgeprägte Führungsqualitäten mit, so EMC. Vor seinem jetzigen Wechsel war er als Vice President der Storage Software Division bei HP tätig. Die gleiche Position hatte er bei Compaq inne – bis Compaq von HP übernommen wurde. www.emc2.de Citrix Systems hat Siegmar Beier (40) zum Channel Program Manager Central Europe ernannt. Mit der Besetzung dieser Position will das Unternehmen das PartnerMarketing für Deutschland, Österreich und die Schweiz ausbauen. Siegmar Beier werde in erster Linie für die Erstellung von Marketingund Vertriebsprogrammen zur Unterstützung von Partnern im Vertriebsprozess verantwortlich sein, so Citrix. Vor seinem Wechsel zu dem InfrastrukturAnbieter hatte der Diplom-Informatiker acht Jahre für Sun Microsystems gearbeitet. Zuletzt verantwortete er für das Global SAP Alliance Team von Sun die Entwicklung eines Sun/SAPVertriebsportals zur Optimierung der Prozesse bei SAP-Projekten. www.citrix.de Dr. Steve Garnett, Siebel-Gründungsmitglied und Ex-Chef von Siebel Systems EMEA, hat beim OnDemand-Lösungsanbieter salesforce.com die Position des General Managers EMEA übernommen. Steve Garnett ist als CRM-Spezialist bekannt, er soll die Wachstumsoffensive bei salesforce.com in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika vorantreiben. Vor seinem Wechsel zu Siebel arbeitete Garnett unter Larry Ellison bei Oracle und war viele Jahre Mitglied des Oracle European Management Teams. „Mein Job bei Siebel war erledigt“, erklärte Garnett jüngst. „Bei salesforce.com lösen wir ein ähnliches Problem, aber völlig ohne Risiko.“ salesforce.com entwickelt und vertreibt CRM-Applikationen als On-Demand-Service im Internet. www.salesforce.com Anzeige Midrange MAGAZIN Oktober 2003 23 Technik & Integration Fragen zu SQL Trigger-Programmen Technik-Forum Sie sind nun wieder eingeladen, die Diskussion spezieller technischer Probleme mit zu verfolgen. Bitte schicken Sie Fragen, Anregungen oder Antworten zu den vorgestellten Themen – ebenso wie Ihre Kritik – an unsere eMail-Adressen [email protected] oder [email protected] Frage: Dürfen in SQL geschriebene Trigger Updates vornehmen: auf andere Dateien, auf die getriggerte Datei selber? Wie ist das mit der Änderung des After Images, ist dies erlaubt? Antwort: Das Datenbank-Management-System stellt sicher (versucht es zumindest), dass ein Before-Trigger keine anderen Trigger-Ereignisse auslösen kann. Diese Prüfung gelingt immer dann, wenn versucht wird, eine SQLFortschreibe-Operation auszuführen oder ein SQL-Programm aufzurufen, das mit MODIFIES SQL DATA erstellt wurde. Von Versuchen zur Umgehung dieser Limitierung mit dynamischen Aufrufen anderer Programme oder mit Record Level Access ist dringend abzuraten; falls diese in einem Release-Stand möglich sind, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Prüfung in einem anderen Release-Stand nicht zur Laufzeit zuschlägt. Die Modifikation des After Images im Buffer durch einen Before-Trigger, wird in diesem Sinne nicht als Update gewertet, sondern ist der vorgesehene Weg, eine Fortschreibe-Anforderung durch ein Trigger-Programm zu modifizieren. Frage: Kann man SQL-Trigger auf ein Produktions-System verteilen, indem man das generierte C-Programm transportiert und den Trigger mit ADDPFTRG aktiviert, oder muss man die SQLSource verteilen und mit RUNSQLSTM den Trigger erstellen? Antwort: Das Deployment – also die Verteilung von SQL-Programmen – ist sicherlich einer der gegenwärtigen Schwachpunkte von SQL-Triggern, Procedures und Functions. Der einzige dokumentierte Weg der Verteilung besteht im Transport der Quelldateien mit den SQLAnweisungen und der Ausführung der Quellen auf jedem Zielsystem. Zur Ausführung dieser Operationen müssen dann auf dem jeweiligen System die Voraussetzungen erfüllt sein, was die Anwesenheit des C-Compilers und der QSYSINC einschließt. Eine ähnliche Problematik tritt im Recovery-Fall auf, die insbesondere bei Teil-Wiederherstellungen nicht ausgeklammert werden kann und darf. Frage: Wie ist das mit der Begrenzung auf maximal 6 Trigger pro Datei und den Release-Abhängigkeiten genau? Antwort: Diese Begrenzung ist mit V5R1 generell aufgehoben – die Grenze von 300 Trigger-Programmen pro Datei gilt für alle Arten von Trigger-Programmen. Listing 24 Frage: Ich habe Probleme mit dem Debuggen von SQL-Triggern, wenn ich SET OPTION probiere, bekomme ich Syntaxprobleme. Wo muss dieses Statement genau stehen? www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Antwort: Das korrekte Statement für die List View lautet: SET OPTION DBGVIEW = *LIST. Für die StatementSicht ist die Angabe von *STMT erforderlich. Mit V5R2 kommt noch die Auswahl *SOURCE dazu, die Debugging auf Ebene der SQL-Statements erlaubt. Die Anweisung ist nur möglich für SQL-Programme und muss im Body vor der SQL-Anweisung angegeben werden – im Allgemeinen also unmittelbar vor dem BEGIN-Statement (siehe Listing). Frage: Entfernt die RMVPFTRG-Datei *alle SQL-Trigger sauber oder muss das SQL-Statement „drop trigger“ verwendet werden? Antwort: Um mit Radio Eriwan zu sprechen: Im Prinzip ja, aber ich habe mit der SQL-Variante die besseren Erfahrungen gemacht. Das Problem besteht in der Konsistenz zwischen Repository und dem realen Installationszustand des Systems und da scheinen manche Aufgaben asynchron erledigt zu werden; jedenfalls ist es mir schon gelungen, Fehler im Repository zu erzeugen, die man zwar reparieren lassen kann, aber ein RCLSTG *DBXREF ist eine aufwändige Aktion. Die SQLOberfläche hat zudem den Vorteil, dass die Änderungen unter Commit durchgeführt werden können. Den Autor Dieter Bender erreichen Sie unter > [email protected] Technik & Integration Probleme beim 7 x 24-Stunden Betrieb Zeitfenster Sicherung Frage: Wir haben Probleme mit unserem Zeitfenster für die Sicherung und überlegen, ob wir im aktiven Zustand sichern sollen. Sind da Probleme zu erwarten? Antwort: Die OS/400-Befehle SAVLIB, SAVOBJ, SAVCHGOBJ, SAVDLO und SAV haben einen Parameter SAVACT, mit dem die Sicherung während der Benutzung gesteuert werden kann. Dieser Parameter hat als Unterlassungswert *NO hinterlegt, was zur Folge hat, dass Objekte nicht gesichert werden können, während sie anderweitig benutzt werden. Die klassische Sicherungsstrategie beendet nun im Nachtjob alle Benutzeraktivitäten für die Dauer der Sicherung und startet anschließend die Verarbeitung neu. Vorteil dieser Lösung ist ein einfacher Ablauf bei einer erforderlich werdenden Komplett-Wiederherstellung, alle Objekte haben einen passenden Stand und sind synchronisiert. Nachteilig ist, dass die Verarbeitung für die Dauer der Sicherung angehalten werden muss – oft für Stunden. Über den Parameter SAVACT kann man nun die beiden Anforderungen „einfache Wiederherstellung und Ver- fügbarkeit“ optimieren, wenn kein echter 24/7-Betrieb gefordert ist, sogar ohne Einschränkungen für die Wiederherstellung. Die einfachste Vorgehensweise besteht nun darin, wie bisher alle Aktivitäten zu beenden, indem man die interaktiven Subsysteme, die Batch-Aktivitäten und die Serverjobs herunter fährt. Für eine nächtliche Komplettsicherung der Benutzerdaten verwendet man nun im Parameter SAVACT den Wert *SYNCLIB. Sobald die Nachricht CPI3712 (Prüfpunktverarbeitung für das Sichern im aktiven Zustand abge- Anzeige Midrange MAGAZIN Oktober 2003 25 Technik & Integration schlossen) an den Sicherungsjob gesendet wird, kann die Verarbeitung bereits wieder gestartet werden. Diese Meldung wird gesendet, bevor tatsächlich auf Band gesichert wird; die Unterbrechung der übrigen Verarbeitung liegt lediglich im Minutenbereich. Während der eigentlichen Sicherung kann bereits wieder mit den Objekten gearbeitet werden, gesichert wird der Stand direkt vor dem Senden von CPI3712. Das System hält sich dafür alle geänderten Speicherseiten vorübergehend zusätzlich bereit, was Platz und etwas Performance kostet. Um diesen Ablauf zu automatisieren und in den Sicherungsjob einzubauen, legt man sich eine MSGQ SAVACT (oder als anderen Namen) an und verwendet für einen SAVLIB-Befehl folgende Parameter: SAVLIB LIB(*ALLUSR) DEV(TAP01) SAVACT(*SYNCLIB) SAVACTMSGQ(SAVACT). Die Angabe der Nachrichtenwarteschlange sorgt dafür, dass die Nachrichten des Sicherungsjobs auch an diese Nachrichtenwarteschlange gehen, wo man sie von einem Programm verarbeiten lassen kann. Vor dem SAVLIB-Befehl baut man in das CL-Programm mit der Sicherung noch den CL-Befehl CHGMSGQ MSGQ(SAVACT) DLVRY(*BREAK) SEV(00) PGM(SAVACT) ein, der dafür sorgt, dass bei jeder Nachricht, die in diese Warteschlange gesendet wird, das Message Handler-Programm SAVACT aufgerufen wird (siehe Listing). Anzeige Dieses Programm bekommt als Parameter den Namen der Warteschlange, die die Bibliothek und einen Schlüsselwert übergibt, mit dem die Nachricht selber identifiziert wird. Das Programm holt sich lediglich die Nachrichten-ID und prüft, ob die Nachricht CPI3712 gesendet wurde. Auf diese Nachricht reagiert dann das Programm und startet die Verarbeitung wieder. In dem kleinen Beispiel ist dies durch den Aufruf des Programms myRestart angedeutet. 26 Mit der soeben besprochenen Vorgehensweise trägt die Sicherung im aktiven Zustand sogar zur Vereinfachung www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Listing der Wiederherstellung bei. Alle Objekte werden mit dem genau gleichen Stand gesichert und die Unterbrechung der Verarbeitung ist minimal – zumindest im Vergleich zur klassischen Vorgehensweise. Eine unterbrechungsfreie Verarbeitung geht mit dieser Strategie im Allgemeinen nicht, da das System für die Synchronisierung Objektsperren setzt. Für die Komplett-Synchronisation (Parameterwert *SYNCLIB) wirkt sich konkurrierende Verarbeitung störend aus. Echter 24/7-Betrieb erfordert Reduzierung oder gar Verzicht auf Synchronisation. Dann werden die Wiederherstellungsabläufe komplex und sind ohne Journalisierung nicht mehr durchführbar. Eine Sicherung während der Durchführung von Fortschreibe-Operationen ist zudem nur durchführbar, wenn keine länger andauernden Satzsperren auftreten können. Bei der Verwendung von Save while active ist also in der Tat Vorsicht geboten; bei richtiger Anwendung aber wird es in der Mehrzahl der Fälle sogar einfacher als mit der klassischen Vorgehensweise. Den Autor Dieter Bender erreichen Sie unter > [email protected] Technik & Integration WebSphere Development Studio Arbeiten mit WebSphere Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Alle Compiler (RPG, Cobol, C und C++) sowie die Programme des früheren ADTS (PDM, SEU, SDA, RLU etc.) werden als Produkt 5722WDS für OS/400 ausgeliefert. Man kauft also keinen einzelnen Compiler mehr, sondern die ganze iSeriesseitige Entwicklungsumgebung. ehen Sie mal auf Ihrem System mit GO LICPGM, Auswahl 10 nach, welche Komponenten von 5722WDS installiert wurden. Finden Sie nicht alle oben genannten Compiler, so können Sie diese ohne weiteres nachinstallieren, sofern Sie eine Lizenz für WDS besitzen. Achten Sie weiterhin darauf, dass die S Komponenten 60 bei V5R2 und 60-66 bei V5R1 installiert werden, denn diese Funktionen benötigen Sie, um die Clientseitigen Anwendungsentwicklungs-Tools – die zweite Möglichkeit – nutzen zu können. Diese Client-basierte Anwendungs-Entwicklungsoberfläche firmiert unter WebSphere Development Studio Client (WDSC). Aktuelle Version: 5.0. Werkzeuge in WDSC Die Workbench Basisbestandteil von WDSC ist die so genannte Workbench. Diese besteht aus so genannten Perspektiven, die je nach Anforderung unterschiedliche Sichten auf ein oder mehrere Arbeitsfelder darstellen können. Jeder Programmierer kann sich die Oberfläche so anpassen, wie es für sein eigenes Umfeld und die spezifischen Tätigkeiten notwendig ist. Webfacing Mit diesem Tool generieren Sie Servlets, JSPs, HTML aus vorhandenen 5250Anwendungen. Dadurch können 5250Anwendungen direkt aus einem Browser heraus aufgerufen werden. Es werden – salopp formuliert – keine Display-Files angezeigt, sondern stattdessen dynamische HTML-Dokumente. Remote System Explorer In diesem Tool definieren Sie Verbindungen zu Windows-Servern, Workstations, iSeries- und AS/400-Systemen sowie Linux-/Unix-Systemen. Sie sind von Anzeige Midrange MAGAZIN Oktober 2003 27 Technik & Integration Impressum Midrange MAGAZIN ISSN 0946-2880 Herausgeber: Michael Wirt Chefredakteur: Michael Wirt (M.W.) Redaktion: 콯 (+49) 08191/9649-26 > [email protected] Thomas Seibold (T. S.), Irina Hesselink (I.H.), Klaus-Peter Luttkus (KPL), Klaus-Dieter Jägle (KDJ), Robert Engel (R.E.), 콯 (+49) 09563/74060 Anzeigen: PLZ 0 – 4 Waltraud Mayr, 콯 (+49) 08191/9649-23 PLZ 5 – 9 Brigitte Wildmann, 콯 (+49) 08191/9649-24 Ausland Waltraud Mayr, 콯 (+49) 08191/9649-23 Technischer Redakteur: Robert Engel, 콯 (+49) 09563/74060 Illustrationen: Günter Ludwig Übersetzungen: Global Petersen Lektorat: Text Lift – Thomas Gaissmaier Bezugspreise (1-Jahresabo): Inland 2 125,– inkl. MwSt., Ausland 2 140,– Erscheinungsweise: 12 Ausgaben pro Jahr, jeweils zum Ende des Vormonats Tatsächlich verbreitete Auflage Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Festgem. IVW II/03: 18.665 stellung der Verbreitung Gültige Anzeigenpreisliste: von Werbeträgern e.V. Media-Daten Nr. 13/2003 Urheberrecht: Alle im Midrange MAGAZIN erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie, Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Hiervon ausgeschlossen sind abgedruckte Programme, die dem Leser zum ausschließlich eigenen Gebrauch zur Verfügung stehen. Das Verbot der Reproduktion bleibt jedoch unberührt. Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder verwendete Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten ist. Haftung: Für den Fall, dass im Midrange MAGAZIN unzutreffende Informationen oder in veröffentlichten Programmen oder Schaltungen Fehler enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter in Betracht. IBM und AS/400 sind eingetragene Warenzeichen der International Business Machines. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unaufgeforderte Einsendungen aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung. Bei Nichtbelieferung im Fall höherer Gewalt, bei Störung des Betriebsfriedens, Arbeitskampf (Streik, Aussperrung) bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. VERLAG I.T.P.-Verlags GmbH Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering 콯 (+49) 08191/9649-0, 6 (+49) 08191/70661 > [email protected] www.MidrangeMagazin.de Gesellschafter: U. E. Jäkel Geschäftsführer: Michael Wirt, Klaus-Dieter Jägle Marketing: Klaus-Dieter Jägle Abonnentenservice: 콯 (+49) 08191/9649-25 Bankverbindung Deutschland: Landsberg-Ammersee Bank eG Kto-Nr. 5 137 500, BLZ 700 916 00 PRODUKTION Produktionsleitung: Michael Wirt Satz und Druckvorstufe: Popp Media Service, Augsburg Druck: Joh. Walch GmbH, Augsburg 28 hier aus in der Lage, Programme auf den jeweiligen Systemen zu starten, auf Objekte dieser Systeme zuzugreifen sowie Jons und Tasks abzusetzen. Darüber hinaus verfügen Sie über Editoren, um z.B. RPG-Programme zu editieren, Display-Files und Listen zu designen, die Compiler der iSeries aufzurufen oder Programme zu debuggen. Java-Entwicklungs-Tools Diese Funktion ersetzt VA Java und bezieht sich sowohl auf Client- als auch auf Server-Programmentwicklung. Web-Entwicklungs-Tools Hier finden wir das von früher bekannte WebSphere Studio for iSeries wieder, mit dem man Web-Anwendungen neu realisieren kann, die u. a. auf Datenbanken der iSeries, auf Programme der iSeries und auf so genannte JAVABeans zugreifen können. Dieses Tool stellt dem Anwendungsentwickler ein so genanntes 3-Schichten-Framework zur Verfügung. Visual Age RPG Ist ein RPG basierend auf der ILE-RPGSyntax der iSeries, mit dem Sie vornehmlich Windows-Programme schreiben, die native unter Windows ausgeführt werden. Für RPG-Programmierer eine elegante Möglichkeit, um in die Windows-Programmierung hineinzukommen. Bietet auch einen JAVA Cross-Compiler, so dass das Visual Age RPG-Programm auch als JAVA-Applikationen und Applets ausgeführt werden kann. Datenbank-Entwicklungs-Tools Der Begriff sagt schon ausreichend, was sich dahinter verbirgt. Mit diesem Tool arbeiten Sie mit Datenbanken auf der iSeries, aber auch auf denen anderer Systemwelten – ob nur DB2 oder nicht. Eine schöne Funktion in diesem Bereich ist der so genannte SQL-Querybuilder, mit dem man SQL-Abfragen interaktiv aufbaut. Web-Service-Entwicklungstools Mit dieser Funktion erstellen Sie modulare Java-basierte Programme, die über Standardschnittstellen des World Wide Web aufgerufen werden können. www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Server-Entwicklungstools Diese Tools stellen Werkzeuge zum Testen von lokalen und remoten Anwendungen zur Verfügung. XML-Entwicklungs-Tools Müssen XML-Dokumente erstellt, Datenbankinhalte in XML-extrahiert oder XML-Dokumente in Datenbanken importiert werden, dann finden Sie hier die notwendigen Werkzeuge. Code War früher „Code/400“; ist ein Windows-basiertes Werkzeug, das dem Funktionsumfang von PDM, SEU, SDA und RLU entspricht. Code-Funktionen sind ebenfalls in den Remote SystemExplorer integriert. Mit Code schreiben Sie Programme für die iSeries – also Server-Programme. Debugger Ein über alle AnwendungsentwicklungsTools hinweg funktionierender Debugger, mit dem sowohl interaktive als auch Batch-Programme sowie Web-Programme „entwanzt“ werden können. Fazit Sie sehen also, wer mit „WebSphere programmieren“ will, dem mangelt es nicht an Wergzeugen – ganz im Gegenteil, für jede Aufgabenstellung werden Sie hier fündig. Es ist jetzt an Ihnen, sich in diese neue Umgebung hinein zu begeben. Ohne Lernen und ohne die dadurch entstehenden Reibungsverluste wird das nicht enden. Die „guten“ alten Werkzeuge der AS/400 müssen Sie nicht sofort verleugnen, aber Sie sollten erkennen, dass diese Tools nicht den neuen Anforderungen an die IT und an die Programmierung gerecht werden. Übrigens: IBM entwickelt die iSeries-basierten Anwendungsentwicklungs-Tools (ADTS) schon seit einiger Zeit nicht mehr weiter. Einen Weg zurück gibt es also nicht. Sie erreichen den Autor Klaus-Peter Luttkus unter der Mailadresse > [email protected] Technik & Integration Dynamische SpeicherNeue Möglichkeiten erfordern Umdenken der RPG-Programmierer verwaltung in RPG Die Speicherzuordnung in RPG-Programmen wird, OPM (Original Program Model) lässt grüßen, vom Compiler zur Übersetzungszeit vorgenommen. Das hat den Vorteil, dass der Speicherbedarf bereits zur Übersetzungszeit bekannt ist und dass vom Compiler Regeln abgeprüft werden können, wie der Speicher später verwendet werden soll. ür den Programmierer hat dies allerdings zur Folge, dass keine dynamischen Arrays und Mehrfach-Datenstrukturen möglich sind – von verschachtelten Strukturen vorher nicht festgelegter Tiefe ganz zu schweigen. greifen und es sind sogar eigene RPGOperationen und so genannte BIFs (Built in Functions) zur dynamischen Speicherverwaltung hinzugekommen. Ehe man nun froh zu Werke geht, empfiehlt es sich jedoch, sich mit den ErfahAnzeige F Grenzen des Wachstums rungen vertraut zu machen, die C-Programmierer schon seit den ersten Tagen von C mit Pointern und Speicherzuordnung zur Laufzeit gemacht haben. Seitdem RPG dem erlauchten Kreis der ILE- (Integrated Language Environment-) Welt beigetreten ist, kann man auf die entsprechenden C-APIs zurück- Wenn man sich zur Laufzeit Speicher zuordnen kann, geht das auch in einer Endlosschleife. Dies hat dann zur Folge, dass das Programm proportional zur Laufzeit in seinem Speicherbedarf wächst und das solange, bis die Laufzeitumgebung dem ein Ende bereitet oder ihr selber die Luft ausgeht. So manches Windows-Programm, das nicht mehr zu reagieren scheint, leidet an dieser Krankheit. Um dieser Luftknappheit vorzubeugen, kann und soll man in Programmen, in denen man Speicher dynamisch anfordert, Speicher auch wieder freigeben. Ob hiervon Gebrauch gemacht wird, obliegt allerdings dem Programmierer – wem sonst. Die Freigabe von Speicher stellt allerdings nunmehr wieder selber eine Fehlerquelle dar; der Versuch, auf nicht mehr zugeordneten Speicher zuzugreifen, führt ins Nirwana und damit zu Laufzeitfehlern. Zur Laufzeit angeforderter Speicher wird über Pointer verwaltet und im Programm angesprochen. Mit diesen Pointern wird nun gerechnet und es werden Zuweisungen an Pointer-Variablen vorgenommen. Programmfehler in diesen Bereichen können nun wieder zu Problemen der Laufzeit-Umgebung führen. So mancher Blue Screen geht auf das Konto von Fehlern dieser Art. Anzeige Midrange MAGAZIN Oktober 2003 29 Technik & Integration Mit der Verwendung dieser Techniken der C-Umgebungen kommt jetzt auch eine neue Art von Fehlern und erhöhter Destabilisierung der Ablauf-Umgebungen in die geruhsame Welt der RPG-Programme. Ein feiner Unterschied Java gilt als stabiler und gutmütiger als C. Das resultiert ganz wesentlich daraus, dass die Entwickler von Java bei C abgeschrieben haben und zum wesentlichen Teil selber C-Programmierer waren. Bei der Entwicklung von Java wurde versucht, die Instabilitäten von C-Programmen – soweit es geht – zu vermeiden und die Ursachen zu beseitigen. Der Weg des Verzichts auf Speicherzuordnung zur Laufzeit, den RPG zunächst ging, schied aus. Gerade objektorientierte Programme brauchen eine flexible Speicherverwaltung, da Objekte sich baumartig aufbauen und sich ja alles um Objekte dreht. Der Weg, den die Java-Entwickler genommen haben, bestand darin, alle fehlerträchtigen Konstruktionen, soweit dies möglich ist, innerhalb der Sprache zu kapseln. Wenn der Programmierer selber nicht mit Pointern rechnen darf, sondern diese nur unter Namen ansprechen kann, die zur Übersetzungszeit vergeben werden, dann kann er sich nicht verrechnen. Wenn alle Zuweisungen auf Typverträglichkeit vom Übersetzer geprüft werden, kann zur Laufzeit keine Zuordnung stattfinden, die die Ablaufumgebung tangiert. Wenn Speicher automatisch freigegeben wird, sobald die JVM (Java Anzeige Virtual Machine) erkennen kann, dass er nicht mehr benötigt wird, kann die Freigabe nicht vergessen werden. Die schwachen Typprüfungen des RPGCompilers kann man durch noch so defensiven Programmierstil nur sehr begrenzt nachbessern. Die Notwendigkeit der expliziten Freigabe von dynamisch zugeordnetem Speicher kann man ebenfalls nicht umgehen. Was bleibt, ist die Möglichkeit, all dies in einem Modul zu kapseln. Damit nimmt man anderen Programmierern ab, mit fehlerträchtigen Konstruktionen umgehen zu müssen und öffnet dennoch die Möglichkeiten, flexibler zu programmieren. Die Hashtable, ein universeller Behälter Java hat eine Fülle an Möglichkeiten, flexibel Speicher zuzuordnen. Da gibt es dynamische Arrays in zahlreichen Varianten, mit fein gestuften Eigenschaften. Zusätzlich gibt es eine ganze Reihe von weiteren Container-Objekten, in denen man andere Objekte speichern kann; selbstverständlich geht das dann auch wieder geschachtelt und man kann auch beliebig viele gleichartige Container gleichzeitig im selben Kontext verwenden. Vieles hiervon könnte man nun in RPG nachzubauen versuchen. Wenn man in Java-Programmen allerdings nachsieht, welche dieser Container-Objekte in der Beliebtheitsskala ganz oben stehen, also am häufigsten verwendet werden, dann stößt man immer auch auf die so genannte Hashtable. Eine Hashtable in Java kann man sich wie eine Garderobe vorstellen: Man gibt etwas ab und bekommt eine Marke zurück. Zeigt man die Marke vor, bekommt man seine Sachen wieder. Wenn die Garderobiere freundlich ist, kann man die unterschiedlichsten Sachen abgeben, ohne sich darum zu kümmern, ob der vorgesehene Platz dafür ausreicht. Ist dieser knapp bemessen, wird eben eine Tasche an den Fuß des Garderobenständers gestellt und auf einem Zettel notiert, zu welcher Marke dies gehört. Listing 1 30 www.midrangemagazin.de Oktober 2003 In Java geschieht das Abgeben dann über eine Methode der Hashtable, die den Namen put hat; mit dem Aufruf von put übergibt man ein beliebiges Objekt und den Namen, unter dem man es wieder haben will. Mit dem Aufruf der Methode get, der man den Namen mitgeben muss, bekommt man dann das Technik & Integration entsprechende Objekt wieder zurück. Mit diesem Mechanismus kann man nun beliebige Objekte zur Laufzeit in einer Hashtable speichern, ohne sich um die entsprechenden Speicheranforderungen zu kümmern. Ein RPG-Modul als Hashtable Das Grundprinzip einer Hashtable dient nun als Schablone, dynamische Speicheranforderung in einem RPG-Modul so zu kapseln, dass andere Programme dynamisch Speicher verwenden können, ohne mit Pointern umzugehen und sich um Freigabe zu kümmern. Listing 2 Für die RPG-Variante einer Hashtable benötigen wir neben den Prozeduren put und get, die wir bereits kennen gelernt haben, noch die Prozeduren remove und clearAll, die in der Java-Variante ebenfalls Pendants haben. Auf einige Eigenschaften des Java-Originals verzichten wir, da sie entweder in RPG nicht einsetzbar oder entbehrlich sind. Im Original der Hashtable kann man Objekte speichern – und in RPG gibt es nun mal keine Objekte. Betrachtet man solche als Datentyp, dann entspricht diesem in RPG noch am ehesten eine Datenstruktur und ebendiese werden wir nun in unserer RPG-Variante als Speicher-Objekt verwenden. Die Flexibilität ist dadurch sehr groß, da Datenstrukturen universell einsetzbar sind, um in RPG-Programmen nahezu beliebig andere Daten abzubilden. Die Quelldateien für den Prototyp und die Implementierung werden HASHTABLE heißen. Der Prototyp wird dann in der QRPGLEH gespeichert und das Programm in der QRPGLESRC. In dem nun folgenden Prototyp werden die Schnittstellen-Beschreibungen der Prozeduren als Prototypen beschrieben. Die einleitenden Anweisungen für den Präprozessor schützen gegen unbeabsichtigtes doppeltes Einbinden, was zu Fehlern bei der Umwandlung führen würde. Alle Prozeduren werden mit dem Schlüsselwort EXTPROC umbenannt; damit alle exportierten Namen eindeutig sind, wird der Name des Moduls als Präfix vorangestellt (siehe Listing 1). Midrange MAGAZIN Oktober 2003 Listing 3 Listing 4 31 Technik & Integration Die Prozedur clearAll bereinigt die komplette Hashtable und gibt (fast) allen Speicher frei. Für die Implementierung wird noch ein weiterer Prototyp für die Verwendung der C-APIs memcpy benötigt, die in einer eigenen Copy-Strecke abgelegt ist (siehe Listing 2). Die C-Funktion memcpy kopiert die Anzahl der Byte, die im dritten Parameter length übergeben werden (von der Speicher-Adresse des ersten Parameters zur Speicher-Adresse des zweiten Parameters), und wird in unserer Hashtable als Hilfsfunktion verwendet. Anzeige Listing 5 Listing 6 Die Prozedur put, mit der Datenstrukturen zum Speichern übergeben werden können, liefert in einem Boolean-Wert zurück, ob alles geklappt hat; viele RPG-Programmierer nennen diesen Datentyp noch Indicator. Als Übergabe-Parameter werden der Name, unter dem man die Datenstruktur später zurück haben will, die Datenstruktur selber und die Länge der Datenstruktur erwartet. Die Anweisungen für den Präprozessor (/IF, /ELSE, /ENDIF) sollen an dieser Stelle dafür sorgen, dass in der Implementierung mit Pointern und beim Aufruf ohne Pointer gearbeitet werden kann. Beim Aufruf müssen dann alle Parameter gefüllt werden und es wird zurückgemeldet, ob es geklappt hat. Die folgende Prozedur get hat die identische Schnittstelle – wie get. Bei der Verwendung von get werden wieder alle drei Übergabe-Parameter übergeben; der zweite Parameter enthält nach dem Aufruf den abgespeicherten Inhalt aus der Hashtable. Listing 7 32 Mit dem Aufruf von remove kann ein Objekt aus der Hashtable gelöscht werden; die entsprechenden Bereinigungsaufgaben und die Speicherfreigabe erfolgen dann automatisch. www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Struktur des Moduls Hashtable Die Prototypen der exportierten Prozeduren werden mit der /COPY-Anweisung des Pre-Compilers eingebunden – ebenso wie der Prototyp von memcpy. Die einleitende H-Zeile mit der Angabe NOMAIN deutet bereits an, dass aus dem Modul später ein Service-Programm erstellt werden soll. Die Parameter der Erstellungsbefehle sind als Kommentar in der Quelle zu sehen; die Umwandlung kann am bequemsten mit dem Präprozessor (Oktober-Ausgabe 2002 des Midrange Magazins, online aus dem Archiv abrufbar unter www.MidrangeMagazin.de) erfolgen; die Parameter können allerdings auch von Hand eingetragen werden. Technik & Integration Als lokale Prozeduren werden noch alocBloc und find verwendet, deren Prototypen im Deklarationsteil zu finden sind. Die Konstanten TRUE und FALSE sollen die Verwendung von Indicator als Boolean-Variablen vereinfachen (siehe Listing 3). In den globalen Deklarationen befindet sich das Gedächtnis der Hashtable, das aus den zwei Arrays Key und ObjectP besteht. Beide können maximal 32 767 Einträge aufnehmen, die Angabe des Schlüsselwortes BASED bei der Deklaration bewirkt, dass für diese beiden Variablen kein Speicher vom Compiler zugewiesen wird. Die beiden Pointer Keyp und ObjectPP in den BASED-Anweisungen werden vom Compiler automatisch als deklariert angenommen und angelegt. In dem Array Key werden die Namen abgelegt, unter denen Datenstrukturen zu suchen sind. In dem zweiten Array ObjectP werden Pointer auf die gespeicherten Datenstrukturen abgelegt; der eigentliche Speicherplatz für die Datenstrukturen wird dann dynamisch angefordert, ebenso wie der Speicherplatz für die Arrays selber, der nach Bedarf erweitert wird. Die zusätzlichen Steuer-Variablen allocated, size, used und current dienen in den Prozeduren dazu, den Status des Moduls über die komplette Laufzeit konsistent zu halten. Die Variable allocated steuert die Initialisierung. Zu Beginn beinhaltet sie FALSE und wird beim ersten Zuweisen von Speicher zu den beiden Arrays auf TRUE gesetzt, währen clearAll den Speicher bereinigt und allocated wieder auf FALSE setzt. Die Variable size enthält die aktuell verfügbare Anzahl an Elementen der Arrays, used verwaltet die höchste verwendete Nummer und current zeigt auf den aktuellen Platz der zuletzt verwendeten Operation. Abspeichern einer Datenstruktur Bevor wir uns die Prozedur put ansehen, die zum Einlagern von Daten aufgerufen wird, befassen wir uns zunächst mit der Hilfsfunktion alocBloc, die von put verwendet wird. Immer dann, wenn alle Plätze der Arrays belegt sind, wird durch Aufruf von alocBloc Speicherplatz für weitere 100 Einträge angefordert. Zu Beginn der Prozedur wird size, das die Anzahl der Elemente enthält, um 100 erhöht; hier wäre auch ein anderer Wert denkbar – je nach Einsatz der Hashtable. Über die Variable allocated ist bekannt, ob dies die erste Anforderung von Speicher ist oder ob das Array vergrößert werden soll (siehe Listing 4). Wird das Array lediglich vergrößert, wird mit der Built in Function %realloc der neu berechnete Speicherplatz an die beiden Pointer Keyp und ObjectPP gebunden, die auf die Arrays Key und ObjectP zeigen. Bei der ersten SpeicherZuweisung muss statt %realloc %alloc verwendet werden; Verwechslungen führen hier zu Laufzeitfehlern. Aus diesem Grund darf bei der Erstzuweisung auch nicht vergessen werden, die Variable allocated auf TRUE zu setzen, damit beim Holen des nächsten Blockes alles seine Ordnung hat. Die Prozedur put prüft zunächst, ob die Arrays erweitert werden müssen. Wenn die benutzten Zellen der Arrays die momentane Größe erreicht haben, wird mit alocBloc neuer Speicher zugeordnet. Im nächsten Schritt wird mit der Prozedur find, die im Zusammenhang mit get untersucht werden wird, festgestellt, ob der angeforderte Name bereits vorher zum Speichern verwendet wurde. In diesem Fall wird die Speicher-Zuordnung für die Datenstruktur an den angeforderten Wert mit %realloc angepasst. Ist der Name neu, wird nach einem eventuell frei gewordenen Platz Midrange MAGAZIN Oktober 2003 Anzeige Das Service-Programm bekommt eine eigene Aktivierungsgruppe zugeordnet, um die Aktivierung und Deaktivierung der Hashtable besser steuern zu können. Die Angabe des Binding Directories QC2LE ist erforderlich, damit memcpy beim Binden gefunden wird. Beim Reinziehen der Prototypen wird über die /DEFINE-Anweisung erreicht, dass die Pointer-Variante der Deklaration des Prototyps verwendet wird. 33 Technik & Integration gesucht. Vor der Wiederverwendung muss mit %alloc Speicher angefordert werden, da es sich um eine Neuanforderung handelt. Listing 8 Ist kein freier Platz mehr vorhanden und der Name neu, dann wird die nächste Zelle verwendet. Hierzu wird used um eins erhöht und current auf die entsprechende Hausnummer gesetzt. Auch für diesen Platz muss dann Speicher für die Datenstruktur angefordert werden (siehe Listing 5). Bei neuem Schlüsselwert wird die Zelle im Key Array mit dem Schlüsselwert belegt, der als Parameter übergeben wurde. Bei allen vorkommenden Fällen wird dann abschließend der in der Datenstruktur übergebene Dateninhalt mit der C-Funktion memcpy in den vorher angeforderten Speicher kopiert und die Anfangsadresse in dem ObjectP Array als Pointer abgespeichert. Abholen von Daten Listing 9 Zum Abholen der Daten, was durch den Aufruf von get geschieht, wird mit derselben Prozedur find, die auch zum Auffinden freier Plätze verwendet wurde, der Platz gesucht, der dem Schlüsselwert entspricht. Diese Prozedur benutzt die Built in Function %lookup dazu, den Schlüsselwert in dem Key Array zu suchen; die Suche geht dabei nur über die benutzten Blöcke. Bei der Anweisung return wird dann zurückgegeben, ob ein Treffer zu verzeichnen war (siehe Listing 6). War dies nicht der Fall, gibt get seinerseits ebenfalls FALSE zurück. War die Suche erfolgreich, wird der Inhalt aus der entsprechenden ObjectP-Zelle in den übergebenen Parameter kopiert. Damit dies im aufrufenden Programm ankommt, müssen die verwendeten Prototypen genau übernommen werden. Im aufgerufenen Programm wird der zweite Parameter als Pointer mit dem Schlüsselwort VALUE verwendet. Listing 10 34 www.midrangemagazin.de Oktober 2003 Das aufrufende Programm übergibt eine Datenstruktur per Referenz; ob man dies versteht, ist nicht so ganz wichtig, wenn man sich genau daran hält, funktioniert es (siehe Listing 7). Technik & Integration Freigabe von Speicher Verwendung der Hashtable Damit nicht unnötig Speicher belegt bleibt, kann ein anforderndes Programm mit remove mitteilen, dass einzelne Datenstrukturen in der Hashtable nicht mehr benötigt werden (siehe Listing 8). Zur Illustration, wie so eine Hashtable verwendet wird, habe ich ein kleines Testprogramm angefügt. Bei der Erstellung muss das Service-Programm Hashtable mit gebunden werden, damit die Aufrufe von get, put, remove und clearAll gefunden werden. Im Testprogramm sind zwei Datenstrukturen deklariert; es können aber auch beliebige andere Datenstrukturen mit put in die Hashtable gestellt werden – auch extern beschriebene, versteht sich. Die Prozedur remove sorgt dann dafür, dass der entsprechende Schlüsselwert in dem Key Array auf „Blank“ gesetzt wird. Der dazu gehörende Speicher für die Datenstruktur wird dann mit der RPG-Anweisung dealloc freigegeben; die Erweiterung(n) bei der dealloc-Anweisung sorgt dafür, dass der zugehörige Datenpointer auf „null“ gesetzt wird. Durch den Aufruf von clearAll wird sämtlicher dynamisch zugeordneter Speicher zurückgegeben und alle Variablen entsprechend initialisiert. Danach kann dann wieder Speicher angefordert werden – soweit man dies so möchte (siehe Listing 9). Die Prototypen werden mit der /COPYAnweisung eingebunden. Es werden automatisch die Varianten ohne Pointer verwendet, sodass beim Aufruf von put und get die Datenstrukturen direkt übergeben werden (siehe Listing 10). An diesem kleinen Beispiel ist bereits zu sehen, dass dynamische Speicherverwaltung verwendet werden kann, ohne dass man in der Anwendung selber Pointer verwendet – oder gar mit diesen rechnet. Alle fehlerträchtigen Operationen sind in das Modul Hashtable verlagert und damit dort gekapselt. Mit Verwendung einer solchen Hashtable kann man nun zum Beispiel Auftragspositionen in dem Auftragsverwaltungsprogramm in einer dynamischen Struktur speichern. Man muss sich nur den ersten und den letzten Key merken, wenn man die Positionsnummer dafür verwendet. Spielereien mit QTEMP und OVRDBF, die zu den riskanten Praktiken gehören, werden damit überflüssig. Den Autor Dieter Bender erreichen Sie unter > [email protected] Anzeige Midrange MAGAZIN Oktober 2003 35 Technik & Integration Open Source macht Mit iSeries und Linux zum Microsoft-freien Büro Ressourcen frei Der westfälische Groß- und Einzelhändler HolzSpeckmann nutzt Linux als Office-Alternative. Die Konsequenzen sind weitreichend: Es gibt keine Arbeitsplatz-PCs mehr, die Lizenzverwaltung hat sich auf einen Bruchteil des früheren Aufwands verringert, die Hardware hat eine erwartete Lebensdauer von etwa sechs bis acht Jahren und die IT-Administration kann sich erstmals voll und ganz um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern – ohne beständig Noteinsätze am PC-Arbeitsplatz durchzuführen. Betriebssystem und entsprechende Anwendungen aufzuspielen. „Damit hätten wir ja lediglich die Microsoft-Lösung mit anderer Software kopiert und damit auch die Probleme einer IT-Umgebung, in der für jeden Mitarbeiter eigene Programme aufgespielt werden müssen, in der jeder Mitarbeiter private Anwendungen – und im Zweifel Viren – aufspielen kann und in der für jeden Arbeitsplatz Lizenzen zu verwalten sind. Also das war definitiv keine Alternative“, betont Tantow. Aber was dann? Anzeige ei Holz-Speckmann waren neben der iSeries für die ERP-Anwendungen Twinax-Terminals sowie rund 30 PCs mit Client/Access und MS-Office-Paketen im Einsatz. „Und die machten uns genau die Probleme, über die alle EDV-Verantwortlichen klagen, seit Microsoft im betrieblichen Umfeld genutzt wird“, erklärt Klaus-Dieter Tantow, Leiter EDV/ Rechnungswesen. „Während die geschäftskritischen Anwendungen auf der iSeries problemlos laufen, mussten wir uns permanent um die PCs kümmern. Für 20 Prozent der Anwendungen gingen 80 Prozent der Ressourcen drauf. Als der Ersatz der bei uns noch in Betrieb befindlichen 5250-Terminals anstand, war für uns klar: Wir richten keine 60 weiteren PC-Arbeitsplätze ein, sondern nutzen diese Erneuerung zu einer grundsätzlichen Umstrukturierung – weg von Microsoft.“ B Die Lösung sollte allerdings nicht darin bestehen, das Microsoft-Betriebssystem durch ein anderes zu ersetzen, also dann auf 90 Arbeitsplatz-PCs ein alternatives 36 Die Lösung Für iSeries-Anwender bietet die IBM mit der Linux-Partition auf der iSeries inzwischen die Ausgangsbasis für eine reine Terminal-Server-Lösung unter Linux. Das war die Voraussetzung für ein Microsoft-freies Büro, das der Münchner Unternehmer Ulrich Wilsch in der Folge konzeptionierte und im eigenen Unternehmen umsetzte. Da die Firma Wilsch der Hardware-Lieferant von Holz-Speckmann ist, war es folgerichtig, sie mit der Durchführung www.midrangemagazin.de Oktober 2003 einer vergleichbaren Lösung zu beauftragen. „Unser im Eigenversuch erworbenes Know-how konnten wir so in das Projekt ‚Microsoft-freie IT’ der Firma Speckmann einfließen lassen“, erklärt Ulrich Wilsch. „Und die Möglichkeit, für interessierte Firmen über die Hardware hinaus Beratungsleistungen anbieten zu können, war eine wesentliche Motivation bei der Umstellung im eigenen Haus.“ Für die Firma Speckmann wurden folgende Ziele vereinbart: Ablösung der 5250-Terminals durch grafikfähige „Thin Clients“, Umrüstung der unter Windows laufenden PC-Arbeitsplätze zu „Thin Clients“ einer Linux-basierten Serverlösung, Ablösung des bisherigen Mail-Systems über einzelne ISDN-Anschlüsse durch eine zentrale Steuerung per Router und Anbindung aller Mitarbeiter an Mail und Internet sowie Vereinfachung der Verwaltung durch eine Server-zentrierte Lösung mit möglichst wenig Lizenzverpflichtungen. „Das Interessante an der Wilsch-Lösung für uns war nicht zuletzt auch das, was sie nicht enthielt“, erklärt Bernd Hebrock, System-Administrator bei HolzSpeckmann. „Kein Client Access/400, kein verteiltes Datei-System, keine MSProdukte – stattdessen eine reine ServerLösung mit echten „Thin Clients“. Von der Planung zur Umsetzung Nachdem im ersten Schritt die Verkabelung erneuert worden war, ging es an die Auswahl von Hard- und Software. Als Linux-Server dient übergangsweise ein marktgängiger Intel-Rack-Server, an die Stelle der 5250-Terminals treten „Scovery xS“ der Firma Fujitsu-Siemens. Sie bieten als X-Terminals den Vorteil, dass Programm-Aktualisierungen sowie Virenschutz-Vorkehrungen am einzelnen Arbeitsplatz überflüssig werden. Da es für die Mitarbeiter mangels eigener Festplatte und Laufwerke keine Möglichkeit gibt, mitgebrachte Software zu installieren, besteht auf diesem Weg keine Gefahr eines Programm-Absturzes oder Virenbefalls. „Und das Beste: Die Hardware altert wesentlich langsamer als bisher üblich, da sie nicht mehr für jede neue Software leistungsfähiger werden muss“, erklärt Tantow. „Wir brauchen keine Rechenleistung am einzelnen Arbeitsplatz, denn unser Server versorgt bis zu 150 Anwender mit Office, Internet, Mail, iSeries-Anbindung und allen sonstigen Anwendungen. Aufgerüstet wird bei uns in näherer Zukunft nur der Server. Und bei dem kann man dann jede Inves- tition in Bezug auf den Nutzen mit dem Faktor 150 multiplizieren.“ Bei der Software-Auswahl galt die Maßgabe „so wenig Lizenzverpflichtungen wie möglich“. Zum Betriebssystem von SuSE kam als Anwendungs-Software das Open-Source-Paket „OpenOffice“, das in den wesentlichen Funktionen mit MS-Office übereinstimmt und Word-, Excel- und PowerPoint-Dokumente – sofern sie keine Makros enthalten – eins zu eins übernimmt. Als 5250-Emulation dient das Open-Source-Produkt „TN 5250“; als Internet-Browser und MailClient wurde Mozilla installiert – wie die Druckersoftware LPRNG ein Freeware-Produkt. Blick in die Zukunft Wie geht es weiter? „Wir werden den Linux-Server in die iSeries integrieren, dadurch erreichen wir eine noch größere Sicherheit, Skalierbarkeit und Flexibilität“, beschreibt Tantow die nächsten Schritte. „Auch hier gibt es bei der Firma Wilsch eine Lösung, die wir übernehmen wollen. Mit „FAST/400“ soll die „Interaktivbremse“ der iSeries gelöst werden. Dadurch wird Budget für den Erwerb eines weiteren iSeries-Prozessors frei, der dann die Aufgaben des bisher noch externen Intel-Servers übernimmt. Und damit haben wir endgültig erreicht, was wir von Anfang an wollten: eine reine Server-Lösung, die tatsächlich physisch nur aus einem Server, nämlich der iSeries, besteht.“ Ulrich Wilsch GmbH & Co. KG D-82031 Grünwald 콯 (+49) 089/64169-0 www.wilsch.de Marktübersicht HR Abteilung: Talentschuppen, Human Resources – Lohn und Gehalt, Zeit und Zutritt RZ und Kontrollorgan Damit die Arbeit in den HR-Abteilungen leichter und günstiger von der Hand geht, werden gern elektronische Prozesse etabliert. Von der Bewerbersuche über Portale bis zur digitalen Personalakte reicht das Angebot, immer häufiger ist Outsourcing ein Thema. Das allerdings gilt nur für die klassische Abrechnung von Lohn und Gehalt. Bei anderen Anwendungen überwiegen die Skepsis und der Budgetmangel. Personalverantwortliche haben eine wichtige Funktion im Unternehmen: Man zollt ihnen Respekt, den Türgriff zu ihrem Büro allerdings nimmt der typische Mitarbeiter am liebsten gar nicht in die Hand. Wenn es nach dem Willen der Software-Hersteller geht, ist das in Zukunft auch noch seltener nötig: SelfService-Angebote erleichtern Erfassung von Informationen und Einsicht in Datensätze, dem Mitarbeiter kommt mehr Eigen-, dem Personaler geringere Verantwortung zu. Diese Entwicklung soll dazu beitragen, dass sich die HR-Divisionen verstärkt strategischen Aufgaben widmen können, als ihre kostbare Zeit mit Routineaufgaben zu vertun – so lauten die einhelligen Verkaufsargumente der IT-Lieferanten. Rechte Hand In vielen Unternehmen ist die Stelle des Personalleiters – neudeutsch: Human Resource Manager – mit einem Juristen besetzt. Das macht sich gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation 38 gut – schließlich ist vielerorts Stellenabbau und Abfindungsverhandlung an der Tagesordnung. Administration ist Anwalts Liebling – unfreiwillig zwar, aber nicht zu übersehen. Der strategische Einfluss, den sich die HR-Verantwortlichen wünschen, ist in vielen Firmen noch Zukunftsmusik, häufig bleibt für strategische Überlegungen auch keine Zeit. Während derzeit Personalmanager in deutschen Unternehmen die Löhne kürzen und Personalentwicklungskosten drosseln müssen, wird sich das Bild bis 2005 zumindest bei den „High Potentials“ drehen. Der Kampf um die besten Köpfe auf dem Arbeitsmarkt wird dann wieder entbrennen und zusammen mit dem Bemühen, Mitarbeiter auf Schlüsselpositionen im Unternehmen zu halten, eine hohe Bedeutung zurückgewinnen. Dies zeigt eine Ende 2002 durchgeführte Human-Resource-Strategiestudie des Beratungsunternehmens Cap Gemini Ernst & Young (CGEY) Aus den www.midrangemagazin.de Oktober 2003 1.000 größten deutschen Unternehmen beteiligten sich 176 Personalverantwortliche an der Untersuchung und äußerten ihre Meinung zur Entwicklung in den nächsten Jahren. Weniger als die Hälfte der Unternehmen besitzen laut dieser Studie einen HR Vertreter auf höchster Management-Ebene (44 Prozent). Noch geringer ist die Zahl der Firmen, in denen die Personalabteilung bei strategischen Fragen mitentscheidet (40 Prozent). Immerhin wird sie als interner Berater akzeptiert (38 Prozent) oder zumindest ausreichend informiert (15 Prozent). Diese Zahlen machen wohl auch deutlich, warum die Unternehmens-IT im Bereich Personal häufig noch unterentwickelt ist. e-HRM ist (noch) Zukunftsmusik Die Digitalisierung der Prozesse ist gerade im Bereich Personal ein sehr sensibles Thema. Hohe Investitionen machen den geplanten Einsparungen mitunter schnell den Garaus, die Mitarbeiter hadern mit ihrer neuen Eigenverantwortung, die Marktübersicht HR-Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs und Betriebsrat wie auch Datenschutzbeauftragte wittern Gefahren. Vielerorts durchgesetzt haben sich elektronische Zeiterfassungssysteme – zumindest dort, wo die Vertrauensarbeitszeit noch nicht etabliert werden konnte. Ob berührungslos, mit biometrischer Feinanalyse oder Stempelkarte – die Kopplung von Zeiterfassung und Zugangskontrolle ist en vogue. Die Eignung der Verfahren für den jeweiligen Anwender hängt von der Sensibilität der Umgebung ab: Hochsicherheitstrakte werden kaum ausschließlich mit PIN (Personal Identification Number) zugänglich sein. Häufig kommt bei sensiblen Bereichen eine Kombination verschiedener Technologien zum Einsatz, wie beispielsweise Fingerprint plus PIN oder Smartcard und Stimmanalyse. Die generierten Daten fließen in Sicherheitsprotokolle und in die HR-Anwendungen ein, Kommen und Gehen wird akribisch verfolgt. Anbieter wie PeopleSoft wollen HR und CRM verknüpft sehen, der Mittelstandsexperte hat dafür ein separates Helpdesk-Modul auf den Markt gebracht. In Kombination mit IBM bietet das Unternehmen seit Juni für Kunden des gehobenen Mittelstands eine modulare Komplettlösung zur Einführung webbasierter Software an. Sie besteht aus Hardware, Software, Services und Wartung, basiert auf einer hohen Standardisierung der Geschäftsprozesse und entspricht nach Aussage der Partner den Anforderungen des Mittelstandes. Der will einfache Umsetzung und kurze Einführungszeit. Mitarbeiterportale noch immer unterentwickelt Die Möglichkeiten von Mitarbeiterportalen werden bisher von den meisten Unternehmen noch nicht ausgeschöpft. Insbesondere die Personalarbeit mittels Internet befindet sich trotz technologischen Fortschritts weiterhin in einem frühen Evolutionsstadium. Zu diesem Ergebnis kommt eine andere Studie von CGEY und dem Fachbereich Medienwirtschaft der Fachhochschule Wiesbaden, an der sich 83 große deutsche Unternehmen beteiligten. Die nötige technische Infrastruktur ist dabei für die meisten kein Problem: Mehr als die Hälfte der befragten Firmen können nahezu sämtlichen Mitarbeitern Zugang zum eigenen Intranet ermöglichen. Nur lediglich jedes fünfte Unternehmen erreicht weniger als 20 Prozent der Belegschaft – meist aus dem produzierenden Gewerbe oder aus Transportfirmen. Auf der Liste mit den größten Hindernissen stehen hinter den Budgetgründen mit 64 Prozent die fehlende Akzeptanz bei den Mitarbeitern mit 46 Prozent sowie fehlende Verantwortlichkeiten im Unternehmen für den Aufbau und Betrieb eines Portals mit Anzeige Midrange MAGAZIN Oktober 2003 39 Marktübersicht HR: Lohn und Gehalt, Zeit, Zutritt Anbieter, Ort, Telefon, Internetadresse ALTER Software-Systeme GmbH, D-Weinheim, (+49) 06201/9018-0, www.alter.de • ASTRUM GmbH, D-Erlangen, (+49) 09131/7725-0, www.astrum.de • • • Feinarbeit ATOSS Software AG, D-München, (+49) 089/42771-0, www.atoss.com • • ATOSS Software AG, CH-Zürich, (+41) 01/3083912, www.atoss.com • • HR-Software – speziell solche für Lohn- und Gehaltsabrechnung – muss ständig an die sich ändernden gesetzlichen Vorgaben angepasst werden, neue Arbeitszeitmodelle tun ihr übriges. Detailarbeit leisten Personallösungen auch im Hinblick auf die Berechnung der Arbeitskosten, die von 1996 bis 2000 allein für die Arbeitgeber im Produzierenden Gewerbe, Handel und Gastgewerbe sowie Kredit- und Versicherungsgewerbe um 7,1 Prozent gewachsen sind. Im gleichen Zeitraum nahmen die Personalnebenkosten um 4,7 Prozent zu. Die Vergütung arbeitsfreier Tage, Sonderzahlungen wie 13./14. Monatsgehalt, Urlaubsgeld, Gratifikationen oder vermögensbildende Leistungen machten im Jahr 2000 7,9 Prozent der gesamten Arbeitskosten aus. Im Vergleich zu anderen HR-Aufgaben erfreut sich die Lohn- und Gehaltsabrechnung als Outsourcing-Variante großer Beliebtheit. Sie ist überschaubar, kalkulierbar und nachzuvollziehen. Fazit: Kontrolle versus Vertrauen... Lichtblick Noch zu wenige Unternehmen sind sich der Möglichkeiten der IT für das Personalwesen bewusst. Selbstbedienung, Mitarbeiterportale, Nachfolgerplanung, Ausbildungsplanung – alles Themen, für die es spezielle Lösungen gibt. In vielen Firmen ist die Personalabteilung durch Routinearbeiten so überlastet, dass keine Zeit für ein Sondieren der Möglichkeiten bleibt. Nach einer Untersuchung von Price Waterhouse Consulting aus dem Jahr 2001 im deutschsprachigen Raum beläuft sich der Aufwand zur Verwaltung des Personals auf zwischen 1,5 bis 2 Vollzeitbeschäftigte pro 100 Mitarbeiter. Mit guter Software lässt sich dieser Aufwand laut StrategyPartners um rund 20 Prozent senken, bei gleichzeitiger Anhebung der Qualität. Gute Argumente, um sich ein wenig Muße für unser Marktübersichtsthema zu gönnen. Sie amortisiert sich möglicherweise sehr schnell... M.W. 40 Ametras Consult GmbH, D-Karlsruhe, (+49) 0721/62765-0, www.ametras.com • • Belsoft AG, CH-Zürich, (+41) 01/3881-331, www.belsoft.ch BFD AG Mitglied der BFD U.gruppe, D-Iserlohn, (+49) 02371/7909-0, www.bfd.ag Hardware Zeit/Zutritt Zeitwirtschaft Zutrittskontrolle Die Wunschliste bei den Mitarbeiterportal-Anwendungen wird von der Entlastung der Human-Resources-Abteilung angeführt. Personal- und Dienstreiseabrechnung zählen dazu, ebenso wie Zeiterfassung oder e-Learning. Personalisierte Informationssysteme folgen mit 53 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von einem Wissensmanagement-System mit 43 Prozent. Personalwesen 41 Prozent. Hinzu kommt, dass 37 Prozent der befragten Unternehmensvertreter der Ansicht waren, mehr als die Hälfte ihrer Mitarbeiter sei für die Arbeit mit dem Intranet nicht ausreichend qualifiziert, das Interesse an neuen Technologien sei gleichwohl vorhanden. Verdienstabrechnung Anbieter A – I • • • • BIEBER Computer-Systeme GmbH (ABACUS), D-Wuppertal, (+49) 0202/60905-0, www.bieber-gruppe.de • Bode und Rösch Softw. & Org.-Ber. GmbH, D-Bergisch Gladbach, (+49) 02204/9510-0, www.bode-roesch.de • Data Service Ges. f. Datenverarb. mbH & Co.KG, D-Hagen, (+49) 02331/8000-0, www.dataserv.de • • • DCW Software Holding AG, D-Mannheim, (+49) 0621/4383-0, www.dcw-software.com • • • DCW Software Austria GmbH, A-Salzburg, (+43) 0662/872211, www.dcw-software.com • • • DCW Software AG, CH-Zürich, (+41) 01/4048008, www.dcw-software.ch • • • dv/d systempartner, D-Stuttgart, (+49) 0711/7810-5, www.dvd-systempartner.de • EDV Studio ALINA GmbH, D-Bad Oeynhausen, (+49) 05731/9883-0, www.alina.de • Geac Enterprise Solutions Austria GmbH, A-Wien, (+43) 01/7269972-0, www.geac.com • • • • Geac Enterprise Solutions Deutschland GmbH, D-VillingenSchwenningen, (+49) 07721/941-0, www.geac.de • • • • GFOS mbH, D-Essen, (+49) 0201/613000, www.gfos.de • GIS GmbH, D-Hannover, (+49) 0511/78643-0, www.gish.de • GOERING iSeries Solutions, D-Bruchsal, (+49) 07251/989512, www.goering.de • • • HANSALOG GmbH & Co.KG, D-Ankum, (+49) 05462/765-0, www.hansalog.de • • • HR4YOU Solutions GmbH & Co. KG, D-Bodenheim, (+49) 06135/70699-0, www.hr4you.de • HRF EDV-Systemberatung, D-Reinheim, (+49) 06162/9492-0, www.hrf.de • HRManagement AG, CH-Rothenburg, (+41) 041/2890101, www.hrsoftware.ch • • • IFS Deutschland GmbH & Co.KG, D-Erlangen, (+49) 09131/7734-0, www.ifsde.com • • • www.midrangemagazin.de Oktober 2003 • HR: Lohn und Gehalt, Zeit, Zutritt SIRIUS ITC AG, CH-St. Gallen, (+41) 071/3140-200, www.siriusitc.com • • • • Infor Business Solutions AG, D-Friedrichsthal, (+49) 06897/9833-0, www.infor.de • SIS Datenverarbeitung GmbH, A-Wien, (+43) 01/3686500-0, www.sisworld.com Infor (Schweiz) AG, CH-Winterthur, (+41) 052/26492-92, www.infor.ch • SLI Consulting AG SAP-Beratung, CH-Regensdorf, (+41) 043/3889549, www.sliconsulting.ch • • • Hardware Zeit/Zutritt Zeitwirtschaft Zutrittskontrolle Verdienstabrechnung • • • Anbieter, Ort, Telefon, Internetadresse Personalwesen INEL-DATA AG Informatik Beratung, CH-Sirnach, (+41) 071/96930-30, www.ineldata.ch Hardware Zeit/Zutritt Anbieter, Ort, Telefon, Internetadresse Personalwesen Zeitwirtschaft Zutrittskontrolle Anbieter S – Z Verdienstabrechnung Anbieter I – S Marktübersicht Interflex Datensysteme GmbH&Co. KG, D-Stuttgart, (+49) 0711/1322-0, www.interflex.de • • SOFT-CONSULT Häge GmbH U.-ber., D-Langenau, (+49) 07345/9611-0, www.soft-consult.net • • • • Interflex AG, CH-Baden-Dätwil, (+41) 056/48451-11, www.interflex.ch • • SoftM Software und Beratung AG, D-München, (+49) 089/14329-0, www.softm.com • • • ISGUS J. Schlenker-Grusen GmbH, D-Schwenningen, (+49) 07720/393-0, www.isgus.de • SoftM Software und Beratung GmbH, A-Wien, (+43) 01/91066-0, www.softm.com • • • IT-Services and Solutions GmbH, D-Schortens, (+49) 04421/990-0, www.itsas.de • • • SoftM (Schweiz) AG, CH-Kloten, (+41) 043/25546-00, www.softm.ch • • • Kaba Benzing GmbH, D-Villingen-Schwenningen, (+49) 07720/603-0, www.kaba-benzing.com • Software Partner Kurt Drey, D-Bad Honnef, (+49) 02224/96008-0, www.die-kommunikationspartner.de Kaba Benzing Zeitwirtschaft AG, CH-Dietikon, (+41) 01/7451515, www.kaba-benzing.com • SORECO Business Mgt Sol. Ltd., CH-Schwerzenbach, (+41) 01/80625-25, www.soreco.ch • • • • • • • SRZ Software-und Beratungs GmbH, D-Siegen, (+49) 0271/35950-0, www.srzsiegen.de • • • KWP Kümmel, Wiedmann & Partner U.-Ber. GmbH, DTalheim, (+49) 07133/97606-0, www.kwpartner.de • • • Steeb Anwendungssysteme GmbH, D-Abstatt, (+49) 07062/673-0, www.steeb.de • • • LogoData EDV Beratungsges.mbH, D-Düsseldorf, (+49) 0211/49223-0, www.logo-data.de • • • SUMMIT CONSULT GmbH, D-Stolberg, (+49) 02402/10290-0, www.summit-consult.de • • • • Syllwasschy Anw.software u. Comp.syst. GmbH, D-Bretten, (+49) 07252/5801-0, www.syll.de • • • Synus Informatik AG, CH-Oberentfelden, (+41) 062/7248080, www.synus.ch • • • • KN-Software GesmbH, A-Graz-Seiersberg, (+43) 0316/255599, www.kns.at Märkische Service-GmbH, D-Iserlohn, (+49) 02371/9675-0, www.maerkserv.de • MCE GmbH Computer Peripherie, D-Ottobrunn, (+49) 089/60807-0, www.mce.de • Möhlmann Software-Engineering, D-Korschenbroich, (+49) 02182/841770, www.moehlmann.de • • • • TIMESYS AKTIENSGESELLSCHAFT, D-Düsseldorf, (+49) 0211/61895-0, www.timesys.de MPDV Mikrolab GmbH, D-Schwetzingen, (+49) 06202/9335-0, www.mpdv.de • tisoware GmbH, D-Reutlingen, (+49) 07121/9665-0, www.tisoware.com • • • • • • • P&I Personal & Informatik AG, D-Wiesbaden, (+49) 0611/7147-0, www.pi-ag.com • • • UBR Unternehmensberatung Reetmeyer GmbH, D-Bonn, (+49) 0228/98352-0, www.ubr.de P&I Personal & Informatik GmbH, A-Wien, (+43) 01/26039136, www.pi-ag.com • • • Unidienst GmbH Inf.dienst f. Unt., D-Freilassing, (+49) 08654/4608-0, www.unidienst.de P&I Personal & Informatik AG, CH-Thalwil, (+41) 01/7227575, www.pi-ag.com • • • Varial Software AG, D-Hamburg, (+49) 0180/51520-00, www.varial.de • • • POLYdactic, D-München, (+49) 089/72998008 • • • VEDA GmbH, D-Alsdorf, (+49) 02404/5507-0, www.veda.net • • • • PROJEKT Computersysteme GmbH, D-Heidenheim, (+49) 07321/9884-0, www.oersis.de • VEDA GmbH, A-Wien, (+43) 01/5967060-55, www.veda.net • • • • PSIPENTA Software Systems GmbH, D-Berlin, (+49) 030/2801-0, www.psipenta.de • • • VEDA (Switzerland) AG, CH-Chailly-Montreux, (+41) 021/9647332, www.veda.net • • • • PSI AG, CH-Glattzentrum, (+41) 01/8321919, www.psipenta.ch • • • VRG -Vereinigte Rechenzentren GmbH, D-Oldenburg, (+49) 0441/3907-0, www.vrg.de • • • Schilling Software GmbH, D-Bremen, (+49) 0421/20140-0, www.schilling4u.com • • • Watermark Germany GmbH, D-Hannover, (+49) 0511/955743-0, www.watermark-europe.de • Simultan AG, CH-Altishofen, (+41) 062/7489000, www.simultan.ch • • • Watermark Switzerland AG, CH-Granges Paccot, (+41) 026/460884-4, www.watermark-europe.com • • Midrange MAGAZIN Oktober 2003 • • • • • 41 Marktübersicht Steinel realisiert mit Loga internationale Payroll-Lösung HR Länderübergreifend Um den Anforderungen einer länderübergreifenden Entgeltabrechnung gewachsen zu sein, hat die Steinel Unternehmensgruppe ihre bisherige Abrechnungssoftware Loga/400 durch Loga abgelöst. Die neue Payroll-Software ermöglicht nicht nur eine internationale Abrechnung, sie bietet auch mehr Funktionalität. ie Steinel Unternehmensgruppe ist ein stark wachsendes Unternehmen der Elektrobranche, das an sechs europäischen Standorten sensor- und funkgesteuerte Produkte entwickelt und produziert. Steinel vertreibt seine Produkte in über 70 Ländern weltweit mit werkseigenen Niederlassungen und Vertragshändlern. D Reports zu erstellen, die als Grundlage für die Budget-Planung dienen. So können jetzt mit dem in die Software integrierten Reporting-Tool scout Abfragen erstellt werden, die exakt auflisten, welche Mitarbeiter welche Lohnart erhalten. Auch die grafische Benutzeroberfläche bei Loga ist nach einer Einarbeitungszeit komfortabler zu bedienen als die so genannten „Green Screens“ von Loga/400. Anzeige Einheitliche Abrechnung senkt Kosten Bislang gab es bei Steinel zwei getrennte Abrechnungssysteme, eines für das deutsche Unternehmen und eines für die Schweizer Tochtergesellschaft. Das Ziel war es, eine einheitliche Lösung zu realisieren, um die Kosten und den administrativen Aufwand zu reduzieren. Daher hat sich Steinel für Loga der P&I Personal & Informatik AG entschieden. Der wesentliche Vorteil der Lösung ist, dass sie auch eine internationale Abrechnung ermöglicht, was mit der bisherigen Software Loga/400 nicht möglich war. Reporting-Tool erleichtert Budget-Planung Die neue Payroll bietet Steinel auch eine umfassendere Funktionalität als die alte Lösung. Mit Loga sind Rückrechnungen über mehrere Jahre möglich. Außerdem können einzelne Mitarbeiter genau abgerechnet werden. Zudem bietet die neue Payroll bessere Möglichkeiten, um 42 Kurze Migrationszeit Die Entscheidung für die Migration fiel im Spätsommer. Schließlich startete das Projekt im Dezember und wurde innerhalb eines Monats durchgeführt. Die insgesamt 570 Stammdatensätze mussten von Loga/400 in die neue PayrollLösung migriert werden. Dies war mit einem in Loga integrierten StandardTool jedoch problemlos möglich. Die Steinel AG setzt seit der Migration von der bisherigen Software auf die Client-/Serverlösung Loga zusätzlich zu ihrer iSeries-Plattform einen WindowsServer ein. Bisher wurde die gesamte Anwendung auf der iSeries gefahren. Bei der Client-/Serverlösung läuft jedoch nur der Batch-Teil auf dem Midrange-Server. Die Anwendungslogik hat Steinel auf einem Windows-2000-ba- www.midrangemagazin.de Oktober 2003 sierten Terminal-Server implementiert. Mit der Performance dieser Lösung ist Hans-Georg Weber, Leiter DV und Organisation bei der Steinel AG zufrieden: „Der Windows-2000-Server ist nur zwischen 15 und 20 Prozent ausgelastet, wenn die insgesamt acht Personalverantwortlichen, die unsere Lohnabrechnung machen, darauf zugreifen.“ Einfache Integration Aufgrund des offenen Konzepts ließ sich die Lohnabrechnungs-Software leicht an andere Lösungen anbinden. Mit der DB2/400-Datenbank kommuniziert die Payroll-Software mittels einer ODBC-Schnittstelle. Zudem hat Steinel die Payroll an ein Finanzbuchhaltungssystem von SoftM angebunden. Loga verfügt über eine Exportschnittstelle, in der bestimmte Anforderungen an das Datenformat definiert werden können. Diese Schnittstelle wurde in einem halben Tag so angepasst, dass die Finanzbuchhaltung die Daten aus der Lohnabrechnungs-Software verarbeiten kann. Komplette Lösung gesucht Steinel plant mittelfristig die Einführung weiterer Module für das Personalmanagement – beispielsweise für die Personalkostenplanung, Stellenplanung und Personalentwicklung. Denn: Steinel will eine komplette Lösung aus einer Hand. Autoren: Hans-Georg Weber, Leitung DV und Organisation, Steinel AG; Petra Vägiu, Personalabteilung, Steinel AG P&I Personal & Informatik AG D-65205 Wiesbaden 콯 (+49) 0611/7147-0 www.pi-ag.com Marktübersicht HRM-Software im Mittelstand HR Auswahl Software-Projekte im Human Resources Management (HRM) scheitern nicht an der Software, sondern an mangelhafter Organisation und Kommunikation. er vor der Auswahl eines entsprechenden Systems steht, muss zwei Grundsätze beherzigen. Erstens: Es geht primär darum, ein spezifisches Problem zu lösen, nicht darum, ein besonders leistungsfähiges Produkt zu kaufen. Zweitens: Software allein kann das Problem nicht lösen, sondern den Anwender nur bei der Lösung unterstützen. W Systematische Entscheidungsvorbereitung Es gilt, grundsätzlich umzudenken: Bei der Entscheidung für eine HRM-Software darf man nicht vom Produkt ausgehen, sondern von der spezifischen Aufgabenstellung im Personalmanagement. Das Unternehmen muss zuerst eine gründliche Ist-Analyse vornehmen, Probleme definieren und klare quantifizierbare Ziele festlegen. Danach folgt die Feststellung der finanziellen und personellen Ressourcen. Am Ende dieses Analyse-Prozesses kann die Entscheidung, eine HRM-Software anzuschaffen, als Teilaspekt einer Gesamtlösung erscheinen – einer Gesamtlösung also, die zum Beispiel organisatorische Veränderungen, Veränderungen des Workflows, Einführung von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen usw. einschließen muss, wenn das Projekt sinnvoll und erfolgreich werden soll. Kommunikation geht vor Funktion Der sinnvolle und erfolgreiche Einsatz hängt stark von der Motivation der Nutzer ab. Problematisch ist es, wenn der Geschäftsführer eine Entscheidung über die Köpfe seiner Mitarbeiter hinweg trifft. Fazit Die HRM-Software-Auswahl muss sich systematisch an den konkreten Aufgaben und Zielen eines Unternehmens orientieren. Produktfixierte und schlecht vorbereitete HRMSoftware-Käufe kosten nicht nur unnötig viel Geld, sondern frustrieren vor allem die Mitarbeiter des Unternehmens. SUMMIT CONSULT GmbH D-52224 Stolberg 콯 (+49) 02402/10290-0 www.summit-consult.de Anzeige Lothar Steyns, Geschäftsführer der Summit Consult GmbH Midrange MAGAZIN Oktober 2003 43 Marktübersicht amsbg gewinnt mit intelligentem Arbeitszeitmanagement IT-Projekte fest im Griff Personalintensive IT-Projekte werden verstärkt nach der tatsächlich benötigten Arbeitszeit abgerechnet. Eine genaue Erfassung und Auswertung der Leistungen und deren korrekte Weiterberechnung sind deshalb entscheidend für den Erfolg des Dienstleisters und die Zufriedenheit der Kunden. ie Arbeitsmarktservice Betriebs GmbH & Co. KG (amsbg) ist für Entwicklung und Wartung von Softund Hardware, Support sowie Anwendertrainings beim Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) zuständig. AMS ist ein kundenorientierter Dienstleister in Österreich und als Unternehmen des öffentlichen Rechts häufigen Gesetzesänderungen unterworfen. Eingesetzte Anwendungen müssen umprogrammiert und neue Lösungen entwickelt werden. Hierauf reagiert die amsbg mit dem schnellen und flexiblen Einsatz von Personal. Gefragt war daher eine leistungsfähige Lösung für Arbeitszeitmanagement, welche die Arbeitszeiten der 160 freien und fest angestellten Mitarbeiter präzise erfasst, verwaltet bzw. auf Projekte bucht. Das vorhandene selbst entwickelte und völlig überlastete Programm auf der Basis einer Access-Datenbank sollte ersetzt werden. Das Ziel war zum einen eine transparentere Kostenrechnung im Unternehmen sowie zum anderen vereinfachte Abrechnungen an Mitarbeiter und Kunden. In die Auswahl kamen drei Anbieter, den Zuschlag erhielt Atoss. D Implementierung und Parametrierung Nach einer dreimonatigen Implementierungsphase war die neue Software im Produktiveinsatz. Im Februar wurde die im System abgebildete Kostenstellen- 44 struktur für die Projektzeiterfassung gemeinsam mit Atoss überarbeitet und optimal an die Unternehmensrealität angepasst. Geschult wurden lediglich die Führungskräfte, die ihr Wissen im Schneeballverfahren an die Mitarbeiter weitergaben. Inzwischen erfassen rund 300 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe ihre Arbeitszeiten über den PC und kontieren sie auf die entsprechenden Projekte. Die Atoss Staff Efficiency Suite unterstützt Microsoft Windows NT und verfügt über eine Schnittstelle zu SAP/CO, worüber dort angelegte Anzeige Kontierungen direkt übergeben werden. Zum Lohn- und Gehaltsabrechnungssystem Loga V+, das wiederum auf einer iSeries läuft, wurde ebenfalls eine Schnittstelle eingerichtet. Überblick, Kontrolle und Analyse mit System Die eingegebenen Arbeitszeiten werden von den Mitarbeitern selbst auf die in der Atoss Time Solution vordefinierten internen oder externen Kostenträger geschrieben. Von dort werden sie über eine speziell eingerichtete Schnittstelle automatisch an das Controlling-Modul SAP/CO oder das Lohn- und Gehalts- www.midrangemagazin.de Oktober 2003 system Loga V+ übergeben, in dem verschiedene Stundensätze hinterlegt sind. Am Ende jeden Monats wird überprüft, ob die Buchungen auf den Kostenstellen mit den vergebenen Aufträgen oder Leistungen übereinstimmen. Ein Dienstleister muss Projekte möglichst effizient durchführen sowie zeitnah und transparent abrechnen. Wichtig ist daher neben der quantitativen Zeiterfassung die qualitative Auswertung der Daten. Die neue Lösung ermöglicht jetzt detaillierte Analysen in unterschiedlichen Dimensionen. Zudem gelang es, die komplexen Jahresarbeitszeitmodelle sowie zahlreiche Prämienzahlungen komplett abzubilden. Genehmigungen von Prämien, Urlaub und Zeitausgleich erfolgen über ein Workflow-Modul, das den administrativen Aufwand und die Fehlerquoten erheblich reduziert. Margareta Krammer, Personalleiterin bei der amsbg, bestätigt dies: „Mit unserer neuen Lösung schaffen wir es, die Arbeitszeiten unserer Mitarbeiter korrekt, zeitnah und mit geringem Aufwand zu erfassen und weiterzuberechnen. Die so erzielte Transparenz steigert nicht nur die Mitarbeiter-, sondern auch die Kundenzufriedenheit – ein entscheidender Erfolgsfaktor in der IT-Dienstleistungsbranche.“ Im nächsten Schritt ist die Einführung einer arbeitsbezogenen Reisekostenabrechnung geplant. ATOSS Software AG D-81829 München 콯 (+49) 089/42771-0 www.atoss.com GO NEXT November: Dezember: Für jeden Bereich der IT gibt es mindestens genauso viele Spezialisten, wie es Probleme auf der einen und Lösungsanforderungen auf der anderen Seite gibt. Im Titelthema IT-Dienstleister widmen wir uns deshalb dem Leistungssprektrum der Fachleute für Distribution, Integration, Datenbanken, Netzwerken, Schulung, Support, Marketing und Consulting mit speziellem Fokus auf die iSeries. Programmieren Sie selbst oder lassen Sie programmieren? Wenn Sie hingegen eher Software von der Stange kaufen, umgehen Sie diese Frage zunächst – bis die eine oder andere Schnittstelle zu Ihrer IT programmiert werden muss. Das Titelthema Standardsoftware vs. Individualentwicklung stellt Ihnen die jeweiligen Vor- und Nachteile mit Statements und Einschätzungen der marktführenden Unternehmen in diesem Bereich vor. Lotus Notes/Domino ist vielseitig: Neben e-Mail beherrscht diese Groupware-Anwendung von Haus aus Kalender- und Scheduling-Funktionen, bietet Schnittstellen zu Datenbanken und Unternehmensanwendungen und erlaubt dank der Roaming-UserUnterstützung das Arbeiten von wechselnden Arbeitsplätzen. Außerdem bietet Lotus eine flexible AnwendungsEntwicklungsumgebung. Die Marktübersicht Lotus Domino-Lösungen listet Ihnen die Lösungen auf und stellt deren erfolgreichen Praxis-Einsatz anhand von Anwenderberichten unter Beweis. Die meisten Drucker werden lokal angeschlossen und ansonsten bedient man sich standardmäßig nur des Stromnetzes. Dabei ist durch Verwendung des TCP/IP-Protokolls ein unproblematisches Drucken im Netzwerk sowie Print over IP möglich. Außerdem bietet sich die iSeries als leistungsfähiger Druckserver an. Wir bieten Ihnen in unserer Marktübersicht einen Blick auf alle Anbieter und deren Produkte im iSeries-Umfeld und beschreiben den Einsatz in der Praxis mit Anwenderberichten. +++ letzte meldung +++ letzte meldung +++ letzte meldung +++ IT-Dienstleister sehen nicht nur schwarz Laut einer von Berlecon Research veröffentlichten Marktanalyse bestätigt die Mehrheit der IT-Dienstleister in Deutschland auch für 2003 weiterhin fallende Preise. Trotz Pessimismus bei der Preisentwicklung wird die Entwicklung von Umsatz und Ertrag optimistischer eingeschätzt. Allerdings ist das Meinungsbild geteilt: Während Anbieter mit dem Schwerpunkt ITConsulting pessimistisch in die Zukunft sehen, sind auf Softwareentwicklung und -integration spezialisierte Unternehmen eher zuversichtlich. Die Untersuchung bestätigt, dass die Tagessätze für IT-Services unter Druck geraten sind. Für die Analyse wurde im Frühsommer 2003 eine repräsentative Befragung unter IT-Dienstleistern durchgeführt, an der 206 Unternehmen teilgenommen haben. Laut Berlecon gehen 36 Prozent der befragten Unternehmen auch für 2003 von weiterhin fallenden Preisen aus, nur sechs Prozent rechnen mit einem Anstieg. Am ungünstigsten wird die Umsatzentwicklung von Unternehmen eingeschätzt, die auf IT-Consulting spezialisiert sind, wogegen insbesondere die Spezialisten im Bereich der Softwareentwicklung und -integration die Situation im Durchschnitt positiv beurteilen. „Diese Ergebnisse sind ein Hinweis darauf, dass die Kunden jetzt an konkreter Umsetzung und nicht am Entwurf großer Konzepte interessiert sind“, erläutert der Geschäftsführer von Berlecon Research, Dr. Thorsten Wichmann. www.berlecon.de/itservices Midrange MAGAZIN Oktober 2003 Inserenten ANTARES 14 ATOSS 43 AURA Equipements 29 B&N 15 Bassewitz 19 BOSAG 26 comprendium 39 DCW Software 37 DNUG 25 EPOS 12 HANSALOG 19 I.T.P. 16, 21 IBM 5 IMP 11 INEL/Command/AROA 35 Kissels 30 KLÖCK 33 Lakeview 13 MAGIC 7 ML Software 9 Multi-Support 17 ORACLE 27 ROHA 23 SCHILLING Schimmel Verlag 2 22 SoftM TOOLMAKER WILSCH 8 29, 30, 32, 36, 42, 44 19 Beilagen In der Auflage dieser Ausgabe von Midrange MAGAZIN finden Sie Beilagen der folgenden Unternehmen: common Gesamtauflage KLÖCK Teilauflage Schmid Informatik Teilauflage 45