Herzlich Willkommen - Universitätsklinikum Münster
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Herzlich Willkommen Praktische Diabetologie M. Stübbe, Medizinische Klinik und Poliklinik B, Universitätsklinikum Münster Beratungs- und Behandlungszentrum für 10.06.09 DDG, Endokrinologie und Ernährungsmedizin Diabetologie Epidemiologie des Diabetes mellitus • 8 Mill. Betroffene 2008 • 10 -12 Mill. Patienten 2010 Heute: alle 90 Min ein Blinder alle 60 Min ein Dialyse-Pat. alle 19 Min eine Amputation alle 19 Min ein Herzinfarkt 10.06.09 QM,1 Med.Schlaganfall B 22 alle M.Stübbe, 12 Min ein • 1. Was ist Diabetes ? 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Das griechische Wort „Diabetes“, bedeutet „Hindurchfließen“. Dieses Hindurchfließen war an den Leitsymptomen des Diabetes orientiert. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Ende des 17. Jahrhunderts wurde dem Begriff „Diabetes“ noch die Zusatzbezeichnung „mellitus“ durch den englischen Arzt THOMAS WILLIS hinzugefügt. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Selbst als PAUL LANGERHANS 1869 im Rahmen seiner Doktorarbeit die Bauchspeicheldrüse unter dem Mikroskop untersuchte und die später nach ihm benannten Inseln entdeckte, dachte man mit keinem Gedanken an einen Zusammenhang mit der Zuckerkrankheit. 10.06.09 Was ist Diabetes ? Die ersten Verbindungen zwischen Zuckerkrankheit und Bauchspeicheldrüse erarbeiteten MERING UND MINKOWSKI 1889. 1921 gelang es den Forschern BANTING UND BEST Insulin aus dem Pankreasdrüsengewebe zu gewinnen und einem Hund zu injizieren. 10.06.09 Was ist Diabetes ? Im Januar 1922 wurde erstmals Insulin verabreicht. Damals war 1ml Insulin eine Einheit, entspricht heute 40 IE / U 40. Seither hat Insulin Millionen von Diabetikern das Leben gerettet. 10.06.09 . Was ist Diabetes ? 10.06.09 Was ist Diabetes ? 1923: erscheint das erste Insulinpräparat in Deutschland im Handel 1936: H. Ch. Hagedorn stellt durch Zusatz von Protamin das erste Insulinpräparat her. 10.06.09 mit Depotwirkung 1. Was ist Diabetes ? Das Insulinmolekül ist ein Eiweiß, das aus zwei Aminosäurenketten besteht. Insulin hat eine zentrale Rolle im Stoffwechsel des Menschen. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Insulin fördert: Aufnahme von Glucose Bildung von Glykogen Steigerung der Lipidsynthese Steigerung der Proteinsynthese 10.06.09 Insulin hemmt: Gluconeogenese Lipolyse Eiweißabbau Ketonkörperbildung 1. Was ist Diabetes ? Insulinabhängige Organe sind: • Leber • Fettgewebe • Muskulatur 10.06.09 • • Typ 2 Was ist . Diabetes ? • Typ 1 • „Habe ich nun einen Diabetes von Typ 1 oder Typ 2? Ich möchte nämlich mehr aus meinem Typ machen.“ 10.06.09 M.Stübbe, QM, Med. B 1414 1. Was ist Diabetes ? In Deutschland leben ca. 8 Mio.Diabetiker, davon haben ca. 350 000 einen Typ-1- Diabetes. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Typ-1-Diabetes Als Ursache des Typ-1-Diabetes nimmt man heute ein Zusammenwirken von Erbfaktoren, Virusinfekt und sogenannter Autoimmunerkrankung an. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Als möglicher auslösender Faktor bei entsprechender genetischer Veranlagung wird ein Virusinfekt wie z.B. durch Masern-, Mumps- oder Grippeviren angenommen. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Dieser Virusinfekt löst eine sogenannte Autoimmunerkrankung aus, bei der der Körper Antikörper gegen körpereigenes Gewebe – in diesem Fall u.a. gegen die Inselzellen – bildet. Diese Antikörper werden deshalb auch Inselzellantikörper genannt. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Im Rahmen der fortschreitenden Erkrankung kommt es schließlich zu einer völligen Zerstörung der insulinbildenden Zellen. Erst wenn ca. 80% der Betazellen zerstört sind, tritt die Erkrankung zum ersten Mal mit ihren typischen Anzeichen in Erscheinung. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Symptome: Ausscheiden großer Harnmengen Durst Müdigkeit Mattigkeit Schlappheit Lustlosigkeit 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Sehstörungen Entzündungen der Haut Juckreiz Wadenkrämpfe Harnwegsinfekte Infektionen an den Geschlechtsorganen schlecht heilende Wunden Gewichtsverlust 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Wie lassen sich diese Anzeichen erklären? Bei Insulinmangel steigt der Blutzucker an. Die Leber produziert ungehemmt Zucker, der aber nicht in die Zellen gelangen kann. Ab einer Blutzuckerhöhe von ca. 180 mg/dl/10,0 mmol/l (Nierenschwelle) beginnt die Niere, Glucose auszuscheiden. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Um den Zucker lösen zu können, benötigt die Niere viel Wasser. Der Körper verliert dadurch viel Flüssigkeit, und der Betroffene hat ständig großen Durst, obwohl er viel mehr als sonst trinkt. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Der Flüssigkeitsverlust macht sich durch trockene, oft juckende Haut bemerkbar. Die Infektabwehr ist durch die schlechte Blutzuckerlage ebenfalls herabgesetzt, so dass Wunden schlechter heilen als sonst. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Beträchtliche Gewichtsabnahmen bei fortschreitendem Insulinmangel resultieren aus dem Wasserverlust und dem Abbau von Muskel- und Fettgewebe. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Manchmal werden eine Zeitlang nur noch einige wenige Einheiten Insulin gespritzt. Die Bauchspeicheldrüse hat sich erholt und arbeitet wieder. Nach einigen Wochen oder Monaten muss die Insulinmenge wieder gesteigert werden, um gute Blutzuckerwerte zu erreichen. Die eigene Insulinproduktion nimmt immer mehr ab. Diese Phase wird als Remissionsphase bezeichnet. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Zwischen Beginn der Erkrankung und Auftreten von Symptomen des Diabetes können Wochen, Monate oder auch Jahre vergehen. Viele Diabetiker beobachten nach einem Krankheitsbeginn mit relativ hoher Insulindosierung eine Abnahme des Insulinbedarfs. 10.06.09 Was ist Typ 1 Diabetes • Chronische Entzündung, welche • • Pathogenese Genetische Prädisposition die Insulin produzierenden β -Zellen des Pankreas zerstört • Absoluter Insulinmangel • Bei den meisten Typ1-Diabetikern Virusinfektion Umweltfaktoren Autoimmunerkrankung treten Autoantikörper auf (ICA, IAA, GAD,IA-2) Antikörperbildung gegen β-Zellen und eigenes Insulin • Es wird diskutiert das Infektionen und/oder Bestandteile der Nahrung das Immunsystem fehlleiten (Gene: HLA-DR3/4) Schädigung / Zerstörung der β -Zelle (Insulitis) • Kinder oder Geschwister eines Typ1 Diabetikers haben ein Erkrankungsrisiko von ca. 5% 10.06.09 • Vorbeugung: . M.Stübbe, QM,1 Med. B 28. Diabetes mellitus (Typ 1-Diabetes) 1. Was ist Diabetes ? Die Ursache wird in einer angeborenen oder erworbenen Insulinunempfindlichkeit (=Insulinresistenz) gesehen. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Diese Insulinresistenz wird durch die in den Industrieländern allgemein vorkommende Überernährung mit nachfolgender Fettsucht verstärkt. Überernährung führt zu einem vermehrten Glucoseangebot. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Wegen der Insulinunempfindlichkeit einerseits und dem Glucoseüberangebot andererseits muss der Körper mehr Insulin freisetzten, die Bauchspeicheldrüse muss verstärkt arbeiten. Diese Mehrarbeit führt auf lange Sicht zu einer Erschöpfung der Betazellen und bei entsprechender genetischer Veranlagung zum Auftreten eines Diabetes mellitus vom Typ-2 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Andererseits bedingt der hohe Insulinspiegel im Blut auf Dauer eine Verminderung der sogenannten Insulinrezeptoren an der Körperzelle. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Obwohl Gene eine große Rolle beim Typ-2-Diabetes spielen und eine familiäre Häufung vorhanden ist, gibt es bis zum heutigen Tag keine klar charakteristischen Diabetesgene für den Typ-2-Diabetes. 10.06.09 • Pathogenese Was ist Typ 2 Überernährung Diabetes • Mangelnde Wirkung des eigenen Insulins mangelnde (Insulinresistenz) Fettsucht erfordert eine Bewegung gesteigerte Insulinproduktion; Hyperinsulinämie Inkretin-Effekt!!!? • Überforderung der B-/ Duodenum)- GIP (gastric inhibitory peptid Zellen führt zu ihrer - GLP1 ( glucagon like peptide 1 Ileum) frühzeitigen 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 34. Erschöpfung … 1. Was ist Diabetes ? Von ihrer Entstehung her handelt es sich um zwei völlig verschiedene Erkrankungen. Lediglich eines haben sie gemeinsam: Der Blutzucker ist erhöht. Diese Erhöhung des Blutzuckers ist bei beiden Erkrankungen auch für die gleichen Folgeerkrankungen verantwortlich. 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Andere spezifische Typen genetische Defekt der ß-Zell Funktion genetische Defekte der Insulin-Wirkung Krankheiten des exokrinen Pankreas Endokrinopathien Drogen- oder Chemikalien-induziert Infektionen Gestationsdiabetes 10.06.09 1. Was ist Diabetes ? Der Blutzucker des Stoffwechselgesunden liegt nüchtern unter 100 mg/dl (6,0 mmol/l), und steigt postprandial auf maximal 140 mg/dl (7,8 mmol/) an. Oberhalb eines Nüchternblutzuckers von 100 mg/dl spricht man von einer diabetischen Stoffwechsellage. 10.06.09 Blutglukose Normwerte » kapillär Kapilär Dg.: Diabetes Venös Venös Dg.: Diabetes Nüchtern < 90 mg% >110 mg% < 100mg% > 126 mg% pp n. 2h <140 mg% > 200 mg% < 140 mg% > 200 mg% Schwangere nüchtern < 90 mg% Schwangere postprandial nach 2 h 10.06.09 < 120 mg% M.Stübbe, QM, Med. B 3838 2. Selbstkontrolle 10.06.09 Gesundheitspass Diabetes Eingetragen werden können die Ergebnisse: Blutdruck-Selbstmessung (Mittelwert der letzten 10 Messungen), -Blutdruck (Messung durch medizinisches Personal), - HbA1c, - Gewicht, - Blutdruckmedikamente, - Diabetesmedikamente / Insulin. - Das Behandlungsziel sowie die Ergebnisse der Jahresuntersuchungen - Augenbefund, - Kreatinin, - Albumin im Urin, - Fußuntersuchung und ganz neu, das - Wohlbefinden. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Die Selbstkontrolle ist ein unentbehrliches Instrumentarium zur Überwachung und zur Führung des Diabetikers und somit ein unverzichtbares Hilfsmittel in der Diabetestherapie und unentbehrlich für eine gute Stoffwechselführung. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Durch intensive Schulung sowie Training sollen Patienten befähigt und motiviert werden, ihre eigene Stoffwechsellage unter eigener Regie regelmäßig und systematisch zu kontrollieren. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Mehrere Formen der Selbstkontrolle sind zu unterscheiden, die je nach Diabetestyp, Therapieform und Therapieziel zum Einsatz kommen. Körpergewicht Harnzucker Azeton Fußinspektion Blutdruck Blutzucker 10.06.09 2. Selbstkontrolle Körpergewicht Die regelmäßige Bestimmung des Körpergewichtes sollte von jedem Diabetiker durchgeführt werden. Dies gilt in ganz besonderem Maße für Typ 2-Diabetiker, bei denen das primäre Therapieziel die Gewichtsreduktion darstellt. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Harnzuckerkontrolle Die Bestimmung ist einfach, schmerzfrei und kostengünstig. Sie kommt als Selbstüberwachungsmaßnahme für alle jene Diabetiker in Frage, die keine Blutzuckerselbstkontrollen durchführen wollen oder können. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Mit der Harnzuckerbestimmung lässt sich keine Therapieselbstanpassung durchführen, und Hypoglykämien werden nicht erkannt. Sie ist für alle Typ-2 Diabetiker geeignet, die kein Insulin spritzen und keine ßzytotropen Substanzen einnehmen und somit nicht durch Hypoglykämien gefährdet sind. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Die Häufigkeit der Harnzuckerkontrolle hängt wesentlich vom Therapieziel ab. Im Regelfall sollte sie morgens nüchtern mindestens einmal täglich ca. 2 Stunden nach dem Frühstück bzw. einer Mahlzeitdurchgeführt werden. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Azetonkontrollen Ketonkörper (der wichtigste ist das Azeton) können nachgewiesen werden bei: Insulinmangel mit beginnender Entgleisung Gewichtsabnahme (Hungerazeton) Nach länger andauernder Hypoglykämie Beachte: Azeton ist ein Warnsignal Cave bei Schwangeren 10.06.09 2. Selbstkontrolle Harnazetonmessung Typ 1-Diabetiker mit permanenten BZ-Werten > 250 mg/dl (13,9 mmol/l) in der Schwangerschaft bei BZ-Werten > 180 mg/dl (10,1 mmol/l bei fieberhaften Infekten bei Polyurie und Polydipsie 10.06.09 2. Selbstkontrolle Fußinspektion Regelmäßige Fußinspektion gehört dazu. Dabei ist besonders auf Hautveränderungen,Verfärbungen, Schwielen und Hühneraugenentwicklung und auf mykotischen Befall zu achten. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Blutdruck Diabetiker mit erhöhten Blutdruckwerten sollten regelmäßig selbst den Blutdruck messen, da punktuelle Messungen unter den Bedingungen in der ärztlichen Praxis keine definitive Aussage über das Blutdruckverhalten erlauben. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Blutzuckerkontrolle stellt derzeit die beste Form der Selbstkontrolle dar, da bei entsprechender Schulung eine unmittelbare Anpassung der Therapie möglich ist. Ist für Diabetiker mit intensivierter Insulintherapie unentbehrlich und ermöglicht die Insulinanpassung. 10.06.09 Selbstkontrolle 10.06.09 2. Selbstkontrolle Wegen der sicheren Erfassung hypoglykämischer Zustände sollten grundsätzlich alle insulinspritzenden Diabetiker Blutzuckerselbstkontrollen durchführen. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Vorteile: aktueller Wert für Insulinanpassung Voraussetzung für ICT Erfassung hypoglykämischer Zustände Beurteilung des BZ-Tagesverlaufes unter Alltagsbedingungen Unabhängig von der Nierenschwelle 10.06.09 2. Selbstkontrolle Nachteile: vordergründig relativ teuer schmerzhaft Gefahr der Neurotisierung nur momentaner Wert, BZ-Verlauf erfordert mehrere tägliche Messungen 10.06.09 2. Selbstkontrolle Einsatz von Blutzuckermessgeräten in der ärztlichen Praxis oder im Krankenhaus Diese Geräte unterliegen dem Eichgesetz und setzen regelmäßige Qualitätskontrollen voraus, die zu dokumentieren sind. 10.06.09 2. Selbstkontrolle Verfälschung und Fehlerquellen starkes Pressen des Fingers oder Ohrläppchens Verdünnung durch Gewebewasser Zucker an den Fingern falsche höhere Glucosewerte hohe Konzentration von Ascorbinsäure an den Fingern oder im Blut falsche, niedrige Glucosewerte 10.06.09 2. Selbstkontrolle Alkohol, Desinfektion 30% höhere Glucosewerte Dehydratation durch Austrocknung niedrige BZ-Werte da Abnahme von H2O im Blut (z. B. ältere Menschen) Transpiration, mit Schweiß wird Glucose freigesetzt höhere BZ-Werte 10.06.09 2. Selbstkontrolle Falsche Handhabung 1. Aufbringen des Bluttropfens auf den Teststreifen zu wenig Blut zu viel Blut Blut an falscher Stelle aufgetragen Berühren des Testfeldes (bei älteren Geräten/Teststreifen) 10.06.09 2. Selbstkontrolle 2. Starten der Messautomatik zu frühes Auftragen des Blutes zu spätes Auftragen des Blutes 3. Bewegen des Teststreifens während der Messung 4. Falsche Kodierung des Gerätes 5. Verschmutztes Gerät 10.06.09 HbA1c Der HbA1 ist der glykierte Anteil des Hämoglobins Er entsteht durch nicht enzymatische Anlagerung von Ziel: HbA1c < Glukose 6,5% 10.06.09 M.Stübbe,QM,1 Med. B 6262 Der HbA1c ist eine 3. Ziele der Diabetesbehandlung Behandlungsziele: Langfristig Folgeerkrankungen verhindern ! (Schäden an Augen, Füßen, Nieren, Gefäßen und Nerven). Akutkomplikationen vermeiden ! (Hypo-und Hyperglykämie). Wohlbefinden verbessern ! (von den Symptomen des schlecht eingestellten Diabetes verschont bleiben (Durst, Infektionsneigung und reduzierte Leistungsfähigkeit)). 10.06.09 Die St. Vincent Deklaration Zielsetzungen für Menschen mit Diabetes mellitus • Nachhaltige Verbesserungen der Lebensqualität und der Lebenserwartung 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 6464 4. Grundzüge der Therapie 10.06.09 Diabetestherapie: allgemeine Ziele Symptomfreiheit und Lebensqualität Vermeidung von Koma und schweren Hypoglykämien Vermeidung von Folgeerkrankungen 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 6666 4. Grundzüge der Therapie Behandlung des Typ–1-Diabetes Fehlendes Insulin bedarfsgerecht ersetzen Grundsätzliche Möglichkeiten: Intensivierte konventionelle Therapie (ICT) (Konventionelle Therapie) Pumpentherapie 10.06.09 4. Grundzüge der Therapie Behandlung des Typ–2-Diabetes Insulinresistenz abbauen • durch Gewichtsnormalisierung • richtige Ernährung (kalorienreduziert) und • regelmäßige Bewegung 10.06.09 4. Grundzüge der Therapie Typ – 2 Wenn sich dies nicht als ausreichend erweist • zusätzlich blutzuckerwirksame OAD`s • evtl. auch Insulin 10.06.09 Ziel: Sich mit der Therapie möglichst wohlzufühlen, da der Diabetes mellitus eine lebenslange Erkrankung ist. 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 7070 Ernährung Keine eigentlic he Diabete 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 7171 Ernährung Für Menschen mit Diabetes mellitus kommt es nicht darauf an, Kohlenhydrate (KH) zu sparen, sondern den KHGehalt der Speisen und Getränke hinsichtlich ihrer BZWirksamkeit richtig einzuschätzen. 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 7272 Ernährung . Nahrungsmittel erhöhen den Blutzucker: 1Schätzeinheit = 10-12g KH • 1BE = 12g KH 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 7373 Ernährung . • 1BE erhöht den BZ um 35 – 55 mg/dl 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 7474 Ernährung Wenn man abnehmen möchte, sollte man die Kcal - Zufuhr zunächst um maximal 500kcal proTag senken. 10.06.09 . M.Stübbe, QM,1 Med. B 7575 Ernährung . Abstimmen der Therapie auf die Nahrungs- und BewegungsGewohnheiten! 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 7676 Bewegung Körperliche verändert Insulinbedarf, BZ soll im bleiben: 10.06.09 Bewegung . den Zielbereich Muskeln verbrennen mehr Glukose / haben nur einen kleinen Glukosespeicher Glukosevorrat aus der Leber (Glukoneogenese) wird ins Blut 7777 abgegebenM.Stübbe, QM,1 Med. B Bewegung 1. 2. 3. Verbesserung der Glukosetoleranz Erhöhung der Insulinsensiblität Verminderung des Insulinbedarfs . Völliger Verzicht auf Insulin ist zu vermeiden, da bei extremen Insulinmangel sportl.Aktivität nicht zur Senkung, sondern zu einer Erhöhung des BZ-Spiegels führt. 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 7878 Bewegung Voraussetzung – . genaue Abstimmung von: 1. 2. 3. Insulindosis / orale Medikation Art, Menge und Zeitpunkt der KHAufnahme Art, Intensität und Dauer der körperl. Belastung Wichtig: 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 7979 . Anfangs BZ – Kontrollen (wie reagiert mein Körper) Bewegung Merke: - Bei kurzer aussergewöhnlil cher Bewegung, sollte man vorher zusätzlich BZ-erhöhende Nahrungsmittel essen. (2 BE) 10.06.09 - Vor lang . M.Stübbe, QM,1 Med. B 8080 Verhaltensmodifikation: • Das kann ich nicht! IHAQ IHAAQ IHKQ ACEG ADGJ 10.06.09 Programmänderun g! Das geht nicht! • Was wäre wenn es ginge! M.Stübbe, QM,1 Med. 8181 • BDas wäre toll! • Verhalten - Salutogenese Die Flasche! Ziel Weg Energie 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 8282 Verhalten – Der richtige Zeitpunkt Schulung Verneinung Kompetenz Neue Einsicht Tal der Tränen emotionale Akzeptanz 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B Schock 8383 Verhaltensänderung – Positive Fragen! – Gute Mitarbeit! • • • • • Worüber habe ich mich heute gefreut? Was ist mir gut gelungen? Mit wem habe ich eine gute Zeit verbracht? Woraus habe ich etwas gelernt? Worauf freue ich mich? 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 8484 Ein Lächeln . „Während der letzten zwei Wochen… …fühlte ich mich fröhlich und gut gelaunt; …fühlte ich mich ruhig und entspannt; …fühlte ich mich aktiv und vital; …fühlte ich mich beim Aufwachen frisch und ausgeruht; ...erlebte ich täglich eine Fülle von Dingen, die mich interessieren. Einmal im Jahr soll dazu ein Test durchgeführt werden. Dabei stehen fünf Fragen der Weltgesundheitsorganisation WHO zur Verfügung, die bei der Einschätzung des Wohlbefindens helfen sollen 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 8585 . „Es 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 8686 5. Diabetesbehandlung OAD Orale Antidiabetika dürfen erst dann zum Einsatz kommen, wenn der Versuch einer Lebensstiländerung (Ernährung, körperliche Aktivität) ausreichend lange erfolgte (3-6 Monate) und entweder nicht umgesetzt werden konnte oder aber Das angestrebte Therapielziel nicht erreicht wurde. 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD An oralen Antidiabetika stehen sechsSubstanzen bzw. Substanzgruppen zur Verfügung. Dies sind: Nichtinsulinotrope Substanzen α-Glukosidase-Hemmer Metformin Thiazolidindione Insulinotrope Substanzen Sulfonylharnstoffe Benzoesäurederivate Nateglinide (D-Phenylalanin) 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD α-Glukosidase-Hemmer Acarbose hemmt die Zerkleinerung von Stärke im Darm. Stärke wird langsamer in Glucose umgewandelt, der Blutzuckeranstieg nach dem Essen verläuft langsamer und gleichmäßiger. 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Handelsname Glucobay 50, Glucobay 100 Diastabol 50, Diastabol 100 Einnahmezeitpunkt mit dem ersten Bissen jeder Mahlzeit Maximaldosis 3 x 100 mg pro Tag Dosierung morgens 1, mittags 1, abends 1 Tablette Therapiebeginn: 3x 50 mg 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Nebenwirkungen: Acarbose löst Blähungen aus, die manchmal zum absetzen dieses Medikamenetes zwingen. Unterzuckerungen werden nicht ausgelöst. Zur Beachtung: Bei Hypoglykämie z.B. bei Kombinationstherapie von Acarbose und SH und Insulin wirkt nur Glucose (nicht Haushaltszucker). Kontraindikationen: Konsumierende Erkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Darm-Anfälligkeiten“. 10.06.09 „Magen- 5. Diabetesbehandlung OAD Metformin (Biguanide) Wirkmechanismus: hemmt die Freisetzung von Zucker aus der Leber verbessert die Aufnahme von Zucker aus dem Blut in das Muskerl-/Fettgewebe verbessert die Insulinwirkung verbessert den Fettstoffwechsel fördert die Gewichtabnahme 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Handelsname Glucophage S/mite, Mescorit 850/500, Siofor 850/500 Einnahmezeitpunkt nach dem Essen Maximaldosis 6 Tabletten á 500 mg täglich 3 Tabletten á 850 mg täglich 2 Tabletten á 1000 mg täglich Dosierung morgens, mittags, abends Therapiebeginn 1 Filmtbl. nach dem Frühstück. nach jeweils 2 Wo. Steigerung um 1 Filmtbl. möglich. 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Nachteile einer Metformintherapie sind: zu Beginn der Behandlung treten bei etwa 20% der Patienten Magen-/Darmbeschwerden auf, die jedoch meist nach kurzer Zeit bei Weiterbehandlung wieder verschwinden für eine Reihe von Patienten ist Metformin ungeeignet z.B. bei Patienten mit Nierenschäden, Leberschäden und schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei schweren Infekten oder bei bewusster Gewichtsreduktion mit einer Ernährung unter 1000 Kcal muss Metformin abgesetzt werden. 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Kontraindikation: Niereninsuffizienz mit einem Kreatinin > 1,2 mg/dl (106 mmol/l). (Cave: auch bei „normalem“ Kreatinin kann bei Betagten Patienten eine Nierenfunktionseinschränkung vorliegen). 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD ! Kontrastmitteluntersuchung ! Zwei Tage vor der Untersuchung und einen Tag nach der Untersuchung kein Metformin verabreichen, damit keine Lactatazidose entsteht. Kontrastmittel wird auch über die Niere ausgeschieden. 2-3 Tage vor einer Operation muss das Medikament ebenfalls abgesetzt werden! 10.06.09 Glitazone • • • • • • • Avandia® und Actos® Reduzieren die Insulinresistenz, vor allem Muskel und Fettgewebe Gewichtszunahme durch Ausreifung von Adipozyten und Wassereinlagerungen Oedeme und Herzinsuffizienz, insbesondere in Kombination mit Insulin Keine Hypoglykämien Lipidprofil verbessert unter Actos KI: Herzinsuffizienz, Leberinsuffizienz 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Glitazone (Thiazolidindione) Diese völlig neue Medikamentengruppe zur Behandlung des Typ-2Diabetes gehört zur Gruppe der Insulin – Sensitizer (Empfindlichmacher), die das Hauptproblem, nämlich die Insulinresistenz, angehen soll. 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Handelsname Avandia ® (Rosiglitazon) Einnahmezeitpunkt 1-2 mal 2-4 mg Maximaldosis 8 mg Handelsname Actos ® (Pioglitazon) Einnahmezeitpunkt einmalig 15-30 mg Maximaldosis einmalig 15-30 mg 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Kontraindikationen: Anamnestisch oder aktuelle Lebererkrankungen, konsumierende Krankheiten, Herzinsuffizienz. 10.06.09 Inkretine • Neue Gruppe von BZ senkenden Medikamenten, welche die Inkretinwirkung Verstärken • Inkretine sind Hormone, die beim Essen in der Darmwand gebildet werden, auf die Beta und Alphazellen wirken, dadurch die Insulinsekretion fördern und die Glucagonsekretion reduzieren • GLP-1 = Glucagon likepeptide-1 • GLP-1-Analoga: Byetta® • DPP-4-Hemmer: Januvia® 10.06.09 Sitagliptin = Januvia® • DPP-4-Hemmer (Dipeptidyl-Peptidase-4): Abbau von GLP-1 wird gehemmt, dh GLP-1 wirkt länger • Tabletten, 1x täglich 100mg • Monotherapie oder mit Metformin • NW: selten Nausea, Bauchschmerzen • Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz • Verbesserung der Betazellfunktion? 10.06.09 Zusammenfassung Januvia 10.06.09 Exenatide = Byetta® • • • • • • • 10.06.09 Exendin aus dem Speichel der Gila Krustenechse wirkt wie GLP-1, wird aber nicht abgebaut Synthetisch hergestellt 2x täglich sc 5-10μg NW: Nausea Gewichtsabnahme In Kombination mit Metformin und/oder Sulfonylharnstoffen KI: Niereninsuffizienz Zusammenfassung 1 Exenatid • wird etwa 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit subkutan verabreicht. Es wirkt durch eine glukoseabhängige Anregung der Insulinsekretion und eine Reduktion der Ausschüttung des Insulin-Gegenspielers Glucagon unmittelbar blutzuckersenkend. Darüber hinaus verzögert es die Magenentleerung, reduziert den Appetit und steigert das Sättigungsgefühl. Da die Wirkung vom Blutzuckerspiegel abhängig ist, besteht praktisch kein Risiko einer Unterzuckerung bei einer Behandlung mit Exenatid. 10.06.09 Zusammenfassung • 2 Als weiterer positiver Effekt wurde eine Gewichtsreduktion bei längerfristiger Anwendung von Exenatid beobachtet, im Gegensatz zum Anstieg des Körpergewichts bei Behandlung mit Insulin oder mit einer Reihe vor allem älterer oraler Antidiabetika. Die Gewichtsabnahme ist dabei unabhängig vom Auftreten gastrointestinaler Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erbrechen. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf schützende Effekte des Wirkstoffs für die insulinproduzierenden Betazellen. 10.06.09 Acomplia ® = Rimonabant = CB1-Blocker 10.06.09 Multiple Wirkorte und Mechanismen des CB1-Rezeptor-Blockers 10.06.09 Cave!! Rimonabant (Acomplia®): wegen Suizidalitätsrisiko keine Zulassung in USA, 2007 • • "In Großbritannien sind fünf Patienten nach der Einnahme des Appetitzüglers Acomplia® gestorben. Quelle: Aufsichtsbehörde Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Sulfonylharnstoffe sorgen dafür, dass das in der Bauchspeicheldrüse vorhandene Insulin verstärkt in die Blutbahn abgegeben wird. Die Insulinproduktion selbst wird jedoch nicht gesteigert, im Gegenteil, die Inselzellen ermüden langfristig sogar schneller, so dass früher oder später mit der Insulintherapie begonnen werden muss. 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Sulfonylharnstoffe/Glibenclamid Handelsname Einnahmezeitpunkt Maximaldosis Dosierung Therapiebeginn: 10.06.09 Euglucon N Semi EugluconN Glibenclamid- Maninil 15 – 30 Minuten vor dem Essen 3 Tabletten a 3,5 mg täglich sinnvollerweise morgens 2, abends 1 Tablette morgens 3,5 mg abends 1,75 mg 5. Diabetesbehandlung OAD Sulfonylharnstoffe/Glimepirid Handelsname Amaryl Einnahmezeitpunkt Unmittelbar vor dem Essen (z.B.Frühstück) Maximaldosis 6 mg täglich Dosierung Einmalgabe vor dem Frühstück Therapiebeginn 1x tgl. 1 mg 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Nebenwirkungen Die gefährlichste Nebenwirkung besteht in langandauernden, teilweise unbemerkten Unterzuckerungen. Leider wissen viele Diabetiker nichts von dieser Nebenwirkung, so dass sie nicht ausreichend darauf vorbereitet sind. Unterzuckerungen treten besonders dann auf, wenn z.B. eine Mahlzeit vergessen oder ausgelassen wird. 10.06.09 5. Diabetesbehandlung OAD Kontraindikationen: Patienten mit schweren konsumierenden Erkrankungen, fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Ausnahme Gliquidon) oder Leberinsuffizienz, Allergien gegen Sulfonylharnstoffe. 10.06.09 Tabletten I– Therapie beiI ns uline ns ulintro pe S ubs ta nzen Menschen mit Typ 2 N ic ht- I ns ulintro pe S ubs ta nzen M etfo rm in N o rm a lins ulin S ulfo nylha rns to ffe W M : H e m m u n g d e r G lu c o n e o g e n e s e , a n o r e k tis c h e E f f e k te D o s ie r u n g : 2 x 5 0 0 m g , o p tim a l 2 x 1 0 0 0 m g (n a c h d e m E s s e n ) N W : G I-B e s c h w e r d e n , L a k ta ta z id o s e (C a v e !) H b A 1 c -S e n k u n g : 1 -1 ,5 % W M : In s u lin f r e is e tz u n g D o s ie r u n g : 1 ,7 5 – 1 0 ,5 m g /d (v o r d e m E s s e n ) N W : H y p o g ly k ä m ie , la n g a n d a u e r n d H b A 1 c - S e n k u n g : 1 -1 ,5 % (E u g lu c o n , A m a r y l, G lu r e n o r m ) D P P 1V H em m er (N eu) G linide V e rzö g erung s ins ulin W M : h e m m t D ip e p tid y l-P e p tid a s e -4 , e r h ö h t G L P 1 (v e r d o p p e lt) In s u lin s s e k r e tio n , u n te r d r ü c k t G lu c a g o n s e k r e tio n S ä ttig u n g s g e fü h l d . v e r z ö g e r te M a g e n e n tle e r u n g (-1 ,5 k g ?) D o s ie r u n g : J a n u v ia : 1 0 0 m g 1 -0 -0 N W : e v tl. H y p o ., M e te o r is m u s , Ü b e lk e it, Ö d e m n e ig u n g H b A 1 c -S e n k u n g : 0 ,7 % (K o m b i.-T h . M it M e tf o r m in u /o G lita z o n e ) W M : K u r z d a u e r n d e In s u lin fr e is e tz u n g D o s ie r u n g : R e p a g lin id (N o v o N o r m ) 0 ,5 -4 m g N a te g lin id (S ta r lix ) 6 0 -1 2 0 m g (m it d .1 .B iß ) N W : H y p o g ly k ä m ie n , G I-B e s c h w e r d e n -Z in k -N P H G L P 1-A nta g onis t (N eu) Diabetes mellitus W M : A g o n is t a m G L P 1 -R e z e p to r im D a r m (g lu c a g o n -lik e -p e p tid 1 ) (w ir d n ic h t d u r c h D P P 4 g e s p a lte n ) -v e r s tä r k te In s u lin p r o d u k tio n , H e m m u n g G lu c a g o n s e k r e tio n D o s ie r u n g : B y e tta 2 x 5 µ g ,n . 4 W o . 2 x 1 0 µ g /d s .c . (H W Z : 2 ,4 h ) N W : Ü b e lk e it/E r b r e c h e n / D ia r r h o e – 2 k g H b A 1 c -S e n k u n g : 0 ,9 % (K o m b i.-T h . m it M e tfo r m in u /o S H S ) -L is p r o , I n s u lin a s p a r t, G lu lis in - G la r g in , D e t e m ir A c a rbo s e W M : G lu k o s id a s e h e m m u n g (H y p o -G lu k o s e !) D o s ie r u n g : e in s c h le ic h e n d (E r h . a lle 4 W o .) 2 x 2 5 m g , 2 x 5 0 m g ,2 x 1 0 0 m g , 3 x 1 0 0 m g (v o r d e m E s s e n ) N W : F la tu le n z H b A 1 c -S e n k u n g : c a . 0 ,5 – 1 % (K o m b i.-T h .) G lita zo ne W M : V e r b e s s e r u n g d e r In s u lin s ig n a ltr a n s d u k tio n (U r s a c h e !) D o s ie r u n g : A v a n d ia A c to s N W : Ö d e m e , H e p a to to x .?, O s te o p o r o s e ?, k a r d ia le M o r ta litä t? P n e u m o n ie ?, C A f ö r d e r n d ? H b A 1 c -S e n k u n g : 1 -1 ,5 % 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B I ns ulina na lo g a 115115 8. Insulin 10.06.09 Bild durch Klicken auf Symbol hinzufügen • 10.06.09 Therapie mit Insulin - Eiweiß M.Stübbe, QM,1 Med. B 117117 Therapie mit Insulin NormalIn Analog sulin Insulin Wirk Eintritt AnalogMis Langch zeit Insulin Insulin Analog Langzeit Insulin Sofort 45 – 90 min Wirk n.2 h Maximum n. 1 h n. 4 – 6 h Gleich ? Wirk Dauer 2 -3 h 8 – 12 h M.Stübbe, QM,1 Med. B 118118 10.06.09 10 – 30 min Misch Insulin 6 -9 h Dosisabhängig 2–4h 8 – 24 h 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 119119 10.06.09 10.06.09 . • Inhalatives Insulin ist allerding bereits vom Mark!! Gründe!? 10.06.09 8. Insulin Insulin kann nur wirken, wenn es sich in den Blutgefäßen befindet und an die Körperzellen (z. B. Muskelzellen, Fettzellen, Leberzellen) transportiert werden kann. 10.06.09 8. Insulin Da man es in das Unterhautfettgewebe spritzt, muss es von dort erst ins Blut aufgenommen werden. Die blutzuckersenkende Wirkung beginnt erst langsam. Im folgenden geht man immer von subkutan gespritzten Insulinen aus. Bei (fast) allen Insulinen hängt die Wirkungsweise von der Dosis ab. Je mehr Insulin gespritzt wird, desto stärker ist das Wirkungsmaximum ausgeprägt und desto länger wirkt das Insulin. 10.06.09 8. Insulin Normalinsulin = auch Altinsulin = regular insulin Die Wirkungsdauer von Normalinsulin ist abhängig von der Dosis: kleine Mengen wirken kürzer als große Mengen. 10.06.09 8. Insulin Normalinsulin Wirkungseintritt Wirkungshöhepunkt Wirkungsdauer ca. 15 – 30 Minuten nach ca. 2 Stunden ca. 4 – 6 Stunden Heute verfügbare Normalinsuline: Actrapid ® HM Novo Nordisk Huminsulin ® Normal Lilly Berlinsulin ® H Normal Berlin-Chemie Insuman ® Rapid Aventis Insulin B. Braun ratiopharm ® Rapid 10.06.09 8. Insulin Heute verfügbare Normalinsuline: Velasulin ® Novo Nordisk Actrapid ® HM Novo Nordisk Huminsulin ® Normal Lilly Berlinsulin ® H Normal Berlin-Chemie Insuman ® Rapid Aventis Insulin B. Braun ratiopharm ® Rapid 10.06.09 8. Insulin Analog – Insuline Sind eine Art “Kunstinsuline”, die den in der Natur vorkommenden Insulinen nachgebaut wurden, jedoch nicht mit ihnen identisch sind. ( “analog” ist griechisch und bedeutet gleichwertig, ähnlich). Diese Insuline wirken schneller als gewöhnliche Altinsuline, weil sie schneller resorbiert werden. 10.06.09 8. Insulin Humalog /Apidria NovoRapid Wirkungseintritt ca. 10-15 Min. ca. 10-15 Min. Wirkungshöhepunkt nach ca. 1 Std. nach ca. 1,5 Std. Wirkungsdauer ca. 2-3 Std. ca. 2-3 Std. Keine längere Wirkung bei Dosissteigerung 10.06.09 8. Insulin Verzögerungsinsulin Verzögerungsinsuline sind längerwirkende Insuline, denen eine Verzögerungssubstanz zugemischt worden ist. 10.06.09 8. Insulin NPH-Insuline – Verzögerungsinsulin Wirkungseintritt ca. 45 – 60 Minuten Wirkungshöhepunkt ca. 4-6 Stunden Wirkungsdauer ca. 8-12 Stunden Heute verfügbare NPH-Insuline Protaphane ® Novo Nordisk Huminsulin ® Basal Lilly Insuman Basal ® Aventis Berlinsulin H Basal ® Berlin-Chemie Insulin B. Braun ratiopharm ® Basal 10.06.09 8. Insulin Heute verfügbare NPH-Insuline Protaphane ® Novo Nordisk Insulatard ® Novo Nordisk Huminsulin ® Basal Lilly Insuman Basal ® Aventis Berlinsulin H Basal ® Berlin-Chemie Insulin B. Braun ratiopharm ® Basal 10.06.09 8. Insulin Zinkverzögerte Insuline mit mittlerer Wirkungsdauer In zinkverzögerten Insulinen ist die verzögernde Substanz im Überschuss enthalten, d.h. es befinden sich mehr Moleküle oder Partikel Zink als Insulin in der Flüssigkeit. Insulin Novo Semilente ® MC Wirkungseintritt Wirkungshöhepunkt Wirkungsdauer 10.06.09 ca. 30 – 150 Minuten ca. 6 – 8 Stunden ca. 8 – 20 Stunden 8. Insulin Langzeit – Analog – Insuline Lantus ® Levemir ® Wirkungseintritt 3–4h 3–4h Wirkungsmaximum ------- ------- Wirkungsdauer ca. 20 bis max. 30 Stunden ca. 12 – 16 h 10.06.09 8. Insulin NPH-Kombinationsinsuline Sind Mischinsuline aus Normalinsulin und NPH-Insulinen. Beispiele von denen nicht alle aufgezählt werden: Normalinsulin + NPH-Insulin 20% Actrapid 80% Protaphane Actraphane 20/80 50% Actrapid 50% Protaphane Actraphane 50/50 30% Berlinsulin N 70% Berlinsulin B Berlinsulin 30/70 25% Insuman Rapid 75% Insuman Basal 10.06.09 = Präparat Insuman Comb 25 8. Insulin Analog – Insulin – Mischungen Sind Mischinsuline aus schnellwirksamen und NPH-Insulinen. Humalog ® Mix 25 Humalog ® Mix 50 Novo ® Mix 30 10.06.09 8. Insulin Spritz – Ess - Abstand Zwischen Normalinsulininjektion und dem ersten Bissen sollte eine gewisse Zeit abgewartet werden, der sogenannte Spritz-Ess-Abstand (SEA). Dieser ist individuell verschieden und abhängig vom Blutzuckerausgangswert und eventuell auch von der Tageszeit. Wartezeiten über 45 Minuten sollte es jedoch nicht geben. 10.06.09 8. Insulin Blutzucker vor dem vor dem Essen Spritz – Ess – Abstand NI H/NR unter 60 mg/dl erst Hypo behandeln / erst Hypo behandeln 3,4 mmol/l (1-2 schnelle BE) (1-2 schnelle BE) 60 - 80 mg/dl spritzen u. gleich essen / n.d.Essen spritzen 3,4 - 4,5 mmol/l 80 – 120 mg/dl 4,5 – 6,7 mmol/l 10 – 20 Min. direkt vor dem Essen 120 – 200 mg/dl 6,7 – 11,2 mmol/l 20 – 30 Min. 0 – 15 Min. 10.06.09 SIT - Verbesserung der Stoffwechsellage mit Abfall von postprandialem Blutzucker und HbA1c - Abnahme der Frequenz von Hyper- und Hypoglykämien - Gewichtsreduktion - Verringerung der Insulintagesdosis 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 139139 Therapieplan • 10.06.09 Beispiel SIT 9. Insulinhanhabung 10.06.09 9. Insulinhandhabung Ungenauigkeiten und Fehler im Umgang mit dem Insulin und seiner Injektion sind die häufigsten Ursachen unerwarteter Stoffwechselschwankungen. Durch die Beachtung der folgenden Hinweise können solche Probleme vermieden werden. 10.06.09 Pens und Fertigpens Unterschiede je nach . Firma - 10.06.09 Volumen Schrittweite drehen od. automatisiert Recylebar Digitale Anzeige Fertigpen (Novolet, Optiset, Innolet, Lilly FP) M.Stübbe, QM,1 Med. B 143143 9. Insulinhandhabung Aufbewahrung Der Insulin-Vorrat ist am besten im Gemüsefach oder auch im Butterfach im Kühlschrank aufzubewahren. Die gerade benutzte Patrone/Ampulle muss nicht mehr in den Kühlschrank. Insulinpatronen bzw. Insulinampullen 4 Wochen kann bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, jedoch ohne direkte Sonnen-, Kälte- oder Heizungseinwirkung. 10.06.09 9. Insulinhandhabung Insulin dehnt sich bei Wärme aus und zieht sich bei Kälte zusammen d.h.: bleibt die Nadel auf dem Pen, zieht sich bei Temperaturschwankungen Luft in die Kartusche 10.06.09 9. Insulinhandhabung Luftblasen in Insulin-Kartuschen sind zu vermeiden. Luftblasen in Insulin-Kartuschen führen häufig zu Fehldosierungen: Zu geringe Insulinmenge wird appliziert; der Pen tropft nach. Wird nach der Injektion die Nadel vom Pen entfernt, können sich keine Luftblasen in der Kartusche bilden. 10.06.09 Pens und Fertigpens Handhabung: - Entlüften Funktion Mögliche Fehlerquellen: - 10.06.09 Kanüle verstopft Amp. Leer od. Riss Luftblase Kanüle hat Gummimembran nicht durchstochen M.Stübbe, QM,1 Med. B 147147 9. Insulinhandhabung Wenn Insulin sein Aussehen verändert, z.B. sich verfärbt schlierig wird oder ausflockt dann darf es nicht mehr verwendet werden, da die Wirkung nicht mehr gewährleistet ist. 10.06.09 9. Insulinhandhabung Vorbereitung nach der Lagerung Bei den „trüben“ Verzögerungsinsulinen setzen sich die Depotstoffe schnell am Flaschenboden in der Hand gründlich durchgemischt werden,ohne dass Schaum und Blasen entstehen. 10.06.09 9. Insulinhandhabung Verschiedene Insulinkonzentrationen In Deutschland enthalten die Insulinampullen überwiegend 40 Einheiten Insulin pro ml (U – 40) Die Konzentration der Patronen beträgt 100 Einheiten pro ml (U – 100) Orangefarbene Kappe 10.06.09 9. Insulinhandhabung Wenn Sie irrtümlicherweise Insulin aus einer Pen-Patrone (U-100Insulin) mit einer normalen Insulinspritze (U-40) aufziehen, spritzen Sie zweieinhalbmal soviel Insulin wie es die Skala der Insulinspritze anzeigt! 10.06.09 9. Insulinhandhabung Im Notfall kann korrektes Umrechnen helfen: 1. Sie haben Insulin U-100, aber nur eine Spritze für Insulin U-40 zur Verfügung: Teilen Sie die Anzahl der Einheiten, die Sie spritzen wollen, durch 2,5 Beispiel: Sie wollen 10 IE spritzen. Sie ziehen also 4 IE mit der U-40 Spritze auf. 10.06.09 9. Insulinhandhabung 2. Sie haben Insulin U-40, aber nur eine Spritze für Insulin U100 zur Verfügung: Multiplizieren Sie die Anzahl der Einheiten, die Sie spritzen wollen, mit 2,5 Beispiel: Sie wollen 10 IE spritzen. Sie ziehen also 25 IE mit der U-100 Spritze auf. 10.06.09 9. Insulinhandhabung Was ist beim Pen zu beachten? 1. Bevor Sie mit dem Pen spritzen, sollten Sie immer 1-2 IE abspritzen, um zu überprüfen, ob er funktionsfähig ist. 2. Bevor sie den Pen für Verzögerungs- bzw. Mischinsulin benutzen, wird er 20-mal hin und her geschwenkt. Erst jetzt sollten Sie 1-2 IE abspritzen, um seine Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Danach sofort injizieren! 10.06.09 9. Insulinhandhabung Alkohol zur Desinfektion? Alkohol ist zur Desinfektion in sauberer Umgebung und Bei ausreichender Hygiene unnötig. Sollte eine alkoholische Desinfektion nötig sein, wie im Krankenhaus, ist dabei zu beachten, dass sich die keimtötende Wirkung erst nach 1 Minute entfaltet. Deshalb ist mit der Injektion zu warten, bis der Alkohol verdunstet ist. 10.06.09 10. Insulininjektion 10.06.09 10. Insulininjektion Insulin wird in das Unterhautfettgewebe injiziert (subkutan). Wenn Sie das Insulin in einen Muskel spritzen (intramuskulär, tiefere Injektion), wird aufgrund der stärkeren Durchblutung eine schnellere Aufnahme (Resorption) erfolgen. Unbeabsichtigt angewandt, kann die Intramuskuläre Injektion Unterzuckerungen zur Folge haben. Zu flaches Spritzen erkennt man an der Quaddelbildung, die aus der intrakutanen Injektion in die Ober- bzw. in die Lederhaut herrührt. 10.06.09 10. Insulininjektion Spritzregion gezielt wählen 10.06.09 10. Insulininjektion Wichtig: Die Resorptionsgeschwindigkeit ist in den Spritzregionen unterschiedlich. Wahlloses Wechseln der Spritzregion Führt zu Blutzuckerschwankungen: In den Bauch gespritztes Insulin wirkt am schnellsten, vor allem oberhalb des Bauchnabels. Es ist deshalb zweckmäßig, das kurzwirksame Insulin in den Bauch zu injizieren. In den Oberschenkel und Gesäß injiziertes Insulin wirkt am langsamsten. Es ist deshalb sinnvoll, das VI in den OS oder das Gesäß zu spritzen Der Oberarm als Spritzregion (mittelschnelle Aufnahme) ist umstritten. 10.06.09 10. Insulininjektion Die Einstichstellen innerhalb einer Spritzregion müssen regelmäßig gewechselt. Der betreuende Arzt sowie auch das Pflegepersonal sollte sich bei den Patienten die Injektionsareale ansehen, da bei chronischem Insulingebrauch und/oder nicht korrekter Injektionstechnik Lipodystrophien im Sinne von Hyper- oder Hypotrophien des subkutanen Fettgewebes entstehen können. 10.06.09 10. Insulininjektion 10.06.09 10. Insulininjektion Lipodystrophien - was sind die Konsequenzen? Lipodystrophien sehen nicht schön aus. Häufig wird in diese Stellen gespritzt, da sie weniger schmerzempfindlich sind. Aber: Die Absorption von Insulin, das in “Lipos” gespritzt wird, ist unberechenbar und die Blutzuckereinstellung leidet darunter. 10.06.09 10. Insulininjektion 45° oder 90° Einstich? Ohne oder mit Hautfalte spritzen? 10.06.09 10. Insulininjektion Hautfalte bilden - aber richtig! 10.06.09 10. Insulininjektion Hautfalte bilden - aber richtig! 10.06.09 10. Insulininjektion Wiederverwendung von Insulin Nadeln 10.06.09 10. Insulininjektion Unbenutzte Pen Nadeln 10.06.09 10. Insulininjektion Injektionsnadel, verkeimt 10.06.09 10. Insulininjektion Beschädigung der Nadelspitze nach Wiederverwendung 10.06.09 Kanülen für PENS Beachte: - Kompatibilität - Kanülenwechsel Anschliff/Schärfe Oberflächenbeschichtung Dicke(0,25-0,33mm) - Kanülenlänge Kinder 5-6, Normalgew. 8-10 Übergew. BMI>27 1212,7 10.06.09 - M.Stübbe, QM,1 Med. B Entsorgung 170170 Insulinpumpe 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 171171 12. Insulintherapie 10.06.09 12. Insulintherapie Die Insulintherapie soll Diabetikern ermöglichen, ihren Blutzucker nahe am Normalbereich zu halten, ohne gleichzeitig durch viele Einschränkungen im Tagesverlauf die Lebensqualität wesentlich zu senken. 10.06.09 12. Insulintherapie Es gibt verschiedene Strategien der Insulintherapie, die heute verwendet werden: die Konventionelle Insulintherapie (CT) die supplementäre Insulintherapie (SIT) die Basis-Bolus-Therapie (BBT), auch Intensivierte Konventionelle Insulintherapie (ICT) genannt, die Insulinpumpentherapie (CSII = Kontinuierliche Subkutane Insulin-Infusion). 10.06.09 12. Insulintherapie Die konventionelle Insulintherapie (CT). Einige Patienten ziehen es vor, nur zweimal täglich zu spritzen. Gibt es bei dieser Therapie Nachteile? 10.06.09 12. Insulintherapie Das klassische Zweispritzen-Schema verläuft nach folgendem Prinzip: morgens ca. zwei Drittel der Gesamtdosis und abends ca. ein Drittel der Gesamtdosis Man behält die Insulinmenge jeden Tag gleich und hält einen festen Tagesplan ein, bei dem Zeitpunkt und Kohlenhydratmenge der Mahlzeiten ebenfalls festgelegt sind. 10.06.09 12. Insulintherapie Idealerweise hebt sich dann die blutzuckersteigernde Wirkung des Essens und die blutzuckersenkende Wirkung des Insulins auf, so dass letztlich ein normaler Blutzucker resultiert. Das Essen wird dem Wirkverlauf angepasst. 10.06.09 12. Insulintherapie Ersetzen was fehlt ! Das Insulin wird vor den Hauptmahlzeiten gespritzt, d.h. man substituiert das fehlende Insulin = supplementäre Insulintherapie (SIT). Die physiologische Therapie des Typ-2-Diabetes mit kurzwirksamen Insulin. Patienten spritzen in der Regel drei mal täglich. 10.06.09 12. Insulintherapie Der Unterschied zur Konventionellen Insulintherapie besteht hauptsächlich darin, dass das Normalinsulin nur dann gespritzt wird, wenn auch tatsächlich gegessen wird. Man kann Mahlzeiten verschieben oder weglassen. 10.06.09 12. Insulintherapie Einheitenberechnung: Zielwerte: 2 h pp-BZ-Wert 130-160 mg/dl bzw. 7,2-8,9 mmol/l NüBZ 90-120 mg/dl bzw. 5,0-6,7 mmol/l Formel: NüBZ x 0,2 (mg/dl) bzw. 3,6 (mmol/l) = Tagesinsulindosis Aufteilung der Tagesinsulindosis auf die Mahlzeiten im Verhältnis 3:1:2 10.06.09 12. Insulintherapie Beispiel: 150 mg/dl x 0,2 = 30 Einheiten 8,3 mmol/l x 3,6 = 29,88 = 30 Einheiten 30 IE : 6 = 5 IE morgens 15 IE (3 x 5 IE) 10.06.09 mittags 5 IE (1 x 5 IE) abends 10 IE ( 2 x 5 IE) 12. Insulintherapie Basis-Insulin zur Nacht ( bei Bedarf): Wenn NüBZ nach 4 - 6 Wochen noch nicht im Zielbereich, dann BasisInsulin entsprechend der abendlichen Insulindosis dazugeben. Beispiel: Pat. erhält zum Abendbrot 10 IE Insulin als Bolus, dann kann man 10 IE VI um 22 Uhr dazu geben. 10.06.09 12. Insulintherapie Was bedeutet Intensivierte Konventionelle Insulintherapie (ICT)? Bei der ICT (auch Basis-Bolus-Therapie genannt) wird die natürliche Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse eines Gesunden nachgeahmt. 10.06.09 12. Insulintherapie Im Normalfall schüttet die Bauchspeicheldrüse zweifach Insulin aus: • Kleinste Mengen gibt die Bauchspeicheldrüse rund um die Uhr ab, um den Grundenergiebedarf des Körpers abzudecken. Bei Diabetikern wird diese Insulingabe Verzögerungsinsulin nachgeahmt. 10.06.09 12. Insulintherapie 2. Beim Essen gibt die Bauchspeicheldrüse stoßartig größere Mengen an Insulin ab, um den durch die Nahrungsaufnahme ausgelösten Blutzuckeranstieg zu regulieren. Diese Insulinabgabe wird bei Diabetikern durch Normalinsulin nachgeahmt. 10.06.09 12. Insulintherapie Die ICT bietet einem Diabetiker den Vorteil, seinen Tagesablauf frei zu gestalten. Zwischenmahlzeiten sind nicht notwendig. Mahlzeiten, Sport und Freizeitaktivitäten können frei gestaltet werden. Das Insulinkonzept richtet sich nach dem Betroffenen und nicht umgekehrt. 10.06.09 12. Insulintherapie Für welche Diabetiker ist die ICT geeignet? Wichtigste Voraussetzung für dieses Behandlungskonzept ist, dass der Patient den Diabetes als einen Teil seiner selbst akzeptiert und bereit ist, sich das Wissen anzueignen, um selbstständig damit umgehen zu können. 10.06.09 12. Insulintherapie Voraussetzung für diese Behandlungsform sind: • eine gute Schulung • das Wissen über die Wirkungsweise der Insuline • Zusammensetzung und Blutzuckerwirkung der Nahrung • Erkennen und Beherrschen der Unter- und Überzuckerung • eine gewisse Selbstdisziplin mit regelmäßigem Blutzuckertesten, Insulinspritzen und Tagebuch führen. 10.06.09 12. Insulintherapie Welche Informationen benötigen man, um eine ICT anzuwenden? 1. Den Gesamttagesbedarf an Insulin 2. Den Grundbedarf: die Basalrate 3. Den BE-Faktor zur Ermittlung der Bolusgaben 4. Den persönlichen Korrekturfaktor zur Anpassung an unvorhergeseheneSituationen 10.06.09 12. Insulintherapie Wie errechnet man den Gesamttagesbedarf? Zur Ermittlung des Gesamttagesbedarfs ermitteln Sie mit Hlife des BMI-Diagramms den persönlichen BMIWert (Body-Mass-Index)und mulziplizieren ihn mit nachfolgenden Insulineinheiten (kurz: IE). 10.06.09 12. Insulintherapie BMI 20 bis 25 = Ideal/Normalgewicht. Formel: kg/Körpergewicht x ca. 0,5-0,8 IE BMI 25 bis 30 = Übergewicht. Formel: kg/Körpergewicht x ca. 0,8-1,0 IE BMI über 30 = schweres Übergewicht. Formel: kg/Körpergewicht x > 1,0 IE 10.06.09 12. Insulintherapie Was versteht man unter einer Basalrate? Eine Basalrate sagt aus, wie viel Insulin benötigt wird, um den Grundbedarf des Organismus im nüchternen Zustand abzudecken. Wie Sie wissen, gibt es verschiedene Basalinsuline mit jeweils unterschiedlichen Wirkprofilen, die geeignet sind, den Blutzucker in einem konstanten Bereich zu halten. 10.06.09 12. Insulintherapie Wie wird die Basalrate getestet? Zum Einstieg können Sie nach folgender Faustregel vorgehen: Die Basalrate soll ca, 40-50% des Grundtagesbedarfs ausmachen, z. B.: Sie haben ein Gewicht von 60 kg/KG x 0,7 Insulineinheiten = 42 IE 42 IE x 50% = 21 IE 10.06.09 12. Insulintherapie Da es sich bei diesem Wert um ein grobes Richtmaß handelt, muss der errechnete Basalbedarf von 21 IE auf den individuellen Organismus hin getestet werden. Die Basalrate ist unabhängig vom Essen, d.h., die individuelle Dosis muss durch das Auslassen einzelner Mahlzeiten herausgefunden werden. 10.06.09 12. Insulintherapie Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, müssen beim Test der Basalrate "normale Zustände" herrschen, d.h.: der Blutzucker muss unter 7,8 mmol/l (140 mg/dl) liegen keine starken körperlichen Belastungen mindestens 6-7 Stunden nichts essen nicht nach oder während einer Fastenzeit testen es darf keine Erkrankung vorliegen nicht während der Menstruation testen 10.06.09 Therapiebeginn SIT • Nüchtern BZ x 0,2 (Faktor) = IE Kurzwirksames Insulin/ Tag - z. B. NBZ 120 x 0,2 = 24 IE - Tipp: Faktor 0,3 bei Stammfettsucht • Aufteilung der Einheiten 3: 1: 2 - z. B. 12 – 4 – 8 IE (Normal od. Analoga) • NBZ anhaltend erhöht (z. B. >120mg%) = Verzögerungs Insulin zur Nacht (z. B. 8 IE) 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 196196 Therapieplan (Beispiel) morgens mittags abends spät Actrapid Protaphan 12 12 4 8 8 0 0 Wenn der BZ mittags > 140mg%, dann am nächsten Morgen 1 IE mehr 10.06.09 spritzen! M.Stübbe, QM,1 Med. B 197197 12. Insulintherapie Was versteht man unter einem Bolus? Der Bolus ist die Menge an Insulin, die der Körper benötigt, um den in der Nahrung enthaltenen Zucker in Energie umzuwandeln. Für die Bolusrate wird immer ein schnell wirkendes Normalinsulin verwendet. 10.06.09 12. Insulintherapie Was versteht man unter einem BE-Faktor? • • • Um die Bolusrate zu bestimmen, benötigen jeder seinen individuellen BE-Faktor, die der Körper für die Verwertung einer BE benötigt. Man geht davon aus, dass alle Menschen eine ähnliche Insulinbedarfskurve (unterschiedlicher Bedarf über den Tag) haben. Morgens wird am meisten Insulin benötigt, mittags am wenigsten, abends weniger als morgens, aber mehr als mittags. 10.06.09 12. Insulintherapie Man kann folgende BE-Faktoren als Richtwert verwenden: • • • morgens:1 BE = 1,5 - 3 IE mittags: 1 BE = 0,5 - 1,5 IE abends: 1 BE = 1 - 2,5 IE Die Gesamtmenge des Mahlzeiteninsulins errechnet sich wie folgt: Gewählte BE-Menge x persönliche tageszeitenabhängiger BE-Faktor 10.06.09 12. Insulintherapie Testbeispiel: Der Blutzucker muss im Normbereich von 3,3 - 7,8 mmo/l (60-140 mg/dl) liegen. Vor dem Frühstück werden pro BE 2 IE Normalinsulin gespritzt. Jeweils 2 und 4 Stunden nach dem Frühstück müssen Sie den Blutzucker messen und protokollieren. 10.06.09 12. Insulintherapie Werte in mmol/l Blutzuckerwerte morgens nach Insulingabe (Normalinsulin) mit BE-Faktor 2: 7 Uhr 9 Uhr 11 Uhr 1 6,2 8,7 2 6,2 9,4 3 6,2 4,2 10.06.09 5,6 11,7 3,1 12. Insulintherapie Bewertung des Tests: Fall 1: Gute Einstellung, weil der Blutzucker im Rahmen der tagesabhängigen Insulinempfindlichkeit relativ konstant bleibt. Fall 2: Der Blutzucker steigt kontinuierlich an, es ist zu wenig Insulin im Blut: BE-Faktor erhöhen um max. 0,5 IE/BE. Fall 3: Der Blutzucker sinkt kontinuierlich ab, es ist zu viel Insulin im Blut, BE-Faktor verringern um max. 0,5 IE/BE. 10.06.09 12. Insulintherapie Bei halben Einheiten morgens und abends die Summe immer aufrunden und mittags abrunden. Beispiel: 2,5 x 3 BE = 7,5 = 8 IE (mittags 7 IE). 10.06.09 12. Insulintherapie Was versteht man unter einem Korrekturfaktor? Selbst wenn der Bedarf an Insulin genau ermittelt wurde, kann es zu Situationen kommen, in denen der Blutzucker nicht dem angestrebten Ziel entspricht aus welchen Gründen auch immer. 10.06.09 12. Insulintherapie Sie können den Blutzucker jedoch mit einer Gabe Normalinsulin korrigieren. Hilfestellung bietet Ihnen dabei der individuelle Korrekturfaktor. Dieser sagt aus, um wie viel mmol/l (mg/dl) der Blutzucker von einer Einheit Insulin gesenkt wird. 10.06.09 12. Insulintherapie Als Faustregel gilt: 1 IE = 1 BE = 30-60 mg/dl (1,7 - 3,3 mmol/l) 1 IE senkt den Blutzucker um 30-60 mg/dl (1,7 - 3,3 mmol/l) 1BE hebt den Blutzucker um 30-60 mg/dl (1,7 - 3,3 mmol/l) 10.06.09 12. Insulintherapie Wie wird der Blutzucker korrigiert? Korrigieren Sie erst den Blutzucker, wenn die letzte Normalinsulingabe nicht mehr wirkt. Konkret: Korrekturen erst nach 4 Stunden (bei Analoga: 2-3 Std.). Da der Insulinbedarf von der Tageszeit abhängig ist, kann der Korrekturfaktor morgens, mittags und abends unterschiedlich sein. 10.06.09 12. Insulintherapie Zum Einstieg dienen folgende Richtgrößen: morgens: 1,7er-Regel (30er-Regel) ab 6,7 mmol/l (120 mg/dl) mittags: 2,8er-Regel (50er-Regel) ab 8,3 mmol/l (150 mg/dl) abends: 2,2er-Regel (40er-Regel) ab 6,7 mmol/l (120 mg/dl) nachts: 2,8er-Regel (50er-Regel) ab 8,3 mmol/l (150 mg/dl) 10.06.09 12. Insulintherapie Berechnung: 1. Ausgangswert 11,1 mmol/l minus 4-Stundenwert 9,4 mmol/l = Korrekturfaktor 1,7 2. Ausgangswert 11,1 mmol/l minus Zielwert: 6,2 mmol/l = 4,9 mmol/l 3. 4,9 mmol/l : Korrekturfaktor 1,7 ~ 3 IE Nach Wirkende des zuletzt gespritzten Insulins spritzen Sie 3 IE Normalinsulin nach. 10.06.09 12. Insulintherapie Testbeispiel nachmittags: nachmittägliche Blutzuckerwerte bei erhöhten Ausgangswerten und Nüchterngabe von 1 IE Normalinsulin. Zielwert in mmol/l: 6,2 mmol/l 12 Uhr 14 Uhr BZ 11,1 mmol/l 10.06.09 10,0 16 Uhr 8,3 Korr.-Faktor = 2,8 12. Insulintherapie Berechnung: 1. Ausgangswert 11,1 mmol/l minus 4-Stundenwert 8,3 mmol/l = Korrekturfaktor 2,8 2. Ausgangswert 11,1 mmol/l minus Zielwert: 6,2 mmol/l = 4,9 mmol/l 3. 4,9 mmol/l : Korrekturfaktor 2,8 ~ 2 IE Nach Wirkende des zuletzt gespritzten Insulins spritzen Sie weitere 2 IE Normalinsulin. 10.06.09 12. Insulintherapie Welche Faktoren sind "korrekturverdächtig"? Der Organismus ist kein starres System, das jeden Tag gleich funktioniert. Er unterliegt fortwährend Situationen und Schwankungen, auf die Sie reagieren müssen. 10.06.09 12. Insulintherapie Faktoren, die eine Anpassung der Insulin-/BE-Menge erfordern, sind z. B.: • • • • Körpergewicht Medikamente Erkrankungen Sport, Bewegung und körperliche Arbeit 10.06.09 12. Insulintherapie Welche Faktoren nehmen Einfluss auf das verabreichte Insulin? Was wurde gegessen? Wann wurde gespritzt? Wieviel wurde gespritzt? Wohin wurde gespritzt? 10.06.09 12. Insulintherapie Kein Frühstück oder der Patient muss nüchtern bleiben. Häufig müssen Patienten wegen bevorstehenden Untersuchungen nüchtern bleiben. Ein Diabetiker benötigt jedoch Insulin um nicht wieder zu entgleisen. Wenn Unsicherheiten bestehen bezüglich der Insulindosierung informieren Sie sich bitte bei einem Diabetologen. Ein Diabetiker sollte niemals ohne Insulin bleiben. Was kann man tun? 10.06.09 12. Insulintherapie Wenn der Pat. nüchtern bleiben muss: Typ-1 Diabetiker: er benötigt 1/3 der Morgendosis in Form von Verzögerungsinsulin. Zum Beispiel: er spritzt sich 8 IE Normalinsulin und 10 IE Verzögerungsinsulin = insgesamt 18 Einheiten. Der Patient würde hier 6 Einheiten Verzögerungsinsulin bekommen. Typ-2 Diabetiker: hier kann man genauso verfahren oder die Hälfte der morgendlichen Insulindosis geben. 10.06.09 12. Insulintherapie Wichtig: der Patient sollte mit engmaschigen Blutzuckerkontrollen überwacht werden und man sollte versuchen, dass ein Diabetiker nicht zu lange auf eine Untersuchung warten muss. PS: leicht gesagt !!!! 10.06.09 12. Insulintherapie Insulinpumpentherapie Bei einer Reihe von Patienten gelingt es trotz mehrfacher Insulinapplikation im Rahmen der ICT nicht, stabile Stoffwechselverhältnisse herzustellen. In diesen Fällen kann die kontinuierliche, subkutane Insulininfusion = CSII mittels Insulinpumpenbehandlung eine Verbesserung herbeiführen. 10.06.09 12. Insulintherapie Der Vorteil der Therapie liegt in der Möglichkeit die Basalrate, wenn nötig, stündlich bis mehrstündig unterschiedlich einzustellen. Auf der Basis dieser basalen Insulinversorgung sind dann die präprandialen Insulinmengen abrufbar. Dies erleichtert den Pumpenträgern Mahlzeiten zu verschieben oder auszulassen. Diese Therapie kann eine Alternative für Patienten mit stark schwankender Stoffwechsellage bzw. häufigen Hypoglykämien. Auch unregelmäßige Essenszeiten sind häufig Anlass, auf eine Insulinpumpentherapie umzustellen. 10.06.09 Kann der Mensch mit Diabetes mellitus „das“? . 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 221221 6. Hypoglykämie Jeder Blutzucker unter 50 mg/dl (2,8 mmol/l) – auch ohne Symptome – wird als Unterzuckerung bezeichnet. 10.06.09 6. Hypoglykämie Unterzuckerungsursachen: zu viel Insulin vermehrte Bewegung, Insulindosis vorher nicht ausreichend reduziert zu wenig BE‘s / KE‘s zu langer SEA zu starke Tablettenwirkung Alkohol 10.06.09 6. Hypoglykämie Symptome Man unterscheidet nach der Schwere der Unterzuckerung: die leichte Unterzuckerung die mittelschwere Unterzuckerung die schwere Unterzuckerung 10.06.09 6. Hypoglykämie Wichtig ist es, Warnsymptome ernst zu nehmen und im Zweifelsfall eine Blutzuckerkontrolle durchzuführen. Ohne geringste Vorwarnung sind schwere Hypoglykämien selten, viel häufiger kommt es vor, dass entsprechende Symptome verkannt werden: Schweißausbruch Herzklopfen als Folge körperlicher Anstrengung Kopfschmerzen und Müdigkeit Konzentrationsstörungen 10.06.09 6. Hypoglykämie Die leichte Unterzuckerung Macht sich bemerkbar: Schweißausbruch Heißhunger Herzklopfen Kribbeln in den Lippen leichte Konzentrationsstörungen 10.06.09 6. Hypoglykämie Die mittelschwere Unterzuckerung Es treten weitere Symptome hinzu: Zittern (u.U. am ganzen Körper) Sehstörungen (z.B. Augenflimmern) Gezieltes Denken und Handeln fällt zunehmend schwerer, die Orientierung geht verloren 10.06.09 6. Hypoglykämie Die schwere Unterzuckerung Schwere Unterzuckerungen sind von und eventuell auch Krampfanfällen gekennzeichnet oder können wie ein Schlaganfall erscheinen. Schwere Hypoglykämien können zu bleibenden Schäden (z.B. Lähmungen, Gedächtnisstörungen) führen, insbesondere dann, wenn sie gehäuft und in kürzeren Abständen auftreten. 10.06.09 6. Hypoglykämie Behandlung der Unterzuckerung Grundsätzlich ungeeignet sind: Diätgetränke Diätsüßigkeiten eiweiß- und fettreiche Speisen (Schokolade, Milch) 10.06.09 6. Hypoglykämie Behandlung der Unterzuckerung Geeignet zur raschen Anhebung des Blutzuckers sind: Traubenzucker normal gesüßte Fruchtsäfte Cola, Malzbier 10.06.09 6. Hypoglykämie Maßnahmen gegen Hypoglykämien Blutzucker (mg/dl/mmol/l) notwendige TZ-Menge 60 - 80 / 3,4 – 4,5 2 Täfelchen = 10g unter 60 / 3,4 4-6 Täfelchen = 20-30g unter 40 / 2,2 6 Täfelchen = 30g 10.06.09 7. Diabetische Komaformen 10.06.09 7. Diabetische Komformen Obwohl das Coma diabeticum bis 1922, vor der Einführung von Insulin, die unweigerliche Todesursache für alle damals noch nicht so bezeichneten Typ-1 und viele Typ-2 Diabetiker bedeutet hat und auch heute noch in vielen Entwicklungsländern eine häufige Todesursache darstellt, ist es aufgrund der Fortschritte in der Medizinischen Betreuung, der Schulung der Patienten und der viel frühzeitigeren Diagnose in unseren Breiten zu einem seltenen Ereignis geworden. 10.06.09 7. Diabetische Komaformen Ursachen: Fehlende exogene Insulinzufuhr Manifestation eines bisher unbekannten Diabetes Unterlassene Insulininjektion, Unterbrechen der Insulinzufuhr bei Pumpentherapie Mangelhaft eingestellte Typ-2 Diabetiker unter oraler Therapie (bei Insulinbedürftigkeit) 10.06.09 7. Diabetische Komaformen Ungenügende exogene Insulinzufuhr ungenügende Dosisanpassung technische Fehler bei der Insulininjektion durch den Patienten oder Pflegepersonal Infekt (Pneumonie, Harnwegsinfekt u.a.) Operation, Unfall Gastrointestinale Erkrankungen Herzinfarkt Hyperthyreose Therapie mit Kortikosteroiden 10.06.09 7. Diabetische Komaformen Ketoazidotisches Koma (absoluter Insulinmangel) Hyperosmolares Koma (Austrocknungs Koma) Laktatazidose (> 8 mmol/l / 72 mg/dl) Biguanidbehandlung, bes. bei Begleiterkrankungen (Niere-, Leber-, Herzerkrankungen) Diabetes + Alkohol Diabetes + Nulldiät 10.06.09 8. Insulin 10.06.09 Hyperglykämie 10.06.09 Das Diabetische Koma als schwerste M.Stübbe, QM, Med. B Komplikation 238238 Komplikationen und Folgeerkrankungen Neuropathia diabetica Beschwerden in den Füßen (Fußulkus, Amputation) Impotenz Gastroparese Retinopathia diabetica (Sehstörung, Erblindung) 10.06.09 M.Stübbe, QM,1 Med. B 239239 Nephropathia diabetica Diabetes 10.06.09 Auf Wiedersehen! Erfolg ist die Folge dessen Formatvorlage des Untertitelmasters durch Klicken was ich zuvor gedacht oder getan habe. bearbeiten Demzufolge gibt es keinen Misserfolg, denn was erfolgt, ist Erfog. 10.06.09