Bf 109 K-4
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Werkschrift 2109 K-4 Teil 1, 2, 3, 4, 5 Bf 109 K-4 Flugzeug-Handbuch Teil 1: Rumpfwerk Teil 2 : Fahrwerk Teil 3 : Leitwerk Teil 4 : Steuerwerk Teil 5 : Tragwerk (Stand Oktober 1944) Ausgabe November 1944 Oberkommando der Luftwaffe Rechlin, den 7. November 1944 Chef der Technischen Luftrüstung Erprobungsstelle d. Lw. Rechlin E 2 Nr. 280533/44 (V) Die Werkschrift 2109 K-4 Teil 1, 2, 3, 4 und 5 „Bf 109 K-4 Flugzeug-Handbuch Teil 1: Rumpfwerk Teil 2: Fahrwerk Teil 3: Leitwerk Teil 4: Steuerwerk Teil 5: Tragwerk (Stand O k t o b e r 1944) Ausgabe November 1944" der Firma Messerschmitt A . G . Augsburg wird hiermit genehmigt. I.A. Mannschatz Werkschrift 2109 K-4 Teil 1 Bf 109 K-4 Flugzeug-Handbuch Teil 1 Rumpfwerk ( S t a n d O k t o b e r 1944) Ausgabe November 1944 Inhalt Abbildungen Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 107 I. Beschreibung Der Rumpf setzt sich aus dem Rumpfvorderteil, dem Rumpfendteil, dem Leitwerksträger und dem Windschutzaufbau zusammen (s. A b b . 1). Rumpfvorderteil und -endteil sind miteinander vernietet. Das Rumpfvorderreil ist in üblicher Glattblechbauweise gefertigt und ist oben durch den abwerfbaren Windschutzaufbau abgedeckt. Den vorderen Abschluß des Rumpfvorderteiles bildet die Rumpfstirnwand. Das Rumpfendteil ist in Schalenbauweise ausgeführt. Die Rumpfschale besteht aus zwei Halbschalen, die aus Halbschüssen zusammengesetzt sind. Zur Versteifung dienen angebördelte Spanten und die mit der Rumpfschale vernieteten Längsprofile. Den hinteren Abschluß des Rumpfes bildet der Leitwerksträger, auf dem das Höhen- und Seitenleitwerk gelagert bzw. befestigt ist. Der Leitwerksträger ist mit dem Rumpfendspant verschraubt. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch 107 Rumpfwerk I. Beschreibung Der Rumpf setzt sich aus dem Rumpfvorderteil, dem Rumpfendteil, dem Leitwerksträger und dem Windschutzaufbau zusammen (s. A b b . 1). Rumpfvorderteil und -endteil sind miteinander vernietet. Das Rumpfvorderteil ist in üblicher Glattblechbauweise gefertigt und ist oben durch den abwerfbaren Windschutzaufbau abgedeckt. Den vorderen Abschluß des Rumpfvorderteiles bildet die Rumpfstirnwand. Das Rumpfendteil ist in Schalenbauweise ausgeführt. Die Rumpfschale besteht aus zwei Halbschalen, die aus Halbschüssen zusammengesetzt sind. Zur Versteifung dienen angebördelte Spanten und die mit der Rumpfschale vernieteten Längsprofile. Den hinteren Abschluß des Rumpfes bildet der Leitwerksträger, auf dem das Höhen- und Seitenleitwerk gelagert bzw. befestigt ist. Der Leitwerksträger ist mit dem Rumpfendspant verschraubt. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 1 09 A. Rumpfaufteilung 1. Rumpfvorderteil Das Rumpfvorderteil ist oben durch den a b w e r f b a r e n Windschutzaufbau abgedeckt. Alle aus dem Führerraum herausgeführten Steuerungsteile und Bediengestänge sind an den Durchtrittsstellen in Führungen gehaltert. Abb. 2: Rumpfstirnwand Die Rumpfstirnwand bildet den vorderen Abschluß des Rumpfvorderteiles und ist mit den Rumpfseitenwänden über W i n k e l vernietet (Abb. 2). Die Mitte der Stirnwandunterkante ist gegen den Holmträger durch zwei Rohrstreben abgestützt (Abb. 3). Dieser Knotenpunkt dient zur Abstützung der Fahrwerksböcke (Federbeinlager) (Abb. 2). An der Stirnwandunterkante und dem Holmträger sind Beschläge zur Aufhängung des Trägers des a b w e r f b a r e n Kraftstoffbehälters (s. Teil 7 A) bzw. zum Aufhängen von Schloß ETC 500/IXb oder Einheitsschloß 503 angeordnet (Abb. 3). Vor dem Gerätebrett ist das Rumpfvorderteil oben durch eine Geräteabdeckung abgeschlossen. Die Geräteabdeckung ist mit dem nicht abwerfbaren Teil des Windschutzaufbaues (Windschutzaufbau-Vorderteil) vernietet und mit der Rumpfdecke verschraubt. 110 Rumpfwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Abb. 3: Abstützung der Stirnwand zum Holmträger (gegen Flugrichtung gesehen) Vor der Rumpfstirnwand ist ein Vollgurtkasten zur Aufnahme der Munition für die MG 131 angeordnet. An dem Vollgurtkasten sind verschiedene Durchführungen und Halterungen angeordnet. Der untere Abschluß des Rumpfvorderteiles w i r d durch den Rumpfb o d e n , der ausschließlich aus abnehmbaren Deckeln und Klappen besteht und der Übergang zu den Flügeln durch die Flügelübergangsverkleidungen gebildet. Das Rumpfvorderteil umfaßt im wesentlichen den Führerraum. Vorne im Führerraum ist das Gerätebrett angeordnet. Unter und hinter dem Führerraum liegt der Raum für den Kraftstoffbehälter. Hinter dem Führerraum oben ist ein mit einer Klappe verschlossener Raum angeordnet, der zur Aufnahme des Zünderbatteriekastens (s. Teil 8 B) dient und durch den der Kopf des Kraftstoff-Zusatzbehälters und nach Abnehmen eines Deckels in der Rumpfdecke auch die Armaturen auf dem Kraftstoffbehälter zugänglich sind (Abb. 7). Q u e r durch das Rumpfvorderteil läuft der Holmträger, der zum A n schluß der Flügelholme dient. Der Holmträger ist über Anschlußlaschen mit den Rumpfseitenwänden vernietet. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 111 In Höhe des Holmträgerobergurtes ist der Fußboden angeordnet, der unmittelbar mit dem Holmträger und über Winkelprofile mit den Rumpfseitenwänden verschraubt ist. Hinter der Rumpfstirnwand ist mit dieser und dem schraubt der Gurtkasten für die MK 108 untergebracht. Fußboden Der hintere Abschluß des Führerraumes wird durch die rückwand gebildet, an der auch der Führersitz gelagert ist. ver- Führerraum- 2. Rumpfendteil Die beiden Schalen des Rumpfendteiles sind oben und unten durch Stoßprofile und Spantlaschen miteinander vernietet. Zur Versteifung dienen die mit der Rumpfschale und teilweise mit dem Rumpfvorderteil vernieteten Längsprofile. A u f der linken Seite des Rumpfendteiles ist im Rumpfteil 4 ein Mannloch angeordnet, von dem aus Geräte der Bordfunkanlage, der Mutterkompaß sowie der Sammler zugänglich sind. Das Mannloch ist durch einen mit Schnellverschlüssen versehenen Rüstdeckel abgedeckt. 3. Windschutzaufbau Der Windschutzaufbau besteht aus dem festen WindschutzaufbauVorderteil mit Geräteabdeckung und dem aufklappbaren und im N o t f a l l abwerfbaren Windschutzaufbau-Abwurfteil. Windschutzaufbau-Vorderteil und -Abwurfteil bestehen im wesentlichen aus Rohr-Rahmengerüsten und die eingesetzten Scheiben aus Plexiglas bzw. aus Sicherheitsglas (Si-Gla). a. Windschutzaufbau-Vorderteil Das Windschutzaufbau-Vorderteil ist mit der Geräteabdeckung vernietet und auf der Rumpfdecke befestigt. Es besteht aus einer Frontscheibe, einer gewölbten Dachscheibe sowie den beiden Seitenscheiben. Zur Sicherung des Flugzeugführers gegen Beschuß von vorne ist die Frontscheibe als Panzerscheibe ausgeführt. Die Panzerscheibe und die Seitenscheiben werden zum Schutz gegen Vereisen und Beschlagen elektrisch beheizt und sind zum Zwecke der Reinigung von Öl, Schmutz und Staub mit einer Kraftstoff-Scheibenspülanlage versehen (s. Teil 9 A). b. Windschutzaufbau-Abwurfteil Das Windschutzaufbau-Abwurfteil dient als Einsteigklappe, ist nach' rechts aufklappbar und durch Notauslösung abwerfbar. Im aufgeklappten Zustand wird das Windschutzaufbau-Abwurfteil durch ein Fangseil gehalten. Das Fangseil ist mit der Zunge der A b w u r f w e l l e gehaltert (s. Abb. 6). 112 Rumpfwerk Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch Abb. 4: Anordnung des Windschutzaufbaues Durch den links am A b w u r f t e i l angeordneten Hebel w i r d dieses im geschlossenen Zustand verriegelt. Der Handhebel zum Ver- bzw. Entriegeln des Abwurfteiles ist gleichzeitig mit dem Antennenseil verbunden. Bei zurückgelegtem Hebel w i r d die Antenne entspannt, so daß das A b w u r f t e i l leicht aufzuklappen ist (s. A b b . 6). Zum Schutze gegen Vereisen und Beschlagen ist für den hinteren Teil des Abwurfteiles eine W a r m l u f t s p ü l u n g eingebaut (s. Teil 9 A). Das W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f t e i l kann im N o t f a l l oder bei A b b a u des Abwurfteiles durch Betätigen des auf der Rumpfdecke links vorne angeordneten Notzuggriffes a b g e w o r f e n bzw. a b g e h o b e n w e r d e n . Durch Betätigen (kräftig ziehen) des N o t w u r f g r i f f e s w i r d durch den an der Abwurfwelle befindlichen Hebel die Verriegelung gelöst und das Windschutza u f b a u - A b w u r f t e i l nach oben abgehoben. Das A b w u r f t e i l w i r d sodann durch den Fahrtwind zusammen mit dem Antennenmast weggerissen. Der V o r g a n g bei der Auslösung ist folgender (s. A b b . 7): Die A b w u r f w e l l e ist so eingebaut, daß die in den W e l l e n k ö p f e n eingearbeiteten Aufnahmeschlitze für die Verriegelungszapfen am W i n d - Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 113 schutzaufbau-Abwurfteil nach vorn gerichtet sind. Bei geschlossenem A b wurfteil liegt auch der über den Verriegelungshebel und einen Zahnstangentrieb betätigte hintere Zapfen auf der linken Seite des A b w u r f h e b e l s in dem Aufnahmeschlitz am linken W e l l e n k o p f . Die A b w u r f w e l l e w i r d durch eine unter Federspannung an dem Auslösehebel anliegende Sperrklinke in dieser Stellung festgehalten. Durch Ziehen des Notwurfgriffes von dem über eine Umlenkrolle ein Seilzug zum Auslösehebel führt, w i r d nach kurzem Leerweg durch den Auslösehebel ein an der Mitnehmerhülse angeordneter Mitnehmerstift erfaßt, wodurch die A b w u r f w e l l e so gedreht w i r d , daß die Aufnahmeschlitze an den W e l l e n k ö p f e n nach oben zu liegen kommen. Damit w i r d das A b w u r f teil nach o b e n gehoben und gleichzeitig kommen die hinteren Aufnahmezapfen des Abwurfteiles außer Eingriff. 4. Leitwerksträger Der Leitwerksträger ist mit dem Rumpfendspant verschraubt und sowohl mit als auch ohne Leitwerk abnehmbar (Abb. 9). An dem Leitwerksträger ist die Seitenflosse durch Verschraubung starr befestigt und die Höhenflosse schwenkbar gelagert. Im Innern des Leitwerksträgers ist die Umlenkung f ü r die Seitensteuerung (s. Teil 4) gelagert. Der Leitwerksträger dient auch zur Aufnahme des eingeschwenkten Spornes. Der Raum zur A u f n a h m e des Spornes ist bei eingezogenem Sporn durch Spornklappen abgedeckt (s. Teil 2). 5. Rumpfboden und Flügel-Übergangsverkleidung Der Rumpfboden besteht aus mehreren abnehmbaren Verkleidungsblechen und Rüstdeckeln (Abb. 10). Der Rumpfboden unter dem Kraftstoffbehälterraum ist mit Senkschrauben-befestigt. Die in dem Bodenblech angeordneten Klappen dienen als Zugang für die Befestigung des Seiles der Flügel-Übergangsverkleidung und für die an Rippe 1 angeordneten Geräte. Außerdem sind in dem Bodenblech die Verkleidungen der unteren Flügelanschlußbolzen angeordnet. Die Zwischenbleche dienen zusammen mit dem Deckel zur Abdeckung des Rumpfausschnittes. Die Rüstklappe ist am Stirnwanduntergurt schwenkbar gelagert. Den Ü b e r g a n g zwischen Rumpf, Triebwerksverkleidung und den Flügelnasen bilden die beiden Übergangsverkleidungen. Die äußeren Kanten der bis zum Flügel reichenden Verkleidungen sind durch Deckstreifen abgedeckt. In den Deckeln sind Auswerföffnungen für das Leergut der M u n i t i o n für MG 131 und MK 108 angeordnet. Als Ü b e r g a n g zwischen Rumpf und der Oberseite der Flügel dienen die Flügel-Übergangsverkleidungen, die mittels Drahtseil an den Rumpfseitenwänden befestigt sind (Abb. 11 und 12). Die Seile werden über Haken an den Verkleidungen und Rollen an den Rumpfseilenwänden geführt. Außerdem ist das hintere Ende jeder Verkleidung mittels Schraubverschluß an einem Steg der Rumpfseitenwand befestigt. Rumpfwerk 112 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch 6. Rumpfeinrichtung a. Führersitz Der Führersitz besteht aus der am Boden in der Höhe einstellbaren Sitzwanne aus Sperrholz und dem an der Führerraum-Rückwand befestigten Rückenblech. Die Rückengurte sind in den an der Führerraum-Rückwand angeschraubten Bügeln gehaltert (s. A b b . 13). b. Panzerschutz Zum Schutz des Flugzeugführers sind an f o l g e n d e n Stellen des Rumpfes Panzerplatten e i n g e b a u t (Abb. 5). An der Führerraum-Rückwand sind Panzerplatten angebaut, v o m Kraftstoff-Behälterraum aus zugänglich sind (Abb. 15). welche Im hinteren Teil des W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f t e i l e s ist ein G a l l a n d panzer eingebaut. Dieser besteht aus einer Panzerplatte, die unten über Profile mit dem W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f t e i l verbunden ist und einer hieran nach o b e n anschließenden Panzerscheibe, die sowohl mit der Panzerplatte als auch mit dem oberen Rahmen des A b w u r f t e i l e s verbunden ist. An der O b e r k a n t e der Panzerscheibe ist außerdem noch eine w a a g e r e c h t v e r l a u f e n d e und mit Kopfschutz versehene Panzerplatte angeschraubt. Abb. 5: Anordnung der Panzerplatten Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 115 Zum Schutz gegen Beschuß von vorn ist die Frontscheibe im Kabinenaufbau-Vorderteil als Panzersichtscheibe ausgebildet. c. Regler für Be- und Entlüftung Für die Belüftung des Führerraumes ist in die linke Geräteabdeckung ein Belüftungsregler und an beiden Rumpfseitenwänden je eine Entlüftungsklappe eingebaut. Weiteres über Rumpfeinrichtung siehe Teil 9 A. besuchen Sie unsere Seite auf www.cockpitinstrumente.de / Rumpfwerk 116 Bf 1 0 9 K-4 Fl.-Handbuch II. A b - und A u f b a u A. Windschutzaufbau 1. Windschutzaufbau-Abwurfteil a. Abbau Der A b b a u des W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f t e i l e s e r f o l g t durch z w e i M a n n . Antenne am K a r a b i n e r h a k e n lösen. A b w u r f t e i l öffnen. Ein M a n n beg i b t sich in den Führerraum, w ä h r e n d der andere v o m rechten Flügel aus das geöffnete A b w u r f t e i l festhält. Der im Führerraum befindliche M a n n zieht den K a b i n e n n o t z u g h e b e l , w o d u r c h der A b w u r f t e i l aus der hinteren Lagerstelle nach o b e n gedrückt w i r d und aus der V e r r i e g e l u n g frei w i r d . Gleichzeitig w i r d durch die Zunge an der A b w u r f w e l l e das Fangseil f r e i gegeben. Zum A u s b a u der A b w u r f w e l l e ist zunächst das Seil am Auslösehebel der W e l l e zu lösen. N a c h A b b a u des Führungsbügels und der W e l l e n lager kann die W e l l e a b g e n o m m e n w e r d e n (Abb. 7). Der Auslösezug ist zusammen mit der G r i f f ü h r u n g v o n der Rumpfdecke abzubauen. b. Anbau Der Einbau der A b w u r f w e l l e ist aus A b b . 7 ersichtlich. Die W e l l e ist z u v o r auf der W e r k b a n k e i n b a u f e r t i g herzurichten; d a b e i a u f richtige Lage der Mitnehmerhülse zu den W e l l e n k ö p f e n achten. Der Stift an der Mitnehmerhülse muß bei e i n g e b a u t e r W e l l e unten liegen. Bei e i n g e b a u t e m N o t z u g g r i f f Seilzug an den Auslösehebel anschließen. Durch Betätigen des N o i z u g g r i f f e s A b w u r f w e l l e in die Auslösestellung b r i n g e n . A b w u r f t e i l v o m rechten Flügel her in a u f g e k l a p p t e r Stellung zuerst mit den v o r d e r e n Z a p f e n in die Bohrung des W i n d s c h u t z a u f b a u - V o r d e r teils e i n f ü h r e n , d a n n mit d e m hinteren Z a p f e n in den Schlitz am Kopf der A b w u r f w e l l e einsetzen. Fangseil um die Anschlußzunge an der W e l l e legen. Auslösezug loslassen und A b w u r f t e i l herunterdrücken. Antenne e i n h ä n g e n . Bf 1 0 9 K - 4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 119 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 1 20 2. Windschutzaufbau-Vorderteil a. Abbau Das Windschutzaufbau-Vorderteil w i r d zusammen mit den Geräteabdeckungen nach A b b a u des Windschutzaufbau-Abwurfteiles wie f o l g t abgebaut: W a f f e n a b d e c k u n g über verschlüsse abnehmen. der Rumpfdecke nach Öffnen der Schnell- An der Geräteabdeckung den Geräteträger und die ADSK für die Bew a f f n u n g a b b a u e n . Die Leitung für die Scheibenspülanlage abnehmen und sämtliche Durchführungen an den nächstgelegenen Trennstellen lösen. Geräteabdeckung links und rechts von den Rumpfobergurten und von der Rumpfdecke a b b a u e n . Im Führerraum das Gerätebrett vom Gerätebrett-Träger lösen. A u f Rückseite des Gerätebrett-Trägers sämtliche Leitungen von den Geräten lösen. Nach Lösen der Befestigungsschrauben am Rumpfobergurt und an der Rumpfdecke kann dann das Windschutzaufbau-Vorderteil zusammen mit den Geräteabdeckungen und dem Gerätebrett-Träger abgenommen w e r d e n . Bei beschädigten Sichtscheiben in Windschutzaufbau-Vorderteil werden diese ausgewechselt. Dazu sind die Rahmenleisten abzunehmen und die auszuwechselnden Scheiben durch neue zu ersetzen. Die auszuwechselnde Panzersichtscheibe ist ebenfalls nach Abnehmen der Rahmenleisten zu entfernen. b. Anbau Der A n b a u des Windschutzaufbau-Vorderteiles umgekehrter Reihenfolge des Abbaues. erfolgt sinngemäß in Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 121 Abb. 8: Anbau des Windschutzaufbau-Vorderteiles 3. Leitwerksträger V o r A b b a u des Leitwerksträgers ist das Flugzeug aufzubocken Teil 0 Beiheft 1). Der Leitwerksträger kann sowohl mit angebautem gebautem Leitwerk a b g e b a u t werden (Abb. 9). als auch (siehe mit ab- Bei angebautem Leitwerk ist zunächst die Abdeckung vor der Seitenflosse (s. Teil 3) abzunehmen. Dann die Handlochdeckel im Rumpfteil 8 öffnen. Der Sporn sowie die zum Sporn gehörenden Teile (Spornraumklappen) brauchen nicht ab- bzw. ausgebaut w e r d e n . Höhenruderstoßstange am Zwischenhebel trennen und (bei a b g e b a u t e m Leitwerk) Stoßstange nach oben aus dem Leitwerksträger herausnehmen. Die Schäkel der Seitensteuerdrähte an den Schwinghebeln im Leitwerksträger lösen, die Schäkel v o n den Steuerdrähten abbauen und die Leitung für das Hecklicht an der Lüsterklemme trennen. 1 22 Rumpfwerk Bf 109 K -4 Fl.-Handbuch Bei angebautem Leitwerk ist außerdem noch die Höhenflossenverstellspindel am Gleitbahnhebel (s. Teil 5) zu lösen. V o m Spornradraum im Leitwerksträger her die Schraubverbindungen zwischen Rumpfendspant und Leitwerksträger lösen. Bei dieser A r b e i t ist unter allen Umständen der Leitwerksträger v o n H a n d abzustützen. Auf Beilagen achten! Lüsterklemme vom Spant des Leitwerksträgers abschrauben, dann Leitwerksträger vorsichtig v o n den Anschlußbolzen nach hinten abziehen. A u f die Anschlußbolzen, mit welchen gleichzeitig die Hebelbrücke am Rumpfendspant befestigt w i r d , Muttern wieder aufschrauben und die Schäkel w i e d e r an die Steuerdrähte anbringen. Der A n b a u des Leitwerksträgers ist sinngemäß in umgekehrter Reihenf o l g e wie der A b b a u vorzunehmen. Bf 1 0 9 K - 4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 125 4. Rumpfboden und Flügel-Übergangsverkleidung a. Rumpfboden Der Rumpfboden ist wie folgt a b z u b a u e n (Abb. 10): Zunächst auf der Rumpf Unterseite die Deckstreifen abnehmen und die Rüstklappe öffnen. Dann unten die b e i d e n i n e i n a n d e r g r e i f e n d e n Übergangsv e r k l e i d u n g e n und Zwischenbleche a b n e h m e n . Jetzt den Deckel nach Lösen der Schnellverschlüsse nach hinten aus den Lagerungen ziehen. Die Rüstk l a p p e kann nach Herausnehmen d e r Lagerbolzen a b g e n o m m e n w e r d e n . V o r dem A b b a u e n des Rumpfbodens unter dem Kraftstoffbehälter ist der Kraftstoffbehälter zu entleeren (s. Teil 7 A). Nach Lösen sämtlicher Senkschrauben kann der Rumpfboden mit der zum Schutze des Kraftstoffbehälters zwischen Boden und Kraftstoffbehälter gelegten Holzzwischenlage a b g e n o m m e n w e r d e n . Kraftstoffbehälter d a n n sogleich durch einen Bock mit a u f g e l e g t e m Brett abstützen. Abb. 10: Deckel und Verkleidungen auf Rumpfunterseite 2252 2 Rumpfwerk 126 Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch A n m e r k u n g : Der Rumpfboden braucht nur zum Ausbau des Kraftstoff behälters ausgebaut w e r d e n . Der A n b a u des Rumpfbodens e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie der A b b a u . b. Tragflügel-Übergangsverkleidung Am Auslauf der Ü b e r g a n g s v e r k l e i d u n g den Schraubverschluß lösen. Von unten her die Spannschraube des hinteren Spannschlosses durch Aufdrehen der Rändelmutter so weit v e r l ä n g e r n , d a ß das Drahtseil aus dem Anschlußschäkel des Spannschlosses herausgenommen werden kann (Abb. 12). Die Spannschraube ist bei a b g e b a u t e m Rumpfboden durch den Spalt zwischen Rumpf und Flügel und bei a n g e b a u t e m R u m p f b o d e n durch die seitlichen Klappen im Rumpfboden zugänglich. Ü b e r g a n g s v e r k l e i d u n g etwas anheben, das Drahtseil v o n d e n Seilrollen a b l e g e n , den Karabinerhaken am v o r d e r e n Spannschloß öffnen und die V e r k l e i d u n g mit dem Drahtseil abnehmen ( A b b . 11). Abb. 11: Flügel-Übergangsverkleidung Der A n b a u der Ü b e r g a n g s v e r k l e i d u n g ist nach A n b a u der Flügel und V e r b i n d u n g aller Leitungen und Gestänge der Rumpf- und Flügeleinbauten miteinander sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie der A b b a u vorzunehmen. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk A b b . 12: Hintere 127 Seilspannungsvorrichtung Beim Spannen des Seiles ist d a r a u f zu achten, d a ß die Übergangsv e r k l e i d u n g s o w o h l am Rumpf als auch am Flügel überall fest anliegt. 5. Rumpfeinrichtung a. Führersitz Erst Sitzwanne, d a n n Rückenblech nach Lösen der Schraube ausbauen. Führersitz entrosten und nach oben aus den Führungen herausziehen. Des Rückenblech kann nach Lösen der Befestigungsschrauben a b g e n o m m e n werden. Einbau des Reihenfolge. Führersitzes nach Fetten der Sitzführung in umgekehrter Abb. b. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 128 13: Eingebauter Führersitz Panzerplatten Der A u s b a u der Kopfschutz Panzerung am W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f teil e r f o l g t am zweckmäßigsten bei u b g e b a u t e m und auf der W e r k b a n k abgestelltem A b w u r f t e i l (s. unter II. A. 1.). Der Ausbau der Panzerplatte sowie der Panzerscheibe im Windschutza u f b a u - A b w u r f t e i l ist nach Lösen der Schraubverbindungen an den Befestigungswinkeln b z w . -laschen ohne Schwierigkeiten durchzuführen. Dabei kann s o w o h l die Panzerscheibe als auch die Panzerplatte einzeln für sich oder die gesamte Panzerung zusammen ausgebaut w e r d e n . Hierzu sind stets die Befestigungen am Rohrgerüst zu lösen. Beim Einbau der Kopfschutz-Panzerung sind Platte und Scheibe zuvor auf der W e r k b a n k zusammenzubauen. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk Abb. 14: E i n b a u der 129 Kopfschutz-Panzerung Der Ausbau der Panzer- und H o l z p l a t t e n im Kraftstoffbehälterraum ist nur bei ausgebautem Kraftstoffbehälter (s. Teil 7 A) möglich. V o r Ausbau der Panzerplatten ist erst das o b e r e Verkleidungsblech zu entfernen. 1 30 Rumpfwerk A b b . 15: V e r k l e i d u n g des Kraftstoffbehälterraumes Bl 1 0 9 K-4 Tl.-Handbuch Bf 105 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 131 III. Prüfung Zu Beginn der Prüfung ist Her Rumpf auf V e r d r e h u n g nachzumessen Hierzu w i r d der Rumpf in W a a g e gesetzt und mittels N i v e l l i e r g e r ä t nach den N i v e l l i e r p u n k t e n ausgerichtet. Beplankung Die gesamte Beplankung ist nach Einbeulungen, Stauchungen und Rissen abzusuchen. Die Beplankung muß spannungsfrei miteinander und mit d e n Längsprofilen vernietet sein. Die N i e t u n g muß e i n w a n d f r e i ausgeführt und es d ü r f e n keine N i e t k ö p f e a b g e s p r u n g e n sein. Der Farbanstrich ist a u f Beschädigungen wie Scheuer- und Kratzstellen sowie auf abgesprungene Lackstückchen zu untersuchen und gegebenenfalls auszubessern (s. Teil 0 Beiheft 1). Im Innern des Rumpfes ist der Zustand der Bördelspanten zu untersuchen. An Spanten und Blechen d ü r f e n keine N i e t e n gerissen sein, sämtliche N i e t e n müssen fest sitzen und die Beplankungsbleche dicht a n l i e g e n . A l l e Beschläge am Rumpf müssen auf Riß- und Bruchfreiheit sowie gute Vernietung und Verschraubung geprüft und nach Zersetzung und Verf o r m u n g untersucht w e r d e n . Die in den Beschlägen v o r h a n d e n e n Paßlöcher sind mittels Lehren nachzumessen. Windschutzaufbau Der Auslösezug der A b w u r f v o r r i c h t u n g sowie das e i n w a n d f r e i e Arbeiten der A b w u r f w e l l e ist zu p r ü f e n . Lösen und W i e d e r a n b a u des W i n d schutzaufbau-Abwurfteiles mindestens z w e i m a l hintereinander durchführen. Die Scheiben des Windschutzaufbaues sind auf Durchsichtigkeit, dichtes Schließen sowie auf gute Befestigung zu p r ü f e n . Die W e l l e n k ö p f e M 5 befestigt sein. müssen mit der A b w u r f w e l l e durch Stahlschrauben Die Panzersichtscheibe muß gut befestigt sein. Führerraum Die Vernietung und Verschraubung der Konsolen für die G e r ä t e im Führerraum ist zu prüfen. Darauf achten, d a ß die Konsolen nicht v e r f o r m t oder eingerissen sind. Führersitz Am Führersitz ist durch Hin- und Herdrücken der Sitzwanne zu untersuchen, ob in der Sitzlagerung übermäßiges Spiel v o r h a n d e n ist. Die Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Rumpfwerk 132 Formleisten (Z-Profile) untersuchen. der Führerraumrückwand sind auf Verschleiß zu Leitwerksträger Die Schraubbefestigungen zwischen Leitwerksträger und Rumpfendspant sind auf guten Sitz und einwandfreie Sicherung zu prüfen. Besonders ist auf Rißfreiheit der Beplankung des Leitwerksträgers zu achten. Nach einer Landung mit eingefahrenem Sporn ist der Leitwerksträger besonders gewissenhaft zu untersuchen. Werkschrift 2109 K-4 Teil 2 Bf 109 K-4 Flugzeug-Handbuch Teil 2 Fahrwerk (Stand Oktober 1944) Ausgabe November 1944 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 2 05 I. Beschreibung und W i r k u n g s w e i s e 1. Allgemeines Das Fahrwerk besteht aus zwei f r e i t r a g e n d e n , seitlich in die Flügel einschwenkbaren Federbeinen und einem am Rumpfteil 8 g e l a g e r t e n , einziehbaren Radsporn (Abb. 1 und 8). Das Ein- und A u s f a h r e n des durch Drucköl (s. Teil 9 C). Abb. 1: Fahrwerks sowie des Radspornes e r f o l g t Fahrwerksanordnung Bei Ausfall der Druckölanlage w i r d das Fahrwerk über einen N o t z u g entriegelt. (Handgriff für die Fahrwerksnotbetätigung rechts auf d e m G e rätebrett.) Das Fahrwerk f ä l l t durch Eigengewicht in Landestellung. Für den Sporn ist keine N o t b e t ä t i g u n g vorgesehen. 206 Fahrwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch 2. Federbeine Es sind zwei Federbeine mit O l d ä m p f u n g (Zeichn. N r . 8-2787/15—16), die schwenkbar in Stahlgußböcken am Rumpf g e l a g e r t sind, v e r w e n d e t . Die Fahrwerksanschlußböcke (Federbeinlager) sind mit der Rumpfstirnwand und den Rumpfseitenwänden verschraubt und durch je eine Strebe zum S t i r n w a n d u n t e r g u r t abgestützt. Das Federbein ist an d e n F e d e r b e i n k o p f , der selbst auf einem Lagerb o l z e n im F e d e r b e i n l a g e r g e l a g e r t ist, angeschlossen. G e g e n V e r d r e h e n g e g e n ü b e r d e m Federbeinkopf ist das Federbein durch z w e i Führungszapfen am Federbeinkopf, die in N u t e n des Federbeines g r e i f e n , gesichert. Zur Festlegung der Federbeine im Flügel ist an jedem Federbein eine verstellbare H a l t e g a b e l a n g e o r d n e t , die bei eingeschwenktem Fahrgestell in einem Riegel (Aufhängeklinke) im Flügel einrastet. Der Achsschenkel des Federbeines ist mit der Kolbenstange des Federbeines verschraubt und die Kolbenstange durch Lenker g e g e n Verdrehen g e g e n ü b e r d e m Federbein gesichert. 3. Laufräder Als L a u f r ä d e r d i e n e n z w e i b r e m s b a r e EC-Räder mit F e d e r r o l l e n l a g e r n und T i e f b e t t f e l g e n für Reifen 6 6 0 x 1 9 0 mm. Der Reifendruck b e t r ä g t im belasteten Zustand 5 a t ü . 4. Bremsanlage Die Bremsanlage besteht aus Druckölbremsen (Innenbacken-Duoservobremsen). Die D r u c k z y l i n d e r (Bremspumpen) sind an d e n Lagerböcken f ü r die Fußsteuerhebel g e l a g e r t und durch die K o l b e n s t a n g e n mit den Fußsteuerhebeln v e r b u n d e n . Die Bremsleitungen f ü h r e n v o n den Bremspumpen zu d e n an den Rumpfseitenwänden angebrachten Flanschdoppelstutzen und v o n hier an d e n Federbeinen entlang zu den Bremszylindern in den Lauf r ä d e r n . Die Bremsen können einzeln durch Fußspitzendruck auf die Fußsteuerhebel a b g e b r e m s t w e r d e n . 5. Verkleidung An d e n Federbeinen sind V e r k l e i d u n g e n befestigt, die bei e i n g e z o g e n e m Fahrgestell die Strebenkanäle und die H ä l f t e der Radausschnitte auf der Flügelunterseite a b d e c k e n . Die a n d e r e Hälfte jedes Radausschnittes w i r d durch die an der Flügelunterseite a n g e b r a c h t e Restabdeckung verschlossen. Das Schließen der Restabdeckungen e r f o l g t mechanisch durch das einf a h r e n d e Federbein. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk Abb. 2: Schematische Übersicht der 207 Bremsanlage Die V e r k l e i d u n g jedes Federbeines ist z w e i t e i l i g ausgeführt. Das o b e r e Beinabdeckblech ist mit dem Federbeinkopf über ein Lager verschraubt. An dem Lager ist ein Führungsrohr befestigt, auf dem das untere Beinabdeckblech beim A b f e d e r n des Federbeines mit dem Führungslager gleitet. Das untere Ende des unteren Beinabdeckbleches ist mit einem Bügel mittels Bolzen an dem Achsschenkel des Federbeines befestigt. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 208 6. Restabdeckung und Verriegelung Die Restabdeckungsantriebe sind an den Rippen 6 im linken und rechten Flügel an einer Lagerung a n g e o r d n e t (s. A b b . 3). Abb. 3: Restabdeckungsantrieb Beim E i n f a h r v o r g a n g des Fahrwerkes w i r d der Mitnehmer zwangsl ä u f i g v o m Laufrad hochgedrückt, w o d u r c h über Hebel die Klappenwelle g e d r e h t w i r d . Die Restabdeckung schließt und w i r d in der Endstellung ver riegelt. Durch die Verriegelung w i r d der Mitnehmer nach Einklinken des Federbeines entlastet. Gleichzeitig w i r d beim Schließen der Restabdeckung, die in der Federhülse sitzende Feder gespannt. Die V e r r i e g e l u n g e r f o l g t durch zwei an jeder Klappe a n g e o r d n e t e Riegelbolzen, die ihrerseits durch a b g e f e d e r t e Riegel gehalten w e r d e n . Die Riegel w e r d e n bei Beginn des A u s f a h r v o r g a n g e s über den vom Klinkhebel kommenden Seilzug zurückgezogen (Abdeckung ist entriegelt). Bf 109 K 4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 209 N u n übernimmt die gespannte Druckfeder das Öffnen der Restabdeckung. Die V o r s p a n n u n g der Druckfeder ist so bemessen, daß ein Flattern der geöffneten Restabdeckung vermieden w i r d . Abb. 4: Übersicht der Verriegelung der rechten Restabdeckung Die Verstellschraube ermöglicht bei V e r w e n d u n g einer anderen Laufradg r ö ß e den M i t n e h m e r entsprechend einzustellen. 7. Fahrwerksein- und -ausfahrvorgang Das Ein- und A u s f a h r e n des Fahrwerks Sporn durch Drucköl über Arbeitszylinder. erfolgt zusammen mit dem Das Drucköl w i r d d e n A r b e i t s z y l i n d e r n über einen Verteiler zugeführt und der Ein- und A u s f a h r v o r g a n g durch den v o r der Rumpfstirnwand ang e o r d n e t e n Druckknopfschalter gesteuert. Die Knöpfe f ü r die Betätigung des Druckknopfschalters sitzen auf Spindeln, die links durch das G e r ä t e brett geführt sind. Die o b e r e Spindel zur Steuerung des Einfahrvorganges 2252 3 Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 210 ist, um ein Einfahren des Fahrwerks (wenn der E i n f a h r k n o p f versehentlich eingedrückt wird) beim Anlassen des M o t o r s zu v e r h ü t e n , d e r a r t gesichert, d a ß b e i m Ziehen des Anlaßschalters die Spindel w i e d e r h e r a u s g e z o g e n wird. Abb. 5: Sicherung des Fahrwerkschalters „Ein" Über W i r k u n g s w e i s e der D r u c k ö l a n l a g e s. Teil 9C H e f t 1. Bei ausg e f a h r e n e m Fahrgestell sind die Federbeine durch je eine am Federbeink o p f a n g e o r d n e t e Sperrklinke am Federbeinlager v e r r i e g e l t ; in e i n g e f a h r e nem Zustand hängt jedes Federbein mit d e r H a l t e g a b e l in einem Riegel ( A u f h ä n g e k l i n k e ) im Flügel. Die Entriegelung w i r d z y l i n d e r selbst b e w i r k t . beim Ein- und Ausfahren durch den Arbeits- Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 211 8. Notbetätigung Bei Versagen der Druckölanlage können die Klinken, in denen die Federbeine in den Flügeln hängen, durch einen über Umlenkrollen geführten N o t z u g ausgelöst w e r d e n . Dieser N o t z u g ist durch den Fußboden zum Rumpfstirnwanduntergurt und v o n hier durch die Rumpfseitenwände in die Flügel geführt und an die Klinken angeschlossen. Das Fahrwerk f ä l l t d a n n durch Eigengewicht in die Landestellung. Der Handgriff für den N o t z u g ist rechts auf dem G e r ä t e b r e t t a n g e o r d n e t . 9. Anzeigevorrichtung Die Überwachung des Fahrwerks e r f o l g t elektrisch durch Schauzeichen auf dem G e r ä t e b r e t t (Fahrwerk „ A u s " zwei grüne Lampen, Fahrwerk „ E i n " eine rote Lampe). Die mechanische A n z e i g e e r f o l g t durch Anzeigestifte, die für den Flugzeugführer gut sichtbar an Rippe 3 im Flügel links und rechts a n g e o r d n e t sind und bei ausgefahrenem Fohrwerk aus dem Flügel herausragen. Abb. 6: 3* Fahrwerkschalter und Elt-Anzeige auf d e m Gerätebrett 212 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk Abb. 7. Mechanische Anzeige an Rippe 3 Die Betätigung der unter Federspannung in einer Führung sitzenden Anzeigestifte e r f o l g t durch je einen am Federbeinkopf angelaschten Bowdenzug. 10. Radsporn Die S p o r n l a g e r u n g sowie die Lagerung Sporn sind im Rumpfteil 3 a n g e o r d n e t . des Arbeitszylinders f ü r den Als Spornbein ist ein gefedertes, mit Federbein Zeichn. Nr. 8-3936 G 5 eingebaut. Öldämpfung versehenes EC- Pf 109 K-4 Fl - H e r d b u c h Das S p o n r a d 3 5 0 x 1 3 5 mm. Fahrwerk ist ein EC-Spornrad 213 mit Tiefbettfelgen für Luftreifen Der Reifendruck beträgt in belastetem Zustand 4,5 atü. Die V e r r i e g e l u n g des Spornes im ausgefahrenen Zustand e r f o l g t durch d e n a b g e f e d e r t e n Sperrbolzen, der in die Bohrung der S p o r n l a g e r p l a t t e eingreift. Im eingezogenen Zustand w i r d der Sporn durch die Ölsäule im Druckölzylinder g e h a l t e n Abb. 8: Anordnung des Spornes 214 Fahrwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Der Ausschnitt im Leitwerksträger ist durch zwei Klappenhälften abgedeckt, die mechanisch beim Ein- und Ausfahren des Spornes schließen und offnen. 11. Spornradverriegelung Um besonders auf unebenen Plätzen auftretendes Flattern des Spornlaufrades beseitigen zu können ist im Federbein eins Spornradverriegelung eingebaut. Die Betätigung der Verriegelung erfolgt über einen Seilzug durch den an der linken Führerraumseitenwand angeordneten Handhebel (Abb. 9). Abb, 9: Spornradverriegelung Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 215 12. Spornraumabdeckklappen Die Spornraumabdeckung schließt mechanisch beim Einfahren des. Spornes. Das Federbein drückt beim Einfahren gegen die Rolle des H e b e l getriebes, w o d u r c h die Klappen mit dem Einfuhren des Spornes schließen. Gleichzeitig w i r d die zwischen d e n beiden Klappenhebeln a n g e o r d n e t e Schraubenfeder vorgespannt. S o b a l d nun beim Ausfahren des Spornes der Druck des Spornes gegen das H e b e l g e t r i e b e nachläßt, übernimmt die Feder über die Hebel das Öffnen der A b d e c k u n g s k l a p p e n . Abb. 10: Spornraumabdeckung 216 Fahrwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch II. A b - und A n b a u a n l e i t u n g Beim A b - b z w . A n b a u sind stets die im Teil 0 Beiheft 1 angegebenen Richtlinien zu beachten. A. Fahrwerk 1. Laufräder V o r dem A b b a u der Laufräder ist das Flugzeug aufzubocken (s. Teil 0 Beiheft 1). Nach Lösen der Sicherungsschraube die Schraubhülse v o n der Radachse abschrauben und Laufrad abziehen. Abb. 11: Laufrad und Bremse abgebaut Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 217 Der A n b a u der Laufräder ist sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge vorzunehmen. Vor dem Aufschieben der Laufräder auf die Radachse ist darauf zu achten, d a ß die Bremstrommeln und Bremsbacken fettfrei sind. Nach Aufsetzen der Schraubhülse Laufrad leicht drehen lassen. auf die Radachse muß sich das Höchstzulässiges seitliches Spiel 1 mm. 2. Reifenwechsel S. L. Dv. I. 8008 Flugzeugreifen-Montage und ihre W e r k z e u g e . Die Schrägsteilung des Fahrgestells b e w i r k t eine einseitige Belastung und demnach A b n u t z u n g der Reifen. Zur Erhöhung der Lebensdauer der Reifen müssen die Reifen nach 10 Starts umgelegt w e r d e n , so daß Außenseite nach innen kommt. 3. Bremsanlage a. Abbauen der Bremsen Zunächst ist das Laufrad v o n der Radachse a b z u b a u e n (s. II. A. 1. Laufräder) und a u f der Innenseite des Rades die Bremsleitung an der Trennslelle zu lösen. Das ausfließende Bremsöl ist in ein sauberes G e f ä ß aufzufangen (Dichtkappen aufsetzen). Die Befestigungsschrauben, mit denen der Bremsschild am Bremsflansch befestigt ist, lösen und die Bremse abnehmen. b. Anbauen der Bremsen Bei A n b a u der Bremse an den Bremsflansch ist d a r a u t zu echten, daß der auf dem Bremsschild a n g e g e b e n e Drehrichtungspfeil mit der Drehrichtung des Laufrades übereinstimmt. Der Bremszylinder der Bremse muß o b e n liegen, der Entlüftungsnippel am Bremszylinder darf nur leicht nach v o r n e geneigt sein. Die Bremstrommel sowie die Bremsbeläge dürfen nur v o l l k o m m e n fettf r e i zusammengebaut w e r d e n . Verölte Bremsbeläge und Bremstrommeln sind mit Tetra auszuwaschen. c. Bremsleitungen und Bremspumpen Die Bremsleitung w i r d zunächst an der unteren Trennstelle gelöst. D a n n die Schlauchleitung am Doppelstutzen an der Rumpfseitenwand und zuletzt Schlauchleitung am Winkelstützen der Bremspumpe a b b a u e n . Leitung nach Lösen der Schelle an der Fahrwerksverkleidung und der beiden Schellen am Federbein a b n e h m e n . Zum Ausbau der Fußpumpe zunächst d e n unteren und dann den o b e r e n Splintbolzen, mit denen die Bremspumpe am Lagerbock für den Fußsteuer hebel b z w . die Kolbenstange am Fußsteuerhebel gelagert ist, trennen und Fußpumpe a b n e h m e n . Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 218 Beim A n b a u der Bremsleitungen ist es zweckmäßig, die Rohr- und Schlauchleitungen einzeln zu verlegen und d a n n miteinander bzw. mit der Bremspumpe, dem Flanschdoppelstutzen an der Seitenwand und dem Stutzen am Bremsschild zu verbinden. Leitungen zuhalten. d. Auffüllen und der Anschlüsse sind unbedingt von Fremdkörpern frei- Bremsanlage Zum A u f f ü l l e n der Bremsanlage ist nur. Fl-Drucköl zu v e r w e n d e n . Am Füllanschluß ist nach Lösen der Verschlußmutter die Fülleitung des Bremsfüllgerätes anzuschließen. Füllgerät mit 3 bis 5 atü a u f f ü l l e n . An den Bremsentlüftungsstutzen des Bremsschildes ist eine Entlüftungsleitung anzuschließen und diese in ein Ü b e r l a u f g e f ä ß zu führen. Den A b s p e r r h a h n in d e r Fülleitung öffnen Die A n l a g e so lange f ü l l e n , bis v ö l l i g blasenfreies Bremsöl aus dem Entlüftungsstutzen des Bremszylinders tritt. Das Ansteigen des Ölspiegels im Vorrantsbehälter der Bremspumpe ist zu beobachten. Es ist z w e c k m ä ß i g , das Entlüftungsventil der Bremspumpe herauszuschrauben, damit die Luft vor dem hochsteigenden Öl entweichen k a n n . N a c h e r f o l g t e r Füllung ist das Entlüftungsventil w i e d e r einzusetzen und der H a h n in der Fülleitung zu schließen. Durch mehrmaliges Betätigen der Bremspumpen (durch Fußspitzendruck auf die Fußsteuerhebel) an den Laufrädern p r ü f e n , ob die Bremse gut angreift. Bei zu g r o ß e m L e e r w e g der Bremspumpen muß Bremsflüssigkeit in den V o r r a t s b e h ä l t e r nachgefüllt w e r d e n . Hierbei die Entlüftung nochmals kurz öffnen. Danach ist der Uber laufschlauch v o m Entlüftungsnippel abzuziehen, das Sicherungsblech umzubiegen und die N i p p e l durch G u m m i s t a u b k a p p e zu verschließen. e. Einstellen der Bremsen Beim Rollen dürfen die Bremsbecken nicht an der Bremstrommel schleifen. Zwischen den Bremsbacken und der Bremstrommel muß ein Spiel v o n 0,2 bis 0,3 mm v o r h a n d e n sein. Dieses Spiel ist mittels einer Fühlerlehre durch die mit Federdeckeln verschlossenen Prüföffnungen in dem Bremsschild nachzumessen. Liegt der Leerweg nicht in diesen G r e n z e n , dann sind die Bremsbacken nachzustellen (s. II. A. 3. f. Nachstellen der Bremsen). Beim Bremsen dürfen sich die Fußhebel nicht bis zum Anschlag durchtreten lassen. Sind die Bremsbeläge in O r d n u n g und ist die Einstellung der Bremsen richtig v o r g e n o m m e n ohne d a ß die Bremsen voll wirksam w e r d e n , dann ist die Bremsanlage zu entlüften und neu a u f z u f ü l l e n (s. II. A. 3. d. „ A u f füllen der Bremsanlage"). W e n n die Bremsbeläge zu stark abgenutzt sind, sind neue Bremsschilde einzubauen. Die Bremsen sind zum N e u b e l e g e n an die Herstellerfirma zu schicken. Die v o l l e Bremswirkung w i r d bei neuen Bremsbelägen erst erreicht, w e n n die Bremsen gut e i n g e l a u f e n sind. Das Einlaufen der Bremsen w i r d v o r g e n o m m e n , indem das Flugzeug beim Rollen auf 50—60 km/h Geschwindigkeit gebracht, Gas w e g g e n o m m e n und stark bis zum Stillstand gebremst w i r d . N a c h kurzer Kühl pause V o r g a n g Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 219 (bis volles Bremsmoment vorhanden) w i e d e r h o l e n (gegebenenfalls Kurvenrollen). Nach dem Einlaufen ist die Bremse von Bremsbelagstaub zu säubern und nachzustellen. f. Nachstellen der Bremsen Zum Nachstellen der Bremsen Flugzeug a u f b o c k e n . Am Bremsschild den Federdeckel über der Nachstellöffnung wegschieben und mittels Dorn die Lochscheibe der Verstellspindel in die entsprechende Richtung drehen. Die Drehrichtung der Lochscheibe für Anziehen und Lösen der Bremsbacken ist auf dem Bremsschild a n g e g e b e n . Durch Drehen des Rades und durch Nachmessen des Spieles zwischen Bremsbacken und Bremstrommel mittels Fühlerlehre durch die mit Federdeckeln verschlossenen Prüföffnungen ist die richtige Einstellung der Bremsen zu prüfen. Das Spiel zwischen Bremsb e l ä g e n und Bremstrommel muß in d e n G r e n z e n v o n 0,2 bis 0,3 mm liegen. Beim Nachstellen der Bremsen ist unbedingt d a r a u f zu achten, d a ß die Bremsen beider Räder die gleiche Einstellung haben. N a c h dem Einstellen ist durch Drehen der Räder und Betätigung der Bremsfußhebel die W i r k samkeit der Bremsen zu p r ü f e n . 4. Federbeine Ausbauen V o r dem A b b a u e n der Federbeine Flugzeug aufbocken (s. Teil 0 Beiheft 1) und die v o r d e r e Flügel-Übergangsverkleidung (s. Teil 1) a b n e h m e n . Das Federbein ist zusammen lager a b z u b a u e n . mit dem Federbeinkopf v o m Federbein- Zunächst die Kolbenstange des Arbeitszylinders v o n der Sperrklinke a b b a u e n . Da der Anschlußbolzen in Landestellung des Fahrgestells durch das Federbeinlager verdeckt ist, muß das Federbein so w e i t eingeschwenkt w e r d e n , bis der Anschlußbolzen freiliegt. Das Einschwenken w i r d in der W e i s e v o r g e n o m m e n , d a ß mittels eines als Hebel angesetzten Sechskantschlüssels die Sperrklinke a u f den Federbolzen des Federgehäuses gedrückt (dadurch w i r d die V e r r i e g e l u n g gelöst) und gleichzeitig das Federbein hochgeschwenkt wird. Der Seilzug für die mechanische Fahrwerksanzeige w i r d zusammen mit der Lasche v o m Federbeinkopf gelöst. Ebenso ist die Schelle für die Bremsleitung zu lösen. N a c h A b b a u der Bremsleitung an der Trennstelle ist unter A n h e b e n des Federbeines der Lagerbolzen herauszunehmen. Das Federbein aus dem Federbeinlager herausnehmen und abstellen. V o r dem A b b a u e n des Federbeinkopfes vom Federbein ist die Fahrgestellverkleidung abzunehmen. Sodann in senkrechter Stellung des Federbeines die Preßluft ablassen und den Prüfstutzen und Füllstutzen herausschrauben. Am Federbeinkopf nach Lösen der Sicherungsschraube das Sicherungsblech abnehmen und die Verbindungsschraube herausdrehen. Der Federbeinkopf kann jetzt v o m Federbein a b g e n o m m e n w e r d e n . V o r dem 220 Fahrwerk Bf 109 K-4 Fl.-Hardbuch Ablegen des Federbeines ist das Öl aus dem Federbein abzulassen und der Prüfstutzen, der Füllstutzen und die Verbindungsschraube in das Federbein einzuschrauben. Abb. 12: Übersicht der Trennstellen für Abbau des Federbeines und Federbeinkopfes Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 221 Abb. 13: Lagerung des Federbeins im Federbeinlager A n m e r k u n g : Das Federbein d a r f eingesetzten Verbindungsschraube Federbeines verschmutzen k a n n , des Federbeines in Frage gestellt nur mit den eingesetzten Stützen und der g e l a g e r t w e r d e n , da sonst das Innere des w o d u r c h eine e i n w a n d f r e i e A r b e i t s w e i s e wäre. A r b e i t e n am Federbein sind nur nach d e n Vorschriften der Herstellerfirma d u r c h z u f ü h r e n . Anbau Für den A n b a u des Federbeines ist auf der W e r k b a n k der Federbeink o p f w i e folgt mit Sperrklinke, Lasche und Federgehäuse zu vorsehen. Sperrklinke mit L a g e r z a p f e n so in den Schenkel einsetzen, d a ß der a b g e k r ö p f t e Schenkel der Klinke nach v o r n e zeigt. N u n die Lasche g e g e n setzen b z w . auf den K l i n k e n z a p f e n schieben und zusammen mit dem Federgehäuse durch den mit K r o n e n m u t t e r zu sichernden Bolzen befestigen. 222 Fahrwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Vor dem Einbringen des Federbeines in den Federbeinkopf ist zunächst die Preßluft aus dem Federbein abzulassen und dann die Verbindungsschraube, der Prüfstutzen und der Füllstutzen aus dem Federbein herauszuschrauben. A b b . 14: B e f e s t i g u n g und Sicherung des F e d e r b e i n e s i m Federbeinkopf A n m e r k u n g : Federbein mit herausgeschraubtem Füll- und Prufstutzen senkrecht stellen bzw. halten, da sonst das Stoßdämpferöl ausläuft. nur Jetzt den Federbeinkopf so auf das Federbein autsetzen, daß die Führungszapfen des Federbeinkopfes genau in die Nutten am Federbein einpassen. Von oben Verbindungsschraube einschrauben. Das Sicherungsblech auflegen und dieses mittels durch Draht zu sichernder Schraube sichern. Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 223 Abb. 15: Einsetzen des Federbeines in das Federbeinlager Ölfüllung des Federbeines nachprüfen und gegebenenfalls ergänzen und Preßluft a u f f ü l l e n ; hierzu die Vorschriften der Herstellerfirma beachten. Jetzt Federbein an d e n Rumpf heranbringen, Federbeinkopf F e d e r b e i n l a g e r einsetzen und mittels des Lagerbolzens lagern. in das Das Federbein w i r d jetzt langsam in die Landestellung heruntergeschwenkt. In allen Stellungen des Federbeines ist mittels Fühlerlehre zwischen Feststellstein und Sperrklinke zu tasten, es soll möglichst kein Spiel v o r h a n d e n sein. Die höchstzulässige Toleranz betrögt 0,1 mm. Kolbenstange des Arbeitszylinders an die Sperrklinke anschließen (s. II. A. 5. c. „Kolbenstange des Arbeitszylinders") 5. Fahrwerksbetätigung und -anzeigevorrichtung Uber Aus- und Einbau s. Teil 9 C . der Geräte und Leitungen der Druckölanlage Fahrwerk 224 a. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Haltegabel am Federbein Abbau Die Haltegabel wird vom Federbein nach Lösen der Kronenmutter vom Bolzen abgebaut. Danach w i r d der Bolzen und die Haltegabel vom Riffel- beschlag abgenommen. Am zweckmäßigsten w i r d vor A n b a u der Sitz derselben gekennzeichnet. Abb. 16: Anordnung der Haltegabel am Federbein Anbau Beim A n b a u der Haltegabel beachten, daß dieselbe bei eingeschwenktem Federbein voll auf dem Riegel der Klinke liegt. Der Riegel darf nicht aus der Null-Lage gedrückt werden, da sonst die Notauslösung blockieren würde. Die Einstellung der Haltegabel erfolgt an dem in der Nut geführten Bolzen. Nach erfolgter Einstellung ist die Notauslösung zu betätigen! Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 225 b. Aufhängeklinke Ausbau Beim Ausbau der A u f h ä n g e k l i n k e aus dem Klinkenkasten zwischen Strebenkanal und dem H o l m im Bereich der Flügellippen 2 und 3 ist zunächst der am G e l e n k l a g e r angebrachte A r b e i t s z y l i n d e r a b z u b a u e n , an der Anschlußlasche durch Lösen der Splintbolzen der Seilzug f ü r die N o t a u s lösung und der Seilzug für die Entriegelung der Restabdeckung zu trennen und die Feder aus dem Lagerblech auszuhängen. Der Führungsbolzen w i r d durch Lösen der Kronenmutter am hinteren Lagerblech ausgebaut (Distanzbuchse auffangen). N a c h Lösen der b e i d e n Bolzen w i r d das gesamte Klinkensystem aus dem Flügel herausgenommen. Abb. 17: Lagerung der Aufhängeklinke im Flügel Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 226 Einbau V o r dem Einbau der A u f h ä n g e k l i n k e in den Klinkenkasten sind Z w i schenstück, Zwischenhebel, Klinkenhebel, Laschen, Anschlußlasche und Riegel, wie A b b . 17 zeigt, zusammenzusetzen. Nach der Lagerung der Aufhängeklinke mittels der beiden Bolzen in den Klinkenkasten ist unter Verw e n d u n g der Distanzbuchse der Führungsbolzen einzusetzen. Die seitliche Lage des Riegels in bezug auf die H a l t e g a b e l w i r d durch Drehen des Bolzens eingestellt. Feder in das Lagerblech einhängen und Notzugseil sowie Arbeitszylinder und Seilzug für Restabdeckungsverriegelung a n schließen. Die beiden c. Lagerbolzen untereinander mittels Draht sichern. Kolbenstange des Arbeitszylinders Abbau Uber A b b a u der Kolbenstange des Arbeitszylinders klinke am Federbeinkopf siehe II. A. 4. Federbeine. von Abb. 18: Kolbenstangenanschluß an die Sperrklinke der Sperr- Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 227 Anbau Beim Anschließen des verstellbaren G a b e l k o p f e s der Kolbenstange an die Sperrklinke ist unbedingt d a r a u f zu achten, d a ß zwischen dem Zylinder und dem Kolbenstangenende das M a ß v o n 11:25 mm eingehalten w e r d e n muß. Die Einstellung e r f o l g t am verstellbaren G a b e l k o p f der Kolbenstange. N a c h e r f o l g t e r Einstellung ist die Gegenmutter fest anzuziehen und zu sichern. Bei nicht genauer Einstellung w ü r d e das Kolbenstangenende an den Zylinder anschlagen, w o d u r c h eine e i n w a n d f r e i e Verriegelung des Federbeinkopfes durch die Sperrklinke in Frage gestellt w ä r e . Der A n schlußbolzen ist v o n hinten nach vorne einzusetzen und zu sichern. d. Antrieb für Restabdeckung Ausbau Die Hebelanschlüsse an der K l a p p e n w e l l e sind zu lösen. Danach der Hebelanschluß und der Anschluß der Federhülse zu trennen. ist Die Restabdeckung w i r d nach Lösen der Befestigungsschrauben v o n der K l a p p e n w e l l e a b g e b a u t und die K l a p p e n w e l l e nach A b b a u der Z a p f e n lager aus den Beschlägen herausgenommen. Einbau Der Einbau e r f o l g t sinngemäß in Ausbau beschrieben. umgekehrter Reihenfolge wie unter Beim Einbau einer neuen Restabdeckung ist d a r a u f zu achten, d a ß diese mit der Flügelunterseite strakt. Falls e r f o r d e r l i c h , sind entsprechende Paßstücke am Klappenanschluß zwischenzulegen. e. Fahrwerk-Notauslösung Ausbau Für d e n A u s b a u der F a h r w e r k - N o t a u s l ö s u n g ist zunächst das Spannschloß und hierauf Führungsbock und Rollenbock sowie der Anschluß des Seilzuges an den Klinkenhebeln zu lösen. Einbau Beim Einbau der Zugseile ist d a r a u f zu achten, d a ß die Spannschlösser so vorgespannt w e r d e n , d a ß die Riegel der A u f h ä n g e k l i n k e n e i n w a n d f r e i betätigt w e r d e n können. f. Mechanische Fahrwerksanzeige Der B o w d e n z u g w i r d mit der Lasche v o m Federbeinkopf a b g e b a u t . Danach w i r d der B o w d e n z u g nach Lösen der Schellen an Rippe 1 und 2 b e i g e l e g t . Das A n z e i g e g e r ä t w i r d nach Lösen der beiden Senkschrauben an der F l ü g e l o b e r b e p l a n k u n g a b g e n o m m e n . 4* Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 228 Abb. 19: Anordnung der Seilzüge für Fahrwerk-Notauslösung Einbau Der Einbau der mechanischen Fahrwerksanzeigevorrichtung gemäß in umgekehrter Reihenfolge vorzunehmen. ist sinn- A c h t u n g ! Seilzug der A n z e i g e v o r r i c h t u n g so einstellen, d a ß der Anzeigestift in der Landestellung des Fahrwerkes mit der ganzen Länge aus der Fläche herausragt und bei eingezogenem Fahrwerk nicht über die Flächenbeplankung herausragt. g. Elt-Anzeige Ausbau V o r Ausbau b z w . vor jeder A r b e i t an der elektrischen A n z e i g e a n l a g e ist das Bordnetz auszuschalten. Nach dem A b k l e m m e n der Elt-Leitung v o n den Trommelschauzeichen können diese ohne Schwierigkeiten ausgebaut werden. Ebenso sind auch vor Ausbau der Signalschalter an den Federbeink ö p f e n und auf den Strebenkanälen zuerst die Elt-Leitungen a b z u k l e m m e n . Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 229 A b b . 20: Anordnung des Signalschalters am linken Federbeinkopf Einbau V o r A n b a u des Signalschalters am linken und rechten F e d e r b e i n l a g e r erst d e n Hebel nach Einsetzen der Lagerbuchse am Halteblech anschrauben. Das Halteblech ist mit Langlöchern verseilen, w o d u r c h eine V e r s t e l l m ö g l i c h k e i t f ü r d e n Schalterwinkel g e g e b e n ist. Zwischen Schalterknopf und A n schlagschraube muß e t w a 0,5 mm Spiel v o r h a n d e n sein. Die Trommelschauzeichen sind auf d e m G e r ä t e b r e t t zu befestigen und die Elt-Leitungen a n z u k l e m m e n . N a c h d e m an die Signalschalter die Elt-Leitungen angeschlossen sind, w e r d e n die Schalter im linken b z w . rechten Flügel auf der O b e r s e i t e des Verkleidungsbleches im S t r e b e n k a n a l befestigt. An der Unterseile des Verkleidungsbleches ist die Betätigungsfeder a n z u b r i n g e n . Fahrwerk 230 Bf 1 0 9 K-4 Fl.-Handbuch 6. Fahrgestellverkleidung Ausbau Für d e n A b b a u der Fahrgestellverkleidung sind zunächst die Schellen ( H a l t e r u n g der Bremsleitung) v o m Lager und v o m o b e r e n A b d e c k b l e c h zu lösen. Sodann am Lager die Befestigungsschrauben für das Führungsrohr a u s b a u e n und Führungsrohr nach unten herausziehen. Das o b e r e Beinabdeckblech kann d a n n nach Herausschrauben der b e i d e n Sechskantschraub e n , mit denen das Lager am F e d e r b e i n k o p f befestigt ist, a b g e n o m m e n w e r d e n . Am Achsschenkel des Federbeines d e n Anschlußbolzen f ü r das untere Federbein-Abdeckblech ausbauen und das untere Federbein-Abdeckblech a b n e h m e n . Einbau V o r A n b a u der Fahrgestellverkleidung ist es z w e c k m ä ß i g , auf der W e r k b a n k das o b e r e Federbein-Abdeckblech am Lager mit Senkschrauben zu befestigen und mit einer Linsenschraube am Lager die Schelle zu hallern. Das Führungsrohr f ü r das untere Federbein-Abdeckblech v o n o b e n durch das Lager f ü h r e n . Das Federbein einschwenken und durch einen Bock abstützen. Jetzt w i r d das Lager f ü r das o b e r e Federbein-Abdeckblech am F e d e r b e i n k o p f mit d e n b e i d e n Sechskantschrauben leicht befestigt. N a c h d e m A n b a u des Flügels ist b e i m Einschwenken des Fahrwerks die o b e r e F e d e r b e i n a b d e c k u n g a u f d e m Federbein so zu verschieben, d a ß der Strebenkanal im Flügel e i n w a n d f r e i a b g e d e c k t w i r d . Jetzt erst w i r d das Lager f ü r das o b e r e A b d e c k blech festgeschraubt. Am unteren Federbein-Abdeckblech den Lagerbügel mit Linsensenkschrauben befestigen. Die Gleitfläche an o b e r e r und unterer A b d e c k u n g s o w i e das Führungsrohr g u t einfetten. H i e r a u f unteres Federbein-Abdeckblech mit dem Führungslager auf das Führungsrohr aufschieben und mittels Bolzen über den L a g e r b ü g e l am Lager am Achsschenkel befestigen. Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch FAHRWERK 231 Abb. 2 1 : Fahrgestellverkleidung Fahrwerk achten : mittels Drucköl einschwenken. Hierbei ist folgendes zu be- Die Fahrgestellverkleidung muß so a n g e p a ß t sein, d a ß sie bei Begrenzung des Einfahrvorganges fest am Strebenkanal und am Radausschnitt anliegt. Die H a l t e g a b e l am Federbein ist dieser Stellung so anzupassen, d a ß beim Umschalten der Druckölanlage ein Durchfallen des Federbeines v o n höchstens 2 mm möglich ist. Fahrwerk 232 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Abb. 22: Angebaute Fahrgestellverkleidung 7. Spornanlage Ausbau Der Sporn kann ohne v o r h e r i g e n A b b a u des Leitwerksträgers s a b g e b a u t w e r d e n . Zunächst w i r d der an der rechten Rumpfseite im Rumpfteil 8 ang e o r d n e t e Handlochdeckel geöffnet. Zur Erleichterung der w e i t e r e n A r b e i t e n ist es z w e c k m ä ß i g , die Spornraumklappen abzubauen. Hierzu ist an d e m H e b e l g e t r i e b e zunächst die Öffnungsfeder auszuhängen und d a n n die Lagerbolzen an den v o r d e r e n und hinteren Klappenlagern auszubauen. Die beiden Klappen können d a n n zusammen a b g e n o m men w e r d e n . Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 233 V o m A r b e i t s z y l i n d e r sind die Druckölleitungen zu trennen (ausfließendes Drucköl in Behälter a u f f a n g e n und Blindkappen aufsetzen). Danach w i r d der A r b e i t s z y l i n d e r zunächst an der Lagerung und dann am Sperrbolzen gelöst. Der Seilzug für die L a u f r a d v e r r i e g e l u n g ist am Federbein zu lösen. Jetzt w i r d der Bolzen der S p o r n l a g e r u n g gelöst. Es ist z w e c k m ä ß i g , d a ß ein M a n n d e n Sporn festhält, bis der Bolzen aus der Lagerung herausg e n o m m e n ist. D a r a u f h i n w i r d der Sporn leicht a n g e h o b e n und nach hinten herausgeführt. Einbau Der Einbau des Spornes e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge des A b b a u e s . Bei v o l l ausgefahrenem Sporn ist d a r a u f zu achten, d a ß der Sperrb o l z e n sicher einrastet. Unstimmigkeiten w e r d e n am verstellbaren G a b e l k o p f der Kolbenstange des Arbeitszylinders b e h o b e n . Das Spannschloß (auf linker Rumpfseite im Bereich des Rumpfteiles 7) f ü r d e n Zug der L a u f r a d v e r r i e g e l u n g ist so einzustellen, d a ß der Betätigungshebel in eingerasteter Stellung das Laufrad sicher verriegelt. A l l e zu sichernden Einbauteile sind ordnungsgemäß zu sichern. www.cockpitinstrumente.de 4a 234 Fahrwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch I I I . Prüfung des Fahrwerks Das Fahrwerk ist jeweils nach 100 Starts zu prüfen. 1. Prüfen des Fahrgestells Die Prüfung besteht in einer genauen Besichtigung des gesamten, vorher g e r e i n i g t e n Fahrgestells auf Beschädigungen, V e r f o r m u n g und Verschleiß. Die Federbeinlager, an denen das gesamte Fahrgestell hängt, sind auf Rißfreiheit und festen Sitz der Befestigungsbolzen zu untersuchen. Die zur M i t t e des Stirnwanduntergurtes geführten Abstützstreben sind auf gute Befestigung durch die Bolzen sowie auf Rißfreiheit der Schweißnähte zu p r ü f e n . Die Streben müssen so viel Spiel zwischen d e n G a b e l k ö p f e n und d e n Anschlußaugen aufweisen, d a ß sie sich f ü h l b a r hin und her d r e h e n lassen. Genaue A n l e i t u n g zum Prüfen und Instandsetzen der Federbeine sind den Vorschriften der Firma „ E l m a " zu entnehmen. Die Federbeine sind auf Dichtheit sowie auf e i n w a n d f r e i e s A r b e i t e n zu, prüfen. Die W i r k u n g s w e i s e der Stoßdämpfer ist mittels Prüfmanometer zu k o n t r o l l i e r e n . Der Federbeindruck soll im belasteten Zustand m a x i m a l 36 atü b e t r a g e n . Die Federbeinabdeckbleche dürfen beim Einziehen der Federbeine nicht an der Flügelunterbeplankung klemmen und sind auf Risse sowie auf V e r f o r m u n g abzusuchen. A u ß e r d e m ist auf abgesprungene b z w . beschädigte N i e t e zu achten. Die Laufräder müssen auf den Achsen leicht laufen und d ü r f e n nicht zu viel seitliches Spiel (höchstens 1 mm) haben. Die Reifendrücke b e t r a g e n f ü r die Laufräder m a x i m a l 5 atü und f ü r das Spornrad 4,5 atü (belasteter Zustand). Die Reifen d ü r f e n nicht durch Schnitte und Risse beschädigt sein und sind laufend auf G e w e b e b r ü c h e an der Radinnenseite zu untersuchen. Reifen müssen w e g e n einseitiger A b n ü t z u n g nach 10 Starts umgelegt werden. Die Bremsanlage ist mit dem Fahrgestell zusammen zu prüfen. Auch hier d ü r f e n keine Undichtheiten in den Leitungen v o r h a n d e n sein. Die Leitungen an den Federbeinen müssen g u t festgeschellt sein, die Schläuche d ü r f e n nicht beschädigt oder in zu kleinem Bogen verlegt sein. Die Einfüllschrauben der Bremspumpe sind abzuschrauben und der Inhalt zu prüfen. Der Spiegel des Bremsöles soll in Höhe der Einfüllverschraubung liegen. Zum Untersuchen der Bremsen betätigt ein M a n n im Führerraum die Fußhebel. Beim Treten auf d e n Fußhebel muß das v o r h e r in Bew e g u n g versetzte Rad sofort stehen bleiben. Das gebremste Rad d a r f sich nicht mehr v o n H a n d d r e h e n lassen. Die Bremsen sind so einzustellen, d a ß schon bei kleinem Hub eine merkliche Bremswirkung erreicht w i r d . Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 235 Die Seile für die Fahrwerksnotbetötigung und Restabdeckungsentriegelung sind auf ihrer ganzen Länge zu überprüfen (Drahtseilbruch). Die Umlenkrollen müssen sich leicht d r e h e n lassen und genau in der Flucht der Seile liegen. Die Fahrwerksverkleidung mit Restabdeckung muß bei eingeschwenktem Fahrwerk dicht am Strebenkanal und am Laufradausschnitt auf der Tragflügelunterseite anliegen. Die Restabdeckung muß bei eingezogenem Fahrwerk verriegelt sein. Die Einstellung der H a l t e g a b e l n an den Federbeinen muß so sein, d a ß die eingeschwenkten Federbeine beim automatischen Umschalten der Druckö l a n l a g e höchstens 2 mm durchfallen. 2. Prüfen des Radspornes Der Sporn ist auf e i n w a n d f r e i e Lagerung zu ü b e r p r ü f e n . Der Sperrriegel muß voll eingerastet sein. Der Abdeckungsantrieb muß stets sauber sein. Der Seilzug für die S p o r n l a u f r a d v e r r i e g e l u n g muß auf die richtige Länge eingestellt sein, so d a ß d a m i t beim Einrasten des an der linken Führerraum-Seitenwand a n g e o r d n e t e n Bediengriffes das Laufrad sicher verriegelt wird. 3. Betriebsprüfung des Fahrgestells Beachte, d a ß das Fahrgestell beim Ein- und Ausschwenken nicht scheuert, schleift o d e r klemmt. Die im f o l g e n d e n achten. Text erscheinenden Punkte sind besonders zu be- Die Federbeinköpfe müssen an den Rippen 1 der Flügel und die H a l t e g a b e l n an den Federbeinen im Strebenkanal f r e i g e h e n . Beim Einziehen des Fahrwerks p r ü f e n , ob der Kopf des Kolbenstangenanschlußbolzens am Federbeinlager freigeht. Beachte, d a ß der Bolzen so eingesetzt ist, d a ß die Kronenmutter vorne sitzt. Bei e i n g e f a h r e n e m Fahrgestell d a r f der Federbeinkopf nicht gegen Federbeinlager stoßen. Der A r b e i t s z y l i n d e r muß auf seiner ganzen Länge und in jeder Stellung f r e i g e h e n , er darf auf keinen Fall an d e n Rippenprofilen des Flügels scheuern. das Beachte, d a ß im letzten Teil des Einfahrvorganges die Kolbenstänge des Arbeitszylinders nicht an den Strebenkanal anschlägt. Der Strebenkanal ist d a n n an der Druckstelle entsprechend nachzuarbeiten. Die Restabdeckung muß bei eingefahrenem Fahrgestell mit der Flügelunterseite straken. Bei v o l l ausgeschwenktem Fahrwerk ist mittels Fühlerlehre zwischen Sperrklinke am Federbeinkopf und Feststellstein am Federbeinlager zu tasten. Höchstzulässiges Spiel v o n 0,1 mm zulässig. Ein etwa vorhandenes größeres Spiel ist wie f o l g t zu beseitigen: a. Bei Flugzeugen, die zur Lagerung des Federbeins im Federbeinlager noch mit einem Exzenterbolzen ausgerüstet sind, ist der Exzenterbolzen entsprechend zu drehen und w i e d e r zu sichern. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 236 b. Bei Flugzeugen, die zur Lagerung des Federbeins im Federbeinkopf m i t den normalen Lagerbolzen ausgerüstet sind (äußerlich erkennbar am Fehlen der Zahnscheibensicherung am Bolzenkopf) ist an der Stelle, m i t welcher der Federbeinkopf an den Feststellstein anschlägt, eine d e m v o r h a n d e n e n Spiel entsprechend starke Anschlagplatte a n z u schrauben. Die Platten v o n 1,8 mm bis 2,5 mm bei einer Stufung v o n 0,05 mm sind dem Gerätesatz II. O r d n u n g zu entnehmen (s. A b b . 23). Abb. 23: Spielbeseitigung am Federbeinkopf 4. Fahrwerksnotauslösung Das eingeschwenkte Fahrwerk ist mittels N o t z u g (Gerätebrett rechts) auszuklinken und zu p r ü f e n , ob der N o t z u g e i n w a n d f r e i arbeitet. Die Klinke am Federbeinkopf muß e i n w a n d f r e i in den Stein einrasten. Das Notzugseil darf nicht zu stark gespannt sein. Der Seilzug für die Entriegelung der Restabdeckung muß bei des Fahrwerks die A b d e c k u n g öffnen. Notzug 5. Elt- und mechanische Fahrwerksanzeige Zunächst ist das Bordnetz einzuschalten. Bei v o l l ausgefahrenem Fahrw e r k müssen die beiden grünen Merkleuchten am Trommelschauzeichen aufleuchten. Fahrwerk mittels Prüfgerät e i n f a h r e n . Im voll eingefahrenen Zustand des Fahrgestells muß die rote Merkleuchte aufleuchten. Prüfung der A u f h ä n g e k l i n k e im Flügel. Bei eingefahrenem folgt vorzunehmen: Fahrwerk ist die Prüfung der A u f h ä n g e k l i n k e wie Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Fahrwerk 237 1. Das Notzugseil darf nicht zu stark gespannt sein. W e n n der Zwischenhebel in Richtung „ A " am Führungsbolzen auf Anschlag sitzt und der Klinkenhebel im Punkt „ B " am Zwischenhebel anschlägt, muß das N o t zugseil noch leicht durchhängen. 2. Der A u f h ä n g e b o l z e n der H a l t e g a b e l muß vollständig im Riegel liegen. Beachte, d a ß zwischen der Riegelhinterkante und der H a l t e g a b e l ein Spiel von 1—0,5 mm besteht. Um das Einspringen des Riegels sehen zu können, ist das Laufrad abzunehmen. 3. Ü b e r p r ü f e , d a ß die Federbeinverkleidung nicht zu fest an der Tragfläche anpreßt. (Riegel springt nicht vollständig ein.) Bei e i n g e f a h r e n e m Fahrwerk muß durch Schulterdruck die Federbein Verkleidung noch etwas überdrückt w e r d e n können. Bei Nachlassen des Schulterdrucks ist das richtige Aufsitzen des Bolzens durch deutliches Knacken zu vernehmen. Die Fahrwerksnotauslösung ist nach der Einstellung und Ü b e r p r ü f u n g mehrmals zu b e t ä t i g e n . Abb. 24: Prüfung der Aufhängeklinke A b b . 25: Übersicht des F a h r w e r k s Werkschrift 2109 K-4 Teil 3 Bf 109 K-4 Flugzeug-Handbuch Teil 3 Leitwerk (Stand Oktober 1944) Ausgabe November 1944 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk 305 I. Beschreibung A. Allgemeines Das Leitwerk besteht aus dem H ö h e n l e i t w e r k (Höhenflosse und Höhenruder), dem Seitenleitwerk (Seitenflosse und Seitenruder), d e n Q u e r r u d e r n , den Landeklappen und den V o r f l ü g e l n . Die Ü b e r g ä n g e der Höhen- und Seitenflosse sind durch Spaltverkleidungen und einer A b d e c k u n g abgedeckt bzw. ausgeglichen. Das Seitenruder sowie die Q u e r r u d e r sind mit Hilfsrudern versehen (s. A b b . 1). Abb. 1: Leitwerk und Landehilfen Höhen- und Seitenleitwerk sind in Holz oder M e t a l l g e f e r t i g t . Zum Zwecke einer w e i t g e h e n d e n Austauschbarkeit sind die in Holz- b z w . M e t a l l gefertigten Leitwerksteile so ausgeführt, d a ß diese w a h l w e i s e zusammengestellt w e r d e n können. Austausch der Leitwerksteile ist nur nach Bf 109 K-4 gemachten A n g a b e n durchzuführen. den in der Ersatzteilliste 306 Leitwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch B. Höhenleitwerk Das f r e i t r a g e n d e H ö h e n l e i t w e r k besteht aus Höhenflosse und geteiltem Höhenruder. Die Höhenflosse ist im Bereich des Holmes mit zwei Lageraugen auf dem Leitwerksträger schwenkbar g e l a g e r t . Als v o r d e r e Lagerung dient der G l e i t b a h n h e b e l , der mit der Höhenflossen-Verstellspindel g e l e n k i g verbunden ist (s. A b b . 2 und 5). In Mitte der Hinterkante der Höhenflosse ist für die innere Lagerung und für den A n t r i e b der H ö h e n r u d e r h ä l f t e n eine H e b e l w e l l e gelagert. Um Lastigkeitsmomente um die Querachse ausgleichen zu k ö n n e n , kann der A n s t e l l w i n k e l der Höhenflosse v o m Führersitz aus im Bereich v o n + 1 ° 1 0 ' bis —6° v e r ä n d e r t w e r d e n . Die Verstellung e r f o l g t über das innere der beiden links neben dem Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r . Die Drehb e w e g u n g des Handrades w i r d über Rollenketten und Seilzüge auf die Verstellspindel ü b e r t r a g e n . Der j e w e i l i g e Anstellwinkel der Höhenflosse kann an dem v o r dem H a n d r a d a n g e o r d n e t e n mechanischen A n z e i g e g e r ä t abgelesen w e r d e n (Weiteres s. Teil 4). Die Höhenflosse ist e n t w e d e r aus plattiertem Duralblech oder in Holzbauweise g e f e r t i g t . Bei A u s f ü h r u n g der Höhenflosse in Duralblech ist der konstruktive A u f b a u der Höhenflosse f o l g e n d e r : Die Höhenflosse besteht aus einer o b e r e n und unteren Schalenhälfte. Jede dieser b e i d e n Halbschalen besteht aus der Beplankung und dem Z-förmigen H o l m . Die Halbschalen sind durch Nasen- und Endrippen verstärkt, die mit dem H o l m und der Beplankung vernietet sind. Die Vorderkante jeder Halbschale besteht aus einem angenieteten G e l e n k b a n d . Die G e l e n k b ä n d e r dienen zur V e r b i n d u n g der Halbschalen an der Nase mittels G e l e n k b a n d s t i f t e n . An der Hinterkante sind die Schalenhälften durch Vernietung der Endrippen miteinander v e r b u n d e n . Die seitlichen Enden der Höhenflosse bestehen aus aufgesetzten Randkappen. Die aus Elektronblech g e f e r t i g t e n Randkappen sind mit Schrauben und A n n i e t m u t t e r n an der Flosse befestigt. Bei Fertigung der Höhenflosse in Holz ist der konstruktive A u f b a u entsprechend den Verarbeitungsmöglchkeiten v o n Holz geändert. A u f den in Holz gefertigten H o l m sind die Rippen aufgesetzt und durch eine Nasenleiste an der Rudernase verstärkt. Das Gerüst der Höhenflosse ist mit Sperrholz beplankt. Bei der A u s f ü h r u n g der Höhenflosse in Holz sind auch die Lagerbeschläge entsprechend der Befestigungsmöglichkeit v o n denjenigen der Höhenflosse in M e t a l l a u s f ü h r u n g verschieden. Jedoch sind die Lagerungen zwischen Höhenflosse und H ö h e n r u d e r so konstruiert, d a ß Austauschmöglichkeit zwischen Holz- und M e t a l l - L e i t w e r k e n , d. h. also die V e r w e n d u n g z. B. einer Höhenflosse in M e t a l l a u s f ü h r u n g mit einem H ö h e n r u d e r in H o l z a u s f ü h r u n g oder umgekehrt möglich ist. Das H ö h e n r u d e r ist zweiteilig und in M e t a l l - o d e r H o l z b a u w e i s e gefertigt. Jede Ruderhälfte ist außen an der Höhenflosse g e l a g e r t und innen mit der, an der Höhenflossenhinterkante a n g e o r d n e t e n H e b e l w e l l e gelagert und verschraubt. Die H ö h e n r u d e r h e b e l w e l l e stellt somit die starre Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk 307 V e r b i n d u n g der beiden Ruderhälften dar. Jede Ruderhälfte G e w i c h t (Gußgewicht im Horn) massenausgeglichen. ist durch ein Bei Ausführung des Höhenruders in Duralblech besteht das Höhenrudergerüst aus dem H o l m , den Rippen und den angenieteten Endkappen. Die Rippen sind mit einer durch eine Bügelkante versehene Endleiste verbunden. Die drehsteife Rudernase ist mit plattiertem Duralblech beplankt und mit den Rippen und H o l m b ö r d e l n vernietet. Das g a n z e Ruder ist mit Stoff bespannt. Bei der Ausführung des Höhenruders in Holz besteht das Höhenrudergerüst aus dem H o l m , den Rippen, der Nasen- und der Endleiste. Das gesamte Höhenrudergerüst ist mit Sperrholz beplankt und in den Feldern zwischen den Rippen und dem H o l m ausgespart. Die Endleiste ist zusätzlich mit einer aus Holz bestehenden Bügelkante versehen. Das Ruder ist mit Stoff bespannt. C. Seitenleitwerk Das Seitenleitwerk besteht aus der Seitenflosse Die Seitenflosse ist mit dem Hauptv e r b i n d u n g am Leitwerksträger befestigt. und und Hilfsholm dem Seitenruder. mittels Schraub- Die Seitenflossenendkappe ist o b e n an der Seitenflosse mit Senkschrauben befestigt. An der Seitenflossenendkappe ist o b e n v o r n e eine mit einer Öse versehene Lasche a n g e o r d n e t , in welche die Antenne eingehängt ist. Zum Ausgleich des Luftschraubendrehmomentes Seitenflosse unsymmetrisch ausgeführt. ist das Profil der Die Seitenflosse ist e n t w e d e r in Duralblech oder in H o l z b a u w e i s e gef e r t i g t . Bei der Fertigung der Seitenflosse in Duralblech besteht diese aus zwei Duralblech-Halbschalen. Die Halbschalen sind durch die N a s e n r i p p e verstärkt und zusammen mit dem Z - f ö r m i g e n H o l m vernietet. Die H a l b schalen sind an der Flossennase durch G e l e n k b ä n d e r und einen Gelenkbandstift, am Hilfsholm durch die aufgeschraubte G l e i t b a h n der H ö h e n flossenverstellung und am H a u p t h o l m durch Schrauben miteinander verbunden. Bei der Fertigung der Seitenflosse in H o l z b a u w e i s e besteht dieselbe aus d e m T-förmigen H o l m , den Nasenstücken und den angesetzten Rippen. Die Nasenstücke sind durch eine Nasenleiste versteift. Das Gerüst der Höhenflosse ist mit Sperrholz beplankt. Das Seitenruder ist an der Hinterkante der Seitenflosse (oben) und am Leitwerksträger (unten) gelagert. Das Seitenruder ist ebenfalls in M e t a l l oder Holz ausgeführt. Das Gerüst des Seitenruders setzt sich aus dem H o l m , den Rippen sowie der unteren und o b e r e n Kappe zusammen. Die Rippenenden sind mit einer Endleiste v e r b u n d e n . In der Endleiste befindet sich eine Aussparung für das Seitenhilfsruder (Hilfsruder unterhalb der o b e r e n Endkappe angeordnet). Das Hilfsruder ist auf der rechten Seite des Seitenruders über eine Stoßstange d e r a r t an die Seitenflosse angelenkt d a ß sich das Hilfsruder bei Ausschlag des Seitenruders selbsttätig anstellt. 338 Leitwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Unterhalb und oberhalb des Hilfsruders sind an der Endleiste oberen Endkappe zwei geschränkte Bleche angeordnet. bzw. Durch ein Ausgleichgewicht ist das Seitenruder massenausgeglichen. In die Hinterkante des Seitenruders ist das Hecklicht eingebaut (s. A b b . 2). D. Verkleidung des Seiten- und Höhenleitwerks Der U b e r g a n g vom Rumpf zur Seitenflosse ist durch die Abdeckung, die mit Senkschrauben am Rumpf befestigt ist, ausgeglichen. Der Spalt zwischen der Höhenflosse und der Seitenflosse ist auf beiden Seiten der Höhenflosse durch je ein Verkleidungsblech abgedeckt, das mit Senkschrauben an der Höhenflosse befestigt ist (s. A b b . 2). E. Querruder Die Querruder sind an der Hinterkante der Tragfläche bei Rippe 9 und 12 an zwei Lagerböcken gelagert. Am Lager bei Rippe 9 greift die Stoßstange für den Querruderantrieb an. Jedes Ruder ist durch ein Ausgleichsgewicht gewichtlich ausgeglichen. An der Hinterkante der Querruder sind Hilfsruder angeordnet. Die Hilfsruder sind an der unteren Seite der Querruder über eine Stoßstange derart an den Flügeln angelenkt, daß sich die Hilfsruder nach Ausschlag der Querruder selbsttätig einstellen (Näheres s. unter A b - und Anbau). Ferner sind die Querruder an der Hinterkante außen mit je einer Bügelkante versehen. Das Querrudergerüst ist aus plattiertem Duralblech hergestellt und besteht aus dem Holm, der als durchgehendes Stegblech ausgebildet ist, den Rippen sowie Zwischenrippen. Mit Ausnahme der beiden äußeren Rippen sind die Rippen in Nasen- und Endrippen unterteilt und mit dem Holm vernietet. Die Endrippen sind an ihren Enden durch eine mit einer Bügelkante versehenen Endleiste verbunden. Die Beplankung der Rudernase ist mit dem H o l m b ö r d e l und den Rippen vernietet. Das ganze Ruder ist mit Stoff bespannt. F. Landeklappen Die Landeklappen sind links und rechts vom Rumpf an der Hinterkante der Tragfläche zwischen Rippe 4 und 9 angeordnet und mit den Kühlerklappen mechanisch gekuppelt (s. Teil 7 A). Die Lagerung ist mittels Gelenkösen und Gelenkstift ausgeführt. Jede Landeklappe besteht aus dem Duralholm und der oberen und unteren plattierten Duralschale und Rippen. Holm, Schalen und Rippen sind miteinander vernietet. Die Landeklappen können vom Führersitz aus angestellt werden. Die Anstellung erfolgt durch das äußere der beiden links neben dem Führersitz Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk 309 angeordneten Handräder. Die Drehbewegung des Handrades wird durch eine Rollenkette, eine Torsionswelle mit Spindelabtrieben und Stoßstangen auf die Landeklappen übertragen (s. Teil 4). G. Vorflügel Je ein Vorflügel ist links und rechts im Bereich der Rippen 8 bis 13 vor der Tragflächennase angebracht. Jeder Vorflügel ist an den Rippen 9 und 12 auf je einem Vorflügelgetriebe gelagert. Jedes Getriebe besteht aus einer Gleitschiene und einer Rollkoppel. Die Vorflügel sind aus Stahlblech in Schalenbauweise ausgeführt. Die obere und untere Beplankung besteht aus je einem Stück. Zur Versteifung und Formhaltung sind V o l l w a n d r i p p e n eingenietet; an der Vorflügelnase ist eine Fülleiste (Kiefernholz) angeschraubt. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk 31o I I . A b - und A n b a u A. Seitenleitwerk 1 . A b - und A n b a u des Seitenruders Die Elt-Klemmenverbindung für Hecklicht im Leitwerksträger trennen. V o r A b b a u des Seitenruders ist die Antriebsstoßstange für das Hilfsruder auszubauen. Durch die Rüstöffnung am o b e r e n Ruderlager den Bolzen für die Befestigung des o b e r e n Ruderlagers an der Seitenflosse herausnehmen und durch die Rüstöffnung am unteren Ruderlager den Bolzen mit Abstandsrohr aus dem Lagerzapfen des Seitenruders ausbauen und Seitenruder nach hinten abnehmen (s. A b b . 2). Der A n b a u des Seitenruders e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenf o l g e wie der A b b a u . Zu beachten ist, d a ß beim Einsetzen des Anschlußbolzens am unteren Ruderlager das Abstandsrohr mit aufgesetzt w i r d (s. Teil 4). Ferner ist besonders d a r a u f zu achten, d a ß die an der Hinterkante des Seitenruders a n g e o r d n e t e n Bügelkanten nach e r f o l g t e r Einstellung nicht verbogen werden. Der A b - und Schwierigkeilen. Anbau des Seitenhilfsruders bereitet keine besonderen 2. Ab- und Anbau der Seitenflosse V o r A b b a u der Seitenflosse das Seitenruder a b b a u e n . Die A b d e c k u n g v o r der Seitenflosse sowie die Verkleidungsbleche links und rechts v o n der Seitenflosse nach Lösen der Senkschrauben abnehmen. Höhenflossenverstellspindel Sechskantbolzens trennen. vom Gleitbahnhebel durch Lösen des Befestigungsschrauben vorne und hinten am Leitwerksträger lösen und Seitenflosse nach o b e n a b h e b e n (s. A b b . 2 und 5). Der A n b a u der Seilenflosse e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenf o l g e des Abbaues. N a c h e r f o l g t e m A n b a u der Seitenflosse und der Verkleidungsbleche ist besonders d a r a u f zu achten, d a ß die Verkleidungbleche die Höhenflosse bei Betätigung derselben nicht blockieren. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk Abb. 2: Trennstellen für Höhen- und Seitenleitwerk 311 Bf 109 K - 4 Fl.-Handbuch Leitwerk 312 B. Höhenleitwerk 1. A b - und Anbau der Höhenflosse A n m e r k u n g : Die Höhenflosse kann s o w o h l nach A b b a u des Höhenruders, als auch mit a n g e b a u t e m H ö h e n r u d e r v o m Leitwerksträger a b g e b a u t werden. V o r dem A b b a u der Höhenflosse ist die Seitenflosse a b z u b a u e n . Höhenruderstoßstange vom Antriebshebel an der H e b e l w e l l e trennen. O b e n auf dem Leitwerksträger aus d e m Lagerbeschlag f ü r die Lagerung der Höhenflosse den Lagerbolzen ausbauen. Höhenflosse nach o b e n a b heben und auf Böcke a b l e g e n (s. A b b . 3 und 4). A b b . 3: Angebaute H ö h e n - und Seitenflosse Beim A n b a u ist die Höhenflosse so auf dem Leitwerksträger aufzusetzen, d a ß die Ösenbolzen über dem Lagerbeschlag des Leitwerksträgers liegen. Hierauf den Lagerbolzen v o n rechts e i n f ü h r e n , verschrauben und sichern (Abb. 4). Achtung! Beim Einsetzen der Ösenbolzen in die Höhenflosse beachten, d a ß die abgefräste Seite am Bund der Ösenköpfe der Rumpfmitte zugekehrt sind. A b b . 4: Nach A n b a u der Seitenflosse G l e i t b a h n h e b e l mit der Verstellspindel mittels SechskantbolzEn verbinden. A b b . 5: V o r d e r e r Anschluß der H ö h e n - und Seitenflosse Hintere Lagerung- der Höhenflosse Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk 314 Jetzt die Höhenruder-Antriebsstoßstange mit dem Höhenrudertantriebshebel an der H e b e l w e l l e verbinden (s. A b b . 3 und 4). 2. Ab- und Anbau des Höhenruders Durch die Rüstöffnungen an der Höhenflossenhinterkante die Muttern der Lageranschlußbolzen an den äußeren H ö h e n r u d e r l a g e r n lösen und die Bolzen herausziehen (s. A b b . 2 und 7). V o n d e n A n t r i e b s z a p f e n der inneren Ruderlager am H e b e l a r m der H e b e l w e l l e die M u t t e r n abschrauben und dann die beiden Ruderhälften an den äußeren Lagern nach hinten aus der Höhenflosse herausschwenken (die inneren Ruderlager sind G e l e n k l a g e r ! ) und d a n n seitlich v o m Lagerz a p f e n an der H e b e l w e l l e abziehen (s. A b b . 3 und 6). Der A n b a u der H ö h e n r u d e r h ä l f t e n e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge des A b b a u e s . Zu beachten ist, d a ß beim Einsetzen der betreff e n d e n H ö h e n r u d e r h ä l f t e (bei Höhenruder in Metallausführung) in die äußeren Ruderlager zwischen den Lageranschlußblechen die Füllstücke mit eingesetzt w e r d e n (s. A b b . 7). Abb. 6: Lagerstellen (Höhenruder in der Höhenruderhälften Metallausführung) Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk A b b . 7: Einsetzen des ä u ß e r e n Ruderlagers in die 315 Höhenflosse (Metallausführung) C. Landeklappen, Querruder und Vorflügel 1. Ab- und Anbau der Landeklappen Landeklappen ganz anstellen und Kühlerklappen öffnen. Sodann z u nächst an unterer und oberer Kühlerklappe die V e r b i n d u n g zwischen den Zwischenhebeln und Zapfen trennen. Jetzt den Anschluß des Zwischenhebelgetriebes zwischen dem A n t r i e b s hebel der Kühlerklappen-Zwischenwelle und dem Verbindungshebel lösen. Nach Lösen der V e r b i n d u n g zwischen der Landeklappen-Antriebsstoßstange und dem Antriebshebel ist die Sicherung des Gelenkstiftes f ü r die Lagerung der Landeklappe zu lösen. Gelenkstift mittels Dorn v o n d e r Rumpfseite her aus den Gelenkösen leicht heraustreiben. Landeklappen v o n einem M a n n halten lassen und Gelenkstift durch die Bohrung des Q u e r ruderlagers herausziehen. Keine G e w a l t a n w e n d e n , d a m i t Gelenkstift nicht v e r b o g e n w i r d . A b g e h o b e n e Landeklappe auf Böcke abstellen (s. A b b . 8). Leitwerk 316 Abb. 8: Trennstellen für d e n und Abbau der Landeklappen, Vorflügel Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Querruder Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk 317 Der A n b a u der Landeklappen w i r d w i e f o l g t v o r g e n o m m e n : Zuerst auf dem Z a p f e n an der Rippe 4 (innere Abschlußrippe) jeder Landeklappe die W e l l e mit d e n angeschlossenen Zwischenhebeln aufsetzen. Die Landeklappen mit je einem Gelenkstift an den Gelenkösen an Unterseite des Flügels und der Landeklappen lagern. Gelenkstifte Rippe 9 her einführen und durch Splint sichern. Der weitere A n b a u Landeklappen e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie der bau. Uber Einstellen der Landeklappen s. Teil 4. der von der Ab- 2. Ab- und Anbau der Querruder Zuerst ist die Stoßstange für das Querhilfsruder a b z u b a u e n . Dann bei ganz nach unten ausgeschlagenem Q u e r r u d e r die Antriebsstoßstange v o m Angriffshebel am Q u e r r u d e r bei Rippe 9 trennen. An den Leitblechen am inneren und äußeren Q u e r r u d e r l a g e r zunächst hinten die Senkschrauben und dann die Befestigungsbolzen lösen und Q u e r r u d e r a b n e h m e n . Querruder auf Böcke legen. Sollen die Lagerböcke des inneren und äußeren Q u e r r u d e r l a g e r s abgebaut w e r d e n , d a n n sind die drei Befestigungsschrauben und z w a r zuerst die innen liegenden zu lösen und die Lagerböcke v o n den Riffelplatten a b zunehmen. Beim A n b a u eines neuen Querruders ist d a r a u f zu achten, daß an den inneren und äußeren Q u e r r u d e r l a g e r n die in den A b b . 9 und 10 angegebenen M a ß e eingehalten w e r d e n . Sind A b w e i c h u n g e n v o r h a n d e n , so sind die Q u e r r u d e r l a g e r b ö c k e entsprechend zu versetzen b z w . die G a b e l k ö p f e neu einzustellen. Die G e g e n m u t t e r n sind erst nach richtiger Einstellung der Lagerböcke zu sichern (s. A b b . 8, 9, 10 und 11). 2252 6 318 Leitwerk Abb. 10: Aeußeres Querruderlager Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk 319 N a c h A n b a u und Einstellen der Lagerböcke sind die Q u e r r u d e r mit ihren Lagerarmen zwischen die G a b e l k ö p f e der Lagerböcke zu setzen und a u f Spezialbolzen zu l a g e r n , mit denen gleichzeitig die Leitbleche zu befestigen sind. M u t t e r n v e r k ö r n e r n und die Leitbleche hinten mit je einer Senkschraube am Q u e r r u d e r befestigen. A b b . 1 1 : Anschließen der Querruder-Antriebsstoßstange Die Q u e r r u d e r d ü r f e n unter keinen Umständen an dem Auslauf der Flügeloberseite scheuern. Die in A b b . 9 und 10 a n g e g e b e n e n Toleranzen müssen eingehalten w e r d e n . Bei g a n z nach unten ausgeschlagenem Q u e r r u d e r ist die Antriebsstange am H e b e l a r m des Querruders bei Rippe 9 anzuschließen. Die Gegenmutter der Stoßstange ist erst nach Einstellen der Quersteuerung festzuziehen (Einstellen der Q u e r r u d e r s. Teil 4). Die einmal festgelegten Hilfsruderausschläge dürfen nicht verstellt w e r d e n . Beim Einbau der Q u e r h i l f s r u d e r müssen die Querhilfsruderstoßstangen an den durch einen roten Punkt gekennzeichneten Lagerstellen angeschlossen w e r d e n . A b b . 12: A n b a u des Q u e r h i l f s r u d e r s 3. Ab- und Anbau der Vorflügel V o r f l ü g e l herausziehen. Von der Unterseite her die Anschlüsse in der Weise lösen, d a ß an den Klauen der Rollkoppeln die Muttern gelöst und die Bolzen nach o b e n durch die Rüstöffnungen herausgezogen w e r d e n . Vorflügel nach vorne a b h e b e n . Bei Ausbau der Rollkoppeln sind die Rüstdeckel an der Flügelunterseite zu lösen und die M u t t e r n v o n den Lagerbolzen der Rollkoppeln und Gleitschienen an Rippe 9 und 12 zu lösen. Die Gleitschienen sind nach Entfernen der Lagerbolzen aus den W i n k e l profilen an den Rippen 9 und 12 abzunehmen. Der A n b a u der V o r f l ü g e l g e t r i e b e und der V o r f l ü g e l e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie der A b b a u (s. A b b . 13). Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk 321 A b b . 13: V o r f l ü g e l l a g e r u n g Beim A n b a u der Vorflügel ist darauf zu achten, daß die eingefahrenen Vorflügel genau mit dem Flügel straken. Ist dies nicht der Fall, so sind die Muttern der zur Befestigung der Klauen dienenden Sechskantbolzen zu lockern und die Klauen in den mit Langlochschlitzen versehenen Gleitschienen entsprechend zu verschieben. Die Einstellung der Vorflügel erfolgt nach dem im Einstellbericht angegebenen Maßen (s. Teil 4, A b b . 26). 322 Leitwerk Bf 1 0 9 K-4 Fl.-Handbuch I I I . Prüfung Zur Prüfung der Leitwerksteile sind diese auszubauen. V o r dem Ausbau ist durch leichtes W i p p e n und Schieben an den Flossenenden die Festigkeit und der Sitz der Anschlüsse sowie die Lagerungen auf axiales und seitliches Spiel zu ü b e r p r ü f e n . Die G e l e n k l a g e r für d e n Anschluß der Stoßstangen dürfen nicht ausgeschlagen sein. N a c h d e m sämtliche Teile ausgebaut sind, w e r d e n diese gereinigt und einzeln einer genauen Prüfung unterzogen. Die Beplankung der Flossen muß eine saubere N i e t u n g a u f w e i s e n ; die Beplankung d a r f um die N i e t e n herum nicht eingerissen sein, es dürfen auch keine N i e t k ö p f e abgesprungen sein. Die Beplankungsbleche dürfen nicht verbeult, eingerissen o d e r eingedrückt sein und müssen eine spannungslose Befestigung an den Rippen aufweisen. Die Belüftungs- b z w . Entwässerungslöcher d ü r f e n nicht verschmutzt und der Farbanstrich d a r f nicht beschädigt sein. Die a b g e b a u t e n Flossen sind auf gerissene, geknickte oder v e r f o r m t e Profile sowie auf Zersetzung auf der Innenseite der Beplankung zu untersuchen. Bei in H o l z b a u w e i s e gefertigten Flossen und Rudern ist d a r a u f zu achten, d a ß die Beplankung an den Leimstellen gut anliegt. (Beplankung an den Leimstellen mit kleinem H a m m e r abklopfen.) Näheres über Behandlung der in Holz g e f e r t i g t e n Flugzeugteile siehe Teil 0 Beiheft 1. Die Seitenflossen-Befestigungsbolzen sind auf guten Sitz zu prüfen. Die Lageranschlußbleche an der Höhenflosse d ü r f e n nicht lose oder zu weich sein. Die Bolzenlöcher d ü r f e n nicht ausgeschlagen sein und sind mittels Lehre nachzumessen. Bei der Untersuchung der Höhenflosse ist auf gute Befestigung zu achten. Die Befestigungen sind gleichzeitig die Lagerungen f ü r die Flossenverstellung und somit mehr dem Verschleiß ausgesetzt. Besonders ist der Anschlußbolzen des v o r d e r e n Anschlusses sowie die G l e i t b a h n d a r a u f h i n zu p r ü f e n , ob eines dieser Teile ü b e r m ä ß i g ausgeschlagen ist (s. A b b . 4 und 5). Die H e b e l w e l l e für den H ö h e n r u d e r a n t r i e b ist a u f Rißfreiheit und gute Vernietung des Angriffshebels zu p r ü f e n . Die Lagerungen der H e b e l w e l l e dürfen nicht ausgeschlagen sein. In der W e l l e n l a g e r u n g darf keine Spannung v o r h a n d e n sein. Sämtliche M u t t e r n und Bolzen müssen eine e i n w a n d freie Sicherung aufweisen. Die Höhenflossenanstellung und die gleiche Höhe der Flossenenden sind mittels Kontroll-Lehre und G r a d w a a g e zu messen (s. Teil 4). Zur Prüfung der Ruderlager sind diese auszubauen und auf Verschmutzung, übermäßiges Spiel der Lager in den Lagersitzen sowie a u f gesprungene Kugeln und Kugelkäfige zu untersuchen. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Leitwerk 323 Der Gelenkstift der Landeklappenlagerung darf nicht abgenutzt und unrund und das Lagerblech bei Rippe 9 sowie die Gelenkbandösen dürfen nicht ausgeschlagen sein. Das Vorflügelgetriebe ist auf Gängigkeit zu p r ü f e n ; durch seitliches Schieben des ausgefahrenen Vorflügels ist das seitliche Spiel festzustellen. Die Freigängigkeit des Vorflügelgetriebes in den Tragflächen muß genau geprüft werden. Alle Lager sind auf gute Schmierung, die Lagerabdichtungen auf gutes Anliegen zu prüfen. Ruder und Landeklappen müssen sich leicht betätigen lassen und die geforderten Ausschläge (s. Teil 4) erreichen. Die Ruderanschlußbolzen müssen gut gesichert sein, die elektrischen Überbrückungen müssen sich in unbeschädigtem Zustand befinden. Werkschrift 2109 K-4 Teil 4 Bf 109 K-4 Flugzeug-Handbuch Teil 4 Steuerwerk (Stand Oktober 1944) Ausgabe November 1944 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 405 I. Beschreibung A. Allgemeines Das Steuerwerk besteht aus der Höhen-, Seitensowie der Höhenflossen- und Landeklappenverstellung. und Quersteuerung Die Höhen- und Q u e r s t e u e r u n g w i r d durch den Steuerknüppel, die Seitensteuerung durch die Fußsteuerhebel betätigt. Die Ü b e r t r a g u n g der Steuerkräfte von den Betätigungsorganen zu den Rudern e r f o l g t durch Stoßstangen und Drahtzüge über Pendel- und Umlenkhebel zu den Angriffshebeln der Ruder. An brückt. den Lagerstellen ist die Steuerung durch Elt-Abbindungen über- Die Verstellung der Höhenflosse e r f o l g t durch das innere der beiden links neben d e m Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r . Die Bewegung w i r d durch Rollenketten unter Zwischenschaltung v o n Seilzügen auf die am Rumpfendspant a n g e o r d n e t e Verstellspindel übert r a g e n (s. A b b . 4). Die Anstellung der Landeklappen e r f o l g t über das äußere der beiden links neben dem Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r . (Abb. 5). Die Landek l a p p e n , mit denen die Kühlerklappen g e k u p p e l t sind, w e r d e n als Starthilfe auf 20° und als Landehilfe auf 40° angestellt. Am Seitenruder und an den Querrudern sind Hilfsruder a n g e o r d n e t . Die Hilfsruder der Q u e r r u d e r können dem Wunsche des Flugzeugführers festgesetzt b z w . auf 1/2 o d e r voll mitschwingend eingestellt w e r d e n . A u ß e r d e m sind am Höhenruder und an den Q u e r r u d e r n Bügelkanten angebracht, die nach Einstellung keiner w e i t e r e n Einstellung b e d ü r f e n . Das Seitenruder ist mit einer geschränkten Hinterkante versehen, w o durch die aerodynamischen Eigenschaften des Ruders im Bereich kleiner Ausschläge verbessert w e r d e n . Die Ruder-Einstellwerte sind dem M e ß b l a t t A b b . 26 zu entnehmen. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 4 06 Abb. 1: Anordnung der Steuerorgane im Führerraum 1. Höhensteuerung Der Steuerknüppel ist mit seiner Lagerung auf dem H o l m t r ä g e r a n g e o r d n e t . Die Ü b e r t r a g u n g der Steuerkräfte v o m Steuerknüppel zum A n griffshebel am H ö h e n r u d e r e r f o l g t durch Stoßstangen und Drahtzüge unter Zwischenschaltung v o n Umlenk- und Pendelhebeln. Der Massenausgleich für die Höhensteuerung ist durch einen an der rechten Rumpfseite g e l a g e r t e n , mit einem Ausgleichsgewicht versehenen und mit dem am Spant 2 a n g e o r d neten Zwischenhebel durch eine Stoßstange v e r b u n d e n e n Pendelhebel vorg e n o m m e n (s. A b b . 7). Die Begrenzung des Steuerweges e r f o l g t durch einen Anschlag am A n griffshebel des Steuerknüppels, der gegen einen am Führerraumfußboden a n g e o r d n e t e n Anschlagklotz seine Begrenzung hat. 2. Seitensteuerung Die p a r a l l e l g e f ü h r t e n Fußsteuerhebel sind links und rechts am Vollgurtkasten g e l a g e r t und durch eine Stoßstange miteinander v e r b u n d e n . Die W e i t e r l e i t u n g der Steuerkräfte v o n den Fußsteuerhebeln e r f o l g t durch links und rechts an der Rumpfseitenwand geführte Steuerzüge zu d e n im Leitw e r k s t r ä g e r a n g e o r d n e t e n Zwischenhebeln. V o n den Zwischenhebeln führen Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 407 kurze Stoßstangen zum Antriebshebel des Seitenruders. Der Steuerungsausschlag wird am Hebel der Fußsteuerhebel begrenzt. Die Fußsteuerhebel können der Größe des Flugzeugführers entsprechend eingestellt werden. Die Einstellung erfolgt durch Anziehen des abgefederten Paßbolzens und Verschieben der Fußhebellagerung bis zur entsprechenden Bohrung in der Gleitschiene (siehe A b b . 11). A b b . 2 : F u ß s t e u e r h e b e l l a g e r u n g links 3. Quersteuerung Die Betätigung der Querruder e r f o l g t durch Links- und Rechtsneigung des Steuerknüppels über Stoßstangen-, Pendel- und Umlenkhebel zu den Angriffshebeln der Querruder. Die Begrenzung der Querruderausschläge e r f o l g t durch auf dem Angriffshebel angeordnete Anschläge, die ihrerseits den Hebelweg durch Anschlag an der Fußbodengurtseite begrenzen. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 408 4. Landeklappenanstellung Die Anstellung der Landeklappen e r f o l g t über das äußere der beiden links neben dem Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r . V o m H a n d r a d führt eine Rollenkette zu der vor dem H o l m t r ä g e r a n g e o r d n e t e n K l a p p e n w e l l e . Die K l a p p e n w e l l e trägt an ihren Enden Verstellspindeln, die die Drehb e w e g u n g in eine Schubbewegung u m w a n d e l n . Von der K l a p p e n w e l l e führen Stoßstangen über Umlenkhebel zu den Angriffshebeln der L a n d e k l a p p e n . Eine besondere A n z e i g e der Landeklappenanstellung e r f o l g t nicht. Es sind lediglich auf der äußeren linken Landeklappe Sichtzeichen angebracht, an denen der Flugzeugführer die j e w e i l i g e Landeklappenanstellung ablesen kann. Abb. 3: Anordnung der Klappenwelle Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 409 5. Höhenflossenverstellung Die Höhenflosse w i r d durch das innere der beiden links neben dem Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r in den Grenzen v o n + 1 ° 1 0 ' bis —6° verstellt. Die Ü b e r t r a g u n g der Bewegung e r f o l g t durch Rollenketten und Seilzüge zu der am Rumpfendspant a n g e o r d n e t e n Verstellspindel. In die Verstellspindel ist eine Spindelbremse e i n g e b a u t , die ein selbsttätiges Verstellen der Spindel vermeidet. Die Anstellung der Höhenflosse w i r d durch Anschläge am Seitenflossenhilfsholm begrenzt. Die Anzeige e r f o l g t durch ein vor dem H a n d r a d angeordnetes, mechanisch betätigtes A n z e i g e g e r ä t . 6. Steuerknüppelfeststellung Der Steuerknüppel und der linke Fußhebel w e r d e n gemeinsam durch einen Seilzug verzurrt. N a c h Lösen der Seilverbindung w i r d dieser linksseitig an der Führerr a u m r ü c k w a n d befestigt. Abb. 4: A n o r d n u n g der Verstellspindel 410 Steuerwerk Abb. 5: Anordnung der Handräder Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 411 II. Aus- und Einbau sowie Einstellung der Steuerung A. Höhensteuerung 1. Steuerknüppel mit Lagerung Bei Ausbau des Steuerknüppels ist es z w e c k m ä ß i g , den Führersitz auszubauen. Stoßstange für Höhensteuerung v o m Hebel trennen. Q u e r r u d e r s t o ß stangen am Angriffshebel lösen. Angriffshebel der Quersteuerung lösen. Elt-Verbindung der zum Steuerknüppel führenden Elt-Leitung trennen. Danach w i r d der Steuerknüppel v o n seiner Lagerung a b g e b a u t . A b b . 6: Steuerknüppellagerung Der Einbau des Steuerknüppels mit Lagerung e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaues. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 4-12 2. Umlenkhebel im Führerraum Zunächst w i r d die A b d e c k u n g a b g e b a u t . Danach w e r d e n v o m Umlenkhebel die Stoßstangenanschlüsse getrennt. Der Hebel w i r d nach Lösen des Lagerbolzens a b g e b a u t . 3. Zwischenhebel mit Massenausgleich Die Stoßstangenanschlüsse sowie die a b l a u f e n d e n Steuerzüge sind zu trennen. Danach w i r d die Kronenmutter v o n dem Lagerbolzen gelöst und $ler Hebel a b g e n o m m e n . Der Schwinghebel mit Ausgleichgewicht w i r d nach Lösen der Kronenmutter v o n dem Bolzen heruntergezogen. Abb. 7: Pendelhebel u n d S c h w i n g h e b e l mit für Höhensteuerung Ausgleichgewicht Der Einbau w i r d wie f o l g t a u s g e f ü h r t : Zunächst sind die Hebel an ihren Lagerungen a n z u b a u e n . Hierbei ist zu beachten, d a ß die Lagerungen der Hebel in einem sauberen, gefetteten Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 413 Zustand e i n g e b a u t w e r d e n . Danach sind die Stoßstangen und Steuerzüge anzuschließen. Die Stoßstangenanschlüsse sowie die Hebel und Bolzen sind o r d n u n g s g e m ä ß zu sichern. 4. Steuerzüge Die Steuerzüge lassen sich ohne besondere Schwierigkeiten ausbauen. Beim Einbau ist jedoch zu beachten, d a ß die zusammengehörigen Steuerzüge auf gleiche Länge eingebaut und auf gleiche Spannung gespannt werden. Dieselben müssen ordnungsgemäß in den Preßstofführungen geführt sein. Die mittels Tensiometer zu messende Spannung der Steuerzüge muß 20 kg b e t r a g e n . Abb. 5. 8: S t e u e r z u g mit Pendelhebel im Spannkopf Leitwerksträger Die Pendelhebel w e r d e n durch die geöffnete Spornabdeckung ausg e b a u t . N a c h Lösen der Steuerzüge sowie Trennen der zum Höhenruder führenden Stoßstangen w e r d e n die Hebel nach Lösen des Lagerbolzens a b gebaut. Beim Einbau ist auf guten Sitz und Sicherung der eingebauten Steuerungsteile zu achten. A b b i n d u n g e n nicht vergessen. Steuerwerk 414 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch A b b . 9: A n o r d n u n g der Steuerung im Leitwerksträger 6. Einstellen des Höhenleitwerkes a. Allgemeines Die Einstellung der Höllensteuerung erfolgt nach den in A b b . 28 gemachten A n g a b e n . Kleine Unstimmigkeiten werden an den verstellbaren G a b e l k ö p f e n der Stoßstangen behoben. Nach erfolgter Einstellung der Hebel zueinander sind die Stoßstangen und Steuerzüge zu sichern. Vor Einstellen der Höhensteuerung und Flossenverstellung Flugzeug in WE-Lage bringen (s. Teil 0 Beiheft 1). Danach wird das Höhenleitwerk auf seinen richtigen Sitz (Verdrehung) überprüft (Abb. 10). Der Abstand zwischen den unteren Flächenanschlußbeschlägen Rumpf sowie den äußeren Höhenruderlagern muß gemessen werden. am Abb. 10: Einstellung des Höhen- und Seitenleitwerkes 4-16 Steuerwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch An den äußeren Höhenruderlagern und an den Flächenanschlußbeschlägen ist je ein Lot anzubringen. Danach werden die Abstände „ a " und „ b " gemessen. Sollten die Abstände nicht gleich sein, wird der Lagerbolzen gelöst (s. Teil 3 „Leitwerk") und die Höhenflosse so gedreht, bis die Abstände gleich sind. Danach w i r d der Lagerbolzen wieder eingesetzt und gesichert. b. Einstellen der Höhenflosse Die Sehnenlehre wird bei Rippe 1 in Verbindung mit einer Winkelwasserw a a g e aufgesetzt und die Null-Lage der Höhenflosse bestimmt. Bei Null-Lage der Höhenflosse muß die Anzeige ebenfalls in Null-Stellung stehen. Jetzt w i r d nach Betätigung des Handrades die Anstellung der Höhenflosse nach beiden Richtungen hin gemessen. Bei Nichterreichen des vollen Weges sind die Anschläge im Ausschnitt der Lagerplatte nachzuarbeiten. c. Einstellen des Höhenruders Zunächst sind die Pendel- und Umlenkhebel sowie der Steuerknüppel in die Grundeinstellung zu bringen. Mittelstellung der Hebel sowie des Steuerknüppels im Einstellplan (s. Anlage 4). Das Höhenruder wird nach Aufsetzen der Sehnenlehre in Null-Stellung gebracht. Null-Stellung des Höhenruders strak mit der Höhenflosse. Unstimmigkeiten der einzelnen Hebel untereinander werden durch Verändern der Steuerleitungen ausgeglichen. Jetzt wird mittels Winkelwasserw a a g e der Ruderausschlag nach beiden Richtungen bei 0-Stellung und A n stellung der Höhenflosse gemessen. Die Ruderausschläge sind dem Einstellblatt zu entnehmen. Bei Nichterreichen der Ruderausschläge w i r d der Anschlag am Steuerknüppel entsprechend nachgearbeitet. Bf 109 K-4Fl.-Handbuch Steuerwerk 417 B. Seitensteuerung 1. Fußsteuerhebel und Lagerung am Vollgurtkasten Die Fußsteuerhebel w e r d e n nach Lösen des Bremszylinders und des Lagerbolzens a b g e b a u t . (ßei A b b a u des Bremszylinders auslaufendes Öl a u f f a n g e n und Blindkappen aufsetzen ) Danach sind v o n den Hebeln die Seitensteuerzüge sowie die V e r b i n dungsstoßstange zu trennen. Von der Lagerung am Vollgurtkasten sind die Bolzen zu lösen und d a r a u f die Fußhebellagerung herauszunehmen Abb. 11: F u ß h e b e l l a g e r u n g links Die Fußhebellagerung kann auch mit a n g e b a u t e m Fußsteuerhebel und Bremszylinder ab- b z w . angebaut w e r d e n . Beim Einbau der Lagerung sow i e der Fußsteuerhebel ist auf ordnungsgemäßen Sitz und Sicherung der Bauteile zu achten. 418 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 2. Steuerzüge Die viermal links und rechts an der Rumpfseitenwand in Preßstofff ü h r u n g e n geführten Steuerzüge lassen sich nach Lösen der Führungen und Trennen v o n den Pendelhebeln im Leitwerksträger nach dem Führerraum zu ohne besondere Schwierigkeit ausbauen. Beim Einbau ist zu beachten, d a ß die Steuerzüge den Führungen geführt sind. ordnungsgemäß in A b b . 12: A n o r d n u n g der Steuerzüge im Rumpf 3. Pendelhebel im Leitwerksträger Die Pendelhebel w e r d e n durch die geöffnete Spornabdeckung ausgebaut. N a c h Lösen der Steuerzüge und Trennen der beiden Anschlüsse an d e n Pendelhebeln oder der beiden Anschlüsse am Seitenruderangriffshebel w i r d der Lagerbolzen der Pendelhebel gelöst. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 419 A b b . 13: Anordnung der Pendelhebel im Leitwerksträger Beim Einbau d e r P e n d e l h e b e l ist d a r a u f zu a c h t e n , d a ß diese g ä n g i g , j e d o c h o h n e seitliches Spiel e i n g e b a u t sind. leicht- 4. Einstellen der Seitensteuerung Die Einstellung d e r S e i t e n s t e u e r u n g e r f o l g t nach d e n i m Einstellplan g e machten A n g a b e n . Die Ruderausschläge sind d e m Einstellbericht zu entnehmen. V o r a u s s e t z u n g f ü r d i e g e n a u e Einstellung d e r S e i t e n s t e u e r u n g ist d i e Einstellung d e r S t e u e r z ü g e a u f gleiche Länge u n d g l e i c h e S p a n n u n g . Die zu messende S p a n n u n g d e r S t e u e r z ü g e h a t m i t e i n e m T e n s i o m e t e r z u e r f o l g e n (Spannung d e r S t e u e r z ü g e 20 kg). Das Spannen d e r S t e u e r z ü g e geschieht durch V e r d r e h e n d e r Spann m u t t e r . Bei Erreichen d e r e r f o r d e r l i c h e n S p a n n u n g (20 kg) ist die S p a n n m u t t e r durch A n z i e h e n d e r G e g e n m u t t e r z u sichern. Zum Messen d e r Seitenr u d e r a u s s c h l ä g e sind z w e i Lote u n d ein G r a d b r e t t in A n w e n d u n g zu b r i n g e n . Zunächst w i r d d i e Seitenflosse a u s g e l o t e t . V o n d e r M i t t e des o b e r e n 420 Steuerwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Seitenruderlagers w i r d gelotet. Die Lotspitze muß im M i t t e l p u n k t des Meßkreisausschnittes im G r a d b r e t t liegen. Das zweite Lot w i r d an der Hinterkante des Seitenruders a u f g e h ä n g t . Bei Null-Stellung des Ruders muß die zweite Lotspitze auf dem Null-Strich des G r a d b r e t t e s liegen. Hierbei müssen gleichzeitig die Fußsteuerhebel parallel zur Rumpfstirnwand stehen ( A b b . 10). Nach Durchtreten der Fußsteuerhebel nach links sowie nach rechts und Beruhigen des Lotes auf dem G r a d b r e t t w i r d der Seitenruderausschlag v o m G r a d b r e t t abgelesen. Bei Unstimmigkeiten bei den Ausschlägen sind die A n schläge am Seitenruderangriffshebel sowie die Anschläge an den Fußsteuerhebeln entsprechend nachzuarbeiten bzw. nachzustellen. Das Hilfsruder des Seitenruders b e d a r f keiner besonderen Einstellung. Es ist jedoch zu beachten, d a ß bei Null-Stellung des Seitenruders das Hilfsruder ebenfalls in Nullstellung steht. Unstimmigkeiten w e r d e n an dem am Angriffshebel des Hilfsruders angeschlossenen verstellbaren G a b e l k o p f der Anschlußstoßstange ausgeglichen. C. Quersteuerung 1. Ausbau des Zwischenhebels am Rumpf Die Tragflächenspaltverkleidung ist a b z u b a u e n (s. Teil 1 „ R u m p f w e r k " ) . Danach sind die an dem Zwischenhebel a n g r e i f e n d e n Stoßstangen zu lösen. Der Zwischenhebel w i r d nach Lösen des Lagerbolzens aus seiner Lagerung herausgenommen. Der Einbau des Zwischenhebels geschieht f o l g e n d e r m a ß e n : Der Zwischenhebel w i r d mit der Führung am Hebelbock angebaut. Am hinteren Schenkel des Hebelbockes Abstandsrohr zwischensetzen und Befestigungsbolzen anziehen. Der Hebel muß nach e r f o l g t e m Einbau, leicht zu b e w e g e n sein. Danach sind die Stoßstangen anzuschließen. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 421 2. Lagerbock der Zwischenhebel für Quersteuerung und Landeklappenbetätigung im Tragwerk zwischen Rippe 2 und 3 Der Ausbau des Lagerbockes ist nach Ausbau des Wasserkühlers aus der betreffenden Tragfläche durch das Handloch im Kühlerleitblech möglich. Die an- und a b l a u f e n d e n Stoßstangen sind zu lösen. Danach w i r d der Lagerbock durch Lösen der Schrauben a b g e b a u t und aus dem Handloch herausgeführt. Die am Lagerbock angebauten Hebel können auch einzeln ohne A b b a u des Lagerbockes a b g e b a u t w e r d e n . Der A u f b a u der Hebellagerungen ist aus A b b . 14 ersichtlich. Abb. 14: Hebeilagerung am Lagerbock Beim Einbau des Lagerbockes ist d a r a u f zu achten, d a ß die Hebel am Lagerbock leichtgängig a n g e b a u t sind. Danach sind die Stoßstangen f ü r Q u e r r u d e r und Landeklappen anzuschließen. 422 Steuerwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch A b b . 15: A n o r d n u n g des L a g e r b o c k e s zwischen Rippe 2 und 3 im Flügel 3. Stützhebel zwischen Rippe 5 und 6 Der zwischen den Rippen 5 und 6 a n g e o r d n e t e Stützhebel w i r d nach ö f f n e n der an linker b z w . rechter Tragflächenunterseite a n g e o r d n e t e n Rüstdeckel a b g e b a u t . N a c h Lösen des durch die Stoßstange hindurchgeführten Bolzens und Abschrauben der Lagerung v o n der H o l m r ü c k w a n d w i r d der Stützhebel a b g e n o m m e n . Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 423 A b b . 16: A n o r d n u n g des Stützhebels zwischen Rippe 5 und 6 am H o l m 4. Umlenkhebel zwischen Rippe 8 und 9 Der Rüstdeckel zwischen den Rippen 8 und 9 an der Tragflächenunterseite ist zu öffnen. Danach sind v o m Umlenkhebel die Stoßstangen zu trennen. Nach Lösen v o n vier Schrauben an der Lagerung am Holm w i r d der Hebel aus der Tragfläche herausgeführt. Für d e n Einbau des Umlenkhebels ist folgendes zu beachten: Die Hebel müssen so zueinander stehen, d a ß die beiden H e b e l a r m e einen W i n k e l v o n 112° 30' miteinander b i l d e n , andernfalls w i r d die Verbindungsschraube der beiden Hebelteile gelöst und beide Hebelteile an der Hirthverzahnung so versetzt, bis der obengenannte W i n k e l erreicht ist. Danach ist die V e r b i n dungsschraube anzuziehen und durch Splint zu sichern. 424 Steuerwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch A b b . 17: A u f b a u und A n o r d n u n g des U m l e n k h e b e l s a m H o l m zwischen Rippe 8 und 9 5 . Einstellen d e r Q u e r r u d e r Voraussetzung zur Einstellung sind die Grundeinstellung der Hebel des Steuerknüppels sowie der Q u e r r u d e r . Null-Stellung der Q u e r r u d e r strak mit dem Flügel. Gleichzeitig muß der Auslauf der Landeklappe in Null-Stellung mit dem Auslauf der Q u e r r u d e r in einer Ebene liegen. Unstimmigkeiten w e r d e n an den verstellbaren G a b e l k ö p f e n der Stoßstangen b e h o b e n . Danach w e r d e n die Querruderausschläge mittels W i n k e l w a s s e r w a a g e gemessen. Die Ausschläge sind im Einstellbericht A b b . 28 zu entnehmen. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 425 Kleine Unstimmigkeiten in den Ruderausschlägen w e r d e n durch Verä n d e r n der Anschläge am Angriffshebel des Steuerknüppels ausgeglichen. Es ist zu beachten, daß bei erreichten vollen Ruderausschlägen die Anschläge an der Fußbodenunterseite anschlagen. 6. Einstellen der Hilfsruder Bei Null-Stellung der Q u e r r u d e r müssen die Hilfsruder in Null-Stellung stehen. Unstimmigkeiten w e r d e n an den verstellbaren Ösenköpfen der A n griffsstoßstange ausgeglichen. Die Einstellung des Hilfsruders auf 1/2 bzw. v o l l mitschwingend ist aus A b b . 18 zu entnehmen. Die Stoßstange w i r d an den verstellbaren Ö s e n k ö p f e n auf die entsprechende Länge eingestellt. Abb. 18: Hilfsrudereinstellung 2252 8 426 Steuerwerk Bf 109 K-4. Fl.-Handbuch D. Landeklappen- und Höhenflossenantrieb 1. Handräder für Landeklappen- und Höhenflossenanstellung Zunächst sind die Ketten zu entspannen und die V e r b i n d u n g s b o l z e n zu lösen. Danach w e r d e n die Schrauben im Lagerblech mittels Steckschlüssel gelöst. Der Steckschlüssel w i r d durch den Durchbruch des Profils hindurchgeführt. Abb. 19: Zusammenbau der Handräder für Klappen- und Flossenverstellung Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 427 Der Zusammenbau der H a n d r ä d e r ist aus A b b . 19 gut ersichtlich. Die zusammengebauten H a n d r ä d e r w e r d e n zwischen dem Profil an der linken Rumpfwand und dem Lagerblech hinter d e m Profil am Fußboden aufgesetzt. Danach sind die Befestigungsschrauben anzuziehen und zu sichern. V o r Auflegen der Rollenketten sind die H a n d r ä d e r auf ihre Leichtgängigkeit zu prüfen. 2. Antriebswelle für Landeklappenbetätigung im Rumpf Die v o r d e r e n sowie die hinteren Tragflächenspaltverkleidungen a b nehmen (s. Teil 1 „ R u m p f w e r k " ) . Die Kette entspannen und Verbindungsbolzen aus der Kette herausnehmen. Danach die Kette vom Kettenrad abnehmen. Die in die Tragflächen f ü h r e n d e n Stoßstangen sind zu lösen. Die Q u e r r u d e r z w i s c h e n h e b e l sind v o n den Hebelböcken abzuschließen. Die Hebelböcke sind nach Lösen der Sechskantschrauben abzunehmen. V o n der rechten Lagerung der K l a p p e n w e l l e ist die Abschlußmutter, von der linken Lagerung die Seegeringsicherung zu lösen. Am H o l m t r ä g e r ist der Stützhebel der Landeklappenwelle zu lösen. Hierauf w i r d die L a n d e k l a p p e n w e l l e nach rechts bis zum Kettenrad in die Tragfläche geschoben, bis diese linksseitig aus der Ö f f n u n g in der Rumpfseitenwand freigeht. Die L a n d e k l a p p e n w e l l e kann d a n n nach links außen aus der Lagerung an der rechten Rumpfseitenw a n d herausgenommen w e r d e n . Der Einbau der Landeklappenwelle e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge des Einbaues. Die K l a p p e n w e l l e w i r d v o m Rumpfinnern durch die Lagerbohrung der rechten Rumpfwand geschoben, bis die W e l l e an der linken Rumpfseite freigeht. Danach w i r d die W e l l e bis durch die Lagerb o h r u n g in der linken Rumpfwand zurückgeschoben. Danach die W e l l e o r d nungsgemäß sichern und auf Leichtgängigkeit ü b e r p r ü f e n . Steuerwerk 428 A b b . 20: Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch A u f b a u der Klappenwelle 3. Umlenkhebel für Landeklappenbetätigung Die in den Tragflächen zwischen Rippe 4 und 5 a n g e o r d n e t e n Umlenkw e l l e n sind durch Handlöcher in der Tragflächenunterseite aus z u g ä n g l i : h . Zunächst sind die Stoßstangen abzuschließen und hierauf nach Lösen von drei Schrauben der o b e r e Lagerbock v o n der U m l e n k w e l l e zu lösen. Die U m l e n k w e l l e w i r d danach v o n der Z a p f e n f ü h r u n g des unteren Lagerbocks a b g e n o m m e n und durch das Handloch aus der Tragfläche herausgeführt. Der Einbau des folgendermaßen: Umlenkhebels für Landeklappenbetätigung geschieht Der untere Lagerbock w i r d zunächst an der Holmrückseite zwischen Rippe 4 und 5 befestigt. Danach w i r d die H e b e l w e l l e mit vorher aufgesetztem o b e r e n Lagerbock auf den Lagerzapfen des unteren Lagerbockes gesetzt. N u n w i r d der o b e r e Lagerbock ebenfalls befestigt. Nach Anschrauben des o b e r e n Lagerbockes ist die Leichtgängigkeit des Umlenkhebels zu überprüfen. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 429 A b b . 2 1 : A u f b a u und A n o r d n u n g des U m l e n k h e b e l s für Landeklappenbetätigung 4. Einstellen der Landeklappen Voraussetzung zur Einstellung der Landeklappen ist die Null-Lage derselben. Bei Null-Lage der Landeklappe, mittels Einstellehre gemessen, muß der verstellbare Anschlag (Sechskantschraube), durch Handloch an der Flächenunterseite zugänglich, an dem Anschlag anliegen. Der Spalt am T r a g flächenanschluß muß bei eingezogenen Landeklappen 2 mm b e t r a g e n . Bei Null-Stellung der Landeklappen müssen die Spindeln der Klappenwelle g a n z zurückgedreht sein. Kleine Unstimmigkeiten w e r d e n an den verstellbaren G a b e l k ö p f e n der Stoßstangen ausgeglichen. Die Landeklappen w e r d e n mittels H a n d r a d ausgefahren und mit der W i n k e l w a s s e r w a a g e die Anstellung gemessen. Anstellung der Landeklappen siehe Einstellbericht (Abb. 26). 430 Steuerwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch A b b . 22: Anschlag für Landeklappe 5. Höhenflossenverstellung Der A u s b a u der zur Höhenflossenverstellung g e h ö r e n d e n Bauteile wie Ketten- und Seilzüge sowie der Höhenflossenverstellspindel lassen sich ohne besondere Schwierigkeiten durchführen. Beim Einbau ist folgendes zu b e a c h t e n : Die Stellung der Höhenflosse muß mit der A n z e i g e im Führerraum übereinstimmen. Bei Anzeige „ N u l l - S t e l l u n g " w i r d der Spindeltrieb an die HöhenBosse angeschlossen. Danach sind die Rollenketten aufzulegen und die Höhenflosse auf die beiderseitige Anstellmaße + 1 ° 1 0 ' und —6° zu überprüfen. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Steuerwerk 431 I I I . Prüfung und W a r t u n g der Steuerung Die Bauteile des Steuerwerkes sind auf ihren e i n w a n d f r e i e n A u f b a u sow i e ordnungsgemäßen Sitz und Sicherung sowie auf Freigängigkeit zu überprüfen. A l l e ausgebauten Einzelteile der Steuerung sind vor Einbau gut zu reinigen und einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen. Toter G a n g in der Steuerung ist auf Spiel in den Lagerungen zurückzuführen. Jede nicht e i n w a n d f r e i e Lagerung ist unverzüglich auszubauen und durch neue zu ersetzen. Die Schmierung der Steuerung hat grundsätzlich nach dem Schmierplan zu e r f o l g e n . Die verstellbaren G a b e l k ö p f e müssen die vorgeschriebene Einschraubtiefe haben. Die Prüflöcher müssen v o n den G e w i n d e n überschnitten sein. Die Stoßstangen dürfen w e d e r v e r f o r m t noch angescheuert sein. Die Steuerzüge sind auf ihrer ganzen Länge auf Beschädigungen zu untersuchen. Die G e w i n d e der Verstellspindeln d ü r f e n kein Spiel haben und sind vor Zusammenbau zu säubern und mit Fett einzusetzen. Nach Zusammenbau der Verstellspindeln müssen sich diese in ihrer ganzen Länge leicht betätigen lassen. Die Rollenketten und Kettenräder haben nach Einbau in einer Ebene zu liegen und d ü r f e n nicht einseitig auf die Kettenräder a r b e i t e n . Die Kettenenden d ü r f e n nicht auf die Kettenräder a u f l a u f e n . Die Ruder müssen die im Einstellblatt angegebenen Ausschläge aufweisen. Die Landeklappen sind zu b e t ä t i g e n . Hierbei ist die richtige Anstellung der Landeklappen sowie der Kühlerklappen zu ü b e r p r ü f e n . www.cockpitinstrumente.de Anlage 4 Abb. 26: Einstellbericht der Steuerung Werkschrift 2109 K-4 Teil 5 Bf 109 K-4 Flugzeug-Handbuch Teil 5 Tragwerk (Stand Oktober 1944) Ausgabe November 1944 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Tragwerk 505 I. Beschreibung Das Tragwerk ist f r e i t r a g e n d in Ganzmetallbauweise ausgeführt und besteht aus zwei Flügeln, die mit dem Rumpf durch die am Holmträger bzw. an den Flügelholmen angeordneten Beschläge verbunden sind. Vorne ist jeder Flügel durch den hinter dem Fahrwerksstrebenkanal angeordneten vorderen Anschlußbeschlag mit der Anschlußgabel am Fahrwerksbock verbunden. Die Befestigungsbolzen in den oberen Holmbeschlägen sind als Heißösen zum Anheben des Flugzeuges mittels Heißvorrichtung ausgebildet. Die vorderen Anschlußbeschläge können nach oben und unten versetzt werden (Lagerplatten mit Hirthverzahnung), wodurch etwa vorhandene Bauungenauigkeiten ausgeglichen werden können. A b b . 1: Übersicht des T r a g w e r k s 506 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Tragwerk Jeder Flügel ist einholmig in Ganzmetallbauweise ausgeführt. Holm und Beplankung übernehmen gemeinsam die Biegekräfte. Die Verdrehkräfte werden von der Beplankung a u f g e n o m m e n . Zur Aussteifung dienen Rippen und Längsprofile. Der H o l m ist als V o l l w a n d t r ä g e r mit Doppel-T-Profil ausgeführt. Die Ober- und Untergurte sind durch beiderseits aufgenietete Duralwinkel gebildet. Die Holmanschlußbeschläge aus Stahl sind mit Holmoberund -untergurt vernietet. Im hinteren Teil des Flügels ist ein U-förmiger Hilfsholm angeordnet. Die Rippen sind mit dem Haupt- und Hilfsholm vernietet. Die Beplankung besteht aus plattiertem Duralblech und ist durch Versenknietung mit dem Haupt- und Hilfsholm sowie den Rippen verbunden. Die Flügelnase ist durch eine innen aufgenietete Formleiste verstärkt. An der Hinterkante der Flügel sind im Bereich der Rippen 9 bis 13 die Q u e r r u d e r und im Bereich der Rippen 4 bis 8 die Landeklappen angeordnet. Zwischen Rumpf und Landeklappen sind an der O b e r - und Unterseite der Flügelhinterkante die Kühlerklappen gelagert. Im Bereich der Rippen 8 bis 13 sind an der Flügelnase Vorflügel angebracht. Den äußeren Abschluß der Fiügel bilden abnehmbare Randkappen, in denen die Kennlichter eingebaut sind. In der linken Randkappe ist außerdem noch das Staurohr eingebaut. Alle Einbauten in den Flügeln sind von der Flügelunterseite durch mit Deckeln und Klappen verschließbare Rüstöffnungen zugänglich. Zur Aufnahme des Fahrwerks in eingezogenem Zustand ist in der Unterseite jedes Flügels ein Strebenkanal und ein Radausschnitt angeordnet. An Rippe 6 ist die Restabdeckung für das Fahrwerk schwenkbar gelagert. Im Bereich der Rippen 8 bis 9 sind im linken Flügel Geräte der Funkanlage FuG 16 ZY mit der an der Unterseite des Flügels herausragenden Stabantenne eingebaut. A c h t u n g ! Bei Arbeiten am linken Flügel ist d a r a u f zu achten, daß die Antenne nicht beschädigt w i r d , gegebenenfalls Antenne ausbauen. Im hinteren Flügel sind hinter dem für die Schußwaffenanlage angeordnet. Strebenkanal die Preßluftflaschen Im rechten Flügel sind im Bereich der Rippen 9 bis 12 die SauerstoffFlaschen der Höhenatmeranlage eingebaut (s. Teil 9 A). Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Tragwerk A b b . 2 : Linker Flügel o h n e Rüstdeckel 507 Tragwerk 5 08 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch I I . A b - und A n b a u 1. Flügelrandkappen Von den Rüstöffnungen an der Randkappenober- und -unterseite die Stoffzackenscheiben entfernen. Mutter vom Bolzen am Hauptholmbeschlag lösen. Bolzen nach oben herausziehen und Flügelrandkappe nach hinten aus der Führungsöse so weit abziehen, d a ß die Leitung für das Kennlicht an der Lüsterklemme getrennt werden kann. Beim A b b a u der linken Flügelrandkappe sind außerdem noch die EltLeitung zur Heizung des Staurohres an der Lüsterklemme und die Staurohrleitungen zu trennen. Hierauf Flügelrandkappe abnehmen. Der A n b a u der Flügelrandkappen e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie der A b b a u . Es ist besonders d a r a u f zu achten, daß die Schläuche der Meßleitungen nicht klemmen oder knicken und durch Installationsbänder gut befestigt sind. Abb. 3: Linke Flügelrandkappe und Anschlußrippe mit T r e n n s t e l l e n Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Tragwerk 509 2. Flügel a. Abbau der Flügel Für den A b b a u eines jeden Flügels werden etwa acht M a n n benötigt. Vor A b b a u der Flügel ist die Kühlstoffanlage zu entleeren (s. Teil 7 A). Ferner ist bei A b b a u des rechten Flügels die Sauerstoffanlage zu entleeren. Achtung! Bei Entleeren der Sauerstoffanlage bzw. beim Trennen der Sauerstoffleitung ist d a r a u f zu achten, daß an den Abblase- bzw. Trennstellen kein Öl oder Fett vorhanden ist, da sonst Explosionsgefahr besteht. Vor dem Abschließen der Trennstellen zwischen den Flügeln und dem Rumpf sind die Spallverkleidungen sowie sämtliche Deckel und Klappen des Rumpfbodens, außer dem Rumpfboden unter dem Kraftstoffbehälter abzubauen (s. Teil 1). Hierauf die in A b b . 9 angegebenen Verbindungen zwischen Rumpf und dem betreffenden zum A b b a u gelangenden Flügel trennen. Anmerkung! Es ist zweckmäßig, vor A b b a u des betreffenden Flügels die nicht besonders gekennzeichneten Leitungen bzw. Anschlüsse durch kleine mit Draht zu befestigende Schilder zu kennzeichnen. Kühlstoffleitungen (Abb. 9/1) Verschraubungen der Kühlstoffvor- und -rücklaufleitungen an den Stutzen entsichern und lösen. Landeklappenantrieb (Abb. 9/2; Die in den Flügel führende Landeklappen-Stoßstange von der Spindel der Landeklappen-Welle trennen. Querruderantrieb (Abb. 9/3) Die in den Flügel führende zwischenhebel am Rumpf lösen. Querruder-Stoßstange am Querruder- Seilzug für Fahrwerknotauslösung (Abb. 9/4) Seil für Fahrwerknotauslösung durch Lösen der Zwischenlaschen trennen. Kolbenstange des Arbeitszylinders für Fahrwerkbetätigung (Abb. 9/5) Die Kolbenstange des Arbeitszylinders für Fahrwerkbetätigung von der Sperrklinke des Federbeinkopfes a b b a u e n . Anschluß für mechanischen Fahrwerkanzeiger (Abb. 9/6) Bowdenzug mit Lasche am Federbeinkopf trennen. Tragwerk 51o Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Druckölleitungen für Fahrwerkbetätigung (Abb. 9/7, 9/8) Die Druckölleitungen für V o r g a n g „Ausschwenken" und für V o r g a n g „Einschwenken" an den Stutzen des links vorne am Kastenrahmen a n g e o r d neten Verteilers und an den unteren Stutzen der rechts vorne am Kastenrahmen angeordneten Konsole abschließen. Ausfließendes Öl in saubere Gefäße a u f f a n g e n . Offene Leitungen vor Verschmutzen schürzen! Druckölleitungen für Kühlstoffkühlerklappenbetätigung (Abb. 9/9, 9/10) Die Druckölleitungen für V o r g a n g „ Ö f f n e n " und für V o r g a n g „Schließ e n " v o n den Stutzen der über dem Verteiler angeordneten Konsole (links) und den beiden oberen Stutzen der rechts vorne am Kastenrahmen a n g e o r d neten Konsole abschließen. Ausfließendes Öl ist in saubere G e f ä ß e aufzufangen. Offene Leitungen vor Verschmutzen schützen! Elt-Verbindungen (Abb. 9/11) Elt-Klemmenverbindung am Verteiler am Flügel trennen. Meßleitungen für Fahrtmesser (Abb. 9/12) Am linken Flügel die messers nach Lösen der schläuche von den aus Offene Rohrleitungen vor Staudruck- und statische Druckleitung des FahrtInstallationsbänder durch Abziehen der G u m m i dem Rumpf herausragenden Leitungen trennen. Verunreinigung schützen. Preßluftleitungen für Bewaffnung (Abb. 9/13) Am linken Flügel Preßluftleitungen für Bewaffnung nach Schließen der Absperrventile an den Preßlufiflaschen trennen. Elt-Verbindung für FuG ZY (Abb. 9/14) Elt-Steckerverbindung im Flügelspalt links trennen. Sauerstoffleitungen (Abb. 9/15) Nach Entleeren der Sauerstoffanlage durch Öffnen des Fernbedienventiles im Führerraum (rechte Rumpfseitenwand) und Ablassen über das Atemgerät am rechten Flügel die von den Sauerstoff-Flaschen kommende Leitung im Flügelspalt abschließen. Vorderer Anschlußbeschlag am Flügel und Anschlußgabel am Fahrwerksbock (Abb. 9/16) Nach Abschrauben der Mutter ist der Anschlußbolzen zwischen dem vorderen Anschlußbeschlag am Flügel und der Anschlußgabel am Fahrwerksbock nach vorne herauszunehmen. Achtung! Vor dem Lösen der Verbindungsbolzen am oberen und unteren Anschlußbeschlag am Holm bzw. Holmträger ist der abzubauende Flügel durch acht Mann zu halten. Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Tragwerk 511 Unterer Anschiußbeschlag am Holm und unterer Anschlußbeschlag am Holmträger (Abb. 9/17) Anmerkung! werden. Dieser Anschluß muß vor dem oberen Anschluß gelöst Bolzen aus dem unteren cm Hauptholm befindlichen Flügelbeschlag und dem entsprechenden Anschlußbeschlag am Holmträger lösen. Oberer Anschlußbeschlag am Holm und oberer Anschlußbeschlag am Holmträger (Abb. 9/18) Anmerkung! Vor diesem Anschluß muß der untere Anschluß gelöst werden. Der Bolzen des oberen Anschlußbeschlages am Holm und an dem entsprechenden Anschlußbeschlag am Holmträger w i r d mittels Bolzen-Abziehvorrichtung (s. Teil 9 E) wie nachstehend beschrieben, a b g e z o g e n (s. A b b . 4). Abb. 4: H e r a u s d r ü c k e n des o b e r e n F l ü g e l a n s c h l u ß b o l z e n s mittels A b z i e h v o r r i c h t u n g Tragwerk 512 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch 1. Den hohlen Druckbolzen in die untere Brücke einsetzen und am A n schlußbolzenende (nach Abschrauben der Bolzenmutter) ansetzen. Dabei Zugstange durch die Heißöse hindurchführen. Achtung! Zugstangen haben verschiedene Abstände von Brückenmitte. 2. Druckstück von o b e n auf den Anschlußbeschlag aufsetzen und Brücke auf die Zugstangen aufsetzen. obere 3. Muttern auf Zugstangen aufschrauben. 4. Druckschraube mit aufgeschraubter Gegenmutter in die obere Brücke einschrauben und Gegenmutter mittels Sonderschlüssel a n z i e h e n ; dabei mit Sechskantschlüssel die Druckschraube festhalten. Durch das Anziehen der Gegenmutter w i r d der Anschlußbolzen herausgedrückt. Den abgenommenen Flügel mit der Unterseite nach oben auf Böcke ablegen. Bei A b b a u des linken Flügels auf Stabantenne, auf Flügelunterseite und auf Staurohr an Randkappe achten! b. Anbau der Flügel Vor dem Anschließen der Flügel sind die Anschlußbeschläge am Holmträger und am Flügelholm zu säubern und zu fetten. Der mit der Unterseite nach o b e n auf Böcken liegende Flügel w i r d von mindestens acht M a n n a n g e h o b e n , umgedreht und mit den Holmanschlußbeschlägen an die Holmträgerbeschläge gebracht. A b b . 5: A n s e t z e n d e s l i n k e n Flügels a n d e n R u m p f Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Tragwerk 513 Zuerst ist der obere Holmanschlußbeschlag mit dem entsprechenden Anschlußbeschlag am Holmträger durch Einstecken des mit Treibspitze versehenen Anschlußbolzens zu verbinden. A b b . 6 : Einsetzen des o b e r e n F l ü g e l a n s c h l u ß b o l z e n s Normalerweise wird der Bolzen mit der Bolzenabziehvorrichtung (siehe Teil 9 E) eingepreßt. Behelfsmäßig kann der Bolzen auch mittels Gummihammer oder Kupferhammer eingetrieben werden. Beim Eintreiben des Bolzens ist die Ose umzulegen. Das Einpressen des Bolzens mittels der Abziehvorrichtung ist wie folgt vorzunehmen: 1. Auf den Anschlußbolzen die Treibspitze aufschrauben und Heißöse waagerecht legen. 2. Anschlußbolzen fetten und am Beschlag aufstecken. 3. Untere Brücke der Bolzen-Abziehvorrichtung mit Zugstangen von unten her am Anschlußbeschlag ansetzen und Zugstange dabei durch Heißöse stecken. Achtung! Zugstangen haben verschiedene Abstände von Brückenmitte. 4. Obere Brücke von oben auf die Zugstangen aufstecken. Tragwerk 514 Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch 5. Druckstück zwischen Bolzen und Druckschraube legen und letztere mit Sonderschlüssel a n z i e h e n ; dabei ist darauf zu achten, daß die G e g e n mutter nicht an der oberen Brücke anliegt. Dadurch w i r d der Anschlußbolzen in die Beschläge eingepreßt. 6. Treibspitze abschrauben. 7. Bolzenmutter aufschrauben und sichern. A b b . 7 : Einpressen d e s o b e r e n F l ü g e l a n s c h l u ß b o l z e n s mittels A b z i e h v o r r i c h t u n g Darauf ist die V e r b i n d u n g zwischen dem unteren Anschlußbeschlag am Holm und dem Gegenbeschlag am Holmträger herzustellen (Treibspitze verw e n d e n !). Sodann den vorderen Beschlag am Flügel mit der Anschlußgabel Fahrwerkbock verbinden. A n m e r k u n g ! Der eine Arbeitslehre auf Winkelwasserwaage W a a g e stehen (s. Teil am Einstellwinkel des Flügels ist nachzumessen, indem die Rippe 1 des Flügels gelegt und auf diese eine aufgesetzt w i r d . Dabei muß der Rumpf genau in 0, Beiheft 1). Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Abb. Tragwerk 8: Vorderer 515 Flügelanschlußbeschlag am rechten Flügel Der Flügel-Einstellwinkel muß bei Rippe 1 bezogen auf die Rumpfachse 1 ° 4 2 ' ± 15' betragen. Der weitere A n b a u des Flügels an den umgekehrter Reihenfolge wie der A b b a u . Rumpf erfolgt sinngemäß in Beim Anschließen der Kolbenstange des Arbeitszylinders für die Fahrw e r k b e t ä t i g u n g an die Sperrklinke am Federbeinkopf sind die A n g a b e n im Teil 2 zu beachten. Die V e r b i n d u n g der Elt-Leitungen zwischen Rumpf und dem entsprechenden Tragflügel ist nach den Schaltunterlagen vorzunehmen, nach dem A n schließen der Leitungen ist eine Funktionsprüfung des Bordnetzes durchzuführen (s. Teil 9B). 516 Tragwerk Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch III. Prüfung Zum Prüfen der Flügel sind diese nach dem A b b a u mit der Oberseite auf zwei Abstellböcke zu legen, d a r a u f werden sämtliche Klappen und Deckel am Flügel a b g e n o m m e n . Die Beplankung darf nicht eingerissen, eingedrückt oder sonst verletzt sein und muß einen gleichmäßigen Farbanstrich aufweisen (Ausbessern nach L. Dv. 521 3). Die Beplankung muß e i n w a n d f r e i aufgenietet und spannungslos zwischen den Rippen befestigt sein. Der Überg a n g vom Flügel zur Randkappe muß e i n w a n d f r e i straken. Alle Einbauten der Flügel sind, soweit sie nicht bereits in ihrer Baugruppe geprüft sind, auf gute Befestigung und einwandfreien Zustand zu prüfen. Die Profile und Rippen in den Flügeln sowie die Konsolen für die Flügeleinbauten dürfen nicht eingerissen sein. Die Holmgurte sind nach Bruchstellen oder Rissen zu untersuchen, das Stegblech des Holmes darf keine Falten w e r f e n und muß spannungsfrei zwischen den Gurten vernietet sein. Besondere Sorgfalt ist beim Untersuchen der Flügelanschlußbeschläge aufzuwenden. Die Anschlußbeschläge sind genau nach Rissen zu untersuchen. Die Verstellrasten am vorderen Anschlußbeschlag dürfen nicht beschädigt oder ausgebrochen sein. Die Befestigungsschrauben dieses Beschlages müssen fest angezogen und gut gesichert sein. Das Spiel zwischen Kugelring und Kugel des Gelenklagers darf höchstens 0,025 mm betragen. Die Löcher des oberen Anschlußbeschlages sind mittels Lehrdorn nachzumessen. Die Untersuchung der Flügelanschlußbeschläge am Rumpf sind ebenso sorgfältig nach denselben Grundsätzen wie die Untersuchung der Flügelanschlußbeschläge an den Flügeln vorzunehmen. Nach A n b a u der Flügel sind die Fiügelanschlußbolzen auf gute Sicherung zu prüfen. Es ist d a r a u f zu achten, d a ß die A u g e n der Rumpfanschlußbeschläge nicht an den A u g e n der Flügelanschlußbeschläge anecken (mittels Fühlerlehre nachmessen!). Annietmuttern müssen auf festen Sitz und einwandfreien Zustand des Gewindes geprüft w e r d e n . Die in die Flügel führenden Steuerungsgestänge, Flüssigkeit, Gas und Luft führenden Leitungen sind besonders sorgfältig mit ihrer vorschriftsmäßigen Verbindung und Halterung im Flügel zu überprüfen. Besonders ist bei den flüssigkeits- und gasführenden Leitungen d a r a u f zu achten, d a ß dieselben nicht beschädigt sind und keine undichten Stellen aufweisen. Die zur Druckölanlage gehörenden Leitungen mit dem erforderlichen Prüfdruck sorgfältig auf Dichtheit untersuchen (s. Teil 9 C). Die Elt-Leitungen sind besonders sorgfältig auf vorschriftsmäßige Verbindung der einzelnen Kabelstränge und Halterung im Klemmenverteiler im Flügel links und rechts zu überprüfen. Die Kabel selbst müssen in den Klemmen fest angeschlossen Bf 109 K-4 Fl.-Handbuch Tragwerk 517 sein und keine Knick- und Scheuerstellen aufweisen. Zur Vermeidung von Kurzschlüssen und unvorschriftsmäßigen Stromverzweigungen ist nach A n schließen des Tragwerks eine Elt-Isolations- und Funktionsprüfung vorzunehmen (s. Teil 9 B). Ebenso ist eine mehrmalige Funktionsprüfung der übrigen mit dem Tragwerk in V e r b i n d u n g stehenden A n l a g e n durchzuführen.