Bf 109 K-4

Transcrição

Bf 109 K-4
Werkschrift 2109 K-4
Teil 1, 2, 3, 4, 5
Bf 109 K-4
Flugzeug-Handbuch
Teil
1: Rumpfwerk
Teil 2 :
Fahrwerk
Teil 3 :
Leitwerk
Teil 4 :
Steuerwerk
Teil 5 :
Tragwerk
(Stand Oktober 1944)
Ausgabe November 1944
Oberkommando der Luftwaffe
Rechlin, den 7. November 1944
Chef der Technischen Luftrüstung
Erprobungsstelle d. Lw. Rechlin
E 2 Nr. 280533/44 (V)
Die Werkschrift 2109 K-4 Teil 1, 2, 3, 4 und 5
„Bf 109 K-4 Flugzeug-Handbuch
Teil 1: Rumpfwerk
Teil 2: Fahrwerk
Teil 3: Leitwerk
Teil 4: Steuerwerk
Teil 5: Tragwerk
(Stand O k t o b e r 1944) Ausgabe November 1944"
der Firma Messerschmitt A . G . Augsburg wird hiermit genehmigt.
I.A.
Mannschatz
Werkschrift 2109 K-4
Teil 1
Bf 109 K-4
Flugzeug-Handbuch
Teil 1
Rumpfwerk
( S t a n d O k t o b e r 1944)
Ausgabe November 1944
Inhalt
Abbildungen
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Fl.-Handbuch
Rumpfwerk
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I. Beschreibung
Der Rumpf setzt sich aus dem Rumpfvorderteil, dem Rumpfendteil, dem
Leitwerksträger und dem Windschutzaufbau zusammen (s. A b b . 1). Rumpfvorderteil und -endteil sind miteinander vernietet.
Das Rumpfvorderreil ist in üblicher Glattblechbauweise gefertigt und
ist oben durch den abwerfbaren Windschutzaufbau abgedeckt. Den vorderen Abschluß des Rumpfvorderteiles bildet die Rumpfstirnwand.
Das Rumpfendteil ist in Schalenbauweise ausgeführt. Die Rumpfschale
besteht aus zwei Halbschalen, die aus Halbschüssen zusammengesetzt sind.
Zur Versteifung dienen angebördelte Spanten und die mit der Rumpfschale
vernieteten Längsprofile.
Den hinteren Abschluß des Rumpfes bildet der Leitwerksträger, auf
dem das Höhen- und Seitenleitwerk gelagert bzw. befestigt ist. Der Leitwerksträger ist mit dem Rumpfendspant verschraubt.
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Rumpfwerk
I. Beschreibung
Der Rumpf setzt sich aus dem Rumpfvorderteil, dem Rumpfendteil, dem
Leitwerksträger und dem Windschutzaufbau zusammen (s. A b b . 1). Rumpfvorderteil und -endteil sind miteinander vernietet.
Das Rumpfvorderteil ist in üblicher Glattblechbauweise gefertigt und
ist oben durch den abwerfbaren Windschutzaufbau abgedeckt. Den vorderen Abschluß des Rumpfvorderteiles bildet die Rumpfstirnwand.
Das Rumpfendteil ist in Schalenbauweise ausgeführt. Die Rumpfschale
besteht aus zwei Halbschalen, die aus Halbschüssen zusammengesetzt sind.
Zur Versteifung dienen angebördelte Spanten und die mit der Rumpfschale
vernieteten Längsprofile.
Den hinteren Abschluß des Rumpfes bildet der Leitwerksträger, auf
dem das Höhen- und Seitenleitwerk gelagert bzw. befestigt ist. Der Leitwerksträger ist mit dem Rumpfendspant verschraubt.
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Rumpfwerk
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A. Rumpfaufteilung
1. Rumpfvorderteil
Das Rumpfvorderteil ist oben durch den a b w e r f b a r e n Windschutzaufbau abgedeckt. Alle aus dem Führerraum herausgeführten Steuerungsteile
und Bediengestänge sind an den Durchtrittsstellen in Führungen gehaltert.
Abb. 2: Rumpfstirnwand
Die Rumpfstirnwand bildet den vorderen Abschluß des Rumpfvorderteiles und ist mit den Rumpfseitenwänden über W i n k e l vernietet (Abb. 2).
Die Mitte der Stirnwandunterkante ist gegen den Holmträger durch zwei
Rohrstreben abgestützt (Abb. 3). Dieser Knotenpunkt dient zur Abstützung
der Fahrwerksböcke (Federbeinlager) (Abb. 2). An der Stirnwandunterkante
und dem Holmträger sind Beschläge zur Aufhängung des Trägers des
a b w e r f b a r e n Kraftstoffbehälters (s. Teil 7 A) bzw. zum Aufhängen von
Schloß ETC 500/IXb oder Einheitsschloß 503 angeordnet (Abb. 3).
Vor dem Gerätebrett ist das Rumpfvorderteil oben durch eine Geräteabdeckung abgeschlossen. Die Geräteabdeckung ist mit dem nicht abwerfbaren Teil des Windschutzaufbaues (Windschutzaufbau-Vorderteil) vernietet und mit der Rumpfdecke verschraubt.
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Rumpfwerk
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Abb. 3: Abstützung der Stirnwand zum Holmträger
(gegen Flugrichtung gesehen)
Vor der Rumpfstirnwand ist ein Vollgurtkasten zur Aufnahme der
Munition für die MG 131 angeordnet. An dem Vollgurtkasten sind verschiedene Durchführungen und Halterungen angeordnet.
Der untere Abschluß des Rumpfvorderteiles w i r d durch den Rumpfb o d e n , der ausschließlich aus abnehmbaren Deckeln und Klappen besteht
und der Übergang zu den Flügeln durch die Flügelübergangsverkleidungen
gebildet.
Das Rumpfvorderteil umfaßt im wesentlichen den Führerraum. Vorne
im Führerraum ist das Gerätebrett angeordnet. Unter und hinter dem
Führerraum liegt der Raum für den Kraftstoffbehälter. Hinter dem Führerraum oben ist ein mit einer Klappe verschlossener Raum angeordnet, der
zur Aufnahme des Zünderbatteriekastens (s. Teil 8 B) dient und durch den
der Kopf des Kraftstoff-Zusatzbehälters und nach Abnehmen eines Deckels
in der Rumpfdecke auch die Armaturen auf dem Kraftstoffbehälter zugänglich sind (Abb. 7).
Q u e r durch das Rumpfvorderteil läuft der Holmträger, der zum A n schluß der Flügelholme dient. Der Holmträger ist über Anschlußlaschen
mit den Rumpfseitenwänden vernietet.
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Rumpfwerk
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In Höhe des Holmträgerobergurtes ist der Fußboden angeordnet, der
unmittelbar mit dem Holmträger und über Winkelprofile mit den Rumpfseitenwänden verschraubt ist.
Hinter der Rumpfstirnwand ist mit dieser und dem
schraubt der Gurtkasten für die MK 108 untergebracht.
Fußboden
Der hintere Abschluß des Führerraumes wird durch die
rückwand gebildet, an der auch der Führersitz gelagert ist.
ver-
Führerraum-
2. Rumpfendteil
Die beiden Schalen des Rumpfendteiles sind oben und unten durch
Stoßprofile und Spantlaschen miteinander vernietet. Zur Versteifung dienen
die mit der Rumpfschale und teilweise mit dem Rumpfvorderteil vernieteten
Längsprofile.
A u f der linken Seite des Rumpfendteiles ist im Rumpfteil 4 ein Mannloch angeordnet, von dem aus Geräte der Bordfunkanlage, der Mutterkompaß sowie der Sammler zugänglich sind. Das Mannloch ist durch einen
mit Schnellverschlüssen versehenen Rüstdeckel abgedeckt.
3. Windschutzaufbau
Der Windschutzaufbau besteht aus dem festen WindschutzaufbauVorderteil mit Geräteabdeckung und dem aufklappbaren und im N o t f a l l
abwerfbaren Windschutzaufbau-Abwurfteil.
Windschutzaufbau-Vorderteil und -Abwurfteil bestehen im wesentlichen
aus Rohr-Rahmengerüsten und die eingesetzten Scheiben aus Plexiglas
bzw. aus Sicherheitsglas (Si-Gla).
a. Windschutzaufbau-Vorderteil
Das Windschutzaufbau-Vorderteil ist mit der Geräteabdeckung vernietet und auf der Rumpfdecke befestigt. Es besteht aus einer Frontscheibe,
einer gewölbten Dachscheibe sowie den beiden Seitenscheiben.
Zur Sicherung des Flugzeugführers gegen Beschuß von vorne ist die
Frontscheibe als Panzerscheibe ausgeführt. Die Panzerscheibe und die
Seitenscheiben werden zum Schutz gegen Vereisen und Beschlagen elektrisch beheizt und sind zum Zwecke der Reinigung von Öl, Schmutz und
Staub mit einer Kraftstoff-Scheibenspülanlage versehen (s. Teil 9 A).
b.
Windschutzaufbau-Abwurfteil
Das Windschutzaufbau-Abwurfteil dient als Einsteigklappe, ist nach'
rechts aufklappbar und durch Notauslösung abwerfbar. Im aufgeklappten
Zustand wird das Windschutzaufbau-Abwurfteil durch ein Fangseil gehalten. Das Fangseil ist mit der Zunge der A b w u r f w e l l e gehaltert (s. Abb. 6).
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Rumpfwerk
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Abb. 4: Anordnung des Windschutzaufbaues
Durch den links am A b w u r f t e i l angeordneten Hebel w i r d dieses im
geschlossenen Zustand verriegelt. Der Handhebel zum Ver- bzw. Entriegeln
des Abwurfteiles ist gleichzeitig mit dem Antennenseil verbunden. Bei
zurückgelegtem Hebel w i r d die Antenne entspannt, so daß das A b w u r f t e i l
leicht aufzuklappen ist (s. A b b . 6).
Zum Schutze gegen Vereisen und Beschlagen ist für den hinteren Teil
des Abwurfteiles eine W a r m l u f t s p ü l u n g eingebaut (s. Teil 9 A).
Das W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f t e i l kann im N o t f a l l oder bei A b b a u
des Abwurfteiles durch Betätigen des auf der Rumpfdecke links vorne angeordneten Notzuggriffes a b g e w o r f e n bzw. a b g e h o b e n w e r d e n . Durch Betätigen (kräftig ziehen) des N o t w u r f g r i f f e s w i r d durch den an der Abwurfwelle befindlichen Hebel die Verriegelung gelöst und das Windschutza u f b a u - A b w u r f t e i l nach oben abgehoben. Das A b w u r f t e i l w i r d sodann
durch den Fahrtwind zusammen mit dem Antennenmast weggerissen.
Der V o r g a n g bei der Auslösung ist folgender (s. A b b . 7):
Die A b w u r f w e l l e ist so eingebaut, daß die in den W e l l e n k ö p f e n eingearbeiteten Aufnahmeschlitze für die Verriegelungszapfen am W i n d -
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schutzaufbau-Abwurfteil nach vorn gerichtet sind. Bei geschlossenem A b wurfteil liegt auch der über den Verriegelungshebel und einen Zahnstangentrieb betätigte hintere Zapfen auf der linken Seite des A b w u r f h e b e l s
in dem Aufnahmeschlitz am linken W e l l e n k o p f . Die A b w u r f w e l l e w i r d durch
eine unter Federspannung an dem Auslösehebel anliegende Sperrklinke
in dieser Stellung festgehalten.
Durch Ziehen des Notwurfgriffes von dem über eine Umlenkrolle ein
Seilzug zum Auslösehebel führt, w i r d nach kurzem Leerweg durch den Auslösehebel ein an der Mitnehmerhülse angeordneter Mitnehmerstift erfaßt,
wodurch die A b w u r f w e l l e so gedreht w i r d , daß die Aufnahmeschlitze an
den W e l l e n k ö p f e n nach oben zu liegen kommen. Damit w i r d das A b w u r f teil nach o b e n gehoben und gleichzeitig kommen die hinteren Aufnahmezapfen des Abwurfteiles außer Eingriff.
4. Leitwerksträger
Der Leitwerksträger ist mit dem Rumpfendspant verschraubt und sowohl
mit als auch ohne Leitwerk abnehmbar (Abb. 9). An dem Leitwerksträger
ist die Seitenflosse durch Verschraubung starr befestigt und die Höhenflosse schwenkbar gelagert. Im Innern des Leitwerksträgers ist die Umlenkung f ü r die Seitensteuerung (s. Teil 4) gelagert. Der Leitwerksträger
dient auch zur Aufnahme des eingeschwenkten Spornes. Der Raum zur
A u f n a h m e des Spornes ist bei eingezogenem Sporn durch Spornklappen
abgedeckt (s. Teil 2).
5. Rumpfboden und Flügel-Übergangsverkleidung
Der Rumpfboden besteht aus mehreren abnehmbaren Verkleidungsblechen und Rüstdeckeln (Abb. 10). Der Rumpfboden unter dem Kraftstoffbehälterraum ist mit Senkschrauben-befestigt. Die in dem Bodenblech angeordneten Klappen dienen als Zugang für die Befestigung des Seiles der
Flügel-Übergangsverkleidung und für die an Rippe 1 angeordneten Geräte.
Außerdem sind in dem Bodenblech die Verkleidungen der unteren
Flügelanschlußbolzen angeordnet. Die Zwischenbleche dienen zusammen
mit dem Deckel zur Abdeckung des Rumpfausschnittes. Die Rüstklappe ist
am Stirnwanduntergurt schwenkbar gelagert. Den Ü b e r g a n g zwischen
Rumpf, Triebwerksverkleidung und den Flügelnasen bilden die beiden
Übergangsverkleidungen. Die äußeren Kanten der bis zum Flügel reichenden Verkleidungen sind durch Deckstreifen abgedeckt. In den Deckeln sind
Auswerföffnungen für das Leergut der M u n i t i o n für MG 131 und MK 108
angeordnet.
Als Ü b e r g a n g zwischen Rumpf und der Oberseite der Flügel dienen die
Flügel-Übergangsverkleidungen, die mittels Drahtseil an den Rumpfseitenwänden befestigt sind (Abb. 11 und 12). Die Seile werden über Haken an
den Verkleidungen und Rollen an den Rumpfseilenwänden geführt. Außerdem ist das hintere Ende jeder Verkleidung mittels Schraubverschluß an
einem Steg der Rumpfseitenwand befestigt.
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6. Rumpfeinrichtung
a.
Führersitz
Der Führersitz besteht aus der am Boden in der Höhe einstellbaren
Sitzwanne aus Sperrholz und dem an der Führerraum-Rückwand befestigten Rückenblech. Die Rückengurte sind in den an der Führerraum-Rückwand
angeschraubten Bügeln gehaltert (s. A b b . 13).
b.
Panzerschutz
Zum Schutz des Flugzeugführers sind an f o l g e n d e n Stellen des Rumpfes
Panzerplatten e i n g e b a u t (Abb. 5).
An der Führerraum-Rückwand sind Panzerplatten angebaut,
v o m Kraftstoff-Behälterraum aus zugänglich sind (Abb. 15).
welche
Im hinteren Teil des W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f t e i l e s ist ein G a l l a n d panzer eingebaut. Dieser besteht aus einer Panzerplatte, die unten über
Profile mit dem W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f t e i l verbunden ist und einer
hieran nach o b e n anschließenden Panzerscheibe, die sowohl mit der Panzerplatte als auch mit dem oberen Rahmen des A b w u r f t e i l e s verbunden ist.
An der O b e r k a n t e der Panzerscheibe ist außerdem noch eine w a a g e r e c h t
v e r l a u f e n d e und mit Kopfschutz versehene Panzerplatte angeschraubt.
Abb. 5: Anordnung der Panzerplatten
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Zum Schutz gegen Beschuß von vorn ist die Frontscheibe im Kabinenaufbau-Vorderteil als Panzersichtscheibe ausgebildet.
c.
Regler
für Be- und Entlüftung
Für die Belüftung des Führerraumes ist in die linke Geräteabdeckung
ein Belüftungsregler und an beiden Rumpfseitenwänden je eine Entlüftungsklappe eingebaut.
Weiteres über Rumpfeinrichtung siehe Teil 9 A.
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II. A b - und A u f b a u
A. Windschutzaufbau
1. Windschutzaufbau-Abwurfteil
a.
Abbau
Der A b b a u des W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f t e i l e s e r f o l g t durch z w e i
M a n n . Antenne am K a r a b i n e r h a k e n lösen. A b w u r f t e i l öffnen. Ein M a n n beg i b t sich in den Führerraum, w ä h r e n d der andere v o m rechten Flügel aus
das geöffnete A b w u r f t e i l festhält. Der im Führerraum befindliche M a n n
zieht den K a b i n e n n o t z u g h e b e l , w o d u r c h der A b w u r f t e i l aus der hinteren
Lagerstelle nach o b e n gedrückt w i r d und aus der V e r r i e g e l u n g frei w i r d .
Gleichzeitig w i r d durch die Zunge an der A b w u r f w e l l e das Fangseil f r e i gegeben.
Zum A u s b a u der A b w u r f w e l l e ist zunächst das Seil am Auslösehebel
der W e l l e zu lösen. N a c h A b b a u des Führungsbügels und der W e l l e n lager kann die W e l l e a b g e n o m m e n w e r d e n (Abb. 7).
Der Auslösezug ist zusammen mit der G r i f f ü h r u n g v o n der Rumpfdecke
abzubauen.
b. Anbau
Der Einbau der A b w u r f w e l l e ist aus A b b . 7 ersichtlich. Die W e l l e ist
z u v o r auf der W e r k b a n k e i n b a u f e r t i g herzurichten; d a b e i a u f richtige
Lage der Mitnehmerhülse zu den W e l l e n k ö p f e n achten. Der Stift an der
Mitnehmerhülse muß bei e i n g e b a u t e r W e l l e unten liegen.
Bei e i n g e b a u t e m N o t z u g g r i f f Seilzug an den Auslösehebel anschließen.
Durch Betätigen des N o i z u g g r i f f e s A b w u r f w e l l e in die Auslösestellung
b r i n g e n . A b w u r f t e i l v o m rechten Flügel her in a u f g e k l a p p t e r Stellung zuerst mit den v o r d e r e n Z a p f e n in die Bohrung des W i n d s c h u t z a u f b a u - V o r d e r teils e i n f ü h r e n , d a n n mit d e m hinteren Z a p f e n in den Schlitz am Kopf der
A b w u r f w e l l e einsetzen. Fangseil um die Anschlußzunge an der W e l l e legen.
Auslösezug loslassen und A b w u r f t e i l herunterdrücken. Antenne e i n h ä n g e n .
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2. Windschutzaufbau-Vorderteil
a. Abbau
Das Windschutzaufbau-Vorderteil w i r d zusammen mit den Geräteabdeckungen nach A b b a u des Windschutzaufbau-Abwurfteiles wie f o l g t abgebaut:
W a f f e n a b d e c k u n g über
verschlüsse abnehmen.
der
Rumpfdecke
nach
Öffnen
der
Schnell-
An der Geräteabdeckung den Geräteträger und die ADSK für die Bew a f f n u n g a b b a u e n . Die Leitung für die Scheibenspülanlage abnehmen und
sämtliche Durchführungen an den nächstgelegenen Trennstellen lösen.
Geräteabdeckung links und rechts von den Rumpfobergurten und von
der Rumpfdecke a b b a u e n .
Im Führerraum das Gerätebrett vom Gerätebrett-Träger lösen. A u f
Rückseite des Gerätebrett-Trägers sämtliche Leitungen von den Geräten
lösen.
Nach Lösen der Befestigungsschrauben am Rumpfobergurt und an der
Rumpfdecke kann dann das Windschutzaufbau-Vorderteil zusammen mit
den Geräteabdeckungen und dem Gerätebrett-Träger abgenommen w e r d e n .
Bei beschädigten Sichtscheiben in Windschutzaufbau-Vorderteil werden
diese ausgewechselt. Dazu sind die Rahmenleisten abzunehmen und die
auszuwechselnden Scheiben durch neue zu ersetzen. Die auszuwechselnde
Panzersichtscheibe ist ebenfalls nach Abnehmen der Rahmenleisten zu entfernen.
b. Anbau
Der A n b a u des Windschutzaufbau-Vorderteiles
umgekehrter Reihenfolge des Abbaues.
erfolgt
sinngemäß
in
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Abb. 8: Anbau des Windschutzaufbau-Vorderteiles
3. Leitwerksträger
V o r A b b a u des Leitwerksträgers ist das Flugzeug aufzubocken
Teil 0 Beiheft 1).
Der Leitwerksträger kann sowohl mit angebautem
gebautem Leitwerk a b g e b a u t werden (Abb. 9).
als auch
(siehe
mit ab-
Bei angebautem Leitwerk ist zunächst die Abdeckung vor der Seitenflosse (s. Teil 3) abzunehmen.
Dann die Handlochdeckel im Rumpfteil 8 öffnen.
Der Sporn sowie die zum Sporn gehörenden Teile (Spornraumklappen)
brauchen nicht ab- bzw. ausgebaut w e r d e n .
Höhenruderstoßstange am Zwischenhebel trennen und (bei a b g e b a u t e m
Leitwerk) Stoßstange nach oben aus dem Leitwerksträger herausnehmen.
Die Schäkel der Seitensteuerdrähte an den Schwinghebeln im Leitwerksträger lösen, die Schäkel v o n den Steuerdrähten abbauen und die Leitung
für das Hecklicht an der Lüsterklemme trennen.
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Bei angebautem Leitwerk ist außerdem noch die Höhenflossenverstellspindel am Gleitbahnhebel (s. Teil 5) zu lösen.
V o m Spornradraum im Leitwerksträger her die Schraubverbindungen
zwischen Rumpfendspant und Leitwerksträger lösen. Bei dieser A r b e i t ist
unter allen Umständen der Leitwerksträger v o n H a n d abzustützen. Auf
Beilagen achten! Lüsterklemme vom Spant des Leitwerksträgers abschrauben,
dann Leitwerksträger vorsichtig v o n den Anschlußbolzen nach hinten abziehen. A u f die Anschlußbolzen, mit welchen gleichzeitig die Hebelbrücke
am Rumpfendspant befestigt w i r d , Muttern wieder aufschrauben und die
Schäkel w i e d e r an die Steuerdrähte anbringen.
Der A n b a u des Leitwerksträgers ist sinngemäß in umgekehrter Reihenf o l g e wie der A b b a u vorzunehmen.
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4. Rumpfboden und Flügel-Übergangsverkleidung
a.
Rumpfboden
Der Rumpfboden ist wie folgt a b z u b a u e n (Abb. 10):
Zunächst auf der Rumpf Unterseite die Deckstreifen abnehmen und die
Rüstklappe öffnen. Dann unten die b e i d e n i n e i n a n d e r g r e i f e n d e n Übergangsv e r k l e i d u n g e n und Zwischenbleche a b n e h m e n . Jetzt den Deckel nach Lösen
der Schnellverschlüsse nach hinten aus den Lagerungen ziehen. Die Rüstk l a p p e kann nach Herausnehmen d e r Lagerbolzen a b g e n o m m e n w e r d e n .
V o r dem A b b a u e n des Rumpfbodens unter dem Kraftstoffbehälter ist
der Kraftstoffbehälter zu entleeren (s. Teil 7 A). Nach Lösen sämtlicher
Senkschrauben kann der Rumpfboden mit der zum Schutze des Kraftstoffbehälters zwischen Boden und Kraftstoffbehälter gelegten Holzzwischenlage
a b g e n o m m e n w e r d e n . Kraftstoffbehälter d a n n sogleich durch einen Bock
mit a u f g e l e g t e m Brett abstützen.
Abb. 10: Deckel und Verkleidungen auf Rumpfunterseite
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A n m e r k u n g : Der Rumpfboden braucht nur zum Ausbau des Kraftstoff
behälters ausgebaut w e r d e n .
Der A n b a u des Rumpfbodens e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie der A b b a u .
b.
Tragflügel-Übergangsverkleidung
Am Auslauf der Ü b e r g a n g s v e r k l e i d u n g den Schraubverschluß lösen.
Von unten her die Spannschraube des hinteren Spannschlosses durch Aufdrehen der Rändelmutter so weit v e r l ä n g e r n , d a ß das Drahtseil aus dem
Anschlußschäkel
des
Spannschlosses
herausgenommen
werden
kann
(Abb. 12). Die Spannschraube ist bei a b g e b a u t e m Rumpfboden durch den
Spalt zwischen Rumpf und Flügel und bei a n g e b a u t e m R u m p f b o d e n durch
die seitlichen Klappen im Rumpfboden zugänglich. Ü b e r g a n g s v e r k l e i d u n g
etwas anheben, das Drahtseil v o n d e n Seilrollen a b l e g e n , den Karabinerhaken am v o r d e r e n Spannschloß öffnen und die V e r k l e i d u n g mit dem
Drahtseil abnehmen ( A b b . 11).
Abb. 11:
Flügel-Übergangsverkleidung
Der A n b a u der Ü b e r g a n g s v e r k l e i d u n g ist nach A n b a u der Flügel und
V e r b i n d u n g aller Leitungen und Gestänge der Rumpf- und Flügeleinbauten
miteinander sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie der A b b a u vorzunehmen.
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Rumpfwerk
A b b . 12:
Hintere
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Seilspannungsvorrichtung
Beim Spannen des Seiles ist d a r a u f zu achten, d a ß die Übergangsv e r k l e i d u n g s o w o h l am Rumpf als auch am Flügel überall fest anliegt.
5. Rumpfeinrichtung
a.
Führersitz
Erst Sitzwanne, d a n n Rückenblech nach Lösen der Schraube ausbauen.
Führersitz entrosten und nach oben aus den Führungen herausziehen.
Des Rückenblech kann nach Lösen der Befestigungsschrauben a b g e n o m m e n
werden.
Einbau des
Reihenfolge.
Führersitzes
nach
Fetten
der Sitzführung
in
umgekehrter
Abb.
b.
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Rumpfwerk
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13:
Eingebauter
Führersitz
Panzerplatten
Der A u s b a u der Kopfschutz Panzerung am W i n d s c h u t z a u f b a u - A b w u r f teil e r f o l g t am zweckmäßigsten bei u b g e b a u t e m und auf der W e r k b a n k
abgestelltem A b w u r f t e i l (s. unter II. A. 1.).
Der Ausbau der Panzerplatte sowie der Panzerscheibe im Windschutza u f b a u - A b w u r f t e i l ist nach Lösen der Schraubverbindungen an den Befestigungswinkeln b z w . -laschen ohne Schwierigkeiten durchzuführen.
Dabei kann s o w o h l die Panzerscheibe als auch die Panzerplatte einzeln für sich oder die gesamte Panzerung zusammen ausgebaut w e r d e n .
Hierzu sind stets die Befestigungen am Rohrgerüst zu lösen.
Beim Einbau der Kopfschutz-Panzerung sind Platte und Scheibe zuvor
auf der W e r k b a n k zusammenzubauen.
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Rumpfwerk
Abb.
14:
E i n b a u der
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Kopfschutz-Panzerung
Der Ausbau der Panzer- und H o l z p l a t t e n im Kraftstoffbehälterraum ist
nur bei ausgebautem Kraftstoffbehälter (s. Teil 7 A) möglich. V o r Ausbau
der Panzerplatten ist erst das o b e r e Verkleidungsblech zu entfernen.
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A b b . 15: V e r k l e i d u n g des Kraftstoffbehälterraumes
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Rumpfwerk
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III. Prüfung
Zu Beginn der Prüfung ist Her Rumpf auf V e r d r e h u n g nachzumessen
Hierzu w i r d der Rumpf in W a a g e gesetzt und mittels N i v e l l i e r g e r ä t nach
den N i v e l l i e r p u n k t e n ausgerichtet.
Beplankung
Die gesamte Beplankung ist nach Einbeulungen, Stauchungen und
Rissen abzusuchen. Die Beplankung muß spannungsfrei miteinander und
mit d e n Längsprofilen vernietet sein. Die N i e t u n g muß e i n w a n d f r e i ausgeführt und es d ü r f e n keine N i e t k ö p f e a b g e s p r u n g e n sein. Der Farbanstrich ist a u f Beschädigungen wie Scheuer- und Kratzstellen sowie auf
abgesprungene Lackstückchen zu untersuchen und gegebenenfalls auszubessern (s. Teil 0 Beiheft 1).
Im Innern des Rumpfes ist der Zustand der Bördelspanten zu untersuchen.
An Spanten und Blechen d ü r f e n keine N i e t e n gerissen sein, sämtliche
N i e t e n müssen fest sitzen und die Beplankungsbleche dicht a n l i e g e n .
A l l e Beschläge am Rumpf müssen auf Riß- und Bruchfreiheit sowie
gute Vernietung und Verschraubung geprüft und nach Zersetzung und Verf o r m u n g untersucht w e r d e n . Die in den Beschlägen v o r h a n d e n e n Paßlöcher
sind mittels Lehren nachzumessen.
Windschutzaufbau
Der Auslösezug der A b w u r f v o r r i c h t u n g sowie das e i n w a n d f r e i e Arbeiten der A b w u r f w e l l e ist zu p r ü f e n . Lösen und W i e d e r a n b a u des W i n d schutzaufbau-Abwurfteiles mindestens z w e i m a l hintereinander durchführen.
Die Scheiben des Windschutzaufbaues sind auf Durchsichtigkeit, dichtes
Schließen sowie auf gute Befestigung zu p r ü f e n .
Die W e l l e n k ö p f e
M 5 befestigt sein.
müssen
mit
der A b w u r f w e l l e
durch
Stahlschrauben
Die Panzersichtscheibe muß gut befestigt sein.
Führerraum
Die Vernietung und Verschraubung der Konsolen für die G e r ä t e im
Führerraum ist zu prüfen. Darauf achten, d a ß die Konsolen nicht v e r f o r m t
oder eingerissen sind.
Führersitz
Am Führersitz ist durch Hin- und Herdrücken der Sitzwanne zu untersuchen, ob in der Sitzlagerung übermäßiges Spiel v o r h a n d e n ist. Die
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Rumpfwerk
132
Formleisten (Z-Profile)
untersuchen.
der
Führerraumrückwand
sind
auf
Verschleiß
zu
Leitwerksträger
Die Schraubbefestigungen zwischen Leitwerksträger und Rumpfendspant
sind auf guten Sitz und einwandfreie Sicherung zu prüfen. Besonders ist
auf Rißfreiheit der Beplankung des Leitwerksträgers zu achten.
Nach einer Landung mit eingefahrenem Sporn ist der Leitwerksträger
besonders gewissenhaft zu untersuchen.
Werkschrift 2109 K-4
Teil 2
Bf 109 K-4
Flugzeug-Handbuch
Teil 2
Fahrwerk
(Stand Oktober 1944)
Ausgabe November 1944
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
2 05
I. Beschreibung und W i r k u n g s w e i s e
1. Allgemeines
Das Fahrwerk besteht aus zwei f r e i t r a g e n d e n , seitlich in die Flügel
einschwenkbaren Federbeinen und einem am Rumpfteil 8 g e l a g e r t e n , einziehbaren Radsporn (Abb. 1 und 8).
Das Ein- und A u s f a h r e n des
durch Drucköl (s. Teil 9 C).
Abb.
1:
Fahrwerks sowie des Radspornes e r f o l g t
Fahrwerksanordnung
Bei Ausfall der Druckölanlage w i r d das Fahrwerk über einen N o t z u g
entriegelt. (Handgriff für die Fahrwerksnotbetätigung rechts auf d e m G e rätebrett.) Das Fahrwerk f ä l l t durch Eigengewicht in Landestellung.
Für den Sporn ist keine N o t b e t ä t i g u n g vorgesehen.
206
Fahrwerk
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
2. Federbeine
Es sind zwei Federbeine mit O l d ä m p f u n g (Zeichn. N r . 8-2787/15—16),
die schwenkbar in Stahlgußböcken am Rumpf g e l a g e r t sind, v e r w e n d e t .
Die Fahrwerksanschlußböcke (Federbeinlager) sind mit der Rumpfstirnwand
und den Rumpfseitenwänden verschraubt und durch je eine Strebe zum
S t i r n w a n d u n t e r g u r t abgestützt.
Das Federbein ist an d e n F e d e r b e i n k o p f , der selbst auf einem Lagerb o l z e n im F e d e r b e i n l a g e r g e l a g e r t ist, angeschlossen.
G e g e n V e r d r e h e n g e g e n ü b e r d e m Federbeinkopf ist das Federbein
durch z w e i Führungszapfen am Federbeinkopf, die in N u t e n des Federbeines g r e i f e n , gesichert.
Zur Festlegung der Federbeine im Flügel ist an jedem Federbein eine
verstellbare H a l t e g a b e l a n g e o r d n e t , die bei eingeschwenktem Fahrgestell
in einem Riegel (Aufhängeklinke) im Flügel einrastet.
Der Achsschenkel des Federbeines ist mit der Kolbenstange des Federbeines verschraubt und die Kolbenstange durch Lenker g e g e n Verdrehen
g e g e n ü b e r d e m Federbein gesichert.
3. Laufräder
Als L a u f r ä d e r d i e n e n z w e i b r e m s b a r e EC-Räder mit F e d e r r o l l e n l a g e r n
und T i e f b e t t f e l g e n für Reifen 6 6 0 x 1 9 0 mm. Der Reifendruck b e t r ä g t im
belasteten Zustand 5 a t ü .
4. Bremsanlage
Die Bremsanlage besteht aus Druckölbremsen (Innenbacken-Duoservobremsen). Die D r u c k z y l i n d e r (Bremspumpen) sind an d e n Lagerböcken f ü r
die Fußsteuerhebel g e l a g e r t und durch die K o l b e n s t a n g e n mit den Fußsteuerhebeln v e r b u n d e n . Die Bremsleitungen f ü h r e n v o n den Bremspumpen
zu d e n an den Rumpfseitenwänden angebrachten Flanschdoppelstutzen und
v o n hier an d e n Federbeinen entlang zu den Bremszylindern in den Lauf
r ä d e r n . Die Bremsen können einzeln durch Fußspitzendruck auf die Fußsteuerhebel a b g e b r e m s t w e r d e n .
5. Verkleidung
An d e n Federbeinen sind V e r k l e i d u n g e n befestigt, die bei e i n g e z o g e n e m
Fahrgestell die Strebenkanäle und die H ä l f t e der Radausschnitte auf der
Flügelunterseite a b d e c k e n . Die a n d e r e Hälfte jedes Radausschnittes w i r d
durch die an der Flügelunterseite a n g e b r a c h t e Restabdeckung verschlossen.
Das Schließen der Restabdeckungen e r f o l g t mechanisch durch das einf a h r e n d e Federbein.
Bf 109 K-4
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Fahrwerk
Abb.
2:
Schematische
Übersicht der
207
Bremsanlage
Die V e r k l e i d u n g jedes Federbeines ist z w e i t e i l i g ausgeführt. Das o b e r e
Beinabdeckblech ist mit dem Federbeinkopf über ein Lager verschraubt.
An dem Lager ist ein Führungsrohr befestigt, auf dem das untere Beinabdeckblech beim A b f e d e r n des Federbeines mit dem Führungslager gleitet.
Das untere Ende des unteren Beinabdeckbleches ist mit einem Bügel mittels
Bolzen an dem Achsschenkel des Federbeines befestigt.
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
208
6.
Restabdeckung
und
Verriegelung
Die Restabdeckungsantriebe sind an den Rippen 6 im linken und rechten
Flügel an einer Lagerung a n g e o r d n e t (s. A b b . 3).
Abb.
3:
Restabdeckungsantrieb
Beim E i n f a h r v o r g a n g des Fahrwerkes w i r d der Mitnehmer zwangsl ä u f i g v o m Laufrad hochgedrückt, w o d u r c h über Hebel die Klappenwelle
g e d r e h t w i r d . Die Restabdeckung schließt und w i r d in der Endstellung ver
riegelt. Durch die Verriegelung w i r d der Mitnehmer nach Einklinken des
Federbeines entlastet. Gleichzeitig w i r d beim Schließen der Restabdeckung,
die in der Federhülse sitzende Feder gespannt.
Die V e r r i e g e l u n g e r f o l g t durch zwei an jeder Klappe a n g e o r d n e t e
Riegelbolzen, die ihrerseits durch a b g e f e d e r t e Riegel gehalten w e r d e n .
Die Riegel w e r d e n bei Beginn des A u s f a h r v o r g a n g e s über den vom
Klinkhebel kommenden Seilzug zurückgezogen (Abdeckung ist entriegelt).
Bf 109 K 4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
209
N u n übernimmt die gespannte Druckfeder das Öffnen der Restabdeckung.
Die V o r s p a n n u n g der Druckfeder ist so bemessen, daß ein Flattern der geöffneten Restabdeckung vermieden w i r d .
Abb. 4: Übersicht der Verriegelung der rechten Restabdeckung
Die Verstellschraube ermöglicht bei V e r w e n d u n g einer anderen Laufradg r ö ß e den M i t n e h m e r entsprechend einzustellen.
7. Fahrwerksein- und -ausfahrvorgang
Das Ein- und A u s f a h r e n des Fahrwerks
Sporn durch Drucköl über Arbeitszylinder.
erfolgt
zusammen
mit dem
Das Drucköl w i r d d e n A r b e i t s z y l i n d e r n über einen Verteiler zugeführt
und der Ein- und A u s f a h r v o r g a n g durch den v o r der Rumpfstirnwand ang e o r d n e t e n Druckknopfschalter gesteuert. Die Knöpfe f ü r die Betätigung
des Druckknopfschalters sitzen auf Spindeln, die links durch das G e r ä t e brett geführt sind. Die o b e r e Spindel zur Steuerung des Einfahrvorganges
2252
3
Bf 109 K - 4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
210
ist, um ein Einfahren des Fahrwerks (wenn der E i n f a h r k n o p f versehentlich
eingedrückt wird) beim Anlassen des M o t o r s zu v e r h ü t e n , d e r a r t gesichert,
d a ß b e i m Ziehen des Anlaßschalters die Spindel w i e d e r h e r a u s g e z o g e n
wird.
Abb. 5: Sicherung des Fahrwerkschalters „Ein"
Über W i r k u n g s w e i s e der D r u c k ö l a n l a g e s. Teil 9C H e f t 1. Bei ausg e f a h r e n e m Fahrgestell sind die Federbeine durch je eine am Federbeink o p f a n g e o r d n e t e Sperrklinke am Federbeinlager v e r r i e g e l t ; in e i n g e f a h r e
nem Zustand hängt jedes Federbein mit d e r H a l t e g a b e l in einem Riegel
( A u f h ä n g e k l i n k e ) im Flügel.
Die Entriegelung w i r d
z y l i n d e r selbst b e w i r k t .
beim
Ein-
und
Ausfahren
durch
den
Arbeits-
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
211
8. Notbetätigung
Bei Versagen der Druckölanlage können die Klinken, in denen die
Federbeine in den Flügeln hängen, durch einen über Umlenkrollen geführten N o t z u g ausgelöst w e r d e n . Dieser N o t z u g ist durch den Fußboden zum
Rumpfstirnwanduntergurt und v o n hier durch die Rumpfseitenwände in die
Flügel geführt und an die Klinken angeschlossen. Das Fahrwerk f ä l l t d a n n
durch Eigengewicht in die Landestellung. Der Handgriff für den N o t z u g ist
rechts auf dem G e r ä t e b r e t t a n g e o r d n e t .
9. Anzeigevorrichtung
Die Überwachung des Fahrwerks e r f o l g t elektrisch durch Schauzeichen
auf dem G e r ä t e b r e t t (Fahrwerk „ A u s " zwei grüne Lampen, Fahrwerk „ E i n "
eine rote Lampe).
Die mechanische A n z e i g e e r f o l g t durch Anzeigestifte, die für den Flugzeugführer gut sichtbar an Rippe 3 im Flügel links und rechts a n g e o r d n e t
sind und bei ausgefahrenem Fohrwerk aus dem Flügel herausragen.
Abb. 6:
3*
Fahrwerkschalter und
Elt-Anzeige
auf d e m
Gerätebrett
212
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
Abb. 7. Mechanische Anzeige an Rippe 3
Die Betätigung der unter Federspannung in einer Führung sitzenden
Anzeigestifte e r f o l g t durch je einen am Federbeinkopf angelaschten Bowdenzug.
10. Radsporn
Die S p o r n l a g e r u n g sowie die Lagerung
Sporn sind im Rumpfteil 3 a n g e o r d n e t .
des
Arbeitszylinders f ü r den
Als Spornbein ist ein gefedertes, mit
Federbein Zeichn. Nr. 8-3936 G 5 eingebaut.
Öldämpfung
versehenes
EC-
Pf 109 K-4
Fl - H e r d b u c h
Das S p o n r a d
3 5 0 x 1 3 5 mm.
Fahrwerk
ist
ein
EC-Spornrad
213
mit
Tiefbettfelgen
für
Luftreifen
Der Reifendruck beträgt in belastetem Zustand 4,5 atü.
Die V e r r i e g e l u n g des Spornes im ausgefahrenen Zustand e r f o l g t durch
d e n a b g e f e d e r t e n Sperrbolzen, der in die Bohrung der S p o r n l a g e r p l a t t e
eingreift.
Im eingezogenen Zustand w i r d der Sporn durch die Ölsäule im Druckölzylinder g e h a l t e n
Abb. 8: Anordnung des Spornes
214
Fahrwerk
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Der Ausschnitt im Leitwerksträger ist durch zwei Klappenhälften abgedeckt, die mechanisch beim Ein- und Ausfahren des Spornes schließen
und offnen.
11. Spornradverriegelung
Um besonders auf unebenen Plätzen auftretendes Flattern des Spornlaufrades beseitigen zu können ist im Federbein eins Spornradverriegelung
eingebaut.
Die Betätigung der Verriegelung erfolgt über einen Seilzug durch den
an der linken Führerraumseitenwand angeordneten Handhebel (Abb. 9).
Abb, 9: Spornradverriegelung
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
215
12. Spornraumabdeckklappen
Die Spornraumabdeckung schließt mechanisch beim Einfahren des.
Spornes. Das Federbein drückt beim Einfahren gegen die Rolle des H e b e l getriebes, w o d u r c h die Klappen mit dem Einfuhren des Spornes schließen.
Gleichzeitig w i r d die zwischen d e n beiden Klappenhebeln a n g e o r d n e t e
Schraubenfeder vorgespannt. S o b a l d nun beim Ausfahren des Spornes der
Druck des Spornes gegen das H e b e l g e t r i e b e nachläßt, übernimmt die Feder
über die Hebel das Öffnen der A b d e c k u n g s k l a p p e n .
Abb.
10:
Spornraumabdeckung
216
Fahrwerk
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
II. A b - und A n b a u a n l e i t u n g
Beim A b - b z w . A n b a u sind stets die im Teil 0 Beiheft 1 angegebenen
Richtlinien zu beachten.
A. Fahrwerk
1. Laufräder
V o r dem A b b a u der Laufräder ist das Flugzeug aufzubocken (s. Teil 0
Beiheft 1). Nach Lösen der Sicherungsschraube die Schraubhülse v o n der
Radachse abschrauben und Laufrad abziehen.
Abb. 11: Laufrad und Bremse abgebaut
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
217
Der A n b a u der Laufräder ist sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge
vorzunehmen. Vor dem Aufschieben der Laufräder auf die Radachse ist
darauf zu achten, d a ß die Bremstrommeln und Bremsbacken fettfrei sind.
Nach Aufsetzen der Schraubhülse
Laufrad leicht drehen lassen.
auf
die
Radachse
muß
sich
das
Höchstzulässiges seitliches Spiel 1 mm.
2. Reifenwechsel
S. L. Dv. I. 8008 Flugzeugreifen-Montage und ihre W e r k z e u g e . Die
Schrägsteilung des Fahrgestells b e w i r k t eine einseitige Belastung und demnach A b n u t z u n g der Reifen. Zur Erhöhung der Lebensdauer der Reifen
müssen die Reifen nach 10 Starts umgelegt w e r d e n , so daß Außenseite
nach innen kommt.
3. Bremsanlage
a. Abbauen der Bremsen
Zunächst ist das Laufrad v o n der Radachse a b z u b a u e n (s. II. A. 1. Laufräder) und a u f der Innenseite des Rades die Bremsleitung an der Trennslelle zu lösen. Das ausfließende Bremsöl ist in ein sauberes G e f ä ß aufzufangen (Dichtkappen aufsetzen). Die Befestigungsschrauben, mit denen
der Bremsschild am Bremsflansch befestigt ist, lösen und die Bremse abnehmen.
b. Anbauen der Bremsen
Bei A n b a u der Bremse an den Bremsflansch ist d a r a u t zu echten, daß
der auf dem Bremsschild a n g e g e b e n e Drehrichtungspfeil mit der Drehrichtung des Laufrades übereinstimmt. Der Bremszylinder der Bremse muß
o b e n liegen, der Entlüftungsnippel am Bremszylinder darf nur leicht nach
v o r n e geneigt sein.
Die Bremstrommel sowie die Bremsbeläge dürfen nur v o l l k o m m e n fettf r e i zusammengebaut w e r d e n . Verölte Bremsbeläge und Bremstrommeln
sind mit Tetra auszuwaschen.
c. Bremsleitungen und Bremspumpen
Die Bremsleitung w i r d zunächst an der unteren Trennstelle gelöst.
D a n n die Schlauchleitung am Doppelstutzen an der Rumpfseitenwand und
zuletzt Schlauchleitung am Winkelstützen der Bremspumpe a b b a u e n . Leitung
nach Lösen der Schelle an der Fahrwerksverkleidung und der beiden Schellen am Federbein a b n e h m e n .
Zum Ausbau der Fußpumpe zunächst d e n unteren und dann den o b e r e n
Splintbolzen, mit denen die Bremspumpe am Lagerbock für den Fußsteuer
hebel b z w . die Kolbenstange am Fußsteuerhebel gelagert ist, trennen und
Fußpumpe a b n e h m e n .
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
218
Beim A n b a u der Bremsleitungen ist es zweckmäßig, die Rohr- und
Schlauchleitungen einzeln zu verlegen und d a n n miteinander bzw. mit der
Bremspumpe, dem Flanschdoppelstutzen an der Seitenwand und dem Stutzen
am Bremsschild zu verbinden.
Leitungen
zuhalten.
d.
Auffüllen
und
der
Anschlüsse
sind
unbedingt
von
Fremdkörpern
frei-
Bremsanlage
Zum A u f f ü l l e n der Bremsanlage ist nur. Fl-Drucköl zu v e r w e n d e n . Am
Füllanschluß ist nach Lösen der Verschlußmutter die Fülleitung des Bremsfüllgerätes anzuschließen. Füllgerät mit 3 bis 5 atü a u f f ü l l e n . An den
Bremsentlüftungsstutzen des Bremsschildes ist eine Entlüftungsleitung anzuschließen und diese in ein Ü b e r l a u f g e f ä ß zu führen. Den A b s p e r r h a h n
in d e r Fülleitung öffnen
Die A n l a g e so lange f ü l l e n , bis v ö l l i g blasenfreies Bremsöl aus dem
Entlüftungsstutzen des Bremszylinders tritt. Das Ansteigen des Ölspiegels im
Vorrantsbehälter der Bremspumpe ist zu beobachten. Es ist z w e c k m ä ß i g , das
Entlüftungsventil der Bremspumpe herauszuschrauben, damit die Luft vor
dem hochsteigenden Öl entweichen k a n n .
N a c h e r f o l g t e r Füllung ist das Entlüftungsventil w i e d e r einzusetzen und
der H a h n in der Fülleitung zu schließen. Durch mehrmaliges Betätigen der
Bremspumpen (durch Fußspitzendruck auf die Fußsteuerhebel) an den Laufrädern p r ü f e n , ob die Bremse gut angreift. Bei zu g r o ß e m L e e r w e g der
Bremspumpen muß Bremsflüssigkeit in den V o r r a t s b e h ä l t e r nachgefüllt
w e r d e n . Hierbei die Entlüftung nochmals kurz öffnen. Danach ist der Uber
laufschlauch v o m Entlüftungsnippel abzuziehen, das Sicherungsblech umzubiegen und die N i p p e l durch G u m m i s t a u b k a p p e zu verschließen.
e. Einstellen der Bremsen
Beim Rollen dürfen die Bremsbecken nicht an der Bremstrommel
schleifen. Zwischen den Bremsbacken und der Bremstrommel muß ein
Spiel v o n 0,2 bis 0,3 mm v o r h a n d e n sein. Dieses Spiel ist mittels einer
Fühlerlehre durch die mit Federdeckeln verschlossenen Prüföffnungen in
dem Bremsschild nachzumessen. Liegt der Leerweg nicht in diesen G r e n z e n ,
dann sind die Bremsbacken nachzustellen (s. II. A. 3. f. Nachstellen der Bremsen). Beim Bremsen dürfen sich die Fußhebel nicht bis zum Anschlag durchtreten lassen. Sind die Bremsbeläge in O r d n u n g und ist die Einstellung der
Bremsen richtig v o r g e n o m m e n ohne d a ß die Bremsen voll wirksam w e r d e n ,
dann ist die Bremsanlage zu entlüften und neu a u f z u f ü l l e n (s. II. A. 3. d. „ A u f füllen der Bremsanlage"). W e n n die Bremsbeläge zu stark abgenutzt sind,
sind neue Bremsschilde einzubauen. Die Bremsen sind zum N e u b e l e g e n
an die Herstellerfirma zu schicken. Die v o l l e Bremswirkung w i r d bei neuen
Bremsbelägen erst erreicht, w e n n die Bremsen gut e i n g e l a u f e n sind. Das
Einlaufen der Bremsen w i r d v o r g e n o m m e n , indem das Flugzeug beim Rollen auf 50—60 km/h Geschwindigkeit gebracht, Gas w e g g e n o m m e n und
stark bis zum Stillstand gebremst w i r d . N a c h kurzer Kühl pause V o r g a n g
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
219
(bis volles Bremsmoment vorhanden) w i e d e r h o l e n (gegebenenfalls Kurvenrollen). Nach dem Einlaufen ist die Bremse von Bremsbelagstaub zu säubern
und nachzustellen.
f. Nachstellen der Bremsen
Zum Nachstellen der Bremsen Flugzeug a u f b o c k e n . Am Bremsschild
den Federdeckel über der Nachstellöffnung wegschieben und mittels Dorn
die Lochscheibe der Verstellspindel in die entsprechende Richtung drehen.
Die Drehrichtung der Lochscheibe für Anziehen und Lösen der Bremsbacken
ist auf dem Bremsschild a n g e g e b e n . Durch Drehen des Rades und durch
Nachmessen des Spieles zwischen Bremsbacken und Bremstrommel mittels
Fühlerlehre durch die mit Federdeckeln verschlossenen Prüföffnungen ist die
richtige Einstellung der Bremsen zu prüfen. Das Spiel zwischen Bremsb e l ä g e n und Bremstrommel muß in d e n G r e n z e n v o n 0,2 bis 0,3 mm liegen.
Beim Nachstellen der Bremsen ist unbedingt d a r a u f zu achten, d a ß die
Bremsen beider Räder die gleiche Einstellung haben. N a c h dem Einstellen
ist durch Drehen der Räder und Betätigung der Bremsfußhebel die W i r k samkeit der Bremsen zu p r ü f e n .
4. Federbeine
Ausbauen
V o r dem A b b a u e n der Federbeine Flugzeug aufbocken (s. Teil 0 Beiheft 1) und die v o r d e r e Flügel-Übergangsverkleidung (s. Teil 1) a b n e h m e n .
Das Federbein ist zusammen
lager a b z u b a u e n .
mit dem
Federbeinkopf v o m
Federbein-
Zunächst die Kolbenstange des Arbeitszylinders v o n der Sperrklinke
a b b a u e n . Da der Anschlußbolzen in Landestellung des Fahrgestells durch
das Federbeinlager verdeckt ist, muß das Federbein so w e i t eingeschwenkt
w e r d e n , bis der Anschlußbolzen freiliegt. Das Einschwenken w i r d in der
W e i s e v o r g e n o m m e n , d a ß mittels eines als Hebel angesetzten Sechskantschlüssels die Sperrklinke a u f den Federbolzen des Federgehäuses gedrückt
(dadurch w i r d die V e r r i e g e l u n g gelöst) und gleichzeitig das Federbein
hochgeschwenkt wird.
Der Seilzug für die mechanische Fahrwerksanzeige w i r d zusammen mit
der Lasche v o m Federbeinkopf gelöst. Ebenso ist die Schelle für die Bremsleitung zu lösen. N a c h A b b a u der Bremsleitung an der Trennstelle ist unter
A n h e b e n des Federbeines der Lagerbolzen herauszunehmen. Das Federbein
aus dem Federbeinlager herausnehmen und abstellen.
V o r dem A b b a u e n des Federbeinkopfes vom Federbein ist die Fahrgestellverkleidung abzunehmen. Sodann in senkrechter Stellung des Federbeines die Preßluft ablassen und den Prüfstutzen und Füllstutzen herausschrauben. Am Federbeinkopf nach Lösen der Sicherungsschraube das
Sicherungsblech abnehmen und die Verbindungsschraube herausdrehen. Der
Federbeinkopf kann jetzt v o m Federbein a b g e n o m m e n w e r d e n . V o r dem
220
Fahrwerk
Bf 109 K-4
Fl.-Hardbuch
Ablegen des Federbeines ist das Öl aus dem Federbein abzulassen und
der Prüfstutzen, der Füllstutzen und die Verbindungsschraube in das Federbein einzuschrauben.
Abb. 12: Übersicht der Trennstellen für Abbau des Federbeines
und Federbeinkopfes
Bf 109 K - 4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
221
Abb. 13: Lagerung des Federbeins im Federbeinlager
A n m e r k u n g : Das Federbein d a r f
eingesetzten Verbindungsschraube
Federbeines verschmutzen k a n n ,
des Federbeines in Frage gestellt
nur mit den eingesetzten Stützen und der
g e l a g e r t w e r d e n , da sonst das Innere des
w o d u r c h eine e i n w a n d f r e i e A r b e i t s w e i s e
wäre.
A r b e i t e n am Federbein sind nur nach d e n Vorschriften der Herstellerfirma d u r c h z u f ü h r e n .
Anbau
Für den A n b a u des Federbeines ist auf der W e r k b a n k der Federbeink o p f w i e folgt mit Sperrklinke, Lasche und Federgehäuse zu vorsehen.
Sperrklinke mit L a g e r z a p f e n so in den Schenkel einsetzen, d a ß der a b g e k r ö p f t e Schenkel der Klinke nach v o r n e zeigt. N u n die Lasche g e g e n setzen b z w . auf den K l i n k e n z a p f e n schieben und zusammen mit dem Federgehäuse durch den mit K r o n e n m u t t e r zu sichernden Bolzen befestigen.
222
Fahrwerk
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Vor dem Einbringen des Federbeines in den Federbeinkopf ist zunächst
die Preßluft aus dem Federbein abzulassen und dann die Verbindungsschraube, der Prüfstutzen und der Füllstutzen aus dem Federbein herauszuschrauben.
A b b . 14:
B e f e s t i g u n g und Sicherung des F e d e r b e i n e s i m
Federbeinkopf
A n m e r k u n g : Federbein mit herausgeschraubtem Füll- und Prufstutzen
senkrecht stellen bzw. halten, da sonst das Stoßdämpferöl ausläuft.
nur
Jetzt den Federbeinkopf so auf das Federbein autsetzen, daß die
Führungszapfen des Federbeinkopfes genau in die Nutten am Federbein
einpassen. Von oben Verbindungsschraube einschrauben. Das Sicherungsblech auflegen und dieses mittels durch Draht zu sichernder Schraube
sichern.
Bf 109 K - 4
Fl.-Handbuch
Fahrwerk
223
Abb. 15: Einsetzen des Federbeines in das Federbeinlager
Ölfüllung des Federbeines nachprüfen und gegebenenfalls ergänzen
und Preßluft a u f f ü l l e n ; hierzu die Vorschriften der Herstellerfirma beachten.
Jetzt Federbein an d e n Rumpf heranbringen, Federbeinkopf
F e d e r b e i n l a g e r einsetzen und mittels des Lagerbolzens lagern.
in
das
Das Federbein w i r d jetzt langsam in die Landestellung heruntergeschwenkt. In allen Stellungen des Federbeines ist mittels Fühlerlehre
zwischen Feststellstein und Sperrklinke zu tasten, es soll möglichst kein
Spiel v o r h a n d e n sein. Die höchstzulässige Toleranz betrögt 0,1 mm. Kolbenstange des Arbeitszylinders an die Sperrklinke anschließen (s. II. A. 5. c.
„Kolbenstange des Arbeitszylinders")
5. Fahrwerksbetätigung und -anzeigevorrichtung
Uber Aus- und Einbau
s. Teil 9 C .
der Geräte
und
Leitungen der
Druckölanlage
Fahrwerk
224
a.
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Haltegabel am Federbein
Abbau
Die Haltegabel wird vom Federbein nach Lösen der Kronenmutter vom
Bolzen abgebaut. Danach w i r d der Bolzen und die Haltegabel vom Riffel- beschlag abgenommen. Am zweckmäßigsten w i r d vor A n b a u der Sitz derselben gekennzeichnet.
Abb. 16: Anordnung der Haltegabel am Federbein
Anbau
Beim A n b a u der Haltegabel beachten, daß dieselbe bei eingeschwenktem Federbein voll auf dem Riegel der Klinke liegt.
Der Riegel darf nicht aus der Null-Lage gedrückt werden, da sonst die
Notauslösung blockieren würde.
Die Einstellung der Haltegabel erfolgt an dem in der Nut geführten
Bolzen.
Nach erfolgter Einstellung ist die Notauslösung zu betätigen!
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Fahrwerk
225
b. Aufhängeklinke
Ausbau
Beim Ausbau der A u f h ä n g e k l i n k e aus dem Klinkenkasten zwischen
Strebenkanal und dem H o l m im Bereich der Flügellippen 2 und 3 ist zunächst der am G e l e n k l a g e r angebrachte A r b e i t s z y l i n d e r a b z u b a u e n , an der
Anschlußlasche durch Lösen der Splintbolzen der Seilzug f ü r die N o t a u s lösung und der Seilzug für die Entriegelung der Restabdeckung zu trennen
und die Feder aus dem Lagerblech auszuhängen. Der Führungsbolzen w i r d
durch Lösen der Kronenmutter am hinteren Lagerblech ausgebaut (Distanzbuchse auffangen). N a c h Lösen der b e i d e n Bolzen w i r d das gesamte Klinkensystem aus dem Flügel herausgenommen.
Abb. 17: Lagerung der Aufhängeklinke im Flügel
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226
Einbau
V o r dem Einbau der A u f h ä n g e k l i n k e in den Klinkenkasten sind Z w i schenstück, Zwischenhebel, Klinkenhebel, Laschen, Anschlußlasche
und
Riegel, wie A b b . 17 zeigt, zusammenzusetzen. Nach der Lagerung der Aufhängeklinke mittels der beiden Bolzen in den Klinkenkasten ist unter Verw e n d u n g der Distanzbuchse der Führungsbolzen einzusetzen. Die seitliche
Lage des Riegels in bezug auf die H a l t e g a b e l w i r d durch Drehen des
Bolzens eingestellt. Feder in das Lagerblech einhängen und Notzugseil
sowie Arbeitszylinder und Seilzug für Restabdeckungsverriegelung a n schließen.
Die beiden
c.
Lagerbolzen
untereinander mittels
Draht sichern.
Kolbenstange des Arbeitszylinders
Abbau
Uber A b b a u der Kolbenstange des Arbeitszylinders
klinke am Federbeinkopf siehe II. A. 4. Federbeine.
von
Abb. 18: Kolbenstangenanschluß an die Sperrklinke
der
Sperr-
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Fahrwerk
227
Anbau
Beim Anschließen des verstellbaren G a b e l k o p f e s der Kolbenstange
an die Sperrklinke ist unbedingt d a r a u f zu achten, d a ß zwischen dem Zylinder und dem Kolbenstangenende das M a ß v o n 11:25 mm eingehalten
w e r d e n muß. Die Einstellung e r f o l g t am verstellbaren G a b e l k o p f der Kolbenstange. N a c h e r f o l g t e r Einstellung ist die Gegenmutter fest anzuziehen
und zu sichern. Bei nicht genauer Einstellung w ü r d e das Kolbenstangenende
an den Zylinder anschlagen, w o d u r c h eine e i n w a n d f r e i e Verriegelung des
Federbeinkopfes durch die Sperrklinke in Frage gestellt w ä r e . Der A n schlußbolzen ist v o n hinten nach vorne einzusetzen und zu sichern.
d. Antrieb für Restabdeckung
Ausbau
Die Hebelanschlüsse an der K l a p p e n w e l l e sind zu lösen. Danach
der Hebelanschluß und der Anschluß der Federhülse zu trennen.
ist
Die Restabdeckung w i r d nach Lösen der Befestigungsschrauben v o n der
K l a p p e n w e l l e a b g e b a u t und die K l a p p e n w e l l e nach A b b a u der Z a p f e n lager aus den Beschlägen herausgenommen.
Einbau
Der Einbau e r f o l g t sinngemäß in
Ausbau beschrieben.
umgekehrter
Reihenfolge
wie
unter
Beim Einbau einer neuen Restabdeckung ist d a r a u f zu achten, d a ß
diese mit der Flügelunterseite strakt. Falls e r f o r d e r l i c h , sind entsprechende
Paßstücke am Klappenanschluß zwischenzulegen.
e.
Fahrwerk-Notauslösung
Ausbau
Für d e n A u s b a u der F a h r w e r k - N o t a u s l ö s u n g ist zunächst das Spannschloß und hierauf Führungsbock und Rollenbock sowie der Anschluß des
Seilzuges an den Klinkenhebeln zu lösen.
Einbau
Beim Einbau der Zugseile ist d a r a u f zu achten, d a ß die Spannschlösser
so vorgespannt w e r d e n , d a ß die Riegel der A u f h ä n g e k l i n k e n e i n w a n d f r e i
betätigt w e r d e n können.
f. Mechanische
Fahrwerksanzeige
Der B o w d e n z u g w i r d mit der Lasche v o m Federbeinkopf a b g e b a u t .
Danach w i r d der B o w d e n z u g nach Lösen der Schellen an Rippe 1 und 2
b e i g e l e g t . Das A n z e i g e g e r ä t w i r d nach Lösen der beiden Senkschrauben
an der F l ü g e l o b e r b e p l a n k u n g a b g e n o m m e n .
4*
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Fahrwerk
228
Abb.
19:
Anordnung
der
Seilzüge
für
Fahrwerk-Notauslösung
Einbau
Der Einbau der mechanischen Fahrwerksanzeigevorrichtung
gemäß in umgekehrter Reihenfolge vorzunehmen.
ist
sinn-
A c h t u n g ! Seilzug der A n z e i g e v o r r i c h t u n g so einstellen, d a ß der Anzeigestift in der Landestellung des Fahrwerkes mit der ganzen Länge
aus der Fläche herausragt und bei eingezogenem Fahrwerk nicht
über die Flächenbeplankung herausragt.
g. Elt-Anzeige
Ausbau
V o r Ausbau b z w . vor jeder A r b e i t an der elektrischen A n z e i g e a n l a g e
ist das Bordnetz auszuschalten. Nach dem A b k l e m m e n der Elt-Leitung v o n
den Trommelschauzeichen können diese ohne Schwierigkeiten ausgebaut
werden.
Ebenso sind auch vor Ausbau der Signalschalter an den Federbeink ö p f e n und auf den Strebenkanälen zuerst die Elt-Leitungen a b z u k l e m m e n .
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Fahrwerk
229
A b b . 20: Anordnung des Signalschalters am linken Federbeinkopf
Einbau
V o r A n b a u des Signalschalters am linken und rechten F e d e r b e i n l a g e r
erst d e n Hebel nach Einsetzen der Lagerbuchse am Halteblech anschrauben.
Das Halteblech ist mit Langlöchern verseilen, w o d u r c h eine V e r s t e l l m ö g l i c h k e i t f ü r d e n Schalterwinkel g e g e b e n ist. Zwischen Schalterknopf und A n schlagschraube muß e t w a 0,5 mm Spiel v o r h a n d e n sein.
Die Trommelschauzeichen sind auf d e m G e r ä t e b r e t t zu befestigen und
die Elt-Leitungen a n z u k l e m m e n .
N a c h d e m an die Signalschalter die Elt-Leitungen angeschlossen sind,
w e r d e n die Schalter im linken b z w . rechten Flügel auf der O b e r s e i t e des
Verkleidungsbleches im S t r e b e n k a n a l befestigt. An der Unterseile des Verkleidungsbleches ist die Betätigungsfeder a n z u b r i n g e n .
Fahrwerk
230
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6. Fahrgestellverkleidung
Ausbau
Für d e n A b b a u der Fahrgestellverkleidung sind zunächst die Schellen
( H a l t e r u n g der Bremsleitung) v o m Lager und v o m o b e r e n A b d e c k b l e c h zu
lösen. Sodann am Lager die Befestigungsschrauben für das Führungsrohr
a u s b a u e n und Führungsrohr nach unten herausziehen. Das o b e r e Beinabdeckblech kann d a n n nach Herausschrauben der b e i d e n Sechskantschraub e n , mit denen das Lager am F e d e r b e i n k o p f befestigt ist, a b g e n o m m e n
w e r d e n . Am Achsschenkel des Federbeines d e n Anschlußbolzen f ü r das
untere Federbein-Abdeckblech ausbauen und das untere Federbein-Abdeckblech a b n e h m e n .
Einbau
V o r A n b a u der Fahrgestellverkleidung ist es z w e c k m ä ß i g , auf der
W e r k b a n k das o b e r e Federbein-Abdeckblech am Lager mit Senkschrauben
zu befestigen und mit einer Linsenschraube am Lager die Schelle zu
hallern.
Das Führungsrohr f ü r das untere Federbein-Abdeckblech v o n o b e n durch
das Lager f ü h r e n .
Das Federbein einschwenken und durch einen Bock abstützen. Jetzt
w i r d das Lager f ü r das o b e r e Federbein-Abdeckblech am F e d e r b e i n k o p f
mit d e n b e i d e n Sechskantschrauben leicht befestigt. N a c h d e m A n b a u des
Flügels ist b e i m Einschwenken des Fahrwerks die o b e r e F e d e r b e i n a b d e c k u n g
a u f d e m Federbein so zu verschieben, d a ß der Strebenkanal im Flügel e i n w a n d f r e i a b g e d e c k t w i r d . Jetzt erst w i r d das Lager f ü r das o b e r e A b d e c k blech festgeschraubt.
Am unteren Federbein-Abdeckblech den Lagerbügel mit Linsensenkschrauben befestigen. Die Gleitfläche an o b e r e r und unterer A b d e c k u n g
s o w i e das Führungsrohr g u t einfetten. H i e r a u f unteres Federbein-Abdeckblech mit dem Führungslager auf das Führungsrohr aufschieben und mittels Bolzen über den L a g e r b ü g e l am Lager am Achsschenkel befestigen.
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FAHRWERK
231
Abb. 2 1 : Fahrgestellverkleidung
Fahrwerk
achten :
mittels Drucköl
einschwenken.
Hierbei ist folgendes zu
be-
Die Fahrgestellverkleidung muß so a n g e p a ß t sein, d a ß sie bei Begrenzung des Einfahrvorganges fest am Strebenkanal und am Radausschnitt
anliegt. Die H a l t e g a b e l am Federbein ist dieser Stellung so anzupassen,
d a ß beim Umschalten der Druckölanlage ein Durchfallen des Federbeines
v o n höchstens 2 mm möglich ist.
Fahrwerk
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Abb. 22: Angebaute Fahrgestellverkleidung
7. Spornanlage
Ausbau
Der Sporn kann ohne v o r h e r i g e n A b b a u des Leitwerksträgers s a b g e b a u t
w e r d e n . Zunächst w i r d der an der rechten Rumpfseite im Rumpfteil 8 ang e o r d n e t e Handlochdeckel geöffnet.
Zur Erleichterung der w e i t e r e n A r b e i t e n ist es z w e c k m ä ß i g , die Spornraumklappen abzubauen.
Hierzu ist an d e m H e b e l g e t r i e b e zunächst die Öffnungsfeder auszuhängen und d a n n die Lagerbolzen an den v o r d e r e n und hinteren Klappenlagern auszubauen. Die beiden Klappen können d a n n zusammen a b g e n o m men w e r d e n .
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Fahrwerk
233
V o m A r b e i t s z y l i n d e r sind die Druckölleitungen zu trennen (ausfließendes Drucköl in Behälter a u f f a n g e n und Blindkappen aufsetzen). Danach
w i r d der A r b e i t s z y l i n d e r zunächst an der Lagerung und dann am Sperrbolzen gelöst. Der Seilzug für die L a u f r a d v e r r i e g e l u n g ist am Federbein zu
lösen. Jetzt w i r d der Bolzen der S p o r n l a g e r u n g gelöst. Es ist z w e c k m ä ß i g ,
d a ß ein M a n n d e n Sporn festhält, bis der Bolzen aus der Lagerung herausg e n o m m e n ist. D a r a u f h i n w i r d der Sporn leicht a n g e h o b e n und nach hinten
herausgeführt.
Einbau
Der Einbau des Spornes e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge
des A b b a u e s .
Bei v o l l ausgefahrenem Sporn ist d a r a u f zu achten, d a ß der Sperrb o l z e n sicher einrastet. Unstimmigkeiten w e r d e n am verstellbaren G a b e l k o p f der Kolbenstange des Arbeitszylinders b e h o b e n .
Das Spannschloß (auf linker Rumpfseite im Bereich des Rumpfteiles 7)
f ü r d e n Zug der L a u f r a d v e r r i e g e l u n g ist so einzustellen, d a ß der Betätigungshebel in eingerasteter Stellung das Laufrad sicher verriegelt.
A l l e zu sichernden Einbauteile sind ordnungsgemäß zu sichern.
www.cockpitinstrumente.de
4a
234
Fahrwerk
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I I I . Prüfung des Fahrwerks
Das Fahrwerk ist jeweils nach 100 Starts zu prüfen.
1. Prüfen des Fahrgestells
Die Prüfung besteht in einer genauen Besichtigung des gesamten, vorher g e r e i n i g t e n Fahrgestells auf Beschädigungen, V e r f o r m u n g und Verschleiß.
Die Federbeinlager, an denen das gesamte Fahrgestell hängt, sind auf
Rißfreiheit und festen Sitz der Befestigungsbolzen zu untersuchen.
Die zur M i t t e des Stirnwanduntergurtes geführten Abstützstreben sind
auf gute Befestigung durch die Bolzen sowie auf Rißfreiheit der Schweißnähte zu p r ü f e n . Die Streben müssen so viel Spiel zwischen d e n G a b e l k ö p f e n und d e n Anschlußaugen aufweisen, d a ß sie sich f ü h l b a r hin und
her d r e h e n lassen.
Genaue A n l e i t u n g zum Prüfen und Instandsetzen der Federbeine sind
den Vorschriften der Firma „ E l m a " zu entnehmen.
Die Federbeine sind auf Dichtheit sowie auf e i n w a n d f r e i e s A r b e i t e n
zu, prüfen. Die W i r k u n g s w e i s e der Stoßdämpfer ist mittels Prüfmanometer
zu k o n t r o l l i e r e n . Der Federbeindruck soll im belasteten Zustand m a x i m a l
36 atü b e t r a g e n .
Die Federbeinabdeckbleche dürfen beim Einziehen der Federbeine
nicht an der Flügelunterbeplankung klemmen und sind auf Risse sowie auf
V e r f o r m u n g abzusuchen. A u ß e r d e m ist auf abgesprungene b z w . beschädigte
N i e t e zu achten.
Die Laufräder müssen auf den Achsen leicht laufen und d ü r f e n nicht
zu viel seitliches Spiel (höchstens 1 mm) haben. Die Reifendrücke b e t r a g e n
f ü r die Laufräder m a x i m a l 5 atü und f ü r das Spornrad 4,5 atü (belasteter
Zustand). Die Reifen d ü r f e n nicht durch Schnitte und Risse beschädigt sein
und sind laufend auf G e w e b e b r ü c h e an der Radinnenseite zu untersuchen.
Reifen müssen w e g e n einseitiger A b n ü t z u n g nach 10 Starts umgelegt
werden.
Die Bremsanlage ist mit dem Fahrgestell zusammen zu prüfen. Auch
hier d ü r f e n keine Undichtheiten in den Leitungen v o r h a n d e n sein. Die
Leitungen an den Federbeinen müssen g u t festgeschellt sein, die Schläuche
d ü r f e n nicht beschädigt oder in zu kleinem Bogen verlegt sein.
Die Einfüllschrauben der Bremspumpe sind abzuschrauben und der Inhalt zu prüfen. Der Spiegel des Bremsöles soll in Höhe der Einfüllverschraubung liegen. Zum Untersuchen der Bremsen betätigt ein M a n n im Führerraum die Fußhebel. Beim Treten auf d e n Fußhebel muß das v o r h e r in Bew e g u n g versetzte Rad sofort stehen bleiben. Das gebremste Rad d a r f sich
nicht mehr v o n H a n d d r e h e n lassen. Die Bremsen sind so einzustellen, d a ß
schon bei kleinem Hub eine merkliche Bremswirkung erreicht w i r d .
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Fahrwerk
235
Die Seile für die Fahrwerksnotbetötigung und Restabdeckungsentriegelung sind auf ihrer ganzen Länge zu überprüfen (Drahtseilbruch). Die Umlenkrollen müssen sich leicht d r e h e n lassen und genau in der Flucht der
Seile liegen.
Die Fahrwerksverkleidung mit Restabdeckung muß bei eingeschwenktem Fahrwerk dicht am Strebenkanal und am Laufradausschnitt auf der
Tragflügelunterseite anliegen.
Die
Restabdeckung
muß
bei
eingezogenem
Fahrwerk verriegelt
sein.
Die Einstellung der H a l t e g a b e l n an den Federbeinen muß so sein, d a ß
die eingeschwenkten Federbeine beim automatischen Umschalten der Druckö l a n l a g e höchstens 2 mm durchfallen.
2. Prüfen des Radspornes
Der Sporn ist auf e i n w a n d f r e i e Lagerung zu ü b e r p r ü f e n . Der Sperrriegel muß voll eingerastet sein. Der Abdeckungsantrieb muß stets sauber
sein. Der Seilzug für die S p o r n l a u f r a d v e r r i e g e l u n g muß auf die richtige
Länge eingestellt sein, so d a ß d a m i t beim Einrasten des an der linken Führerraum-Seitenwand a n g e o r d n e t e n Bediengriffes das Laufrad sicher verriegelt
wird.
3. Betriebsprüfung des Fahrgestells
Beachte, d a ß das Fahrgestell beim Ein- und Ausschwenken nicht scheuert, schleift o d e r klemmt.
Die im f o l g e n d e n
achten.
Text
erscheinenden
Punkte sind
besonders
zu
be-
Die Federbeinköpfe müssen an den Rippen 1 der Flügel und die H a l t e g a b e l n an den Federbeinen im Strebenkanal f r e i g e h e n .
Beim Einziehen des Fahrwerks p r ü f e n , ob der Kopf des Kolbenstangenanschlußbolzens am Federbeinlager freigeht.
Beachte, d a ß der Bolzen so eingesetzt ist, d a ß die Kronenmutter vorne
sitzt.
Bei e i n g e f a h r e n e m Fahrgestell d a r f der Federbeinkopf nicht gegen
Federbeinlager stoßen.
Der A r b e i t s z y l i n d e r muß auf seiner ganzen Länge und in jeder Stellung f r e i g e h e n , er darf auf keinen Fall an d e n Rippenprofilen des Flügels
scheuern.
das
Beachte, d a ß im letzten Teil des Einfahrvorganges die Kolbenstänge
des Arbeitszylinders nicht an den Strebenkanal anschlägt. Der Strebenkanal
ist d a n n an der Druckstelle entsprechend nachzuarbeiten. Die Restabdeckung
muß bei eingefahrenem Fahrgestell mit der Flügelunterseite straken. Bei v o l l
ausgeschwenktem Fahrwerk ist mittels Fühlerlehre zwischen Sperrklinke am
Federbeinkopf und Feststellstein am Federbeinlager zu tasten. Höchstzulässiges Spiel v o n 0,1 mm zulässig. Ein etwa vorhandenes größeres Spiel
ist wie f o l g t zu beseitigen:
a. Bei Flugzeugen, die zur Lagerung des Federbeins im Federbeinlager
noch mit einem Exzenterbolzen ausgerüstet sind, ist der Exzenterbolzen
entsprechend zu drehen und w i e d e r zu sichern.
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Fahrwerk
236
b. Bei Flugzeugen, die zur Lagerung des Federbeins im Federbeinkopf
m i t den normalen Lagerbolzen ausgerüstet sind (äußerlich erkennbar
am Fehlen der Zahnscheibensicherung am Bolzenkopf) ist an der Stelle,
m i t welcher der Federbeinkopf an den Feststellstein anschlägt, eine
d e m v o r h a n d e n e n Spiel entsprechend starke Anschlagplatte a n z u schrauben. Die Platten v o n 1,8 mm bis 2,5 mm bei einer Stufung v o n
0,05 mm sind dem Gerätesatz II. O r d n u n g zu entnehmen (s. A b b . 23).
Abb.
23:
Spielbeseitigung
am
Federbeinkopf
4. Fahrwerksnotauslösung
Das eingeschwenkte Fahrwerk ist mittels N o t z u g (Gerätebrett rechts)
auszuklinken und zu p r ü f e n , ob der N o t z u g e i n w a n d f r e i arbeitet. Die Klinke
am Federbeinkopf muß e i n w a n d f r e i in den Stein einrasten. Das Notzugseil
darf nicht zu stark gespannt sein.
Der Seilzug für die Entriegelung der Restabdeckung muß bei
des Fahrwerks die A b d e c k u n g öffnen.
Notzug
5. Elt- und mechanische Fahrwerksanzeige
Zunächst ist das Bordnetz einzuschalten. Bei v o l l ausgefahrenem Fahrw e r k müssen die beiden grünen Merkleuchten am Trommelschauzeichen
aufleuchten. Fahrwerk mittels Prüfgerät e i n f a h r e n . Im voll eingefahrenen
Zustand des Fahrgestells muß die rote Merkleuchte aufleuchten. Prüfung der
A u f h ä n g e k l i n k e im Flügel.
Bei eingefahrenem
folgt vorzunehmen:
Fahrwerk ist die
Prüfung der A u f h ä n g e k l i n k e
wie
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Fahrwerk
237
1. Das Notzugseil darf nicht zu stark gespannt sein. W e n n der Zwischenhebel in Richtung „ A " am Führungsbolzen auf Anschlag sitzt und der
Klinkenhebel im Punkt „ B " am Zwischenhebel anschlägt, muß das N o t zugseil noch leicht durchhängen.
2. Der A u f h ä n g e b o l z e n der H a l t e g a b e l muß vollständig im Riegel liegen.
Beachte, d a ß zwischen der Riegelhinterkante und der H a l t e g a b e l ein
Spiel von 1—0,5 mm besteht.
Um das Einspringen des Riegels sehen zu können, ist das Laufrad abzunehmen.
3.
Ü b e r p r ü f e , d a ß die Federbeinverkleidung nicht zu fest an der Tragfläche anpreßt. (Riegel springt nicht vollständig ein.)
Bei e i n g e f a h r e n e m Fahrwerk muß durch Schulterdruck die Federbein
Verkleidung noch etwas überdrückt w e r d e n können. Bei Nachlassen
des Schulterdrucks ist das richtige Aufsitzen des Bolzens durch deutliches Knacken zu vernehmen. Die Fahrwerksnotauslösung ist nach der
Einstellung und Ü b e r p r ü f u n g mehrmals zu b e t ä t i g e n .
Abb.
24:
Prüfung
der Aufhängeklinke
A b b . 25:
Übersicht des F a h r w e r k s
Werkschrift 2109 K-4
Teil 3
Bf 109 K-4
Flugzeug-Handbuch
Teil 3
Leitwerk
(Stand Oktober 1944)
Ausgabe November 1944
Bf 109 K-4
Fl.-Handbuch
Leitwerk
305
I. Beschreibung
A. Allgemeines
Das Leitwerk besteht aus dem H ö h e n l e i t w e r k (Höhenflosse und Höhenruder), dem Seitenleitwerk (Seitenflosse und Seitenruder), d e n Q u e r r u d e r n ,
den Landeklappen und den V o r f l ü g e l n . Die Ü b e r g ä n g e der Höhen- und
Seitenflosse sind durch Spaltverkleidungen und einer A b d e c k u n g abgedeckt
bzw. ausgeglichen. Das Seitenruder sowie die Q u e r r u d e r sind mit Hilfsrudern versehen (s. A b b . 1).
Abb.
1:
Leitwerk und
Landehilfen
Höhen- und Seitenleitwerk sind in Holz oder M e t a l l g e f e r t i g t . Zum
Zwecke einer w e i t g e h e n d e n Austauschbarkeit sind die in Holz- b z w .
M e t a l l gefertigten Leitwerksteile so ausgeführt, d a ß diese w a h l w e i s e zusammengestellt w e r d e n können.
Austausch der Leitwerksteile ist nur nach
Bf 109 K-4 gemachten A n g a b e n durchzuführen.
den
in
der
Ersatzteilliste
306
Leitwerk
Bf 109 K-4
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B. Höhenleitwerk
Das f r e i t r a g e n d e H ö h e n l e i t w e r k besteht aus Höhenflosse und geteiltem
Höhenruder.
Die Höhenflosse ist im Bereich des Holmes mit zwei Lageraugen auf
dem Leitwerksträger schwenkbar g e l a g e r t . Als v o r d e r e Lagerung dient der
G l e i t b a h n h e b e l , der mit der Höhenflossen-Verstellspindel g e l e n k i g verbunden ist (s. A b b . 2 und 5).
In Mitte der Hinterkante der Höhenflosse ist für die innere Lagerung
und für den A n t r i e b der H ö h e n r u d e r h ä l f t e n eine H e b e l w e l l e gelagert.
Um Lastigkeitsmomente um die Querachse ausgleichen zu k ö n n e n , kann
der A n s t e l l w i n k e l der Höhenflosse v o m Führersitz aus im Bereich v o n
+ 1 ° 1 0 ' bis —6° v e r ä n d e r t w e r d e n . Die Verstellung e r f o l g t über das innere
der beiden links neben dem Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r . Die Drehb e w e g u n g des Handrades w i r d über Rollenketten und Seilzüge auf die
Verstellspindel ü b e r t r a g e n . Der j e w e i l i g e Anstellwinkel der Höhenflosse
kann an dem v o r dem H a n d r a d a n g e o r d n e t e n mechanischen A n z e i g e g e r ä t
abgelesen w e r d e n (Weiteres s. Teil 4).
Die Höhenflosse ist e n t w e d e r aus plattiertem Duralblech oder in Holzbauweise g e f e r t i g t . Bei A u s f ü h r u n g der Höhenflosse in Duralblech ist der
konstruktive A u f b a u der Höhenflosse f o l g e n d e r :
Die Höhenflosse besteht aus einer o b e r e n und unteren Schalenhälfte.
Jede dieser b e i d e n Halbschalen besteht aus der Beplankung und dem
Z-förmigen H o l m . Die Halbschalen sind durch Nasen- und Endrippen verstärkt, die mit dem H o l m und der Beplankung vernietet sind. Die Vorderkante jeder Halbschale besteht aus einem angenieteten G e l e n k b a n d . Die
G e l e n k b ä n d e r dienen zur V e r b i n d u n g der Halbschalen an der Nase mittels G e l e n k b a n d s t i f t e n . An der Hinterkante sind die Schalenhälften durch
Vernietung der Endrippen miteinander v e r b u n d e n . Die seitlichen Enden
der Höhenflosse bestehen aus aufgesetzten Randkappen.
Die aus Elektronblech g e f e r t i g t e n Randkappen sind mit Schrauben und
A n n i e t m u t t e r n an der Flosse befestigt.
Bei Fertigung der Höhenflosse in Holz ist der konstruktive A u f b a u entsprechend den Verarbeitungsmöglchkeiten v o n Holz geändert.
A u f den in Holz gefertigten H o l m sind die Rippen aufgesetzt und durch
eine Nasenleiste an der Rudernase verstärkt. Das Gerüst der Höhenflosse
ist mit Sperrholz beplankt. Bei der A u s f ü h r u n g der Höhenflosse in Holz
sind auch die Lagerbeschläge entsprechend der Befestigungsmöglichkeit
v o n denjenigen der Höhenflosse in M e t a l l a u s f ü h r u n g verschieden. Jedoch
sind die Lagerungen zwischen Höhenflosse und H ö h e n r u d e r so konstruiert,
d a ß Austauschmöglichkeit zwischen Holz- und M e t a l l - L e i t w e r k e n , d. h. also
die V e r w e n d u n g z. B. einer Höhenflosse in M e t a l l a u s f ü h r u n g mit einem
H ö h e n r u d e r in H o l z a u s f ü h r u n g oder umgekehrt möglich ist.
Das H ö h e n r u d e r ist zweiteilig und in M e t a l l - o d e r H o l z b a u w e i s e gefertigt. Jede Ruderhälfte ist außen an der Höhenflosse g e l a g e r t und innen
mit der, an der Höhenflossenhinterkante a n g e o r d n e t e n H e b e l w e l l e gelagert und verschraubt. Die H ö h e n r u d e r h e b e l w e l l e stellt somit die starre
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Leitwerk
307
V e r b i n d u n g der beiden Ruderhälften dar. Jede Ruderhälfte
G e w i c h t (Gußgewicht im Horn) massenausgeglichen.
ist durch
ein
Bei Ausführung des Höhenruders in Duralblech besteht das Höhenrudergerüst aus dem H o l m , den Rippen und den angenieteten Endkappen.
Die Rippen sind mit einer durch eine Bügelkante versehene Endleiste verbunden. Die drehsteife Rudernase ist mit plattiertem Duralblech beplankt
und mit den Rippen und H o l m b ö r d e l n vernietet. Das g a n z e Ruder ist mit
Stoff bespannt.
Bei der Ausführung des Höhenruders in Holz besteht das Höhenrudergerüst aus dem H o l m , den Rippen, der Nasen- und der Endleiste.
Das gesamte Höhenrudergerüst ist mit Sperrholz beplankt und in den
Feldern zwischen den Rippen und dem H o l m ausgespart. Die Endleiste ist
zusätzlich mit einer aus Holz bestehenden Bügelkante versehen. Das Ruder
ist mit Stoff bespannt.
C. Seitenleitwerk
Das Seitenleitwerk besteht aus der Seitenflosse
Die Seitenflosse ist mit dem Hauptv e r b i n d u n g am Leitwerksträger befestigt.
und
und
Hilfsholm
dem Seitenruder.
mittels
Schraub-
Die Seitenflossenendkappe ist o b e n an der Seitenflosse mit Senkschrauben befestigt. An der Seitenflossenendkappe ist o b e n v o r n e eine mit
einer Öse versehene Lasche a n g e o r d n e t , in welche die Antenne eingehängt
ist.
Zum Ausgleich des Luftschraubendrehmomentes
Seitenflosse unsymmetrisch ausgeführt.
ist
das
Profil
der
Die Seitenflosse ist e n t w e d e r in Duralblech oder in H o l z b a u w e i s e gef e r t i g t . Bei der Fertigung der Seitenflosse in Duralblech besteht diese aus
zwei Duralblech-Halbschalen. Die Halbschalen sind durch die N a s e n r i p p e
verstärkt und zusammen mit dem Z - f ö r m i g e n H o l m vernietet. Die H a l b schalen sind an der Flossennase durch G e l e n k b ä n d e r und einen Gelenkbandstift, am Hilfsholm durch die aufgeschraubte G l e i t b a h n der H ö h e n flossenverstellung und am H a u p t h o l m durch Schrauben miteinander verbunden. Bei der Fertigung der Seitenflosse in H o l z b a u w e i s e besteht dieselbe aus d e m T-förmigen H o l m , den Nasenstücken und den angesetzten
Rippen. Die Nasenstücke sind durch eine Nasenleiste versteift. Das Gerüst
der Höhenflosse ist mit Sperrholz beplankt.
Das Seitenruder ist an der Hinterkante der Seitenflosse (oben) und
am Leitwerksträger (unten) gelagert. Das Seitenruder ist ebenfalls in M e t a l l
oder Holz ausgeführt. Das Gerüst des Seitenruders setzt sich aus dem
H o l m , den Rippen sowie der unteren und o b e r e n Kappe zusammen. Die
Rippenenden sind mit einer Endleiste v e r b u n d e n . In der Endleiste befindet
sich eine Aussparung für das Seitenhilfsruder (Hilfsruder unterhalb der
o b e r e n Endkappe angeordnet). Das Hilfsruder ist auf der rechten Seite des
Seitenruders über eine Stoßstange d e r a r t an die Seitenflosse angelenkt
d a ß sich das Hilfsruder bei Ausschlag des Seitenruders selbsttätig anstellt.
338
Leitwerk
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Unterhalb und oberhalb des Hilfsruders sind an der Endleiste
oberen Endkappe zwei geschränkte Bleche angeordnet.
bzw.
Durch ein Ausgleichgewicht ist das Seitenruder massenausgeglichen. In
die Hinterkante des Seitenruders ist das Hecklicht eingebaut (s. A b b . 2).
D. Verkleidung des Seiten- und Höhenleitwerks
Der U b e r g a n g vom Rumpf zur Seitenflosse ist durch die Abdeckung,
die mit Senkschrauben am Rumpf befestigt ist, ausgeglichen. Der Spalt zwischen der Höhenflosse und der Seitenflosse ist auf beiden Seiten der Höhenflosse durch je ein Verkleidungsblech abgedeckt, das mit Senkschrauben
an der Höhenflosse befestigt ist (s. A b b . 2).
E. Querruder
Die Querruder sind an der Hinterkante der Tragfläche bei Rippe 9
und 12 an zwei Lagerböcken gelagert. Am Lager bei Rippe 9 greift die
Stoßstange für den Querruderantrieb an. Jedes Ruder ist durch ein Ausgleichsgewicht gewichtlich ausgeglichen.
An der Hinterkante der Querruder sind Hilfsruder angeordnet. Die
Hilfsruder sind an der unteren Seite der Querruder über eine Stoßstange
derart an den Flügeln angelenkt, daß sich die Hilfsruder nach Ausschlag
der Querruder selbsttätig einstellen (Näheres s. unter A b - und Anbau).
Ferner sind die Querruder an der Hinterkante außen mit je einer
Bügelkante versehen.
Das Querrudergerüst ist aus plattiertem Duralblech hergestellt und
besteht aus dem Holm, der als durchgehendes Stegblech ausgebildet ist,
den Rippen sowie Zwischenrippen. Mit Ausnahme der beiden äußeren Rippen sind die Rippen in Nasen- und Endrippen unterteilt und mit dem Holm
vernietet. Die Endrippen sind an ihren Enden durch eine mit einer Bügelkante versehenen Endleiste verbunden. Die Beplankung der Rudernase
ist mit dem H o l m b ö r d e l und den Rippen vernietet. Das ganze Ruder ist
mit Stoff bespannt.
F. Landeklappen
Die Landeklappen sind links und rechts vom Rumpf an der Hinterkante
der Tragfläche zwischen Rippe 4 und 9 angeordnet und mit den Kühlerklappen mechanisch gekuppelt (s. Teil 7 A). Die Lagerung ist mittels Gelenkösen und Gelenkstift ausgeführt.
Jede Landeklappe besteht aus dem Duralholm und der oberen und
unteren plattierten Duralschale und Rippen. Holm, Schalen und Rippen sind
miteinander vernietet.
Die Landeklappen können vom Führersitz aus angestellt werden. Die
Anstellung erfolgt durch das äußere der beiden links neben dem Führersitz
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309
angeordneten Handräder. Die Drehbewegung des Handrades wird durch
eine Rollenkette, eine Torsionswelle mit Spindelabtrieben und Stoßstangen
auf die Landeklappen übertragen (s. Teil 4).
G. Vorflügel
Je ein Vorflügel ist links und rechts im Bereich der Rippen 8 bis 13 vor
der Tragflächennase angebracht. Jeder Vorflügel ist an den Rippen 9 und 12
auf je einem Vorflügelgetriebe gelagert. Jedes Getriebe besteht aus einer
Gleitschiene und einer Rollkoppel.
Die Vorflügel sind aus Stahlblech in Schalenbauweise ausgeführt. Die
obere und untere Beplankung besteht aus je einem Stück. Zur Versteifung
und Formhaltung sind V o l l w a n d r i p p e n eingenietet; an der Vorflügelnase
ist eine Fülleiste (Kiefernholz) angeschraubt.
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31o
I I . A b - und A n b a u
A. Seitenleitwerk
1 . A b - und A n b a u des Seitenruders
Die Elt-Klemmenverbindung für Hecklicht im Leitwerksträger trennen.
V o r A b b a u des Seitenruders ist die Antriebsstoßstange für das Hilfsruder
auszubauen.
Durch die Rüstöffnung am o b e r e n Ruderlager den Bolzen für die Befestigung des o b e r e n Ruderlagers an der Seitenflosse herausnehmen und
durch die Rüstöffnung am unteren Ruderlager den Bolzen mit Abstandsrohr
aus dem Lagerzapfen des Seitenruders ausbauen und Seitenruder nach
hinten abnehmen (s. A b b . 2).
Der A n b a u des Seitenruders e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenf o l g e wie der A b b a u . Zu beachten ist, d a ß beim Einsetzen des Anschlußbolzens am unteren Ruderlager das Abstandsrohr mit aufgesetzt w i r d
(s. Teil 4).
Ferner ist besonders d a r a u f zu achten, d a ß die an der Hinterkante des
Seitenruders a n g e o r d n e t e n Bügelkanten nach e r f o l g t e r Einstellung nicht
verbogen werden.
Der A b - und
Schwierigkeilen.
Anbau
des
Seitenhilfsruders
bereitet
keine
besonderen
2. Ab- und Anbau der Seitenflosse
V o r A b b a u der Seitenflosse das Seitenruder a b b a u e n . Die A b d e c k u n g
v o r der Seitenflosse sowie die Verkleidungsbleche links und rechts v o n der
Seitenflosse nach Lösen der Senkschrauben abnehmen.
Höhenflossenverstellspindel
Sechskantbolzens trennen.
vom
Gleitbahnhebel
durch
Lösen
des
Befestigungsschrauben vorne und hinten am Leitwerksträger lösen und
Seitenflosse nach o b e n a b h e b e n (s. A b b . 2 und 5).
Der A n b a u der Seilenflosse e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenf o l g e des Abbaues.
N a c h e r f o l g t e m A n b a u der Seitenflosse und der Verkleidungsbleche
ist besonders d a r a u f zu achten, d a ß die Verkleidungbleche die Höhenflosse bei Betätigung derselben nicht blockieren.
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Abb. 2: Trennstellen für Höhen- und Seitenleitwerk
311
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312
B. Höhenleitwerk
1. A b -
und
Anbau
der
Höhenflosse
A n m e r k u n g : Die Höhenflosse kann s o w o h l nach A b b a u des Höhenruders,
als auch mit a n g e b a u t e m H ö h e n r u d e r v o m Leitwerksträger a b g e b a u t
werden.
V o r dem A b b a u der Höhenflosse ist die Seitenflosse a b z u b a u e n .
Höhenruderstoßstange vom Antriebshebel an der H e b e l w e l l e trennen.
O b e n auf dem Leitwerksträger aus d e m Lagerbeschlag f ü r die Lagerung
der Höhenflosse den Lagerbolzen ausbauen. Höhenflosse nach o b e n a b heben und auf Böcke a b l e g e n (s. A b b . 3 und 4).
A b b . 3:
Angebaute
H ö h e n - und
Seitenflosse
Beim A n b a u ist die Höhenflosse so auf dem Leitwerksträger aufzusetzen, d a ß die Ösenbolzen über dem Lagerbeschlag des Leitwerksträgers
liegen.
Hierauf den Lagerbolzen v o n rechts e i n f ü h r e n , verschrauben und sichern
(Abb. 4).
Achtung! Beim Einsetzen der Ösenbolzen in die Höhenflosse beachten, d a ß
die abgefräste Seite am Bund der Ösenköpfe der Rumpfmitte
zugekehrt sind.
A b b . 4:
Nach A n b a u der Seitenflosse G l e i t b a h n h e b e l mit
der Verstellspindel mittels
SechskantbolzEn
verbinden.
A b b . 5:
V o r d e r e r Anschluß der
H ö h e n - und Seitenflosse
Hintere Lagerung- der Höhenflosse
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314
Jetzt die Höhenruder-Antriebsstoßstange mit dem Höhenrudertantriebshebel an der H e b e l w e l l e verbinden (s. A b b . 3 und 4).
2. Ab- und Anbau des Höhenruders
Durch die Rüstöffnungen an der Höhenflossenhinterkante die Muttern
der Lageranschlußbolzen an den äußeren H ö h e n r u d e r l a g e r n lösen und die
Bolzen herausziehen (s. A b b . 2 und 7).
V o n d e n A n t r i e b s z a p f e n der inneren Ruderlager am H e b e l a r m der
H e b e l w e l l e die M u t t e r n abschrauben und dann die beiden Ruderhälften an
den äußeren Lagern nach hinten aus der Höhenflosse herausschwenken
(die inneren Ruderlager sind G e l e n k l a g e r ! ) und d a n n seitlich v o m Lagerz a p f e n an der H e b e l w e l l e abziehen (s. A b b . 3 und 6).
Der A n b a u der H ö h e n r u d e r h ä l f t e n e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter
Reihenfolge des A b b a u e s . Zu beachten ist, d a ß beim Einsetzen der betreff e n d e n H ö h e n r u d e r h ä l f t e (bei Höhenruder in Metallausführung) in die
äußeren Ruderlager zwischen den Lageranschlußblechen die Füllstücke mit
eingesetzt w e r d e n (s. A b b . 7).
Abb.
6:
Lagerstellen
(Höhenruder
in
der
Höhenruderhälften
Metallausführung)
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A b b . 7:
Einsetzen des ä u ß e r e n
Ruderlagers in die
315
Höhenflosse
(Metallausführung)
C. Landeklappen, Querruder und Vorflügel
1. Ab- und Anbau der Landeklappen
Landeklappen ganz anstellen und Kühlerklappen öffnen. Sodann z u nächst an unterer und oberer Kühlerklappe die V e r b i n d u n g zwischen den
Zwischenhebeln und Zapfen trennen.
Jetzt den Anschluß des Zwischenhebelgetriebes zwischen dem A n t r i e b s hebel der Kühlerklappen-Zwischenwelle und dem Verbindungshebel lösen.
Nach Lösen der V e r b i n d u n g zwischen der Landeklappen-Antriebsstoßstange und dem Antriebshebel ist die Sicherung des Gelenkstiftes f ü r die
Lagerung der Landeklappe zu lösen. Gelenkstift mittels Dorn v o n d e r
Rumpfseite her aus den Gelenkösen leicht heraustreiben. Landeklappen v o n
einem M a n n halten lassen und Gelenkstift durch die Bohrung des Q u e r ruderlagers herausziehen. Keine G e w a l t a n w e n d e n , d a m i t Gelenkstift nicht
v e r b o g e n w i r d . A b g e h o b e n e Landeklappe auf Böcke abstellen (s. A b b . 8).
Leitwerk
316
Abb. 8:
Trennstellen
für d e n
und
Abbau
der Landeklappen,
Vorflügel
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Querruder
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317
Der A n b a u der Landeklappen w i r d w i e f o l g t v o r g e n o m m e n :
Zuerst auf dem Z a p f e n an der Rippe 4 (innere Abschlußrippe) jeder
Landeklappe die W e l l e mit d e n angeschlossenen Zwischenhebeln aufsetzen.
Die Landeklappen mit je einem Gelenkstift an den Gelenkösen an
Unterseite des Flügels und der Landeklappen lagern. Gelenkstifte
Rippe 9 her einführen und durch Splint sichern. Der weitere A n b a u
Landeklappen e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie der
bau. Uber Einstellen der Landeklappen s. Teil 4.
der
von
der
Ab-
2. Ab- und Anbau der Querruder
Zuerst ist die Stoßstange für das Querhilfsruder a b z u b a u e n . Dann bei
ganz nach unten ausgeschlagenem Q u e r r u d e r die Antriebsstoßstange v o m
Angriffshebel am Q u e r r u d e r bei Rippe 9 trennen. An den Leitblechen am
inneren und äußeren Q u e r r u d e r l a g e r zunächst hinten die Senkschrauben
und dann die Befestigungsbolzen lösen und Q u e r r u d e r a b n e h m e n . Querruder auf Böcke legen.
Sollen die Lagerböcke des inneren und äußeren Q u e r r u d e r l a g e r s abgebaut w e r d e n , d a n n sind die drei Befestigungsschrauben und z w a r zuerst
die innen liegenden zu lösen und die Lagerböcke v o n den Riffelplatten a b zunehmen.
Beim A n b a u eines neuen Querruders ist d a r a u f zu achten, daß an den
inneren und äußeren Q u e r r u d e r l a g e r n die in den A b b . 9 und 10 angegebenen M a ß e eingehalten w e r d e n . Sind A b w e i c h u n g e n v o r h a n d e n , so
sind die Q u e r r u d e r l a g e r b ö c k e entsprechend zu versetzen b z w . die G a b e l k ö p f e neu einzustellen. Die G e g e n m u t t e r n sind erst nach richtiger Einstellung der Lagerböcke zu sichern (s. A b b . 8, 9, 10 und 11).
2252
6
318
Leitwerk
Abb. 10: Aeußeres Querruderlager
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319
N a c h A n b a u und Einstellen der Lagerböcke sind die Q u e r r u d e r mit
ihren Lagerarmen zwischen die G a b e l k ö p f e der Lagerböcke zu setzen und
a u f Spezialbolzen zu l a g e r n , mit denen gleichzeitig die Leitbleche zu befestigen sind.
M u t t e r n v e r k ö r n e r n und die Leitbleche hinten mit je einer Senkschraube
am Q u e r r u d e r befestigen.
A b b . 1 1 : Anschließen der Querruder-Antriebsstoßstange
Die Q u e r r u d e r d ü r f e n unter keinen Umständen an dem Auslauf der
Flügeloberseite scheuern. Die in A b b . 9 und 10 a n g e g e b e n e n Toleranzen
müssen eingehalten w e r d e n .
Bei g a n z nach unten ausgeschlagenem Q u e r r u d e r ist die Antriebsstange
am H e b e l a r m des Querruders bei Rippe 9 anzuschließen. Die Gegenmutter
der Stoßstange ist erst nach Einstellen der Quersteuerung festzuziehen
(Einstellen der Q u e r r u d e r s. Teil 4).
Die einmal festgelegten Hilfsruderausschläge dürfen nicht verstellt
w e r d e n . Beim Einbau der Q u e r h i l f s r u d e r müssen die Querhilfsruderstoßstangen an den durch einen roten Punkt gekennzeichneten Lagerstellen
angeschlossen w e r d e n .
A b b . 12:
A n b a u des Q u e r h i l f s r u d e r s
3. Ab- und Anbau der Vorflügel
V o r f l ü g e l herausziehen. Von der Unterseite her die Anschlüsse in der
Weise lösen, d a ß an den Klauen der Rollkoppeln die Muttern gelöst und
die Bolzen nach o b e n durch die Rüstöffnungen herausgezogen w e r d e n .
Vorflügel nach vorne a b h e b e n .
Bei Ausbau der Rollkoppeln sind die Rüstdeckel an der Flügelunterseite
zu lösen und die M u t t e r n v o n den Lagerbolzen der Rollkoppeln und Gleitschienen an Rippe 9 und 12 zu lösen.
Die Gleitschienen sind nach Entfernen der Lagerbolzen aus den W i n k e l profilen an den Rippen 9 und 12 abzunehmen.
Der A n b a u der V o r f l ü g e l g e t r i e b e und der V o r f l ü g e l e r f o l g t sinngemäß
in umgekehrter Reihenfolge wie der A b b a u (s. A b b . 13).
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321
A b b . 13: V o r f l ü g e l l a g e r u n g
Beim A n b a u der Vorflügel ist darauf zu achten, daß die eingefahrenen
Vorflügel genau mit dem Flügel straken. Ist dies nicht der Fall, so sind die
Muttern der zur Befestigung der Klauen dienenden Sechskantbolzen zu
lockern und die Klauen in den mit Langlochschlitzen versehenen Gleitschienen entsprechend zu verschieben. Die Einstellung der Vorflügel erfolgt
nach dem im Einstellbericht angegebenen Maßen (s. Teil 4, A b b . 26).
322
Leitwerk
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I I I . Prüfung
Zur Prüfung der Leitwerksteile sind diese auszubauen. V o r dem Ausbau ist durch leichtes W i p p e n und Schieben an den Flossenenden die
Festigkeit und der Sitz der Anschlüsse sowie die Lagerungen auf axiales
und seitliches Spiel zu ü b e r p r ü f e n . Die G e l e n k l a g e r für d e n Anschluß der
Stoßstangen dürfen nicht ausgeschlagen sein.
N a c h d e m sämtliche Teile ausgebaut sind, w e r d e n diese gereinigt und
einzeln einer genauen Prüfung unterzogen.
Die Beplankung der Flossen muß eine saubere N i e t u n g a u f w e i s e n ; die
Beplankung d a r f um die N i e t e n herum nicht eingerissen sein, es dürfen
auch keine N i e t k ö p f e abgesprungen sein. Die Beplankungsbleche dürfen
nicht verbeult, eingerissen o d e r eingedrückt sein und müssen eine spannungslose Befestigung an den Rippen aufweisen. Die Belüftungs- b z w . Entwässerungslöcher d ü r f e n nicht verschmutzt und der Farbanstrich d a r f nicht
beschädigt sein.
Die a b g e b a u t e n Flossen sind auf gerissene, geknickte oder v e r f o r m t e
Profile sowie auf Zersetzung auf der Innenseite der Beplankung zu untersuchen. Bei in H o l z b a u w e i s e gefertigten Flossen und Rudern ist d a r a u f zu
achten, d a ß die Beplankung an den Leimstellen gut anliegt.
(Beplankung an den Leimstellen mit kleinem H a m m e r abklopfen.)
Näheres über Behandlung der in Holz g e f e r t i g t e n Flugzeugteile siehe
Teil 0 Beiheft 1.
Die Seitenflossen-Befestigungsbolzen sind auf guten Sitz zu prüfen.
Die Lageranschlußbleche an der Höhenflosse d ü r f e n nicht lose oder zu weich
sein. Die Bolzenlöcher d ü r f e n nicht ausgeschlagen sein und sind mittels
Lehre nachzumessen.
Bei der Untersuchung der Höhenflosse ist auf gute Befestigung zu
achten. Die Befestigungen sind gleichzeitig die Lagerungen f ü r die Flossenverstellung und somit mehr dem Verschleiß ausgesetzt. Besonders ist der
Anschlußbolzen des v o r d e r e n Anschlusses sowie die G l e i t b a h n d a r a u f h i n
zu p r ü f e n , ob eines dieser Teile ü b e r m ä ß i g ausgeschlagen ist (s. A b b . 4
und 5).
Die H e b e l w e l l e für den H ö h e n r u d e r a n t r i e b ist a u f Rißfreiheit und gute
Vernietung des Angriffshebels zu p r ü f e n . Die Lagerungen der H e b e l w e l l e
dürfen nicht ausgeschlagen sein. In der W e l l e n l a g e r u n g darf keine Spannung v o r h a n d e n sein. Sämtliche M u t t e r n und Bolzen müssen eine e i n w a n d freie Sicherung aufweisen. Die Höhenflossenanstellung und die gleiche
Höhe der Flossenenden sind mittels Kontroll-Lehre und G r a d w a a g e zu
messen (s. Teil 4).
Zur Prüfung der Ruderlager sind diese auszubauen und auf Verschmutzung, übermäßiges Spiel der Lager in den Lagersitzen sowie a u f
gesprungene Kugeln und Kugelkäfige zu untersuchen.
Bf 109 K-4
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Leitwerk
323
Der Gelenkstift der Landeklappenlagerung darf nicht abgenutzt und
unrund und das Lagerblech bei Rippe 9 sowie die Gelenkbandösen dürfen
nicht ausgeschlagen sein.
Das Vorflügelgetriebe ist auf Gängigkeit zu p r ü f e n ; durch seitliches
Schieben des ausgefahrenen Vorflügels ist das seitliche Spiel festzustellen.
Die Freigängigkeit des Vorflügelgetriebes in den Tragflächen muß genau
geprüft werden.
Alle Lager sind auf gute Schmierung, die Lagerabdichtungen auf gutes
Anliegen zu prüfen. Ruder und Landeklappen müssen sich leicht betätigen
lassen und die geforderten Ausschläge (s. Teil 4) erreichen. Die Ruderanschlußbolzen müssen gut gesichert sein, die elektrischen Überbrückungen
müssen sich in unbeschädigtem Zustand befinden.
Werkschrift 2109 K-4
Teil 4
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Flugzeug-Handbuch
Teil 4
Steuerwerk
(Stand Oktober 1944)
Ausgabe November 1944
Bf 109 K-4
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Steuerwerk
405
I. Beschreibung
A. Allgemeines
Das Steuerwerk besteht aus der Höhen-, Seitensowie der Höhenflossen- und Landeklappenverstellung.
und
Quersteuerung
Die Höhen- und Q u e r s t e u e r u n g w i r d durch den Steuerknüppel, die
Seitensteuerung durch die Fußsteuerhebel betätigt. Die Ü b e r t r a g u n g der
Steuerkräfte von den Betätigungsorganen zu den Rudern e r f o l g t durch
Stoßstangen und Drahtzüge über Pendel- und Umlenkhebel zu den Angriffshebeln der Ruder.
An
brückt.
den
Lagerstellen
ist die
Steuerung
durch
Elt-Abbindungen
über-
Die Verstellung der Höhenflosse e r f o l g t durch das innere der beiden
links neben d e m Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r .
Die Bewegung w i r d durch Rollenketten unter Zwischenschaltung v o n
Seilzügen auf die am Rumpfendspant a n g e o r d n e t e Verstellspindel übert r a g e n (s. A b b . 4).
Die Anstellung der Landeklappen e r f o l g t über das äußere der beiden
links neben dem Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r . (Abb. 5). Die Landek l a p p e n , mit denen die Kühlerklappen g e k u p p e l t sind, w e r d e n als Starthilfe
auf 20° und als Landehilfe auf 40° angestellt.
Am
Seitenruder
und
an
den
Querrudern
sind
Hilfsruder a n g e o r d n e t .
Die Hilfsruder der Q u e r r u d e r können dem Wunsche des Flugzeugführers festgesetzt b z w . auf 1/2 o d e r voll mitschwingend eingestellt w e r d e n .
A u ß e r d e m sind am Höhenruder und an den Q u e r r u d e r n Bügelkanten
angebracht, die nach Einstellung keiner w e i t e r e n Einstellung b e d ü r f e n .
Das Seitenruder ist mit einer geschränkten Hinterkante versehen, w o durch die aerodynamischen Eigenschaften des Ruders im Bereich kleiner
Ausschläge verbessert w e r d e n . Die Ruder-Einstellwerte sind dem M e ß b l a t t
A b b . 26 zu entnehmen.
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Steuerwerk
4 06
Abb.
1:
Anordnung
der
Steuerorgane
im
Führerraum
1. Höhensteuerung
Der Steuerknüppel ist mit seiner Lagerung auf dem H o l m t r ä g e r a n g e o r d n e t . Die Ü b e r t r a g u n g der Steuerkräfte v o m Steuerknüppel zum A n griffshebel am H ö h e n r u d e r e r f o l g t durch Stoßstangen und Drahtzüge unter
Zwischenschaltung v o n Umlenk- und Pendelhebeln. Der Massenausgleich
für die Höhensteuerung ist durch einen an der rechten Rumpfseite g e l a g e r t e n ,
mit einem Ausgleichsgewicht versehenen und mit dem am Spant 2 a n g e o r d neten Zwischenhebel durch eine Stoßstange v e r b u n d e n e n Pendelhebel vorg e n o m m e n (s. A b b . 7).
Die Begrenzung des Steuerweges e r f o l g t durch einen Anschlag am A n griffshebel des Steuerknüppels, der gegen einen am Führerraumfußboden
a n g e o r d n e t e n Anschlagklotz seine Begrenzung hat.
2. Seitensteuerung
Die p a r a l l e l g e f ü h r t e n Fußsteuerhebel sind links und rechts am Vollgurtkasten g e l a g e r t und durch eine Stoßstange miteinander v e r b u n d e n . Die
W e i t e r l e i t u n g der Steuerkräfte v o n den Fußsteuerhebeln e r f o l g t durch links
und rechts an der Rumpfseitenwand geführte Steuerzüge zu d e n im Leitw e r k s t r ä g e r a n g e o r d n e t e n Zwischenhebeln. V o n den Zwischenhebeln führen
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Steuerwerk
407
kurze Stoßstangen zum Antriebshebel des Seitenruders. Der Steuerungsausschlag wird am Hebel der Fußsteuerhebel begrenzt. Die Fußsteuerhebel
können der Größe des Flugzeugführers entsprechend eingestellt werden.
Die Einstellung erfolgt durch Anziehen des abgefederten Paßbolzens und
Verschieben der Fußhebellagerung bis zur entsprechenden Bohrung in der
Gleitschiene (siehe A b b . 11).
A b b . 2 : F u ß s t e u e r h e b e l l a g e r u n g links
3. Quersteuerung
Die Betätigung der Querruder e r f o l g t durch Links- und Rechtsneigung
des Steuerknüppels über Stoßstangen-, Pendel- und Umlenkhebel zu den
Angriffshebeln der Querruder. Die Begrenzung der Querruderausschläge
e r f o l g t durch auf dem Angriffshebel angeordnete Anschläge, die ihrerseits
den Hebelweg durch Anschlag an der Fußbodengurtseite begrenzen.
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408
4. Landeklappenanstellung
Die Anstellung der Landeklappen e r f o l g t über das äußere der beiden
links neben dem Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r . V o m H a n d r a d führt
eine Rollenkette zu der vor dem H o l m t r ä g e r a n g e o r d n e t e n K l a p p e n w e l l e .
Die K l a p p e n w e l l e trägt an ihren Enden Verstellspindeln, die die Drehb e w e g u n g in eine Schubbewegung u m w a n d e l n .
Von der K l a p p e n w e l l e führen Stoßstangen über Umlenkhebel zu den
Angriffshebeln der L a n d e k l a p p e n . Eine besondere A n z e i g e der Landeklappenanstellung e r f o l g t nicht. Es sind lediglich auf der äußeren linken
Landeklappe Sichtzeichen angebracht, an denen der Flugzeugführer die
j e w e i l i g e Landeklappenanstellung ablesen kann.
Abb. 3:
Anordnung
der
Klappenwelle
Bf 109 K-4
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409
5. Höhenflossenverstellung
Die Höhenflosse w i r d durch das innere der beiden links neben dem
Führersitz a n g e o r d n e t e n H a n d r ä d e r in den Grenzen v o n + 1 ° 1 0 ' bis —6°
verstellt. Die Ü b e r t r a g u n g der Bewegung e r f o l g t durch Rollenketten und
Seilzüge zu der am Rumpfendspant a n g e o r d n e t e n Verstellspindel. In die
Verstellspindel ist eine Spindelbremse e i n g e b a u t , die ein selbsttätiges Verstellen der Spindel vermeidet.
Die Anstellung der Höhenflosse w i r d durch Anschläge am Seitenflossenhilfsholm begrenzt.
Die Anzeige e r f o l g t durch ein vor dem H a n d r a d angeordnetes,
mechanisch betätigtes A n z e i g e g e r ä t .
6. Steuerknüppelfeststellung
Der Steuerknüppel und der linke Fußhebel w e r d e n gemeinsam durch
einen Seilzug verzurrt.
N a c h Lösen der Seilverbindung w i r d dieser linksseitig an der Führerr a u m r ü c k w a n d befestigt.
Abb.
4: A n o r d n u n g der Verstellspindel
410
Steuerwerk
Abb. 5: Anordnung der Handräder
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411
II. Aus- und Einbau sowie Einstellung der Steuerung
A. Höhensteuerung
1. Steuerknüppel mit Lagerung
Bei Ausbau des Steuerknüppels ist es z w e c k m ä ß i g , den Führersitz auszubauen.
Stoßstange für Höhensteuerung v o m Hebel trennen. Q u e r r u d e r s t o ß stangen am Angriffshebel lösen. Angriffshebel der Quersteuerung lösen.
Elt-Verbindung der zum Steuerknüppel führenden Elt-Leitung trennen. Danach w i r d der Steuerknüppel v o n seiner Lagerung a b g e b a u t .
A b b . 6:
Steuerknüppellagerung
Der Einbau des Steuerknüppels mit Lagerung e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaues.
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4-12
2. Umlenkhebel im Führerraum
Zunächst w i r d die A b d e c k u n g a b g e b a u t . Danach w e r d e n v o m Umlenkhebel die Stoßstangenanschlüsse getrennt. Der Hebel w i r d nach Lösen des
Lagerbolzens a b g e b a u t .
3. Zwischenhebel mit Massenausgleich
Die Stoßstangenanschlüsse sowie die a b l a u f e n d e n Steuerzüge sind zu
trennen. Danach w i r d die Kronenmutter v o n dem Lagerbolzen gelöst und
$ler Hebel a b g e n o m m e n . Der Schwinghebel mit Ausgleichgewicht w i r d nach
Lösen der Kronenmutter v o n dem Bolzen heruntergezogen.
Abb.
7:
Pendelhebel
u n d S c h w i n g h e b e l mit
für Höhensteuerung
Ausgleichgewicht
Der Einbau w i r d wie f o l g t a u s g e f ü h r t :
Zunächst sind die Hebel an ihren Lagerungen a n z u b a u e n . Hierbei ist zu
beachten, d a ß die Lagerungen der Hebel in einem sauberen, gefetteten
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Steuerwerk
413
Zustand e i n g e b a u t w e r d e n . Danach sind die Stoßstangen und Steuerzüge
anzuschließen. Die Stoßstangenanschlüsse sowie die Hebel und Bolzen sind
o r d n u n g s g e m ä ß zu sichern.
4. Steuerzüge
Die Steuerzüge lassen sich ohne besondere Schwierigkeiten ausbauen.
Beim Einbau ist jedoch zu beachten, d a ß die zusammengehörigen Steuerzüge auf gleiche Länge eingebaut und auf gleiche Spannung gespannt werden. Dieselben müssen ordnungsgemäß in den Preßstofführungen geführt
sein. Die mittels Tensiometer zu messende Spannung der Steuerzüge muß
20 kg b e t r a g e n .
Abb.
5.
8:
S t e u e r z u g mit
Pendelhebel
im
Spannkopf
Leitwerksträger
Die Pendelhebel w e r d e n durch die geöffnete Spornabdeckung ausg e b a u t . N a c h Lösen der Steuerzüge sowie Trennen der zum Höhenruder
führenden Stoßstangen w e r d e n die Hebel nach Lösen des Lagerbolzens a b gebaut.
Beim Einbau ist auf guten Sitz und Sicherung der eingebauten Steuerungsteile zu achten. A b b i n d u n g e n nicht vergessen.
Steuerwerk
414
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A b b . 9: A n o r d n u n g der Steuerung im Leitwerksträger
6. Einstellen des Höhenleitwerkes
a. Allgemeines
Die Einstellung der Höllensteuerung erfolgt nach den in A b b . 28 gemachten A n g a b e n . Kleine Unstimmigkeiten werden an den verstellbaren
G a b e l k ö p f e n der Stoßstangen behoben. Nach erfolgter Einstellung der
Hebel zueinander sind die Stoßstangen und Steuerzüge zu sichern.
Vor Einstellen der Höhensteuerung und Flossenverstellung Flugzeug
in WE-Lage bringen (s. Teil 0 Beiheft 1). Danach wird das Höhenleitwerk
auf seinen richtigen Sitz (Verdrehung) überprüft (Abb. 10).
Der Abstand zwischen den unteren Flächenanschlußbeschlägen
Rumpf sowie den äußeren Höhenruderlagern muß gemessen werden.
am
Abb. 10: Einstellung des Höhen- und Seitenleitwerkes
4-16
Steuerwerk
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An den äußeren Höhenruderlagern und an den Flächenanschlußbeschlägen ist je ein Lot anzubringen. Danach werden die Abstände „ a "
und „ b " gemessen.
Sollten die Abstände nicht gleich sein, wird der Lagerbolzen gelöst
(s. Teil 3 „Leitwerk") und die Höhenflosse so gedreht, bis die Abstände
gleich sind. Danach w i r d der Lagerbolzen wieder eingesetzt und gesichert.
b. Einstellen der Höhenflosse
Die Sehnenlehre wird bei Rippe 1 in Verbindung mit einer Winkelwasserw a a g e aufgesetzt und die Null-Lage der Höhenflosse bestimmt.
Bei Null-Lage der Höhenflosse muß die Anzeige ebenfalls in Null-Stellung stehen. Jetzt w i r d nach Betätigung des Handrades die Anstellung der
Höhenflosse nach beiden Richtungen hin gemessen.
Bei Nichterreichen des vollen Weges sind die Anschläge im Ausschnitt
der Lagerplatte nachzuarbeiten.
c. Einstellen des Höhenruders
Zunächst sind die Pendel- und Umlenkhebel sowie der Steuerknüppel in
die Grundeinstellung zu bringen. Mittelstellung der Hebel sowie des Steuerknüppels im Einstellplan (s. Anlage 4). Das Höhenruder wird nach Aufsetzen
der Sehnenlehre in Null-Stellung gebracht. Null-Stellung des Höhenruders
strak mit der Höhenflosse.
Unstimmigkeiten der einzelnen Hebel untereinander werden durch Verändern der Steuerleitungen ausgeglichen. Jetzt wird mittels Winkelwasserw a a g e der Ruderausschlag nach beiden Richtungen bei 0-Stellung und A n stellung der Höhenflosse gemessen.
Die Ruderausschläge sind dem Einstellblatt zu entnehmen. Bei Nichterreichen der Ruderausschläge w i r d der Anschlag am Steuerknüppel entsprechend nachgearbeitet.
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Steuerwerk
417
B. Seitensteuerung
1. Fußsteuerhebel und Lagerung am Vollgurtkasten
Die Fußsteuerhebel w e r d e n nach Lösen des Bremszylinders und des
Lagerbolzens a b g e b a u t . (ßei A b b a u des Bremszylinders auslaufendes Öl
a u f f a n g e n und Blindkappen aufsetzen )
Danach sind v o n den Hebeln die Seitensteuerzüge sowie die V e r b i n dungsstoßstange zu trennen. Von der Lagerung am Vollgurtkasten sind die
Bolzen zu lösen und d a r a u f die Fußhebellagerung herauszunehmen
Abb. 11:
F u ß h e b e l l a g e r u n g links
Die Fußhebellagerung kann auch mit a n g e b a u t e m Fußsteuerhebel und
Bremszylinder ab- b z w . angebaut w e r d e n . Beim Einbau der Lagerung sow i e der Fußsteuerhebel ist auf ordnungsgemäßen Sitz und Sicherung der
Bauteile zu achten.
418
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2. Steuerzüge
Die viermal links und rechts an der Rumpfseitenwand in Preßstofff ü h r u n g e n geführten Steuerzüge lassen sich nach Lösen der Führungen und
Trennen v o n den Pendelhebeln im Leitwerksträger nach dem Führerraum zu
ohne besondere Schwierigkeit ausbauen.
Beim Einbau ist zu beachten, d a ß die Steuerzüge
den Führungen geführt sind.
ordnungsgemäß in
A b b . 12: A n o r d n u n g der Steuerzüge im Rumpf
3. Pendelhebel im Leitwerksträger
Die Pendelhebel w e r d e n durch die geöffnete Spornabdeckung ausgebaut. N a c h Lösen der Steuerzüge und Trennen der beiden Anschlüsse
an d e n Pendelhebeln oder der beiden Anschlüsse am Seitenruderangriffshebel w i r d der Lagerbolzen der Pendelhebel gelöst.
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419
A b b . 13: Anordnung der Pendelhebel im Leitwerksträger
Beim Einbau d e r P e n d e l h e b e l ist d a r a u f zu a c h t e n , d a ß diese
g ä n g i g , j e d o c h o h n e seitliches Spiel e i n g e b a u t sind.
leicht-
4. Einstellen der Seitensteuerung
Die Einstellung d e r S e i t e n s t e u e r u n g e r f o l g t nach d e n i m Einstellplan g e machten A n g a b e n . Die Ruderausschläge sind d e m Einstellbericht zu entnehmen.
V o r a u s s e t z u n g f ü r d i e g e n a u e Einstellung d e r S e i t e n s t e u e r u n g ist d i e
Einstellung d e r S t e u e r z ü g e a u f gleiche Länge u n d g l e i c h e S p a n n u n g . Die zu
messende S p a n n u n g d e r S t e u e r z ü g e h a t m i t e i n e m T e n s i o m e t e r z u e r f o l g e n
(Spannung d e r S t e u e r z ü g e 20 kg).
Das Spannen d e r S t e u e r z ü g e geschieht durch V e r d r e h e n d e r Spann
m u t t e r . Bei Erreichen d e r e r f o r d e r l i c h e n S p a n n u n g (20 kg) ist die S p a n n m u t t e r durch A n z i e h e n d e r G e g e n m u t t e r z u sichern. Zum Messen d e r Seitenr u d e r a u s s c h l ä g e sind z w e i Lote u n d ein G r a d b r e t t in A n w e n d u n g zu b r i n g e n . Zunächst w i r d d i e Seitenflosse a u s g e l o t e t . V o n d e r M i t t e des o b e r e n
420
Steuerwerk
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Seitenruderlagers w i r d gelotet. Die Lotspitze muß im M i t t e l p u n k t des Meßkreisausschnittes im G r a d b r e t t liegen. Das zweite Lot w i r d an der Hinterkante des Seitenruders a u f g e h ä n g t . Bei Null-Stellung des Ruders muß die
zweite Lotspitze auf dem Null-Strich des G r a d b r e t t e s liegen. Hierbei müssen gleichzeitig die Fußsteuerhebel parallel zur Rumpfstirnwand stehen
( A b b . 10).
Nach Durchtreten der Fußsteuerhebel nach links sowie nach rechts und
Beruhigen des Lotes auf dem G r a d b r e t t w i r d der Seitenruderausschlag v o m
G r a d b r e t t abgelesen. Bei Unstimmigkeiten bei den Ausschlägen sind die A n schläge am Seitenruderangriffshebel sowie die Anschläge an den Fußsteuerhebeln entsprechend nachzuarbeiten bzw. nachzustellen.
Das Hilfsruder des Seitenruders b e d a r f keiner besonderen Einstellung.
Es ist jedoch zu beachten, d a ß bei Null-Stellung des Seitenruders das Hilfsruder ebenfalls in Nullstellung steht. Unstimmigkeiten w e r d e n an dem am
Angriffshebel des Hilfsruders angeschlossenen verstellbaren G a b e l k o p f der
Anschlußstoßstange ausgeglichen.
C. Quersteuerung
1. Ausbau des Zwischenhebels am Rumpf
Die Tragflächenspaltverkleidung ist a b z u b a u e n (s. Teil 1 „ R u m p f w e r k " ) .
Danach sind die an dem Zwischenhebel a n g r e i f e n d e n Stoßstangen zu lösen.
Der Zwischenhebel w i r d nach Lösen des Lagerbolzens aus seiner Lagerung
herausgenommen.
Der Einbau des Zwischenhebels geschieht f o l g e n d e r m a ß e n :
Der Zwischenhebel w i r d mit der Führung am Hebelbock angebaut. Am
hinteren Schenkel des Hebelbockes Abstandsrohr zwischensetzen und Befestigungsbolzen anziehen. Der Hebel muß nach e r f o l g t e m Einbau, leicht zu
b e w e g e n sein. Danach sind die Stoßstangen anzuschließen.
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2. Lagerbock der Zwischenhebel für Quersteuerung und Landeklappenbetätigung im Tragwerk zwischen Rippe 2 und 3
Der Ausbau des Lagerbockes ist nach Ausbau des Wasserkühlers aus der
betreffenden Tragfläche durch das Handloch im Kühlerleitblech möglich. Die
an- und a b l a u f e n d e n Stoßstangen sind zu lösen. Danach w i r d der Lagerbock
durch Lösen der Schrauben a b g e b a u t und aus dem Handloch herausgeführt.
Die am Lagerbock angebauten Hebel können auch einzeln ohne A b b a u des
Lagerbockes a b g e b a u t w e r d e n . Der A u f b a u der Hebellagerungen ist aus
A b b . 14 ersichtlich.
Abb. 14: Hebeilagerung am Lagerbock
Beim Einbau des Lagerbockes ist d a r a u f zu achten, d a ß die Hebel am
Lagerbock leichtgängig a n g e b a u t sind. Danach sind die Stoßstangen f ü r
Q u e r r u d e r und Landeklappen anzuschließen.
422
Steuerwerk
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A b b . 15: A n o r d n u n g des L a g e r b o c k e s zwischen Rippe 2 und 3 im
Flügel
3. Stützhebel zwischen Rippe 5 und 6
Der zwischen den Rippen 5 und 6 a n g e o r d n e t e Stützhebel w i r d nach
ö f f n e n der an linker b z w . rechter Tragflächenunterseite a n g e o r d n e t e n Rüstdeckel a b g e b a u t . N a c h Lösen des durch die Stoßstange hindurchgeführten
Bolzens und Abschrauben der Lagerung v o n der H o l m r ü c k w a n d w i r d der
Stützhebel a b g e n o m m e n .
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A b b . 16: A n o r d n u n g des Stützhebels zwischen Rippe 5 und 6 am H o l m
4. Umlenkhebel zwischen Rippe 8 und 9
Der Rüstdeckel zwischen den Rippen 8 und 9 an der Tragflächenunterseite ist zu öffnen. Danach sind v o m Umlenkhebel die Stoßstangen zu trennen. Nach Lösen v o n vier Schrauben an der Lagerung am Holm w i r d der
Hebel aus der Tragfläche herausgeführt.
Für d e n Einbau des Umlenkhebels ist folgendes zu beachten: Die Hebel
müssen so zueinander stehen, d a ß die beiden H e b e l a r m e einen W i n k e l v o n
112° 30' miteinander b i l d e n , andernfalls w i r d die Verbindungsschraube der
beiden Hebelteile gelöst und beide Hebelteile an der Hirthverzahnung so
versetzt, bis der obengenannte W i n k e l erreicht ist. Danach ist die V e r b i n dungsschraube anzuziehen und durch Splint zu sichern.
424
Steuerwerk
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A b b . 17: A u f b a u und A n o r d n u n g des U m l e n k h e b e l s a m H o l m
zwischen Rippe 8 und 9
5 . Einstellen d e r Q u e r r u d e r
Voraussetzung zur Einstellung sind die Grundeinstellung der Hebel des
Steuerknüppels sowie der Q u e r r u d e r .
Null-Stellung der Q u e r r u d e r strak mit dem Flügel. Gleichzeitig muß der
Auslauf der Landeklappe in Null-Stellung mit dem Auslauf der Q u e r r u d e r in
einer Ebene liegen. Unstimmigkeiten w e r d e n an den verstellbaren G a b e l k ö p f e n der Stoßstangen b e h o b e n . Danach w e r d e n die Querruderausschläge
mittels W i n k e l w a s s e r w a a g e gemessen. Die Ausschläge sind im Einstellbericht
A b b . 28 zu entnehmen.
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Kleine Unstimmigkeiten in den Ruderausschlägen w e r d e n durch Verä n d e r n der Anschläge am Angriffshebel des Steuerknüppels ausgeglichen. Es
ist zu beachten, daß bei erreichten vollen Ruderausschlägen die Anschläge
an der Fußbodenunterseite anschlagen.
6. Einstellen der Hilfsruder
Bei Null-Stellung der Q u e r r u d e r müssen die Hilfsruder in Null-Stellung
stehen. Unstimmigkeiten w e r d e n an den verstellbaren Ösenköpfen der A n griffsstoßstange ausgeglichen. Die Einstellung des Hilfsruders auf 1/2 bzw.
v o l l mitschwingend ist aus A b b . 18 zu entnehmen. Die Stoßstange w i r d an
den verstellbaren Ö s e n k ö p f e n auf die entsprechende Länge eingestellt.
Abb. 18: Hilfsrudereinstellung
2252
8
426
Steuerwerk
Bf 109 K-4.
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D. Landeklappen- und Höhenflossenantrieb
1. Handräder für Landeklappen- und Höhenflossenanstellung
Zunächst sind die Ketten zu entspannen und die V e r b i n d u n g s b o l z e n
zu lösen. Danach w e r d e n die Schrauben im Lagerblech mittels Steckschlüssel
gelöst. Der Steckschlüssel w i r d durch den Durchbruch des Profils hindurchgeführt.
Abb. 19: Zusammenbau der Handräder für Klappen- und Flossenverstellung
Bf 109 K-4
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Steuerwerk
427
Der Zusammenbau der H a n d r ä d e r ist aus A b b . 19 gut ersichtlich. Die
zusammengebauten H a n d r ä d e r w e r d e n zwischen dem Profil an der linken
Rumpfwand und dem Lagerblech hinter d e m Profil am Fußboden aufgesetzt.
Danach sind die Befestigungsschrauben anzuziehen und zu sichern. V o r Auflegen der Rollenketten sind die H a n d r ä d e r auf ihre Leichtgängigkeit zu
prüfen.
2. Antriebswelle für Landeklappenbetätigung im Rumpf
Die v o r d e r e n sowie die hinteren Tragflächenspaltverkleidungen a b nehmen (s. Teil 1 „ R u m p f w e r k " ) . Die Kette entspannen und Verbindungsbolzen aus der Kette herausnehmen. Danach die Kette vom Kettenrad abnehmen. Die in die Tragflächen f ü h r e n d e n Stoßstangen sind zu lösen. Die
Q u e r r u d e r z w i s c h e n h e b e l sind v o n den Hebelböcken abzuschließen. Die
Hebelböcke sind nach Lösen der Sechskantschrauben abzunehmen. V o n der
rechten Lagerung der K l a p p e n w e l l e ist die Abschlußmutter, von der linken
Lagerung die Seegeringsicherung zu lösen. Am H o l m t r ä g e r ist der Stützhebel
der Landeklappenwelle zu lösen. Hierauf w i r d die L a n d e k l a p p e n w e l l e nach
rechts bis zum Kettenrad in die Tragfläche geschoben, bis diese linksseitig
aus der Ö f f n u n g in der Rumpfseitenwand freigeht. Die L a n d e k l a p p e n w e l l e
kann d a n n nach links außen aus der Lagerung an der rechten Rumpfseitenw a n d herausgenommen w e r d e n .
Der Einbau der Landeklappenwelle e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter
Reihenfolge des Einbaues. Die K l a p p e n w e l l e w i r d v o m Rumpfinnern durch
die Lagerbohrung der rechten Rumpfwand geschoben, bis die W e l l e an der
linken Rumpfseite freigeht. Danach w i r d die W e l l e bis durch die Lagerb o h r u n g in der linken Rumpfwand zurückgeschoben. Danach die W e l l e o r d nungsgemäß sichern und auf Leichtgängigkeit ü b e r p r ü f e n .
Steuerwerk
428
A b b . 20:
Bf 109 K-4
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A u f b a u der Klappenwelle
3. Umlenkhebel für Landeklappenbetätigung
Die in den Tragflächen zwischen Rippe 4 und 5 a n g e o r d n e t e n Umlenkw e l l e n sind durch Handlöcher in der Tragflächenunterseite aus z u g ä n g l i : h .
Zunächst sind die Stoßstangen abzuschließen und hierauf nach Lösen von
drei Schrauben der o b e r e Lagerbock v o n der U m l e n k w e l l e zu lösen. Die
U m l e n k w e l l e w i r d danach v o n der Z a p f e n f ü h r u n g des unteren Lagerbocks
a b g e n o m m e n und durch das Handloch aus der Tragfläche herausgeführt.
Der Einbau des
folgendermaßen:
Umlenkhebels
für
Landeklappenbetätigung
geschieht
Der untere Lagerbock w i r d zunächst an der Holmrückseite zwischen
Rippe 4 und 5 befestigt. Danach w i r d die H e b e l w e l l e mit vorher aufgesetztem o b e r e n Lagerbock auf den Lagerzapfen des unteren Lagerbockes gesetzt. N u n w i r d der o b e r e Lagerbock ebenfalls befestigt. Nach Anschrauben
des o b e r e n Lagerbockes ist die Leichtgängigkeit des Umlenkhebels zu überprüfen.
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Steuerwerk
429
A b b . 2 1 : A u f b a u und A n o r d n u n g des U m l e n k h e b e l s für
Landeklappenbetätigung
4. Einstellen der Landeklappen
Voraussetzung zur Einstellung der Landeklappen ist die Null-Lage derselben. Bei Null-Lage der Landeklappe, mittels Einstellehre gemessen, muß
der verstellbare Anschlag (Sechskantschraube), durch Handloch an der
Flächenunterseite zugänglich, an dem Anschlag anliegen. Der Spalt am T r a g flächenanschluß muß bei eingezogenen Landeklappen 2 mm b e t r a g e n . Bei
Null-Stellung der Landeklappen müssen die Spindeln der Klappenwelle g a n z
zurückgedreht sein. Kleine Unstimmigkeiten w e r d e n an den verstellbaren
G a b e l k ö p f e n der Stoßstangen ausgeglichen.
Die Landeklappen w e r d e n mittels H a n d r a d ausgefahren und mit der
W i n k e l w a s s e r w a a g e die Anstellung gemessen. Anstellung der Landeklappen
siehe Einstellbericht (Abb. 26).
430
Steuerwerk
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A b b . 22: Anschlag für Landeklappe
5. Höhenflossenverstellung
Der A u s b a u der zur Höhenflossenverstellung g e h ö r e n d e n Bauteile wie
Ketten- und Seilzüge sowie der Höhenflossenverstellspindel lassen sich ohne
besondere Schwierigkeiten durchführen.
Beim Einbau ist folgendes zu b e a c h t e n :
Die Stellung der Höhenflosse muß mit der A n z e i g e im Führerraum übereinstimmen. Bei Anzeige „ N u l l - S t e l l u n g " w i r d der Spindeltrieb an die HöhenBosse angeschlossen. Danach sind die Rollenketten aufzulegen und die
Höhenflosse auf die beiderseitige Anstellmaße + 1 ° 1 0 ' und —6° zu überprüfen.
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431
I I I . Prüfung und W a r t u n g der Steuerung
Die Bauteile des Steuerwerkes sind auf ihren e i n w a n d f r e i e n A u f b a u sow i e ordnungsgemäßen Sitz und Sicherung sowie auf Freigängigkeit zu überprüfen. A l l e ausgebauten Einzelteile der Steuerung sind vor Einbau gut zu
reinigen und einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen. Toter G a n g in
der Steuerung ist auf Spiel in den Lagerungen zurückzuführen. Jede nicht
e i n w a n d f r e i e Lagerung ist unverzüglich auszubauen und durch neue zu ersetzen. Die Schmierung der Steuerung hat grundsätzlich nach dem Schmierplan zu e r f o l g e n .
Die verstellbaren G a b e l k ö p f e müssen die vorgeschriebene Einschraubtiefe haben. Die Prüflöcher müssen v o n den G e w i n d e n überschnitten sein.
Die Stoßstangen dürfen w e d e r v e r f o r m t noch angescheuert sein. Die Steuerzüge sind auf ihrer ganzen Länge auf Beschädigungen zu untersuchen.
Die G e w i n d e der Verstellspindeln d ü r f e n kein Spiel haben und sind vor
Zusammenbau zu säubern und mit Fett einzusetzen. Nach Zusammenbau der
Verstellspindeln müssen sich diese in ihrer ganzen Länge leicht betätigen
lassen.
Die Rollenketten und Kettenräder haben nach Einbau in einer Ebene zu
liegen und d ü r f e n nicht einseitig auf die Kettenräder a r b e i t e n . Die Kettenenden d ü r f e n nicht auf die Kettenräder a u f l a u f e n . Die Ruder müssen die im
Einstellblatt angegebenen Ausschläge aufweisen. Die Landeklappen sind zu
b e t ä t i g e n . Hierbei ist die richtige Anstellung der Landeklappen sowie der
Kühlerklappen zu ü b e r p r ü f e n .
www.cockpitinstrumente.de
Anlage 4
Abb. 26: Einstellbericht der Steuerung
Werkschrift 2109 K-4
Teil 5
Bf 109 K-4
Flugzeug-Handbuch
Teil 5
Tragwerk
(Stand Oktober 1944)
Ausgabe November 1944
Bf 109 K-4
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Tragwerk
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I. Beschreibung
Das Tragwerk ist f r e i t r a g e n d in
Ganzmetallbauweise ausgeführt und
besteht aus zwei Flügeln, die mit dem Rumpf durch die am Holmträger bzw.
an den Flügelholmen angeordneten Beschläge verbunden sind. Vorne ist
jeder Flügel durch den hinter dem Fahrwerksstrebenkanal angeordneten
vorderen Anschlußbeschlag mit der Anschlußgabel am Fahrwerksbock verbunden.
Die Befestigungsbolzen in den oberen Holmbeschlägen sind als Heißösen zum Anheben des Flugzeuges mittels Heißvorrichtung ausgebildet. Die
vorderen Anschlußbeschläge können nach oben und unten versetzt werden
(Lagerplatten
mit Hirthverzahnung),
wodurch
etwa
vorhandene
Bauungenauigkeiten ausgeglichen werden können.
A b b . 1:
Übersicht
des T r a g w e r k s
506
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Jeder Flügel ist einholmig in Ganzmetallbauweise ausgeführt. Holm und
Beplankung übernehmen gemeinsam die Biegekräfte. Die Verdrehkräfte
werden von der Beplankung a u f g e n o m m e n . Zur Aussteifung dienen Rippen
und Längsprofile. Der H o l m ist als V o l l w a n d t r ä g e r mit Doppel-T-Profil ausgeführt. Die Ober- und Untergurte sind durch beiderseits aufgenietete Duralwinkel gebildet. Die Holmanschlußbeschläge aus Stahl sind mit Holmoberund -untergurt vernietet.
Im hinteren Teil des Flügels ist ein U-förmiger Hilfsholm angeordnet.
Die Rippen sind mit dem Haupt- und Hilfsholm vernietet.
Die Beplankung besteht aus plattiertem Duralblech und ist durch Versenknietung mit dem Haupt- und Hilfsholm sowie den Rippen verbunden.
Die Flügelnase ist durch eine innen aufgenietete Formleiste verstärkt.
An der Hinterkante der Flügel sind im Bereich der Rippen 9 bis 13 die
Q u e r r u d e r und im Bereich der Rippen 4 bis 8 die Landeklappen angeordnet.
Zwischen Rumpf und Landeklappen sind an der O b e r - und Unterseite der
Flügelhinterkante die Kühlerklappen gelagert. Im Bereich der Rippen 8 bis 13
sind an der Flügelnase Vorflügel angebracht. Den äußeren Abschluß der
Fiügel bilden abnehmbare Randkappen, in denen die Kennlichter eingebaut
sind. In der linken Randkappe ist außerdem noch das Staurohr eingebaut.
Alle Einbauten in den Flügeln sind von der Flügelunterseite durch mit Deckeln
und Klappen verschließbare Rüstöffnungen zugänglich.
Zur Aufnahme des Fahrwerks in eingezogenem Zustand ist in der Unterseite jedes Flügels ein Strebenkanal und ein Radausschnitt angeordnet. An
Rippe 6 ist die Restabdeckung für das Fahrwerk schwenkbar gelagert.
Im Bereich der Rippen 8 bis 9 sind im linken Flügel Geräte der Funkanlage FuG 16 ZY mit der an der Unterseite des Flügels herausragenden
Stabantenne eingebaut.
A c h t u n g ! Bei Arbeiten am linken Flügel ist d a r a u f zu achten, daß die
Antenne nicht beschädigt w i r d , gegebenenfalls Antenne ausbauen.
Im hinteren Flügel sind hinter dem
für die Schußwaffenanlage angeordnet.
Strebenkanal die Preßluftflaschen
Im rechten Flügel sind im Bereich der Rippen 9 bis 12 die SauerstoffFlaschen der Höhenatmeranlage eingebaut (s. Teil 9 A).
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A b b . 2 : Linker Flügel o h n e Rüstdeckel
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I I . A b - und A n b a u
1. Flügelrandkappen
Von den Rüstöffnungen an der Randkappenober- und -unterseite die
Stoffzackenscheiben entfernen. Mutter vom Bolzen am Hauptholmbeschlag
lösen. Bolzen nach oben herausziehen und Flügelrandkappe nach hinten
aus der Führungsöse so weit abziehen, d a ß die Leitung für das Kennlicht an
der Lüsterklemme getrennt werden kann.
Beim A b b a u der linken Flügelrandkappe sind außerdem noch die EltLeitung zur Heizung des Staurohres an der Lüsterklemme und die Staurohrleitungen zu trennen. Hierauf Flügelrandkappe abnehmen.
Der A n b a u der Flügelrandkappen e r f o l g t sinngemäß in umgekehrter
Reihenfolge wie der A b b a u . Es ist besonders d a r a u f zu achten, daß die
Schläuche der Meßleitungen nicht klemmen oder knicken und durch Installationsbänder gut befestigt sind.
Abb.
3:
Linke
Flügelrandkappe
und
Anschlußrippe
mit T r e n n s t e l l e n
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2. Flügel
a. Abbau der Flügel
Für den A b b a u eines jeden Flügels werden etwa acht M a n n benötigt.
Vor A b b a u der Flügel ist die Kühlstoffanlage zu entleeren (s. Teil 7 A).
Ferner ist bei A b b a u des rechten Flügels die Sauerstoffanlage zu entleeren. Achtung! Bei Entleeren der Sauerstoffanlage bzw. beim Trennen der
Sauerstoffleitung ist d a r a u f zu achten, daß an den Abblase- bzw. Trennstellen kein Öl oder Fett vorhanden ist, da sonst Explosionsgefahr besteht.
Vor dem Abschließen der Trennstellen zwischen den Flügeln und dem
Rumpf sind die Spallverkleidungen sowie sämtliche Deckel und Klappen des
Rumpfbodens, außer dem Rumpfboden unter dem Kraftstoffbehälter abzubauen (s. Teil 1).
Hierauf die in A b b . 9 angegebenen Verbindungen zwischen Rumpf und
dem betreffenden zum A b b a u gelangenden Flügel trennen.
Anmerkung! Es ist zweckmäßig, vor A b b a u des betreffenden Flügels die
nicht besonders gekennzeichneten Leitungen bzw. Anschlüsse durch kleine
mit Draht zu befestigende Schilder zu kennzeichnen.
Kühlstoffleitungen (Abb. 9/1)
Verschraubungen der Kühlstoffvor- und -rücklaufleitungen an den Stutzen entsichern und lösen.
Landeklappenantrieb (Abb. 9/2;
Die in den Flügel führende Landeklappen-Stoßstange von der Spindel
der Landeklappen-Welle trennen.
Querruderantrieb (Abb. 9/3)
Die in den Flügel führende
zwischenhebel am Rumpf lösen.
Querruder-Stoßstange
am
Querruder-
Seilzug für Fahrwerknotauslösung (Abb. 9/4)
Seil für Fahrwerknotauslösung durch Lösen der Zwischenlaschen trennen.
Kolbenstange des Arbeitszylinders für Fahrwerkbetätigung (Abb. 9/5)
Die Kolbenstange des Arbeitszylinders für Fahrwerkbetätigung von der
Sperrklinke des Federbeinkopfes a b b a u e n .
Anschluß für mechanischen Fahrwerkanzeiger (Abb. 9/6)
Bowdenzug mit Lasche am Federbeinkopf trennen.
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Druckölleitungen für Fahrwerkbetätigung (Abb. 9/7, 9/8)
Die Druckölleitungen für V o r g a n g „Ausschwenken" und für V o r g a n g
„Einschwenken" an den Stutzen des links vorne am Kastenrahmen a n g e o r d neten Verteilers und an den unteren Stutzen der rechts vorne am Kastenrahmen angeordneten Konsole abschließen. Ausfließendes Öl in saubere
Gefäße a u f f a n g e n .
Offene Leitungen vor Verschmutzen schürzen!
Druckölleitungen für Kühlstoffkühlerklappenbetätigung (Abb. 9/9, 9/10)
Die Druckölleitungen für V o r g a n g „ Ö f f n e n " und für V o r g a n g „Schließ e n " v o n den Stutzen der über dem Verteiler angeordneten Konsole (links)
und den beiden oberen Stutzen der rechts vorne am Kastenrahmen a n g e o r d neten Konsole abschließen. Ausfließendes Öl ist in saubere G e f ä ß e aufzufangen. Offene Leitungen vor Verschmutzen schützen!
Elt-Verbindungen (Abb. 9/11)
Elt-Klemmenverbindung am Verteiler am Flügel trennen.
Meßleitungen für Fahrtmesser (Abb. 9/12)
Am linken Flügel die
messers nach Lösen der
schläuche von den aus
Offene Rohrleitungen vor
Staudruck- und statische Druckleitung des FahrtInstallationsbänder durch Abziehen der G u m m i dem Rumpf herausragenden Leitungen trennen.
Verunreinigung schützen.
Preßluftleitungen für Bewaffnung (Abb. 9/13)
Am linken Flügel Preßluftleitungen für Bewaffnung nach Schließen der
Absperrventile an den Preßlufiflaschen trennen.
Elt-Verbindung für FuG ZY (Abb. 9/14)
Elt-Steckerverbindung im Flügelspalt links trennen.
Sauerstoffleitungen (Abb. 9/15)
Nach Entleeren der Sauerstoffanlage durch Öffnen des Fernbedienventiles im Führerraum (rechte Rumpfseitenwand) und Ablassen über das
Atemgerät am rechten Flügel die von den Sauerstoff-Flaschen kommende
Leitung im Flügelspalt abschließen.
Vorderer Anschlußbeschlag am Flügel und Anschlußgabel am Fahrwerksbock (Abb. 9/16)
Nach Abschrauben der Mutter ist der Anschlußbolzen zwischen dem
vorderen Anschlußbeschlag am Flügel und der Anschlußgabel am Fahrwerksbock nach vorne herauszunehmen.
Achtung! Vor dem Lösen der Verbindungsbolzen am oberen und unteren
Anschlußbeschlag am Holm bzw. Holmträger ist der abzubauende
Flügel durch acht Mann zu halten.
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Unterer Anschiußbeschlag am Holm und unterer Anschlußbeschlag am
Holmträger (Abb. 9/17)
Anmerkung!
werden.
Dieser Anschluß
muß vor
dem
oberen
Anschluß
gelöst
Bolzen aus dem unteren cm Hauptholm befindlichen Flügelbeschlag und
dem entsprechenden Anschlußbeschlag am Holmträger lösen.
Oberer Anschlußbeschlag am Holm und oberer Anschlußbeschlag am
Holmträger (Abb. 9/18)
Anmerkung! Vor diesem Anschluß muß der untere Anschluß gelöst werden. Der Bolzen des oberen Anschlußbeschlages am Holm und an dem entsprechenden Anschlußbeschlag am Holmträger w i r d mittels Bolzen-Abziehvorrichtung (s. Teil 9 E) wie nachstehend beschrieben, a b g e z o g e n (s. A b b . 4).
Abb.
4:
H e r a u s d r ü c k e n des o b e r e n F l ü g e l a n s c h l u ß b o l z e n s
mittels A b z i e h v o r r i c h t u n g
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1. Den hohlen Druckbolzen in die untere Brücke einsetzen und am A n schlußbolzenende (nach Abschrauben der Bolzenmutter) ansetzen. Dabei Zugstange durch die Heißöse hindurchführen.
Achtung! Zugstangen haben verschiedene Abstände von Brückenmitte.
2. Druckstück von o b e n auf den Anschlußbeschlag aufsetzen und
Brücke auf die Zugstangen aufsetzen.
obere
3. Muttern auf Zugstangen aufschrauben.
4. Druckschraube mit aufgeschraubter Gegenmutter in die obere Brücke
einschrauben und Gegenmutter mittels Sonderschlüssel a n z i e h e n ; dabei
mit Sechskantschlüssel die Druckschraube festhalten. Durch das Anziehen
der Gegenmutter w i r d der Anschlußbolzen herausgedrückt.
Den abgenommenen Flügel mit der Unterseite nach oben auf Böcke ablegen. Bei A b b a u des linken Flügels auf Stabantenne, auf Flügelunterseite
und auf Staurohr an Randkappe achten!
b. Anbau der Flügel
Vor dem Anschließen der Flügel sind die Anschlußbeschläge am Holmträger und am Flügelholm zu säubern und zu fetten.
Der mit der Unterseite nach o b e n auf Böcken liegende Flügel w i r d von
mindestens acht M a n n a n g e h o b e n , umgedreht und mit den Holmanschlußbeschlägen an die Holmträgerbeschläge gebracht.
A b b . 5:
A n s e t z e n d e s l i n k e n Flügels a n d e n R u m p f
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Zuerst ist der obere Holmanschlußbeschlag mit dem entsprechenden
Anschlußbeschlag am Holmträger durch Einstecken des mit Treibspitze versehenen Anschlußbolzens zu verbinden.
A b b . 6 : Einsetzen des o b e r e n F l ü g e l a n s c h l u ß b o l z e n s
Normalerweise wird der Bolzen mit der Bolzenabziehvorrichtung (siehe
Teil 9 E) eingepreßt. Behelfsmäßig kann der Bolzen auch mittels Gummihammer oder Kupferhammer eingetrieben werden. Beim Eintreiben des Bolzens ist die Ose umzulegen.
Das Einpressen des Bolzens mittels der Abziehvorrichtung ist wie folgt
vorzunehmen:
1. Auf den Anschlußbolzen die Treibspitze aufschrauben und Heißöse
waagerecht legen.
2. Anschlußbolzen fetten und am Beschlag aufstecken.
3. Untere Brücke der Bolzen-Abziehvorrichtung mit Zugstangen von unten
her am Anschlußbeschlag ansetzen und Zugstange dabei durch Heißöse
stecken.
Achtung! Zugstangen haben verschiedene Abstände von Brückenmitte.
4. Obere Brücke von oben auf die Zugstangen aufstecken.
Tragwerk
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5. Druckstück zwischen Bolzen und Druckschraube legen und letztere mit
Sonderschlüssel a n z i e h e n ; dabei ist darauf zu achten, daß die G e g e n mutter nicht an der oberen Brücke anliegt. Dadurch w i r d der Anschlußbolzen in die Beschläge eingepreßt.
6. Treibspitze abschrauben.
7. Bolzenmutter aufschrauben und sichern.
A b b . 7 : Einpressen d e s o b e r e n F l ü g e l a n s c h l u ß b o l z e n s
mittels A b z i e h v o r r i c h t u n g
Darauf ist die V e r b i n d u n g zwischen dem unteren Anschlußbeschlag am
Holm und dem Gegenbeschlag am Holmträger herzustellen (Treibspitze verw e n d e n !).
Sodann den vorderen Beschlag am Flügel mit der Anschlußgabel
Fahrwerkbock verbinden.
A n m e r k u n g ! Der
eine Arbeitslehre auf
Winkelwasserwaage
W a a g e stehen (s. Teil
am
Einstellwinkel des Flügels ist nachzumessen, indem
die Rippe 1 des Flügels gelegt und auf diese eine
aufgesetzt w i r d . Dabei muß der Rumpf genau in
0, Beiheft 1).
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Abb.
Tragwerk
8:
Vorderer
515
Flügelanschlußbeschlag
am
rechten
Flügel
Der Flügel-Einstellwinkel muß bei Rippe 1 bezogen auf die Rumpfachse
1 ° 4 2 ' ± 15' betragen.
Der weitere A n b a u des Flügels an den
umgekehrter Reihenfolge wie der A b b a u .
Rumpf erfolgt
sinngemäß in
Beim Anschließen der Kolbenstange des Arbeitszylinders für die Fahrw e r k b e t ä t i g u n g an die Sperrklinke am Federbeinkopf sind die A n g a b e n im
Teil 2 zu beachten.
Die V e r b i n d u n g der Elt-Leitungen zwischen Rumpf und dem entsprechenden Tragflügel ist nach den Schaltunterlagen vorzunehmen, nach dem A n schließen der Leitungen ist eine Funktionsprüfung des Bordnetzes durchzuführen (s. Teil 9B).
516
Tragwerk
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III. Prüfung
Zum Prüfen der Flügel sind diese nach dem A b b a u mit der Oberseite
auf zwei Abstellböcke zu legen, d a r a u f werden sämtliche Klappen und
Deckel am Flügel a b g e n o m m e n . Die Beplankung darf nicht eingerissen, eingedrückt oder sonst verletzt sein und muß einen gleichmäßigen Farbanstrich
aufweisen (Ausbessern nach L. Dv. 521 3). Die Beplankung muß e i n w a n d f r e i
aufgenietet und spannungslos zwischen den Rippen befestigt sein. Der Überg a n g vom Flügel zur Randkappe muß e i n w a n d f r e i straken.
Alle Einbauten der Flügel sind, soweit sie nicht bereits in ihrer Baugruppe geprüft sind, auf gute Befestigung und einwandfreien Zustand zu
prüfen. Die Profile und Rippen in den Flügeln sowie die Konsolen für die
Flügeleinbauten dürfen nicht eingerissen sein. Die Holmgurte sind nach Bruchstellen oder Rissen zu untersuchen, das Stegblech des Holmes darf keine
Falten w e r f e n und muß spannungsfrei zwischen den Gurten vernietet sein.
Besondere Sorgfalt ist beim Untersuchen der Flügelanschlußbeschläge
aufzuwenden. Die Anschlußbeschläge sind genau nach Rissen zu untersuchen.
Die Verstellrasten am vorderen Anschlußbeschlag dürfen nicht beschädigt
oder ausgebrochen sein. Die Befestigungsschrauben dieses Beschlages müssen fest angezogen und gut gesichert sein. Das Spiel zwischen Kugelring
und Kugel des Gelenklagers darf höchstens 0,025 mm betragen. Die Löcher
des oberen Anschlußbeschlages sind mittels Lehrdorn nachzumessen.
Die Untersuchung der Flügelanschlußbeschläge am Rumpf sind ebenso
sorgfältig nach denselben Grundsätzen wie die Untersuchung der Flügelanschlußbeschläge an den Flügeln vorzunehmen.
Nach A n b a u der Flügel sind die Fiügelanschlußbolzen auf gute Sicherung zu prüfen. Es ist d a r a u f zu achten, d a ß die A u g e n der Rumpfanschlußbeschläge nicht an den A u g e n der Flügelanschlußbeschläge anecken (mittels Fühlerlehre nachmessen!).
Annietmuttern müssen auf festen Sitz und einwandfreien Zustand des
Gewindes geprüft w e r d e n .
Die in die Flügel führenden Steuerungsgestänge, Flüssigkeit, Gas und
Luft führenden Leitungen sind besonders sorgfältig mit ihrer vorschriftsmäßigen Verbindung und Halterung im Flügel zu überprüfen. Besonders
ist bei den flüssigkeits- und gasführenden Leitungen d a r a u f zu achten, d a ß
dieselben nicht beschädigt sind und keine undichten Stellen aufweisen. Die
zur Druckölanlage gehörenden Leitungen mit dem erforderlichen Prüfdruck
sorgfältig auf Dichtheit untersuchen (s. Teil 9 C). Die Elt-Leitungen sind besonders sorgfältig auf vorschriftsmäßige Verbindung der einzelnen Kabelstränge und Halterung im Klemmenverteiler im Flügel links und rechts zu
überprüfen. Die Kabel selbst müssen in den Klemmen fest angeschlossen
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Tragwerk
517
sein und keine Knick- und Scheuerstellen aufweisen. Zur Vermeidung von
Kurzschlüssen und unvorschriftsmäßigen Stromverzweigungen ist nach A n schließen des Tragwerks eine Elt-Isolations- und Funktionsprüfung vorzunehmen (s. Teil 9 B). Ebenso ist eine mehrmalige Funktionsprüfung der übrigen
mit dem Tragwerk in V e r b i n d u n g stehenden A n l a g e n durchzuführen.

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