Schön schlank? Echt krank!

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Schön schlank? Echt krank!
SERIE
Seite 14
Samstag, 28. November 2009
So erkennen Sie
Magersucht
Schön schlank? Echt krank!
100 000 meist junge Frauen leiden an Magersucht –
Diktat der Mode – Lebensgefahr droht
von Constanze Kleis
Ebenso die Stars, die diese
Hohepriesterin der Magerkeit
betreut. Frauen wie Nicole Richie, Paris Hilton, Lindsay Lohan, Liv Tyler, Keira Knightley, Jessica Simpson, Mischa
Barton. „Zoebets“ nennt man
sie. Man erkennt das Klientel
leicht. Weil es nach Zoe-Überarbeitung so ausgemergelt in
der Öffentlichkeit erscheinen,
als wollten es sich um eine
Hauptrolle in einem Spendenaufruf für somalische Notstandsgebiete bewerben.
Ein absurdes Schauspiel,
wie da Menschen, die sich im
Prinzip jeden nur denkbaren
Luxus
leisten
können,
Abend für Abend offenbar
freiwillig hungrig ins Bett
gehen. Und ein gefährliches
dazu. Magere Role-Models
wie die „Zoebets“ gelten
mittlerweile als einer der
Gründe, weshalb Essstörungen wie Magersucht oder
Bulimie, die Ess-BrechSucht, beinahe schon zu den
sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmalen gezählt
werden können. Verkörpern
ihre schmalen Leiber doch
die Hoffnung, dass ein Bodymassindex von unter 18,5 (ab
da beginnt medizinisch gesehen das Untergewicht), ein
Synonym für Erfolg und
Glück, Jugend und Begehrtsein ist. Und die Illusion, dass,
wer seinen Körper kontrolliert, auch sein Leben kontrollieren könne.
Panik vor der Waage
Eine Rechnung, die schon
deshalb nicht aufgehen kann,
weil Darben erstens so viele
Kräfte absorbiert, dass für das
Glück, das angestrebt wird,
ohnehin kein Raum mehr
bleibt. Und zweitens, weil
man bei nichts so schnell die
Kontrolle verliert, wie bei
dem Versuch, seinen Körper
in die Mager-Norm zu zwingen.
Nichts verselbständigt sich
so schnell wie die Panik, zu
dick zu sein. Zum Krankheitsbild von Essstörungen gehört
deshalb, dass es nie genug
oder besser gesagt: nie wenig
genug ist. Selbst Frauen mit
einem BMI von unter 17,5 –
das entspricht einem Gewicht
von ca. 52 Kilo bei einer Körpergröße von 173 cm – leben
noch in dem ständigen Wahn,
zu viel zu wiegen.
„Das Gewicht erfährt eine
Überbewertung, die Gedanken kreisen ständig um Kalorien und die Angst zuzunehmen“, so der Heidelberger
Mediziner
Hans-Christoph
Warum aber die eine magersüchtig wird, während die
andere „nur“ im üblichen betrüblichen Diät-Frust stecken
bleibt? Experten kennen die
Ursachen noch nicht genau.
Sie nehmen ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren
an: Die Verletzlichkeit eines
Menschen, Probleme bei der
Ablösung vom Elternhaus.
Mit einer Magersucht kann
ja nicht nur der Wunsch nach
Kontrolle, sondern auch die
Sehnsucht verbunden sein,
ewig Kind zu bleiben. Eine,
die einem die Magersucht auf
ihre groteske Weise erfüllt:
Bei Untergewicht bleibt irgendwann die Regel aus, die
Lust auf Sex schwindet. Auch
das Streben nach Anerkennung, und sei es nur für die
zweifelhafte „Leistung“, seine
Gefahr in der Pubertät Figur im Griff zu haben, kann
Und laut dem Bundesministe- sich in einer Magersucht ausrium für gesundheitliche Auf- drücken.
So schwierig wie die Ursaklärung besteht bei 14 Prozent der Schülerinnen im Al- chenforschung gestaltet sich
ter zwischen 12 und 20 Jahren gerade bei der Magersucht
ein sehr hohes Risiko für die auch der Ausstieg. Vor allem,
Entwicklung einer Mager- weil es den Betroffenen an
Krankheitseinsicht
fehlt.
Die einzige Möglichkeit, eine Magersucht zu behandeln, ist eine Psychotherapie, um zu lernen, seinen
Was uns krank macht.
Körper wieder richtig wahr
Wie wir gesund werden.
zu nehmen. Eine solche Behandlung bezieht oft die
Letzter Teil
ganze Familie mit ein.
Die Bundeszentrale für
sucht. Gerade die Pubertät gesundheitliche Aufklärung
mit all ihren Unsicherheiten empfiehlt dazu dringend eine
bei der Selbstfindung und der medizinische Betreuung und
übergroßen Sehnsucht, „da- gegebenenfalls eine stationäre
zu“ zu gehören, macht anfäl- Behandlung. Ausdauer und
Geduld braucht man auch.
lig für eine Essstörung.
Eine Studie hat ergeben, Oft müssen mehrere Anläufe
dass es Mädchen – zeigt man gemacht werden.
ihnen schlanke Models –
Angst macht, nicht dem Ideal Essen & brechen
zu entsprechen. Eine Reakti- Immerhin liegt die Rückfallon, die sich dank bildgeben- quote bei der Magersucht bei
der Verfahren sogar im Ge- 50 Prozent. Dabei switcht so
manche vermeintlich von der
hirn nachweisen lässt.
Aber auch Erwachsene sind Magersucht Geheilte in eine
nicht von solcherlei Beein- weit weniger augenfällige Essflussung gefeit. Jede dritte störung um: Die Ess- und
Normalfrau empfindet die Brechsucht. 600 000 BulimiMager-Norm als Diktat zur ker – zu 90 Prozent Frauen
Schlankheit. Weiß man, dass zwischen 18 und 35 Jahren
Mannequins noch vor dreißig soll es in Deutschland geben.
Jahren lediglich acht Prozent Ihr Leben ist ein steter Wechweniger wogen als unsereins sel zwischen Heißhunger-Essund die Differenz heute anfällen, absichtlichem Erbrezwanzig Prozent besteht, chen, rigorosem Fasten. Dazu
kann man sich vorstellen, wie kommt häufig noch ein Megroß der Druck ist. Längst dikamenten-Cocktail aus Abnicht mehr nur auf Jugendli- führmitteln, harntreibenden
Medikamenten, Appetitzügche.
lern und SchilddrüsenhormoHungern mit 40plus
nen.
Anders als bei Magersucht
So stellen Experten in letzter
Zeit einen Anstieg der Essstö- mit ihren sichtbaren Folgen,
rungen bei Frauen weit jen- der notorischen Verweigeseits der Bravo-Generation rung der Nahrung und den
fest. Katrin Seyfahrt konsta- Debatten darüber, dass ein
tiert in ihrem Buch „Der Mensch mit einem Apfel tägTraum von der jungen Figur“ lich leider nicht über die
eine Zunahme von Mager- Runden kommt, fällt die Bulisucht und Bulimie bei Frauen mie oft gar nicht auf.
Die
Betroffenen
essen
ab 40. Ihre Vermutung: Dass
Magerkeit als Synonym für scheinbar normal, sogar eher
Jugend geworden ist. Oder, mehr als andere. Dass sie späwie es eine Betroffene in Ih- ter auf die Toilette hasten, um
rem Buch ausdrückt: „Wenn sich den Finger in den Hals
ich schon alt werde, will ich zu stecken, bekommt ja niewenigstens eine gute Figur mand mit.
Entsprechend hoch ist die
haben.“
Friedrich
zur
verzerrten
Selbstwahrnehmung, der „Gewichtsphobie“. Da die Krankheit bei bis zu 15 Prozent der
Betroffenen tödlich endet, sie
buchstäblich inmitten übervoller Lebensmittelregale verhungern, zählt die Magersucht zu den gefährlichsten
psychischen Erkrankungen.
Nach Angaben des Deutschen Instituts für Ernährungsmedizin (DIET) leiden
in Deutschland über 100 000
Menschen an Magersucht. 95
Prozent davon sind Frauen,
die meisten Betroffenen zwischen 15 und 25 Jahre alt.
Schon in der Grundschule beantwortet jedes zweite Mädchen hierzulande die Frage,
ob es mit seiner Figur zufrieden sei, mit „Nein“.
Fotos: AP / Martin Weis
Manchmal, so behauptet die
amerikanische In-Stylistin Rachel Zoe, würde ihr erst
abends auffallen, dass sie tagsüber nur „eine Grapefruit
und etwas Kaffee“ zu sich genommen habe. Entsprechend
sieht sie aus, als würde sie eng
mit einem Magen-Darm-Virus
zusammenarbeiten.
Vorbild? Ein extrem
schlankes, ja schon
magersüchtiges
Model auf einer
Fashion Show in
New York.
So erkennen
Sie Bulimie
Ess-Brechsucht (Bulimia nervosa)
ist ein Kreislauf aus Diätversuchen,
Essanfällen und selbst ausgelöstem
Erbrechen, um das Körpergewicht
zu reduzieren. Zehn typische Anzeichen, an denen die Krankheit zu
erkennen ist:
A Häufige Heißhungerattacken mit
anschließendem Erbrechen.
A Missbrauch von Abführmitteln
und Appetitzüglern, manchmal in
Verbindung mit übertriebenem
Sportprogramm.
A Panische Angst vor einer Gewichtszunahme.
A Mehrmaliges tägliches Wiegen.
A Übertriebene, zwanghafte Beschäftigung mit dem eigenen Gewicht.
A Depressionen, Schuldgefühle und
Ekel vor sich selbst.
A Erst Diätmaßnahmen, dann regelrechte Fressattacken.
A Einnahme von Abführmitteln soll
das Essen ungeschehen machen.
A Verzehr von übergroßen Mengen
meist kalorienreicher Lebensmittel.
A Aus Angst, zuzunehmen, wird Erbrechen absichtlich herbeigeführt.
Sprechstunde
Hier gibt es Hilfe
Bundesfachverband
Essstörungen, Pilotystraße 6, 80538 München, Tel. (089)
23 68 41 19,
www.bundesfachverbandessstoerungen.de.
Frankfurter Zentrum für Essstörungen, Hansaallee 18, 60322
Frankfurt, Tel. (069) 55 01 76,
www.fz-ess-stoerungen.de.
Balance Beratung und Therapie
bei Essstörungen, Waldschmidtstraße 11, 60316 Frankfurt, Tel.
(069) 49 08 63 30, www.balance-beiessstoerungen-frankfurt.de.
magersucht.de – Selbsthilfe bei
Essstörungen, 60318 Frankfurt am
Main, www.magersucht.de.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, www.hungrig-online.de.
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Unsere Serie „Sprechstunde“ sowie weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.fnp.de/sprechstunde. Dort
ist auch ein Forum eingerichtet:
Betroffene können sich über ihre
Krankheit mit anderen Usern
austauschen.
Forscher suchen
Wege zur Hilfe
Dunkelziffer, frönt manche
Ex-Magersüchtige ihrer Obsession im Geheimen als EssBrechsüchtige. Nur der Körper macht nicht mit bei diesen Tarnversuchen.
Bei Bulimikern kann es zu
Herzrhythmus- und Hormonstörungen
kommen.
Durch das ständige Erbrechen
schwellen die Speicheldrüsen
an, so dass Bulimiker oftmals
regelrechte Hamsterbacken
haben. Die Magensäure gelangt in die Speiseröhre und
kann zu Sodbrennen, Verät-
zungen und Entzündungen
führen.
Verzicht auf Models
Und auf die großen Mengen
an Nahrung, die Ess-Brechsüchtige anfallartig zu sich
nehmen, reagiert der Magen
schon mal mit chronischer
Magenerweiterung bis hin zu
Magenwandperforationen
und –rissen. Daneben können
die zum Teil hoch dosierten
Medikamenten zu Nierenversagen oder Leberschädigung
führen. Wie auch bei der Ma-
gersucht wird auch hier eine
Therapie empfohlen. Ein Königsweg, Essstörungen zu vermeiden, ist aber noch lange
nicht gefunden. Jedenfalls so
lange Modemacher wie Ralph
Lauren weiter die Deutungshoheit über den weiblichen
Körper haben.
Umso löblicher, dass die
„Brigitte“ plant, auf MagerModels zu verzichten. Einfach
keine Frauen mehr zu beschäftigen, die so dünn sind,
dass man ihnen später am
Computer die Schultern von
Die Sterblichkeitsrate ist hoch
Eine frühzeitige Behandlung könnte vielen Magersüchtigen helfen – Therapie dauert Monate
N Von Andreas H. Fritzsche
Magersucht – wer ist gefährdet,
wie wird behandelt? Antworten
von Prof. Dr. Christine Freitag.
Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Frankfurter Uniklinikum.
Wie gefährlich ist Magersucht?
FREITAG: Es ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Die Sterblichkeitsrate ist hoch, wenn die Therapie zu spät beginnt.
Wie könnten diese jungen Menschen
gerettet werden?
FREITAG: Eine frühe Behandlung
könnte vielen helfen. Wenn die Betroffenen aber zwei- oder dreimal
erfolglos behandelt, zu früh aus der
Klinik entlassen wurden oder direkt nach der Entlassung wieder begonnen haben zu hungern, dann
sind die Prognosen sehr schlecht.
Wie schlittert man da überhaupt rein?
FREITAG: Bei Mädchen in der Pubertät ist es zum Volkssport geworden, eine Diät zu machen. Wenn
weitere hinzukommen, ist die Gefahr groß, dass daraus eine Magersucht wird. Es gibt aber auch genetische Risiken.
Wie merken Eltern, dass ihr Kind an
Magersucht leidet?
FREITAG: Am Essverhalten. Wenn zum Beispiel
plötzlich Süßes wie Schokolade oder der Nachtisch
rigoros verweigert, wenn Jugendliche plötzlich zu Vegetariern werden. Das
kombiniert mit dem
Vermeiden von Mahlzeiten ist kritisch.
Wo wenden sich Eltern hin?
FREITAG: An den
Haus- oder Kinderarzt, vor allem, wenn
Magersucht (Anorexia nervosa) ist
die schwerste Form der Essstörung.
Zehn typische Anzeichen, an denen
die Krankheit zu erkennen ist:
A Gegessen wird sehr wenig bis gar
nichts.
A Die winzigen Mahlzeiten werden
streng im voraus durchgeplant.
A Starker Gewichtsverlust durch
Hungern.
A An gemeinsamen Mahlzeiten
wird
nicht
teilgenommen.
A Sportliche Betätigung wird zur
Sucht.
A Bei Mädchen mit Untergewicht
bleibt die Menstruation aus.
A Lust am Sex ist nicht da.
A Rückzug aus der Familie und aus
dem Freundeskreis.
A Man ist stolz darauf, sich so gut
unter Kontrolle zu haben, seinen
Körper absolut zu beherrschen.
A Der Körper wird auch dann noch
als zu dick wahrgenommen, wenn
der Spiegel nur noch Haut und
Knochen zeigt.
sie sich Sorgen machen, es könnte
etwas Organisches dahinter stecken. Bestätigt sich der Verdacht
auf Magersucht, sollte der Rat eines
Kinderpsychiaters eingeholt werden.
Wie läuft die Behandlung ab?
FREITAG: Am Anfang der Krankheit können Ernährungsberatung,
Familientherapien und Gespräche
über das Essverhalten helfen.
Wenn die Jugendlichen Einsehen haben, kann sich das wieder stabilisieren. Wer aber in
zwei Monaten zehn Kilo abgenommen hat,
sieht meist nicht
mehr ein, dass sich
etwas ändern muss.
Dann ist der statioProf. Dr. Christine
Freitag, Direktorin
der Klinik für Psychiatrie am Frankfurter Uniklinikum.
knochig auf rund retuschieren muss, damit es nicht aussieht, als hätte das Shooting
auf einer Krebsstation stattgefunden.
Ein Blick hinter die Kulissen des Mager-Business und
seiner Protagonisten könnte
allerdings auch nicht schaden. Vielleicht würde man
dann endlich verstehen, was
sich hinter Size-Zero verbirgt:
Nicht Glück, Erfolg und Liebe. Sondern einfach Einsamkeit, Verzweiflung und ein
unvorstellbar großer Hunger.
Forschung und Magersucht – hier
gibt es noch viel zu entdecken. Wissenschaftler wollen wissen: Welche
Rolle spielen Hormone? Und welcher Zusammenhang besteht zwischen Magersucht und dem sogenannten Grundumsatz, also der
Energiemenge, die der Mensch zur
Aufrechterhaltung seiner Lebensfunktionen benötigt? Einige Menschen haben einen hohen Grundumsatz und nehmen dadurch sehr
schwer zu. Die Forscher gehen der
Frage nach: Wie kann dieser hohe
Grundumsatz in eine Therapie integriert werden, ohne dem Patienten ein schlechtes Gewissen zu machen, weil er nur schwer zunimmt?
Außerdem ist das Zusammentreffen von Magersucht mit Angst- und
Zwangsstörungen noch wenig erforscht. Das betrifft besonders Patientinnen, die extrem dünn sind
und unter Zwängen leiden. Heute
wird, wenn sich das Gewicht normalisiert hat, die Zwangsstörung
mit Medikamenten bekämpft. Das
trifft auch auf Magersüchtige zu,
die exzessiv treiben: Ohne Medikamente kämen diese Patienten überhaupt nicht zur Ruhe und hätten
extreme Schlafstörungen.
Heute Telefon-Sprechstunde
Heute zum letzten Mal: die Telefonsprechstunde im Rahmen unserer Serie. Heute geht es um das
Thema Magersucht: Prof. Dr.
Christine Freitag sitzt von 11 bis
12 Uhr für Sie an unserem Lesertelefon. Rufen Sie an:
Tel. (069) 7501 4322.
näre Aufenthalt kaum zu vermeiden.
Was wird genau gemacht?
FREITAG: Es gibt einen Essensplan, zur Therapie gehören zudem
Ernährungsberatung, Psycho- und
Familientherapie.
Wollen die Betroffenen das?
FREITAG: Ja, viele sind erschrocken, wie schlecht es ihnen während der Magersucht geht. Das Therapieziel ist, dass sie sagen: Ich
möchte nicht, dass es mir noch einmal so schlecht geht.
Wie lange dauert die Therapie?
FREITAG: Wenn jemand sehr viel
abgenommen hat, muss man mit
drei Monaten rechnen. Danach
folgt mindestens sechs Monate eine
Stabilisierungsphase mit Psychotherapie und ständiger Gewichtskontrolle. Da es sich um ein Suchtverhalten handelt, ist jederzeit ein
Rückfall möglich. Eventuell brauchen die Eltern auch eine Beratung.
Yoga hilft, den eigenen
Körper zu akzeptieren
Eltern können bei Magersucht vorbeugen und ihre Kinder schützen,
indem sie regelmäßig gemeinsam
mit ihnen essen und sie zu gesundem Selbstbewusstsein jenseits gesellschaftlicher Schönheitsideale erziehen.
Darüber hinaus wird Yoga empfohlen, weil es auf sanfte Art hilft,
seinen Körper zu akzeptieren. Es
stärkt außerdem das Selbstwertgefühl und die Muskeln.
Beim sogenannten Hatha-Yoga,
der einzigen Form des Yoga, die
sich mit der Disziplin des Körpers
befasst, lernt man seinen Körper zu
beherrschen, damit sich Geist und
Seele frei entfalten können. Ziel ist
es dabei unter anderem, dass gefährdete Mädchen und Jungen wieder ein Gefühl für den Körper, für
Hunger und Sättigung entwickeln
und ein gesundes Essverhalten erlernen.
Die beste Zeit für Yoga ist übrigens entweder gleich nach dem
Aufstehen oder vor dem Zubettgehen. Yoga-Kurse werden von YogaSchulen, Sport-Studios und Turnvereinen angeboten. Einige Krankenkassen bezahlen Zuschüsse für
die Kurse.
ENDE

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