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Sportökonomik p BA Studiengang VWL BA S di VWL Sommersemester 2012 Prof. A. Prinz Institut für Finanzwissenschaft II Institut für Finanzwissenschaft II Gliederung • 1 Angebot und Nachfrage auf Sportmärkten 1 A b t d N hf f S t ä kt 1.1 Nachfrage nach Sport 1.2 Markt für TV Rechte 1.3 Angebot an Sport (Ligen) 1.4 Zielfunktion der Vereine • 2 Talent und Arbeitsmärkte im Sport p 2.1 Der Wert von Talent im Sport 2.2 Verteilung der Renten • 3 3 Korruption im Sport Korruption im Sport • 4 Doping 4.1 Doping im Leistungssport 4.2 Leistungssteigerung: Faires Training und unfaires Doping? • 5 Subventionen im Profi‐Sport 2 1.1 Nachfrage nach Sport 3 Nachfrage • Die Nachfrage ... Die Nachfrage ... – ist die Menge von Gütern, die Konsumenten zu einem bestimmten Preis bereit sind zu erwerben einem bestimmten Preis bereit sind zu erwerben. – bildet die Zahlungsbereitschaft für ein Gut ab. – wird durch die Nachfragekurve abgebildet. 4 Nachfragekurve • Die Nachfragekurve ... – ist der geometrische Ort aller Mengen, welche die g g , Nachfrager bei alternativ vorgegebenen Preisen maximal nachzufragen bereit sind. g – gibt an, was die Konsumenten eines Gutes bei einem gegebenen Preis zu kaufen planen einem gegebenen Preis zu kaufen planen. – gibt auch den Höchstpreis an, zu dem die Konsumenten bereit sind eine gegebene Menge Konsumenten bereit sind, eine gegebene Menge des Gutes zu kaufen. 5 Nachfragekurve Preis des i d Gutes Menge des g Gutes 6 Nachfragekurve • Die Die Nachfragekurve ist negativ geneigt. Mit Nachfragekurve ist negativ geneigt. Mit steigendem Preis sinkt also die nachgefragte Menge (Gesetz der Nachfrage) Menge. (Gesetz der Nachfrage) • Die Lage der Nachfragekurve wird durch die Determinanten der Nachfrage bestimmt. 7 Determinanten der Nachfrage Determinanten der Nachfrage • Determinanten der Lage der Nachfragekurve sind: – Einkommen – Präferenzen – Angebot und Preis anderer Güter – Erwartungen über Preisentwicklungen – Bevölkerungg 8 Nachfrage nach Sportgütern Nachfrage nach Sportgütern • Sportgüter werden nachgefragt in Form von: d h f i – Dienstleistungen • Entertainment (Stadionbesuche, Rundfunkübertragungen etc.) • Mitgliedschaften in Vereinen, Fitnessstudios etc. Mi li d h f i V i Fi di – Sachgütern: • • • • SSportgeräte ä Bekleidung Nahrungsmittel etc. 9 Nachfrage nach Sportgütern Nachfrage nach Sportgütern In dieser Vorlesung werden die Besonderheiten In dieser Vorlesung werden die Besonderheiten von Sportgütern und die damit verbundenen ökonomischen Zusammenhänge analysiert Das ökonomischen Zusammenhänge analysiert. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem professionellen Mannschaftssport. 10 Nachfrage nach Sportgütern Nachfrage nach Sportgütern • K Konsumenten beziehen aus dem Konsum von t b i h d K Gütern Nutzen. Der Konsum von professionellen Sportereignissen stiftet aufgrund folgender Sportereignissen stiftet aufgrund folgender Besonderheiten Nutzen: –U Unsicherheit über den Ausgang des Spiels bzw. der s c e e übe de usga g des Sp e s b de Meisterschaft (uncertainty of outcome) – Gemeinschaftsgefühl der Fans – Wettbewerb – Siege – Talent der Akteure T l t d Akt – etc. 11 Nachfrage nach Stadionbesuchen 12 Stadionbesuche • D Der Stadionbesuch als Gut hat einige besondere St di b h l G th t i i b d Eigenschaften: – Verkauft Verkauft wird ein Ereignis bestehend aus zwei wird ein Ereignis bestehend aus zwei wichtigen Komponenten: • Unsicherheit über den Ausgang • Spannung – Fankultur und das damit verbundene Verhalten der Fans (Monopolstellung des Vereins) Fans (Monopolstellung des Vereins) – komplementäre Güter wie • Rahmenprogramm p g • Intangibles, wie die Atmosphäre, Identifikation mit den anderen Fans und dem Verein 13 Preisdiskriminierung • Preisdiskriminierung ist ein Instrument zum p Abschöpfen von Konsumentenrenten. • Verschiedene Individuen bzw. Gruppen von Individuen erhalten entsprechend ihren Individuen erhalten entsprechend ihren Zahlungsbereitschaften das gleiche Produkt zu verschiedenen Preisen. h 14 Preisdiskriminierung • EEs wird zwischen drei Grade der Preisdiskriminierung i d i h d i G d d P i di k i i i unterschieden: 1. Preisdiskriminierung Preisdiskriminierung ersten Grades (Perfekte ersten Grades (Perfekte Preisdiskriminierung) • Jede Person muss einen eigenen Preis zahlen. Dieser ist gleich der maximalen Zahlungsbereitschaft der Individuen. der maximalen Zahlungsbereitschaft der Individuen. 2. Preisdiskriminierung zweiten Grades (Nichtlineare Preissetzung) • Die Preise unterscheiden sich in Abhängigkeit von der Di P i t h id i h i Abhä i k it d nachgefragten Mengen. 3. Preisdiskriminierung dritten Grades • Verschiedene Gruppen von Individuen erhalten verschiedene Preise unabhängig von der nachgefragten Menge 15 Preisdiskriminierung ersten Grades Preisdiskriminierung ersten Grades Preis A C B F E D MC D 0 G H MR 16 Preisdiskriminierung ersten Grades Preisdiskriminierung ersten Grades • Vergleich der Renten: V l i hd R t – Monopollösung: • • • • Preis = B, Menge = G Preis = B Menge = G KR = Dreieck ABC PR = Viereck BCDE DWL = Dreieck CEF – Lösung mit Preisdiskriminierung ersten Grades: • Jeder Jeder erhält einen Preis entsprechend seiner erhält einen Preis entsprechend seiner Zahlungsbereitschaft, Menge = H • KR = 0 • PR = Dreieck ADF • DWL = 0 17 Preisdiskriminierung zweiten Grades Preisdiskriminierung zweiten Grades Preis A B D G C E H F J I MC D 0 K L Menge 18 Preisdiskriminierung zweiten Grades Preisdiskriminierung zweiten Grades • Lösung bei Preisdiskriminierung zweiten b i i di k i i i i Grades: – Die Preise variieren für verschiedene Mengenabschnitte, so liegt der Preis im ersten Abschnitt (0 – b h ( K) bei B und für den zweiten )b df d Abschnitt (K – L) bei D. – Renten: • KR = Summe der Dreiecke ABC und CEF • PR = Summe der Vierecke BCHG und EFIH S d i k G d • DWL = Dreieck FJI 19 Preisdiskriminierung dritten Grades Preisdiskriminierung dritten Grades → wird in der Übung analysiert Ü 20 Anteil der Dauer‐ und Tageskarten in der Bundesliga der Jahre 2004 ‐ 2007 21 Preisdiskriminierung beim Verkauf von Eintrittskarten • EEs werden über die Hälfte der verfügbaren Eintrittskarten d üb di Hälft d fü b Ei t itt k t als Dauerkarten bzw. Saisonkarten angeboten • Vorteile für die Vereine – Form der Entkopplung der Einnahmen aus Ticketverkäufen und dem Erfolg der Mannschaft – hohe Einnahmen bereits vor Beginn der Saison hohe Einnahmen bereits vor Beginn der Saison • Vorteile für die Fans – niedrigerer Preis pro Spiel – oft zusätzliche Vorteile (bevorzugter Zugang zu Eintrittskarten für weitere Spiele) • weitere Formen der Preisdiskriminierung: weitere Formen der Preisdiskriminierung: – gesonderte Preise für Kinder und Senioren 22 1.2 Markt für TV Rechte Erlösstruktur 24 Erlösstruktur 25 Erlösstruktur Quelle: UEFA 26 Erlöse aus Rundfunkübertragungen Erlöse aus Rundfunkübertragungen Quelle: DFL 27 Erlöse aus Rundfunkübertragungen Erlöse aus Rundfunkübertragungen Quelle: DFL 28 Markt für TV Rechte Markt für TV Rechte • Ein Großteil der Einnahmen der Ligen bzw. Verbände wird durch den Verkauf von Rundfunk Übertragungsrechten erzielt. • Der Verkauf der Übertragungsrechte kann im Der Verkauf der Übertragungsrechte kann im Wesentlichen entweder durch Einzelver‐ marktung oder durch Zentralvermarktung k h l k erfolgen. 29 Einzelvermarktung der Übertragungsrechterechte • Jeder Verein des Ligaverbandes hat das Recht g g p g die Übertragung seiner Heimspiele eigen‐ ständig zu vermarkten. • Jeder Verein erhält den Marktpreis für seine Jeder Verein erhält den Marktpreis für seine Heimspiele und steht beim Verkauf der Rundfunkrechte in Konkurrenz zu den anderen f k h k Vereinen. 30 Zentralvermarktung der Übertragungsrechterechte • Eine übergeordnete Instanz (Bspw. ein i üb d ( i institutionalisiertes Kartell) vermarktet alle R ht und schaltet somit den Wettbewerb Rechte d h lt t it d W ttb b zwischen den Vereinen aus. • Durch dieses Monopol werden Monopolgewinne realisiert. • Es wird eine geringere Menge an Übertragungszeiten zu einem höheren Preis angeboten. • Einnahmen werden auf die Vereine verteilt. 31 Schematische Darstellung der Zentralvermarktung der Bundesliga DFL ÜR € ÜR € ÜR € Sky WZ Sport1 ARD/ZDF EQ € + € BL € EQ WZ BL WZ werbende Unternehmen BL € EQ G € Fans ÜR – Übertragungsrechte WZ – Werbezeiten EQ – Einschaltquoten BL – Bundesligaübertragungen G – Produkte der werbenden Unternehmen € - Zahlungen 32 Verteilung der Einnahmen der DFL Verteilung der Einnahmen der DFL • Die Deutsche Fußballliga (DFL) verteilt die i h ßb llli ( ) il di Einnahmen vermindert um eine Abgabe an den DFB und um die der DFL entstandenen Kosten an die Bundesligavereine. • Die Vereine erhalten quartalsweise einen g g g gg festen Betrag zuzüglich erfolgsabhängiger Zahlungen (abhängig von der aktuellen Platzierung und der durchschnittlichen Platzierung und der durchschnittlichen Platzierungen der letzten 3 Jahre) 33 Einzel vs. Zentralvermarktung Einzel‐ vs Zentralvermarktung Argument: Einzelvermarktung führt zu starken finanziellen Einzelvermarktung führt zu starken finanziellen Ungleichgewichten. Daraus resultiert dann ungleicher Wettbewerb ungleicher Wettbewerb. 34 Einzel vs. Zentralvermarktung Einzel‐ vs Zentralvermarktung Überprüfung: • Das Argument impliziert, dass Vereine mit Das Argument impliziert, dass Vereine mit größerem Fanpotential den Übertragungs‐ markt allein unter sich aufteilen und die markt allein unter sich aufteilen und die kleineren Vereine kaum die Möglichkeit haben f finanziell lukrative Verträge abzuschließen. ll l k b hl ß 35 Einzel vs. Zentralvermarktung Einzel‐ vs Zentralvermarktung • Die Vermarktung der Heimspiele führt zu positiven Externalitäten der Spitzenvereine zu‐ gunsten der kleineren Vereine • In Deutschland sind Fans stark vereinsbezogen, In Deutschland sind Fans stark vereinsbezogen, somit existiert entsprechend großer Markt für TV Übertragungen für jeden Bundesligaverein Übertragungen für jeden Bundesligaverein • Die Vereine beziehen auch finanzielle Mittel aus anderen Quellen (Ticketverkauf für d Q ll ( i k k f fü Stadionbesuche) 36 Einzel vs. Zentralvermarktung Einzel‐ vs Zentralvermarktung • Das Argument geht von der Annahme aus, g p dass Fans nur hochklassigen Sport sehen wollen und diesen nur bei Spielen von Spitzenmannschaften vermuten Spitzenmannschaften vermuten. 37 Einzel vs. Zentralvermarktung Einzel‐ vs Zentralvermarktung • Fans in Deutschland sind stark vereinsbezogen. • Allerdings sind sie sich anscheinend bewusst, g , dass die Qualität von Spielen nicht nur von der objektiven Qualität der beiden spielenden objektiven Qualität der beiden spielenden Mannschaften abhängt, sondern auch von einer Reihe weiterer Faktoren (Fanpotential der Reihe weiterer Faktoren (Fanpotential der Mannschaften, besondere regionale und sportliche Rivalität stark ungleiche Duelle mit sportliche Rivalität, stark ungleiche Duelle mit Aussicht auf viele Tore) 38 Einzel vs. Zentralvermarktung Einzel‐ vs Zentralvermarktung • Im Argument wird von der Annahme g g g p g ausgegangen, dass sportlicher Erfolg von der finanziellen Situation der Vereine abhängig ist. 39 Einzel vs. Zentralvermarktung Einzel‐ vs Zentralvermarktung • Die Wahrscheinlichkeit sportlichen Erfolg zu i h h i li hk i li h f l haben steigt mit dem Kauf besserer Spieler an. • Aber das Humankapital lässt sich im Fußball g g g nicht zwangsläufig mit gleichen Renditen in verschiedenen Vereinen einsetzen. • Es spielen eine Menge weiterer Faktoren eine Es spielen eine Menge weiterer Faktoren eine Rolle, damit eine Mannschaft sportlichen Erfolg hat Erfolg hat. – Theorie der Teamproduktion 40 Zusammenfassung EEs lassen sich zwei Aspekte unterscheiden: l i h i A kt t h id • Gesamtwohlfahrt: – Es ist nicht klar ob die Summe der Gewinne bei h kl bd d b Einzelvermarktung größer ist als bei Zentral‐ vermarktung. g • Umverteilung und competitive balance: – Zentralvermarktung führt zu Umverteilung und g g dadurch zu einer gleicheren Verteilung der Einnahmen aus dem Verkauf der Rechte. Umverteilung führt zu ausgeglicherem Wettbewerb, allerdings sind die Wettbewerb allerdings sind die Erlöse aus dem Verkauf der Übertragungsrechte nur ein Teil der gesamten Erlöse eines Vereins 41 Preisdiskriminierung • Es gibt Preisdiskriminierung bei Rundfunk‐ g g übertragungen in verschiedenen Ländern der EU. • Dies widerspricht dem Prinzip „single markt Dies widerspricht dem Prinzip single markt for goods and services“. • Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs steht mittlerweile der Preisdiskriminierung mittlerweile der Preisdiskriminierung entgegen. Folgen? 42 1.3 Angebot an Sport (Ligen) Einführung „Team sports require coordination among T t i di ti contesting teams because the main product, a game involves at least two distinct entities ” (Noll, game, involves at least two distinct entities. (Noll 2003) Die Vereine … Die Vereine 1) … müssen sich über die Regeln, deren Durchsetzung sowie Ort und Zeit Ort und Zeit der Spiele der Spiele einigen. 2)) … müssen aushandeln, ob die Spiele , p vermarktet werden und wenn ja, wie die Erlöse und Kosten verteilt werden. 44 Einführung • Verhandlungen dieser beiden Punkte, j p dezentral für jedes Spiel verursacht hohe Kosten (Ineffizienzen). • Anreiz zur Bildung einer Liga: Anreiz zur Bildung einer Liga: „[…] a group of teams that schedules games and develops other policies and rules for the purpose develops other policies and rules for the purpose of determining a champion […]“ (Noll, 2003) 45 Einführung Die Ausgestaltung einer Liga umfasst im p wesentlichen 5 Hauptbestandteile: 1. Austragungsmodus 2 Hierarchie 2. Hi hi 3. Vielfalt 4. Mitgliedschaft 5. Führungsstruktur 46 1 Austragungsmodus einer Liga 1. Austragungsmodus einer Liga Für den Austragungsmodus der Liga lassen sich 2 Varianten unterscheiden: • Jeder gegen Jeden (round robin) – Festlegung eines Spielplans, der bestimmt welche F tl i S i l l d b ti t l h Mannschaften der Liga, wie oft gegeneinander antreten müssen t t ü – balanced oder unbalanced 47 1 Austragungsmodus einer Liga 1. Austragungsmodus einer Liga – Beispiele: • Die Bundesliga ist eine Liga in der jede Mannschaft zweimal gegen jede andere Mannschaft spielen muss. ¾balanced round robin • Die reguläre Saison in der NFL (www.nfl.com) ¾unbalanced round robin 48 1 Austragungsmodus einer Liga 1. Austragungsmodus einer Liga • K.O.‐System (elimination tournament) – Ausscheiden aus dem Wettbewerb, wenn eine , bestimmte Anzahl an Spielen gegen einen Gegner verloren wird – normal ist das Ausscheiden nach einem oder zwei verlorenen Spielen verlorenen Spielen – seeded oder drawn 49 1 Austragungsmodus einer Liga 1. Austragungsmodus einer Liga – Beispiele: • Im DFB Pokal erreichen die Mannschaften die nächste Runde mit einem Sieg. In jeder Runde werden die zu spielenden Partien neu ausgelost (drawn). d u de de ußba e e s e sc a • Endrunde der Fußballweltmeisterschaft • Play‐offs in der NFL • Grand Slam Turniere im Tennis Grand Slam Turniere im Tennis ¾K.O.‐System mit einem Spiel 50 1 Austragungsmodus einer Liga 1. Austragungsmodus einer Liga • In der Regel werden beide Modi kombiniert – In den amerikanischen Ligen wird die Saison als g round robin gespielt. Die Vereine können sich für die Play‐offs qualifizieren, welche dann im K.O.‐ y q , System gespielt werden. – In Europa hingegen werden die nationalen In Europa hingegen werden die nationalen Meisterschaften als round robin und parallel der nationale Pokal im Modus des K O ‐Systems nationale Pokal im Modus des K.O. Systems gespielt. 51 1 Austragungsmodus einer Liga 1. Austragungsmodus einer Liga – Beispiele • In der Fußball Champions League gibt es eine Gruppenphase in der alle Mannschaften aus einer Gruppe jeweils zweimal gegeneinander spielen. Die ersten Beiden einer jeden Gruppe erreichen die nächste Runde, die dann als K.O.‐ System mit 2 Spielen pro Runde gespielt wird. ¾1. round robin Æ 2. elimation tournament 52 Ökonomische Betrachtung der Modi Ökonomische Betrachtung der Modi • Das K.O.‐System … – erhöht die Wichtigkeit eines oder zweier Spiele und generiert so stärkere Nachfrage nach diesen Spielen. – Dies führt allerdings auch dazu, dass viele Teams nur sehr wenige Spiele haben. • Die Kombination beider Modi… – hat den Vorteil, dass zwei Wettbewerbe existieren, welche insgesamt die Nachfrage erhöhen können. 53 Ökonomische Betrachtung der Modi Ökonomische Betrachtung der Modi – Während daraus auch ein Nachteil abzuleiten ist. Es ist ebenfalls möglich, dass die beiden Ligen insgesamt weniger Nachfrage generieren als dies eine einzelne Liga tun wurde. • Schwächere Mannschaften in starken Ligen bevorzugen den round robin Modus, weil bevorzugen den round robin Modus, weil ihnen dort eine gewisse Anzahl an Spielen garantiert wird garantiert wird. 54 2 Hierarchie 2. Hierarchie • Die meisten Ligen sind hierarchisch g organisiert. – Es gibt eine höchste Spielklasse … – und weitere untergliederte niedrigere und weitere untergliederte niedrigere Spielklassen. – Es gibt Unterschiede in der Ausgestaltung des E ibt U t hi d i d A t lt d Zugangs (Auf‐ und Abstieg, Franchise‐Erwerb) zu d Li den Ligen. 55 Ökonomische Betrachtung Ökonomische Betrachtung • Die hierarchische Ligastruktur ist Nachfrage i hi hi h i k i hf induziert: – Identifikation mit lokalen Vereinen (Europa) und Universitäten (Nordamerika), generiert Nachfrage nach Wettbewerb dieser Vereine, auch wenn sie h b bd h nicht in der Lage sind, in der höchsten Spielklasse zu konkurrieren zu konkurrieren. – Größenunterschiede der Märkte für Vereine •A Anzahl der „lebensfähigen“ Vereine ist bei hierarchisch hl d l b fähi “ V i i t b i hi hi h organisierter Ligastruktur höher 56 Ökonomische Betrachtung Ökonomische Betrachtung • Weitere Gründe: – Kleine Vereine in niedrigeren Ligen ziehen Nutzen g g aus Wettbewerben mit Mannschaften aus höheren Ligen, entweder als Freundschaftsspiele g , p oder in Pokalwettbewerben. – Kleine Vereine dienen oft als „Ausbildungsverein Kleine Vereine dienen oft als Ausbildungsverein“ für junge Talente. 57 3 Vielfalt 3. Vielfalt • Sportligen unterscheiden sich auch darin, wie li h id i h hd i i viele Ligen bzw. Divisions es auf jeder Hierarchieebene gibt. • Verschiedene Ligen auf einer Hierarchieebene g werden meist gemeinsam verwaltet. • Der Grund für eine solche Ausgestaltung ist Der Grund für eine solche Ausgestaltung ist die Erhöhung der Nachfrage (mehrere Wettbewerbe auf höchsten Niveau in Wettbewerbe auf höchsten Niveau in verschiedenen Regionen). 58 4 Mitgliedschaft 4. Mitgliedschaft • Ein weiterer wichtiger Aspekt der Liga‐ g g organisation ist die Auswahl der in der Liga antretenden Mannschaften. • Dabei gibt es Unterschiede in der Art des Dabei gibt es Unterschiede in der Art des Zugangs‐ und das Ausscheidens aus einer Liga. 59 4 Mitgliedschaft 4. Mitgliedschaft • Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten wie g g g die Mitgliedschaft geregelt sein kann: – Mannschaften dürfen nur in einer der mehreren Ligen der jeweiligen Hierarchieebene teilnehmen Ligen der jeweiligen Hierarchieebene teilnehmen – Mannschaften dürfen an mehreren Ligen der Hierarchieebene teilnehmen Hierarchieebene teilnehmen 60 4 Mitgliedschaft 4. Mitgliedschaft • Di Die Zulassung mehrerer Mitgliedschaften von Z l h Mit li d h ft Mannschaften führt zu einem ex‐ante nicht bestimmbaren Gesamteffekt auf die Wohlfahrt: – Wert jedes Wettbewerbes kann sinken – Mannschaften konzentrieren sich primär auf einen W ttb Wettbewerb Æ b Æ reduziert die Qualität des anderen d i t di Q lität d d Wettbewerbes und somit die Nachfrage nach diesen – Zulassungsbeschränkungen zu Wettbewerben führen zu g g Teilnahmen weniger Mannschaften. Die Erlöse werden unter diesen Mannschaften aufgeteilt während die nicht teilnahmeberechtigten Mannschaften dieser Erlöse nicht g generieren Æ größere Qualitätsunterschiede in der nicht exklusiven Liga. 61 4 Mitgliedschaft 4. Mitgliedschaft • Standortwechsel (Relocation) … – ist die Möglichkeit von Vereinen ihre Heimatstadt, g , und somit den Markt zu wechseln. – ist eher im Nordamerikanischen Raum zu ist eher im Nordamerikanischen Raum zu beobachten. – wird auch als Drohung verwendet um Interessen wird auch als Drohung verwendet um Interessen gegenüber der lokalen Regierung durchzusetzen. 62 4 Mitgliedschaft 4. Mitgliedschaft • offene und geschlossene Ligen – Die Ausgestaltung des Ligazugangs und des g g g g g Ausscheidens aus einer Liga ist eine Entscheidung mit weitreichenden ökonomischen Implikationen. p 63 4 Mitgliedschaft 4. Mitgliedschaft • Eine offene Liga zeichnet sich durch die g p und Abstieg g Möglichkeit des sportlichen Auf‐ in bzw. aus Ligen aus. • Dies ermöglicht … Dies ermöglicht – eine hohe Konzentration von Vereinen in bestimmten Regionen – auch finanziell schwächeren Vereinen den Aufstieg in eine Top‐Liga 64 4 Mitgliedschaft 4. Mitgliedschaft • In einer geschlossenen Liga besteht nicht die g p g Möglichkeit durch sportlichen Erfolg (Misserfolg) aufzusteigen (abzusteigen). – Der Umzug der Vereine oder das Erweitern der Der Umzug der Vereine oder das Erweitern der Liga sind Möglichkeiten die Zusammensetzung der Liga zu ändern Liga zu ändern. – Ein Draft‐System sorgt für die Verteilung neuer T l t Talente auf die Vereine. f di V i 65 Ökonomische Betrachtung von offenen und geschlossenen Ligen • IIn geschlossenen Ligen ist es möglich lokal den hl Li i ö li h l k l d Wettbewerb zwischen Vereinen zu eliminieren. Dies geschieht durch die Vergabe von exklusiven geschieht durch die Vergabe von exklusiven Gebietsrechten (Schaffung von Monopolen). Das Ziel des Aufstiegs oder des Nicht‐Abstiegs Abstiegs • Das Ziel des Aufstiegs oder des Nicht begründet, mit den dadurch verursachten Folgen (insb. finanzieller Art) größere Anreize für Vereine in offenen )g Ligen sportlichen Erfolg zu haben. ÆVereine in offenen Ligen sind sowohl dem sportlichen als auch dem ökonomischen Wettbewerb stärker ausgesetzt, als Vereine in geschlossenen Ligen. 66 Optimale Ligagröße Optimale Ligagröße Die optimale Größe einer Liga lässt sich mit der g g Hilfe von fünf zu klärenden Fragestellungen lösen. 1 Sind die Vereine lokal als natürliche 1. Sind die Vereine lokal als natürliche Monopole anzusehen? – Wenn Vereine lokal natürliche Monopole sind, kann regional nicht mehr als ein Verein ökonomisch existieren (etablieren). 67 Optimale Ligagröße Optimale Ligagröße 2 Üb 2. Übersteigen die sozialen Erträge eines Vereins die t i di i l Etä i V i di verursachten sozialen Kosten? – Die Betrachtung hier geht über die finanzielle Situation der g g einzelnen Vereine hinaus. – Die Vereine verursachen auch externe Erträge, also Erträge an denen andere Parteien partizipieren (Medien erwirtschaften p p ( Gewinne durch die Berichterstattung über den Verein). – Die Spielergehälter sind oft ökonomische Renten und somit soziale Erträge. g – Das Aufnehmen weiterer Vereine in eine Liga verursacht allerdings auch soziale Kosten. Es verringert die Wahrscheinlichkeit jedes anderen Vereins die Liga zu gewinnen j g g und es verringert c.p. die durchschnittliche Nachfrage nach den anderen Vereinen 68 Optimale Ligagröße Optimale Ligagröße 3. Wie viele Vereine sind finanziell in der Lage in g p der Liga zu spielen? – Die Anzahl und Größe der vorhandenen Märkte aus denen die Vereine ihre Finanzkraft beziehen aus denen die Vereine ihre Finanzkraft beziehen bilden eine Restriktion. – Die Ausgestaltung von Umverteilung zwischen den Die Ausgestaltung von Umverteilung zwischen den Märkten und somit den Vereinen hat einen Einfluss auf die Größe der Liga (offene vs Einfluss auf die Größe der Liga (offene vs. geschlossene Liga). 69 Optimale Ligagröße Optimale Ligagröße 4. Wie groß ist die Angebotselastizität von Talenten? – Es müssen den Vereinen insgesamt genügend Talente zur Verfügung stehen. Talente zur Verfügung stehen. – Somit kann die Anzahl an Talenten die Größe der Liga begrenzen Liga begrenzen. 70 Optimale Ligagröße Optimale Ligagröße • Haben Ligen die optimale Größe? → →Übung! g 71 5 Führungsstruktur 5. Führungsstruktur • Es gibt 2 Ansätze für die Ausgestaltung der g g Führungsstruktur in Ligen: – Joint Venture – Single Entity Single Entity 72 5 Führungsstruktur 5. Führungsstruktur • Joint Venture – Die Vereine werden eigenständig geführt. g gg – Zur Koordination der Ligaaktivitäten gehen die Vereine ein Joint Venture ein Vereine ein Joint Venture ein. – Die operative Leitung wird von einem gewählten Präsidenten übernommen Präsidenten übernommen. – Das höchste Entscheidungsgremium (Vorstand) wird durch Vertreter der Vereine gebildet. i dd hV d V i bild ÆVereine treffen die Entscheidungen 73 5 Führungsstruktur 5. Führungsstruktur • Single Entity i l i – Die Vereine sind ausführende Bestandteile der Liga und somit nicht eigenständig. – Es gibt einen Präsidenten und ein Vorstand. Der Vorstand besteht allerdings aus den Investoren der Liga. – Die Entscheidungen der Liga erfolgen zentral. Die Vereinsverantwortlichen führen diese nur aus. ÆLiga als Unternehmen mit den Vereinen als Abteilungen. 74 Allgemeiner Vergleich der Profi Ligen Allgemeiner Vergleich der Profi‐Ligen Europäisches äi h Modell d ll Nordamerikanisches d ik i h Modell Ziele der Eigner Nutzenmaximierung (auch mit Verlusten) Gewinnmaximierung Organisationsstruktur Offene Liga mit Auf‐ und Abstiegg Geschlossene Liga Anzahl der Mannschaften Hohe Anzahl pro Einwohner Stark begrenzte Anzahl der Mannschaften M h Ligen parallel Mehre Li ll l Nicht in den Ni h i d höchsten hö h Spielklassen Verschiedene V hi d C f Conferences (Divisions) Hierarchischer Aufbau Tiefe Gliederung bis auf Kreisebene Weniger stark ausgeprägt Internationaler Wettbewerb Wichtig für Vereine und g nationale Ligen Nicht vorhanden 75 Vergleich weiterer Eigenschaften Vergleich weiterer Eigenschaften Europäisches Modell äi h d ll Nordamerikanisches d ik i h Modell Spieler drafts Nicht vorhanden Sehr wichtiges Mittel der Wettbewerbsausgeglichen heit Spielertransfers p Spielerverkauf gegen p g g Stark Reglementierter g Ablösezahlungen normaler Verkauf von Spielern gegen Vorgang Ablösezahlungen Kaderbeschränkungen Nicht vorhanden Nicht vorhanden Umfassend genutzt Umfassend genutzt Erlösumverteilung Teilweise Umfassend genutzt Entgeltbegrenzung Teilweise Umfassend genutzt Börsennotierung der Vereine Teilweise Verboten 76 1.4 Zielfunktionen der Vereine 77 Einführung • Professionelle Vereine bzw. deren eigner können im wesentlichen zwei verschiedene Ziele verfolgen: – Maximierung der Gewinne Maximierung der Gewinne – Maximierung des Nutzens (prozentualer Anteil der Si Siege an den gespielten Spielen) d i lt S i l ) – etc. 78 Ein einfaches Modell Ein einfaches Modell 79 Ein einfaches Modell Ein einfaches Modell 80 Gewinnmaximierung 81 Gewinnmaximierung 82 Grafische Darstellung der Gewinnmaximierung R, C C(c, x) R(m, w) xG x 83 Grafische Darstellung der Gewinnmaximierung • In der Abbildung ist der optimale Einsatz von g g Talent dargestellt. Ein gewinnmaximierender Verein wählt den Einsatz von Talent gerade so, dass der Abstand zwischen der Kostenfunktion dass der Abstand zwischen der Kostenfunktion und der Erlösfunktion maximal ist. Dies ist bei gleicher Steigung der Funktionen (Grenzerlös gleicher Steigung der Funktionen (Grenzerlös = Grenzkosten) der Fall. 84 Nutzenmaximierung • Um die Anzahl der Siege zu maximieren kann di hl d i i i k der Verein ebenfalls die dafür optimale Anzahl an Talent auswählen. Vereine sind allerdings durch ihre Einnahmen restringiert. • Nun kann der Verein wählen wie diese Restriktion aussehen soll: – Nullgewinn (keine Verlust) – ein bestimmter Gewinn ein bestimmter Gewinn – ein bestimmter tolerierter Verlust 85 Nutzenmaximierung 86 Nutzenmaximierung 87 Grafische Darstellung der Nutzenmaximierung R, C C(c, x) R(m, w) x1 x0 x2 x 88 Nutzenmaximierung • In der Abbildung sind die drei Fälle dargestellt g g der Nutzenmaximierung dargestellt. Bei einem Talenteinsatz von – x0 einen Nullgewinn einen Nullgewinn – x1 einen positiven Gewinn – x2 einen Verlust erwirtschaften. 89 Vergleich Gewinn‐ und Nutzenmaximierung • Gewinnmaximierende Vereine setzen weniger Talent ein als nutzenmaximierende Vereine. • Beide Zielfunktionen sind einerseits durch die steigenden Kosten und andererseits durch die steigenden Kosten und andererseits durch die mit abnehmender Rate steigenden Erlöse ( (spiegelt die Wichtigkeit der Unsicherheit über l h k h h b den Ausgang der Spiele bzw. der Meisterschaft wider) beschränkt. 90 Gründe für die verschiedenen Zielfunktionen • Eine geschlossenen Liga bewahrt die Mannschaften in hohem Maße vor Wettbewerb von außen. – Verteilung der Talente (Draft‐System) Verteilung der Talente (Draft‐System) – Umverteilung der finanziellen Ressourcen – Restriktionen der Entlohnung der Spieler und der Kadergröße – kein Abstieg 91 Gründe für die verschiedenen Zielfunktionen • Mannschaften in offenen Ligen sind stärkeren h f i ff i i d k Wettbewerb ausgesetzt aufgrund … – der Drohung des Abstiegs und dem damit verbunden Rückgang der Nachfrage. – stärkeren Wettbewerbs um die verfügbaren Talente (kein Draft‐System). – kaum vorhandener Restriktionen der Spieler‐ gehälter und der Kadergrößen – geringerer Umfang der Erlösverteilung 92 Competitive Balance 93 Competitive Balance Competitive Balance „The competitive balance in a sports league […] p ff gp is an important element affecting public interest and the financial health of the industry of professional team sports “ professional team sports. (Késenne 2000) 94 Competitive Balance Competitive Balance • Competitive i i Balance (ausgeglichener l ( li h Wettbewerb) ist in Ligen erreicht, wenn jede Mannschaft in jedem Spiel mit einer Wahr‐ scheinlichkeit von 50 % gewinnt. • In diesem Zustand ist die Unsicherheit über g g p den Ausgang der einzelnen Spiele („uncertainty of outcome hypothesis“) und somit auch der gesamten Meisterschaft am somit auch der gesamten Meisterschaft am größten. 95 Uncertainty of Outcome Uncertainty of Outcome • Hypothese: H th „uncertainty of outcome is necessary if the consumer is to be willing to pay admission to the game” to be willing to pay admission to the game (Rottenberg 1956) • Die Theorie Die Theorie dahinter besagt: – Eine ungleiche Verteilung der Ressourcen führt zu ungleichem Wettbewerb. – Das Interesse der Anhänger wird kleiner, wenn der Ausgang eines Spiels im Vorfeld sicherer wird. – Bestimmte B ti t Umverteilungsmaßnahmen U t il ß h kö können di diese Unsicherheit über den Ausgang von Spielen herstellen. 96 Maß für die Competitve Balance Maß für die Competitve Balance 97 Maß für die Competitve Balance Maß für die Competitve Balance 98 Maß für die Competitve Balance Maß für die Competitve Balance 99 Weitere Competitive Balance‐Maße Weitere Competitive Balance Maße Gini‐Koeffizient Competitive balance ratio Competitive balance ratio Relative Entropy Herfindahl‐Hirschmann Index Strenght difference measured by an Ordered Strenght difference measured by an Ordered Probit model • etc. • • • • • 100 Ein bisschen Empirie Ein bisschen Empirie Verhältnis der Standard Deviation of WPC für 1980 – 1999 für die Premier League, National League und die American League l dd Quelle: Szymanski, Valletti (2005). 101 2 Talent und Arbeitsmärkte im Sport 2 Talent und Arbeitsmärkte im Sport 2.1 Der Wert von Talent im Sport 2.1 Der Wert von Talent im Sport 2.2 Verteilung der Renten 102 Die bestverdienenden Sportler 2009 (in Mio. $) Quelle: forbes.com 103 Die höchsten Spielergehälter im Fußball in der Saison 2009/2010 Quelle: statista.de 104 Die wertvollsten Sport Teams Die wertvollsten Sport Teams Team Wert in Mrd. $ i d $ Erlöse lö 2010 in Mio. $ 20 0 i i $ Manchester United 1,83 459 Dallas Cowboys Dallas Cowboys 1 65 1,65 280 280 New York Yankees 1,6 441 Washington Redskins 1,55 345 New England Patriots 1,36 302 Real Madrid 1,32 563 New York Giants 1,18 230 Arsenal London 1,18 369 New York Jets New York Jets 1 17 1,17 227 Houston Texas 1,15 256 Quelle: forbes.com 105 Die wertvollsten Fußball Teams Die wertvollsten Fußball Teams Team Wert in i Mio. $ Erlöse in lö i Mil. $ Einnahmen in i h i S h ld / Schulden/ Mio. $ Wert Manchester United 1.835 459 150 46 % Real Madrid 1.323 563 130 54 % Arsenal London 1.181 369 102 41 % FC Barcelona 1.000 513 113 0 % Bayern München 990 406 61 14 % FC Liverpool FC Liverpool 822 304 37 47 % 47 % AC Mailand 800 276 41 0 % Juventus Turin 656 285 57 3 % Chelsea London 646 340 73 8 % Inter Mailand 413 276 14 0 % Quelle: forbes.com 106 Die höchsten Einnahmen in der Unterhaltungsindustrie 2010 (in Mio.$) Quelle: forbes.com 107 2 1 Der Wert von Talent im Sport 2.1 Der Wert von Talent im Sport Erklärungsansätze: • Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns (marginal revenue product, MRP‐Theory) • Der Fluch des Gewinners D Fl h d G i • Bieter Kriegg • Der Siegern nimmt alles • Diskriminierung (Alter, Geschlecht, Herkunft usw.) 108 Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns • Die Einnahmen R i i h i im Sport hängen von der h d Siegwahrscheinlichkeit w ab: R(w) • Die Wahrscheinlichkeit zu siegen hängt von g () dem eingesetzten Talent t ab: w(t) • Daher gilt: R(w(t)) • Frage: Wie viel mehr Einnahmen werden Frage: Wie viel mehr Einnahmen werden durch eine zusätzliche Einheit Talent erzielt? • Das Wertgrenzprodukt von einem Sportler ist dessen Anteil an den Gesamteinnahmen 109 Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns 110 Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns • Das Wertgrenzprodukt eines Sportlers hängt p g vom Grenzprodukt und Grenzertrag ab. • Sowohl MP als auch MR, hängen vom aktuellen Niveau an Talent aller Teams ab aktuellen Niveau an Talent aller Teams ab. • Entlohnung nach MRP‐Theorie steckt voller Unsicherheiten. 111 Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns Verträge werden ex‐ante geschlossen. Welche Form wird ein Sportler haben? Wird er sich verletzen? Gibt es neben der Wahl an Siegwahrscheinlichkeit weitere F k Faktoren, die die Einnahmen einer Saison bestimmen? di di Ei h i S i b i ? • Jede einzelne Unsicherheit wird das jeweilige MRP‐Ergebnis beeinflussen. beeinflussen • Teams können sich nur auf Schätzungen verlassen, nicht auf Fakten. Fakten • Die MRP‐Theorie erklärt Löhne aufgrund von erwartetem Wertgrenzprodukt. Wertgrenzprodukt. • • • • 112 Interessante Fragen bezüglich der Gehälter von Sportlern: • Wie können diese hohen Gehälter gerechtfertigt werden? • Wie kann bei gleicher Leistung ein Spieler durch g einen Vereinswechsel sein Gehalt steigern? • Sind die hohen Gehälter für Ticketpreise verantwortlich? • Deckt unsere Bereitschaft so viel für Sportler zu bezahlen perverse Präferenzen auf? bezahlen perverse Präferenzen auf? • Werden Neulinge überbewertet? 113 Anstieg des Gehalts Anstieg des Gehalts • Wie kann das Gehalt von Spielern über einen g g längeren Zeitraum ansteigen, obwohl ihre Kariere eine durchschnittliche Leistung zeigt? • Zusammenhang zwischen Einkommen und Zusammenhang zwischen Einkommen und Erfahrung. 114 Gehälter und Eintrittskarten Preise Gehälter und Eintrittskarten‐Preise • SSteuern Gehälter die Eintrittskarten‐Preise? G häl di Ei i k P i ? • Müssen die Preise für Eintrittskarten erhöht werden, wenn Spieler ein höheres Gehalt verlangen? S i l i höh G h lt l ? • Der Verkauf von Eintrittskarten ist ein Teil von MRP. • Wenn der Wert von verkauften Eintrittskarten steigt, d k f k werden die Spieler anhand ihrer MRP bezahlt. • Ein Anstieg der Gehälter verursacht keine höheren Ei A ti d G hält ht k i höh Preise von Eintrittskarten. Das Gegenteil trifft zu. 115 Verdrehte Präferenzen? Verdrehte Präferenzen? • Deckt unsere Bereitschaft so viel für Sportler k i h f i lf l zu bezahlen perverse Präferenzen auf? • Nicht notwendigerweise: Gehalt Nachfrage nach Lehrern Nachfrage nach Lehrern WS N hf Nachfrage nach Sportler hS l WL SS SL Service 116 Überbewertung junger Sportler? Überbewertung junger Sportler? • TTeilweise deutlich höhere Verträge als Sportler il i d tli h höh V tä l S tl deren Qualität seit Jahren bekannt ist. • Langfristige Verträge. (Diskontierung) L f i i V ä (Di k i ) • Im Durchschnitt werden sich enttäuschende und erfreuliche Talententwicklungen d f l h l kl ausgleichen. • Risky Worker‐Theorie (E. Lazear) 117 Weitere Erklärungsansätze • Neben der MRP gibt es noch andere g p Erklärungsansätze für Spieler‐Gehälter. • Der Fluch des Gewinners • Bieterkrieg Bi ki • Der Siegern nimmt alles (the winner takes all) g ( ) • Diskriminierung (Alter, Geschlecht, Herkunft usw.) ) 118 Fluch des Gewinners Fluch des Gewinners • V Verpflichtung vertragsfreier Spieler ist eine Auktion fli ht t f i S i l i t i A kti • Asymmetrische Informationen bei den Bietern • Informierten Bieter bieten den „wahren Informierten Bieter bieten den wahren“ erwarteten erwarteten MRP. • Uninformierte Bieter bieten mehr/weniger. Uninformierte Bieter bieten mehr/weniger. • Derjenige mit dem höchsten Gebot (der größten Überschätzung des „wahren“ MRP) nimmt den Spieler unter Vertrag. • Kritik: Kaum ein Inputfaktor wird beobachtet wie Sportstars Annahme asymmetrischer Informationen Sportstars. Annahme asymmetrischer Informationen fragwürdig. 119 Bieterkrieg • Spezialfall der MRP‐Theorie. i lf ll d h i • Beispiel: Zwei Vereine bieten um einen Spieler p p der für beide entscheidend ist beim Kampf um y einen Play‐off Platz. • Den Spieler nicht zu verpflichten ist mit hohen Kosten verbunden Kosten verbunden. • Das Talent des Spieler ändert sich nicht, aber di G die Grenzerträge steigen. Den Spieler nicht zu tä t i D S i l i ht verpflichten ist mit Kosten verbunden. 120 Der Siegern nimmt alles Der Siegern nimmt alles 121 Diskriminierung • Trotz identisches Potenzial hinsichtlich der g Produktivität, gibt es Unterschiede in Gehalt und Einstellung. • Alter, Geschlecht, Herkunft. Alter Geschlecht Herkunft • Statistische Diskriminierung. • Diskriminierung von Fans. • Diskriminierung von Besitzern und Di k i i i B it d Teamkollegen. 122 Statistische Diskriminierung • A Angeborenes Talent und Training determinieren das b T l dT i i d i i d sportliche Potenzial. • Wenn die Diskriminierung überall vorhanden ist, haben W di Di k i i i üb ll h d it h b einige Individuen nicht den gleichen Zugang zu Training und Mitgliedschaften und Mitgliedschaften. • Die aktuelle Auffassung in Bezug auf Gehalt und Einstellung baut auf den vergangenen Einschränkungen Einstellung baut auf den vergangenen Einschränkungen hinsichtlich dem Zugang zu Training und Teilhabe auf. • Bei statistischer Diskriminierung wird auch von g „Wahrnehmungsbarrieren“ gesprochen. g p p • Diskriminierung des Grenzproduktes eine Sportler. 123 Fan Diskriminierung Fan Diskriminierung • G Geringere Gehälter und reduzierte Einstellungen i G häl d d i i ll aufgrund bestimmter Eigenschaften des I di id Individuums. • Bigotte Fans zahlen eine Prämie für Spieler bestimmter Herkunft. • Anders: Sie verzichten auf bessere Spieler und akzeptieren die Mannschaft mit geringerer Qualität. • Diskriminierung des Grenzertrages eines p Sportlers. 124 Fan Diskriminierung Fan Diskriminierung • Modell Darstellung Diskriminierung Modell‐Darstellung Diskriminierung € Angebot g S2 MRP + Bonus S1 Tatsächliches MRP S1 S2 Sportler Dienst 125 Diskriminierung der Teams der Teams • Entspricht der Diskriminierung von Fans • Unter Besitzern und Teamkollegen gibt es Unter Besitzern und Teamkollegen gibt es einen Herkunftsbonus. • Erneut: Die Dienste der bevorzugten Spieler E Di Di d b S i l werden eher in Anspruch genommen und sie bekommen ein höheres Gehalt, obwohl ihre aktuelle Leistung nicht ihrem relativen Wert aktuelle Leistung nicht ihrem relativen Wert entspricht. 126 Diskriminierung der Teams der Teams • • In diesem Zusammenhang tragen die Besitzer die Kosten, seit die Fans nur noch in In diesem Zusammenhang tragen die Besitzer die Kosten seit die Fans nur noch in Bezug auf die aktuelle MRP bezahlen. Den grauen Bereich tragen die Besitzer. Nicht möglich sofern die Teams Gewinne maximieren. € Angebot g S2 MRP + Bonus S1 Tatsächliches MRP S1 S2 Sportler Dienst 127 Zusammenfassung • Di Die MRP Theorie ist eine allgemeine und aufschlussreiche MRP Th i i t i ll i d f hl i h Erläuterung der Bezahlung und der Einstellung im Sport. • Die Erklärung vom Fluch der Gewinner zumindest g fragwürdig. • Die Erklärung vom Krieg der Angebote passt nur zu spezifischen Situationen spezifischen Situationen. • Die Erklärung, dass der Gewinner alles bekommt kann für Einzel‐Sportarten hilfreich sein, für Team‐Sportarten jedoch p p j nicht. • Diskriminierung kann eine Vielzahl von Auswirkungen auf die Bezahlung und Einstellung im Sport haben aber die die Bezahlung und Einstellung im Sport haben, aber die Wirtschaftswissenschaften liefern eine begrenzte Einsicht in dieses Themengebiet. 128 Vollständiger Wettbewerb um Talente Vollständiger Wettbewerb um Talente w MC S A W* MRP L* L 129 MRP Theorie und competitive balance MRP‐Theorie und competitive • Annahme: Geschlossene Liga € € MRL(W) MRS(W) MRL*=P* WL = 0 WS = 1 1 MRS*=P* WL*=1‐WS* WL = 0 WS = 1 1 130 MRP Theorie und competitive balance MRP‐Theorie und competitive • Grenzerträge sind für alle Teams gleich. • Ungleichheit in Erträgen führt zu ungleichen Ungleichheit in Erträgen führt zu ungleichen Gehaltskosten • Ungleiche Gehaltskosten führen zu U l i h G h l k füh competitive imbalance • Damit haben Teams aus größeren Märkten größere Einnahmen und bessere größere Einnahmen und bessere Mannschaften 131 2 2 Verteilung der Renten 2.2 Verteilung der Renten • Im vollständigen Wettbewerb werden Sportler anhand von MRP bezahlt. • Bilden die Teams Kartelle und schränken den Wettbewerb um Spieler ein können sie Renten Wettbewerb um Spieler ein können sie Renten von den Spielern abschöpfen. • Beispiele: Draft Systeme, Reserve Clause, Langfristige Verträge, Prä‐Bosman‐Urteil Langfristige Verträge, Prä Bosman Urteil Phase, Salary Caps 132 Draft System Draft System • Teams können der Reihe nach Spieler wählen. • Spieler dürfen nur mit dem Verein einen Spieler dürfen nur mit dem Verein einen Vertrag aushandeln der sie gezogen hat. • Wettbewerbsbeschränkung um junge Spieler. W b bb hä k j S i l • Wird häufig von Teambesitzern mit dem g Argument der Chancengleichheit gerechtfertigt. gerechtfertigt 133 Reserve Clause Reserve Clause • Nach Ablauf eines Vertrages verbleiben die p Rechte an dem Spieler bei dem Verein. • Nach Ablauf eines Vertrages muss der Spieler nicht mehr für den Verein spielen und der nicht mehr für den Verein spielen und der Verein muss ihn nicht mehr bezahlen. • Aber: Der Verein entscheidet über neues Vertragsangebot oder Transfer. Vertragsangebot oder Transfer. 134 Prä Bosman Urteil Phase Prä‐Bosman‐Urteil Phase • V Vergleichbar zur nordamerikanischen reserve l i hb d ik i h clause. l • Auch nach Vertragsende mussten im Falle eines T Transfers Ablösesummen gezahlt werden, denen der f Ablö hlt d d d bisherige Verein zustimmen musste. • Damit konnte dieser einen Transfer verhindern. Damit konnte dieser einen Transfer verhindern • Durch die Zahlung einer Ablösesumme sinkt die MRP des Spielers und damit das Gehalt beim eventuellen des Spielers und damit das Gehalt beim eventuellen neuen Team. • Die Transferzahlung ist somit eine Verschiebung der Die Transferzahlung ist somit eine Verschiebung der Rente vom Spieler zu dessen ehemaligem Verein. 135 Bosman Urteil Bosman‐Urteil • Das sogen. Bosman Urteil wurde vom EuGH g am 15. Dezember 1995 gefällt. • EuGH stellt fest, dass Profi‐Fußballer innerhalb Europas normale Arbeitnehmer im Sinne des Europas normale Arbeitnehmer im Sinne des EG‐Vertrages seien. • Damit gilt die Arbeitnehmerfreizügigkeit. • Damit wurden Ablösesummen nach Damit wurden Ablösesummen nach Vertragsende abgeschafft. 136 Langfristige Verträge Langfristige Verträge • Währende der Phase der reserve clause keine g g g g Notwendigkeit für langfristige Verträge. • Langfristige Verträge sind eine Versicherung gegen das Jährliches Verhandlungsrisiko gegen das Jährliches Verhandlungsrisiko. • Unsicherheiten steigen beim Leistungs‐ oder Verletzungsrisiko • Moral hazard Probleme bei den Spielern. Moral hazard Probleme bei den Spielern 137 Wettbewerbsbeschränkungen beim Kampf um Talente • Draft Systeme, Reserve clause und ähnliche g g Regelungen schränken den Wettbewerb um Talente ein. • In der der extremsten Form kann ein Spieler In der der extremsten Form kann ein Spieler nur noch mit einem Verein verhandeln • Der Verein kann jedoch mit mehreren Spielern verhandeln • Marktform: Monopson 138 Wettbewerbsbeschränkungen beim Kampf um Talente MC w B S A W* w1 C MRP L1 L* L 139 Der Einfluss von Maßnahmen zur Verbesserung der competitive balance auf den Wert von Talent • LLuxus‐Steuer, reicher Teams müssen aufgrund St i h T ü f d ihrer besseren Ausgangssituation eine Steuer bezahlen. bezahlen • Zwischen den Teams. Um die Ungleichheit in den Märkten auszugleichen Einfachstes Beispiel Märkten auszugleichen. Einfachstes Beispiel, jedes Team zahlt den gleichen Anteil seiner Einnahmen in das Verteilungssystem. • Zwischen Spielern und Teams, s.g. Salary Caps. Legt den Anteil der Einnahmen fest den die Teams an die Spieler auszahlen. d l hl • Mindestlöhne 140 Luxus Steuer Luxus‐Steuer • Annahme: Geschlossene Liga € € MRL(W) MRS(W) MRL*=P* WL = 0 WS = 1 1 MRS*=P* WL*=1‐WS* WL = 0 WS = 1 1 141 Einnahmenteilung zwischen den Teams • Annahme: Geschlossene Liga € € MRL(W) MRS(W) MRL*=P* WL = 0 WS = 1 1 MRS*=P* WL*=1‐WS* WL = 0 WS = 1 1 142 Salary caps und competitive und competitive balance • Annahme: Geschlossene Liga € € MRL(W) MRS(W) MRL*=P* MRS*=P* C WL = 0 WS = 1 1 C WL*=1‐WS* WL = 0 WS = 1 1 143 Mindestlöhne MC w B S mw1 mw2 A W* w1 C MRP mw3 L1 L* L 144 Verteilung der Renten und competitive balance Invariance Principle „The distribution of talent in a league is invariant „The distribution of talent in a league is invariant to who gets the revenues generated by players; talent moves to its highest valued use in the talent moves to its highest valued use in the league whether players or owners receive players‘ MRPs.“ l ‘ “ Simon Rottenberg (1956) Simon Rottenberg (1956) 145 Invariance Principle Invariance Principle • D Der Markt für Spieler ist im Gleichgewicht, wenn die M k fü S i l i i Gl i h i h di Grenzerträge der Mannschaften gleich sind. • Im Wettbewerbsmarkt erreichen in diesem Fall die I W ttb b kt i h i di F ll di Gehaltszahlungen an die Spieler ein Maximum. • Wird der Wettbewerb um Spieler eingeschränkt ist dies Wird der Wettbewerb um Spieler eingeschränkt ist dies das Gleichgewicht, in dem die Teambesitzer die größten Renten abschöpfen können. größten Renten abschöpfen können. • Die Gewinnmaximale Anzahl an Talent, ist unabhängig p p davon ob Spieler entsprechend ihrem MRP oder abweichend davon bezahlt werden. 146 Invariance Principle und der Draft Invariance Principle und der Draft • Oh Ohne Draft f würden die Spieler zu dem Verein ü d di S i l d i wechseln, der Ihnen am meisten bezahlt. • Mit Draft beginnen sie bei einem kleineren Team und wechseln dann zu dem Verein, der Ihnen am meisten bezahlt. • Durch ein Draft‐System steigen die Einnahmen der Vereine, denen die Spieler weggekauft werden und die Gehälter der Spieler sinken. • Keine Anzeichen dafür, dass ein Draft‐System die p balance erhöht. competitive 147 Invariance Principle and the reserve clause • A Argument für eine reserve fü i clause: Ohne eine reserve l Oh i clause würden die großen Teams die besten Spieler kaufen und die competitive balance wäre schlechter. kaufen und die competitive wäre schlechter • Die Spieler werden bei dem Verein landen, für den sie den größten Wert haben den größten Wert haben. • Die Vereine werden den durch den Spieler erzeugten Wert nicht nur in Form von Gehalt auszahlen, sondern Wert nicht nur in Form von Gehalt auszahlen, sondern auch in Form von Ablösesumme. • Reserve clause sichert Renten und hat keinen Einfluss auf die competitive balance. 148 MRP Theorie und competitive balance MRP‐Theorie und competitive • Opportunitätskosten der Spieler N, Differenz zwischen P und N können k d l ff h d k sich die Teams aneignen € € MRL(W) MRS(W) MRS*=P* MRL*=P* N WL = 0 WS = 1 1 WL*=1‐WS* WL = 0 WS = 1 1 149 Wettbewerbsbeschränkungen beim Kampf um Talente • Teams versuchen den Wettbewerb um Talente h d b b l einzuschränken, um sich die Renten der Spieler anzueignen. i • Durch den Wegfall dieser Beschränkungen steigen die Spielergehälter. • Wettbewerbsbeschränkungen sind für die Verteilung der Renten von Bedeutung p • Ob sich die Teams oder die Spieler die Renten aneignen, spielt keine Rolle für die competitive balance 150 Das Arbeitsverhältnis im Sport Das Arbeitsverhältnis im Sport 151 Streik & Lockout Streik & Lockout • Drohpunkte für Spieler und Teambesitzer ist p ( ) p nicht zu spielen (Streik) oder nicht spielen zu lassen (Lockout) • In diesem Fall würden die Spieler ihre In diesem Fall würden die Spieler ihre zweitbeste Möglichkeit U realisieren und die Teambesitzer L. b 152 Verhandlung • X ist die Summe die für beide Seiten in einer Saison zu verdienen ist. • Das Ergebnis für beide Seiten: Gewerkschaften: Teambesitzer: U + 0.5 (X – ( U – L)) L + 0.5 (X – U – L) 153 3 Korruption und Betrug im Sport Korruption und Betrug im Sport: Schlagzeilen • UEFA UEFA und FIFA kämpfen mit Vergabe‐Korruption d FIFA kä f it V b K ti (Focus Online, 28.10.10) • Neue Bestechungsvorwürfe gegen Fifa‐ Neue Bestechungsvorwürfe gegen Fifa Funktionäre (Spiegel Online, 29.11.10) • Korruption bei der Fifa? (sueddeutsche.de, Korruption bei der Fifa? (sueddeutsche de 17.10.10) • „Champions League der Wettbetrüger Champions League der Wettbetrüger“ (sportschau.de, 31.01.11 • Wettbetrüger packt aus: WM Wettbetrüger packt aus: WM‐Qualifikation Qualifikation betroffen (Focus Online, 05.01.11) 155 Korruption im Sport Korruption im Sport • Ei Ein Verhalten „von Athleten […], bei dem diese nicht den V h lt Athl t [ ] b i d di i ht d sportüblich hohen Einsatz zur Erringung eines sportlichen Sieges oder Ranges leisten und anderen Athleten diesen vorsätzlich überlassen bzw. • bei der Ausübung eines Amtes durch Funktionsträger […], in dem di diese die ihnen übertragenen Aufgaben bewusst nicht di ih üb t A f b b t i ht entsprechend den Zielsetzungen und moralischen Werten ihres Verbandes, des Wettkampfsports im Allgemeinen und/oder der Gesellschaft in der sich der Sport bewegt versehen Gesellschaft, in der sich der Sport bewegt, versehen, • weil sie hierdurch pekuniäre und nichtpekuniäre Vorteile für sich [oder Dritte] von dem Begünstigten [oder diesem Nahestehenden] erhalten oder erhoffen “ erhalten oder erhoffen.“ Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2) S 263 291 Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291. 156 Grenzfälle • Bsp. „Stallorder Bsp Stallorder“ Æ Sportler verzichtet auf mögliche bessere Platzierung, um seinen Arbeitsplatz zu behalten • Formel 1: verboten und verpönt (2002: GP v. Österreich; Barichello Schumacher) Österreich; Barichello, Schumacher) • Tour de France: erlaubt und akzeptiert (anders als 1904: damals verboten) Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291. 157 Korruption im Sport I (W ttk (Wettkampfkorruption) fk ti ) • SSchiebung von Wettkämpfen hi b kä f („Wettkampfkorruption“) ÆWettbetrug ÆVerzerrung zur Verhinderung von g g Abstieg/Ausscheiden oder zur Sicherstellung von Meisterschaftsgewinn etc. ÆBsp.: Absprachen zwischen / ( „ p Akteuren/Mannschaften (Problem des „Spiels mit angezogener Handbremse“), bewusste g Fehlentscheidungen des Schiedsrichters 158 Korruption im Sport II (Veranstaltungskorruption) • Korruption bei Ausschreibungen („Veranstaltungskorruption“) • Vergabe von Sportgroßevents (Olympische Spiele, Fußball‐WM) Æ Hohes Interesse einiger Staaten, eine Veranstaltung auszutragen h i i i l (wirtschaftliche Bedeutung, Image, Außendarstellung), teilweise sehr unterschiedliche finanzielle Ausstattung der Funktionäre sehr unterschiedliche finanzielle Ausstattung der Funktionäre • Daneben: Wirtschaftskorruption bei Vergabe von Bauaufträgen und Dienstleistungen Æ Hohe wirtschaftliche Bedeutung für einzelne Unternehmung; grundsätzliches Problem in der Bauwirtschaft: Entscheider verfügt über moderates Einkommen vgl. zu der Summe, die eine Unternehmung als Gewinn bei Durchführung des Auftrages erwarten kann erwarten kann 159 Soziale Kosten der Korruption Soziale Kosten der Korruption • Opferkosten ÆNachteile der um Sieg/Austragung gebrachten ÆNachteile der um Sieg/Austragung gebrachten Athleten/Orte Æ ÆNachteile der Sportart (Rückgang h il d S ( ü k Zuschauerinteresse, Nachwuchs, Sponsoren) • Täterkosten ÆB t h ÆBestechungsgelder ld Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291. 160 Ökonomische Analyse Ökonomische Analyse • Opferkosten • Täterkosten • Kosten der Vermeidung von Korruption ÆPrivate Vermeidungskosten ÆKosten der Korruptionsvermeidung und der ÆKosten der Korruptionsvermeidung und der Durchsetzung des Sportrechtssystems ÆSoziale Bestrafungskosten Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und g( ), p p y Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291. 161 Angebot der Korruption (…) Erwarteter Nettonutzen des korrupten Verhaltens von i Wahrscheinlichkeit einer rechtzeitigen“ Bestrafung (0 ‐ Wahrscheinlichkeit einer „rechtzeitigen Bestrafung (0 ‐ 1) Nutzenfunktion des Individuums Pekun. Nettoerfolg korrupten Verhaltens Ef l Erfolgswahrscheinlichkeit der Korruption (0 ‐ h h i li hk i d K i (0 1) Dir. Vorbereitungs‐/Durchführungs‐ /Strafvermeidungskosten von i Pekuniäre Opp.‐kosten von i Nichtpekun. Nutzen aus der Korruption Nichtpekun. Opp.‐kosten von i Finanzielle Strafe/Verlust bei Verurteilung Finanzielle Strafe/Verlust bei Verurteilung Nichtpekun. Nutzenverlust wg. vermind. Reputation bei Verurteilung Quelle: Maennig (2004) nach Becker (1968) 162 Angebot der Korruption • Pekuniärer Nettoerfolg korrupten Verhaltens e u ä e e oe o g o up e e a e s • Erfolgswahrscheinlichkeit der Korruption • Nichtpekuniärer Nutzen aus der Korruption • Wahrscheinlichkeit einer „rechtzeitigen“ Bestrafung • Finanzielle Strafe/Verlust bei Verurteilung Fi i ll St f /V l t b i V t il • Direkte Vorbereitungs‐, Durchführungs‐ oder Strafvermeidungskosten Strafvermeidungskosten • Pekuniäre Opportunitätskosten • Nichtpekuniäre Opportunitätskosten c pe u ä e Oppo u ä s os e • Nichtpekuniärer Nutzenverlust wegen verminderter Reputation bei Verurteilung Quelle: Maennig (2004) 163 Individuelles „Angebot“ und „Nachfrage“ nach Korruption GK d. Korruption (zus. Erwartungsstrafe) Grenznutzen, Grenzkosten Impliziter Preis p der Korruption GN d. Korruption (zus. p ( Bestechungsgelder) Xopt. Ausmaß der Delinquenz 164 Optimales Ausmaß der Korruptionsbekämpfung Soziale Grenzkosten der Korruption, Soziale Grenzkosten der Korruptionsbekämpfung SGK d. Korruptionsbekämpfung SGK d. Korruption p Xopt. Ausmaß der Delinquenz Ausmaß der Korruptionsbekämpfung 165 „Grundzutaten für Korruption Grundzutaten für Korruption“ Corruption = Monopoly+ Discretion Corruption Monopoly+ Discretion ‐ Accountability (K (Korruption = Monopol + Ermessen – i M l E Rechenschaft) Klitgaart (1988), Controlling Corruption, Berkeley, S. 75. Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291. 166 Anfälligkeit des Sports für Schiebung“ Anfälligkeit des Sports für „Schiebung ‐G Geringe Siegprämien i Si ä i ‐ Geringer Prestigegewinn bei Geringer Prestigegewinn bei einzelnem Sieg bzw. geringer g g g Prestigeverlust bei einzelner Ni d l Niederlage ‐ Geringe Bezahlung der Akteure Geringe Bezahlung der Akteure Korruption beim Sumo‐Ringen p g ‐ Traditionelle japanische Sportart mit hoher B Betonung von Ritualen und Integrität Ri l dI iä ‐ Bei Turnieren kann starke Nicht‐Linearität in der Auszahlung der Gegner auftreten: 15 Kämpfe; bei acht oder mehr Siegen Aufstieg, bei weniger Siegen Abstieg p y p ‐ Empirische Analyse: letzte Kämpfe im Turnier, bei denen einer der beiden Ringer erst sieben Siege zu verbuchen hat, werden teilweise verschoben Duggan/Levitt (2002), Winning isn‘t everything: Corruption in Sumo Wrestling American Economic Review 92 (5) 1594 1605 Wrestling, American Economic Review 92 (5), 1594‐1605. Korruption im US College‐Basketball ‐ Sportwetten auf “Spread”, d. h. ob eine Mannschaft mit mindestens x Punkten x Punkten Abstand gewinnt ‐ Asymmetrische Anreize: Spieler wollen Spiel gewinnen, Wetter interessiert, ob “Spread” erreicht wird ‐ führt zu nicht‐linearen Anreizstrukturen bei Erreichen des “Spread”: geringer Unterschied für Spieler, großer Unterschied für die Wetter die Wetter ‐ Bestechung von Spielern, Sieg mit Punktunterschied nicht höher als x ‐1 zu erzielen (“Point Shaving”) ‐ Empirisch: ca. 1% der Spiele weisen Strukturen von Schiebung auf (Borghesi (2008) argumentiert, dass diese Hinweise nicht konkludent sind) Wolfers (2006), Point Shaving: Corruption in NCAA Basketball, American Economic Review 96 (2), 279‐283. Economic Review 96 (2), 279 283. Borghesi (2008), Widespread Corruption in Sports Gambling: Fact or Fiction? Southern Economic Journal 74(4), 1063‐1069. Maßnahmen gegen Korruption Maßnahmen gegen Korruption Höhere Strafen für Bestochene? Höhere Strafen für Bestechende? Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit? Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit? Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291. N il /Wi Neilson/Winter (1997), On criminals‘ risk attitudes, Economics Letters, 55, S. 97‐102. (1997) O i i l‘ ik i d E i L 55 S 97 102 170 Maßnahmen gegen Korruption Maßnahmen gegen Korruption Maßnahmen zur Verringerung von Renten (Veranstaltungskorruption) ß h ( l k ) ÆAufweichung des unilateralen Monopols durch Produktwettbewerb ? ÆVersteigerung der Ausrichtung ? ÆVersteigerung der Ausrichtung ? Æ höhere Beteiligung der Sportverbände etc. an Fernseh‐ und Marketingerlösen ? Maßnahmen zur Verringerung von Renten (Wettkampfkorruption) ÆWiedereinführung der Amateurbestimmungen? ÆWiedereinführung der Amateurbestimmungen? Æ Verbot von Sportwetten? Æ Verbesserung der Trainingsbedingungen, bessere medizinische Betreuung? g g g g , g Æ Verbesserung legaler Alternativen der pekuniären/nicht‐pekuniären Einkommenserzielung? Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Ö Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291. 171 Maßnahmen gegen Korruption Maßnahmen gegen Korruption Maßnahmen zur Erhöhung der Rechenschaft ß h h h d h h f Æklarer Verhaltenskodex? ÆMehrschichtigkeit des Kontrollsystems? ÆMehrschichtigkeit des Kontrollsystems? Æunabhängige Beschwerdeinstanzen? Æ unabhängige Untersuchungsinstitutionen? Æbedingte Aufweichung der Prinzipien von Vertraulichkeit und geheimer Wahlen? Maßnahmen zur Verringerung der Ermessensspielräume , p , g Æeinfache, transparente, schnell nachvollziehbare Entscheidungen? Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291. 172 Maßnahmen gegen Korruption Maßnahmen gegen Korruption Bezahlung der Funktionäre und Athleten zu Effizienzlöhnen, wobei Teil der hl d k d hl ff l h b ld Entlohnung als Altersrente einbehalten wird? p j g ÆGleicht die Kosten der entdeckten Korruption von jungen und alten Funktionären an: Verlust des Erwerbseinkommens bzw. Verlust der Altersversorgung Sonstige Maßnahmen Æ Veränderung der Korruptionsmentalität mit glaubwürdigen Maßnahmen? g p g g Æ Jobrotationen/Begrenzung von Amtszeiten? Æ Erhöhung der Anzahl von Entscheidungsträgern? Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291. 173 4 Doping im Sport 4 Doping im Sport • 4.1 Doping im Leistungssport • 4.2 Leistungssteigerung: Faires Training und 4.2 Leistungssteigerung: Faires Training und unfaires Doping? 174 Doping • Bereits in der Antike Fälle von Doping i i d ik ll i überliefert (Bsp. Olympische Spiele) • Doping bei Mensch und Tier (Pferde, , ) Brieftauben, Rennhunde) • In Deutschland: Einnahme von Dopingmitteln kein Straftatbestand; Verschreiben kein Straftatbestand; Verschreiben, Inverkehrbringen, Anwenden bei Dritten sowie Besitz einer nicht geringen Menge sowie Besitz einer nicht geringen Menge dagegen strafbar 175 Definition Doping Definition Doping • „Nutzung leistungssteigernder Substanzen im Sport“ N t l it t i d S bt i S t“ • „[T]he administration or use of exogenous substances in an abnormal form or wayy to healthyy p persons where the onlyy goal is to achieve an artificial and unfair improvement of the performance of the athlete“ (Europaparlament 1963) • „[Doping] ist die Verwendung von Substanzen aus [Doping] ist die Verwendung von Substanzen aus verbotenen Wirkstoffgruppen und von verbotenen Methoden mit dem alleinigen Ziel der künstlichen und unfairen Leistungssteigerung für den Wettkampf“ f i L it t i fü d W ttk f“ (Europarat u.a.) • „[U]se or „[U]se or attempted use of a prohibited a prohibited substance or a a prohibited method“ [specified in a so‐called „Prohibited List“] (aktuelle Definition des IOC) 176 Negativlisten • Abgrenzung der unerlaubten Substanzen und Methoden durch Aufstellen von „Negativlisten“ • Genau die in diesen Listen aufgeführten Genau die in diesen Listen aufgeführten Substanzen etc. sind nicht erlaubt • Verbotene Wirkstoffgruppen: Stimulanzien, Narkotika, Anabolika, Diuretika, Peptid‐ und Narkotika, Anabolika, Diuretika, Peptid und Glykoproteinhormone 177 Anti Doping Agenturen Anti‐Doping Agenturen • • • • Nationale Anti‐Doping Agentur (NADA) N ti l A ti D i A t (NADA) Gegründet 2002 Stiftung bürgerlichen Rechts Getragen von Bund, Ländern, Sport und Wi h f Wirtschaft • World Anti‐Doping Agency (WADA) • Gegründet 1999 • Finanziert von Staaten und Olympischer Bewegung 178 Rekorde und Rekordentwicklung: Leichtathletik Männer Disziplin Erster Rekord Jahr Aktueller Rekord Jahr Verbesserung in % 10,8 s 10,8 s 1891 9,58 s 9,58 s 2009 11,2 31:40,0 min 1884 26:17,53 min 2005 16,6 Weitsprung 7,21 m 1884 8,95 m 1991 24,1 Hochsprung 1,97 m 1885 2,45 m 1993 24,4 Marathon 3:03:05 h 1896 2:03:59 h 2008 32,5 Kugelstoßen 14,32 m 1893 23,12 m 1990 61,5 Diskuswerfen 34,04 m 1896 74,08 m 1986 117,6 100 m Lauf 10.000 m Lauf 179 Rekorde und Rekordentwicklung: Leichtathletik Frauen Disziplin Erster Rekord Jahr Aktueller Rekord Jahr Verbesserung in % 100 m Lauf 13,8 s 1911 10,49 s 1988 24,0 400 m Lauf 1:12,5 min 1914 47,60 s 1985 34,3 Weitsprung 5,00 m 1914 7,52 m 1988 50,4 Hochsprung p g 1,41 m , 1910 2,09 m , 1987 48,2 , 3:40:22 h 1926 2:15:25 h 2003 38,6 Kugelstoßen 8,32 m 1920 22,63 m 1987 172,0 Diskuswerfen 24,90 m 24,90 m 1922 76,80 m 76,80 m 1988 208,4 Marathon 180 Rekorde Frauen in % der Rekorde Männer Disziplin Erster Rekord Aktueller Rekord 100 m Lauf 78,3 93,2 Weitsprung 69,3 84,0 Hochsprung 71,6 85,3 Marathon 83,1 91,6 Kugelstoßen 58 1 58,1 97 9 97,9 Diskuswerfen 73,1 103,7 181 Goldman Dilemma I Goldman Dilemma I • Umfrage unter 250 Erwachsenen in Australien • „Would you take an illegal performance enancing drug that was undetectable … • …and guaranteed you would win an Olympic gold medal, if it d d ld i Ol i ld d l if i would kill you in five years?“ Yes: N No: 2 Personen 248 P 248 Personen Quelle: Connor/Mazanov (2009), Would you dope? A general population test of the Goldman dilemma, Br J Sports Med 43, S. 871 f. 182 Goldman Dilemma II Goldman Dilemma II • U Umfrage unter 198 US‐Spitzensportlern (Läufer, Schwimmer, f 198 US S i l (Lä f S h i Gewichtheber etc.) • Scenario I: „You are offered a banned performance‐enhancing substance with two guarantees: 1) You will not be caught. 2) You will win. Would you take the substance?“ Yes: No: 195 Sportler 3 Sportler Quelle: Bamberger/Yeager (1997), Over the edge, Sports Illustrated 86(15), S. 60 ff. 183 Goldman Dilemma III Goldman Dilemma III • Scenario II: „You are offered a banned performance‐enhancing substance ff d b d f h b with two guarantees: 1) You will not be caught. ) g 2) You will win every competition you enter for the next five years, and then you will die from the side effects of the substance. Would you take it?“ ld k i ?“ Yes: Yes: No: 103 Sportler 103 Sportler 95 Sportler Quelle: Bamberger/Yeager (1997), Over the edge, Sports Illustrated 86(15), S. 60ff. 184 Doping als Rational Choice Problem Doping als Rational Choice‐Problem Entscheidung für oder gegen Doping als individuelle Entscheidung für oder gegen Doping als individuelle Kosten‐Nutzen‐Abwägung Kostenkomponenten: ‐ Gesundheitsschädigungen ‐ Kosten für Dopingmittel Nutzenkomponenten: ‐ Siegprämien ‐ Werbeverträge ‐ Nicht‐monetäre Erträge (Ruhm) 185 „Doping‐Game Doping Game“ Phase I Doping (ja/nein)? Phase II Saison Phase III Dopingkontrolle Entdeckungs‐ g wahrscheinlichkeit (0 < p < 1) Phase IV Siegprämien Keine Prämien bei entdecktem Doping 186 Spieltheoretische Analyse Spieltheoretische Analyse Sportler 2 Dopen Nicht Dopen (A, B) (C, D) Nicht Dopen Sportleer 1 Dopen (E F) (E, F) (G, H) (G, H) Der erste Wert entspricht dem Nutzenniveau von Sportler 1, der zweite Wert dem Nutzenniveau von Sportler 2. 187 Spieltheoretische Analyse: Gefangenendilemma Sportler 2 Dop pen N Nicht Dope en Sp portler 1 Dopen Dopen Nicht Dopen p (5 5) (5, 5) (10 1) (10, 1) (1, 10) (7, 7) Der erste Wert entspricht Auszahlung (Nutzen) von Sportler 1, der zweite Wert Auszahlung (Nutzen) von Sportler 2. 188 Spieltheoretische Analyse: Gefangenendilemma Sportler 2 A > B > C > D und (A + D)/2 < B Do open N Nicht Dop pen Sportler 1 p Dopen Nicht Dopen (C C) (C, C) ((A, D) , ) (D, A) (B, B) Der erste Wert entspricht Auszahlung (Nutzen) von Sportler 1, der zweite Wert Auszahlung (Nutzen) von Sportler 2 der zweite Wert Auszahlung (Nutzen) von Sportler 2. 189 Spieltheoretische Analyse: Erweiterungen • Spiel Spiel mit Wiederholungen mit Wiederholungen • n‐Personen‐Spiel • Aufhebung der Symmetrie‐Annahme ( (Talentverteilung, Wirkung/ Möglichkeit des g, g/ g Doping, Aufdeckungswahrscheinlichkeit) 190 Anreize zum Dopen steigen c. p., wenn… • Unterschied der Siegesprämien zwischen erstem und zweitem Platz sich erhöht • Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, sinkt • die wahrgenommenen Gesundheitskosten des di h G dh i k d Doping sinken • Anzahl der Wettkämpfe in einer Saison steigen Quelle: Eber (2006), Doping, in: Andreff/Szymanski (Hg.), Handbook on the Economics of Sport, 774f. Handbook on the Economics of Sport, 774f. 191 4.2 Leistungssteigerung: Faires Training und unfaires Doping? 192 Gladiator Prinzip Gladiator‐Prinzip • „Winning isn‘t everything, it is the only thing“ ( (Vince Lombardi) ) • Zuschauer und Wirtschaft honorieren nur Siege(r) ohne das Zustandekommen von Siege(r), ohne das Zustandekommen von Siegen zu hinterfragen (willentliche Ignoranz) • Zuschauermassen verhalten sich anders als der Zuschauer als Einzelner (Le Bon) der Zuschauer als Einzelner (Le Bon) 193 Tribünen Effekt Tribünen‐Effekt • „Jeder einzelne strebt nach dem Ziel Z; aber d i l b hd i l b gerade dadurch, dass alle danach streben, tritt ein ganz anderer, eigentlich von keinem einzelnen gewünschter Effekt E ein“ (Grass und Stützel 1989, S. 158). • Beispiel: Verhalten auf der Tribüne eines p Stadions während eines Fußballspiels 194 Training (Schrader) Training (Schrader) • ... ist die Leistungssteigerung für den Wettkampf durch Wettkampf durch – – – – – Optimierung des körperlichen Energiesystems Muskuläre Umsetzung von Energie in Bewegung Muskuläre Umsetzung von Energie in Bewegung Optimales Timing von Belastung und Erholung Perfektionierung der Bewegungstechnik Erhöhung der Motivation und mentalen Stärke 195 T i i d Trainingsdynamik ik Optimierung der Methode 1 Trainings‐ methode 1 Kritischer Faktor: Zeit zwischen Neu‐ entwicklung und g Imitation Imitation Neue Trainings‐ methode 2 196 Dopingmitteldynamik als „Hase‐Igel‐Spiel“ Neues Mittel zur Verdeckung Dopingmittel 1 Kritischer Faktor: Zeit zwischen Neu‐ entwicklung, Nach‐ g, weisbarkeit und Verbot Nachweisbarkeit Verbot Neues Dopingmittel 2 197 Modell für die optimale Wahl des Trainingsniveaus • Rank order tournament; rent seeking • 2 konkurrierende Sportler 2 konk rrierende Sportler • Siegwahrscheinlichkeiten: π(a, a*) und 1‐ π(a, a*) • a, a* a a* : Trainingsniveaus der Sportler : Trainingsniveaus der Sportler • θa2 bzw. ρa*2 : Kosten des Trainings • w1 bzw. w2 : Siegprämien mit w1 > w2 198 Strategische Wahl des Trainingsniveaus Strategische Wahl des Trainingsniveaus EU (a, a* ) = π (a, a* )w1 + (1 − π (a, a* ))w2 −θ ⋅ a 2 = w2 + π (a, a* ) ⋅ (w − w2 ) −θ ⋅ a 2 EU*(a, a*) = (1−π(a, a*))w1 +π(a, a*)w2 − ρ ⋅ a* = w2 +(1−π(a, a*))⋅ (w1 −w2) − ρ ⋅ a*2, 2 πa(a,a*) > 0, πa*(a,a*) < 0 a(a*) = π a (a, a*)(w1 − w2 ) , 2θ π a* (a, a*)(w2 − w1 ) a * (a) = . 2ρ π aa* ⋅ ( w1 − w2 ) da , =− * 2θ da π a*a ⋅ ( w1 − w2 ) da* =− . da 2ρ 199 Contest Success Functions und Trainingsgleichgewicht π(a,a*) := m(a‐a*), (m>0) a Nash m( w1 − w2 ) = , 2θ a * Nash − m( w2 − w1 ) = . 2ρ Zu Contest Success Functions vgl. Skaperdas (1996) und Hirshleifer (1989). 200 Contest Success Functions und Trainingsgleichgewicht π(a,a*) := a/(a+a*) −a a* , π a* ( a , a*) = π a ( a , a*) = 2 ( a + a*) ( a + a*) 2 a* −a ( w1 − w2 ) ( w2 − w1 ) 2 2 ( a + a*)) ( a + a*)) a ( a*) = , a * (a) = 2θ 2ρ a Nash = a * Nash ρ . θ 201 Wohlfahrtsbewertung • „Sieg“ – Training und Doping sind reine Tribüneneffekte reine Tribüneneffekte – Tribüneneffekte sind sozial unerwünscht – Trainings‐ und Doping‐ aufwendungen sind reine Verschwendung und daher g ineffizient – Marxsches Konkurrenzparadoxon • „Rekord“ – Training und Doping sind rekordsteigernd – Rekorde sind sozial erwünscht – Tribüneneffekt treibt l k d Sportler zu Rekorden – Training und Doping sind sozial erwünscht – Klassisches l h Konkurrenzparadoxon • „Race to the top“ • „Race to the bottom“ 202 Auszahlungsmatrix für das Klassische Konkurrenzparadoxon Firma j ≠ i Firma i Preis erhöhen Preis konstant halten Preis erhöhen b, b d, a Preis konstant h lt halten a, d d c, c Annahme: a > b > c > d 203 Auszahlungsmatrix für das Marxsche Konkurrenzparadoxon Arbeiter j ≠ i Ar‐ beiter i TTagesarbeitszeit b i i konstant halten TTagesarbeitszeit b i i erhöhen Tagesarbeits‐ zeit konstant halten b, b d, a Tagesarbeits‐ zeit erhöhen a d a, d c c c, c Annahme: a > b > c > d 204 Fairness • Anforderungen (McKenzie): – F 1: Korrekte logische und faktische Basis g – F 2: Wohlinformierter Konsens – F 3: Gleichbehandlung aller Betroffenen F 3: Gleichbehandlung aller Betroffenen • Fragen: – Ist Training fair? – Ist Doping unfair? Ist Doping unfair? 205 Fairness von Training Fairness von Training • Leistungssteigerung durch Training ist generell möglich (F 1) • Alle körperlich unschädlichen Trainingsmethoden würden von allen Sportlern vermutlich akzeptiert (F 2) • Wegen unterschiedlichen finanziellen Mitteln sind nicht alle Trainingsmethoden allen zugänglich (F 3) • Folgerung: Trainingsmethoden, die schädlich und/oder nicht allen zugänglich sind, sind unfair! 206 Unfairness von Doping Unfairness von Doping • LLeistungssteigerung durch Doping ist generell i i d hD i i ll möglich (F 1) • Alle Sportler lehnen grundsätzlich Doping als Mittel All S l l h d ä li h D i l Mi l zur Leistungssteigerung ab (F 2) • Nicht alle Dopingmittel sind nachweisbar und nicht Ni h ll D i i l i d h ib d i h alle dopenden Sportler werden kontrolliert (F 3) • Mangelnde Nachweisbarkeit und mangelnde M l d N h ib k i d l d Kontrolle können die Unfairness von Doping in Frage stellen 207 Schlussfolgerungen • Gl Gladiator‐Prinzip und Tribünen‐Effekt sind die Basis di Pi i d T ibü Eff k i d di B i für Training und Doping • Training und T i i d Doping können je nach sportlichem Ziel D i kö j h li h Zi l sowohl effizient (race to the top) als auch ineffizient sein (race to the bottom) sein (race to the bottom) • Nicht alle Trainingsmaßnahmen sind fair und Doping muss nicht in jedem Fall unfair sein muss nicht in jedem Fall unfair sein • Ohne Schwächung des Gladiator‐Prinzips ist das Dopingproblem nicht lösbar Dopingproblem nicht lösbar 208 5 Subventionen im Sport Sport und Politik Sport und Politik • "Dem Sport ist zu aller Zeit und vor allem von g g g allen Regierungen aus gutem Grund immer die größte Bedeutung beigemessen worden: er unterhält und benebelt und verdummt die unterhält und benebelt und verdummt die Massen; und vor allem die Diktatoren wissen, warum sie immer und in jedem Fall für den warum sie immer und in jedem Fall für den Sport sind.“ • (Thomas Bernhard, Die Ursache) 210 Finanzierungsquellen Profisport Finanzierungsquellen Profisport Finanzierung Private Haushalte Lokale Regierungen Zentral‐ regierung Unternehmen Öffentliche Finanzierung Private Finanzierung Nach: Andreff (2006), Sports and financing, Handbook on the economics of sport, 272‐ 281. 211 Möglichkeiten der Sportförderung Möglichkeiten der Sportförderung Sportförderung durch Konkrete Maßnahme Ausgaben Einnahmenverzicht Direkte Förderung Bereitstellung von Geldern Indirekte Förderung d k d Bereitstellung von ll Gütern Steuererleichterungen Quelle: Hockenjos (1995), zitiert nach Haring (2010), Sportförderung in Deutschland, S. 44. , • Zuschüsse zur Finanzierung von Bau/Unterhalt von Sporteinrichtungen • Zuschüsse zur Finanzierung von Sportgroßereignissen • Beschäftigung von freigestellten Leistungssportlern (z. B. Bundeswehr Bundespolizei) Bundeswehr, Bundespolizei) 212 „Sollte der hiesige Spitzensport Ihrer Meinung nach vom Staat stärker finanziell gefördert werden?“ werden? (Zusammenhang: Leistungen der deutschen Sportler Olympische y p Spiele p Peking g 2008)) 1003 Befragte (30 „ohne Angabe“) Deutschland Nein Nein 65 JaJa 32 0 10 20 30 40 50 60 70 A t il d Anteil der B Befragten f t in i % Quelle: Stern.de 213 Ressort Aufgabe Soll (Mio. Euro) Auswärtiges Amt Sportförderung im Rahmen der auswärtigen Kulturpolitik 2,8 Bundesministerium des Innern Förderung Hochleistungs‐ und Behindertensport, Sportstättenbau, Sportwissenschaft, internationale Angelegenheiten, Sport im Bundesgrenzschutz, Sport für Aussiedler/Ausländer/benachteiligte Jugendliche 205,5 Bundesministerium der Finanzen Steuerliche Behandlung des Sports, Sport der Zollverwaltung, Postsport 1,4 Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung Versehrten‐ und Behindertensportförderung im Rahmen der Rehabilitation Sport im Arbeitsleben Rehabilitation, Sport im Arbeitsleben 1,7 Bundesministerium für Verteidigung Spitzensportförderung in der Bundeswehr, Dienst‐ und Ausgleichsport 34,0 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Fragen zu Sport und Umwelt, Projektfinanzierung, rechtliche Regelungen 0,3 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Jugendsport‐, Frauen‐ und Mädchensport‐, Familiensport‐ und Altersportförderung, Sport im Zivildienst 6,6 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Sportförderung im Rahmen p g der Entwicklungspolitik gp 0,1 , Bundesministerium für Bildung und Forschung Sport im Rahmen des Bildungswesens, Hochschulsport 1,1 Bundesministerium für Gesundheit Bundesministerium für Gesundheit Sport im Rahmen der Gesundheitsvorsorge Sport im Rahmen der Gesundheitsvorsorge na n.a. Bundesministerium für Verkehr, Bau‐ und Wohnungswesen Förderung der Eisenbahnersportvereine n.a. SSportfördermittel und – tfö d itt l d aufgaben der Bundesregierung nach Ressorts (Soll 2002), f b d B d i hR t (S ll 2002) Quelle: BMI (2002) zitiert nach Langer (2006), Öffentliche Förderung des Sports, S. 54 214 Ausgaben der öffentlichen Haushalte im Bereich „Sport und Erholung“ (in Mio. Euro) Gesamt 5800 1400 5700 1200 5600 1000 5500 800 5400 600 5300 400 5200 200 5100 Bund, NRW 0 2003 2004 Gesamt 2005 Bund 2006 2007 NRW (Land, Gemeinden, Zweckverbände) Quelle: Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland Quelle: Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland 2006‐2010. 215 Erwartungen... Erwartungen „Having a football team back in Houston will bring thousands of visitors to our city, and it will generate millions of dollars in our city. I‘m excited about our new stadium with a retractable roof. And we‘re And we re also very happy about getting a Super Bowl, and as also very happy about getting a Super Bowl and as you know that‘s very important economically to the city. It will generate probably $300 or $400 million into our economy. But more importantly, it focuses attention on a city that people do not know enough about.“ Lee Brown, Bürgermeister von Houston, NFL Report Winter 1999, S.7, zitiert nach Lee Brown Bürgermeister von Houston NFL Report Winter 1999 S 7 zitiert nach Fort (2006) Sports Economics, S. 324. 216 Gründe für öffentliche Subventionierung • Begründung: Positive externe Effekte Æ Positive Auswirkungen auf Gesundheit Æ Positive Repräsentanz‐Wirkung Æ Förderung von Wirtschaftswachstum und Beschäftigung Æ Aufbau von Sozialem Kapital Langer (2006), Öffentliche Sportförderung: eine ordnungspolitische Betrachtung, Wirtschaftsdienst 2, S. 120‐124. 217 Breitensport Leistungssport Umverteilungsmotiv V Vermittlung ittl von Werten W t Aufbau zwischenstaatlicher sozialer Beziehungen Aufbau zwischenstaatlicher sozialer Beziehungen Reputationswirkung sportlich herausragender Leistungen Nationale Identitätsbildung (aber auch deren Nationale Identitätsbildung (aber auch deren Mißbrauch) Wachstumsexternalitäten Wachstumsexternalitäten Gesundheitsschäden Gesundheitsschäden Kulturelle Abschottung Politische Spannungen Politische Spannungen Imageverlust bei Betrug 218 Externe Nutzen Preis EGN1 +V1 V1 DP DS = DP + EGN EGN1 EGN Zuschauer A1 Fort (2006), Sports Economics, S. 329. 219 Erläuterung • Dp: Nachfragefunktion der Zuschauer ohne Externalitäten • EGN: externer Grenznutzen, den die Team‐Eigner nicht realisieren können • Ds= Dp + EGN • Angenommen, die Zuschauerzahl ist A Angenommen die Zuschauerzahl ist A1. Die Team‐ Die Team‐ Eigner erhalten den Preis V1, während der externe Nutzen derjenigen die den Preis nicht zahlen EGN1 Nutzen derjenigen, die den Preis nicht zahlen, EGN ist. Der Gesamtwert des Sports ist dann EGN1 + V1 (positive Externalität) (positive Externalität). 220 Resultierende Ineffizienzen Resultierende Ineffizienzen Preis * TRS * TCS TC * TRC * TCC TRC * * AC AS TRS Zuschauer Fort (2006), Sports Economics, S. 330. TR Gesamterlös (total revenue) TRC Gesamterlös Gesamterlös des Teams TRS Sozial G Gesamterlös t lö TC Gesamtkosten (total costs) A Zuschauer AC* privates Optimum AS* soziales Optimum Subventionierung von Verlusten • • • • Subventionen können zur Effizienz führen, wenn sie an die ( (gewinnmaximierenden) Vereine gezahlt werden, so dass diese i i i d )V i hlt d d di besseres “Talent” kaufen und die Zuschauerzahl erhöhen Steuern als Strafen könnten auch funktionieren, wurden in der Praxis aber nie angewandt Grundsätzlich sollte man skeptisch sein, wenn Vereine Verluste G d ät li h llt k ti h i V i V l t beklagen, aber Verluste sind nicht unmöglich Gewöhnlich führen Verluste auf lange Sicht zum Ausscheiden der Unternehmung aus dem Markt • FFrage: Ist es möglich, dass Fans besser gestellt sind, wenn I ö li h d F b ll i d sie die Verluste abdecken, als bei Auflösung der Mannschaft? Fort (2006), Sports Economics, S. 330f. Antwort: „Es kommt darauf an..“ • • • Annahme: Konsumentenrente > Verluste des Vereins, D.h. Fläche ΔADB > Fläche ΔBEC G äß d D fi iti Gemäß der Definition von Nachfrage sind die Fans mit der Mannschaft besser N hf i d di F it d M h ft b dran als ohne sie. P i Preis A D Pm B E AC C MC Nachfrage Am MR Fort (2006), Sports Economics, S. 331f. Zuschauer Ökonomische Rechtfertigung für Subvention von Sportereignissen/Anlagen Einwohner zahlen Steuern Z ät li h Zusätzliches Einkommen und Arbeitsplätze G Gemeinde i d subventioniert Sportereignis/anlage Auswärtige Besucher geben sät liches geben zusätzliches Geld aus Crompton (1995), Economic Impact Analysis of Sports Facilities and Events: Eleven Sources of C t (1995) E i I t A l i f S t F iliti d E t El S f Misapplication, Journal of Sport Management 9, 14‐35. 224 Wirtschaftlichkeitsanalyse Economic Impact Analysis (EIA) • Bestimmung der Rechtfertigung von Subventionen von Sportereignissen/Sportstätten • Economic Impact Economic Impact = „wirtschaftliche Netto‐Veränderung in der ausrichtenden Gebietskörperschaft die aus Ausgaben resultiert die Gebietskörperschaft, die aus Ausgaben resultiert, die dem Sportereignis oder der Sportanlage zugeschrieben werden“ (Turco/Kelsey (1992)) werden (Turco/Kelsey (1992)) Crompton (1995), Economic Impact Analysis of Sports Facilities and Events: Eleven Sources of Misapplication, Journal of Sport Management 9, 14‐35. 225 Wirtschaftlichkeitsanalyse Economic Impact Analysis (EIA) 1 • Festlegung von Zweck und Umfang der Wirtschaftlichkeitsstudie (Ursache, Quellen, Region) 2 • Auswahl der Methoden zur Sammlung von Daten (Umfrage‐Methoden vs. andere Methoden) 3 4 • Sammlung und Analyse der Daten g y • Interpretation und Bericht der Ergebnisse Eschenfelder/Li (2007) Economics of sport, chapter 8. 226 Wirtschaftlichkeitsanalysen Economic Impact Analysis (EIA) Wirtschaftliche Wirkungen Sportereignisse Sporteinrichtungen Unternehmen Infrastruktur Eschenfelder/Li (2007) Economics of sport, chapter 8. Institutionen 227 Wirtschaftlichkeitsanalysen (Surveys) Methoden Vorteile Nachteile On‐site interview Opportunity for feedback High participation High completion of survey Cost Labor intensive Projection bias Telephone p interview Opportunity pp y for feedback Absence of face‐to‐face contact Cost Sample bias Self‐administered Self administered survey Recall and response bias On‐site self‐drop‐off survey Low labor intensity No interviewer bias Low return rate Response and projection bias Mail survey Low labor intensity No interviewer bias A A representative i sample l Low return rate Recall and response rate C Cost Expenditure logs or diaries Most reliable and accurate High mortality rate Low response rate Eschenfelder/Li (2007) Economics of sport, chapter 8. 228 Wirtschaftlichkeitsanalysen (Non‐survey method) Methoden Vorteile Nachteile Interview with event/facility / y or business managers/owners Pre‐event Low cost Attribution error Accessibilityy to p private records Public tax records Low cost Time delay Limited information Limited information Eschenfelder/Li (2007) Economics of sport, chapter 8. 229 Jährliche Subventionshöhe Jährliche Subventionshöhe Netto‐ Abschreib‐ betriebs‐ ungen (2) erlöse Subventionshöhe = (1) Opportunitäts‐ kosten der Finanzierung (3) Entgangene Subvention Steuern (4) (1‐(2+3+4)) 21.400 4.280 Jährliche Netto‐Betriebserlöse (abgeführt an die Gebietskörperschaft) an die Gebietskörperschaft) 150 153 155 31 189 –Green Bay‘s (Abschreibungen Lambeau Field +(Minimum) + Opportunitätskosten der Finanzmittel (MiOpportunitätskosten i ) Atlanta‐Fulton ‐1.478 2.160 3.243 649 7.530 + entgangene Steuereinnahmen) County‘s Stadium (Average) New Orleans‘ Superdome p (Maximum) ‐7.922 8.572 42.174 Werte in Tausend USD (1989) Quirk/Fort (1992), Pay Dirt, S. 170 [zitiert nach: Fort (2006), Sports Economics, 345]. Build it and they will come? Build it and they will come? • G Gegenbeispiel: Suncoast b i i l S t Dome, St. Petersburg/Tampa D St P t b /T Bay, Florida Gebaut um Major League Baseball (MLB) Mannschaft • Gebaut, um Major League Baseball (MLB) Mannschaft anzuziehen • 2 Jahre Bauzeit und weitere 10 Jahre Leerstand/Übergangslösungen, bis erstmals ML Baseball dort gespielt wurde (Tampa Bay Devil Rays)! • Konstruktionskosten (1988‐1990) 138 Mio. $ • Bei Anlage zu 4% Zinsen hätten sich bis 2000: 74,4 Mio. Bei Anlage zu 4% Zinsen hätten sich bis 2000: 74 4 Mio $ Zinsen ergeben Fort (2006), Sports Economics, 343. 231 Schätzungen der Kosten von Subventionen (USA) b i ( ) SSubventionen je Stadium (USD in 2009 Werten): b i j S di (USD i 2009 W ) • Sind positiv • Gestiegen: $ 4,8 Mio. 1971 => $ 12,9 Mio. 1989 $ $ • Gestiegen: $ 12,9 Mio. 1989 => $ 19,2 Mio. 2001 Jährliches Wachstum (reale Werte): • 1971‐1989: 5,6% • 1989‐2001: 3,4% Zusammenfassung mehrerer Studien: Fort (2006) Sports Economics S 346 Zusammenfassung mehrerer Studien: Fort (2006), Sports Economics, S. 346 . Ökonomische Auswirkungen von Profi‐Sport (Mannschaften und Einrichtungen)? (I) S di Studie Abhä i Variablen Abhängige V i bl E b i Ergebnis Baade/Dye (1988) Verarbeitendes Gewerbe: jährliche Beschäftigung, Real Value Added, neue Kapitalausgaben Geringe Evidenz Baade/Dye (1990) Jährliches pers. Einkommen, Verhältnis Einkommen auf Ebene Metropolitan Area (MA) zu Einkommen auf regionaler Ebene Keine Evidenz Baade (1996) Baade (1996) Reales pro Kopf Einkommen, Anteil Reales pro Kopf Einkommen Anteil der MA an Beschäftigung in Vergnügungs‐/Erholungs‐ + Sportindustrie im Bundesstaat Sportindustrie im Bundesstaat Keine Evidenz Keine Evidenz Coates/Humphreys (2008), Do economists reach a conclusion on subsidies for sports franchises, stadiums, and mega‐events?, sports franchises, stadiums, and mega events?, NAASE Working Paper 08 NAASE Working Paper 08‐18. 18. 233 Ökonomische Auswirkungen von Profi‐Sport (Mannschaften und Einrichtungen)? (II) Studie Abhängige Variablen Ergebnis Baade/Sanderson (1997) Beschäftigung in Keine Evidenz Vergnügungs‐/Erholungs‐ + Sportindustrie Hudson (1999) Beschäftigung Keine Evidenz Coates/Humphreys (1999) Höhe und Wachstumsrate Pro‐Kopf‐Einkommen Keine Evidenz Coates/Humphreys (2001) Höhe Pro‐Kopf‐Einkommen Keine Evidenz Coates/Humphreys (2002) Höhe Reales Pro‐Kopf‐ Einkommen in Ballungsräumen Coates/Humphreys (2003) / p y ( ) Löhne und Beschäftigung g g Geringe Evidenz g im Dienstleistungs‐ und im Einzelhandelssektor Keine Evidenz Coates/Humphreys (2008), Do economists reach a conclusion on subsidies for Coates/Humphreys (2008) Do economists reach a conclusion on subsidies for sports franchises, stadiums, and mega‐events?, NAASE Working Paper 08‐18. 234 Ökonomische Auswirkungen von Profi‐Sport (Mannschaften und Einrichtungen)? (III) Studie Abhängige Variablen Ergebnis Gius/Johnson (2001) Pro‐Kopf‐Einkommen in Ballungsräumen Keine Evidenz Miller (2002) ( ) Beschäftigung Baugewerbe g g g Keine Evidenz Lertwachara/Cochran (2007) Auswirkungen auf städtische/regionale wirtschaftliche Lage wirtschaftliche Lage Evidenz negativen Einfluss neuer Teams auf pro‐Kopf‐ Einkommen Nelson (2001) Anteil des persönlichen Pro‐Kopf‐Einkommens im B d t t Bundesstaat, welches l h jeweiligen Ballungsraum zugerechnet wird Gemischte Evidenz Santo (2005) Einkommen einer Stadt als Positive Evidenz Anteil an der Region; Variation im Einkommen Coates/Humphreys (2008), Do economists reach a conclusion on subsidies for sports franchises, stadiums, and mega‐events?, NAASE Working Paper 08‐18. 235 Olympische Spiele Atlanta 1996 Difference‐in‐Difference‐Schätzung I • Schätzverfahren zum Herausrechnen möglicher Unterschiede zwischen treatment und non‐treatment‐Gruppe (hier: Counties mit/nahe von Austragungsorten vs. Counties mit/nahe von Austragungsorten vs Counties entfernt entfernt von Austragungsorten) Differenz (zwischen den beiden Gruppen) der Differenzen • Differenz (zwischen den beiden Gruppen) der Differenzen (zwischen den beiden Perioden, d.h. vor/nach Intervention, d.h. den Olympischen Spielen) wird gebildet • Das Ergebnis gibt den Effekt wieder, der von der Intervention (Atlanta 96) hervorgerufen wird und blendet den Effekt möglicher Heterogenität zwischen den verschiedenen Counties aus 236 Olympische Spiele Atlanta 1996 Difference‐in‐Difference‐Schätzung II Ln Zit = y1 Xi + y2 VNVi + y3 · POSTt + y4 VNVi · POSTt + y5 Trend + Y6 Trend · VNVi + y7 Trend · POSTt + y8 Trend · VNVi · POSTt + εit • Zit Beschäftigung oder durchschnittlicher Monatslohn in Georgia, County i, Quartal t y ,Q Vektor der Kovariaten für County i (Branchenmix und Bevölkerung; Werte fix 1990) Interventionsdummy (0 vor, 1 nach Intervention) Di t d Distanzdummy (1 (1 wenn Austragungsort oder nahebei, 0, wenn County A t t d h b i 0 C t nicht Austragungsort) Zeittrend (beginnt 1985 mit Wert 85, erhöht sich pro Quartal um 0,25) • Xi • • POSTt VNVi • Trend • Ausgelassene Branche: Dienstleistungen (services) Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games / g( ), g p y y p in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16. 237 Olympische Spiele Atlanta 1996 Diff Difference‐in‐Difference‐Schätzung III i Diff S hät III Ln Employment Ln Real Wages Intercept ‐3,4742*** (0,5831) 5,5022*** (1,7227) VNV x POST ‐1,1036* , (0,5606) 0,1760 , (0,6576) Trend x VNV x POST 0,0115* (0 0059) (0,0059) ‐0,0019 (0 0073) (0,0073) Adjusted R² 0,96 ‐ Wooldridge test for serial correlation 2,59 (no sc) 14,34 (sc Æ adj. SE) Intervention (= Jahr als Kriterium für POST mit höchster F Statistik) POST mit höchster F‐Statistik) 1994 1991 F statistic 12.356 149 N 10.017 10.017 […] Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16. 238 Olympische Winterspiele Salt Lake City 2002 (I) Olympische Winterspiele Salt Lake City 2002 (I) ARMA(P, Q)‐Modell y * t Q P = β 0 + ∑φ p y p −1 y * t * t− p + ∑ Φ q ε t − q + λyeart + μquartert + γgdp d t + αoly l t + εt q −0 Besteuerbare Umsatzerlöse in Periode t Besteuerbare Umsatzerlöse in Periode t * P y Anzahl der Lags von (autoregressive Dimension (AR) des Modells) εt Fehlerterm t Q Anzahl der Lags des Fehlerterms (moving average Dimension (MA) des Modells) gdpt oly t yeart quartert Reales BIP der USA Spiele‐Dummy (1 im 1 Quartal 2002 (Zeitpunkt der Spiele), 0 sonst) Jahres‐Dummy (Jahr‐spezifische Effekte) Quartals‐Dummy (saisonale Effekte) Baade/Baumann/Matheson (2008), Slippery Slope? Assessing the economic impact of the 2002 Winter Olympic Games in Salt Lake City, Utah; Research Paper 08‐15. 239 Olympische Winterspiele Salt Lake City 2002 (II) •Statisch signifikante positive Auswirkungen auf Hotelbranche und •Statisch signifikante positive Auswirkungen auf Hotelbranche und Gastronomie • Gleichzeitig aber statistisch signifikante negative Auswirkungen auf E lö d Ei lh d l Erlöse des Einzelhandels • Kein statistisch signifikanter Effekt auf die Erlöse in der Gesamtbetrachtung • Keine Aussagen zur Kausalität möglich • Warum bewirken Mega‐Events keine nachweisbare Steigerung der g g g Wirtschaft? ‐ Substitutionseffekt: Ortsansässige ändern ihr Konsumverhalten während „Mega‐Events“ während „Mega Events ‐ Crowding‐out Effekt: Ortsansässige und regelmäßige Besucher werden durch Fans, die das Ereignis besuchen, verdrängt. Baade/Baumann/Matheson (2008), Slippery Slope? Assessing the economic impact of the 2002 Winter Olympic Games in Salt Lake City, Utah; Research Paper 08‐15. 240 Elf Fehlerquellen bei Economic Impact Analysen (I) 1) Umsatz statt Haushaltseinkommensmultiplikator 2) Fehlinterpretation des Beschäftigungsmultiplikators 2) Fehlinterpretation des Beschäftigungsmultiplikators 3) Verwendung inkrementaler anstelle normaler Multiplikator‐Koeffizienten 4) Nutzung frisierter“ Multiplikator 4) Nutzung „frisierter Multiplikator‐Koeffizienten Koeffizienten 5) Verwechselung von Umsatz und Multiplikator 6) Ungenaue Abgrenzung der betrachteten Region Crompton (1995), Economic Impact Analysis of Sports Facilities and Events: Eleven Sources of Misapplication, Journal of Sport Management 9, 14‐35. 241 Elf Fehlerquellen bei Economic Impact Analysen (II) 7) Einbezug der ortsansässigen Zuschauer 8) Einbezug der „Verschieber 8) Einbezug der Verschieber“ (time (time‐switcher) switcher) und und “Eh‐ Eh Da‐Besucher“ (casuals) 9) Berücksichtigung der ökonomischen gesamten Nutzen statt der Grenznutzen 10) Auslassung von Opportunitätskosten 11) Ungenaue Abgrenzung der betrachteten Region Crompton (1995), Economic Impact Analysis of Sports Facilities and Events: Eleven Sources of C t (1995) E i I t A l i f S t F iliti d E t El S f Misapplication, Journal of Sport Management 9, 14‐35. 242 Subventionieren oder nicht? Gleichgroße Regionen Region B i Region V A NV Region B i V NV 10/10 20/0 0/20 8/8 I. Ohne Subvention Region V A NV NV ‐1/‐1 1/ 1 9/0 0/9 8/8 III. Mit Subvention (11 Mio. G.E.) Region B Region V A NV V Region B V NV 4/4 14/0 0/14 8/8 ( ) II. Mit Subvention (6 Mio. G.E.) Region V A NV V NV ‐3/‐3 7/0 0/7 8/8 IV. Mit Subvention (13 Mio. G.E.) ( ) Auszahlungen in Mio. G.E.; V: veranstalten; NV: Nicht veranstalten Quelle: Richardson (2005), To subsidise or not to subsidise, Disc. Paper 05.08. 243 Subventionieren oder nicht? Regionen unterschiedlicher Größe Region B i Region V A NV Region B i V NV 0/0 20/‐20 20/ 20 ‐10/10 ‐2/‐4 I. Ohne Subvention V Region A V ‐15/‐15 15/ 15 5/ 5/‐20 20 NV ‐10/‐5 ‐2/‐4 III. Mit Subvention (15 Mio. G.E.) Region B Region B Region V A NV NV V NV ‐8/‐8 12/‐20 ‐10/2 10/2 ‐2/‐4 2/ 4 II. Mit Subvention (8 Mio. G.E.) Region A V NV V ‐25/‐25 ‐5/‐20 NV ‐10/‐15 10/ 15 ‐2/‐4 2/ 4 IV. Mit Subvention (25 Mio. G.E.) A kleine Region, B große Region; Auszahlungen in Mio. G.E.; V: veranstalten; NV: Nicht veranstalten 244 Quelle: Richardson (2005), To subsidise or not to subsidise, Disc. Paper 05.08. Difference‐in‐Difference‐Schätzung (Intercept und Steigung) I Ln Zit = y1 Xi + y2 VNVi + y3 * POSTt + y4 VNVi * POSTt + y5 Trend + Y6 6 Trend Trend * VNV VNVi + y + y7 7 Trend Trend * POST POSTt + y + y8 8 Trend Trend * VNV VNVi * POST POSTt • Zit • Xi • • POSTt VNVi • Trend + εiti + ε Beschäftigung oder durchschnittlicher Monatslohn in Georgia County i Quartal t Georgia, County i, Quartal t Vektor der Kovariaten für County i (Bevölkerung und Branchenmix (ausgelassene Branche: Services); Werte fix 1990) Interventionsdummy (0 vor, 1 nach Intervention) Distanzdummy (1 wenn Austragungsort oder nahebei; 0 wenn County nicht Austragungsort) Zeittrend (beginnt 1985 mit Wert 85, erhöht sich pro Quartal um 0,25) Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16. 245 Difference‐in‐Difference‐Schätzung (I t (Intercept und Steigung) II t d St i ) II Ln Employment Ln Real Wages Intercept ‐3,4742*** (0,5831) 5,5022*** (1,7227) % Agriculture g 0,5929*** , (0,1262) ‐1,4728 , (0,9554) % Mining ‐1,1569*** (0 3374) (0,3374) ‐0,6229 (0 9393) (0,9393) % Construction ‐4,4234*** (0,1542) ‐2,1008** (0,9393) % Manufacturing 2,5280*** (0,0968) 1,3655* (0,7920) % Transportation, communication p , and utilities 0,5612*** , (0,1185) ‐0,5757 , (0,7242) % Retail 1,9587*** ‐2,3729** (0 1328) (0,1328) (1 0650) (1,0650) Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16. 246 Difference‐in‐Difference‐Schätzung (I t (Intercept und Steigung) III t d St i ) III Ln Employment Ln Real Wages % Fi % Financial, i l insurance, and i d real estate l 2.9330*** 2 9330*** (0,1856) 3,0767** 3 0767** (1,5425) % Public Administration ‐3,2915*** (0,1226) ‐3,0517*** (0,9227) Ln (population 1990) 1,0333*** ((0,0584) , ) 0,2156 ((0,1442) , ) Trend x Ln (population 1990) 0,0005 (0,0006) ‐0,0025* (0,0015) Q t 2 Quarter 0,0242*** 0 0242*** (0,0076) 0,1789*** 0 1789*** (0,0117) Quarter 3 0,0169** (0,0076) 0,1981*** (0,0135) Quarter 4 0,0232*** ((0,0078)) 0,2711*** ((0,0138)) Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16. 247 Difference‐in‐Difference‐Schätzung (I t (Intercept und Steigung) IV t d St i ) IV Ln Employment Ln Real Wages VNV ‐2,0321*** 2 0321*** (0,2950) ‐1,2231** 1 2231** (0,5250) POST 0,1344 (0,2778) ‐3,3996*** (0,4452) VNV x POST ‐1,1036* ((0,5606) , ) 0,1760 ((0,6576) , ) Trend 0,0122** (0,0062) 0,0270 (0,0172) T d x Post Trend P t ‐0,0009 0 0009 (0,0029) 0,0377*** 0 0377*** (0,0049) Trend x VNV 0,0199*** (0,0033) 0,0133** (0,0060) Trend x VNV x POST 0,0115* ((0,0059)) ‐0,0019 ((0,0073)) Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16. 248 Difference‐in‐Difference‐Schätzung (Intercept und Steigung) V Ln Employment l Ln Real Wages l R² 0,96 0,56 Adjusted R R² 0 96 0,96 ‐ Wooldridge test for serial correlation 2,59 (no sc) 14,34 (sc) Adjusted Standard Error no yes Intervention (= Jahr als Kriterium für POST mit höchster F‐Statistik) 1994 1991 F statistic F statistic 12 356 12.356 149 N 10.017 10.017 Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16. 249 Literatur Kapitel „Doping“ u.a. l “ • Bamberger/Yaeger (1997), Over the edge: Aware that drug testing is a sham, athletes seem to rely more than ever on banned performance , y p enhancers, Sports Illustrated 86(15), 60ff. • Connor/Mazanov (2009), Would you dope? 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