tampa bay devil rays baseball

Transcrição

tampa bay devil rays baseball
Sportökonomik
p
BA Studiengang VWL
BA
S di
VWL
Sommersemester 2012
Prof. A. Prinz
Institut für Finanzwissenschaft II
Institut für Finanzwissenschaft II
Gliederung
• 1 Angebot und Nachfrage auf Sportmärkten
1 A b t d N hf
f S t ä kt
1.1 Nachfrage nach Sport
1.2 Markt für TV Rechte
1.3 Angebot an Sport (Ligen)
1.4 Zielfunktion der Vereine
• 2 Talent und Arbeitsmärkte im Sport
p
2.1 Der Wert von Talent im Sport
2.2 Verteilung der Renten
• 3
3 Korruption im Sport
Korruption im Sport
• 4 Doping
4.1 Doping im Leistungssport
4.2 Leistungssteigerung: Faires Training und unfaires Doping? • 5 Subventionen im Profi‐Sport
2
1.1 Nachfrage nach Sport
3
Nachfrage
• Die Nachfrage ...
Die Nachfrage ...
– ist die Menge von Gütern, die Konsumenten zu einem bestimmten Preis bereit sind zu erwerben
einem bestimmten Preis bereit sind zu erwerben.
– bildet die Zahlungsbereitschaft für ein Gut ab.
– wird durch die Nachfragekurve abgebildet.
4
Nachfragekurve
• Die Nachfragekurve ...
– ist der geometrische Ort aller Mengen, welche die g
g ,
Nachfrager bei alternativ vorgegebenen Preisen maximal nachzufragen bereit sind.
g
– gibt an, was die Konsumenten eines Gutes bei einem gegebenen Preis zu kaufen planen
einem gegebenen Preis zu kaufen planen.
– gibt auch den Höchstpreis an, zu dem die Konsumenten bereit sind eine gegebene Menge
Konsumenten bereit sind, eine gegebene Menge des Gutes zu kaufen.
5
Nachfragekurve
Preis des i d
Gutes
Menge des g
Gutes
6
Nachfragekurve
• Die
Die Nachfragekurve ist negativ geneigt. Mit Nachfragekurve ist negativ geneigt. Mit
steigendem Preis sinkt also die nachgefragte Menge (Gesetz der Nachfrage)
Menge. (Gesetz der Nachfrage)
• Die Lage der Nachfragekurve wird durch die Determinanten der Nachfrage bestimmt.
7
Determinanten der Nachfrage
Determinanten der Nachfrage
• Determinanten der Lage der Nachfragekurve sind:
– Einkommen
– Präferenzen
– Angebot und Preis anderer Güter
– Erwartungen über Preisentwicklungen
– Bevölkerungg
8
Nachfrage nach Sportgütern
Nachfrage nach Sportgütern
• Sportgüter werden nachgefragt in Form von:
d
h f
i
– Dienstleistungen
• Entertainment (Stadionbesuche, Rundfunkübertragungen etc.) • Mitgliedschaften in Vereinen, Fitnessstudios etc.
Mi li d h f
i V i
Fi
di
– Sachgütern:
•
•
•
•
SSportgeräte
ä
Bekleidung
Nahrungsmittel
etc.
9
Nachfrage nach Sportgütern
Nachfrage nach Sportgütern
In dieser Vorlesung werden die Besonderheiten In
dieser Vorlesung werden die Besonderheiten
von Sportgütern und die damit verbundenen ökonomischen Zusammenhänge analysiert Das
ökonomischen Zusammenhänge analysiert. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem professionellen
Mannschaftssport.
10
Nachfrage nach Sportgütern
Nachfrage nach Sportgütern
• K
Konsumenten beziehen aus dem Konsum von t b i h
d
K
Gütern Nutzen. Der Konsum von professionellen Sportereignissen stiftet aufgrund folgender
Sportereignissen stiftet aufgrund folgender Besonderheiten Nutzen:
–U
Unsicherheit über den Ausgang des Spiels bzw. der s c e e übe de usga g des Sp e s b
de
Meisterschaft (uncertainty of outcome)
– Gemeinschaftsgefühl der Fans
– Wettbewerb
– Siege
– Talent der Akteure
T l t d Akt
– etc.
11
Nachfrage nach Stadionbesuchen
12
Stadionbesuche
• D
Der Stadionbesuch als Gut hat einige besondere St di b
h l G th t i i b
d
Eigenschaften:
– Verkauft
Verkauft wird ein Ereignis bestehend aus zwei wird ein Ereignis bestehend aus zwei
wichtigen Komponenten:
• Unsicherheit über den Ausgang
• Spannung
– Fankultur und das damit verbundene Verhalten der Fans (Monopolstellung des Vereins)
Fans (Monopolstellung des Vereins)
– komplementäre Güter wie
• Rahmenprogramm
p g
• Intangibles, wie die Atmosphäre, Identifikation mit den anderen Fans und dem Verein
13
Preisdiskriminierung
• Preisdiskriminierung ist ein Instrument zum p
Abschöpfen von Konsumentenrenten.
• Verschiedene Individuen bzw. Gruppen von Individuen erhalten entsprechend ihren
Individuen erhalten entsprechend ihren Zahlungsbereitschaften das gleiche Produkt zu verschiedenen Preisen. h
14
Preisdiskriminierung
• EEs wird zwischen drei Grade der Preisdiskriminierung i d i h d i G d d P i di k i i i
unterschieden:
1. Preisdiskriminierung
Preisdiskriminierung ersten Grades (Perfekte ersten Grades (Perfekte
Preisdiskriminierung)
•
Jede Person muss einen eigenen Preis zahlen. Dieser ist gleich der maximalen Zahlungsbereitschaft der Individuen.
der maximalen Zahlungsbereitschaft der Individuen. 2. Preisdiskriminierung zweiten Grades (Nichtlineare Preissetzung)
•
Die Preise unterscheiden sich in Abhängigkeit von der Di
P i
t
h id
i h i Abhä i k it
d
nachgefragten Mengen.
3. Preisdiskriminierung dritten Grades
•
Verschiedene Gruppen von Individuen erhalten verschiedene Preise unabhängig von der nachgefragten Menge
15
Preisdiskriminierung ersten Grades
Preisdiskriminierung ersten Grades
Preis
A
C
B
F
E
D
MC
D
0
G
H
MR
16
Preisdiskriminierung ersten Grades
Preisdiskriminierung ersten Grades
• Vergleich der Renten:
V l i hd R t
– Monopollösung:
•
•
•
•
Preis = B, Menge = G
Preis
= B Menge = G
KR = Dreieck ABC
PR = Viereck BCDE
DWL = Dreieck CEF
– Lösung mit Preisdiskriminierung ersten Grades:
• Jeder
Jeder erhält einen Preis entsprechend seiner erhält einen Preis entsprechend seiner
Zahlungsbereitschaft, Menge = H
• KR = 0
• PR = Dreieck ADF
• DWL = 0
17
Preisdiskriminierung zweiten Grades
Preisdiskriminierung zweiten Grades
Preis
A
B
D
G
C
E
H
F
J
I
MC
D
0
K
L
Menge
18
Preisdiskriminierung zweiten Grades
Preisdiskriminierung zweiten Grades
• Lösung bei Preisdiskriminierung zweiten b i
i di k i i i
i
Grades:
– Die Preise variieren für verschiedene Mengenabschnitte, so liegt der Preis im ersten Abschnitt (0 –
b h
( K) bei B und für den zweiten )b
df d
Abschnitt (K – L) bei D.
– Renten:
• KR = Summe der Dreiecke ABC und CEF
• PR = Summe der Vierecke BCHG und EFIH
S
d
i
k
G d
• DWL = Dreieck FJI
19
Preisdiskriminierung dritten Grades
Preisdiskriminierung dritten Grades
→ wird in der Übung analysiert
Ü
20
Anteil der Dauer‐ und Tageskarten in der Bundesliga der Jahre 2004 ‐ 2007
21
Preisdiskriminierung beim Verkauf von Eintrittskarten
• EEs werden über die Hälfte der verfügbaren Eintrittskarten d üb di Hälft d
fü b
Ei t itt k t
als Dauerkarten bzw. Saisonkarten angeboten
• Vorteile für die Vereine
– Form der Entkopplung der Einnahmen aus Ticketverkäufen und dem Erfolg der Mannschaft
– hohe Einnahmen bereits vor Beginn der Saison
hohe Einnahmen bereits vor Beginn der Saison
• Vorteile für die Fans
– niedrigerer Preis pro Spiel
– oft zusätzliche Vorteile (bevorzugter Zugang zu Eintrittskarten für weitere Spiele)
• weitere Formen der Preisdiskriminierung:
weitere Formen der Preisdiskriminierung:
– gesonderte Preise für Kinder und Senioren
22
1.2 Markt für TV Rechte
Erlösstruktur
24
Erlösstruktur
25
Erlösstruktur
Quelle: UEFA
26
Erlöse aus Rundfunkübertragungen
Erlöse aus Rundfunkübertragungen
Quelle: DFL
27
Erlöse aus Rundfunkübertragungen
Erlöse aus Rundfunkübertragungen
Quelle: DFL
28
Markt für TV Rechte
Markt für TV Rechte
• Ein Großteil der Einnahmen der Ligen bzw. Verbände wird durch den Verkauf von Rundfunk Übertragungsrechten erzielt.
• Der Verkauf der Übertragungsrechte kann im Der Verkauf der Übertragungsrechte kann im
Wesentlichen entweder durch Einzelver‐
marktung oder durch Zentralvermarktung k
h
l
k
erfolgen.
29
Einzelvermarktung der Übertragungsrechterechte
• Jeder Verein des Ligaverbandes hat das Recht g g
p
g
die Übertragung seiner Heimspiele eigen‐
ständig zu vermarkten.
• Jeder Verein erhält den Marktpreis für seine Jeder Verein erhält den Marktpreis für seine
Heimspiele und steht beim Verkauf der Rundfunkrechte in Konkurrenz zu den anderen f k h
k
Vereinen.
30
Zentralvermarktung der Übertragungsrechterechte
• Eine übergeordnete Instanz (Bspw. ein i üb
d
(
i
institutionalisiertes Kartell) vermarktet alle R ht und schaltet somit den Wettbewerb Rechte
d h lt t
it d W ttb
b
zwischen den Vereinen aus.
• Durch dieses Monopol werden Monopolgewinne realisiert.
• Es wird eine geringere Menge an Übertragungszeiten zu einem höheren Preis angeboten.
• Einnahmen werden auf die Vereine verteilt.
31
Schematische Darstellung der Zentralvermarktung der Bundesliga
DFL
ÜR
€
ÜR
€
ÜR
€
Sky
WZ
Sport1
ARD/ZDF
EQ € +
€ BL
€ EQ
WZ
BL
WZ
werbende Unternehmen
BL
€
EQ
G
€
Fans
ÜR – Übertragungsrechte
WZ – Werbezeiten
EQ – Einschaltquoten
BL – Bundesligaübertragungen
G – Produkte der werbenden Unternehmen
€ - Zahlungen
32
Verteilung der Einnahmen der DFL
Verteilung der Einnahmen der DFL
• Die Deutsche Fußballliga (DFL) verteilt die i
h
ßb llli ( )
il di
Einnahmen vermindert um eine Abgabe an den DFB und um die der DFL entstandenen Kosten an die Bundesligavereine.
• Die Vereine erhalten quartalsweise einen g
g
g
gg
festen Betrag zuzüglich erfolgsabhängiger Zahlungen (abhängig von der aktuellen Platzierung und der durchschnittlichen
Platzierung und der durchschnittlichen Platzierungen der letzten 3 Jahre) 33
Einzel vs. Zentralvermarktung
Einzel‐
vs Zentralvermarktung
Argument:
Einzelvermarktung führt zu starken finanziellen
Einzelvermarktung führt zu starken finanziellen Ungleichgewichten. Daraus resultiert dann ungleicher Wettbewerb
ungleicher Wettbewerb.
34
Einzel vs. Zentralvermarktung
Einzel‐
vs Zentralvermarktung
Überprüfung:
• Das Argument impliziert, dass Vereine mit Das Argument impliziert, dass Vereine mit
größerem Fanpotential den Übertragungs‐
markt allein unter sich aufteilen und die
markt allein unter sich aufteilen und die kleineren Vereine kaum die Möglichkeit haben f
finanziell lukrative Verträge abzuschließen.
ll l k
b
hl ß
35
Einzel vs. Zentralvermarktung
Einzel‐
vs Zentralvermarktung
• Die Vermarktung der Heimspiele führt zu positiven Externalitäten der Spitzenvereine zu‐
gunsten der kleineren Vereine
• In Deutschland sind Fans stark vereinsbezogen, In Deutschland sind Fans stark vereinsbezogen,
somit existiert entsprechend großer Markt für TV Übertragungen für jeden Bundesligaverein
Übertragungen für jeden Bundesligaverein
• Die Vereine beziehen auch finanzielle Mittel aus anderen Quellen (Ticketverkauf für d
Q ll ( i k
k f fü
Stadionbesuche)
36
Einzel vs. Zentralvermarktung
Einzel‐
vs Zentralvermarktung
• Das Argument geht von der Annahme aus, g
p
dass Fans nur hochklassigen Sport sehen wollen und diesen nur bei Spielen von Spitzenmannschaften vermuten
Spitzenmannschaften vermuten.
37
Einzel vs. Zentralvermarktung
Einzel‐
vs Zentralvermarktung
• Fans in Deutschland sind stark vereinsbezogen.
• Allerdings sind sie sich anscheinend bewusst, g
,
dass die Qualität von Spielen nicht nur von der objektiven Qualität der beiden spielenden
objektiven Qualität der beiden spielenden Mannschaften abhängt, sondern auch von einer Reihe weiterer Faktoren (Fanpotential der
Reihe weiterer Faktoren (Fanpotential der Mannschaften, besondere regionale und sportliche Rivalität stark ungleiche Duelle mit
sportliche Rivalität, stark ungleiche Duelle mit Aussicht auf viele Tore)
38
Einzel vs. Zentralvermarktung
Einzel‐
vs Zentralvermarktung
• Im Argument wird von der Annahme g g g
p
g
ausgegangen, dass sportlicher Erfolg von der finanziellen Situation der Vereine abhängig ist.
39
Einzel vs. Zentralvermarktung
Einzel‐
vs Zentralvermarktung
• Die Wahrscheinlichkeit sportlichen Erfolg zu i
h h i li hk i
li h
f l
haben steigt mit dem Kauf besserer Spieler an.
• Aber das Humankapital lässt sich im Fußball g
g
g
nicht zwangsläufig mit gleichen Renditen in verschiedenen Vereinen einsetzen.
• Es spielen eine Menge weiterer Faktoren eine Es spielen eine Menge weiterer Faktoren eine
Rolle, damit eine Mannschaft sportlichen Erfolg hat
Erfolg hat.
– Theorie der Teamproduktion
40
Zusammenfassung
EEs lassen sich zwei Aspekte unterscheiden:
l
i h
i A kt
t
h id
• Gesamtwohlfahrt:
– Es ist nicht klar ob die Summe der Gewinne bei h kl
bd
d
b
Einzelvermarktung größer ist als bei Zentral‐
vermarktung.
g
• Umverteilung und competitive balance:
– Zentralvermarktung führt zu Umverteilung und g
g
dadurch zu einer gleicheren Verteilung der Einnahmen aus dem Verkauf der Rechte. Umverteilung führt zu ausgeglicherem Wettbewerb, allerdings sind die Wettbewerb allerdings sind die
Erlöse aus dem Verkauf der Übertragungsrechte nur ein Teil der gesamten Erlöse eines Vereins 41
Preisdiskriminierung
• Es gibt Preisdiskriminierung bei Rundfunk‐
g g
übertragungen in verschiedenen Ländern der EU.
• Dies widerspricht dem Prinzip „single markt Dies widerspricht dem Prinzip single markt
for goods and services“.
• Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs steht mittlerweile der Preisdiskriminierung
mittlerweile der Preisdiskriminierung entgegen. Folgen?
42
1.3 Angebot an Sport (Ligen)
Einführung
„Team sports require coordination among T
t
i
di ti
contesting teams because the main product, a game involves at least two distinct entities ” (Noll, game, involves at least two distinct entities.
(Noll
2003)
Die Vereine …
Die Vereine
1) … müssen sich über die Regeln, deren
Durchsetzung sowie Ort und Zeit
Ort und Zeit der Spiele
der Spiele
einigen.
2)) … müssen aushandeln, ob die Spiele
,
p
vermarktet
werden und wenn ja, wie die Erlöse und Kosten
verteilt werden.
44
Einführung
• Verhandlungen dieser beiden Punkte, j
p
dezentral für jedes Spiel verursacht hohe Kosten (Ineffizienzen).
• Anreiz zur Bildung einer Liga:
Anreiz zur Bildung einer Liga:
„[…] a group of teams that schedules games and develops other policies and rules for the purpose
develops other policies and rules for the purpose of determining a champion […]“ (Noll, 2003)
45
Einführung
Die Ausgestaltung einer Liga umfasst im p
wesentlichen 5 Hauptbestandteile:
1. Austragungsmodus
2 Hierarchie
2.
Hi
hi
3. Vielfalt
4. Mitgliedschaft
5. Führungsstruktur
46
1 Austragungsmodus einer Liga
1. Austragungsmodus einer Liga
Für den Austragungsmodus der Liga lassen sich 2 Varianten unterscheiden:
• Jeder gegen Jeden (round robin)
– Festlegung eines Spielplans, der bestimmt welche F tl
i
S i l l
d b ti
t l h
Mannschaften der Liga, wie oft gegeneinander antreten müssen
t t
ü
– balanced oder unbalanced
47
1 Austragungsmodus einer Liga
1. Austragungsmodus einer Liga
– Beispiele:
• Die Bundesliga ist eine Liga in der jede Mannschaft zweimal gegen jede andere Mannschaft spielen muss.
¾balanced round robin
• Die reguläre Saison in der NFL (www.nfl.com) ¾unbalanced round robin
48
1 Austragungsmodus einer Liga
1. Austragungsmodus einer Liga
• K.O.‐System (elimination tournament)
– Ausscheiden aus dem Wettbewerb, wenn eine ,
bestimmte Anzahl an Spielen gegen einen Gegner verloren wird
– normal ist das Ausscheiden nach einem oder zwei verlorenen Spielen
verlorenen Spielen
– seeded oder drawn
49
1 Austragungsmodus einer Liga
1. Austragungsmodus einer Liga
– Beispiele:
• Im DFB Pokal erreichen die Mannschaften die nächste Runde mit einem Sieg. In jeder Runde werden die zu spielenden Partien neu ausgelost (drawn).
d u de de ußba e e s e sc a
• Endrunde der Fußballweltmeisterschaft
• Play‐offs in der NFL
• Grand Slam Turniere im Tennis
Grand Slam Turniere im Tennis
¾K.O.‐System mit einem Spiel
50
1 Austragungsmodus einer Liga
1. Austragungsmodus einer Liga
• In der Regel werden beide Modi kombiniert – In den amerikanischen Ligen wird die Saison als g
round robin gespielt. Die Vereine können sich für die Play‐offs qualifizieren, welche dann im K.O.‐
y
q
,
System gespielt werden.
– In Europa hingegen werden die nationalen In Europa hingegen werden die nationalen
Meisterschaften als round robin und parallel der nationale Pokal im Modus des K O ‐Systems
nationale Pokal im Modus des K.O.
Systems gespielt. 51
1 Austragungsmodus einer Liga
1. Austragungsmodus einer Liga
– Beispiele
• In der Fußball Champions League gibt es eine Gruppenphase in der alle Mannschaften aus einer Gruppe jeweils zweimal gegeneinander spielen. Die ersten Beiden einer jeden Gruppe erreichen die nächste Runde, die dann als K.O.‐
System mit 2 Spielen pro Runde gespielt wird.
¾1. round robin Æ 2. elimation tournament
52
Ökonomische Betrachtung der Modi
Ökonomische Betrachtung der Modi
• Das K.O.‐System …
– erhöht die Wichtigkeit eines oder zweier Spiele und generiert so stärkere Nachfrage nach diesen Spielen.
– Dies führt allerdings auch dazu, dass viele Teams nur sehr wenige Spiele haben.
• Die Kombination beider Modi…
– hat den Vorteil, dass zwei Wettbewerbe existieren, welche insgesamt die Nachfrage erhöhen können.
53
Ökonomische Betrachtung der Modi
Ökonomische Betrachtung der Modi
– Während daraus auch ein Nachteil abzuleiten ist. Es ist ebenfalls möglich, dass die beiden Ligen insgesamt weniger Nachfrage generieren als dies eine einzelne Liga tun wurde.
• Schwächere Mannschaften in starken Ligen bevorzugen den round robin Modus, weil
bevorzugen den round robin Modus, weil ihnen dort eine gewisse Anzahl an Spielen garantiert wird
garantiert wird.
54
2 Hierarchie
2. Hierarchie
• Die meisten Ligen sind hierarchisch g
organisiert.
– Es gibt eine höchste Spielklasse …
– und weitere untergliederte niedrigere und weitere untergliederte niedrigere
Spielklassen.
– Es gibt Unterschiede in der Ausgestaltung des E ibt U t
hi d i d A
t lt
d
Zugangs (Auf‐ und Abstieg, Franchise‐Erwerb) zu d Li
den Ligen.
55
Ökonomische Betrachtung
Ökonomische Betrachtung
• Die hierarchische Ligastruktur ist Nachfrage i hi
hi h i
k i
hf
induziert:
– Identifikation mit lokalen Vereinen (Europa) und Universitäten (Nordamerika), generiert Nachfrage nach Wettbewerb dieser Vereine, auch wenn sie h
b
bd
h
nicht in der Lage sind, in der höchsten Spielklasse zu konkurrieren
zu konkurrieren.
– Größenunterschiede der Märkte für Vereine
•A
Anzahl der „lebensfähigen“ Vereine ist bei hierarchisch hl d l b fähi “ V i i t b i hi
hi h
organisierter Ligastruktur höher
56
Ökonomische Betrachtung
Ökonomische Betrachtung
• Weitere Gründe:
– Kleine Vereine in niedrigeren Ligen ziehen Nutzen g
g
aus Wettbewerben mit Mannschaften aus höheren Ligen, entweder als Freundschaftsspiele g ,
p
oder in Pokalwettbewerben.
– Kleine Vereine dienen oft als „Ausbildungsverein
Kleine Vereine dienen oft als Ausbildungsverein“ für junge Talente. 57
3 Vielfalt
3. Vielfalt
• Sportligen unterscheiden sich auch darin, wie li
h id
i h
hd i
i
viele Ligen bzw. Divisions es auf jeder Hierarchieebene gibt.
• Verschiedene Ligen auf einer Hierarchieebene g
werden meist gemeinsam verwaltet.
• Der Grund für eine solche Ausgestaltung ist Der Grund für eine solche Ausgestaltung ist
die Erhöhung der Nachfrage (mehrere Wettbewerbe auf höchsten Niveau in
Wettbewerbe auf höchsten Niveau in verschiedenen Regionen).
58
4 Mitgliedschaft
4. Mitgliedschaft
• Ein weiterer wichtiger Aspekt der Liga‐
g
g
organisation ist die Auswahl der in der Liga antretenden Mannschaften.
• Dabei gibt es Unterschiede in der Art des Dabei gibt es Unterschiede in der Art des
Zugangs‐ und das Ausscheidens aus einer Liga.
59
4 Mitgliedschaft
4. Mitgliedschaft
• Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten wie g
g g
die Mitgliedschaft geregelt sein kann:
– Mannschaften dürfen nur in einer der mehreren Ligen der jeweiligen Hierarchieebene teilnehmen
Ligen der jeweiligen Hierarchieebene teilnehmen
– Mannschaften dürfen an mehreren Ligen der Hierarchieebene teilnehmen
Hierarchieebene teilnehmen
60
4 Mitgliedschaft
4. Mitgliedschaft
• Di
Die Zulassung mehrerer Mitgliedschaften von Z l
h
Mit li d h ft
Mannschaften führt zu einem ex‐ante nicht bestimmbaren Gesamteffekt auf die Wohlfahrt:
– Wert jedes Wettbewerbes kann sinken
– Mannschaften konzentrieren sich primär auf einen W ttb
Wettbewerb Æ
b Æ reduziert die Qualität des anderen d i t di Q lität d
d
Wettbewerbes und somit die Nachfrage nach diesen
– Zulassungsbeschränkungen zu Wettbewerben führen zu g
g
Teilnahmen weniger Mannschaften. Die Erlöse werden unter diesen Mannschaften aufgeteilt während die nicht teilnahmeberechtigten Mannschaften dieser Erlöse nicht g
generieren Æ größere Qualitätsunterschiede in der nicht exklusiven Liga.
61
4 Mitgliedschaft
4. Mitgliedschaft
• Standortwechsel (Relocation) …
– ist die Möglichkeit von Vereinen ihre Heimatstadt, g
,
und somit den Markt zu wechseln.
– ist eher im Nordamerikanischen Raum zu ist eher im Nordamerikanischen Raum zu
beobachten.
– wird auch als Drohung verwendet um Interessen wird auch als Drohung verwendet um Interessen
gegenüber der lokalen Regierung durchzusetzen.
62
4 Mitgliedschaft
4. Mitgliedschaft
• offene und geschlossene Ligen
– Die Ausgestaltung des Ligazugangs und des g
g
g g g
Ausscheidens aus einer Liga ist eine Entscheidung mit weitreichenden ökonomischen Implikationen.
p
63
4 Mitgliedschaft
4. Mitgliedschaft
• Eine offene Liga zeichnet sich durch die g
p
und Abstieg g
Möglichkeit des sportlichen Auf‐
in bzw. aus Ligen aus.
• Dies ermöglicht …
Dies ermöglicht
– eine hohe Konzentration von Vereinen in bestimmten Regionen
– auch finanziell schwächeren Vereinen den Aufstieg in eine Top‐Liga
64
4 Mitgliedschaft
4. Mitgliedschaft
• In einer geschlossenen Liga besteht nicht die g
p
g
Möglichkeit durch sportlichen Erfolg (Misserfolg) aufzusteigen (abzusteigen). – Der Umzug der Vereine oder das Erweitern der Der Umzug der Vereine oder das Erweitern der
Liga sind Möglichkeiten die Zusammensetzung der Liga zu ändern
Liga zu ändern.
– Ein Draft‐System sorgt für die Verteilung neuer T l t
Talente auf die Vereine.
f di V i
65
Ökonomische Betrachtung von offenen und geschlossenen Ligen
• IIn geschlossenen Ligen ist es möglich lokal den hl
Li
i
ö li h l k l d
Wettbewerb zwischen Vereinen zu eliminieren. Dies geschieht durch die Vergabe von exklusiven
geschieht durch die Vergabe von exklusiven Gebietsrechten (Schaffung von Monopolen).
Das Ziel des Aufstiegs oder des Nicht‐Abstiegs
Abstiegs • Das Ziel des Aufstiegs oder des Nicht
begründet, mit den dadurch verursachten Folgen (insb. finanzieller Art) größere Anreize für Vereine in offenen )g
Ligen sportlichen Erfolg zu haben.
ÆVereine in offenen Ligen sind sowohl dem sportlichen als auch dem ökonomischen Wettbewerb stärker ausgesetzt, als Vereine in geschlossenen Ligen.
66
Optimale Ligagröße
Optimale Ligagröße
Die optimale Größe einer Liga lässt sich mit der g
g
Hilfe von fünf zu klärenden Fragestellungen lösen.
1 Sind die Vereine lokal als natürliche 1.
Sind die Vereine lokal als natürliche
Monopole anzusehen?
– Wenn Vereine lokal natürliche Monopole sind, kann regional nicht mehr als ein Verein ökonomisch existieren (etablieren).
67
Optimale Ligagröße
Optimale Ligagröße
2 Üb
2.
Übersteigen die sozialen Erträge eines Vereins die t i
di
i l Etä
i
V i di
verursachten sozialen Kosten? – Die Betrachtung hier geht über die finanzielle Situation der g
g
einzelnen Vereine hinaus.
– Die Vereine verursachen auch externe Erträge, also Erträge an denen andere Parteien partizipieren (Medien erwirtschaften p
p
(
Gewinne durch die Berichterstattung über den Verein).
– Die Spielergehälter sind oft ökonomische Renten und somit soziale Erträge.
g
– Das Aufnehmen weiterer Vereine in eine Liga verursacht allerdings auch soziale Kosten. Es verringert die Wahrscheinlichkeit jedes anderen Vereins die Liga zu gewinnen j
g
g
und es verringert c.p. die durchschnittliche Nachfrage nach den anderen Vereinen 68
Optimale Ligagröße
Optimale Ligagröße
3. Wie viele Vereine sind finanziell in der Lage in g
p
der Liga zu spielen?
– Die Anzahl und Größe der vorhandenen Märkte aus denen die Vereine ihre Finanzkraft beziehen
aus denen die Vereine ihre Finanzkraft beziehen bilden eine Restriktion.
– Die Ausgestaltung von Umverteilung zwischen den Die Ausgestaltung von Umverteilung zwischen den
Märkten und somit den Vereinen hat einen Einfluss auf die Größe der Liga (offene vs
Einfluss auf die Größe der Liga (offene vs. geschlossene Liga).
69
Optimale Ligagröße
Optimale Ligagröße
4. Wie groß ist die Angebotselastizität von Talenten?
– Es müssen den Vereinen insgesamt genügend Talente zur Verfügung stehen.
Talente zur Verfügung stehen.
– Somit kann die Anzahl an Talenten die Größe der Liga begrenzen
Liga begrenzen.
70
Optimale Ligagröße
Optimale Ligagröße
• Haben Ligen die optimale Größe?
→
→Übung!
g
71
5 Führungsstruktur
5. Führungsstruktur
• Es gibt 2 Ansätze für die Ausgestaltung der g
g
Führungsstruktur in Ligen:
– Joint Venture
– Single Entity
Single Entity
72
5 Führungsstruktur
5. Führungsstruktur
• Joint Venture
– Die Vereine werden eigenständig geführt.
g
gg
– Zur Koordination der Ligaaktivitäten gehen die Vereine ein Joint Venture ein
Vereine ein Joint Venture ein.
– Die operative Leitung wird von einem gewählten Präsidenten übernommen
Präsidenten übernommen.
– Das höchste Entscheidungsgremium (Vorstand) wird durch Vertreter der Vereine gebildet.
i dd hV
d V i
bild
ÆVereine treffen die Entscheidungen
73
5 Führungsstruktur
5. Führungsstruktur
• Single Entity
i l
i
– Die Vereine sind ausführende Bestandteile der Liga und somit nicht eigenständig.
– Es gibt einen Präsidenten und ein Vorstand. Der Vorstand besteht allerdings aus den Investoren der Liga. – Die Entscheidungen der Liga erfolgen zentral. Die Vereinsverantwortlichen führen diese nur aus. ÆLiga als Unternehmen mit den Vereinen als Abteilungen. 74
Allgemeiner Vergleich der Profi Ligen
Allgemeiner Vergleich der Profi‐Ligen
Europäisches
äi h Modell
d ll
Nordamerikanisches d
ik i h
Modell
Ziele der Eigner
Nutzenmaximierung (auch
mit Verlusten)
Gewinnmaximierung
Organisationsstruktur
Offene Liga mit Auf‐ und Abstiegg
Geschlossene Liga
Anzahl der Mannschaften
Hohe Anzahl pro Einwohner
Stark begrenzte Anzahl der Mannschaften
M h Ligen parallel
Mehre
Li
ll l
Nicht in den
Ni
h i d höchsten hö h
Spielklassen
Verschiedene
V
hi d
C f
Conferences
(Divisions) Hierarchischer Aufbau
Tiefe Gliederung bis auf Kreisebene
Weniger stark ausgeprägt
Internationaler Wettbewerb
Wichtig für Vereine und g
nationale Ligen
Nicht vorhanden
75
Vergleich weiterer Eigenschaften
Vergleich weiterer Eigenschaften
Europäisches Modell
äi h
d ll
Nordamerikanisches
d
ik i h
Modell
Spieler drafts
Nicht vorhanden
Sehr wichtiges Mittel der Wettbewerbsausgeglichen
heit
Spielertransfers
p
Spielerverkauf gegen p
g g
Stark Reglementierter g
Ablösezahlungen normaler Verkauf von Spielern gegen Vorgang
Ablösezahlungen
Kaderbeschränkungen
Nicht vorhanden
Nicht vorhanden
Umfassend genutzt
Umfassend genutzt
Erlösumverteilung
Teilweise
Umfassend genutzt
Entgeltbegrenzung
Teilweise
Umfassend genutzt
Börsennotierung der Vereine
Teilweise
Verboten
76
1.4 Zielfunktionen der Vereine
77
Einführung
• Professionelle Vereine bzw. deren eigner können im wesentlichen zwei verschiedene Ziele verfolgen:
– Maximierung der Gewinne
Maximierung der Gewinne
– Maximierung des Nutzens (prozentualer Anteil der Si
Siege an den gespielten Spielen)
d
i lt S i l )
– etc. 78
Ein einfaches Modell
Ein einfaches Modell
79
Ein einfaches Modell
Ein einfaches Modell
80
Gewinnmaximierung
81
Gewinnmaximierung
82
Grafische Darstellung der Gewinnmaximierung
R, C
C(c, x)
R(m, w)
xG
x
83
Grafische Darstellung der Gewinnmaximierung
• In der Abbildung ist der optimale Einsatz von g
g
Talent dargestellt. Ein gewinnmaximierender Verein wählt den Einsatz von Talent gerade so, dass der Abstand zwischen der Kostenfunktion
dass der Abstand zwischen der Kostenfunktion und der Erlösfunktion maximal ist. Dies ist bei gleicher Steigung der Funktionen (Grenzerlös
gleicher Steigung der Funktionen (Grenzerlös = Grenzkosten) der Fall.
84
Nutzenmaximierung
• Um die Anzahl der Siege zu maximieren kann di
hl d
i
i i
k
der Verein ebenfalls die dafür optimale Anzahl an Talent auswählen. Vereine sind allerdings durch ihre Einnahmen restringiert.
• Nun kann der Verein wählen wie diese Restriktion aussehen soll:
– Nullgewinn (keine Verlust)
– ein bestimmter Gewinn
ein bestimmter Gewinn
– ein bestimmter tolerierter Verlust
85
Nutzenmaximierung
86
Nutzenmaximierung
87
Grafische Darstellung der Nutzenmaximierung
R, C
C(c, x)
R(m, w)
x1
x0
x2
x
88
Nutzenmaximierung
• In der Abbildung sind die drei Fälle dargestellt g
g
der Nutzenmaximierung dargestellt. Bei einem Talenteinsatz von – x0 einen Nullgewinn
einen Nullgewinn
– x1 einen positiven Gewinn
– x2 einen Verlust erwirtschaften.
89
Vergleich Gewinn‐ und Nutzenmaximierung
• Gewinnmaximierende Vereine setzen weniger Talent ein als nutzenmaximierende Vereine.
• Beide Zielfunktionen sind einerseits durch die steigenden Kosten und andererseits durch die
steigenden Kosten und andererseits durch die mit abnehmender Rate steigenden Erlöse (
(spiegelt die Wichtigkeit der Unsicherheit über l
h k
h h
b
den Ausgang der Spiele bzw. der Meisterschaft wider) beschränkt. 90
Gründe für die verschiedenen Zielfunktionen
• Eine geschlossenen Liga bewahrt die Mannschaften in hohem Maße vor Wettbewerb von außen.
– Verteilung der Talente (Draft‐System)
Verteilung der Talente (Draft‐System)
– Umverteilung der finanziellen Ressourcen
– Restriktionen der Entlohnung der Spieler und der Kadergröße
– kein Abstieg
91
Gründe für die verschiedenen Zielfunktionen
• Mannschaften in offenen Ligen sind stärkeren h f
i ff
i
i d
k
Wettbewerb ausgesetzt aufgrund …
– der Drohung des Abstiegs und dem damit verbunden Rückgang der Nachfrage.
– stärkeren Wettbewerbs um die verfügbaren Talente (kein Draft‐System).
– kaum vorhandener Restriktionen der Spieler‐
gehälter und der Kadergrößen
– geringerer Umfang der Erlösverteilung
92
Competitive Balance
93
Competitive Balance
Competitive Balance
„The competitive balance in a sports league […] p
ff
gp
is an important element affecting public interest and the financial health of the industry of professional team sports “ professional team sports.
(Késenne 2000)
94
Competitive Balance
Competitive Balance
• Competitive
i i Balance (ausgeglichener l
(
li h
Wettbewerb) ist in Ligen erreicht, wenn jede Mannschaft in jedem Spiel mit einer Wahr‐
scheinlichkeit von 50 % gewinnt.
• In diesem Zustand ist die Unsicherheit über g g
p
den Ausgang der einzelnen Spiele („uncertainty of outcome hypothesis“) und somit auch der gesamten Meisterschaft am
somit auch der gesamten Meisterschaft am größten. 95
Uncertainty of Outcome
Uncertainty of Outcome
• Hypothese: H
th
„uncertainty of outcome is necessary if the consumer is to be willing to pay admission to the game” to be willing to pay admission to the game
(Rottenberg 1956)
• Die Theorie
Die Theorie dahinter besagt:
– Eine ungleiche Verteilung der Ressourcen führt zu
ungleichem Wettbewerb.
– Das Interesse der Anhänger wird kleiner, wenn der Ausgang eines Spiels im Vorfeld sicherer wird.
– Bestimmte
B ti
t Umverteilungsmaßnahmen
U
t il
ß h
kö
können
di
diese
Unsicherheit über den Ausgang von Spielen
herstellen.
96
Maß für die Competitve Balance
Maß für die Competitve Balance
97
Maß für die Competitve Balance
Maß für die Competitve Balance
98
Maß für die Competitve Balance
Maß für die Competitve Balance
99
Weitere Competitive Balance‐Maße
Weitere Competitive
Balance Maße
Gini‐Koeffizient
Competitive balance ratio
Competitive balance ratio
Relative Entropy
Herfindahl‐Hirschmann Index
Strenght difference measured by an Ordered
Strenght difference measured by an Ordered Probit model
• etc.
•
•
•
•
•
100
Ein bisschen Empirie
Ein bisschen Empirie
Verhältnis der Standard Deviation of WPC für 1980 – 1999 für die Premier League, National League und die American League
l
dd
Quelle: Szymanski, Valletti (2005).
101
2 Talent und Arbeitsmärkte im Sport
2 Talent und Arbeitsmärkte im Sport
2.1 Der Wert von Talent im Sport
2.1 Der Wert von Talent im Sport
2.2 Verteilung der Renten
102
Die bestverdienenden Sportler 2009 (in Mio. $)
Quelle: forbes.com
103
Die höchsten Spielergehälter im Fußball in der Saison 2009/2010
Quelle: statista.de
104
Die wertvollsten Sport Teams
Die wertvollsten Sport Teams Team
Wert in Mrd. $
i
d $
Erlöse
lö 2010 in Mio. $
20 0 i
i $
Manchester United
1,83
459 Dallas Cowboys
Dallas Cowboys
1 65
1,65
280
280 New York Yankees
1,6
441
Washington Redskins
1,55
345
New England Patriots
1,36
302
Real Madrid
1,32
563
New York Giants
1,18
230
Arsenal London
1,18
369
New York Jets
New York Jets
1 17
1,17
227
Houston Texas
1,15
256
Quelle: forbes.com
105
Die wertvollsten Fußball Teams
Die wertvollsten Fußball Teams
Team
Wert in i
Mio. $
Erlöse in lö i
Mil. $
Einnahmen in i
h
i
S h ld /
Schulden/
Mio. $
Wert
Manchester United
1.835
459
150
46 %
Real Madrid
1.323
563
130
54 %
Arsenal London
1.181
369
102
41 %
FC Barcelona
1.000
513
113
0 %
Bayern München
990
406
61
14 %
FC Liverpool
FC Liverpool
822
304
37
47 %
47 %
AC Mailand
800
276
41 0 %
Juventus Turin
656
285
57
3 %
Chelsea London
646
340
73
8 %
Inter Mailand
413
276
14
0 %
Quelle: forbes.com
106
Die höchsten Einnahmen in der Unterhaltungsindustrie 2010 (in Mio.$)
Quelle: forbes.com
107
2 1 Der Wert von Talent im Sport
2.1 Der Wert von Talent im Sport
Erklärungsansätze:
• Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns
(marginal revenue product, MRP‐Theory)
• Der Fluch des Gewinners
D Fl h d G i
• Bieter Kriegg
• Der Siegern nimmt alles
• Diskriminierung (Alter, Geschlecht, Herkunft usw.) 108
Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns
Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns
• Die Einnahmen R
i i
h
i
im Sport hängen von der h
d
Siegwahrscheinlichkeit w ab: R(w)
• Die Wahrscheinlichkeit zu siegen hängt von g
()
dem eingesetzten Talent t ab: w(t)
• Daher gilt: R(w(t))
• Frage: Wie viel mehr Einnahmen werden Frage: Wie viel mehr Einnahmen werden
durch eine zusätzliche Einheit Talent erzielt?
• Das Wertgrenzprodukt von einem Sportler ist dessen Anteil an den Gesamteinnahmen
109
Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns
Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns
110
Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns
Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns
• Das Wertgrenzprodukt eines Sportlers hängt p
g
vom Grenzprodukt und Grenzertrag ab.
• Sowohl MP als auch MR, hängen vom aktuellen Niveau an Talent aller Teams ab
aktuellen Niveau an Talent aller Teams ab. • Entlohnung nach MRP‐Theorie steckt voller Unsicherheiten.
111
Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns
Wertgrenzprodukt Theorie des Lohns
Verträge werden ex‐ante geschlossen.
Welche Form wird ein Sportler haben?
Wird er sich verletzen?
Gibt es neben der Wahl an Siegwahrscheinlichkeit weitere F k
Faktoren, die die Einnahmen einer Saison bestimmen?
di di Ei
h
i
S i
b i
?
• Jede einzelne Unsicherheit wird das jeweilige MRP‐Ergebnis beeinflussen.
beeinflussen
• Teams können sich nur auf Schätzungen verlassen, nicht auf Fakten.
Fakten
• Die MRP‐Theorie erklärt Löhne aufgrund von erwartetem Wertgrenzprodukt. Wertgrenzprodukt.
•
•
•
•
112
Interessante Fragen bezüglich der Gehälter von Sportlern:
• Wie können diese hohen Gehälter gerechtfertigt werden?
• Wie kann bei gleicher Leistung ein Spieler durch g
einen Vereinswechsel sein Gehalt steigern? • Sind die hohen Gehälter für Ticketpreise verantwortlich?
• Deckt unsere Bereitschaft so viel für Sportler zu bezahlen perverse Präferenzen auf?
bezahlen perverse Präferenzen auf?
• Werden Neulinge überbewertet?
113
Anstieg des Gehalts
Anstieg des Gehalts
• Wie kann das Gehalt von Spielern über einen g
g
längeren Zeitraum ansteigen, obwohl ihre Kariere eine durchschnittliche Leistung zeigt?
• Zusammenhang zwischen Einkommen und Zusammenhang zwischen Einkommen und
Erfahrung.
114
Gehälter und Eintrittskarten Preise
Gehälter und Eintrittskarten‐Preise
• SSteuern Gehälter die Eintrittskarten‐Preise?
G häl di Ei i k
P i ?
• Müssen die Preise für Eintrittskarten erhöht werden, wenn Spieler ein höheres Gehalt verlangen? S i l
i höh
G h lt
l
?
• Der Verkauf von Eintrittskarten ist ein Teil von MRP. • Wenn der Wert von verkauften Eintrittskarten steigt, d
k f
k
werden die Spieler anhand ihrer MRP bezahlt. • Ein Anstieg der Gehälter verursacht keine höheren Ei A ti d G hält
ht k i höh
Preise von Eintrittskarten. Das Gegenteil trifft zu. 115
Verdrehte Präferenzen?
Verdrehte Präferenzen?
• Deckt unsere Bereitschaft so viel für Sportler k
i h f
i lf
l
zu bezahlen perverse Präferenzen auf?
• Nicht notwendigerweise:
Gehalt
Nachfrage nach Lehrern
Nachfrage nach Lehrern
WS
N hf
Nachfrage nach Sportler
hS
l
WL
SS
SL
Service
116
Überbewertung junger Sportler?
Überbewertung junger Sportler?
• TTeilweise deutlich höhere Verträge als Sportler il i d tli h höh
V tä
l S tl
deren Qualität seit Jahren bekannt ist.
• Langfristige Verträge. (Diskontierung)
L f i i V ä (Di k i
)
• Im Durchschnitt werden sich enttäuschende und erfreuliche Talententwicklungen d f l h
l
kl
ausgleichen.
• Risky Worker‐Theorie (E. Lazear)
117
Weitere Erklärungsansätze
• Neben der MRP gibt es noch andere g
p
Erklärungsansätze für Spieler‐Gehälter.
• Der Fluch des Gewinners
• Bieterkrieg
Bi
ki
• Der Siegern nimmt alles (the winner takes all)
g
(
)
• Diskriminierung (Alter, Geschlecht, Herkunft usw.) )
118
Fluch des Gewinners
Fluch des Gewinners
• V
Verpflichtung vertragsfreier Spieler ist eine Auktion
fli ht
t
f i S i l i t i A kti
• Asymmetrische Informationen bei den Bietern
• Informierten Bieter bieten den „wahren
Informierten Bieter bieten den wahren“ erwarteten erwarteten
MRP.
• Uninformierte Bieter bieten mehr/weniger.
Uninformierte Bieter bieten mehr/weniger.
• Derjenige mit dem höchsten Gebot (der größten Überschätzung des „wahren“ MRP) nimmt den Spieler unter Vertrag.
• Kritik: Kaum ein Inputfaktor wird beobachtet wie Sportstars Annahme asymmetrischer Informationen
Sportstars. Annahme asymmetrischer Informationen fragwürdig. 119
Bieterkrieg
• Spezialfall der MRP‐Theorie.
i lf ll d
h i
• Beispiel: Zwei Vereine bieten um einen Spieler p
p
der für beide entscheidend ist beim Kampf um y
einen Play‐off Platz.
• Den Spieler nicht zu verpflichten ist mit hohen Kosten verbunden
Kosten verbunden. • Das Talent des Spieler ändert sich nicht, aber di G
die Grenzerträge steigen. Den Spieler nicht zu tä
t i
D S i l
i ht
verpflichten ist mit Kosten verbunden.
120
Der Siegern nimmt alles
Der Siegern nimmt alles
121
Diskriminierung
• Trotz identisches Potenzial hinsichtlich der g
Produktivität, gibt es Unterschiede in Gehalt und Einstellung.
• Alter, Geschlecht, Herkunft.
Alter Geschlecht Herkunft
• Statistische Diskriminierung.
• Diskriminierung von Fans. • Diskriminierung von Besitzern und Di k i i i
B it
d
Teamkollegen.
122
Statistische Diskriminierung
• A
Angeborenes Talent und Training determinieren das b
T l
dT i i d
i i
d
sportliche Potenzial. • Wenn die Diskriminierung überall vorhanden ist, haben W
di Di k i i i
üb ll
h d it h b
einige Individuen nicht den gleichen Zugang zu Training und Mitgliedschaften
und Mitgliedschaften.
• Die aktuelle Auffassung in Bezug auf Gehalt und Einstellung baut auf den vergangenen Einschränkungen
Einstellung baut auf den vergangenen Einschränkungen hinsichtlich dem Zugang zu Training und Teilhabe auf. • Bei statistischer Diskriminierung wird auch von g
„Wahrnehmungsbarrieren“ gesprochen. g
p
p
• Diskriminierung des Grenzproduktes eine Sportler.
123
Fan Diskriminierung
Fan Diskriminierung
• G
Geringere Gehälter und reduzierte Einstellungen i
G häl
d d i
i
ll
aufgrund bestimmter Eigenschaften des I di id
Individuums. • Bigotte Fans zahlen eine Prämie für Spieler bestimmter Herkunft.
• Anders: Sie verzichten auf bessere Spieler und akzeptieren die Mannschaft mit geringerer Qualität.
• Diskriminierung des Grenzertrages eines p
Sportlers.
124
Fan Diskriminierung
Fan Diskriminierung
•
Modell Darstellung Diskriminierung
Modell‐Darstellung Diskriminierung
€
Angebot
g
S2
MRP + Bonus
S1
Tatsächliches MRP
S1
S2
Sportler Dienst
125
Diskriminierung der Teams
der Teams
• Entspricht der Diskriminierung von Fans
• Unter Besitzern und Teamkollegen gibt es Unter Besitzern und Teamkollegen gibt es
einen Herkunftsbonus.
• Erneut: Die Dienste der bevorzugten Spieler E
Di Di
d b
S i l
werden eher in Anspruch genommen und sie bekommen ein höheres Gehalt, obwohl ihre aktuelle Leistung nicht ihrem relativen Wert
aktuelle Leistung nicht ihrem relativen Wert entspricht. 126
Diskriminierung der Teams
der Teams
•
•
In diesem Zusammenhang tragen die Besitzer die Kosten, seit die Fans nur noch in In
diesem Zusammenhang tragen die Besitzer die Kosten seit die Fans nur noch in
Bezug auf die aktuelle MRP bezahlen. Den grauen Bereich tragen die Besitzer. Nicht möglich sofern die Teams Gewinne maximieren.
€
Angebot
g
S2
MRP + Bonus
S1
Tatsächliches MRP
S1
S2
Sportler Dienst
127
Zusammenfassung
• Di
Die MRP Theorie ist eine allgemeine und aufschlussreiche MRP Th i i t i
ll
i
d f hl
i h
Erläuterung der Bezahlung und der Einstellung im Sport. • Die Erklärung vom Fluch der Gewinner zumindest g
fragwürdig.
• Die Erklärung vom Krieg der Angebote passt nur zu spezifischen Situationen
spezifischen Situationen.
• Die Erklärung, dass der Gewinner alles bekommt kann für Einzel‐Sportarten hilfreich sein, für Team‐Sportarten jedoch p
p
j
nicht.
• Diskriminierung kann eine Vielzahl von Auswirkungen auf die Bezahlung und Einstellung im Sport haben aber die
die Bezahlung und Einstellung im Sport haben, aber die Wirtschaftswissenschaften liefern eine begrenzte Einsicht in dieses Themengebiet. 128
Vollständiger Wettbewerb um Talente
Vollständiger Wettbewerb um Talente
w
MC
S
A
W*
MRP
L*
L
129
MRP Theorie und competitive balance
MRP‐Theorie und competitive
• Annahme: Geschlossene Liga
€
€
MRL(W)
MRS(W)
MRL*=P*
WL = 0
WS = 1
1
MRS*=P*
WL*=1‐WS*
WL = 0
WS = 1
1
130
MRP Theorie und competitive balance
MRP‐Theorie und competitive
• Grenzerträge sind für alle Teams gleich.
• Ungleichheit in Erträgen führt zu ungleichen Ungleichheit in Erträgen führt zu ungleichen
Gehaltskosten
• Ungleiche Gehaltskosten führen zu U l i h G h l k
füh
competitive imbalance
• Damit haben Teams aus größeren Märkten größere Einnahmen und bessere
größere Einnahmen und bessere Mannschaften
131
2 2 Verteilung der Renten
2.2 Verteilung der Renten
• Im vollständigen Wettbewerb werden Sportler anhand von MRP bezahlt.
• Bilden die Teams Kartelle und schränken den Wettbewerb um Spieler ein können sie Renten
Wettbewerb um Spieler ein können sie Renten von den Spielern abschöpfen.
• Beispiele: Draft Systeme, Reserve Clause, Langfristige Verträge, Prä‐Bosman‐Urteil
Langfristige Verträge, Prä
Bosman Urteil Phase, Salary Caps 132
Draft System
Draft System
• Teams können der Reihe nach Spieler wählen.
• Spieler dürfen nur mit dem Verein einen Spieler dürfen nur mit dem Verein einen
Vertrag aushandeln der sie gezogen hat.
• Wettbewerbsbeschränkung um junge Spieler.
W b
bb hä k
j
S i l
• Wird häufig von Teambesitzern mit dem g
Argument der Chancengleichheit gerechtfertigt.
gerechtfertigt
133
Reserve Clause
Reserve Clause
• Nach Ablauf eines Vertrages verbleiben die p
Rechte an dem Spieler bei dem Verein.
• Nach Ablauf eines Vertrages muss der Spieler nicht mehr für den Verein spielen und der
nicht mehr für den Verein spielen und der Verein muss ihn nicht mehr bezahlen.
• Aber: Der Verein entscheidet über neues Vertragsangebot oder Transfer.
Vertragsangebot oder Transfer.
134
Prä Bosman Urteil Phase
Prä‐Bosman‐Urteil Phase
• V
Vergleichbar zur nordamerikanischen reserve
l i hb
d
ik i h
clause.
l
• Auch nach Vertragsende mussten im Falle eines T
Transfers Ablösesummen gezahlt werden, denen der f Ablö
hlt
d d
d
bisherige Verein zustimmen musste.
• Damit konnte dieser einen Transfer verhindern. Damit konnte dieser einen Transfer verhindern
• Durch die Zahlung einer Ablösesumme sinkt die MRP des Spielers und damit das Gehalt beim eventuellen
des Spielers und damit das Gehalt beim eventuellen neuen Team.
• Die Transferzahlung ist somit eine Verschiebung der Die Transferzahlung ist somit eine Verschiebung der
Rente vom Spieler zu dessen ehemaligem Verein.
135
Bosman Urteil
Bosman‐Urteil
• Das sogen. Bosman Urteil wurde vom EuGH g
am 15. Dezember 1995 gefällt.
• EuGH stellt fest, dass Profi‐Fußballer innerhalb Europas normale Arbeitnehmer im Sinne des
Europas normale Arbeitnehmer im Sinne des EG‐Vertrages seien.
• Damit gilt die Arbeitnehmerfreizügigkeit.
• Damit wurden Ablösesummen nach Damit wurden Ablösesummen nach
Vertragsende abgeschafft.
136
Langfristige Verträge
Langfristige Verträge
• Währende der Phase der reserve clause keine g
g
g
g
Notwendigkeit für langfristige Verträge.
• Langfristige Verträge sind eine Versicherung gegen das Jährliches Verhandlungsrisiko
gegen das Jährliches Verhandlungsrisiko.
• Unsicherheiten steigen beim Leistungs‐ oder Verletzungsrisiko
• Moral hazard Probleme bei den Spielern.
Moral hazard Probleme bei den Spielern
137
Wettbewerbsbeschränkungen beim Kampf um Talente
• Draft Systeme, Reserve clause und ähnliche g
g
Regelungen schränken den Wettbewerb um Talente ein.
• In der der extremsten Form kann ein Spieler In der der extremsten Form kann ein Spieler
nur noch mit einem Verein verhandeln
• Der Verein kann jedoch mit mehreren Spielern verhandeln
• Marktform: Monopson
138
Wettbewerbsbeschränkungen beim Kampf um Talente
MC
w
B
S
A
W*
w1
C
MRP
L1
L*
L
139
Der Einfluss von Maßnahmen zur Verbesserung der competitive balance auf den Wert von Talent
• LLuxus‐Steuer, reicher Teams müssen aufgrund St
i h T
ü
f
d
ihrer besseren Ausgangssituation eine Steuer bezahlen.
bezahlen
• Zwischen den Teams. Um die Ungleichheit in den Märkten auszugleichen Einfachstes Beispiel
Märkten auszugleichen. Einfachstes Beispiel, jedes Team zahlt den gleichen Anteil seiner Einnahmen in das Verteilungssystem.
• Zwischen Spielern und Teams, s.g. Salary Caps. Legt den Anteil der Einnahmen fest den die Teams an die Spieler auszahlen.
d
l
hl
• Mindestlöhne
140
Luxus Steuer
Luxus‐Steuer
• Annahme: Geschlossene Liga
€
€
MRL(W)
MRS(W)
MRL*=P*
WL = 0
WS = 1
1
MRS*=P*
WL*=1‐WS*
WL = 0
WS = 1
1
141
Einnahmenteilung zwischen den Teams
• Annahme: Geschlossene Liga
€
€
MRL(W)
MRS(W)
MRL*=P*
WL = 0
WS = 1
1
MRS*=P*
WL*=1‐WS*
WL = 0
WS = 1
1
142
Salary caps und competitive
und competitive balance
• Annahme: Geschlossene Liga
€
€
MRL(W)
MRS(W)
MRL*=P*
MRS*=P*
C
WL = 0
WS = 1
1
C
WL*=1‐WS*
WL = 0
WS = 1
1
143
Mindestlöhne
MC
w
B
S
mw1
mw2
A
W*
w1
C
MRP
mw3
L1
L*
L
144
Verteilung der Renten und competitive
balance
Invariance Principle
„The distribution of talent in a league is invariant
„The distribution of talent in a league is invariant to who gets the revenues generated by players; talent moves to its highest valued use in the
talent moves to its highest valued use in the league whether players or owners receive players‘ MRPs.“
l
‘
“
Simon Rottenberg (1956)
Simon Rottenberg (1956)
145
Invariance Principle
Invariance Principle
• D
Der Markt für Spieler ist im Gleichgewicht, wenn die M k fü S i l i i Gl i h
i h
di
Grenzerträge der Mannschaften gleich sind.
• Im Wettbewerbsmarkt erreichen in diesem Fall die I W ttb
b
kt
i h i di
F ll di
Gehaltszahlungen an die Spieler ein Maximum.
• Wird der Wettbewerb um Spieler eingeschränkt ist dies Wird der Wettbewerb um Spieler eingeschränkt ist dies
das Gleichgewicht, in dem die Teambesitzer die größten Renten abschöpfen können.
größten Renten abschöpfen können.
• Die Gewinnmaximale Anzahl an Talent, ist unabhängig p
p
davon ob Spieler entsprechend ihrem MRP oder abweichend davon bezahlt werden.
146
Invariance Principle und der Draft
Invariance Principle und der Draft
• Oh
Ohne Draft
f würden die Spieler zu dem Verein ü d di S i l
d
i
wechseln, der Ihnen am meisten bezahlt.
• Mit Draft beginnen sie bei einem kleineren Team und wechseln dann zu dem Verein, der Ihnen am meisten bezahlt.
• Durch ein Draft‐System steigen die Einnahmen der Vereine, denen die Spieler weggekauft werden und die Gehälter der Spieler sinken.
• Keine Anzeichen dafür, dass ein Draft‐System die p
balance erhöht.
competitive
147
Invariance Principle and the reserve
clause
• A
Argument für eine reserve
fü i
clause: Ohne eine reserve
l
Oh
i
clause würden die großen Teams die besten Spieler kaufen und die competitive balance wäre schlechter.
kaufen und die competitive
wäre schlechter
• Die Spieler werden bei dem Verein landen, für den sie den größten Wert haben
den größten Wert haben.
• Die Vereine werden den durch den Spieler erzeugten Wert nicht nur in Form von Gehalt auszahlen, sondern
Wert nicht nur in Form von Gehalt auszahlen, sondern auch in Form von Ablösesumme.
• Reserve clause sichert Renten und hat keinen Einfluss auf die competitive balance.
148
MRP Theorie und competitive balance
MRP‐Theorie und competitive
•
Opportunitätskosten der Spieler N, Differenz zwischen P und N können k
d
l
ff
h
d k
sich die Teams aneignen
€
€
MRL(W)
MRS(W)
MRS*=P*
MRL*=P*
N
WL = 0
WS = 1
1
WL*=1‐WS*
WL = 0
WS = 1
1
149
Wettbewerbsbeschränkungen beim Kampf um Talente
• Teams versuchen den Wettbewerb um Talente h d
b
b
l
einzuschränken, um sich die Renten der Spieler anzueignen.
i
• Durch den Wegfall dieser Beschränkungen steigen die Spielergehälter.
• Wettbewerbsbeschränkungen sind für die Verteilung der Renten von Bedeutung
p
• Ob sich die Teams oder die Spieler die Renten aneignen, spielt keine Rolle für die competitive
balance
150
Das Arbeitsverhältnis im Sport
Das Arbeitsverhältnis im Sport
151
Streik & Lockout
Streik & Lockout
• Drohpunkte für Spieler und Teambesitzer ist p
(
)
p
nicht zu spielen (Streik) oder nicht spielen zu lassen (Lockout)
• In diesem Fall würden die Spieler ihre In diesem Fall würden die Spieler ihre
zweitbeste Möglichkeit U realisieren und die Teambesitzer L.
b
152
Verhandlung
• X ist die Summe die für beide Seiten in einer Saison zu verdienen ist.
• Das Ergebnis für beide Seiten:
Gewerkschaften:
Teambesitzer:
U + 0.5 (X –
( U – L))
L + 0.5 (X – U – L)
153
3 Korruption und Betrug
im Sport
Korruption und Betrug im Sport: Schlagzeilen
• UEFA
UEFA und FIFA kämpfen mit Vergabe‐Korruption d FIFA kä f
it V
b K
ti
(Focus Online, 28.10.10)
• Neue Bestechungsvorwürfe gegen Fifa‐
Neue Bestechungsvorwürfe gegen Fifa
Funktionäre (Spiegel Online, 29.11.10)
• Korruption bei der Fifa? (sueddeutsche.de, Korruption bei der Fifa? (sueddeutsche de
17.10.10)
• „Champions League der Wettbetrüger
Champions League der Wettbetrüger“ (sportschau.de, 31.01.11
• Wettbetrüger packt aus: WM
Wettbetrüger packt aus: WM‐Qualifikation
Qualifikation betroffen (Focus Online, 05.01.11)
155
Korruption im Sport
Korruption im Sport
• Ei
Ein Verhalten „von Athleten […], bei dem diese nicht den V h lt
Athl t [ ] b i d
di
i ht d
sportüblich hohen Einsatz zur Erringung eines sportlichen Sieges oder Ranges leisten und anderen Athleten diesen vorsätzlich überlassen
bzw.
• bei der Ausübung eines Amtes durch Funktionsträger […], in dem di
diese die ihnen übertragenen Aufgaben bewusst nicht di ih
üb t
A f b b
t i ht
entsprechend den Zielsetzungen und moralischen Werten ihres Verbandes, des Wettkampfsports im Allgemeinen und/oder der Gesellschaft in der sich der Sport bewegt versehen
Gesellschaft, in der sich der Sport bewegt, versehen,
• weil sie hierdurch pekuniäre und nichtpekuniäre Vorteile für sich [oder Dritte] von dem Begünstigten [oder diesem Nahestehenden] erhalten oder erhoffen “
erhalten oder erhoffen.“
Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2) S 263 291
Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291.
156
Grenzfälle
• Bsp. „Stallorder
Bsp Stallorder“ Æ Sportler verzichtet auf mögliche bessere Platzierung, um seinen Arbeitsplatz zu behalten
• Formel 1: verboten und verpönt (2002: GP v. Österreich; Barichello Schumacher)
Österreich; Barichello, Schumacher)
• Tour de France: erlaubt und akzeptiert (anders als 1904: damals verboten)
Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291.
157
Korruption im Sport I (W ttk
(Wettkampfkorruption)
fk
ti )
• SSchiebung von Wettkämpfen hi b
kä f
(„Wettkampfkorruption“)
ÆWettbetrug
ÆVerzerrung zur Verhinderung von g
g
Abstieg/Ausscheiden oder zur Sicherstellung von Meisterschaftsgewinn etc.
ÆBsp.: Absprachen zwischen /
(
„ p
Akteuren/Mannschaften (Problem des „Spiels mit angezogener Handbremse“), bewusste g
Fehlentscheidungen des Schiedsrichters
158
Korruption im Sport II
(Veranstaltungskorruption)
• Korruption bei Ausschreibungen („Veranstaltungskorruption“)
• Vergabe von Sportgroßevents (Olympische Spiele, Fußball‐WM)
Æ Hohes Interesse einiger Staaten, eine Veranstaltung auszutragen h
i i
i
l
(wirtschaftliche Bedeutung, Image, Außendarstellung), teilweise sehr unterschiedliche finanzielle Ausstattung der Funktionäre
sehr unterschiedliche finanzielle Ausstattung der Funktionäre
• Daneben: Wirtschaftskorruption bei Vergabe von Bauaufträgen und Dienstleistungen
Æ Hohe wirtschaftliche Bedeutung für einzelne Unternehmung; grundsätzliches Problem in der Bauwirtschaft: Entscheider verfügt über moderates Einkommen vgl. zu der Summe, die eine Unternehmung als Gewinn bei Durchführung des Auftrages erwarten kann
erwarten kann
159
Soziale Kosten der Korruption
Soziale Kosten der Korruption
• Opferkosten
ÆNachteile der um Sieg/Austragung gebrachten
ÆNachteile der um Sieg/Austragung gebrachten Athleten/Orte Æ
ÆNachteile der Sportart (Rückgang h il d S
( ü k
Zuschauerinteresse, Nachwuchs, Sponsoren)
• Täterkosten
ÆB t h
ÆBestechungsgelder ld
Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Maennig
(2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und
Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291.
160
Ökonomische Analyse
Ökonomische Analyse
• Opferkosten
• Täterkosten
• Kosten der Vermeidung von Korruption
ÆPrivate Vermeidungskosten ÆKosten der Korruptionsvermeidung und der
ÆKosten der Korruptionsvermeidung und der Durchsetzung des Sportrechtssystems
ÆSoziale Bestrafungskosten
Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und g(
),
p
p
y
Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291.
161
Angebot der Korruption
(…) Erwarteter Nettonutzen des korrupten Verhaltens von i
Wahrscheinlichkeit einer rechtzeitigen“ Bestrafung (0 ‐
Wahrscheinlichkeit einer „rechtzeitigen
Bestrafung (0 ‐ 1)
Nutzenfunktion des Individuums
Pekun. Nettoerfolg korrupten Verhaltens
Ef l
Erfolgswahrscheinlichkeit der Korruption (0 ‐
h h i li hk i d K
i (0 1)
Dir. Vorbereitungs‐/Durchführungs‐ /Strafvermeidungskosten von i Pekuniäre Opp.‐kosten von i
Nichtpekun. Nutzen aus der Korruption
Nichtpekun. Opp.‐kosten von i Finanzielle Strafe/Verlust bei Verurteilung
Finanzielle Strafe/Verlust bei Verurteilung
Nichtpekun. Nutzenverlust wg. vermind. Reputation bei Verurteilung
Quelle: Maennig (2004) nach Becker (1968)
162
Angebot der Korruption
• Pekuniärer Nettoerfolg korrupten Verhaltens
e u ä e e oe o g o up e e a e s
• Erfolgswahrscheinlichkeit der Korruption • Nichtpekuniärer Nutzen aus der Korruption
• Wahrscheinlichkeit einer „rechtzeitigen“ Bestrafung • Finanzielle Strafe/Verlust bei Verurteilung
Fi
i ll St f /V l t b i V
t il
• Direkte Vorbereitungs‐, Durchführungs‐ oder Strafvermeidungskosten Strafvermeidungskosten
• Pekuniäre Opportunitätskosten
• Nichtpekuniäre Opportunitätskosten c pe u ä e Oppo u ä s os e
• Nichtpekuniärer Nutzenverlust wegen verminderter Reputation bei Verurteilung
Quelle: Maennig (2004) 163
Individuelles „Angebot“ und „Nachfrage“ nach Korruption
GK d. Korruption (zus. Erwartungsstrafe)
Grenznutzen, Grenzkosten
Impliziter Preis p
der Korruption
GN d. Korruption (zus. p
(
Bestechungsgelder)
Xopt.
Ausmaß der Delinquenz
164
Optimales Ausmaß der Korruptionsbekämpfung
Soziale Grenzkosten der Korruption, Soziale Grenzkosten der Korruptionsbekämpfung
SGK d. Korruptionsbekämpfung
SGK d. Korruption p
Xopt.
Ausmaß der
Delinquenz
Ausmaß der
Korruptionsbekämpfung
165
„Grundzutaten für Korruption
Grundzutaten für Korruption“
Corruption = Monopoly+ Discretion Corruption
Monopoly+ Discretion ‐
Accountability
(K
(Korruption = Monopol + Ermessen –
i
M
l E
Rechenschaft) Klitgaart (1988), Controlling Corruption, Berkeley, S. 75.
Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291.
166
Anfälligkeit des Sports für Schiebung“
Anfälligkeit des Sports für „Schiebung
‐G
Geringe Siegprämien
i
Si
ä i
‐ Geringer Prestigegewinn bei Geringer Prestigegewinn bei
einzelnem Sieg bzw. geringer g
g
g
Prestigeverlust bei einzelner Ni d l
Niederlage
‐ Geringe Bezahlung der Akteure
Geringe Bezahlung der Akteure
Korruption beim Sumo‐Ringen
p
g
‐ Traditionelle japanische Sportart mit hoher B
Betonung von Ritualen und Integrität
Ri l
dI
iä
‐ Bei Turnieren kann starke Nicht‐Linearität in der Auszahlung der Gegner auftreten: 15 Kämpfe; bei acht oder mehr Siegen Aufstieg, bei weniger Siegen Abstieg p
y
p
‐ Empirische Analyse: letzte Kämpfe im Turnier, bei denen einer der beiden Ringer erst sieben Siege zu verbuchen hat, werden teilweise verschoben
Duggan/Levitt (2002), Winning isn‘t everything: Corruption in Sumo Wrestling American Economic Review 92 (5) 1594 1605
Wrestling, American Economic Review 92 (5), 1594‐1605.
Korruption im US College‐Basketball
‐ Sportwetten auf “Spread”, d. h. ob eine Mannschaft
mit mindestens x Punkten
x Punkten Abstand gewinnt
‐ Asymmetrische Anreize: Spieler wollen Spiel gewinnen, Wetter interessiert, ob “Spread” erreicht wird
‐ führt zu nicht‐linearen Anreizstrukturen bei Erreichen
des “Spread”: geringer Unterschied für Spieler, großer
Unterschied für die Wetter
die Wetter
‐ Bestechung von Spielern, Sieg mit Punktunterschied
nicht höher als x ‐1 zu erzielen (“Point Shaving”)
‐ Empirisch: ca. 1% der Spiele weisen Strukturen von Schiebung auf (Borghesi (2008) argumentiert, dass
diese Hinweise nicht konkludent sind)
Wolfers (2006), Point Shaving: Corruption in NCAA Basketball, American Economic Review 96 (2), 279‐283.
Economic Review 96 (2), 279
283.
Borghesi (2008), Widespread Corruption in Sports Gambling: Fact or Fiction? Southern Economic Journal 74(4), 1063‐1069.
Maßnahmen gegen Korruption
Maßnahmen gegen Korruption
Höhere Strafen für Bestochene?
Höhere Strafen für Bestechende?
Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit?
Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit?
Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291.
N il /Wi
Neilson/Winter (1997), On criminals‘ risk attitudes, Economics Letters, 55, S. 97‐102.
(1997) O
i i l‘ ik i d E
i L
55 S 97 102
170
Maßnahmen gegen Korruption
Maßnahmen gegen Korruption
Maßnahmen zur Verringerung von Renten (Veranstaltungskorruption)
ß h
(
l
k
)
ÆAufweichung des unilateralen Monopols durch Produktwettbewerb ? ÆVersteigerung der Ausrichtung ?
ÆVersteigerung der Ausrichtung ?
Æ höhere Beteiligung der Sportverbände etc. an Fernseh‐ und Marketingerlösen ?
Maßnahmen zur Verringerung von Renten (Wettkampfkorruption)
ÆWiedereinführung der Amateurbestimmungen?
ÆWiedereinführung der Amateurbestimmungen?
Æ Verbot von Sportwetten?
Æ Verbesserung der Trainingsbedingungen, bessere medizinische Betreuung?
g
g
g g ,
g
Æ Verbesserung legaler Alternativen der pekuniären/nicht‐pekuniären Einkommenserzielung?
Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Ö
Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291.
171
Maßnahmen gegen Korruption
Maßnahmen gegen Korruption
Maßnahmen zur Erhöhung der Rechenschaft ß h
h h
d
h
h f
Æklarer Verhaltenskodex?
ÆMehrschichtigkeit des Kontrollsystems?
ÆMehrschichtigkeit des Kontrollsystems?
Æunabhängige Beschwerdeinstanzen?
Æ unabhängige Untersuchungsinstitutionen?
Æbedingte Aufweichung der Prinzipien von Vertraulichkeit und geheimer Wahlen?
Maßnahmen zur Verringerung der Ermessensspielräume ,
p
,
g
Æeinfache, transparente, schnell nachvollziehbare Entscheidungen?
Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291.
172
Maßnahmen gegen Korruption
Maßnahmen gegen Korruption
Bezahlung der Funktionäre und Athleten zu Effizienzlöhnen, wobei Teil der hl
d
k
d hl
ff
l h
b
ld
Entlohnung als Altersrente einbehalten wird?
p
j g
ÆGleicht die Kosten der entdeckten Korruption von jungen und alten Funktionären an: Verlust des Erwerbseinkommens bzw. Verlust der Altersversorgung
Sonstige Maßnahmen
Æ Veränderung der Korruptionsmentalität mit glaubwürdigen Maßnahmen?
g
p
g
g
Æ Jobrotationen/Begrenzung von Amtszeiten?
Æ Erhöhung der Anzahl von Entscheidungsträgern?
Maennig (2004), Korruption im internationalen Sport: Ökonomische Analyse und Lösungsansätze, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 73 (2), S. 263‐291.
173
4 Doping im Sport
4 Doping im Sport
• 4.1 Doping im Leistungssport
• 4.2 Leistungssteigerung: Faires Training und 4.2 Leistungssteigerung: Faires Training und
unfaires Doping? 174
Doping
• Bereits in der Antike Fälle von Doping i i d
ik
ll
i
überliefert (Bsp. Olympische Spiele)
• Doping bei Mensch und Tier (Pferde, ,
)
Brieftauben, Rennhunde)
• In Deutschland: Einnahme von Dopingmitteln kein Straftatbestand; Verschreiben
kein Straftatbestand; Verschreiben, Inverkehrbringen, Anwenden bei Dritten sowie Besitz einer nicht geringen Menge
sowie Besitz einer nicht geringen Menge dagegen strafbar
175
Definition Doping
Definition Doping
• „Nutzung leistungssteigernder Substanzen im Sport“
N t
l it
t i
d S bt
i S t“
• „[T]he administration or use of exogenous substances in an abnormal form or wayy to healthyy p
persons where the onlyy
goal is to achieve an artificial and unfair improvement of
the performance of the athlete“ (Europaparlament 1963)
• „[Doping] ist die Verwendung von Substanzen aus [Doping] ist die Verwendung von Substanzen aus
verbotenen Wirkstoffgruppen und von verbotenen Methoden mit dem alleinigen Ziel der künstlichen und unfairen Leistungssteigerung für den Wettkampf“ f i
L it
t i
fü d W ttk
f“
(Europarat u.a.)
• „[U]se or
„[U]se or attempted use of a prohibited
a prohibited substance or a a
prohibited method“ [specified in a so‐called „Prohibited
List“] (aktuelle Definition des IOC)
176
Negativlisten
• Abgrenzung der unerlaubten Substanzen und Methoden durch Aufstellen von „Negativlisten“
• Genau die in diesen Listen aufgeführten Genau die in diesen Listen aufgeführten
Substanzen etc. sind nicht erlaubt
• Verbotene Wirkstoffgruppen: Stimulanzien, Narkotika, Anabolika, Diuretika, Peptid‐ und Narkotika, Anabolika, Diuretika, Peptid
und
Glykoproteinhormone
177
Anti Doping Agenturen
Anti‐Doping Agenturen •
•
•
•
Nationale Anti‐Doping Agentur (NADA)
N
ti
l A ti D i A t (NADA)
Gegründet 2002
Stiftung bürgerlichen Rechts
Getragen von Bund, Ländern, Sport und Wi h f
Wirtschaft
• World Anti‐Doping Agency (WADA)
• Gegründet 1999
• Finanziert von Staaten und Olympischer Bewegung 178
Rekorde und Rekordentwicklung:
Leichtathletik Männer
Disziplin
Erster Rekord
Jahr
Aktueller Rekord
Jahr
Verbesserung in %
10,8 s
10,8 s
1891
9,58 s
9,58 s
2009
11,2
31:40,0 min
1884
26:17,53 min
2005
16,6
Weitsprung
7,21 m
1884
8,95 m
1991
24,1
Hochsprung
1,97 m
1885
2,45 m
1993
24,4
Marathon
3:03:05 h
1896
2:03:59 h
2008
32,5
Kugelstoßen
14,32 m
1893
23,12 m
1990
61,5
Diskuswerfen
34,04 m
1896
74,08 m
1986
117,6
100 m Lauf
10.000 m Lauf
179
Rekorde und Rekordentwicklung:
Leichtathletik Frauen
Disziplin
Erster Rekord
Jahr
Aktueller Rekord
Jahr
Verbesserung in %
100 m Lauf
13,8 s
1911
10,49 s
1988
24,0
400 m Lauf
1:12,5 min
1914
47,60 s
1985
34,3
Weitsprung
5,00 m
1914
7,52 m
1988
50,4
Hochsprung
p g
1,41 m
,
1910
2,09 m
,
1987
48,2
,
3:40:22 h
1926
2:15:25 h
2003
38,6
Kugelstoßen
8,32 m
1920
22,63 m
1987
172,0
Diskuswerfen
24,90 m
24,90 m
1922
76,80 m
76,80 m
1988
208,4
Marathon
180
Rekorde Frauen
in % der Rekorde Männer
Disziplin
Erster Rekord
Aktueller Rekord
100 m Lauf
78,3
93,2
Weitsprung
69,3
84,0
Hochsprung
71,6
85,3
Marathon
83,1
91,6
Kugelstoßen
58 1
58,1
97 9
97,9
Diskuswerfen
73,1
103,7
181
Goldman Dilemma I
Goldman Dilemma I
• Umfrage unter 250 Erwachsenen in Australien
• „Would you take an illegal performance enancing drug that was undetectable …
• …and guaranteed you would win an Olympic gold medal, if it d
d
ld i
Ol
i
ld
d l if i
would kill you in five years?“ Yes: N
No: 2 Personen
248 P
248 Personen
Quelle: Connor/Mazanov (2009), Would you dope? A general population test of the Goldman dilemma, Br J Sports Med 43, S. 871 f.
182
Goldman Dilemma II
Goldman Dilemma II
• U
Umfrage unter 198 US‐Spitzensportlern (Läufer, Schwimmer, f
198 US S i
l
(Lä f S h i
Gewichtheber etc.)
• Scenario I: „You are offered a banned performance‐enhancing
substance with two guarantees: 1) You will not be caught. 2) You will win.
Would you take the substance?“
Yes: No:
195 Sportler
3 Sportler
Quelle: Bamberger/Yeager (1997), Over the edge, Sports Illustrated 86(15), S. 60 ff.
183
Goldman Dilemma III
Goldman Dilemma III
•
Scenario II: „You are offered a banned performance‐enhancing substance ff d b
d
f
h
b
with two guarantees: 1) You will not be caught. )
g
2) You will win every competition you enter for the next five years, and then you will die from the side effects of the substance.
Would you take it?“
ld
k i ?“
Yes: Yes:
No:
103 Sportler
103
Sportler
95 Sportler
Quelle: Bamberger/Yeager (1997), Over the edge, Sports Illustrated 86(15), S. 60ff.
184
Doping als Rational Choice Problem
Doping als Rational Choice‐Problem
Entscheidung für oder gegen Doping als individuelle Entscheidung
für oder gegen Doping als individuelle
Kosten‐Nutzen‐Abwägung Kostenkomponenten:
‐ Gesundheitsschädigungen
‐ Kosten für Dopingmittel
Nutzenkomponenten:
‐ Siegprämien
‐ Werbeverträge
‐ Nicht‐monetäre Erträge (Ruhm)
185
„Doping‐Game
Doping Game“
Phase I
Doping
(ja/nein)?
Phase II
Saison
Phase III
Dopingkontrolle Entdeckungs‐
g
wahrscheinlichkeit
(0 < p < 1)
Phase IV
Siegprämien
Keine Prämien bei entdecktem Doping
186
Spieltheoretische Analyse
Spieltheoretische Analyse
Sportler 2
Dopen Nicht Dopen (A, B)
(C, D)
Nicht Dopen Sportleer 1
Dopen (E F)
(E, F)
(G, H)
(G, H)
Der erste Wert entspricht dem Nutzenniveau von Sportler 1, der zweite Wert dem Nutzenniveau von Sportler 2.
187
Spieltheoretische Analyse: Gefangenendilemma
Sportler 2
Dop
pen N
Nicht Dope
en Sp
portler 1
Dopen
Dopen Nicht Dopen p
(5 5)
(5, 5)
(10 1)
(10, 1)
(1, 10)
(7, 7)
Der erste Wert entspricht Auszahlung (Nutzen) von Sportler 1, der zweite Wert Auszahlung (Nutzen) von Sportler 2.
188
Spieltheoretische Analyse: Gefangenendilemma
Sportler 2
A > B > C > D und (A + D)/2 < B Do
open N
Nicht Dop
pen Sportler 1
p
Dopen Nicht Dopen (C C)
(C, C)
((A, D)
, )
(D, A)
(B, B)
Der erste Wert entspricht Auszahlung (Nutzen) von Sportler 1, der zweite Wert Auszahlung (Nutzen) von Sportler 2
der zweite Wert Auszahlung (Nutzen) von Sportler 2.
189
Spieltheoretische Analyse: Erweiterungen
• Spiel
Spiel mit Wiederholungen
mit Wiederholungen
• n‐Personen‐Spiel
• Aufhebung der Symmetrie‐Annahme (
(Talentverteilung, Wirkung/ Möglichkeit des g,
g/
g
Doping, Aufdeckungswahrscheinlichkeit)
190
Anreize zum Dopen steigen c. p., wenn…
• Unterschied der Siegesprämien zwischen erstem und zweitem Platz sich erhöht
• Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, sinkt
• die wahrgenommenen Gesundheitskosten des di
h
G
dh i k
d
Doping sinken
• Anzahl der Wettkämpfe in einer Saison steigen
Quelle: Eber (2006), Doping, in: Andreff/Szymanski (Hg.), Handbook on the Economics of Sport, 774f.
Handbook on the Economics of Sport, 774f. 191
4.2 Leistungssteigerung: Faires Training und unfaires Doping? 192
Gladiator Prinzip
Gladiator‐Prinzip
• „Winning isn‘t everything, it is the only thing“ (
(Vince Lombardi)
)
• Zuschauer und Wirtschaft honorieren nur Siege(r) ohne das Zustandekommen von
Siege(r), ohne das Zustandekommen von Siegen zu hinterfragen (willentliche Ignoranz)
• Zuschauermassen verhalten sich anders als der Zuschauer als Einzelner (Le Bon)
der Zuschauer als Einzelner (Le Bon)
193
Tribünen Effekt
Tribünen‐Effekt
• „Jeder einzelne strebt nach dem Ziel Z; aber d
i l
b
hd
i l
b
gerade dadurch, dass alle danach streben, tritt ein ganz anderer, eigentlich von keinem einzelnen gewünschter Effekt E ein“ (Grass und Stützel 1989, S. 158).
• Beispiel: Verhalten auf der Tribüne eines p
Stadions während eines Fußballspiels
194
Training (Schrader)
Training (Schrader)
• ... ist die Leistungssteigerung für den Wettkampf durch
Wettkampf durch
–
–
–
–
–
Optimierung des körperlichen Energiesystems
Muskuläre Umsetzung von Energie in Bewegung
Muskuläre Umsetzung von Energie in Bewegung
Optimales Timing von Belastung und Erholung
Perfektionierung der Bewegungstechnik
Erhöhung der Motivation und mentalen Stärke
195
T i i d
Trainingsdynamik ik
Optimierung der
Methode 1
Trainings‐
methode 1
Kritischer Faktor:
Zeit zwischen Neu‐
entwicklung und
g
Imitation
Imitation
Neue Trainings‐
methode 2
196
Dopingmitteldynamik als „Hase‐Igel‐Spiel“
Neues Mittel zur Verdeckung
Dopingmittel 1
Kritischer Faktor:
Zeit zwischen Neu‐
entwicklung, Nach‐
g,
weisbarkeit und Verbot
Nachweisbarkeit
Verbot
Neues
Dopingmittel 2
197
Modell für die optimale Wahl des Trainingsniveaus
• Rank order tournament; rent seeking
• 2 konkurrierende Sportler
2 konk rrierende Sportler
• Siegwahrscheinlichkeiten: π(a, a*) und 1‐
π(a, a*)
• a, a*
a a* : Trainingsniveaus der Sportler
: Trainingsniveaus der Sportler
• θa2 bzw. ρa*2 : Kosten des Trainings
• w1 bzw. w2 : Siegprämien mit w1 > w2
198
Strategische Wahl des Trainingsniveaus
Strategische Wahl des Trainingsniveaus
EU (a, a* ) = π (a, a* )w1 + (1 − π (a, a* ))w2 −θ ⋅ a 2 = w2 + π (a, a* ) ⋅ (w − w2 ) −θ ⋅ a 2
EU*(a, a*) = (1−π(a, a*))w1 +π(a, a*)w2 − ρ ⋅ a* = w2 +(1−π(a, a*))⋅ (w1 −w2) − ρ ⋅ a*2,
2
πa(a,a*) > 0, πa*(a,a*) < 0
a(a*) =
π a (a, a*)(w1 − w2 )
,
2θ
π a* (a, a*)(w2 − w1 )
a * (a) =
.
2ρ
π aa* ⋅ ( w1 − w2 )
da
,
=−
*
2θ
da
π a*a ⋅ ( w1 − w2 )
da*
=−
.
da
2ρ
199
Contest Success Functions und Trainingsgleichgewicht
π(a,a*) := m(a‐a*), (m>0)
a Nash
m( w1 − w2 )
=
,
2θ
a * Nash
− m( w2 − w1 )
=
.
2ρ
Zu Contest Success Functions vgl. Skaperdas (1996) und Hirshleifer (1989).
200
Contest Success Functions und Trainingsgleichgewicht
π(a,a*) := a/(a+a*)
−a
a*
, π a* ( a , a*) =
π a ( a , a*) =
2
( a + a*)
( a + a*) 2
a*
−a
( w1 − w2 )
( w2 − w1 )
2
2
( a + a*))
( a + a*))
a ( a*) =
, a * (a) =
2θ
2ρ
a Nash = a * Nash
ρ
.
θ
201
Wohlfahrtsbewertung
• „Sieg“
– Training und Doping sind reine Tribüneneffekte
reine Tribüneneffekte
– Tribüneneffekte sind sozial unerwünscht
– Trainings‐ und Doping‐
aufwendungen sind reine Verschwendung und daher g
ineffizient
– Marxsches Konkurrenzparadoxon
• „Rekord“
– Training und Doping sind rekordsteigernd
– Rekorde sind sozial erwünscht
– Tribüneneffekt treibt l
k d
Sportler zu Rekorden
– Training und Doping sind sozial erwünscht
– Klassisches l
h
Konkurrenzparadoxon
• „Race to the top“
• „Race to the bottom“
202
Auszahlungsmatrix für das Klassische
Konkurrenzparadoxon
Firma
j ≠ i
Firma i
Preis erhöhen
Preis konstant halten
Preis erhöhen
b, b
d, a
Preis konstant h lt
halten
a, d
d
c, c
Annahme: a > b > c > d
203
Auszahlungsmatrix für das Marxsche
Konkurrenzparadoxon
Arbeiter j ≠ i
Ar‐
beiter i
TTagesarbeitszeit b i
i
konstant halten
TTagesarbeitszeit b i
i
erhöhen
Tagesarbeits‐
zeit konstant halten
b, b
d, a
Tagesarbeits‐
zeit
erhöhen
a d
a, d
c c
c, c
Annahme: a > b > c > d
204
Fairness
• Anforderungen (McKenzie):
– F 1: Korrekte logische und faktische Basis g
– F 2: Wohlinformierter Konsens
– F 3: Gleichbehandlung aller Betroffenen
F 3: Gleichbehandlung aller Betroffenen
• Fragen:
– Ist Training fair?
– Ist Doping unfair?
Ist Doping unfair?
205
Fairness von Training
Fairness von Training
• Leistungssteigerung durch Training ist generell möglich (F 1)
• Alle körperlich unschädlichen Trainingsmethoden würden von allen Sportlern vermutlich akzeptiert (F 2)
• Wegen unterschiedlichen finanziellen Mitteln sind nicht alle Trainingsmethoden allen zugänglich (F 3)
• Folgerung: Trainingsmethoden, die schädlich und/oder nicht allen zugänglich sind, sind unfair!
206
Unfairness von Doping
Unfairness von Doping
• LLeistungssteigerung durch Doping ist generell i
i
d hD i i
ll
möglich (F 1)
• Alle Sportler lehnen grundsätzlich Doping als Mittel All S
l l h
d ä li h D i
l Mi l
zur Leistungssteigerung ab (F 2)
• Nicht alle Dopingmittel sind nachweisbar und nicht Ni h ll D i
i l i d
h ib
d i h
alle dopenden Sportler werden kontrolliert (F 3)
• Mangelnde Nachweisbarkeit und mangelnde M
l d N h ib k i
d
l d
Kontrolle können die Unfairness von Doping in Frage stellen
207
Schlussfolgerungen
• Gl
Gladiator‐Prinzip und Tribünen‐Effekt sind die Basis di
Pi i
d T ibü
Eff k i d di B i
für Training und Doping
• Training und
T i i
d Doping können je nach sportlichem Ziel D i kö
j
h
li h
Zi l
sowohl effizient (race to the top) als auch ineffizient sein (race to the bottom)
sein (race to the bottom)
• Nicht alle Trainingsmaßnahmen sind fair und Doping muss nicht in jedem Fall unfair sein
muss nicht in jedem Fall unfair sein
• Ohne Schwächung des Gladiator‐Prinzips ist das Dopingproblem nicht lösbar
Dopingproblem nicht lösbar
208
5 Subventionen im Sport
Sport und Politik
Sport und Politik
• "Dem Sport ist zu aller Zeit und vor allem von g
g
g
allen Regierungen aus gutem Grund immer die größte Bedeutung beigemessen worden: er unterhält und benebelt und verdummt die
unterhält und benebelt und verdummt die Massen; und vor allem die Diktatoren wissen, warum sie immer und in jedem Fall für den
warum sie immer und in jedem Fall für den Sport sind.“ •
(Thomas Bernhard, Die Ursache)
210
Finanzierungsquellen Profisport
Finanzierungsquellen Profisport
Finanzierung
Private Haushalte
Lokale Regierungen
Zentral‐
regierung
Unternehmen
Öffentliche Finanzierung
Private Finanzierung
Nach: Andreff (2006), Sports and financing, Handbook on the economics of sport, 272‐ 281.
211
Möglichkeiten der Sportförderung
Möglichkeiten der Sportförderung
Sportförderung durch Konkrete Maßnahme
Ausgaben
Einnahmenverzicht
Direkte Förderung
Bereitstellung von Geldern
Indirekte Förderung
d k
d
Bereitstellung von ll
Gütern
Steuererleichterungen
Quelle: Hockenjos (1995), zitiert nach Haring (2010), Sportförderung in Deutschland, S. 44. ,
• Zuschüsse zur Finanzierung von Bau/Unterhalt von Sporteinrichtungen
• Zuschüsse zur Finanzierung von Sportgroßereignissen
• Beschäftigung von freigestellten Leistungssportlern (z. B. Bundeswehr Bundespolizei)
Bundeswehr, Bundespolizei)
212
„Sollte der hiesige Spitzensport Ihrer Meinung nach vom
Staat stärker finanziell gefördert werden?“
werden?
(Zusammenhang: Leistungen der deutschen Sportler
Olympische
y p
Spiele
p
Peking
g 2008))
1003 Befragte
(30 „ohne Angabe“)
Deutschland
Nein
Nein
65
JaJa
32
0
10
20
30
40
50
60
70
A t il d
Anteil
der B
Befragten
f t in
i %
Quelle: Stern.de
213
Ressort
Aufgabe
Soll
(Mio. Euro)
Auswärtiges Amt
Sportförderung im Rahmen der auswärtigen Kulturpolitik
2,8
Bundesministerium des Innern
Förderung Hochleistungs‐ und Behindertensport, Sportstättenbau, Sportwissenschaft, internationale Angelegenheiten, Sport im Bundesgrenzschutz, Sport für Aussiedler/Ausländer/benachteiligte Jugendliche
205,5
Bundesministerium der Finanzen
Steuerliche Behandlung des Sports, Sport der Zollverwaltung, Postsport
1,4
Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung
Versehrten‐ und Behindertensportförderung im Rahmen der Rehabilitation Sport im Arbeitsleben
Rehabilitation, Sport im Arbeitsleben
1,7
Bundesministerium für Verteidigung
Spitzensportförderung in der Bundeswehr, Dienst‐ und Ausgleichsport
34,0
Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit
Fragen zu Sport und Umwelt, Projektfinanzierung, rechtliche Regelungen
0,3
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Jugendsport‐, Frauen‐ und Mädchensport‐, Familiensport‐ und
Altersportförderung, Sport im Zivildienst
6,6
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Sportförderung im Rahmen
p
g
der Entwicklungspolitik
gp
0,1
,
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Sport im Rahmen des Bildungswesens, Hochschulsport
1,1
Bundesministerium für Gesundheit
Bundesministerium für Gesundheit
Sport im Rahmen der Gesundheitsvorsorge
Sport im Rahmen der Gesundheitsvorsorge
na
n.a.
Bundesministerium für Verkehr, Bau‐ und Wohnungswesen
Förderung der Eisenbahnersportvereine
n.a.
SSportfördermittel und –
tfö d
itt l d aufgaben der Bundesregierung nach Ressorts (Soll 2002), f b d B d
i
hR
t (S ll 2002)
Quelle: BMI (2002) zitiert nach Langer (2006), Öffentliche Förderung des Sports, S. 54
214
Ausgaben der öffentlichen Haushalte im Bereich „Sport und Erholung“ (in Mio. Euro)
Gesamt
5800
1400
5700
1200
5600
1000
5500
800
5400
600
5300
400
5200
200
5100
Bund, NRW
0
2003
2004
Gesamt
2005
Bund
2006
2007
NRW (Land, Gemeinden, Zweckverbände)
Quelle: Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland Quelle:
Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland
2006‐2010.
215
Erwartungen...
Erwartungen
„Having a football team back in Houston will bring thousands of visitors to our city, and it will generate millions of dollars in our city. I‘m excited about our new stadium with a retractable roof. And we‘re
And we
re also very happy about getting a Super Bowl, and as also very happy about getting a Super Bowl and as
you know that‘s very important economically to the city. It will generate probably $300 or $400 million into our economy. But
more importantly, it focuses attention on a city that people do not know enough about.“
Lee Brown, Bürgermeister von Houston, NFL Report Winter 1999, S.7, zitiert nach Lee
Brown Bürgermeister von Houston NFL Report Winter 1999 S 7 zitiert nach
Fort (2006) Sports Economics, S. 324.
216
Gründe für öffentliche Subventionierung
• Begründung: Positive externe Effekte
Æ Positive Auswirkungen auf Gesundheit
Æ Positive Repräsentanz‐Wirkung Æ Förderung von Wirtschaftswachstum und Beschäftigung
Æ Aufbau von Sozialem Kapital
Langer (2006), Öffentliche Sportförderung: eine ordnungspolitische Betrachtung, Wirtschaftsdienst 2, S. 120‐124.
217
Breitensport
Leistungssport
Umverteilungsmotiv
V
Vermittlung
ittl
von Werten
W t
Aufbau zwischenstaatlicher sozialer Beziehungen
Aufbau zwischenstaatlicher sozialer Beziehungen
Reputationswirkung sportlich herausragender Leistungen
Nationale Identitätsbildung (aber auch deren Nationale
Identitätsbildung (aber auch deren
Mißbrauch)
Wachstumsexternalitäten
Wachstumsexternalitäten
Gesundheitsschäden
Gesundheitsschäden
Kulturelle Abschottung
Politische Spannungen
Politische Spannungen
Imageverlust bei Betrug
218
Externe Nutzen
Preis
EGN1 +V1
V1
DP
DS = DP + EGN
EGN1
EGN
Zuschauer
A1
Fort (2006), Sports Economics, S. 329.
219
Erläuterung
• Dp: Nachfragefunktion der Zuschauer ohne Externalitäten
• EGN: externer Grenznutzen, den die Team‐Eigner nicht realisieren können
• Ds= Dp + EGN
• Angenommen, die Zuschauerzahl ist A
Angenommen die Zuschauerzahl ist A1. Die Team‐
Die Team‐
Eigner erhalten den Preis V1, während der externe Nutzen derjenigen die den Preis nicht zahlen EGN1
Nutzen derjenigen, die den Preis nicht zahlen, EGN
ist. Der Gesamtwert des Sports ist dann EGN1 + V1
(positive Externalität)
(positive Externalität).
220
Resultierende Ineffizienzen
Resultierende Ineffizienzen
Preis
*
TRS
*
TCS
TC
*
TRC
*
TCC
TRC
*
*
AC AS
TRS
Zuschauer
Fort (2006), Sports Economics, S. 330.
TR Gesamterlös (total revenue)
TRC Gesamterlös Gesamterlös
des Teams
TRS Sozial G
Gesamterlös
t lö
TC Gesamtkosten (total costs)
A Zuschauer
AC* privates Optimum
AS* soziales Optimum
Subventionierung von Verlusten
•
•
•
•
Subventionen können zur Effizienz führen, wenn sie an die (
(gewinnmaximierenden) Vereine gezahlt werden, so dass diese i
i i
d )V i
hlt
d
d di
besseres “Talent” kaufen und die Zuschauerzahl erhöhen
Steuern als Strafen könnten auch funktionieren, wurden in der Praxis aber nie angewandt
Grundsätzlich sollte man skeptisch sein, wenn Vereine Verluste G
d ät li h llt
k ti h i
V i V l t
beklagen, aber Verluste sind nicht unmöglich
Gewöhnlich führen Verluste auf lange Sicht zum Ausscheiden der Unternehmung aus dem Markt
• FFrage: Ist es möglich, dass Fans besser gestellt sind, wenn I
ö li h d
F
b
ll i d
sie die Verluste abdecken, als bei Auflösung der Mannschaft?
Fort (2006), Sports Economics, S. 330f.
Antwort: „Es kommt darauf an..“
•
•
•
Annahme: Konsumentenrente > Verluste des Vereins,
D.h. Fläche ΔADB > Fläche ΔBEC
G äß d D fi iti
Gemäß der Definition von Nachfrage sind die Fans mit der Mannschaft besser N hf
i d di F
it d M
h ft b
dran als ohne sie.
P i
Preis
A
D
Pm
B
E
AC
C
MC
Nachfrage
Am
MR
Fort (2006), Sports Economics, S. 331f.
Zuschauer
Ökonomische Rechtfertigung für Subvention von Sportereignissen/Anlagen
Einwohner zahlen Steuern
Z ät li h
Zusätzliches Einkommen und Arbeitsplätze
G
Gemeinde i d
subventioniert Sportereignis/anlage
Auswärtige Besucher geben sät liches
geben zusätzliches Geld aus
Crompton (1995), Economic Impact Analysis of Sports Facilities and Events: Eleven Sources of C
t (1995) E
i I
t A l i f S t F iliti
d E t El
S
f
Misapplication, Journal of Sport Management 9, 14‐35.
224
Wirtschaftlichkeitsanalyse Economic Impact Analysis (EIA)
• Bestimmung der Rechtfertigung von Subventionen von Sportereignissen/Sportstätten
• Economic Impact
Economic Impact
= „wirtschaftliche Netto‐Veränderung in der ausrichtenden Gebietskörperschaft die aus Ausgaben resultiert die
Gebietskörperschaft, die aus Ausgaben resultiert, die dem Sportereignis oder der Sportanlage zugeschrieben werden“ (Turco/Kelsey (1992))
werden
(Turco/Kelsey (1992))
Crompton (1995), Economic Impact Analysis of Sports Facilities and Events: Eleven Sources of Misapplication, Journal of Sport Management 9, 14‐35.
225
Wirtschaftlichkeitsanalyse Economic Impact Analysis (EIA)
1
• Festlegung von Zweck und Umfang der Wirtschaftlichkeitsstudie (Ursache, Quellen, Region)
2
• Auswahl der Methoden zur Sammlung von Daten (Umfrage‐Methoden vs. andere Methoden)
3
4
• Sammlung und Analyse der Daten
g
y
• Interpretation und Bericht der Ergebnisse
Eschenfelder/Li (2007) Economics of sport, chapter 8.
226
Wirtschaftlichkeitsanalysen
Economic Impact Analysis (EIA)
Wirtschaftliche Wirkungen
Sportereignisse
Sporteinrichtungen
Unternehmen
Infrastruktur
Eschenfelder/Li (2007) Economics of sport, chapter 8.
Institutionen
227
Wirtschaftlichkeitsanalysen (Surveys)
Methoden
Vorteile
Nachteile
On‐site interview
Opportunity for feedback
High participation
High completion of survey
Cost
Labor intensive
Projection bias
Telephone
p
interview
Opportunity
pp
y for feedback
Absence of face‐to‐face
contact
Cost
Sample bias
Self‐administered
Self
administered survey
Recall and response bias
On‐site self‐drop‐off survey Low labor intensity
No interviewer bias
Low return rate
Response and projection
bias
Mail survey
Low labor intensity
No interviewer bias
A
A representative
i sample
l
Low return rate
Recall and response rate
C
Cost
Expenditure logs or diaries
Most reliable and accurate
High mortality rate
Low response rate
Eschenfelder/Li (2007) Economics of sport, chapter 8.
228
Wirtschaftlichkeitsanalysen
(Non‐survey method)
Methoden
Vorteile
Nachteile
Interview with
event/facility
/
y or business
managers/owners
Pre‐event
Low cost
Attribution error
Accessibilityy to p
private records
Public tax records
Low cost
Time delay
Limited information
Limited information
Eschenfelder/Li (2007) Economics of sport, chapter 8.
229
Jährliche Subventionshöhe
Jährliche Subventionshöhe Netto‐
Abschreib‐
betriebs‐ ungen (2)
erlöse
Subventionshöhe
= (1)
Opportunitäts‐
kosten der
Finanzierung (3)
Entgangene Subvention
Steuern (4) (1‐(2+3+4))
21.400
4.280
Jährliche
Netto‐Betriebserlöse (abgeführt an die Gebietskörperschaft) an die Gebietskörperschaft)
150
153
155
31
189
–Green Bay‘s
(Abschreibungen
Lambeau Field +(Minimum)
+ Opportunitätskosten
der Finanzmittel
(MiOpportunitätskosten
i
)
Atlanta‐Fulton ‐1.478
2.160
3.243
649
7.530
+ entgangene
Steuereinnahmen)
County‘s Stadium (Average)
New Orleans‘ Superdome p
(Maximum)
‐7.922
8.572
42.174
Werte in Tausend USD (1989) Quirk/Fort (1992), Pay Dirt, S. 170 [zitiert nach: Fort (2006), Sports Economics, 345].
Build it and they will come?
Build it and they will come?
• G
Gegenbeispiel: Suncoast
b i i l S
t Dome, St. Petersburg/Tampa D
St P t b /T
Bay, Florida
Gebaut um Major League Baseball (MLB) Mannschaft
• Gebaut, um Major League Baseball (MLB) Mannschaft anzuziehen
• 2 Jahre Bauzeit und weitere 10 Jahre Leerstand/Übergangslösungen, bis erstmals ML Baseball dort gespielt wurde (Tampa Bay Devil Rays)!
• Konstruktionskosten (1988‐1990) 138 Mio. $ • Bei Anlage zu 4% Zinsen hätten sich bis 2000: 74,4 Mio. Bei Anlage zu 4% Zinsen hätten sich bis 2000: 74 4 Mio
$ Zinsen ergeben
Fort (2006), Sports Economics, 343.
231
Schätzungen der Kosten von Subventionen (USA)
b
i
(
)
SSubventionen je Stadium (USD in 2009 Werten):
b
i
j S di
(USD i 2009 W
)
• Sind positiv
• Gestiegen: $ 4,8 Mio. 1971 => $ 12,9 Mio. 1989
$
$
• Gestiegen: $ 12,9 Mio. 1989 => $ 19,2 Mio. 2001
Jährliches Wachstum (reale Werte):
• 1971‐1989: 5,6%
• 1989‐2001: 3,4%
Zusammenfassung mehrerer Studien: Fort (2006) Sports Economics S 346
Zusammenfassung mehrerer Studien: Fort (2006), Sports Economics, S. 346 . Ökonomische Auswirkungen von Profi‐Sport (Mannschaften und Einrichtungen)? (I)
S di
Studie
Abhä i Variablen
Abhängige
V i bl
E b i
Ergebnis
Baade/Dye (1988)
Verarbeitendes Gewerbe: jährliche Beschäftigung, Real Value Added, neue Kapitalausgaben
Geringe Evidenz
Baade/Dye (1990)
Jährliches pers. Einkommen, Verhältnis Einkommen auf Ebene Metropolitan Area (MA) zu Einkommen auf regionaler Ebene
Keine Evidenz
Baade (1996)
Baade (1996)
Reales pro Kopf Einkommen, Anteil Reales
pro Kopf Einkommen Anteil
der MA an Beschäftigung in Vergnügungs‐/Erholungs‐ + Sportindustrie im Bundesstaat
Sportindustrie im Bundesstaat Keine Evidenz
Keine Evidenz
Coates/Humphreys (2008), Do economists reach a conclusion on subsidies for sports franchises, stadiums, and mega‐events?,
sports franchises, stadiums, and mega
events?, NAASE Working Paper 08
NAASE Working Paper 08‐18.
18.
233
Ökonomische Auswirkungen von Profi‐Sport (Mannschaften und Einrichtungen)? (II)
Studie
Abhängige Variablen
Ergebnis
Baade/Sanderson (1997)
Beschäftigung in Keine Evidenz
Vergnügungs‐/Erholungs‐ + Sportindustrie Hudson (1999)
Beschäftigung
Keine Evidenz
Coates/Humphreys (1999)
Höhe und Wachstumsrate Pro‐Kopf‐Einkommen
Keine Evidenz
Coates/Humphreys (2001)
Höhe Pro‐Kopf‐Einkommen Keine Evidenz
Coates/Humphreys (2002)
Höhe Reales Pro‐Kopf‐
Einkommen in Ballungsräumen Coates/Humphreys (2003)
/
p y (
)
Löhne und Beschäftigung g g
Geringe Evidenz
g
im Dienstleistungs‐ und im Einzelhandelssektor
Keine Evidenz
Coates/Humphreys (2008), Do economists reach a conclusion on subsidies for Coates/Humphreys
(2008) Do economists reach a conclusion on subsidies for
sports franchises, stadiums, and mega‐events?, NAASE Working Paper 08‐18.
234
Ökonomische Auswirkungen von Profi‐Sport (Mannschaften und Einrichtungen)? (III)
Studie
Abhängige Variablen
Ergebnis
Gius/Johnson (2001)
Pro‐Kopf‐Einkommen in Ballungsräumen
Keine Evidenz
Miller (2002)
(
)
Beschäftigung Baugewerbe
g g
g
Keine Evidenz
Lertwachara/Cochran
(2007)
Auswirkungen auf städtische/regionale
wirtschaftliche Lage
wirtschaftliche Lage
Evidenz negativen Einfluss neuer Teams auf pro‐Kopf‐
Einkommen
Nelson (2001)
Anteil des persönlichen Pro‐Kopf‐Einkommens im B d t t
Bundesstaat, welches l h
jeweiligen Ballungsraum zugerechnet wird
Gemischte Evidenz
Santo (2005)
Einkommen einer Stadt als Positive Evidenz
Anteil an der Region; Variation im Einkommen
Coates/Humphreys (2008), Do economists reach a conclusion on subsidies for sports franchises, stadiums, and mega‐events?, NAASE Working Paper 08‐18.
235
Olympische Spiele Atlanta 1996
Difference‐in‐Difference‐Schätzung I
• Schätzverfahren zum Herausrechnen möglicher Unterschiede zwischen treatment und non‐treatment‐Gruppe (hier: Counties mit/nahe von Austragungsorten vs. Counties
mit/nahe von Austragungsorten vs Counties entfernt entfernt
von Austragungsorten)
Differenz (zwischen den beiden Gruppen) der Differenzen
• Differenz (zwischen den beiden Gruppen) der Differenzen (zwischen den beiden Perioden, d.h. vor/nach Intervention, d.h. den Olympischen Spielen) wird gebildet
• Das Ergebnis gibt den Effekt wieder, der von der Intervention (Atlanta 96) hervorgerufen wird und blendet den Effekt möglicher Heterogenität zwischen den verschiedenen Counties aus
236
Olympische Spiele Atlanta 1996
Difference‐in‐Difference‐Schätzung II
Ln Zit = y1 Xi + y2 VNVi + y3 · POSTt + y4 VNVi · POSTt + y5 Trend + Y6 Trend · VNVi + y7 Trend · POSTt + y8 Trend · VNVi · POSTt + εit
•
Zit
Beschäftigung oder durchschnittlicher Monatslohn in Georgia, County i, Quartal t
y ,Q
Vektor der Kovariaten für County i (Branchenmix und Bevölkerung; Werte fix 1990)
Interventionsdummy (0 vor, 1 nach Intervention)
Di t d
Distanzdummy
(1
(1 wenn Austragungsort oder nahebei, 0, wenn County A t
t d
h b i 0
C
t
nicht Austragungsort)
Zeittrend (beginnt 1985 mit Wert 85, erhöht sich pro Quartal um 0,25) •
Xi
•
•
POSTt
VNVi
•
Trend
•
Ausgelassene Branche: Dienstleistungen (services)
Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games /
g(
),
g
p y
y p
in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16.
237
Olympische Spiele Atlanta 1996
Diff
Difference‐in‐Difference‐Schätzung III
i Diff
S hät
III
Ln Employment Ln Real Wages
Intercept
‐3,4742*** (0,5831)
5,5022***
(1,7227)
VNV x POST
‐1,1036* ,
(0,5606)
0,1760
,
(0,6576)
Trend x VNV x POST
0,0115*
(0 0059)
(0,0059)
‐0,0019
(0 0073)
(0,0073)
Adjusted R²
0,96
‐
Wooldridge test for serial correlation
2,59 (no sc)
14,34 (sc Æ adj. SE)
Intervention (= Jahr als Kriterium für POST mit höchster F Statistik)
POST mit höchster F‐Statistik)
1994
1991
F statistic
12.356
149
N
10.017
10.017
[…]
Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16.
238
Olympische Winterspiele Salt Lake City 2002 (I)
Olympische Winterspiele Salt Lake City 2002 (I)
ARMA(P, Q)‐Modell
y
*
t
Q
P
= β 0 + ∑φ p y
p −1
y
*
t
*
t− p
+ ∑ Φ q ε t − q + λyeart + μquartert + γgdp
d t + αoly
l t + εt
q −0
Besteuerbare Umsatzerlöse in Periode t
Besteuerbare Umsatzerlöse in Periode t
*
P
y
Anzahl der Lags von (autoregressive Dimension (AR) des Modells)
εt
Fehlerterm
t
Q Anzahl der Lags des Fehlerterms (moving average Dimension (MA) des Modells)
gdpt
oly t
yeart
quartert
Reales BIP der USA
Spiele‐Dummy (1 im 1 Quartal 2002 (Zeitpunkt der Spiele), 0 sonst)
Jahres‐Dummy (Jahr‐spezifische Effekte)
Quartals‐Dummy (saisonale Effekte)
Baade/Baumann/Matheson (2008), Slippery Slope? Assessing the economic impact of the 2002 Winter Olympic Games in Salt Lake City, Utah; Research Paper 08‐15.
239
Olympische Winterspiele Salt Lake City 2002 (II)
•Statisch signifikante positive Auswirkungen auf Hotelbranche und •Statisch
signifikante positive Auswirkungen auf Hotelbranche und
Gastronomie
• Gleichzeitig aber statistisch signifikante negative Auswirkungen auf E lö d Ei lh d l
Erlöse des Einzelhandels
• Kein statistisch signifikanter Effekt auf die Erlöse in der Gesamtbetrachtung
• Keine Aussagen zur Kausalität möglich • Warum bewirken Mega‐Events keine nachweisbare Steigerung der g
g
g
Wirtschaft?
‐ Substitutionseffekt: Ortsansässige ändern ihr Konsumverhalten während „Mega‐Events“
während „Mega
Events ‐ Crowding‐out Effekt: Ortsansässige und regelmäßige Besucher werden durch Fans, die das Ereignis besuchen, verdrängt.
Baade/Baumann/Matheson (2008), Slippery Slope? Assessing the economic impact of the 2002 Winter Olympic Games in Salt Lake City, Utah; Research Paper 08‐15.
240
Elf Fehlerquellen bei Economic Impact Analysen (I)
1) Umsatz statt Haushaltseinkommensmultiplikator
2) Fehlinterpretation des Beschäftigungsmultiplikators
2) Fehlinterpretation des Beschäftigungsmultiplikators
3) Verwendung inkrementaler anstelle normaler Multiplikator‐Koeffizienten
4) Nutzung frisierter“ Multiplikator
4) Nutzung „frisierter
Multiplikator‐Koeffizienten
Koeffizienten
5) Verwechselung von Umsatz und Multiplikator
6) Ungenaue Abgrenzung der betrachteten Region
Crompton (1995), Economic Impact Analysis of Sports Facilities and Events: Eleven Sources of Misapplication, Journal of Sport Management 9, 14‐35.
241
Elf Fehlerquellen bei Economic Impact Analysen (II)
7) Einbezug der ortsansässigen Zuschauer
8) Einbezug der „Verschieber
8)
Einbezug der Verschieber“ (time
(time‐switcher)
switcher) und und “Eh‐
Eh
Da‐Besucher“ (casuals)
9) Berücksichtigung der ökonomischen gesamten Nutzen statt der Grenznutzen
10) Auslassung von Opportunitätskosten
11) Ungenaue Abgrenzung der betrachteten Region
Crompton (1995), Economic Impact Analysis of Sports Facilities and Events: Eleven Sources of C
t (1995) E
i I
t A l i f S t F iliti
d E t El
S
f
Misapplication, Journal of Sport Management 9, 14‐35.
242
Subventionieren oder nicht? Gleichgroße Regionen
Region B
i
Region V
A
NV
Region B
i
V
NV
10/10
20/0
0/20
8/8
I. Ohne Subvention
Region V
A
NV
NV
‐1/‐1
1/ 1
9/0
0/9
8/8
III. Mit Subvention (11 Mio. G.E.)
Region B
Region V
A
NV
V
Region B
V
NV
4/4
14/0
0/14
8/8
(
)
II. Mit Subvention (6 Mio. G.E.)
Region V
A
NV
V
NV
‐3/‐3
7/0
0/7
8/8
IV. Mit Subvention (13 Mio. G.E.)
(
)
Auszahlungen in Mio. G.E.; V: veranstalten; NV: Nicht veranstalten
Quelle: Richardson (2005), To subsidise or not to subsidise, Disc. Paper 05.08.
243
Subventionieren oder nicht? Regionen unterschiedlicher Größe
Region B
i
Region V
A
NV
Region B
i
V
NV
0/0
20/‐20
20/
20
‐10/10 ‐2/‐4
I. Ohne Subvention
V
Region
A
V
‐15/‐15
15/ 15 5/
5/‐20
20
NV
‐10/‐5
‐2/‐4
III. Mit Subvention (15 Mio. G.E.)
Region B
Region B
Region V
A
NV
NV
V
NV
‐8/‐8
12/‐20
‐10/2
10/2
‐2/‐4
2/ 4
II. Mit Subvention (8 Mio. G.E.)
Region
A
V
NV
V
‐25/‐25
‐5/‐20
NV
‐10/‐15
10/ 15
‐2/‐4
2/ 4
IV. Mit Subvention (25 Mio. G.E.)
A kleine Region, B große Region; Auszahlungen in Mio. G.E.; V: veranstalten; NV: Nicht veranstalten
244
Quelle: Richardson (2005), To subsidise or not to subsidise, Disc. Paper 05.08.
Difference‐in‐Difference‐Schätzung (Intercept und Steigung) I
Ln Zit = y1 Xi + y2 VNVi + y3 * POSTt + y4 VNVi * POSTt + y5 Trend + Y6 6 Trend Trend * VNV
VNVi + y
+ y7 7 Trend Trend * POST
POSTt + y
+ y8 8 Trend Trend * VNV
VNVi * POST
POSTt
•
Zit
•
Xi
•
•
POSTt
VNVi
•
Trend
+ εiti
+ ε
Beschäftigung oder durchschnittlicher Monatslohn in Georgia County i Quartal t
Georgia, County i, Quartal t
Vektor der Kovariaten für County i (Bevölkerung und Branchenmix (ausgelassene Branche: Services); Werte fix 1990)
Interventionsdummy (0 vor, 1 nach Intervention)
Distanzdummy (1 wenn Austragungsort oder nahebei; 0 wenn County nicht Austragungsort)
Zeittrend (beginnt 1985 mit Wert 85, erhöht sich pro Quartal um 0,25) Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16.
245
Difference‐in‐Difference‐Schätzung (I t
(Intercept und Steigung) II
t d St i
) II
Ln Employment Ln Real Wages
Intercept
‐3,4742*** (0,5831)
5,5022***
(1,7227)
% Agriculture
g
0,5929***
,
(0,1262)
‐1,4728
,
(0,9554)
% Mining
‐1,1569***
(0 3374)
(0,3374)
‐0,6229
(0 9393)
(0,9393)
% Construction
‐4,4234***
(0,1542)
‐2,1008**
(0,9393)
% Manufacturing
2,5280***
(0,0968)
1,3655*
(0,7920)
% Transportation, communication
p
,
and
utilities
0,5612***
,
(0,1185)
‐0,5757
,
(0,7242)
% Retail
1,9587***
‐2,3729**
(0 1328)
(0,1328)
(1 0650)
(1,0650)
Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16.
246
Difference‐in‐Difference‐Schätzung (I t
(Intercept und Steigung) III
t d St i
) III
Ln Employment Ln Real Wages
% Fi
% Financial,
i l insurance, and
i
d real estate
l
2.9330***
2
9330***
(0,1856)
3,0767**
3
0767**
(1,5425)
% Public Administration
‐3,2915***
(0,1226)
‐3,0517***
(0,9227)
Ln (population 1990)
1,0333***
((0,0584)
,
)
0,2156
((0,1442)
,
)
Trend x Ln (population 1990)
0,0005
(0,0006)
‐0,0025*
(0,0015)
Q t 2
Quarter
0,0242***
0
0242***
(0,0076)
0,1789***
0
1789***
(0,0117)
Quarter 3
0,0169**
(0,0076)
0,1981***
(0,0135)
Quarter 4
0,0232***
((0,0078))
0,2711***
((0,0138))
Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16.
247
Difference‐in‐Difference‐Schätzung (I t
(Intercept und Steigung) IV
t d St i
) IV
Ln Employment Ln Real Wages
VNV
‐2,0321***
2 0321***
(0,2950)
‐1,2231**
1 2231**
(0,5250)
POST
0,1344
(0,2778)
‐3,3996***
(0,4452)
VNV x POST
‐1,1036* ((0,5606)
,
)
0,1760
((0,6576)
,
)
Trend
0,0122**
(0,0062)
0,0270
(0,0172)
T d x Post
Trend
P t
‐0,0009
0 0009
(0,0029)
0,0377***
0
0377***
(0,0049)
Trend x VNV
0,0199***
(0,0033)
0,0133**
(0,0060)
Trend x VNV x POST
0,0115*
((0,0059))
‐0,0019
((0,0073))
Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16.
248
Difference‐in‐Difference‐Schätzung (Intercept und Steigung) V
Ln Employment
l
Ln Real Wages
l
R²
0,96
0,56
Adjusted R
R²
0 96
0,96
‐
Wooldridge test for serial correlation
2,59 (no sc)
14,34 (sc)
Adjusted Standard Error
no
yes
Intervention (= Jahr als Kriterium für POST mit höchster F‐Statistik)
1994
1991
F statistic
F statistic
12 356
12.356
149
N
10.017
10.017
Feddersen/Maennig (2009), Wage and employment effects of the Olympic Games in Atlanta 1996 reconsidered, NAASE Working Paper 09‐16.
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