QUAlITÄTSBERICHT 2012 - Strandklinik St. Peter
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QUAlITÄTSBERICHT 2012 - Strandklinik St. Peter
QUALITÄTsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 „Neben allen fachlichen und technischen Qualitäten sind es die Menschlichkeit und das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wesentlich zur Qualität unserer Häuser und damit zur Genesung unserer Patienten beitragen.“ Franz Fuest, Stifter und Vorstandvorsitzender der Fuest Familienstiftung Liebe Leserin, lieber leser, wir freuen uns, Ihnen den Qualitätsbericht der Strandklinik St. Peter-Ording für das Jahr 2012 vorlegen zu können. Damit wollen wir Ihnen die Leistungsfähigkeit und die hohe Leistungsqualität unserer Klinik transparent darstellen. Wir streben eine hohe Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit an und wollen, nicht zuletzt durch die Auswertung der internen Befragung und der externen Qualitätssicherungselemente, diese beiden Ziele kontinuierlich weiterentwickeln. Dieser Qualitätsbericht soll es Ihnen ermöglichen, anhand der publizierten Kriterien Ihre Entscheidung bei der Suche nach einer geeigneten Klinik zu unterstützen. So finden Sie hier alle aktuellen Schwerpunkte der klinischen, therapeutischen und pflegerischen Kompetenz der Strandklinik St. PeterOrding. Wir wollen Ihnen mit diesem Bericht eine Informations- und Entscheidungshilfe an die Hand geben. Zum besseren Verständnis und zur besseren Lesbarkeit haben wir diesen Qualitätsbericht in zwei Teile gegliedert: Der erste Teil (A) bietet Ihnen Informationen zur Klinik sowie zum Behandlungs- und Rehabilitationskonzept. Im zweiten Teil (B und C) haben wir uns bewusst an den Vorgaben orientiert, die vom Gesetzgeber für Akutkrankenhäuser erarbeitet worden sind. Die hier zusammengestellten Zahlen, Daten und Fakten geben einen tieferen Einblick für Experten und alle, die sich ein intensiveres Bild unseres Hauses machen wollen. Dieser Qualitätsbericht wird jährlich erstellt und weiterentwickelt. Wir stehen Ihnen darüber hinaus gern mit ergänzenden Informationen und natürlich auch für Anregungen zur Verfügung. Mit den besten Grüßen Die Klinikleitung der Strandklinik St. Peter-Ording Michael Stangenberg Dr. med. Stefan Dewey Verwaltungsleiter Chefarzt Innere Medizin/ Pneumologie 02 Dr. med. Andreas Eisenmann Bettina Kleinmann Chefarzt Dermatologie Chefärztin Psychosomatik 03 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Inhaltsverzeichnis GELEITWORT ANSPRECHPARTNER INHALT Ansprechpartner Anschrift: Strandklinik St. Peter-Ording Fritz-Wischer-Straße 3 25836 St. Peter-Ording Telefon: 04863 70601 Telefax: 04863 706 -1799 Email: [email protected] Homepage: www.strandklinik-spo.de Institutionskennzeichen: 510 100 283 Träger Strandklinik St. Peter Ording GmbH & Co. KG Ansprechpartner Für alle Fragen, per Post, telefonisch oder per E-Mail, stehen zur Verfügung: Verwaltungsleitung Michael Stangenberg Fachabteilung Psychosomatik Bettina Kleinmann Patientenanmeldung Telefon: 04863 706-1757, -1755, -1756 Fax: 04863 706-1660 Fachabteilung Dermatologie Dr. med. Andreas Eisenmann Chefarztsekretariat Telefon: 04863 706-1151 Fax: 04863 706-760 Fachabteilung Innere Medizin / Pneumologie Dr. med. Stefan Dewey 03 04 05 A. REHABILITATION – KONZEPTE, ERGEBNISSE, ENTWICKLUNGEN - Die Klinik - Lage der Klinik und Ausstattung - Träger der Einrichtung - Beleger, Zulassungen und Verträge - Das Behandlungs- und Rehabilitationskonzept - Qualitätsverständnis - Leistungsspektrum - Rehabilitationskonzepte - Ergebnisqualität - Fallzahl behandelter Patienten - Weiterentwicklung der Rehabilitationskonzepte - Zertifizierung 07 07 07 08 08 08 09 10 12 13 13 13 B. DOKUMENTATION – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN - Mitarbeiter und medizinisch-technische Leistungen - Mitarbeiter - Medizinisch-technische Leistungen und apparative Versorgung - Medizinische Notfallversorgung und Hygiene - In der Klinik behandelte Krankheitsbilder - Fachbereich Psychosomatik - Fachbereich Innere Medizin / Pneumologie - Fachbereich Dermatologie - Fachbereich Orthopädie 14 14 16 18 18 18 23 28 32 C. QUALITÄTSPOLITIK UND QUALITÄTSSICHERUNG - Qualitätspolitik der Einrichtung - Strategische und operative Ziele - Qualitätssicherung für die Einrichtung - Internes Qualitätsmanagement - Aufbau, Struktur, Instrumente und Weiterentwicklung von QM - QM-Projekte - Qualifizierung der Mitarbeiter - Externe Qualitätssicherung - Interne Qualitätssicherung 34 34 34 35 35 36 36 38 45 D. AKTIVITÄTEN UND VERANSTALTUNGEN E. GLOSSAR F. IMPRESSUM 48 49 52 Qualitätsmanagementbeauftragter Felix Eckart Dieser Qualitätsbericht wurde für das Jahr 2012 erstellt (Berichtszeitraum 01.01.2012 - 31.12.2012) und bezieht sich auf die im Kalenderjahr entlassenen Patienten (=Fälle). 04 05 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 A. Rehabilitation – Konzepte, Ergebnisse, Entwicklungen Die Strandklinik St. Peter-Ording wurde 1990 als Rehabilitationsklinik mit den Fachbereichen Innere Medizin / Pneumologie, Dermatologie, Psychosomatik und Orthopädie erbaut. Lage der Klinik und Ausstattung Die Strandklinik St. Peter-Ording liegt am Rande der Halbinsel Eiderstedt, direkt am Nationalpark “Schleswig-holsteinisches Wattenmeer”. Das gesundheitsfördernde Nordseeklima unterstützt die hoch qualifizierten Behandlungsangebote unserer Ärzte und Therapeuten. Die Strandklinik verfügte im Jahr 2012 über 201 Behandlungsplätze. Momentan erweitert die Klinik sowohl ihre Bettenkapazitäten als auch das Angebot an Behandlungs- und Aufenthaltsräumen für die Patienten. Alle Zimmer sind Einzelzimmer und verfügen über Bad mit Dusche/WC, Telefon, KabelTV und größtenteils Balkon. Sechs Zimmer sind rollstuhlgerecht ausgebaut und drei Zimmer verfügen über Sauerstoffdirektanschlüsse. Viele Zimmer sind mit Glattfußboden ausgestattet (allergikergerecht). Teilweise verfügen die Zimmer über Meerblick. Begleitpersonen unserer Patienten werden bei freier Kapazität im eigenen Zimmer oder mit Zustellbett aufgenommen. Für begleitende Kinder werden eine Kinderbetreuung durch Erzieher und eine Schulbetreuung angeboten. Für unsere Patienten und Gäste stehen 2 Meerwasserschwimmbäder, ein moderner Fitnessraum, eine Sauna und ein Kreativbereich zur Verfügung. Träger der Einrichtung Die Strandklinik St. Peter-Ording gehört zur Fuest Familienstiftung mit Sitz in Beckum. Die Fuest Familienstiftung betreibt als langjährig erfahrenes Unternehmen insgesamt sechs Rehabilitationskliniken - davon drei Suchtkliniken - und vier Seniorenpflegeeinrichtungen. > Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im Weiteren meist die männliche Schreibweise. Dennoch sind Männer und Frauen in gleicher Weise gemeint. 06 07 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Beleger, Zulassungen und Verträge Die Strandklinik St. Peter-Ording ist eine Einrichtung zur medizinischen Rehabilitation nach § 15 SGB VI bzw. § 26 SGB IX sowie zur stationären Therapie nach § 40 Abs. 2 SGB V. Als federführender Beleger der Klinik fungiert die DRV Braunschweig-Hannover. Außerdem wird die Strandklinik St. Peter-Ording von der DRV Bund, allen regionalen DRVen, der DRV Knappschaft-Bahn-See, allen Landwirtschaftlichen Alterskassen sowie allen gesetzlichen Krankenkassen gemäß Zulassung nach § 111 SGB V belegt. Die Klinik erfüllt die Voraussetzungen nach § 107 Abs. 2 SGB V und verfügt über einen Versorgungsvertrag nach § 111 Abs. 2 SGB V. Die beihilferechtlichen Voraussetzungen als anerkanntes Sanatorium im Sinne des § 7 Abs. 4 der Beihilfevorschriften sind erfüllt. Bei freien Kapazitäten nimmt die Strandklinik St. Peter-Ording auch Patienten zur ambulanten Behandlung auf Rezept aller gesetzlichen und privaten Krankenkassen auf. Die Strandklinik St. Peter-Ording bietet die intensivierte Rehabilitationsnachsorge (IRENA) der DRV Bund für psychosomatische Indikationen an. FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 1. U nsere Patienten und Gäste sind die wichtigsten Personen im Haus. An ihnen orientiert sich unser tägliches Handeln. 2. E s ist unsere Aufgabe und Pflicht, diese Menschen zu verstehen, ihnen Vertrauen zu schenken, damit sie uns Vertrauen schenken und wir sie in ihrem Genesungsprozess bestmöglich unterstützen können. 3. Dabei ist unser Ziel sowohl die Erlangung der individuell bestmöglichen physischen und psychischen Gesundheit, orientiert an der ICF – Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit – als auch die Förderung der Selbstbestimmung und der gleichberechtigten Teilhabe am Leben – in der Gesellschaft, wie im Beruf. 4. W ir pflegen einen wertschätzenden und kooperativen Umgang miteinander. Dabei begegnen wir allen Patienten, Gästen, Mitarbeitern und Partnern mit Respekt, Offenheit und gegenseitiger Anerkennung. 5. W ir erweitern kontinuierlich unser Wissen, entwickeln uns fachlich und persönlich ständig weiter und lernen voneinander und miteinander, um unseren Patienten und Gästen die bestmögliche Versorgung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und ebenso begründeten Therapiekonzepten bieten zu können. 6. B eständige Qualität, Zuverlässigkeit der Betreuung und das Wohlbefinden unserer Patienten und Gäste haben oberste Priorität. Dabei sichern und verbessern wir die Qualität der Versorgung durch zielgerichtete und systematische Verfahren und Maßnahmen. Das Behandlungskonzept der Strandklinik St. Peter-Ording basiert auf einer ganzheitlichen Sichtweise des Menschen. Dies spiegelt sich im biopsychosozialen Gesundheitsmodell wider. Der mehrdimensionale Ansatz bedeutet in der Praxis: Neben individuell beeinflussbaren Verhaltensweisen berücksichtigen wir in der Rehabilitation soziale, gesellschaftliche und ökologische Rahmenbedingungen. Zum einen geht es darum, über gesundheitsschädliches Verhalten aufzuklären. Zum anderen wirken sich auf die Gesundheit des Menschen ebenso positiv aus: Freude, Wohlbefinden, Optimismus, Selbstvertrauen, Entspannung, Arbeitszufriedenheit sowie soziale Unterstützung. 8. W ir wollen nachhaltig Gutes tun, daher achten wir auf die Wirtschaftlichkeit unseres Handelns. Der wirtschaftliche Erfolg ist unsere Basis für Stabilität, Unabhängigkeit und Zukunftsfähigkeit. Daraus ergibt sich im Rahmen der Rehabilitation: Um die Gesundheit des Patienten zu fördern, spielt nicht mehr ausschließlich die medizinische Versorgung eine wichtige Rolle. Gleichberechtigt werden andere Bereiche in das Gesundheitskonzept einbezogen. 9. Wir wollen uns entwickeln und wissen, dass wir dies nur gemeinsam im Team schaffen können. Niemand ist mit einer Aufgabe allein. Es ist immer ein Team, das daran arbeitet und sich gegenseitig unterstützt. Qualitätsverständnis 7. W ir wissen, dass nur hohe Professionalität unserer Arbeit einen aktiven Beitrag zum Genesungsprozess unserer Patienten und Gäste leistet. Damit trägt jeder von uns durch verantwortliches Handeln zum Ansehen und Erfolg der gesamten Einrichtung bei. leistungsspektrum Das Leitbild der Kliniken der FUEST FAMILIENSTIFTUNG. Wissen, was dem Menschen dient. Unser Ziel: Wir möchten, dass sich unsere Patienten und Gäste bei uns – auch unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit unseres Handelns – wohl und gut aufgehoben fühlen! 08 Die Strandklinik St. Peter-Ording bietet ein breites Spektrum an Indikationen. Diagnosespektrum Psychosomatik -Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (ICD F40-F48) -Affektive Störungen (ICD F30-F39) -Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren (ICD F50-F59) -Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (ICD F60-F69) -Psychische Faktoren und Verhaltenseinflüsse bei andernorts klassifizierten Krankheiten, z. B. Tinnitus aurium (ICD F54 und H93.1) und andere chronische Erkrankungen. -Andere Beschwerdebilder, die mit psychischen Symptomen einhergehen können 09 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Diagnosespektrum Pneumologie -Asthma bronchiale (ICD J45-46) -Chronisch obstruktive Bronchitis/Emphysem (ICD J43-44) -Chronisch respiratorische Insuffizienz (ICD J96.1) -Cor pulmonale (ICD I50.0) -Alpha 1-Antitrypsinmangel (ICD E88) -Fibrosierende Lungenerkrankungen: -Sarkoidose (ICD D86), -Idiopathische Lungenfibrose (ICD J84), -Lungenfibrose im Rahmen anderer Systemerkrankungen (ICD M05, M32, M34), -Exogen allergische Alveolitis (ICD J67), -Pneumokoniosen (ICD J61–64) -Cystische Fibrose/Mukoviszidose (ICD E84) -Pneumonien (ICD J12-18) -Erkrankungen der Pleura (ICD J90-94) -Chronische Rhinitis und Sinusitis (ICD J30-33) -Bronchialkarzinom, Pleuratumoren (ICD C34 und C45) Diagnosespektrum Dermatologie -Neurodermitis (Atopisches Ekzem, ICD L20) -Andere Ekzemkrankheiten (ICD L21, L23, L24, L25, L28, L29, L30) -Psoriasis (Schuppenflechte) inkl. Psoriasisarthritis (ICD L40, M07) -Ichthyosis (Fischschuppenkrankheit; ICD Q80) -Parapsoriasis (ICD L41) -Lichen ruber (Knötchenflechte, ICD L43) -Tumorrehabilitation nach Melanom oder sonstigen malignen Erkrankungen der Haut (ICD C43, C44) -Chronische Urtikaria (Nesselsucht, ICD L50) -Sklerodermie (systemisch und zirkumskript, ICD L94, M34) -Acne vulgaris und Acne inversa (ICD L70, L73) -Ulcus cruris, vor allem als Nebendiagnose oder Z. n. Op (ICD I83) -alle weiteren konservativ behandelbaren Hautkrankheiten als mitzubehandelnde Nebendiagnosen Diagnosespektrum Orthopädie -Entzündliche und degenerative Erkrankungen des Bewegungssystems (M05-M07, M10-25) -Degenerative und entzündliche Erkrankungen des Achsenskelettes (M40-54) -Entzündliche und degenerative Erkrankungen des Muskel- und Sehnenapparates (M61, M62, M65, M67, M70-72, M76, M77, M79) -Schulterläsionen entzündlich und degenerativ (M74, M75) -Osteoporose (M80-85) Rehabilitationskonzepte Die Strandklinik St. Peter-Ording verfügt über speziell abgestimmte Rehabilitationskonzepte für alle Erkrankungen unserer Patienten. Sie dienen als Grundlage für einen Therapieplan, der individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Patienten zugeschnitten wird. 10 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Allgemeiner Rehabilitationsansatz Eine medizinische Rehabilitation ist oft dann erforderlich, wenn krankheitsbedingte Schädigungen zu nicht nur vorübergehenden Fähigkeitsstörungen geführt haben bzw. sie die Teilhabe an wichtigen Lebensbereichen beeinträchtigen. Rehabilitationen im Auftrag der Rentenversicherung dienen vor allem dem Erhalt der Erwerbsfähigkeit. Die medizinischberuflich orientierte Rehabilitation (MBOR) ist daher integraler Bestandteil des Rehabilitationskonzeptes. Medizinische Rehabilitation erfordert ein umfassendes, ganzheitlich angelegtes und interdisziplinäres Vorgehen entsprechend dem biopsychosozialen Modell. Mit diesem Modell der Wechselwirkungen sowohl zwischen den einzelnen Komponenten der funktionalen Gesundheit bzw. deren Beeinträchtigungen als auch zwischen den Gesundheitsproblemen einer Person und ihren Kontextfaktoren (Umweltfaktoren, personenbezogene Faktoren) gelingt es, den gesamten Lebenshintergrund der betroffenen Menschen zu berücksichtigen. Mit der Einführung der internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) hat man ein dynamisches Modell entwickelt, das die Möglichkeit eröffnet, nicht nur Defizite, sondern auch Ressourcen einzubeziehen. Zum besseren Verständnis des biopsychosozialen Modells wurde im Zusammenhang mit der Einführung der ICF der Begriff der funktionalen Gesundheit etabliert. Die Anwendung der ICF als das multi- und interdisziplinäre Management der „funktionalen Gesundheit“ einer Person hat in der stationären Rehabilitation vor allem das Ziel, Symptome und Behinderungen realitätsnah zu operationalisieren und damit effektiver minimieren zu können. Aus der ICF können mehrere effiziente Strategien zur stationären Rehabilitation abgeleitet werden: 1. Die kurative Strategie zur Therapie geschädigter Körperstrukturen und -funktionen (inklusive psychologischer Funktionen) 2. Die rehabilitative Strategie zur Kompensation oder Überwindung von Beeinträchtigungen von Körperfunktionen, Aktivitäten oder der Teilhabe 3. Eine präventive Strategie zur Vermeidung weiterer Beeinträchtigung von Körperfunktionen, Aktivitäten und Teilhabe. In der Regel wird in der stationären medizinischen Rehabilitation die Behandlung chronischer, im engeren Sinne nicht heilbarer, Gesundheitsstörungen durchgeführt. Dennoch kann die Rehabilitation die Beeinträchtigung der funktionalen Gesundheit verringern, indem positive gesundheitsfördernde Verhaltensfaktoren aktiviert und salutogenetische individuelle Umweltfaktoren identifiziert und damit nutzbar gemacht werden. Die ICF kann sowohl ressourcenals auch defizitorientiert angewendet werden. Deshalb haben die Kontextfaktoren, also Umweltbedingungen und individuelle Aspekte der Persönlichkeit des Patienten, einen immanent hohen Stellenwert im Rehabilitationsprozess. Die Umsetzung dieses Konzeptes erfordert die Anwendung einer multidisziplinären Diagnostik unter Einbeziehung von Ärzten und Psychotherapeuten, Ergo- und Physiotherapeuten, DiplomSportlehrern, Pflegekräften, Diätassistenten und dem Sozialdienst. Beeinträchtigungen oder Störungen von Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten und Partizipation sowie Kontextfaktoren werden umfassend diagnostiziert und im Rehabilitationsteam hinsichtlich sich verstärkender Regelkreise wiederholt analysiert. Daraus ergeben sich Behandlungsindikationen sowie -ziele. Prognostische Aussagen zur Rehabilitationsbedürftigkeit, -fähigkeit und -prognose können damit getroffen werden. Die arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen Rehabilitation werden dabei als Fokus in der Behandlung immer wichtiger. 11 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Interdisziplinärer Rehabilitationsansatz Die Struktur der Strandklinik St. Peter-Ording ermöglicht eine gelebte Interdisziplinarität. Die aus dem Konzept des biopsychosozialen Krankheitsmodells erwachsenen Anforderungen im Hinblick auf Bewertung der Krankheitsfolgen und deren Auswirkung auf berufliche, familiäre oder gesellschaftlichkulturelle Teilhabe finden ihren Niederschlag in den therapeutischen Konzepten der Strandklinik St. Peter-Ording. Die Grundlagen der Rehabilitation bei allen Indikationen sind eine effektive, soweit möglich leitlinienorientierte medizinische Behandlungsstrategie, indikationsbezogene edukative Gesundheitstrainingsprogramme, die Arbeit an der Bewältigung der individuellen Krankheitsfolgen und eine auf berufsbezogene Probleme fokussierte Therapie. Dies kann nur im interdisziplinären und interprofessionellen Team mit kollegialer Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen erfolgreich umgesetzt werden. FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Fallzahl behandelter Patienten Im Jahr 2012 wurden in unserer Klinik als Patienten behandelt und entlassen: Indikationen Anschlussrehabilitation Anschlussheilbehandlung (AHB/AR) Anzahl Verweildauer Medizinische Rehabilitation (Antragsverfahren) Anzahl Verweildauer 934 32,5 704 23,7 Dermatologie 401 24,3 Orthopädie 397 23,3 Psychosomatik Innere Medizin / Pneumologie 272 23,7 Eine Stärke der Strandklinik St. Peter-Ording liegt in der Fähigkeit, auch Patienten mit komplexen medizinischen und psychosomatischen Problemen gerecht werden zu können. Ein Schwerpunkt der Strandklinik St. Peter-Ording besteht daher in der Behandlung von Rehabilitanden, welche neben der psychosomatischen oder somatischen Hauptdiagnose auch an weiteren für die Rehabilitation relevanten organmedizinischen und psychosomatischen Erkrankungen leiden. Es können auf Grund der verschiedenen medizinischen Abteilungen im Haus Patienten mit für die Rehabilitation relevanter Komorbidität aus dem psychosomatischen, pneumologischen, dermatologischen, orthopädischen und HNO-ärztlichen Bereich interdisziplinär mitbehandelt werden. Weiterentwicklung der Rehabilitationskonzepte ergebnisqualität Zertifizierung Allen Mitarbeitern der Strandklinik St. Peter-Ording ist es wichtig, dass unsere Patienten erfolgreich behandelt werden. Mit verschiedenen Verfahren kontrollieren und dokumentieren wir deshalb die Behandlung; denn nur, was erfasst wird, kann auch verbessert werden. Seit 2003 wird in der Klinik eine strukturierte Patientenbefragung durchgeführt. Dazu kommen das Beschwerdemanagement und die Chefarzt-Direkt-Information. Wir bieten unseren Patienten damit mehrere Wege, seine Anliegen strukturiert an uns weiterzugeben. Wir nutzen die Ergebnisse dieser Rückmeldungen für die Weiterentwicklung des Hauses. Die Strandklinik St. Peter-Ording verfügt seit 2001 über ein auf den Qualitätsgrundsätzen der European Foundation für Quality Management EFQM und seit 2006 über ein auf den Qualitätsgrundsätzen des Instituts für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen IQMG IQMP-Reha basierendes Qualitätsmanagement-System. Dieses QualitätsmanagementSystem erfüllt die Anforderungen der im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) erarbeiteten Vereinbarung zum internen Qualitätsmanagement nach § 20 Abs. 2a SGB IX. Das Einrichtungskonzept der Strandklinik St. Peter-Ording wird durch die ärztliche und die kaufmännische Leitung ständig überwacht und nach Bedarf angepasst. Aktuell wird ein Konzept für die medizinisch-berufliche Rehabilitation MBOR erarbeitet. Die Zertifizierung nach den Anforderungen des Integrierten QualitätsmanagementProgramm-Reha IQMP-Reha und der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen KTQ erfolgte durch die Zertifizierungsgesellschaft LGA InterCert GmbH, letztmalig am 28.09.2012 mit Gültigkeit bis 27.09.2015. Die erste Zertifizierung nach IQMP-Reha fand am 04.05.2007 statt. Davor wurde die Qualität der Klinik von 2001 bis 2010 durch Qualitätsakkreditierungen der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein KGSH bestätigt. 12 13 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 B. Dokumentation – Zahlen, Daten, Fakten Im folgenden Kapitel finden Sie detailliertere Zahlen, Daten und Fakten und Auswertungen aus unterschiedlichen Quellen. Dort, wo wir mit der hauseigenen Software KVS arbeiten, finden Sie hoch aktuelle Zahlen aus 2012. Aus den Auswertungen der Deutschen Rentenversicherung fließen die jeweils aktuellsten vorhandenen Zahlen aus den Jahren 2009-2012 ein. Die für die Indikationen relevanten Kriterien aus dem gemeinsamen Strukturerhebungsbogen der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung werden erfüllt. Mitarbeiter Berufsgruppe Anzahl (Vollzeitstellen) FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Berufsgruppe Pflegedienstleitung Examinierte Pflegekräfte Nicht examinierte Pflegekräfte FA für Psychiatrie und Psychotherapie Oberarzt 2,0 FA für Psychiatrie und Psychotherapie, FA für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Stationsärzte 3,5 FA für Allgemeinmedizin und rehabilitative Medizin, psychosomatische Grundversorgung, Leitender Arzt (Chefarzt) 1,0 FA für Innere Medizin und Pneumologie, Allergologie, Umweltmedizin, Sozialmedizin, Strahlenschutzbeauftragter Arzt Oberarzt 1,1 FA für Innere Medizin, Fachkunde Strahlenschutz Stationsärzte 3,0 FA für Allgemeinmedizin/hygienebeauftragter Arzt, Assistenzärzte in der internistischen Weiterbildung Leitender Arzt (Chefarzt) 1,0 FA für Dermatologie und Venerologie, Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin, Allergologie, Sozialmedizin, Rehabilitationswesen Oberarzt 1,0 FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Neurodermitis- und Psoriasis-Trainer Stationsärzte 0,5 FA für Allgemeinmedizin, Rehabilitative Medizin, Fachkunde Strahlenschutz 1,0 Verantwortliche Pflegefachkraft in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, Diabetesberater 15,6 Asthma- und COPD-Trainer, Experte Wundversorgung, CF bei Erwachsenen 1,2 Schwesternhelferinnenkurs, Modernes Wundmanagement, Therapeuten Leitender Psychologe 0,8 Psychologischer Psychotherapeut 1,9 Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapoie Diplom-Psychologen 5,5 Physiotherapeuten 8,7 Brügger-Therapie im Murnauer Konzept, Reflektorische Atemtherapie, Autogene Drainage nach Chevallier, Manuelle Lymphdrainage, Atemtherapie nach Middendorf, Manuelle Therapie, PNF, Sportphysiotherapie, Medizinische Trainingstherapie, Rückenschullehrer, Asthma- und COPD-Trainer, Fachübungsleiter Rehabilitationssport für Atemwegs- und Lungenerkrankungen Psychosomatik 1,0 Qualifikationen Pflegedienst Qualifikationen Chefarzt und Ärzte Anzahl (Vollzeitstellen) Psychologischer Psychotherapeut Verhaltenstherapie Diplom-Psychologen in der psychotherapeutischen Weiterbildung, Tiefenpsychologie, Verhaltenstherap Gestalttherapie, Klientenzentrierte Psychotherapie, Systemisch Psychoth Stand: 31.12.2012 Innere Medizin / Pneumologie Dermatologie 14 15 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Medizinisch-technische Leistungen und apparative Versorgung Die für die Indikationen relevanten Kriterien aus dem gemeinsamen Strukturerhebungsbogen der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung werden erfüllt. Diagnostische Ausstattung Die Strandklinik St. Peter-Ording verfügt über konventionelles Röntgen, Audiometrie und ein vollständiges Labor im Haus. In der Sonographie sind Abbildungen des Abdomen, der Schilddrüse und der Gelenke sowie Farbdoppler-Echokardiographie und Duplexsonographie der Beinvenen möglich. Im EKG-Bereich bietet die Klinik Ruhe-EKG, Belastungs-EKG, Spiroergometrie, 24-Std.-EKG, 24-Std.-RR, Schellong-Test und 6-Min.-Gehtest an. Im Bereich der Lungenfunktion verfügt die Klinik über Bodyplethysmographie, Diffusionskapazitätsmessung, CO-Messung, Blutgasanalyse, unspezifische bronchiale Provokation, Nasale Provokation, Pulsoxymetrie, Schlafapnoescreening und Transkutane Kapnometrie. In der Dermatologie greift die Klinik auf Epikutantest, Pricktest, Mykologie und Hautbiopsie zurück. Der IPN-Test vervollständigt die Leistungsdiagnostik. Therapeutische Ausstattung Die Strandklinik St. Peter-Ording verfügt über 2 Meerwasserschwimmbäder. In einem finden die Bewegungsgruppen statt, das andere dient der Balneophototherapie. Außerdem stehen zur Verfügung: -Trainingstherapie mit Geräten für das Krafttraining -Fahrradergometer, Cardiogeräte, Motomed -Wannen für Wannenbäder, Schlickpackungen -Inhalationsgeräte (stationär und mobil) -Kieselbecken -Bestrahlungsgeräte, Lichtkämme -Reizstromgeräte, Rotlicht -Gruppenräume, Raum für Kunsttherapie, Kreativbereich 16 17 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Medizinische Notfallversorgung und Hygiene Für die Notfallversorgung der Patienten stehen geeignete Räumlichkeiten und eine entsprechende Ausrüstung für Überwachung und Therapie zur Verfügung. Für die ärztlichen und nichtärztlichen Mitarbeiter findet ein regelmäßiges strukturiertes Training statt; es existieren schriftliche Notfallpläne. Eine hohe Bedeutung kommt der konsequenten Klinikhygiene zu: die Klinik wird durch eine externe Hygienefachkraft betreut und erhält fachliche Unterstützung durch eine beratende Klinikhygienikerin. Gerade für unsere Mukoviszidose-Patienten und im Bereich der pneumologischen AHB ist ein sorgfältiges mikrobiologisches Monitoring erforderlich und müssen hygienische Probleme und die daraus resultierenden Anforderungen an den Reha-Prozess oft schon vor der Aufnahme geklärt werden. Ein MRSA-Screening wird auf der Grundlage der RKI-Kriterien durchgeführt. Es erfolgt die Isolierung und, wenn dies die persönliche gesundheitliche Situation erfordert und eine positive Rehabilitationsprognose besteht, auch die MRSA-Sanierung des betroffenen Patienten. Für diese und auch andere hygienische Probleme (z.B. infektiöse Gastroenteritis/Noroviren) liegen „Notfallpläne“ und schriftliche Informationen für Klinkpersonal und Patienten vor. Bei den nachfolgenden Haupt- und Nebendiagnosen sind lediglich die mit einem Anteil von mindestens 3 % berücksichtigt worden. Fachbereich Psychosomatik Die Rehabilitationsziele werden ausgehend vom individuellen Störungsmodell zu Beginn der Rehabilitation mit dem Rehabilitanden abgestimmt und festgelegt und im Verlauf des Rehabilitationsprozesses überprüft. Rehabilitationsziele können sich beziehen auf Veränderungen in den Bereichen therapeutische Arbeitsbeziehung (interpersonelle Aktivität), Einsichten in Störungshintergründe und Störungszusammenhänge (personenbezogener Kontext), Symptomatik und intrapersonale Probleme (Gesundheitsprobleme und Schädigungen), interpersonelle Probleme (Aktivitäten und Teilhabe) und Zielsetzungen im Bereich der sozialen oder beruflichen Integration (Teilhabe). Abhängig von der individuellen Problemstruktur werden häufig mehrere Zielsetzungen mit dem Patienten vereinbart. Dabei werden insbesondere auch die individuell relevanten Kontextfaktoren berücksichtigt. Das Problem des Transfers der psychosozialen Therapieergebnisse vom Kontext der therapeutischen Institution in die Kontexte des realen Lebens werden hierbei besonders beachtet. FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Rehabilitationsziele bezogen auf Aktivitäten -Erweiterung des Verhaltensrepertoires -Verbesserung des Kommunikationsverhaltens -Aufbau sozialer Kompetenz -Verbesserung der Beziehungsfähigkeit -Erwerb von Problemlösefähigkeiten -Optimierung der Krankheitsbewältigung -Verbesserung der Fähigkeit zur Freizeitgestaltung -Verbesserung des Umgangs mit Belastungssituationen Rehabilitationsziele bezogen auf Teilhabe -Erhalt oder Verbesserung der psychischen Unabhängigkeit -Erhalt der physischen Unabhängigkeit -Erhalt oder Verbesserung der Mobilität -Verbesserung der sozialen Integration -Erhalt oder Verbesserung der wirtschaftlichen Eigenständigkeit Art und Ausmaß der funktionalen Problematik können durch Kontextfaktoren (Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren) verstärkt oder vermindert werden, so dass diese bei der Bestimmung der Rehabilitationsziele und in der Gestaltung der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen zu berücksichtigen sind. Dies kann z. B. geschehen durch Arbeitsplatzanpassung und Umsetzung, Veränderung der Arbeitsorganisation, Planung und Einleitung von Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben, berufliche Wiedereingliederung, Anleitung zur gesundheitsbewussten Ernährung und Motivation zur Lebensstiländerung, einschließlich Abbau von Risikoverhalten, Anleitung zu Stressabbau bzw. Stressbewältigung, Planung von Veränderungen in der häuslichen Umgebung sowie auch Einleitung angemessener Freizeitaktivitäten. Unterstützung erfahren die Rehabilitanden darin, mit den Folgen ihrer Erkrankung bzw. ihrer Behinderung zu leben (Coping) sowie negativ wirkende Kontextfaktoren zu vermeiden, zu beseitigen bzw. deren Wirkungen zu vermindern. Rehabilitationsziele in diesem Sinne sind Verbesserung des Informationsstandes über die Krankheit, Entwicklung von Strategien zum Abbau von Risikoverhalten (z. B. Rauchen, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, Fehlernährung, Bewegungsmangel, inadäquates Freizeitverhalten, körperliche und psychische Überforderung), Unterweisen in Techniken zur Selbstkontrolle und Erlernen von Entspannungstechniken. Spezifische Rehabilitationsziele werden auf Schädigungen bzw. Funktionsstörungen, Fähigkeitsstörungen, Beeinträchtigungen sowie auf Risiko- und Kontextfaktoren hin gemeinsam mit dem Patienten festgelegt und im Verlauf des Rehabilitationsprozesses überprüft. Rehabilitationsziele bezogen auf Körperfunktionen und Körperstrukturen -Psychische Stabilisierung -Verminderung von negativen Affekten wie Angst und Depression -Verbesserung der Selbstwahrnehmung -Verbesserung der Selbstwertregulierung -Bearbeitung dysfunktionaler Kognitionen -Verminderung körperlicher Beschwerden -Erkennung möglicher funktionaler Aspekte von Krankheitssymptomen -Verbesserung der eigenen Kompetenz im Umgang mit Funktionsstörungen 18 19 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Therapiekonzepte Sozialmedizinische und Soziodemographische Merkmale der Patienten Psychisch erkrankte Menschen leiden häufig unter einem chronischen Verlauf mit rezidivierenden Verschlechterungen und weisen oft ein hohes Komorbiditätsspektrum auf. Psychosomatische Rehabilitation umfasst einen ganzheitlichen Ansatz, der über das Erkennen, Behandeln und Heilen einer Krankheit hinaus die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Gesundheitsproblemen einer Person – beschrieben in Form von Schädigungen, Beeinträchtigungen der Aktivitäten sowie der Teilhabe – und ihren Kontextfaktoren berücksichtigt, um einen bestmöglichen Rehabilitationserfolg im Sinne der Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben zu erreichen. Kontextfaktoren können dabei einen positiven, fördernden Einfluss (Ressourcen) wie auch einen negativen, hemmenden Einfluss (Risikofaktoren) auf alle Komponenten der funktionalen Gesundheit haben. Der ganzheitliche Rehabilitationsansatz erfordert – unter Berücksichtigung des Einzelfalls – die Anwendung von komplexen Maßnahmen auf medizinischen, psychotherapeutischen, pädagogischen, beruflichen und sozialen Sektoren. Die Verzahnung insbesondere der ärztlichen und psychotherapeutischen, pflegerischen, physiotherapeutischen, ergotherapeutischen, sozialarbeiterischen sowie diätetischen Versorgung ist dabei sehr wichtig. Über die kurative Versorgung hinaus ist somit ein mehrdimensionaler und interdisziplinärer Ansatz in der medizinischen Rehabilitation erforderlich. Ein zentrales Ziel der psychosomatischen Rehabilitation ist die Erhaltung und Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, bzw. die Vorbeugung einer vorzeitigen Erwerbsunfähigkeit. Dies bedingt die Notwendigkeit eines zunehmenden berufsbezogenen Behandlungsangebotes in der medizinischen Rehabilitation. Prädiktoren für ein erhöhtes Berentungsrisiko sind eine drohende bzw. eingetretene Arbeitslosigkeit, längere Phasen von Arbeitsunfähigkeit, ein hohes berufliches Belastungserleben, sowie eine negative Erwerbsprognose. Diese Patienten gilt es frühzeitig in der Behandlung zu identifizieren und sie den berufsbezogenen Behandlungsangeboten zuzuführen. Psychosomatik Datenbasis N= 679, Angaben in Prozent Frauen Männer Gesamt 440 /100 239 /100 679 /100 18 bis 29 Jahre 4 1 3 30 bis 39 Jahre 8 8 8 40 bis 49 Jahre 35 39 36 50 bis 59 Jahre 44 43 44 9 9 9 48,8 49,6 49,1 Nicht erwerbstätig (z.B. Hausfrau, nicht erwerbstätiger Rentner, Vorruhestandsgeldempfänger) 8 3 6 Auszubildender (Lehrling, Anlernling, Praktikant, Volontär, Student) 0 0 0 Ungelernter Arbeiter (nicht als Facharbeiter tätig) 13 5 10 Angelernter Arbeiter in anerkanntem Anlernberuf (nicht als Facharbeiter tätig) 7 10 8 11 38 21 - - - 59 40 53 2 3 2 Geschlecht Anteile der Geschlechter (absolut /prozentual) Alter 60 Jahre und älter Durchschnittsalter in Jahren (absolute Angabe) Stellung im Beruf (Zurzeit) Facharbeiter Hauptdiagnosen Meister, Polier (gleichgültig ob Arbeiter oder Angestellter) ICD-10 Code Diagnose Datenbasis N= 934 Anzahl Prozent F32-F34 Depressionen (leicht- bis mittelgradig) 367 39,3 Selbständiger F48 Neurasthenie / Erschöpfungssyndrom 210 22,5 Arbeitsunfähigkeit vor Reha F43 Anpassungsstörungen 148 15,9 10 13 Tinnitus aurium 138 14,8 Keine AU-Zeiten innerhalb von 12 Monaten vor Reha 14 H931 F40/41 Angststörungen 35 3,6 Bis unter 3 Monate AU 48 52 49 F45 Somatoforme Störungen 33 3,5 3 bis unter 6 Monate AU 10 10 10 6 und mehr Monate AU 23 25 24 5 3 4 Arbeitsfähig 73 73 70 Arbeitsunfähig 24 24 28 3 3 1 Nebendiagnosen Im Rahmen unseres interdisziplinären Therapiekonzeptes werden Nebendiagnosen, die mit relevanten Funktionsstörungen und Einschränkungen der Teilhabe einhergehen, mitbehandelt. Im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung und gestützt auf die Zuweisungsunterlagen des Kostenträgers der Maßnahme erfolgt mit dem Patienten eine Formulierung der Rehabilitationsziele und eine Priorisierung der Therapiemaßnahmen, die im bewilligten Rehabilitationszeitraum durchgeführt werden können. 20 Angestellter (aber nicht Meister, Polier im Angestelltenverhältnis) Nicht erwerbstätig Status Arbeitsfähigkeit bei Entlassung Keine Beurteilung erforderlich Quelle/Stand: Rehabilitandenstruktur DRV Psychosomatik, Bericht 2012 21 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Entlassungsform Fachbereich Innere Medizin/Pneumologie Entlassungsform (nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht) Datenbasis N= 679, Angaben in Prozent Frauen regulär Männer Gesamt 95 96 96 vorzeitig auf ärztliche Veranlassung 0 0 0 vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 4 4 4 vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis - - - disziplinarisch - - - verlegt - - - Wechsel zu ambulanter, teilstationärer, stationärer Reha - - - gestorben - - - Quelle/Stand: Rehabilitandenstruktur DRV Psychosomatik, Bericht 2012 Therapeutische Leistungen Die Klinik erbringt ihre therapeutischen Leistungen nach den Vorgaben der KTL 2007 bezüglich Dauer, Frequenz, Höchstteilnehmerzahl in Gruppen und Qualifikation der Behandler. Psychosomatik Datenbasis N = 934 Zusammenfassung der erbrachten therapeutischen Leistungen Die durchschnittliche Leistungsmenge beträgt 18,5 Leistungen pro Woche Die durchschnittliche Leistungsdauer beträgt 16,0 Stunden pro Woche Quelle/Stand: eigene Auswertung, 31.12.2012 22 Die stationäre pneumologische Rehabilitation richtet sich an Patienten mit Erkrankungen der Atmungsorgane, deren Betreuung durch ein interdisziplinäres Team erfolgt mit dem Ziel, die weitestgehende Unabhängigkeit und Leistungsfähigkeit des erkrankten Individuums in der Gemeinschaft zu erreichen und zu erhalten (nach ATS 1995). Ziele der pneumologischen Rehabilitation sind nach Europäischer Gesellschaft für Pneumologie, 1992: -E valuierung und Monitoring von Beeinträchtigungen als Folge einer Erkrankung der Atmungsorgane - Linderung der leistungsschwächenden physischen und psychischen Symptome -W iederherstellung der bestmöglichen funktionellen Leistungsfähigkeit -d ie Förderung der sozialen Reintegration. Grundlage der Beurteilung der Krankheitsfolgen ist der ICF, die internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation. Bei Erkrankungen der Atmungsorgane zeigen Lungenfunktionsprüfung, bildgebende Diagnostik und Laboruntersuchungen das Ausmaß der Schädigung (Impairment) sowie Belastungstests wie Ergospirometrie und 6 Min-Gehtest oder Dyspnoe-Indices die Fähigkeitsstörung (Disability). Die Beeinträchtigung (Handicap) lässt sich über evaluierte Fragebögen zur allgemeinen und krankheitsbezogenen Lebensqualität erfassen. Zum Einsatz kommen der ACT/Asthma Control Test und der CAT/COPD Assessment Test. Bereits vor der Anreise werden die Patienten gezielt in schriftlicher Form nach den individuellen Zielen ihrer Rehabilitationsbehandlung gefragt. Die gemeinsame Formulierung realistischer Rehabilitationsziele erfolgt mit dem Patienten nach einem vorbereitenden Gespräch mit dem Pflegedienst in der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung. Therapiekonzepte Der Anteil der Pneumologie an den stationären Rehabilitationsverfahren in Deutschland repräsentiert in keiner Weise die hohe Prävalenz pneumologischer Krankheitsbilder und ihre Rehabilitationsbedürftigkeit. Nach den Morbiditäts- und Mortalitätsstatistiken der WHO ist mit einer deutlichen Zunahme häufiger pneumologischer Krankheitsbilder in den kommenden Jahren zu rechnen. So wird die COPD in der Todesursachenstatistik im Jahre 2020 an dritter Stelle, das Bronchialkarzinom an fünfter Stelle stehen. Der positive Effekt der Rehabilitation kann nach evidenzbasierten Kriterien sowohl in funktioneller Hinsicht als auch gesundheitsökonomische Parameter betreffend als belegt gelten. Dem hat der Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen in seinem Gutachten 2000/2001 Rechnung getragen: „Rehabilitationsmaßnahmen haben sich auch und gerade bei schweren Verläufen chronischer, obstruktiver Atemwegserkrankungen als effektiv erwiesen. Der Rat plädiert daher für die Aufnahme rehabilitativer Behandlungselemente in Disease-Management-Maßnahmen und für allgemein verstärkte Bemühungen um eine bessere Integration der pneumologischen Rehabilitation in alle Bereiche der pneumologischen Versorgung sowie in die Lehre und Forschung. Er empfiehlt ferner die Möglichkeit der Direkteinweisung in hochqualifizierte Rehabilitationskliniken, z.B. bei Exazerbationen chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen...“ (S.210). 23 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Die ATS (American Thoracic Society) und BTS (British Thoracic Society) haben in ihren Leitlinien zur pneumologischen Rehabilitation die wissenschaftliche Evidenz der einzelnen Therapiemaßnahmen beschrieben und daraus ableitende Empfehlungen zusammengefasst. Ein multiprofessionell durchgeführtes individuell angepasstes Rehabilitationsprogramm unter Einschluss eines Ausdauertrainings kann: -Atemnot reduzieren (Evidenzgrad Ia) -Die maximale Belastungsfähigkeit erhöhen (Evidenzgrad Ia) -Den Gesundheitsstatus verbessern (Evidenzgrad Ia) -Einige gesundheitsökonomische Vorteile haben (Evidenzgrad Ib) Wesentliche Komponenten eines pneumologischen Rehabilitationsprogramms sind dabei lt. ATS- und BTS-Stellungnahme: a) Ausdauer- und Krafttraining (untere und obere Extremitäten) b) Umfangreiches Schulungsprogramm für Patienten und Familie -Atemtechniken, „atemerleichternde Techniken“ -Medikamentenanwendung incl. Sauerstoff. -Vorteile des Trainings -Ernährungsberatung -Prävention von Noxen und Exazerbationen -Indikation für Arztbesuch bzw. Notfallruf c) Rehabilitationsbezogene Diagnostik Messung der Fähigkeits- und Funktionsstörungen: Belastungstests, Dyspnoe-Grad Messung der Behinderung (soziale Auswirkungen der Krankheit): krankheitsbezogene und allgemeine Lebensqualität Das Therapiekonzept der stationären pneumologischen Rehabilitation in Deutschland ist multidimensional ausgerichtet: neben einer Optimierung der Pharmakotherapie kommen vor allem krankengymnastische Übungs- und Trainingstherapie, Patientenschulung (informative und verhaltenstherapeutische Komponente) und Training für apparativunterstützende Therapien (Sauerstoff-Langzeittherapie und nicht-invasive Maskenbeatmung) sowie balneophysikalische Anwendungen und psychotherapeutische Begleitung zum Einsatz. FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Verbesserungen in der Rehabilitationsnachsorge Die Nachhaltigkeit rehabilitativer Behandlung hängt ganz wesentlich von einem qualifizierten Nachsorgekonzept ab. Wiederholt wurde darauf hingewiesen, dass „…wegen unzureichender ambulanter und teilstationärer Nachsorgemöglichkeit der mittel- und langfristige Effekt einer pneumologischen Rehabilitationsmaßnahme häufig in Frage gestellt ist“ (RehaKommission 1991). Auch im Rahmen der fortlaufenden Studie der Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation in Schleswig-Holstein, initiiert und durchgeführt vom Institut für Sozialmedizin der Universität Lübeck unter Beteiligung der Strandklinik St. Peter-Ording für den Bereich Pneumologie, zeigten sich Defizite in der Rehabilitationsnachsorge für alle Indikationen. Eine verbesserte Nachsorge konnte die Strandklinik durch ein strukturiertes Nachsorgekonzept in der Pneumologie erzielen, dessen Effekte auf die Patientenzufriedenheit im Rahmen einer Dissertation geprüft wurden. Wesentliche Elemente dieses Nachsorgekonzeptes sind die schriftlichen Schulungsunterlagen, mit deren Hilfe individuelle Nachsorgeempfehlungen erarbeitet werden, die der Patient abschließend sowohl mit seinem betreuenden Arzt als auch dem Pflegedienst bespricht und die für ihn schriftlich fixiert werden. Jeder Patient hat die Möglichkeit, bei offenen Fragen auch nach Ende der Rehabilitationsbehandlung mit der Klinik über ein Nachsorgetelefon oder per Email Kontakt aufzunehmen. Dem behandelnden Arzt wird das Nachsorgekonzept für seinen Patienten im Abschlussbericht mitgeteilt. Hauptdiagnosen ICD-10 Code Diagnose Datenbasis N= 976 Anzahl Prozent J45 – J46 Asthma bronchiale 316 32,4 J43 – J44 Chronisch obstruktive Bronchitis/Emphysem 261 26,7 J12 – J18 Pneumonie 47 4,8 E84 Zystische Fibrose/Mukoviszidose 39 4,0 J30 – J33 Chronische Rhinitis und Sinusitis 25 2,6 Quelle/Stand: Rehabilitandenstruktur DRV Psychosomatik, Bericht 2012 Nebendiagnosen Im Rahmen unseres interdisziplinären Therapiekonzeptes werden Nebendiagnosen, die mit relevanten Funktionsstörungen und Einschränkungen der Teilhabe einhergehen, mitbehandelt. Im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung und gestützt auf die Zuweisungsunterlagen des Kostenträgers der Maßnahme erfolgt mit dem Patienten eine Formulierung der Rehabilitationsziele und eine Priorisierung der Therapiemaßnahmen, die im bewilligten Rehabilitationszeitraum durchgeführt werden können. 24 25 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Sozialmedizinische und Soziodemographische Merkmale der Patienten Innere Medizin / Pneumologie Datenbasis N= 343, Angaben in Prozent Entlassungsform Frauen Männer Gesamt 135 / 39 208 /61 343 /100 Geschlecht Anteile der Geschlechter (absolut /prozentual) Alter Entlassungsform (nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht) Datenbasis N= 343, Angaben in Prozent Frauen Männer Gesamt 99 96 97 vorzeitig auf ärztliche Veranlassung - 2 1 vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 1 1 1 vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis - - - regulär 18 bis 29 Jahre 5 5 5 30 bis 39 Jahre 9 14 12 40 bis 49 Jahre 30 25 27 disziplinarisch - 0 0 50 bis 59 Jahre 45 43 44 verlegt - - - 60 Jahre und älter 11 13 13 - - - 49,3 49,1 49,2 Wechsel zu ambulanter, teilstationärer, stationärer Reha gestorben - - - Nicht erwerbstätig (z.B. Hausfrau, nicht erwerbstätiger Rentner, Vorruhestandsgeldempfänger) 10 3 6 Auszubildender (Lehrling, Anlernling, Praktikant, Volontär, Student) 2 1 1 Ungelernter Arbeiter (nicht als Facharbeiter tätig) 30 9 17 Angelernter Arbeiter in anerkanntem Anlernberuf (nicht als Facharbeiter tätig) 5 11 9 16 50 36 - 4 2 36 20 26 1 2 2 Keine AU-Zeiten innerhalb von 12 Monaten vor Reha 10 12 11 Bis unter 3 Monate AU 56 55 55 3 bis unter 6 Monate AU 13 14 13 6 und mehr Monate AU 11 17 15 Nicht erwerbstätig 10 3 6 Arbeitsfähig 74 64 68 Arbeitsunfähig 21 34 29 5 2 3 Durchschnittsalter in Jahren (absolute Angabe) Stellung im Beruf (Zurzeit) Facharbeiter Meister, Polier (gleichgültig ob Arbeiter oder Angestellter) Angestellter (aber nicht Meister, Polier im Angestelltenverhältnis) Selbständiger Arbeitsunfähigkeit vor Reha Quelle/Stand: Rehabilitandenstruktur DRV Pneumologie/Innere Medizin, Bericht 2012 Therapeutische Leistungen Die Klinik erbringt ihre therapeutischen Leistungen nach den Vorgaben der KTL 2007 bezüglich Dauer, Frequenz, Höchstteilnehmerzahl in Gruppen und Qualifikation der Behandler. Innere Medizin / Pneumologie Datenbasis N = 976 Zusammenfassung der erbrachten therapeutischen Leistungen Die durchschnittliche Leistungsmenge beträgt 20,9 Leistungen pro Woche Die durchschnittliche Leistungsdauer beträgt 12,9 Stunden pro Woche Quelle/Stand: eigene Auswertung, 31.12.2012 Status Arbeitsfähigkeit bei Entlassung Keine Beurteilung erforderlich Quelle/Stand: Rehabilitandenstruktur DRV Pneumologie/Innere Medizin, Bericht 2012 26 27 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Fachbereich Dermatologie Ergänzend zur kurativen Versorgung versteht die medizinische Rehabilitation Gesundheit und Krankheit als Ergebnis des Ineinandergreifens physiologischer, psychologischer und sozialer Vorgänge. Das Therapiekonzept der stationären dermatologischen Rehabilitation ist entsprechend multidimensional ausgerichtet: Optimierung der externen und internen Pharmakotherapie, ergänzende physikalische Therapie mit Schwerpunkt Balneophototherapie, Patientenschulung zu Optimierung von Schutz- und Pflegemaßnahmen sowie Erkennung und Ausschaltung von Triggerfaktoren (informative und verhaltenstherapeutische Komponenten), Verbesserung der Copingstrategien und Compliance, Behandlung von belastenden Komorbiditäten, sei es im Rahmen von Syndromen (Atopiesyndrom, Psoriasis mit Arthropathie) oder unabhängiger somatischer wie psychischer Störungen. Unterstützend wird die Nordsee-Klimatherapie genutzt. Der Erfolg mancher einzelner Therapiemaßnahmen ist wegen der Multidimensionalität des Therapiekonzeptes nach Evidenz-basierten Kriterien nur schwer zu belegen, in den essentiellen Bereichen wie z. B. der medikamentösen Therapie oder der Balneophototherapie aber absolut unstrittig. Grundsätzlich behandeln wir entsprechend der Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und soweit vorhanden der Rentenversicherer. Speziell die in Reha-Kliniken seit Jahrzehnten etablierte Balneophototherapie wurde in den letzten Jahren durch eine große, bundesweite Anwendungsstudie in ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich abgesichert. Auch der Effekt dermatologischer Schulungsmaßnahmen wurde in den letzten Jahren zunehmend belegt. FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Dies erreichen wir durch einen umfassenden Therapieansatz, bei dem neben fachdermatologischer Betreuung andere Fachdisziplinen (Innere Medizin, HNO, Orthopädie, Psychosomatik/Psychiatrie) für die Mitbehandlung von triggernden oder zusätzlich beeinträchtigenden Begleiterkrankungen zur Verfügung stehen. Ergänzend zur ärztlichen Versorgung behandelt die Psychotherapeutische Abteilung psychosomatische Anteile der Hautkrankheit und unterstützt die Patientenschulung. Die Lage der Klinik an der Nordseeküste ermöglicht durch den räumlichen Abstand zu Alltagsbelastungen eine ungestörte Behandlungsatmosphäre und fördert zudem durch klimabiologische Prozesse auch direkt die Genesung der Betroffenen. Hauptdiagnosen ICD-10 Code Diagnose Datenbasis N= 401 Anzahl Prozent L40, M07 Psoriasis vulgaris / Schuppenflechte 198 49,4 L20 Neurodermitis 147 36,7 L21 – L30 Ekzemkrankheiten der Haut 27 6,7 E84 Zystische Fibrose / Mukoviszidose 39 4,0 J30 – J33 Chronische Rhinitis und Sinusitis 25 2,6 Quelle/Stand: eigene Auswertung, 31.12.2012 Therapiekonzepte Nebendiagnosen Chronische Hautkrankheiten, vor allem die Neurodermitis und Psoriasis, betreffen insgesamt ca. 10 % der deutschen Bevölkerung. Die Pathogenese ist multifaktoriell, wobei entscheidend eine genetische Disposition zugrunde liegt, was den extrem langwierigen und durch immer wieder auftretende Schübe charakterisierten Verlauf erklärt. Hautkrankheiten stellen durch die Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes einen „Makel“ (lat. Macula = Fleck) dar, der zu einer häufig sehr viel höheren subjektiven Beeinträchtigung des Betroffenen führt, als dies selbst bei schweren inneren Erkrankungen der Fall ist. Im Rahmen unseres interdisziplinären Therapiekonzeptes werden Nebendiagnosen, die mit relevanten Funktionsstörungen und Einschränkungen der Teilhabe einhergehen, mitbehandelt. Im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung und gestützt auf die Zuweisungsunterlagen des Kostenträgers der Maßnahme erfolgt mit dem Patienten eine Formulierung der Rehabilitationsziele und eine Priorisierung der Therapiemaßnahmen, die im bewilligten Rehabilitationszeitraum durchgeführt werden können. Dies führt neben massiven Einbußen an Lebensqualität auch zu ausgeprägten volkswirtschaftlichen Kosten, bedingt durch die teuren, langfristig erforderlichen Behandlungen, Arbeitsunfähigkeitszeiten und Berentungen. Hauterkrankungen stellen z. B. die größte Einzelgruppe gemeldeter Verdachtsfälle auf Berufskrankheiten, wobei diese in vielen Fällen durch Verschlechterung einer primären Dispositionsdermatose, vor allem der Neurodermitis (atopische Dermatitis) entstehen. Die Behandlung dieser Hautkrankheiten ist langwierig und mit hohem Zeitaufwand für die Patienten verbunden. Gute Dauerergebnisse sind nur zu erzielen, wenn neben der intensiven schulmedizinischen externen und internen Therapie eine Unterstützung in der Krankheitsakzeptanz und Schulung zur häuslichen Selbsttherapie und Hautpflege erfolgt. Zudem müssen die Komorbiditäten der dermatologischen Syndrome beachtet werden, wie Atemwegserkrankungen bei Neurodermitis, Arthritis und Stoffwechselstörungen bei Psoriasis. 28 29 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Sozialmedizinische und Soziodemographische Merkmale der Patienten Dermatologie Datenbasis N= 801, Angaben in Prozent Entlassungsform Frauen Männer Gesamt 319/40 482 /60 801 /100 Geschlecht Anteile der Geschlechter (absolut /prozentual) Alter Entlassungsform (nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht) Datenbasis N= 801, Angaben in Prozent Frauen Männer Gesamt 98 98 98 vorzeitig auf ärztliche Veranlassung - 0 0 vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 2 1 1 vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis 0 0 0 regulär 18 bis 29 Jahre 9 3 5 30 bis 39 Jahre 9 9 9 40 bis 49 Jahre 33 36 35 disziplinarisch - - - 50 bis 59 Jahre 39 44 42 verlegt - - - 60 Jahre und älter 10 7 8 - - - 47,7 48,9 48,4 Wechsel zu ambulanter, teilstationärer, stationärer Reha gestorben - - - Nicht erwerbstätig (z.B. Hausfrau, nicht erwerbstätiger Rentner, Vorruhestandsgeldempfänger) 5 2 3 Auszubildender (Lehrling, Anlernling, Praktikant, Volontär, Student) 3 1 2 Ungelernter Arbeiter (nicht als Facharbeiter tätig) 18 8 12 Angelernter Arbeiter in anerkanntem Anlernberuf (nicht als Facharbeiter tätig) 13 11 12 Facharbeiter 18 54 40 0 2 1 42 20 29 1 2 1 Keine AU-Zeiten innerhalb von 12 Monaten vor Reha 13 11 12 Bis unter 3 Monate AU 62 66 65 3 bis unter 6 Monate AU 13 10 11 6 und mehr Monate AU 8 11 10 Nicht erwerbstätig 5 2 3 Arbeitsfähig 84 82 83 Arbeitsunfähig 13 17 15 2 1 1 Durchschnittsalter in Jahren (absolute Angabe) Stellung im Beruf (Zurzeit) Meister, Polier (gleichgültig ob Arbeiter oder Angestellter) Angestellter (aber nicht Meister, Polier im Angestelltenverhältnis) Selbständiger Quelle/Stand: Rehabilitandenstruktur DRV Dermatologie, Bericht 2012 Therapeutische Leistungen Die Klinik erbringt ihre therapeutischen Leistungen nach den Vorgaben der KTL 2007 bezüglich Dauer, Frequenz, Höchstteilnehmerzahl in Gruppen und Qualifikation der Behandler. Dermatologie Datenbasis N = 401 Zusammenfassung der erbrachten therapeutischen Leistungen Die durchschnittliche Leistungsmenge beträgt 26,9 Leistungen pro Woche Die durchschnittliche Leistungsdauer beträgt 14,1 Stunden pro Woche Quelle/Stand: eigene Auswertung, 31.12.2012 Arbeitsunfähigkeit vor Reha Status Arbeitsfähigkeit bei Entlassung Keine Beurteilung erforderlich Quelle/Stand: Rehabilitandenstruktur DRV Dermatologie, Bericht 2012 30 31 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Fachbereich Orthopädie Die Ziele der orthopädischen Rehabilitationsbehandlung werden im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung gemeinsam mit dem Patienten abgestimmt und festgelegt. Die Ziele sind ausgerichtet an den Beeinträchtigungen des Patienten und seinem sozialen Kontext. -Linderung der Schmerzen -Besserung der Belastbarkeit und Stabilisierung der Bewegungssegmente -Schulung von Haltung und Koordination entspr. dem körperlichen Zustand -Angepasste Steigerung der Ausdauerleistung -Einüben bzw. Beherrschen von Aktivitäten des Berufs- und Alltagslebens -Psychische Stabilisierung zur Krankheitsbewältigung -Erlernung des rückengerechten Verhaltens im Alltag -Berufsspezifische Information und Beratung -Vermeidung einer drohenden Behinderung oder Pflege, Erhalt der Selbstständigkeit im Alltagsleben -Information und Anleitung zur ambulanten Nachsorge Therapiekonzepte Aufgabe der orthopädischen medizinischen Rehabilitation ist die Behandlung von subjektiven und objektiven Funktionseinschränkungen bei Patienten mit muskuloskeletalen Erkrankungen. Es wird dabei ein ganzheitlicher Therapieansatz umgesetzt und die Betreuung erfolgt in einem multidisziplinären Team. Fast alle Erkrankungen des muskuloskeletalen Systems (chronische Verläufe und akute Erkrankungen) gehen mit zunehmenden Funktionsdefiziten einher. Es entwickeln sich muskuläre Atrophien und Dysbalancen. Außerdem wird das ausgewogene Spiel einer Funktionseinheit (Muskel, Gelenk, Nerv) gestört und damit die koordinativen Fähigkeiten vermindert. Zusätzlich werden die meisten Erkrankungen von (teilweise chronischen) Schmerzen begleitet, die letztendlich oft auch der eigentliche Grund für den Patienten sind, sich ärztlich vorzustellen. Während der orthopädischen Rehabilitation wird gezielt auf die einzelnen Funktionsstörungen eingegangen. Es findet eine indikationsspezifische krankengymnastische Übungsbehandlung, ein individuelles Muskelaufbau- und Koordinationstraining sowie eine an den Funktionsdefiziten orientierte Ergotherapie statt. In der physiotherapeutischen Arbeit liegt ein Schwerpunkt auf der Brügger-Therapie. Diese richtet sich insbesondere auf die Aufdeckung chronischer Fehlbelastungen verschiedener Körperstrukturen, welche zu Funktionsstörungen führen. Aus nicht beseitigten Funktionsstörungen können sich Strukturveränderungen entwickeln. Um dies zu vermeiden, sollte der Bewegungsapparat optimal eingesetzt werden und eine physiologische (aufrechte) Körperhaltung eingenommen werden. Bei der Brügger-Therapie wird maßgeblich die Haltung korrigiert. Störfaktoren können erkannt und beseitigt werden. Daraus ergeben sich auch für die Extremitäten optimale Bewegungsmuster. Die Übungen werden in die alltäglichen Bewegungsabläufe integriert. Das Alltagsverhalten des Patienten wird analysiert und ggf. alternative Bewegungsabläufe etabliert. 32 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Hauptdiagnosen ICD-10 Code Diagnose Datenbasis N= 397 Anzahl Prozent M54 Rückenschmerzen 150 37,8 M53 Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens 49 12,3 M50-M51 Bandscheibenschäden 37 9,3 M15-M19 Arthrose 35 8,8 M47 Spondylose 29 7,3 M74, M75 Schulterläsionen 20 5,0 Quelle/Stand: eigene Auswertung, 31.12.2012 Nebendiagnosen Im Rahmen unseres interdisziplinären Therapiekonzeptes werden Nebendiagnosen, die mit relevanten Funktionsstörungen und Einschränkungen der Teilhabe einhergehen, mitbehandelt. Im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung und gestützt auf die Zuweisungsunterlagen des Kostenträgers der Maßnahme erfolgt mit dem Patienten eine Formulierung der Rehabilitationsziele und eine Priorisierung der Therapiemaßnahmen, die im bewilligten Rehabilitationszeitraum durchgeführt werden können. Therapeutische Leistungen Die Klinik erbringt ihre therapeutischen Leistungen nach den Vorgaben der KTL 2007 bezüglich Dauer, Frequenz, Höchstteilnehmerzahl in Gruppen und Qualifikation der Behandler. Orthopädie Datenbasis N = 397 Zusammenfassung der erbrachten therapeutischen Leistungen Die durchschnittliche Leistungsmenge beträgt 23,0 Leistungen pro Woche Die durchschnittliche Leistungsdauer beträgt 14,3 Stunden pro Woche Quelle/Stand: eigene Auswertung, 31.12.2012 33 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 C. Q ualitätspolitik und Qualitätssicherung Um unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden, setzen wir auf ein professionell betriebenes Qualitätsmanagementsystem. Dieses hat sich seit vielen Jahren erfolgreich in unserem Haus etabliert. Auch das externe Qualitätssicherungsprogramm der Deutschen Rentenversicherung ist erfolgreich implementiert. Unsere Klinik ist nach IQMP-Reha und KTQ zertifiziert. Innerhalb der Fuest Familienstiftung stehen wir mit unserem internen Qualitätsmanagement in engem Austausch. Strategische und operative Ziele Die Ziele der Strandklinik St. Peter-Ording finden sich bereits im Leitbild. Unsere Patienten stehen im Mittelpunkt. Um aber eine qualitativ hochwertige Rehabilitation durchführen zu können, sind kompetente und motivierte Mitarbeiter und eine hochwertige apparative und räumliche Ausstattung nötig. Diese Faktoren erfordern eine große finanzielle Sicherheit und ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Wirtschaften. Die Erweiterung und weitreichende Renovierung der Strandklinik St. Peter-Ording ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Umsetzung von Reha-Therapiestandards Die Erfüllung der vorgegebenen Therapiestandards wird regelmäßig überprüft. Umsetzung von spezifischer rechtlicher Anforderungen Alle rechtlichen Anforderungen werden erfüllt, sind dokumentiert und werden regelmäßig überprüft. Beauftragte sind benannt und geschult. In der Strandklinik St. Peter-Ording erfolgt eine interne und externe Qualitätskontrolle durch Erhebungen und Sicherungsverfahren der Rehabilitationsträger. Die Klinik erhält durch Visitationen und Berichte zur Qualitätssicherung differenzierte Rückmeldungen. 34 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Internes Qualitätsmanagement Seit 2002 arbeitet die Strandklinik St. Peter-Ording mit einem strukturierten Qualitätsmanagement-System, zuerst nach EFQM und seit 2006 nach IQMP-Reha, mit dem Ziel der Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der von uns erbrachten Leistungen. Damit sind die Forderungen des § 137d SGB V erfüllt. Die Strandklinik St. Peter-Ording ist seit 2001 ununterbrochen zertifiziert oder akkreditiert, zuletzt im September 2012 nach IQMP-Reha, Version 3. Aufbau, Struktur, Instrumente und Weiterentwicklung von QM Zum QM gehört die Benennung eines Qualitätsmanagement-Beauftragten auf einer Stabstelle der Klinikleitung und eines Qualitätsverantwortlichen in der Klinikleitung. Ein 11-köpfiges Bewertungsteam führt die regelmäßigen Selbstbewertungen durch. Die Selbstbewertung ist auch die Voraussetzung für die geforderte Zertifizierung. Das Qualitätsmanagement beinhaltet das Management von -Projekten zur ständigen Erhöhung der Zufriedenheit von Patienten und Mitarbeitern -Prozessen, besonders der Kernprozesse der Rehabilitation -Dokumenten -Beschwerden von Patienten und Mitarbeitern -Ideen von Patienten und Mitarbeitern -Audits und Kennzahlen zur Überprüfung und Steuerung -Risiken und Fehlern -Mitarbeiter- und Patientenbefragungen Ein externes unabhängiges Institut führt jährlich eine Mitarbeiterbefragung durch. Die Ergebnisse werden den Mitarbeitern, der Klinikleitung und der Geschäftsführung vorgestellt und fließen in das Qualitätsmanagement ein. Qualität 35 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 QM-Projekte Das Jahr 2012 stand ganz im Zeichen von zwei großen Herausforderungen für die Strandklinik St. Peter-Ording. Zum einen begann das Bewertungsteam bereits im Januar mit der Vorbereitung auf die Rezertifizierung nach IQMP-Reha, Version 3 im September. Zum anderen erforderte die Aufstockung der Klinik und die damit verbundene Umstrukturierung von Therapiebereich und Küche viel Flexibilität und Aufmerksamkeit im Arbeitsalltag. Qualifizierung der Mitarbeiter Klinikinterne Fort- und Weiterbildung Die Abteilungen Pflegedienst, Ärztlicher Dienst und Therapieabteilung haben eine Stunde pro Woche für interne Fortbildungen eingeplant. In der Abteilung Psychosomatik findet eine monatliche interne Fortbildung statt. Die übrigen Abteilungen setzen Fortbildungen bei Bedarf an. Als Referenten fungieren Mitglieder der Abteilung oder Kollegen aus anderen Fachbereichen. Die Themen richten sich nach den Wünschen der Mitarbeiter, nach gesetzlichen Vorgaben oder nach aktuellen Situationen. Teilnahme an externen Fort- und Weiterbildungen Der Prozess der Fort- und Weiterbildungsplanung wurde 2009 erarbeitet. Jährlich wird ein Fortbildungsbudget bereitgestellt. Es findet eine jährliche Überprüfung der vorgehaltenen und benötigten Qualifikationen statt, dementsprechend wird der Bedarf an Fort- und Weiterbildung ermittelt und kommuniziert. Qualifikationsdefizite werden schnellstmöglich behoben. 36 37 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Externe Qualitätssicherung Peer Review-Verfahren (Prüfung der Qualität der Entlassungsberichte) Die Strandklinik St. Peter-Ording nimmt am externen Qualitätssicherungsverfahren der Deutschen Rentenversicherung Bund teil. Die hier dargestellten Daten sind die zum Zeitpunkt der Berichterstellung aktuellsten vorliegenden Rückmeldungen. Im Peer Review-Verfahren bewerten sog. Peers die Prozessqualität anhand der Angaben aus den Entlassungsberichten (Optimum = 100 Punkte). Psychosomatik Klinik Alle Qualitätspunkte “Anamnese" 60 71 Qualitätspunkte "Diagnostik" 54 71 Qualitätspunkte "Therapieziele und Therapie" 57 69 Qualitätspunkte "Klinische Epikrise" 69 72 Qualitätspunkte "Sozialmedizinische Epikrise" 61 69 Qualitätspunkte "Weiterführende Maßnahmen und Nachsorge" 70 77 Qualitätspunkte "Gesamter Reha-Prozess" 57 67 Qualitätspunkte „Peer Review gesamt“ 61 71 Psychosomatik Datenbasis N = 23 (Optimum = 100 Qualitätspunkte) Dokumentation therapeutischer Leistungen Die therapeutischen Leistungen werden während des Therapieverlaufs dokumentiert und der Rentenversicherung im Entlassungsbrief mitgeteilt. Seitens der Rentenversicherung werden die erbrachten therapeutischen Leistungen statistisch ausgewertet und den Kliniken rückgemeldet. Die Ergebnisse der Dokumentation therapeutischer Leistungen (KTL) werden von der Rentenversicherung in Qualitätspunkte auf einer Skala von 1 bis 100 umgerechnet (Optimum = 100 Punkte). Hierdurch soll eine bessere Vergleichbarkeit der Rehabilitationskliniken erreicht werden. Ferner wird das Ergebnis der jeweiligen Indikation gegenüber einer Vergleichsgruppe grafisch dargestellt. Mittelwert Quelle/Stand: Peer Review Psychosomatik und Sucht, April 2011 Psychosomatik Berechnungszeitraum 2011 Datenbasis N=634 Erbrachte Leistungen (pro Rehabilitand) mit mind. einer Leistung Anzahl Anzahl Leistung Dauer (Std.) pro Woche pro Reha pro Woche pro Reha Patientenbeschwerden Beschwerden % Anzahl Psychosomatik (N=934) 2,7 25 A Sport- und Bewegungstherapie 621 98% 4,0 18,3 2,0 9,1 B Physiotherapie 588 93% 2,9 13,4 1,5 6,7 Visitationen C Information, Motivation, Schulung 633 100% 1,5 6,9 1,3 5,8 D Klinische Sozialarbeit, Sozialtherapie 290 46% 0,4 1,7 0,2 0,8 E Ergotherapie, Arbeitstherapie u.a. funktionelle Therapien 214 34% 0,8 3,9 1,0 5,0 Bei Visitationen handelt es sich um Begehungen der Klinik durch den Rentenversicherungsträger oder durch Visitatoren im Auftrag der Krankenversicherung. Die letzte Visitation der Abteilung Psychosomatik fand im März 2013 durch die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover und die die Deutsche Rentenversicherung Nord statt. F Klinische Psychologie, Neuropsychologie 624 98% 3,1 14,1 3,8 17,8 G Psychotherapie 628 99% 4,9 23,0 6,0 28,2 83 13% 2,0 10,3 0,4 2,4 357 56% 3,3 15,3 1,0 4,8 L Rekreationstherapie - - - - - - M Ernährung - - - - - 634 100% 18,6 15,3 71,5 H Reha-Pflege K Physikalische Therapie Insgesamt 86,1 Quelle/Stand: Bericht zur Reha-Qualitätssicherung, Bericht 2013, Berichtszeitraum 2011 38 39 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Innere Medizin/Pneumologie Innere Medizin / Pneumologie Berechnungszeitraum 2011 Datenbasis N=311 Patientenbefragung Die Ergebnisse der Rehabilitandenbefragung bezüglich Zufriedenheit und subjektivem Behandlungserfolg sind adjustiert und in Qualitätspunkte auf eine Skala von 1 bis 100 umgerechnet (Optimum = 100 Punkte). Hiermit soll eine bessere Vergleichbarkeit der Beurteilungen verschiedener Rehabilitandengruppen erreicht werden. Gemäß dem Bericht aus 2010 wurden auf Grundlage von 249 Fällen 76 Qualitätspunkte bei der Rehabilitationszufriedenheit erzielt. Der subjektive Behandlungserfolg wurde mit 61 Qualitätspunkten bewertet. (Anmerkung Chefarzt) Innere Medizin / Pneumologie Datenbasis N = 249, gemittelte Skalenwerte von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) bzw. von 0 (Min.) bis 100 (Max.) Punkte Einrichtung beobachtet Vergleichsgruppe ... der ärztlichen Betreuung 2,0 1,9 ... der psychologischen Betreuung 2,2 1,8 ... der pflegerischen Betreuung 1,6 1,6 ... den Einrichtungsangeboten 1,8 1,9 ... Gesundheitsbildung und -training 2,0 2,1 ... den durchgeführten Behandlungen 1,8 1,8 ... den in Anspruch genommenen Beratungen 2,3 2,2 ... der Abstimmung über Reha-Plan und -Ziele 2,5 2,6 ... der Vorbereitung auf die Zeit danach 2,5 2,6 ... der Reha insgesamt 2,1 2,1 Rehabilitandenzufriedenheit 2,1 2,1 Qualitätspunkte Rehabilitandenzufriedenheit 73,8 72,7 Qualitätspunkte Rehabilitandenzufriedenheit 75,7 Quelle/Stand: Rehabilitandenbefragung Somatik Stationär, Bericht 2010 Leistung Dauer (Std.) Anzahl pro Woche pro Reha pro Woche pro Reha A Sport- und Bewegungstherapie 310 100% 4,9 16,4 3,2 10,6 B Physiotherapie 306 98% 5,6 19,0 2,9 9,7 C Information, Motivation, Schulung 310 100% 3,2 10,6 2,9 9,5 D Klinische Sozialarbeit, Sozialtherapie 125 40% 0,5 1,6 0,2 0,8 41 13% 1,1 3,8 1,1 3,9 F Klinische Psychologie, Neuropsychologie 157 50% 0,9 3,1 0,6 2,2 G Psychotherapie 152 49% 1,4 4,9 1,6 5,7 34 11% 2,2 7,4 0,2 0,6 302 97% 5,8 19,7 1,8 6,3 L Rekreationstherapie - - - - - - M Ernährung 2 1% 4,6 21,0 - - 311 100% 20,9 70,8 12,0 40,5 H Reha-Pflege Zufrieden mit ... mit mind. einer Leistung Anzahl EE rgotherapie, Arbeitstherapie u.a. funktionelle Therapien Zufriedenheit mit der Rehabilitation aus Patientensicht: Erbrachte Leistungen (pro Rehabilitand) K Physikalische Therapie Insgesamt Quelle/Stand: Bericht zur Reha-Qualitätssicherung, Bericht 2013, Berichtszeitraum 2011 Patientenbeschwerden Beschwerden % Anzahl Innere Medizin / Pneumologie (N=976) 1,1 11 Visitationen Bei Visitationen handelt es sich um Begehungen der Klinik durch den Rentenversicherungsträger oder durch Visitatoren im Auftrag der Krankenversicherung. Die letzte Visitation der Abteilung Psychosomatik fand im März 2013 durch die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover und die die Deutsche Rentenversicherung Nord statt. Dokumentation therapeutischer Leistungen Die therapeutischen Leistungen werden während des Therapieverlaufs dokumentiert und der Rentenversicherung im Entlassungsbrief mitgeteilt. Seitens der Rentenversicherung werden die erbrachten therapeutischen Leistungen statistisch ausgewertet und den Kliniken rückgemeldet. Die Ergebnisse der Dokumentation therapeutischer Leistungen (KTL) werden von der Rentenversicherung in Qualitätspunkte auf einer Skala von 1 bis 100 umgerechnet (Optimum = 100 Punkte). Hierdurch soll eine bessere Vergleichbarkeit der Rehabilitationskliniken erreicht werden. Ferner wird das Ergebnis der jeweiligen Indikation gegenüber einer Vergleichsgruppe graphisch dargestellt. 40 41 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Dermatologie Dermatologie Berechnungszeitraum 2011 Datenbasis N=311 Patientenbefragung Die Ergebnisse der Rehabilitandenbefragung bezüglich Zufriedenheit und subjektivem Behandlungserfolg sind adjustiert und in Qualitätspunkte auf eine Skala von 1 bis 100 umgerechnet (Optimum = 100 Punkte). Hiermit soll eine bessere Vergleichbarkeit der Beurteilungen verschiedener Rehabilitandengruppen erreicht werden. Zufriedenheit mit der Rehabilitation aus Patientensicht: Dermatologie Datenbasis N = 85, gemittelte Skalenwerte von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) bzw. von 0 (Min.) bis 100 (Max.) Punkte Einrichtung beobachtet Vergleichsgruppe Zufrieden mit ... Erbrachte Leistungen (pro Rehabilitand) mit mind. einer Leistung Leistung Dauer (Std.) Anzahl Anzahl pro Woche pro Reha pro Woche pro Reha A Sport- und Bewegungstherapie 739 99% 5,4 17,5 2,6 8,4 B Physiotherapie 712 95% 4,9 16,3 2,5 8,2 C Information, Motivation, Schulung 749 100% 2,9 9,3 2,6 8,3 D Klinische Sozialarbeit, Sozialtherapie 297 40% 0,4 1,4 0,2 0,7 E Ergotherapie, Arbeitstherapie u.a. funktionelle Therapien 138 18% 1,0 3,5 0,9 2,9 F Klinische Psychologie, Neuropsychologie 476 64% 1,0 3,5 0,7 2,5 ... der ärztlichen Betreuung 1,9 1,9 ... der psychologischen Betreuung 1,8 1,9 G Psychotherapie 287 38% 1,4 5,2 1,7 6,0 ... der pflegerischen Betreuung 1,6 1,6 H Reha-Pflege 312 42% 4,1 13,5 0,4 1,4 ... den Einrichtungsangeboten 1,9 1,9 K Physikalische Therapie 716 96% 7,0 23,3 2,1 7,2 ... Gesundheitsbildung und -training 2,1 2,1 L Rekreationstherapie - - - - - - ... den durchgeführten Behandlungen 1,8 1,8 M Ernährung - - - - - - ... den in Anspruch genommenen Beratungen 2,2 2,2 749 100% 22,8 75,4 11,0 36,6 ... der Abstimmung über Reha-Plan und -Ziele 2,8 2,7 ... der Vorbereitung auf die Zeit danach 2,9 2,7 ... der Reha insgesamt 2,1 2,0 Rehabilitandenzufriedenheit 2,2 2,1 Qualitätspunkte Rehabilitandenzufriedenheit 70,9 72,9 Qualitätspunkte Rehabilitandenzufriedenheit 69,3 Quelle/Stand: Rehabilitandenbefragung Somatik Stationär, Bericht 2010 Dokumentation therapeutischer Leistungen Die therapeutischen Leistungen werden während des Therapieverlaufs dokumentiert und der Rentenversicherung im Entlassungsbrief mitgeteilt. Seitens der Rentenversicherung werden die erbrachten therapeutischen Leistungen statistisch ausgewertet und den Kliniken rückgemeldet. Insgesamt Quelle/Stand: Bericht zur Reha-Qualitätssicherung, Bericht 2013, Berichtszeitraum 2011 Patientenbeschwerden Beschwerden % Anzahl Dermatologie (N=401) 1,7 7 Visitationen Bei Visitationen handelt es sich um Begehungen der Klinik durch den Rentenversicherungsträger oder durch Visitatoren im Auftrag der Krankenversicherung. Die letzte Visitation der Abteilung Psychosomatik fand im März 2013 durch die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover und die die Deutsche Rentenversicherung Nord statt. Die Ergebnisse der Dokumentation therapeutischer Leistungen (KTL) werden von der Rentenversicherung in Qualitätspunkte auf einer Skala von 1 bis 100 umgerechnet (Optimum = 100 Punkte). Hierdurch soll eine bessere Vergleichbarkeit der Rehabilitationskliniken erreicht werden. Ferner wird das Ergebnis der jeweiligen Indikation gegenüber einer Vergleichsgruppe graphisch dargestellt. 42 43 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Peer Review-Verfahren (Prüfung der Qualität der Entlassungsberichte) interne Qualitätssicherung Im Peer Review-Verfahren bewerten sog. Peers die Prozessqualität anhand der Angaben aus den Entlassungsberichten (Optimum = 100 Punkte). Die Strandklinik St. Peter-Ording nimmt am externen Qualitätssicherungsverfahren der Deutschen Rentenversicherung Bund teil. Dermatologie Mittelwert Klinik Alle Qualitätspunkte “Anamnese" 63 72 Qualitätspunkte "Diagnostik" 81 72 Qualitätspunkte "Therapieziele und Therapie" 80 73 Qualitätspunkte "Klinische Epikrise" 83 77 Qualitätspunkte "Sozialmedizinische Epikrise" 81 75 Qualitätspunkte "Weiterführende Maßnahmen und Nachsorge" 75 78 Qualitätspunkte "Gesamter Reha-Prozess" 67 68 Qualitätspunkte „Peer Review gesamt“ 76 74 Datenbasis N = 23 (Optimum = 100 Qualitätspunkte) Quelle/Stand: Peer Review Somatik, Bericht 2010 orthopädie Patientenbeschwerden Der Rentenversicherer erfasst Beschwerden, die telefonisch und/oder schriftlich bei ihm eingegangen sind. Beschwerden % Anzahl Orthopädie (N=397) 1,3 5 Visitationen Bei Visitationen handelt es sich um Begehungen der Klinik durch den Rentenversicherungsträger oder durch Visitatoren im Auftrag der Krankenversicherung. Die letzte Visitation der Abteilung Psychosomatik fand im März 2013 durch die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover und die die Deutsche Rentenversicherung Nord statt. Die Daten der Leistungsträger treffen erst mit großer zeitlicher Verzögerung ein. Um zeitnah reagieren zu können, werden zusätzlich interne Daten erhoben. Die Abweichungen der Ergebnisse ergeben sich aus den unterschiedlichen Erhebungszeiträumen und unterschiedlichen Datenmengen. Patientenbefragungen Die Strandklinik St. Peter-Ording bittet jeden Patienten, vor Abreise einen Patientenfragebogen auszufüllen und damit seinen Aufenthalt in der Klinik zu bewerten. In dem Fragebogen sind unter anderem alle Abteilungen sowie die Strukturfragen der DRV Bund aufgeführt. Die Auswertung der Fragebögen erfolgt monatlich. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Qualitätsmanagements weiter verarbeitet, in der Erweiterten Klinikleitungssitzung besprochen und zur Generierung von Kennzahlen genutzt. Die durchschnittliche Beteiligung an der Patientenbefragung im Jahr 2012 betrug 60,86 %. In der Jahresauswertung 2012 zeigt sich, dass unsere Patienten in fast allen Faktoren einen positiven Einfluss auf den Reha-Erfolg und auf den Gesamteindruck der Klinik sehen. Nur der Bereich der Freizeitgestaltung hatte 2012 einen negativen Einfluss. Erfassung der therapeutischen Leistungen Die therapeutischen Leistungen werden durch die Software der Therapieplanung rapportiert und dokumentiert. Laufzeiten der Entlassungsberichte Alle Entlassungsberichte werden intern erfasst, auch die, die an Krankenkassen und sonstige Träger gehen. Indikation durchschnittliche Laufzeit (in Tagen) Laufzeit in % bis 2 Wochen zwischen 2 und 6 Wochen mehr als 6 Wochen Psychosomatik 20,5 28,9 68,8 2,3 Innere Medizin / Pneumologie 10,2 85,4 14,5 0,1 Dermatologie 10,7 89,7 10,4 0,0 Orthopädie 12,9 69,1 30,4 0,5 Quelle/Stand: eigene Auswertung, 31.12.2012 44 45 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Patientenbeschwerden Unsere Patienten haben mehrere Möglichkeiten, ihre Beschwerden zu äußern. Neben dem Beschwerdemanagement für allgemeine Beschwerden gibt es die Chefarzt-DirektInformation für medizinisch-therapeutische Probleme. Grund der Rückmeldung N=2.708 Beschwerdemanagement Anzahl Anzahl in Prozent Bauliche Modernisierung 27 1,0 Lob 22 0,8 Technik / baul. Zustand 20 0,7 Reinigung 12 0,4 Med. Themen / Therapieabgabe 11 0,4 Verpflegung 10 0,4 Mitarbeiter 9 0,3 Quelle/Stand: eigene Auswertung, 31.12.2012 Komplikationen/Fehlermanagement Seit Juli 2012 verfügt die Strandklinik St. Peter-Ording über ein strukturiertes Fehlermanagement. Mitarbeiterbefragungen Seit 2005 werden in der Strandklinik St. Peter-Ording regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, seit 2011 sogar jährlich. Die Ergebnisse fließen in das Qualitätsmanagement und die Kennzahlen mit ein. 46 47 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 D. A ktivitäten und Ver anstaltungen Die Chefärzte der Strandklinik St. Peter-Ording sind in den jeweiligen Fachgesellschaften aktiv. Dazu gehören: -Vortrag auf der Fachtagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft -Teilnahme am externen Qualitätszirkel Psychosomatik -Teilnahme an der Fachtagung der Deutschen Tinitusliga -Durchführung von Seminaren bei der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie Sektion Reha -Leitung des Arbeitskreises Reha des Mukoviszidose e. V. -Einsatz des Messeteams und des Messestandes auf der Fachtagung COPD in Hattingen und der Fachtagung des Mukoviszidose e. V. in Würzburg Die Fachbereiche Pneumologie und Psychosomatik nehmen an der der Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation Schleswig-Holstein teil. Die Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation ist ein freiwilliger Zusammenschluss mehrerer Rehabilitationseinrichtungen in Schleswig-Holstein. Ihre Ziele sind die Qualitätssicherung und eine transparente Darstellung der Ergebnisqualität. Die Erfassung der Ergebnisqualität und deren Rückmeldung an jede Reha-Klinik in Form von umfassenden Berichten ermöglicht ein internes Qualitätsmanagement, die klinikübergreifende Effektbewertung erlaubt eine Positionierung jeder Einrichtung im Vergleich zur besten Klinik. Indikationsspezifische, regelmäßig durchgeführte und konstruktiv genutzte Qualitätszirkel ermöglichen die Erprobung von Optimierungsstrategien, die gemeinsam überlegt und diskutiert werden. Außerdem unterstützt die Strandklinik St. Peter-Ording schon seit Jahren den Triathlon „Gegen den Wind” in St. Peter-Ording als Sponsor und ist auf dem Eventgelände mit dem Messestand präsent. ERGEBNISQUALITÄT 48 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 E. Glossar Audit Audit ist die Bezeichnung für eine Begutachtung der Einrichtung durch entsprechend ausgebildete Personen. Die Gutachter sollen sich einen Eindruck von den Örtlichkeiten, den in einem Handbuch beschriebenen Prozessen und die gelebte Realität machen. Sie untersuchen ob Vorgaben, z. B. einer Norm oder einer Fachgesellschaft oder der Einrichtung selbst auch eingehalten, bzw. umgesetzt werden. Interne Audits führt die Einrichtung im Sinne einer Eigenüberprüfung selbst durch. Externe Audits werden i.d.R. von einer Zertifizierungsstelle durchgeführt. Auditoren sind Personen, die auf der Grundlage einer speziellen Ausbildung diese Audits durchführen. BAR Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation hat im Auftrag des Gesetzgebers eine Vereinbarung zum internen Qualitätsmanagement nach § 20 Abs. 2a SGB IX erarbeitet, in der Anforderungen an eine entsprechende Zertifizierung von Rehabilitationseinrichtungen festgelegt wurden. BQR Bewertung der Qualität von Reha-Einrichtungen. Verfahren der Deutschen Rentenversicherung Bund mit Abbildung zur externen Qualitätssicherung mit Abbildung der Ergebnisse auf einer 100-Punkte-Skala. BADO-Verfahren Basisdokumentation, ein Verfahren mit dem wesentliche Patientendaten erhoben und ausgewertet werden, um herauszufinden, ob die Rehabilitationsbehandlung für den einzelnen Menschen sowie für die Gesellschaft sinnvoll und nachhaltig war. Eine Datenerhebung findet in der Regel bei Beginn der Rehabilitationsbehandlung, zum Ende und ca. 6 Monate nach Entlassung statt. Die Datenerhebung erfolgt mittels Fragebögen. Externe Qualitätssicherung der DRV Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat vor einigen Jahren ein System entwickelt, welcheses ermöglichen soll, die Qualität von Kliniken unter bestimmten Gesichtspunkten zu überprüfen. Dazu zählt eine Befragung von Patienten nach ihrer Rehabilitation, eine Überprüfung der Entlassberichte hinsichtlich ihrer Inhalte und zeitnahen Übersendung, die Erfassung von Anzahl und Dauer von Therapien und anderes mehr. ICD-10-Codierung Mit dem international verwendeten Diagnoseschlüssel ICD-10 können alle Krankheiten für Fachleute verständlich nach bestimmten Kriterien erfasst und beschrieben werden. 49 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Indikationen Heilanzeige, aus ärztlicher Sicht der Grund für die Durchführung eines bestimmten Heilverfahrens. Interessenspartner Ein anderer und erweiterter Begriff für Kunde. Ein Unternehmen hat vielfältige Vertragsund Geschäftspartner, wie z.B. Menschen die etwas kaufen wollen, Lieferanten, Mitarbeiter usw. Jede natürliche oder juristische Person, die eine (Geschäfts)beziehung zum Unternehmen unterhält ist ein Interessenspartner. Die wichtigsten Interessenspartner einer Klinik sind: Die Patienten, die Leistungsträger, der Klinikträger, die Mitarbeiter, die Einweiser, die Konsiliardienste und die Lieferanten. IRENA Um die Nachhaltigkeit des Behandlungserfolgs der stationären medizinischen Rehabilitationsbehandlung zu fördern, hat die Deutsche Rentenversicherung das IRENA-Programm (Intensivierte Rehabilitationsnachsorgeleistung) aufgelegt. Bereits während des Rehabilitationsaufenthalts in der Klink bekommen interessierte Patienten Kontaktadressen zur IRENA vermittelt. Sie werden angehalten, Kontakt aufzunehmen und regelmäßig an den Veranstaltungen des Programms teilzunehmen. Katamnese Eine Katamnese ist eine Nachbefragung, die sowohl durch den Rentenversicherungsträger als auch die jeweilige Klinik (in der Regel nach einem Jahr) durchgeführt wird. In dieser Befragung sollen die Wirkungen der Rehabilitation auf ihren Erfolg hin durch die Befragten bewertet werden. KTL (Klassifikation therapeutischer Leistungen) Der KTL-Katalog umfasst die therapeutischen Leistungen, die während der Rehabilitation von den Mitarbeitern der Klinik durchgeführt werden. Dies betrifft z. B. Einzel- und Gruppengespräche, physikalische Therapien, Ergotherapie, Sporttherapie, Kreativtherapie u.v.m.. Peer-Review-Verfahren Das Peer-Review-Verfahren ist eine Bewertung der durch einen Zufallsindikator pro Jahrgang herausgezogenen Entlassberichte durch entsprechend geschulte leitende Ärzte der Einrichtungen. In diesem Verfahren werden die Berichte nach vorgegebenen Kriterien und auf Vollständigkeit hin geprüft. FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 Psychoedukation Als Psychoedukation werden Schulungen von Patienten mit z. B. Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen sowie Patientenschulungen im Rahmen der Behandlung körperlicher Erkrankungen bezeichnet. Ziel ist es, die Krankheit besser zu verstehen und besser mit ihr umgehen zu können, indem beispielsweise persönliche Erfahrungen mit der eigenen Erkrankung mit dem gegenwärtigen Wissen über die Erkrankung verbunden werden. Auch sollen eigene Ressourcen und Möglichkeiten kennen gelernt werden, um mögliche Rückfälle zu vermeiden und selbst langfristig zur eigenen Gesundheit beizutragen. Reha-Therapiestandards der DRV Die indikationsspezifischen Therapiestandards (ehemals Leitlinien) der DRV geben ein gewisses Gerüst für die stationäre Rehabilitation vor. Hier wird anhand sog. Evidenzbasierter Therapiemodule (ETM) festgelegt, welche Mindestanforderungen die Klinik hinsichtlich der Durchführung der entsprechenden Therapien (z. B. Einzel- und Gruppengespräche, therapeutische Leistungen, Kontakte zum Sozialdienst u. a. m.) zu erfüllen hat. Unabhängig von diesen das Gesamtkollektiv einer entsprechenden Diagnose(gruppe) betreffenden Vorgaben können die im Einzelfall verordneten Therapien voll und ganz auf die vorliegende individuelle medizinische Indikation abgestimmt werden. Qualitätsmanagementsystem nach IQMP-Reha Das Qualitätsmanagementsystem nach DEGEMED bzw. FVS/DEGEMED umfasst sowohl die branchenübergreifend gültigen Vorgaben der DIN EN ISO 9001 als auch die von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) gem. § 20 Abs. 2a Sozialgesetzbuch IX festgelegten Anforderungen an ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem. In der Auditcheckliste der DEGEMED bzw. dem Auditleitfaden nach FVS/DEGEMED wurden die Kriterien der DIN ISO auf die Anforderungen der Rehabilitation übersetzt und um wichtige Aspekte der DEGEMED bzw. FVS/DEGEMED-Qualitätsrehabilitation ergänzt. Visitationen Unter Visitation versteht man im Zusammenhang mit Qualitätssicherung den Besuch eines Expertengremiums, welches die Ausprägung einzelner Qualitätsdimensionen in der Einrichtung nach bestimmten Vorgaben überprüft. Die Visitation der Deutschen Rentenversicherung ist Teil ihres Qualitätssicherungsprogramms. Zertifizierung Die Untersuchung einer Einrichtung durch ein unabhängiges autorisiertes Institut weist darauf hin, ob Vorgaben z. B. einer Norm oder einer Fachgesellschaft oder der Einrichtung selbst auch eingehalten, bzw. umgesetzt werden. Wenn die Untersuchung zu dem Ergebnis kommt, dass die Vorgaben erfüllt sind, wird die Erteilung eines Zertifikats empfohlen, z. B. darüber, dass ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2000 und DEGEMED bzw. FVS/DEGEMED eingeführt ist und weiterentwickelt wird. Zertifizierungsstelle Eine Institution, welche autorisiert ist Zertifizierungsaudits durchzuführen und im Erfolgsfall eine entsprechende Zertifizierung zu bescheinigen. 50 51 FUEST Familienstiftung | Strandklinik St. Peter-Ording Qualitätsbericht 2012 F. Impressum Strandklinik St. Peter-Ording Fritz-Wischer-Straße 3 25836 St. Peter-Ording Telefon: 04863 70601 Telefax: 04863 706-1799 E-Mail: [email protected] Besuchen Sie uns im Internet unter: www.strandklinik-spo.de 10 / 2014 Die Klinikgruppe im Internet: www.fuest-stiftung.de