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les chansons de la nouvelle scène française
le pop
1 | die sampler
©2002
©2003
„LE POP versammelt
16 Stücke aus den
vergangenen 10 Jahren
und zeichnet damit die
Entwicklungsgeschichte
des neuen französischen
Chansons nach“
„Sie haben es geschafft!
Die Compilation „Le Pop 2“
klingt aus allen hippen
Cafés der Nation.“
(Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
©2004
(Spex)
„Werke ... die so wunderschön im Hintergrund zu
hören sind, dass die leise
Pop-aus-Frankreich-Welle
in In-Bars und Lounges
durchaus lauter ans Ufer
plätschern wird“
(Saarländischer Rundfunk)
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>> resonanz | rezensionen
Zu „Le Pop“:
„Endlich Ablösung für Gainsbourg, Ferrer und die Hardy. Biolay, A, Breut und Konsorten zelebrieren den großen
Popsong. Es gibt ein Leben nach dem Chanson.“ (Spex 10/02)
„Ausgerechnet zwei Kölner DJs, die in ihren (Kneipen-)DJ-Sets seit Jahren ihre Entdeckungen auflegen, haben
aus der vielschichtigen Singer-Songriter-Schule nun eine Compilation ihrer Schätze zusammengestellt. (...)16
Popsongs, zwischen spröde und wunderschön, geben einen hörenswerten Überblick über Frankreichs Musik
jenseits von Rap, House und World Music. (Ralf Niemczyk, Wom-Journal 10/02)
„Grand Retour de la Chanson. Der Sampler mit allen wichtigen Interpreten: Die Grenzen fließen zwischen
Elektronika über Sixties-Pop bis hin zum klasssischen Chanson mit Big Band“ (GQ 10/02)
„Le Pop“ enthält alle hörenswerten Barden.“ (Focus 39/02)
„Raue Indiegitarren, rührende Balladen, charmanter Sixtiespop, locker schwingende Elektronik. Von Yann Tiersen
über Bertrand Burgalat bis Katerine dokumentiert diese liebevoll editierte Compilation die zehnjährige
Geschichte der Nouvelle Scène Française. Ein vielversprechender Einstieg.“ (Prinz 10/02)
„Das Beste der neuen Chanson-Szene Frankreichs – von Françoiz Breut bis Benjamin Biolay. Sehr Sixties, sehr
heutig, sehr französisch.“ (Vogue 10/02)
„Le Pop verschafft auf charmante Weise einen Überblick über eine Muikszene, die an Kreativität kaum zu
überbieten ist.“ (Style 09/02)
„...ein Muss“ (Jazz Thing 09/10/02)
„...wärmstens zu empfehlen...Vive le Pop!“ (Nürnberger Nachrichten 28./29.9. 02)
„...sehr empfehlenswerte Compilation.“ (SR-Online 6.8. 02)
„schön und aufschlussreich.“ (Die Zeit, 12.12.02)
„mit großer Sorgfalt und Beharrlichkeit zusammengestellt. (Intro 12/02)
„Beeindruckend ist die stilistische Bandbreite der Kompilation.“ (Taz 15. 11/02)
„Magnifique“ (Brigitte Young Miss 01/03)
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Zu „Le Pop 2“:
„Es ist schon unerhört, was in Frankreich in letzter Zeit an exzellenter Popmusik produziert wird. Dass Benjamin
Biolay schon Nachfolger hat, belegt mit Nachdruck diese erstklassige Zusammenstellung. Nachwuchskünstler,
von Coralie Clément bis Toog, und ebenso viele Stile, von Bossa nova bis Chanson, und dabei - potz Blitz - kein
Ausfall. Frankreich wird sich weiter Gehör verschaffen.“ (Kultur-Spiegel)
„Toll zusammengestellter Ritt durch die aktuelle französische Popszene. Neben der gewohnt lässigen
Verführungspose zwischen Chanson, Jazz und Pop zeigen Newcomer und Veteranen, dass unterm Eiffelturm
auch cool gegroovt wird.“ (TV-Spielfilm)
„Ein großes Teil, für mich besser als Vol. 1.“ (Francis Gay, WDR)
„Wieder schöne Compilation mit jungen Franzosen. Fast besser als der wegweisende erste Teil von 2002!!!“
(Thomas Bohnet, Tour de France)
„Wie selbstverständlich hier jeder Künstler kunstvollen Pop in den Alltag überführt! Eine wirklich tolle CD...“
(Spex)
„Zuckerwattepop statt Schweinerock ... Verspieltes Gitarrengezupfe, Glockenspiel, Bossa Nova und ganz große
Sehnsucht, die trauen sich was, die Jungen ... Von den Franzosen lernen, heißt, hihi, lieben lernen. (Intro)
„Eine großartige Compilation ohne Füllmaterial, die jetzt schon nach einer Fortsetzung verlangt.“
(Stadtrevue Köln)
„Le Pop“ ist eine vielschichtige Reise auf der Suche nach der verlorenen Zeit - ein Soundtrack für ein lässigeres
Leben.“ (Deutsche Welle Online)
„Was man durch die jetztjährigen Veröffentlichungen von Dominique A, Benjamin Biolay oder Françoiz Breut
hierzulande nur ansatzweise erahnen konnte, wird nun auf dem Sampler Le Pop 2 zur schönen Gewissheit:
französischer Chanson-Pop, bzw. die Nouvelle Scène Française, ist nicht nur unaufhaltsam auf dem Vormarsch,
sondern auch eine nicht zu vernachlässigende Größe.“ (Sound.de)
Zu „Le Pop En Duo“:
„Le Pop en duo ist ein Beweis dafür, dass 1 und 1 mehr sein kann als zwei.“
(CD des Monats November bei SR 2 KulturRadio RendezVous Chanson – Gerd Heger)
„Erfrischend anders und neu... 16 Pop-Perlen à la francaise“
(CD der Woche bei WDR/Funkhaus Europa – Anna-Bianca Krause)
„Compilation des Monats mit Sternchen.“
(Intro)
„Schwer hitverdächtig...Vielleicht sogar die beste Le-Pop-Platte?“
(Thomas Bohnet / Amazon.de)
„Unverschämt chice Duette“
(Hamburger Abendblatt)
„16 neue Kleinode des aktuellen französischen Chansons ... So muss Popmusik sein.
Gestern, heute und morgen“
(Kölner Stadtanzeiger)
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Eine rheinische Renaissance des Chansons
Zwei Kölner Kneipen-DJs wollten ihre Liebe zur französischen Popmusik weitergeben. So nahmen sie die Platte "Le
Pop" auf - und die ist nun ein Renner Von Marcus Bäcker
Köln - In den Terminkalendern frankophiler Musikliebhaber dürfte der 5. November dick unterstrichen sein. Schließlich
gastiert mit Yann Tiersen an diesem Abend der Mann im Düsseldorfer Zakk, der für Jean-Pierre Jeunets Erfolgsfilm
"Die fabelhafte Welt der Amélie" den Soundtrack komponiert hat. Die Deutschen saßen fasziniert vor den Leinwänden,
kauften die Platte zum Film, und Tiersen - in seiner Heimat längst Held einer neuen Bewegung - wurde auch in
Deutschland die gebührende Aufmerksamkeit zuteil. Ganz so weit hat es sein Landsmann Dominique A zwar noch
nicht gebracht, aber immerhin: Im Zakk wird er neben Tiersen auf der Bühne stehen. Und darüber dürften sich insbesondere zwei Kölner Kneipen-DJs freuen.
Rolf Witteler heißt der eine und arbeitet seit Jahren als Musikjournalist. Der andere - bürgerlich Oliver Fröschke - verdient sein Geld als Grafiker und hat sich im Angedenken an den Fußballweltmeister Youri Djorkaeff den Künstlernamen
Djorka F. verpasst. Gemeinsam haben sie dafür gesorgt, dass vor wenigen Wochen das Album "Le Pop" erschien eine wundervolle Übersicht über das aktuelle französische Musikgeschehen. Und weil sie gerade mal in Fahrt waren,
stellten sie auch noch "A l'arrivée" zusammen, ein Best-Of des besagten Dominique A.
Zehn Jahre ist es her, dass der 33-jährige Fröschke zum Jäger und Sammler wurde und jeden Frankreich-Aufenthalt
nutzte, um in Second-Hand-Läden zu stöbern, Flohmärkte abzugrasen und durch Plattengeschäfte zu streifen. Alsbald
erwachte der Missionar in ihm, und er begann, die Ausbeute seiner Einkaufstouren auf Kassette zu überspielen: von
allem nur das Beste, fein ordentlich mit Notizen versehen. Für die Kölner Nachtschwärmer begab er sich zudem hinter
die Plattenteller und überzeugte sie von seinen Entdeckungen. In Kölns Plattenläden tauchten die ersten französischen
Importe auf.
Eine der mit viel Leidenschaft aufgenommenen Kassetten landete schließlich bei Rolf Witteler, der begeistert war. Das
war vor fünf Jahren. "Damals bekamen wir die Idee, aus dieser Kassette eine Schallplatte zu machen", erinnert sich
Fröschke. Das war leichter gesagt als getan. Wer Musik veröffentlichen will, muss sich um Lizenzen kümmern, mit
Künstlern, Plattenfirmen und Agenturen in Kontakt treten, schließlich ein Label finden, das das Endprodukt in die
Läden bringt. Auf die beiden Freunde wartete also eine Menge Arbeit.
Die Hoffnung, dass aus dem Traum einmal Realität werden könnte, wuchs nach der Popkomm im letzten Jahr. Dort
hatten Witteler und Fröschke Kontakte nach Frankreich geknüpft. Tatsächlich kam nun Schwung in die Sache. Allein
ein Problem blieb: Welche Plattenfirma würde mutig genug sein, eine Zusammenstellung von Künstlern herauszubringen, die sich alle mehr oder weniger auf die Tradition des Chansons berufen? "Wir haben dann einfach mal eine
Kassette zu Groove Attack geschickt", berichtet Witteler. Tage vergingen, die Besorgnis wuchs, dann meldete sich
Labelmanager Oliver von Felbert doch noch bei dem Duo: "Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich musste
die ganze Zeit eure Kassette hören."
Und nun steht "Le Pop - Die Chansons der Nouvelle Scène Francaise" also als CD und klassische Vinyl-Schallplatte in
den Läden: eine ebenso abwechslungsreiche wie überwältigend schöne Sammlung, die zwangsläufig dazu führt, dass
man noch viel mehr Platten aus Frankreich haben will. Das dürfte kein Problem sein: Die Plattenfirma "Labels" hat die
Gunst der Stunde genutzt und neben der Werkschau des genialen Dominique A auch noch Platten des zurecht umjubelten Benjamin Biolay und der hinreißenden Francois Breut veröffentlicht - von einem Doppel-Live-Album Yann
Tiersens mal ganz zu schweigen. Und Oliver Fröschke und Rolf Witteler? Die denken schon über "Le Pop 2" nach.
"Material gibt es genug", versichert Djorka F. Und Käufer wohl auch: "Le Pop 1" wird derzeit nachgepresst.
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Französische Popmusik – Der Mut der Vögel im eisigen Wind
Von Niklas Maak
(...)
Viel besser zur Jahreszeit paßt Benjamin Biolays Lied "Novembre toute l'année", der erste Titel auf seinem Album
"Rose Kennedy" (Virgin), mit dem der Neunundzwanzigjährige in Frankreich so etwas wie eine kollektive Hysterie
ausgelöst hat. In seiner Heimat wird Biolay als neuer Serge Gainsbourg, was in Frankreich sicherlich das größte zu vergebende Kompliment ist, und als Retter des französischen Chansons gefeiert, obwohl er "mit dem Jacques-Brel-Mist"
nach eigenen Aussagen lieber nichts zu tun haben möchte.
(...)
Biolay ist, wie Serge Gainsbourg, ein Weltempfänger, in dessen Musik sich alles mischt: der untertourige, warme
Sprechgesang von Gainsbourg, dem Biolays Stimme manchmal geradezu gespenstisch nahe kommt, die pathetischen
Geigenchöre, die Aznavour in "Désormais" umtosten, der Cool Jazz eines Miles Davis bei der Einspielung zu "Fahrstuhl
zum Schafott", Bossa Nova und die Musik von Air. "La mélancholie", das bei weitem nicht so trostlos wie sein Titel
klingt, hört sich an, als hätte Gainsbourg den Titelsong eines Bond-Films komponiert.
(...)
Mittlerweile wird Biolay auch hierzulande entdeckt und mit ihm die Vertreter einer neuen Musikbewegung, wie es sie
seit langem nicht mehr gab. Oliver Fröschke und Rolf Witteler, die gerade einen Sampler mit den besten französischen
Neuerscheinungen zusammengestellt haben, nennen das Ganze "Le Pop - Die Chansons der Nouvelle Scène
Française".
Der Beginn dieser Musikbewegung läßt sich relativ präzise datieren: 1992 spielten in Nantes Katerine und Dominique A
ihre ersten Alben ein, gleichzeitig wurde das Indie-Label "Lithium" gegründet. Von Nantes aus breiteten sich Bands und
Musiker aus, die im Gegensatz zu Discopop-Produkten wie Alizée ihre Musik selbst schreiben und spielen und in kleinen Clubs auftreten. Dominique A wurde 1992 mit "Le Courage des oiseaux" berühmt; das lakonische kurze Lied handelt von nicht viel mehr als vom "Mut der Vögel, die im eisigen Wind singen". Der Text war klassischer Chanson, die
Vortragsweise auch - aber der blubbernde Elektropop, der dem blasiert dünnstimmigen Sprechgesang unterlegt war,
wirkte wie ein Erdbeben; plötzlich wurden Chansons tanzbar, und auch verspätete Gauloises-Existentialisten durften
mal gute Laune zeigen, ohne gleich in Britpop-Verdacht zu geraten.
Mittlerweile ist Dominique A der Pate der neuen Szene geworden; er schreibt Lieder für seine Ex-Freundin Françoiz
Breut, die ihr Geld bis vor kurzem als Blondie-Double in einer Coverband verdiente. Das für Biolay typische große
Gefühl, Geigenwogen und Orchesterpathos, taucht auch in ihren Chansons auf, in "Si tu disais" etwa, das Dominique A
schrieb; Breut ist für die Nullerjahre das, was Françoise Hardy für die Sechziger war.
So temperamentvoll wie in der Nouvelle Scène wurde lange nicht mehr experimentiert, zitiert und gemischt. Mit der
Nouvelle Scène, aber auch mit Air, Daft Punk und Alizée, Manu Chao und der alten Musikkampftruppe Noir Désir, deren
neuer Hit "Le vent nous portera" inzwischen auch in deutschen Sendern auftaucht, wird Frankreich auch musikalisch
zu jenem neuen Gegenwartszentrum, das es in der Literatur mit Michel Houellebecq und Frédéric Beigbeder oder im
Kino mit dem Film "Die fabelhafte Welt der Amélie" längst ist.
Frankreich ist nicht nur politisch, sondern auch ästhetisch auf dem Weg, wieder ein Gegenentwurf zur angeblichen
Allgegenwart der amerikanisch geprägten Popkultur zu werden - wobei dieser Gegenentwurf mehr ist als eine wüste
Attacke auf den amerikanischen Neoliberalismus. Eines von Breuts besten Liedern heißt "Portsmouth", eines von
Biolay "Los Angeles". Und gerade dort, wo der amerikanische Traum seinen Resonanzkörper in der französischen
Sprache findet, auseinanderfällt und neu amalgamiert wird, merkt man, wie die Gegenwart im besten
Fall klingen kann.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 3.11.2002, Seite 28
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Kalter Rauch und neue Schuhe
Die Kinder von Punk und Serge Gainsbourg: Sie heißen Dominique A, Benjamin Biolay, Katerine oder Yann Tiersen, und
sie verpassen dem französischen Chanson ein neues Outfit - mit Low-Fi-Electronica, Kammerpop und LoungeKompositionen
von FRANK WEIGAND
Im Jahre 1992 nahm alles seinen Anfang. Ein 24-jähriger Literaturstudent aus Nantes namens Dominique Ané hatte
damals in Heimarbeit mit einem primitiven Vierspurgerät einen Song zusammengefrickelt, der die minimalistische
Elektroästhetik des Postpunk mit dem poetischen Pathos der Chansonklassiker verband. "Le courage des oiseaux"
gelangte durch das Netz der Privatradios bis nach Paris, avancierte dort zur heimlichen Hymne einer ganzen
Generation und setzte, nebenbei, die Provinzstadt Nantes auf die musikalische Landkarte Frankreichs.
Heute gilt Ané, der sich fortan "Dominique A" nannte, als einer der einflussreichsten Komponisten der Nation. Seine
sentimentale Kopfstimme und sein Gespür für sparsame Arrangements haben hunderte von Nachahmern gefunden, im
ganzen Land. Gemeinsam ist den jungen Chanson-Eleven, bei allen sonstigen Differenzen, ihre Abgrenzung von den
Großen des Genres wie Jacques Brel und George Brassens, die sie an "kalten Rauch und alte Schuhe" erinnern, wie es
der neue Shooting-Star Benjamin Biolay formuliert. Einzig der 1991 verstorbene Serge Gainsbourg, das ewige Enfant
terrible, wird von den Nachfolgern als vollwertige Inspirationsquelle anerkannt, da er als Erster die Grenzen zwischen
textlastigem Chanson und Popexperimenten durchbrach.
In der Tat hat sich in Frankreich seit dem Tod von Serge Gainsbourg so einiges getan. Unterstützt von der staatlichen
Auflage, im Radio mindestens 40 Prozent Musik made in France zu spielen, um der angloamerikanischen MainstreamDominanz Einhalt zu gebieten, hatte sich Anfang der Neunzigerjahre besonders in der Provinz eine Schar junger
Soundtüftler daran gemacht, dem französischen Chanson ein zeitgemäßes Gewand zu schneidern. Zwar kamen ihre
Texte ebenso melancholisch-französisch daher wie die von Brel oder Brassens, doch wurden sie meist von einem
Heimorgel-Elektronik-Geblubber begleitet, das an die Frühzeit der Neuen Deutschen Welle erinnerte.
Neben Dominique A dominieren heute vor allem drei Namen die "Nouvelle Scène Française", wie die Medien (und allen
voran das Intellektuellen-Pop-Magazin Les Inrockuptibles) das Phänomen tauften: Philippe Katerine, Bertrand Burgalat
- und der Bretone Yann Tiersen, der durch seine Soundtrack-Komposition für "Die wunderbare Welt der Amélie"
bislang als Einziger auch im Ausland bekannt geworden ist.
Philippe Katerine, der wie Dominique A in einem Dorf in der Nähe von Nantes aufwuchs, schlug sich zunächst als
Metzgergehilfe, Sportlehrer und Radiomoderator durch, bis er sich ganz der Musik verschrieb. Als großer Fan der
Werke von Godard und Truffaut kreierte er einen unverwechselbaren Sechzigerjahre-Sound, der mit seinen
Hammondorgeln und Bläsersätzen irgendwo zwischen Nouvelle-Vague-Hommage und Easy Listening liegt. Katerines
Texte und Kompositionen, die hinter ihrer federleichten Oberfläche oft bitterböse Ironie verbergen, sind in Frankreich
inzwischen so populär, dass der Autor sogar dem Godard-Star Anna Karina eigene Chansons schreiben durfte.
Während Katerine und Dominique A in ihrem Wirken nach wie vor auf Frankreich beschränkt geblieben sind, ist
Betrand Burgalat zumindest in der internationalen Lounge- und Low-Fi-Szene längst kein Unbekannter mehr. Bereits
mit 25 Jahren produzierte der bullige Korse die Alben von Laibach und den Einstürzenden Neubauten, remixte
Jamiroquai und schrieb nebenbei die ein oder andere Filmmusik. Seit 1995 besitzt er auch noch ein eigenes
Plattenlabel, Tricatel, auf dem sich Musiker mit unterschiedlichem Hintergrund tummeln. Wie sein Freund Philippe
Katerine, hat sich auch Burgalat inzwischen der leicht versnobten Welt des Easy Listening verschrieben und verhalf mit leichtfüßigen Rhythmen dem Skandalpoeten Michel Houellebecq zu einem erfolgreichen Debüt als Sänger.
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3a
(... Fortsetzung ->)
(Fortsetzung)
Die enge Zusammenarbeit der Musiker untereinander ist eines der Kennzeichen der "Nouvelle Scène Française". Kaum
eine Produktion kommt in Frankreich auf den Markt, ohne dass Dominique A, Tiersen, Burgalat und Katerine dabei ihre
Finger im Spiel hätten. Bestes Beispiel für diesen Synergieeffekt ist die Solokarriere von Monsieur Anés Exfreundin
Françoiz Breut, deren bittersüße Chansons fast ausschließlich von den vier Männern im Hintergrund komponiert wurden.
Ein Neuankömmling ist in diesem Kreis noch der 1968 geborene Benjamin Biolay. Wie Yann Tiersen genoss der
Jungstar aus Villefranche-sur-Sâone zunächst eine klassische Ausbildung und begann dann, durch den Einfluss von
Punk und Gainsbourg, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Biolay war zunächst als Komponist und Arrangeur für andere
tätig, bis ihm der überragende Erfolg des Comeback-Albums "Chambre avec vue", das Biolay für den Altchansonier
Henri Salvador komplett komponiert und getextet hatte, ins Rampenlicht verhalf. Spätestens seit seiner Hochzeit mit
Chiara Mastroianni - immerhin die Tochter des großen Marcello und Catherine Deneuves - muss er sich um mangelnde
Medienpräsenz keine Gedanken mehr machen. Sein Debütalbum "Rose Kennedy", das im vergangenen Jahr erschienen ist, gilt vielen nun heute schon als neuer Meilenstein des französischen Pop: Vor dem Hintergrund psychedelischer
Orchesterparts, die an die späten Beatles erinnern, raunt Benjamin Biolay ganz wie einst Gainsbourg von Sehnsucht
und der Einsamkeit des Jetset.
So vielfältig wie diese neue Chansonszene ist in Frankreich auch ihr Publikum. Während die oft kryptischen Texte von
Dominique A auch so manchem Literaturdozenten Freude machen, tanzen die hippen Clubgänger in Paris und den
anderen Metropolen zur Lounge-Musik von Katerine oder Bertrand Burgalat, während sich bei Yann Tiersens Konzerten
auch ältere Damen eine sentimentale Träne aus dem Augenwinkel wischen. Doch so schwer die Künstler in ihrer
Heimat gefeiert werden: In Deutschland hatte bislang noch kaum jemand von ihnen Notiz genommen. Die Alben von
Katerine und Dominique A waren lange Zeit gar nicht oder nur sehr schwierig auf dem Importweg zu bekommen. Doch
nach den astronomischen Verkaufsziffern von Yann Tiersens Filmmusik für "Amélie" zeigt die deutsche Plattenindustrie
nun ein verspätetes Interesse an den neuen Chansons aus dem Nachbarland. Auch der Kölner DJ Oliver Froeschke
(alias Djorka F.) hatte über diese Ignoranz oft den Kopf geschüttelt. Seit knapp einem Jahrzehnt zieht er unermüdlich
durch die französischen Plattenläden und hat dabei eine umfassende Sammlung angehäuft. Nun sieht er seine Stunde
gekommen: Mit Hilfe seines Kollegen Rolf Witteler hat er in seinem Archiv gewühlt und einen Sampler zusammengestellt, der der "Nouvelle Scène Française" nun zu ihrem Recht verhilft: "LE POP - die Chansons der nouvelle scène
française", versammelt 16 Stücke aus den vergangenen 10 Jahren, von denen 90 Prozent noch nie in Deutschland
erhältlich waren, und zeichnet damit die Entwicklungsgeschichte des neuen französischen Chansons nach.
Beeindruckend ist die stilistische Bandbreite der Kompilation: Von spartanischer Elektroästhetik, Easy-ListeningExperimenten und romantischem Folk schlägt "LE POP" den Bogen bis hin zu skurrilen Minihörspielen und FernwehEpen mit opulentem Orchester.
Selbstverständlich wurde die Hälfte der Lieder von Biolay, Ané, Katerine, Burgalat und Tiersen geschrieben, doch lassen sich, mit dem liebenswert trotteligen Matthieu Boogaerts oder dem Funkchansonier "M", auch noch andere
Entdeckungen machen. Den Höhepunkt des Albums bildet jedoch ohne jeden Zweifel Dominique As "Le courage des
oiseaux", mit dem vor zehn Jahren alles begann. Wenn sich über einem Low-Fi-Techno-Hintergrund die elegische
Stimme des Nantaisers erhebt und den "Mut der Vögel" beschwört, die "singen / im eisigen Wind",
dann wird klar, dass das "Nouvelle Chanson" seine Hymne längst gefunden hat.
taz Nr. 6905 vom 15.11.2002, Seite 15, 291 Zeilen (Kommentar), FRANK WEIGAND
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DJ-sets und Parties
(Auswahl):
Oliver Fröschke (li.) + Rolf Witteler (re.)
•
Chelsea, Wien
•
Prager Frühling, München
•
Festival „Perspectives”, Saarbrücken
•
Roter Salon, Berlin
•
„Global Player“ Köln u. Dortmund (Funkhaus Europa)
•
„Le Pop Tour” Oktober 2004, 13 Termine
•
Diverse Regulars und Specials in Köln
•
„Paris London Tokyo”, Bochum
•
„fête de la musique”, Ufafabrik Berlin
•
Big Eden, Berlin
•
Gloria, Köln
•
Subway, Köln
•
„Tanz in den Mai”, Café im Kunstverein, Frankfurt/M.
Konzertpräsentationen:
•
Dominique A., LitCologne, März 2003 (Gloria, Köln –
ausverkauft, über 900 Besucher)
•
Albin de la Simone / Pascal Parisot, Musiktriennale
Köln, April 2004 (Stadtgarten Köln)
•
Thierry Stremler, Fête National, Juli 2004 (Gloria, Köln)
•
Jérôme Minière / Toma, Le Pop Tour Sep.-Okt. 2004
(D,A,CH)
•
Toog, November 2004 (Subway, Köln)
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>> parties | konzerte
Presse:
Konzertankündigung »naTo« Leipzig:
Jérôme Minière, Toma und das Le Pop DJ-Team (Frankreich)
Zwei Le Pop-Größen live und die Sampler-Macher legen auf. Ein Highlight!
Oliver Fröschke und Rolf Witteler, 2 Kölner DJs, brachten im Jahr 2002 den Sampler »Le Pop« und 2003
den Nachfolger »Le Pop 2« heraus. Seitdem weiß Deutschland, es tut sich was in Frankreich und das
Nouvelle Chanson ist lebendiger denn je. Es sind die Kinder von Punk und Serge Gainsbourg: Sie heißen
Dominique A, Benjamin Biolay, Katerine oder Yann Tiersen, und sie verpassen dem französischen
Chanson ein neues Outfit – mit Low-Fi-Electronica, Kammerpop und Lounge-Kompositionen. Das Le
Pop-DJ-Team schließt den Abend noch loungemäßig mit neuen französischen Popsongs ab.
Konzertanlündignung »Dorfdisko« Bremen:
Das Le Pop-DJ-Team bietet ein feinelektronisches Musikereignis mit Chansonpoesie. Wo andere mal
eben die mainstreamigen besten Stücke ihrer paar Franzosen-Alben mit großem Getöse zusammenstellen, versammelt “Le Pop” die Perlen der reichhaltigen Nouvelle Scène. Und nun geht “Le Pop” endlich
auf Tour! ... Der Abend wird abgerundet durch ein Le Pop DJ-Set von den Labelgründern persönlich. Ein
wunderbarer und spezieller Abend.
Hamburger Abendblatt 16.10.2004 Party-Nachlese:
FRANKOPHON Beim ersten Le-Pop-Abend im Knust (Neuer Kamp 30) zeigte sich, daß die Nouvelle
Scène de la Chanson auch in Hamburg angekommen ist. Der Toulouser Toma begeisterte mit höllisch
viel Charme und eigenwilligen Tonminiaturen aus einem selbstgebastelten Sampler. Bei Jerome Minière,
der mit dreiköpfiger gutgelaunter Band und erdigen Gitarrensongs anreiste, tanzte die erste Saalhäfte
bereits ausgelassen. Da hatten die Le-Pop-Initiatoren Oliver Fröschke und Rolf Witteler bei ihrem DJ-Set
leichtes Spiel.
SPEX 04/2004:
Sie haben es geschafft! Die Compilation „Le Pop 2“ klingt aus allen hippen Cafés der Nation
Gerd Heger – “Rendezvous Chanson” Saarländischer Rundfunk:
Es flutscht für die beiden, die sich vor einem Jahr getraut haben, ein Label nur für frankophone Musik
aufzumachen. Ihre erste Deutschlandtour war ein voller Erfolg. Im November werfen sie denn auch mit
dem dritten Opus eigener Zusammenstellung unter die immer willigeren Leute – mit der cleveren Idee,
Duos aus dem neuen französischen Pop geballt auf CD zu vermitteln: Oliver Fröschke und Rolf Witteler,
die beiden Kölner Le-Pop-DJs haben dazu Werke ausgesucht (teilweise bisher unveröffentlicht), die so
wunderschön im Hintergrund zu hören sind, dass die leise Pop-aus-Frankreich-Welle in In-Bars und
Lounges durchaus lauter ans Ufer plätschern wird. Duos zwischen Katerine und Erin Moran, Jane Birkin
und Mickey 3 D, M und Céline, Jeanne Cherhal und Jacques Higelin (ja, der gute alte Jacquot ist auch
mit dabei), insgesamt 16 mal musikalische Zweisamkeit. Le Pop en duo ist ein Beweis dafür, dass 1 und
1 mehr sein kann als zwei. CD des Monats November.
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>> parties | technical rider
Turntables:
2 x Technics sl1210mk2 oder bauähnlich mit Systemen
CD_Player:
2 x Pioneer cdj100 s oder bauähnlich
Mischer:
1 X Pioneer DJM500_4 oder bauähnlich
(alles inkl. Verkabelung)
Extras (wenn vorhanden):
• Singles-Puck, Kopfhörer, Klemmspot am DJ-Tisch
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3 | kontakt
>> label / promotion / dj-booking
LE POP MUSIK GbR
Moltkestr. 149
D-50674 Köln
Tel. +49 (0)221.569 11 57
Fax +49 (0)221.952 44 15
[email protected]
[email protected]
www.lepop.de
GrooveAttack GmbH
Schanzenstr. 36, Gebäude 31
D-51063 Köln
Tel. +49 (0) 221.990750
[email protected]
www.grooveattack.com
>> merci !
>> vertrieb

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