Porsche plant Comeback in Koenigsklasse - Mediendienst

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MOTORSPORT
NR. 29
Sonntag, 17. Juli 2011
31
Auf der kurzen Strecke von Lime Rock geht es bei Läufen der American Le Mans Series (ALMS) sehr turbulent zu, so auch beim letzten Rennen. Durch die vielen Gelb-Phasen spielt die Boxenstrategie eine sehr große
Rolle – noch wichtiger für die Fahrer ist es, Kollisionen mit der Konkurrenz zu vermeiden. Flying Lizard Motorsports eroberte erstmals in der Saison einen Podestplatz.
Fotos: Mirko Luis
Porsche plant Comeback in der Königsklasse
Neuer LMP1-Rennwagen soll 2014 in Le Mans antreten / Erster Podestplatz der Saison in den USA
LAKEVILLE/STUTTGART/FULDA.
Auch wenn die Formel 1 vorläufig
bei Porsche noch kein Thema ist,
kehrt der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche demnächst
selbstbewusster denn je auf eine
andere spektakuläre Bühne des
Motorsports zurück – nach Le
Mans, der ersten Liga des
Rennsports, der „Königsklasse“.
Von Mirko Luis
Der erste Einsatz eines völlig neu entwickelten Renn-
wagens in der LMP1-Kategorie beim härtesten Autorennen der Welt sei für das
Jahr 2014 geplant, bestätigte Oliver Hilger, Leiter der
Motorsportpresse bei Porsche, unserer Zeitung am
Rande des dritten Rennens
der American Le Mans Series (ALMS) auf der „Lime
Rock Park“-Rennpiste (USBundesstaat Connecticut).
Fahrzeuge der genannten
Kategorie sind eine Klasse
über den serienbasierenden
Oliver Hilger (links), ehemaliger Redakteur von „Auto Bild Motorsport“, betreut die Motor- und Sportpresse von Porsche. Er hält engen
Kontakt zu den Werksfahrern, wie zum Beispiel zu Jörg Bergmeister
(rechts), der in Lime Rock den ersten Podestplatz der Saison holte.
GT-Wagen angesiedelt. Ihre
Kosten und Technologie
machen sie durchaus mit
den Boliden aus dem Formel
1-Rennzirkus
vergleichbar.
American Le Man Series
mit großer Bedeutung
Dass der Motorsport bei
Porsche wieder eine größere Rolle spielt, war nicht
nur kürzlich beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zu spüren. Dort
war in der Porsche- Lounge
immerhin die Führungsriege
des
Autoherstellers
durchgängig vor Ort. Auch
der American Le Mans Series (ALMS) ordnet Porsche
weiterhin größte Bedeutung zu. In dieser 1999 ins
Leben gerufenen Rennserie
hielt sich die Porsche-Motorsport-Crew
technologisch stets auf dem neuesten Informationsstand.
Die ALMS, die nicht nur
für Porsche, sondern viele
andere Hersteller eine willkommene Gelegenheit für
das Testen neuer Technik
und neuer Reifen ist, gilt
als derzeitiger Weltführer
in punkto „Green Racing“.
So tanken hier ausnahmslos alle Teams mit benzingetriebenen
Fahrzeugen
Kraftstoff mit Bio-EthanolAnteil.
Beliebt ist die Serie nicht
nur wegen der spannenden
Rennen selbst. Vielmehr
werden hier Zuschauern
auch vielfältige Aktivitäten
am Rande der Piste geboten. Autogrammjäger kommen dabei genauso auf ihre
Kosten wie Technikinteressierte, die einen Blick hinter die Kulissen werfen und
mit Fahrern und Technikern persönlich fachsim-
peln dürfen – man spürt
hier noch so etwas wie familiäres Flair.
Sogar noch kurz vor dem
Start ist es den Motorsportfans gestattet, nach Belieben durch die Startaufstellung zu schlendern und Fotos zu schießen. Renntaugliche Porsche-Sahnestücke
finden sich nicht nur auf,
sondern zu Hunderten
Exemplaren auch neben
der Rennstrecke – dort ziert
die Crème de la Crème der
schnellsten Seriensportwagen der Welt das von Motorsport-, Zubehör- und
Souvenir-Ständen reich bevölkerte Veranstaltungsgelände. Von der stärksten
Corvette über Ferrari-Träume aus Maranello bis hin
zu Porsche-Legenden der
Vergangenheit ist alles vertreten, was Automobilgeschichte geschrieben hat.
Und auch der Stolz der Besitzer, die ihre Marke vergöttern und an der Strecke
die Daumen drücken, ist
nicht zu übersehen.
Von Werksfahrern wird
viel abverlangt
Als Porsche-Werksfahrer
werden Talent, Lernfähigkeit, Schnelligkeit, Ausdauer, Disziplin und Flexibilität verlangt. Mit den Fahrern – dies gehört zur Philosophie bei Porsche – werden namhafte Kundenteams unterstützt. Dass diese von der Größe denen der
Formel 1 nahezu ebenbürtig sind, dafür liefert zum
Beispiel „Flying Lizard Motorsports“ den Beweis – auf
35 Teammitglieder wuchs
der namhafte Rennstall an,
der Etat ist allerdings noch
im einstelligen MillionenBereich.
Ergebnisse
In der neun Läufe umfassenden ALMS, die am 1. Oktober
auf der Road Atlanta in Braselton im US-Bundesstaat Georgia endet, holte Titelverteidiger
Porsche im dritten Anlauf den
ersten Podiumsplatz der Saison. Mit dem Porsche 911 GT3
RSR von Flying Lizard Motorsports belegten die Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA)
den zweiten Platz in der GTKlasse. Sie liegen hinter dem
BMW-Team Dirk Müller und
Joey Hand und dem Team von
Chevrolet zurück. Im zweiten
von Flying Lizard Motorsports
eingesetzten Porsche 911 GT3
RSR belegte Werksfahrer Marco Holzer (Lochau) bei seiner
Premiere in Lime Rock zusammen mit dem Amerikaner Seth
Neiman den siebten Platz.
Für Porsche sind internationale Meisterschaften und Markenrennserien eine exzellente
Business-Plattform, außerhalb
von Verkaufsräumen erfolgreich den Verkauf von Serienmodellen anzukurbeln. / ml
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