fussballprofi

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fussballprofi
P.b.b. Erscheinungsort Wien · Verlagspostamt: 1230 Wien, ZulNr.: 02z031770M, DVR-Nr. 0046655, ZVR 576 439 352
DAS MAGAZIN DER VEREINIGUNG DER FUSSBALLER
AUSGABE 42 · DEZEMBER 2014
SPIELER
Weniger als 10 %
machen berufsbegleitende
Ausbildung
73 % würden wieder
Profi werden
www.vdf.at
www.gdg-kmsfb.at
50 % verdienen weniger
als 30.000 brutto im Jahr
inklusive Prämien
50 % betrachten das
Erscheinungsbild des
Profifußballers in der
Öffentlichkeit als
sehr gut
52 % absolvierten eine
Fußballakademie
66 % haben Matura
25 % verdienen mehr als
150.000 brutto im Jahr
inklusive Prämien
IM PROFIL DER VDF
Foto: Peter Marchsteiner
Foto: apops / Grafik: julvil, Müllauer
DER ÖSTERREICHISCHE
FUSSBALLPROFI
Gehalts-Studie
Sie müssen arbeiten wie Profis, aber werden wie
Amateure entlohnt: Spieler der Sky-Go-Erste-Liga 9–15
Camp für vertragslose Kicker
Die VdF veranstaltete im Sommer erstmals ein
Trainingscamp für vertragslose Profi-Kicker
17–19
VdF-Mitglieder
VdF-Mitglieder
erhalten 10 % Rabatt
(ausgenommen
mit
erhaltenAngebote,
10 %dieRabatt
Partnerhochschulen umgesetzt werden)
(ausgenommen Angebote, die mit
Partnerhochschulen umgesetzt werden)
KARRIERE
KARRIERE
im Blick
im Blick
Per Fernstudium weiterbilden
Per Fernstudium weiterbilden
MBA Sportmanagement*
MBA Sportmanagement*
Bachelor Sportbusiness Management
Bachelor Sportbusiness Management
Sportökonom (FH)*
Sportökonom (FH)*
Geprüfter Sportfachwirt (IHK)
Geprüfter Sportfachwirt (IHK)
Fußballmanagement
Fußballmanagement
Sportmanagement
Sportmanagement
New Media Management Sport
New Media Management Sport
Sportmarketing
Sportmarketing
Sportjournalismus
Sportjournalismus
Sport-Mentaltraining
Sport-Mentaltraining
ESB Sponsoring-Workshops
ESB Sponsoring-Workshops
„Die IST-Weiterbildung war durch
„Die
IST-Weiterbildung
durch
die zeitliche
Flexibilität war
für mich
die zeitliche
mich
optimal.
DasFlexibilität
spezifischefür
Fachwissen
optimal.
Das jetzigen
spezifische
Fachwissen
ist in meiner
Position
sehr
ist in meiner jetzigen Position sehr
hilfreich.“
hilfreich.“
Fredi Bobic, Direktor Sport beim VfB Stuttgart
Fredi Bobic, Direktor Sport beim VfB Stuttgart
* In Kooperation mit der FH Schmalkalden
* In Kooperation mit der FH Schmalkalden
Anerkannte Abschlüsse
Anerkannte Abschlüsse
IST-Studieninstitut | 0211 8 66 68-0 | www.ist.de
IST-Studieninstitut | 0211 8 66 68-0 | www.ist.de
s war eine Zweckheirat in
der Hoffnung, dass daraus eine Liebesbeziehung
wird. Mittlerweile trennt sie
oft mehr als sie eint, und man
redet nur über die wichtigsten, weil rechtlich notwendigen, Angelegenheiten miteinander. Das verflixte 7. Jahr
in der Beziehung offenbart
Auffassungsunterschiede,
die allein wohl nicht mehr
zu bewältigen sind. Einer
will mehr tun, als der andere bereit ist zu akzeptieren
oder für notwendig erachtet.
Die eine Seite will die andere Seite punkto Kompetenz
und Zuständigkeit auf die
von ihm selbst gewünschte
Ebene reduzieren. Egal was
der eine anfasst, der andere
wird kritische Anmerkungen
dazu finden – dabei ist es unerheblich, ob zu recht oder
unrecht. Und wenn einer von
den beiden versucht, das Gespräch wieder in Gang zu setzen, setzt der andere bewusst
oder unbewusst eine Handlung, die beim Erstgenannten
eine Reaktion auslöst, welche
die Annäherung sofort wieder platzen lässt und zur Entfremdung führt …
Dabei verfolgen beide gemeinsam das gleiche Ziel
– für den österreichischen
Fußball da zu sein, ihm als
Bundesliga und Spielergewerkschaft zu dienen und
weiterzuhelfen, und Vereine
auf der einen sowie Spieler
auf der anderen Seite bestmöglich zu vertreten und
gemeinsam zum sportlichen
und wirtschaftlichen Erfolg
zu kommen.
Foto: VdF
E
SPIELER 3
VORSPIEL
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
Da die Bundesliga und die Vereinigung der Fußballer augenscheinlich nicht mehr allein aus
dieser Sackgasse finden, wird dafür nun seitens der VdF ein
MEDIATOR
MIT ERFAHRUNG GESUCHT
IHRE AUFGABEN
IHR PROFIL
UNSER ANGEBOT
• Zusammenführung der
Streitparteien
• Schaffung von Rahmenbedingungen für faire
Kommunikation und
Verhandlungen
• Berücksichtigung der
Interessen aller Beteiligten
• Gesprächsleitung, die
beiden Parteien genügend
Möglichkeiten bietet,
ihren Konflikt darzulegen
• Erarbeitung eines akzeptablen Kompromisses
• Entwicklung eines
kontinuierlichen Dialogs
• Entwicklung von
Zukunftslösungen
• Vertraulichkeit
• Abgeschlossene
Ausbildung
• Langjährige
Berufserfahrung
• Sportinteressiert, kontaktfreudig und zielorientiert
• Professionelles Auftreten
und Leidensfähigkeit
• Aussicht auf
Lebensstellung
• Selbstständiges
Aufgabengebiet
• Erfolgsprämien und
Incentives
Anregungen, Ideen und vollständige Bewerbungsunterlagen
senden Sie bitte an die Vereinigung der Fußballer unter
[email protected], oder rufen Sie uns einfach an unter
0043/1/313 16-83806.
Wir freuen uns auf Sie!
Von Gernot Zirngast
4 SPIELER
INHALT & EDITORIAL
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
EIN BEWEGTES JAHR DES KOMPETENZCENTERS
Der große Gehaltscheck
Ich wär so gerne Millionär
9–15
Interview
Michael Gspurning
Trainingscamp für
vertragslose Kicker
18. Bruno-Gala
Bikram-Yoga
11
21–23
17–19
30–31
VdF Intern ......................................................................... 5
Fußballwunder Österreich – Teil XIII ........................... 6–7
Amateurfußball ......................................................... 24–25
Kommentar Thomas Kattnig .......................................... 27
Rechtscorner ............................................................ 33–35
Speakers Corner ............................................................. 37
Schlusspfiff ..................................................................... 38
Impressum
Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, GdG-KMSfB; FG VdF – Vereinigung
der Fußballer, Maria-Theresien-Straße 11, 1090 Wien | Medieninhaber: Verlag des
Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1,
Tel: 01/662 32 96, Fax: 01/662 32 96-39793, E-Mail: [email protected],
Web: www.oegbverlag.at | UID: ATU 55591005, FN 226769i
Chefredakteur: Gernot Baumgartner | Redaktion: Thomas Kattnig, Gernot Zirngast
Grafik/Layout: Rainer Müllauer
Redaktionsadresse: Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien, [email protected]
Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion
behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel
müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.
DVR-Nr.: 0046655 | ZVR 576 439 352
Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25: http://www.vdf.at/offenlegung
Das Jahr 2014 war ein aktives, wenn nicht das aktivste Jahr in der
Geschichte der VdF. Getreu nach unserem Motto „Stillstand heißt
Rückschritt“ haben wir unsere Tätigkeiten für und rund um den
heimischen Fußball wieder einmal erweitert. Auch ein Grund dafür ist die Rückkehr von Oliver Prudlo, die einen weiteren Ausbau
des Kompetenzcenters VdF bedeutet. Er kümmert sich nun um den
so wichtigen sozialen Bereich unserer Mitglieder und war mitverantwortlich für die Umsetzung unseres lange geplanten Projekts
– dem VdF-Camp für vertragslose Fußballer.
Im abgelaufenen Jahr gab es auch viel zu diskutieren. Wir nahmen den unerfreulichen Anlass der Spielmanipulationen als Antrieb
zum Start einer Diskussionsserie und setzten im März erstmalig
den VdF-Talk mit unserem Partner Laola1.at mit dem Titel „Tatort
Wettbüro“ um. Dem Talk ging eine Spielervertretersitzung mit einer
umfassenden Information über Matchfixing voraus. Niemand geringerer als Ex-UEFA-Chefermittler Rudolf Stinner und Starjournalist
Benjamin Best informierten die Spielervertreter aus erster Hand,
wie man am besten mit dieser bedrohenden Gefahr für unseren
Sport umgeht.
Der zweite VdF-Talk „Ligareform jetzt?“ basierte auf einer erstmalig von der VdF durchgeführten Gehaltsstudie im Profifußball. Diese
Thematik sorgte nicht nur am Diskussionsabend für Gesprächsstoff. Die Aussagen von VdF-Spielervertreter Dennis Mimm und
deren Folgen sollten sich noch als weitere Probe für das Verhältnis
zwischen Bundesliga und Fußballergewerkschaft herausstellen. Zu
diesem Thema nimmt Dr. Georg Petritsch in unserem schon traditionellen Rechtscorner Stellung.
Wir haben unsere Tätigkeiten nicht nur erweitert, sondern haben
uns auch zum Ziel genommen, bestehende Projekte zu verbessern.
So geschehen mit der Bruno Gala. Nicht nur, dass die Gala heuer
live auf Laola1.tv zu sehen war, sie konnte auch mit der Unterstützung der Agentur HERALIC.Concepts einen weiteren Schritt
in ihrer Entwicklung nehmen. Ähnlich verhält es sich mit unseren
Starcamps, in denen in den Sommerferien wieder an die 1.000 Kinderaugenpaare zum Leuchten gebracht werden konnten.
Da wir keine Ankündigungsweltmeister sind, möchte ich für das
Jahr 2015 nicht zu viel versprechen, nur eines kann ich jetzt schon
sagen: Wir sehen uns nicht nur als eine reine arbeitsrechtliche Interessenvertretung. Das Selbstverständnis unserer Arbeit geht weit
darüber hinaus. Das Kompetenzcenter VdF wird auch im neuen
Jahr nicht ruhen und mit voller Kraft weiter für den heimischen
Fußball(er) anpacken.
Viel Spaß beim Lesen!
Gernot Baumgartner
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
SPIELER 5
VDF INTERN
WIR FÜR EUCH
Alle Infos zur Mitgliedschaft auf www.vdf.at
Gernot Zirngast
Vorsitzender
Wirtschaft, Nationale und
Internationale Gewerkschaftsarbeit
Dr. Rudolf Novotny
Sekretär
Recht, Nationale und
Internationale Gewerkschaftsarbeit
Tel.: +43 1/313 16-83806
Mobil: +43 664/614 54 15
E-Mail: [email protected]
Tel.: +43 1/313 16-83805
Mobil: +43 664/614 54 11
E-Mail: [email protected]
Gernot Baumgartner, Bakk.
Stv. Vorsitzender, Organisation,
Marketing, PR, Amateure
Gregor Pötscher
Stv. Vorsitzender,
Mitgliederbetreuung
Tel.: +43 1/313 16-83851
Mobil: +43 664/614 54 14
E-Mail: [email protected]
Mobil: +43 699/19 88 19 73
E-Mail: [email protected]
Manuela Schickelgruber
Sekretariat, Mitgliederadministration
Oliver Prudlo
Soziale Projekte, Nachwuchs
Tel.: +43 1/313 16-83811
Fax: +43 1/313 16-83899
E-Mail: [email protected]
Tel.: +43 699/181 590 04
E-Mail: [email protected]
SPIELERPRÄSIDIUM
Manuel Ortlechner
Andreas Schicker
Dennis Mimm
David Sencar
Thomas Borenitsch
Jürgen Rindler
Fotos: FOTObyHOFER, Marco Cornelius, Bildagentur Zolles, Harri Mannsberger, tipp3, Christian Bruna
D
h
D
FUSSBALLWUNDER ÖSTERREICH
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
Foto: fotolia.de
6 SPIELER
TEIL XIII
D
ie Halbzeitpause der
Meisterschaft(en)
in
den verschiedenen Ligen
nähert sich. Es kommt also
noch zu einer kurzen Erholungsphase bis zur endgültigen
Entscheidung.
Das ist auch für die VdF
die stillste Zeit des Jahres.
Erfahrungsgemäß werden
während der Saison höchstens einige Trainer ohne
triftigen Grund entsorgt.
Zumindest gegenüber den
Spielern werden die meistens mündlich getroffenen
Vereinbarungen in den
meisten Fällen und bis zu
diesem Zeitpunkt eingehalten.
NOCH …
ABGERECHNET WIRD
ZUM SCHLUSS
Sollten die sportlichen Ziele am Ende nicht erreicht
worden sein, dann sind
die früher gegebenen Zusagen schnell vergessen.
Von einem Tag auf den anderen werden dann vom
Verein neue Spielregeln
aufgestellt, und so mancher Spieler staunt nicht
schlecht, wenn er folgende
Info erhält:
„Lieber Spieler!
Aufgrund der Tatsache, dass unser Verein nach einer desaströsen Rückrunde abgestiegen ist, obwohl wir vor diesem Szenario mehrmals
gewarnt haben, werden die Verursacher bzw. Teile der Mannschaft im selben Verhältnis zur Verantwortung gezogen. Die Mannschaft, sowohl jene im Herbst als auch jene im Frühjahr, wurde vom Verein höflichst elf Monate betreut und auch im selben Verhältnis bis 30.4. zu 100
% bezahlt. Ich behaupte sogar, dass die Spieler Profibedingungen vorgefunden haben. Nicht erinnern muss ich dich, dass es ehrenamtliche
Mitarbeiter gibt, die all ihre persönlichen Bedürfnisse dem Nichtabstieg untergeordnet haben und einen Wocheneinsatz bis zu 100 Stunden
(Anmerkung des Verfassers: Das sind 14 Stunden pro Tag!) auf sich genommen haben. Während sich der Verein samt Trainerteam mit der
Abstiegsthematik befasste, gab es einige Spieler, welche nur auf ihren Vorteil schauten und in dieser schwierigen Zeit mit anderen Vereinen
verhandelten. Darüber hinaus musste ich feststellen, dass alles witzig gefunden wurde und es der gute Stimmung keinen Abbruch tat,
selbst dann, als wir von Auswärtsbusfahren mit NULL Punkten nach Hause gefahren sind. Ich habe die Mannschaft nach fünf punktelosen
Spielen, genau nach der 21. Runde über Konsequenzen in einer Besprechung informiert.
In dieser von mir aufgezählten Ligaphase hat der Verein nicht nur Zuschauereinbußen, sondern auch eklatante Umsatzeinbrüche zu verbüßen, denn wer opfert seine Freizeit, um solche Spiele anzusehen und dafür noch Geld zu bezahlen. Nachdem es ja auch ligaabhängige
Sponsorenverträge gab, hat der Verein einen Gesamtschaden von € 80.000,– zu Buche stehen.
Es werden alle Kaderspieler, mit Ausnahme jener, welche vor der Obergrafenpartie verlängert haben, an diesem Schaden beteiligt, indem
sie nur noch die fixe Aufwandsentschädigung für Mai ausbezahlt bekommen. Jene Spieler, die verlängert haben, stehen zu dem Misserfolg,
welchen sie zu verantworten haben, und wollen dem Verein helfen. Diese Spieler sind von allen Sanktionen unberührt. Wir werden keinen
Spieler Steine in den Weg legen, wollen aber gleichzeitig mit solch einer unprofessionellen und eigennützigen Einstellung nichts mehr zu
tun haben.
Zu dieser Ausführung gibt es einen gültigen Vorstandsbeschluss, welcher einstimmig ausfiel.
Mit freundlichen Grüßen im Namen des Vorstandes
Roman Zeisel, Obmann SC Wiener Viktoria“
Im konkreten Fall wollte der SC Wiener Viktoria
sämtliche in der Frühjahrssaison erzielten Punkteprämien nicht mehr ausbezahlen.
Obwohl es schon in der
Bundesliga einmal einen
Präsidenten gab, der bei einem Unentschieden eine
Geldstrafe verhängen wollte und dafür bei einem hohen Sieg eine Extraprämie
versprochen hat, gibt es
solche originelle Ideen nur
noch in unteren Leistungsstufen.
Eigentlich könnten bei so
einer Vorgangsweise sämt-
SPIELER 7
FUSSBALLWUNDER ÖSTERREICH
liche Vertragsverhandlungen mit Spielern entfallen,
wenn ein Verein erst ohnehin später Überlegungen
anstellt, ob es dafür auch
eine Gegenleistung geben
soll.
Verein beim ÖFB als Amateure angemeldet. In einer
solchen Konstellation ist es
selbst für erfahrene Funktionäre etwas schwierig,
die Dinge auseinanderzuhalten.
ALLES IST MÖGLICH
„WAS ERLAUBEN
SVETITS?“,
Der Graubereich im Amateurfußball bietet für solche Szenarien die besten
Voraussetzungen.
Einerseits sollen die Spieler
sämtliche vertragliche Verpflichtungen professionell
erfüllen, werden aber andererseits gleichzeitig vom
fragte der frühere Teamchef Pepi Hickersberger
bei seiner Abschiedspressekonferenz.
Ähnliches
wird sich der betroffene
Spieler gedacht haben, als
er folgende Nachricht vom
Austria-Klagenfurt-Präsidenten erhalten hatte:
Foto: Stefan Mizee
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
Dr. Rudolf Novotny
„Ich habe gestern erfahren, dass du ohne meine Erlaubnis oder der sportlichen Führung ein Probetraining bei Kapfenberg absolviert hast. Da ich GF Präsident bin und
weder du noch Kapfenberg bei mir angefragt haben, ist dies eine grobe arbeitsrechtliche Verfehlung. Ich spreche hiermit eine Geldstrafe von € 5.000,– aus sowie die
fristlose Entlassung. Sollte die Fristlose nicht gültig sein, fordere ich dich auf, das
Probetraining sofort einzustellen und die schriftliche Erlaubnis einzuholen.
Dies ist dann eine Verwarnung und im Wiederholungsfall die Geldstrafe und die Fristlose.
Präsident Peter Svetits“
Etwas später das nächste Schreiben:
Ich erhalte die Fristlose aufrecht. Dies ist eine arbeitsrechtliche Verwarnung, weil du am Vormittag schon wieder ein Probetraining gemacht hast. Den Urlaub hast du
im November und Dezember aufgebraucht. Komm am
Freitag ins Stadionbüro. Dies ist ein Dienstauftrag. Ich
möchte die Vertragsgespräche mit dir aufnehmen.
LG Peter Svetits, Präsident“
Also wie im Lotto – alles ist
möglich – Abmahnung, Entlassung, Geldstrafe, Sperre
und überhaupt …
Im Prinzip sind auch Sanktionen gegenüber Vereins-
vertretern möglich. Einige Gründe dafür sind in der
Rechtspflegeordnung
des
ÖFB angeführt. Dummheit
zählt leider (oder glücklicherweise) nicht dazu.
Foto: Christian Hofer
„Kapfenberg hat um Trainingserlaubnis angefragt. Kann
ich nicht erteilen. Wenn du der Meinung bist, dass deine
Fristlose nicht gerechtfertigt ist, ersuche ich dich, das
Training sofort einzustellen und morgen nach Klagenfurt
zu kommen.
Die Methoden von Peter Svetits sorgen
immer wieder für Verwunderung.
# VIVAL ALIGA
Die Liga der Superstars:
Wenn Ronaldo schießt,
bröckeln alle Mauern!
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* Alle Spiele der spanischen „La Liga“ mit
Real Madrid, FC Barcelona, Atlético Madrid
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AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
TITELSTORY
SPIELER 9
Mehr Schein als Sein
ICH WÄR SO GERNE
MILLIONÄR
Eine hochkarätige Runde diskutierte in der Sky-Box des
ÖGB-Catamarans zum Thema „Ligareform jetzt?“.
Sie nennen sich Profis, sie müssen arbeiten
wie Profis, doch die meisten von ihnen werden wie Amateure entlohnt. Bei vielen Spielern der Sky-Go-Erste-Liga kommt der Doppelpass zwischen Anspruch und Wirklichkeit
nicht an. Das ergibt das Resultat einer umfangreichen Studie, die von der VdF in Auftrag
gegeben worden ist.
Von Gernot Baumgartner
Fotos: Christian Bruna
D
as Bild vom Fußballer
als Millionär mag vielleicht in anderen Ländern
stimmen, aber sicher nicht
in Österreich. Hierzulande handelt es sich um ein
Trugbild. Denn nur drei
Prozent der Fußballer können am Ende ihrer Karriere
wirklich von sich behaupten, ausgesorgt zu haben.
97 Prozent müssen einem
anderen Job nachgehen
oder erst eine Ausbildung
in Angriff nehmen, damit
sie überhaupt die Chance
auf eine neue Profession erhalten.
Von Jänner bis Mai 2014
wurde eine Umfrage unter
241 Oberhaus- und 198 Erste-Liga-Spielern durchgeführt. Demnach verdienen
in der höchsten Liga, der tipico Bundesliga, 23,13 Prozent auch inklusive Prämien weniger als 30.000 Euro
brutto und 49,55 Prozent
weniger als 75.000 Euro. Immerhin 24 Prozent bringen
es auf ein Jahressalär von
über 150.000 Euro brutto.
Dennoch befindet sich das
heimische Oberhaus damit
etwa im Vergleich mit der 2.
Deutschen Bundesliga klar
10 SPIELER
TITELSTORY
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
tor von Rapid, meinte klipp
und klar: „Wenn in der SkyGo-Erste-Liga zwei Drittel unter 30.000 Euro brutto im Jahr verdienen, dann
kann das keine Liga für
Fußballprofis sein. Dann
besteht Handlungsbedarf.
Man muss sich fragen, wie
viel Profifußball verträgt
Österreich?“
Der Talk wurde live auf „laola1.tv“ übertragen.
im Hintertreffen. Wen wundert es also, dass gute Spieler gute heimische Vereine
dennoch in Richtung durchschnittlicher Zweitligisten
verlassen, weil sie am Ende
des Monats deutlich mehr
Euro auf ihrem Konto haben? Christopher Trimmel
(von Rapid zu Union Berlin), Michael Liendl (von
der Austria über den WAC
zu Düsseldorf) stehen stellvertretend Beispiel für viele andere. Ich wär so gerne
Millionär.
PROFIS IN DER
ZWICKMÜHLE
Die Spieler der Erste Liga,
also der zweithöchsten
Spielklasse,wissen nicht nur
ein Lied, sondern eine ganze Arie davon zu singen.
Die 150.000-Euro-Grenze
wird hier gerade von 2,15
Prozent der angestellten Kicker übertroffen. Dafür verdienen zwei Drittel weniger
als 30.000 Euro und 92,48
Prozent weniger als 75.000
Euro brutto pro Jahr. Ich
wär so gerne Millionär. „Die
generell oft getätigte Aussage, wonach Fußballer Millionäre seien, wird mit diesen Zahlen widerlegt“, zieht
die VdF traurige Bilanz und
lud im Herbst Experten zu
einer Diskussionsrunde in
Dennis Mimm: „Die Sky-Go-Liga ist keine Profi-Liga.
Das ist fahrlässig.“
die ÖGB-Zentrale, um die
Problematik und die Folgen
Sicherlich keine 16 Vereine,
wie die zuständigen Gremien vor Monaten festgestellt
hatten. Die VdF teilt seine
Meinung, allerdings mit einer kleinen Einschränkung:
Derzeit existieren in Österreich zwei Zehnerligen, die
sich jeweils als Profi-Liga
titulieren. Wenn schon für
16 Vereine kein Platz in der
Profi-Abteilung ist, wie soll
Rapid-Präsident Michael Krammer:
„Man sollte zu Entscheidungen stehen,
darf sie aber sehr wohl hinterfragen.“
zu besprechen. Moderiert
wurde der Runde Tisch von
Peter Rietzler, www.laola1.
tv übertrug sogar live im
Internet.
VdF-Vorsitzender Gernot
Zirngast: „Wichtig ist, dass
das Thema auf den Tisch
kommt und diskutiert wird.
Es geht uns nicht darum,
dass sofort Veränderungen
passieren müssen. Aber es
ist an der Zeit, die Anliegen
aller Stakeholder des österreichischen Fußballs zu
berücksichtigen und nicht
allein im stillen Kämmerlein an neuen Konzepten
zu basteln.“ Helmut Schulte, ehemaliger Sportdirek-
das dann mit 20 Klubs funktionieren? Dennis Mimm,
Profi bei Wr. Neustadt mit
eigener Meinung, brachte die Problematik auf den
Punkt: „Das ist eine Ironie,
weil die Erste Liga nie und
nimmer eine Profiliga ist.
Es ist einfach nicht genug
Geld dafür vorhanden. Das
ist fahrlässig.“
SPIRALE NACH UNTEN
Vor allem den Spielern gegenüber, die oftmals als
Profis mit 1.200 Euro brutto
im Monat für ihre Leistungen entlohnt werden. „Es ist
schon schwer, damit über
Fortsetzung auf Seite 13
INTERVIEW
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
SPIELER 11
INTERVIEW
Er fing einst im Nationalteam
die Bälle, war einige Jahre
als Legionär in den USA tätig. Dann fand sich Goalie
Michael Gspurning plötzlich
im von der VdF durchgeführten Camp der vertragslosen
Kicker wieder. Der SPIELER
sprach mit dem aktuellen
Legionär von AO Platanias
über die Höhen und Tiefen
des Fußballs.
Foto: Christian Hofer
„EIGENINITIATIVE IST ENTSCHEIDEND“
SPIELER: Wie geht es Ihnen? Zufrieden, dass Sie nach dem Camp doch
noch einen Verein gefunden haben?
Michael Gspurning: Ja. Ich habe zumindest für einen kurzen Zeitraum unterschrieben, weil ich mir schon zum Ziel
setze, für längere Zeit bei einem anderen Klub zu spielen. Ich möchte noch
mindestens drei bis vier Jahre Fußball
spielen.
Dennoch beweisen Sie Weitblick und
absolvieren nebenbei eine Ausbildung.
Ich mache ganz einfach das Beste aus
meiner Situation. Meine Familie ist in
Österreich geblieben, daher kann ich
mich neben dem täglichen Training
dem Fernstudium widmen. Pro Tag arbeite ich sicherlich drei bis vier Stunden
für das internationale Sportmanagement, das von der FIFPro angeboten
wird. Ich bereite jetzt schon meine Karriere vor, damit die Lücke nach dem
Karriereende als Fußballer so gering
wie möglich ist.
Ihr Einsatz ist löblich, nicht jeder Fußballer ist dazu bereit oder in der Lage.
Entscheidend ist die Eigeninitiative. Man muss einfach wollen, dann
findet man auch einen Weg. Aber es
stimmt, dass eine Ausbildung neben
dem Beruf als Fußball-Profi keine
leichte Sache ist.
Ein Fernstudium bietet sich an, weil
man am ehesten von Zeit und vor allem
vom Ort unabhängig ist.
Ex-Teamgoalie Michael Gspurning studiert berufsbegleitend Sportmanagement.
Vor nicht allzu langer Zeit haben Sie
die Schattenseiten des Berufs kennengelernt – sie rückten in das Camp der
arbeitslosen Kicker ein. Welche Spuren
hat das hinterlassen?
Ich bin der VdF dankbar für diese Möglichkeit, mich fit zu halten im Mannschaftstraining. Jeder Kicker kann sich
eine Zeit lang in Eigenregie fit halten,
aber irgendwann ist das Trainieren in
der Gruppe unumgänglich und dringend nötig.
Was haben Sie aus den Gesprächen
mit den anderen Spielern herausgehört? Welche Probleme waren denn die
dringlichsten?
Ich bin kein Insider, aber die Gespräche haben ergeben, dass der Stichtag 15.
Juli für die meisten ein echtes Problem
darstellt. Weil sie sich entscheiden müssen, ob sie Profis bleiben oder plötzlich
zu Amateuren mutieren. Man hat die
nervliche Anspannung ab einem gewissen Zeitpunkt gespürt. Bei manchem
war auch Existenzangst im Spiel. Ich
denke, dass dieser Stichtag fallen sollte. Auch wenn ich die Angst mancher
Vereine verstehe, die von einer Wettbewerbs-Verzerrung sprechen.
Wie haben Sie die Problematik der Erste Liga mit dem Profitum miterlebt?
Es ist ein Problem der Kosten-NutzenRechnung, die für die Spieler einfach
nicht aufgeht. Das Finanzielle steht oft
nicht in Relation zum Aufwand. Wenn
man auf Profi macht, dann sollte es sich
auch auszahlen. Sonst kann man gleich
im Amateurbereich spielen und nebenbei eine Ausbildung machen oder einem Beruf nachgehen. Viele entscheiden sich ohnehin für diesen Weg. Leider
entwickelt sich alles noch mehr in diese
Richtung, da immer weniger Geld vorhanden ist.
Machen Sie den ersten
Schritt zu Ihrer
erfolgreichen
Karriere mit E&S!
„Wir erleben bei Spielern,
die Mitte Zwanzig sind, teilweise
dramatische Karriereeinbrüche.
Man muss den Spielern klarmachen,
dass sie sich schon während ihrer aktiven
Karriere und zwar am besten gleich von
Beginn an, Gedanken machen müssen
über die Zeit nach dem Fußball.
Weiterbildung und entsprechende
Vorsorge können die Folgen eines
frühen, oft überraschenden
Karriereendes wesentlich
abfedern.“
Die Ertrag & Sicherheit Vermögensberatung Ges.m.b.H.
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[email protected],www.es-investments.at
Oliver Prudlo Vdf,
Soziale Projekte,
Nachwuchs,
Auszug aus Artikel in der
Zeitschrift „Spieler“,
Ausgabe 41 - April 2014
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
die Runden zu kommen.
Sich Geld für später auf die
Seite zu legen, ist ein Ding
der Unmöglichkeit“, meinte
Hartberg-Profi David Sencar (siehe Speakers Corner). Nun beginnt sich die
Spirale zu drehen, und die
Richtung führt nach unten.
Denn bei diesem Gehalt
sind einige Spieler, vor allem jene mit Familie, nahezu gezwungen, sich um einen Nebenjob umzusehen.
Doch können sie ihn auch
wirklich ausüben? Nein,
meint Sencar.
Die Klubs der zweiten Leistungsstufe trainieren zweimal in der Woche doppelt,
wo kein Spieler einem anderen Job nachgehen kann.
Dazu kommen die Reisen
zu den Auswärtsspielen.
Gastiert beispielsweise Mattersburg an einem Freitag
bei Austria Lustenau, erfolgt die Anreise schon am
Donnerstag. Ein Profi mit
Nebenjob wäre somit in
dieser Woche vier von fünf
Tagen für seinen Arbeitgeber nicht verfügbar. Eine
für beide Seiten unzumutbare Situation.
Ähnlich prekär ist die Lage
bei Profis, die nebenbei ein
Helmut Schulte: „Es gibt ein
veritables Problem. Man muß
Lösungen finden.“
SPIELER 13
TITELSTORY
Paul Gludovatz: „Die Talfahrt wird weitergehen.“
Studium ausüben wollen.
Der einzig gangbare Weg
ist nachgewiesenermaßen
ein Fernstudium. Dennis
Mimm: „Profi-Fußballer
müssen jederzeit mit einem Transfer und einem
damit verbundenen möglichen Ortswechsel rechnen.“ Wer also in Wien
ein Studium beginnt und
sich beruflich in eine andere Landeshauptstadt oder
gar ins Ausland verändert,
kann
seine
Au s bi l du ng
womöglich ins
Abseits stellen, wenn der
Studienzweig
dort nicht angeboten wird.
Au s t r i a - K a pitän Manuel Ortlechner
oder
Griechenland-Legionär Michael Gspurning
(siehe Interview auf Seite 11) leben
das
Modell
des OnlineStudiums mit
Erfolg
vor.
Gspurning studiert zwischen seinen Trainingseinheiten auf seinem Laptop
internationales Sportmanagement.
„Fußballer brauchen in
diese Richtung Eigeninitiative.“ Sonst bleiben sie
wohl auf der Strecke.
Fußball nicht geben.“ Noch
dazu, wo sich Liga und ÖFB
bis 2020 auf das aktuelle
System mit den zwei Profi-Ligen verständigt haben.
„Wenn man sich über Jahre
einzementiert hat, so muss
man wenigstens etwas anderes anbieten können, das
Gernot Zirngast: „Es ist wichtig, dass das Thema
auf den Tisch kommt und diskutiert wird.“
EINZEMENTIERT
Die VdF forderte auch in
der Diskussionsrunde Änderungen im System. Paul
Gludovatz, ehemaliger Bundesliga-Trainer und ÖFBNachwuchs-Coach, glaubt
nicht an ein schnelles Umdenken. „Eine Radikalkur
wird es im österreichischen
Ganze auch aufzuweichen.
Die Bundesliga ist in Sachen
Auf- und Abstiegs-Regelung
vom ÖFB über den Tisch gezogen worden. Die dritten
Ligen mit ihren Halb- oder
Dreiviertel-Profis übertölpeln ja allmählich die Sky–
Go-Erste-Liga.“
Fortsetzung auf Seite 15
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AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
Kein Wunder, wenn sich
viele vielversprechende Talente für das Halbprofitum in der dritten Liga mit
gleichzeitigem Job entscheiden, wo sie unterm Strich
deutlich mehr verdienen als
in der Erste Liga als sogenannte Profis. Sencar: „So
TITELSTORY
SPIELER 15
DEADLINE
Ein weiterer Kritikpunkt
der VdF am aktuellen System ist das Ende der Sommer-Transferzeit in den
Amateurbereich mit 15. Juli.
Arbeitslose Profi-Fußballer
müssen sich bis zu diesem
Termin entscheiden, ob sie
Dieter Jaros: „Ein langfristiges Konzept ist für ein
Unternehmen immer gut.“
Dr. Gerhard Hrabicek: „Die Markenwerte in Europa
haben sich bei den Klubs in letzter Zeit verdoppelt,
nur in Österreich ist nichts passiert.“
kussion rund um den österreichischen Fußball eröffnet.
Die VdF setzt sich für nur
eine Profiliga ein, gleich ob
mit 10, 12, 14 oder 16 Vereinen. „Man muss evaluieren,
für wie viele Profi-Betriebe
tatsächlich Platz ist. Es ist
klar, dass so etwas nicht von
heute auf morgen funktio-
Transparenz garantiert sein,
sofern der Klub auch die
festgelegten Rahmenbedingungen des LizenzierungsVerfahrens erfüllt. In den
darunterliegenden Ligen
muss die Vertragssituation
ganz klar geklärt sein. Sollte es Vertragsprofis unter
den Amateuren geben, dann
muss das ausgewiesen und
erkennbar sein. Die Quotenregelung soll abgeschafft
werden. Eine Reform im
heimischen Fußball ist unumgänglich.
gehen einige wirklich gute in die dritte Liga oder darFußballer und Talente ver- unter als Amateure wechloren, weil man ihnen den
Weg zum Profitum unnötig
erschwert.“
Das gilt auch für die Quotenregelung, die eine konkrete Anzahl von jungen
österreichischen
Kickern
zwingend vorsieht. Gludovatz ist für
AbschafKnapp
25 eine
Prozent
der Bundesliga-Profis verdient weniger als 30.000 Euro brutto
fung dieser Vorgabe, die das
Korsett noch enger schnürt.
„Die Jungen aus den AkadeVdF ist der Meinung,
eine Reform
mienProfi-Kicker
werden regelrecht
hinLehrabschluss,
3,25 resümiert Gernot Zirngast,
Als
ein Traumgehalt?
VonDie
wegen.
Im einendass
unumgänglich
ist.
eingedrängt. Viele sind SeVergleich mit der 2. deutschen Liga ist der Ver- Prozent besitzen sogar einen Vorsitzender der VdF. Die
miprofis, können daneben
Umfrage wurde von Jänner
Grad.
dienst
in Österreich
mager.seln, oder ob sie auf ein An- akademischen
aber nichts
tun, sich nicht
nierengenerell
kann, daher
schlagen bis Mai dieses Jahres unter
„Die
oft getätigte
weiterbilden.
Und mit der
24 Marke
wir eine Übergangsfrist
von 241 Bundesliga- und 198
gebot aus
dem
wonach Fußballer
wird
in Profibereich
der Erste- Aussage,
Laut
einer Umfrage
Jahren sind sie wieder zu bis Ende August warten. drei Jahren vor.“
Vereinigung der Fußballer Liga gerade einmal von 2,15 Millionäre seien, wird mit Erste-Liga-Spielern durchalt, weil andere junge Spie- Ein Poker, der nicht immer Der Direktaufstieg muss
(VdF), einer Fachgruppe der Prozent der angestellten Ki- diesen Zahlen widerlegt“, geführt.
ler nachrücken und spielen gut ausgeht. Gernot Zirn- schon allein wegen der
Gewerkschaft der Gemein- cker übertroffen. Dafür vermüssen laut Regelung. Ich gast plädiert schon seit Jahdebediensteten – Kunst, dienen zwei Drittel weniger
Was Österreichs Fußballer verdienen
befürchte, die Talfahrt geht ren für eine Aufhebung dieMedien, Sport, freie Berufe als 30.000 Euro und 92,48
Euro pro Jahr, brutto
unter 30.000
75.000–150.000
weiter.“ Und diese aussor- ses Datums. „Weil man den
(GdG-KMSfB), verdienen Prozent weniger als 75.000
30.000–75.000
über
150.000
tierten Spieler befinden sich Spieler daher mehr Chanin der höchsten Liga 23,13 Euro brutto.
dann noch nicht einmal im cen ermöglicht. Kein WunHöchste Liga
Zweithöchste Liga
Prozent
auch inklusive Präbesten Fußballer-Alter
und der, dass die Arbeitslosen2%
verdienen
Kimien
als 30.000
6%
haben weniger
außer Fußballer
noch Zwar
zahl unter
den unsere
Fußballern
24 %
23 %
67 %
cker
vergleichsweise
wenig,
Euro
brutto
und
49,55
Pronichts gelernt, was als Aus- stetig steigt, noch dazu,
Kasten
zent
weniger
als 75.000
bildung
anerkannt
wirdEuro
und am
wenn
immerhaben
mehrsie
aufaber
die
25 %
dennoch
einiges:
66,2
jährlich.
Immerhin
24
Proihnen einen anderen Job jungen Spieler gesetzt Prowerder Profis in den beiden
zent
bringen es
auf ein Man
Jah- zent
verschaffen
könnte.
den muss.“
27 %
26 %
höchsten
absolvierten
resgehalt
von
über
150.000
steht mit leeren Händen da. Mit der Ligen
Diskussionsrunde
Quelle: APA/Vereinigung der Fußballer – 439 Spieler befragt, 2014
Matura oder
Euro
Diese
letzte erfolgreich
Ich wärbrutto.
so gerne
Millionär.
wurde die die
umfassende
Dis-
Sport
Vom Mythos der Fußballer-Millionäre
23
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
SPIELER 17
VDF-CAMP
Trainingscamp für vertragslose Kicker
EINE PREMIERE MACHT
LUST AUF MEHR
Die Fußballer-Gewerkschaft
VdF veranstaltete im vergangenen Sommer gemeinsam mit dem AMS erstmals
ein Trainings-Camp für
vertragslose Profi-Kicker.
Der Erfolg gibt den Veranstaltern recht: Unter professionellen Bedingungen
wurde gearbeitet, viele
Spieler fanden einen neuen
Arbeitgeber. Für 2015 ist
eine Neuauflage geplant.
Fotos: VdF
Das VdF-Team für vertragslose Fußballer bestritt einige Testspiele.
gehalten. Nach anfänglicher
Kritik und geäußerten Zwei­
feln bewährte sich das Projekt
dermaßen, dass die Premiere
gleich Lust auf mehr macht.
Acht Wochen lang bot man im
VIVA-Landessportzentrum
in Steinbrunn dank Hausher­
ren und Ex-Profi Bernd Dal­
los insgesamt 22 Fußballern
die Möglichkeit, sich nicht
nur fit zu halten, sondern sich
auch für einen neuen Arbeit­
geber zu empfehlen. Ziel war
es, so viele Spieler wie mög­
lich bei neuen Vereinen unter­
zubringen. Das ist gelungen.
Deshalb wurde nicht nur trai­
niert, es wurden auch Freund­
schaftsmatches gespielt, wo
sich Spielervermittler und
Klubvertreter vor Ort ein Bild
über den Zustand der Spieler
machen konnten. VdF-Pro­
jektleiter Oliver Prudlo: „Es
war ja unser Ziel, dass sie bei
Vereinen unterkommen. Da­
für haben wir diese Spiele aus­
gemacht.“
WHO IS WHO
W
enn man sich am Ende
zufrieden zurückleh­
nen kann, dann hat man of­
fensichtlich einiges richtig
gemacht. So erging es Ger­
not Zirngast, Rudi Novotny,
Gregor Pötscher, Oliver Prud­
lo und Gernot Baumgartner
Ende August. Die Vertreter
der Vereinigung der Fußbal­
ler (VdF) hatten soeben das
erste Camp für arbeitslo­
se Fußballer im Doppelpass
mit dem AMS erfolgreich ab­
Stefan Rakowitz und Hans-Peter Berger schnüren
ihre Schuhe wieder bei Vereinen.
Trainiert wurde unter Anlei­
tung von Trainerfuchs Paul
Gludovatz. Dem ehemaligen
ÖFB- und Bundesliga-Coach
war die Arbeit im Camp ein
besonderes Anliegen. Er war
von den Spielern begeistert.
„Die Burschen haben die
Qualität einer BundesligaMannschaft. Alle waren voll
dabei und haben das Angebot
toll angenommen.“ Assistiert
wurde Gludovatz zunächst
von Gerhard Schweitzer, da­
nach von Rapid-Legende Pe­
ter Schöttel. Der frühere Ra­
pid-Tormann Jürgen Macho
18 SPIELER
VDF-CAMP
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
im Jahr 2015 an. „Wir wollen
natürlich, dass noch mehr
Spieler daran teilnehmen.
Das wird unsere Aufgabe in
den nächsten Mona­ten sein“,
so Ex-Profi Prudlo, der vor
allem Gludovatz und seinem
Trainerteam danken möchte.
WEITERBILDUNG
Routinier Peter Hlinka befindet sich leider noch immer auf Jobsuche.
arbeitete im letzten Teil des
Camps mit insgesamt vier
Torhütern. „Für mich war
das eine tolle Erfahrung, das
Camp machte wirklich Sinn,
und ich freue mich, dass die
Burschen mit mir arbeiten
wollten.“
Die Spieler fanden im VIVASportzentrum in Steinbrunn
perfekte Bedingungen vor.
Einer davon war Micha­
el Gspurning, der zuletzt in
Griechenland untergekom­
men ist, und einst Kolle­
ge und Konkurrent von Ma­
cho im Nationalteam war.
„Der Jürgen hat das Training
wirklich sehr gut gemacht.
Wir kennen
einander gut,
daher war das
ja auch kein
Problem. So
macht das
Ganze Sinn.“
Auch wenn
die Trainings­
gestaltung am
Ende schon
schwierig
war, bei vier
To r h ü t e r n
und nur noch
drei Feldspie­
lern, da der
Rest in der
Zwis chen­
zeit bei Klubs
untergekom­
m e n w a r.
Macho und
Gspurning unisono: „Den­
noch haben wir professionell
gearbeitet.“
Auch mediale Kritik und
Querschüsse
der
Poli­
tik konnten den Erfolg des
Camps nicht schmälern.
Eine parlamentarische An­
frage über die Sinnhaftigkeit
des Projekts wurde vom So­
zialministerium mit stichhal­
tigen Argumenten entkräf­
tet. Mag. Helene Sengstbratl,
Geschäftsführerin des AMS
Burgenland, begründete, wa­
rum das AMS das Camp der­
maßen unterstützte. „Auch
Profifußballer zahlen Ver­
sicherungsbeiträge und ha­
ben somit einen Anspruch
wie jeder andere Arbeitneh­
mer auch, Leistungen daraus
zu beziehen. Wichtig ist es,
dass jeder nur so lange ohne
Mirnel Sadovic (im Vodergrund) scort mittlerweile
wieder erfolgreich für den FAC.
Oliver Prudlo: „Für die Spie­
ler war das Camp eine Hil­
fe. Wir rechnen damit,
dass der Andrang im kom­
menden Jahr noch größer
sein wird.“ Weil auch die
Scheu beim zweiten Mal
wegfällt und kein Spieler
mehr um sein Image fürch­
ten muss, wenn er ins Ar­
beitslosen-Camp einzieht.
Die VdF strebt jedenfalls
eine Neuauflage des Camps
Job ist, so lange es wirklich
notwendig ist. Deshalb ist
es nicht gut, dass im soge­
nannten Amateurbereich das
Transferfenster schon am 15.
Juli schließt.“ Weil es alle Be­
teiligten nur unnötig unter
Zeitdruck setzt.
Die VdF verabsäumte es
nicht, im Rahmen des Trai­
ningslagers auch die Spieler
zu schulen, und ihnen neue
Perspektiven aufzuzeigen.
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
VDF-CAMP
SPIELER 19
So wurde Roswitha Stadlober von der KADA (Karri­
ere Danach) eingeladen. Sie
versuchte in ihrem Vortrag,
dem öffentlichen Bild des
reichen Kickers den richti­
gen Rahmen zu verpassen.
„Nur ein paar Prozent der
Sportler verdienen wirklich
gut. Nur drei Prozent der
Fußballer haben nach ih­
rer Karriere ausgesorgt.“ Ein
Hinweis für die Aktiven, sich
rechtzeitig Gedanken über
die Zeit danach zu machen.
KADA bietet dazu indivi­
duelles Clearing, berufliche
Laufbahnberatung und men­
tale Trainingseinheiten an.
ALLTAGS-SORGEN
Zwischen den Trainingsein­
heiten lauschte Gludovatz
interessiert den Erzählun­
gen der Spieler. Jeder Ein­
zelne hat seine Geschichte,
seine Probleme mit dem Ver­
ein. Gludovatz: „Das System
ist grundsätzlich zu hinter­
fragen. Wir waren in Stein­
brunn eine sehr dyna­mische
Zweckgemeinschaft.“ So er­
zählte ihm der ehemalige
Ried-Profi Andreas Schicker
von seiner Trennung von den
Jörg Siebenhandl (mitte) ist auch wieder zurück in der Bundesliga.
her war es eine tolle Möglich­
keit, dass ich in dem Camp
ein Mann­schaftstraining hat­
te, um auch im Rhythmus zu
bleiben. Individuelles Trai­
ning funktioniert für einen
Fußballer nur eine begrenz­
te Zeit.“ Er schwärmte schon
nach zwei Tagen vom Camp
in Steinbrunn: „Nicht alle
Bundesligaklubs finden sol­
Speziell Tormänner sind von der schwierigen
Arbeitsplatzsituation im Fußball betroffen.
Innviertlern, weil sich bei­
de Parteien nicht auf einen
neuen Vertrag einigen konn­
ten. „Das neue Angebot des
Klubs konnte ich beim besten
Willen nicht annehmen. Da­
che Bedingungen. Im Früh­
jahr hatte ich bei einer VdFSitzung von dem Camp
erfahren. Damals hatte ich
nie im Leben daran gedacht,
dass ich teilnehmen wür­
de. Am Ende war ich sehr
froh über diese Gelegenheit.“
Dennoch blieb Schicker das
Pech treu. Kaum hatte er
mit Horn einen neuen Klub
gefunden, verletzte er sich
schwer. Vor kurzem hatte er
einen folgenschweren Unfall.
Wir möchten ihm hier, auf
diesem Weg, gute Besserung
wünschen.
Routinier Peter Hlinka, bei
Wiener Neustadt aussor­
tiert aufgrund seines Alters,
schüttelte den Kopf, als er im
VIVA-Landessportzentrum
all seine Kollegen traf: „Die
meisten sind im besten Fuß­
balleralter. Ich verstehe nicht,
dass kein Verein sie will. Da
stimmt doch etwas im System
nicht. Bei mir ist es etwas an­
deres, ich bin schon älter und
belege zudem noch einen
Ausländer-Platz.“
WIEDERHOLUNGSSPIEL
Aufgrund des Erfolgs arbei­
tet die VdF schon an der Pla­
nung für das nächste Camp
2015. Was in Österreich noch
nie da gewesen war und im
vergangenen Sommer Auf­
sehen erregte, ist in anderen
europäischen Ländern Usus.
Es wird ein Mal pro Jahr so­
gar ein internationales Tur­
nier mit Teams arbeitsloser
Profifußballer abgehalten.
Teilnehmen dürfen Mann­
schaften nur aus Ländern, die
schon mehrmals Camps wie
jenes in Steinbrunn abgehal­
ten haben. VdF-Vorsitzender
Gernot Zirngast: „Das ist ein
nächstes Ziel von uns. Wir
wollen dieses Camp zu einer
fixen Einrichtung machen.“
An prominenten Spielern
und Trainern hat es jeden­
falls heuer nicht gemangelt.
Die Teilnehmerliste las sich
wie der Kader einer Bundes­
liga-Mannschaft. Dass dieses
Projekt bereits heuer mit ei­
ner kurzen Vorlaufzeit so gut
klappte, verspricht nur Gutes
für die Folgejahre.
Beim FIFPro-Kongress in To­
kyo im Oktober hat die VdFSpitze jedenfalls schon of­
fiziell das Interesse an der
Austragung des Turniers be­
kundet. Zirngast: „Die Reak­
tion darauf war durchaus po­
sitiv. Es wäre für uns nicht nur
eine Ehre, sondern auch vom
Stellenwert her sehr wichtig,
könnten wir das Turnier in
Österreich veranstalten.“
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AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
FEST DER SPIELER
SPIELER 21
RED BULL SALZBURG
RÄUMT AB
Unsere BundesligaSpieler tauschten
auch dieses Jahr
wieder Dress gegen
Anzug: Die bereits 18.
Bruno-Gala war ein
voller Erfolg, die heimische Kicker-Szene
gab sich im Wiener
Rathaus die Ehre.
D
ie Abräumer des Abends
waren die Spieler von FC
Red Bull Salzburg. Die Elf
sicherte sich in der vorigen
Saison den Meistertitel mit
gezeichnet, Jonatan Soriano wurde Torschützenkönig,
Peter Gulacsi holte sich den
Titel „Tormann der Saison“
und Stefan Ilsanker wur-
20 Bundesligisten ihre Stimmen nicht ab. Nächstes Jahr
werde das aber bestimmt
wieder klappen, versichern
die Bullen.
Von Gernot Baumgartner
Fotos: Bildagentur Zolles /
Martin Steiger
Kevin Kampl wurde der BRUNO von Michael Konsel überreicht.
18 Punkten Vorsprung – und
sackte dafür gleich sechs der
begehrten Brunos ein: Kevin Kampl wurde als „Spieler
der Saison“, Roger Schmidt
als „Trainer der Saison“ aus-
de zum „Aufsteiger der Saison“ gekrönt. Als Draufgabe
wurde FC Red Bull Salzburg
auch noch Mannschaft der
Saison. Doch gerade die Salzburger gaben als einzige der
Für Lacher bei den etwa
400 Gästen sorgte Hans Huber: Als seine bereits legendäre Moderation bei der
WM-Qualifikation gegen die
Schweden eingespielt wur-
22 SPIELER
FEST DER SPIELER
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
Angela Lueger übergab den BRUNO
für das Damenteam des Jahres.
Rudolf Novotny, Christian Nehiba und Stadtrat Christian Oxonitsch
hatten sichtlich Spaß auf der Bühne.
de, bei der Huber aufgrund
von Tonschwierigkeiten jedes Wort in die Länge zog,
blieb im Saal kein Auge trocken. Die Tontechniker hätten sogar gedacht, er habe einen Herzinfarkt, schmunzelt
Huber.
Neben Bundesliga-Spielern
feierten unter anderem auch
Sportstadtrat Christian Oxonitsch, Michael Konsel (er
hielt zuletzt das Tor für den
AS Rom sauber), Helge Payer
Gastgeber Gernot Zirngast,
Vorsitzender der Vereinigung der Fußballer (VdF),
Fachgruppe in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten – Kunst, Medien, Sport,
freie Berufe, ist mit dem
Abend vollends zufrieden:
„Die Gala war ein Erfolg. 15
von 16 Nominierten waren
anwesend. Trotz der düsteren Woche für den österreichischen Fußball hat eine
gute Stimmung geherrscht.“
Düstere Stimmung vor allem für FC Red Bull Salzburg
– Malmö FF kickte die Salz-
Jonatan Soriano war nicht nur Torschützenkönig der
Euro-League, er bekam auch die heimische Torjägerkrone überreicht.
Roger Schmidt reiste extra aus Leverkusen an.
Stars zum Anfassen: Kevin Kampl war begehrtes
Objekt von „Selfie-Jägern“.
(Ex-Torhüter von SK Rapid)
oder ORF-Moderatoren-Legende Hans Huber zu den
Hits der ABBA-Coverband
„THE REAL ABBA tribute“
im Festsaal.
burger aus der Qualifikation
für die Champions League.
Einziger
Wermutstropfen der Feier: Bayern-Star
David Alaba (bereits zum
dritten Mal in Folge ausge-
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
SPIELER 23
FEST DER SPIELER
-Gewinner 2014
Kevin
Spieler der Saison
Kampl (FC Red Bull Salzburg)
Trainer der Saison
Schmidt (FC Red Bull Salzburg)
Roger
Mannschaft der Saison
Der Festsaal des Wiener Rathauses war ein adäquater Rahmen für den österreichischen Fußball-Oscar
FC Red Bull Salzburg
Jonatan
Tormann der Saison
Gulacsi (FC Red Bull Salzburg)
Peter
Aufsteiger der Saison
Ilsanker (FC Red Bull Salzburg)
Stefan
David
George und Gina Alaba freuten sich für ihren Sohn David, der
zum 3. Mal en suite zum Legionär der Saison gewählt wurde.
zeichnet als „Legionär der
Saison“) musste kurzfristig
absagen. Trainer Pep Guardiola hatte ihn zu einem
Vier-Augen-Gespräch geladen. Er wäre gerne selbst
dabei gewesen, aber als junger Spieler könne er wohl
kaum seinen Trainer versetzen, scherzte Alaba. Via
Videobotschaft bedankte er
sich für die Auszeichnung
und gab gleich das nächste
Ziel aus: „Es wird von Jahr
zu Jahr schwieriger, den Titel zu verteidigen. Und das
ist gut so, denn mit der Nationalmannschaft haben wir
ein gemeinsames Ziel: die
EURO 2016.“ Die Trophäe
nahm dafür Papa George
freudestrahlend entgegen.
Torschützenkönig
Soriano (FC Red Bull Salzburg)
Legionär der Saison
Alaba (FC Bayern München)
Schiedsrichter der Saison
Harald Lechner
Spieler der Erste-Liga-Saison
Hannes Aigner (SCR Altach)
Pechvogel der Saison
Alexander Grünwald
(FK Austria Wien, Kreuzbandriss)
Szabolcs
Ehrenpreis
Sáfár (FC Wacker Innsbruck)
Künstler der Saison (Tor der Saison)
Dieter Elsneg
(SV Grödig, beim 1:4 gegen Red Bull Salzburg)
Damen-Mannschaft der Saison
NÖSV Neulengbach
Nicole
Spielerin der Saison
Billa (FSK St. Pölten/Spratzern)
Beliebteste Amateurmannschaft der Saison
GAK 1902
Für den Ehrenpreis erhielt Szabolcs Sáfár auch die Möglichkeit
eines Fernstudiums der Deutschen Sportmanagement Akademie.
Beliebtester Amateurspieler der Saison
Laurenz Salcher (GAK 1902)
24 SPIELER
AMATEURFUSSBALL
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
AMATEURFUSSBALL IN DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH –
EIN GRÖSSENVERGLEICH
Der Fußball auf dem
europäischen Kontinent hat eine faszinierende Entwicklung
durchlaufen. Besonders aufmerksamkeitserregend sind
Duelle, die durch
hassgeschwängerte
Luft zusätzlich an
Reiz gewinnen: Österreich gegen Deutschland. Vor allem die
Alpenrepublik müht
sich vor jedem Kräftemessen, die Wichtigkeit und aber vor
allem die Dramatik
hervorzuheben.
Text und Fotos von
Etienne Alexander Zeidler
E
ine glorreiche Vergangenheit, bezogen auf die
österreichische
Nationalmannschaft, die ihren Zenit
1954 mit einem dritten Platz
bei der damaligen WM erreicht hat. Also eine Zeit, in
der sich beide Mannschaf-
ten auf Augenhöhe bewegten, die jedoch längst überlebt wurde. Ebenso auch das
legendäre Cordoba, welches
das deutsche Ohr nicht mehr
zu hören vermag, bei all der
mühseligen Wiederholung
zu nahezu jedem und nicht
immer ganz passenden Anlass.
Interessant ist, dass das vermeintliche „Hass-Duell“ eine
einseitig ausgelebte Dramatik genießt. Was dem Österreicher sein Deutscher, das
ist dem Deutschen nicht der
Österreicher, sondern der
Niederländer bzw. Holländer. Gewinnt Österreich ein
Duell gegen den großen Bruder, so wird Geschichte geschrieben – in Österreich.
In Deutschland gibt es gewiss Häme, aber das Kapitel
wird schnell abgehakt. Gewinnt Deutschland, ist in
Österreich die Enttäuschung
groß, doch der Blätterwald
im Nachbarland schenkt diesem Ergebnis keine allzu große Beachtung.
Nähern wir uns der Frage
an, woher denn die Rivalität überhaupt rührt. Freunde der Geschichtsschreibung dürfte die historische
Schlacht in Königgrätz ein
Begriff sein. Im Jahre 1866
gab es Krieg zwischen Nachbarn, ja eigentlich zwischen
Brüdern. Preußen gegen
Österreich. Es ging um die
Vormachtstellung im künftigen Deutschen Reich. Die
Österreicher wurden, bedingt durch die Niederlage, aus dem Bund befördert.
Johann Gottfried Piefke, ein
Militärmusiker
Preußens,
schrieb daraufhin den „Königgrätzer Marsch“, welcher
als Huldigung der Schlacht
dienen sollte. Daher rührt
Vereine registriert, die
6,5
Millionen Mitglieder aufweisen können.
In Österreich
beginnt der
Amateurfußball ebenfalls
in der Regionalliga, welche jedoch
in der Rangfolge an dritter Stelle und
nicht wie an
Klaus Seewald vom TSV Altenstadt:
Deutsch„Mannschafts- und Vereinsbezug
land an vierbringen Zuschauer.“
ter Stelle gereiht ist. Hier
auch der schmeichelhafte sind ca. 2.200 FußballvereiBegriff „Piefke“. Ein bedeut- ne aktiv. Diese Zahlen versamer Grundstein für eine mitteln bereits einen sehr inbis heute andauernde relativ teressanten Eindruck. In der
feindliche Gesinnung. Aber Bundesrepublik ist Fußball
eben das verdeutlicht auch, als Massensport klarer Favowarum das Duell im sport- rit, weshalb anteilig gesehen
lichen Sinne, um wieder den auch mehr Menschen dieBogen zum Fußball zu schla- sem Sport aktiv nachgehen.
gen, auch so einseitig wahr- In Österreich ist der alpine
genommen wird.
Sport ein ernst zu nehmendes Konkurrenzprodukt, was
sicher auch darauf zurückWO BEGINNT DER
zuführen ist, dass Österreich
AMATEURFUSSBALL?
In Österreich wie auch in in dieser Sportart seit MenDeutschland liegt ein pro- schengedenken äußerst erfessionell gestricktes Ligasys- folgreich ist.
tem vor. Nominell betrachtet findet der Profifußball in MEHR AUFMERKSAMDeutschland in Liga 1, 2 und KEIT FÜR AMATEURE?
3 statt. In der Regionalliga Diese Frage ist sehr schwiespricht man von Amateur- rig zu beantworten, da unfußball. Die Nomenklatur ist heimlich viele Faktoren eine
aber nicht korrekt, die Ver- Rolle spielen. Die Berichterhältnisse in den jeweiligen stattung über den AmateurVereinen, die der höchsten fußball wird heutzutage sehr
Amateurklasse Deutschlands vielschichtig
weitergetraangehören, sind zumindest gen, über Printmedien, aber
als semi-professionell an- auch über Internetplattforzusehen. Verteilt über die men wie fanreport.com. Bei
ganzen Ligen sind in der Printmedien wiederum sind
Bundesrepublik ca. 27.000 regionale und überregiona-
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
le Blätter zu differenzieren.
Berichterstattung über den
Amateurfußball ist größtenteils in regionalen Blättern nachzulesen, vor allem
dann, wenn es sich um niedrigere Ligen, wie etwa die
Landesligen, handelt. Noch
ein weiteres Problem ist zu
beachten. Amateurfußball
genießt vor allem in dörflichen Landstrichen höhere Wertschätzung. Bedingt
durch eine überschaubare Größe der Nachbarschaft
wirkt die Vereinskultur des
ansässigen Vereins nachhaltiger und intensiver. Spiele am Wochenende sind ein
Highlight, die große Teile der EinwohnerInnen anzieht. Ein Event eben. In
urbanen Gegenden ist diese Struktur aufgebrochen,
hier hat die Gesellschaft einen sehr krassen Wandel
durchlaufen, sodass auch
der Amateurfußball darunter zu leiden hat. Freilich
wird auch im städtischen
Blätterwald über Amateurfußball berichtet, doch mehr
Aufmerksamkeit, zumindest
anteilig gesehen, genießt der
Sport eher auf dem Land.
Dagegen zu argumentieren
ist, dass der Amateurfußball
in urbanen Gegenden seriöser betrieben wird. Das wiederum erklärt auch, warum
im höheren Amateursport
bzw. in den höheren Amateurligen einige Vereine aus
größeren Städten anzutreffen sind.
SIND DIE AMATEURE
GUT AUFGESTELLT?
Klaus Seewald, Interimstrainer beim TSV Altenstadt in
der Landesliga Vorarlberg,
hat einen Grundkurs als Tormanntrainer beim Vorarlberg Fußballverband abgeschlossen, macht gerade die
UEFA-B-Lizenz und möchte demnächst die ÖFB-Tormanntrainerlizenz absolvieren. Die Verbindung zu
AMATEURFUSSBALL
seinem Klub besteht bereits
lange. Er beschäftigt sich vor
allem mit der Nachwuchsarbeit im Torhüterbereich. Er
sieht den österreichischen
Amateurfußball eher mäßig aufgestellt. „Meiner Meinung nach wird viel zu früh
mit hohen Summen gelockt.
Die Spieler beginnen zu wandern – nur noch dem Geld
nach.“ Allerdings hebt er die
gute Trainerarbeit bzw. -ausbildung hervor: „Ansonsten
ist das Niveau nicht schlecht.
Gerade in meinem Umfeld
kommen viele gut ausgebildete Trainer früh zum Einsatz. Das sollte mehr forciert
werden, denn dann würden
auch viel mehr eigene gute
Spieler in den Ligen spielen – das würde wieder mehr
Mannschafts- und Vereinsbezug sowie ZuschauerInnen bringen.“ Im Vergleich
zu Deutschland sieht er Defizite. „Man schaue doch nur
mal die Zuschauerzahlen in
der zweiten und dritten Liga
in Deutschland an.“
Christian Tschofen, aktuell
Co-Trainer beim SC SW Bregenz (Vorarlberg Liga), sieht
den Sachverhalt ähnlich.
„Die Ligen werden regelmäßig reformiert, das ist nicht
gut. Ich glaube aber, dass der
Amateurfußball in Vorarlberg gut aufgestellt ist.“ Auch
er sieht die Deutschen besser aufgestellt. Sie profitieren vor allem davon, dass die
Bundesliga ein international
bekanntes Produkt ist, welches sich hervorragend vermarkten lässt. Sowohl Klaus
Seewald als auch Christian
Tschofen heben hervor, dass
in Vorarlberg der Amateurfußball einen hohen Stellenwert genießt. In Bregenz
ist dies darauf zurückzuführen, dass der Club bereits in
der höchsten Spielklasse aktiv war. Klaus Seewald weist
darauf hin, dass es unter den
Städten und Dörfern Rivalitäten gibt, die wiederum
SPIELER 25
dazu führen, dass auch entsprechende Duelle im Fußball emotional aufgeheizt
werden, sodass für Spannung
gesorgt ist.
Mario Kafka (21) ist seit Mai
2014 als Unparteiischer tätig. Im Nachwuchsbereich
agiert er als Schiedsrichter, in der Gebietsliga dürfte er bereits als Assistent tätig sein. Hier ist vor allem der
Blick auf den Nachwuchsbereich im Amateurfußball interessant. „Die Spiele werden
bereits sehr ernst genommen. Für Trainer und Spieler geht es um viel. Deshalb
wird mit viel Leidenschaft
und Kampf agiert.“ Er sieht
einen Unterschied zwischen
Stadt und Land. „Städtische
Vereine haben schon bei den
Kleinen viel Konzept und betreiben einen kontrollierten
Spielaufbau.“ Auch die Fankultur wird anders wahrgenommen. „Es gibt Dörfer, in
denen ein Spieltag ein Festtag ist. Es herrscht eine gute
Stimmung, und der Grillmeister sorgt mittags für das
leibliche Wohl. Das hat man
in der Stadt weniger.“ Auf die
Frage, ob er im Nachwuchsbereich schon mit deutschen
Kickern in Kontakt gekommen ist, gibt er folgende Antwort: „Zumindest in Tirol ist
mir das noch nicht untergekommen. Es sind viele türkischstämmige Spieler oder
Spieler mit Wurzeln aus dem
Osten in Vereinen tätig, aber
keine Deutschen.“
EIN FAZIT
Der Vergleich mit Deutschland hinkt ein wenig. Professionelle Strukturen sind
bis in der fünften Liga in
Deutschland zu erkennen.
Hier tummeln sich auch einige Vereine, die bereits im
Profigeschäft aktiv waren.
In Österreich sind derartige
Strukturen erst in der zweithöchsten Spielklasse zu erkennen. Einigen Mannschaf-
Schiedsrichter Mario Kafka:
„Die Spiele im Amateurbereich werden sehr ernst
genommen.“
ten in der Regionalliga kann
man
semi-professionelle
Umstände nachsagen, nicht
aber dem Gros. Und so fällt
der Größenvergleich eher
mau aus. Man müsste also
eher die vierten und fünften
Ligen in Österreich mit den
sechsten und siebenten Ligen
in Deutschland vergleichen.
Hier tummeln sich viele kleine Vereine herum, die nicht
in Großstädten angesiedelt
sind und Fußballspaß in
Reinkultur bieten. Denn darum geht es im Amateurfußball schließlich. Es sind die
Grundtugenden des Sports:
Kampf, Leidenschaft und
Willen. Ob nun in Österreich oder in Deutschland,
der Amateurfußball ist ein
ehrliches Produkt, der dem
Kommerz noch nicht zum
Opfer gefallen ist. Der Kontakt zu den ZuschauerInnen
ist intensiver und direkter,
mit dem Spieler des Tages
kann nach der Partie noch
ein Kaltgetränk konsumiert
werden, und Fragen von Reportern werden mit Freude
und Eifer beantwortet. Es ist
nicht der Spielwitz oder das
hohe taktische Niveau was
wir suchen, es ist die authentische Art und Weise Fußball zu erleben. Und dies ist
im Amateursport in Österreich wie auch in Deutschland gleich.
TISCHLEREI JOSEF PRÖDL
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AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
Kommentar
SPIELER 27
Foto: Harri Mannsberger
FIFA ERMITTELT NUN DOCH
GEGEN BECKENBAUER & CO.
Trotz vieler Vergehen im Rennen um die WM-Gastgeberrolle 2018 und
2022 kommen Russland und das umstrittene Emirat Katar vorerst ungeschoren davon. Die FIFA-Ethikhüter konnten keine Beweise für gravierende Bestechung finden. Der Chefermittler widerspricht allerdings
– und die FIFA kündigt nun doch weitere Ermittlungen an.
gabe freigesprochen – und
damit neuen Streit in den eigenen Reihen provoziert.
Nur wenige Stunden nach
der Veröffentlichung eines 42-seitigen Berichts der
rechtsprechenden
Ethikkammer unter dem Vorsitz des deutschen Juristen
Hans-Joachim Eckert widersprach der vom FußballWeltverband
beauftragte
Sonderermittler, der ehemalige FBI-Direktor Michael Garcia, seinem Kollegen
und kündigte wegen „zahlreicher unvollständiger und
fehlerhafter Darstellungen
der Tatsachen und Schlussfolgerungen“ Berufung gegen den Bericht an.
DFB-Präsident
Wolfgang
Niersbach und Ligapräsident Reinhard Rauball
hielten sich mit einer inhaltlichen Bewertung des
Eckert-Berichts zurück, bekräftigten aber ihre Vorbehalte gegen die Fußball-WM
Katar 2022.
Damit offenbart sich ein
Streit innerhalb der Ethikkommission, denn beide –
Eckert und Garcia – sind Teil
des Gremiums. Zuletzt hatte es immer wieder Forderungen von Verbänden wie
dem Deutschen FußballBund und der englischen FA
gegeben, nicht nur Eckerts
Schlussfolgerungen, sondern
auch Garcias Bericht zu veröffentlichen. Die FIFA und
ihr Vorsitzender Joseph Blatter lehnten dies jedoch ab.
Im dem von Eckert und der
FIFA veröffentlichten Bericht kommen nicht nur
Russland und Katar gut weg.
Auch gegen alle anderen
ehemaligen Bewerberländer
um die Turniere 2018 und
VSW-Geschäftsführer
Thomas Kattnig
le Reformen vor – darunter
auch die erneute Forderung
nach einer Amtszeitbeschränkung für Funktionäre, die der FIFA-Kongress
Marcello Casal Jr. / ABr - Agência Brasil
E
s ist beinahe ruhig geworden um die WMVergabe 2022 nach Katar.
Sie erinnern sich: Die Kampagne „Re-run the vote“ des
Internationalen
Gewerkschaftsbundes (IGB) hatte erstmals eine breite Öffentlichkeit informiert, dass
allein von Anfang Juni bis
Anfang August 2013 insgesamt 44 Gastarbeiter aus Nepal auf den WM-Baustellen
ums Leben gekommen waren. Ohne Änderung der Arbeitsbedingungen würden
wohl 4.000 ArbeitnehmerInnen für den Bau der WMInfrastruktur ihr Leben lassen müssen. Nach langer
Nachdenkpause und einem
unwürdigen Zick-Zack-Kurs
erklärte sich die FIFA bereit,
mit den Entscheidungsträgern in Katar über geeignete Maßnahmen zum Schutz
von ArbeitnehmerInnen –
auch Fußballern – zu verhandeln. Bis zum heutigen
Tage allerdings ohne nennenswerte Ergebnisse.
Schon damals stand der Vorwurf im Raum, dass die WM
vorschnell an Katar vergeben und die Entscheidung
auf fragwürdiger Basis getroffen wurde.
Nunmehr hat die Ethikkommission der FIFA die Gastgeber der Fußball-WM 2018
und 2022, Russland und Katar, vom Verdacht der Korruption bei der WM-Ver-
Für FIFA-Boss Blatter wird die Luft dünner.
2022 sowie aktuelle oder
ehemalige Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees werden demnach keine Sanktionen verhängt. Auch Blatter
spricht der Bericht von Vorwürfen frei.
Eckert merkte allerdings in
seinem Urteil auch an, dass
weitere
Untersuchungen
durch die ermittelnde Kammer des FIFA-Ethikgremiums gegen Einzelpersonen
nicht ausgeschlossen seien.
Zudem legte der FIFA-Richter einen Empfehlungskatalog für weitere strukturel-
im Juni abgelehnt hatte.
Es wird nun Zeit, dass die
FIFA mit sich selbst ins Reine kommt, sich besinnt und
die faire Vergabe sowie ordentliche Arbeitsbedingungen für WM-Veranstalter
sichert. Ich würde mir jedenfalls eine erfolgreiche
WM 2022 in Katar wünschen, denn das hieße für
die ArbeitnehmerInnen die
Umsetzung einer Garantie
der Mindeststandards, die
Beseitigung von Zwangsarbeit und die Zulassung von
Gewerkschaften.
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AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
SCHICKSALSSCHLAG
SPIELER 29
GUTE BESSERUNG
E
In diesem Sinne wünschen wir Andi Schicker im
Namen der österreichischen Fußballfamilie einen
guten Heilungsverlauf, und wir freuen uns auf ein
baldiges Wiedersehen!
Foto: VdF
nde November erreichte die Fußballfamilie
eine schockierende Nachricht. BundesligaProfi Andi Schicker hatte einen schweren Unfall.
Diese Geschichte hat auch bei der VdF für große
Bestürzung gesorgt. Andi ist nicht nur Spielervertreter, er ist einer derjenigen Spieler, der ständig
mit uns in Kontakt ist. Er ist stets bemüht, die Situation im österreichischen Fußball und seiner
Kollegen aktiv zu verbessern. Auch aus diesem
Grund werden wir ihn auf dem Weg seiner Genesung mit all unseren möglichen Mitteln unterstützen.
Wir wissen, dass Andi eine starke Persönlichkeit
ist und diese Situation so gut wie möglich meistern
wird. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses erreichte uns seine Nachricht, dass es ihm schon jeden
Tag besser geht.
Spielervertreter Andi Schicker befindet sich zum Glück
schon auf den Weg der Besserung.
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30 SPIELER
YOGA
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
Bikram-Yoga
SWEAT ONCE A DAY!
Es ist nie zu spät. Aber leider
habe ich erst im „Spätherbst“
meiner Karriere zu Yoga gefunden. Hätte ich es früher für
mich entdeckt, hätte ich mir
eine Vielzahl meiner Verletzungen erspart. Nun bin ich froh
eine Alternative zum herkömmlichen Fitnesstraining
gefunden zu haben
Von Gernot Baumgartner
Z
u viele Männer gehen jedoch immer noch mit
Vorurteilen ans Yoga ran:
Vienna-Kapitän Speiser in der Ruheposition Savasana
„Das ist doch nur Frauenturnen“, „Ich bin viel zu unbeweglich für solche Ver-
renkungen“ und ähnliche
Ausreden.
Viele Spitzensportler, auch
Fußballer, allen voran Ryan
Giggs oder David Beckham,
schwören auf die therapeutische Wirkung von Yoga,
also einfachen Körper- und
Atemübungen. Giggs sagt, er
konnte nur deshalb so lange
auf einem Top-Niveau Leistung bringen, weil er regelmäßig Yoga macht. Seiner
Einschätzung nach hat es ihn
vor Verletzungen geschützt
und ihm geholfen, schneller
zu regenerieren. Und ohne
einen einzigen Platzverweis
zu bleiben.
WAS BRINGT YOGA EINEM SPORTLER?
Bei 40° können 90 Minuten schon sehr anstrengend sein.
Benannt ist die Serie nach dem Inder Bikram Choudhury, der
26 einfache, aber fordernde Hatha-Yoga-Übungen in eine wirkungsvolle Abfolge gebracht hat. Praktiziert wird Bikram-Yoga
unter heißen Bedingungen: Die Raumtemperatur von 40° Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von ca. 40 Prozent unterstützen das
Körpertraining, ermöglichen das intensive Dehnen von Muskeln,
Bändern und Sehnen, erhöhen die Beweglichkeit und fördern
die Entgiftung des Körpers. Bikram-Yoga gilt unter Sportlern als
anerkannte Methodik, Verletzungen auszukurieren und neuen
Verletzungen vorzubeugen.
Vor allem Dehnung und Geschmeidigkeit. Viele Muskeln sind durch das harte
Muskelaufbautraining verkürzt. An den Beinen die
Vorder-, Rück- und Innenseite der Oberschenkel, die
Waden, der untere Rücken
und oftmals die Leiste und
die Brustmuskulatur. Hinzu kommen Versteifungen,
Verklebungen und Narbengewebe nach Verletzungen.
Viele Gelenke sind durch die
permanente Belastung müde
und steif, sie schützen sich,
indem die Bänder und Seh-
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
nen noch fester zupacken
und so die Beweglichkeit
weiter einschränken. Durch
gezielte Yogaübungen werden die Gelenke wieder geöffnet, dadurch besser mit
Sauerstoff und Nährstoffen
versorgt und langfristig beweglicher. Und ein Gelenk
das beweglicher ist, ist besser
vor Verletzungen geschützt.
Durch regelmäßige Praxis
lernen Sportler, ihre Kräfte zu bündeln und zielgerichteter
einzusetzen.
Anspannungen und Verhärtungen werden durch bessere
Durchblutung der Muskeln
abgebaut, auch dadurch wird
die Flexibilität gesteigert und
die Regenerationsfähigkeit
beschleunigt. So erhöht sich
die gesamte körperliche Leistungsfähigkeit.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben bewiesen,
dass Yoga in der Lage ist,
einen erhöhten Blutdruck
YOGA
Die Spieler der Vienna beim Training im Bikram-Yoga-Loft.
einen besseren Sauerstofftransport ins Blut. Das steigert wiederum die Ausdauer
und Regeneration, denn die
Sauerstoffversorgung der er-
Gewisse Übungen dienen zur Kompression von
inneren Organen.
zu senken, Herz- und Pulsschlag zu beruhigen und die
Ausschüttung von Stresshormonen, wie Adrenalin, zu
bremsen. Durch Stress verspannte Muskeln, Sehnen
und Bänder können sich wieder entspannen.
Die Atmung ist zentraler
Bestandteil jeder Übung.
Durch gezielte Atemübungen wird die Lungenkapazität verbessert und sorgt für
SPIELER 31
müdeten Muskulatur wird
verbessert.
Jede Mannschaft hat einen
Physiotherapeuten, aber niemand außer der deutschen
Nationalmannschaft einen
Yogalehrer. Und siehe da, die
Deutschen sind Weltmeister.
Auch weil sie mit dem Druck
vor dem Spiel und dem Stress
während des Spiels besser
umzugehen wussten. „Wenn
die Burschen regelmäßig
Yoga machen würden, dann
wär ich arbeitslos“, hat einmal ein Physiotherapeut einer Bundesligamannschaft
nach einer Yogaeinheit gestanden. Viele physiother ap e u t i s c h e
Übungen haben nämlich
denselben
Ansatz
wie
Yo g a ü b u n gen, oft sogar
dort ihren Ursprung.
„Asanas“, wie
die Körperhaltungen auf
Sanskrit heißen, wurden
über Jahrtausende hinweg
in Indien als Medizin eingesetzt. Gegen Magenschmerzen, Kopfweh, Verstopfung,
Depression, Schlaflosigkeit,
Knieschmerzen, Rückenbeschwerden oder nach Knochenbrüchen. Kein körperliches und geistiges Problem
für das es nicht unzählige
Asanas gibt, die von Ayurvedaärzten „verschrieben“
wurden. Jedem Arzt stand
ein Yogalehrer zur Seite, der
den Patienten in der richtigen Ausführung und Dosierung unterwiesen hat. Sowohl als Therapie als auch
zur künftigen Gesundheitsvorsorge.
bikram yoga loft
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„Der Hannersberg ist definitiv einer der
schönsten Plätze weit und breit. Viele
unserer Gäste sind von weither angereist
und alle waren begeistert. Das Fest bleibt
unvergesslich!"
Stefan & Nicole
„Der Tag war einfach wunderbar – viel
schöner, als wir es uns vorgestellt haben.
Es war eine Traumhochzeit.“
Linda & Thomas
Robert & Dominique
„Lage, Ausblick und Location könnten
schöner nicht sein, das Essen war ein
echter Gaumenschmaus, die Stimmung
phantastisch, Barkeeper und Feuerwerk
sensationell! Alles in allem eine richtige
Traumhochzeit“
„Als wir zum ersten Mal am Hannersberg
waren, wussten wir sofort, dass das der
Ort für unsere Traumhochzeit ist. Es hat
alles perfekt funktioniert, der Tag war
einzigartig.“
Die Location
Der Saal
Trauungen am Weinberg
Gesamtfläche: 6.000m²
Sperrstunde: Keine
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Wir sind ganz auf Hochzeit eingestellt und
kennen uns im Fußball ein bisschen aus. Wir
wissen, wann ihr gut Zeit zum Heiraten habt und
haben ein paar passende Termine freigehalten!
Juni2015
Mo Di
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8
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Mi Do
Fr
Sa So
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5
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Juli2015
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AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
RECHTSCORNER
SPIELER 33
(KEIN) MAULKORB
FÜR SPIELER?
A
ufmerksamen Beobachtern wird in den vergangenen Monaten die Causa Dennis Mimm und die
darauffolgenden „Irritationen“ zwischen Bundesliga und VdF nicht entgangen sein. Im Rahmen eines
Round Tables rund um die
Thematik Strukturen im
österreichischen Profifuß-
Die Mündigkeit am Arbeitsplatz – was und wieviel ist erlaubt?
Foto: ra2 studio
Von Dr. Georg Petritsch
ball („Liga-Reform jetzt?“)
sprach Dennis Mimm davon, dass es Ironie sei, bei
der Sky-Go-Liga von einer
Profiliga zu sprechen. „Das
ist sie nie und nimmer, weil
das Geld dafür nicht da ist.
So wie es jetzt ist, ist es fahrlässig“, so der Kapitän des
SC Wr. Neustadt. Die Angelegenheit und deren Nachwehen sind zwar im Sinne
einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen VdF
und BuLi in der Zwischenzeit bereits ausgeräumt.
Nichtsdestotrotz werfen die
Aussagen des Spielers und
die zunächst vonseiten der
Bundesliga in den Raum gestellten arbeitsrechtlichen
Konsequenzen doch einige interessante Fragen auf:
Was darf ich mir als Spieler/
Trainer eigentlich erlauben?
Welche Statements und wie
viel Kritik ist erlaubt, gegenüber der Bundesliga aber
vor allem auch gegenüber
dem Klub, meinem Arbeitgeber? Und was sollte ich
mir besser verkneifen? Diesen Fragen widmet sich dieser Artikel.
Auch wenn das mediale Interesse am österreichischen
Fußball nicht mit dem an
Profiligen in anderen Ländern verglichen werden
kann, sollte jedem Profi klar sein, dass alles, was
in der Öffentlichkeit gesagt
wird, natürlich ein entsprechendes Echo erzeugt. Beinahe jedes Wort wird auf
die Waagschale gelegt, und
Reporter lauern nur so auf
einen Sager oder Faux-
pas, über den sie berichten
können. Umso weniger ist
es verwunderlich, dass die
Bundesliga und die Klubs
selbst als Arbeitgeber natürlich großes Interesse daran haben, dass Kritik intern behandelt wird und die
Marke Bundesliga oder ein
Klub nicht durch unüberlegte Aussagen beschädigt
werden. Darüber hinaus
kommt einem Profifußballer auch eine gewisse Vorbildfunktion zu, und er sollte sich auch dessen bewusst
sein. Es stellt sich jedoch die
Frage, inwieweit Liga und
Klub den Spielern nun tatsächlich Vorgaben/Richtlinien machen können und
bei Nichteinhaltung mit
Konsequenzen drohen.
Fortsetzung auf Seite 35
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Wie an dieser Stelle bereits einmal im Zusammenhang mit Facebook, Twitter usw. festgehalten wurde,
muss hinsichtlich der Verhaltensweisen und möglicher Sanktionen zwischen
verschiedenen (rechtlichen/
vertraglichen) Ebenen unterschieden werden. Unbedachte Äußerungen in Interviews können nämlich
disziplinarrechtliche
Folgen auf Klub-, Verbandsebene bzw. vonseiten der Liga
haben, aber auch arbeitsrechtlich relevant sein. Daneben können sich zum Beispiel aus Sponsorverträgen
mit Werbepartnern Verhaltensvorgaben ergeben, die
bei Fehlverhalten/-aussagen
Geldstrafen zur Folge haben
können. Dies müsste jedoch
gesondert und individuell
behandelt werden.
Allgemein kann zunächst
auf die Disziplinargewalt
der Bundesliga, als veranstaltende Institution, hingewiesen werden. Spieler/Trainer können im Rahmen des
Regulativs mit Verwarnungen, Geldstrafen, Sperren
usw. belegt werden. Im Zusammenhang mit Interviews
sei darauf hingewiesen, dass
rassistische, fremdenfeindliche oder andere moralisch
und ethisch zweifelhafte Bemerkungen hier bestraft
werden können. Aber auch
vulgäre, abwertende oder
negative Äußerungen gegenüber Gegner oder Schiedsrichtern können durchaus
bestraft werden. Der FairPlay-Grundsatz steht hier im
Mittelpunkt, und unter anderem kann das Ethikkommittee auch außerhalb eines
Spieles Strafen aussprechen.
So kann Schiedsrichterkritik auch disziplinarrechtliche Folgen haben, dies zeigt
folgendes Statement eines
Trainers: „Wir müssen neu-
RECHTSCORNER
tralisieren und versuchen,
ins Spiel zu kommen, aber
wenn so eine Rotzpipn mit
dem Pfeifferl umadumrennt,
ja dann hast a Pech.“ Die
Ethikkommission der Bundesliga verurteilte den Trainer zu einer Geldstrafe.
Solche Aussagen führen
auch häufig zu Sanktionen
innerhalb des Klubs, zumeist
in Form von Geldstrafen.
Aber auch Interviewverbote, sogenannte Maulkörbe,
sind durchaus denkbar. Bei
schwerwiegenderen Vergehen können natürlich auch
weiter reichende Sanktionen
wie Suspendierungen ausgesprochen werden. Wesentlich bleibt jedoch, dass ein
diesbezüglicher Strafenkatalog bereits im Vorfeld festgesetzt sein muss. Dies ergibt sich auch eindeutig aus
den klaren Rahmenbedingungen im Kollektivvertrag.
Hinsichtlich der Erstellung
eines Strafenkatalogs innerhalb eines Vereins sollte
wiederum klar sein, dass ein
solcher nur in Abstimmung
zwischen Spielern und Klub
erfolgen soll. Ein Mitspracherecht der Spieler durch
Spielerrat/-vertreter sollte
jedenfalls gewahrt bleiben.
An dieser Stelle muss wieder einmal auf die arbeitsrechtliche Möglichkeit der
Errichtung eines Betriebsrates hingewiesen werden. Ein
Mitspracherecht innerhalb
des Klubs könnte so nicht
nur arbeitsrechtlich abgesichert, sondern im Streitfall
könnten innerbetriebliche
Vereinbarungen von Spielerseite sogar erzwungen
werden.
Aus arbeitsrechtlicher Sicht
des einzelnen Spielers gibt
es natürlich auch Grenzen,
die zu beachten sind. Diese Grenzen ergeben sich
aus dem jeweiligen Ar-
SPIELER 35
beitsvertrag, der sich wiederum am Kollektivvertrag
für Profifußballer orientieren muss. Bewegt sich
ein Spieler außerhalb dieser Grenzen, können unbedachte Äußerungen in Interviews im „worst case“ bis
zur Entlassung führen. Hier
ist insbesondere der arbeitsrechtliche Grundsatz der
Vertrauensunwürdigkeit zu
beachten. Der OGH hat in
einer Entscheidung (9 ObA
73/13 w), in der es konkret um die Entlassung des
bereits weiter oben zitierten Fußballtrainers (Anm.:
Trainer sind als Angestellte, Spieler als Arbeiter zu
qualifizieren) ging, festgehalten, dass Vertrauensunwürdigkeit nur dann vorliegt, wenn Betriebs- oder
Geschäftsgeheimnisse preisgegeben werden oder die
Äußerungen die Kreditwürdigkeit des Klubs schädigen.
Ein Klub müsste den Spieler
bei derartigen Pflichtverletzungen schriftlich verwarnen und dies auch dokumentieren, um eindeutig
festzuhalten, dass solche
Aussagen von Arbeitgeberseite nicht geduldet werden
und im Wiederholungsfall
zur Entlassung führen. Insbesondere bei Spielern und
Trainern, die für ihre überspitzten Äußerungen bekannt sind, muss ein Klub
so vorgehen, um mit einer
einseitigen Auflösung des
Arbeitsverhältnisses durchzukommen. Allgemein formulierte Kritik am Trainer,
dem Klub, dessen Vorstand
oder der Transferpolitik
wird wohl in den meisten
Fällen nicht direkt zur Entlassung führen, allerdings
können die weiter oben erwähnten Strafen folgen.
Grundsätzlich sollte man
nicht vergessen, dass natürlich auch präventiv eini-
ges unternommen werden
kann. Ähnlich wie im Umgang mit den Sozialen Medien könnten entsprechende Guidelines helfen, den
Umgang mit Medien zu erleichtern. Allerdings sind
hier die Klubs gefordert, um
ihre Spieler entsprechend
zu schulen. Bei der Erstellung dieser Guidelines sollten die Spieler oder deren
Vertreter jedenfalls miteingebunden werden. Durch
eine vorbeugende Herangehensweise kann eine gewisse Sensibilisierung stattfinden, und Konflikte zwischen
Spieler und Klub können
von vornherein vermieden
werden. Dies sollte auch auf
das Image und die Außendarstellung des Klubs positive Auswirkungen haben
und von Klubseite so gerne
auferlegte „Maulkörbe“ für
Spieler unnötig machen.
Foto: VdF-Achriv
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
Der Autor ist Rechtsanwaltsanwärter in der Kanzlei Dr. Wilfinger, 8990 Bad Aussee. Nach
dem Diplomstudium an der KarlFranzens-Universität Graz und
dem Gerichtsjahr absolvierte er
das Masterstudium an der Nottingham Law School (LL.M.) in
Sport- und Europarecht. In seiner
Dissertation befasste er sich mit
der Thematik „Strukturen, Arbeitnehmerstatus und Mitbestimmung im Mannschaftssport“.
°
Pl a
y
d
Fair Co
e
Der Play Fair Code ist Gewinner
des European Fair Play Diploma 2014.
Play Fair Code Präsident Günter Kaltenbrunner:
„Wir sehen diese hochwertige Auszeichnung als
Ansporn die Ziele der Prävention mit Engagement,
Leidenschaft und Nachhaltigkeit weiter
zu verfolgen.“
v.l.n.r.: Christian Hinterberger (EFPM Präsident), Günter Kaltenbrunner (Play Fair Code Präsident), Severin Moritzer (Play Fair
Code Geschäftsführer), Wilfried Lemke (UN-Sonderberater für
Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung im Sport)
V E R E I N Z U R W A H R U N G D E R I N T E G R I TÄT I M S P O R T
(VWIS)
Präsident: Günter Kaltenbrunner
G e s c h ä f t s f ü h re r : M a g . S e v e r i n M o r i t z e r
Seidlgasse 22/2, 1030 Wien
T +43 1 90 340 / F +43 1 90 340 40
m o r i t z e r @ p l a y f a i rc o d e . a t
Foto: EFPM
Eu r
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M A 20 1 4 °
LO
F
P l a y DI P
air
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
SPEAKERS CORNER
SPIELER 37
SPEAKERS
CORNER
Das Ergebnis der
Studie über die Verdienstverhältnisse
der beiden Profiligen Österreichs, von
der VdF in Auftrag
durchgeführt, spricht
Bände und eine klare
Sprache.
D
avid Sencar von Hartberg wundert sich keineswegs über die veröffentlichten Zahlen. „Das
Umfrage-Ergebnis macht
deutlich, dass die Zeiten
früher anders waren in Sachen Verdienst. Die Vereine können sich auch nichts
mehr erlauben, weil viel
genauer darauf geschaut
und kontrolliert wird.“
Laut Sencar stehen junge Kicker vor der Qual der
Wahl: Entweder als „Profi“ mit einem geringen
Verdienst sein Glück versuchen, oder einem Job
nachgehen und in unteren
Ligen als Halbprofi ordentlich dazuverdienen. Nicht
immer alles ganz offiziell.
„So gehen sicher auch viele große Talente verloren,
weil sie sich für die zweite
Variante entscheiden und
nie Profi werden.“
Ob man die Sky-Go-ErsteLiga eine Profi-Liga nennen kann, hängt laut Sencar
von der Betrachtungsweise ab. „Für die meisten ist
es wohl nicht so, wie sie
sich das Profitum vorstellen. Wenn man damit leben kann …“ Auch wenn
das Gehalt dem Anspruch
eines Profis nicht oft in dieser Liga entspricht, so ist
der Anspruch an die Spieler sehr hoch. Vor allem
vom zeitlichen Aufwand
her betrachtet. Nebenjobs
oder Ausbildungen sind
nur schwer möglich. „Natürlich geht alles, wenn
man genügend Willen und
Kraft aufbringt. Aber wie
soll ein Spieler dieser Liga
einem anderen Job nachgehen, wenn er am Freitag ein
Auswärtsspiel in einem anderen Bundesland hat, und
das Team einen Tag früher anreist. Dann ist man
einen Tag weg, dafür wird
ein Chef nicht immer und
ewig Verständnis aufbringen.“ Noch dazu verändern
sich bei den Klubs immer
wieder die Trainingszeiten.
„Es ist ja nicht so, dass ein
Spieler von 7–14 Uhr fix
einer anderen Arbeit nachgehen kann, ohne mit den
Trainingszeiten in Konflikt
zu kommen.“
es nicht leicht, die richtige
Entscheidung zu treffen.“
Sencar weiß, wovon er
spricht. Als er mit 18 Jahren beim GAK die Chance auf eine Profikarriere
erhielt, begann er nebenbei die Ausbildung zum
Software-Entwickler. Ein
Studium, das viel Ehrgeiz,
Zeit und Arbeit erfordert.
„Das war im Prinzip ein
Fulltime-Studium. Nach
drei Wochen war ich so kaputt, dass ich es nicht mehr
geschafft habe.“
Von der Trainingshäufigkeit, so Sencar, gäbe es zwischen der ersten und zweiten Leistungsstufe kaum
Unterschiede. Sencar gibt
das Beispiel einer Woche
eines Erste-Liga-Spielers:
Montag: 2 Trainingseinheiten, Dienstag: 2 Trainingseinheiten, Mittwoch:
1 Trainingseinheit, Donnerstag: 1 Trainingseinheit,
Freitag: Spiel, Samstag:
Trainingseinheit (regenerativ), Sonntag: frei. Im
Falle von englischen Runden wird auch am Sonntag
trainiert.
„Man darf den körperlichen Aspekt nicht vernachlässigen, wenn man über
einen Nebenjob spricht.
Am Dienstagabend ist man
nach vier Trainingseinheiten erledigt.“
Ähnlich verhält es sich mit
Ausbildungen. „Am besten ist ein Fernstudium,
weil man ortsunabhängig
ist. Fußballer müssen damit rechnen, dass sie den
Verein und somit ihren
Wohnort jederzeit wechseln. Junge Spieler haben
Foto: Christian Hofer
Foto: fotolia.de
„ECHTES PROFITUM
SIEHT ANDERS AUS“
David Sencar
ist seit 2003 Profifußballer mit Stationen
beim GAK, Kapfenberg
und seit 2014 in Hartberg.
38 SPIELER
SCHLUSSPFIFF
AUSGABE 42 • DEZEMBER 2014
DIE KLEINE WELT
IN DER GROSSEN
Von Johann Skocek
avid Alaba hat einen
Fehler. Er ist kein Skifahrer, er ist bloß Fußballer.
Dennoch wurde Alaba Ende
Oktober von den Mitgliedern der Journalisten-Vereinigung „Sports Media“ mit
einem Punkt Vorsprung auf
Marcel Hirscher wie schon
2013 zu Österreichs „Sportler des Jahres“ gekürt. Da er
keine Zeit hatte, zur Sporthilfe-Gala zu kommen und
den Preis entgegenzunehmen, war er in den Augen
Foto: Christian Hofer
David Alaba ist
Österreichs Sportler des Jahres
und dem ÖSVPräsidenten Peter
Schröcksnadel
ist das gar nicht
recht.
D
David Alaba ist auch für die
FIFA-FIFPro WORLD XI nominiert.
des ÖSV-Präsidenten Peter
Schröcksnadel und einiger
nachgeordneter Ski-Funktionäre unqualifiziert. Wer
sich nicht an unsere Regeln
und Zeiten hält, soll nicht
geehrt werden, lautet sinngemäß die Ansicht des ÖSVChefs. Der Termin der Gala
war übrigens keine Laune
der Sporthilfe, sondern ein
ausdrücklicher Wunsch des
ÖSV. Darauf wies der Organisator Anton Schutti, Geschäftsführer der Sporthilfe, hin. Schutti. „Wir richten
uns nach dem ÖSV.“
Die Gala fiel also in eine
Woche, in der die Arbeit-
stermine der Wedler in beruhigender Ferne lagen, sie
waren vollzählig angetanzt.
Alaba hingegen hatte zwischen einem Cup-Termin
von Bayern München und
dem Meisterschaftsmatch
gegen Dortmund keinen
freien Tag.
Es ist kein Psychologiestudium notwendig, um aus
der grantigen Äußerung
des ÖSV-Chefs einen kleinen Neid auf den weltweit
respektierten Fußballstar
Alaba herauszuhören. Das
ist verständlich. Hermann
Maier ist schon in Hamburg
und Warschau ein Nobody,
von Marcel Hirscher, dem
aktuell in Österreich weltbekanntesten Skifahrer, ganz
zu schweigen. Alaba aber
kennen sie noch in Singapur
und Hawaii. Der alpine Skisport ist für das Selbstverständnis, das Selbstvertrauen und Image Österreichs
von großer Bedeutung. Im
Konzert der internationalen
(olympischen) Wettbewerbe sind alpiner Rennsport
und mehr noch Skispringen
freilich bestenfalls Randerscheinungen.
Die Konzentration auf eine
Sportart, die nur von einer
Handvoll Nationen ernsthaft betrieben wird und
weltweit an Interesse und
Nachwuchs verliert, signalisiert daher auch eine aggressive
Selbstprovinzialisierung Österreichs. Die
peinliche Eröffnung und
Schlussfeier der Ski-WM
2013 in Schladming hat es
gezeigt: Primitivste volkstümliche Klischees (Hansi
Hinteresser, Andreas Gabalier) werden in diesem
Umfeld als Kulturgut ausgegeben.
Die Wahl Alabas zum Sportler des Jahres gefährdet die
Ruhe und Selbstvergewisserung der Akteure und ihren
symbolischen und finanziellen Profit. Denn Alaba bringt
frischen Wind in die geschlossene Kammer Österreich. Er ist ein erfolgreicher
Akteur in einem boomenden Markt. Er muss sich als
Arbeitnehmer eines „Global
Players“ bewähren und wird
nicht, wie viele ÖSV-„Stars“,
vom Präsidenten, Sportfördermittelaufsteller und Vermarktungsmanager des eigenen Verbandes betreut. Nur
so nebenbei sei erwähnt,
dass er auch nicht in den Genuss der „Spitzensportlersteuer“ kommt, die den Athleten des ÖSV (und anderer
Verbände) das Privileg einer
besonders günstigen steuerlichen Veranlagung sichert.
Die Wahl Alabas war offenbar ein „Missverständnis“.
Viele Landeskaiser votierten
für die Olympiasieger Mario Matt (Tirol) und Matthias Mayer (Kärnten, Steiermark), sodass für Marcel
Hirscher (Salzburg) zu wenige Stimmen übrig blieben.
Die Verhaberung der Sportjournalisten hat sich sozusagen selbst ausgetrickst.
Herausgekommen ist ein Signal für eine Öffnung, wenn
auch eher gegen den Willen
der Wahlbeteiligten. Nach
dem 1:0-Sieg über Russland
(ohne den verletzten Alaba!) kann man nur hoffen,
dass sich das ÖFB-Team für
die EM qualifiziert und Alaba die Sportlerwahl 2015
gewinnt.
wünschen ein
Frohes Weihnachtsfest
und einen guten Rutsch
ins Jahr 2015!
F-03
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Bilder: TRITOOTH & DavidMSchrader
Die Vereinigung der Fußballer
und die Gewerkschaft der
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