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206 Erdkunde Band XVIII und die im Vergleich mit der Oberrheinebene kiihlen Sommer (Julimittel 15??18? C). Es ist also ein win termildes sommerkiihles feuchtes Tieflandklima. Typ 4 und 5: (Oberrheinebene siidlich Karlsruhe, Bergstrafie, Spessart, vereinzelt im Pfalzer Wald) Dieser Typ mufi als Untertyp von 1 aufgefafitwer den. Im Gegensatz zu 1 sind hier die Wintertempera turen etwas gemildert (Januar ?1? bis +1? C), was durch die Lage iiber dem durchschnittlichenNiveau der Kaltluftseen bedingt ist.Die Sommer sind ebenso heifiwie bei 1.Wegen der Hohenlage oder der gerin geren Leewirkung im Einflufibereich der Zaberner Senke sind die Niederschlage hoher als bei 1 (700? 850 mm). Typ 5 kommt noch seltener vor als Typ 4 und ist an die Gipfellagen der Hardt gebunden. Die Nieder schlage sind hier etwas hoher als bei 4, die Januar-, Julihenlage und Jahrestemperaturen um 1??2? niedriger. der Ho entsprechend Typ 6: (Saar-Nahebergland, Pfalzer Wald, W-Eifel, Westerwald, Nordabfall des Siiderberglandes) Dieser Typ ist im siiddeutschenRaum an die Luv und im norddeutschen Raum mehr an die Leelagen ge bunden, da die absteigenden Luftmassen, die fiir diese hohen Hohenlagen ozeanischen mit Klima im N Sommertemperaturen seinen bedin im S mehr von dem gen und andererseits die Luvlagen warmeren Wintern be einflufitwerden. Die Jahresschwankung betragt 16?? 17? C, die Julitemperaturen schwanken zwischen 16? und 18? C, die Winter sind noch relativ warm (Ja bis +2? C). Die Niederschlage steigen nuarmittel?1? bis auf 900 mm an. Im ganzen ist es als ein wintermildes feuchtesKlima anzusprechen. Typ 7 und 8: (Hohere Lagen des Saar-Naheberg landes und des Pfalzer Waldes, Teile des Hunsriick, Taunus, Teile der Eifel, Teile des Siiderberglandes) Typ 7 und 8 sind Subtypen. Sie unterscheiden sich durch die geringeren Januartemperaturen bei 7 (bis zu ?2? C). Die Julimittel liegen in alien zugehorigen Gebieten um 15??16? C, und die Niederschlage iiber steigen kaum kontinentalen 1000 mm. Hier man konnte von einem sprechen. Berglandklima Typ 9: (Hohes Venn, Siiderbergland, Hochwald, Idarwald) Dieser Typ ist der ozeanischste des dargestellten Gebietes, er umfafit die Luvlagen des Rheinischen Schiefergebirges.Die Niederschlage iibersteigen 900? 1000 mm. Die schwanken Jahrestemperaturen zwi schen-3? und 0? C im Januar und 12?-16? C im Juli. Kurz charakterisiert konnte man hier kiihl feuchtenBerglandklima sprechen. Fiir einzelne Anregungen und Hinweise den Herren Dr. K. H. Prof. Paffen Dr. Dr. h. c. C. Troll von makarte), Speyer1954. raumliche Differenzierung W.: Die klimatologi Weischet, zur Gliederung Ein Vorschlag scher Betrachtungsweisen. und zu ihrer Nomenklatur, in: Erd der Klimatologie kunde 1956, S. 109?122. Atlanten von Rheinland-Pfalz. Wetter Klimaatlas Hrsg. Deutscher 1957. dienst, Bad Kissingen von Nordrhein-Westfalen. Deutscher Klimaatlas Hrsg. 1962. Offenbach Wetterdienst, von Hessen. von der Klima-Abtei Klimaatlas Bearbeitet des Deutschen Wetterdienstes in der lung des Zentralamtes von Prof. Dr. Karl unter Leitung US-Zone Bad Knoch, 1950. Kissingen von Baden-Wiirttemberg. Klimaatlas Hrsg. Deutscher Wet 1953. terdienst, Bad Kissingen einem danke ich und von Pflanzenarea Die klimatische Gams, H.: Begrenzung in len und die Verteilung der hygrischen Kontinentalitat den Alpen. Zeitschr. d. Ges. f. Erdkde. 1931, Berl., Berlin S. 321?346; und S. 178?198. Berlin 1932, S. 52?68 auf die klima R.: Der Einflufi der Hohenlage Gradmann, S. 248?256; tische Feuchtigkeit, in: Festschr. f. C. Uhlig, 1932. Ohringen und W.: Das des Naheberglandes Pflanzenkleid Haffner, in okologisch-geographischer Hunsriick sudlichen des Sieht. Diss. Bonn 1963 (im Druck). A.: Methoden der Klimaklassifi K. u. 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Rundschau 3, 1950, S. 123? derschlagsgebiete, 126. in: R. D.: Die Klimabereiche in Mitteleuropa, Schmidt, 1950. Geogr. Taschenbuch H.: Kreuznach Landkreis Uhlig, (darin Burgener, M., Kli Prof. recht herzlich. DIE YORUBA-STADTE IN SODWEST-NIGERIEN Ein Bericht iiberden Stand der Forschung Mit 6 Abbildungen Helmut Literatur Bottcher, W.: Die Schie im Rheinischen Rh. d. Rheinl., Ill, Niederschlage z. Landeskde. fergebirge. Beitrage 1941. H. 5, Bonn mit Hilfe klimatische Raumgliederung M.: Die Burgener, in hohenschichtenartiger Stufenwerte thermopluvialer v. in: Atlas ostliches Mitteleuropa. Hrsg. Darstellung, H. E. Meynen, H. Mortensen, Th. Kraus, Schlenger, Bie 1959. lefeld, Berlin, Hannover Hoffmann-Burchardi in Southwest Nigeria Towns of indi One of the most Summary: striking examples is afforded urbanization by the Yoruba genous African in 1952 numbered of Nigeria, who in the Western Region urban tradition. 5,046,799 people with a long, pre-colonial 50 ?/o of their population live in large, dense, com Nearly or more. settlements of 5,000 people pact and permanent The Yoruha Berichte und kleine Mitteilungen towns as 120, The census of 1952 gave the number of Yoruba 12 of which had a population exceeding 40,000, while another In recent times the 20 reached a figure of some 20,000. Yoruba have caught the attention of English, increasingly and Nigerian scholars American anthropo (sociologists, Bascom archaeologists, geographers), logists, historians, field work extensive been the first to undertake having among them (1937/38 and 1950/51) and to emphasize the to Euro comparable unique degree of their urbanization standards. pean and American are towns those of the Yoruba Unlike most other African based on the traditional African structure, their "lineage" inhabitants showing a high degree of social homogeneity, feature of the distinctive stability and continuity. Another town is that, inspite of a comparatively Yoruba high degree of people the majority of trade and craft specialization, 70 ?/o) are still engaged in agriculture, which, (approximately and the impact of cocoa conditions however, under modern to a market farming is rapidly changing from a subsistence that Yoruba for these two reasons It is mainly economy. towns lack the basic conditions and functions characteristic towns. The outward and American of European appearance as well as the social structure of these (= morphology) African in part still follow towns, which long-established are there village patterns, clearly prove this difference. We the question being, fore faced with a problem of definition, can be in the strict sense of the word if the term "town" at all. to the "nucleated" settlements of the Yoruba applied their cultural would authorities Most agree that, within context, they may well be called towns even in pre-colonial were inhabitants for one their because, thing, days, eco in various and engaged economically interdependent and they were also socially nomic activities, stratified, po an elaborate hierarchical litically unified and had established and government which was balanc system of administration and gerontocratic the old egalitarian ed between principles centraliz and the autocratic, communities of African village town kings, who of various acknowledged ing tendencies theAlafin of theOyo Empire established in theGuinea savannah as their supreme suzerain to the 19th century. up 1.Grundtypen afrikanischer Stadte In dem von ihm edierten Aufsatzband iiber den sozialenWandel immodernen Afrika hat Southall *) die afrikanischen Stadte in zwei Kategorien klassifi ziert: A. von Alt-etablierte, gegrundete, Eingeborenen lang sam und in gewissem Sinne organisch ?aus sich selbst" einheimische Stadte: wachsende Urbanisa tion. B. Neuere durch Bevolkerungsballungen, growth"): (?mushroom banisation. Zur europaischen Ur europaisch-koloniale auch Stadte kleinere gerech laissez-faire" entstanden Manier und gewachsen sind. Stadte ides A-Typus sind in grofieremoder kleine rem Mafie einen durch Bevolkerungskern charakterisiert, soziale Normen dem von der setzt, betrachtlicher Homogenitat fremdstammischen denen lichenModifikationen ? autochthonen eingeborenen, sich diese ? Binnen- Zuwanderern unter mog anzupassen haben. Die klas oder Weltmarkt In angebaut. einem be stimmtenRadius besitzen die Stadtbewohner oft Far men in betrachtlicherEntfernung vom Haus; dadurch werden lange Arbeitswege, temporareHiitten auf den Feldern, einheimische Pachtsysteme oder Lohnarbeit erforderlich,zumal unter den Bedingungen der ?Shift ingCultivation". Die Arbeitsstruktur der Stadt ist be reits weitgehend ?clerical" aber spezialisiert, Handwerk, und (Handel, rufe neben dem Feldbau), zu ?industriell" nennen. commercial" eher Verwaltungsbe als im eigentlichen Sinne sind Entsprechend Ar die beitsgruppen (working units) und Betriebsgrofien klein; es gibt eine grofieZahl selbstandigerKleinunter nehmer. Die soziale Skala reicht vom wohlhabenden und professional" Landbesitzer Kaufmann, miker, Regierungsbeamter) Bauern, Handwerker, bis (Akade zum einheimischen und Gelegenheitsarbeiter Stra fienbettler. Die Besitzenden ziehen Vorteile aus der Anziehungskraft der Stadt, indem sieWohnraum an Zuwanderer vermieten (landlordism) in einer von der Regierung wenig kontrollierten Weise. Die Qualitat der Wohnungen reicht von luxuriosen Villen und Prachtbauten reicher Kaufleute (mansions) bis zu not diirftigenHiitten und iiberfiilltenSlums. Obwohl die fiir das Gros der Bevolkerung Wohnbedingungen aufierst bescheiden sind und in sozialer und hygieni scher Hinsicht unter oft dem zumutbaren Standard liegen, so entsprechen sie doch den Bediirfnissen der einheimischen Bevolkerung meist besser als komfor tablere sie aus da Unterkiinfte, der spontanen Reak tion auf wirtschaftliche Gegebenheiten ohne Anreize von aufien (Industrialisierung, Regierungsmafinahmen) erwachsen sind. Zwar wird die komplexe altafrika nische Grofifamilien- und Sippenstruktur (extended family, lineage group, kinship system) unter diesen Bedingungen selten vollig intakt bleiben; die Sozial ordnung der Stadte ist aber elastisch genug, eine Kon zentration der auf Bevolkerung Stammes-, Sippen oder Grofifamilien-Grundlage unter gewissen Modifi kationen zu erlauben. Dem gezeichneten Bild afrika nischerUrbanisation entsprechen in grofienZiigen die Yoruba-Stadte denz SW-Nigerias. beiden letztgenannten Aspekte ? von gedrangter Interdepen und Slum-Wohnweise okono mischen Bediirfnissen der Bevolkerung; Adaptation der afrikanischenGrofifamilienstruktur an das Stadtleben ? hat Marris in seiner Sozialstudie iiber das ?Lagos Slum werden A-Gruppe net, die nicht unbedingt alt sein miissen, die auch schnell gewachsen sein konnen, die aber nicht die Auf merksamkeit der Regierung auf sich gezogen haben und daher in einer zufalligen, ungeplanten ?haphazard and sischeafrikanischeAgrarwirtschaft spielt imLeben die ser Stadte noch eine grofieRolle; auf dem Stadtum land werden sowohl ?food crops" fiir die Selbstver sorgung als auch ?cash crops" fiir den Verkauf auf Die Kontakt und koloniale Akkulturation ins Leben gerufen, von aufierordentlich rapidem Wachstum 207 Clearance Scheme" 2) anschaulich herausgearbei tet.Die Arbeit gibt einen guten Einblick in das Sozial gefiige (nach dem A-Typus) einer afrikanischen Stadt und die Probleme moderner Stadtplanung von Einge borenen-Stadten. Lagos zahlte 1960 etwa 400 000 Ein wohner, von denen zwei Drittel Yoruba waren; im altesten Teil der Stadt, dem Westende von Lagos Is land, der in der Lagos Lagune gelegenen Insel, betrug der Anteil der Yoruba an derWohnbevolkerung 90%. Das der ?lineage structure" entsprechende klassische Yoruba-Gehoft (compound) mit oft mehreren Hun dert Bewohnern wurde in Lagos bis auf wenige Aus nahmen durch das dem ?household" entsprechende 208_Erdkunde Einzelhaus ersetzt. Der ?household" geht jedoch iiber die Elementarfamilie ? ein Mann, seine Frau oder ? hinaus und umfafit auch weit Frauen, seineKinder laufigere Sippenverwandte. Fast alle Bewohner von hielten Zentral-Lagos verwandtschaft weitverzweigte liche Beziehungen in der Nachbarschaft aufrecht.Der soziale Einkommensunterschied war betrachtlich (? 84 bis 60 000 im Jahr), doch lebten die Reichen mit den Armen Tiir an Tiir. An waren der Arbeitsstruktur ge lernteArbeiter mit 30 ?/o,Handler mit 29 ?/o,Ange stellte mit 18 ?/o,ungelernte Arbeiter mit 13 ?/o be teiligt. Trotz gedrangter Wohnverhaltnisse (3,5 Per sonen pro Raum) hatten es die Bewohner der Altstadt von Lagos zu relativem Wohlstand gebracht; dieser griindete sich auf einen intensiven Handel (Klein-, Grofi- und Zwischenhandel jederGrofienordnung), der den Bewohnern als Haupt- oder Nebenbeschaftigung zur zweiten Marktlage Natur stem von Kunden, Kaufern zwischenmenschlichen auf der zentralen so und Wiederverkaufern oder wie Beziehungen war, geworden der Innenstadt und einem komplexen Sy verwandtschaftlichen beruhte. Durch das 1955 begonnene ?Slum Clearance Scheme", das in 5?7 Jahren 28 ha in Zentral-Lagos sanieren und 200 000 Personen umfassen sollte, war ein Teil der Bewohner bereits auf dem neuen Siedlungsgelande von Suru Lere, auf dem ?Mainland" jenseits der La gune, in 6 km Entfernung von der Lagos-Insel ange siedelt worden. Dadurch wurde das weitverzweigte System personlicher, oft familiarer Handelsbeziehun gen zerstort und vielen Bewohnern der neuen, hygie nisch einwandfreien Siedlung die wirtschaftliche Le Besonders entzogen. bensgrundlage die Frauen wur den davon betroffen, die bei den Yoruba und anderen westafrikanischen Volkern durch ihren Kleinhandel (petty trading) sowesentlich zum Unterhalt der Fami Der Markt, lie beitragen. zerstort den hatte, war der und in Zentral-Lagos die Einnahmen bestan der Um siedler geringer geworden; demgegenuber war die Ent fernung von Suru Lere zur Lagos-Insel (Lagos Island istmit Ebute Metta auf dem Festland durch die Car terBridge verbunden) grofi, die Fahrpreise und die an sich niedrigen Mieten der Neusiedlung zu hoch; Ver armung und Verschuldung waren die Folge, wahrend die inAfrika ublichen gegenseitigen finanziellen Hilfs leistungen ris weist unter an der Verwandtschaft Prozentzahlen nach, ausblieben. wieviel Mar weniger Haushalte in Suru Lere imVergleich zu Zentral-Lagos Verwandte im Umkreis einer Meile hatten; daher wollten die meisten der von ihm befragten Bewohner derNeusiedlung in die (inzwischen abgerissenen) Slums zuriick. Nur die jiingeren Leute, Angestellte oder Lehrer mit festemEinkommen, sahen in Suru Lere eine willkommene Moglichkeit, sich dem Einflufi und den Forderungen ihrer Grofifamilien-Verwandtschaft zu kommt zu dem Schlufi3): "The entziehen. Marris combination of isolation, higher expenses and lower incomes threatened theirway of life" ... "A dealer needs intimate knowledge of personal demands and a network of informal personal contacts close at hand to make a profit in this highly competitive market." . . . "It is axiomatic for planning in the tropics to think in terms of multi-family households."*) Band XVIII Dem skizzierten Stadttypus stellt Southall die B Gruppe gegeniiber, deren Bevolkerung im Extremfall aus ganzlich nicht-autochthonen Zuwanderern besteht, haben Bezie deren landliche Stammesheimat weit entfernt sein kann. Daher besteht ein scharferBruch zwischen der Stadt und ihremUmland: der Stadt fehlt die Selbst versorgungsbasis, ihre Bewohner sations-Eigentum iiberfiihrt keine hung zu ihrerUmgebung. Das unmittelbare Umland istoft in kapitalistischerWeise inPrivat- oder Organi wird worden, als Pro duktionsmittel aufgefafit und erhalt einen Verkaufs wert, wie es in der altafrikanischen Gesellschaft, in der das Land als unveraufierliches Kollektiveigentum der Gruppe (Grofifamilie, Sippe, Stamm) gilt, nicht be kannt ist. Die zugewanderten Bewohner der Stadt in einem leben ? sozialen an aufierstammlichen ein ausgepragter ohne Vakuum" die Verhaltensnormen; tiert sich nicht Lebensweise vorgeformte orien Stadt der sondern traditionell-stammlichen, Es herrscht Wertungen. (extra-tribal) Ver Unterschied sozialer zwischen waltungs-Angestellten, und gelernten ungelernten Ar beitern. Es gibt kein selbstandiges afrikanischesKlein unternehmertum; die Arbeitgeber sind grofiere Fir men, die Regierung oder Organisationen ohne person lich-familiare Bindung an den afrikanischen Arbeit nehmer. Eine auf Klassenstruktur von der kastenartigen die entsteht, Einkommens-Basis ver Segregation schiedener ethnischerGruppen ein wenig iiberschattet wird; die wenigen Angestellten (clerks) bilden die soziale Elite der Das workers". ?white-collar Angebot an Wohnraum ist stark kontrolliert und wenig flexi bel; die Kontrolle wird vonWirtschaftskonzernen oder der Regierung ausgeiibt. Dem Typ dieser Stadte ent sprechen vor allem die Hafen, die Bergbaustadte, die und Handelsknotenpunkte niale Verwaltungszentren (z. B. Kaduna Verkehrs- und einige kolo inN-Nigeria), die auch den Hauptteil der europaischen Bevolkerung beherbergen. In der Siidafrikanischen Union, in Siid und Nordrhodesien, in Belgisch-Kongo und inKenya iiberwiegen die Stadte des B-Typus, besonders in den industrialisiertenGebieten (Johannesburg, nordrhode In Tanganyika, sischer ?Copper Belt", Katanga). Uganda und den wenig industrialisierten friiherenTer Franz. ritorien West- sowie Zentralafrikas und Brit. Westafrikas herrscht der A-Typus vor. Die beiden Typen miissen als polare Moglichkeiten afrikanischer Stadtentwicklung gesehen werden, zwischen denen und Ubergange vorkommen. Mischformen Manche Stadte, wie die Grofisiedlungen der Yoruba in SW Nigeria, entsprechen vollig dem A-Typus; andere, wie Johannesburg, Salisbury oder Nairobi, verkorpern den reinen B-Typus. Lagos ist eineMischform beider Mog lichkeiten, entwickelt sich aber heute im Sinne des B Typus. Ibadan, die grofiteNegerstadt Afrikas, erlebt als Metropole der Western Region Nigerias und Sitz einer Universitat eine gegenwartig stiirmische Ent wicklung in politischer, kultureller und industrieller Hinsicht, die iiber die einer Eingeborenenstadt des weit A-Typus wicklung kerung, bildung ? neue hinausgeht. Riickgang Stadtviertel Ansatze mit auf Einkommens-Basis, vatkapitalismus Yoruba-Landes ? einer solchen Ent der stadtischen Agrarbevol Einzelhausern, Klassen Industrialisierung, Pri sind auch in anderen Stadten des zu beobachten 5). und kleine Mitteilungen Berichte 2. Oberblick iiber die Yoruba-Literatur Die Grofisiedlungen der Yoruba ten uns ein besonders in SW-Nigeria bie eindrucksvolles Beispiel kanischer Eingeborenen-Urbanisation; jiingerer kanischer Zeit das westafri ameri englischer, ? vor Wissenschaftler Interesse verstarkte und nigerianischer allem Soziologen, Historiker und Geographen ? sich gezogen. Da dem Handel es sich um Agrarstadte mit auf erganzen handelt, denen wesent und Handwerk liche Voraussetzungen in sie haben und unserer Funktionen euro paischen Stadte fehlen,wird zu diskutieren sein, inwie weit und in welcher Hinsicht man den Terminus ? Stadt" sie anwenden kann oder ob man nennen sollte. Buchanan-Pugh auf ?Grofid6rfer" sie eher verglei chen sie in ihrer Landeskunde Nigerias6) mit den ?Stadtd6rfern" der Spanischen Meseta oder der Unga rischenTiefebene. Schon Frobenius, der 1910 die be riihmt gewordenen Terrakotten in Ife zutage quantitativen Haussa-Stadte Unterschiede hatte das Yoruba-Land Stadtgebiete Westafrikas strukturellen beiden anderen und ? forderte, als eines der drei grofien beschrieben7) und auf die zu den Nordnigerias, Niger stadte zwischen Timbuktu und Nyamina ? hinge wiesen: die Stadte imNigerbogen lagen inRuinen und nur 5?15 000 Menschen, die Haussa-Stadte seien monarchistisch-imperialistischen Netzbeziehungen im sudanischen Raum die Yoruba anheimgefallen, zahlten eigene Als Stadtgottheit. erster Bascom hat (gegen wartig Professor fiirAnthropologie an der Berkeley University of California), Ausmafi und Eigenart der Yoruba-Urbanisation eingehend gewiirdigt;8); seine Forschungen gehen auf intensives zweijahriges ?field work" in den Jahren 1937/38 (in Ife und Igana) und 1950/51 sowie weitere Kurzaufenthalte zuriick. In Mabo jiingerer Zeit sind Arbeiten von Mitchel9), gunje10), Bascom12) einem und Lloyd11) von Little Sociological Review zusammengefafit, son-Church ein herausgegebenen der Aufsatz von Sammelband der weiterer erschienen; die beiden letzteren sind in ?Urbanism inWest Africa" 13) einen auch Beitrag von Harri iiber die geographischen Gesichtspunkte westafrikanischer nannten Arbeiten Urbanisation befassen sich mit enthalt14). Die liberReligionsausiibung und religiose Gruppen (Mos lems, christlicheSekten, Heiden) in Ibadan verfafit21). Uber die Stellung und soziale Anpassung der Frau an das Stadtleben von Abeokuta hat Mary Bird in einer Dissertation fiirdieUniversitat Edinburgh gearbeitet22). Viele weitere Angaben mit reichemBildmaterial finden sich in den Jahrgangen der Zeitschrift ?Nigeria Maga zine": z. B. die Aufsatze von Beier iiberOshogbo23) und Erin24), eine kleinere Stadt beiEde, vonDodwell iiber iiber die Weberstadt Iseyin25), von Duckworth die fiir die alte, ErforschungNigerias be Badagry26), deutende ge allgemeinen Aspek ten und Problemen der Yoruba-Stadte; daneben lie vor. Welldon hat gen mehrere Einzeluntersuchungen eine Dissertation iiber Ilora, eine Kleinstadt der Oyo Provinz, geschrieben15), Schwab die Ergebnisse seiner Feldforschung inOshogbo wahrend der Jahre 1951/52 in mehreren Aufsatzen mitgeteilt16). Uber Ibadan haben Mabogunje 17),Mitchel18), Feilberg19) und Filesi20) in kiirzeren Zeitschriften-Beitragen berichtet; eine umfassende Monographie dieser in Afrika ein maligen Neger-Grofistadt ist noch nicht geschrieben worden und erscheintwegen der komplexen, dicht ge ? die drangten, undurchsichtigenWohnverhaltnisse ? zur Zeit nur Einwohnerzahl istnicht genau bekannt schwer moglich, zumindest fiir einen Nicht-Nige rianer*). Parrinder hat ein aufschlufireichesBiichlein von Prof. Barbour, dem *) (Nach privater Mitteilung Direktor des Geographical der Universitat Department ? ? von R. A. Akinola ist inzwischen 1963 eine Ibadan, Dissertation iiber Ibadan geschrieben worden.) von westlich Hafenstadt nyme Bericht iiberOkitipupa27), Stadt der Ondo-Provinz, und ?Nigeria's Autoren, 1955 Die Melting darunter in Ibadan ano der Lagos, eine kleine Yoruba der zur Hundertjahrs feier 1961 veroffentlichte Sammelaufsatz iiber Lagos, mit Beitragen verschiedener Pot", des Geographen Mabogunje28). u. a. ins Leben von Beier, Biobaku gerufene Zeitschrift ?Odu" widmet sich speziell der Kunst, Kultur, Geschichte und Gesellschaft der Yo ruba29) und enthalt weiteres Material iiber ihre friihe Urbanisation, etwa den Aufsatz von Lloyd iiber die Reste der alten Stadtmauer von Ijebu-Ode30). Infor mationsquellen sind auch die Zeitschriften ?Nigerian Field" (Lagos) und das ?Nigerian Geographical Jour nal", das seit 1957 in Ibadan erscheint31).Die genann ? ten Autoren Stadte seien am volkreichsten, und eine jede besitze ihre 209 Beier ? sondern Bascom, Mabogunje, Schwab, Lloyd, haben sichnicht nur aus geographischer Sieht, vor allem aus soziologischem, ethnologischem und kulturell-kiinstlerischem Interesse dem Studium der Yoruba gewidmet und viele weitere Aufsatze iiber alle moglichen Aspekte des Yoruba-Lebens publiziert; fiir die Yoruba-Urbanisation in geographischer Be trachtung sind vor allem jene Publikationen von Lloyd32), Bascom34), Schwab33), Mabogunje35) Delano 36)und Fadipe 37)wichtig, die sichmit der den Stadten zugrunde liegenden ?lineage structure" (Grofi familien- und Sippenstruktur) der Yoruba befassen. Lloyd hat auch mehrere Aufsatze iiberdie traditionelle Regierungsform der Yoruba-Stadte und ihreModi fikation in der Gegenwart38) geschrieben und denAuf stieg einer neuen okonomischen Mittelklasse39) be handelt. Mit der Ortsadministration Siidnigerias im allgemeinen beschaftigt sich eine Studie vonHarris 40); Perham wiirdigt die sozialen und politischen Verhalt nisse der Yoruba in seinerAbhandlung iiber die Ein geborenen-Verwaltung in zwei Gesamtnigerias Kapi teln41). Uber soziale Rangunterschiede in der klassi schen vorkolonialen Yoruba-Gesellschaft, die auf der ?lineage" basieren, macht Bascom am Beispiel Ife einigeMitteilungen42). Die neue Elite Nigerias, an der die Yoruba als altes Hochkultur- und begabtes Han delsvolk sowie durch langen Kontakt mit den Euro paern naturgemaft stark beteiligt sind, istGegenstand von H. und M. der Untersuchungen und Morton-Williams45). Smythe 43), Tanya Baker44) Zu dem angefiihrten soziologischen und geographi schen gesellt sich ein umfangreiches historisches,kunst historisches, archaologisches, wirtschaftliches bzw. wirt schaftsgeographisches und rechtliches Schrifttum, das sich vor allem mit den Problemen des komplizierten Landrechts (= family property) befafit. An der ge schichtiichenForschung sind die Nigerianer stark be teiligt; das bis heute klassische, einwenig mythologisch 210 Erdkunde Band XVIII gefarbteWerk iiberdie Geschichte derYoruba vallen.de te der Yoruba Rev. Johnson im Jahre 1897, eswurde aber erst 1921 gedruckt und in jiingsterZeit zur natio nalen Erbauung mehrfach wieder aufgelegt46). Burns verfafite die erste Gesamtgeschichte Nigerias 192947), und Hodgkin stellte 1960 eine historischeAnthologie mit aus Textausziigen arabischen und haussanischen Quellen (Kano-Chronik) sowie aus den Berichten der Forscher und Reisenden seit dem friihen 16. Jahrhun dert Niven zusammen48). schrieb eine kleine Ge schichte der Yoruba fiir den Schulgebrauch49) und Fage eine Geschichte der westafrikanischen Reiche50). Der nigerianischeHistoriker Biobaku beschaftigte sich vor allem mit der Geschichte der Egba im letzten Jahr hundert51); die Egba sind der westlichste Yoruba Stamm Nigerias an der Grenze zu Dahome. Abeokuta, fangreiche Studie iiber die nigerianischenKakao-Pf lan zer68) veroffentlicht, in der 187 Yoruba-Familien aus mittleren Stadten, Marktdorfern und Weilern des ?Cocoa Belt" der Provinzen Abeokuta, Ibadan, Ijebu, Ondo, Oyo und der ?Colony" von Lagos in wirt schaftlicher Hinsicht eingehend analysiert werden. und Alle nur moglichen Aspekte des Kakaoanbaus zur Sprache, An seiner Probleme kommen wertvolle und Betriebsgrofien, iiber Farm?cash crops" gaben und Markt ?food Einkommensverhaltnisse, crops", und Arbeitsstruktur Familienwesen, Landrecht, (Lohn arbeit, Arbeitsteilung), geschichtlicheEntwicklung u. a. werden gemacht, mit tabellierten Ergebnissen fiir die einzelnen Provinzen. In Erganzung hat Baldwin einen Aufsatz iiber die ?Vermarktung" des Kakaos69) und Gourou einen Artikel iiber die Kakao-Pflanzun gen und ihreAusbreitung70) vorgelegt. Einen Einblick in Sinn und Wesen des komplizierten Systems west afrikanischen Zwischenhandels mit seinen zahlreichen Mittelsmannern, das den Bediirfnissen der Einheimi schen so gut entspricht und daher trotz aller Kritik (Unterbeschaftigung der meisten Handler) unter den ist beriihmt geworden durch ihren ihreHauptstadt, heldenhaften, verzweifelten Abwehrkampf gegen zwei Attacken Dahomes und seiner beriichtigtenAmazonen Regimenter um die Mitte des 19. Jahrhunderts52); an der Schlacht von 1851 nahmen auf der Seite der Egba im Yoruba-Land teil bereits die ersten Missionare seit 1842 in Abeokuta). als notwendig erkannt Verhaltnissen (Freeman und Townsend gegenwartigen und Losi54) ist eine geschichtliche wird, gibt Bauer in seinem Buch iiber den westafri Von Ajisafe53) kanischen Handel71). Newbury hat den Einflufi des Darstellung Abeokutas, von Elgee55) und Akinyele56) eine solche Ibadans gegeben worden. In neuerer europaischen Handels und europaischer Verwaltung Zeit bemuhen sich auch die ?Obas" und ?Chiefs" auf das Yoruba-Land und das sudliche Dahome dar um eine Aufhellunig der Geschichte der von ihnen gestellt 72),Pedler gibt eineWirtschaftsgeographie des eine Studie iiber regierten Stadte; Chief Ojo, der Bada von Shaki, gesamten Westafrika73), Hawkins verfafite eine Geschichte Ilorins57), der heute in der diese Arbeiten den Strafienverkehr in Nigeria74); Northern Region gelegenen und von einem Emir steuern die modernen wirtschaftlichen Gesichtspunkte zur yorubischen Urbanisation bei. Altere Darstellun beherrschten Stadt, und eine allgemeine Abhandlung iiber den Ursprung der Yoruba58), ein Thema, mit gen iiber dieWirtschaft der Yoruba finden sich in den dem sich auch Biobaku befafit hat59). Schon 1936 Werken von Forde und Scott iiber die Eingeborenen seine bis heute giiltige Ge hatte Chief Egharevba iiber die wirtschaften Nigerias75) und von Forde schichteBenins 60),das als Stadt und Reich einAbleger Wechselbeziehungen zwischen Landschaft, Wirtschaft staat derYoruba war, aber eine eigene Entwicklung ein und Gesellschaft an ausgewahlten Beispielen verschie In enger Beziehung zur dener Volkergruppen76). schlug, geschrieben.Den Nigerianern geht es dabei be um Herkunft, oder Wander sonders Abstammung Agrarwirtschaft der Yoruba steht das Landrecht. In wege der behandelten Stammesgruppe oder Stadt der altafrikanischen Gesellschaft unter den Bedingun stets das Land griinder; fast jede Stadt hat ihre Griindungslegende, gen des Brandrodungs-Feldbaus gehorte Griinderfamilie oder -personlichkeit,der Ursprung der der Grofifamilie oder Sippe, deren Oberhaupt Land Yoruba stiicke an die Mitglieder nach Bedarf verteilte und (Agypten, Nubien, Sudan, Arabien?) wird immer wieder diskutiert. Mit den Yoruba-Gruppen ihnen auf Zeit zur Nutzung iiberliefi; die angebauten im benachbarten Dahome (ca. 170 000, als ?Nago" be Produkte, auch gepflanzte Fruchtbaume und Hiitten, haben sich Parrinder61), also alles, was sich auf dem Land befindet, gelten als zeichnet) und Togo okonomi Unter den modernen des Bauern. beschaftigt.Mercier hat Bertho62) und Mercier63) Eigentum West auch ein ethnodemographischesKartenwerk iiber ist es vor allem im schen Bedingungen (Kakaoanbau) afrika veroffentlicht64), dessen 5. Kartenblatt Togo, Umkreis der grofieren Stadte zur teilweisen Privati Dahome und Westnigeria einschliefit.Die historischen sierung von Land gekommen; oft wurde Land auch Bemiihungen werden unterstiitzt durch die kultur unrechtmafiig von Einzelpersonen veraufiert, obwohl historischen Forschungen Faggs, des Direktors des die ubrigen Sippenmitglieder nicht um ihre Zustim Museums von Jos (Bautschi-Plateau), und Willets, mung gefragt worden waren und daher noch Rechte die in Ife, Alt-Oyo und Ilesha archaologische Aus auf das verkaufte Land geltend machen konnten. So werden die nigerianischen Gerichte von Landprozessen grabungen durchfiihrten85). Bei der Rekonstruktion fruhererWanderwege und derHerkunftsforschung der iiberschwemmt,wobei das ?Native Law", das keinen Yoruba spielt auch das heutige rassischeBild eineRolle, Privatbesitz an Land anerkennt,mit dem English Law iiber das sichTalbot und Mulhall 66) sowieHersko abgestimmt werden mufi. Mit diesem schwierigen vits 67)geaufiert haben. Problem haben sich Cameron77), Ward Price78), Neben dem geschichtlichenkommt dem wirtschaft Rowling79), Meek80), der besonders durch seineWerke iiber die Stamme Nordnigerias bekannt geworden ist, lichenAspekt der Yoruba-Urbanisation, besonders fiir be die gegenwartige Entwicklung, grofie Bedeutung zu. Elias81), Coker82), Lloyd83) und Mabogunje84) Im Auftrage des ?Nigerian Cocoa Marketing Board" schaftigt; die grofie Zahl der Arbeiten lafit? auf das trotz Primat der Agrarwirtschaft bei den Yoruba 1956 eine um Baldwin und Dina haben Galletti, Berichte und kleine Mitteilungen 7 on *.** 6iy ^ *\^^ *\ ^sha,i y..y 211 J * . ?il^^^^^iV-X 100 '?'?1 km UIR H0#B Stadte von 5 000 bis 20 000 Einwohner in der Western Region / ft I V 000 r~G~?o_ 400000 300000 QStgrenze . 200000 rjer Yoruba 1/ ^^^^^ 50000 100000 in der Western 20000 Region Landschaftsgurtel Abb. 1: Verteilung (n. Mitchel und Grofie der Stadte 1961 u. Mabogunje *0* Port'*" ^\>--^r^ / Harcourt '""""^\. S I V3fc-^| \ """?]"" V-^/V 20000Einwohner uber QStadte 500 ojv; c^^^^h* Stammesnamen YORUBA IGB IR A-jt^8 -C 0 G B IR A ^^=\l in der Western 1962 auf Grund Region des Zensus Nigerias 1952). Einw. 212 Erdkunde Band XVIII ihrer grofien Stadte ? schliefien.Zusammen mit den ersten der Berichten Forscher und des Reisenden 19. Jahrhunderts, der englischen Konsuln und Gouver neure von Lagos, seit Mitte der Missionare des 19. Jahr den alteren hunderts und Werken ethnographischen von und Ajisafe88) Ellis85), Dennett86), Talbot87) ergibt sich eine stattliche und kaum mehr ubersehbare Fiille von Schrifttum iiber die Yoruba. Die Berichte des 19. Jahrhunderts von Clapperton (1829), der Ge briider Lander (1832), der Missionare Schon und Crowther (1842), Tucker (1853), Bowen (1857) und Hinderer iiber sowie (1872) den Campbell und Moloney den der Gouverneure und (1860), Burton (1863), Millson (1890) sind wertvolle Quellen, Stand der Reisen (1890) da sie Yoruba-Urbanisation damaligen Auskunft geben und Schatzungen iiber die Bevolke rungszahl Stadte einiger Die enthalten89). gegenwar tige Forschung wird vor allem von der University of aus Ibadan wo betrieben, der Nigerianer Akin Mabo gunje als Lecturer of Geography tatig ist und wohl demnachst die Professur fiirGeographie iibernehmen wird, wahrend Peter Lloyd als Soziologe am West African Institute of Social and Economic Research in Ibadan wirkt. Der beste deutsche Kenner der Yoruba istUlli Beier, der seit Jahren auf afrikanischeWeise unter den Yoruba im Department lebt und of Extra mural Studies der Universitat Ibadan die kiinstlerisch kulturellen scher Seite Frobenius dem dieses Belange haben allein vorhandenen sammenfassende vertritt. Volkes Von deut Mit wohnt. einer urbanen von Bevolkerung 2,77 Mil lionen stellten die Yoruba die Halfte der gesamten die ubrige Stadtbevolkerung (5,66 Mill.) Nigerias; Halfte verteilt sich auf die Haussa-Stadte (Kano, Zaria, Katsina, Sokoto), die Hafen (die Ibo in Lagos, Port Harcourt, Calabar), die Handelszentren (Onitsha am unterenNiger), dieBergbaustadte (Enugu, Jos) und 1931 lebten 78% der Verwaltungsorte (Kaduna). in Siedlungen iiber 2000 Einwohner; 1952 Yoruba konzentrierten sich 53,5 ?/oder Yoruba in Stadten iiber 5000 Einwohner, 31% der Yoruba in den 12 Stadten iiber 40 000 Einwohner, 22% in den sechs Stadten iiber 100 000 Einwohner; 20 andere Yoruba-Stadte zahlten mehr als 20 000 Bewohner. Die kleineren Stadte zwischen 5000 und 20 000 Einwohnern sind zwar am zahlreichsten (88), beherbergen aber nur 25% der yorubischen Stadtbevolkerung. Den gleichen An teil (26 ?/o)beherbergen Ibadan und Lagos zusammen, die restlichen 50?/o leben in den mittelgrofien Stadten. Der hohe Urbanisationsgrad im Yoruba-Land wird besonders deutlich, wenn man ihn mit den beiden an deren Regionen Nigerias vergleicht: in der Eastern = 14% der Region wurden 1,1Millionen Bevolkerung und in der Northern Region weniger als 2 Millionen = 9% der Bevolkerung als ?urban" angegeben. Noch 1931 waren neun der zehn grofiten Stadte Nigerias (Ausnahme: Kano) Yoruba-Stadte. halb des Yoruba-Landes 1952 allein Kano zahlte aufier iiber 100 000 in der Literatur alteren aufier v. Werder90) und Dittel91) auf zu Schrifttum fufiende, englischen ersterer aus Darstellungen gegeben, letzterer politisch-soziologischer, aus siedlungsgeogra phischer Sieht. Eine vollstandige Yoruba-Bibliographie mit alien alteren und jiingeren Publikationen kann hier nicht gegeben werden; es sei auf Band IV des vom International African Institute, London, herausge gebenen Ethnographic Survey ofAfrica verwiesen, den Forde ediert und verfafit hat92). Die 1962 erschienene Neuauflage enthalt eine auf den Stand von 1963 ge brachte Bibliographie. Nach privater Mitteilung von Bascom ?Navajos kanischen seien von die so etwa heute wie die d. h. unter ameri geworden, das ethnologisch und sozio Yoruba Afrika" Anthropologen: logisch ?meisterforschte"Volk Afrikas. 3. Ausmafi der Yoruba-Urbanisation Die folgenden Ausfiihrungen stutzen sich, soweit nicht besonders angegeben, vor allem auf die Arbeiten von Bascom, Lloyd, Schwab Mitchel, und Mabo gunje. Die Yoruba, deren Zahl inNigeria nach dem letzten Bevolkerungszensus von 195293) mit 5 046 799 Personen angegeben wird und heute die 6 Millionen iiberschritten haben diirfte, sind das am starksten ur banisierte Volk Afrikas. Ihre Stadte sind das Ergebnis ? ? einheimischer man kann sagen: autochthoner Tradition und nicht kolonialer Akkulturation. Der Be griff ?Stadt" wird hier zunachst nur quantitativ ge fafit: nach dem Zensus von 1952 wird jede Siedlung iiber 5000 Einwohner als Stadt bezeichnet. Auf dieser Basis wurden 136 Stadte in der Western Region auf gefiihrt mit einer Gesamtbevolkerung von 3 Millionen Menschen, das sind 47% der Gesamtbevolkerung Region. 120 dieser Stadte wurden von Yoruba der be Abb. vear 2: Die in West-Nigeria Vegetatiorisgiirtel aus ?Atlas of Nigeria", Lagos 1955). (n. Rose 1Mangrove-Zone, 3 Immergriiner 2 Siiftwasser-Sumpfwald, 4 Feuchtsavanne und halbimmergruner mit Wald Regenwald, 6 Kakao-An mit Galeriewaldern, inseln, 5 Feuchtsavanne Dina Baldwin bau-Gebiet (n. Galletti 1956), 7 Nord grenze des urspriinglichen Regenwaldes. Berichte und kleine Mitteilungen Einwohner; zu den 12 grofiten Stadten gehorten aufier denen der Yoruba Kano (130173), Onitsha (76 921) und Port Harcourt (71634). Die Ibo der Eastern Region sind an Zahl (5 483 660) den Yoruba ahnlich, doch hatte noch 1911 keine ihrer Stadte in den Pro vinzen Onitsha, Owerri, Rivers oder Ogoja eine Ein wohnerzahl von 10 000 erreicht.Den hohen Grad der Yoruba-Urbanisation reren Aufsatzen Davis und hat besonders An herausgestellt. erarbeiteten Casis Bascom Hand Urbanisations-Index94) kommt er zu dem Ergebnis, dafi die Yoruba urbanisiert die seien in meh von eines schwacher als Grofibritannien, Deutschland und aber starker als Kanada, Staaten, Vereinigten Frankreich, Schweden, Griechenland und Polen. Wir geben hier seine Tabelle aus dem Jahre 1955 95), die sich fiir die europaischen und amerikanischen Ver bezieht: gleichslander auf den Zeitraum 1930?1940 Uber Uber 78,8% Kanada (1941) Frankreich (1936) Polen (1931) Yoruba-Provinzen Fruchtbarkeitsnachlafi ist der Urbanisations-Index dicht weitaus besiedelten Yoruba-Land, volkerungsdichte und. Urbanisationsgrad Provinzen sogar Yoruba: in reziprokem Urbanisations- Verhaltnis 27,0% 23,1% 17,5% 14,8% 28,7 25,2 % 20,5 Ibadan 1?2jah Oyo-Provinz Ondo-Provinz Ijebu-Provinz Abeokuta-Provinz Ibadan-Provinz 31 46,1 41 25,4 54 19,5 57 14,7 141 59,8 Lagos-Colony_59__142 Gesamt-Yoruba 61 42,4 geringer wo 32,7% 29,8% den als Be in einigen stehen96) 23,0% 16,0% 15,8% 34,3 31,2 10,7% 17,4 die beiden Sonderf alle unter denYoruba-Stadten; trotz ihrer Provinzen (daran gleichen Urbanisationsgrades kann man den ?Sog" der Stadte auf ihrUmland ab lesen) ist ihrBevolkerungsaufbau sehr verschieden: in Lagos ist der Anteil zugewanderter, arbeitsfahiger Manner imAlter von 15?49 Jahren ohne Familie be sonders hoch, in Ibadan dagegen setzt sich die Bevol kerung wie in der weniger urbanisierten nordlichen Oyo-Provinz zur Halfte aus Kindern unter 14 Jahren zusammen, ein Zeichen fiir die traditionellere Lebens weise und Arbeitsstruktur (Feldbau, Handel, Hand werk) dieser Stadt. Die Bevolkerungspyramide nach dem Zensus von 1952 hat Feilberg fiir Ibadan mit geteilt98); Manner: 0?6 7?14 15?49 uber 50 Jahre ? ? ? Bevolkerungs _Index_dichte/qkm Urbanisations 000_Index 33,4% 29,8% in der durch nurmehr Uber 000_100 38,5% 37,5% erarbeitet ist am hochsten Uber 000_25 37,1% 33,1% rige Brachen, Abwanderung und Wanderarbeit); im weniger Nach Buchanan-Pugh 97) leben inder Ibadan-Divi sion 68%, in Oyo-Division 64%, in Ijebu-Division 40% der Bevolkerung in Stadten; in der Eastern Re gion hat die Onitsha-Provinz mit 23% den hochsten Anteil urbaner Bevolkerung. Ibadan und Lagos sind 65,9 46,1 42,3 39,3 37,4 hat auch den unterschiedlichen Urbanisa Urbanisations-Index noch 67 16,6 Durchsdinitt 45,2% 31,8% 28,8% 22,1% 15,3% Provinz und der Colony von Lagos, am niedrigsten in der Ilorin- und Kabba-Division, die bereits in der Northern Region liegen und nur teilweise von Yoruba bewohnt werden. Eine Abhangigkeit von der Bevolke rungsdichte besteht nicht; das wird besonders deutlich an einem Vergleich mit der Eastern Region. Das Ibo Land ist das am dichtesten besiedelte Gebiet Nigerias und gehort zusammen mit dem Umland Kanos und dem Lande der Tiv am Benue zu den drei bevolke rungspolitischen Notstandsgebieten Nigerias (Land mangel, 95 3,5 56 2,4 140 31,5 207 14,9 41 12,0 Calabar Ogoja Onitsha Owerri Rivers 63,1% 43,5% 40,1% 36,6% 29,6% und ihn in Beziehung zur Bevolkerungsdichte gesetzt. Der 13 2,5 73,6% 51,7% 47,6% 44,8% 45,9% % 22,8 einzelnen 24 7,6 Bamenda Cameroon 81,7% 57,4% 52,7% 53,5% 58,9% 43,0% 41,7% Schweden (1935) Griechenland (1937) der Bevolkerungs _Index_dichte/qkm Uber 000_5 _2 000_10 Grofibritannien (1931) Deutschland (1939) Vereinigte Staaten (1940) Yoruba (1952) Yoruba (1931) Bascom Urbanisations- Region: der Bevolkerung in Stadten bestimmter Grofienklasse und Urbanisations-Index fiir die Yoruba und ausgewahlte Vergleichslander 1955 und 1959) (nach Bascom Prozentsatz tionsgrad Eastern 213 81 682 49 475 86 664 19 233 34,5% 20,9% 36,5% 8,1% 237 054 100 % 78 252 44 054 81 694 18 142 35,2% 19,8% 36,8% 8,2% 222 142 100 % \ ^>4 / . 0/ /o Frauen: 0?6 7?14 15?49 uber 50 Jahre ? ? ? \ J n0//o' 214 Erdkunde Band XVIII Die Bevolkerung Ibadans ist zur Zeit nicht genau bekannt; die Schatzungen liegen zwischen V2 und 1 Million. 1952 wurden 459 000 Bewohner fiir die Stadt und 286 000 fiir das unmittelbare Umland an gegeben"), die oft in der Stadt eine Residenz unter halten und diese als ihre eigentlicheHeimat ansehen. 1957 wurden in einer groben Volkszahlung 550 000 Einwohner innerhalb der Stadt (d. h. der 29 km lan gen, altenWallgrabenanlage), weitere 300 000 fur die unmittelbare Umgebung geschatzt. 1957 wurden die Vorbereitungen zur Einschulung von 43 000 geschatz tenKindern getroffen, am Einschulungstermin waren es 81000!100) Bascom hat an Hand verfiigbarer Karten auch die Wohndichte fiir eine Reihe von Stadten berechnet101): sie betrug 1950 fiir Lagos Island 336 Personen pro Hektar, wobei die drei Stadtbezirke (wards) Dichten von 259/ha, 429/ha und 544/ha aufwiesen. Nach dem Stande von 1931 wurde fiirAbeokuta eine Dichte von 167/ha er 22/ha, fiir Oyo 54/ha, fiir Ogbomosho rechnet.Gegeniiber Abeokuta weist Ogbomosho eine doppelte absolute Bevolkerung und eine achtfache Wohndichte auf, obwohl es territorial kleiner er scheint.Mitchel102) gibt nach dem Stande von 1952 fiir die Eingeborenen-Stadt von Ibadan 375/ha, fiir Ogbomosho 300/ha, Ilora 273/ha, fiir Fiditi 253/ha, fiirOyo 200/ha und fiirAbeokuta 88/ha an; die Zif fern erscheinen vergleichsweise hoch gegeniiber den Werten Bascoms, sind aber nur auf die bebaute Flache der Stadt bezogen, wahrend innerhalb der alten, ver fallenen Stadtmauern grofiereFlachen heute unbebaut und unbewohnt sind. Lloyd103) beziffert die Wohn dichte im Innern von Iwo auf 200/ha; als Durchschnitt fiir die Yoruba-Stadte (Ibadan und Lagos ausgenom men) wird eineWohndichte von 175?200/ha fiir die bebaute Flache der Eingeborenen-Stadt angegeben. Die friihestenSchatzungen liegen fiirAbeokuta vor, das 1842 (12 Jahre nach seinerGriindung) von Free man auf 45 000, 1843 von Townsend auf 50 000 Ein wohner geschatzt wurde; Irving gibt 1852 100 000 Bewohner an. Das rapide Wachstum der Stadte in den letzten 50 Jahren? Oshogbo verdoppelt, Ife und Ibadan verdreifacht, Lagos seit 1901 versechsfacht? beruht zum grofitenTeil auf natiirlicherBevolkerungs vermehrung; nur nach Lagos, Ibadan und Oshogbo hat nach Mabogunje Schatzungen verschiedener Reisender wie nachweisen, die folgende Obersicht von Bascom104) deutlichmacht: von Zuwanderung aus Yoruba Fiir haben. die nicht-yorubischen Stadte Abomey, Whydah und Allada inDahome, fiir Kumasi und Salaga inGhana sowie einige andere lie gen im 18. und 19. Jahrhundert stark abweichende Schatzungen zahlreicher Reisender vor, die sich im 000 Einwohnern, vornehmlich Bereich von 7000?100 zwischen 20 000 und 40 000, bewegen. Clapperton und Lander, die 1825 auf ihremMarsch von Badagry nach Sokoto als erste das Yoruba-Land durchquer ten106),und die Gebruder Lander, die 1830 von Ba dagry nordwarts zum Niger zogen und den Flufi als erste bis zur Mundung hinabfuhren107), beschrieben Stadte zahlreiche als ?extensive, and capacious popu lous" und schatzten eine Reihe auf 10 000?20 000 Einwohner, die teilweise noch heute identifizierbar sind (Shaki, Ilaro, Ilorin, Igboho, Kishi); andere wur den durch die yorubischen Stammeskriege des 19. Jahr hunderts eine Die Urbanisation der Yoruba lafit sich seitwenig stens der Mitte des 19. Jahrhunderts an Hand von bestanden paern oder 4. Geschichtliche Entwicklung der Yoruba-Stadte eine dem Hinterland stattgefunden, denn alle drei Stadte liegen an der Bahnlinie (1901 von Lagos bis Ibadan) und haben eine guteHandelslage. Bascom hat in seiner Arbeit iiber die Urbanisation als traditionelle afrika nische Siedlungs- und Lebensform105) die Berichte von Reisenden des 17. und 18. Jahrhunderts gesammelt und eindeutig bewiesen, dafi grofie Stadte an der Guinea Kiiste schon lange vor dem Kontakt mit den Euro mit ?city" nannte Clapperton ausgeloscht. die Katunga, des Hauptstadt 10 Stadttoren und das alte Oyo Yoruba-Reiches, einer Umwallung von 15 englischenMeilen. Ijebu-Ode jenseits der La gos-Lagune erscheint seit den letzten 450 Jahren als Geebuu, Jabu immerwieder inKarten und portugie sischenQuellen als ?grofie Stadt" 108),desgleichen Be nin, das bereits 1668 von Dapper als eine Stadt mit 30 geraden Strafien von je 120 Fufi Breite beschrieben iiber 40 000 Einwohner Yoruba-Stadte (nachBascom 1955 und 1959) 1952 Zensus 1931 1921 von: 1911 Schatzungen 1860 1890 Millson Ibadan Lagos Ogbomosho Oshogbo Ife Iwo Abeokuta Oyo Ilesha Iseyin Ede Ilorin 459 196 267 407 139 535 122 728 387 133 126 108 86 744 49 599 238 094 99 690 84 860 51 418 110 790 24 170 22 184 100 006 84 451 72 133 72 029 49 680 44 808 40 994 175 000 73 766 80 000 59 821 36 231 57 191 45 763 48 733 53 588 28 941 40 356 60 000 51 255 45 438 36 805 52 392 47 590 28 601 48 360 38 668 33 262 26 577 36 342 21 892 ? ? Moloney von: 1860 Campbell & Delany 1856 Bowen 70 000 20 000 25 000 ? 1853 Tucker 60 000 ? 45 000 ? 200 000 ? 60 000 35 000?40 000 150 000 86 559 60 000 60 000 150 000 30 000 50 000 ? 60 000 ? 40 000 60 000 100 000 80 000 75 000 110 000 75 000 20 000 60 000 25 000 ? 80 000 ? 40 000?60 000 30 000?40 000 ? ? 20 000 50 000 100 000 20 000 ? 100 000 20 000 20 000 70 000 70 000 ? ? ? ? ? ? ? ? 40 000 ? ? ? ? ? ? Berichte und kleine Mitteilungen wurde109). Es ist hier nichtmoglich, alle von Bascom gesammelten Belege fiir diese friihe westafrikanische 215 Emirate umgewandelt hatte), zuriick, der 1825 den englischen Forscher Clapperton empfangen hatte: ?The inhabitants of Yarba, it is supposed, originated Die Geschichte der yorubischen Stadte ist nicht zu from the remnants of the children of Canaan, who trennen von der Geschichte ihrer Kultur und ihres were of the tribe of Nimrod. The cause of their establishment inWest Africa was, as it is stated, in Reiches. Nach Westermann ?ist das Land der Yoruba ahnlichwie Benin und die Goldkiiste ein aufierstesAb consequence of their being driven by Ya-rooba} son of Khatan, out of Arabia westwards between Egypt flufigebietder altmediterranen wie der neusudanischen and Abyssinia. From that spot they advanced into the Kulturstrome, die hier tief in das Gebiet der Wald interior of Africa, till they reached Yarba, where they neger bis an die Kiiste gelangt sind und in aufier ordentlicherWeise das einheimischeDasein befruchtet fixed their residence. On theirway they left in every haben. Sowohl wirtschaftliches wie staatliches Leben place they stopped at a tribe of their own people. Thus it is supposed that all the tribes of the Sudan who als auch kiinstlerische Betatigung haben in diesen in inhabit themountains are originated from them115)." anderer Hinsicht barbarisch gebliebenen Landern, zu Auch Johnson in seinerGeschichte der Yoruba spricht in eingeschranktem denen Sinn auch Dahome gehort, von einerHerkunft des Volkes aus dem vorislamischen eine hohe Entwicklung erlebt110)." Alle Yoruba und alle ihre Stadte leiten ihreHerkunft von He Ife her, Arabien116). Um das Jahr 1000 n. Chr. vollzog sich die Sezes das nach Biobaku zwischen dem 7. und 10. Jahrhun sion der weltlichen von der geistlichenMacht: 160 km dert n. Chr. an der Stelle eines schon vorher bestehen nordlich von Ife wurde Oyo oder Katunga gegrundet, den, alten Kultplatzes gegriindet wurde. Frobenius die Hauptstadt des Yoruba-Reiches, das um 1750 an eine alte, maritim hatte mittel Kultur gewanderte seine grofiteAusdehnung erreichte und die Nachbar meerischer Herkunft mit etruskischem Einschlag ge staaten Dahome, Nupe und Borgu glaubt und verweist auf die Fahrt des Karthagers tributpflichtigge macht hatte. Das alte Oyo-Reich lag in der Feucht Hanno um 500 v. Chr., die ihnmit 60 Fiinfzigrude rern und 30 000 Mannern und Frauen vermutlich bis savanne, die in diesem Teil Guineas sehr nah an die Kiiste es war ein Binnenstaat zum Kamerunberg gefiihrt hat. Ihren eigenen Legen und gehorte heranreicht; zu den sieben Haussa-Staaten" den und aller wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit sog. ?unechten (banza nach (Verfolgung von Kulturlinien) wird heute allge bokwoi). Nur die Stadt und das Reich Benin, ein Ab mein eine Herkunft aus NO an der Yoruba-Kultur leger der Yoruba, war einWaldstaat, kreisformig in den Regen wald hineingerodet. Ende des 18. Jahr war das alte genommen. Moglicherweise Negerreich hunderts begann der Zerfall der Zentralmacht von von Meroe, das seit 800 v. Chr. in der grofienNil schleife (150 km unterhalb von Khartoum) bestand, Oyo, und die Yoruba splitterten sich in einzelne Stam der Ausgangspunkt. Nach Talbot U1) vollzog sich die messtaaten auf (Oyo, Egba, Ife, Ijesha, Ijebu, Ekiti, Ondo, Owu). Das ganze 19. Jahrhundert ist eine Zeit Einwanderung der Yoruba inWellen seit dem 2. Jahr v. Chr. aus tausend als kultur politischer Wirren, Kriege und Verwiistungen. Nach letzte, Oberagypten; Hambly117) wirkten vor allem vier Faktoren an der tragende Schicht kam der Stamm der Oyo im Zeit raum von n. Chr. 700?1000 ins Land. Die Yoruba Disintegration des Yoruba-Reiches mit: 1.Die Kriege mit dem westlichen Nachbarn Dahome. Kultur geht nach v. Werder112) auf eine ethnische 2. Die der Yoruba-Stamme untereinan Mischung zuriick, deren einer Teil autochthon und Biirgerkriege der. deren anderer urspriinglich nicht-negerisch (weifiafri 3.Die Bedrohung von Norden her durch die Reiter kanisch, hamitisch) war: im anthropologischen Bild sind verschiedene heere der Haussa rassische Strata und Fulbe, die im Zuge ihrer nicht mehr feststell ?Jihad", des Heiligen Krieges, damals an die Kiiste bar, obwohl man viele hellhautigere, vom Typ des vorstofien wollten. abweichende Indivi guineensischenWaldlandnegers 4. Der Kontakt mit den Europaern, die Sklaven for duen antrifft.An Hand der beriihmten Terrakotten derNok-Kultur, die man 1931 und 1944 in den Zinn den Kustenstammen Feuerwaffen derten, lieferten und so indirekt die Sklavenkriege ? gruben des Jos-Plateaus (friiher:Bautschi-Plateau) ge regelmafiige unter den Nachbarstammen funden und auf die Zeit von 900 v. Chr. bis 200 n. Chr. in jeder Raubziige ? datiert hat, haben Fagg und Willet Trockenzeit! anheizten. versucht, eine Etwa V2 Million Menschen wurden im 19. Verbindung zwischen der Ife- und Nok-Kultur her Jahr zustellen und denWanderweg der Yoruba zu belegen, hundert getotet, ungezahlte in die Sklaverei verkauft, obwohl zwischen Ife und Nok eine Liicke von wenig viele Stadte zerstort wurden und verschwanden vom stens 800 Jahren klafft. Als Bindeglied kommt in die Erdboden (Lehmbauweise!), andere wuchsen neu und sem Zusammenhang auch das hochkulturelle Volk der schnell empor, bedeutende Stadte schrumpftenzu un Nupe nordlich derYoruba inBetracht, iiber dasNadel bedeutenden Flecken kleinere zusammen, vergrofier seine grofie Monographic geschrieben hat113). Nach ten sichdurch Zuwanderer gewaltig. 1825 wurde Owu, Beier vollzog sich die Einwanderung der Yoruba vor eine alte Egbastadt 50 km ostlich von Ibadan, vollig etwa 40 Generationen, vor und uberall zerstort; 1862 fiel Ijaye, das von verschiedenen Rei Erreichung von Ife (auch inNupe) wurden zu senden auf 35 000?80 000 Einwohner Splittergruppen geschatzt riickgelassen114).Diese Auffassung geht auf den ge wurde, dem Angriff der Ibadaner zum Opfer. Alt lehrten Sultan Muhammad von Bello einen Sokoto, Oyo (Katunga) wurde 1830 von den Bewohnern auf Sohn Othman dan Fodios (des fulbischenGlaubens gegeben und 1837 von den Fulbe zerstort118); das eiferers, der 1802 die Jihad, den Heiligen Krieg, aus neue, heutige Oyo wurde 100 km weiter sudlich neu gerufen, 1810 die Haussa-Staaten usurpiert und in gegrundet. Ilorin fiel durch Verrat haussanischer Urbanisation im einzelnen anzufiihren. 216 Erdkunde Band XVIII Sklaven und eines zugewanderten fulbischenMallam (Korangelehrter) an die Fulbe und ist seitdem ein Teil derNorthern Region unter derHerrschaft eines Emirs. Zur Zeit der Gebriider Lander (1830) war es die starksteStadt imYoruba-Land und wurde auf 100 000 Bewohner geschatzt (1952: 41 000). Tausende von Yoruba flohen damals vor den Attacken der fulbischen Reiterheere nach Siiden, wo sie die bisher kleineren Stadte am Rande des Regenwaldes ? Ife, Iwo, Os ? hogbo, Ogbomosho machtig anschwellen liefien. In den Regenwald konnten die Fulbe wegen der Tsetse nicht eindringen und wurden 1845 beim dritten An griff imWald von Oshogbo von den Ibadanern ab geschlagen. In diese Jahre fallt das Aufbliihen Iba dans, das sich seit den 20er und 30er Jahren des 19. Jahrhunderts aus einem Militarlager wahrend des und den versprengten Re Owu-Krieges (1821?25) sten, Maraudeuren und vieler Fliichtlingen Yoruba Stamme rapide entwickelte. Es war bald die starkste Militarmacht imLande. Noch Frobenius hatte irrtiim lich angenommen, dafi es eine alte Stadt sei.Die Egba, die vorher im Raum Ibadan gelebt hatten (Ibadan war urspiinglich ein kleines Egba-Dorf), sammelten sich inAbeokuta (?Unter dem Felsen") am Fufie eines 1830 das Inselbergs, aus den versprengten Resten von kann man 140 (nach anderen Quellen 153) Dorfern erwuchs.Die 4orfliche Struktur Abeokutas manifestiert sich bis heute in den entsprechenden Bezirken (wards) der Stadt und der egalitar-demokratischen Regierungsform (Johnson: ?Egbas have no king, all of them act like a king"). Nach Lloyd 119) lassen sichdaher die Yoruba Stadte in zwei Gruppen gliedern: 1.Die Hauptstadte der alten Stammeskonigreiche wie Ijebu-Ode, Ode Ondo, He Ife, Ilesha, Ketu (in Dahome) und Alt-Oyo vor seiner Zerstorung, die schonvor dem 19. Jahrhundert 15 000?50 000 Ein zahlten. wohner diese Gruppe Nach Mabogunje120) iiberdies in ?metropolitan" und ?out ihnen abhan und von also zentrale lying towns", von Kolonieoder Satelliten-Stadte unterteilen, gige erstere meist 30 000, letztere als denen weniger weniger als 5000 Einwohner zahlten. 2. Die durch die Fliichtlinge von Norden im 19. Jahr hundert angeschwollenen Stadte amWaldrand (Ife, Oshogbo, Ogbomosho, Iwo) und die neu entstehen den Stadte Ilorin, Ibadan, Neu-Oyo und Abeokuta. Auch diese Stadte besafien z. T. abhangige Satelliten Orte; so beherrschte das machtige Ibadan um 1893 90 kleinere Tributarstadte und -dorfer. Unter Der schied zur ersten Gruppe zeigt sich vor allem in der politischen Struktur der Stadte: wahrend die alten Stadte nach einen Bascom Metro gewissen polen-Charakter besafien und durch ein sakral sank tioniertes Gotteskonigtum (Obas) regiert wurden, das bis heute fortlebt, werden grofie Stadte wie Ibadan und Ogbomosho noch heute wie das kleinste Dorf von einem ?Bale" dem regiert, altesten Nach kommen des Siedlungsgriinders inmannlicher Linie. In den Wirren des 19. Jahrhunderts liegt eine der Ursachen vorher die der Yoruba-Urbanisation, bestanden in der Anlage hatte, zwar aber schon erst jetzt durch aufiere Bedrohung ein so grofies Ausmafi an nahm. Harrison-Church121) bezeichnet. Urbanization" hat Der sie aufiere als Druck ?Defence zwang die sich Bevolkerung, aus zusammen Schutzmotiven zuballen. Tagsiiber oder in der meist kampflosen Regenzeit arbeiteten die Bauern auf ihren oft weit entfernten Feldern (1851 in einem 8 km-Radius um Ibadan), nachts oder in der Trockenzeit zogen sie sich hinter die schiitzendenMauern der Stadt zuriick.Mit wir konnen Mitchel122) in der Entwicklung Phasen in Zusammenfassung der Yoruba-Stadte scheiden, die den vier von Hambly Perioden herausgestellten vier unter und Johnson123) ent der Yoruba-Geschichte sprechen: 1.Die Griindung der Stadt, oft aus dem Lager einer Jagerhorde (die Reste des alten afrikanischen Step sind nach penjagertums Buchanan-Pugh moglicher weise noch auf dem Jos-Plateau nachweisbar), und von erste Wachstum durch Urbarmachung land, naturliches Bevolkerungswachstum, lage durch Tauschhandels-Beziehungen: das Farm guteMarkt z. B. Shaki, Iseyin, Ilora, Fiditi. Die Geschichte dieser Zeit ist mythologisch gefarbt (?fact and fable") und beruht auf oraler Tradition. 2. Eine Phase der Konsolidierung zur Zeit des alten Oyo-Reiches, als einige Stadte (Oyo, Ife, Ilesha) von Hauptstadte ?metropolitaren" Konigreichen Charakter wurden und einen annahmen. In dieser Zeit wurden einige Stadte ? das trifftbesonders fiir die Ableger-Siedlungen Benins in Kustennahe ? dadurch zu, z. B. Lagos zwischen 1400 und 1450 gegrundet, dafiHeerfuhrer auf einem Kriegszug als Geschlagene nicht lebend in die Heimatstadt zuriick kehren durften und die Neugriindung einer Siedlung oft dem Selbsttod vorzogen. 3. Die Zeit des Burgerkriegs, der Fulbe-Invasion und des Zerfalls der zentralen Autoritat von Oyo im 19. Jahrhundert; das Oberleben hing jetzt von den Bevolkerungs Verteidigungsanstrengungen grofier Neue Stadte Urbanization". ab: ^Defence ballungen aus Kriegslagern, entweder altere gingen entstanden an. unter oder schwollen betrachtlich 4. Die Zeit der BritischenAdministration seit dem von den Englandern vermittelten Friedensschlufi von 1893; Schutzmafinahmen wurden jetzt uberflussig und die Stadtmauern geographischer Lage verfielen. vieler Trotz ungunstiger ? nach Yoruba-Stadte Johnson hatten die Yoruba weder vor dem 19. und erst recht nicht wahrend des 19. Jahrhunderts auf die naturlichen Gegebenheiten bei der Wahl eines ? Siedlungsplatzes Rucksicht wurden genommen nur einige kleinere Orte an giinstigere Stellen ver legt, z. B. Old Idanre am Fufie des machtigen, etwa 1000 m hohen Inselbergs Orosun nach New Idanre (Ondo-Provinz). Neue Stadte entstanden nichtmehr imYoruba-Land, weder einheimische noch koloniale; allerdings erlebten viele Stadte nunmehr ein stiir misches Wachstum. Lagos vermehrte seine Bevol kerungszahl in einem halben Jahrhundertvon 42 000 (1901) auf 250 000 (1950)124). 5.Morphologie der Yoruba-Stadt Die morphologischen Grenzen der eingeborenen Yoruba-Stadt waren durch Schutzwalle und Graben genau gekennzeichnet; diese Umwallung bestand schon vor den Stammeskriegen des 19. Jahrhunderts (z. B. in Berichte und kleine Mitteilungen Ife und Ilesha), die eine erhohte, standige Verteidi ringe nachgewiesen125), Bambus anzutreffen, Im machten. gungsbereitschaft notwendig Fagg und Willet haben die deren Ife alten Mauer mehrerer 1837 erbaut Spuren jiingster wurde, wahrend die alteren Reste nicht datiert werden konnten. Goodwin hat auf den Wert der Luftbild interpretation bei der Auffindung alter Stadtbefesti gungen hingewiesen126), da die alten Wallgraben die Feuchtigkeit langer festhalten und daher als Ried-Ban der imLuftphoto erscheinen; auf denWallen sei haufig aus auch Abwehrzaune da Bam 217 Uniformitat des Stadtplans; nach Beier134) war das Weichbild der Stadte friiher starker zentral organi siert und geplant. Den Mittelpunkt bildete der Palast (Afin) des Oba oder ?Bale" (Stadtgriinder oder dessen Nachkomme in mannlicher Linie), der sich von den ubrigen Gehoften nur in der Grofie unterschied. Clap perton hat 1825 den Palast des Alafin von Oyo, Fro benius 1911 den des Oni von Ife beschrieben.Vor dem der ?Palast" liegt gewohnlich der Hauptmarktplatz Stadt, von dem aus die Hauptstrafien, oft 10 m breit, nach alien zu Richtungen den ausstrahlen. Stadttoren busdickicht gezogen wurden, von denen einige Sprofi linge Wurzeln schlugen. Besonders auf heutigen sei der Verlauf der alten Befestigun Kakao-Feldern Mabogunje gibt in seiner Arbeit die Stadtplane von Ile-Ife und Ilesha135). Nach der Kritik von Mor gan136) sind diese Stadte jedoch im 19. Jahrhundert hat fiirLjebu-Ode eine alte Mauer nachgewiesen, die nicht nur die Stadt, sondern das ganze Konigreich um schlofi,mit 130 km Lange etwa 1050 qkm einschlofi spiel des alten Yoruba-Stadtplans empfiehlt er die winkligen Gafichen derWeberstadt Iseyin. Aufier dem Afin des Herrschers besteht die ursprunglicheYoruba Stadt aus den klassischen Impluvial-Gehoften (com pounds), die durch ein labyrinthischesNetz gewunde ner Fufipfade erreichbar sind. Jedes ?compound" ist gen an den Oberflachenformen von und gut zu Autoren portugiesischen erkennen. schon Lloyd des Anfang 16. Jahrhunderts erwahnt wurde127). Nur in Ijebu Ode und Abeokuta sind heute noch Reste der alten Stadtmauer erhalten, in Ketu (Dahome) ein grofies Die Stadttor128). waren Mauern 2 m etwa und hoch der aufiere Graben 2 m breit; ihrVerteidigungswert war gering, wie Abeokuta in seinem Abwehrkampf gegen Dahome erfahrenmufite; Burton aufierte sich sarkastisch iiber die ?celebrated defences" dieser Stadt129). Die Yoruba-Walle halten keinen Vergleich mit denen der Haussastadte wie Kano oder aus. Zaria Jenseits des Mauerringes liefiman oft einen Streifen den Igbo He, stehen, zum ungerodeten Waldes, Schutz gegen feindliche Reiterangriffe130). Manche Stadte (z. B. Shaki im nordlichen Yoruba-Land) be safien zwei Mauerringe, zwischen denen das Land im Falle einer Belagerung kultiviert werden konnte; so hatte Owu, die zerstorte Egba-Stadt ostlich Ibadans (Reste ihrer Bevolkerung in Abeokuta), nach John son vor ihrer Zerstorung 1825 eine Belagerung von 5 Jahren ausgehalten. Jede Yoruba-Stadt hatte wenig stens vier von Zollnern bewachte an Tore, denen von den Marktbesuchern Abgaben zu entrichtenwaren; die Zollner unterstanden den Hauptlingen der ihrem Mauerteil Stadtviertel. anliegenden Die Tore wiesen die Richtungen zu den benachbarten Stadten; Ibadan hatte ein Iwo-, Abeokuta-, und Oyo- Iddo-(Lagos-) Tor. Wuchs eine Stadt in die Breite, wurde eine neue Mauer gezogen. In Ibadan wurden die Reste von drei Stadtmauern festgestellt (die letzte 1850 erbaut), deren aufierer Umfang 30 km betrug. Heute ist der Raum zwischen ringen den vieler nicht mehr aufieren, Yoruba-Stadte nicht 1908 war nach Mitchel131) in Ibadan mauernlandes streuten Wohnhausern sichtbaren ganz Mauer ausgenutzt. weitere Heute 14% mit sind 45 % ver be baut und die Stadt iiberwachst ihre alten Mauern nach Westen. Neue Eingeborenen-Viertel aufierhalb der alten Befestigungen sind nach Lloyd nur in wenigen Stadten (Ibadan, Ijebu-Ode, Ondo) entstanden. Der Agrarstruktur der Stadte entsprechend, hatte man friiherwohl immer freies Ackerland, zumindest die Hausgarten und Fruchtbaumhaine, in den Stadtplan einbezogen. Nach Frobenius 132) und Johnson133) herrschte innerhalb der Mauern aller Yoruba-Stadte eine grofie und wiederaufgebaut sichtbarer worden; einer Ausdruck ?lineage" 20?2000 die nach Mitchel137) family", als besseres Bei oder ?extended um Personen fassen kann, im Durchschnitt wohl 100?200. Fiir (122 698) gibt Schwab 580 Gehofte von Oshogbo 15?500 Personen an138), die in einem Radius von 3 km um den Zentralmarkt angelegt sind. Fiir Iwo (100 006) gibt Lloyd eine Zahl von 500 compounds mit durchschnittlich200 Bewohnern an139); die Stadt zahlt 200 lineages, von denen einige iiber 1000 Mit glieder zahlen und die Linie des Konigs mit 10 000 Angehorigen die grofite ist. In Ilora (26 122) in der 138 Gehofte gezahlt; Oyo-Provinz hat Welldon140) fiir kleinere Orte gibt Lloyd weniger als 30, oft nur 6?10 lineages valent in an141). Die von Eingeborenen-Stadt Ibadan besteht aus 2000 compounds bzw. deren Aqui der modernen Einzelhaus-Bauweise. Eine lineage oder deren Segmente kann mehrere Gehofte bewohnen. Eine Anzahl von compounds gruppiert sich zu einem Stadtbezirk (ward) unter einem ?town chief".Nach Mitchel142) besitzt Shaki 41, Iseyin bei doppelter Bevolkerungszahl nur 26 solcher Viertel; Ibadan hat 65 traditionelle Bezirke, ?undefined and undefinable". ? spriinglich? noch heute Jede Yoruba-Stadt bestand also ur und in den entlegeneren Landesteilen aus mehreren Hundert solcher Gehofte auf genealogischer Grundlage, die sich um einen zen tralenMarkt und den Palast des Herrschers in regel loser Weise Das nur 23 ?/odes Zwischen bebaut, besetzt. zerstort gruppierten. Yoruba-Gehoft ist ein quadratischer, umschlos sener Platz, der von vier Giebeldachhiitten eingefafit wird, wie sie im Guinea-Waldland gegeniiber den Rundhiitten der Sudan-Savanne vorherrschen. Nach aufien wird das Vierseitgehoft durch eine 2 m hohe cm starke Mauer abgeschlossen; die der und 20?30 Strafie oder dem Fufipfad zugekehrte Langhiitte lafit in ihrerMitte einen torartigen Eingang offen. Jede der vierHiitten ist inmehrere rechteckigeoder quadra tische, fensterloseRaume unterteilt, die derNachtruhe und der Vorratshaltung dienen; ihnen ist nach dem Innenhof zu, von dem sie allein zuganglich sind und auf dem sich das tagliche Leben der Bewohner ab spielt, eine iiberdachte Veranda vorgebaut. Als Bau material fanden allein Lehm, Stroh und Holz Ver 218 Erdkunde Band XVIII von die Verwendung wendung; verrat Lehm den suda nischen Einflufi (das alte Oyo-Reich lag ja in der Feuchtsavanne), der bis zu den Ibo und Ibibio der Eastern Region in Abschwachung spiirbar ist143).Die Lehmmauern durch wurden iiberstehende vor den Fagg starken Regen geschutzt. Strohdacher art Nach waren Goodwin145) Die Tongefafie gepflastert. etwa 5 qkm der zu kleinen Schei waren ben inGrofie eines Zwei-Schilling-Stiickes (0 2,5 cm) zu der Topfe die Rander worden, man Fisch hatte eines nach Art Stricken; etwa 4666 Scherben wobei gratenmusters gepflastert, zerbrochen sorgsam kleinen und 3110 Randstiicke pro Quadratmeter verwendet wurden. Der Handel spielte sich in den vorkolonialen allein auf den Marktplatzen ab; es Yoruba-Stadten gab noch keine Buden und Laden an den Strafien, so aufierhalb der dafi die damaligen Yoruba-Stadte einen Markte stillen, verschwiegenen, wenig differen zierten Anblick boten. Stone hat uns seine Eindriicke der Yoruba-Stadte des 19. Jahrhundertsmitgeteilt146): ?African towns have no public buildings except shabby little temples and Ogboni147) houses so rude in ap pearance monuments as governors and etc. no attract to are attention. The unknown. Architecture, house of the king differs from the others only in size .. . the houses of other are nobles in the same unimpos ing style as those of the common people." Diese Be schreibung trifftnach Lloyd heute nur noch fiir die kleineren zu. und Dorfer Stadte 3 (nebenstehend): Ibadans nach Be Die Stadtviertel und Funktion. volkerung 4 die Lage bezeichnen der Abb. (Die gerissenen Rechtecke und 5.) Abb. HBB ^ Alteste Bevolkerung Stadtviertel wiegend ||mmm Bevolkerung Yoruba Yoruba und Ibo, Ibibio) und I! 111IISeit 1946 besonders (cor in einem (zwei Nach verwandt148). Lehmziegel hitzegetrocknete noch abseits kaum noch das der Hauptstrafien alte er compound halten hat. Nach Bascom150) gab es schon 1938 in Ife Hiitten. strohgedeckte be Mabogunje151) nennt einige der wenigen erhaltenen Gehofte in Iba dan und gibt einige Bilder. Marris hat selbst in Lagos 1958/59 noch zwei alte Gehofte mit 38 bzw. 19 Be wohnern die entdeckt152), Generationen mehreren von derselben bewohnt seit ?lineage" Mabogunje werden. hat am Beispiel Ibadan gezeigt153), wie sich zunachst die vier Langshutten des Gehoftes inEinzelbauten auf splitternund schliefilichdurch natiiriiche Bevolkerungs auch vermehrung Innenhof der aus neue Hauser durch gefiilltwird. Die neuenWohnstatten beherbergen nicht mehr den geschlossenen nere Familieneinheiten seine Frau oder sondern Sippenverband, Frauen, (Elementarfamilien: seine Kinder und In Karte und Legende mufi Berichtigung: versitat" heifien. ?Universitatskliniken" 1:12 500 von Ibadan Stadtplan (Quellen: 1962 u. Mitchel Mabogunje 1961). "Easterners''(Edo, Wald- der alten klei ein Mann, einige An es statt ?Uni 1960 sowie Funktionen Stadtmauer Reservations" oder Versuchspfianzung Yoruba und Vorstadt Westliche ' ' p^v] (Libanesen, "Asiatisches" Handlerviertel einige Afrikaner und Europaer) irTTTTni Modernes Geschafts- Bahngelande und Bankviertel Syrer, Inder, einschliefilich (Lagerhauser) Urhobo, Gehort zum Teil zur Westlichen fur Regierungsbeamte) weicht Lloyd werden heute nur noch die Stadte nordlich von Oyo (z. B. Shaki) im alten Gehoftstil weitergebaut149), wahrend imKakao-Gebiet das Stadtbild weitgehend durch die neuen Hauser bestimmt wird und sich nur CL seit etwa der JahrhundertZuwanderer Nigerianische bis 1946 wende (Beginn des britischen Protektorats) Mokola: Igbira Nupe, Gari: Haussa Sabon "Government besteht, stockigeHauser mit Balkon) erbaut, der sich iiber La eroberte (Lagosian Style). Bis gos das Yoruba-Land 1946 wurden nach Mabogunje in Ibadan noch luft aa^ Alte Vorstadt mit den ersten zugewanderten Familien Ijebu, aber auch Egba (vorwiegend Ijesha) Inalende: Ekotedo: es noch werden der neuen Hauser iron). Viele rugated aus Kolonial-Stil Brasilien ruckimportierten LTu-LruajTReste uber alteingesessener, Markt Bevolkerung Q Neue HH Wo mit agrarischer Zugewanderte ersetzt. Zement das Strohdach dem ?pan roof" aus Wellblech Viertel mit besonderen Wohnviertel Einheimische und geln und Willet haben im alten Ife die Reste eines Strafienpflasters aus kleinen Tonscherben aufgefunden144), das sie sowohl imHofe der compounds als auch auf alten Strafien antrafen. Erst in kolonialer Zeit hat sichdas Stadtbild wesent lich geandert. Das strohgedeckteGehoft verschwindet immermehr und wird von denWohlhabenden (Kakao Pflanzer, Handler) durch zweistockige Hauser aus Zie Villenviertel (Wohn-und Western Stadtmauer) (bis etwa zur westlichen Viertel seit 1952 entstandene und Vorstadt Verwaltungsk>>^ Region) Is' ^-^^ und Regierungsviertel (Missionsschulen, I Schulgelande Hohere Schulen, Universitat) (der ganzen Elementar- und Berichte zumal gehorige), die moderne christlich-monogame und kleine Mitteilungen Er ziehung, der islamische Einflufi und vor allem die eine indivi grofiere wirtschaftliche Unabhangigkeit duellere Wohnweise nahelegt, besonders den jiinge ren Leuten. das als Da aber das Land bis heute nicht ver aufierlich ist und selbst in so grofien Stadten wie Iba dan nur wenig Land privatisiert ist (vor allem jenes, ?Crown Land" von der Kolonialverwaltung an der Peripherie der Stadt in Anspruch genommen wurde), baut man weiter auf dem Grundstiick des Familiengehoftes und tat. Bei den Yoruba wahrt die Siedlungs-Kontinui halten die Wohlhabenden, die 219 wirtschaftlich und gesellschaftlich Erfolgreichen den Konnex mit ihrer Familie im allgemeinen aufrecht, was Mabogunje als ?identification" bezeichnet; auf der einen Seite hat die ganze Familie und Sippe derart teil am finanziellen Erfolg des Emporgestiegenen, an dererseitswird Kapitals- und Vermogensbildung (wenn man sein Geld in die Familie investieren mufi) und eine moderne tive dadurch Wirtschaftsentwicklung Aufier verlangsamt. den auf Privatinitia neuen Hausern haben die meisten Stadte heute eine oder mehrere Kirchen und Moscheen, waltungsgebaude, Ver moderne Missionsschulen, und Fir Geschaftshauser Institute, 220_Erdkunde an der Linie Lagos? menfilialen, Bahnhofsgelande Kano, Lagerhauser, usw. Garagen Neue Stadtteile haben sichan die alten angelehnt, und die Stadte haben neue Wirtschaftsfunktionen heute Ibadan nach bekommen. So sowohl Mabogunje wachst terri durch torial Ausdehnung als auch durch Aufsplitterung der d. h. wachsende Gehofte, Fiir Oshogbo an: Stadtviertel Bevolkerungsdichte154). gibt Schwab155) vier differenzierte 1.Die Altstadt mit den 580 Gehoften, die zwei Drittel der Stadtflache 2. Das einnehmen. Haussa-Viertel 42 mit 3. Etwa 250 Laden sachlich Yoruba von etwa und ?compounds" 500 Bewohnern. langs der Hauptstrafie, die haupt fremden vornehmlich Zuwanderern, anderer Stadte, betrieben werden (?ribbon nach Mabogunje). development" 4. Das mit 87 modernen Gebauden, ?Foreign Quarter" die Regierungsbeamte, Lehrer und Wanderarbeiter In Ibadan, dem grofienSonderfall unter den Yoruba Stadten und daher weniger typisch als Oshogbo der starken wegen sieben Residential hat Fremdeinfliisse, Quarters" Mabogunje unterschieden156), bei er drei Kriterien verwendet: a) Hausdichte undWohndichte. b) Bauweise des Stadtviertels (Typen und Qualitat Hauser, Wege den Hausern). und Zwischenraum Strafien, vermietung weiter fortgeschrittenals im Ostteil, die genealogische Oke Aremo wo zwischen c) Sozialer, okonomischer und kultureller Stand der Bevolkerung. gestort. altere, Der Feld sionsschulen in deren angesiedelt, Umkreis Bungalows fiir Einzelfamilien entstanden; die Hausdichte sinkt hier bis 5/ha.Die Bevolkerung dieses Viertels ist durch negative Selektion ein wenig ausgesiebt, da die Wohl habenderen bald in die ?NeueWestliche Vorstadt" (IV) iibersiedeln,wo sich die modernen Einwanderer Iba dans angesiedelt haben, bis 1918 vorwiegend Yoruba, spater ment etwa 7335, 2177, Stamme. auch andere Die Haussa Das fremdethnische Ele betrug in Ibadan 1952 mit 25 000 Menschen stellten die Ibo 5?/o der Bevolkerung. Davon die Haussa 5263, die Edo (Bini) 3500, die Nupe die Urhobo (Niger-Delta) 1055, die Ibibio 943 besorgen im Yoruba-Land den Handel mit Kolaniissen nach Norden und den Vertrieb der fulbischen Rinder nach Siiden158), wobei sie sich heute in zunehmendem Mafie der Bahn bedienen, deren Kapazitat bis heute nicht ausreicht (Erdniisse, Baum wolle, Vieh vom Norden; Kakao nach Lagos). Die Fremden der Basis des Zusammenwohnens trennt nach Mitchel 157) die bau und Handwerk betreibende Bevolkerung des ost lichen Ibadan, von den Lohn- und Gehaltsempfangern desWestteils. In der ?Neuen Ostlichen Vorstadt" (III) am Rande der ?Core Region" (I) sind mehrere Mis Seelen. beherbergen.. Band XVIII haben sich, nach Stammen getrennt, in gut definierbaren Vierteln nordwestlich der Alten Vorstadt (II) innerhalb der zweiten alten Stadtmauer nieder gelassen, die Haussa in Sabon Gari159), die Nupe und Igbira in Mokola, die Ibo, Ibibio, Edo, Urhobo in in Ekotedo und Ina Ekotedo, stadtfremde Yoruba lende. Als sehr schwierig erwies sich die Landzuteilung fiir die Konzessionen des Ibadan ist auf mehrerenHiigeln auf einemAreal von Zuwanderer; Kronland, Die Wohn und Privatland 180 qkm erbaut, zwischen denen sich der Ogunpa- und Stadtrats wurden vergeben. inMokola dichte dieser Viertel betragt 200?450/ha, Kudeti-Flufi winden. Die altesten Stadtviertel (alte sich ausgebreitet hat 250?340/ha. Untervermietung Egba-Dorfer um 1821) lagen auf einigenHiigeln, dehn ten sich in die Niederungen aus und griffenauf die be (bis 35 Personen pro Haus); die Stammes-Segregation verwischt sich allrnahlich. In diesen Stadtteilen leben nachbarten Hiigel iiber; viele der Flufiauen in der auch Angehorige des gehobenen Mittelstandes wie Stadt sind unbewohnt. Die Altstadt wird durch den usw. ?white-collar 260 m hohen, von N nach S verlaufenden, schmalen Lehrer, workers", Angestellte ein besonders eindrucks Oke Aremo in zwei Teile geteilt; die sudliche Er Gbagi ist nach Mitchel160) voiles Viertel: hier haben sich am Rande der Neuen hebung der Aremo Ridge ist der Oke Mapo, auf dem Vorstadt (IV) asiatische, europaische und einige afri 1927 das Rathaus, die Mapo Hall, erbaut wurde. Das alteste Stadtviertel, die ?core region" (I), liegt ostlich kanische Firmen und Geschaftshauser angesiedelt. 70% Street" der Warenhauser und Laden und siidostlich des Oke Aremo um die Zentralmoschee ?Lebanon langs Libanesen imUmkreis von V2 Meile (800 m); die Reste friiherer und ?New Court Road" (Textilien gehoren sind an den noch erkenn Hiitten Gehofte handel), daneben gibt es einige Syrer und Inder. Der bar. Als Baumaterial L-formigen findet sich z. T. noch Lehm, haufig schon Zement, uberall Wellblechdacher. Auf einenHektar entfallen etwa 60 Hauser, die durch ein Gewirr von Fufipfaden erreichbar sind, und 625 Be wohner; diese Ziffer mutet in einemViertel ohne zwei stockige Hauser phantastisch an. 10 Bewohner kommen Demographic Survey von Kuczynski iiber West afrika161) gibt fiir das Jahr 1931 eine Zahl von 192 Syrern, 104 Syrerinnen, 84 Indern und 12 Inderinnen fiirSiidnigeria an, von denen wohl der grofiteTeil auf Ibadan entfallt; fiir 1938 werden 627 Syrer und 191 Syrerinnen fiir Gesamt-Nigeria angegeben. Nach lebten 1952 240 Asiaten in Iba Harrison-Church auf einHaus bzw. eineHiitte. Die ?Alte Vorstadt" (II) istweniger gedrangt und sauberer gebaut und nimmt dan162). Gbagi hat sich zum modernen Geschafts- und Bankviertel der Stadt entwickelt. Den beschriebenen grofie Flachen in den Talungen westlich der Aremo vier alteren Vierteln schliefien sich nach Mabogunje Ridge ein, zwischen mehreren Hiigeln. Die Hausdichte und drei moderne Im Viertels Teil dieses ostlichen an, mit Einzelhausern, 45?60/ha. Appartements betragt hohen Mieten, die von der neuen nigerianischen Elite leben wie in der Innenstadt (I) die originaren Ein ? wohner Ibadans, vorwiegend Bauern, die einen Teil Geschaftsleute, Staatsbeamte, Rechtsanwalte, Arzte, ? werden: bewohnt Familien des Jahres auf den Aufienfeldern verbringen. Im west meist mit monogynen lichen Teil der Alten Vorstadt (II) leben die ersten die ?Post-1952 Suburb" (V) mit einerHausdichte von 20/ha, die 1959 begonnene ?Bodija Housing Estate" yorubischen Zuwanderer (Ijebu, Egba, Ijesha). Hier ist eine Individualisierung des Wohnens durch Unter (VII) mit 2,5 Hau (VI) und die vierReservations" Berichte 0 300m \ und kleine Mitteilungen 1-1-1-1 221 //OKEARE LAB IRAN OKE \ MOKE* FQKO 'tnmYlVSBlB^ von Ibadan. Die regellos angeordneten ,4??. 4: Die Altstadt Yoruba hauser aufgesplittert. Towns; (Aus N. C. Mitchel: 1961, S. 293.) Population, Impluvial-Gehofte in K. M. Barbour, sich heute weitgehend haben R. M. Prothero: Essays in Einzel on African sern pro Hektar, die urspriinglich den Europaern (1952: ca. 1000) vorbehalten waren, heute auch der auf Prestige bedachten nigerianischen Elite offen Von stehen. den Stadten yorubischen und Ijebu-Ode Ibadan Mitchel nur mit Kunststoff-Fabrik, Lagos, haben nach euro eine paische sog. ?Township", wie sie inNordnigeria z. B. von Kano bekannt ist; die ?township" von Ibadan wurde 1936 offiziell aufgehoben. Ibadan zeigt heute einer einer Konserven-Fabrik (eine solche hat sich auch inAbeokuta etabliert), einer Zigaretten-Fabrik (600 Arbeiter) und einem Vulkani sier-Betrieb (700 Arbeiter) fiir Autoreifen Ansatze einer modernen Industrialisierung. Die Stadt erhielt bereits 1901 Bahnverbindung nach Lagos, wenig spa ter auch nach Mittelpunkt Lastwagen Kano ist heute und und Knotenpunkt des Transportverkehrs mit Bussen und (mammy in der Western wagons) Region. Einige Kilometer nordlich der Altstadt erwuchs seit 1893 der selbstandige Stadtteil Agodi als Regierungs und Verwaltungsviertel, wo sich die Ministerien und das Parlament der Western Region etabliert haben; daran lenen H 1 LID 2 3 (__4 H f-1-1 ;4??. 5: Teil der Altstadt 5 -6 eine und grenzt stadtwarts Stadtmauer) kleine eigene, das Welt soziologisch). (noch innerhalb reprasentiert Ibadan der verfal an, Universitatsgelande das (architektonisch hat heute 5 Gymnasien o 100m von Ibadan. aus lateritischem Lehm mit Wellblech 1 Einstockige Hauser 2 Moderne Wohn dach (Reste der alten Gehoftbauweise), in moderner und Zement bauten, z. T. zweistockig, Ziegel4 Schulen, 3 Heimindustrie bauweise, (Handwerksbetriebe), 6 Strafienhandler. 5 Strafienladen, der Yoruba hat sich Die charakteristische Siedlungsweise erhalten. Die Mehr Modifikationen mit einigen modernen ist nur iiber schmale, gewundene zahl der ?compounds" Fufi ist be traditionelle pfade erreichbar. Das Impluvial-Gehoft reits weitgehend in Einzelhauser die Grund aufgesplittert; risse inWinkelform die urspriingliche Gehoftbau bezeugen sind regellos iiber das Wohn weise. Die Handwerksbetriebe haben sich kleine viertel verteilt; langs der Hauptstrafien Laden und Strafienhandler etabliert. (Nach K. M. Buchanan, Nigeria, Land J. C. Pugh: 1955, S. 69.) and People in 222 Erdkunde Band XVIII (grammar schools) fiirKnaben, drei fiirMadchen, vier padagogische Ausbildungsstatten (teacher training col leges), seit 1948 das UCI (University College Ibadan, heute: U. of I.) mit 1500 Studenten und 200Dozenten, drei Tageszeitungen, ein Stadion mit 30 000 Platzen den ersten Fernsehsender Afrikas. Die modernen von den neueren Westund Nordvier Impulse gehen teln aus, wahrend die Innenstadt wird vernachlassigt und besteht, sie zu entwickeln. Wie und wenig Anlafi am Marris so Lagos163), Beispiel Mabo kommt gunje164) zu dem ahnlichen Schlufi fiir Ibadan, dafi ?Slum Clearance" eine Stadtentwicklung alteren Bewohner bzw. moderne der Benachteiligung eingesessenen, schaftzugunsten wohlhabender, geschaftstiichtigerund Zuwanderer anpassungsfahiger 6. Sozialstruktur bedeutet. a) Grofifamilien-Struktur Die modernen Stadte Afrikas haben die Tendenz, den Afrikaner aus seinen grofifamiliaren Bindungen zu reifien, diese zumindest stark zu lockern, und den Stadter in ein Milieu verstarkter Mobilitat, sozialer Fluktuation, Instabilitat, Unsicherheit und harten zu Konkurrenzkampfes das nicht anders: dort, entlassen. wo sich ist kolonial-europaische bestehenden alten den Urbanisations-Tendenzen Im Yoruba-Land an gelagert haben (Lagos, Ibadan, Abeokuta, Ijebu-Ode) und eine soziale Auflockerung eingeleitet haben, die bis jetzt noch in den Anfangen steckt,aber rasch fort schreitet. In der klassischen Stadte-Tradition der Yoruba ist es gerade umgekehrt: die soziale Basis ihrer Urbanisation ist die ?lineage", die sich bis heute trotz einiger Modifikationen als recht stabil erwiesen hat. Bascom Nach ist die die ?lineage" Primarstruktur der Yoruba und als solche starker als die ?city", die ein blofi zusatzliches, sekundares Sozialelement ist. So z. B. werden ? die Verstorbenen zur im Unterschied ? islamischen Stadt nicht auf besonderen Friedhofen, sondern imGehoft (auf dem Innenhof oder gar unter dem Boden einer der vier Langshiitten) beerdigt und stellen als verehrte Ahnen wie bei anderen Hack bauernvolkern eine innige Verbindung zum Boden her, dem man auf einer also lebt, wirken urbanen Mo bilitat immodernen Sinne entgegen. Die patrilokale, patrilineare und patriarchalische Grofifamilie oder die Sippe, fafit nach ?lineage", Schwab165) wird 5?7 ?idile" genannt Generationen. um und Die Mit glieder eines idile leiten ihreHerkunft in vaterrecht licherLinie von einem Vorfahren (orisun) ab. Fast alle Yoruba nehmen fiir den Griinder ihres idile eineHer kunft aus He Ife inAnspruch. Das idile bewohnt ein Gehoft (agbo ile); oberste Autoritat und Reprasen tant des Gehoftes ist der ?Bale" (baba ile), der rang alteste und wiirdigste Mann der Sippe, der die zivile Gerichtsbarkeit ausiibt und den Stadtautoritaten fiir das Verhalten seiner lineage-Mitglieder verantwortlich ist; er vertritt sein idile auch gegeniiber dem Konig (Oba). Er bewohnt die Raume gegeniiber dem Ein gangstor mit seiner Familie; die Seitenfliigel und die Strafienseite werden nach hierarchisch streng Senioritats-Rang den ubrigen Sippenangehorigen Wohnraum zu einem zugewiesen. einer Klan, Mehrere lose idile gefiigten formieren Gruppe mit dem als sich an feststellbarer, Ab patrilinearer strikt zwischen den Angehorigen eines Klans ver oder schiedener Klans mit gleichem Totemtier, herrscht strengeExogamie. Innerhalb des idile bilden sichpatri ? ? z. T. lineare die aus, 3?4 matrilineare Generationen Segmente umspannen, her (isoko) bei anwach senderMitgliederzahl ein eigenes Gehoft beziehen und schliefilich eine neue ?lineage" griinden: diese meist drei Generationen umfassende Gruppe wird in der Literatur oft als Grofifamilie (extended family) be zeichnet, d. h., mehrere Briider lebenmit ihrenFrauen, Kindern und der Enkelgeneration zusammen. Da die Yoruba polygyn166) sind, zerfallt die Grofifamilie in mehrere der Yoruba-Stadt nicht mehr erkannter, stammung;mehrere Klans und idile bilden einen Stadt bezirk. Zwischen den Mitgliedern eines idile, weniger Nach Einzelhaushalte. bedeutet Schwab167) die polygyne Elementar ?ile temi" (?mein Haus") familie (einMann, seine Frauen und Kinder), wahrend den Elementarhaushalt einer Frau ?origun" Person Kinder bezeichnet. erwachsene Jede und ? ihrer Mann oder Frau ? bewohnt einen Raum im Gehoft; die kleineren Kinder schlafen im Raum der Mutter. Der Zyklus der ehelichen Pflichten ist in der polygynen Familie streng sprechen allegorisch geregelt. von Galletti-Baldwin-Dina einem Planeten-System168), bei dem sich die Kinder als Satelliten um die Frau, die um Frauen den Mann bewegen. Die Yoruba-Sozial ordnung gleicht einem Zellular-System, bei dem sich kleinere Einheiten gleicher Struktur zu immer grofie ren zusammenballen. Nach den Angaben von Schwab fiir verschiedene fiir Oshogbo169) und von Lloyd mittelgrofie Stadte170) lafit sich ein genealogisch-raum liches Siedlungs-System der Yoruba wie nebenstehend aufstellen. Die Soziologie der Yoruba-Familie ? Rechte und Pflichten der Mitglieder, Statusunterschiede innerhalb des Gehoftes, okonomische Interdependenz und Finanzhaushalt der ?lineage" (z. B. fiirdie iiberhohten ? kann Brautpreise und aufwendigen Totenfeiern) hier nicht im einzelnen dargelegt werden. Durch den strengen patrilinearen Zug der Yoruba-Gesellschaft (matrilineare Relikte nur bei wenigen Gruppen) ist das System gegeniiber anderen afrikanischen Volkern in der Verwandtschaftsberechnung relativ einfach.Die Grofifamilien-Struktur der Yoruba gehort zu den sog. ?Klassifikatorischen 171), d. h. alle Mitglie Systemen" im Gehoft werden der der Vatergeneration ?Vater" ?Mutter" Frauen der Mutter alle generation (baba), (iya) genannt, entsprechend die Grofieltern-, Kinder und ?Vaterbruder" und ?Mut (Fiir Enkelgeneration. bei uns gleichermafien als ?Onkel" be terbruder"? ? zeichnet gelten natiirlich besondere Termini.) Ein wichtiges Merkmal ist nach Bascom die Betonung der Senioritat172), wobei man die absolute Senioritat von der relativen zu unterscheiden hat: eine eingeheiratete Frau oder ein von der ?lineage" adoptierter Fremder stehen gegeniiber alien vor ihrem Eintritt insGehoft geborenen Kindern imVerhaltnis relativer Junioritat; an einem Ort desgleichen stellt ja die alteste ?lineage" gewohnlich die Herrscherdynastie. Nach Schwab173) ist die Mitgliedschaft an einem ?idile" die primare Determinante des gesellschaftlichen Status einer Per son Nach in sozialer, Lloyd okonomischer wurden und politischer Hinsicht. auch die traditionellen Hand und kleine Mitteilungen Berichte Soziale Wohnweise: Gruppe: iya, omo: baba, eine Frau (Kinder iya): ile seine Frauen und Kinder: Elementarfamilie ?lineage": patrilineare aba: von Sippe 3?4 Generationen J 5-7 Generationen"") idile mit sehr anerkannter, entfernter, patrilinearer Abstammung omo-ebi:Klan: iletu, abule, | mehrere Raume oder ein Fliigel des Gehofts (eine Hiitte) mehrerer Mutter) eines Mannes, isoko: Segment eines idile: von Grofifamilie idile: | einer Frau) polygyne (obakan) (Kinder . ^ ein Raum I ihre Kinder: Elementarhaushalt und ein Mann, temi: Individuum Kind: Vater, Mutter, origun: (omo 223 mehrere Stadtbezirk Dorf, Weiler, oiauL nu: J> Gehoft (compound) I J > I | J I mehrere Gehofte mehrere Gehofte, gewohnlich unter 25 I Gehofte, etwa 5 000 Einwohnern 1viele 25 bei 100 bei 20 000 Einwohnern 500 bei 100 000 Einwohnern J ( natiirlich nicht mehr unter den Lebenden, sondern nur die (2, 3 oder 4) des ?idilec< weilen *) Die Grundergenerationen 5. bis 7. Generation. in der 3. bis 5. bzw. eines mannlichen Vorfahren wird Die aber iiber Nachkommen ?lineage" 5 bis 7 Generationen riickwarts gerechnet, die lebenden eingeschlossen; letztere bilden dann die einzelnen patrilinearen bzw. Sippe umfafit in der Vorstellung des idile. Die GroMamilie vieler Afrikaner sowohl Lebende wie ?Segmente" im Schrifttum oft als ?lineage einer ?lineageK werden lebenden Mitglieder Tote. Die group" bezeichnet. werkszweige nur im Rahmen ? lineage", der also im Grofifamilien- oder Sippenbetrieb ausgeubt174); eine Ausnahme bilden freilich die Frauen, die sich bei 80 bis 90 %> der Familien ? unabhangig von der Fami ? am Klein- und Markthandel be lienzugehorigkeit teiligen. es bei den Yoruba gibt wie imHaussa-Land Da Zeit keine eigentlichen Klassen (diese scheinen sich erst in herauszu durch Wohlstandsunterschiede Harrison-Church: bilden; tion declines, income ?Where racial segrega da increases."175)), segregation eine fremdethnischeAristokratie nicht besteht und von einer fruherenrassischenOberschichtung nichtsmehr zu erkennen ist, ist es allein die Zugehorigkeit zu einer mehr ?Manner oder weniger anerkannten die ?lineage", gewisse soziale Unterschiede setzt. So ist der Titel eines ?Chief" oder ?Oba" zwar innerhalb der ? lineage" erb lich, aber nicht in individueller Erbfolge iibertragbar. Bei Neubesetzung eines Herrscheramts steht gewohn lich je ein qualifizierter Bewerber der einzelnen Seg mente (isoko) zur Wahl, zwischen denen man inwei sem Zyklus abwechselt; personliche Qualitaten des kunftigen Titeltragers spielen naturlich eine Rolle. Im alten Yoruba-Reich bildete der Erbadel um den Alafin von Oyo die hochste, der militarische Verdienstadel eine niedrigere Schicht; beide fielen prozentual zur Gesamtbevolkerung nicht insGewicht. Bascom hat in Ife, das 1937 ca. 27 000 Bewohner zahlte (1952: 110 790), 9 soziale Stufen unterschieden176): 1.Konig (Oni) 2. Stadt- und Palasthauptlinge 3. Priester (Onisharo) (Ijoye Oni) (Lodoko): der Mufie" 5.Modewa Klans, wahlt werden 6. Ife Klans, werden b) Politisch-administrative Struktur unserer 4. Kdnigliche Leibwachter und Herolde aus denen die Palasthauptlinge aus denen die Stadthauptlinge gewahlt 7. Koniglicher Klan (omoba = Kinder des Oba), dem der Konig gewahlt wird 8. Fremd-Yoruba 9.Nicht-Yoruba ge aus (elu) anderer Stadte (Ibo, Haussa) 95% der Bevolkerung zahlten zu den 5 untersten Schichten, die ausschliefilich auf der Zugehorigkeit zu einer basierten. ?lineage" Die drei obersten Schichten grundeten sich sowohl auf die lineage-Zugehorigkeit als auch auf personliche Qualitaten, da ihre Trager innerhalb der ?lineages" wahlbar sind; der Klan des Konigs zahlte 5000 Personen, die sich auf 22 Gehofte verteilten. Nur die 4. Schicht der ?Men of leisure" be ruhte nicht auf Erblichkeit, sondern auf koniglicher Ernennung. Die politisch-administrative Bedeutung der ? lineage" fiir die Yoruba-Stadt wird hier sehr deut lich, obwohl sie nicht allein entscheidend ist. Evans Pritchard, bekannt durch seine Feldforschungen und Publikationen iiber die Nuer am oberen Nil177), hat die afrikanischen Gesellschaften nach ihrer politischen Organisation in ?centralized societies" und ?lineage societies" eingeteilt178).Brown hat fiir Westafrika vier Herrschafts-Kategorien 1.Tallensi-Typ: 2. aufgestellt170): allein die ?lineage" ist entscheidend. Ibo-Typ: ?lineages" biinde, Altersklassen, und ?title ?associations" u. societies" (Geheim a.)regieren. 224 Erdkunde Band XVIII 3. Yoruba, Mende: der und associations" ?lineages", ?Staat" teilen sich in die Herrschaft. 4.Nupe, Dahome, Aschanti: der ?Staat" hat die Vor (z. T. herrschaft absolut-autoritar wie im alten Da Nach Lloyd 180)besteht die politische Ordnung der Yoruba 1) aus dem sakralen Konigstum, 2) aus einem Hauptlingstum auf lineage-Basis, und 3) aus dem Og denzen des Den alten Satelliten-Stadtstaaten Ten zentralistisch-autoritaren Oyo-Reiches standen und die seiner tributaren v. Werder hat Herrschaftsformen beiden ist in das ?Mischungsverhaltnis" herausgearbeitet181); verschieden. den einzelnen Yoruba-Stadten in Abeokuta hat sich die Besonders demokratisch-gerontokra tischeHerrschaftsform der urspriinglichen 140 (153) erhalten, und der Ogboni-Geheim Egba-Dorfer bund182), der im Yoruba-Land teilweise legislative, einer ?lineage" beruht. Bahnen burgerlich-mittelstandlerischen bewegt, wirkt sich im (Prosperitat durch Handel) Stadtbild durch die spektakularen, wenig stilvollen aus. Mabogunje185) der Wohlhabenden bringt Bilder von Herrenhausern (mansions) reicher Kaufleute in Ijebu-Ode, die mit einem Aufwand von ? 35 000 (ca. 400 000 DM) erbaut wurden. Es herrscht eine grofie Bauleidenschaft, die oft sehr kurzsichtig ist, da die Mittel zur Fertigstellung des voreilig ge planten und in Angriff genommenen Bauwerks oft mals egalitar-geronto kratischen Auffassungen des alten, hackbauerlichen Negertums gegeniiber, die sich bis heute behaupten konnten. Sowohl die regierende Dynastie als auch die ersten Siedlerfamilien, denen das Land gehort, bestim men das politische Leben. Das Spannungsverhaltnis zwischen in modernen, Prunkbauten home). boni-Geheimbund. tionellen (Zugehorigkeit zu einer ?lineage") als auch nicht ausreichen. schaftlich vernunftiger, sondern Wohnbauten, zu investieren. ware Nach Mabogunje sein Vermogen in industrielle nicht es wirt in Prestige Unternehmungen c) Religionsstruktur Durch den Fulbe-Einfall des friihen 19. Jahrhunderts ins nordliche Yoruba-Land drang der Islam nach SW Nigeria vor und hat heute selbst Lagos erreicht; seit der Mitte desselben Jahrhunderts begannen die Mis sionen von Abeokuta und Ibadan aus im siidlichen und zentralen Yoruba-Land Einflufi zu gewinnen, neben dem im Riickzug begriffenenHei dafi sich? dentum? heute drei Religionsformen in den Yoruba so jurisdiktive und exekutive Polizeigewalt ausiibte, war der eigentlicheHerrscher. Jede Yoruba-Stadt hatte in Stadten iiberschneiden. in Fiir Lagos (1950: 230 000 Einw.) gibt Parrinder vorkolonialer Zeit ihrOgboni-Haus mit kunstvoll ge seiner Studie iiber die Religion Ibadans186) 122 000 schnitzten Turpfosten. Heute soil der Bund mit be schrankterMachtbefugnis (keine Todesurteile mehr) Christen, 95 000 Moslems, 4000 Heiden und 9000 Von Personen ohne Religionsangabe. als ?Reformed Ogboni" weiterbestehen. Der Alake bzw. Atheisten von Abeokuta ist nicht mehr als ein ?primus inter den Christen waren 44 000 Anglikaner, 36 000 Katho liken, 15 000 Methodisten, 8000 Baptisten und 19 000 pares" unter den Chiefs der einzelnen Stadtviertel, die afrikanische Separatisten (viele verschiedene Sekten). sich auf die alten Egba-Dorfer griinden. Die Eng lander haben die traditionelle Herrschaftsform der Das Christentum ist starker bei den jiingerenYoruba der Islam bei den alteren in ihrem von Lord Lugard eingefiihrten unter 25 Jahren vertreten, Yoruba iiber 45 Jahren. Fiir Ibadan gibt er 40?50 000 = Ve System der ?Indirect Rule" weitgehend beibehalten; der Bevolkerung als Moslems an, doch ist der genaue sie erganzten es in der Kolonialzeit durch die Neu von Christen, Moslems und Heiden statistisch von and Anteil Stadtraten councils), village (town griindung man oft zahlen um auch der jiingeren, europaisch ausgebildeten Gene ist sehr tolerant; nicht auszumachen: die Mitglieder einer Familie zu verschiedenen Kon ration Gelegenheit zu politischer Mitarbeit zu geben, Festen und nehmen fessionen doch sollen sich die ?Councils" gegeniiber der Au tori gerne an den religiosen tat der traditionellen Chiefs und Obas bisher wenig der anderen teil. Ibadan hat 190 Moscheen; 1950 gab es nach Parrinder 36 Kirchen mit 9 Konfessionen durchgesetzt haben, zumal die Mitgliedschaft an einem von 6 unter denen bzw. Sekten, europaisch-amerika Stadtrat, obgleich wahlbar, so doch oft auf der Zu gehorigkeit zu angesehenen In sind die Regierungsverhaltnisse nach Ijebu-Ode Lloyd183) am kompliziertesten; hier haben sich sogar die bei vielen weniger entwickelten afrikanischen Vol kern bekannten Altersklassen (age sets) sowie ein mutterrechtliches Erbrecht Jegbe-Bund fiirKnaben organisationen, in denen erhalten. Der bzw. Madchen unter Egbe- bzw. sind Jugend erwachsener Fiihrung das hierarchische Staatsgefiige modellhaft nach- bzw. vorgespielt wird, denn die Yoruba beweisen sehr viel Sinn fiir padagogische Fragen. Aufierdem bestehen Kredit-Genossenschaften (Esusu)184), bei denen die Mitglieder kleine Betrage regelmafiig einzahlen, die ihnen als grofiere Summen (fiirBestattungsfeiern, Fa milienfeste usw.) wieder ausgezahlt werden, und Titel Gesellschaften (title societies), bei denen man sichmit Geldsummen unter Beriicksichtigung des grades Titel erkaufen kann; die Yoruba zu ?titelsuchtig". stands-Denken Das ausgepragte das der Yoruba, Senioritats sind gerade Prestigesich sowohl und Wohl in tradi nischer Missionsbetreuung standen; es bestanden noch 50 heidnische Schreine, Altare und Tempel. Fiir Iwo Stadt gibt Lloyd 187) 82%, fiir Iwo-Land, d. h. die kleineren Satelliten-Orte, 67% als Moslems an; fiir Ijebu-Ode-Stadt werden 69% Moslems und 31 ?/o Christen angegeben, fiir die abhangigen Ijebu-Dorfer 56% Christen, 41% Moslems und 3% Heiden bzw. Anhanger der alten Yoruba-Religion188). In Oshogbo leben nach Schwab189) 80% Moslems, 13% Christen und 7% Heiden. Die grofien Stadte des nordlichen Yoruba-Landes (Iwo, Oshogbo, Ogbomosho) an der Grenze Waldland-Savanne scheinen einen besonders hohen islamischen Bevolkerungsanteil zu haben. Nach Lloyd190) betragt das Verhaltnis von Moslems zu fiir die Gesamt-Yoruba: Christen und Heiden 42:41 :17. 7. Wirtschafts- und Arbeitsstruktur der Yoruba-Stadt Die Wirtschaft der Yoruba ist eine der differenzier testenund spezialisiertestenWirtschaftsformenAfrikas. Berichte und kleine Mitteilungen Leider konnen wir diesem komplexen Lebensbereich, der sich bei den Yoruba wie bei den anderen afrikani so sehr mit schen Volkern im Rahmen der sozialen Aspekten ?Yoruba-Urbanisation" vermengt, allzu keinen breiten Raum geben; es sei auf das umfangreicheWerk von nur ders Galletti-Baldwin-Dina das alle verwiesenm), der Yoruba-Wirtschaft, beson beriihrt. Die Yoruba-Wirtschaft moglichen Aspekte des ?Cocoa Belt", orientierten Yoruba in der Stadt lebt und zur Arbeit aufs Land fahrt.Nach Grant198) sind allerdings aus ursprtinglich temporaren Siedlungen in der Kolonial zeit durch das Wegfallen des Schutzmotivs um Ibadan Baumwolle, unterschieden Yams) Dorfer permanente ruht auf 3 Grundlagen: Feldbau, Handwerk, Handel. a) Feldbau Bei der Agrarwirtschaft mufi der Anbau fiir die Selbstversorgung (Knollenfruchte, Mais, Gemiise) fiir den Weltmarkt (Kakao) und fiir den Binnenmarkt (Kolaniisse, 225 entstanden. ^ - , Z^^^OYO fAWE \^ =) /^^^^^^^^=^=^z=: werden; ^AKINMORIN so haben sich z. B. die Savannen-Stadte des nordlichen Yoruba-Landes um Oyo auf die Produktion von Yams zur zusatzlichen Versorgung Kakao-Monokultur in den um des Kakao-Gebietes Ibadan eingestellt.Gliicklicherweise istdie Tendenz zur Gebieten geeigneten Nige rias noch nicht soweit fortgeschrittenwie an der Gold kiiste. Die Mehrzahl der Yoruba sind noch heute Bauern. Die Farmer zwar leben in der Stadt und be trachten sich auf Grund ihrer lineage-Zugehorigkeit auch als Stadtbewohner, besitzen aber aufierhalb des Stadtgebiets in betrachtlicherEntfernung ihre Felder. Ein Giirtel von Farmland bis zu einem Radius von 30 km (um Ibadan 50 km) umgibt die grofieren Stadte. Die Ballungen der Bevolkerung bedingen nach Dittel192) undMitchel193) eine besondere Verteilung der Anbauflachen in dreifacherZonierung: 1.Der Akogba, ist die kleinste der Hausgarten, Parzelle unmittelbar am Gehoft und dient dem An von bau Gewiirzen, Gemusen, einzelnen Frucht baumen und Kontrollpflanzen (Priifung des Reife stadiums) fiirdie Aufienfelder. 2. Der O k o E t i 1e (?home farm"), ein Feld in etwa 2?8 km Entfernung, also etwa am be Stadtrand ginnend, dient dem Anbau von Getreide (Mais, im Norden Hirse) und Knollenfriichten (Yams,Maniok) fiirdie Selbstversorgung. 3. Der O k o Egan (?forest farm"), das Aufienfeld, liegt 15?25 km von der Stadt entfernt und dient dem Anbau der ?cash crops" (Kakao, Kolaniisse). Nach Welldon194) erstreckt sich um Ilora (26122 Einw.), Oyo-Provinz, der Oko Etile in einem Radius von 8 km, der Oko Egan in einem solchen von 16 km um die Stadt. In Abeokuta besitzen einzelne Farmer nach Lloyd 195)oft ein halbes Dutzend Felder in einem von Radius sind die 50 km; Farmen nach Galletti-Baldwin-Dina196) etwa Ibadan-Bauern einiger 150 bis 250 km von der Stadt entfernt und werden nur 2?3 mal im Jahre aufgesucht.Wahrend der Ernte und Bestellungszeit leben die Familien wochenlang auf den Feldern in temporaren oder dauernden Hiitten; einige Farmer leben auch standig in den Aufienhiitten und besuchen die Stadt nur 2?3 mal im Jahr an den grofien Festen, da sie sie noch immer als die Heimat ihrer nach betrachten. ?lineage" Bascom 197) in gewisser Dieses Weise Arbeitssystem wie umgekehrt ist das der amerikanischen (oder auch europaischen) Stadt: dort lebt man in der Vorstadt (Suburbia) oder einer peripheren Kleinstadt (Exurbia) und fahrt zur Arbeit in die City, wahrend man bei den agrarwirtschaftlich ^-^^^^ 0 1 i Abb. 5km i I i 6: ^IJAIYE Ilora und seine Farmzonen, die durch das grofiere Oyo nach SW gedrangt wurden. aus N. C. Mitchel: ubernommen (Nach R. M. C. Welldon, Yoruba in K. M. Prothero: R. M. Towns, Barbour, Essays on African Population, 1961, S. 288.) Durch die hohe Siedlungs- und Bevolkerungsdichte des sudlichen Yoruba-Landes (das nordliche Yoruba Land der Savanne und des alten wurde Oyo-Reiches durch die Fulbe-Einfalle des 19. Jahrhunderts ?aus gediinnt") hat sich die Primarvegetation des Tropischen Regenwaldes nirgends erhalten; nach Keay199) kommt der originare Regenwald nur noch im aufiersten (und feuchtesten)SiidostenNigerias vor. Nach der bis 20 km breiten und Lagunenzone von vornehmlich Mangrovenliche Yoruba-Land wird sog. das ?Dry siid Forest" bestanden, teils als Sekundar-Vegetation des friiheren Regenwaldes, Obergang win-Dina tionsbild teils zur ist der als in der der urspriinglichen mit Baumen laubwerfenden Feuchtsavanne. ?Trockenwald" floristischen Nach im Galletti-Bald weniger im Vegeta von Zusammensetzung Regenwald-Klimax-Vegetation ver schieden.Die Olpalme wird nur in sehr beschranktem Umfang in derWestern Region angebaut; ihr kommt in der Eastern Region eine eminente Bedeutung ? fiir den Eigenbedarf und den Export ? zu. Nur die Talungen langs der Fliisse sind imYoruba-Land noch starker bewaldet (Galeriewalder). Obwohl durch die hohe Bevolkerungsdichte die etwa 20jahrigen Brachen, die zur vollen Erhaltung der Fruchtbarkeit und zur erforderlich sind, Regeneration der Waldvegetation schon lange nichtmehr moglich sind,obwohl die Yoruba sich bisher wenig um Boden- und Waldpflege gekiim mert haben, besteht noch kein akuter Landmangel wie 226 Erdkunde Band XVIII im Eastern der Ibo-Land Perioden von nurmehr 1?2 wo Region, Brache die Jahren eine bedenkliche Trotz haben. des Kakao-An eingeleitet einen dem Land okonomisch zusatzlichen, an der Savanne realisierbaren Nutzwert verleiht (und Entwicklung der baus, des nordlichen Yoruba-Landes Benins Grenze seine und den Sandboden sind findet), Galletti nach Baldwin-Dina noch 70% derAnbauflache imKakao Giirtel in Familien besitz, 18% an Aufienstehende ver in Privat pachtet (z. T. in Erbpacht) und nur 12% hand. Allerdings besitzen 10% der Familien 40% und 40% der Familien nur 10%> des Landes. Wir geben hier zwei Tabellen aus demWerk von Galletti die Baldwtn-Dina, die Betriebs landwirtschaftlichen grofien pro Familie und den Anteil des Kakaos zum Provinzen fiir verschiedene Gesamtanbau am Aus druck bringen200). Beach tenswert ist die Tendenz zur kleineren (monogamen) Familieneinheit in den moder neren, erschlossenen gut Provinzen Ijebu, Abeokuta und Ibadan, deren hohe Bevolkerungsdichte man an den kleinen Betriebsgrofien ablesen kann. Uber die Organisation und Arbeitsteilung in der Farmarbeit Dina und geben von die Werke Forde201) Galletti-Baldwin Erstere Auskunft. haben heraus gearbeitet, dafi eine Selbstversorgungswirtschaft bei den mehr immer sondern besteht, Tendenzen verdrangt mehr nirgends durch marktwirtschaftliche Yoruba wird: man verkauft seine Agrarprodukte auf dem und kauft sich den Markt (nicht nur den Kakao!) Eigenbedarf hinzu. Die Arbeitseinheit ist die polygyne Elementarfamilie, die im Durchschnitt 8,6 Personen zahlt mit einer oder zwei Frauen; iiber den Grad der Polygynie in den einzelnen Provinzen geben Tabellen imWerke von Galletti Auskunft. Verfiigbares Gemeinsame pro Person Ackerland WPore rrovinzenna/Jrerson Abeokuta/Ijebu Ibadan 2,2 Ondo Provinzen 1,7 Anteil des Kakao-Landes tt i Hektar pro Person Abeokuta/Ijebu Alle Oyo Provinzen 0,03 Ibadan 0,04 0,08 Oyo Ondo 0,04 0,05 pro Person, als auch ?owe" erschlossenen die 0,22 0,39 0,80 0,43 0,98 1,44 2,06 1,57 0,41 1,40 in Anspruch zu Gegensatz den Regenwald-Bauern Schule besuchenden Sonne verlassen organisiert, sondern kann. Lohn arbeit beim Kakao-Anbau ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Die Lohnarbeiter rekrutieren sich vornehmlich aus den Haussa der Northern Region (wahrend der dortigen Trockenzeit) und den Ibo der Eastern Region (wahrend der Reifezeit des Yams, wenn die Frauen das Jaten allein besorgen); daneben aus dem nordlichen verdingen sichWanderarbeiter Yoruba-Land (Ilorin, Shaki, Oshogbo, Ogbomosho, Offa) sowie Fulbe, Tiv (vom Benue-Gebiet), Igbira (vomNiger westlich der Benue-Miindung), Bini (Edo). Die Beschaftigung der Lohnarbeiter durch den Yoruba Farmer nicht erfolgt nach privatem Bedarf und personlichen Abmachungen. Nach Man sell-Prothero wandern aus der 25% Sokoto-Provinz der Wanderarbeiter nach der Western Region (18% nach der Eastern Region, 17% nachGhana, die ubrigen bleiben in Nordnigeria oder suchen Arbeit in fran (nach Galletti-Baldwin-Dina 21,8 5,5 8,8 18,8 9,8 1956) DurchschnittlicheZahl -vr /> FamiliengrolSe der Familien 189 000 81 000 96 000 516000 8,6 12,8 pro Gesamtflache: pro pro Familie Kakao-Farmer *) war, (Semi-Bantu) imCross River-Gebiet der Eastern Region ist die Yoruba-Frau nach Forde an der Feldarbeit kaum beteiligt, da ihr der Kleinhandel dazu wenig Zeit lafit; diese Arbeitsteilung weist zu den sudanisch altnigritischen Volkern. In einigen Provinzen (Ondo, Abeokuta, Ijebu) sind nach Galletti allerdings 80 bis 90% der Frauen langere oder kiirzere Zeit auf den Feldern beschaftigt. So wird fiir den Kakao-Farmer einheimische Lohnarbeit unentbehrlich, zumal sich der immer weniger auf die Hilfe seiner Kakao-Pflanzer 23,9 9,7 tt i Hektar bekannt des Yoruba-Landes Gebieten Im klassen. 30,8 pro Familie, Yoruba genommen; hier liegt ein Aufgabenbereich der Alters 150 000 9,6 6,5 11,5 6,1 den bei ist bei der modernen kapitalistisch-privaten Wirt schaftsweise aufierMode gekommen.Nach Lloyd wird Gemeinschaftsarbeit noch fiirden Strafienbau inwenig ha/Familie tm* u w/ ohne Waldreserven 14,6 tt i , Hektar friiher und pro Familie: p,. l 1,8 0,7 3,2 Alle Feld ? (die ganze Gruppe bearbeitet reihum die sie von Nadel fiir die arbeit bei der Brandrodung ? Grofifamilie, Sippe, Dorf Felder ihrerMitglieder), wie Nupe als ?efako" 202)und von Smith fiir die Haussa als ?gaya" 203) beschrieben wird und nach Galletti (nach Galletti-Baldwin-Dina des Kakao^ -n Anteil i j Anteil u der Kakao r? j -r landes inProzent anbauendenFamilien inProzent Gesamtflache ;H ,d,er aller Familien 1956) i , , ^ i ^ Zahl der Kakao anbauenden (ohne Waldreserve) 32000 1,821,4 31,3 6,9 39,5 3,4 2,7 28,1 000 59 32 000 000 27 150 29,13,5 000 entnommen sind dem englischen Sprachgebrauch und naturlich nicht mit ?Farm" und ?Farmer" Bezeichnungen oder im Text im modernen Sinne zu verwechseln; ?Feld" ?farm" bedeutet ?Farm" (amerikanischen) Begriff wie sowohl ?Hackbauer" ?Farmer" ?Kakaopflanzer". ?Pflanzung", *) Die unserem zosischen Gebieten) 204). Die nordnigerianischen Ar beiter helfen den Yoruba bei der Kakaoernte, die siid nigerianischen beim Jaten derYamsfelder und Instand der Kakao-Pflanzungen. haiten an, bezieht ruhmtesten Siedlungen Nigerias ist Ayetoro, eine Fischersiedlung etwa 150 km ostlich von Lagos an der nur Meereskuste Eine und bemerkenswertesten der im Mangroven-Giirtel. Der Ort be besteht aus 300 rechteckigen,rechtwinklig angeordneten Pfahl bauten und zahlt etwa 2000 Bewohner. Das Dorf von wurde aus Benin einer Yoruba-sprechenden, stam menden Sekte, den ?Holy Apostles", gegrundet; es ist eine urchristlich-idealkommunistische Kollektivsiedlung ohne 205). Privateigentum b) Handel Mit der Agrarwirtschaft ist der Handel verbunden. Parrinder hat die Yoruba Das genannt. shopkeepers" in vorkolonialer Zeit Marktwesen ?a aufs engste nation stand im Yoruba-Land auf of schon aufier ordentlich hoher, organisierter Stufe, wie die auf der Literatur ethnologischen fufienden Dissertationen von das ?Gold sog. von Coasting", dem berichtet und das die komplizierte westafri kanische Kredit wird. etwa wie Bauer Ein Unterzweig derAgrarwirtschaft istdie Fischerei, die besonders von den Yoruba der Kiistenlagunen und Creeks fiirden Eigenbedarf und den Binnenhandel be trieben 227 und kleine Mitteilungen Berichte beleuchten Marktsituation von einer Ware fiir einen Monat, ein Handler mag: europaischen verkauft Importfirma sie unter dem auf Ein kaufspreis, verleiht den Erlos zu hohen Zinsen sehr kurzfristig,bezahlt vor Ablauf des Monats den Kredit zuriick und hat noch verdient. Ein solches System kann funktionieren schenmenschlicher auf der Basis Kontakte und Im allgemeinen Marktsituation. zwi weitverzweigter Kenntnis genauer haben heute der die Man ner den Grofihandel iiber langere Entfernungen und den Fleischhandel in der Hand, wahrend die Frauen auf den dominieren: Lokalmarkten die ?Mammies" gehoren zum Bild der westafrikanischen Stadte. Das Startkapital, oft ein Teil des Brautpreises, stellt ihnen ihrMann zurVerfugung; danach wirtschaftet sie vollig unabhangig, und einige bringen es zu grofiem Ver mogen. Oft vertreiben sie inKommission die von ihrem Mann angebauten Agrarprodukte und werden dadurch bald wohlhabender als er. Ein Beitrag der Frau zum Familieneinkommen ist iiblich und wird von der erwartet. Yoruba-Frau treiben bestimmte Bestimmte Waren: Nach Altersgruppen Galletti verkauf ver en die alten Frauen Heilkrauter, Pfeffer und Gefliigel, die Frauen Alters und Fisch, mittleren zubereitete und Frohlich207) Speisen Dittel206) gezeigt haben. Jede die jiingerenNahrungsmittel, Tuche und Kurzwaren. Yoruba-Stadt hatte ihrenbedeutenden Markt, der nach Dittel inAbeokuta eine Flache von 4,8 ha, in Ijaye, Die Marktfrauen sind in Gilden organisiert, deren in einem be dessen Marktfunktionen Ibadan um 1860 an sich rifi, Mitgliedschaft fiir die Handelserlaubnis stimmtenProdukt obligatorisch ist und durch Zahlung sogar 8 ha bedeckte. Im alten Yoruba-Reich gab es einer Eintrittssumme erworben wird. Die Gilde regelt eine besondere ein und besonderes Marktordnung den Vertrieb einerWare und setzt die Verkaufspreise Marktrecht (Todesstrafe fiirStorer desMarktfriedens); verbindlich fest. Alle Frauen einer Stadt haben eine an den Stadttoren wurden Zolle inNaturalien oder Fiihrerin und Reprasentantin, die Kauri-Muscheln erhoben. Die Markte werden bei den gemeinsame ?iya lode", die ?K6nigin der Strafie". Auch die mannlichen Yoruba alle vier, acht oder 16 Tage abgehalten, so in Palmprodukten, Kolaniissen und Fleisch Handler fern sie dem Warenaustausch zwischen verschiedenen war Der Handel sind in Gilden Stadten und Dorfern dienen; aufierdem gibt es fiirden zusammengeschlossen. bei den Yoruba urspriinglich kein eigentlicher Beruf, binnenstadtischenHandel die Tages- und besonders die sondern eher eine wesentliche Nebenbeschaftigung des regelmafiigenNachtmarkte. Schon friihbestandenHan Feldbaus in einer nachGeschlechtern arbeitsteiligenGe delsbeziehungen in Tuchen und Kolaniissen zu den sellschaft.Nach Bascom210) basierte der Handel der Haussa-Landern. Alle Reisenden des europaischen 19. Jahrhunderts zeigten sich erstaunt iiber den hohen Yoruba weit mehr auf einer Giiterspezialisierung Stand desMarktwesens, das iiber blofienTauschhandel (Handwerks- und Agrarprodukte) innerhalb der Stadt als auf ausgedehnter oder stammlicher in Agrarprodukten, wie er bei alien afrikanischen regionaler Spe Stammen weit hinausging. zialisierung. Mit anderenWorten: Die Stadt schuf sich vorkommt, ihrenHandel und nicht der Handel die Stadte, ob Durch die modernen kolonial-europaischen Import und Exporteinfliisse ist das System des Handels noch wohl dieses Motiv fiir das Wachstum der grofien Yoruba-Stadte (Ibadan) in jiingererZeit naturlich von komplizierter geworden, da neue Giiter ins Land kamen. Dabei sindGrofi- und Einzelhandel nicht genau Bedeutung ist.Nichts deutet jedenfalls darauf hin, dafi voneinander abzugrenzen. Nach die Yoruba-Stadte Galletti-Baldwin Dina208) deuten die zahlreichen Stufen des Zwischen handels durch die ?middlemen" eher auf Unter beschaftigung als auf Reichtum und Wohlstand der breiten Bevolkerung. Umgekehrt ist Bauer209) der Auffassung, dafi dieses System in einer kapitalsarmen, unterbeschaftigtenGesellschaft eine sehr vorteilhafte Form der Giiterverteilung sei, die neue Bediirfnisse wecken und Produktionsanreize schaffen konne. Auf der einen Seite fuhrenbegiiterteHandler Transaktionen von mehreren man Streichholzer reiches basis; Tausend andererseits erwerben Kreditwesen manche auf durch, engl. Pfund den Lokalmarkten kann. auf Es besteht ungeschriebener muten Geschaftspraktiken wahrend einzelne ein umfang Vertrauens uns seltsam sinna, Gao, Timbuktu wie die Sudanzentren u. a. als Handelsstadte fiir den Warenverkehr schlagsplatze schiedenen Territorien entstanden sind. Kat Kano, und Um zwischen ver c)Handwerk Die dritteBasis derYoruba-Wirtschaft istdasHand werk. Wahrend fast alle Yoruba-Familien Feldbau und Handel treiben,wird das vorkoloniale Handwerk nur innerhalb bestimmter ?lineages" betrieben211). Im Un terschied zu den islamischen Stadten (z. B. Haussa) haben sichdie einzelnen Handwerkszweige nicht in be stimmten Vierteln angesiedelt, sondern werden iiber die ganze Stadt regellos verstreut ausgeiibt; bei den moderneren Handwerkszweigen (Mechaniker u. a.) ist 228 Erdkunde Band XVIII natiirlich eine Hauptstrafienorientierung erforderlich. Die traditionellenHandwerke der Yoruba sind Eisen und Silberschmiedekunst, Gelb- und Bronzegufi212), Elfenbein- Holz-, und Kalebassen-Schnitzerei, Weberei und Farberei, Lederverarbeitung (in der Savanne des Nordens), Perlenherstellung aus Glas (in Ilorin und in Bida bei den Nupe; allein die Obas genossen das Privi leg, Perlenkronen zu tragen), denen man noch die Tatigkeiten der Jagd, des beruflichenTrommelns und der Medizinherstellung zurechnen mufi. Innerhalb der ?lineage" werden diese Tatigkeiten vom Vater auf den Sohn vererbt; der Sohn erlangt seine wirtschaftliche Selbstandigkeit in der vorkolonialen Yoruba-Gesell schaft (das gilt auch fiir den Feldbau) nicht vor dem 30.Lebensjahr. Mehrere ?lineages" einer Stadt Ischliefien eines Metiers sich,wenn die Zahl der Handwerker 20 Personen iibersteigt,nach Lloyd zu den obligatori schenGilden zusammen213). Die Verhaltnisse ahneln denen des mittelalterlichen Europa. Eine Stadt von 5000 Einwohnern kann natiirlich nur wenige Hand werker tragen. Fiir Iwo (100 006) gibt Lloyd 40 Schmiede in 6 Gehoften und 200 Weber an, fiir Shaki (22 983) 50Weber und fiirAdo (24 646) nur 10Weber, da hier die Frauen den grofitenTeil der Weberei be waltigen. Uber das ver in der Yoruba-Handwerk sunkenen Stadt Ijana, besonders die Schnitzerei und Weberei, hat uns Clapperton einen friihen Bericht ge geben214): "The town of Jannah stands on the side of a gentle hill, commanding an extensive view to the west; the view to the east is interruptedby thickwoods. The inhabitants are apparently civil and industrious, and may amount from 8000 to 10 000. They are great carvers; their doors, drums, and everything Breite den; remain. The streets occupying a are large Abeokuta, several looms going here: in one house we saw eight ? or in fact a regular manufactury. is Their cloth in texture, and some very fine. They also manu good Manner Die fiir die earthenware" benutzen facture den haussanischen, Trittweb Webarbeit horizontalen ten stuhl,mit dem sie lange schmale Streifen von 10?15 cm zu Tuchen den Metallverarbeitung und Kalebassen-Schnitzerei beitung wer aneinandergenaht aus Nord senkrechten, in Iseyin, Lederverar in Oyo, Matten flechten in Ijebu und Ijesha, Topferei Provinz betrieben. Iseyin entstanden: Maurer Zimmerleute, Schneider, Ado-Ekiti (Stadt) Obriges Konigreich okonomischen Interessen-Verbanden, bei den alterenHandwerksarten bande heute in Iseyin in lineage-Basis. d) Berufsstmktur ? Die Arbeitsstruktur unter dem Einflufi der einzelnen der Kolonialzeit ist Yoruba-Stadte ? recht unter schiedlich. Lloyd218) teilt die berufsmafiige Zusam mensetzung fiir einige Mittelstadte und Konigreiche mit: Farmer Handwerker Handler 4%8% 8% 13% 65% 37 000 25%3 % 82 8% % % 4%6% 15% % 68% 8 Obriges Konigreich 56 000 14%2 % 3% % 90 Ijebu-Ode (Stadt) 28 000 20% Ijebu-Dorfer 24 000 % 14 untergeordnete Stadte und der grofite mit 12 000 E.; Weiler, 1750 E.) Durchschn. mit 230 E.) 77% geht iiber. 2.Weber imLohnverhaltnis als Angestellte (im ganzen 2500) bei grofierenUnternehmern. 3. Unabhangige, selbstandigeKleinbetriebe (Ein-Mann Betrieb). Orte (17 untergeordnete von 380?6100 E.; 1720 E.) Durchschn. (ca. 100 Dorfer durchschnittlich Audi und der Vater-Sohn-Betrieb immer mehr, in ein Lehrherrn-Lehrlings-Verhaltnis wird die Weberei Nach Dodwell drei Betriebsformen ausgeiibt: 1. Auf organisiert. lockern sichdie Bluts allrnahlich 25 000 Iwo (Stadt)100 000 und Me chaniker.Nach Lloyd217) gibt es heute in Iwo 40 Gold schmiede, 120 Zimmerleute, 400 Schneider, 50 Schuh macher und 80 Barbiere. Die neueren Zweige sind nicht mehr in der ? lineage", wohl aber inGilden, -d.h. also Angestellte Techniker Einw. in der Ondo im Yoruba-Land ist eine aufiergewohnlich spezialisierte Stadt; nachDod well216) ist einer von funfMannern einWeber, daneben gibt es Tuch- und Garnhandler. Die hochwertigen Tuche Iseyins werden vor allem fiir den Ibadan-Markt ge fertigt. Spinnerei, die bei den Yoruba so beliebte In der digo-Farberei und Topferei sind Handwerke Frauen, die nicht in ? lineages" oder Gilden organisiert sind. In der Kolonialzeit sind neue Handwerksberufe of wood and the narrow, irregular . . We . have observed space die verwenden afrika oder demOrient eingedrungenenGriffwebstuhl, mit dem sie etwa einMeter breite Tuche fertigen.Be stimmte Handwerkszweige haben sich starker auf einige Stadte spezialisiert; nach Grant215) wird Far berei und Tuchweberei vornehmlich in Iseyin und is carved. It has formerly been surrounded by a wall and ditch: the gate and the ditch are now all that houses herstellen, die Frauen 26 8% 2819% % 2%10%7% 4% % professions" Andere: Arbeitslose, Arbeiter und kleine Mitteilungen Berichte Fiir Oshogbo Manner wachsenen gibt Schwab219) zwei Drittel der er Farmer als an; nur Be der 2% volkerung waren schriftkundig (1951/52). Nach Mit chel220) sind in Iwo (100 006), Ogbomosho (139 535) der arbeiten und Oshogbo (122 728) noch 60?70% den Manner in der Landwirtschaft tatig, dagegen wer den fiirAbeokuta ahnlich wie fiir Ijebu-Ode (siehe Tabelle) nur noch 15% als Bauern und 27% als Han dels- und In angegeben. Verwaltungsberufe Ibadan sollen sich noch 35% der Manner der Farmarbeit widmen. Feilberg gibt nach dem Zensus von 1952 56 142 Personen als ?trading and clerical" (Handel und Angestellte), 17 652 als ?Administr., Professional, Clerical" (Verwaltung, Staatsdienst, Akademiker) an, im ganzen 74 000 und mittlere gehobene, nicht-agra rischeBerufe auf 1 650 000 Einwohner der ganzen Pro vinz Ibadan221). Fiir ein kleines Dorf (Ilaje, Ekiti Div., Ondo Prov.) gibt Forde222) fur das Jahr 1925 folgende Aufstellung: 160 Farmer, 92 Lohnarbeiter, 3 Jager, 3 konigl. Herolde, 2 Zimmerleute, 2 Tromm ler, 2 besoldete Chiefs, 1 Schneider, 1Weber, 1Wa scher, 1Maurer. Gesamt-Yoruba Die altere nach dem Berufszusammensetzung von Zensus 1921, der der sich wenig vom Zensus 1911 unterscheidet, findet sich bei Talbot 223)und gewahrt Einblick indie friihkolonialen Verhaltnisse: Berufsstruktur 9 627 362 957 11 256 69 728 7 026 62 926 21 465 1 836 43 977 der Yoruba 1921 (nach Talbot): etc. Lehrer, Verwaltungs-Angestellte Farmer, Jager etc. 61,4 ?/o Fischer Handwerker (craftsmen) Kunsthandwerker (artisans) Handler 10,7 %> Arbeiter Soldaten, Polizei Verschiedene oder amerikanischer 1921 noch von den Stadte zugrunde lassen sich auf die Yoruba-Urbanisation grofie anwenden. Einschrankungen Das tradi euro legen, nicht ohne Problem der Verstadterung kann geographisch unter drei Aspekten diskutiert werden: dem quantitativen bezeichnen, Struktur (Bevolkerungs trotz zumal der iiber eine wirtschaft bereits liche Spezialisierung und politische Administration be steht und schon in vorkolonialer Zeit bestand. Bei der grofien Zahl mittlerer Stadte von 5000?15 000 und 20000?40 000 Einwohnern ist es schon eher gerechtfer tigt, mit Buchanan-Pugh 224) von ?nucleated villages" (etwa: ?geballte Dorfer") zu sprechen.Als sehr schwie rig erweist sich die Festlegung der unteren quantita tiven Grenze einer stadtischen Siedlung. Nach Gist und Halbert225) liegt die untere Grenze einer Stadt in Frankreich bei 2000, in den USA bei 2500, in Bel gien bei 5000, inAgypten bei 11 000, nachMabogunje in der UdSSR bei 1000, in Grofibritannien bei 3500, in Siidkorea bei 40 000 und inRotchina bei 2000 Ein wohnern, von denen wenigstens 50 ?/o nicht in der Landwirtschaft tatig sind226). In der nigerianischen Statistik werden Siedlungen iiber 5000 Bewohner nach dem Zensus von 1952 als Stadt gewertet; nach dieser Bestimmung erscheintNigeria wegen seiner grofien Flache, mehrerer dicht besiedelter Areale und dorf licherBallungstendenzen als ein stadtreichesLand im In Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten. Deutschland gilt nach Scholler227) seit der Statistik von 1887 jede Siedlung mit iiber 2000 Menschen als Stadt. Scholler weist auch auf den wichtigen Schwel lenwert von 100 000 Einwohnern hin, der oft als un tereGrenze der Grofistadt aufgefafitwird und nicht so zufallig und willkiirlich gewahlt seiwie es zunachst scheine, da bestimmte Grofienordnungen auch quali Strukturveranderungen anwendbar; 8.Definitionsproblem der Yoruba-Stadt Kriterien, die wir bei der Definition paischer ?D6rfer" agrarischen 1? 'q o/ /0 die Yoruba-Urbanisation 590 798 Alle Berufe Die als wiegend tative \ / etc. 85 ?/o der Bevolkerung lebten also tionellen Beschaftigungen. noch 229 er wird zwar mit sich brachten. Auf ist dieser Grenzwert nicht von 6 Stadten erreicht (ver mutlich sind es heute schon mehr), doch sind gerade die Hunderttausender-Stadte Iwo, Ife, Oshogbo, Og bomosho noch zu zwei Dritteln agrarisch,wahrend in einigen kleineren Stadten wie Abeokuta (84 451) und Ijebu-Ode (27 558) der Anteil der Farmer mit 15 ?/o am geringsten ist. Das beruht naturlich bzw. 20% auf einer jiingerenEntwicklung wahrend der Kolonial zeit, da die geringe Entfernung Abeokutas und Ijebu Odes zur Kiiste (Lagos) und die gute Verkehrslage (Eisenbahn inAbeokuta) dem Handel in diesen Stad ten zu grofierBliite verhalf. Auch der morphologische Aspekt kann uns bei der Bestimmung ?Dorf oder Stadt?" im Falle der Yoruba wenig? weiterhelfen, da sich die Stadte im Siedlungs von der Ausdehnung abgesehen ? bild wenig unterscheiden. Allenfalls konnte man zwischen Orten mit zentralem Marktplatz und Konigspalast (Afin) und Weilern und Dorfern ohne Markt- und Herr zahl, raumliche Ausdehnung), dem morphologischen und dem funktionalen.Neben den beiden letztgenann ten erscheintder fiir die Siedlungsgeographie ebenfalls so bedeutende historischeAspekt weniger geeignet, uns schaftsfunktionen aber das sind weniger unterscheiden, die Kriterien fiir die Unterscheidung ?Stadt oder morphologische als funktionale Kategorien; das gilt Dorf?" zu liefern: die Siedlungsform der Stadt istnicht auch von fiir die Galletti-Baldwin Einteilung an eine historische Phase oder Epoche gebunden, wenn Dina228), die bei ihrer Analyse der nigerianischen auch Stadte wohl nur in Gesellschaften moglich sind, Kakao-Pflanzer zwischen an Marktdorfern Stadten, die schon einen bestimmtenGrad sozialer Differenzie und Weilern unterschieden hatten. Hauptstrafien Taylor rung und politischer Zentralisation erreichthaben. Ob hat versucht229), ahnlich wie W.M.Davis wohl der absoluten Menschenzahl einer Bevolkerungs in der Geomorphologie auch fiirdie Stadtmorphologie ballung bei der Bestimmung des Stadtbegriffs sicher eine Zyklenlehre aufzustellen: er unterscheidet ?ju nicht die entscheidende Bedeutung zukommt, so ist sie venile" und ?reife" Stadien der Entwicklung. Bei den fiir die Yoruba-Stadte immerhin eine wesentliche De juvenilen Stadtformen seienHauser und Laden regel terminants: Agglomerationen von 50 000?150 000 los, aufs Geratewohl (haphazard) und untereinander Einwohnern bei hoher Wohndichte kann man kaum gemischt iiber die Siedlung verstreut, in den reiferen 230 Erdkunde Band XVIII Stadien beginne die raumliche Trennung der Wohn und Villenviertel von den Arbeits- und Geschaftsvier teln. Diese Entwicklungslehre ist nicht nur fiir die Yoruba-Stadte fragwiirdig; will man sie anwenden, mufite man alle Stadte den juvenilen Formen zurech nen, wahrend Lagos und Ibadan durchHerausbildung neuer Viertel mit spezialisierten Funktionen bereits ein reiferes wand nicht Ein wesentliche ent Bedingungen europaisch-amerikanischen sind: Arbeitsund Geschafts und gewachsen nicht ent konnten sich in den Yoruba-Stadten wickeln, da das Arbeitsfeld der Bevolkerung auf dem Lande, d. h. aufierhalb der Stadt, lag. Der morpho logischeAspekt kann uns im Yoruba-Land nur dazu von Nutzen sein, die Stadt raumlich (alte Stadtmauer, Grenze der von Gehoften bebauten Flache) und be volkerungsmafiig (Dichtegrenzwert) von ihrem Urn land Das abzugrenzen. wesentliche Kriterium administrativer und aba", Funktion, unter oder Weiler, einem Dorf scheiden. Die absolute Bevolkerungszahl spielt dabei keine Rolle, da ein Ort unter 5000 Einwohner als Stadt aufgefafitwerden kann, wahrend eine Siedlung iiber 10 000 Einwohner, z. B. Agege (12 844), das sich als Strafienmarkt rapide entwickelt hat, noch als Dorf gilt.Dickinson231) hat eine Stadt als ?a compact settlement engaged primarily occu in non-agricultural pations" definiert; ebenso wichtig erscheinen allerdings die Kriterien wirtschaftlicher Spezialisierung und Ar beitsteilung, die wir hinzufiigen wollen. Auf dieser die Yoruba-Siedlun Grundlage definiertMabogunje gen an Hand dreier Kriterien als ?Stadte" 232): 1.Die wirtschaftlichen Betatigungen sind sehr diffe renziert, lich von waltung, leben bereits ausschliefi und viele Bewohner wie Ver Beschaftigungen nicht-agrarischen schon in vor das war Handwerk; Handel, kolonialer Zeit der Fall. innerhalb der Stadt ist 2. Die Intensitat des Handels bedeutend grofierals auf dem Lande der Umgebung. 3. Eine differenzierte Verwaltung durch ein sakrales Konigstum stand schon Damit Hierarchie in vorkolonialer von ?Chiefs" be von Gist und von den die Unterschied entgegen, als ?form of social and economic ?rural" of behaviour" correlative and patterns gefafit hatten. In ihrer sozialen und okonomischen Organisation sind die Yoruba von afrikanischenDorf bewohnern durchaus verschieden; in ihren Verhal tensformen versuchen sie, sich als Stadter zu erweisen. be Ein Bewohner eines ?ilu" fiihlt sich nach Mitchel wenn man bezeichnet. Dorfbewohner ihn als leidigt, Auch das Wohlstands- und Prestige-Verhalten der Yoruba und ihre fein abgestufte Hierarchie sozialer Positionen 234) deuten eine stadtische Lebensweise an. an diskutiert die Yoruba-Urbanisation Bascom einerDefinition von Wirth235), der eine ?city" als ?a relatively large, dense and permanent settlement of socially heterogeneous individuals" definiert hatte. Problematisch ist der Begriff der ?Heterogenitat", da mit Bevolkerungsgruppen heterogenen einer ?primitive city", nennt. Nach Bascom er ?city Bewohner deren ist ethnische Heterogenitat in rassischer, kultureller oder linguistischerHinsicht kein wesentliches Merkmal fiir die Definition der nur sondern Stadt, ment. Die ein Ele zusatzliches sekundares, sind in sozialer Hinsicht Yoruba zu nennen, ?heterogen" sondern die Haussa wie ahnlich kaum in langen Zeitraumen zu einem homogenen Volk zu zu im Gegensatz sammengewachsen; Timbuktu und anderen ?Sudanhafen" der Sahara besafien ihre Stadte auch niemals einen ?kosmopolitischen" Charakter im Raum. zwar afrikanischen Grofie Schwab nennt seine ?urban", wegen aber Oshogbo Bewohner ?folk" (= Landvolk): ?if Oshogbo was viewed on the level of form, it was an urban community; if in terms viewed of itwas folk" 237).Ohne sche und nischer social organization and process, Industrialisierung, ohne ethni soziale Heterogenitat, mit Grofifamilien, auf der Basis rudimentarer altafrika wirtschaft licher Spezialisierung und Arbeitsteilung und einem organisierten Handel und Marktwesen bestanden die Yoruba-Stadte schon in vorkolonialer Zeit. ?They had cities, because munities, whose com permanent large, dense, they had were inhabitants economically inter dependent, socially stratified and politically unified" 238). Christallers (Bascom) Definition der ?Zentra len Orte" lafit sich auf die Yoruba-Stadte nur sehr bedingt anwenden, da ihre Dienste (mit Ausnahme der politisch-administrativen in einigen Fallen) und Giiter in ihrerGesamtbedeutung nichtwesentlich iiber die Einwohnerzahl hinausgehen (wieder im Unter schied zu den Sudan-Stadten). Eher pafit v. Thunens da die Yoruba-Stadte des ?Isolierten Modell Staates", trotz Stadtstaaten voneinander loser Abhangigkeit ja Kul des Wirtschafts-, die Intensitat bei denen waren, zur Peri vom Zentrum tur- und Gesellschaftslebens pherie hin abnahm. Jedenfalls miissen wir die Grofi siedlungen der Yoruba in ihremKulturzusammenhang als Zeit. kommt er der Definition Halbert233) und ?urban" organization eine und von seiner der Yoruba-Urbanisation ist also das funktionale. Mitchel230) betont, dafi die Yoruba zwischen ?ilu", einer Stadt mit traditioneller Herrscher-Dynastie und ?ileto, abule, es von sei, da verschiedenem Kulturerbe bewohnt werde. Er spricht folk" aus standen viertel Der hatten. erreicht Stadium besteht freilich darin, dafi die Yoruba-Stadte es kein sicherersKriterium fiir sozial homogene und in heterogene Gesellschaften gibt. So kommt Miner einer Studie iiber Timbuktu236), das etwas iiber 6000 Einwohner zahlt und von Songhai, Tuareg und Ara bern bewohnt wird, zu dem Schlufi, dafi es eine ?city" ?Stadte" bezeichnen; in der Zusammenschau und quantitativen, (wirtschaftlichen, von funktionalen morphologischen sozialen, politisch-administrativen) Kategorien unter Beriicksichtigung der historischen Entwicklung erscheintdies gerechtfertigt. Erlduterung CUP HMSO IFAN IUP OUP der Abkurzungen. Press University Cambrigde Office Her Majesty's Stationary lnstitut Francais d'Afrique Noire Press Ibadan University Press Oxford University Anmerkungen inModern Aidan W. (Ed.) : Social Change !) Southall, 1961. 337 S. Publ. for the Int. Afr. Inst. Africa. Lond.: OUP at the First Int. Afr. and Discussed Presented Studies Jan. 1959. Seminar, Makerere College, Kampala, in an and Social Peter: Change Family 2) Marris, 1961. in Lagos. Lond.: African City. A Study of Rehousing Berichte 3) A.a.O(2) und kleine Mitteilungen S. 114 ff. auch Miss A. Izzet: 4) Vgl. in Lagos Yoruba In: (Nigeria). London Africa (Ed. A. Southall), Suzanne: Comhaire-Sylvain, In: Zaire, 5,May Lagos, Nigerie. Problem afrikanischer 5) Zum the Life among Family in Modern Social Change 1961, S. 305?315. Le Travail des Femmes a 1951, S. 475?502. auch Urbanisation vgl. folgende Beitrage: Africa. of Tropical In: Essays Steel, R. W.: The Towns on African Population, and R. M. Ed. by K. M. Barbour London: 1961, S. 249?278. Prothero, In: Cahiers Occidentale. Dresch, J.: Villes d'Afrique 1950, 3, S. 200?230. d'Outre-Mer, in Africa. Select Reading Comhaire, J.: Urban Conditions 1952. in Africa. London: List on Urban Problems Daryll of In The Social Forde, (Ed.): Implications in Africa and Urbanization South of the dustrialization Sahara. UNESCO, Paris, 1956. in Afri F.: Dynamics Daniel of Urbanization McCall, ca. In: The Ann. and of the Amer. Academy of Political 1955. Social Science, Bd. 298, March in West Town Africa. In: Afr. Fry, E. W.: Planning Affairs, 47, 1946, S. 197?204. Walther: in Manshard, Verstadterungserscheinungen unter besonderer Westafrika der funktio Beriicksichtigung In: Raumforschung nellen Differenzierung. und Raumord nung, 19, 1961, 1, S. 27?42. G. I. und W. Zelinsky: Patterns Trewartha, Population In: Annals in Tropical Africa. of the Association of Ameri can Geographers, 44, 1954, S. 135?162. K. M. und J. C. Pugh: and People Land 6) Buchanan, London: 1955. inNigeria. Leo: Und Afrika 7) Frobenius, sprach. 3 Bde. Berlin 1913. Bd. 1, S. 151. (Bd. 1 und 2 behandelt und die Yoruba London: The Voice of Africa. Engl. Obersetzung: Nupe.) 1913. 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Kenneth: Urbanism inWest Africa. In: So 13) Little, Review ciological (Special Number), Keele, N. S. 7, 1959, S. 5?122. 1, R. J.: West Urbaniza African 14) Harrison-Church, tion: A Geographical View. In: Sociological Review, Keele, Ed. by K. Little, N. S. 7, 1959, 1, S. 15?28. R. M. C: The Human of a 15) Welldon, Geography Yoruba in Southwest Nigeria. B. Litt. Oxford: Township 1957. Thesis B.: An Experiment inMethodo 16) a) Schwab, William African In: Human Urban logy in a West Community. Organization 13, 1954, 1, S. 13?19. (New York), W. B.: Urbanization and Acculturation. b) Schwab, (Unpubl. Manuscript). Drei weitere Aufsatze siehe Anm. 33. 231 Akin: The Growth of Residential Dis 17) a) Mabogunje, In: Geogr. Rev., 52, 1962, 1, S. 56?77. tricts of Ibadan. ? Black Metropolis. In: Nigeria b) Ibadan Magazine, 68, Marz 1961, S. 12?26 (by Mabogunje). on C: N. Some Comments and the Growth 18) Mitchel, of Ibadan's In: Research Character Notes, Population. Univ. 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Neuaufl. 1962. von den Leipzig Peoples of Africa, of W. finanziellen 93) Ein neuer Zensus wurde mit erheblichem im Mai 1962 durchgefuhrt. Aufwand Fiir die Northern 22 Millionen, fiir die Eastern und Western Region wurden und fiir das Lagos-Territorium Region je 11 Millionen 1Million Menschen im Ganzen also 45 Millionen! gezahlt, Zum ersten Mal in der nigerianischen ein Geschichte wurde der Siidprovinzen iiber den zahlenmafiiges Ubergewicht aus Norden der Zensus daher wurde (23 : 22) ermittelt; von 1952 annulliert. Die Zensus-Werte politischen Motiven etwa 20?40 konnen nach grobem Oberschlag ?/o hoher an von genommen werden, wenn man obige Zensus-Ergebnisse 1962 zugrunde anderer Nach legt (Private Mitteilung). ? West Africa, No. 2422, 2nd Nov., 1963, S. 1231: Quelle ? so A Testing Week in Nigeria wurden fiir den Norden gar 30,2 (1952: 18), furden Osten 12,5 (1952: 8,5) und fur den Westen da die drei 10,5 (1952: 6,5) Mill, angegeben, durch Aufblahung und Manipulation der Ziffern Regionen ihr politisches Gewicht innerhalb des Bundesstaates (Fede zu Inzwischen ist ration) von Nigeria vergrofiern hofften. der Zensus unter besserer Kontrolle und mit zuverlassigeren Methoden November 1963 wiederholt worden; Anfang die endgiiltigen, publizierten sind wohl nicht vor Ergebnisse eines Jahres zu erwarten Ablauf (sofern sich nicht neue Komplikationen ergeben haben). Inzwischen wurden die vorlaufigen, noch leicht zu kor vom November 1963 in der rigierenden Zensus-Ergebnisse Zeitschrift ?West Africa" (29. Febr. 1964, S. 243) veroffent 55 653 821 Einw.; Northern licht: Gesamtnigerien: Region 29 777 986 E., Eastern Region 12 388 646 E., Western Re 10 neu 278 500 E., gion geschaffene Mid-Western-Region (hauptsachlich Benin) 2 533 337 E., Bundeshauptstadt Lagos 675 352 E. K. und Casis, A.: 94) Davis, In: Millbank America. Memorial 1946, S. 186?207. 95) A. a. O. (8) 96) A. a. O. (8) 97) A. a. O. (6) 98) A. a. O. (19) Harrison-Church 99) Nach Janheinz: 10?) Jahn, nisse und Begegnungen 1960. 101) A. a. O. (8) 102) A. a. O. (9a) a. O. 103) A. (32b) 104) A. a. O. (12) 105) A. a. O. (12) A. a. O. m) (89) 107) A. a. O. (89) de Urbanization Fund Quarterly, (14) Durch Tiiren. afrikanische in Westafrika. Diisseldorf, Duarto 108) Zuerst bei: Pereira, situ orbis. Translated and Edited Pacheco: by G. H. in Latin Vol. 24, Erleb Koln: Esmeraldo T. Kimble. London: Hakluyt Society 1937. First Published in 1892. 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Jahrhunderts auf das Dahome-Reich damals das Pferd besafien erlebte, berichtet, dafi die Yoruba The Archibald: und mit Reiterheeren angriffen. Dalzell, Lon an Inland Kingdom of Africa. of Dahomey, History don 1793. (9a) 131) A. a. O. 132) A. a. O. (7) (46) 133) A. a. O. (23) 134) A. a. O. (10, S. 7 und 8) 135) A. a. O. Towns B. Morgan by Mabogunje), (Yoruba 136)W. Journ., 129, 1963, 2, S. 217?218. Geogr. 137) A. a. O. (9a) 138) A. a. O. (16a) 139) A. a. O, (32b) a. O. (15) 14?) A. (39a) 141) A. a. O. (9a) 142) A. a. O. die die Yoruba Ibo sind Sudan-Volker, und 148) Die nach SO Semi-Bantu in SW-Nigeria vorher ansassigen haben. abgedrangt Nigeria (Cross-River-Gebiet) (65a) 144) A. a. O. a. O. (126) 145) A. In Africa's R. H.: 148) Stone, Forest and Jungle, or Six 1900. Years New York: among the Yorubans. ist eine machtige, im staatlichen Leben 147) Der Ogboni der Yoruba einflufireiche Geheimgesellschaft. 148) A. a. O. (17a) 149) A. a. O. (11) A. a. O. 15?) (42) 151) A. a. O. (17a u. 17b) a. A. O. (2) 152) 153) A. a. O. (17a) 154) A. a. O. (17a) 155) A. a. O. (16a) sind von I?VII die numeriert; 158) Die Wohnviertel ubernommen Nummern sind in den folgenden Abschnitten a. a. O. [17a] S. 65). (vgl. 157) A. a. O. (9a) In: in Nigeria. 158) Jones, G. L: The Beef Cattle Trade Africa, 16, 1946, 1, S. 20?38. ist der Sabon Gari 159) In Nordnigeria (Kano) (= hauss. fiir die Siidnigerianer das Viertel (Yoruba u. a.). ?Neustadt") 16?) A. a. O. (9a) of the R. R.: 161) Kuczynski, Survey Demographic I (West Africa). OUP London: British Colonial Empire, 1948/49. 162) A. a. O. (121) 163) A. a. O. (2) 164) A. a. O. (17a) 165) A. a. O. (33a) Grund der Polygynie besteht neben 16B) Ein wesentlicher ? wirtschaftl. den gewohnlich Arbeitsteilung, angefuhrten ? vor durch Kriege, Uberzahl der Frauen Sozialprestige dafi den Yoruba allem in dem nicht-geographischen Motiv, eheliche Beziehun und anderen westafrikanischen Volkern der Frau bis zur Ent der Schwangerschaft gen wahrend des Kindes (also 2?3 Jahre) nicht gestattet sind; wohnung sich eine 2. und 3. Frau daher sieht sich der Mann veranlafit, zu nehmen, wahrend sich die Mutter ganz dem Saugling der Kinder, die also in einem 3-Jah widmet. Die Aufzucht von einer Frau geboren werden, ist das wich res-Rhythmus der afrikanischen Ehe und hat vor alien anderen tigsteMotiv den Vorrang. Erwagungen 167) A. a. O. (33a) (68, S. 78) "?) A. a. O. 16e) A. a. O. (33a) 17?) A. a. O. (32b) A. R. und D. Forde (Ed.): 171) Vgl. Radcliffe-Brown, London: OUP and Marriage. African Systems of Kinship 1950. 172) A. a. O. (34) 173) A. a. O. (33a) 174) A. a. O. (33c) 175) A. a. O. (14) a. A. O. 176) (42) a Description E. E.: The Nuer, 177) Evans-Pritchard, of a Institutions and Political of Livelihood of the Modes and Marriage 1956. Kinship OUP London: Nilotic People. 1951. u. a. OUP among the Nuer. London: E. E. and M. Fortes (Ed.): Afri 178) Evans-Pritchard, 1961. OUP can Political Systems. London: inWest Africa. Paula: Patterns of Authority 179) Brown, In: Africa, 21, 1951, S. 261?278. 18?) A. a. O. (38a) 181) A. a. O. (90) and other Secret Socie R. E.: The Ogboni 182) Dennett, In: Journ. Roy. Afr. ties of Nigeria. 16, 1916, Society, S. 16?29. In: 3rd Int. Senate. S. O.: Ogboni: the Egba Biobaku, 1949 (1956), S. 257?263. W. Afr. Conf., (38a) 183) A. a. O. of Institution 184) Bascom, W. R.: The Esusu: A Credit the Yoruba. 1, S. 63?69. In: Journ. of the Roy. Anthr. Inst., 82, 1952, Berichte und kleine Mitteilungen 185) A. a. O. (10, Taf. 16 u. 17) 186) A. a. O. (21) 187) A. a. O. (11) Yoruba ein relativ hoch entwickeltes besafien 188) Die an polytheistisches System mit 401 Gottheiten (Orishas), der Weltschopfer, stand. deren Spitze Olorun, 189) A. a. O. (16a) 19?) A. a.O. (11) a. A. O. 191) (68) 192) A. a.O. (91) a. O. 193) A. (9a) 194) A. a. O. (15) 195) A. a. O. (83c) 196) A. a. O. (68) 197) A. a. O. (8) of Western James: A Geography 198) Grant, Nigeria. 1960. Cambridge: R. W. J.: An Outline of Nigerian 199) Keay, Vegetation. 1949. Lagos: 20?) A. a.O. (68, S. 133) 201) A. a. O. (68, 75, 76) 202) A. a.O. (113a) Communities of Hausa 203) Smith, M. G.: The Economy 1955. of Zaria. London: HMSO 204) Mansell N. W. Nigeria. R. M.: Migratory from Labour Prothero, In: Africa, 27, 1957, S. 251?261. E. H.: A Visit to the Apostles and the 205) Duckworth, Ondo In: of Ayetoro, Okitipupa Town Province. Division, 36, 1951, S. 387?440. Nig. Mag., O. V.: Ayetoro. In: Nig. Mag., 55, 1957, S. 356?386. 206) A. a. O. (91) Marktwesen. Willy: Das afrikanische 207) Frohlich, Diss. Berlin 1941. In: Z. f. Ethn., 72, S. 234?328. 208) A. a. O. (68) 209) A. a. O. (71) 21?) A. a. O. (8) 211) A. a. O. (32c) Form" 212) Der beriihmte Gufi in der ?Verlorenen (a cire Eine Wachs auf folgende Weise perdue) wurde hergestellt: form des gewiinschten Gegenstandes (meist Menschenfiguren um oder Kopfe) wurde geknetet und mit einem Tonmantel war der feuchte Ton getrocknet, wurde das Wachs geben; aus an der Fufiflache durch ein kleines Loch der Figur und das fliissige Metall geschmolzen, eingegossen. Spater mufite der Tonmantel In Benin stand zerschlagen werden. das Handwerk unter der besonderen des Gelbgusses Protek tion und Aufsicht des Herrschers. 213) A. a. O. (32c) bei Hodgkin, 48, S. 222-223). 214) A. a. O. (89, S. 12?14; a. O. (193) 215) A. 216) A. a. O. (25) 217) A. a. O. (32c) 218) A. a.O. (11) 219) A. a.O. (16a) a. A. O. 220) (9a) 221) A. a. O. (19) a. O. (75) 222) A. 223) A. a. O. (87, Bd. 4, S. 164) 224) A. a. O. (6) P. und L. A. Halbert: Urban 225) Gist, Noel Society. New York: 1950. 570 S. a. A. O. 226) (10, S. 3) Peter: und Probleme der Stadt 227) Scholler, Aufgaben In: Erdkunde, 7, 1953, 3, S. 161?184. geographie. 228) A. a. O. (68) Griffith: 229) Taylor, Pattern Site, Evolution, Towns and Cities. London: 230) A. a. O. (9a) Urban A Study of Geography. and Classification in Villages, 1949. 2. verand. Aufl. 1958. R. 231) Dickinson, 1947. S. 25. London: City, E.: Region and Regionalism. 235 232) A. a. O. (10, S. 3?4) 233) A. a. O. (225) 234) A. a. O. (42) as a Way In: Louis: Urbanism of Life. 235)Wirth, American 44, 1938, S. 8. Journ. of Sociology, H.: Primitive The of Timbuctoo. City 236) Miner, Press 1953. Publ. for the Princeton: Princeton Univ. American Society. S. 268. Philosophical a. a. O. (8) 237) Zitiert nach Bascom 238) A. a.O. (12) Nachtrag: Nach Abschlufi des Manuskripts 1963 fand im September der Verfasser verstreuten im anwachsenden etwas und zur Schrifttum iiber die Yoruba noch folgende Beitrage ihrer Siedlungen, die zur Vervollstandigung Geographie angefuhrt seien. M. B.: Hill Settlements and Their Abandonment Gleave, in Western In: Africa, Yorubaland. 33, Oktober 1963, 4, S. 343?352. W.: Rural Peridic in Parts of Hodder, Day Markets In: Trans. Western Nigeria. Inst. Brit. Geogr., Yorubaland, 29, 1961, S. 149?169. Ders.: Yoruba Periodic In: Markets Markets. in Day Edited Africa. and G. Dalton. North by P. Bohannan western Univ. Press, 1962, S. 103?117. Ders.: I: Slaveport and Mission Centre. In: Badagri ? II: Niger. Geogr. Journ. 5, 1962, S. 75?85. Badagri One Hundred Years In: Niger. Geogr. of Change. Journ., 6, 1962, S. 17?30. A. L.: The Evolution of Rural Settlement Mabogunje, in Egba Division, In: Journ. of Tropical Nigeria. Geogr., 13, 1959, S. 65?77. Ders.: Problems of Northern Yoruba Towns: The Exam In: Niger. Geogr. ple of Shaki. Journ., 4. 1961, 2, S. 2?10. Ders.: Estate Development and the Renewal Peripheral of Central Districts in West Cities. African Background on Urbanization for Conference in Africa, Addis Paper 1962. Abeba, April Frank: at Old Oyo, Willett, 1956?57; Investigation an Interim Report. In: Journ. Hist. Soc. Nigeria, 2, Dec. S. 59?77. 1960, 1, Ibadan: of a Weekend from 24th? Seminar Symposium 26th January 1964 on "The City of Ibadan", edited by P. C. Lloyd, A. L. Mabogunje, Mrs. Bolande Awe. Vor aussichtlich Dezember Press. 1964, Cambridge University ERSTE WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE EINER REISE NACH AFGHANISTAN IM SOMMER 1963 Mit 1Abbildung Carl Rathjens jun. results of a journey through Afgha Summary: Preliminary nistan in Summer 1963. In summer 1963 the author, together with his assistent Dr. C. Jentsch, travelled on land from the Middle East to This paper is a first report of the scientific Afghanistan. results. The geomorphology of the Afghan Hindukush was ad vanced by observations of the snow line and limits of soli fluxion, as well as indicators of glaciation during theWiirm and the water glacial period regime of the Ab-i-Istada, interior drainage material relevant today with only. New to a tectonic and climatic of the country geomorphology between the high mountains and the desert has been gained. The author was able to visit and study for the first time areas of Nuristan the woodland and Khost, and found par ticularly interesting the changes in the plant cover due to man. Many observations and investigations were concerned