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206 Erdkunde Band XVIII
und die im Vergleich mit der Oberrheinebene kiihlen
Sommer (Julimittel 15??18? C). Es ist also ein win
termildes sommerkiihles feuchtes Tieflandklima.
Typ 4 und 5: (Oberrheinebene siidlich Karlsruhe,
Bergstrafie, Spessart, vereinzelt im Pfalzer Wald)
Dieser Typ mufi als Untertyp von 1 aufgefafitwer
den. Im Gegensatz zu 1 sind hier die Wintertempera
turen
etwas
gemildert
(Januar
?1?
bis +1?
C),
was
durch die Lage iiber dem durchschnittlichenNiveau
der Kaltluftseen bedingt ist.Die Sommer sind ebenso
heifiwie bei 1.Wegen der Hohenlage oder der gerin
geren Leewirkung im Einflufibereich der Zaberner
Senke sind die Niederschlage hoher als bei 1 (700?
850 mm).
Typ 5 kommt noch seltener vor als Typ 4 und ist
an die Gipfellagen der Hardt gebunden. Die Nieder
schlage sind hier etwas hoher als bei 4, die Januar-,
Julihenlage
und
Jahrestemperaturen
um 1??2?
niedriger.
der Ho
entsprechend
Typ 6: (Saar-Nahebergland, Pfalzer Wald, W-Eifel,
Westerwald, Nordabfall des Siiderberglandes)
Dieser Typ ist im siiddeutschenRaum an die Luv
und im norddeutschen Raum mehr an die Leelagen ge
bunden, da die absteigenden Luftmassen, die fiir diese
hohen
Hohenlagen
ozeanischen
mit
Klima
im N
Sommertemperaturen
seinen
bedin
im S mehr von dem
gen und andererseits die Luvlagen
warmeren
Wintern
be
einflufitwerden. Die Jahresschwankung betragt 16??
17? C, die Julitemperaturen schwanken zwischen 16?
und 18? C, die Winter sind noch relativ warm (Ja
bis +2? C). Die Niederschlage steigen
nuarmittel?1?
bis auf 900 mm an.
Im ganzen ist es als ein wintermildes feuchtesKlima
anzusprechen.
Typ 7 und 8: (Hohere Lagen des Saar-Naheberg
landes und des Pfalzer Waldes, Teile des Hunsriick,
Taunus, Teile der Eifel, Teile des Siiderberglandes)
Typ 7 und 8 sind Subtypen. Sie unterscheiden sich
durch die geringeren Januartemperaturen bei 7 (bis
zu ?2? C). Die Julimittel liegen in alien zugehorigen
Gebieten um 15??16? C, und die Niederschlage iiber
steigen kaum
kontinentalen
1000
mm.
Hier
man
konnte
von
einem
sprechen.
Berglandklima
Typ 9: (Hohes Venn, Siiderbergland, Hochwald,
Idarwald)
Dieser Typ ist der ozeanischste des dargestellten
Gebietes, er umfafit die Luvlagen des Rheinischen
Schiefergebirges.Die Niederschlage iibersteigen 900?
1000
mm.
Die
schwanken
Jahrestemperaturen
zwi
schen-3? und 0? C im Januar und 12?-16? C im Juli.
Kurz
charakterisiert
konnte
man
hier
kiihl feuchtenBerglandklima sprechen.
Fiir einzelne Anregungen und Hinweise
den Herren
Dr.
K. H.
Prof.
Paffen
Dr.
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Troll
von
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Towns
of indi
One
of the most
Summary:
striking examples
is afforded
urbanization
by the Yoruba
genous African
in 1952 numbered
of Nigeria,
who
in the Western
Region
urban tradition.
5,046,799
people with a long, pre-colonial
50 ?/o of their population
live in large, dense, com
Nearly
or more.
settlements of 5,000 people
pact and permanent
The Yoruha
Berichte
und kleine Mitteilungen
towns as 120,
The census of 1952 gave the number of Yoruba
12 of which had a population
exceeding 40,000, while another
In recent times the
20 reached a figure of some 20,000.
Yoruba
have
caught the attention of English,
increasingly
and Nigerian
scholars
American
anthropo
(sociologists,
Bascom
archaeologists,
geographers),
logists, historians,
field work
extensive
been the first to undertake
having
among them (1937/38 and 1950/51) and to emphasize the
to Euro
comparable
unique
degree of their urbanization
standards.
pean and American
are
towns those of the Yoruba
Unlike most other African
based on the traditional African
structure, their
"lineage"
inhabitants
showing a high degree of social homogeneity,
feature of the
distinctive
stability and continuity. Another
town is that, inspite of a comparatively
Yoruba
high degree
of people
the majority
of trade and craft specialization,
70 ?/o) are still engaged in agriculture, which,
(approximately
and the impact of cocoa
conditions
however, under modern
to a market
farming is rapidly changing from a subsistence
that Yoruba
for these two reasons
It is mainly
economy.
towns lack the basic conditions
and functions characteristic
towns. The outward
and American
of European
appearance
as well
as the social structure of these
(= morphology)
African
in part still follow
towns, which
long-established
are there
village patterns, clearly prove this difference. We
the question being,
fore faced with a problem of definition,
can be
in the strict sense of the word
if the term "town"
at all.
to the "nucleated"
settlements of the Yoruba
applied
their cultural
would
authorities
Most
agree that, within
context, they may well be called towns even in pre-colonial
were
inhabitants
for one
their
because,
thing,
days,
eco
in various
and engaged
economically
interdependent
and they were also socially
nomic activities,
stratified, po
an elaborate hierarchical
litically unified and had established
and government which was balanc
system of administration
and gerontocratic
the old egalitarian
ed between
principles
centraliz
and the autocratic,
communities
of African village
town kings, who
of various
acknowledged
ing tendencies
theAlafin of theOyo Empire established in theGuinea
savannah
as their supreme
suzerain
to the 19th century.
up
1.Grundtypen afrikanischer Stadte
In dem von ihm edierten Aufsatzband iiber den
sozialenWandel immodernen Afrika hat Southall
*)
die afrikanischen Stadte in zwei Kategorien klassifi
ziert:
A.
von
Alt-etablierte,
gegrundete,
Eingeborenen
lang
sam und in gewissem Sinne organisch ?aus sich
selbst"
einheimische
Stadte:
wachsende
Urbanisa
tion.
B. Neuere
durch
Bevolkerungsballungen,
growth"):
(?mushroom
banisation.
Zur
europaischen
Ur
europaisch-koloniale
auch
Stadte
kleinere
gerech
laissez-faire"
entstanden
Manier
und
gewachsen
sind. Stadte ides
A-Typus sind in grofieremoder kleine
rem Mafie
einen
durch
Bevolkerungskern
charakterisiert,
soziale Normen
dem
von
der
setzt,
betrachtlicher Homogenitat
fremdstammischen
denen
lichenModifikationen ?
autochthonen
eingeborenen,
sich diese
?
Binnen-
Zuwanderern
unter
mog
anzupassen haben. Die klas
oder Weltmarkt
In
angebaut.
einem
be
stimmtenRadius besitzen die Stadtbewohner oft Far
men in betrachtlicherEntfernung vom Haus; dadurch
werden lange Arbeitswege, temporareHiitten auf den
Feldern, einheimische Pachtsysteme oder Lohnarbeit
erforderlich,zumal unter den Bedingungen der ?Shift
ingCultivation". Die Arbeitsstruktur der Stadt ist be
reits weitgehend
?clerical"
aber
spezialisiert,
Handwerk,
und
(Handel,
rufe neben dem Feldbau),
zu
?industriell"
nennen.
commercial"
eher
Verwaltungsbe
als im eigentlichen Sinne
sind
Entsprechend
Ar
die
beitsgruppen (working units) und Betriebsgrofien
klein; es gibt eine grofieZahl selbstandigerKleinunter
nehmer. Die soziale Skala reicht vom wohlhabenden
und professional"
Landbesitzer
Kaufmann,
miker, Regierungsbeamter)
Bauern,
Handwerker,
bis
(Akade
zum
einheimischen
und
Gelegenheitsarbeiter
Stra
fienbettler. Die Besitzenden ziehen Vorteile aus der
Anziehungskraft der Stadt, indem sieWohnraum an
Zuwanderer vermieten (landlordism) in einer von der
Regierung wenig kontrollierten Weise. Die Qualitat
der Wohnungen
reicht von luxuriosen Villen und
Prachtbauten
reicher Kaufleute
(mansions)
bis
zu
not
diirftigenHiitten und iiberfiilltenSlums. Obwohl die
fiir das Gros der Bevolkerung
Wohnbedingungen
aufierst bescheiden sind und in sozialer und hygieni
scher Hinsicht
unter
oft
dem
zumutbaren
Standard
liegen, so entsprechen sie doch den Bediirfnissen der
einheimischen Bevolkerung meist besser als komfor
tablere
sie aus
da
Unterkiinfte,
der
spontanen
Reak
tion auf wirtschaftliche Gegebenheiten ohne Anreize
von aufien (Industrialisierung, Regierungsmafinahmen)
erwachsen sind. Zwar wird die komplexe altafrika
nische Grofifamilien- und Sippenstruktur (extended
family, lineage group, kinship system) unter diesen
Bedingungen selten vollig intakt bleiben; die Sozial
ordnung der Stadte ist aber elastisch genug, eine Kon
zentration
der
auf
Bevolkerung
Stammes-,
Sippen
oder Grofifamilien-Grundlage unter gewissen Modifi
kationen zu erlauben. Dem gezeichneten Bild afrika
nischerUrbanisation entsprechen in grofienZiigen die
Yoruba-Stadte
denz
SW-Nigerias.
beiden letztgenannten Aspekte ?
von
gedrangter
Interdepen
und
Slum-Wohnweise
okono
mischen Bediirfnissen der Bevolkerung; Adaptation der
afrikanischenGrofifamilienstruktur an das Stadtleben
? hat Marris
in seiner Sozialstudie iiber das ?Lagos
Slum
werden
A-Gruppe
net, die nicht unbedingt alt sein miissen, die auch
schnell gewachsen sein konnen, die aber nicht die Auf
merksamkeit der Regierung auf sich gezogen haben
und daher in einer zufalligen, ungeplanten ?haphazard
and
sischeafrikanischeAgrarwirtschaft spielt imLeben die
ser Stadte noch eine grofieRolle; auf dem Stadtum
land werden sowohl ?food crops" fiir die Selbstver
sorgung als auch ?cash crops" fiir den Verkauf auf
Die
Kontakt und koloniale Akkulturation ins Leben
gerufen, von aufierordentlich rapidem Wachstum
207
Clearance
Scheme"
2) anschaulich
herausgearbei
tet.Die Arbeit gibt einen guten Einblick in das Sozial
gefiige (nach dem A-Typus) einer afrikanischen Stadt
und die Probleme moderner Stadtplanung von Einge
borenen-Stadten. Lagos zahlte 1960 etwa 400 000 Ein
wohner, von denen zwei Drittel Yoruba waren; im
altesten Teil der Stadt, dem Westende von Lagos Is
land, der in der Lagos Lagune gelegenen Insel, betrug
der Anteil der Yoruba an derWohnbevolkerung 90%.
Das
der
?lineage
structure"
entsprechende
klassische
Yoruba-Gehoft (compound) mit oft mehreren Hun
dert Bewohnern wurde in Lagos bis auf wenige Aus
nahmen durch das dem ?household" entsprechende
208_Erdkunde
Einzelhaus ersetzt. Der ?household" geht jedoch iiber
die Elementarfamilie ?
ein Mann, seine Frau oder
? hinaus und umfafit auch weit
Frauen, seineKinder
laufigere Sippenverwandte. Fast alle Bewohner von
hielten
Zentral-Lagos
verwandtschaft
weitverzweigte
liche Beziehungen in der Nachbarschaft aufrecht.Der
soziale Einkommensunterschied war betrachtlich (? 84
bis 60 000 im Jahr), doch lebten die Reichen mit den
Armen
Tiir
an Tiir.
An
waren
der Arbeitsstruktur
ge
lernteArbeiter mit 30 ?/o,Handler mit 29 ?/o,Ange
stellte mit 18 ?/o,ungelernte Arbeiter mit 13 ?/o be
teiligt. Trotz gedrangter Wohnverhaltnisse (3,5 Per
sonen pro Raum) hatten es die Bewohner der Altstadt
von Lagos zu relativem Wohlstand gebracht; dieser
griindete sich auf einen intensiven Handel
(Klein-,
Grofi- und Zwischenhandel jederGrofienordnung), der
den Bewohnern als Haupt- oder Nebenbeschaftigung
zur
zweiten
Marktlage
Natur
stem von Kunden,
Kaufern
zwischenmenschlichen
auf
der
zentralen
so
und Wiederverkaufern
oder
wie
Beziehungen
war,
geworden
der Innenstadt und einem komplexen Sy
verwandtschaftlichen
beruhte.
Durch das 1955 begonnene ?Slum Clearance Scheme",
das in 5?7 Jahren 28 ha in Zentral-Lagos sanieren
und 200 000 Personen umfassen sollte, war ein Teil
der Bewohner bereits auf dem neuen Siedlungsgelande
von Suru Lere, auf dem ?Mainland" jenseits der La
gune, in 6 km Entfernung von der Lagos-Insel ange
siedelt worden. Dadurch wurde das weitverzweigte
System personlicher, oft familiarer Handelsbeziehun
gen
zerstort
und
vielen
Bewohnern
der
neuen,
hygie
nisch einwandfreien Siedlung die wirtschaftliche Le
Besonders
entzogen.
bensgrundlage
die
Frauen
wur
den davon betroffen, die bei den Yoruba und anderen
westafrikanischen Volkern durch ihren Kleinhandel
(petty trading) sowesentlich zum Unterhalt der Fami
Der Markt,
lie beitragen.
zerstort
den hatte, war
der
und
in Zentral-Lagos
die Einnahmen
bestan
der Um
siedler geringer geworden; demgegenuber war die Ent
fernung von Suru Lere zur Lagos-Insel (Lagos Island
istmit Ebute Metta auf dem Festland durch die Car
terBridge verbunden) grofi, die Fahrpreise und die an
sich niedrigen Mieten der Neusiedlung zu hoch; Ver
armung und Verschuldung waren die Folge, wahrend
die inAfrika ublichen gegenseitigen finanziellen Hilfs
leistungen
ris weist
unter
an
der Verwandtschaft
Prozentzahlen
nach,
ausblieben.
wieviel
Mar
weniger
Haushalte in Suru Lere imVergleich zu Zentral-Lagos
Verwandte im Umkreis einer Meile hatten; daher
wollten die meisten der von ihm befragten Bewohner
derNeusiedlung in die (inzwischen abgerissenen) Slums
zuriick. Nur die jiingeren Leute, Angestellte oder
Lehrer mit festemEinkommen, sahen in Suru Lere eine
willkommene Moglichkeit, sich dem Einflufi und den
Forderungen ihrer Grofifamilien-Verwandtschaft zu
kommt zu dem Schlufi3): "The
entziehen. Marris
combination of isolation, higher expenses and lower
incomes threatened theirway of life" ... "A dealer
needs intimate knowledge of personal demands and a
network of informal personal contacts close at hand
to make a profit in this highly competitive market."
. . . "It is axiomatic for planning in the tropics to
think in terms of multi-family households."*)
Band XVIII
Dem skizzierten Stadttypus stellt Southall
die B
Gruppe gegeniiber, deren Bevolkerung im Extremfall
aus
ganzlich
nicht-autochthonen
Zuwanderern
besteht,
haben
Bezie
deren landliche Stammesheimat weit entfernt sein
kann. Daher besteht ein scharferBruch zwischen der
Stadt und ihremUmland: der Stadt fehlt die Selbst
versorgungsbasis,
ihre Bewohner
sations-Eigentum
iiberfiihrt
keine
hung zu ihrerUmgebung. Das unmittelbare Umland
istoft in kapitalistischerWeise inPrivat- oder Organi
wird
worden,
als
Pro
duktionsmittel aufgefafit und erhalt einen Verkaufs
wert, wie es in der altafrikanischen Gesellschaft, in der
das Land als unveraufierliches Kollektiveigentum der
Gruppe (Grofifamilie, Sippe, Stamm) gilt, nicht be
kannt ist. Die zugewanderten Bewohner der Stadt
in einem
leben
? sozialen
an
aufierstammlichen
ein
ausgepragter
ohne
Vakuum"
die
Verhaltensnormen;
tiert sich nicht
Lebensweise
vorgeformte
orien
Stadt
der
sondern
traditionell-stammlichen,
Es herrscht
Wertungen.
(extra-tribal)
Ver
Unterschied
sozialer
zwischen
waltungs-Angestellten,
und
gelernten
ungelernten
Ar
beitern. Es gibt kein selbstandiges afrikanischesKlein
unternehmertum; die Arbeitgeber sind grofiere Fir
men,
die Regierung
oder
Organisationen
ohne
person
lich-familiare Bindung an den afrikanischen Arbeit
nehmer.
Eine
auf
Klassenstruktur
von
der kastenartigen
die
entsteht,
Einkommens-Basis
ver
Segregation
schiedener ethnischerGruppen ein wenig iiberschattet
wird; die wenigen Angestellten (clerks) bilden die
soziale
Elite
der
Das
workers".
?white-collar
Angebot
an Wohnraum ist stark kontrolliert und wenig flexi
bel; die Kontrolle wird vonWirtschaftskonzernen oder
der Regierung ausgeiibt. Dem Typ dieser Stadte ent
sprechen vor allem die Hafen, die Bergbaustadte, die
und Handelsknotenpunkte
niale Verwaltungszentren
(z. B. Kaduna
Verkehrs-
und
einige kolo
inN-Nigeria),
die auch den Hauptteil der europaischen Bevolkerung
beherbergen. In der Siidafrikanischen Union, in Siid
und Nordrhodesien, in Belgisch-Kongo und inKenya
iiberwiegen die Stadte des B-Typus, besonders in den
industrialisiertenGebieten (Johannesburg, nordrhode
In Tanganyika,
sischer ?Copper Belt", Katanga).
Uganda und den wenig industrialisierten friiherenTer
Franz.
ritorien
West-
sowie
Zentralafrikas
und
Brit.
Westafrikas herrscht der A-Typus vor. Die beiden
Typen miissen als polare Moglichkeiten afrikanischer
Stadtentwicklung gesehen werden, zwischen denen
und
Ubergange
vorkommen.
Mischformen
Manche
Stadte, wie die Grofisiedlungen der Yoruba in SW
Nigeria, entsprechen vollig dem A-Typus; andere, wie
Johannesburg, Salisbury oder Nairobi, verkorpern den
reinen B-Typus. Lagos ist eineMischform beider Mog
lichkeiten, entwickelt sich aber heute im Sinne des B
Typus. Ibadan, die grofiteNegerstadt Afrikas, erlebt
als Metropole der Western Region Nigerias und Sitz
einer
Universitat
eine
gegenwartig
stiirmische
Ent
wicklung in politischer, kultureller und industrieller
Hinsicht, die iiber die einer Eingeborenenstadt des
weit
A-Typus
wicklung
kerung,
bildung
?
neue
hinausgeht.
Riickgang
Stadtviertel
Ansatze
mit
auf Einkommens-Basis,
vatkapitalismus
Yoruba-Landes
?
einer
solchen
Ent
der stadtischen Agrarbevol
Einzelhausern,
Klassen
Industrialisierung,
Pri
sind auch in anderen Stadten des
zu beobachten
5).
und kleine Mitteilungen
Berichte
2. Oberblick iiber die Yoruba-Literatur
Die Grofisiedlungen der Yoruba
ten uns
ein besonders
in SW-Nigeria bie
eindrucksvolles
Beispiel
kanischer Eingeborenen-Urbanisation;
jiingerer
kanischer
Zeit
das
westafri
ameri
englischer,
?
vor
Wissenschaftler
Interesse
verstarkte
und
nigerianischer
allem Soziologen, Historiker und Geographen ?
sich gezogen.
Da
dem Handel
es sich um
Agrarstadte
mit
auf
erganzen
handelt, denen wesent
und Handwerk
liche Voraussetzungen
in
sie haben
und
unserer
Funktionen
euro
paischen Stadte fehlen,wird zu diskutieren sein, inwie
weit und in welcher Hinsicht man den Terminus
? Stadt"
sie anwenden
kann
oder ob man
nennen
sollte. Buchanan-Pugh
auf
?Grofid6rfer"
sie eher
verglei
chen sie in ihrer Landeskunde Nigerias6) mit den
?Stadtd6rfern" der Spanischen Meseta oder der Unga
rischenTiefebene. Schon Frobenius, der 1910 die be
riihmt
gewordenen
Terrakotten
in Ife zutage
quantitativen
Haussa-Stadte
Unterschiede
hatte das Yoruba-Land
Stadtgebiete Westafrikas
strukturellen
beiden
anderen
und
?
forderte,
als eines der drei grofien
beschrieben7) und auf die
zu
den
Nordnigerias,
Niger
stadte zwischen Timbuktu und Nyamina ?
hinge
wiesen: die Stadte imNigerbogen lagen inRuinen und
nur 5?15
000 Menschen,
die Haussa-Stadte
seien monarchistisch-imperialistischen
Netzbeziehungen
im sudanischen
Raum
die Yoruba
anheimgefallen,
zahlten
eigene
Als
Stadtgottheit.
erster
Bascom
hat
(gegen
wartig Professor fiirAnthropologie an der Berkeley
University of California), Ausmafi und Eigenart der
Yoruba-Urbanisation
eingehend gewiirdigt;8); seine
Forschungen gehen auf intensives zweijahriges ?field
work" in den Jahren 1937/38 (in Ife und Igana) und
1950/51 sowie weitere Kurzaufenthalte zuriick. In
Mabo
jiingerer Zeit sind Arbeiten von Mitchel9),
gunje10),
Bascom12)
einem
und
Lloyd11)
von
Little
Sociological Review
zusammengefafit,
son-Church
ein
herausgegebenen
der
Aufsatz
von
Sammelband
der
weiterer
erschienen; die beiden
letzteren sind in
?Urbanism inWest Africa" 13)
einen
auch
Beitrag
von
Harri
iiber die geographischen Gesichtspunkte
westafrikanischer
nannten
Arbeiten
Urbanisation
befassen
sich mit
enthalt14).
Die
liberReligionsausiibung und religiose Gruppen (Mos
lems, christlicheSekten, Heiden) in Ibadan verfafit21).
Uber die Stellung und soziale Anpassung der Frau an
das Stadtleben von Abeokuta hat Mary Bird in einer
Dissertation fiirdieUniversitat Edinburgh gearbeitet22).
Viele weitere Angaben mit reichemBildmaterial finden
sich in den Jahrgangen der Zeitschrift ?Nigeria Maga
zine": z. B. die Aufsatze von Beier iiberOshogbo23)
und Erin24), eine kleinere Stadt beiEde, vonDodwell
iiber
iiber die Weberstadt Iseyin25), von Duckworth
die
fiir
die
alte,
ErforschungNigerias be
Badagry26),
deutende
ge
allgemeinen
Aspek
ten und Problemen
der Yoruba-Stadte;
daneben
lie
vor. Welldon
hat
gen mehrere
Einzeluntersuchungen
eine Dissertation iiber Ilora, eine Kleinstadt der Oyo
Provinz, geschrieben15), Schwab die Ergebnisse seiner
Feldforschung inOshogbo wahrend der Jahre 1951/52
in mehreren Aufsatzen mitgeteilt16). Uber Ibadan
haben Mabogunje
17),Mitchel18),
Feilberg19) und
Filesi20) in kiirzeren Zeitschriften-Beitragen berichtet;
eine umfassende Monographie dieser in Afrika ein
maligen Neger-Grofistadt ist noch nicht geschrieben
worden und erscheintwegen der komplexen, dicht ge
?
die
drangten, undurchsichtigenWohnverhaltnisse
?
zur Zeit nur
Einwohnerzahl istnicht genau bekannt
schwer moglich, zumindest fiir einen Nicht-Nige
rianer*). Parrinder hat ein aufschlufireichesBiichlein
von Prof. Barbour,
dem
*) (Nach privater Mitteilung
Direktor
des Geographical
der Universitat
Department
?
?
von R. A. Akinola
ist inzwischen
1963
eine
Ibadan,
Dissertation
iiber Ibadan geschrieben worden.)
von
westlich
Hafenstadt
nyme Bericht iiberOkitipupa27),
Stadt
der Ondo-Provinz,
und
?Nigeria's
Autoren,
1955
Die
Melting
darunter
in Ibadan
ano
der
Lagos,
eine kleine Yoruba
der
zur
Hundertjahrs
feier 1961 veroffentlichte Sammelaufsatz
iiber Lagos,
mit Beitragen
verschiedener
Pot",
des Geographen
Mabogunje28).
u. a. ins Leben
von Beier,
Biobaku
gerufene Zeitschrift ?Odu" widmet sich speziell der
Kunst, Kultur, Geschichte und Gesellschaft der Yo
ruba29) und enthalt weiteres Material iiber ihre friihe
Urbanisation, etwa den Aufsatz von Lloyd iiber die
Reste der alten Stadtmauer von Ijebu-Ode30). Infor
mationsquellen sind auch die Zeitschriften ?Nigerian
Field" (Lagos) und das ?Nigerian Geographical Jour
nal", das seit 1957 in Ibadan erscheint31).Die genann
?
ten Autoren
Stadte seien am volkreichsten, und eine jede besitze ihre
209
Beier ?
sondern
Bascom,
Mabogunje,
Schwab,
Lloyd,
haben sichnicht nur aus geographischer Sieht,
vor
allem
aus
soziologischem,
ethnologischem
und kulturell-kiinstlerischem Interesse dem Studium
der Yoruba gewidmet und viele weitere Aufsatze iiber
alle moglichen Aspekte des Yoruba-Lebens publiziert;
fiir die Yoruba-Urbanisation
in geographischer Be
trachtung sind vor allem jene Publikationen von
Lloyd32),
Bascom34),
Schwab33),
Mabogunje35)
Delano
36)und Fadipe 37)wichtig, die sichmit der den
Stadten zugrunde liegenden ?lineage structure" (Grofi
familien- und Sippenstruktur) der Yoruba befassen.
Lloyd hat auch mehrere Aufsatze iiberdie traditionelle
Regierungsform der Yoruba-Stadte und ihreModi
fikation in der Gegenwart38) geschrieben und denAuf
stieg einer neuen okonomischen Mittelklasse39) be
handelt. Mit der Ortsadministration Siidnigerias im
allgemeinen beschaftigt sich eine Studie vonHarris 40);
Perham wiirdigt die sozialen und politischen Verhalt
nisse der Yoruba in seinerAbhandlung iiber die Ein
geborenen-Verwaltung
in zwei
Gesamtnigerias
Kapi
teln41). Uber soziale Rangunterschiede in der klassi
schen vorkolonialen Yoruba-Gesellschaft, die auf der
?lineage" basieren, macht Bascom am Beispiel Ife
einigeMitteilungen42). Die neue Elite Nigerias, an der
die Yoruba als altes Hochkultur- und begabtes Han
delsvolk sowie durch langen Kontakt mit den Euro
paern naturgemaft stark beteiligt sind, istGegenstand
von H. und M.
der Untersuchungen
und Morton-Williams45).
Smythe
43), Tanya
Baker44)
Zu dem angefiihrten soziologischen und geographi
schen gesellt sich ein umfangreiches historisches,kunst
historisches,
archaologisches,
wirtschaftliches
bzw.
wirt
schaftsgeographisches und rechtliches Schrifttum, das
sich vor allem mit den Problemen des komplizierten
Landrechts (= family property) befafit. An der ge
schichtiichenForschung sind die Nigerianer stark be
teiligt; das bis heute klassische, einwenig mythologisch
210 Erdkunde Band XVIII
gefarbteWerk iiberdie Geschichte derYoruba vallen.de
te der Yoruba Rev. Johnson im Jahre 1897, eswurde
aber erst 1921 gedruckt und in jiingsterZeit zur natio
nalen Erbauung mehrfach wieder aufgelegt46). Burns
verfafite die erste Gesamtgeschichte Nigerias 192947),
und Hodgkin
stellte 1960 eine historischeAnthologie
mit
aus
Textausziigen
arabischen
und
haussanischen
Quellen (Kano-Chronik) sowie aus den Berichten der
Forscher und Reisenden seit dem friihen 16. Jahrhun
dert
Niven
zusammen48).
schrieb
eine
kleine
Ge
schichte der Yoruba
fiir den Schulgebrauch49) und
Fage eine Geschichte der westafrikanischen Reiche50).
Der nigerianischeHistoriker Biobaku beschaftigte sich
vor allem mit der Geschichte der Egba im letzten Jahr
hundert51); die Egba sind der westlichste Yoruba
Stamm
Nigerias
an der Grenze
zu Dahome.
Abeokuta,
fangreiche Studie iiber die nigerianischenKakao-Pf lan
zer68) veroffentlicht, in der 187 Yoruba-Familien aus
mittleren Stadten, Marktdorfern und Weilern des
?Cocoa Belt" der Provinzen Abeokuta, Ibadan, Ijebu,
Ondo, Oyo und der ?Colony" von Lagos in wirt
schaftlicher Hinsicht eingehend analysiert werden.
und
Alle nur moglichen Aspekte des Kakaoanbaus
zur Sprache,
An
seiner Probleme
kommen
wertvolle
und Betriebsgrofien,
iiber Farm?cash
crops"
gaben
und
Markt
?food
Einkommensverhaltnisse,
crops",
und Arbeitsstruktur
Familienwesen, Landrecht,
(Lohn
arbeit, Arbeitsteilung), geschichtlicheEntwicklung u. a.
werden gemacht, mit tabellierten Ergebnissen fiir die
einzelnen
Provinzen.
In
Erganzung
hat
Baldwin
einen Aufsatz iiber die ?Vermarktung" des Kakaos69)
und Gourou einen Artikel iiber die Kakao-Pflanzun
gen und ihreAusbreitung70) vorgelegt. Einen Einblick
in Sinn und Wesen des komplizierten Systems west
afrikanischen Zwischenhandels mit seinen zahlreichen
Mittelsmannern, das den Bediirfnissen der Einheimi
schen so gut entspricht und daher trotz aller Kritik
(Unterbeschaftigung der meisten Handler) unter den
ist beriihmt geworden durch ihren
ihreHauptstadt,
heldenhaften, verzweifelten Abwehrkampf gegen zwei
Attacken Dahomes und seiner beriichtigtenAmazonen
Regimenter um die Mitte des 19. Jahrhunderts52); an
der Schlacht von 1851 nahmen auf der Seite der Egba
im Yoruba-Land
teil
bereits die ersten Missionare
seit 1842 in Abeokuta).
als notwendig
erkannt
Verhaltnissen
(Freeman und Townsend
gegenwartigen
und Losi54)
ist eine geschichtliche wird, gibt Bauer in seinem Buch iiber den westafri
Von Ajisafe53)
kanischen Handel71). Newbury hat den Einflufi des
Darstellung Abeokutas, von Elgee55) und Akinyele56)
eine
solche
Ibadans
gegeben
worden.
In
neuerer
europaischen
Handels
und
europaischer
Verwaltung
Zeit bemuhen sich auch die ?Obas" und ?Chiefs"
auf das Yoruba-Land und das sudliche Dahome dar
um eine Aufhellunig der Geschichte der von ihnen gestellt 72),Pedler gibt eineWirtschaftsgeographie des
eine Studie iiber
regierten Stadte; Chief Ojo, der Bada von Shaki,
gesamten Westafrika73), Hawkins
verfafite eine Geschichte Ilorins57), der heute in der
diese Arbeiten
den Strafienverkehr in Nigeria74);
Northern Region gelegenen und von einem Emir
steuern die modernen wirtschaftlichen Gesichtspunkte
zur yorubischen Urbanisation bei. Altere Darstellun
beherrschten Stadt, und eine allgemeine Abhandlung
iiber den Ursprung der Yoruba58), ein Thema, mit
gen iiber dieWirtschaft der Yoruba finden sich in den
dem sich auch Biobaku befafit hat59). Schon 1936 Werken von Forde und Scott iiber die Eingeborenen
seine bis heute giiltige Ge
hatte Chief Egharevba
iiber die
wirtschaften Nigerias75) und von Forde
schichteBenins 60),das als Stadt und Reich einAbleger
Wechselbeziehungen zwischen Landschaft, Wirtschaft
staat derYoruba war, aber eine eigene Entwicklung ein
und Gesellschaft an ausgewahlten Beispielen verschie
In enger Beziehung zur
dener Volkergruppen76).
schlug, geschrieben.Den Nigerianern geht es dabei be
um Herkunft,
oder Wander
sonders
Abstammung
Agrarwirtschaft der Yoruba steht das Landrecht. In
wege der behandelten Stammesgruppe oder Stadt
der altafrikanischen Gesellschaft unter den Bedingun
stets
das Land
griinder; fast jede Stadt hat ihre Griindungslegende,
gen des Brandrodungs-Feldbaus
gehorte
Griinderfamilie oder -personlichkeit,der Ursprung der
der Grofifamilie oder Sippe, deren Oberhaupt Land
Yoruba
stiicke an die Mitglieder nach Bedarf verteilte und
(Agypten, Nubien, Sudan, Arabien?) wird
immer wieder diskutiert. Mit den Yoruba-Gruppen
ihnen auf Zeit zur Nutzung iiberliefi; die angebauten
im benachbarten Dahome (ca. 170 000, als ?Nago" be
Produkte, auch gepflanzte Fruchtbaume und Hiitten,
haben
sich Parrinder61),
also alles, was sich auf dem Land befindet, gelten als
zeichnet) und Togo
okonomi
Unter
den modernen
des Bauern.
beschaftigt.Mercier hat
Bertho62) und Mercier63)
Eigentum
West
auch ein ethnodemographischesKartenwerk iiber
ist es vor allem im
schen Bedingungen (Kakaoanbau)
afrika veroffentlicht64), dessen 5. Kartenblatt Togo,
Umkreis der grofieren Stadte zur teilweisen Privati
Dahome und Westnigeria einschliefit.Die historischen
sierung von Land gekommen; oft wurde Land auch
Bemiihungen werden unterstiitzt durch die kultur
unrechtmafiig von Einzelpersonen veraufiert, obwohl
historischen Forschungen Faggs, des Direktors des
die ubrigen Sippenmitglieder nicht um ihre Zustim
Museums von Jos (Bautschi-Plateau), und Willets,
mung gefragt worden waren und daher noch Rechte
die in Ife, Alt-Oyo und Ilesha archaologische Aus
auf das verkaufte Land geltend machen konnten. So
werden die nigerianischen Gerichte von Landprozessen
grabungen durchfiihrten85). Bei der Rekonstruktion
fruhererWanderwege und derHerkunftsforschung der
iiberschwemmt,wobei das ?Native Law", das keinen
Yoruba spielt auch das heutige rassischeBild eineRolle,
Privatbesitz an Land anerkennt,mit dem English Law
iiber das sichTalbot und Mulhall
66) sowieHersko
abgestimmt werden mufi. Mit diesem schwierigen
vits 67)geaufiert haben.
Problem haben sich Cameron77), Ward
Price78),
Neben dem geschichtlichenkommt dem wirtschaft
Rowling79), Meek80), der besonders durch seineWerke
iiber die Stamme Nordnigerias bekannt geworden ist,
lichenAspekt der Yoruba-Urbanisation, besonders fiir
be
die gegenwartige Entwicklung, grofie Bedeutung zu.
Elias81), Coker82), Lloyd83) und Mabogunje84)
Im Auftrage des ?Nigerian Cocoa Marketing Board"
schaftigt; die grofie Zahl der Arbeiten lafit? auf das
trotz
Primat der Agrarwirtschaft bei den Yoruba
1956 eine um
Baldwin und Dina
haben Galletti,
Berichte
und kleine Mitteilungen
7 on *.**
6iy
^
*\^^
*\
^sha,i
y..y
211
J
* .
?il^^^^^iV-X
100
'?'?1
km
UIR H0#B
Stadte von 5 000 bis 20 000 Einwohner
in der Western Region / ft I
V
000
r~G~?o_
400000
300000
QStgrenze
.
200000
rjer Yoruba
1/
^^^^^
50000
100000
in der Western
20000
Region
Landschaftsgurtel
Abb.
1: Verteilung
(n. Mitchel
und Grofie
der Stadte
1961 u. Mabogunje
*0*
Port'*"
^\>--^r^
/
Harcourt
'""""^\.
S
I
V3fc-^|
\
"""?]""
V-^/V
20000Einwohner
uber
QStadte
500
ojv;
c^^^^h*
Stammesnamen
YORUBA
IGB IR
A-jt^8
-C
0
G B IR A
^^=\l
in der Western
1962 auf Grund
Region
des Zensus
Nigerias
1952).
Einw.
212 Erdkunde Band XVIII
ihrer grofien Stadte ?
schliefien.Zusammen mit den
ersten
der
Berichten
Forscher
und
des
Reisenden
19. Jahrhunderts,
der englischen
Konsuln
und Gouver
neure von Lagos,
seit Mitte
der Missionare
des 19. Jahr
den
alteren
hunderts
und
Werken
ethnographischen
von
und Ajisafe88)
Ellis85),
Dennett86),
Talbot87)
ergibt sich eine stattliche und kaum mehr ubersehbare
Fiille von Schrifttum iiber die Yoruba. Die Berichte
des 19. Jahrhunderts von Clapperton
(1829), der Ge
briider Lander
(1832), der Missionare Schon und
Crowther
(1842), Tucker (1853), Bowen (1857) und
Hinderer
iiber
sowie
(1872)
den Campbell
und Moloney
den
der Gouverneure
und
(1860), Burton (1863), Millson
(1890) sind wertvolle Quellen,
Stand
der
Reisen
(1890)
da sie
Yoruba-Urbanisation
damaligen
Auskunft geben und Schatzungen iiber die Bevolke
rungszahl
Stadte
einiger
Die
enthalten89).
gegenwar
tige Forschung wird vor allem von der University of
aus
Ibadan
wo
betrieben,
der Nigerianer
Akin
Mabo
gunje als Lecturer of Geography tatig ist und wohl
demnachst die Professur fiirGeographie iibernehmen
wird, wahrend Peter Lloyd als Soziologe am West
African Institute of Social and Economic Research in
Ibadan wirkt. Der beste deutsche Kenner der Yoruba
istUlli Beier, der seit Jahren auf afrikanischeWeise
unter
den Yoruba
im Department
lebt und
of Extra
mural Studies der Universitat Ibadan die kiinstlerisch
kulturellen
scher
Seite
Frobenius
dem
dieses
Belange
haben
allein
vorhandenen
sammenfassende
vertritt.
Volkes
Von
deut
Mit
wohnt.
einer
urbanen
von
Bevolkerung
2,77 Mil
lionen stellten die Yoruba die Halfte der gesamten
die ubrige
Stadtbevolkerung (5,66 Mill.) Nigerias;
Halfte verteilt sich auf die Haussa-Stadte
(Kano,
Zaria, Katsina, Sokoto), die Hafen (die Ibo in Lagos,
Port Harcourt, Calabar), die Handelszentren (Onitsha
am unterenNiger), dieBergbaustadte (Enugu, Jos) und
1931 lebten 78%
der
Verwaltungsorte
(Kaduna).
in Siedlungen iiber 2000 Einwohner; 1952
Yoruba
konzentrierten sich 53,5 ?/oder Yoruba in Stadten iiber
5000 Einwohner, 31% der Yoruba in den 12 Stadten
iiber 40 000 Einwohner, 22%
in den sechs Stadten
iiber 100 000 Einwohner; 20 andere Yoruba-Stadte
zahlten mehr als 20 000 Bewohner. Die kleineren
Stadte zwischen 5000 und 20 000 Einwohnern sind
zwar am zahlreichsten (88), beherbergen aber nur 25%
der yorubischen Stadtbevolkerung. Den gleichen An
teil (26 ?/o)beherbergen Ibadan und Lagos zusammen,
die restlichen 50?/o leben in den mittelgrofien Stadten.
Der hohe Urbanisationsgrad
im Yoruba-Land wird
besonders
deutlich,
wenn
man
ihn mit
den
beiden
an
deren Regionen Nigerias vergleicht: in der Eastern
= 14% der
Region wurden 1,1Millionen
Bevolkerung
und in der Northern Region weniger als 2 Millionen
=
9%
der Bevolkerung
als
?urban"
angegeben.
Noch
1931 waren neun der zehn grofiten Stadte Nigerias
(Ausnahme:
Kano)
Yoruba-Stadte.
halb des Yoruba-Landes
1952
allein Kano
zahlte
aufier
iiber 100 000
in der
Literatur
alteren
aufier
v. Werder90)
und Dittel91)
auf
zu
Schrifttum
fufiende,
englischen
ersterer
aus
Darstellungen
gegeben,
letzterer
politisch-soziologischer,
aus
siedlungsgeogra
phischer Sieht. Eine vollstandige Yoruba-Bibliographie
mit alien alteren und jiingeren Publikationen kann
hier nicht gegeben werden; es sei auf Band IV des vom
International
African
Institute,
London,
herausge
gebenen Ethnographic Survey ofAfrica verwiesen, den
Forde ediert und verfafit hat92). Die 1962 erschienene
Neuauflage enthalt eine auf den Stand von 1963 ge
brachte Bibliographie. Nach privater Mitteilung von
Bascom
?Navajos
kanischen
seien
von
die
so etwa
heute
wie
die
d. h. unter
ameri
geworden,
das ethnologisch
und sozio
Yoruba
Afrika"
Anthropologen:
logisch ?meisterforschte"Volk Afrikas.
3. Ausmafi
der Yoruba-Urbanisation
Die folgenden Ausfiihrungen stutzen sich, soweit
nicht besonders angegeben, vor allem auf die Arbeiten
von
Bascom,
Lloyd,
Schwab
Mitchel,
und
Mabo
gunje. Die Yoruba, deren Zahl inNigeria nach dem
letzten Bevolkerungszensus von 195293) mit 5 046 799
Personen angegeben wird und heute die 6 Millionen
iiberschritten
haben
diirfte,
sind
das
am
starksten
ur
banisierte Volk Afrikas. Ihre Stadte sind das Ergebnis
?
?
einheimischer
man
kann
sagen:
autochthoner
Tradition und nicht kolonialer Akkulturation. Der Be
griff ?Stadt" wird hier zunachst nur quantitativ ge
fafit: nach dem Zensus von 1952 wird jede Siedlung
iiber 5000 Einwohner als Stadt bezeichnet. Auf dieser
Basis wurden 136 Stadte in der Western Region auf
gefiihrt mit
einer Gesamtbevolkerung
von
3 Millionen
Menschen, das sind 47% der Gesamtbevolkerung
Region. 120 dieser Stadte wurden von Yoruba
der
be
Abb.
vear
2: Die
in West-Nigeria
Vegetatiorisgiirtel
aus ?Atlas of Nigeria",
Lagos
1955).
(n. Rose
1Mangrove-Zone,
3 Immergriiner
2 Siiftwasser-Sumpfwald,
4 Feuchtsavanne
und halbimmergruner
mit Wald
Regenwald,
6 Kakao-An
mit Galeriewaldern,
inseln, 5 Feuchtsavanne
Dina
Baldwin
bau-Gebiet
(n. Galletti
1956), 7 Nord
grenze
des urspriinglichen
Regenwaldes.
Berichte
und kleine Mitteilungen
Einwohner; zu den 12 grofiten Stadten gehorten aufier
denen der Yoruba Kano (130173), Onitsha (76 921)
und Port Harcourt
(71634). Die Ibo der Eastern
Region sind an Zahl (5 483 660) den Yoruba ahnlich,
doch hatte noch 1911 keine ihrer Stadte in den Pro
vinzen Onitsha, Owerri, Rivers oder Ogoja eine Ein
wohnerzahl von 10 000 erreicht.Den hohen Grad der
Yoruba-Urbanisation
reren Aufsatzen
Davis
und
hat
besonders
An
herausgestellt.
erarbeiteten
Casis
Bascom
Hand
Urbanisations-Index94)
kommt er zu dem Ergebnis, dafi die Yoruba
urbanisiert
die
seien
in meh
von
eines
schwacher
als Grofibritannien,
Deutschland
und
aber
starker
als Kanada,
Staaten,
Vereinigten
Frankreich, Schweden, Griechenland und Polen. Wir
geben hier seine Tabelle aus dem Jahre 1955 95), die
sich fiir die europaischen und amerikanischen Ver
bezieht:
gleichslander auf den Zeitraum 1930?1940
Uber
Uber
78,8%
Kanada (1941)
Frankreich
(1936)
Polen (1931)
Yoruba-Provinzen
Fruchtbarkeitsnachlafi
ist der Urbanisations-Index
dicht
weitaus
besiedelten
Yoruba-Land,
volkerungsdichte und. Urbanisationsgrad
Provinzen
sogar
Yoruba:
in
reziprokem
Urbanisations-
Verhaltnis
27,0%
23,1%
17,5%
14,8%
28,7
25,2
%
20,5
Ibadan
1?2jah
Oyo-Provinz
Ondo-Provinz
Ijebu-Provinz
Abeokuta-Provinz
Ibadan-Provinz
31
46,1
41
25,4
54
19,5
57
14,7
141
59,8
Lagos-Colony_59__142
Gesamt-Yoruba
61
42,4
geringer
wo
32,7%
29,8%
den
als
Be
in einigen
stehen96)
23,0%
16,0%
15,8%
34,3
31,2
10,7%
17,4
die beiden Sonderf alle unter denYoruba-Stadten; trotz
ihrer Provinzen (daran
gleichen Urbanisationsgrades
kann man den ?Sog" der Stadte auf ihrUmland ab
lesen) ist ihrBevolkerungsaufbau sehr verschieden: in
Lagos ist der Anteil zugewanderter, arbeitsfahiger
Manner imAlter von 15?49 Jahren ohne Familie be
sonders hoch, in Ibadan dagegen setzt sich die Bevol
kerung wie in der weniger urbanisierten nordlichen
Oyo-Provinz
zur Halfte
aus Kindern
unter
14 Jahren
zusammen, ein Zeichen fiir die traditionellere Lebens
weise und Arbeitsstruktur (Feldbau, Handel, Hand
werk) dieser Stadt. Die Bevolkerungspyramide nach
dem Zensus von 1952 hat Feilberg fiir Ibadan mit
geteilt98);
Manner:
0?6
7?14
15?49
uber 50
Jahre
?
?
?
Bevolkerungs
_Index_dichte/qkm
Urbanisations
000_Index
33,4%
29,8%
in der
durch nurmehr
Uber
000_100
38,5%
37,5%
erarbeitet
ist am hochsten
Uber
000_25
37,1%
33,1%
rige Brachen, Abwanderung und Wanderarbeit);
im weniger
Nach Buchanan-Pugh
97) leben inder Ibadan-Divi
sion 68%, in Oyo-Division
64%, in Ijebu-Division
40% der Bevolkerung in Stadten; in der Eastern Re
gion hat die Onitsha-Provinz mit 23% den hochsten
Anteil urbaner Bevolkerung. Ibadan und Lagos sind
65,9
46,1
42,3
39,3
37,4
hat auch den unterschiedlichen Urbanisa
Urbanisations-Index
noch
67
16,6
Durchsdinitt
45,2%
31,8%
28,8%
22,1%
15,3%
Provinz und der Colony von Lagos, am niedrigsten in
der Ilorin- und Kabba-Division,
die bereits in der
Northern Region liegen und nur teilweise von Yoruba
bewohnt werden. Eine Abhangigkeit von der Bevolke
rungsdichte besteht nicht; das wird besonders deutlich
an einem Vergleich mit der Eastern Region. Das Ibo
Land ist das am dichtesten besiedelte Gebiet Nigerias
und gehort zusammen mit dem Umland Kanos und
dem Lande der Tiv am Benue zu den drei bevolke
rungspolitischen Notstandsgebieten Nigerias
(Land
mangel,
95 3,5
56
2,4
140
31,5
207
14,9
41
12,0
Calabar
Ogoja
Onitsha
Owerri
Rivers
63,1%
43,5%
40,1%
36,6%
29,6%
und ihn in Beziehung zur Bevolkerungsdichte gesetzt.
Der
13 2,5
73,6%
51,7%
47,6%
44,8%
45,9%
%
22,8
einzelnen
24 7,6
Bamenda
Cameroon
81,7%
57,4%
52,7%
53,5%
58,9%
43,0%
41,7%
Schweden (1935)
Griechenland (1937)
der
Bevolkerungs
_Index_dichte/qkm
Uber
000_5
_2
000_10
Grofibritannien (1931)
Deutschland (1939)
Vereinigte Staaten (1940)
Yoruba
(1952)
Yoruba
(1931)
Bascom
Urbanisations-
Region:
der Bevolkerung
in Stadten bestimmter Grofienklasse
und Urbanisations-Index
fiir die Yoruba
und ausgewahlte
Vergleichslander
1955 und 1959)
(nach Bascom
Prozentsatz
tionsgrad
Eastern
213
81 682
49 475
86 664
19 233
34,5%
20,9%
36,5%
8,1%
237 054
100 %
78 252
44 054
81 694
18 142
35,2%
19,8%
36,8%
8,2%
222 142
100 %
\ ^>4
/
. 0/
/o
Frauen:
0?6
7?14
15?49
uber 50
Jahre
?
?
?
\
J
n0//o'
214 Erdkunde Band XVIII
Die Bevolkerung Ibadans ist zur Zeit nicht genau
bekannt; die Schatzungen liegen zwischen V2 und
1 Million. 1952 wurden 459 000 Bewohner fiir die
Stadt und 286 000 fiir das unmittelbare Umland an
gegeben"), die oft in der Stadt eine Residenz unter
halten und diese als ihre eigentlicheHeimat ansehen.
1957 wurden in einer groben Volkszahlung 550 000
Einwohner innerhalb der Stadt (d. h. der 29 km lan
gen, altenWallgrabenanlage), weitere 300 000 fur die
unmittelbare Umgebung geschatzt. 1957 wurden die
Vorbereitungen zur Einschulung von 43 000 geschatz
tenKindern getroffen, am Einschulungstermin waren
es 81000!100)
Bascom hat an Hand verfiigbarer Karten auch die
Wohndichte fiir eine Reihe von Stadten berechnet101):
sie betrug 1950 fiir Lagos Island 336 Personen pro
Hektar, wobei die drei Stadtbezirke (wards) Dichten
von 259/ha, 429/ha und 544/ha aufwiesen. Nach dem
Stande von 1931 wurde fiirAbeokuta eine Dichte von
167/ha er
22/ha, fiir Oyo 54/ha, fiir Ogbomosho
rechnet.Gegeniiber Abeokuta weist Ogbomosho eine
doppelte absolute Bevolkerung und eine achtfache
Wohndichte auf, obwohl es territorial kleiner er
scheint.Mitchel102)
gibt nach dem Stande von 1952
fiir die Eingeborenen-Stadt von Ibadan 375/ha, fiir
Ogbomosho 300/ha, Ilora 273/ha, fiir Fiditi 253/ha,
fiirOyo 200/ha und fiirAbeokuta 88/ha an; die Zif
fern erscheinen vergleichsweise hoch gegeniiber den
Werten Bascoms, sind aber nur auf die bebaute Flache
der Stadt bezogen, wahrend innerhalb der alten, ver
fallenen Stadtmauern grofiereFlachen heute unbebaut
und unbewohnt sind. Lloyd103) beziffert die Wohn
dichte im Innern von Iwo auf 200/ha; als Durchschnitt
fiir die Yoruba-Stadte (Ibadan und Lagos ausgenom
men) wird eineWohndichte von 175?200/ha fiir die
bebaute
Flache
der Eingeborenen-Stadt
angegeben.
Die friihestenSchatzungen liegen fiirAbeokuta vor,
das 1842 (12 Jahre nach seinerGriindung) von Free
man auf 45 000, 1843 von Townsend auf 50 000 Ein
wohner geschatzt wurde; Irving gibt 1852 100 000
Bewohner an. Das rapide Wachstum der Stadte in den
letzten 50 Jahren? Oshogbo verdoppelt, Ife und
Ibadan verdreifacht, Lagos seit 1901 versechsfacht?
beruht zum grofitenTeil auf natiirlicherBevolkerungs
vermehrung; nur nach Lagos, Ibadan und Oshogbo hat
nach Mabogunje
Schatzungen
verschiedener
Reisender
wie
nachweisen,
die folgende Obersicht von Bascom104) deutlichmacht:
von
Zuwanderung
aus
Yoruba
Fiir
haben.
die
nicht-yorubischen
Stadte Abomey, Whydah und Allada inDahome, fiir
Kumasi und Salaga inGhana sowie einige andere lie
gen im 18. und 19. Jahrhundert stark abweichende
Schatzungen zahlreicher Reisender vor, die sich im
000 Einwohnern, vornehmlich
Bereich von 7000?100
zwischen 20 000 und 40 000, bewegen. Clapperton
und Lander, die 1825 auf ihremMarsch von Badagry
nach
Sokoto
als
erste
das
Yoruba-Land
durchquer
ten106),und die Gebruder Lander, die 1830 von Ba
dagry nordwarts zum Niger zogen und den Flufi als
erste bis zur Mundung hinabfuhren107), beschrieben
Stadte
zahlreiche
als
?extensive,
and
capacious
popu
lous" und schatzten eine Reihe auf 10 000?20 000
Einwohner, die teilweise noch heute identifizierbar
sind (Shaki, Ilaro, Ilorin, Igboho, Kishi); andere wur
den durch die yorubischen Stammeskriege des 19. Jahr
hunderts
eine
Die Urbanisation der Yoruba lafit sich seitwenig
stens der Mitte des 19. Jahrhunderts an Hand von
bestanden
paern
oder
4. Geschichtliche Entwicklung der Yoruba-Stadte
eine
dem Hinterland stattgefunden, denn alle drei Stadte
liegen an der Bahnlinie (1901 von Lagos bis Ibadan)
und haben eine guteHandelslage. Bascom hat in seiner
Arbeit iiber die Urbanisation als traditionelle afrika
nische Siedlungs- und Lebensform105) die Berichte von
Reisenden des 17. und 18. Jahrhunderts gesammelt und
eindeutig bewiesen, dafi grofie Stadte an der Guinea
Kiiste schon lange vor dem Kontakt mit den Euro
mit
?city"
nannte
Clapperton
ausgeloscht.
die
Katunga,
des
Hauptstadt
10 Stadttoren
und
das
alte Oyo
Yoruba-Reiches,
einer
Umwallung
von 15 englischenMeilen. Ijebu-Ode jenseits der La
gos-Lagune erscheint seit den letzten 450 Jahren als
Geebuu, Jabu immerwieder inKarten und portugie
sischenQuellen als ?grofie Stadt" 108),desgleichen Be
nin, das bereits 1668 von Dapper als eine Stadt mit 30
geraden Strafien von je 120 Fufi Breite beschrieben
iiber 40 000 Einwohner
Yoruba-Stadte
(nachBascom 1955 und 1959)
1952
Zensus
1931
1921
von:
1911
Schatzungen
1860
1890
Millson
Ibadan
Lagos
Ogbomosho
Oshogbo
Ife
Iwo
Abeokuta
Oyo
Ilesha
Iseyin
Ede
Ilorin
459 196
267 407
139 535
122 728
387 133
126 108
86 744
49 599
238 094
99 690
84 860
51 418
110 790
24 170
22 184
100 006
84 451
72 133
72 029
49 680
44 808
40 994
175 000
73 766
80 000
59 821
36 231
57 191
45 763
48 733
53 588
28 941
40 356
60 000
51 255
45 438
36 805
52 392
47 590
28 601
48 360
38 668
33 262
26 577
36 342
21 892
?
?
Moloney
von:
1860
Campbell
& Delany
1856
Bowen
70 000
20 000
25 000
?
1853
Tucker
60 000
?
45 000
?
200 000
?
60 000
35 000?40 000
150 000
86 559
60 000
60 000
150 000
30 000
50 000
?
60 000
?
40 000
60 000
100 000
80 000
75 000
110 000
75 000
20 000
60 000
25 000
?
80 000
?
40 000?60 000
30 000?40 000
?
?
20 000
50 000
100 000
20 000
?
100 000
20 000
20 000
70 000
70 000
?
?
?
?
?
?
?
?
40 000
?
?
?
?
?
?
Berichte
und kleine Mitteilungen
wurde109). Es ist hier nichtmoglich, alle von Bascom
gesammelten Belege fiir diese friihe westafrikanische
215
Emirate umgewandelt hatte), zuriick, der 1825 den
englischen
Forscher
Clapperton
empfangen
hatte:
?The inhabitants of Yarba, it is supposed, originated
Die Geschichte der yorubischen Stadte ist nicht zu
from the remnants of the children of Canaan, who
trennen von der Geschichte ihrer Kultur und ihres were of the tribe of Nimrod. The cause of their
establishment inWest Africa was, as it is stated, in
Reiches. Nach Westermann
?ist das Land der Yoruba
ahnlichwie Benin und die Goldkiiste ein aufierstesAb
consequence of their being driven by Ya-rooba} son
of Khatan, out of Arabia westwards between Egypt
flufigebietder altmediterranen wie der neusudanischen
and Abyssinia. From that spot they advanced into the
Kulturstrome, die hier tief in das Gebiet der Wald
interior of Africa, till they reached Yarba, where they
neger bis an die Kiiste gelangt sind und in aufier
ordentlicherWeise das einheimischeDasein befruchtet fixed their residence. On theirway they left in every
haben. Sowohl wirtschaftliches wie staatliches Leben
place they stopped at a tribe of their own people. Thus
it is supposed that all the tribes of the Sudan who
als auch kiinstlerische Betatigung haben in diesen in
inhabit themountains are originated from them115)."
anderer Hinsicht barbarisch gebliebenen Landern, zu
Auch Johnson in seinerGeschichte der Yoruba spricht
in eingeschranktem
denen
Sinn
auch Dahome
gehort,
von einerHerkunft des Volkes aus dem vorislamischen
eine hohe Entwicklung erlebt110)." Alle Yoruba und
alle ihre Stadte leiten ihreHerkunft von He Ife her, Arabien116).
Um das Jahr 1000 n. Chr. vollzog sich die Sezes
das nach Biobaku zwischen dem 7. und 10. Jahrhun
sion der weltlichen von der geistlichenMacht: 160 km
dert n. Chr. an der Stelle eines schon vorher bestehen
nordlich von Ife wurde Oyo oder Katunga gegrundet,
den, alten Kultplatzes gegriindet wurde. Frobenius
die Hauptstadt
des Yoruba-Reiches, das um 1750
an eine alte, maritim
hatte
mittel
Kultur
gewanderte
seine grofiteAusdehnung erreichte und die Nachbar
meerischer Herkunft mit etruskischem Einschlag ge
staaten Dahome, Nupe und Borgu
glaubt und verweist auf die Fahrt des Karthagers
tributpflichtigge
macht hatte. Das alte Oyo-Reich lag in der Feucht
Hanno um 500 v. Chr., die ihnmit 60 Fiinfzigrude
rern und 30 000 Mannern und Frauen vermutlich bis
savanne, die in diesem Teil Guineas sehr nah an die
Kiiste
es war
ein Binnenstaat
zum Kamerunberg gefiihrt hat. Ihren eigenen Legen
und gehorte
heranreicht;
zu den sieben
Haussa-Staaten"
den und aller wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit
sog. ?unechten
(banza
nach (Verfolgung von Kulturlinien) wird heute allge
bokwoi). Nur die Stadt und das Reich Benin, ein Ab
mein
eine Herkunft
aus NO
an
der Yoruba-Kultur
leger der Yoruba, war einWaldstaat, kreisformig in
den Regen wald hineingerodet. Ende des 18. Jahr
war
das
alte
genommen.
Moglicherweise
Negerreich
hunderts begann der Zerfall der Zentralmacht von
von Meroe, das seit 800 v. Chr. in der grofienNil
schleife (150 km unterhalb von Khartoum) bestand,
Oyo, und die Yoruba splitterten sich in einzelne Stam
der Ausgangspunkt. Nach Talbot U1) vollzog sich die messtaaten auf (Oyo, Egba, Ife, Ijesha, Ijebu, Ekiti,
Ondo, Owu). Das ganze 19. Jahrhundert ist eine Zeit
Einwanderung der Yoruba inWellen seit dem 2. Jahr
v. Chr.
aus
tausend
als
kultur
politischer Wirren, Kriege und Verwiistungen. Nach
letzte,
Oberagypten;
Hambly117) wirkten vor allem vier Faktoren an der
tragende Schicht kam der Stamm der Oyo im Zeit
raum von
n. Chr.
700?1000
ins Land.
Die
Yoruba
Disintegration des Yoruba-Reiches mit:
1.Die Kriege mit dem westlichen Nachbarn Dahome.
Kultur geht nach v. Werder112)
auf eine ethnische
2. Die
der Yoruba-Stamme
untereinan
Mischung zuriick, deren einer Teil autochthon und
Biirgerkriege
der.
deren anderer urspriinglich nicht-negerisch (weifiafri
3.Die Bedrohung von Norden her durch die Reiter
kanisch, hamitisch) war: im anthropologischen Bild
sind verschiedene
heere der Haussa
rassische
Strata
und Fulbe, die im Zuge ihrer
nicht mehr
feststell
?Jihad", des Heiligen Krieges, damals an die Kiiste
bar, obwohl man viele hellhautigere, vom Typ des
vorstofien
wollten.
abweichende Indivi
guineensischenWaldlandnegers
4. Der Kontakt mit den Europaern, die Sklaven for
duen antrifft.An Hand der beriihmten Terrakotten
derNok-Kultur, die man 1931 und 1944 in den Zinn
den Kustenstammen
Feuerwaffen
derten,
lieferten
und so indirekt die Sklavenkriege ?
gruben des Jos-Plateaus (friiher:Bautschi-Plateau) ge
regelmafiige
unter den Nachbarstammen
funden und auf die Zeit von 900 v. Chr. bis 200 n. Chr.
in jeder
Raubziige
?
datiert hat, haben Fagg und Willet
Trockenzeit!
anheizten.
versucht, eine
Etwa V2 Million Menschen wurden im 19.
Verbindung zwischen der Ife- und Nok-Kultur her
Jahr
zustellen und denWanderweg der Yoruba zu belegen,
hundert getotet, ungezahlte in die Sklaverei verkauft,
obwohl zwischen Ife und Nok eine Liicke von wenig
viele
Stadte
zerstort
wurden
und verschwanden
vom
stens 800 Jahren klafft. Als Bindeglied kommt in die
Erdboden (Lehmbauweise!), andere wuchsen neu und
sem Zusammenhang auch das hochkulturelle Volk der
schnell empor, bedeutende Stadte
schrumpftenzu un
Nupe nordlich derYoruba inBetracht, iiber dasNadel
bedeutenden
Flecken
kleinere
zusammen,
vergrofier
seine grofie Monographic geschrieben hat113). Nach
ten sichdurch Zuwanderer
gewaltig. 1825 wurde Owu,
Beier vollzog sich die Einwanderung der Yoruba vor
eine alte Egbastadt 50 km ostlich von
Ibadan, vollig
etwa
40 Generationen,
vor
und
uberall
zerstort; 1862 fiel Ijaye, das von verschiedenen Rei
Erreichung
von Ife (auch inNupe) wurden
zu
senden auf 35 000?80 000 Einwohner
Splittergruppen
geschatzt
riickgelassen114).Diese Auffassung geht auf den ge
wurde, dem Angriff der Ibadaner zum Opfer. Alt
lehrten Sultan Muhammad
von
Bello
einen
Sokoto,
Oyo (Katunga) wurde 1830 von den Bewohnern auf
Sohn Othman dan Fodios (des fulbischenGlaubens
gegeben und 1837 von den Fulbe zerstort118); das
eiferers, der 1802 die Jihad, den Heiligen Krieg, aus
neue, heutige Oyo wurde 100 km weiter sudlich neu
gerufen, 1810 die Haussa-Staaten
usurpiert und in gegrundet. Ilorin fiel durch Verrat haussanischer
Urbanisation
im einzelnen
anzufiihren.
216 Erdkunde Band XVIII
Sklaven und eines zugewanderten fulbischenMallam
(Korangelehrter) an die Fulbe und ist seitdem ein Teil
derNorthern Region unter derHerrschaft eines Emirs.
Zur Zeit der Gebriider Lander
(1830) war es die
starksteStadt imYoruba-Land und wurde auf 100 000
Bewohner geschatzt (1952: 41 000). Tausende von
Yoruba flohen damals vor den Attacken der fulbischen
Reiterheere nach Siiden, wo sie die bisher kleineren
Stadte am Rande des Regenwaldes ?
Ife, Iwo, Os
?
hogbo, Ogbomosho
machtig anschwellen liefien. In
den Regenwald konnten die Fulbe wegen der Tsetse
nicht eindringen und wurden 1845 beim dritten An
griff imWald von Oshogbo von den Ibadanern ab
geschlagen. In diese Jahre fallt das Aufbliihen Iba
dans, das sich seit den 20er und 30er Jahren des 19.
Jahrhunderts aus einem Militarlager wahrend des
und den versprengten Re
Owu-Krieges
(1821?25)
sten, Maraudeuren
und
vieler
Fliichtlingen
Yoruba
Stamme rapide entwickelte. Es war bald die starkste
Militarmacht imLande. Noch Frobenius hatte irrtiim
lich angenommen, dafi es eine alte Stadt sei.Die Egba,
die vorher im Raum Ibadan gelebt hatten (Ibadan
war urspiinglich ein kleines Egba-Dorf), sammelten
sich inAbeokuta (?Unter dem Felsen") am Fufie eines
1830
das
Inselbergs,
aus
den
versprengten
Resten
von
kann
man
140 (nach anderen Quellen 153) Dorfern erwuchs.Die
4orfliche Struktur Abeokutas manifestiert sich bis
heute in den entsprechenden Bezirken (wards) der
Stadt und der egalitar-demokratischen Regierungsform
(Johnson: ?Egbas have no king, all of them act like
a king"). Nach Lloyd 119) lassen sichdaher die Yoruba
Stadte in zwei Gruppen gliedern:
1.Die Hauptstadte der alten Stammeskonigreiche wie
Ijebu-Ode, Ode Ondo, He Ife, Ilesha, Ketu (in
Dahome) und Alt-Oyo vor seiner Zerstorung, die
schonvor dem 19. Jahrhundert 15 000?50 000 Ein
zahlten.
wohner
diese Gruppe
Nach
Mabogunje120)
iiberdies in ?metropolitan" und ?out
ihnen abhan
und von
also zentrale
lying towns",
von
Kolonieoder
Satelliten-Stadte
unterteilen,
gige
erstere meist
30 000,
letztere
als
denen
weniger
weniger als 5000 Einwohner zahlten.
2. Die durch die Fliichtlinge von Norden im 19. Jahr
hundert angeschwollenen Stadte amWaldrand
(Ife,
Oshogbo, Ogbomosho, Iwo) und die neu entstehen
den Stadte Ilorin, Ibadan, Neu-Oyo und Abeokuta.
Auch diese Stadte besafien z. T. abhangige Satelliten
Orte; so beherrschte das machtige Ibadan um 1893
90 kleinere
Tributarstadte
und
-dorfer.
Unter
Der
schied zur ersten Gruppe zeigt sich vor allem in
der politischen Struktur der Stadte: wahrend die
alten
Stadte
nach
einen
Bascom
Metro
gewissen
polen-Charakter besafien und durch ein sakral sank
tioniertes Gotteskonigtum (Obas) regiert wurden,
das bis heute fortlebt, werden grofie Stadte wie
Ibadan und Ogbomosho noch heute wie das kleinste
Dorf
von
einem
?Bale"
dem
regiert,
altesten
Nach
kommen des Siedlungsgriinders inmannlicher Linie.
In den Wirren des 19. Jahrhunderts liegt eine der
Ursachen
vorher
die
der
Yoruba-Urbanisation,
bestanden
in der Anlage
hatte,
zwar
aber
schon
erst
jetzt
durch aufiere Bedrohung ein so grofies Ausmafi an
nahm.
Harrison-Church121)
bezeichnet.
Urbanization"
hat
Der
sie
aufiere
als
Druck
?Defence
zwang
die
sich
Bevolkerung,
aus
zusammen
Schutzmotiven
zuballen. Tagsiiber oder in der meist kampflosen
Regenzeit arbeiteten die Bauern auf ihren oft weit
entfernten Feldern (1851 in einem 8 km-Radius um
Ibadan), nachts oder in der Trockenzeit zogen sie sich
hinter die schiitzendenMauern der Stadt zuriick.Mit
wir
konnen
Mitchel122)
in der Entwicklung
Phasen
in Zusammenfassung
der Yoruba-Stadte
scheiden, die den vier von Hambly
Perioden
herausgestellten
vier
unter
und Johnson123)
ent
der Yoruba-Geschichte
sprechen:
1.Die Griindung der Stadt, oft aus dem Lager einer
Jagerhorde (die Reste des alten afrikanischen Step
sind nach
penjagertums
Buchanan-Pugh
moglicher
weise noch auf dem Jos-Plateau nachweisbar), und
von
erste Wachstum
durch Urbarmachung
land, naturliches
Bevolkerungswachstum,
lage durch Tauschhandels-Beziehungen:
das
Farm
guteMarkt
z. B. Shaki,
Iseyin, Ilora, Fiditi. Die Geschichte dieser Zeit ist
mythologisch gefarbt (?fact and fable") und beruht
auf oraler
Tradition.
2. Eine Phase der Konsolidierung zur Zeit des alten
Oyo-Reiches, als einige Stadte (Oyo, Ife, Ilesha)
von
Hauptstadte
?metropolitaren"
Konigreichen
Charakter
wurden
und
einen
annahmen.
In
dieser
Zeit wurden einige Stadte ?
das trifftbesonders
fiir die Ableger-Siedlungen Benins in Kustennahe
?
dadurch
zu, z. B. Lagos zwischen 1400 und 1450
gegrundet, dafiHeerfuhrer auf einem Kriegszug als
Geschlagene nicht lebend in die Heimatstadt zuriick
kehren durften und die Neugriindung einer Siedlung
oft dem Selbsttod vorzogen.
3. Die Zeit des Burgerkriegs, der Fulbe-Invasion und
des Zerfalls der zentralen Autoritat von Oyo im
19. Jahrhundert; das Oberleben hing jetzt von den
Bevolkerungs
Verteidigungsanstrengungen
grofier
Neue
Stadte
Urbanization".
ab: ^Defence
ballungen
aus Kriegslagern,
entweder
altere gingen
entstanden
an.
unter oder schwollen
betrachtlich
4. Die Zeit der BritischenAdministration seit dem von
den Englandern vermittelten Friedensschlufi von
1893; Schutzmafinahmen wurden jetzt uberflussig
und
die
Stadtmauern
geographischer
Lage
verfielen.
vieler
Trotz
ungunstiger
?
nach
Yoruba-Stadte
Johnson hatten die Yoruba weder vor dem 19. und
erst recht nicht wahrend des 19. Jahrhunderts auf
die naturlichen Gegebenheiten bei der Wahl eines
?
Siedlungsplatzes
Rucksicht
wurden
genommen
nur einige kleinere Orte an giinstigere Stellen ver
legt, z. B. Old Idanre am Fufie des machtigen, etwa
1000 m hohen Inselbergs Orosun nach New Idanre
(Ondo-Provinz). Neue Stadte entstanden nichtmehr
imYoruba-Land, weder einheimische noch koloniale;
allerdings erlebten viele Stadte nunmehr ein stiir
misches
Wachstum.
Lagos
vermehrte
seine
Bevol
kerungszahl in einem halben Jahrhundertvon 42 000
(1901) auf 250 000 (1950)124).
5.Morphologie
der Yoruba-Stadt
Die morphologischen Grenzen der eingeborenen
Yoruba-Stadt waren durch Schutzwalle und Graben
genau gekennzeichnet; diese Umwallung bestand schon
vor den Stammeskriegen des 19. Jahrhunderts (z. B. in
Berichte
und kleine Mitteilungen
Ife und Ilesha), die eine erhohte, standige Verteidi
ringe
nachgewiesen125),
Bambus
anzutreffen,
Im
machten.
gungsbereitschaft
notwendig
Fagg
und Willet
haben
die
deren
Ife
alten
Mauer
mehrerer
1837
erbaut
Spuren
jiingster
wurde, wahrend die alteren Reste nicht datiert werden
konnten. Goodwin
hat auf den Wert der Luftbild
interpretation bei der Auffindung alter Stadtbefesti
gungen hingewiesen126), da die alten Wallgraben die
Feuchtigkeit langer festhalten und daher als Ried-Ban
der imLuftphoto erscheinen; auf denWallen sei haufig
aus
auch Abwehrzaune
da
Bam
217
Uniformitat des Stadtplans; nach Beier134) war das
Weichbild der Stadte friiher starker zentral organi
siert und geplant. Den Mittelpunkt bildete der Palast
(Afin) des Oba oder ?Bale" (Stadtgriinder oder dessen
Nachkomme in mannlicher Linie), der sich von den
ubrigen Gehoften nur in der Grofie unterschied. Clap
perton hat 1825 den Palast des Alafin von Oyo, Fro
benius 1911 den des Oni von Ife beschrieben.Vor dem
der
?Palast" liegt gewohnlich der Hauptmarktplatz
Stadt, von dem aus die Hauptstrafien, oft 10 m breit,
nach
alien
zu
Richtungen
den
ausstrahlen.
Stadttoren
busdickicht gezogen wurden, von denen einige Sprofi
linge Wurzeln
schlugen. Besonders auf heutigen
sei der Verlauf der alten Befestigun
Kakao-Feldern
Mabogunje
gibt in seiner Arbeit die Stadtplane von
Ile-Ife und Ilesha135). Nach der Kritik von Mor
gan136) sind diese Stadte jedoch im 19. Jahrhundert
hat fiirLjebu-Ode eine alte Mauer nachgewiesen, die
nicht nur die Stadt, sondern das ganze Konigreich um
schlofi,mit 130 km Lange etwa 1050 qkm einschlofi
spiel des alten Yoruba-Stadtplans
empfiehlt er die
winkligen Gafichen derWeberstadt Iseyin. Aufier dem
Afin des Herrschers besteht die ursprunglicheYoruba
Stadt aus den klassischen Impluvial-Gehoften (com
pounds), die durch ein labyrinthischesNetz gewunde
ner Fufipfade erreichbar sind. Jedes ?compound" ist
gen an den Oberflachenformen
von
und
gut zu
Autoren
portugiesischen
erkennen.
schon
Lloyd
des
Anfang
16. Jahrhunderts erwahnt wurde127). Nur in Ijebu
Ode und Abeokuta sind heute noch Reste der alten
Stadtmauer erhalten, in Ketu (Dahome) ein grofies
Die
Stadttor128).
waren
Mauern
2 m
etwa
und
hoch
der aufiere Graben 2 m breit; ihrVerteidigungswert
war gering, wie Abeokuta in seinem Abwehrkampf
gegen Dahome erfahrenmufite; Burton aufierte sich
sarkastisch iiber die ?celebrated defences" dieser
Stadt129). Die Yoruba-Walle halten keinen Vergleich
mit
denen
der Haussastadte
wie
Kano
oder
aus.
Zaria
Jenseits des Mauerringes liefiman oft einen Streifen
den Igbo He, stehen, zum
ungerodeten Waldes,
Schutz gegen feindliche Reiterangriffe130). Manche
Stadte (z. B. Shaki im nordlichen Yoruba-Land)
be
safien zwei Mauerringe, zwischen denen das Land im
Falle einer Belagerung kultiviert werden konnte; so
hatte Owu, die zerstorte Egba-Stadt ostlich Ibadans
(Reste ihrer Bevolkerung in Abeokuta), nach John
son vor ihrer Zerstorung 1825 eine
Belagerung von
5 Jahren ausgehalten. Jede Yoruba-Stadt hatte wenig
stens vier
von
Zollnern
bewachte
an
Tore,
denen
von
den Marktbesuchern Abgaben zu entrichtenwaren; die
Zollner unterstanden den Hauptlingen
der ihrem
Mauerteil
Stadtviertel.
anliegenden
Die
Tore
wiesen
die Richtungen zu den benachbarten Stadten; Ibadan
hatte
ein
Iwo-,
Abeokuta-,
und
Oyo-
Iddo-(Lagos-)
Tor. Wuchs eine Stadt in die Breite, wurde eine neue
Mauer
gezogen.
In
Ibadan
wurden
die Reste
von
drei
Stadtmauern festgestellt (die letzte 1850 erbaut), deren
aufierer Umfang 30 km betrug. Heute ist der Raum
zwischen
ringen
den
vieler
nicht mehr
aufieren,
Yoruba-Stadte
nicht
1908 war nach Mitchel131)
in Ibadan
mauernlandes
streuten Wohnhausern
sichtbaren
ganz
Mauer
ausgenutzt.
weitere
Heute
14% mit
sind 45 %
ver
be
baut und die Stadt iiberwachst ihre alten Mauern nach
Westen. Neue Eingeborenen-Viertel aufierhalb der
alten Befestigungen sind nach Lloyd nur in wenigen
Stadten (Ibadan, Ijebu-Ode, Ondo) entstanden. Der
Agrarstruktur
der
Stadte
entsprechend,
hatte
man
friiherwohl immer freies Ackerland, zumindest die
Hausgarten und Fruchtbaumhaine, in den Stadtplan
einbezogen.
Nach
Frobenius 132) und Johnson133) herrschte
innerhalb der Mauern aller Yoruba-Stadte eine grofie
und wiederaufgebaut
sichtbarer
worden;
einer
Ausdruck
?lineage"
20?2000
die nach Mitchel137)
family",
als besseres
Bei
oder
?extended
um
Personen
fassen kann, im Durchschnitt wohl 100?200.
Fiir
(122 698) gibt Schwab 580 Gehofte von
Oshogbo
15?500 Personen an138), die in einem Radius von
3 km um den Zentralmarkt angelegt sind. Fiir Iwo
(100 006) gibt Lloyd eine Zahl von 500 compounds
mit durchschnittlich200 Bewohnern an139); die Stadt
zahlt 200 lineages, von denen einige iiber 1000 Mit
glieder zahlen und die Linie des Konigs mit 10 000
Angehorigen die grofite ist. In Ilora (26 122) in der
138 Gehofte gezahlt;
Oyo-Provinz hat Welldon140)
fiir kleinere Orte gibt Lloyd weniger als 30, oft nur
6?10
lineages
valent
in
an141).
Die
von
Eingeborenen-Stadt
Ibadan besteht aus 2000 compounds bzw. deren Aqui
der
modernen
Einzelhaus-Bauweise.
Eine
lineage oder deren Segmente kann mehrere Gehofte
bewohnen. Eine Anzahl von compounds gruppiert sich
zu einem Stadtbezirk (ward) unter einem ?town
chief".Nach Mitchel142)
besitzt Shaki 41, Iseyin bei
doppelter Bevolkerungszahl nur 26 solcher Viertel;
Ibadan hat 65 traditionelle Bezirke, ?undefined and
undefinable".
?
spriinglich?
noch
heute
Jede
Yoruba-Stadt
bestand
also
ur
und in den entlegeneren Landesteilen
aus mehreren
Hundert
solcher
Gehofte
auf genealogischer Grundlage, die sich um einen zen
tralenMarkt und den Palast des Herrschers in regel
loser Weise
Das
nur 23 ?/odes Zwischen
bebaut,
besetzt.
zerstort
gruppierten.
Yoruba-Gehoft
ist ein quadratischer,
umschlos
sener Platz, der von vier Giebeldachhiitten
eingefafit
wird, wie sie im Guinea-Waldland
gegeniiber den
Rundhiitten
der
Sudan-Savanne
vorherrschen.
Nach
aufien wird das Vierseitgehoft durch eine 2 m hohe
cm starke Mauer abgeschlossen; die der
und 20?30
Strafie oder dem Fufipfad zugekehrte Langhiitte lafit
in ihrerMitte einen torartigen Eingang offen. Jede
der vierHiitten ist inmehrere rechteckigeoder quadra
tische, fensterloseRaume unterteilt, die derNachtruhe
und der Vorratshaltung dienen; ihnen ist nach dem
Innenhof zu, von dem sie allein zuganglich sind und
auf dem sich das tagliche Leben der Bewohner ab
spielt, eine iiberdachte Veranda vorgebaut. Als Bau
material fanden allein Lehm, Stroh und Holz Ver
218 Erdkunde Band XVIII
von
die Verwendung
wendung;
verrat
Lehm
den
suda
nischen Einflufi (das alte Oyo-Reich
lag ja in der
Feuchtsavanne), der bis zu den Ibo und Ibibio der
Eastern Region in Abschwachung spiirbar ist143).Die
Lehmmauern
durch
wurden
iiberstehende
vor den
Fagg
starken Regen
geschutzt.
Strohdacher
art
Nach
waren
Goodwin145)
Die Tongefafie
gepflastert.
etwa
5 qkm der
zu kleinen
Schei
waren
ben inGrofie eines Zwei-Schilling-Stiickes (0 2,5 cm)
zu
der Topfe
die Rander
worden,
man
Fisch
hatte
eines
nach Art
Stricken;
etwa
4666
Scherben
wobei
gratenmusters
gepflastert,
zerbrochen
sorgsam
kleinen
und 3110 Randstiicke pro Quadratmeter verwendet
wurden. Der Handel spielte sich in den vorkolonialen
allein auf den Marktplatzen ab; es
Yoruba-Stadten
gab noch keine Buden und Laden an den Strafien, so
aufierhalb der
dafi die damaligen Yoruba-Stadte
einen
Markte
stillen,
verschwiegenen,
wenig
differen
zierten Anblick boten. Stone hat uns seine Eindriicke
der Yoruba-Stadte des 19. Jahrhundertsmitgeteilt146):
?African towns have no public buildings except shabby
little temples and Ogboni147) houses so rude in ap
pearance
monuments
as
governors
and
etc.
no
attract
to
are
attention.
The
unknown.
Architecture,
house
of the king
differs from the others only in size .. . the houses of
other
are
nobles
in the same
unimpos
ing style as those of the common people." Diese Be
schreibung trifftnach Lloyd heute nur noch fiir die
kleineren
zu.
und Dorfer
Stadte
3 (nebenstehend):
Ibadans
nach Be
Die
Stadtviertel
und Funktion.
volkerung
4
die Lage
bezeichnen
der Abb.
(Die gerissenen Rechtecke
und 5.)
Abb.
HBB
^
Alteste
Bevolkerung
Stadtviertel
wiegend
||mmm
Bevolkerung
Yoruba
Yoruba und
Ibo, Ibibio)
und
I! 111IISeit
1946
besonders
(cor
in einem
(zwei
Nach
verwandt148).
Lehmziegel
hitzegetrocknete
noch
abseits
kaum
noch
das
der Hauptstrafien
alte
er
compound
halten hat. Nach Bascom150) gab es schon 1938 in Ife
Hiitten.
strohgedeckte
be
Mabogunje151)
nennt einige der wenigen erhaltenen Gehofte in Iba
dan und gibt einige Bilder. Marris hat selbst in Lagos
1958/59 noch zwei alte Gehofte mit 38 bzw. 19 Be
wohnern
die
entdeckt152),
Generationen
mehreren
von
derselben
bewohnt
seit
?lineage"
Mabogunje
werden.
hat am Beispiel Ibadan gezeigt153), wie sich zunachst
die vier Langshutten des Gehoftes inEinzelbauten auf
splitternund schliefilichdurch natiiriiche Bevolkerungs
auch
vermehrung
Innenhof
der
aus
neue Hauser
durch
gefiilltwird. Die neuenWohnstatten beherbergen nicht
mehr
den geschlossenen
nere Familieneinheiten
seine
Frau
oder
sondern
Sippenverband,
Frauen,
(Elementarfamilien:
seine Kinder
und
In Karte
und Legende mufi
Berichtigung:
versitat"
heifien.
?Universitatskliniken"
1:12
500 von
Ibadan
Stadtplan
(Quellen:
1962 u. Mitchel
Mabogunje
1961).
"Easterners''(Edo,
Wald-
der alten
klei
ein Mann,
einige An
es statt ?Uni
1960
sowie
Funktionen
Stadtmauer
Reservations"
oder
Versuchspfianzung
Yoruba
und
Vorstadt
Westliche
' '
p^v]
(Libanesen,
"Asiatisches" Handlerviertel
einige Afrikaner und Europaer)
irTTTTni
Modernes
Geschafts-
Bahngelande
und Bankviertel
Syrer,
Inder,
einschliefilich
(Lagerhauser)
Urhobo,
Gehort zum Teil zur Westlichen
fur Regierungsbeamte)
weicht
Lloyd werden heute nur noch die Stadte nordlich von
Oyo (z. B. Shaki) im alten Gehoftstil weitergebaut149),
wahrend imKakao-Gebiet das Stadtbild weitgehend
durch die neuen Hauser bestimmt wird und sich nur
CL
seit etwa der JahrhundertZuwanderer
Nigerianische
bis 1946
wende
(Beginn des britischen Protektorats)
Mokola:
Igbira
Nupe,
Gari:
Haussa
Sabon
"Government
besteht,
stockigeHauser mit Balkon) erbaut, der sich iiber La
eroberte (Lagosian Style). Bis
gos das Yoruba-Land
1946 wurden nach Mabogunje
in Ibadan noch luft
aa^
Alte Vorstadt mit den ersten zugewanderten
Familien
Ijebu, aber auch Egba
(vorwiegend
Ijesha)
Inalende:
Ekotedo:
es noch
werden
der neuen Hauser
iron). Viele
rugated
aus
Kolonial-Stil
Brasilien
ruckimportierten
LTu-LruajTReste
uber
alteingesessener,
Markt
Bevolkerung
Q
Neue
HH
Wo
mit
agrarischer
Zugewanderte
ersetzt.
Zement
das Strohdach dem ?pan roof" aus Wellblech
Viertel mit besonderen
Wohnviertel
Einheimische
und
geln
und Willet
haben im alten Ife die Reste eines Strafienpflasters aus
kleinen Tonscherben aufgefunden144), das sie sowohl
imHofe der compounds als auch auf alten Strafien
antrafen.
Erst in kolonialer Zeit hat sichdas Stadtbild wesent
lich geandert. Das strohgedeckteGehoft verschwindet
immermehr und wird von denWohlhabenden (Kakao
Pflanzer, Handler) durch zweistockige Hauser aus Zie
Villenviertel
(Wohn-und
Western
Stadtmauer)
(bis etwa zur westlichen
Viertel
seit 1952 entstandene
und
Vorstadt
Verwaltungsk>>^
Region)
Is'
^-^^
und Regierungsviertel
(Missionsschulen,
I Schulgelande
Hohere Schulen,
Universitat)
(der ganzen
Elementar-
und
Berichte
zumal
gehorige),
die moderne
christlich-monogame
und kleine Mitteilungen
Er
ziehung, der islamische Einflufi und vor allem die
eine indivi
grofiere wirtschaftliche Unabhangigkeit
duellere Wohnweise nahelegt, besonders den jiinge
ren
Leuten.
das
als
Da
aber
das
Land
bis
heute
nicht
ver
aufierlich ist und selbst in so grofien Stadten wie Iba
dan nur wenig Land privatisiert ist (vor allem jenes,
?Crown
Land"
von
der Kolonialverwaltung
an der Peripherie der Stadt in Anspruch genommen
wurde), baut man weiter auf dem Grundstiick des
Familiengehoftes
und
tat. Bei den Yoruba
wahrt
die
Siedlungs-Kontinui
halten die Wohlhabenden,
die
219
wirtschaftlich und gesellschaftlich Erfolgreichen den
Konnex mit ihrer Familie im allgemeinen aufrecht,
was
Mabogunje
als
?identification"
bezeichnet;
auf
der einen Seite hat die ganze Familie und Sippe derart
teil am finanziellen Erfolg des Emporgestiegenen, an
dererseitswird Kapitals- und Vermogensbildung (wenn
man sein Geld in die Familie investieren mufi) und
eine moderne
tive
dadurch
Wirtschaftsentwicklung
Aufier
verlangsamt.
den
auf Privatinitia
neuen Hausern
haben die meisten Stadte heute eine oder mehrere
Kirchen
und Moscheen,
waltungsgebaude,
Ver
moderne
Missionsschulen,
und Fir
Geschaftshauser
Institute,
220_Erdkunde
an der Linie Lagos?
menfilialen, Bahnhofsgelande
Kano,
Lagerhauser,
usw.
Garagen
Neue
Stadtteile
haben sichan die alten angelehnt, und die Stadte haben
neue
Wirtschaftsfunktionen
heute
Ibadan
nach
bekommen.
So
sowohl
Mabogunje
wachst
terri
durch
torial Ausdehnung als auch durch Aufsplitterung der
d. h. wachsende
Gehofte,
Fiir Oshogbo
an:
Stadtviertel
Bevolkerungsdichte154).
gibt Schwab155)
vier differenzierte
1.Die Altstadt mit den 580 Gehoften, die zwei Drittel
der Stadtflache
2. Das
einnehmen.
Haussa-Viertel
42
mit
3. Etwa 250 Laden
sachlich
Yoruba
von
etwa
und
?compounds"
500 Bewohnern.
langs der Hauptstrafie, die haupt
fremden
vornehmlich
Zuwanderern,
anderer Stadte, betrieben werden
(?ribbon
nach Mabogunje).
development"
4. Das
mit 87 modernen
Gebauden,
?Foreign
Quarter"
die Regierungsbeamte,
Lehrer
und Wanderarbeiter
In Ibadan, dem grofienSonderfall unter den Yoruba
Stadten und daher weniger typisch als Oshogbo
der
starken
wegen
sieben Residential
hat
Fremdeinfliisse,
Quarters"
Mabogunje
unterschieden156),
bei er drei Kriterien verwendet:
a) Hausdichte undWohndichte.
b) Bauweise des Stadtviertels (Typen und Qualitat
Hauser,
Wege
den Hausern).
und
Zwischenraum
Strafien,
vermietung weiter fortgeschrittenals im Ostteil, die
genealogische
Oke
Aremo
wo
zwischen
c) Sozialer, okonomischer und kultureller Stand der
Bevolkerung.
gestort.
altere,
Der
Feld
sionsschulen
in deren
angesiedelt,
Umkreis
Bungalows
fiir Einzelfamilien entstanden; die Hausdichte sinkt
hier bis 5/ha.Die Bevolkerung dieses Viertels ist durch
negative Selektion ein wenig ausgesiebt, da die Wohl
habenderen bald in die ?NeueWestliche Vorstadt" (IV)
iibersiedeln,wo sich die modernen Einwanderer Iba
dans angesiedelt haben, bis 1918 vorwiegend Yoruba,
spater
ment
etwa
7335,
2177,
Stamme.
auch
andere
Die
Haussa
Das
fremdethnische
Ele
betrug in Ibadan 1952 mit 25 000 Menschen
stellten die Ibo
5?/o der Bevolkerung. Davon
die Haussa 5263, die Edo (Bini) 3500, die Nupe
die Urhobo (Niger-Delta) 1055, die Ibibio 943
besorgen
im Yoruba-Land
den
Handel mit Kolaniissen nach Norden und den Vertrieb
der fulbischen Rinder nach Siiden158), wobei sie sich
heute in zunehmendem Mafie der Bahn bedienen, deren
Kapazitat bis heute nicht ausreicht (Erdniisse, Baum
wolle, Vieh vom Norden; Kakao nach Lagos). Die
Fremden
der
Basis
des Zusammenwohnens
trennt nach Mitchel
157) die
bau und Handwerk betreibende Bevolkerung des ost
lichen Ibadan, von den Lohn- und Gehaltsempfangern
desWestteils. In der ?Neuen Ostlichen Vorstadt" (III)
am Rande der ?Core Region" (I) sind mehrere Mis
Seelen.
beherbergen..
Band XVIII
haben
sich, nach
Stammen
getrennt,
in gut
definierbaren Vierteln nordwestlich der Alten Vorstadt
(II) innerhalb der zweiten alten Stadtmauer nieder
gelassen, die Haussa in Sabon Gari159), die Nupe und
Igbira in Mokola, die Ibo, Ibibio, Edo, Urhobo in
in Ekotedo und Ina
Ekotedo, stadtfremde Yoruba
lende. Als sehr schwierig erwies sich die Landzuteilung
fiir die
Konzessionen
des
Ibadan ist auf mehrerenHiigeln auf einemAreal von
Zuwanderer;
Kronland,
Die Wohn
und Privatland
180 qkm erbaut, zwischen denen sich der Ogunpa- und
Stadtrats
wurden
vergeben.
inMokola
dichte dieser Viertel betragt 200?450/ha,
Kudeti-Flufi winden. Die altesten Stadtviertel (alte
sich ausgebreitet
hat
250?340/ha.
Untervermietung
Egba-Dorfer um 1821) lagen auf einigenHiigeln, dehn
ten sich in die Niederungen aus und griffenauf die be
(bis 35 Personen pro Haus); die Stammes-Segregation
verwischt sich allrnahlich. In diesen Stadtteilen leben
nachbarten Hiigel iiber; viele der Flufiauen in der
auch Angehorige des gehobenen Mittelstandes wie
Stadt sind unbewohnt. Die Altstadt wird durch den
usw.
?white-collar
260 m hohen, von N nach S verlaufenden, schmalen Lehrer,
workers",
Angestellte
ein besonders eindrucks
Oke Aremo in zwei Teile geteilt; die sudliche Er
Gbagi ist nach Mitchel160)
voiles Viertel: hier haben sich am Rande der Neuen
hebung der Aremo Ridge ist der Oke Mapo, auf dem
Vorstadt (IV) asiatische, europaische und einige afri
1927 das Rathaus, die Mapo Hall, erbaut wurde. Das
alteste Stadtviertel, die ?core region" (I), liegt ostlich kanische Firmen und Geschaftshauser angesiedelt. 70%
Street"
der Warenhauser
und Laden
und siidostlich des Oke Aremo um die Zentralmoschee
?Lebanon
langs
Libanesen
imUmkreis von V2 Meile (800 m); die Reste friiherer und ?New Court Road"
(Textilien
gehoren
sind an den
noch erkenn
Hiitten
Gehofte
handel), daneben gibt es einige Syrer und Inder. Der
bar.
Als
Baumaterial
L-formigen
findet
sich
z. T.
noch
Lehm,
haufig schon Zement, uberall Wellblechdacher. Auf
einenHektar entfallen etwa 60 Hauser, die durch ein
Gewirr von Fufipfaden erreichbar sind, und 625 Be
wohner; diese Ziffer mutet in einemViertel ohne zwei
stockige Hauser
phantastisch
an.
10 Bewohner
kommen
Demographic
Survey
von
Kuczynski
iiber West
afrika161) gibt fiir das Jahr 1931 eine Zahl von 192
Syrern, 104 Syrerinnen, 84 Indern und 12 Inderinnen
fiirSiidnigeria an, von denen wohl der grofiteTeil auf
Ibadan entfallt; fiir 1938 werden 627 Syrer und 191
Syrerinnen
fiir
Gesamt-Nigeria
angegeben.
Nach
lebten 1952 240 Asiaten in Iba
Harrison-Church
auf einHaus bzw. eineHiitte. Die ?Alte Vorstadt" (II)
istweniger gedrangt und sauberer gebaut und nimmt
dan162). Gbagi hat sich zum modernen Geschafts- und
Bankviertel der Stadt entwickelt. Den beschriebenen
grofie Flachen in den Talungen westlich der Aremo
vier alteren Vierteln schliefien sich nach Mabogunje
Ridge ein, zwischen mehreren Hiigeln. Die Hausdichte
und
drei moderne
Im
Viertels
Teil
dieses
ostlichen
an, mit Einzelhausern,
45?60/ha.
Appartements
betragt
hohen Mieten, die von der neuen nigerianischen Elite
leben wie in der Innenstadt (I) die originaren Ein
?
wohner Ibadans, vorwiegend Bauern, die einen Teil
Geschaftsleute,
Staatsbeamte,
Rechtsanwalte,
Arzte,
?
werden:
bewohnt
Familien
des Jahres auf den Aufienfeldern verbringen. Im west
meist mit monogynen
lichen Teil der Alten Vorstadt (II) leben die ersten die ?Post-1952 Suburb" (V) mit einerHausdichte von
20/ha, die 1959 begonnene ?Bodija Housing Estate"
yorubischen Zuwanderer (Ijebu, Egba, Ijesha). Hier
ist eine Individualisierung des Wohnens durch Unter
(VII) mit 2,5 Hau
(VI) und die vierReservations"
Berichte
0
300m
\
und kleine Mitteilungen
1-1-1-1
221
//OKEARE
LAB IRAN
OKE
\
MOKE* FQKO 'tnmYlVSBlB^
von Ibadan. Die regellos angeordneten
,4??. 4: Die Altstadt
Yoruba
hauser aufgesplittert.
Towns;
(Aus N. C. Mitchel:
1961, S. 293.)
Population,
Impluvial-Gehofte
in K. M. Barbour,
sich heute weitgehend
haben
R. M. Prothero:
Essays
in Einzel
on African
sern pro Hektar, die urspriinglich den Europaern
(1952: ca. 1000) vorbehalten waren, heute auch der
auf Prestige bedachten nigerianischen Elite offen
Von
stehen.
den
Stadten
yorubischen
und Ijebu-Ode
Ibadan
Mitchel
nur
mit
Kunststoff-Fabrik,
Lagos,
haben
nach
euro
eine
paische sog. ?Township", wie sie inNordnigeria z. B.
von Kano bekannt ist; die ?township" von Ibadan
wurde 1936 offiziell aufgehoben. Ibadan zeigt heute
einer
einer
Konserven-Fabrik
(eine solche hat sich auch inAbeokuta etabliert), einer
Zigaretten-Fabrik (600 Arbeiter) und einem Vulkani
sier-Betrieb (700 Arbeiter) fiir Autoreifen Ansatze
einer modernen Industrialisierung. Die Stadt erhielt
bereits 1901 Bahnverbindung nach Lagos, wenig spa
ter auch
nach
Mittelpunkt
Lastwagen
Kano
ist heute
und
und
Knotenpunkt
des Transportverkehrs mit Bussen und
(mammy
in der Western
wagons)
Region.
Einige Kilometer nordlich der Altstadt erwuchs seit
1893 der selbstandige Stadtteil Agodi als Regierungs
und Verwaltungsviertel, wo sich die Ministerien und
das Parlament der Western Region etabliert haben;
daran
lenen
H
1
LID 2
3
(__4 H
f-1-1
;4??.
5: Teil
der Altstadt
5 -6
eine
und
grenzt
stadtwarts
Stadtmauer)
kleine
eigene,
das
Welt
soziologisch).
(noch
innerhalb
reprasentiert
Ibadan
der
verfal
an,
Universitatsgelande
das
(architektonisch
hat heute 5 Gymnasien
o 100m
von
Ibadan.
aus lateritischem Lehm mit Wellblech
1 Einstockige Hauser
2 Moderne
Wohn
dach (Reste der alten Gehoftbauweise),
in moderner
und Zement
bauten, z. T. zweistockig,
Ziegel4 Schulen,
3 Heimindustrie
bauweise,
(Handwerksbetriebe),
6 Strafienhandler.
5 Strafienladen,
der Yoruba
hat sich
Die
charakteristische
Siedlungsweise
erhalten. Die Mehr
Modifikationen
mit einigen modernen
ist nur iiber schmale, gewundene
zahl der ?compounds"
Fufi
ist be
traditionelle
pfade erreichbar. Das
Impluvial-Gehoft
reits weitgehend
in Einzelhauser
die Grund
aufgesplittert;
risse inWinkelform
die urspriingliche Gehoftbau
bezeugen
sind regellos iiber das Wohn
weise. Die Handwerksbetriebe
haben
sich kleine
viertel verteilt;
langs der Hauptstrafien
Laden und Strafienhandler
etabliert.
(Nach K. M.
Buchanan,
Nigeria,
Land
J. C. Pugh:
1955, S. 69.)
and People
in
222 Erdkunde Band XVIII
(grammar schools) fiirKnaben, drei fiirMadchen, vier
padagogische Ausbildungsstatten (teacher training col
leges), seit 1948 das UCI (University College Ibadan,
heute: U. of I.) mit 1500 Studenten und 200Dozenten,
drei Tageszeitungen, ein Stadion mit 30 000 Platzen
den ersten Fernsehsender
Afrikas.
Die
modernen
von den neueren Westund Nordvier
Impulse
gehen
teln aus, wahrend
die Innenstadt
wird
vernachlassigt
und
besteht, sie zu entwickeln. Wie
und wenig Anlafi
am
Marris
so
Lagos163),
Beispiel
Mabo
kommt
gunje164) zu dem ahnlichen Schlufi fiir Ibadan, dafi
?Slum
Clearance"
eine
Stadtentwicklung
alteren
Bewohner
bzw. moderne
der
Benachteiligung
eingesessenen,
schaftzugunsten wohlhabender, geschaftstiichtigerund
Zuwanderer
anpassungsfahiger
6. Sozialstruktur
bedeutet.
a) Grofifamilien-Struktur
Die modernen Stadte Afrikas haben die Tendenz,
den Afrikaner aus seinen grofifamiliaren Bindungen
zu reifien, diese zumindest stark zu lockern, und den
Stadter in ein Milieu verstarkter Mobilitat, sozialer
Fluktuation, Instabilitat, Unsicherheit und harten
zu
Konkurrenzkampfes
das nicht anders:
dort,
entlassen.
wo
sich
ist
kolonial-europaische
bestehenden
alten
den
Urbanisations-Tendenzen
Im Yoruba-Land
an
gelagert haben (Lagos, Ibadan, Abeokuta, Ijebu-Ode)
und eine soziale Auflockerung eingeleitet haben, die
bis jetzt noch in den Anfangen steckt,aber rasch fort
schreitet. In der klassischen Stadte-Tradition der
Yoruba ist es gerade umgekehrt: die soziale Basis ihrer
Urbanisation ist die ?lineage", die sich bis heute trotz
einiger Modifikationen als recht stabil erwiesen hat.
Bascom
Nach
ist die
die
?lineage"
Primarstruktur
der Yoruba und als solche starker als die ?city", die
ein blofi zusatzliches, sekundares Sozialelement ist. So
z. B.
werden
?
die Verstorbenen
zur
im Unterschied
?
islamischen Stadt
nicht auf besonderen Friedhofen,
sondern imGehoft (auf dem Innenhof oder gar unter
dem Boden einer der vier Langshiitten) beerdigt und
stellen als verehrte Ahnen wie bei anderen Hack
bauernvolkern eine innige Verbindung zum Boden
her,
dem man
auf
einer
also
lebt, wirken
urbanen
Mo
bilitat immodernen Sinne entgegen. Die patrilokale,
patrilineare und patriarchalische Grofifamilie oder
die
Sippe,
fafit nach
?lineage",
Schwab165)
wird
5?7
?idile"
genannt
Generationen.
um
und
Die
Mit
glieder eines idile leiten ihreHerkunft in vaterrecht
licherLinie von einem Vorfahren (orisun) ab. Fast alle
Yoruba nehmen fiir den Griinder ihres idile eineHer
kunft aus He Ife inAnspruch. Das idile bewohnt ein
Gehoft (agbo ile); oberste Autoritat und Reprasen
tant des Gehoftes ist der ?Bale" (baba ile), der rang
alteste und wiirdigste Mann der Sippe, der die zivile
Gerichtsbarkeit ausiibt und den Stadtautoritaten fiir
das Verhalten seiner lineage-Mitglieder verantwortlich
ist; er vertritt sein idile auch gegeniiber dem Konig
(Oba). Er bewohnt die Raume gegeniiber dem Ein
gangstor mit seiner Familie; die Seitenfliigel und die
Strafienseite
werden
nach
hierarchisch
streng
Senioritats-Rang den ubrigen Sippenangehorigen
Wohnraum
zu einem
zugewiesen.
einer
Klan,
Mehrere
lose
idile
gefiigten
formieren
Gruppe
mit
dem
als
sich
an
feststellbarer,
Ab
patrilinearer
strikt zwischen
den Angehorigen
eines Klans
ver
oder
schiedener Klans mit gleichem Totemtier, herrscht
strengeExogamie. Innerhalb des idile bilden sichpatri
?
?
z. T.
lineare
die
aus,
3?4
matrilineare
Generationen
Segmente
umspannen,
her
(isoko)
bei anwach
senderMitgliederzahl ein eigenes Gehoft beziehen und
schliefilich eine neue ?lineage" griinden: diese meist
drei Generationen umfassende Gruppe wird in der
Literatur oft als Grofifamilie (extended family) be
zeichnet, d. h., mehrere Briider lebenmit ihrenFrauen,
Kindern und der Enkelgeneration zusammen. Da die
Yoruba polygyn166) sind, zerfallt die Grofifamilie in
mehrere
der Yoruba-Stadt
nicht mehr
erkannter,
stammung;mehrere Klans und idile bilden einen Stadt
bezirk. Zwischen den Mitgliedern eines idile, weniger
Nach
Einzelhaushalte.
bedeutet
Schwab167)
die polygyne Elementar
?ile temi" (?mein Haus")
familie (einMann, seine Frauen und Kinder), wahrend
den Elementarhaushalt
einer Frau
?origun"
Person
Kinder
bezeichnet.
erwachsene
Jede
und
?
ihrer
Mann
oder Frau ?
bewohnt einen Raum im Gehoft; die
kleineren Kinder schlafen im Raum der Mutter. Der
Zyklus der ehelichen Pflichten ist in der polygynen
Familie
streng
sprechen
allegorisch
geregelt.
von
Galletti-Baldwin-Dina
einem
Planeten-System168),
bei dem sich die Kinder als Satelliten um die Frau, die
um
Frauen
den Mann
bewegen.
Die
Yoruba-Sozial
ordnung gleicht einem Zellular-System, bei dem sich
kleinere Einheiten gleicher Struktur zu immer grofie
ren zusammenballen.
Nach
den Angaben
von
Schwab
fiir verschiedene
fiir Oshogbo169) und von Lloyd
mittelgrofie Stadte170) lafit sich ein genealogisch-raum
liches Siedlungs-System der Yoruba wie nebenstehend
aufstellen.
Die Soziologie der Yoruba-Familie ? Rechte und
Pflichten der Mitglieder, Statusunterschiede innerhalb
des Gehoftes, okonomische Interdependenz und
Finanzhaushalt der ?lineage" (z. B. fiirdie iiberhohten
?
kann
Brautpreise und aufwendigen Totenfeiern)
hier nicht im einzelnen dargelegt werden. Durch den
strengen
patrilinearen
Zug
der
Yoruba-Gesellschaft
(matrilineare Relikte nur bei wenigen Gruppen) ist
das System gegeniiber anderen afrikanischen Volkern
in der Verwandtschaftsberechnung relativ einfach.Die
Grofifamilien-Struktur der Yoruba gehort zu den sog.
?Klassifikatorischen
171), d. h. alle Mitglie
Systemen"
im Gehoft
werden
der der Vatergeneration
?Vater"
?Mutter"
Frauen
der Mutter
alle
generation
(baba),
(iya) genannt, entsprechend die Grofieltern-, Kinder
und
?Vaterbruder"
und
?Mut
(Fiir
Enkelgeneration.
bei uns gleichermafien als ?Onkel" be
terbruder"?
?
zeichnet
gelten natiirlich besondere Termini.) Ein
wichtiges Merkmal ist nach Bascom die Betonung der
Senioritat172), wobei man die absolute Senioritat von
der relativen zu unterscheiden hat: eine eingeheiratete
Frau oder ein von der ?lineage" adoptierter Fremder
stehen gegeniiber alien vor ihrem Eintritt insGehoft
geborenen Kindern imVerhaltnis relativer Junioritat;
an einem Ort
desgleichen stellt ja die alteste ?lineage"
gewohnlich die Herrscherdynastie. Nach Schwab173)
ist die Mitgliedschaft an einem ?idile" die primare
Determinante des gesellschaftlichen Status einer Per
son
Nach
in sozialer,
Lloyd
okonomischer
wurden
und
politischer
Hinsicht.
auch die traditionellen Hand
und kleine Mitteilungen
Berichte
Soziale
Wohnweise:
Gruppe:
iya, omo:
baba,
eine Frau
(Kinder
iya):
ile
seine Frauen
und Kinder:
Elementarfamilie
?lineage":
patrilineare
aba:
von
Sippe
3?4
Generationen
J
5-7 Generationen"")
idile mit
sehr
anerkannter,
entfernter, patrilinearer Abstammung
omo-ebi:Klan:
iletu, abule,
|
mehrere Raume
oder ein Fliigel
des Gehofts
(eine Hiitte)
mehrerer Mutter)
eines Mannes,
isoko: Segment eines idile:
von
Grofifamilie
idile:
|
einer Frau)
polygyne
(obakan) (Kinder
. ^
ein Raum
I
ihre Kinder:
Elementarhaushalt
und
ein Mann,
temi:
Individuum
Kind:
Vater, Mutter,
origun:
(omo
223
mehrere
Stadtbezirk
Dorf, Weiler,
oiauL nu:
J> Gehoft (compound)
I J
>
I
|
J I
mehrere
Gehofte
mehrere
Gehofte,
gewohnlich
unter 25
I
Gehofte, etwa
5 000 Einwohnern
1viele 25 bei
100 bei 20 000 Einwohnern
500 bei 100 000 Einwohnern
J
(
natiirlich nicht mehr unter den Lebenden,
sondern nur die
(2, 3 oder 4) des ?idilec< weilen
*) Die Grundergenerationen
5. bis 7. Generation.
in der 3. bis 5. bzw.
eines mannlichen
Vorfahren
wird
Die
aber iiber
Nachkommen
?lineage"
5 bis 7 Generationen
riickwarts gerechnet, die lebenden eingeschlossen;
letztere bilden dann die einzelnen patrilinearen
bzw. Sippe umfafit in der Vorstellung
des idile. Die GroMamilie
vieler Afrikaner
sowohl Lebende
wie
?Segmente"
im Schrifttum oft als ?lineage
einer ?lineageK werden
lebenden Mitglieder
Tote. Die
group" bezeichnet.
werkszweige
nur
im Rahmen
? lineage",
der
also
im
Grofifamilien- oder Sippenbetrieb ausgeubt174); eine
Ausnahme bilden freilich die Frauen, die sich bei 80
bis 90 %> der Familien ?
unabhangig von der Fami
?
am Klein- und Markthandel be
lienzugehorigkeit
teiligen.
es bei den Yoruba
gibt wie imHaussa-Land
Da
Zeit
keine eigentlichen Klassen
(diese scheinen sich erst in
herauszu
durch Wohlstandsunterschiede
Harrison-Church:
bilden;
tion declines,
income
?Where
racial
segrega
da
increases."175)),
segregation
eine fremdethnischeAristokratie nicht besteht und von
einer fruherenrassischenOberschichtung nichtsmehr zu
erkennen ist, ist es allein die Zugehorigkeit zu einer
mehr
?Manner
oder weniger
anerkannten
die
?lineage",
gewisse
soziale Unterschiede setzt. So ist der Titel eines
?Chief" oder ?Oba" zwar innerhalb der ? lineage" erb
lich, aber nicht in individueller Erbfolge iibertragbar.
Bei Neubesetzung
eines Herrscheramts
steht
gewohn
lich je ein qualifizierter Bewerber der einzelnen Seg
mente (isoko) zur Wahl, zwischen denen man inwei
sem Zyklus abwechselt; personliche Qualitaten des
kunftigen Titeltragers spielen naturlich eine Rolle. Im
alten Yoruba-Reich bildete der Erbadel um den Alafin
von Oyo die hochste, der militarische Verdienstadel
eine niedrigere Schicht; beide fielen prozentual zur
Gesamtbevolkerung nicht insGewicht. Bascom hat in
Ife, das 1937 ca. 27 000 Bewohner zahlte (1952:
110 790), 9 soziale Stufen unterschieden176):
1.Konig (Oni)
2. Stadt- und Palasthauptlinge
3. Priester (Onisharo)
(Ijoye Oni)
(Lodoko):
der Mufie"
5.Modewa Klans,
wahlt werden
6. Ife Klans,
werden
b) Politisch-administrative Struktur
unserer
4. Kdnigliche Leibwachter und Herolde
aus denen die Palasthauptlinge
aus denen die Stadthauptlinge
gewahlt
7. Koniglicher Klan (omoba = Kinder des Oba),
dem der Konig gewahlt wird
8. Fremd-Yoruba
9.Nicht-Yoruba
ge
aus
(elu) anderer Stadte
(Ibo, Haussa)
95% der Bevolkerung zahlten zu den 5 untersten
Schichten, die ausschliefilich auf der Zugehorigkeit zu
einer
basierten.
?lineage"
Die
drei
obersten
Schichten
grundeten sich sowohl auf die lineage-Zugehorigkeit
als auch auf personliche Qualitaten, da ihre Trager
innerhalb der ?lineages" wahlbar sind; der Klan des
Konigs zahlte 5000 Personen, die sich auf 22 Gehofte
verteilten. Nur die 4. Schicht der ?Men of leisure" be
ruhte nicht auf Erblichkeit, sondern auf koniglicher
Ernennung. Die politisch-administrative Bedeutung der
? lineage" fiir die Yoruba-Stadt wird hier sehr deut
lich, obwohl sie nicht allein entscheidend ist. Evans
Pritchard, bekannt durch seine Feldforschungen und
Publikationen iiber die Nuer am oberen Nil177), hat
die afrikanischen Gesellschaften nach ihrer politischen
Organisation
in
?centralized
societies"
und
?lineage
societies" eingeteilt178).Brown hat fiir
Westafrika vier
Herrschafts-Kategorien
1.Tallensi-Typ:
2.
aufgestellt170):
allein die ?lineage" ist entscheidend.
Ibo-Typ:
?lineages"
biinde, Altersklassen,
und
?title
?associations"
u.
societies"
(Geheim
a.)regieren.
224 Erdkunde Band XVIII
3. Yoruba,
Mende:
der
und
associations"
?lineages",
?Staat" teilen sich in die Herrschaft.
4.Nupe, Dahome, Aschanti: der ?Staat" hat die Vor
(z. T.
herrschaft
absolut-autoritar
wie
im alten
Da
Nach Lloyd 180)besteht die politische Ordnung der
Yoruba 1) aus dem sakralen Konigstum, 2) aus einem
Hauptlingstum auf lineage-Basis, und 3) aus dem Og
denzen
des
Den
alten
Satelliten-Stadtstaaten
Ten
zentralistisch-autoritaren
Oyo-Reiches
standen
und
die
seiner
tributaren
v. Werder
hat
Herrschaftsformen
beiden
ist in
das
?Mischungsverhaltnis"
herausgearbeitet181);
verschieden.
den einzelnen
Yoruba-Stadten
in Abeokuta
hat
sich
die
Besonders
demokratisch-gerontokra
tischeHerrschaftsform der urspriinglichen 140 (153)
erhalten, und der Ogboni-Geheim
Egba-Dorfer
bund182),
der
im Yoruba-Land
teilweise
legislative,
einer
?lineage"
beruht.
Bahnen
burgerlich-mittelstandlerischen
bewegt, wirkt sich im
(Prosperitat durch Handel)
Stadtbild durch die spektakularen, wenig stilvollen
aus. Mabogunje185)
der Wohlhabenden
bringt Bilder von Herrenhausern (mansions) reicher
Kaufleute in Ijebu-Ode, die mit einem Aufwand von
? 35 000 (ca. 400 000 DM) erbaut wurden. Es herrscht
eine grofie Bauleidenschaft, die oft sehr kurzsichtig
ist, da die Mittel zur Fertigstellung des voreilig ge
planten und in Angriff genommenen Bauwerks oft
mals
egalitar-geronto
kratischen Auffassungen des alten, hackbauerlichen
Negertums gegeniiber, die sich bis heute behaupten
konnten. Sowohl die regierende Dynastie als auch die
ersten Siedlerfamilien, denen das Land gehort, bestim
men das politische Leben. Das Spannungsverhaltnis
zwischen
in modernen,
Prunkbauten
home).
boni-Geheimbund.
tionellen (Zugehorigkeit zu einer ?lineage") als auch
nicht
ausreichen.
schaftlich
vernunftiger,
sondern
Wohnbauten,
zu investieren.
ware
Nach
Mabogunje
sein Vermogen
in industrielle
nicht
es wirt
in Prestige
Unternehmungen
c) Religionsstruktur
Durch den Fulbe-Einfall des friihen 19. Jahrhunderts
ins nordliche Yoruba-Land drang der Islam nach SW
Nigeria vor und hat heute selbst Lagos erreicht; seit
der Mitte desselben Jahrhunderts begannen die Mis
sionen von Abeokuta und Ibadan aus im siidlichen
und
zentralen
Yoruba-Land
Einflufi
zu
gewinnen,
neben dem im Riickzug begriffenenHei
dafi sich?
dentum? heute drei Religionsformen in den Yoruba
so
jurisdiktive und exekutive Polizeigewalt ausiibte, war
der eigentlicheHerrscher. Jede Yoruba-Stadt hatte in Stadten
iiberschneiden.
in
Fiir Lagos (1950: 230 000 Einw.) gibt Parrinder
vorkolonialer Zeit ihrOgboni-Haus mit kunstvoll ge
seiner Studie iiber die Religion Ibadans186) 122 000
schnitzten Turpfosten. Heute soil der Bund mit be
schrankterMachtbefugnis (keine Todesurteile mehr)
Christen, 95 000 Moslems, 4000 Heiden und 9000
Von
Personen
ohne Religionsangabe.
als ?Reformed Ogboni" weiterbestehen. Der Alake
bzw.
Atheisten
von Abeokuta ist nicht mehr als ein ?primus inter den Christen waren 44 000 Anglikaner, 36 000 Katho
liken, 15 000 Methodisten, 8000 Baptisten und 19 000
pares" unter den Chiefs der einzelnen Stadtviertel, die
afrikanische Separatisten (viele verschiedene Sekten).
sich auf die alten Egba-Dorfer griinden. Die Eng
lander haben die traditionelle Herrschaftsform der Das Christentum ist starker bei den jiingerenYoruba
der Islam
bei den alteren
in ihrem von Lord Lugard eingefiihrten unter 25 Jahren vertreten,
Yoruba
iiber 45 Jahren. Fiir Ibadan gibt er 40?50 000 = Ve
System der ?Indirect Rule" weitgehend beibehalten;
der Bevolkerung als Moslems an, doch ist der genaue
sie erganzten es in der Kolonialzeit durch die Neu
von Christen, Moslems und Heiden statistisch
von
and
Anteil
Stadtraten
councils),
village
(town
griindung
man
oft zahlen
um auch der jiingeren, europaisch ausgebildeten Gene
ist sehr tolerant;
nicht auszumachen:
die Mitglieder einer Familie zu verschiedenen Kon
ration Gelegenheit zu politischer Mitarbeit zu geben,
Festen
und nehmen
fessionen
doch sollen sich die ?Councils" gegeniiber der Au tori
gerne an den religiosen
tat der traditionellen Chiefs und Obas bisher wenig
der anderen teil. Ibadan hat 190 Moscheen; 1950 gab
es nach Parrinder 36 Kirchen mit 9 Konfessionen
durchgesetzt haben, zumal die Mitgliedschaft an einem
von
6 unter
denen
bzw.
Sekten,
europaisch-amerika
Stadtrat, obgleich wahlbar, so doch oft auf der Zu
gehorigkeit
zu
angesehenen
In
sind die Regierungsverhaltnisse nach
Ijebu-Ode
Lloyd183) am kompliziertesten; hier haben sich sogar
die bei vielen weniger entwickelten afrikanischen Vol
kern bekannten Altersklassen (age sets) sowie ein
mutterrechtliches
Erbrecht
Jegbe-Bund fiirKnaben
organisationen,
in denen
erhalten.
Der
bzw. Madchen
unter
Egbe-
bzw.
sind Jugend
erwachsener
Fiihrung
das hierarchische Staatsgefiige modellhaft nach- bzw.
vorgespielt wird, denn die Yoruba beweisen sehr viel
Sinn fiir padagogische Fragen. Aufierdem bestehen
Kredit-Genossenschaften (Esusu)184), bei denen die
Mitglieder kleine Betrage regelmafiig einzahlen, die
ihnen als grofiere Summen (fiirBestattungsfeiern, Fa
milienfeste usw.) wieder ausgezahlt werden, und Titel
Gesellschaften (title societies), bei denen man sichmit
Geldsummen
unter
Beriicksichtigung
des
grades Titel erkaufen kann; die Yoruba
zu
?titelsuchtig".
stands-Denken
Das
ausgepragte
das
der Yoruba,
Senioritats
sind gerade
Prestigesich sowohl
und Wohl
in tradi
nischer
Missionsbetreuung
standen;
es bestanden
noch
50 heidnische Schreine, Altare und Tempel. Fiir Iwo
Stadt gibt Lloyd 187) 82%, fiir Iwo-Land, d. h. die
kleineren Satelliten-Orte, 67% als Moslems an; fiir
Ijebu-Ode-Stadt werden 69% Moslems und 31 ?/o
Christen angegeben, fiir die abhangigen Ijebu-Dorfer
56% Christen, 41% Moslems und 3% Heiden bzw.
Anhanger der alten Yoruba-Religion188). In Oshogbo
leben nach Schwab189) 80% Moslems, 13% Christen
und 7% Heiden. Die grofien Stadte des nordlichen
Yoruba-Landes
(Iwo, Oshogbo, Ogbomosho) an der
Grenze
Waldland-Savanne
scheinen
einen
besonders
hohen islamischen Bevolkerungsanteil zu haben. Nach
Lloyd190) betragt das Verhaltnis von Moslems zu
fiir die Gesamt-Yoruba:
Christen und Heiden
42:41 :17.
7. Wirtschafts-
und Arbeitsstruktur
der Yoruba-Stadt
Die Wirtschaft der Yoruba ist eine der differenzier
testenund spezialisiertestenWirtschaftsformenAfrikas.
Berichte
und kleine Mitteilungen
Leider konnen wir diesem komplexen Lebensbereich,
der sich bei den Yoruba wie bei den anderen afrikani
so sehr mit
schen Volkern
im Rahmen
der
sozialen
Aspekten
?Yoruba-Urbanisation"
vermengt,
allzu
keinen
breiten Raum geben; es sei auf das umfangreicheWerk
von
nur
ders
Galletti-Baldwin-Dina
das alle
verwiesenm),
der Yoruba-Wirtschaft,
beson
beriihrt. Die Yoruba-Wirtschaft
moglichen
Aspekte
des ?Cocoa
Belt",
orientierten Yoruba in der Stadt lebt und zur Arbeit
aufs Land fahrt.Nach Grant198) sind allerdings aus
ursprtinglich temporaren Siedlungen in der Kolonial
zeit durch das Wegfallen des Schutzmotivs um Ibadan
Baumwolle,
unterschieden
Yams)
Dorfer
permanente
ruht auf 3 Grundlagen: Feldbau, Handwerk, Handel.
a) Feldbau
Bei der Agrarwirtschaft mufi der Anbau fiir die
Selbstversorgung (Knollenfruchte, Mais, Gemiise) fiir
den Weltmarkt (Kakao) und fiir den Binnenmarkt
(Kolaniisse,
225
entstanden.
^
-
,
Z^^^OYO
fAWE
\^
=)
/^^^^^^^^=^=^z=:
werden;
^AKINMORIN
so haben sich z. B. die Savannen-Stadte des nordlichen
Yoruba-Landes um Oyo auf die Produktion von Yams
zur
zusatzlichen
Versorgung
Kakao-Monokultur
in den
um
des Kakao-Gebietes
Ibadan eingestellt.Gliicklicherweise istdie Tendenz zur
Gebieten
geeigneten
Nige
rias noch nicht soweit fortgeschrittenwie an der Gold
kiiste. Die Mehrzahl der Yoruba
sind noch heute
Bauern.
Die
Farmer
zwar
leben
in der
Stadt
und
be
trachten sich auf Grund ihrer lineage-Zugehorigkeit
auch als Stadtbewohner, besitzen aber aufierhalb des
Stadtgebiets in betrachtlicherEntfernung ihre Felder.
Ein Giirtel von Farmland bis zu einem Radius von
30 km (um Ibadan 50 km) umgibt die grofieren
Stadte. Die Ballungen der Bevolkerung bedingen nach
Dittel192) undMitchel193) eine besondere Verteilung
der Anbauflachen in dreifacherZonierung:
1.Der Akogba,
ist die kleinste
der Hausgarten,
Parzelle unmittelbar am Gehoft und dient dem An
von
bau
Gewiirzen,
Gemusen,
einzelnen
Frucht
baumen und Kontrollpflanzen (Priifung des Reife
stadiums) fiirdie Aufienfelder.
2. Der O k o E t i 1e (?home farm"), ein Feld in etwa
2?8
km
Entfernung,
also
etwa
am
be
Stadtrand
ginnend, dient dem Anbau von Getreide (Mais, im
Norden Hirse) und Knollenfriichten (Yams,Maniok)
fiirdie Selbstversorgung.
3. Der O k o Egan
(?forest farm"), das Aufienfeld,
liegt 15?25 km von der Stadt entfernt und dient
dem Anbau der ?cash crops" (Kakao, Kolaniisse).
Nach Welldon194)
erstreckt sich um Ilora (26122
Einw.), Oyo-Provinz, der Oko Etile in einem Radius
von 8 km, der Oko Egan in einem solchen von 16 km
um die Stadt. In Abeokuta besitzen einzelne Farmer
nach Lloyd 195)oft ein halbes Dutzend Felder in einem
von
Radius
sind
die
50 km;
Farmen
nach Galletti-Baldwin-Dina196)
etwa
Ibadan-Bauern
einiger
150
bis
250 km von der Stadt entfernt und werden nur
2?3 mal im Jahre aufgesucht.Wahrend der Ernte und
Bestellungszeit leben die Familien wochenlang auf den
Feldern in temporaren oder dauernden Hiitten; einige
Farmer leben auch standig in den Aufienhiitten und
besuchen die Stadt nur 2?3 mal im Jahr an den
grofien Festen, da sie sie noch immer als die Heimat
ihrer
nach
betrachten.
?lineage"
Bascom
197) in gewisser
Dieses
Weise
Arbeitssystem
wie
umgekehrt
ist
das
der amerikanischen (oder auch europaischen) Stadt:
dort lebt man in der Vorstadt (Suburbia) oder einer
peripheren Kleinstadt (Exurbia) und fahrt zur Arbeit
in die City, wahrend man bei den agrarwirtschaftlich
^-^^^^
0
1 i
Abb.
5km
i I
i
6:
^IJAIYE
Ilora
und seine Farmzonen,
die durch das grofiere
Oyo nach SW gedrangt wurden.
aus N. C. Mitchel:
ubernommen
(Nach R. M. C. Welldon,
Yoruba
in K. M.
Prothero:
R. M.
Towns,
Barbour,
Essays on African Population,
1961, S. 288.)
Durch die hohe Siedlungs- und Bevolkerungsdichte
des sudlichen Yoruba-Landes
(das nordliche Yoruba
Land
der
Savanne
und
des
alten
wurde
Oyo-Reiches
durch die Fulbe-Einfalle des 19. Jahrhunderts ?aus
gediinnt") hat sich die Primarvegetation des Tropischen
Regenwaldes nirgends erhalten; nach Keay199) kommt
der originare Regenwald nur noch im aufiersten (und
feuchtesten)SiidostenNigerias vor. Nach der bis 20 km
breiten
und Lagunenzone
von
vornehmlich
Mangrovenliche Yoruba-Land
wird
sog.
das
?Dry
siid
Forest"
bestanden, teils als Sekundar-Vegetation des friiheren
Regenwaldes,
Obergang
win-Dina
tionsbild
teils
zur
ist der
als
in der
der urspriinglichen
mit
Baumen
laubwerfenden
Feuchtsavanne.
?Trockenwald"
floristischen
Nach
im
Galletti-Bald
weniger
im Vegeta
von
Zusammensetzung
Regenwald-Klimax-Vegetation
ver
schieden.Die Olpalme wird nur in sehr beschranktem
Umfang in derWestern Region angebaut; ihr kommt
in der Eastern Region eine eminente Bedeutung ?
fiir
den Eigenbedarf und den Export ?
zu. Nur die
Talungen langs der Fliisse sind imYoruba-Land noch
starker bewaldet (Galeriewalder). Obwohl durch die
hohe Bevolkerungsdichte die etwa 20jahrigen Brachen,
die zur vollen Erhaltung der Fruchtbarkeit und zur
erforderlich sind,
Regeneration der Waldvegetation
schon lange nichtmehr moglich sind,obwohl die Yoruba
sich bisher wenig um Boden- und Waldpflege gekiim
mert haben, besteht noch kein akuter Landmangel wie
226 Erdkunde Band XVIII
im
Eastern
der
Ibo-Land
Perioden von nurmehr 1?2
wo
Region,
Brache
die
Jahren eine bedenkliche
Trotz
haben.
des Kakao-An
eingeleitet
einen
dem Land
okonomisch
zusatzlichen,
an der Savanne
realisierbaren
Nutzwert
verleiht
(und
Entwicklung
der
baus,
des nordlichen Yoruba-Landes
Benins
Grenze
seine
und den Sandboden
sind
findet),
Galletti
nach
Baldwin-Dina
noch 70% derAnbauflache imKakao
Giirtel in Familien besitz, 18% an Aufienstehende ver
in Privat
pachtet (z. T. in Erbpacht) und nur 12%
hand. Allerdings besitzen 10% der Familien 40%
und 40% der Familien nur 10%> des Landes. Wir
geben hier zwei Tabellen aus demWerk von Galletti
die
Baldwtn-Dina,
die
Betriebs
landwirtschaftlichen
grofien pro Familie und den Anteil des Kakaos
zum
Provinzen
fiir verschiedene
Gesamtanbau
am
Aus
druck bringen200). Beach tenswert ist die Tendenz zur
kleineren (monogamen) Familieneinheit in den moder
neren,
erschlossenen
gut
Provinzen
Ijebu,
Abeokuta
und Ibadan, deren hohe Bevolkerungsdichte man an
den kleinen Betriebsgrofien ablesen kann.
Uber die Organisation und Arbeitsteilung in der
Farmarbeit
Dina
und
geben
von
die Werke
Forde201)
Galletti-Baldwin
Erstere
Auskunft.
haben
heraus
gearbeitet, dafi eine Selbstversorgungswirtschaft bei
den
mehr
immer
sondern
besteht,
Tendenzen
verdrangt
mehr
nirgends
durch marktwirtschaftliche
Yoruba
wird: man verkauft seine Agrarprodukte auf dem
und kauft sich den
Markt (nicht nur den Kakao!)
Eigenbedarf hinzu. Die Arbeitseinheit ist die polygyne
Elementarfamilie, die im Durchschnitt 8,6 Personen
zahlt mit einer oder zwei Frauen; iiber den Grad der
Polygynie in den einzelnen Provinzen geben Tabellen
imWerke
von Galletti
Auskunft.
Verfiigbares
Gemeinsame
pro Person
Ackerland
WPore
rrovinzenna/Jrerson
Abeokuta/Ijebu
Ibadan
2,2
Ondo
Provinzen 1,7
Anteil
des Kakao-Landes
tt i
Hektar
pro
Person
Abeokuta/Ijebu
Alle
Oyo
Provinzen
0,03
Ibadan
0,04
0,08
Oyo
Ondo
0,04
0,05
pro Person,
als
auch
?owe"
erschlossenen
die
0,22
0,39
0,80
0,43
0,98
1,44
2,06
1,57
0,41
1,40
in Anspruch
zu
Gegensatz
den
Regenwald-Bauern
Schule
besuchenden
Sonne
verlassen
organisiert,
sondern
kann.
Lohn
arbeit beim Kakao-Anbau
ist nicht die Ausnahme,
sondern die Regel. Die Lohnarbeiter rekrutieren sich
vornehmlich aus den Haussa
der Northern Region
(wahrend der dortigen Trockenzeit) und den Ibo der
Eastern Region (wahrend der Reifezeit des Yams,
wenn die Frauen das Jaten allein besorgen); daneben
aus dem nordlichen
verdingen sichWanderarbeiter
Yoruba-Land
(Ilorin, Shaki, Oshogbo, Ogbomosho,
Offa) sowie Fulbe, Tiv (vom Benue-Gebiet), Igbira
(vomNiger westlich der Benue-Miindung), Bini (Edo).
Die Beschaftigung der Lohnarbeiter durch den Yoruba
Farmer
nicht
erfolgt
nach privatem
Bedarf und personlichen Abmachungen. Nach Man
sell-Prothero
wandern
aus der
25%
Sokoto-Provinz
der Wanderarbeiter nach der Western Region (18%
nach der Eastern Region, 17% nachGhana, die ubrigen
bleiben in Nordnigeria oder suchen Arbeit in fran
(nach Galletti-Baldwin-Dina
21,8
5,5
8,8
18,8
9,8
1956)
DurchschnittlicheZahl
-vr />
FamiliengrolSe
der
Familien
189
000
81
000
96
000
516000
8,6
12,8
pro Gesamtflache:
pro
pro
Familie Kakao-Farmer *)
war,
(Semi-Bantu) imCross River-Gebiet der Eastern Region
ist die Yoruba-Frau nach Forde an der Feldarbeit
kaum beteiligt, da ihr der Kleinhandel dazu wenig
Zeit lafit; diese Arbeitsteilung weist zu den sudanisch
altnigritischen Volkern. In einigen Provinzen (Ondo,
Abeokuta, Ijebu) sind nach Galletti
allerdings 80 bis
90% der Frauen langere oder kiirzere Zeit auf den
Feldern beschaftigt. So wird fiir den Kakao-Farmer
einheimische Lohnarbeit unentbehrlich, zumal sich der
immer weniger auf die Hilfe seiner
Kakao-Pflanzer
23,9 9,7
tt i
Hektar
bekannt
des Yoruba-Landes
Gebieten
Im
klassen.
30,8
pro Familie,
Yoruba
genommen; hier liegt ein Aufgabenbereich der Alters
150
000
9,6 6,5
11,5
6,1
den
bei
ist bei der modernen kapitalistisch-privaten Wirt
schaftsweise aufierMode gekommen.Nach Lloyd wird
Gemeinschaftsarbeit noch fiirden Strafienbau inwenig
ha/Familie
tm* u
w/
ohne Waldreserven
14,6
tt i ,
Hektar
friiher
und pro Familie:
p,.
l
1,8
0,7
3,2
Alle
Feld
?
(die ganze Gruppe
bearbeitet reihum die
sie von Nadel
fiir die
arbeit bei der Brandrodung
?
Grofifamilie, Sippe, Dorf
Felder ihrerMitglieder), wie
Nupe als ?efako" 202)und von Smith fiir die Haussa
als ?gaya" 203) beschrieben wird und nach Galletti
(nach Galletti-Baldwin-Dina
des Kakao^
-n
Anteil
i j
Anteil
u
der Kakao
r?
j
-r
landes inProzent anbauendenFamilien
inProzent
Gesamtflache
;H
,d,er
aller Familien
1956)
i , , ^
i
^
Zahl der Kakao
anbauenden
(ohne Waldreserve)
32000
1,821,4
31,3
6,9
39,5
3,4
2,7
28,1
000
59
32
000
000
27
150
29,13,5 000
entnommen
sind dem englischen Sprachgebrauch
und naturlich nicht mit
?Farm" und ?Farmer"
Bezeichnungen
oder
im Text
im modernen
Sinne zu verwechseln;
?Feld"
?farm" bedeutet
?Farm"
(amerikanischen)
Begriff
wie
sowohl
?Hackbauer"
?Farmer"
?Kakaopflanzer".
?Pflanzung",
*) Die
unserem
zosischen Gebieten) 204). Die nordnigerianischen Ar
beiter helfen den Yoruba bei der Kakaoernte, die siid
nigerianischen beim Jaten derYamsfelder und Instand
der Kakao-Pflanzungen.
haiten
an,
bezieht
ruhmtesten Siedlungen Nigerias
ist Ayetoro, eine
Fischersiedlung etwa 150 km ostlich von Lagos an der
nur
Meereskuste
Eine
und
bemerkenswertesten
der
im Mangroven-Giirtel.
Der
Ort
be
besteht
aus 300 rechteckigen,rechtwinklig angeordneten Pfahl
bauten und zahlt etwa 2000 Bewohner. Das Dorf
von
wurde
aus Benin
einer Yoruba-sprechenden,
stam
menden Sekte, den ?Holy Apostles", gegrundet; es ist
eine urchristlich-idealkommunistische
Kollektivsiedlung
ohne
205).
Privateigentum
b) Handel
Mit der Agrarwirtschaft ist der Handel
verbunden.
Parrinder
hat
die Yoruba
Das
genannt.
shopkeepers"
in vorkolonialer
Zeit
Marktwesen
?a
aufs engste
nation
stand
im Yoruba-Land
auf
of
schon
aufier
ordentlich hoher, organisierter Stufe, wie die auf der
Literatur
ethnologischen
fufienden
Dissertationen
von
das
?Gold
sog.
von
Coasting",
dem
berichtet und das die komplizierte westafri
kanische
Kredit
wird.
etwa
wie
Bauer
Ein Unterzweig derAgrarwirtschaft istdie Fischerei,
die besonders von den Yoruba der Kiistenlagunen und
Creeks fiirden Eigenbedarf und den Binnenhandel be
trieben
227
und kleine Mitteilungen
Berichte
beleuchten
Marktsituation
von einer
Ware
fiir einen Monat,
ein Handler
mag:
europaischen
verkauft
Importfirma
sie unter dem
auf
Ein
kaufspreis, verleiht den Erlos zu hohen Zinsen sehr
kurzfristig,bezahlt vor Ablauf des Monats den Kredit
zuriick und hat noch verdient. Ein solches System kann
funktionieren
schenmenschlicher
auf
der Basis
Kontakte
und
Im allgemeinen
Marktsituation.
zwi
weitverzweigter
Kenntnis
genauer
haben
heute
der
die Man
ner den Grofihandel iiber langere Entfernungen und
den Fleischhandel in der Hand, wahrend die Frauen
auf
den
dominieren:
Lokalmarkten
die
?Mammies"
gehoren zum Bild der westafrikanischen Stadte. Das
Startkapital, oft ein Teil des Brautpreises, stellt ihnen
ihrMann zurVerfugung; danach wirtschaftet sie vollig
unabhangig, und einige bringen es zu grofiem Ver
mogen. Oft vertreiben sie inKommission die von ihrem
Mann
angebauten
Agrarprodukte
und werden
dadurch
bald wohlhabender als er. Ein Beitrag der Frau zum
Familieneinkommen ist iiblich und wird von der
erwartet.
Yoruba-Frau
treiben
bestimmte
Bestimmte
Waren:
Nach
Altersgruppen
Galletti
verkauf
ver
en
die alten Frauen Heilkrauter, Pfeffer und Gefliigel, die
Frauen
Alters
und Fisch,
mittleren
zubereitete
und Frohlich207)
Speisen
Dittel206)
gezeigt haben. Jede
die jiingerenNahrungsmittel, Tuche und Kurzwaren.
Yoruba-Stadt hatte ihrenbedeutenden Markt, der nach
Dittel
inAbeokuta eine Flache von 4,8 ha, in Ijaye, Die Marktfrauen sind in Gilden organisiert, deren
in einem be
dessen Marktfunktionen Ibadan um 1860 an sich rifi, Mitgliedschaft fiir die Handelserlaubnis
stimmtenProdukt obligatorisch ist und durch Zahlung
sogar 8 ha bedeckte. Im alten Yoruba-Reich gab es
einer Eintrittssumme erworben wird. Die Gilde regelt
eine
besondere
ein
und
besonderes
Marktordnung
den Vertrieb einerWare und setzt die Verkaufspreise
Marktrecht (Todesstrafe fiirStorer desMarktfriedens);
verbindlich fest. Alle Frauen einer Stadt haben eine
an den Stadttoren wurden Zolle inNaturalien oder
Fiihrerin
und Reprasentantin,
die
Kauri-Muscheln erhoben. Die Markte werden bei den
gemeinsame
?iya
lode", die ?K6nigin der Strafie". Auch die mannlichen
Yoruba alle vier, acht oder 16 Tage abgehalten, so
in Palmprodukten, Kolaniissen und Fleisch
Handler
fern sie dem Warenaustausch
zwischen
verschiedenen
war
Der Handel
sind in Gilden
Stadten und Dorfern dienen; aufierdem gibt es fiirden
zusammengeschlossen.
bei den Yoruba urspriinglich kein eigentlicher Beruf,
binnenstadtischenHandel die Tages- und besonders die
sondern eher eine wesentliche Nebenbeschaftigung des
regelmafiigenNachtmarkte. Schon friihbestandenHan
Feldbaus in einer nachGeschlechtern arbeitsteiligenGe
delsbeziehungen in Tuchen und Kolaniissen zu den
sellschaft.Nach Bascom210) basierte der Handel der
Haussa-Landern.
Alle
Reisenden
des
europaischen
19. Jahrhunderts zeigten sich erstaunt iiber den hohen Yoruba weit mehr auf einer Giiterspezialisierung
Stand desMarktwesens, das iiber blofienTauschhandel
(Handwerks- und Agrarprodukte) innerhalb der Stadt
als auf ausgedehnter
oder
stammlicher
in Agrarprodukten, wie er bei alien afrikanischen
regionaler
Spe
Stammen
weit hinausging.
zialisierung. Mit anderenWorten: Die Stadt schuf sich
vorkommt,
ihrenHandel und nicht der Handel die Stadte, ob
Durch
die modernen
kolonial-europaischen
Import
und Exporteinfliisse ist das System des Handels noch wohl dieses Motiv fiir das Wachstum der grofien
Yoruba-Stadte (Ibadan) in jiingererZeit naturlich von
komplizierter geworden, da neue Giiter ins Land
kamen. Dabei sindGrofi- und Einzelhandel nicht genau
Bedeutung ist.Nichts deutet jedenfalls darauf hin, dafi
voneinander
abzugrenzen.
Nach
die Yoruba-Stadte
Galletti-Baldwin
Dina208) deuten die zahlreichen Stufen des Zwischen
handels durch die ?middlemen" eher auf Unter
beschaftigung als auf Reichtum und Wohlstand der
breiten Bevolkerung. Umgekehrt ist Bauer209) der
Auffassung, dafi dieses System in einer kapitalsarmen,
unterbeschaftigtenGesellschaft eine sehr vorteilhafte
Form der Giiterverteilung sei, die neue Bediirfnisse
wecken und Produktionsanreize schaffen konne. Auf
der einen Seite fuhrenbegiiterteHandler Transaktionen
von
mehreren
man
Streichholzer
reiches
basis;
Tausend
andererseits
erwerben
Kreditwesen
manche
auf
durch,
engl. Pfund
den
Lokalmarkten
kann.
auf
Es
besteht
ungeschriebener
muten
Geschaftspraktiken
wahrend
einzelne
ein
umfang
Vertrauens
uns
seltsam
sinna, Gao,
Timbuktu
wie
die Sudanzentren
u. a. als Handelsstadte
fiir den Warenverkehr
schlagsplatze
schiedenen
Territorien
entstanden
sind.
Kat
Kano,
und Um
zwischen
ver
c)Handwerk
Die dritteBasis derYoruba-Wirtschaft istdasHand
werk. Wahrend fast alle Yoruba-Familien Feldbau und
Handel treiben,wird das vorkoloniale Handwerk nur
innerhalb bestimmter ?lineages" betrieben211). Im Un
terschied zu den islamischen Stadten (z. B. Haussa)
haben sichdie einzelnen Handwerkszweige nicht in be
stimmten
Vierteln
angesiedelt,
sondern
werden
iiber
die ganze Stadt regellos verstreut ausgeiibt; bei den
moderneren Handwerkszweigen
(Mechaniker u. a.) ist
228 Erdkunde Band XVIII
natiirlich
eine Hauptstrafienorientierung
erforderlich.
Die traditionellenHandwerke der Yoruba sind Eisen
und Silberschmiedekunst, Gelb- und Bronzegufi212),
Elfenbein-
Holz-,
und Kalebassen-Schnitzerei,
Weberei
und Farberei, Lederverarbeitung (in der Savanne des
Nordens), Perlenherstellung aus Glas (in Ilorin und in
Bida bei den Nupe; allein die Obas genossen das Privi
leg, Perlenkronen zu tragen), denen man noch die
Tatigkeiten der Jagd, des beruflichenTrommelns und
der Medizinherstellung zurechnen mufi. Innerhalb der
?lineage" werden diese Tatigkeiten vom Vater auf den
Sohn vererbt; der Sohn erlangt seine wirtschaftliche
Selbstandigkeit in der vorkolonialen Yoruba-Gesell
schaft (das gilt auch fiir den Feldbau) nicht vor dem
30.Lebensjahr. Mehrere ?lineages" einer Stadt Ischliefien
eines Metiers
sich,wenn die Zahl der Handwerker
20 Personen iibersteigt,nach Lloyd zu den obligatori
schenGilden zusammen213). Die Verhaltnisse ahneln
denen des mittelalterlichen Europa. Eine Stadt von
5000 Einwohnern kann natiirlich nur wenige Hand
werker tragen. Fiir Iwo (100 006) gibt Lloyd 40
Schmiede in 6 Gehoften und 200 Weber an, fiir Shaki
(22 983) 50Weber und fiirAdo (24 646) nur 10Weber,
da hier die Frauen den grofitenTeil der Weberei be
waltigen.
Uber
das
ver
in der
Yoruba-Handwerk
sunkenen Stadt Ijana, besonders die Schnitzerei und
Weberei,
hat
uns Clapperton
einen
friihen
Bericht
ge
geben214): "The town of Jannah stands on the side of
a gentle hill, commanding an extensive view to the
west; the view to the east is interruptedby thickwoods.
The inhabitants are apparently civil and industrious,
and may amount from 8000 to 10 000. They are great
carvers;
their doors,
drums,
and
everything
Breite
den;
remain.
The
streets
occupying
a
are
large
Abeokuta,
several looms going here: in one house we saw eight
?
or
in fact a regular manufactury.
is
Their
cloth
in texture, and some very fine. They
also manu
good
Manner
Die
fiir die
earthenware"
benutzen
facture
den haussanischen,
Trittweb
Webarbeit
horizontalen
ten
stuhl,mit dem sie lange schmale Streifen von 10?15
cm
zu Tuchen
den
Metallverarbeitung
und Kalebassen-Schnitzerei
beitung
wer
aneinandergenaht
aus Nord
senkrechten,
in Iseyin,
Lederverar
in Oyo,
Matten
flechten in Ijebu und Ijesha, Topferei
Provinz
betrieben.
Iseyin
entstanden:
Maurer
Zimmerleute,
Schneider,
Ado-Ekiti (Stadt)
Obriges Konigreich
okonomischen
Interessen-Verbanden,
bei den alterenHandwerksarten
bande
heute in Iseyin in
lineage-Basis.
d) Berufsstmktur
?
Die Arbeitsstruktur
unter dem Einflufi
der
einzelnen
der Kolonialzeit
ist
Yoruba-Stadte
?
recht unter
schiedlich. Lloyd218) teilt die berufsmafiige Zusam
mensetzung fiir einige Mittelstadte und Konigreiche
mit:
Farmer
Handwerker
Handler
4%8%
8%
13%
65%
37 000
25%3 %
82
8% %
%
4%6%
15%
%
68% 8
Obriges Konigreich
56 000
14%2 %
3% %
90
Ijebu-Ode (Stadt)
28 000
20%
Ijebu-Dorfer
24 000
%
14 untergeordnete
Stadte und
der grofite mit 12 000 E.;
Weiler,
1750 E.)
Durchschn.
mit
230 E.)
77%
geht
iiber.
2.Weber imLohnverhaltnis als Angestellte (im ganzen
2500) bei grofierenUnternehmern.
3. Unabhangige, selbstandigeKleinbetriebe (Ein-Mann
Betrieb).
Orte
(17 untergeordnete
von 380?6100
E.;
1720 E.)
Durchschn.
(ca. 100 Dorfer
durchschnittlich
Audi
und der Vater-Sohn-Betrieb
immer mehr,
in ein Lehrherrn-Lehrlings-Verhaltnis
wird die Weberei
Nach Dodwell
drei Betriebsformen ausgeiibt:
1. Auf
organisiert.
lockern sichdie Bluts
allrnahlich
25 000
Iwo (Stadt)100 000
und Me
chaniker.Nach Lloyd217) gibt es heute in Iwo 40 Gold
schmiede, 120 Zimmerleute, 400 Schneider, 50 Schuh
macher und 80 Barbiere. Die neueren Zweige sind nicht
mehr in der ? lineage", wohl aber inGilden, -d.h. also
Angestellte
Techniker
Einw.
in der Ondo
im Yoruba-Land
ist eine
aufiergewohnlich spezialisierte Stadt; nachDod well216)
ist einer von funfMannern einWeber, daneben gibt es
Tuch- und Garnhandler. Die hochwertigen Tuche
Iseyins werden vor allem fiir den Ibadan-Markt ge
fertigt. Spinnerei, die bei den Yoruba so beliebte In
der
digo-Farberei und Topferei sind Handwerke
Frauen, die nicht in ? lineages" oder Gilden organisiert
sind. In der Kolonialzeit sind neue Handwerksberufe
of wood
and
the
narrow,
irregular
. . We
.
have
observed
space
die
verwenden
afrika oder demOrient eingedrungenenGriffwebstuhl,
mit dem sie etwa einMeter breite Tuche fertigen.Be
stimmte Handwerkszweige
haben sich starker auf
einige Stadte spezialisiert; nach Grant215) wird Far
berei und Tuchweberei vornehmlich in Iseyin und
is carved. It has formerly been surrounded by a wall
and ditch: the gate and the ditch are now all that
houses
herstellen,
die Frauen
26
8%
2819% %
2%10%7%
4%
%
professions"
Andere:
Arbeitslose,
Arbeiter
und kleine Mitteilungen
Berichte
Fiir Oshogbo
Manner
wachsenen
gibt Schwab219) zwei Drittel der er
Farmer
als
an;
nur
Be
der
2%
volkerung waren schriftkundig (1951/52). Nach Mit
chel220) sind in Iwo (100 006), Ogbomosho (139 535)
der arbeiten
und Oshogbo (122 728) noch 60?70%
den Manner in der Landwirtschaft tatig, dagegen wer
den fiirAbeokuta ahnlich wie fiir Ijebu-Ode (siehe
Tabelle) nur noch 15% als Bauern und 27% als Han
dels-
und
In
angegeben.
Verwaltungsberufe
Ibadan
sollen sich noch 35% der Manner der Farmarbeit
widmen. Feilberg gibt nach dem Zensus von 1952
56 142 Personen als ?trading and clerical" (Handel
und Angestellte), 17 652 als ?Administr., Professional,
Clerical" (Verwaltung, Staatsdienst, Akademiker) an,
im ganzen
74 000
und
mittlere
gehobene,
nicht-agra
rischeBerufe auf 1 650 000 Einwohner der ganzen Pro
vinz Ibadan221). Fiir ein kleines Dorf (Ilaje, Ekiti
Div., Ondo Prov.) gibt Forde222) fur das Jahr 1925
folgende Aufstellung: 160 Farmer, 92 Lohnarbeiter,
3 Jager, 3 konigl. Herolde, 2 Zimmerleute, 2 Tromm
ler, 2 besoldete Chiefs, 1 Schneider, 1Weber, 1Wa
scher, 1Maurer.
Gesamt-Yoruba
Die
altere
nach
dem
Berufszusammensetzung
von
Zensus
1921,
der
der
sich
wenig vom Zensus 1911 unterscheidet, findet sich bei
Talbot 223)und gewahrt Einblick indie friihkolonialen
Verhaltnisse:
Berufsstruktur
9 627
362 957
11 256
69 728
7 026
62 926
21 465
1 836
43 977
der Yoruba
1921
(nach Talbot):
etc.
Lehrer, Verwaltungs-Angestellte
Farmer, Jager etc. 61,4 ?/o
Fischer
Handwerker (craftsmen)
Kunsthandwerker (artisans)
Handler 10,7 %>
Arbeiter
Soldaten, Polizei
Verschiedene
oder
amerikanischer
1921 noch von den
Stadte
zugrunde
lassen sich auf die Yoruba-Urbanisation
grofie
anwenden.
Einschrankungen
Das
tradi
euro
legen,
nicht ohne
Problem
der
Verstadterung kann geographisch unter drei Aspekten
diskutiert
werden:
dem
quantitativen
bezeichnen,
Struktur
(Bevolkerungs
trotz
zumal
der
iiber
eine wirtschaft
bereits
liche Spezialisierung und politische Administration be
steht und schon in vorkolonialer Zeit bestand. Bei der
grofien Zahl mittlerer Stadte von 5000?15 000 und
20000?40 000 Einwohnern ist es schon eher gerechtfer
tigt, mit Buchanan-Pugh
224)
von
?nucleated
villages"
(etwa: ?geballte Dorfer") zu sprechen.Als sehr schwie
rig erweist sich die Festlegung der unteren quantita
tiven Grenze einer stadtischen Siedlung. Nach Gist
und Halbert225)
liegt die untere Grenze einer Stadt
in Frankreich bei 2000, in den USA bei 2500, in Bel
gien bei 5000, inAgypten bei 11 000, nachMabogunje
in der UdSSR bei 1000, in Grofibritannien bei 3500,
in Siidkorea bei 40 000 und inRotchina bei 2000 Ein
wohnern, von denen wenigstens 50 ?/o nicht in der
Landwirtschaft tatig sind226). In der nigerianischen
Statistik werden Siedlungen iiber 5000 Bewohner nach
dem Zensus von 1952 als Stadt gewertet; nach dieser
Bestimmung erscheintNigeria wegen seiner grofien
Flache, mehrerer dicht besiedelter Areale und dorf
licherBallungstendenzen als ein stadtreichesLand im
In
Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten.
Deutschland gilt nach Scholler227)
seit der Statistik
von 1887 jede Siedlung mit iiber 2000 Menschen als
Stadt. Scholler weist auch auf den wichtigen Schwel
lenwert von 100 000 Einwohnern hin, der oft als un
tereGrenze der Grofistadt aufgefafitwird und nicht
so zufallig und willkiirlich gewahlt seiwie es zunachst
scheine, da bestimmte Grofienordnungen auch quali
Strukturveranderungen
anwendbar;
8.Definitionsproblem der Yoruba-Stadt
Kriterien, die wir bei der Definition
paischer
?D6rfer"
agrarischen
1? 'q o/
/0 die Yoruba-Urbanisation
590 798 Alle Berufe
Die
als
wiegend
tative
\
/
etc.
85 ?/o der Bevolkerung
lebten also
tionellen Beschaftigungen.
noch
229
er wird
zwar
mit
sich brachten.
Auf
ist dieser Grenzwert nicht
von
6 Stadten
erreicht
(ver
mutlich sind es heute schon mehr), doch sind gerade
die Hunderttausender-Stadte Iwo, Ife, Oshogbo, Og
bomosho noch zu zwei Dritteln agrarisch,wahrend in
einigen kleineren Stadten wie Abeokuta (84 451) und
Ijebu-Ode (27 558) der Anteil der Farmer mit 15 ?/o
am geringsten ist. Das beruht naturlich
bzw. 20%
auf einer jiingerenEntwicklung wahrend der Kolonial
zeit, da die geringe Entfernung Abeokutas und Ijebu
Odes zur Kiiste (Lagos) und die gute Verkehrslage
(Eisenbahn inAbeokuta) dem Handel in diesen Stad
ten zu grofierBliite verhalf.
Auch der morphologische Aspekt kann uns bei der
Bestimmung ?Dorf oder Stadt?" im Falle der Yoruba
wenig? weiterhelfen, da sich die Stadte im Siedlungs
von der Ausdehnung abgesehen ?
bild
wenig
unterscheiden. Allenfalls konnte man zwischen Orten
mit zentralem Marktplatz und Konigspalast
(Afin)
und Weilern und Dorfern ohne Markt- und Herr
zahl, raumliche Ausdehnung), dem morphologischen
und dem funktionalen.Neben den beiden letztgenann
ten erscheintder fiir die Siedlungsgeographie ebenfalls
so bedeutende historischeAspekt weniger geeignet, uns
schaftsfunktionen
aber das sind weniger
unterscheiden,
die Kriterien fiir die Unterscheidung ?Stadt oder morphologische als funktionale
Kategorien; das gilt
Dorf?" zu liefern: die Siedlungsform der Stadt istnicht auch
von
fiir die
Galletti-Baldwin
Einteilung
an eine historische Phase oder Epoche gebunden, wenn
Dina228), die bei ihrer Analyse der nigerianischen
auch Stadte wohl nur in Gesellschaften moglich sind, Kakao-Pflanzer
zwischen
an
Marktdorfern
Stadten,
die schon einen bestimmtenGrad sozialer Differenzie
und Weilern
unterschieden hatten.
Hauptstrafien
Taylor
rung und politischer Zentralisation erreichthaben. Ob
hat versucht229), ahnlich wie W.M.Davis
wohl der absoluten Menschenzahl einer Bevolkerungs
in der Geomorphologie auch fiirdie Stadtmorphologie
ballung bei der Bestimmung des Stadtbegriffs sicher eine Zyklenlehre aufzustellen: er unterscheidet ?ju
nicht die entscheidende Bedeutung zukommt, so ist sie venile" und ?reife" Stadien der
Entwicklung. Bei den
fiir die Yoruba-Stadte immerhin eine wesentliche De
juvenilen Stadtformen seienHauser und Laden regel
terminants: Agglomerationen von 50 000?150 000
los, aufs Geratewohl (haphazard) und untereinander
Einwohnern bei hoher Wohndichte kann man kaum
gemischt iiber die Siedlung verstreut, in den reiferen
230 Erdkunde Band XVIII
Stadien beginne die raumliche Trennung der Wohn
und Villenviertel von den Arbeits- und Geschaftsvier
teln. Diese Entwicklungslehre ist nicht nur fiir die
Yoruba-Stadte
fragwiirdig; will man sie anwenden,
mufite man alle Stadte den juvenilen Formen zurech
nen, wahrend Lagos und Ibadan durchHerausbildung
neuer Viertel mit spezialisierten Funktionen bereits ein
reiferes
wand
nicht
Ein
wesentliche
ent
Bedingungen
europaisch-amerikanischen
sind: Arbeitsund Geschafts
und gewachsen
nicht ent
konnten
sich in den Yoruba-Stadten
wickeln, da das Arbeitsfeld der Bevolkerung auf dem
Lande, d. h. aufierhalb der Stadt, lag. Der morpho
logischeAspekt kann uns im Yoruba-Land nur dazu
von Nutzen sein, die Stadt raumlich (alte Stadtmauer,
Grenze der von Gehoften bebauten Flache) und be
volkerungsmafiig (Dichtegrenzwert) von ihrem Urn
land
Das
abzugrenzen.
wesentliche
Kriterium
administrativer
und
aba",
Funktion,
unter
oder Weiler,
einem Dorf
scheiden. Die absolute Bevolkerungszahl spielt dabei
keine Rolle, da ein Ort unter 5000 Einwohner als
Stadt aufgefafitwerden kann, wahrend eine Siedlung
iiber 10 000 Einwohner, z. B. Agege (12 844), das
sich als Strafienmarkt rapide entwickelt hat, noch als
Dorf gilt.Dickinson231) hat eine Stadt als ?a compact
settlement
engaged
primarily
occu
in non-agricultural
pations" definiert; ebenso wichtig erscheinen allerdings
die Kriterien wirtschaftlicher Spezialisierung und Ar
beitsteilung, die wir hinzufiigen wollen. Auf dieser
die Yoruba-Siedlun
Grundlage definiertMabogunje
gen an Hand
dreier Kriterien
als
?Stadte"
232):
1.Die wirtschaftlichen Betatigungen sind sehr diffe
renziert,
lich von
waltung,
leben bereits ausschliefi
und viele Bewohner
wie Ver
Beschaftigungen
nicht-agrarischen
schon in vor
das war
Handwerk;
Handel,
kolonialer Zeit der Fall.
innerhalb der Stadt ist
2. Die Intensitat des Handels
bedeutend grofierals auf dem Lande der Umgebung.
3. Eine differenzierte Verwaltung durch ein sakrales
Konigstum
stand schon
Damit
Hierarchie
in vorkolonialer
von
?Chiefs"
be
von Gist
und
von
den
die
Unterschied
entgegen,
als ?form of social and economic
?rural"
of behaviour"
correlative
and
patterns
gefafit hatten. In ihrer sozialen und okonomischen
Organisation sind die Yoruba von afrikanischenDorf
bewohnern durchaus verschieden; in ihren Verhal
tensformen
versuchen
sie, sich als
Stadter
zu
erweisen.
be
Ein Bewohner eines ?ilu" fiihlt sich nach Mitchel
wenn
man
bezeichnet.
Dorfbewohner
ihn
als
leidigt,
Auch das Wohlstands- und Prestige-Verhalten der
Yoruba und ihre fein abgestufte Hierarchie sozialer
Positionen 234) deuten eine stadtische Lebensweise an.
an
diskutiert die Yoruba-Urbanisation
Bascom
einerDefinition von Wirth235), der eine ?city" als ?a
relatively
large,
dense
and
permanent
settlement
of
socially heterogeneous individuals" definiert hatte.
Problematisch ist der Begriff der ?Heterogenitat", da
mit
Bevolkerungsgruppen
heterogenen
einer ?primitive
city",
nennt. Nach
Bascom
er ?city
Bewohner
deren
ist ethnische
Heterogenitat
in rassischer, kultureller oder linguistischerHinsicht
kein wesentliches Merkmal fiir die Definition der
nur
sondern
Stadt,
ment. Die
ein
Ele
zusatzliches
sekundares,
sind in sozialer Hinsicht
Yoruba
zu nennen,
?heterogen"
sondern
die Haussa
wie
ahnlich
kaum
in langen Zeitraumen zu einem homogenen Volk zu
zu
im Gegensatz
sammengewachsen;
Timbuktu
und
anderen ?Sudanhafen" der Sahara besafien ihre Stadte
auch niemals einen ?kosmopolitischen" Charakter im
Raum.
zwar
afrikanischen
Grofie
Schwab
nennt
seine
?urban",
wegen
aber
Oshogbo
Bewohner
?folk" (= Landvolk):
?if Oshogbo was viewed on
the level of form, it was an urban community; if
in terms
viewed
of
itwas folk" 237).Ohne
sche und
nischer
social
organization
and
process,
Industrialisierung, ohne ethni
soziale Heterogenitat,
mit
Grofifamilien,
auf der Basis
rudimentarer
altafrika
wirtschaft
licher Spezialisierung und Arbeitsteilung und einem
organisierten Handel und Marktwesen bestanden die
Yoruba-Stadte schon in vorkolonialer Zeit. ?They had
cities,
because
munities,
whose
com
permanent
large, dense,
they had
were
inhabitants
economically
inter
dependent, socially stratified and politically unified"
238). Christallers
(Bascom)
Definition
der
?Zentra
len Orte" lafit sich auf die Yoruba-Stadte nur sehr
bedingt anwenden, da ihre Dienste (mit Ausnahme
der politisch-administrativen in einigen Fallen) und
Giiter in ihrerGesamtbedeutung nichtwesentlich iiber
die Einwohnerzahl hinausgehen (wieder im Unter
schied zu den Sudan-Stadten). Eher pafit v. Thunens
da die Yoruba-Stadte
des ?Isolierten
Modell
Staates",
trotz
Stadtstaaten
voneinander
loser
Abhangigkeit
ja
Kul
des Wirtschafts-,
die Intensitat
bei denen
waren,
zur Peri
vom
Zentrum
tur- und Gesellschaftslebens
pherie hin abnahm. Jedenfalls miissen wir die Grofi
siedlungen der Yoruba in ihremKulturzusammenhang
als
Zeit.
kommt er der Definition
Halbert233)
und
?urban"
organization
eine
und
von
seiner
der Yoruba-Urbanisation
ist also das funktionale. Mitchel230)
betont, dafi die
Yoruba zwischen ?ilu", einer Stadt mit traditioneller
Herrscher-Dynastie
und ?ileto, abule,
es von
sei, da
verschiedenem Kulturerbe bewohnt werde. Er spricht
folk"
aus
standen
viertel
Der
hatten.
erreicht
Stadium
besteht freilich darin, dafi die Yoruba-Stadte
es kein sicherersKriterium fiir sozial homogene und
in
heterogene Gesellschaften gibt. So kommt Miner
einer Studie iiber Timbuktu236), das etwas iiber 6000
Einwohner zahlt und von Songhai, Tuareg und Ara
bern bewohnt wird, zu dem Schlufi, dafi es eine ?city"
?Stadte"
bezeichnen;
in der
Zusammenschau
und
quantitativen,
(wirtschaftlichen,
von
funktionalen
morphologischen
sozialen,
politisch-administrativen)
Kategorien unter Beriicksichtigung der historischen
Entwicklung erscheintdies gerechtfertigt.
Erlduterung
CUP
HMSO
IFAN
IUP
OUP
der Abkurzungen.
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und kleine Mitteilungen
S. 114 ff.
auch Miss
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4) Vgl.
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90) Werder,
Aschanti, Mossi, Mandingo).
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91) Dittel,
bis zur
Anfangen
1936.
inWestafrika
(Yoruba,
1938. S. 1
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Die
Besiedlung
Siidnigerias
Diss.
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92) Forde,
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In: Ethnogr.
Survey
1951. Neuaufl.
1962.
von
den
Leipzig
Peoples
of Africa,
of
W.
finanziellen
93) Ein neuer Zensus wurde mit erheblichem
im Mai
1962 durchgefuhrt.
Aufwand
Fiir die Northern
22 Millionen,
fiir die Eastern
und Western
Region wurden
und
fiir das Lagos-Territorium
Region
je 11 Millionen
1Million
Menschen
im Ganzen
also 45 Millionen!
gezahlt,
Zum ersten Mal
in der nigerianischen
ein
Geschichte wurde
der Siidprovinzen
iiber den
zahlenmafiiges
Ubergewicht
aus
Norden
der Zensus
daher wurde
(23 : 22) ermittelt;
von 1952
annulliert. Die Zensus-Werte
politischen Motiven
etwa 20?40
konnen nach grobem Oberschlag
?/o hoher an
von
genommen werden, wenn man obige Zensus-Ergebnisse
1962 zugrunde
anderer
Nach
legt (Private Mitteilung).
?
West Africa, No.
2422, 2nd Nov.,
1963, S. 1231:
Quelle
?
so
A Testing Week
in Nigeria
wurden
fiir den Norden
gar 30,2 (1952: 18), furden Osten 12,5 (1952: 8,5) und fur
den Westen
da die drei
10,5 (1952:
6,5) Mill,
angegeben,
durch Aufblahung
und Manipulation
der Ziffern
Regionen
ihr politisches Gewicht
innerhalb des Bundesstaates
(Fede
zu
Inzwischen
ist
ration) von Nigeria
vergrofiern hofften.
der Zensus unter besserer Kontrolle
und mit zuverlassigeren
Methoden
November
1963 wiederholt
worden;
Anfang
die endgiiltigen, publizierten
sind wohl nicht vor
Ergebnisse
eines Jahres zu erwarten
Ablauf
(sofern sich nicht neue
Komplikationen
ergeben haben).
Inzwischen
wurden
die vorlaufigen,
noch leicht zu kor
vom November
1963 in der
rigierenden Zensus-Ergebnisse
Zeitschrift
?West Africa"
(29. Febr. 1964, S. 243) veroffent
55 653 821 Einw.; Northern
licht: Gesamtnigerien:
Region
29 777 986 E., Eastern Region
12 388 646 E., Western
Re
10
neu
278
500
E.,
gion
geschaffene Mid-Western-Region
(hauptsachlich
Benin) 2 533 337 E., Bundeshauptstadt
Lagos
675 352 E.
K.
und Casis,
A.:
94) Davis,
In: Millbank
America.
Memorial
1946, S. 186?207.
95) A. a. O. (8)
96) A. a. O. (8)
97) A. a. O.
(6)
98) A. a. O. (19)
Harrison-Church
99) Nach
Janheinz:
10?) Jahn,
nisse und Begegnungen
1960.
101) A. a. O.
(8)
102) A. a. O.
(9a)
a.
O.
103) A.
(32b)
104) A. a. O.
(12)
105) A. a. O. (12)
A. a. O.
m)
(89)
107) A. a. O.
(89)
de
Urbanization
Fund Quarterly,
(14)
Durch
Tiiren.
afrikanische
in Westafrika.
Diisseldorf,
Duarto
108) Zuerst bei: Pereira,
situ orbis. Translated
and Edited
Pacheco:
by G. H.
in Latin
Vol. 24,
Erleb
Koln:
Esmeraldo
T. Kimble.
London: Hakluyt Society 1937. First Published in 1892.
Written
in Two
Parts
in 1505 and
1507?1508.
234 Erdkunde Band XVIII
O.: Umstandliche
und eigentliche Beschrei
109) Dapper,
1670. Erstdruck
in Flamisch
bung von Africa. Amsterdam:
1668.
Diedrich:
Koln:
Geschichte
Afrikas.
110)Westermann,
1952. S. 252. Die
und ?Neu
?Altmediterrane"
Begriffe
von H. Baumann
sudanische Kultur"
wurden
(Volkerkunde
von Afrika. Essen 1940) gepragt.
in) A. a. O. (87, Bd. 1)
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and Nupe
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"4) Beier, H. U.:
vom Himmel
S. 25?31.
ist der mythische,
ge
(Oduduwa
der Yoruba;
sein Enkel Oraniyan
stiegene Ahnherr
gilt
als der erste Alafin von Oyo.)
S. O.:
The Use
of
and
U5) Biobaku,
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(11)
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1957. 2. Aufl.
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and man's Use of it. London:
1960.
(9a)
122) A. a. O.
(117 und 46)
123) A. a. O.
a. a. O. (10, S. 12).
124) Nach Mabogunje
(65a)
125) A. a. O.
Water-Paths
A.
Walls,
J. H.:
Paving,
126) Goodwin,
In: Odu,
and Landmarks.
6, 1958, S. 45?52.
127) A. a. O.
(30)
128) A. a. O. (23)
(89)
129) A. a. O.
der die regelmafiigen Angriffe der Yoruba
13?) Dalzell,
um die Mitte
des 18. Jahrhunderts
auf das Dahome-Reich
damals das Pferd besafien
erlebte, berichtet, dafi die Yoruba
The
Archibald:
und mit Reiterheeren
angriffen. Dalzell,
Lon
an Inland Kingdom
of Africa.
of Dahomey,
History
don 1793.
(9a)
131) A. a. O.
132) A. a. O. (7)
(46)
133) A. a. O.
(23)
134) A. a. O.
(10, S. 7 und 8)
135) A. a. O.
Towns
B. Morgan
by Mabogunje),
(Yoruba
136)W.
Journ., 129, 1963, 2, S. 217?218.
Geogr.
137) A. a. O. (9a)
138) A. a. O. (16a)
139) A. a. O, (32b)
a. O.
(15)
14?) A.
(39a)
141) A. a. O.
(9a)
142) A. a. O.
die die
Yoruba
Ibo sind Sudan-Volker,
und
148) Die
nach SO
Semi-Bantu
in SW-Nigeria
vorher
ansassigen
haben.
abgedrangt
Nigeria
(Cross-River-Gebiet)
(65a)
144) A. a. O.
a. O.
(126)
145) A.
In Africa's
R. H.:
148) Stone,
Forest and Jungle, or Six
1900.
Years
New York:
among the Yorubans.
ist eine machtige,
im staatlichen Leben
147) Der Ogboni
der Yoruba
einflufireiche Geheimgesellschaft.
148) A. a. O.
(17a)
149) A. a. O. (11)
A.
a.
O.
15?)
(42)
151) A. a. O.
(17a u. 17b)
a.
A.
O. (2)
152)
153) A. a. O.
(17a)
154) A. a. O. (17a)
155) A. a. O.
(16a)
sind von
I?VII
die
numeriert;
158) Die Wohnviertel
ubernommen
Nummern
sind in den folgenden Abschnitten
a. a. O.
[17a] S. 65).
(vgl.
157) A. a. O.
(9a)
In:
in Nigeria.
158) Jones, G. L: The Beef Cattle Trade
Africa,
16, 1946, 1, S. 20?38.
ist der Sabon Gari
159) In Nordnigeria
(Kano)
(= hauss.
fiir die Siidnigerianer
das Viertel
(Yoruba u. a.).
?Neustadt")
16?) A. a. O.
(9a)
of the
R. R.:
161) Kuczynski,
Survey
Demographic
I (West Africa).
OUP
London:
British Colonial
Empire,
1948/49.
162) A. a. O.
(121)
163) A. a. O.
(2)
164) A. a. O.
(17a)
165) A. a. O. (33a)
Grund
der Polygynie
besteht neben
16B) Ein wesentlicher
?
wirtschaftl.
den gewohnlich
Arbeitsteilung,
angefuhrten
?
vor
durch Kriege,
Uberzahl
der Frauen
Sozialprestige
dafi den Yoruba
allem in dem nicht-geographischen
Motiv,
eheliche Beziehun
und anderen westafrikanischen
Volkern
der Frau bis zur Ent
der Schwangerschaft
gen wahrend
des Kindes
(also 2?3
Jahre) nicht gestattet sind;
wohnung
sich eine 2. und 3. Frau
daher sieht sich der Mann
veranlafit,
zu nehmen, wahrend
sich die Mutter
ganz dem Saugling
der Kinder,
die also in einem 3-Jah
widmet. Die Aufzucht
von einer Frau geboren werden,
ist das wich
res-Rhythmus
der afrikanischen Ehe und hat vor alien anderen
tigsteMotiv
den Vorrang.
Erwagungen
167) A. a. O. (33a)
(68, S. 78)
"?) A. a. O.
16e) A. a. O. (33a)
17?) A. a. O.
(32b)
A. R. und D. Forde
(Ed.):
171) Vgl. Radcliffe-Brown,
London:
OUP
and Marriage.
African
Systems of Kinship
1950.
172) A. a. O. (34)
173) A. a. O. (33a)
174) A. a. O.
(33c)
175) A. a. O. (14)
a.
A.
O.
176)
(42)
a Description
E. E.: The Nuer,
177) Evans-Pritchard,
of a
Institutions
and Political
of Livelihood
of the Modes
and Marriage
1956. Kinship
OUP
London:
Nilotic
People.
1951. u. a.
OUP
among the Nuer. London:
E. E. and M. Fortes
(Ed.): Afri
178) Evans-Pritchard,
1961.
OUP
can Political
Systems. London:
inWest Africa.
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Patterns of Authority
179) Brown,
In: Africa, 21, 1951, S. 261?278.
18?) A. a. O.
(38a)
181) A. a. O.
(90)
and other Secret Socie
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182) Dennett,
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S. 16?29.
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Senate.
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the Egba
Biobaku,
1949 (1956), S. 257?263.
W. Afr. Conf.,
(38a)
183) A. a. O.
of
Institution
184) Bascom, W. R.: The Esusu: A Credit
the Yoruba.
1, S. 63?69.
In:
Journ.
of the Roy.
Anthr.
Inst.,
82,
1952,
Berichte
und kleine Mitteilungen
185) A. a. O.
(10, Taf. 16 u. 17)
186) A. a. O.
(21)
187) A. a. O.
(11)
Yoruba
ein relativ hoch entwickeltes
besafien
188) Die
an
polytheistisches
System mit 401 Gottheiten
(Orishas),
der Weltschopfer,
stand.
deren Spitze Olorun,
189) A. a. O.
(16a)
19?) A. a.O.
(11)
a.
A.
O.
191)
(68)
192) A. a.O.
(91)
a.
O.
193) A.
(9a)
194) A. a. O. (15)
195) A. a. O. (83c)
196) A. a. O. (68)
197) A. a. O. (8)
of Western
James: A Geography
198) Grant,
Nigeria.
1960.
Cambridge:
R.
W. J.: An Outline
of Nigerian
199) Keay,
Vegetation.
1949.
Lagos:
20?) A. a.O.
(68, S. 133)
201) A. a. O. (68, 75, 76)
202) A. a.O.
(113a)
Communities
of Hausa
203) Smith, M. G.: The Economy
1955.
of Zaria. London: HMSO
204) Mansell
N. W. Nigeria.
R. M.: Migratory
from
Labour
Prothero,
In: Africa, 27, 1957, S. 251?261.
E. H.: A Visit to the Apostles
and the
205) Duckworth,
Ondo
In:
of Ayetoro, Okitipupa
Town
Province.
Division,
36, 1951, S. 387?440.
Nig. Mag.,
O. V.: Ayetoro.
In: Nig. Mag.,
55, 1957, S. 356?386.
206) A. a. O. (91)
Marktwesen.
Willy:
Das
afrikanische
207) Frohlich,
Diss. Berlin 1941. In: Z. f. Ethn., 72, S. 234?328.
208) A. a. O. (68)
209) A. a. O. (71)
21?) A. a. O. (8)
211) A. a. O. (32c)
Form"
212) Der beriihmte Gufi in der ?Verlorenen
(a cire
Eine Wachs
auf folgende Weise
perdue) wurde
hergestellt:
form des gewiinschten Gegenstandes
(meist Menschenfiguren
um
oder Kopfe)
wurde geknetet und mit einem Tonmantel
war
der feuchte Ton getrocknet, wurde
das Wachs
geben;
aus
an der Fufiflache
durch ein kleines Loch
der Figur
und das fliissige Metall
geschmolzen,
eingegossen.
Spater
mufite der Tonmantel
In Benin
stand
zerschlagen werden.
das Handwerk
unter der besonderen
des Gelbgusses
Protek
tion und Aufsicht des Herrschers.
213) A. a. O.
(32c)
bei Hodgkin,
48, S. 222-223).
214) A. a. O. (89, S. 12?14;
a.
O. (193)
215) A.
216) A. a. O. (25)
217) A. a. O. (32c)
218) A. a.O.
(11)
219) A. a.O.
(16a)
a.
A.
O.
220)
(9a)
221) A. a. O. (19)
a.
O. (75)
222) A.
223) A. a. O. (87, Bd. 4, S. 164)
224) A. a. O. (6)
P. und L. A. Halbert:
Urban
225) Gist, Noel
Society.
New York:
1950. 570 S.
a.
A.
O.
226)
(10, S. 3)
Peter:
und Probleme
der Stadt
227) Scholler,
Aufgaben
In: Erdkunde,
7, 1953, 3, S. 161?184.
geographie.
228) A. a. O. (68)
Griffith:
229) Taylor,
Pattern
Site, Evolution,
Towns
and Cities. London:
230) A. a. O.
(9a)
Urban
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Geography.
and Classification
in Villages,
1949. 2. verand. Aufl. 1958.
R.
231) Dickinson,
1947. S. 25.
London:
City,
E.:
Region
and
Regionalism.
235
232) A. a. O. (10, S. 3?4)
233) A. a. O.
(225)
234) A. a. O. (42)
as a Way
In:
Louis:
Urbanism
of Life.
235)Wirth,
American
44, 1938, S. 8.
Journ. of Sociology,
H.:
Primitive
The
of Timbuctoo.
City
236) Miner,
Press
1953. Publ.
for the
Princeton:
Princeton
Univ.
American
Society. S. 268.
Philosophical
a. a. O. (8)
237) Zitiert nach Bascom
238) A. a.O.
(12)
Nachtrag:
Nach Abschlufi des Manuskripts
1963 fand
im September
der Verfasser
verstreuten
im anwachsenden
etwas
und
zur
Schrifttum
iiber die Yoruba
noch folgende
Beitrage
ihrer Siedlungen,
die zur Vervollstandigung
Geographie
angefuhrt seien.
M. B.: Hill
Settlements
and Their Abandonment
Gleave,
in Western
In: Africa,
Yorubaland.
33, Oktober
1963, 4,
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Mrs. Bolande
Awe. Vor
aussichtlich Dezember
Press.
1964, Cambridge
University
ERSTE WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE
EINER REISE NACH AFGHANISTAN
IM SOMMER 1963
Mit 1Abbildung
Carl
Rathjens
jun.
results of a journey through Afgha
Summary:
Preliminary
nistan in Summer 1963.
In summer 1963 the author,
together with his assistent
Dr. C. Jentsch,
travelled on land from the Middle
East to
This paper
is a first report of the scientific
Afghanistan.
results.
The geomorphology
of the Afghan Hindukush
was
ad
vanced by observations
of the snow line and limits of soli
fluxion, as well as indicators of glaciation
during theWiirm
and the water
glacial
period
regime of the Ab-i-Istada,
interior drainage
material
relevant
today with
only. New
to a tectonic and climatic
of the country
geomorphology
between
the high mountains
and the desert has been gained.
The author was
able to visit and study for the first time
areas of Nuristan
the woodland
and Khost,
and found par
ticularly
interesting the changes in the plant cover due to
man. Many
observations
and investigations were concerned

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