Bericht lesen - Verein Brückenschlag
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Bericht lesen - Verein Brückenschlag
Gekommen, um zu bleiben SEETAL Die «Aktionswoche Asyl» brachte an mehreren An- , lässen Menschen aus verschieden Kulturen zusammen. Wie schwer es ist, wirklich in der Schweiz anzukommen, zeigt das Beispiel der Familie Amini. Überfüllte Boote vor den Küsten Italiens, Zeltlager in der Türkei oder Flüchtlingsströme in Syrien. 10,5 Millionen registrierte Flüchtlinge sind es weltweit. Es wird geschätzt, dass sich um die 30 Millionen auf der Flucht befinden. Das sind Bilder, welche uns die Medien liefern. Was mit den Menschen nach der Flucht passiert, ist weit weniger spektakulär, doch viel greifbarer. Viele ehemalige Flüchtlinge leben mitten unter uns, seit Jahren. Total sind es in der Schweiz über 80000, ein Prozent der Wohnbevölkerung. Sie sind in der Schweiz angekommen, viele sind gut integriert, sprechen Deutsch, ihre Kinder kennen die Heimat der Eltern höchstens aus Erzählungen. Was seit der Ankunft geblieben ist, ist der Status. Es wird unterschieden zwischen «Anerkannte Flüchtlinge» oder «Vorläufig aufgenommen». Letztere erhalten zu 95 Prozent einen positiven Entscheid. Diese Zahlen präsentierte, am Donnerstagabend Felix Nussbaum vorn Gesundheits- und Sozialdepartement in einem Vortrag. Orga- , nislert wurde der Anlass von der Reformierten Kirchgemeinde Hochdorf. Afghanistan, Kreuzlingen, Seetal Es war eine von über 70 Veranstaltungen in rund 20 Luzerner Gemeinden zum Thema Asyl. Das Programm der ersten «Aktionswoche Asyl» des Kantons Luzern und organisiert von den drei Landeskirchen war gross. Im Seetal fanden neben der Veranstaltung am Donnerstag Filmabende in Hitzkirch rige und Ballwil (siehe Bericht unten) statt. Am Mittwoch bestand zudem die Gelegenheit, im vorn Verein Brückenschlag organisierten Begegnungsabend im die Treff 7 in Hochdorf mit Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen. Beispielsweise mit der Familie Amini. Die fünfköpfige Familie floh vor fast fünf Jahren vor dem Krieg in Afghanistan. Drei Monate sind sie unterwegs, meist zu Fuss. Höhlen dienen als Unterkunft. Nach der Ankunft in Kreuzlingen landen sie in verschiedenen Auffanglagern, bis sie in eine von der Caritas vermittelte Wohnung im Seetal einziehen. Doch über die Zeit in Afghanistan und die Flucht sprechen sie nicht gerne. Sie möchten diese Zeit hinter sich lassen, nach vorne schauen in ihrer neuen Heimat, eine Rückkehr ist für sie ausgeschlossen. Dabei gibt es aber ein Problem: Die Aminis haben nur einen Ausweis F, Status: «Vorläufig aufgenommen». «Wir haben Angst, 'abgeschoben zu werden», sagt Fachrodin Amini. Der 36-jährige Vater der drei Kinder spricht Deutsch, aber noch nicht perfekt. Seine Tochter dolmetscht bei schwierigen Wörtern. Hitzkireher Integrations-Hilfe Rita und Gusli Brühwiler aus Hitzkirch begleiten die Familie Arnini seit ihrer Ankunft im Seetal und helfen ihnen, sich hier zurechtzufinden. Die Brühwilers sind Freiwillige der Caritas Luzern. Sie unterstützen beim Deutschlernen, Briefe schreiben oder speziellen Situationen im Alltag. «Wir gehen einmal pro Woche vorbei», sagt Gusti Brühwiler. Dabei sei über die Jahre eine Freundschaft' entstanden. Die Zeit, die sie für die Flüchtlings'familie aufwenden, empfinden Rita und Gusti Brühwiler als «Bereicherung». «Es ist eine schöne Aufgabe», sagt Rita , Brühwiler, Doch es gäbe auch schwieThemen, sagt ihr Mann: «Für die Familie ist der Zustand, nicht zu wissen, ob 'sie bleiben können, sehr belastend.» Eine Rückkehr wäre für. Familie «unvorstellbar und ganz schlimm.» Die Zeit, in welcher die Ami' -- nis Hilfe benötigen, gehe nun dem Ende entgegen, sagt Gusti Brühwiler, nun «steht die Familie auf eigenen Füssen». Um nicht mehr von der Sozialhilfe leben zu müssen, möchte Fachrodin Amini unbedingt eine feste Arbeitsstelle. Darum habe er sich seit Längerem bemüht,'Sagt er.- Die Sprachprobleme-wa_ ren aber bislang hinderlich. Nun blickt der kräftige Mann aber positiv in die Zukunft: Er tritt Ende Monat eine Stelle in einern Logistikbetrieb an. Ein weiterer Schritt, damit die Aminis in der , Schweiz bleiben können. jof