Tourenbericht Skitourenwoche Livigno
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Tourenbericht Skitourenwoche Livigno
Tourenbericht Skitourenwoche Livigno Skitourenwoche Livigno 15.-21. März 2015 Tourenleitung: Gustav Schnyder und Fredi Züger Teilnehmer: Abt Sonja, Affolter Brigitte, Barnert Felicitas, Bruhin Nicole und Raffael, Bühler Roger, Fleischmann Ueli, Gresch Claudia, Hepp Maria und Manfred, Kessler Yvonne, Knecht Oliver und Simon, Mettler Balz, Schnüriger Priska, Schnyder Hermann, Wehrli Elisabeth Sonntag, 15. März Bei unklarem Wetter haben die Tourenleiter die Abfahrt 2 Stunden nach hinten verschoben, was bei den Teilnehmern auf grossen Anklang stösst, kann man doch in Ruhe den Tag angehen lassen. Gustav beginnt um 10.00 Uhr in Pfäffikon die Abholrunde. Weiter geht`s über Lachen, Siebnen, Reichenburg bis nach Ziegelbrücke. Um 11.31 Uhr treffen wir auf die anderen 5, die mit Raffael fahren, in der Raststätte Bergboden. Weiterfahrt nach Klosters, dann mit dem Zug durch den Vereinatunnel und Mittagshalt in Zernez. Im Hotel Stelva verwöhnt uns Theresa mit ihrem Team mit Pizza und anderen italienischen Köstlichkeiten, ein schöner Einstieg in unsere Ferienwoche. Um 16.00 Uhr erreichen wir das Hotel Bernina in Livigno, die Zimmer werden verteilt und um 19.00 Uhr treffen sich alle zum Apéro. Mit der Tischordnung gibt es beim Personal noch Unklarheiten, aber wir wissen ja, was wir wollen. Das 4 Gang Menü ist hervorragend, dazu ein Glas Rotwein, so kann der Urlaub beginnen. Montag, 16. März Pünktlich um 7.30 erscheinen alle zum Frühstück, danach kommen alle Ski und Stöcke ins Auto von Raffael, damit der Anhänger auf dem Parkplatz bleiben kann. 8.35 Uhr ist Abfahrt, hinauf auf den Pass d`Eira, dann wieder hinab zu unserem Ausgangspunkt für die heutige Tour. Es schneit schon den ganzen Morgen, im Aufstieg lässt es langsam nach. Eine Teilnehmerin hatte die Idee, dass am Morgen alle Frauen hinter Fredi laufen; gesagt getan, er merkte es vor lauter Spuren im Tiefschnee gar nicht. Gusti fiel es schon auf, dass für ihn nur noch alle Männer übrig geblieben sind. Nicole kehrte um, sie hat die ganze Nacht gehustet und will zum Arzt gehen. Raffael hilft Fredi beim Spuren, nach einer Pause gibt es eine neue Gruppendynamik; alle Männer, jung und sportlich laufen bei Fredi, die Frauen bleiben bei Gustav. Der Unterschied zum Gipfelerfolg ist jedoch unwesentlich! Um 11.25 stehen alle 17 auf dem Monte Rocca 2810 m, die Sonne zeigt sich nur spärlich, lässt sich immer wieder von den Wolken verdrängen, wie schon im Aufstieg. Zwischendurch weht ein kalter Wind, so dass wir um 12.00 die Abfahrt starten. 14 warten auf einem Vorgipfel; Roger‘s unterschiedlich eingestellte Tourenbindung stellt ihn vor ein kleines Problem. Jetzt kann er im Telemarkstil abfahren und den Nachmittag die Skiklinik besuchen. Bei der Abfahrt haben wir ziemlich verschiedene Schneeverhältnisse, jedoch meint Fredi, es hätte schlimmer werden können. Vor allen Dingen sind ganz viele Hänge noch unberührt gewesen. Um 12.45 Uhr sind wir bereits wieder bei unserem Ausgangspunkt „Tee de Pila“. Rückfahrt in unserem Tödi Bus bis auf den Passo d Èira, da lässt uns Gusti aussteigen. Wir fräsen die gut präparierte Piste hinab und unten sammelt uns Gusti wieder ein und chauffiert uns ins Hotel zurück. Wir nehmen fast alle ein kühles Bier, dann geht`s zum Duschen und danach treffen sich einige zum „go lädele“. Ab 17.00 Uhr geniessen wir den Apéro in der Maserati Bar (Bivio Hotel). Balz ist Hahn im Korb mit 7 Ü40 Frauen; glücklicherweise kommen nach 40 Minuten noch Gusti, Fredi und Ueli dazu. Bei Aperol und Hugo haben wir es sehr lustig. Zurück im Hotel findet um 19.15 Uhr das Briefing statt und danach wieder ein hervorragendes 4 Gang Menü. Heute hat sich die Dame vom Service schon an unsere Gruppendynamik gewöhnt. Wir geniessen den extra eingekauften Valpolicella. Zu späterer Stunde wird noch fleissig gejasst und geplaudert. Ein schöner Tag geht zu Ende. Felicitas Barnert Dienstag, 17. März Am Dienstagmorgen fuhren wir Richtung Forcola di Livigno bis zum Parkplatz des Campingplatzes, der noch weitere Male zu unserem Ausgangspunkt mit Tourenausklang werden sollte. Unter bewölktem Himmel ging der Aufstieg Richtung Monte Campaccio 3007 m erst dem Weg entlang durch den für die Region typischen südlichen Nadelwald. Trotzdem entwickelte sich rasch ein Waschküchenklima, und Schweisstropfen mussten fliessen. Bei der ersten Pause begann der Wind aber gut aufzufrischen, und so ging es dann bereits etwas abgekühlt Richtung wolkenverhangenen Gipfeln. Ab der zweiten Pause waren wir schliesslich gänzlich in Nebel gehüllt, und entsprechend konnten auch zusätzliche Kleiderschichten angezogen werden. Obwohl die Sicht nun sehr beschränkt war, fand Fredy die Spur zu unserem Tourenziel sicher wie ein echter Pfadfinder und führte uns punktgenau zum Skidepot etwa 150 Höhenmeter unterhalb des Gipfels. Niemand drängte sich im nun eisigen Wind und angesichts der Nebelschwaden vor, den Gipfelgrat noch zu bezwingen. So wurde rasch umgerüstet und zur Abfahrt bereit gemacht. Die Bedingungen waren recht gut, hart gepresster Schnee mit pulvrigen Abschnitten, nur machte uns leider die diesige Sicht zu schaffen. So stellte sich auch heraus, dass nicht nur Schmetterlinge fliegen können und dass selbst lang erprobte „PulverSchmöcker“ sich dazu hinreissen lassen können, sich mal zu fest ins Zeug zu legen bzw. in den Schnee… Das geplante zweite Gipfelziel, der Piz Cantone, wurde auch von unseren Cracks in der Gruppe nicht vermisst, und zurück beim Campingplatz waren allfällige Beschwerden bei allen wieder vergessen. Wir wurden nämlich im Restaurant ganz hervorragend bewirtet, mit einem „Zvieriplättli“ der Superlative, dazu die Lieblingsgetränke für alle. Zurück im Hotel blieb Zeit für individuelle Erholung, und später wurden wir auch mit einem feinen Abendessen verwöhnt, diesmal trotz Protest des Servicepersonals erstmals am grossen Gruppentisch, den wir für den Rest der Woche beibehalten durften. Brigitte M. Affolter Mittwoch, 18.März - Gorna di Grappa oder so Was für ein Aufwachen!! Kein einziges Wölklein am Himmel. Da packt man gerne seine sieben Sachen. Rasant geht es mit unserem Chauffeur Gustavo Schnyder zum Talende. Er hat den Italo-Fahrstil schon nach wenigen Stunden verinnerlicht. Der Ausgangspunkt ist an diesem Tag wiederum das Restaurant Campaccia zuhinterst im Tal. Zum Einlaufen geht die Tour zuerst auf der perfekt präparierten Loipe ins Valle Lago. Plötzlich eine scharfe Linkskurve und ab „go Föhrewäldele“. Irgendwie haben wir den steilen Aufstieg durch den Föhrenwald ohne grössere Verluste geschafft. Munter ziehen unsere Pacemaker die Spuren in den Pulverschnee. Der Gipfelhang hat es nochmals in sich. Einige Damen fanden dieses Teilstück sogar richtig „geil“. Kameradschaftlich wurden alle Teilnehmer mit der Laola-Welle auf dem Gipfel (Gorna di Capra 3133 m) empfangen. Trotz des schönen Dalmatiner-Pflaster war Gusti heute nicht unser Vorfahrer. Ueli fuhr stilsicher voraus. Er hatte den richtigen Riecher für die schönsten Powder-Hänge. Leider war es mit der Sicherheit vorbei als der Föhrenwald auftauchte. Jeder fuhr wie ein Kamikazeflieger durch den Wald. Diverse olympiataugliche Manöver wurden vollführt. Bäume, Felsen, Wurzeln alles keine Hindernisse für den SAC Zindelspitz. Ohne Verluste und richtig aufgepeitscht entlud sich auf den letzten drei Kilometern ein Langlaufrennen. Sonja Abt in bester Cologna-Manier dominierte das Rennen. Mit ihrer exzellenten Gleittechnik konnte sie Petter Northug alias Raphael Bruhin trotz seiner Spurtqualitäten auf den zweiten Rang verweisen. Zur Festigung der Gruppendynamik noch ein lecker Bierchen auf der Sonnenterrasse. Das hat doch Klasse. Darum „lieber en Ufstieg mit dä China-Schwarte als bim Rotliecht warte“. Don Balzo Donnerstag, 19. März Wiederum begrüsst uns ein wunderschöner Tag in Livigno. Nachdem sich alle am Frühstücksbuffet gestärkt haben und alle Skis und Rücksäcke verladen sind, fahren wir zum Albergo Forcola, dem gleichen Ausgangspunkt wie schon am Vortag. Nun stehen alle Teilnehmer vor der Wahl, ob sie – angeführt von Gusti – den Monte Cantone (2904m) besteigen wollen, oder mit Fredi ein paar Höhenmeter mehr auf den Piz la Stretta (3104m) laufen möchten. Der Aufstieg auf den Piz la Stretta beginnt mit dem Alpweg welchen wir schon vom Dienstag kennen, führt dann aber bald westwärts durch das Valle del Monte. Im darauf folgenden, breiten Couloir finden wir bereits im Aufstieg sonnenverschonten Pulverschnee in der Nordflanke. Die Aussicht vom Gipfel ist wiederum fantastisch, Piz Palü, Bernina, Morteratsch und Roseg scheinen zum Greifen nah. Auf der Abfahrt machen wir ausgiebig von den unverspurten Pulverhängen Gebrauch. Am Schluss ist der Schnee von der warmen Sonne schon ziemlich weich, via eines kurzen Abschnitts auf der Loipe schaffen wir es auf den Skis bis zur Terrasse vom Albergo. Hermann Schnyder Donnerstag, 19. März, Pizzo Cantone 2904 m Nun trennen sich die Wege. Unsere Gruppe, die sich für die kürzere Tour entschieden hat, schrumpft jedoch immer mehr. Noch bevor der Anstieg beginnt, muss leider Manfred passen, da er gesundheitlich auch angeschlagen ist. So laufen wir mit Gusti zu viert los, fast schon in ganz privater Grösse. Anfangs führt uns der Weg durch den Lerchenwald, begleitet mit belebendem Vogelgezwitscher und frühlingshaften Temperaturen. Danach öffnet sich für uns die grandiose Bergwelt, wir geniessen die Ruhe und die Sonne. Nun können wir auch den M. Campaccio sehen, der leider am Dienstag vom Nebel eingehüllt war. Auf dem Pizzo Cantone angekommen, zur Mittagsrast, sogar mit Gipfelsound, können wir die andere Gruppe noch beim Aufstieg beobachten. Bei der Abfahrt treffen wir oben guten Sulzschnee an, der dann aber talwärts immer schwerer wird. Auf der Sonnenterrasse des Albergo Forcola löschen wir den Durst , und nach einiger Zeit stösst dann auch die andere Gruppe zu uns. Einige können sich noch nicht trennen von den letzten Sonnenstrahlen und werden später von Gusti abgeholt. Was er nicht alles tut für seine Mannschaft. Vor dem Abendessen wird wieder durch die Shopping Meile von Livigno flaniert, wobei sich die Schuhe als absoluter Renner herauskristallisieren. Man trifft sich in der Maserati Bar zum Apero, bevor uns ein weiteres, feines Nachtessen erwartet. Ohne „Ausländisch“ versteht sich Gusti immer besser mit dem Personal und bekommt sogar zwei Desserts. Nur bei der italienischen Mama kommt er nicht so gut an, weil er mit einem „WAU WAU“ den schlafenden Buben wollte wecken. Es wird in gemütlichen Runden geschwatzt, gejasst und wir hoffen nochmals auf einen so prächtigen Tag wie heute. Elisabeth Wehrli Freitag, 20. März Heute starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück um 8:30 zu unserer Abschlusstour. Gusti und Raphi chauffierten uns via Passo d‘Eira zum heutigen Ausgangspunkt Ponte del Rez auf 2023 m. In zwei Gruppen marschierten wir kurz nach 9 Uhr los. Gusti führte die schnellere Gruppe an und zeigte, dass er noch locker mit dem Tempo der Jüngeren mithalten kann. Nach gut 2h Aufstiegszeit erreichten wir das Skidepot. Nun folgte noch ein kurzer, knackiger Fussaufstieg über den schönen Schneegrat zum Gipfel des Monte die Foscagno 2927m. Wenig später trafen auch Fredi und seine Gruppe ein und wir konnten uns gegenseitig zum Gipfelerfolg gratulieren. Nach einer ausgiebigen Pause bei herrlichem Wetter machten wir uns für die Abfahrt bereit. Im oberen Teil waren die Schneeverhältnisse noch passabel, weiter unten machte der faule Schnee einige Mühe und so gab es heute diverse Stürze, welche aber alle glimpflich ausgingen. Nun genossen wir noch ein wohlverdientes Getränk und Sonnenbad auf der Restauranterrasse des Passo d’Eira. Beim feinen Abendessen hatten wir viel zu lachen und selbst bella Nina (die Serviceangestellte) hatte sichtlich ihren Spass. Die Einen liessen den Abend gemütlich an der Hotelbar ausklingen, die Anderen stürzten sich ins wilde Nachtleben von Livigno. Simon Knecht Samstag, 21. März - Heimreise Die Koffer sind gepackt, die Heimfahrt steht nun an. Wir stärken uns ein letztes Mal am Frühstücksbuffet, mit feinem Automatenkaffee und Fruchtsaft. Der Abschied vom Hotel fällt nicht allen leicht, ein Grund zum Wiederkommen. Mit System wurde unser Anhänger gepackt, damit der Luxusdienst einwandfrei über die Bühne geht. Der Anhänger war doch ein bisschen gross, denn alle in der Shopping-Meile erworbenen Artikel waren entweder auf Mann/Frau/Fuss, oder in unmittelbarer Nähe im Bus verstaut. Kurz vor neun Uhr fuhren wir los, durch den Tunnel in die Schweiz, wo wir nicht alleine waren. Zum Glück gab es beim Vereinatunnel nur eine kurze Wartezeit. Ab Klosters ging es auf direktem Weg ins Heidiland, wo wir uns alle nochmals zu einem Kaffeehalt trafen. Erste Ausladestation war Ziegelbrücke, wo die ersten Braungebrannten mit dem Zug weiterreisten. Ein allgemeines „Tschüss machs guet“ den einen oder anderen „e gueti Besserig“. Es war doch wieder einmal eine tolle, lustige und sonnige Woche. An dieser Stelle an die beiden Tourenleiter Fredi Züger und Gustav Schnyder - ein herzliches Dankeschön!!! Ohne ihren grossen Einsatz wäre dies nicht möglich gewesen! Claudia Gresch