Europe 12% Schwarz - Deutsche Bank Stiftung

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con moto
Akademie Musiktheater heute 2015/ 2016
Stop wasting your time!
Erfahrungsbericht Sommerworkshop
Aix-en-Provence
Warum
Musiktheatervermittlung
an Opernhäusern?
Von Handtaschen
und Opernführern
Musiktheaterpädagogik
am Theater Bonn
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INHALT
4
Gesehen und Gehört /
Überblick 2014 / 2015
6
Stop wasting your time!
Erfahrungsbericht
Sommerworkshop
Aix-en-Provence
20
Von Handtaschen
und Opernführern.
Musiktheaterpädagogik
am Theater Bonn
22
Von Kopenhagen nach
Aix-en-Provence.
Das Akademiejahr im
Rückblick
8
Warum
Musiktheatervermittlung
an Opernhäusern?
12
Stipendiaten
2015 – 2017 / 2014 – 2016
24
Interview zum Thema
Musiktheatervermittlung
mit Kevin John Edusei
und Cornelius Meister
27
Kurz und Knapp
Bild Titelseite: „Die Prinzessin von Trapezunt“
von Jacques Offenbach, Theater Baden-Baden, 2015
28
Unsere Alumni …
30
Die Akademie im
Überblick
Bild oben links: Szene aus „Lady Macbeth von Mzensk“
von Dimitri Schostakowitsch, The Royal Danish Opera,
Kopenhagen, 2015 (Michael Kristensen, Anne Margrethe
Dahl, Johnny van Hal, Aleksander Teliga und Mitglieder
Det Kongelige Opernchor)
Bild oben rechts: Gruppenbild der AMH beim Festakt
in der Oper Frankfurt, Oktober 2014
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EDITORIAL
Liebe Freunde und Partner der
„Akademie Musiktheater heute“,
—
in diesem Jahr wird bereits der 15. Jahrgang des damit 230 Alumni
und Stipendiaten umfassenden Netzwerks „Akademie Musiktheater heute“ aufgenommen. Die jungen Musiktheaterschaffenden dürfen sich auf anregende Workshops und Inszenierungsbesuche freuen.
Auch im vergangenen Akademiejahr haben wir unseren Stipendiaten Besuche wichtiger Musiktheaterproduktionen und Gespräche
mit hochkarätigen Persönlichkeiten der Musik- und Kulturszene
ermöglicht. Den Auftakt bildete der Workshop in Köln und Düsseldorf, gefolgt von Kopenhagen, Berlin, Hamburg und schließlich
der große Sommerworkshop in Aix-en-Provence. Neben den Inszenierungsbesuchen hatten die Stipendiaten Gelegenheit, eine
Führung über die Baustelle der Oper Köln und somit auch Einblicke
in das bauliche Herz eines Opernhauses zu erhalten. Einen Rückblick über die Workshops finden Sie auf Seite 22 ff.
Mit dem Blick auf die Broschüre, die Sie in den Händen halten,
schauen Sie gleichzeitig auf ein Stück Geschichte der „Akademie
Musiktheater heute“. 2002 haben wir die erste Publikation zu
unserem Stipendienprogramm veröffentlicht. Auf wenigen Seiten
stellten wir die Idee der Akademie, ihre Stipendiaten und Ziele
vor. Über die Jahre wurde aus dieser ersten Broschüre die „con
moto“ – der Umfang wuchs, das Layout wandelte sich und die
Themen wurden vielseitiger. In dieser Ausgabe haben wir den
Fokus auf Musiktheatervermittlung gerichtet und konnten Autoren
wie Anne-Kathrin Ostrop (Komische Oper Berlin), Rose Bartmer
(Theater Bonn) und die beiden AMH-Dirigenten Kevin John Edusei
(Münchner Symphoniker / Konzert Theater Bern) und Cornelius
Meister (ORF Radio Symphonie Orchester Wien) gewinnen, aus
ihrer individuellen beruflichen Erfahrung über dieses Thema zu
schreiben. Verstehen Sie diese Beiträge bitte auch als Denkanstöße
und Grundlagen für eine kontroverse Diskussion innerhalb und
außerhalb des Netzwerkes der Akademie.
An dieser Stelle möchten wir Sie auf eine Besonderheit im aktuellen Akademiejahr hinweisen: 2016 werden zwei Uraufführungen
der „Akademie Musiktheater heute“ auf der Bühne zu sehen sein.
Im Februar 2016 wird das Stück „Minibar“, eine Produktion des
Jahrgangs 2013 – 2015, an der opera stabile der Hamburgischen
Staatsoper uraufgeführt. Im Juli 2016 findet die Uraufführung
des Stücks „Tonguecat“, Musiktheater nach einem Roman von
Peter Verhelst, bei den Münchner Opernfestspielen statt – das
Projekt des Jahrgangs 2012 – 2014. Zu beiden Uraufführungen
möchten wir Sie sehr herzlich einladen.
Begeben Sie sich nun mit dieser Broschüre auf eine Erkundung
der „Akademie Musiktheater heute“ – wir wünschen Ihnen viel
Vergnügen dabei! Abschließend möchten wir nicht versäumen,
Ihnen für Ihre Begleitung und Unterstützung zu danken!
Dr. Clemens Börsig
Michael Münch
Vorstandsvorsitzender
Mitglied des Vorstands
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Bild: Szene aus „la bianca notte“
von Beat Furrer, Tómas Tómasson (Dino),
Chor, Hamburgische Staatsoper, 2015
GESEHEN UND GEHÖRT
Die Workshops der Akademie bilden das Herzstück des Programms – gemeinsam werden ausgewählte
Inszenierungen in Deutschland und im europäischen Ausland besucht sowie Gespräche mit Künstlern,
Intendanten und Kritikern geführt.
15. Oktober 2014:
Festakt im Holzfoyer / Wolkenfoyer der Oper Frankfurt
Einblicke in die Abschlussarbeit des Stipendiatenjahrgangs
2012–2014 „Tonguecat“. Aufnahme der Stipendiaten 2014 – 2016,
Verabschiedung der Stipendiaten 2012 – 2014
L: Volker Weinhart, D: Dr. Bernhard F. Loges, Oper Düsseldorf
Gesprächspartner: Georg Kehren (stellvertr. Opernintendant,
Dramaturg „Solaris“), Axel Kober (GMD Oper Düsseldorf, Dirigent
„Ariadne auf Naxos“), Dr. Bernhard F. Loges (Dramaturg „Ariadne
auf Naxos“; AMH 08 –10)
Führung über die Baustelle der Oper Köln
16. Oktober 2014:
Oper Frankfurt
16. – 18. Januar 2015:
Workshop Kopenhagen
Podiumsgespräch der „Akademie Musiktheater heute“ zum
Thema „Erzählstrukturen in der Musik und Literatur“: Antonio
Fian (Autor), Johannes Harneit (Komponist), Thomas Melle (Autor),
Anno Schreier (Komponist, AMH 08 –10), Hannah Dübgen
(Moderation; AMH 03 – 05)
Erste Sitzung des neu gegründeten Alumnibeirats
Inszenierungsbesuch: Alban Berg: „Lulu“, ML: Michael Boder,
R: Stefan Herheim /Alexander Brendel, B: Heike Scheele,
K: Gesine Völlm, L: Anders Poll, The Royal Danish Opera; Dmitri
Schostakowitsch: „Lady Macbeth von Mzensk“, ML: Alexander
Vedernikov, R: Peter Konwitschny, B / K: Timo Dentler / Okarina
Peter, L: Guido Petzold, The Royal Danish Opera
Gesprächspartner: Kirsten Dehlholm (Atelier Hotel Pro Forma),
Michael Boder (GMD The Royal Danish Opera, Dirigent „Lulu“),
Sven Müller (Intendant The Royal Danish Opera)
Museumsbesuch: Louisiana Museum
14. – 16. November 2014:
Workshop in Köln und Düsseldorf
18. – 20. April 2015:
Workshop Berlin
Inszenierungsbesuch: Detlev Glanert: „Solaris“, ML: Lothar
Zagrosek, R: Patrick Kinmonth, B: Darko Petrovic, K: Annina von
Pfuel, D: Georg Kehren, Tanja Fasching, L: Andreas Grüter,
C: Fernando Melo, Patrick Kinmonth, CL: Andrew Ollivant,
Oper Köln; Richard Strauss: „Ariadne auf Naxos“, ML: Axel Kober,
R: Dietrich W. Hilsdorf, B: Dieter Richter, K: Renate Schmitzer,
Inszenierungsbesuch: Milo Rau: „The Civil Wars“, R / Konzept /
Text: Milo Rau, B / K: Anton Lukas, D: Eva-Maria Bertschy, F.I.N.D.
#15, Schaubühne; Arnold Schönberg: „Moses und Aron“, ML:
Vladimir Jurowski, R: Barrie Kosky, B: Klaus Grünberg, K: Klaus
Bruns, D: Susanna Goldberg / Ulrich Lenz, Komische Oper Berlin
16. Oktober 2014:
Mainpalais Frankfurt
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ÜBERBLICK 2014 / 2015
Gesprächspartner: Susanne Chrudina (Performing Arts Programm
Berlin), Jens Schroth (Leiter Dramaturgie, Staatsoper im Schiller
Theater), Anne-Kathrin Ostrop (Musiktheaterpädagogin, Komische
Oper), Mustafa Akça (Projektleiter »Selam Opera!«, Komische
Oper), Oliver Brandt (Referent PR & Interkulturelle Kommunikation,
Komische Oper), Klaus Grünberg (Bühnenbildner „Moses und
Aron“), Ulrich Lenz (Dramaturg „Moses und Aron“)
Führung durch die Freie Szene Berlin (Theater Thikwa, English
Theatre, HAU)
9. – 11. Mai 2015:
Workshop Hamburg
Inszenierungsbesuch: Antje Pfundtner: „Nimmer & Nimmermehr“, Konzept /C: Antje Pfundtner, D: Anne Kersting, Kampnagel;
Mariola Brillowska: „Saloon Krawall“, Kampnagel; Beat Furrer:
„la bianca notte“, M: Beat Furrer, ML: Simone Young, R: Ramin
Gray, B: Jeremy Herbert, K: Janina Brinkmann, D: Francis Hüsers,
Hamburgische Staatsoper Gesprächspartner: Mélanie Zimmermann (Dramaturgin, Kampnagel), Francis Hüsers (Operndirektor
und Produktionsdramaturg „la bianca notte“, Hamburgische
Staatsoper), Beat Furrer (Komponist „la bianca notte“)
4. – 8. Juli 2015:
Sommerworkshop in Aix-en-Provence
Inszenierungsbesuch: Georg Friedrich Händel: „Alcina“, ML:
Andrea Marcon, R: Katie Mitchell, B: Chloe Lamford, K: Laura
Hopkins, L: James Farncombe, Grand Théâtre de Provence;
Pjotr Iljitsch Tschaikowski: „Iolanta“/ Igor Stravinski: „Perséphone“,
ML: Teodor Currentzis, R: Peter Sellars, B: George Tsypin, K:
Martin Pakledinaz / Helene Siebrits, L: James F. Ingalls, Grand
Théâtre de Provence; Wolfgang Amadeus Mozart: „Die Entführung
aus dem Serail“, ML: Jérémie Rhorer, R: Martin Kušej, B: Annette
Murschetz, K: Heide Kastler, L: Reinhard Traub, Théâtre de
l'Archevêché; „Be With Me Now“, R: Julien Fišera, Konzept / D:
Isabelle Kranabetter / Julien Fišera, ML: MaNOj Kamps, B / K:
Samal Blak, L: Kevin Briard, Auditorium, Conservatoire Darius
Milhaud; Benjamin Britten: „A Midsummer Night’s Dream“, ML:
Kazushi Ono, R: Robert Carsen, B / K: Michael Levine, L: Robert
Carsen, Peter van Praet, Théâtre de l'Archevêché
Gesprächspartner: Andrea Marcon (Dirigent „Alcina“), Johannes
Keller (Musikalischer Assistent „Alcina“, AMH 10 –12), Peter
Sellars (Regisseur „Iolanta / Perséphone“), Bernard Foccroulle
(Direktor Festival d’Aix-en-Provence), Vasco Mendonça (Komponist
„Be with me Now“), Julien Fišera (Regisseur „Be with me Now“)
Vorschau 2015 / 2016:
November 2015: Workshop Paris // Februar 2016: Workshop
Stuttgart // Februar 2016: Stipendiaten- und Alumnitreffen in
Hamburg, Uraufführung „Minibar“ // Mai / Juni 2016: Workshop
München // Juli 2016: Uraufführung „Tonguecat“, München //
August 2016: Sommerworkshop Helsinki // August/September
2016: Workshop Ruhrtriennale
A: Arrangements, B: Bühne, C: Choreografie, CL: Chorleitung,
D: Dramaturgie, K: Kostüme, KG: Klanggestaltung, KL: Künstlerische
Leitung, KM: Künstlerische Mitarbeit, L: Licht, M: Musik, ML:
Musikalische Leitung, PA: Produktionsassistenz, PM: Produktionsmanagement, Prog: Programmierung, R: Regie, S: Sound,
T: Technik, V: Video
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STOP
Wasting
YOUR TIME!
—
von Änne-Marthe Kühn,
AMH 2013–2015
—
Die Stipendiaten 2013 – 2015 und 2014 – 2016 der „Akademie
Musiktheater heute“ sind mittlerweile vollzählig beim renommierten internationalen Opernfestival d‘Aix-en-Provence angekommen
und genießen die Sommerhitze und diese wunderbare Gelegenheit, dem Treiben der ganz Großen auf der Bühne zuzusehen und
zuzuhören.
Ein Lauf durch die Jahrhunderte beginnt am Samstag und
endet am Mittwoch: Wir sehen alle dieselben großartigen Werke
der europäischen Musikgeschichte und sehen doch jeder etwas
anderes. Diskussionen in den Gruppen führen nicht daran vorbei,
dass schließlich jeder für sich seine Position zu der Frage finden
muss: Was macht das Stück mit mir, dem Zuschauer? Unsere
Diskussionen, Impulsbeiträge und nicht zuletzt die eingeladenen
Gäste bilden den großen Teil des AMH-Programms und stellen
das Gesehene und Gehörte auf künstlerischer und institutioneller
Ebene immer wieder auf den Prüfstein.
„Stop wasting your time!“ Mit diesem Aufruf beginnt Regisseur
Peter Sellars einen längeren Monolog als Antwort auf die Frage:
„How does synaesthesia play a role in Iolanta, are you yourself
synaesthetic?“ Welche Gedankensprünge dieser Mann machen
kann, zeigt sich in der nächsten Stunde, die er sich Zeit genommen hat, um mit der „Akademie Musiktheater heute“ über seine
Arbeit und sein Verhältnis zum zeitgenössischen Musiktheater
zu sprechen. Sellars, der Regisseur mit dem grauen Irokesenschnitt und den vielen buddhistischen Gebetsketten über dem
Leinenhemd, antwortet nie direkt, sondern nimmt Umwege und
Abzweigungen in seiner Argumentation. Und er findet große
Worte und noch größere Emotionen, wenn er über die Macht der
Oper spricht:
„Opera is about engaging with the unknown, and about visiting
heaven and hell which are much closer together than we imagine.
[...] Opera is a composite art form; as such it can embrace different
cultures, ideas, moments in history. This often goes wrong, there
are many productions that ignore all these possibilities, lazy works
that suffer from a lack of curiosity.“
Die Einschätzung der gesehenen Produktionen spaltet die Gruppe.
Dabei stellt sich nicht selten die Frage, was da geboten wird auf
der Bühne: Lazy? Lack of curiosity? Das sind harte Worte, doch
selbst Sellars’ eigene Arbeit, ein Doppelabend aus Tschaikowskys
Iolanta und Stravinskys Persephone, scheint eine Lücke aufzuweisen zwischen der neugierigen Konzeption und der nur für wenige
zufriedenstellenden Umsetzung.
Wir sehen Händels Alcina, inszeniert von der als Wunderkind
gefeierten Katie Mitchell: eine perfekt kontrollierte, zweistöckige,
etwas wuselige Bühnenapparatur; ein quasi feministischer Ansatz, der die sexuelle Kraft der Frau in den Mittelpunkt rückt und
die Idee, die Zauberinnen Alcina und Morgana in einer Dopplung
aus älterer Schauspielerin und junger Sängerin mit dem weiblichen
Alterungsprozess zu konfrontieren. Das ist weder faul noch desinteressiert – auf der Bühne halten diese Bilder jedoch nicht lange
die Spannung. Zu schnell ist klar, was Mitchell meint und so
kommt es weder zu viel Tiefgang noch zu neuen Überraschungen.
Brittens Sommernachtstraum, eine Inszenierung von Robert
Carsen aus dem Jahre 1991, wirkt erstaunlich frisch mit dem
frohen Spiel des hervorragenden Ensembles samt KinderchorKnaben. Sie befinden sich in einer Fantasiewelt, die einer streng
gehaltenen Farbtafel in Rot, Grün, Blau und Weiß folgt – ein Abend,
der die Welt da draußen vergessen lässt und den schieren Unterhaltungswert der Oper hervorhebt – ohne jedoch wirklich die
Möglichkeit zu nutzen, einem gutbürgerlichen Publikum Denkanstöße zu geben.
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„DAS IST
NICHT MEHR MEINE
PRODUKTION!“
Die Entführung aus dem Serail inszeniert Martin Kusej dagegen
betont aktuell und politisch. Er siedelt die Oper in einem Lager in
der Wüste an und spielt nur unwesentlich verfremdet mit der
Ästhetik des Islamischen Staats. Osmin wird hier als fanatischer
Anhänger dargestellt, der sich schließlich, offensichtlich unbelehrbar, der Begnadigung der Geiseln durch den westlich aufgeklärten Bassa Selim widersetzt und die Entführten einfach umbringt. Ein schlüssiger politischer Ansatz oder eine gefährliche
Reproduktion unreflektierter, eurozentristischer Islam-Hetze?
Festival-Intendant Bernard Foccroulle beschneidet die Drastik
der Bilder und distanziert sich öffentlich von der Aussage der
Inszenierung. Der beschnittene Regisseur hingegen distanziert
sich von der Beschneidung und sagt, dies sei nicht mehr
seine Produktion.
Die Produktion Be With Me Now, die aus der Akademie des
Festival d‘Aix-en-Provence heraus entstanden ist, überrascht mit
einer stimmigen Cross-genre-Eröffnung zwischen Konzert, Film,
Puppenspiel und dokumentarisch-performativem Ansatz. Es werden hier Arien und Lieder aus den letzten 350 Jahren in einem
durch den projizierten Film gestützten narrativen Ansatz gezeigt.
Leider entwickelt sich das junge, zunächst innovativ wirkende
Projekt hin zur Unentschiedenheit einer besseren Studentenproduktion und lässt Zweifel am künstlerischen Nachwuchs aufkommen – vielleicht weniger an deren Innovationsfreude und
Zeitgeist als an Durchhaltevermögen, Gründlichkeit und tatsächlicher bühnenreifer Aussagekraft.
Haben wir hier Himmel und Hölle besucht? Sellars meint in unserem Gespräch: „When people see a production, and it is a strong
experience for them – either positive or negative – the best thing
is when they tell people. Our task is to create the conditions for
a dialogue.“ Dialog über die Kulturen hinweg, Dialog über die
eigenen kulturellen und künstlerischen Grenzen hinweg. Dialog
können wir, auch wenn er nicht immer zu einer finalen Lösung
führt und Meinungen aufeinanderprallen.
Doch welche Institution entscheidet bei der Vielzahl an Meinungen, was richtig ist und was falsch, was gut und schlecht ist?
Man kann es mit Peter Sellars halten, der Dichotomien schlicht
umgeht, indem er sagt: „The definition of being human is to make
mistakes. Nothing is about its appearance. It is not interesting
what you like.“ Oder indem er das ständige Werden des Kunstwerks in den Vordergrund rückt. Ist das ein Weg, Verantwortung
für sein Schaffen von sich zu weisen oder sich seine Leichtigkeit
und Spielfreude zu bewahren? Bei diesem Festival, das es 1948
geschafft hat, den Glauben an die transformierende Kraft der
Kunst den Menschen zurückzugeben, die nach den Grauen des
Krieges vielleicht keinen Glauben mehr hatten, wird uns bewusst:
Wir haben noch einiges vor uns. Vielleicht Fehler machen,
Kind bleiben und erwachsen werden. Ach ja, und keine Zeit zu
verschwenden.
Bilder von links oben nach rechts unten:
Markttreiben in Aix-en-Provence; Unterwegs in Aix-enProvence; Die Stipendiaten beim Sommerworkshop 2015
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Bild: Szene aus
„Lady Macbeth von Mzensk“
von Dimitri Schostakowitsch,
The Royal Danish Opera,
Kopenhagen, 2015
(Anne Margrethe Dahl und
Aleksander Teliga)
WARUM
MUSIKTHEATERVERMITTLUNG
AN OPERNHÄUSERN?
—
von Anne-Kathrin Ostrop
—
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Diese einfache Frage wurde mir von den Herausgebern der „con moto“ gestellt.
Gehen wir die Fragestellung von den drei beteiligten Protagonisten an, die alle ernst zu
nehmen sich gebietet. Wer sie sind? Die Kunst – das Leben – und das Dazwischen.
Starten wir mit der Kunst, in unserem Falle
der Oper. Sie ist eine komplexe, ursprünglich abendländische Kunstform, in der verschiedene Ausdrucksmittel – unter anderem Musik und Szene – Geschichten
erzählen, in denen die Kernfragen des
Menschseins emotional wie intellektuell
kunstvoll verdichtet sowie symbolhaft verhandelt werden. Das Opernhaus als Institution hat die primäre Aufgabe, diese
Kunstform auf höchstmöglichem professionellem Niveau für das Publikum auf
der Bühne sichtbar und hörbar werden zu
lassen. Dabei greift sie im Inszenierungsprozess auf wissenschaftliche Erkenntnisse
aller Art zurück: Musik- wie Theaterwissenschaft, Kultur- und Religionsgeschichte,
Philosophie und Psychoanalyse etc. Soweit – so verkürzt – so simpel. (Selbstverständlich hat sich die Kunstform über
die Jahrhunderte gewandelt, sie wurde
performativer, das Material wird postmodern zunehmend wie ein Steinbruch
genutzt, es gibt Mischformen von Stilen,
Ausdrucksmitteln und Deutungen, es wird
gestrichen, fusioniert und komprimiert –
auf der Bühne wie auch in der Institution.)
Abgesehen von dieser Betrachtung hat
die Oper stets eine starke gesellschaftliche
Funktion. Die längste Zeit ihrer Existenz
war sie eine exklusive – und damit exkludierende – Veranstaltung, die dazu diente,
das exklusive Selbstverständnis einer
sozialen Schicht durch den Ausschluss
anderer, bildungsfernerer – und jüngerer –
Schichten zu manifestieren.
Schaut man sich nun aber das Leben der
Menschen – und damit den zweiten oben
erwähnten Protagonisten – in den Städten
und Gemeinden an (und nimmt dazu die
Erkenntnisse der Soziologen und Demographen zu Hilfe), dann zeichnen sich
in Deutschland starke gesellschaftliche Veränderungen ab. Deutschland wird bunter.
Immer mehr Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen leben und arbeiten in
Deutschland. Feststehende Gruppenzugehörigkeiten mit ihren tradierten Kenntnissen,
Haltungen und Lebensgestaltungen lösen
sich auf, der Gedanke von Transkulturalität
setzt sich durch. Nicht die Exklusion ist
gefragt, sondern die Inklusion und die Anerkennung von der Verschiedenheit der
Menschen und ihrer Lebensentwürfe. Der
Konstruktivismus als Erkenntnistheorie
besagt, dass jeder Mensch aufgrund seiner
Lebenserfahrung seine eigene Realität
kreiert.
Gleichzeitig wird die Vermittlung künstlerischer Fächer im schulischen Unterricht
immer geringer. Nur noch 20 % der Berliner
Grundschüler haben Musikunterricht bei
einem ausgebildeten Musiklehrer (und da
Oper wegen ihrer Komplexität nicht leicht
zu vermitteln ist, fällt diese meist als Erstes
aus dem Curriculum heraus). Die jüngsten
Mitglieder der Gesellschaft, die Kinder,
bekommen also nicht mehr flächendeckend
Kontakt mit dieser Kunstform. Die negativen Folgen für die Gesellschaft, in denen
die Kulturvermittlung aus dem Bildungskanon quasi gestrichen wurde, werden wir
alle in ca. 25 Jahren zu spüren bekommen.
(Dazu sollte jeder im Theater arbeitende
Mensch die Ausführungen von Heiner
Gembris und Hans Neuhoff zur Publikumsentwicklung nachlesen.)
Kommen wir zum dritten Protagonisten –
dem „Dazwischen“. Genau an dieser Stelle
betritt die Musiktheatervermittlung an
Opernhäusern die Bühne. Denn die Musiktheatervermittlung, wie ich sie verstehe
(nach dem Methodenkonzept der Szenischen Interpretation von Musik und Theater
ISIM), versucht in Workshops einen Erfahrungsraum für Menschen jeden Alters,
jeder Herkunft und jeden Geschlechts,
jeder Vorkenntnis und Erfahrung mit der
Kunstform Oper zu schaffen, in dem sie
auf der Basis ihrer eigenen Lebenserfahrung eine Oper, eine Musik, einen
Text, eine Szene interpretieren. Bei dieser
Methode geht es also NICHT um die Vermittlung einer Inszenierung oder gar um
die Vermittlung der Institution Opernhaus
und auch nicht darum, herauszufinden,
„was der Meister (also der Komponist,
Librettist oder Regisseur) uns sagen will“,
und erst recht nicht um die Schaffung
eines schnellen, coolen Erlebnisses.
„NUR NOCH 20%
DER BERLINER GRUNDSCHÜLER
HABEN MUSIKUNTERRICHT
BEI EINEM AUSGEBILDETEN
MUSIKLEHRER“
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und Gemeinsamkeiten ihrer Lebenserfahrung und der auf der Bühne beispielhaft
erzählten Geschichte. Dann bekommt die
zuvor oft unverstandene, flüchtige Musik
eine für sie wichtige Bedeutung. Die Musik,
die Szene – ja die Oper – wird durch die
Workshopteilnehmer mit Bedeutung gefüllt. Häufig entstehen in den Opernvorstellungen genau diese besonderen
auratischen Momente, die wir alle kennen,
wenn die Musiker, die Darsteller auf der
Bühne und das Publikum in engem emotionalem Kontakt stehen.
AnneKathrin
Ostrop
Anne-Kathrin Ostrop, geboren im
Münsterland, ist ausgebildete
Musik- und Theaterpädagogin und
hat – nach freiberuflichen Tätigkeiten u. a. an der Jungen Oper
der Staatsoper Stuttgart – die Abteilung Komische Oper Jung an
der Komischen Oper Berlin im
Jahr 2003 aufgebaut und leitet sie
seither. Gemeinsam mit Rainer
O. Brinkmann leitet sie den Universitätslehrgang Musiktheatervermittlung am Mozarteum in Salzburg
und hat einen Lehrauftrag an der
Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster inne. In diversen Veröffentlichungen (u. a. Methodenkatalog
zur Szenischen Interpretation von
Musik und Theater, erschienen im
Lugert-Verlag, und dem Buch „Selam
Opera! – Interkultur im Kulturbetrieb“, erschienen im HenschelVerlag) und regelmäßig von ihr
durchgeführten Symposien stellt
sie ihre Arbeit vor.
Sondern die Teilnehmer schlüpfen in
unterschiedliche Rollen und erleben aus
der Rolle heraus einzelne Szenen und
Musikausschnitte und werden durch die
Methoden dazu angeregt, diese mit ihrer
eigenen Lebenserfahrung anzureichern und
zu interpretieren, sodass plötzlich vieles
aus ihrem Leben in der Oper (während des
Workshops) verhandelt wird.
Ihr Leben und die Kunstform Oper kommen
miteinander in Berührung. Da unterhält
sich plötzlich die arabische Vätergruppe im
Workshop zur Insektenoper Mikropolis
über die unterschiedlichen Geräusche in
den Wüstenregionen ihrer Heimat und
die Kinder, die das Land ihrer Väter nie betreten haben, hören fasziniert zu. Da erzählen sich Kinder gegenseitig bei einem
Workshop zu Hänsel und Gretel, wie in
ihrer Patchwork-Familie Eltern und Kinder
miteinander umgehen. Da spielen Jugendliche im Workshop zu Don Giovanni ihre
Träume von Treue und singen wütende
Rezitative der Donna Elvira. Da gestaltet die
Angestellte mit ihrer Chefin gemeinsam
eine Szene aus Die Hochzeit des Figaro und
sie diskutieren danach über gesellschaftliche Abhängigkeiten und Hierarchien in
ihrem Unternehmen.
Besonders interessant ist es, wenn nun
die Teilnehmer nach dem Workshop eine
Opernvorstellung besuchen und ihre im
Workshop gespielte und durch ihr Leben
angereicherte Rolle auf der Bühne wiederfinden. Dann erkennen sie Unterschiede
An der Komischen Oper Berlin, an der mir
die Konzeptentwicklung, der Aufbau und
die Leitung der musiktheaterpädagogischen
Abteilung, zur Dramaturgie gehörend, vor
über zehn Jahren übertragen wurden, richtet sich die Musiktheatervermittlung längst
nicht mehr nur an Kinder, sondern an alle
Menschen in unterschiedlichsten Gruppierungen, seien es Studierende, Familien,
Firmenmitarbeiter, Schulklassen, Senioren,
Manager, Väter-, Frauen-, Migranten- oder
Touristengruppen etc. In weit mehr als
300 Workshops im Jahr beschäftigen sich
die Teilnehmer mit allen Opern des Spielplanes und besuchen anschließend eine
Opernvorstellung. Über 40.000 Kinder und
Jugendliche kommen so jährlich in die
Komische Oper Berlin und sorgen dafür,
dass das Opernhaus in der Behrenstraße
mit durchschnittlich weit unter 40 Jahren
das jüngste Opernpublikum überhaupt hat.
Da ich mich immer zur einen Hälfte als
Musiktheatervermittlerin nach außen für
das Publikum und zur anderen Hälfte
nach innen für das Opernhaus verstehe,
kommt es durch die intensive Arbeit mit
dem Publikum auch zu Rückübertragungen der Erkenntnisse aus den Workshops in die künstlerische Produktion
auf der Bühne. Denn im Workshop kann
man untrüglich feststellen, an welchen
Stellen eine Oper im Text oder in der
Musik stark oder schwach ist, wo sie trägt
oder wo sie nicht stringent ist, wo sie den
„Belastungen des Lebens“ standhält und
wo nicht. Bei der Beauftragung von Uraufführungen und auch im Inszenierungsprozess fließen diese Erkenntnisse nun
häufig mit ein.
Die Erfahrungen aus der musiktheaterpädagogischen Arbeit haben auch zu der
Entwicklung des interkulturellen Projektes
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Bild: Szene aus „Die
Prinzessin von Trapezunt“
von Jacques Offenbach,
Theater Baden-Baden, 2015
„UM DIESE MUSIKTHEATERVERMITTLUNG
LEISTEN ZU KÖNNEN, BEDARF ES
INTENSIV AUSGEBILDETER
MUSIKTHEATERVERMITTLER.“
„Selam Opera!“ an der Komischen Oper
Berlin geführt, denn in den Workshops
konnte ich feststellen, dass die Menschen
aus unterschiedlichen Ländern, mit anderem religiös-musikalisch-kulturellem Hintergrund, die Opernszenen anders interpretieren, was ja – wie oben erwähnt – durch
die Methode der Szenischen Interpretation
als gemäßigt konstruktivistisches Verfahren genauso gewollt ist. So verstanden
ist die Musikvermittlung am Opernhaus
ein Katalysator für die Entwicklung eines
(neuen) Publikums, aber auch für die
Entwicklung der Oper als Kunstform.
Um diese Musiktheatervermittlung leisten
zu können, bedarf es intensiv ausgebil-
deter Musiktheatervermittler. Die von uns
regelmäßig durchgeführten Symposien
reichen dazu nicht aus. Anders als für
Theater- und Konzertpädagogen gab es
bis vor einem Jahr weltweit keine Ausbildungsmöglichkeit für angehende Musiktheaterpädagogen. Mit dem Universitätslehrgang Musiktheatervermittlung, der in
Kooperation mit der Universität Mozarteum
in Salzburg, der Komischen Oper Berlin,
der Staatsoper Berlin und dem ISIM
nun seit einem Jahr stattfindet und von
Rainer O. Brinkmann, dem Leiter der
Jungen Staatsoper Berlin, und mir geleitet
wird, können sich Musiker, Lehrer, Sänger
zu Musiktheaterpädagogen umfassend
weiterbilden. An der Schaffung eines Wei-
terbildungs-Masterstudienganges arbeiten
wir derzeit. Die Professionalisierung in
diesem Bereich ist für die Opernhäuser
nicht nur aus dem Wunsch der Steigerung
der Auslastungszahlen heraus wichtig,
sondern auch, um die Kunstform Oper
und die Institution Opernhaus als Austragungsort menschlich-gesellschaftlicher
Auseinandersetzungsprozesse weiterhin
legitimieren zu können und ihn lebendig zu
erhalten. Nur so kann die politisch geforderte kulturelle Teilhabe aller Menschen
an der „Hochkultur“ geleistet werden –
denn letztlich möchten wir, die wir bereits
von der Faszination Oper erfasst sind, das
Feuer der Begeisterung für diese
Kunstform weitertragen.
Weitere Informationen zur Komischen Oper
Berlin unter www.komische-oper-berlin.de
und zur Methode der Szenischen Interpretation: www.isim-online.de
Der nächste Universitätslehrgang Musiktheatervermittlung startet zum Wintersemester 2016 /17.
Infos dazu unter www.mozarteum.ac.at
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STIPENDIATEN
2015 – 2017
Christoph Bader
Sparte: Kulturmanagement
Seit der Spielzeit 2012 /13 Leiter Kommunikation am Theater
Orchester Biel Solothurn. In
der Spielzeit 2011– 2012 Leiter
Marketing und Kommunikation
am Stadttheater Konstanz.
2009 – 2011 Masterstudium
Kulturmanagement an der
Hochschule Ludwigsburg und
der Humak Turku in Finnland.
2006 – 2009 Bachelorstudium
der Deutschen Literatur und
Wirtschaftswissenschaften
an der Universität Konstanz
und der Universität Wien.
Praktische Arbeitserfahrungen
während des Studiums in
den Marketingabteilungen des
Nationaltheaters Mannheim
und des Suhrkamp Verlags, am
Universitätstheater Konstanz
sowie als Assistent der Intendantin beim Festival junger
Künstler Bayreuth. Geboren
1985 in Giengen /Brenz.
und Regie in Paris und Prag.
Assistenzen unter Peter Sellars
und Sarah Méadel. Gemeinsam mit dem Dirigenten
Clément Mao-Takacs Gründer
der Musiktheater Compagnie
„La Chambre aux échos“. Realisierung verschiedener Projekte, die z. B. auf Werken von
Schumann, Milhaud, Mahler
(Kindertotenlieder), Cage und
Berio beruhen. Seine Inszenierungen von „La Voix humaine“
(Cocteau / Poulenc) und „La
Passion de Simone“ (Maalouf /
Saariaho) hat er jüngst an
verschiedenen Theatern und
Festspielen in Frankreich, Polen,
der Slowakei, Portugal und
Litauen präsentiert. 2015 Artistin-residence beim Festival für
Neue Musik Novalis (Kroatien),
für das er nach innovativen
Konzertformen suchte. Geboren
1989 in Paris.
Alexander
Chernyshkov
Sparte: Komposition
Aleksi Barrière
Sparte: Regie
Freischaffender Regisseur und
Autor. Studierte Philosophie
Komponist, Performer und Improvisationskünstler. Arbeitet
gerade mit Ernst Marianne
Binder an dem Projekt „Oper
der Zukunft“, das voraussichtlich 2018 am Grazer Opernhaus
aufgeführt wird. 2014 wurde
die Partitur seines Stückes
„Almatiki daechta“ als Kunstwerk auf den Ausstellungen
für Grafische Kunst „Graphic of
Sound“ (St. Petersburg) und
„Schrift“ (Tiflis, Georgia) ausgestellt. Preisträger mehrerer
Wettbewerbe. Gitarrist in Rockbands und Jazzformationen.
Studium am Staatlichen Kon-
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servatorium Verona: klassische
Gitarre, Komposition und
Harmonielehre. Ab 2007 Fortsetzung des Studiums an
der Universität für Musik und
darstellende Kunst in Wien
bei Chaya Czernowin und Karlheinz Essl und an der Kunstuniversität Graz bei Clemens
Gadenstätter. Geboren 1983
in Omsk/Russland.
Johann Michael Diel
Sparte: Regie
Seit 2013 Regieassistent und
Spielleiter für alle Sparten am
Theater Freiburg. Davor freier
Regieassistent an der Neuköllner Oper. Hier betreute er
Ur- und Erstaufführungen von
Opern, Musicals, Operetten,
Tanzstücken, Performances sowie von Spartengrenzgängern.
Während dieser Zeit lernte er
unter anderem Hendrik Müller
kennen, mit dem er für die
Young Opera Company Freiburg
und die Oper Frankfurt zusammenarbeitete. Nach der Schulzeit in Frankfurt Studium der
Theaterwissenschaft und der
Gräzistik in Berlin. Besonderes
Interesse an Barockopern,
Musicals und Uraufführungen.
Geboren 1988 in Kirchheimbolanden.
Andreas Eduardo
Frank
Sparte: Komposition
Ab September 2015 Masterstudium am elektronischen
Studio Basel. Von 2010 – 2015
Studium Komposition und
Gitarre an der Hochschule für
Musik Würzburg, u. a. bei Prof.
Heinz Winbeck, Marton Illés,
Prof. Erik Oña und Prof. Robert
HP Platz. Seine bisherigen
Werke umfassen Instrumentalund Vokalmusik für solistische
Besetzungen bis hin zum Orchester, Werke mit Video und
Elektronik, Musik für Film,
Installationen und Projekte mit
Bands. Performative, theatralische und multimediale Elemente rückten bei seinen jüngeren
Kompositionen in den Fokus.
Er arbeitet intensiv mit anderen
Künstlern zusammen, die sich
im Bereich der zeitgenössischen Musik spezialisieren. Geboren 1987 in Nürnberg.
Anna-Christina
Hanousek
Sparte: Kulturmanagement
Ab der Spielzeit 2015 /2016
Mitarbeit im Betriebsbüro
und Leitung der Statisterie am
Staatstheater Darmstadt. In
den Jahren 2014 und 2015 war
sie als Künstlerbetreuerin bei
den Wiener Symphonikern und
im Sommer im künstlerischen
Betriebsbüro der Bregenzer
Festspiele als Tagesdisponentin
tätig. Studium der angewandten Kulturwissenschaft, Schwerpunkt angewandte Betriebswirtschaft, an der Alpen-AdriaUniversität Klagenfurt sowie ein
Aufbaustudium Kulturmanagement an der Universität für
Musik und Darstellende Kunst
in Wien. Bereits während des
Studiums Tätigkeiten als Regieassistentin und Inspizientin
sowie diverse Hospitanzen u. a.
am Stadttheater Minden, Volksoper Wien, Toursky Theater in
Marseille, Wiener Festwochen,
Oper Kiel, Wiener Staatsoper
und Bayreuth. Geboren 1991
in Wien.
Mark Johnston
Sparte: Dirigieren
Violinist, Dirigent, Pianist, Bratschist und Komponist. 2014 –
2015 war er Korrepetitor an der
Jungen Oper Stuttgart und bei
den Osterfestspielen BadenBaden mit den Berliner Philharmonikern. Als Violinist spielte
er im Ensemble musikFabrik
und als Kammermusiker und
Solist in Deutschland und im
Ausland, u. a. in einer neuen Inszenierung von György Kurtágs
„Kafka-Fragmente“. An der
Musikhochschule Stuttgart
absolvierte er zwei MasterStudiengänge: 2012 Violine bei
Kolja Lessing und 2014 Dirigieren bei Per Borin. 2008
schloss er sein Studium an der
University of Toronto mit einen
Bachelor in Violine und Komposition ab. Geboren 1986 in
Ottawa /Kanada.
Anastasija Kadiša
Sparte: Komposition
Komponistin, Dirigentin, Performance-Künstlerin und Pianistin.
Seit 2014 Studium des experimentellen Musiktheaters bei
J. Fritsch und art-performance
bei M. Mathis an der Hochschule für Gestaltung und
Kunst Basel. Von 2010 –2014
Masterstudiengang Komposition / Musiktheorie an der Musikakademie der Stadt Basel bei
R. Dubra, J. Karlsons, K. Meyer,
B. Trümpy, G. F. Haas, E. Oña
und C. J. Walter. 2005 – 2009
Bachelorstudiengang Komposition an der Jāzeps Vītols
Musikakademie, Lettland. Aufführungen bei den SWR
Schwetzinger Festspielen,
Donaueschinger Musiktagen,
Usedomer Musikfestival,
Festival Brücken (Deutschland),
New Music Days (Italien),
d’Bâle, Performance-Festival
ACT’15 (Schweiz), bei Vilniaus
Veidai (Litauen) und Jaunās
Latviešu Mūzikas Dienas
(Lettland). Geboren 1985 in
Jurmala / Lettland.
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STIPENDIATEN
2015 – 2017
Isabelle Kranabetter
Sparte: Dramaturgie
Seit 2014 Autorin beim WDR.
2008 –2013 Dramaturgiestudium an der Bayerischen
Theaterakademie und Studium
Musicologie / Théâtre an der
Université Paris 8 Vincennes
Saint-Denis. Dramaturgin und
Autorin für Oper und experimentelle (Musik-)Theaterprojekte u. a. für das Festival d’Aixen-Provence/Dutch National
Opera, das Staatstheater Darmstadt, die Münchner Biennale,
die Kölner Philharmonie und
Bayer Kultur. Arbeit mit Regisseuren und Choreographen
wie B. Kovalik, R. Gilmore und
J. K. Díaz de Garaio Esnaola.
Praktika und Assistenzen an der
Semperoper und am Radialsystem, u. a. bei P. Konwitschny,
M. Tsangaris und J. Sandig /
Sasha Waltz and Guests. Stipendiatin der Studienstiftung
des deutschen Volkes, des
DAAD und Jungstudentin im
Fach Gesang. Geboren 1988
in Nürnberg.
Seit ihrem Studium an der
Berliner Hochschule für Musik
„Hanns Eisler“ tätig als freischaffende Regisseurin, Schauspielerin und Videokünstlerin.
Sie gründete das Lwowski
Kronfoth Musiktheaterkollektiv
als Labor für ein genreübergreifendes zeitgenössisches
Musiktheater. Wichtige Inszenierungen: „LULU/NANA“
(Berlin, München 2013 –15),
„Der gute Mensch von Sezuan“
(München 2014), Versionen
von „Siegfried“ (Akademie der
Künste, Berlin 2013), „Tristan
und Isolde“ (Volksbühne 2009),
„Eine Nacht in Venedig“
(Hebbel am Ufer / HAU1 2008),
„Giulio Cesare“ (Universität
der Künste Berlin 2007).
Performancereihe „Hauen und
Stechen“ seit 2012. Ausgezeichnet mit dem Elsa-Neumann-Stipendium des Landes
Berlin als Nachwuchskünstlerin des Jahres 2013. Geboren
1983 in Berlin.
Konstantin
Petrowsky
Sparte: Kulturmanagement
Franziska Kronfoth
Sparte: Regie
Seit der Spielzeit 2012 / 2013 in
der künstlerischen Produktion
am Madrider Opernhaus Teatro
Real tätig. Hier unter anderem
für Vertragsverhandlungen,
Tourneeorganisation sowie Produktionsbetreuungen zuständig. Zuvor Dramaturgieassistent
am Theater der Jugend in Wien,
im Verkauf bei der Bösendorfer
Klavierfabrik sowie Leiter von
Projekten am IMZ – Internationales Musik und Medien
Zentrum in Wien. 2008 Studien-
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abschluss der Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Musiktheater und Musikgeschichte
an der Universität Wien. 2005 –
2007 Mitarbeit beim Wiener
Mozartjahr, 2006 als Assistent
der Geschäftsleitung. Während des Studiums außerdem
dramaturgische Mitarbeit in
der Programmredaktion des
Konzertveranstalters Jeunesse –
Musikalische Jugend Österreichs. Geboren 1984 in Wien.
Julius Theodor
Semmelmann
Sparte: Bühnen- und
Kostümbild
Elise Schobeß
Sparte: Dramaturgie
Musiktheaterproduktion
Minotauros in der Spielzeit
2015 / 2016 in Hamburg.
2015 Preisträgerin der Hansen /
Meier-Siem Stiftung mit dem
Projekt Gesellschaft für Progressives Gedenken am Schauspielhaus Hamburg. 2012 – 2014
Dramaturgie u. a. bei der Produktion Somnio ergo sum
(Komposition: Sergio Vasquez)
des Spieltriebe-Festivals Osnabrück und im Projekt Blaubarts Burg (Regie: Vendula
Nováková) in Kooperation mit
dem Theater Bremen. Daneben
Projekte als Bühnenmusikerin
in Schauspiel und Musiktheater.
2011 Übersetzerin und Moderatorin bei den Theatertagen
des sächsischen Justizvollzugs
am Staatsschauspiel Dresden.
Studium Musikwissenschaft
in Dresden und Poznań sowie
Master Dramaturgie an der
HfMT Hamburg. Stipendiatin
der Studienstiftung des
deutschen Volkes. Geboren
1985 in Halle / Saale.
Seit 2011 Studium Bühnenund Kostümgestaltung in der
Klasse von Hans Schavernoch
und Hartmut Schörghofer
an der Universität für Musik
und darstellende Kunst Graz.
Eigene Arbeiten: 2015 Bühne,
Kostüm und Licht zu „King
Arthur“ (Dryden / Purcell), Theater im Palais Graz, 2013 Bühne
und Kostüm zu „Romeo und
Julia bewegt“ (Shakespeare),
Mumuth Graz, 2012 Bühne
und Kostüm zu „L’enfant et les
sortilèges“ und „L’heure
espagnole“ (Ravel), Mumuth
Graz. Parallel zum Studium
Assistenzen u. a. bei Heike
Scheele, Rebecca Ringst und
Frank Philipp Schlößmann an
der Oper Graz, der Semperoper
Dresden, an der Oper Frankfurt, der Bayerischen Staatsoper
München sowie bei den Salzburger und Bayreuther Festspielen. Julius Semmelmann
erhielt 2013 das Bayreuthstipendium des Internationalen
Wagnerverbandes Wien.
Geboren 1990 in Bayreuth.
als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung dort engagiert
und betreute als ausführender
Tonmeister die dortigen Aufnahmen. Er studierte an der
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am
Main bei Prof. Wojciech Rajski.
Weitere Engagements und
Dirigate führten ihn zur Polnischen Kammerphilharmonie,
der Philharmonie Südwestfalen,
dem Landestheater Marburg,
der Freilichtbühne Augsburg
sowie den Wetzlarer Festspielen, für die er auch inszenierte und deren MusicalUraufführung „Lotte“ er 2015
musikalisch leitete. Geboren
1989 in Gießen.
Eunsung Yang
Sparte: Bühnen- und
Kostümbild
Martin Niklas Spahr
Sparte: Dirigieren
Seit der Spielzeit 2015 /16
Kapellmeister und Musikalischer Leiter der Schauspielsparte am Stadttheater Gießen.
Davor debütierte er an eben
diesem Theater seiner Heimatstadt als Sänger (2009) und
Dirigent (2011), war ab 2012
Seit 2009 Studentin an der
Kunstakademie Düsseldorf.
Meisterschülerin von Prof.
Johannes Schütz. 2015 Gruppenausstellung im KIT
Düsseldorf. 2014 Bühnenbildassistentin bei Johannes
Schütz für „La Bohème“ an
De Nationale Opera & Ballet
Amsterdam, „Onkel Wanja“
am Schauspielhaus Hamburg
und „Die Frau von früher“
am Schauspiel Kassel. 2014
Bühnenbild für „Gertrud goes
Korea“ von Ekat Cordes und
2013 „Am Leben werden wir
nicht scheitern“ von Mario
Salazar im Rahmen der Autorentage „Stück Auf!“ in der
Casa Essen. 2002 – 2007 B. F. A.
Druckgrafik an der Hong-ik
Universität in Seoul. Geboren
1983 in Chon-ju / Südkorea.
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STIPENDIATEN
2014 – 2016
Jana Beckmann
Sparte: Dramaturgie
Dramaturgin und Regisseurin
in Projekten u. a. am Goethe
Institut Buenos Aires, auf
Kampnagel und am Tanzhaus
Zürich. 2015/2016 Musiktheater-Projekt „Las calles del
Guasmo“ für Musiker ohne
Grenzen e.V. in Ecuador sowie
„Eunus“ (UA), resonanzraum
im Bunker. Dramaturgische
Mitarbeit bei „Rein Gold“(UA),
Staatsoper Berlin (Regie:
Nicolas Stemann), „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, Oper Frankfurt u. a.
(Regie: Benedikt von Peter).
2013/2014 Dramaturgieassistenzen am Theater Bremen.
Übersetzungen für das GoetheInstitut Bs. As. Masterstudium
Musik und Philosophie in
Oldenburg, Angewandte Theaterwissenschaft /Choreographische Komposition in Buenos
Aires sowie Dramaturgie an
der HfMT Hamburg. Geboren
1984 in Bremen.
Isabelle Bischof
Sparte: Dramaturgie
Freischaffende Dramaturgin
und Musikjournalistin. 2013 –
2015 Dramaturgin am Theater
Pforzheim für Musiktheater,
Ballett und Konzert. Masterstudium in Musikwissenschaft
mit Schwerpunkt Musiktheater
und World Arts an der Universität Bern. Am Institut für
Musikwissenschaft der Universität Bern Hilfsassistentin
sowie Mitarbeiterin der
Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft.
Praktika im Bereich Dramaturgie am Opernhaus Zürich und
am Theater Biel Solothurn;
dort 2011– 2013 Dramaturgieassistentin für Musiktheater.
2011– 2013 Assistentin
Künstlerisches Betriebsbüro /
Werbung & Kommunikation
für die Bachwochen Thun.
Geboren 1989 in Bern.
Jesse Broekman
Sparte: Komposition
Freischaffender Komponist.
Von 2005 – 2013 studierte er
Philosophie an der Universität
Amsterdam, Komposition
und Musiktechnologie an der
Hogeschool voor Kunsten
Utrecht bei Barbara Woof und
Jorrit Tamminga. An der Musikhochschule Stuttgart studierte
er Komposition bei Marco
Stroppa. Seit mehreren Jahren
arbeitet er als Komponist mit
dem Asasello Streichquartett,
dem Ensemble Proton,
Blindman Ensemble, dem
Gamelan Ensemble Gending,
dem Insomnio Ensemble, dem
Ensemble Garage sowie dem
IEM in Graz zusammen. Seine
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Musik wird als akustische
Geofiktion umschrieben, bei
der sowohl instrumentale als
auch elektronische Mittel
eingesetzt werden, um neue
Klangwelten zu entdecken.
Geboren 1985 in Zaandijk. Benjamin David
Sparte: Regie
Seit August 2014 freischaffender Regisseur und Gründer
einer Opern Compagnie in
Lausanne. Regisseur, u. a.:
2013 George Gershwins „Blue
Monday“ an der Bayerischen
Staatsoper und 2012 Ralph
Vaughan Williams’ „Songs of
Travel“ am Theater Basel.
2011– 2014 Regieassistent und
Spielleiter an der Bayerischen
Staatsoper. Assistent u. a. von
C. Bieito, O. Py und A.
Kriegenburg sowie Leitung
von mehreren Wiederaufnahmen. 2004 – 2010 Studium der
„Biotechnology and Bioengineering“ an der Eidgenössischen Technischen Hochschule
Lausanne und ein Jahr Forschung an der Berliner Charité;
währenddessen Hospitanz
am Théâtre du Châtelet in Paris.
Geboren 1985 in Lausanne.
Irene Galindo Quero
Sparte: Komposition
2014 – 2015 Stipendiatin an
der historischen Residencia de
Estudiantes, Madrid. Studium
bei Johannes Schöllhorn (HfMT
Köln), Cornelius Schwehr
und Mathias Spahlinger (MHS
Freiburg). Zusammenarbeit
mit hand werk ensemble,
Ensemble Surplus, Ensemble
Modern, Aleph Gitarrenquartett,
ensemble aisthesis, Ensemble
Reconsil. Aufführungen bei
Klangspuren Schwaz, Akademie
der Künste Berlin, Wittener
Tagen für Neue Kammermusik,
new talents biennale Köln,
e-Werk Freiburg, Concertgebouw Brugge, Acht Brücken
Festival Köln. Mehrfach-Stipendiatin, u. a. der Alexander von
Humboldt-Stiftung (Wardwell
Stipendium 2007– 2008),
La Caixa-DAAD (2008 – 2011),
NRW Kunststiftung (Mumbai
2012), Künstlerdorf Schöppinge
(2014). Geboren 1985 in
Granada, Spanien.
George Jackson
Sparte: Dirigieren
Im letzten Jahr gab er sein
Debüt beim Orchestra Haydn
di Bolzano e Trento, dem RTÉ
Concert Orchestra und der
Nordwestdeutschen Philharmonie. 2014 war er Stipendiat
des renommierten Aspen Music
Festival, wo er den „Robert J.
Harth Dirigierpreis“ erhielt.
Internationale Aufmerksamkeit
erregte er, als er mit dem ORF
Radio Sinfonieorchester sein
Debüt am Wiener Musikverein
gab. Er dirigierte das London
Symphony Orchestra, das BBC
Scottish Symphony Orchestra
und die „George Enescu“
Philharmonic. Arbeit mit
Bernard Haitink, Kurt Masur
und David Robertson. Studium
an den Hochschulen Wien,
Weimar und am Trinity College
Dublin. Preisträger des internationalen „Jeunesses Musicales“-Dirigierwettbewerbs.
Geboren 1987 in London.
Hannah König
Sparte: Bühnenbild
Freischaffende Bühnenbildnerin und Lehrende für Design
und Ledergalanterie an der
Modeschule Hetzendorf in
Wien. 2014 Semifinalistin beim
Ring Award für eine Konzeption
von „Der Freischütz“, Regie:
Daniela Kerck. 2012 Bühnenbild für „Die Ballade von
El Muerto, eine Drogenoper“
bei den Wiener Festwochen,
Regie: Hannan Ishay. 2012
Würdigungspreis der Akademie der Bildenden Künste
Wien für ihre Diplomarbeit,
eine Raum-Modellinstallation
mit dem Titel „Die Unsichtbaren Städte“. 2011 Cobühnenbild für „Der Verschwender“
am Stadttheater in Baden,
Regie: Jérôme Savary. 2007–
2012 Studium der Szenografie
an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Prof. Erich
Wonder. 2002 – 2007 Ausbildung an der Modeschule Wien
Hetzendorf zur Ledergalanteristin. Geboren 1988 in Wien.
Wolfgang Nägele
Sparte: Regie
Freischaffender Regisseur.
Projekte u. a. 2014 „nimmersatt. eine dialyse“ in halle6,
München. 2013 „Unsre
Jungs“, Pathos Theater
München. 2012 „Komm, wir
machen eine Revolution!“,
Auftragswerk Stadt Landsberg
am Lech. 2009 Produktionsdramaturg Musiktheaterstück
„Autland“ Ruhrtriennale.
Seit 2007 Mitarbeiter des
Regisseurs Hans Neuenfels,
u. a. Aalto-Theater Essen
„Tannhäuser“, Schwetzinger
Festspiele „Proserpina“,
Bayerische Staatsoper „Medea
in Corinto“, Bayreuther Festspiele „Lohengrin“, Staatsoper
Berlin „La finta Giardiniera“,
Oper Frankfurt „Oedipe“,
Opernhaus Zürich. Assistenzen am Bayerischen Staatsschauspiel und Theater
Stuttgart. Studium der
Literaturwissenschaften und
Philosophie in München.
Stipendiat Studienstiftung
des deutschen Volkes.
Geboren 1983 in Landsberg.
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STIPENDIATEN
2014 – 2016
Lukas Onken
Sparte: Kulturmanagement
Kulturvermittler und -manager.
Seit 2011 Organisatorischer
Leiter des Bundesjugendballetts von John Neumeier:
Aufbau und Entwicklung der
Compagnie, Planung und
Durchführung von internationalen Tourneen, OutreachProjekten (z. B. „Rap auf Ballett“
in der JVA Rottenburg) und
diversen Koproduktionen.
Zuvor Junior Projektmanager
bei der Konzertdirektion Schmid
in Hannover, Mitarbeit im
Bundesjugendorchester,
im südafrikanischen MIAGIJugendorchester und bei
Jeunesses Musicales International. 2010 Bachelor of Arts in
Communication and Cultural
Management an der Zeppelin
Universität. Jungstudent im
Fach Kontrabass an der RobertSchumann-Musikhochschule
Düsseldorf und bis heute als
Musiker tätig. Geboren 1985
in Wuppertal.
Clara Pons
Sparte: Regie
2014 /2015: „Wunderhorn“,
Film zu Musik von Gustav
Mahler (Bruxelles, London,
Genf, Stavanger); „Oresteia“,
Oper von Iannis Xenakis,
Video zur Produktion an der
Deutschen Oper. 2013 /2014:
„IRRSAL – Triptychon einer
verbotenen Liebe“, Film zu
Musik von Hugo Wolf (Düsseldorf, Rotterdam, Chemnitz).
2010 / 2011 „Schwanengesang“, Theaterstück mit
Videoinstallation zu Musik von
Franz Schubert (Théâtre de
La Monnaie, Bruxelles; Komische Oper, Berlin, Theater an
der Wien, Norske Opera, Oslo).
Freiberufliche Regieassistenzen
u. a. bei der Ruhrtriennale, der
Oper Frankfurt, dem Theater
Basel. 2001– 2008 Studium
Philosophie (Université libre
de Bruxelles) und Klavier
(Koninklijk Conservatorium van
Brussel). Geboren 1983 in
Namur, Belgien.
Helena Schindler
Sparte: Kulturmanagement
2014 International Summer
Program in Robert Wilsons
Watermill Center sowie Diplom
im Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische
Praxis an der Universität Hildesheim, Schwerpunkt Theaterwissenschaft, Popkultur und
Kulturmanagement. Abschlussarbeit über Social Media an
Opernhäusern im internationalen Vergleich. Während des
Studiums Produktionsleitungen
bei Dorotty Szalmas „Die
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Entführung aus dem Serail“
(Oper Schloss Laubach) bzw.
„BAJAZZO 2.0“ (Camerata
Nuova e.V.). Seit 2008 mehrfach Inszenierungsdouble für
Robert Wilson, z. B. „Monsters
of Grace II“ (2013), Agathe
in „Der Freischütz“ (2008).
Praktikum in der Abteilung
Kulturelle Angelegenheiten,
Senatskanzlei Berlin. Vor
Studienbeginn Regieassistenzen am Jungen Schauspielhaus Hamburg. Geboren 1987
in Freiburg.
Regina Stöberl
Sparte: Kulturmanagement
Seit 2013 /2014 Leitung des
Chorbüros der Bayerischen
Staatsoper. Zuvor Mitarbeit im
Chorbüro sowie Vertretung
der Administration des Bayerischen Staatsballetts. 2010 –
2012 Masterstudium Kulturund Musikmanagement an
der Hochschule für Musik
und Theater München. 2010
Mitarbeit in der Administration
der LUCERNE FESTIVAL
Academy. 2006 – 2010 Regieassistenz /Spielleitung, Soufflage, Inspizienz an den Theatern
Augsburg und Regensburg.
2003 – 2006 diverse Praktika
(in den Bereichen Musiktheater / Schauspiel administrativ
und künstlerisch, in Kommunen, im universitären Rahmen).
2001– 2006 Magister-Studium
der Musikwissenschaften,
Soziologie und Europäischen
Ethnologie an der Universität
Augsburg. Geboren 1982 in
Eggenfelden.
Annika Juliane
Tritschler
Sparte: Bühnenbild
Freischaffende Szenografin mit
Liebe zum Musiktheater. 2014
Lehrende an der HfK Bremen.
Davor „Internship Programme“
bei Hotel Pro Forma in Kopenhagen, Mitarbeit an „Rachmaninov Troika“ für das Opernhaus
La Monnaie in Brüssel. 2013
Diplom „Herr Schwarz – Ordne
und Finde“ Entwicklung eines
eigenen Musiktheaterstücks in
Kooperation mit den Komponisten Alexander F. Müller und
Sebastian Peter (1. Platz Hochschulpreis). 2012 Praktikum
an der Opéra National de Paris.
Ab 2007 Studium des Integrierten Designs an der Hfk Bremen.
Währenddessen vierfache Teilnahme am dortigen interdisziplinären Opernprojekt, zuletzt
bei „L’Orfeo“ von Monteverdi
2011 unter der Regie von Gregor
Horres. Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Geboren 1987 in Waldshut.
Seit der Spielzeit 2014 /2015
Solorepetitorin mit Dirigierverpflichtung am Theater Hagen.
Im Juli 2015 dirigierte sie das
Eröffnungskonzert der Tiroler
Festspiele in Erl. Davor Repetitorin der Siegfried-Partie aus
Richard Wagners „Götterdämmerung“ bei den Tiroler
Festspielen. Als Dirigentin leitete sie mit der „Internationale
Paul Hofhaymer Gesellschaft“
mehrere Uraufführungen. Sie
studierte Klavier, Orchesterdirigieren und Komposition am
Konservatorium in Palermo
und am Mozarteum in Salzburg.
Ihre Lehrer waren u. a.: Prof.
J. Rotter, Prof. H. Drewanz,
Prof. H. Graf, Prof. J. Faber und
Prof. R. Davies. Teilnahme an
Meisterkursen im Fach Dirigieren und Klavier bei B. Haitink,
P. Bellugi, V. Balzani und
S. Perticaroli. U. a. Leitung der
Bad Reichenhaller Philharmonie, der Bläserphilharmonie
„Mozarteum“ Salzburg und der
Budweis Kammerphilharmonie.
Geboren 1990 in Palermo.
Janina Zell
Sparte: Dramaturgie
Silvia Vassallo
Paleologo
Sparte: Dirigieren
Ab der Spielzeit 2015 /2016
Dramaturgin an der Hamburgischen Staatsoper. Von
2013 – 2015 am Aalto-Theater
Essen tätig. 2007– 2013 Studium der Musikwissenschaften,
Schwerpunkt Konzert- und
Musiktheaterdramaturgie,
sowie Gesangsausbildung an
der Folkwang Universität der
Künste Essen. Masterarbeit
über die Inszenierung von
Richard Wagners „Der Ring
des Nibelungen“ am AaltoTheater Essen 2008 – 2010, ausgezeichnet mit dem FolkwangPreis 2014. Studienbegleitende
Dramaturgiehospitanz bei
Prof. Dr. Norbert Abels an der
Oper Frankfurt, Regiehospitanz
bei David Freeman an der
Folkwang Universität sowie
Praktika in der Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit des
Konzerthauses Dortmund und
in der Education-Abteilung
des Klavier-Festivals Ruhr. Geboren 1988 in Ehringshausen. 150914_Con Moto_2015_16_130829_Layout Con Moto 13_14 14.09.15 13:24 Seite 20
VON HANDTASCHEN
UND
OPERNFÜHRERN
MUSIKTHEATERPÄDAGOGIK AM THEATER BONN
—
„Ich will nicht in die Oper!“ stand auf dem
Schild, das einem Mädchen inmitten von
Demonstranten um den Hals baumelte.
Der Bonner Sportbund hatte 2012 zu einer
Demonstration aufgerufen, um dafür zu
kämpfen, die freien Mittel der Stadt Bonn
dem Sport und nicht der Oper zukommen
zu lassen. Auch in diesem Frühjahr gab es
wieder einmal ein Bürgerbegehren gegen
die Oper. Dieses Mal wurde gleich deren
Schließung gefordert. Was man mit dem
Geld alles anfangen könne: Sportplätze
reparieren, Kindergärtner bezahlen, alle
Schwimmbäder geöffnet lassen! In den
Augen vieler Bonner ist ihr Opernhaus –
sicherlich auch bedingt durch die enorme
finanzielle Förderung während der Hauptstadtzeiten – die Luxushandtasche, die
die Stadt und die Menschen in ihr nicht
brauchen. Aber sind wir das wirklich?
Sind wir elitär? Und noch schlimmer: Sind
wir überflüssig?
Letztes Jahr haben wir die Probe aufs
Exempel gemacht und die Oper baden gehen lassen: Schauspieler, Sänger und
Musiker des Beethoven Orchesters Bonn
sind in vollen Kostümen in die Becken des
Frankenbades gesprungen. Tosca tum-
von Rose Bartmer
AMH 2005–2007
—
melte sich neben Tristan, Hamlet machte
Hebefiguren mit Gretchen und alle wurden
von einem tropfenden Orchester begleitet.
Zu Karneval haben wir das Spektakel an die
großen Fensterscheiben der Oper projiziert
und unter dem Motto: „Das Theater Bonn
geht baden“ das Opernhaus als Schwimmbad verkleidet. Das stand dem Nachkriegsbau ganz gut.
Dieses Jahr im Mai hat das Opernhaus
seinen 50sten Geburtstag gefeiert. Noch
bis in die frühen 60er-Jahre hinein galt
die Devise „Jede Mark für Bonn ist ein
Verrat an Berlin“. Das Opernhaus ist eines
der ersten Gebäude, in die der Bund in
Bonn investiert hat. Heute sind wir ein
Mehrspartenhaus mit eigenem Schauspielund Opernensemble und mehreren über
Bonn verteilten Spielstätten. Zu Beginn
der Spielzeit 2013 / 2014 gab es zudem den
Anpfiff für die Sparte 4, die sich Kunst
für ein junges Publikum auf die Fahnen
schreibt. Auch die Theater- und die Musiktheaterpädagogik sind dort beheimatet.
Die Investition in das Opernhaus war vor
50 Jahren ebenso ein Zeichen dafür, dass
Bonn wohl noch eine ganze Weile Hauptstadt bleiben würde. Aber ganz so hauptstädtisch ging es scheinbar trotzdem
nicht zu. Der Spiegel schrieb anlässlich der
Eröffnung, dass sich das kleine Bonn,
das nicht mehr zu bieten habe als ein paar
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20 // 21
Rose
Bartmer
(AMH 2005–2007)
Gebeine eines Neandertalers, ein zu großes Theater gebaut habe. Der Bund, der
nicht nur den Bau mitfinanzierte, hat
während der Regierungszeiten auch sehr
großzügig den Betrieb alimentiert. Lange
galt das Opernhaus als Met am Rhein
und von überallher reiste man an, um die
großen Stimmen zu hören. In dieser Zeit
gab es viele schicke Handtaschen zu sehen.
Inzwischen ist in ganz Bonn spürbar,
dass keine Gelder mehr aus Berlin zur Verfügung stehen und die Verteilungskämpfe
voll entbrannt sind. Jetzt gilt es, das Schiff,
das einige Bonner gerne im Rhein versenkten, endlich in der Stadt zu verankern.
Wie im Sport zählt auch hier Fair Play:
Sein Gegenüber muss geachtet werden
und alle müssen unter den gleichen
Bedingungen antreten können. Während
Ersteres an der eigenen Haltung liegt, sind
die gleichen Bedingungen nicht so leicht
herzustellen. Denn die Begeisterung für die
Kultur kann im Elternhaus beginnen,
muss aber nicht. In diese Lücke müssen
wir Theater- und Musiktheaterpädagogen
springen. Da wir diese Aufgabe aber nicht
allein bewältigen können, überzeugen
wir die Lehrer, mit von der Partie zu sein.
Noch unter der Intendanz von Klaus Weise
wurde das Schülerabonnement eingeführt:
Jeder Schüler zahlt 15 Euro und kann in
einer Spielzeit im Klassenverband in drei
Aufführungen gehen – egal ob Oper oder
Schauspiel. Hier wird Kultur für die Schüler
nicht einmal in ihrem Leben geboten,
sondern mindestens dreimal, und das auch
auf den guten Plätzen.
Seit der letzten Spielzeit gibt es neben
anderen Angeboten für Schüler das Format Eine Klasse, ein Künstler. Das ist
unsere Art des Fanclubs. Schulklassen sind
eingeladen, Proben hautnah, also aus
dem Blickwinkel eines Sängers, mitzuerleben. Nach einem szenischen Workshop
zum Werk hören sie als Erstes „ihren“
Sänger bei einer Soloprobe. Sie werden
von ihm durch die Oper geführt und bevor
sie in die Premiere gehen, dürfen sie noch
eine Bühnenorchesterprobe besuchen.
So lernen sie nicht nur viel über die Ausdauer und den sportlichen Ehrgeiz der
Sänger, sondern sie erleben auch, wie
aus der privaten Person die Figur auf der
Bühne wird.
In einer Stadt, in der auf sich bekennende
Opernsänger mit dem Finger gezeigt und
dazu gerufen wird „Sie sind mein Feindbild!“, reicht es aber nicht aus, wenn wir
uns um Kinder und Jugendliche bemühen.
Es gibt so viele Erwachsene, die keine
Vorstellung davon haben können, was bei
uns jeden Abend über die Bühne geht.
Neben der Gruppenreise, bei der wir zum
Beispiel Sport- oder Stadtteilvereine zu
Führungen und Probenbesuchen einladen,
versuchen wir vor allem mit dem Projekt
der Opernführer falsche Barrieren abzubauen.
Die Opernführer sind eine bunt zusammengewürfelte, inzwischen mehr als 30köpfige Mannschaft. Bonner aller Altersund Berufsgruppen sind dort vertreten.
Seit der letzten Spielzeit übernehmen sie
ehrenamtlich die Werkeinführungen für
das Publikum. Auf ihre Aufgabe werden sie
in einem fünfwöchigen Coaching vorbereitet. In Gesprächen mit dem Regieteam,
aber auch mit ausgewählten Mitarbeitern
des Hauses erhalten sie ein fundiertes
Wissen über das Werk und die Inszenierung. Mit diesem Wissen und viel Offenheit
gerüstet, stehen sie schließlich ab der
Premiere bei jeder Aufführung eine Stunde
vor Beginn im Foyer und warten auf die
Fragen der einzelnen Besucher. Die reichen
von: „Meine Frau hat mich hergeschleppt
und ich weiß gar nichts“ bis hin zu „Ich
weiß alles übers Werk und habe nur Fragen
zur Inszenierung“. Einige Zuschauer sind
am Anfang etwas erstaunt, wenn die
Werkeinführung so fußläufig daherkommt.
Aber selbst die sind dann irgendwann in
Rose Bartmer ist Musiktheaterpädagogin und Dramaturgin für die
Sparte 4 am Theater Bonn. Vorher
arbeitete sie als freie Musiktheaterdramaturgin u. a. für die Staatsoper
Berlin und das Theater Bremen.
Außerdem war sie als Produktionsleiterin tätig. 2007 initiierte und
organisierte sie das Großprojekt
„Eine Stadt macht eine Oper: Detlev
Glanerts Die drei Rätsel in Buxtehude“. Für dieses Projekt wurde
eine Tennishalle in ein Opernhaus
mit 500 Plätzen verwandelt. Von
der „Akademie Musiktheater heute“
erhielt sie hierfür den Förderpreis.
ein Gespräch verwickelt. Manchmal ist es
nur ein Besucher, der sich mit dem Opernführer unterhält, und manchmal sind es
ganze Gruppen, die gegenseitig ihr Wissen
und ihre Erfahrungen austauschen.
Das Opernhaus hat eine architektonische
Besonderheit: Zwischen dem Parkett und
dem ersten Rang gibt es im Zuschauerraum eine Treppe. Diese Treppe verband
das Volk im Parkett und die Politiker im
ersten Rang und symbolisierte die Durchlässigkeit des Systems. Die Hauptstadt
ist gegangen und mit ihr die Politiker. Aber
wir sind geblieben und es ist an der Zeit,
dass die Bonner aus dem Hauptstadttheater ihr Stadttheater machen. Ein Ort,
den sie bevölkern und an dem sie miteinander ins Gespräch kommen – egal ob
sie eine Hand- oder eine Sporttasche dabei haben.
Bild links: Szene aus „Lulu“
von Alban Berg, The Royal
Danish Opera, Kopenhagen, 2015
(Gisela Stille, Randi Stene und
Rikke Yde)
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VON KOPENHAGEN
NACH
AIX-EN-PROVENCE
DAS AKADEMIEJAHR IM
RÜCKBLICK
—
von Hannah König
AMH 2014–2016
—
Beim Revue-passieren-Lassen von einem
Jahr „Akademie Musiktheater heute“ fliegen viele Bilder, Eindrücke und Geschichten durch den Kopf und Musik durch die
Ohren. So manch Aufregendes, Schönes,
und Neues haben wir erlebt.
Begonnen hat alles vor dem Bühneneingang der Oper Frankfurt. Dort traf man
sich unbekannterweise in großer Spannung
und Erwartung – was denn da wohl alles
auf einen zukommen würde? Nach dem
sehr herzlichen Empfang der sich verabschiedenden Stipendiaten waren diese
ersten Unsicherheiten allerdings schnell
beseitigt, man fühlte sich in der Runde der
Akademie aufgenommen.
Interim-Opernhaus – dem Kölner Musical
Dome. Das eigentliche Opernhaus war aufgrund seiner Generalsanierung seit 2012
nicht bespielbar.
Der Science-Fiction-Stoff war optisch
umgesetzt in Form einer die Bühne einnehmenden gestrandeten Raumstation –
gleich einem großen Insekt, umgeben
von knöcheltiefem Plasmameer. Leider
stellte sich die kosmische Rätselhaftigkeit
der Musik in der Inszenierung nicht gleich
ein. Und doch bleiben die Momente, in
denen der Chor als personifizierter Ozean
das Meer in Bewegung setzt, als eindrückliche Erinnerung zurück.
auf Naxos“. Dem Thema „die Bühne auf
der Bühne“ und „das Spiel im Spiel“
wurden Regisseur und Bühnenbildner gerecht, indem sie das Orchester auf der
Bühne platzierten und mitinszenierten. Der
Zuschauerraum wurde eins mit der Bühne
und der Zuschauer fand sich in einer Art
Musiksalon wieder. Diese inszenatorische
Entscheidung ließ uns nun zum ersten Mal
heftig diskutieren. Zwar schaffte der Raum
es gut, den Zuschauer in das Geschehen
einzubeziehen, andererseits aber veränderte die neue Positionierung des Orchesters
auch den Charakter der Musik. Wer auf
den typischen Strauss’schen Klang wartete,
der wartete vergeblich. Das abschließende Kölsch ließ die erhitzten Gemüter dann
aber schnell wieder abkühlen.
RUNDHERUM WASSER
Viel Wind, Sonne, und Meer erwarteten
uns dann im winterlichen Kopenhagen.
So führte uns der erste Workshop nach
Köln, wo Detlev Glanerts „Solaris“ auf dem
Programm stand. Ein Werk, das sich gut
eignete, um in die Welt des neuen Musiktheaters einzusteigen. Gespielt wurde im
Bilder im Text von links oben nach rechts
unten, linke Seite: Szene aus „Solaris“ von
Detlev Glanert, Oper Köln, 2014 Gibarian
(Peter Bermes) und Chor der Oper Köln //
Bühnenbild Modell // Rundgang über
die Baustelle der Oper Köln, rechte Seite:
Szene aus „Lulu“ von Alban Berg, The
Royal Danish Opera, Kopenhagen, 2015
(Gisela Stille, Gert Henning-Jensen) //
Bühnenbild Modelle von Annika Juliane
Tritschler (AMH 14 –16) // Führung auf
dem Gelände von Kampnagel, Hamburg
Die Baustelle der Oper besichtigten wir
als Bauarbeiter getarnt. Ausgestattet mit
Helm und festem Schuhwerk wurden
wir sicher durch das teilweise skelettartig
freigelegte Opernhaus geführt und über
akustische Gegebenheiten, bühnentechnische Verbesserungen und die Geschichte
des Hauses informiert.
Nach einer kurzen Zugfahrt in die Nachbarstadt Düsseldorf und einer gemeinschaftlich verzehrten Pasta Bolognese waren wir
bereit für das nächste Erlebnis. „Ariadne
Nach einem reichlich interessanten Besuch
der Theatergruppe Hotel Proforma in ihrem
ein klein wenig neidisch machenden lichtdurchfluteten Loftatelier im Dachgeschoss
eines ehemaligen Fabrikgebäudes traten
wir die Reise mit dem Wassertaxi in Richtung Kongeliges Theater an. Das direkt
am Wasser liegende und in seiner Form
einem großen Schiff nachempfundene
Operngebäude steht mittlerweile seit etwa
10 Jahren in der Bucht schräg gegenüber
von Kopenhagens „Kleiner Meerjungfrau“.
Nach einem obligatorischen „Smørrebrød“
standen mit Alban Bergs „Lulu“ und
Schostakowitschs „Lady Macbeth von
Mzensk“ zwei Frauenfiguren der 1930erJahre im Vordergrund. Während uns
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22 // 23 Bilder oben links und rechts: Szene aus
„Lulu“ von Alban Berg, The Royal Danish
Opera, Kopenhagen, 2015 (Jens Christian
Tvilum, Anders Jakobsson, Rikke Yde,
Randi Stene, Johannes Held, Felicia
Gyllenstig Serrao, Bernt Ola Volungholen,
Anke Briegel, Elisabeth Halling,
Tuva Semmingsen und Almas Svilpa)
Szene aus „Solaris“ von Detlev
Glanert, Oper Köln, 2014 Kris Kelvin
(Nikolay Borchev), Harey (Aoife Miskelly)
so weit von unseren Leben entfernt, wie
wir glauben.
die Aufführung der „Lulu“, in einer puppenhaften Zirkuswelt verortet und gefüllt mit
stumm die Handlung kommentierenden,
wild gestikulierenden Clowns, nicht recht in
das Geschehen eintauchen ließ, waren wir
am nächsten Tag von Peter Konwitschnys
umso klarer gesetzten „Lady Macbeth“
durchweg begeistert. In seiner ausgefeilten Inszenierung mit präziser und klarer
Personenführung ließ er Figuren per Laufband auftreten und verschwinden.
Mit religionsbezogenen Inhalten ging es
dann auch in der Komischen Oper weiter,
wo das große Opernfragment „Moses und
Aron“ zum Besten gegeben wurde. Das
Werk gilt als schwieriges Chorwerk. Der
Chor der Komischen Oper Berlin ist dieser
Herausforderung gerecht geworden,
war musikalisch wie darstellerisch genial.
Immer wieder stürmte oder drang die
Menschenmenge in den Bühnenraum, der
sowohl Bunker als auch urbane Wüste
hätte sein können. So sprach sich der
Bühnenbildner Klaus Grünberg dann im
späteren gemeinsamen Gespräch auch für
vielseitige Interpretierbarkeit von Räumen
aus. Barrie Kosky erreichte einige magische
Momente in seiner Inszenierung.
LUFTIGE KLÄNGE
Vieles der Stadt blieb an diesem Wochenende noch unentdeckt und verlangt unbedingt nach einem weiteren Besuch.
FLAMMEND HEISSE THEMEN
Drei Monate später traf man sich in der
Theaterstadt Berlin wieder.
Als mittlerweile untereinander vertraut
gewordene Gruppe verbrachten wir diesmal zur Abwechslung den ersten Tag nicht
in der Oper, sondern an der Schaubühne,
wo wir Milo Raus’ Theaterstück „The Civil
Wars“ erlebten. Von der ursprünglichen
Ausgangsgeschichte – ein junger Belgier,
der eines Tages nach Syrien in den Dschihad aufbricht – war allerdings nur noch
die Rahmenhandlung übriggeblieben.
Im Probenverlauf hatte sich das Stück zu
einer Sammlung von Erzählungen der
SchauspielerInnen über ihre abwesenden,
toten oder verrückten Väter entwickelt.
Und es kam bei uns die Frage auf: Haben
die das wirklich alle erlebt? Ist das echt
oder erdacht? Wir werden es nicht wissen.
Das Wichtige aber ist, dass die Möglichkeit
besteht. Oft sind diese Geschichten nicht
Hamburg war unsere letzte Station vor dem
Sommer. Während die Stadt ihren Hafengeburtstag feierte, ließen wir uns Kultur
servieren.
Nachdem wir erst das Produktionshaus
Kampnagel kennenlernten, eine Kulturfabrik, die sich vor 33 Jahren in einer alten
Kranfabrik gründete und heute ausschlaggebend für Hamburgs Theater- und
Performanceszene ist, wurden wir in der
Hamburgischen Staatsoper Zeugen der
Uraufführung von Beat Furrers „La Bianca
Notte / Die helle Nacht“, erarbeitet aus
Dino Campanas „Canti Orfici“. Hier gab
es keine narrative Handlung, sondern
Situationen, die verschiedene Ereignisse
aus dem Leben des Künstlers verarbeiteten. Es war ein abstrakter, poetischer
Abend mit sphärischer Musik, der in all
seinen Elementen sehr situativ und abstrakt blieb. Begleitet von einer Wolke von
Klängen und Bildern ließen wir Hamburg
hinter uns und erwarteten nun voller Vorfreude die letzte Station dieses Akademiejahres, das Sommerfestival in Aix-enProvence.
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INTERVIEW
zum Thema Musikvermittlung
mit KEVIN JOHN EDUSEI und
CORNELIUS MEISTER
—
Die Fragen stellte Regina Stöberl
AMH 2014 – 2016
—
1. Als Dirigent interpretieren Sie und richten sich mit
Ihrer Aussage direkt ans Publikum. Ist das Erklären von Musik
eigentlich notwendig? Musik spricht doch für sich selbst,
oder?
Kevin John Edusei: Ja, unbedingt. Musik spricht immer für
sich selbst und wirkt im Augenblick ihres Erklingens. Diese eigentliche und unmittelbare ästhetische Erfahrung steht über allem
und muss deshalb auch immer im Fokus aller Bemühungen um
sie sein.
Insofern ist z. B. der Terminus „Musikvermittlung“ in meinen
Augen etwas unglücklich. Er attestiert der Musik ein Defizit und
suggeriert, es gäbe etwas zu vermitteln. Dabei ist das Erklären
von Musik im engeren Sinne nicht nötig und streng genommen
auch nicht möglich.
Trotzdem kann natürlich eine kluge Musikvermittlung das Erlebte
bereichern und vertiefen und auch uns Interpreten neue Zusammenhänge aufzeigen. Wir begehen dabei nur zu oft den Fehler,
aus einer Vermeidungsstrategie heraus die unmittelbare Erfahrung
aus Angst vor Konfrontation abmildern zu wollen. Ästhetische
Erfahrung bedeutet aber immer Konfrontation.
Cornelius Meister: Obwohl es mittlerweile eine ganz andere
Auffassung gibt über die Aufgaben eines Orchesters und eines
Dirigenten als noch vor zwanzig Jahren, ist die Verwendung
der Begriffe „Musikvermittlung“ oder „Educationprogramm“
seltsam unscharf. Ich verstehe meine Funktion als Dirigent folgendermaßen: Ich biete unterschiedliche Programme an, die
unterschiedliche Menschen ansprechen: unterschiedlich alte
Menschen; Menschen mit unterschiedlichem Musikgeschmack;
Menschen, die gern still in einem Konzertsaal sitzen, und Menschen, die andere Aufführungsformen bevorzugen; Menschen,
die zusätzliche Informationen zu den Werken erhalten möchten –
sei es durch ein Programmheft, sei es durch eine Einführungsveranstaltung vor dem Konzert, sei es im Konzert selbst, zum Beispiel durch den Dirigenten. „Ist das Erklären von Musik notwendig?“ – Notwendig ist es nicht, aber dem einen hilft es und
der eine mag es; andere lassen sich lieber verzaubern ohne eine
außermusikalische Hilfe. Es ist schön, dass wir in der heutigen
Zeit unterschiedliche Wünsche erfüllen können.
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Kevin John
Edusei
Kevin John Edusei gehört zu den herausragenden Dirigenten der jüngeren Generation. Seit Beginn der Saison 2014/15 ist er viel
beachteter und erfolgreicher Chefdirigent der
Münchner Symphoniker. Zudem wird er mit
der Spielzeit 2015 /16 Chefdirigent am Konzert
Theater Bern. Mit seinem ersten Preis beim
„Mitropoulos Dirigentenwettbewerb“ im Jahr
2008 machte Kevin John Edusei international
auf sich aufmerksam. Einladungen als Gastdirigent führten ihn u. a. ans Pult des Deutschen
Symphonie-Orchesters Berlin, der Sächsischen Staatsoper Dresden, des Philharmonia
Orchestra London, der St. Petersburger
Philharmoniker, der Volksoper Wien und des
Ensemble Modern Frankfurt. AMH 2005 – 2007
2. In letzter Zeit entstehen immer neue Vermittlungsprogramme sowohl im Konzert- als auch im Theaterbereich. Was
genau ist Ihrer Meinung nach an einem Konzert „vermittlungsbedürftig“ und welche Zielgruppe müsste/sollte wie angesprochen werden?
CM: Das hängt ganz davon ab, wo auf der Welt ich mich befinde.
Ich habe Konzerte vor Menschen gegeben, die noch nie zuvor ein
Orchester gesehen und gehört hatten. Sie werden andere Fragen
mit sich herumtragen als ein Zuhörer, der jede Woche dreimal
ins Konzert geht. Vielen Konzertbesuchern geht es aber vor allem
darum, zu erfahren, warum sich ein Interpret für die Aufführung
genau dieses Stücks entschieden hat. Wenn der Interpret seine
Begeisterung zusätzlich in seinen eigenen Worten vermittelt, mag
dies die Zuhörer gleichermaßen ansprechen – unabhängig davon,
wie oft sie schon in einem Konzert waren. Wenn mir ein Konzertbesucher sagt, dass er dieses oder jenes Werk überhaupt nicht
mochte, versuche ich ihm weitere Informationen zu geben, ihm
etwas zu vermitteln, damit er wenigstens noch einmal darüber
nachdenkt oder aber sich sogar das Stück ein weiteres Mal anhört.
KJE: Wir erleben heute bei unserem Publikum, dass viele Grundlagen, die wir bislang für eine lebendige Musikerfahrung der
westeuropäischen Musik der letzten Jahrhunderte bis heute von
hohem Wert erachtet haben, mehr und mehr schwinden. In den
Familien wird weniger musiziert, weniger Musik gehört, und die
klassische Musiktradition ist medial deutlich weniger präsent als
noch vor 50 Jahren. So eine oft gehörte Mahnung.
Es entspringt also einem konservativen Impuls, den ich durchaus
auch an mir selbst feststelle, auf diese Grundlagen weiterhin
hinzuweisen und die gute alte Zeit bewahren zu wollen. Wenn
man etwas genauer hinschaut, sieht man aber, dass sich die
Voraussetzungen für unser Musikschaffen in einem ständigen
Änderungsprozess befinden – das war schon immer so und ist
eine der Grundvoraussetzungen für den Fortschritt in der Kunst.
Die Klassische Musik ist heute vielleicht so lebendig wie nie zuvor.
Sie findet aber nicht mehr ausschließlich im Abonnement-Konzert
am Freitagabend statt.
Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, warum Veränderungstendenzen fast ausschließlich negativ konnotiert werden. Von einer
vermeintlichen Krise der Klassischen Musik ist dann die Rede und
von leeren Konzertsälen. Wenn uns an einer lebendigen Weiterführung der Klassischen Musik gelegen ist, ist es unsere Pflicht
als Interpreten, Veränderung offen und kreativ zu begegnen und
unseren Blick nach vorne zu richten.
Im Konzertbereich sind wir total verkrusteten Formaten verhaftet.
Das Symphoniekonzert entspricht in fast unveränderter Form
noch immer der Tradition des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Kein
Wunder, wenn unser heutiges Publikum den Bezug zu OuvertüreInstrumentalkonzert-Zugabe-Pause-Häppchen-Toilette-Symphonie
verliert. An den Formaten ist mittlerweile eigentlich schon alles
„vermittlungsbedürftig“ geworden. Vermittlungsprogramme
können dann nicht mehr retten, was nicht zu retten ist. Es wird
höchste Zeit, dass wir die überlieferten Formate überdenken.
Aber doch bitte nicht nur die Inhalte! Um einen unumstößlichen
Grundsatz kommen wir nämlich nicht umhin: Das, was wir
machen, hat einen gewissen Anspruch und ist größtenteils auch
schwierig: schwierig zu komponieren, schwierig auszuführen und
schwierig zu rezipieren. Und darum so unglaublich schön!
3. Welche Formen von Vermittlungsprogrammen bietet Ihr
Orchester an? Wo liegen für Sie als Orchesterleiter die Herausforderungen in Bezug auf Ihr Publikum?
CM: Sowohl während meiner Zeit als Heidelberger Generalmusikdirektor (2005 – 2012) als auch seit 2010 mit dem ORF RadioSymphonieorchester Wien (RSO) hatte und habe ich großes
Glück: In beiden Städten lebt eine kulturbegeisterte Bevölkerung.
Außerdem besuchen Menschen aus dem In- und Ausland gern
Heidelberg und Wien und gehen dabei ins Konzert oder in die
Oper. Aber ich mache diese Erfahrung auch, wenn ich als Gast
in anderen Städten dirigiere, in denen ein attraktives Programm
angeboten wird und der Veranstalter einen frischen Kontakt zu
seinem Publikum pflegt. In diesen Städten sind die Aufführungen
gut besucht; dort mache ich mir keine Sorgen um das Publikum
in zehn Jahren. In Wien bieten wir ein umfangreiches Programm
für alle Altersklassen an, aber wir kümmern uns auch um den
eigenen Nachwuchs: indem das RSO jährlich die Diplom-Prüfungen der Dirigierstudenten spielt und bereits vor beinahe zwanzig
Jahren eine eigene Orchesterakademie ins Leben gerufen hat.
KJE: Die Münchner Symphoniker arbeiten seit zwei Jahren sehr
eng mit dem Studiengang Master Musikvermittlung der Hochschule für Musik Detmold zusammen. Gemeinsam mit Lehrenden
und Studierenden entwickeln wir ständig neue KinderkonzertFormate, in denen wir Grenzen verschieben wollen. Natürlich bieten wir auch die bei Schulklassen sehr beliebten Probenbesuche
an. Bei uns dürfen die Kinder wirklich auf Tuchfühlung mit den
Musikern gehen. Ganz besonders sind in diesem Zusammenhang
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Cornelius
Meister
Cornelius Meister, 35,
seit 2010 Chefdirigent und
Künstlerischer Leiter des
RSO Wien. Studium bei
K. Meister, M. Brauß, E. Oue,
D. R. Davies, J. Rotter und
K. Kamper. Seit 2001 Staatsopern Hamburg, Wien,
München, Covent Garden
London, Scala Mailand,
Semperoper Dresden, Deutsche Oper Berlin, Zürich,
Kopenhagen, San Francisco,
Tokio. Konzerte mit den führenden Orchestern von
Amsterdam, Rom, Washington,
Helsinki, Zürich, Tokio, Stockholm, Kopenhagen, Paris,
Berlin, Hamburg, München.
Zahlreiche Preise, u. a. mehrmals „junge Ohren”-Preis für
seine Education-Programme.
AMH 2001– 2003
auch die Erfahrungen, die wir mit den Kindern des Zentrums
für Gehörlose gesammelt haben. Auch für uns ein ganz wichtiger
Reflexionspunkt unseres Tuns.
In unserer Abonnement-Reihe im Münchener Herkulessaal tauschen unsere Intendantin Annette Josef und ich 30 Minuten
vor Anfang jedes Konzerts auf einer „Gelben Couch“ unsere zuweilen chaotischen Gedanken zu unseren Programmen aus. Unser
Publikum laden wir ein, uns über spezielle Postkarten Feedback
zu unserem Tun zu geben. Diese Art des Austauschs macht unglaublich viel Freude.
Am 25. September 2015 hat die Kooperation mit der Münchener
Hip-Hop-Formation Einshoch6 in der Philharmonie im Gasteig
Premiere. Wir haben gemeinsam mit der Band über einen längeren Zeitraum Stücke entwickelt und aufgenommen. Das Konzert
richtet sich vorwiegend an Hip-Hop-Fans, enthält aber auch
eine gute Portion reiner Orchestermusik. Von Hector Berlioz über
Gustav Mahler und Igor Strawinsky bis hin zu John Adams gibt
es die volle, ungeschönte Klassik-Breitseite. Darauf bin ich sehr
gespannt.
4. Wird bei Ihrem Orchester die Musikvermittlung aus dem
Hauptprogramm heraus geplant oder wird sie getrennt entwickelt und dann mit dem Hauptprogramm verzahnt?
KJE: Sowohl als auch. Wir verfahren diesbezüglich mehrgleisig.
So entstehen vielfältige Bezüge zwischen den ganz unterschiedlichen Formaten und Hörerschaften.
CM:
Auch wir arbeiten in beide Richtungen. Beim RSO Wien setze ich
mich seit 2010 dafür ein, nicht nur in unseren Abo-Konzerten, auf
ausgedehnten Tourneen und bei CD-Produktionen stets möglichst
die höchste Qualität zu erreichen, sondern es ist mir ebenso
wichtig, dass wir auch bei unseren Angeboten für Kinder und
Jugendliche unser Bestes geben. Regelmäßig führen wir eigens
dafür einstudierte Werke in Konzerten für junge Zuhörer auf,
zuletzt „Rendering“ von Schubert-Berio. Aber wir laden auch
Schulklassen dazu ein, uns im Funkhaus zu besuchen, wenn wir
ihnen ein Werk nahebringen und erläutern, das wir sowieso gerade für ein Abonnementskonzert proben. Die Besuche beim
Orchester können Schülerinnen und Schüler oft mit weiteren
Angeboten verbinden: dem Besuch des Tonstudios, Gesprächen
mit Musikern und dergleichen mehr.
5. Eine persönliche Frage: Wie haben Sie Ihre Begeisterung
für Musik entdeckt? Sind Sie auch durch eine Art von
Vermittlung „auf die Musik“ gekommen?
CM:
Als kleiner Junge lag ich oft unter dem Flügel, wenn meine
Mutter Klavierunterricht gegeben hat. Auch bei meinem Vater,
der Klavierprofessor an der Hannoverschen Musikhochschule
war, habe ich oft zugehört. Alles Mögliche habe ich als kleines
Kind gehört: von einer Schallplatte mit Kinderliedern bis zu
Bruckner-Symphonien. Was Kinder mögen oder was „kindgerecht“ ist, beurteilen sie selbst häufig anders, als Erwachsene
denken.
KJE:
Klassische Musik hat in meiner Familie und meinem direkten
Umfeld einen sehr hohen Stellenwert gehabt. Ich habe schon im
frühen Kindesalter erlebt, mit welcher ungeheuren Kraft Musik
Menschen in einen Zustand der Entrückung versetzen kann. Das
ist wahrscheinlich die ureigenste Form von Musikvermittlung.
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Kurz und Knapp
… was aus der „Akademie
Musiktheater heute“ erwächst
Die Deutsche Bank Stiftung bietet den Mitgliedern der „Akademie Musiktheater heute“ und anderen
jungen Künstlern die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln. Regelmäßig stößt sie deshalb
Initiativen an, die dem Nachwuchs eine Plattform bieten, um Erfahrungen auf und hinter der Bühne
zu sammeln. Hier stellen wir Ihnen eine Auswahl aktueller Kooperationen vor:
opernKOMPASS
Exzellenz-Labor
Gesang//Oper®
Europäischer Opernregie-Preis (EOP)
Partner: Stiftung der Deutschen
Wirtschaft, Accenture-Stiftung
Partner: Jeunesses Musicales
Deutschland e.V.
Partner: Camerata Nuova e.V.
Projekt: Die 2007 gegründete
Bildungsinitiative STUDIENKOMPASS bietet bundesweit
Jugendlichen aus nicht akademischen Elternhäusern eine
individuelle Förderung und
ermutigt sie zu einem Studium.
Projekt: Hervorragende junge
Sänger und Korrepetitoren bekommen beim Exzellenz-Labor
Gesang//Oper® die Möglichkeit,
in einem kompakten und zugleich komplexen Format wichtige Kompetenzen für ihre
zukünftige Arbeit zu erlernen.
Geleitet werden die Kurse von
qualifizierten Spezialisten mit
internationaler Berufserfahrung
unter der künstlerischen Gesamtleitung von Prof. Hedwig
Fassbender.
Das Programm opernKOMPASS
ist ein zusätzliches Angebot
und wird von Alumni der AMH
geleitet.
Rahmen: Die Deutsche Bank
Stiftung ist Initiativpartner des
Stipendiatenprogramms und
bringt mit dem opernKOMPASS
seine Kompetenzen in der
kulturellen Bildung in die Förderpartnerschaft ein.
Rolle der DBS: Initiator der
seit 2015 bestehenden Veranstaltungsreihe.
Beteiligte: Mitglieder des
Netzwerks der AMH, Theater
und Opernhäuser sowie
Stipendiaten des Programms
STUDIENKOMPASS.
Nächste Termine:
15. – 17. Januar 2016,
Staatsoper Berlin
Rahmen: Nachwuchsförderung sind der Jeunesses Musicales Deutschland e.V. und
der Deutsche Bank Stiftung ein
wichtiges Anliegen. Neben der
erfolgreichen Zusammenarbeit
beim Deutschen Jugendorchesterpreis haben die beiden Partner ihr Engagement
mit dem Exzellenz-Labor
Gesang//Oper® ausgebaut.
Rolle der DBS: Die Deutsche
Bank Stiftung fördert das
Exzellenz-Labor Gesang//Oper®
seit seiner Gründung im Jahr
2014.
Beteiligte: International renommierte Workshop-Leiter, Nachwuchssänger und Dirigenten
der AMH.
Projekt: Seit 2001 vergibt
der Verein Camerata Nuova e.V.
alle zwei Jahre den Europäischen Opernregie-Preis. Die Gewinnerteams bekommen nicht
nur Geldpreise, sondern auch
eine Aufführungszusage an
einem europäischen Opernhaus.
Rahmen: Der EOP ist der
größte Opernregie-Wettbewerb
in Deutschland, an dem Regisseure und Dramaturgen bis
35 Jahre teilnehmen können.
Rolle der DBS: Die Deutsche
Bank Stiftung förderte den
8. Europäischen OpernregiePreis mit der Übernahme
des Preisgeldes für die ersten
Sieger.
Beteiligte: Das Team Anna
Drescher (Regie, AMH 2013 –
2015), Maximilian Anton Hagemeyer (Dramaturgie, AMH
2013 – 2015) und Hudda Chukri
(Ausstattung) gewann einen
der beiden ersten Preise
beim 8. Europäischen Regiepreis 2015.
Termine: „Die Weiße Rose“
von Udo Zimmermann,
Premiere am 4. November
2016, Theater Biel Solothurn
Labor zur Vermittlung zeitgenössischer
Musik
Partner: Alte Oper Frankfurt,
Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt,
Ensemble Modern mit der
Ensemble Modern Akademie
Projekt: Wie kann zeitgenössische Musik das Publikum
erreichen? Was bedeutet und
was ermöglicht das Hören
zeitgenössischer Musik? Diese
und ähnliche Fragen stehen im
Zentrum des Forschungsprojekts. Aktuell befindet sich das
Projekt in Phase I. In diesem
Stadium werden innovative
Aufführungsformate im Zusammenhang mit zeitgenössischer
Musik näher beleuchtet.
Rahmen: Die Betrachtung aus
den verschiedenen Blickwinkeln
der Projektpartner macht den
Reiz und die Möglichkeiten
des Labors zur Vermittlung zeitgenössischer Musik aus.
Rolle der DBS: Die Deutsche
Bank Stiftung ist Initiator des
auf mehrere Jahre angelegten
Projekts.
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2013 – 2015
THOSE WERE OUR DAYS
Unsere Alumni ...
Sophie Borchmeyer
Manuel Bust
Sven Daigger
Anna Drescher
Manuel Durão
Hersilie Ewald
Maximilian Anton
Hagemeyer
Änne-Marthe Kühn
Antonella Mazza
Nikolai Petersen
Natalie Schramm
Gabriel Venzago
Steven Walter
Elizabeth Waterhouse
Matthias Winkler
Übersicht der Sparten
Bühnenbild
Komposition
Dirigieren
Dramaturgie
Kulturmanagement
Regie
2012 – 2014
Verena Billinger
Saskia Bladt
Koen Bollen
Christoph Breidler
Matiss Druvins
Sarah Grahneis
Torsten Herrmann
Tobias Heyder
Clemens Jüngling
Dimana Lateva
Catherine Leiter
Martha Teresa
Münder
Daniel Pfluger
Fabian Schäfer
Sammy Van den
Heuvel
2006 – 2008
Christin Bahnert
Masayuki Carvalho
Alexander
Hollensteiner
Tobias Kratzer
Florian Lutz
Mark Moebius
Janina Moelle
Carolin Nordmeyer
Karola Obermüller
Maria-Christina
Plieschke
Lucas Reuter
Juliane Scherf
Elena Tzavara
Witolf Werner
Martin Wolter
2011 – 2013
Hauke Jasper
Berheide
Birke Jasmin
Bertelsmeier
Katinka Deecke
Nina Dudek
Tilman Hecker
Irène Kaiser
Alexander Keil
MartinNagashimaToft
Magnus Piontek
Dariusz Przybylski
Felix Seiler
Amy Stebbins
Nele Kathlen
Tippelmann
Lars Unger
Margo Zālı̄te
2005 – 2007
Rose Bartmer
Michael Dühn
Kevin John Edusei
Johannes Erath
Simon Gaudenz
Iris Geigle
Sebastian Hannak
Eva-Maria Höckmayr
Daniel Kunz
Dr. Ann-Christine
Mecke
Susanne Gjesdal
Øglænd
Dr. Barbara Rucha
Wolfgang
Wengenroth
Brigitte Witzenhause
Dr. Sarah Zalfen
2010 – 2012
Aurélien Bello
Aliénor Dauchez
Bettina Geyer
Christian Grammel
Martin Grütter
Johannes Keller
Michael E. Kleine
Michael Langemann
Claudia Isabel
Martin
Janine Ortiz
Judith Pielsticker
Julia Rommel
Jonathan Spindler
Alexander
Stockinger
Vito Žuraj
2004 – 2006
Alexander G. Adiarte
Brett Alan Austad
Jörg Behr
Thomas Ellenberger
Dr. Christoph Gaiser
Marcelo Cardoso
Gama
Dorothea Hartmann
Dr. Tina Hartmann
Pavel B. Jiracek
Dr. Katharina KostTolmein
Tilman Michael
Alessandro Ratti
Mathilde Reichler
Benjamin Sahler
Verena Thole
Karsten Wiegand
2009 – 2011
Anisha Bondy
Reyna Bruns
Alexander Fahima
Evan Gardner
Patrick Hahn
Evelyn Hriberšek
Yordan Kamdzhalov
Barbara Kler
Ulrich Kreppein
Katharina Mohr
Michael Pelzel
Julia Schnittger
Gerda Strobl
Martina Stütz
Tillmann Wiegand
2003 – 2005
Cordula Däuper
Hannah Dübgen
Ferenc Gábor
Kristina Gerhard
Heribert
Germeshausen
Nicola Gess
Anna Malunat
Hendrik Müller
Christoph Helge
Rehders
Olaf A. Schmitt
Anna Shefelbine
Peter Tilling
Constantin Trinks
Martin Witkowski
Kristina Wuss
2008 – 2010
Minou Arjomand
Dorka Batizi
Alexander Charim
Nelly Danker
Lennart Dohms
Thomas Eisenträger
Agnes Fabich
Anja Kerschkewicz
Eunsun Lee
Dr. Bernhard F. Loges
Kami Manns
Volker Perplies
Calogero Scanio
Anno Schreier
Sophia Simitzis
Lena-Lisa
Wüstendörfer
2002 – 2004
Andreas Bode
Dr. Stefan Brandt
Christian Carsten
Maria Fitzgerald
Dr. Julia Glesner
Vladislav Karklin
Liis Kolle
Andreas Leisner
Markus Neumeyer
Dr. Matthias Nöther
Isabel Ostermann
Premil Petrovic
Robert Sollich
Ester Szabó †
Ronny Unganz
2007 – 2009
Max-Philipp
Aschenbrenner
Christof Belka
Johannes Bergmann
Alexandre Corazzola
Leo Dick
Nikolaus Frinke
Andreas Hotz
Timo Kreuser
David Maiwald
Katja Nawka
Ulrike Niehoff
Katharina Ortmann
PRASQUAL
Veronica Rignall
Jonas Zipf
2001 – 2003
Askan Geisler
Annika Haller
Maren Hofmeister
Raik Knorscheidt
Dr. Swantje
Köhnecke
Malte Krasting
Peter Krause
Judith Kubitz
Cornelius Meister
Daniel Montané
Vera Nemirova
Alexander Radulescu
Rebecca Rosenthal
Elisabeth Stöppler
Klaus Stefan Vogel
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... und ihre aktuellen
WIRKUNGSSTÄTTEN
Europa
Den Norske Opera Oslo
Opernstudio Tallin
Chopin Universität Warschau
Teatro Real Madrid
Asien
Asian Arts Theatre
Gwangju/Südkorea
Nordamerika
Boston University
Palestine Film Festival Chicago
Morningside Opera
Theater Kiel
Byrd Hoffman Water Mill Foundation
New York
Theater Lübeck
Sonstige
No Borders Orchestra
Hamburger Camerata
Hochschule für Musik und Theater
Bundesjugendballett
Hamburgische Staatsoper
Kunsthalle Hamburg
Thalia Theater
Theater
Bremen
Theater
Osnabrück
Tonhalle Düsseldorf
Deutsche Oper am Rhein
Düsseldorf /Duisburg
Kammerakademie
Potsdam
Staatstheater
Braunschweig
Musiktheater
im Revier
Philharmonie Essen
Staatsoper
Hannover
Theater Dortmund
Theater Hagen
Klassik Stiftung Weimar
Hochschule für Musik Franz Liszt
Deutsches Nationaltheater Weimar
Oper Köln
Theater Bonn
Stadttheater Gießen
Berliner Philharmoniker
Hochschule für Musik
„Hans Eisler“
Deutsche Oper Berlin
Komische Oper Berlin
Staatsoper im Schillertheater
Oper Halle
Hochschule
für Musik
und Theater
Leipzig
Kunstgewerbemuseum
Staatsschauspiel Dresden
Theater
Altenburg / Gera
Oper Frankfurt
Staatstheater
Mainz
Staatstheater Darmstadt
Winter in
Schwetzingen
Theater und Orchester
Heidelberg
Heidelberger Frühling
Badisches
Staatstheater
Karlsruhe
Staatsoper Stuttgart
Musikpodium
Theater Freiburg
Universität
Bayreuth
Staatstheater
Nürnberg
Forum am Schlosspark
Ludwigsburg
Podiums
Festival
Esslingen
Theater
Augsburg
Bayerische Staatsoper
Münchner Kammerspiele
Münchner Symphoniker
Bayerische Theaterakademie
„August Everding“
ARTERIA
Wiener Symphoniker
ORF Radio-Symphonieorchester
Staatsoper Wien
Theater an der Wien
Universität Basel
Theater Basel
Theater Orchester
Biel Solothurn
Orchestre de la
Suisse Romande
Schauspielhaus
Zürich
Hochschule der Künste
Konzert Theater Bern
Bregenzer
Festspiele
Tiroler Festspiele Erl
Steirischer
Herbst
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KURATORIUM / JURY
Ein hochkarätig
besetztes Kuratorium
der „Akademie
Musiktheater heute“
trägt mit seinem
Engagement wesentlich zum Erfolg des
Programms bei:
Enno Poppe
Komponist, Dirigent,
Leiter des „ensemble mosaik“
in Berlin
Heike Scheele
International tätige,
freiberufliche Bühnenbildnerin
für Schauspiel und Oper
Viktor Schoner
Titus Engel
Künstlerischer Betriebsdirektor
Dirigent
der Bayerischen Staatsoper in
Prof. Karoline Gruber
München
Jens Schroth
Professorin für Szenischen
Leitender Dramaturg an der
Unterricht an der Universität
Staatsoper im Schiller Theater
Mozarteum Salzburg
Lehrbeauftragter an der
Komponist, Dirigent, Pianist,
Chefdirigent der Sinfonietta
Leipzig
Johannes Erath
(Regie, AMH 2005 – 2007)
Sebastian Hannak (Vorsitzender)
(Bühnen- und Kostümbild,
AMH 2005 – 2007)
Dr. Bernhard F. Loges
(Dramaturgie, 2008 – 2010)
Sparte: Komposition
Katharina Ortmann
Komponist, Professor für
(Dramaturgie, AMH 2007– 2009)
Komposition an der
Prof. Dr. Barbara Rucha
Hochschule für Musik Carl
(Dirigieren, AMH 2005 – 2007)
Maria von Weber Dresden
Anno Schreier
Sparte: Kulturmanagement
Intendant der
Hamburgischen Staatsoper
Hochschule für Musik Hanns
Sebastian Hannak
Eisler Berlin
Sparte: Bühnen- und
(Komposition, AMH 2008 – 2010)
Elisabeth Stöppler
(Regie, AMH 2001– 2003)
Tillmann Wiegand
(Kulturmanagement,
AMH 2009 – 2011)
Kostümbild
Bühnenbildner
AMH 2005 – 2007
Christian Jost
Seit 2014 Mitglied des
Komponist und Dirigent
Alumnibeirats
Bernd Loebe
Stefan Herheim
Intendant der
Sparte: Regie
Oper Frankfurt
Freischaffender Regisseur
Sergio Morabito
Marc Piollet
Opernregisseur,
Sparte: Dirigieren
Chefdramaturg der
Dirigent
Staatsoper Stuttgart
Alumnibeirat
Prof. Mark Andre
Georges Delnon
Freie Opernregisseurin und
Johannes Harneit
Die Stipendiatenauswahl erfolgt durch
eine jährlich wechselnde Fachjury. Der
Jury 2015 gehören an:
Jens Schroth
Sparte: Dramaturgie
Leitender Dramaturg
an der Staatsoper
im Schiller Theater Berlin
Lehrbeauftragter an der
Hochschule für Musik Hanns
Eisler Berlin
Bilder oben links und rechts:
Szenen aus „Die Prinzessin
von Trapezunt“ von Jacques
Offenbach, Theater BadenBaden, 2015
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BEWERBUNG/INFOS
Fragen
Bewerbung
Impressum
Fragen zur „Akademie Musiktheater heute“ beantworten
wir gern:
Sie interessieren sich für
das zweijährige Stipendium
der „Akademie Musiktheater
heute“?
Herausgeber
Deutsche Bank Stiftung
Oktober 2015
Telefon: +49 69 24 75 259-33
Fax: +49 69 24 75 259-99
[email protected]
Viola Mannel
Jean-Sébastien Stengel
Catherine Sondermann
Kirsten Uttendorf
Projektmanagement
www.deutsche-bank-stiftung.de
Akademie Musiktheater heute
der Deutsche Bank Stiftung
Michael Münch
Stellvertretender
Vorstandsvorsitzender
Jörg Eduard Krumsiek
Geschäftsführer
Bewerben können sich
Studenten und Berufseinsteiger
aus den Bereichen Bühnenund Kostümbild, Dirigieren,
Dramaturgie, Komponieren,
Kulturmanagement und Regie.
Außerdem zugelassen zum
Bewerbungsverfahren sind
Quereinsteiger anderer Fachbereiche. Bewerben können
sich Teilnehmer bis einschließlich Jahrgang 1984.
Eine Bewerbung für den
Förderzeitraum 2016 – 2018
ist von Mitte Januar bis zum
31. Mai 2016 möglich.
Weitere Informationen finden
Sie auf unserer Website unter
www.deutsche-bank-stiftung.de
Postadresse
Akademie Musiktheater heute
der Deutsche Bank Stiftung
Börsenplatz 5
60262 Frankfurt
Redaktion
Nina Koch
Jean-Sébastien Stengel
Gestaltung
Weigand Design und
Kommunikation GmbH
Druck
C. Adelmann GmbH, Frankfurt
Bildnachweise
Titelseite: © Monika Ritterhaus
Seite 2, oben: © Per Morten
Abrahamsen
Obere Reihe von links nach rechts:
© Jörg Landsberg, © Deutsche Bank
Stiftung / Jean-Sébastien Stengel,
© Per Morten Abrahamsen
Mittlere Reihe von links nach rechts:
© Miklos Szabo, © Bernd Uhlig,
© Marco Borggreve, © Jeunesses
Musicales
Untere Reihe von links nach rechts:
© Weigand Design, © Stephanie
Schweigert
Seite 3: © Deutsche Bank Stiftung /
Philipp Ottendörfer
Seite 4 und 5: © Jörg Landsberg
Seite 6: © Deutsche Bank Stiftung /
Jean-Sébastien Stengel
Seite 7: © Deutsche Bank Stiftung /
Jean-Sébastien Stengel
Seite 8: © Per Morten Abrahamsen
Seite 10: © Gunnar Geller
Seite 11: © Stephanie Schweigert
Seite 20: © Miklos Szabo
Seite 21: © Martin Frick
Seite 22: Bilder von oben nach unten:
© Miklos Szabo, © Bernd Uhlig,
© Annika Juliane Tritschler, ©
Deutsche Bank Stiftung
Seite 23: großes Bild: © Bernd Uhlig
links oben: © Miklos Szabo
rechts von oben nach unten: © Annika
Juliane Tritschler, © Janina Zell
Seite 24: © Marco Borggreve
Seite 26: © Marco Borggreve
Seite 27: © Deutsche Bank Stiftung /
Niels-Holger Schneider, © Jeunesses
Musicales, © Camerata Nuova e.V.
S. 30: © Stephanie Schweigert
S. 31: © Stephanie Schweigert
Porträtbilder Stipendiaten:
Christoph Bader: © Ilja Mess
Marc Johnston: © Olivia Johnston
Julius Theodor Semmelmann:
© Anna Lunghammer
Martin Niklas Spahr: © Rolf K. Wegst
Jana Beckmann: © Thomas
Wachtendorf
© 2015 Deutsche Bank Stiftung
Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit schriftlicher Genehmigung
des Herausgebers und mit Bildund Textverweis Deutsche Bank
Stiftung
Redaktionelle Anmerkung
Alle Angaben in dieser Broschüre
erfolgten mit bestem Wissen und
wurden mit Sorgfalt und Umsicht
aus unterschiedlichen Quellen
zusammengestellt. Eine Haftung für
die Richtigkeit oder Vollständigkeit
der Angaben kann dennoch nicht
übernommen werden. Wenn bei
bestimmten Begriffen, die sich auf
Personengruppen beziehen, nur
die männliche Form gewählt wurde,
so ist dies nicht geschlechtsspezifisch gemeint, sondern geschah ausschließlich aus Gründen der besseren
Lesbarkeit. Allen Beteiligten, die an
der Erstellung der Publikation
mitgewirkt haben, danken wir für
die Unterstützung.
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URAUFFÜHRUNG
MINIBAR
Sven Daigger / Manuel Durão
Libretto: Änne-Marthe Kühn
MINIBAR
Sven Daigger / Manuel Durão
Musikalische Leitung:
Nikolai Petersen
Gabriel Venzago
Inszenierung:
Hersilie Ewald
Natalie Schramm
Bühnenbild und Kostüme:
Antonella Mazza
Matthias Winkler
Dramaturgie:
Änne-Marthe Kühn
Johannes Blum
Produktionsleitung:
Manuel Bust
Steven Walter
Mitwirkende:
Hellen Kwon
Gabriele Rossmanith
Benjamin Popson
Daniel Todd
Stanislav Sergeev, u. a.
Ein Kooperationsprojekt mit der
Hamburgischen Staatsoper und der opera stabile.
Karten: 040 356868
www.staatsoper-hamburg.de
Bild: © BillionPhotos.com – Fotolia.com
Premiere: 19. Februar 2016
Weitere Vorstellungen:
20., 23., 27. Februar,
1., 3., 6., 9. März 2016
opera stabile
Abschlussproduktion der
„Akademie Musiktheater heute“
der Deutsche Bank Stiftung

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