Kommt es auf die Stift an?
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Kommt es auf die Stift an?
sich durch bloß menschliche oder natürliche Ur sachen keineswegs erklären. Nachdem so die Wahrheit und Uebernatürlichkeit der Tatsache feststand, ordnete der Bischos von Asti selbst deren Veröffentlichung a n , ja, er gab seiner gesamten Diözese im FastenHirtenbrief 1984 die erste amtliche Kunde von dem Blutwunder, das fich a m 11. August und a m 27. September 1933 an seinem Bischofssitze ereignet hatte. NB. Entnommen der prächtig bebilderten, aufschlußreichen und ganz zuverlässigen Broschüre der S t . Iosephs-Patres in Asti. betitelt: „Das wunderbare Kruzifix von Asti", deren deutsche Ausgabe vom Kanisiuswerk zu Freiburg in der Schweiz angeregt wurde. Seit dem 120. April liegt sie druckbereit vor. P . L e o von Mehrerau. . S e e M g z u m Glück. Von M o s a F r e i - S c h e r r e r . gessenheit tun, wird uns selbst mehr nützen a l s denen, für die wir es tun und auf unfern Lebensweg wird ein solch Heller Glücksschim mer fallen, daß w i r manchen eigenen Kummer und manche persönliche Last vergessen. Und wenn wir unser Leben auf diesen Grundsatz aufbauen und so das wahre, echte Glück sinden, dann kann ja der Arme und Niedrige so herrlich und glücklich leben wie der Reiche und Hohe. Und sie können alle ohne Unterschied wahrhaft groß werden und im Erwachen ihrer Seele ijene innere Schönheit entfal ten, die man nie müde wird anzusehen, ja die auch in das »erbittertste Menschenleben noch einen Sonnenstrahl zu werfen vermag und mit ihm neues Leben und Hoffnung erweckt. Lernten doch die Menschen wieder den schönen Weg zur wahren Freude gehen, es braucht ja n u r etwas weniger An-un-selber-denken, sein eigenes Ich etwas vergessen und dann braucht keiner mehr in verzehrender Sehsucht seine Arme nach dem Glücke auszustrecken. Mit stillem, sonnigen Lächeln stellt es sich unvermerkt a n seine Seite und begleitet ihn auf allen seinen Wegen. Also ihr alle, die ihr d a s Glück sucht, nützt eure Zeit und Kraft und S e gen eurer Mitmenschen. D a n n könnt ihr im Alter glücklich die Ruhe genießen und in schöner Erinnerung das letzte Erdenglück finden. Und wenn im Abend frieden euer Leben auf Erden zu Ende geht, ein Glücksstvahl eures Daseins bleibt leuchtend zurück und in den Herzen eurer Mitmenschen lebt ihr weiter wie die eigenen Sterne. Willst du das höchste Glück im Leben finden» Ein Dasein überfließend reich und rein, M u ß t du mit Lieb die Welt umwinden, I h r Licht und Trost und Helfer sein. ten eben dort die Hausfrauen nicht solche „Seifen-Orgien", wie sie die Holländerin liebt: e s ist nicht gesagt, daß unter einem mäßigeren Verbrauch die Reinlichkeit leiden muß. Bei jenen Völkern, bei denen der Seifenverbrauch auf fünf oder vier oder noch weniger Pfund pro Kopf fällt wie bei den Russen und andern Völkern des Ostens und des Südostens, wird man allerdings schon eher gewisse Rückschlüsse auf eine geringere Pflege der Sauberkeit ziehen dürfen. mäßig Freude — denn sie müssen erst noch zu les Streben aus unedlem Herzen quellen und .betrachten diesen interessierten Zustrom als „von Gott gegebene Verpflichtung". Glauben macht auch in der evangelischen Kirche Oesterreichs selig! Wenn Dollfuß und Genossen bestimmt hatten, daß die Konfessionslosen in die k a t h o l i sch e Kirche eintreten müssen, wenn sie Arbeit und Br ot erhalten wollen, so wäre der Zudrang zum Protestantismus unterblieben — und die Pastoren hätten nicht vom Wiedererwachen der evangelischen Bewegung erzähA u s öet Miiäpe len können. Von so wenig äußerlichen S a chen hängt das Schicksal einer Kirche ab! Und Feine Torte von sterilisierten Kirschen. 140 so billig sind kirchliche Lorbeeren. Gr. Zucker, 4 Eier, 80 Gr. Panierbrot, 150 Gr, Butter, Zitronenschale, 1 Glas (3/4 Liter) helle ! B u n t e s Allerlei j Kirschen i(für 6 Personen). E i n Festschmaus!Zucker und Eigelb schön schaumig rühren, den steifen Schnee der 4 Eiweiß und die Schale Fliegende Grotzmiitterchen. einer Zitrone dazugeben. Die Hälfte der Wenn irgendeine spleenige Idee aufgeheckt Brösel mit der Butter gut rösten, mit den und durchgeführt wird, dann müssen A m e r i ungerösteten Bröseln zu dem Antrieb geben. h o n e t dabei sein. S o scheinen drei GreiDann die gut abgetropften Kirschen hinein- sinnen, natürlich Amerikanerinnen, alle über tun. I n die gut gebutterte und gebröselte 70 J a h r e alt, ein neues Großmütterchenideal Tortenform geben und eine halbe Stunde in aufrichten zu wollen. Schwab hat einst in seigutheißem Ofen backen. Am Tage vor Ge- nem Gedicht „Das Gewitter" die Großmutter brauch gebacken, ist die Torte ausgiebiger. unserer Kindertage also geschildert: Mi t Schlagrahm gereicht, mundet sie dem ver- Großmutter spricht: „Morgen ist's Feiertag, wöhntesten Gaumen. Großmutter hat keinen Feiertag, Speise aus Einback und Beerenobst. Him- S i e kochet das Mahl, sie spinnet das Kleid, beeren, Heidelbeeren oder Brombeeren eig- D a s Leben ist Sorg' und viel Arbeit; nen sich besonders dazu. M a n wäscht sie Wohl dem, der tat, was er sollt!" schnell ab und setzt sie mit ganz wenig Was- Hört ihr's, wie der Donner grollt? Die m o d e r n e n Großmütter scheinen ser und dem nötigen Zucker zum Feuer, wo nicht mehr gesonnen zu sein, die Tradition sie weichkochen, aber nicht zu musig werden des Greisentums fortzusetzen und zu Hause sollen. Zuvor hat man dünne Scheiben Einhinter dem warmen Ofen zu bleiben. Die 3 back mit Butter bestrichen und eine Schüssel Amerikanerinnen haben jedenfalls soeben ganz damit ausgelegt. Die eingeschichteten eine 30tägige Luftreise durch Aegypten, PaläBrotscheiben übergießt man mit dem heißen, ftina, Arabien und Persien beendet. Der reichlichen S a f t der gekochten Beeren. S o Schah von Persien hat F r a u Moore, der Fühweit die Früchte ganz geblieben sind, behält rerin der unternehmungslustigen Großmütman sie zurück, um sie nachher rings um die ausgestürzte, erkaltete Speise zu geben. Zu ter, sogar den Orden für Verdienste um die diesem einfachen, sehr wohlschmeckenden Ge- Volksbildung 1. Klaffe verliehen — woraus zu schließen ist, daß die Volksbildung in Perricht reicht man kalte Milch oder Rahm. sien nicht in einem allzu hohen Kurs stehen Pflaumenmussauee. kann, wenn ihr höchster Orden für VeranstalEine Pflaumenmussauce ist eine schmack- tungen solch zweifelhaften Wertes verliehen hafte Beigabe zu Grützen und Haferflocken- wird, wie es der Flug der „Großmütterchen" gerichten. Man nimmt 250 Gramm Pflau- war. menmus, verdünnt es nach Bedarf, kocht es Rote Amazonen. mit Zitronenschale auf und bindet es mit eiI n Moskau ist ein Amt zur militärischen nem Eßlöffel mit Wasser verrührtem MondaSchulung der F r a u geschaffen worden. Es min oder Kartoffelmehl. M a n streicht die etsollen Frauenbataillone errichtet und den zuw a s dicklich gehaltene Sauce durch ein Sieb. ständigen Garnisonen der Roten Armee einMeerrettichsalat. gegliedert werden. Dem Roten Generalstab Zutaten: Eine halbe Würze Meerrettich, 2 wird eine frauenmilitärische Abteilung''beigeRettiche, 1 Zwiebel, geriebene Nüsse, Oel, Zi- ordnet. Die Frauen sollen nicht nur in der tronensast, Sellerie. Zubereitung: Der Meer- Handhabung leichter Feuerwaffen unterrichrettich wird mit der Zwiebel, Rettich und Sel- tet werden, sondern auch Abteilungen mit lerie durchgetrieben und mit Oel und Zitro- schweren Maschinengewehren bilden. Bei einensast durchgemischt, worauf er einige S t u n - ner kürzlich in Charbarowsk stattgefundenen den stehenbleibt. Vor dem Anrichten gibt militärischen P a r a d e konnte man bereits grö' man die Nüsse dazu. ßere Abteilungen der Frauenbataillone in der neuen Uniform und sogar im Stahlhelm sehen. I n Millionen von Menschenherzen lebt die Sehnsucht nach Glück und Glücklichsein, ein verzehrender Wunsch nach einem Leben voll Freude, die ihrem Dasein einen nie verlöschenden, immer bezaubernden Glanz verleiht. Glück . . . w a s ist denn Glück und gibt es wohl einen Wog zum Glücklichsein ? W a s vieler Menschen Glück ausmacht, ist oft n u r materieller Besitz, äußerlicher Glanz — und ein Blick in die verborgenen Tiefen ihr e s Herzens würde u n s oerraten, daß dort die Gefühle wahren Glücklichseins nicht zu Hause sind. I s t das wohl Glück, wenn man geradezu in ein Leben voller Freude und Wonne hineingeboren wird und zeitlebens kein rauhes Lüftchen die Ohren umfaust? Macht S t r e ben vollkommen glücklich, ehrliches, ausdauerndes Ringen und Kämpfen um ein schönes Ziel? J a , man kann im Leben oft Wünsche und Hoffnungen verwirklichen, ersehnte Ziele erreichen, aber das Erreichte selbst ist auch dann noch nicht der Inbegriff des Glückes, sondern vielmehr vermag dann der Gedanke, das Bewußtsein, nicht unverdient und unwürbig sich seine Lebenslage errungen zu haben, ein Gefühl des Glücklichseins -auslösen. Daß es aber nicht das wahre tiefe, Herzensglück ist, das sagt uns die Tatsache, daß solche Gefühle gar bald verschwinden, wenn der Kampf und das Weiterdringen aufhören, wenn Ruhe und Genießen sich a n ihre Stelle drängt. Arbeiten und Hoffen und Kämpfen bringen nicht das höchste Glück, kann doch oft auch alles Streben aus unedlem Hrzeen quellen und doch seinen Erfolg erveichen. Erfüllte Wünsche aber sind noch kein wahres Glück, d a s allein durch edle, reine Gesinnung geadelt sein will. Nur alle Arbeit, die dem Guten und Schönen gilt, die auswärts führt zu höheren Zielen, ist ein Weg zum Glück.' Ein arbeitsreiches, treues, wahres Leben kann ein glückliches Leben sein, aber das höchste Glück ist die Liebe! Nicht n u r die Liebe im engsten Sinne im eigenen Paradiesesgärtlein, sondern auch jene Liebe und Hingabe, die der ganzen Menschheit gilt und alle, ob nah oder' fremd, ob klein oder groß, in ihr Erbarmen einschließt. E s ist ein großer und unseliger I r r tum, wenn man denkt, daß Glück n u r in der Sorge seines eigenen Ichs verlangt werde. J e mehr wir von unserem Leben für andere verwenden, desto reicher, voller, höher und glücklicher wird es sein; unser Wesen dehnt sich aus, wird gütig, liebevoll und reich. Denn anstatt allein zu bleiben in einem engen, kleinen Dasein, haben wir Anteil a n hundert a n derer Leben, jeder Erfolg, jede Freude und jedes Glück, das ihnen zufällt, wird auch zu unserer Seligkeit. Wer aber sich bloß mit seinem eigenen Ich beschäftigt, dessen feinere und bessere Eigenschaften werden verkümmern, was wir aber a u s Liebe und Selbstver- E s w a r ein Engländer, der gesagt hat, daß man die Höhe des Kulturstandes von der Grö" ße des Seifenvevbrauches ablesen könne. Wenn man aber die neueste Statistik des Seisenkonsums betrachtet, so dürften die Engländer dieser Wertung nach der Reinlichkeit nicht mit vollem Herzen zustimmen. Albion steht nämlich a n vierter Stelle und wird bei weitem von den Vereinigten Staaten, von Holland und von Dänemark überflügelt, die in der Verwendung der Seife a n der Spitze marfchieren. E s dürfte aber doch fraglich sein, ob der Amerikaner, der das Hochgefühl besitzen darf, durchschnittlich 23 Pfund Seife im J a h r zu verbrauchen, deshalb wirklich geringschätzig auf alle anderen Kulturvölker herabblicken darf. Ein englisches Blatt gibt zu bedenken, daß viel mehr Seife beim heißen Baden als beim kalten verbraucht wird. Völker, die das ka^> te B a d im Meer und Fluß lieben, können eher auf Seife verzichten, ohne deshalb ihre S a u berkeit aufzugeben, a l s Nationen, die vorziehen, heiße Bäder zu benutzen, in denen man lange faul herumliegt und eine Menge Seife unnütz zergehen läßt. Seife wird ja auch nicht für den Körper, sondern zum Waschen der Kleider benutzt. Diese Tatsache dient den romanischen Völkern häufig zur Entschuldigung dafür, daß sie in der Seifenstatistik so tief unten stehen. S i e behaupten, daß man in ihren Breitengraden es nicht nötig habe, dicke Mantel und wollene Wäsche zu säubern, für die der Nordländer so viel Seife aufwenden muß. Diese Begründung könnten sich natürlich die Inselbewohner des Stillen Ozeans noch mehr zu Nutze machen, wenn sie ihren geringen Seifenverbvauch entschuldigen wollten. M a n muß bedenken, daß bei der Seifenverwendung nicht nur der Reinlichkeitstrieb, sondern auch die Sparsamkeit stark ins Gewicht fällt. E s gibt Völker, die mit Seife eine Verschwendung treiben, die über den wirklichen Bedarf weit hinausgehen. Wenn andere europäische Nationen den Seifenverbrauch Hollands mit 22 Pfund pro Kopf nicht erreichen, so veranstal- Billige Lorbeeren beanspruchen zurzeit die evangelischen Pastoren aus Oesterreich. S i e halten in der Schweiz Propagandavorträge und rühren die Werbetrommel, damit die schweizerischen Protestanten gehörig den Beutel öffnen. Die Pastoren machen viel Wesens daraus, daß Tausende von Sozialisten sich bei der evangelischen Kirche einschreiben lassen, um damit sie Arbeit erhalten können, da den „Konsessionslosen" — wie es heißt — der Brotkorb höher gehängt wird . . . . Diese „Konvertiten" machen offenbar den Pastoren zuhause in Oesterreich nur Ziffern- Rotweinflecken sind sehr schwer aus der Tischwäsche zu entfernen, wenn sie eingetrocknet sind. Dagegen läßt sich das ohne größere Mühe bewerkstelligen, wenn man auf die frischen Flecken eine dicke Lage Salz streut. Mutter auch nur mit freundlichem Blick, geschweige denn mit liebem Lächeln begrüßt wurde, sie sah in 'jedem dieser leichtfertig ge rufenen und noch leichtfertiger verstoßenen Geschöpschen die unsterbliche Seele, den Hauch Gottes, der einst wieder zu G o tt heimkommen muß. S i e glaubte «n diesen Hauch auch in -jeder der irregegangenen Mütter, mochten diese n u n selber ihr Entgleistsein und Zurückmüssen empfinden oder im Leichtsein d. Oberflächlichkeit, im trotzigen Widerstand gegen die selbstgerechte Verachtung von seiten Niegefallener, aber auch Nieversuchter, in verächtlichem Achselzucken über die Doppelspurigkeit der öffentlichen Moral oder in zynischem Lächeln über die Gerechtigkeit der staatlichen Gesetze sich die Freiheit der Geächteten nehmen: der Menschen spotten und Gottes nicht mehr gedenken. S i e dachte dieser auch in Lolit Morman wohnenden, eingekerkerten Seele. S i e fragte sich, wie es dieser zumut sein möge in der Umgebung, in die das unglückliche Mädchen sie trug, in der Gesellschaft, zu der es täglich sie zwang, in dem grenzenlosen Hunger, den diese arme Seele leiden mußte. Das Mitleid drängte sie, daß sie ein Kärtchen — mit überlegender Sorgfalt nahm sie ein ganz reines, weißes mit angepaßtem Couvert — an die elegante junge Dame schrieb und sie höflich einlud, auf den nächsten Abend zu ihr in die Wohnung zu kommen. I m Hause Fräulein Gildens war man gewohnt, Gäste von der Art der eben Eingeladenen zu sehen. Konnte man sich auch nicht in jedem Fall dafür begeistern, so w a r man doch edel genug, solche Besuche nicht zu hemmen und sie mit der Höflichkeit wirklichen Vornehmseins zu empfangen. Als Lolit Morman zur bestimmten Zeit kam, empfing Fräulein Gilden sie selber a n der Wohnungstür und geleitete sie in den Salon. Fast übereinfach erschien ihre weiße Hemdbluse, der schwarze Rock und die Boxcalf-Schnürhalbschuhe im Vergleich zu dem duftig weichen, spitzenreichen und spitzenfeinen Kleidchen, das die Besitzerin trug, kurz genug, um die seidenen Florstrümpse über den weihen Halbschühchen aus geschmeidigem Chevraux in wirksame Geltung kommen zu lassen. Mit einer feinen Handbewegung lud Fräulein Gilden ihren Gast zum Sitzen ein, fragte nach dem Ergehen, redete ein paar sWUndliche Worte von dem Kindchen, hörte Lolit Mormans gewandte Unterhaltung über das Neueste in Weldons und Dernier Cri — und sprach mit einemmal mit ruhiger Stimme u. suchendem Ton von der armen, hungrigen Seele, die sich trotz allem und allem nach etw a s Besserem und Tieferem sehne als nach dem, w a s ihr bis jetzt geboten worden sei: D a brach Lolit Mormann in Weinen aus. Schütternd wie eine Sturzflut und anhaltend wie ein befruchtender Regen w a r dieses Weinen. Fräulein Gilden aber schwieg. Nun die Gesuchte selber ihr Recht in dem Mädchen geltend machte und derart schmerzvolle Antwort gab, brauchte sie nicht weiterreden. Ruhig ließ sie die Weinende gewähren. Mochte sich das lang zurückgeschlagene Leid, das lang verleugnete Elend der verneinten, mißHandelten Seele nun ausgießen und ausströmen. — M i t demselben verströmte auch ihr grimmigster Peiniger und Würger, der Stolz, der bisher jedes Eingeständnis ihres traurigen Zustandes in Lolit Morman erstickt und erschlagen hatte auch dann, wenn es nach durchtollten Nächten und verpraßten Tagen mit elementarer Wucht und Gewalt in ihr sich erhob und ihre Einsamkeit durchschreien wollte. — N u r keine Schwäche! Nur keine Feigheit! so hatte Lolit sich selber in solchen Augenblicken immer wieder aufgepeitscht. Nein, eine zusammengebrochene Büßerin, das wollte sie nicht sein. Hatte sie erst irrend gefehlt und hatte sie, verraten, die ganze Schuld allein zu tragen bekommen — allons — es gab j a Stunden, in denen die Ehrenmänner sich ihrer nicht mehr schämten, und klüger w a r sie j a doch auch geworden, klug genug, andere zu narren, ohne selber genarrt zu sein. Was sollte sie Gebundene verschonen, da man sie gebunden und nicht verschont hatte; w a s sollte sie die Unersahrenheit ungenützt lassen, da man ihr Vertrauen so mißbraucht! Die Lockung w a r ihr zum Atem, das Verführen zur Speise geworden, womit sie ihren Rachehunger sättigte und die Verachtung verschlang, der man sie ausgesetzt. - Ha! die Gerechtigkeit! S i e lachte auf, wenn sie das Wort aussprechen hörte. Aber nun die Güte, diese suchende Güte einer, der es um nichts ging, als um ihre Ruhe und um ihre arme Seele. S o hatte noch niemand zu ihr gesprochen, seit sie den traurigen Fall getan. S o hatte niemand sie je kommen heißen in ihr ehrenHaftes Haus u. in einen Raum, der so wie die ser das ganze Gepräge des Gesichertseins und der Geborgenheit trug. E s w a r ein großes Verwundern in ihr und ein großes Vertrauen. Während noch Tränen, jetzt schwere, langsame Tränen beginnen der Reue und entketteten Heimwehs nach verlorenem Friedland der Seele ihren Augen entfielen, sah Lolit Morman zu Fräulein Gilden auf: „Warum sind S i e so gut mit mir?" Einige Tage später ging sie mit ihrer a m t lichen Fürsorgerin den Weg, d e r e m p o r s ü h r t a u s dem Abgrund, in den sie, halb gestoßen, halb willig geglitten war, weil von h u n d e r t Gerechten neunundneunzig vorübergingen, ehe die erbarmende Helferin dessen kam, der die neundneunzig sich selbst überläßt, um das eine zurückzugewinnen, das verloren war. Kommt es auf die Stift an? ! Interessantes aus aller Welt j j Sttitzttche W t n t e j Emailgeschirr. zeigt nach längerem Gebrauch oft einen braunen, unschönen Ansatz. M a n entfernt denselben mit einer scharfen Sodalösung, die man längere Zeit kochen läßt.