Jetzt auch Tönnies mit erneuter Maskenänderung
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Jetzt auch Tönnies mit erneuter Maskenänderung
Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Erste Erfahrungen mit den neuen Abrechnungsmasken Dr. Friedhelm Adam Landwirtschaftskammer NRW, Münster Die Umstellung der Klassifizierungssysteme zum 04. Oktober 2011 wurde auf der Grundlage der Klassifizierungsstudie des MRI durchgeführt. Dabei ging man davon aus, dass die Messwerte des AutoFOM-Gerätes unverändert bleiben und lediglich mit den neu entwickelten Schätzformeln zu den Parametern Muskelfleischanteil des Schlachtkörpers (MFA), Muskelfleischanteil des Bauches (Bauchfleischanteil, BFL) sowie den weiteren Handelsmerkmalen Schinken-schier, Lachs, Schulter-schier und Bauch verrechnet werden. Somit war die Voraussetzung gegeben, bereits im Vorfeld der Umstellung quasi mit „alten Schlachtkörpern“ und den neuen Schätzformeln sogenannte Erwartungswerte für die Zeit nach der Umstellung zu errechnen. Auf dieser Grundlage konnten die Schlachtunternehmen dann die erforderlichen Anpassungen der Abrechnungssysteme („Masken“) durchführen. Zur vorliegenden ersten Bewertung stand dazu eine Stichprobe von ca. 104 000 Datensätzen aus den Unternehmen Tönnies und Westfleisch, Stand Sommer 2011, mit einem mittleren Schlachtgewicht von 96,0 kg zur Verfügung. Es ergaben sich bei dieser Stichprobe mit den neuen Formeln kalkulatorisch folgende Erwartungswerte für die Zeit nach der Umstellung: - mittleres Schinken-schier-Gewicht 18,2 kg (Standardabweichung ± 1,46 kg), - mittleres Schulter-schier-Gewicht 8,9 kg (Standardabweichung ± 0,68 kg), - mittleres Lachs-Gewicht 7,2 kg (Standardabweichung ± 0,69 kg), - mittleres Bauchgewicht 14,0 kg (Standardabweichung ± 1,37 kg), - mittlerer Bauchfleischanteil 56,7 % (Standardabweichung ± 4,47 %). Im Vergleich zu den mit den alten Formeln ermittelten Werten resultieren daraus die in Abbildung 1 dargestellten Abweichungen. Bei Auswertung aktueller Daten, d.h. Daten nach der Umstellung, ergeben sich trotz eines unterschiedlichen Niveaus der absoluten Werte, formelbedingt ähnliche Differenz zwischen den neuen und alten Handelswertergebnissen. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 1 VON 9 Email: [email protected] Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Neben den mittleren Abweichungen sind insbesondere die Streuungen dieser Differenzen zu beachten, die z. B. durch die Streuungen im Schlachtgewicht begründet sind. Dadurch ist es nicht unerwartet, dass es bei einzelnen Lieferpartien zu teilweise deutlich anderen Abweichungen kommen kann. Während die Differenzen „neu minus alt“ beim Schulter-schier-Gewicht weitgehend unabhängig vom Schlachtgewicht bleiben, zeigt sich beim Schinken und beim Lachs sowie bei dem MFL und BFL ein einheitlicher abnehmender Trend mit steigendem Schlachtgewicht. Neue Klassifizierungsdaten erfordern neue Abrechnungssysteme Aus Sicht der Praxis und der Schlachtunternehmen stellte sich bereits im Vorfeld der Formelumstellung die Frage nach der Notwendigkeit für eine gleichzeitige Umstellung der Abrechnungssysteme. Nach ersten Berechnungen zeigte sich für die AutoFOM-Klassifizierung, dass diese Anpassung aus Sicht der Landwirtschaft zwingend gefordert werden musste. Aus der Summe der Veränderungen in den Handelswertmerkmalen, insbesondere beim Bauchgewicht, ergaben Modellrechnungen mit der alten sogenannten Nordwest-Einheitsmaske, dass die Schweine im Mittel bei einem unterstellten Basispreis von 1,40 €/Indexpunkt (IXP) um nahezu 1,20 € billiger werden würden. Ursache für dieses Ergebnis war die im früheren Abrechnungsmodell enthaltene Systemgrenze beim Bauchgewicht in Höhe von 14 kg, ab der der Bauch unabhängig vom BFL-Anteil nur noch mit 0,7 IXP/kg bewertet wurde. Durch die im Mittel nach neuer Formel um mehr als 1 kg leichter ermittelten Bäuche liegt jetzt der Großteil der Schlachtkörper unter dieser Schwelle. Diese werden danach im Erlös herabgestuft. Abbildung 1 © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 2 VON 10 Email: [email protected] Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Die Abrechnungssysteme, die auf Basis der im Voraus kalkulierten Erwartungswerte von den Schlachtbetrieben erstellt und erst kurz vor oder sogar erst mit der Umstellung der Technik zum 04.10. bekannt gegebenen wurden, hatten einvernehmlich das Ziel, erlösneutral zu sein (Abbildung 2). Vergleichsrechnungen auf Basis dieser Erwartungswerte haben dieses Ziel der Erlösneutralität bei dem ursprünglich geplanten Westfleisch- bzw. Tönniesmodell weitestgehend bestätigt. Unerwartete Ergebnisse nach der Umstellung Bereits wenige Tage nach der Umstellung der Technik am 04.10.2011 verdichteten sich die Meldungen aus den Schlachtbetrieben, dass die im Voraus kalkulierten mittleren Erwartungswerte zu den Schlachtkörperdaten von den real ermittelten in der Tendenz gleichgerichtet übertroffen wurden. Obwohl die Gründe für diese Veränderungen im letzten Detail noch nicht abschließend geklärt sind, wird vermutet, dass die mit der Formelanpassung, was einem Software-Update gleichzusetzen ist, zeitgleich ausgetauschten sogenannten EDVBoards in den AutoFOM-Geräten dafür verantwortlich sein könnten (Abbildung 3). Da zu unterstellen ist, dass die Schlachtkörperqualität der angelieferten Tiere vor und nach der Umstellung weitgehend unverändert geblieben ist, kann gefolgert werden, dass auch die Erlöse nach der Umstellung unbeeinflusst von dieser Änderung geblieben sein sollten. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 3 VON 10 Email: [email protected] Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Abbildung 2: AutoFOM-Abrechnungsmasken ab 04. 10. 2011 bzw. aktualisiert im Vergleich (Gewichtungsfaktoren je kg Teilstück) Merkmale Westfleisch 4.10. 17.10. 1 1. Schinken-schier (kg) < =15,49 15,50 - 15,99 16,00 - 16,49 16,50 - 16,99 17,00 - 17,49 17,50 - 19,50 19,51 - 20,00 20,01 - 20,50 20,51 - 21,00 > 21,00 2. Lachs (kg) < 6,00 6,00 - 6,19 6,20 - 6,49 6,50 - 7,80 7,81 - 8,00 > 8,00 3. Schulter-schier (kg) ohne Gewichtsklassen 4. Bauchfleichanteil (%) < =44,99 45,00 - 45,99 46,00 - 47,99 48,00 - 48,99 49,00 - 49,99 50,00 - 50,99 51,00 - 52,99 53,00 - 53,99 54,00 - 55,99 56,00 - 57,99 58,00 - 58,99 59,00 - 59,99 60,00 - 61,99 >= 62,00 5. Bauchgewicht (kg) Obergrenze 6. Schlachtgewicht (kg) < 85,00 85,00 - 85,99 86,00 - 86,99 87,00 - 87,99 88,00 - 89,99 90,00 - 100,00 100,01 - 102,00 102,01 - 105,00 105,01 - 110,00 110,01 - 120,00 7. Systemgrenzen ohne Gewichtsgrenzen >= 87 kg - <=105 kg SG >= 90 kg - <=100 kg SG Obergrenze < 88 kg SG Obergrenze >=88 kg SG 2 1,8 Tönnies 4.10. 24.10. 3 4 2,0 1,9 5 2,0 2,2 1,9 2,1 2,35 2,6 2,35 2,55 2,4 2,3 2,75 2,7 2,3 2,2 2,1 2,2 2,6 2,55 2,1 2,4 2,5 3,0 3,1 4.10. 6 2,0 2,1 2,2 1,9 2,25 2,3 2,35 2,1 2,25 1,8 2,0 Manten 14.11. 7 8 1,8 2,8 3,6 3,6 Schlachtunternehmen Tummel 4.10. 10.11. Vion (Nord/Ost) 4.10. 28.10. 9 10 2,0 1,95 2,4 2,3 2,1 2,1 1,8 2,1 2,3 2,35 2,0 2,25 2,3 2,4 2,35 2,35 2,3 2,1 2,0 1,8 2,7 2,5 3,35 3,2 2,8 3,5 3,1 2,8 3,25 3,5 3,5 1,7 1,7 1,15 1,15 0,6 1,0 2,8 1,5 2,9 1,7 0,7 1,7 1,0 1,0 1,0 1,35 1,35 0,95 0,8 1,1 1,1 1,2 1,55 1,2 1,2 1,2 1,1 1,0 1,3 - 1,0 1,5 - 16 kg - 1,3 1,3 - - -1,0 -1,0 Indexpunktabzug je kg Abweichung: -1,0 -1,0 -0,5 -0,5 ±0 ±0 -1,0 -0,5 -1,0 -0,5 -0,5 -1,0 -1,0 min. 0,70 min. 0,70 ±0 ±0 ±0 ±0 -0,5 -0,5 -0,5 -0,5 -0,5 -1,0 -2,0 -1,0 Indexpunkte je kg Schlachtgewicht: min. 0,70 min. 0,80 -1,0 -1,5 -0,5 -1,5 min. 0,70 min. 0,82 max. 1,05 max. 1,05 max. 1,03 max. 1,04 max. 1,05 max. 1,00 max. 1,05 Die auf Basis der Erwartungswerte von den Schlacht betrieben im Voraus konzipierten Abrechnungssysteme führten daher zu teilweise deutlich höheren Indexpunkten und damit höheren Erlösen, die offenkundig nicht mit einer realen Wertsteigerung der © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 4 VON 10 Email: [email protected] Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Schweine zu erklären sind. Beim Vergleich der neuen Abrechnungsmodelle mit dem vor der Umstellung ist darüber hinaus zu berücksichtigen, dass die Effekte der Ende 2010 rechtlich vorgegebenen Änderung der Schnittführung durch die sogenannte Kopfpauschale im Auszahlungspreis je Schlachtkörper ausgeglichen wurden. Ein direkter Vergleich der einzelnen Handelswertparameter ist aufgrund des geänderten Schlachtgewichts in den Teilstückformeln daher leicht verzerrt. Abbildung 3: Westfleisch hat als erstes Unternehmen auf die Entwicklung zu höheren Indexpunkten reagiert und den „ungerechtfertigten“ Mehrerlös durch Einbehalt von 0,02 €/kg Schlachtgewicht (SG) versucht auszugleichen. Tönnies wollte dies mit einem Einbehalt von 0,01 €/kg SG ebenfalls ausgleichen. Auf Druck der Praxis haben beide Unternehmen diesen Schritt wieder zurückgenommen und die einbehaltenen Beträge zwischenzeitlich wieder ausgezahlt bzw. erst gar nicht umgesetzt. Andererseits hat Westfleisch dann mit Wirkung zum 17. Oktober sein Abrechnungsmodell angepasst (Abbildung 2, Spalte 1 und 2). Diese Änderung führte zu einer Erlösminderung im Mittel von 0,01 IXP/kg SG. Bei einem Erlösniveau von 1,50 €/IXP bedeutet dies einen um 1,50 Cent/kg SG reduzierten Auszahlungspreis (Abbildung 4). Zu Wochenbeginn am 24.10. hat dann auch Tönnies wie zu erwarten sein Abrechnungsmodell angepasst (Abbildung 2, Spalte 3 und 4). Tönnies hat dabei zunächst die Bewertungsfaktoren für das Teilstück Schinken-schier in unterschiedlicher Höhe abgesenkt. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 5 VON 10 Email: [email protected] Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Darüber hinaus wird bei Tönnies das Teilstück Bauch jetzt erst ab 48 % BFL (vorher 46 %) mit dem höheren Faktor von 1,35 IXP/kg Bauch bewertet. Die maximale Lachsbewertung endet bereits bei 7,8 kg (vorher erst bei 8,0 kg). Alle anderen Elemente der Tönnies-Maske sind im Vergleich zum Modell vom 04.10. gleich geblieben. Als nächstes Unternehmen reagierte VION mit einer Änderung des Abrechnungssystems (Abbildung 2, Spalte 9 und 10). Wie bei Westfleisch und Tönnies zeigt diese Maßnahme, dass die unerwarteten Messwertabweichungen offensichtlich auch bei VION zu „überhöhten“ Auszahlungspreisen geführt haben. VION nimmt jetzt die Schinken-schier-Bewertung bis 17 kg um 0,5 IXP/kg und von 17 kg bis 20 kg um 0,1 IXP/kg zurück. Die Punktabzüge für Schweine über 102 kg SG sind etwas abgeschwächt worden. Die ab 28.10. anzuwendende Methodik führt anhand der Auswertungsstichprobe zu einer mittleren Erlösminderung von 0,008 IXP/kg SG im Vergleich zur ursprünglich geplanten Systematik bei VION. Bei einem Erlösniveau von 1,50 €/IXP sind dies - 1,2 Cent/kg SG bzw. bei 95 kg SG - 1,14 €/Schlachtkörper. Am 10.11. haben schließlich Tummel bzw. am 14.11. auch das Unternehmen Manten im niederrheinischen Geldern reagiert und die jeweiligen Abrechnungsmodelle angepasst. Im Tummelmodell werden leichte Schinken etwas schlechter und schwere Schinken etwas besser bewertet als in der ersten Variante (Abbildung 2, Spalte 5 und 6). Eine Herabstufung gilt jetzt auch für die Schulter, und die Bauchgrenze fällt wie bei den vergleichend dargestellten Modellen weg. Die Bäuche werden von Tummel überwiegend etwas schlechter bewertet. Die Abzüge für Unter- und Übergewichte, d. h. unter 88 bzw. über 102 kg SG, sind identisch mit den Werten bei Tönnies, Westfleisch und Manten. Mit mindestens 0,7 IXP/kg SG sichert Tummel die Maske nach unten ab und begrenzt den Erlös bereits bei 1,04 IXP/kg. Das Unternehmen Manten bewertet das Teilstück Schinken-schier im Vergleich zum ersten Modell vom 04.10. im mittleren Bereich (16,0-20,0 kg) etwas schlechter als in der ersten Variante vom 4.10. (Abbildung 2, Spalte 7 und 8). Die Bewertung der Bäuche weicht nur geringfügig von dem der anderen Systeme ab. Schlachtgewichte über 110 kg werden bei Manten besonders kräftig gemaßregelt, und die Preisabsicherung nach unten ist mit 0,82 IXP/kg SG auf den Bereich zwischen 90 und 100 kg begrenzt. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 6 VON 10 Email: [email protected] Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Im Mittel mit gleich gerichteten Maskeneffekten Anhand von ca. 90 000 Daten, jetzt aus den ersten beiden Oktoberwochen, die dankenswerterweise von Tönnies, Tummel und Westfleisch bereit gestellt wurden, können die Maskenunterschiede anhand aktueller Daten bewertet werden. Die Tönniesund Westfleischmodelle waren, gemessen anhand der Indexpunkte (IXP) je kg SG mit Stand 04.10. annähernd gleich, obwohl die Einzelelemente durchaus Unterschiede zeigten, insbesondere bei Tönnies die Außerachtlassung des Teilstückes Schulter-schier. Die aktuellen, d. h. inzwischen angepassten Modelle, laufen ebenfalls weitgehend im Gleichklang und reduzieren das Klassifizierungsergebnis jeweils auf 0,979 IXP/kg SG bei Westfleisch und bei Tönnies bzw. 0,978 bei VION (Abbildung 4). Die „Nachjustierung“ bei VION führt zu einem Erlösrückgang in Höhe von 1,14 €/Schwein, wenn ein Erlösniveau in Höhe von 1,5 €/IXP und 95 kg SG unterstellt wird. Bei Manten beträgt dieser Erlösrückgang unter sonst gleichen Bedingungen ca. 1 €/Schwein und bei Tummel ca. 0,7 €/Schwein. Die maximale Maskendifferenz beträgt beim Ansatz eines Basispreises von 1,50 €/IXP in der Auswertungsstichprobe 2,55 Cent/kg SG. Neben den dargestellten Maskendifferenzen sind in der Vermarktung jedoch weitere Aspekte, wie z. B. Vorkosten, Zahlungsziele und -sicherheit sowie sonstige Serviceleistungen oder Bonuszahlungen zu berücksichtigen. Abbildung 4: © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 7 VON 10 Email: [email protected] Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Im Mittel weitgehend gleich – im Detail Unterschiede Beim Vergleich der nachjustierten Abrechnungssysteme werden neben der absoluten Höhe der sog. Maskenwerte (Abbildung 4) Unterschiede in den verschiedenen Schlachtgewichtsklassen deutlich (Abbildung 5). Schweine unter 90 kg SG werden bei Manten und Westfleisch besser bezahlt als bei Tönnies, VION und Tummel. Zwischen 90 und 100 kg SG liegen die Verkaufserlöse bei Tönnies, Westfleisch und VION nahezu gleichauf. Manten zahlt hier mehr und Tummel etwas weniger. Ab 100 kg SG zahlen Tönnies und insbesondere VION ab ca.106 kg SG etwas besser als Westfleisch, Tummel und Manten. Über 110 kg liegen Westfleisch und Tönnies wieder weitgehend gleichauf. Bei Manten wirkt die Systemgrenze „mindestens 0,82 IXP ab 90 kg SG“ zwar stabilisierend auf die Auszahlung. Allerdings greift diese Absicherung nur bis 100 kg SG. Abbildung 5: Die Beratungsorganisationen sind jetzt gefordert, anhand der Klassifizierungsdaten das jeweilige betriebliche Optimum in der Produktion und im Vermarktungsmanagement zu finden. Dazu ist jedoch eine Stabilität / Konstanz der Abrechnungsmodelle dringende Voraussetzung. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 8 VON 10 Email: [email protected] Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Fazit: - Die unerwartet günstigeren Klassifizierungsergebnisse nach der Umstellung der AutoFOM-Technik haben zur Folge, dass die im Voraus konzipierten Abrechnungssysteme zu „ungerechtfertigt“ höheren Erlösen führen, sofern man von einer gleichbleibenden Schlachtkörperqualität vor und nach der Umstellung ausgeht. - Westfleisch und Tönnies haben als erste reagiert und die ursprünglich zur Umstellung angekündigten Masken angepasst. Die Unternehmen VION, Manten und Tummel sind dem Vorgehen inzwischen gefolgt. Im Mittel hat das bei den Unternehmen zu einer Verringerung der Indexpunkte je kg SG geführt. Bei einem Preisniveau von 1,50 €/IXP haben die letzten Maskenanpassungen zu Erlösnachteilen in Höhe von -0,7 €/Schlachtkörper (Tummel) bis -1,4 € /Schwein (Westfleisch) geführt. - Im Vergleich Tönnies und Westfleisch zahlt Westfleisch die leichteren Schweine bis ca. 90 kg SG etwas besser. Zwischen 90 und 100 kg SG liegen die Bezahlungsniveaus von Westfleisch, Tönnies und VION annähernd gleichauf und über 100 kg SG zahlen Tönnies und insbesondere VION ab ca. 106 kg SG besser als Westfleisch. Im mittleren SG-Bereich (90 – 100 kg SG) hat Manten die besten Auszahlungspreise im reinen Maskenvergleich. In der Vermarktung sind jedoch weitere Aspekte, wie z. B. Vorkosten, Zahlungsziele, -sicherheit sowie bessere Serviceleistungen oder auch Bonuszahlungen zu berücksichtigen. - Die Erfahrungen der letzten Wochen zeigen, dass es sinnvoll ist, die Schlachtabrechnungen unter Nutzung der dafür zur Verfügung stehenden Instrumente (z. B. www.Schlachtdaten-online.de von IQ-Agrar) mit den Beratungsorganisationen zu analysieren und mögliche Reaktionen im Vermarktungsmanagement zu erarbeiten. - Die Erfahrungen zeigen auch, dass das Zulassungs-, Kontroll- und Überwachungskonzept weiterentwickelt werden muss. Die bisher durchgeführten Funktionskontrollen der Ultraschallköpfe und der Rechenvorgänge müssen ergänzt werden. Neben der Vorschrift zur routinemäßigen verpflichtenden Wartung der besagten Platinen (z. B. Austausch nach x-Millionen klassifizierten Schweinen) fordert die Praxis die zwingende Teilnahme der Schlachtbetriebe an dem Blackbox-Konzept der Überwachungsbehörde nach dem Vorbild des LANUV in NRW. Auch in der Vorortüberwachung müssen die Kontrollbehörden die Einzelelemente der standortspezifischen Gerätezulassungen systematisch überwachen. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 9 VON 10 Email: [email protected] Themen zur Tierernährung Fachtagung 2011/2012 Auszug aus der anschließenden Diskussion mit dem Autor Frage 1: Können die Schlachtdaten auf Schlachtdaten-online zukünftig direkt verglichen werden? Antwort: Technisch ist dies bereits möglich. Der Dienst soll für Berater freigeschaltet werden. Die Schlachtbetriebe müssen aber zustimmen. Einige Zusagen liegen bereits vor. Wichtig ist, dass die Schlachtdaten zeitnah geliefert werden. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.Vilomix.com Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 10 VON 10 Email: [email protected]