Stippvisite 04/07

Transcrição

Stippvisite 04/07
Winter 2007
StippVisite
INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DER GESUNDHEIT NORDHESSEN HOLDING AG
Ihr persönliches Exemplar
Pathologie mit
neuem Leitungsteam
Seite 9
Auszeichnung:
Angehörige jederzeit
willkommen
Seite 16
T-Shirts für
jedes Baby
Seite 21
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Herzlich willkommen!
Sicherlich kommen Sie momentan
wegen der Weihnachts- und Silvestervorbereitungen gar nicht dazu,
sich den interessanten Themen des
Magazins zu widmen. Kein Problem,
die neue StippVisite wird Sie über die
Feiertage und den Jahreswechsel bis
in den März hinein begleiten. Nehmen Sie sich also Zeit, Stress gibt es
genug. Übrigens erfahren Sie zum
Thema „Stress“ Interessantes über ein
innovatives Messgerät: den „StressPiloten“. Dieser wurde im vergangenen November auf der weltgrößten
Medizinmesse „Medica“ in Düsseldorf
vorgestellt.
Im regionalen Teil, also dem Teil, der
der heimischen Klinik vorbehalten ist,
können Sie einmal mehr hinter die
Kulissen blicken. Denn da tut sich laufend etwas Neues: Umbau, Personalwechsel, neue Serviceangebote
oder neue Behandlungsmethoden. Oft
wird aus einer Abteilung berichtet. Es
ist immer gut zu wissen, was ein Krankenhaus seinen Patienten anbietet.
Im überregionalen Teil hat die Redaktion einen Mix aus interessanten
Themen zusammengestellt, angefangen bei der Grippe über Durchfall bis
hin zu Omas Hausmitteln bei Erkältung. Denn diese Krankheiten greifen
speziell in den Wintermonaten um
sich. Aber auch in Sachen Krebs
haben wir uns umgeschaut. Denn
jeder, der davon betroffen ist, informiert sich gerne über bewährte oder
empfohlene Therapien.
Im Prominenteninterview stellen wir
dieses Mal einen Mann vor, der sich
intensiv für MS-Patienten einsetzt.
Ihre Langeweile können Sie sich mit
dem StippVisite-Kreuzworträtsel und
dem Reisequiz vertreiben und dabei
noch Gutes gewinnen. Viel Glück!
Jetzt wünschen wir Ihnen aber viel
Spaß mit der StippVisite, ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten
Rutsch ins neue Jahr und vor allem
Gesundheit für 2008.
Ihre StippVisite-Redaktion
Lesen Sie im überregionalen Teil:
Herzlich willkommen
3
PromiTalk mit Thomas M. Stein
6
„Echte Grippe“ schnell behandeln
7
Studie: Antikörpertherapie bei Brustkrebs
10
Interessantes aus der Krebsforschung
14
Knochenschutz wichtig bei Brustkrebs
15
Das StippVisite-Kreuzworträtsel
18
Volkskrankheit Azidose
19
Wirksame Hausmittel bei Erkältung
22
„Stress-Pilot“ steuert in die Entspannung
23
Reisequiz: Wellness mitten im Schnee
26
Hilfe bei Akutdurchfall
27
Gesundheit ist auch Männerthema
30
Das letzte Wort hat Birgit Russell
31
StippVisite überregional
3
Impressum
Herausgeber:
Gesundheit Nordhessen Holding AG, Mönchebergstraße 48 E, 34125 Kassel, Tel.: (05 61) 9 80-48 07,
Internet: www.gesundheit-nordhessen.de,
E-Mail: [email protected]
und Juwi MacMillan Group GmbH, Bockhorn 1,
29664 Walsrode, Tel.: (0 51 62) 9815-0,
E-Mail: [email protected]
Redaktion und Konzept:
Juwi MacMillan Group GmbH, Tel.: (0 51 62) 9815-0
Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Peter Jungblut-Wischmann, Gisa Stämm
Redaktion:
Doris Bergs, Dirk Frankowski (verantwortlich
für diese Ausgabe), Birgit Russell (überr. Teil),
Anette Vitz
Producer:
Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt
Layout und Satz:
Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt,
Jessica Rodewald, Carola Weidner
Anzeigen:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Jürgen Wolff, Tel.: (0 51 62) 98 15-42,
Jessica Rodewald, Tel.: (0 51 62) 98 15-73
Fotos:
Juwi MacMillan Group GmbH, Cornelius van Velzen,
Carmen Rivas, Gisa Stämm, Klinikum Kassel
Druck: Sponholtz Druck, Hemmingen
Erscheinungsweise: quartalsweise
Auflage StippVisite Kassel: 13.500
Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten
verantwortlich. Der Nachdruck der Beiträge dieser
Ausgabe bedarf, auch auszugsweise, der
ausdrücklichen Genehmigung der
Herausgeber. Die Redaktion behält
sich vor, Leserbriefe zu kürzen.
4
StippVisite
Inhalt
Inhalt/Impressum
4
Klinikum erhält zentralen Neubau
5
Institut für Pathologie mit neuem Leitungsteam
9
Sanierung der Nuklearmedizin erfolgreich abgeschlossen
12
Drei Vereine „bauen“ Elternhaus
13
Intensivstation heißt Angehörige willkommen
16
Komplizierte Baby-OP durch Ärztinnen-Trio
16
Neuer Computertomograf im Klinikum Kassel
17
Bandscheibenvorfall endoskopisch operiert
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Tag der offenen Tür in der Geburtshilfe des Klinikums
21
Jubiläum: 1000. Entbindung im Klinikum
21
Jetzt auch ambulante Reha für Herzpatienten möglich
24
Dr. Linder neuer Chefarzt in Bad Arolsen
25
Weltstillwoche in der Kreisklinik Hofgeismar
25
Kreisklinik Helmarshausen rezertifiziert
28
Kinderfest – kleinen Patienten Mut machen
28
Babytreffen in der Kreisklinik Wolfhagen
29
Diagnostik unter
einem Dach
Klinikum erhält für 121 Millionen Euro zentralen Neubau
Am Klinikum Kassel läuft ein großer operativer Eingriff: Das einzige Krankenhaus der Maximalversorgung in der Region erhält in
den kommenden Jahren eine völlig neue Gebäudestruktur, um die
Versorgung der Patientinnen und
Patienten weiter zu optimieren.
Schon seit dem Frühsommer zeigen
Bagger und Baukräne, dass an verschiedenen Stellen des weitläufigen
Klinikumgeländes gebaut wird. Die
frühere Kinderklinik ist abgerissen
und es wurden an mehreren Stellen
neue Kanäle und Leitungen verlegt.
Unterhalb der Augenklinik entstand
ein Regenrückhaltebecken mit einem
Fassungsvermögen von 700.000 Litern, das bei starkem Regen das Wasser kurzzeitig aufnimmt und somit
die Kanalisation entlastet. In zwei
neuen Parkhäusern stehen seit Sommer ausreichend Parkplätze für Besucher und Beschäftigte zur Verfügung. Bei den bisherigen Bauarbeiten
handelte es sich vorwiegend um Vorbereitungen für den Bau des neuen
Zentralgebäudes im nördlichen Teil
des Klinikumgeländes.
Dieses wird dort gebaut, wo bis
Mitte Oktober der Rettungshubschrauber gelandet ist – vor dem Chirurgischen Zentrum (Haus 1). In dem
neuen Zentralgebäude wird in den
unteren Etagen die gesamte Aufnahme und Diagnostik gebündelt. Damit
gibt es künftig nur noch eine zentrale Anlaufstelle für Notfallpatienten
statt wie bisher über zehn. Auch die
räumliche Zusammenfassung der
Diagnostik-Bereiche stellt eine enorme Verbesserung für Patienten und
Beschäftigte dar, erläutert der Vorstandsvorsitzende der Gesundheit
Nordhessen Holding AG, Dr. Gerhard
M. Sontheimer. Hauptgeschäftsführer
Wolfgang Schwarz: „Es entfallen
Wege zwischen den Gebäuden. Die
Koordination der verschiedenen Untersuchungen und die Behandlungsabläufe werden deutlich vereinfacht.“
Über dem Diagnostikzentrum, das
2009 in Betrieb gehen soll, werden
auf zwei Etagen Stationen mit modernen Zimmern einziehen.
Daneben entsteht das neue Frauen-,
Mutter- und Kindzentrum, in welches
2011 auch das Kinderkrankenhaus
Park Schönfeld zieht. Dann sind die
beiden Kasseler Kinderkliniken mit
ihrem breiten Leistungsspektrum un-
ter einem Dach vereint. Eine siebengeschossige Magistrale verbindet die
einzelnen Gebäude miteinander.
Mit diesem Neubau wird das Klinikum
in die Lage versetzt, seinen Patientinnen und Patienten weiterhin eine medizinische Versorgung auf höchstem
Niveau zu bieten und gleichzeitig
wirtschaftlich zu arbeiten. Denn die
derzeitige Pavillonbauweise mit 16
einzelnen Gebäuden bringt weite
Wege mit sich und erschwert effiziente Arbeitsabläufe. Zudem haben die
Gebäude ein Durchschnittsalter von
fast 50 Jahren und bei etlichen besteht erheblicher Investitionsbedarf.
Fortsetzung auf Seite 8
Die ehemalige Kinderklinik, die 1958 in Betrieb genommen wurde, hat Platz gemacht für den
Neubau eines modernen Frauen-, Mutter- und Kindzentrums.
StippVisite
5
PromiTalk mit Thomas M. Stein
oder den Geschmack des Publikums.
Aber Xavier Naidoo und die „Söhne
Mannheims“ oder „Wir sind Helden“
haben sich sehr gut durchgesetzt und
bewiesen, dass Pop und Rockmusik
aus Deutschland nicht übersehen
werden darf, abgesehen von den
deutschen Vorreitern wie Udo
Lindenberg und Peter Maffay. Ich bin
der Meinung und überzeugt, dass
Deutschland wesentlich kreativer ist,
alltags- und praxisrelevante Hilfestellungen, trotz Multipler Sklerose
ein möglichst normales und aktives
Leben zu führen. Aber vor allem auch
Ärzte können sich hier unter anderem
fortbilden, neueste Forschungsergebnisse nachlesen oder sich mit
Kollegen über ein Forum austauschen. Wir wollen damit erreichen,
dass sich die Ärzte und auch Patienten gezielt auf diesem Portal infor-
„MS – Ein wichtiges Thema“
Er ist uns als scharfsichtiger Beobachter, geduldiger Zuhörer und
harter Kritiker bekannt, der charmante Fachmann der Musikszene
Thomas M. Stein. In „Deutschland
sucht den Superstar“ saß er in der
Jury und nicht selten konnte
seine Meinung gegenüber der
von Dieter Bohlen nicht unterschiedlicher sein – nur, die Argumente des erfahrenen Mannes,
der jahrelang Geschäftsführer
der BMG Music Europa und
Deutschland war, wirken überzeugender und intelligenter. Außerdem engagiert sich Thomas
M. Stein für Medizin. Wie kam
das? Birgit Russell fragte ihn.
Herr Stein: Deutschland sucht
den Superstar, und Sie sind
nicht mehr dabei?
Nein, RTL hat ja das Konzept verändern mit neuen Moderatoren und einigen neuen Jurymitgliedern. Ich
hätte es gern gesehen, wenn es sich
noch stärker verändert hätte.
Wie beurteilen Sie
überhaupt die Qualität
der deutschen Musikszene?
Ich finde es gut, wenn man sich wieder mehr auf deutsche Produkte konzentriert, wenn überhaupt etwas auf
dem deutschen Musikmarkt passiert.
Es trifft sicher nicht immer meinen
6
StippVisite überregional
als man denkt – übrigens nicht nur in
der Musik. Ein bisschen mehr Mut,
dann werden wir sicher noch viele
gute Produktionen hören.
Wir sehen Sie Gott sei Dank
immer noch in der Chart-Show.
Ja, ich bin jedes Mal dabei, weil ich
durch meine 30-jährige Erfahrung
über nahezu jeden Interpreten etwas
erzählen kann. Es ist ja immer interessant, was ein Interpret alles so fabriziert hat.
Und was haben Sie nun
mit Medizin zu tun?
Anfang der 70er-Jahre war ich Anzeigenleiter für das Magazin „Musik und
Medizin“. Wir haben die „Musiktherapie“ sehr thematisiert und dadurch
habe ich viele Ärzte kennen gelernt.
Mit der Zeit habe ich wichtige
Defizite bei der Behandlung von
Krankheiten erkannt, die mich bewogen haben, mich zu engagieren. Ich
setze mich für die Tabaluga-Stiftung
ein, die traumatisierten Kindern hilft,
und bin Schirmherr des MS-College.
Beim MS-College geht es um
die noch immer nicht erforschte
Krankheit Multiple Sklerose.
Ja, und in diesem Zusammenhang
mit immer noch mangelnder Informationstransparenz. Das Portal
www.mscollege.de gibt Betroffenen
mieren oder auch Anleitungen bekommen. Denn es muss auf dem vorhandenen Know-how aufgebaut und
nicht immer das „Rad neu erfunden“
werden. So sind auch Ärzte, die nicht
unbedingt täglich mit neurologischen
Erkrankungen zu tun haben, in der
Lage, die Krankheit viel schneller zu
erkennen.
Waren Sie schon
ernsthaft krank?
Nein, nur ein Schulterbruch. Das bezeichne ich nicht als Krankheit.
StippVisite ist ein Magazin
für Patienten und potenzielle
Patienten. Was geben Sie den
Lesern mit auf den Weg?
Ein guten Arzt zu erkennen.
Für mich ist der Arzt ein guter Arzt,
der für den Patienten zur zentralen
Schaltstelle seiner Information und
Beratung wird – ohne falsch verstandenes Ego. Und der vor allem weiß,
wann sein Know-how am Ende ist,
gemeinsam mit dem Patienten alle
Punkte bespricht und ihn dann für die
Zeit der Behandlung einem dafür
spezialisierten Arzt anvertraut.
Herr Stein,
vielen Dank für das
nette Gespräch.
www.mscollege.de
FFieber, FFrösteln,
Gliederschmerzen
G
Influenza kausal und schnell behandeln
Viele Patienten fühlen sich nach der
Behandlung sogar schon nach ein bis
zwei Tagen wieder gesund und vital!
„Gestern war noch alles gut, und heute friere ich, habe Schweißausbrüche und Fieber. Alle Glieder tun mir weh.“ Symptome wie diese schildern zur Grippezeit viele Patienten ihrem Hausarzt. Meist haben sich
diese Menschen mit Grippeviren infiziert. Sie leiden tagelang unter den
typischen Beschwerden. Eine Grippe (medizinisch: Influenza) kann heute
jedoch erfolgreich behandelt werden und das Leiden rasch beenden.
Zuerst ist klar zu unterscheiden, ob
eine echte Grippe, die durch Influenzaviren hervorgerufen wird, oder nur ein
grippaler Infekt vorliegt. Die Influenza
kommt schlagartig innerhalb weniger
Stunden und zeigt sich durch hohes
Fieber, starkes Krankheitsgefühl mit
Kopf- und Muskelschmerzen. Ein grippaler Infekt hingegen, auch unechte
Grippe genannt, schleicht sich manchmal über Tage langsam ein und wird
durch Bakterien hervorgerufen.
Obwohl die genannten Symptome
sicher auf eine Influenza schließen
lassen, werden viele Patienten nur
symptomatisch und nicht antiviral
(medizinisch: gegen das Grippevirus)
behandelt. Deshalb wird die Verbreitung der Viren nicht gestoppt. Somit
erhöht sich das Risiko, dass diese die
Bronchien angreifen und es zu einer
Lungenentzündung kommt. Eine nicht
behandelte Influenza kann bei stark
immungeschwächten Menschen sogar
zum Tod führen.
Sind Patient und Arzt sich nicht sicher,
ob es sich um eine Influenza handelt,
kann ein Influenza-Schnelltest die
Diagnose noch in der Praxis absichern.
Bestätigt sich der Verdacht, sollte der
Arzt dem Patienten tagelange Grippebeschwerden ersparen und schnellstmöglich mit einer gezielten Behandlung beginnen.
Der Einsatz eines Neuraminidasehemmers (Tamiflu®) verkürzt die
Krankheitsdauer um bis zu 3,5 Tage.
Ein Neuraminidasehemmer verringert
die Fähigkeit des Virus, sich im Körper
zu verbreiten. Infolgedessen kann sich
die Grippe nicht zum akuten Stadium
weiterentwickeln. Der Patient wird
rasch gesund. Außerdem lassen sich
dadurch auch Komplikationen vermeiden. Allerdings gilt: Je früher mit
der Behandlung begonnen wird, umso
schneller ist die Grippe vorbei. Vorteilhaft ist der Beginn der Behandlung
innerhalb des ersten oder zweiten
Tages nach Einsetzen der Grippesymptome. Das bedeutet, dass der
Patient bei den typischen Influenzasymptomen nicht lange zögern sollte,
den Arzt aufzusuchen.
Die schnelle Behandlung mit einem
Neuraminidasehemmer hat viele Vorteile: Die übliche Krankheitsdauer
einer Influenza verkürzt sich von sieben bis zehn Tagen auf ein bis zwei
Tage. Und da jeder Betroffene, der an
einer Influenza erkrankt ist, leidet,
kann er nur von einer schnellen Genesung profitieren. Außerdem werden
durch eine schnelle, gezielte Behandlung weniger Viren verbreitet und Ansteckungen vermieden.
Influenzapatienten sollten von einer
kausalen und zielgerichteten Behandlung profitieren, auch dann,
wenn die Influenza nicht von Anfang
an so klar zu diagnostizieren ist. Bei
eindeutiger Diagnose ist das Medikament erstattungsfähig.
StippVisite überregional
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Das neue Klinikum: in der Mitte der künftige Haupteingang mit dem neuen Hubschrauberlandeplatz, dahinter das neue Diagnostikgebäude, links
die neue Kinder- und Frauenklinik, rechts das bestehende Chirurgische Zentrum.
Fortsetzung von Seite 5
Ein ähnliches Projekt wie das Klinikum Kassel setzen derzeit etliche
Kliniken in Deutschland um, die verteilt liegende Gebäude durch neue
Zentralbauten ersetzen. Beispiele sind
das Klinikum Offenbach, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
und die bereits eröffnete Asklepios
Klinik Barmbek in Hamburg.
Das Land Hessen unterstützt den mit
rund 121 Millionen Euro veranschlagten ersten Bauabschnitt mit 74
Millionen Euro. Fast ein Drittel des
Geldes aus dem Sonderprogramm des
Landes zur strukturellen Weiterentwicklung der Krankenhäuser fließt
damit an das Klinikum Kassel.
Der erste Bauabschnitt, der im Sommer 2011 abgeschlossen sein soll,
umfasst das Zentralgebäude und das
neue Frauen-, Mutter- und Kindzentrum, der zweite Abschnitt den
Neubau eines Empfangsgebäudes.
Auf dessen Dach wird künftig der
Hubschrauber landen.
„Wir sind sehr bemüht, die Beeinträchtigung für Patientinnen und Pa-
tienten so gering wie möglich zu halten und einen störungsfreien Ablauf
ihres Aufenthaltes im Klinikum Kassel
sicherzustellen“, versichert Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schwarz.
Es werde sich aber leider bei einer
Baumaßnahme dieser Größenordnung nicht vermeiden lassen, dass die
Arbeiten auch die eine oder andere
Unannehmlichkeit mit sich bringen
wird. Dafür bitte die Geschäftsführung schon vorab um Nachsicht.
Fragen zum Neubau können gemailt
werden an [email protected]
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Beide Kliniken sind in unmittelbarer Nähe zur neu eröffneten Asklepios Stadtklinik für
Akutmedizin und bieten somit eine durchgängige Behandlungskette.
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Bewährtes und Neues
Institut für Pathologie mit neuem Leitungsteam
Mit einem neuen Ärzteteam geht
das Institut für Pathologie des
Klinikum Kassel ins Jahr 2008.
Zum gesamten Institut, das von
den Direktoren Prof. Dres. Gerhard Franz Walter und Prof. Dr.
Irina Berger gemeinsam geleitet
wird, gehören fast 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Pathologen untersuchen Gewebe und
Zellen auf Tumor- und andere Erkrankungen und beurteilen sie. Bei Krebserkrankungen beurteilen sie nicht
nur, ob der Tumor gut- oder bösartig
ist, sondern auch dessen Typ, die Ausdehnung sowie den Grad der Bösartigkeit. Dank neuer Techniken sind
diese Untersuchungen zu einem
immer früheren Zeitpunkt möglich.
Mit den gewonnenen Informationen
lässt sich die Therapie individuell an
den Patienten oder die Patientin anpassen. Nach dem Ausscheiden des
früheren Institutsdirektors Prof. Josef
Rüschoff haben Prof. Walter und
Prof. Berger die Leitung und den
Ausbau des Institutes im Kollegial-
system übernommen und ein neues
Ärzteteam zusammengestellt. Das
frühere Leistungsspektrum wird weiter abgedeckt, zusätzlich zur Onkologie kommen neue Schwerpunkte
hinzu.
Zum einen die Neuropathologie, die
Prof. Walter als international anerkannter Experte des Fachs aufbaut
und die eine Stärkung des NeuroSchwerpunktes im Klinikum Kassel
bedeutet (Kliniken für Neurologie,
Neurochirurgie und Neuropädiatrie).
Der Neuropathologe untersucht beispielsweise Hirntumoren sowie Muskelgewebe zur exakten Diagnosestellung bei angeborenen und erworbenen Muskelerkrankungen. Zum
anderen wird Prof. Berger die Knochen- und Rheumapathologie ausbauen, also die Untersuchungen bei
Knochen- und Knochenmarkskrebs
sowie bei chronisch-entzündlichen
immunbedingten Erkrankungen.
Das neue Führungsduo strebt eine
enge Zusammenarbeit mit dem Zen-
Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. h. c. Gerhard Franz Walter
hat in Graz Medizin, Zoologie/Biochemie und Philosophie studiert und mit Promotion abgeschlossen. An der
dortigen Universität baute er nach mehrjähriger Tätigkeit in der Pathologie – einschließlich längerer Forschungsaufenthalte an der Freien Universität Berlin und
der Université Catholique de Louvain in Belgien – das
neuropathologische Institut auf. 1985 wurde Prof.
Walter zum Direktor des Instituts für Neuropatholgie an
der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) berufen. Dort war er neben seiner Tätigkeit als Institutsdirektor und Hochschulprofessor auch Vorsitzender der
klinisch-theoretischen Sektion, Mitglied im Klinikumsvorstand und in der Strukturkommission sowie Senator
der MHH. Bei der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover verantwortete er mit der WHO als Generalsekretär
den fünfwöchigen Weltkongress zu Medizin und Gesundheit, 2003 bis 2007 leitete er als Rektor die Medizinische Universität Graz.
Das neue Führungsduo mit einem Teil des Ärzteteams (von rechts): die Direktoren Prof. Dr.
Irina Berger und Prof. Dres. Gerhard Franz
Walter, Andreas Nagel, Dr. Elias Alexandrakis
und Prof. Dr. Alexandru C. Stan.
trallaboratorium des Klinikums an,
um insbesondere in der molekularen
Diagnostik die apparative Ausstattung gemeinsam zu nutzen und Doppelgleisigkeit zu vermeiden.
Bereits angelaufen sind die umfangreichen Vorbereitungen zur Akkreditierung des Institutes nach internationalen Qualitätsmaßstäben, um an
erstklassigen Studien teilnehmen zu
können. Prof. Walter geht davon aus,
dass die Evaluierung durch externe
Fachleute Ende 2008 erfolgen kann.
Prof. Dr. med. Irina Berger ist habilitierte Fachärztin
für Pathologie mit der Zusatzbezeichnung Molekulare
Pathologie, die über ein breites diagnostisches Spektrum verfügt. Nach dem Studium hat sie von 1989 bis
1996 an der Universität in Kemerovo (Russland) am
Pathologischen Institut gearbeitet. Nach der Habilitation kam sie 1996 nach Deutschland. Zunächst arbeitete sie im Zentrum für Rheuma-Pathologie in Mainz,
bevor sie in die Abteilung Zelluläre und Molekulare Pathologie des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg wechselte. Von 2001 bis 2005 war sie am
Pathologischen Institut der Universität Heidelberg
beschäftigt, seit 2002 als Oberärztin. Dort leitete sie die
Arbeitsgruppe für Osteopathologie und Elektronenmikroskopie und betreute die sehr umfangreiche
Schnellschnittdiagnostik für die operativen Fächer
(Chirurgie, Urologie, Gynäkologie, HNO, Thoraxchirurgie). Sie ist seit 2005 Professorin für Pathologie an der
Universität Heidelberg.
StippVisite
9
Leben verlängern – Lebensqu
Antikörpertherapie kann vor
Herceptin® bindet gezielt an den HER2-Rezeptor, der bei HER2-positivem Brustkrebs auf der Tumorzelle häufig vorhanden ist. Durch die spezifische
Bindung des Herceptin® (gelb) stoppt das Tumorwachstum, die Zellen werden vom körpereigenen Imunsystem erkannt und vernichtet.
Eine weltweit durchgeführte
Studie (HERA-Studie) an mehr als
5.000 Frauen mit Brustkrebs
kam zu dem Ergebnis, dass eine
Antikörpertherapie mit Herceptin® (Trastuzumab) zusätzlich
zur Chemotherapie in einem
frühen Stadium des Brustkrebses
das relative Risiko einer Wiedererkrankung um 36 Prozent senkt.
Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit denen weiterer internationaler Studien, in denen
weltweit mehr als 13.000 Patientinnen behandelt wurden.
10
StippVisite überregional
Der Antikörper Trastuzumab wurde
entwickelt, um die Aktivität eines
bestimmten, wachstumsfördernden
Proteins auf der Oberfläche der Krebszellen zu blockieren. Aufgrund der
Krebsforschung ist bekannt, dass die
Brustkrebsentwicklung nicht allein
durch Hormone gefördert wird, sondern auch durch eine Vielzahl sogenannter Wachstumsfaktoren.
Einer der wichtigsten Rezeptoren für
Wachstumsfaktoren ist der HER2Rezeptor, der auf der Zelloberfläche
einer Krebszelle sitzt und Wachs-
tumssignale in die Zelle sendet. Sind
zu viele Rezeptoren vorhanden, fördern sie das Wachstum der Krebszellen. Diese teilen sich sehr schnell
und unkontrolliert.
Trastuzumab blockiert die Aktivität
des HER2-Rezeptors auf der Oberfläche der Krebszellen. Daher empfiehlt die europäische „Breast International Group“ nun als Konsequenz,
alle Brusttumore frühzeitig auf das
HER2-Protein zu testen und bei positivem Ergebnis Patientinnen mit diesem Antikörper zu behandeln.
alität erhalten
Brustkrebsrückfall schützen
Können das auch Fachleute bestätigen? StippVisite sprach mit dem
Arzt, der in Deutschland die meisten
Brustkrebspatientinnen im Rahmen
der HERA-Studie behandelte, Privatdozent Dr. Volkmar Müller von der
onkologischen Tagesklinik im Brustzentrum des Universitätsklinikums
Eppendorf.
Herr Dr. Müller, was
bedeutet HER2-Positivität?
Der Wachstumsfaktor ist stark vermehrt auf den Krebszellen vorhanden
und kann somit das Wachstum dieser
Zellen anregen. Nur wenn HER2 stark
vermehrt vorhanden ist, spricht man
von HER2-Positivität und nur wenn
das Ergebnis positiv ist, ist die Behandlung mit Herceptin® erfolgversprechend.
Wie kann man denn den
HER2-positiven Brustkrebs
diagnostizieren?
Es gibt grundsätzlich zwei Methoden:
zum einen die sogenannte Immunhistochemie, bei der der Eiweißstoff
von HER2 (das Protein) nachgewiesen
wird, zum anderen die sogenannte
FISH-Untersuchung, bei der die
HER2-Gene nachgewiesen werden.
Wenn bei der Immunhistochemie das
Ergebnis drei plus ist oder bei der
FISH-Untersuchung eine vermehrte
Anzahl von Genen („Amplifikation“)
nachgewiesen wird, wird das Ergebnis
als positiv bewertet, und Herceptin
kann eingesetzt werden.
Wann ist eine Therapie mit dem
Antikörper Trastuzumab indiziert?
Zum einen bei Frauen, die eine sogenannte adjuvante Chemotherapie
im Frühstadium der Erkrankung erhalten und HER2-positiv sind, zum
anderen bei Frauen, die einen Rückfall der Erkrankung mit Tochtergeschwülsten (Metastasen) erleiden.
Wie wirkt Herceptin®?
Herceptin® bindet an den Rezeptor
und führt zu einer Blockierung
der Wachstumssignale. Darüber hinaus kann das körpereigene Immunsystem gegen die Tumorzellen
aktiviert werden.
Warum aktiviert Herceptin®
das Immunsystem?
Herceptin® ist ein Antikörper, der vom
Immunsystem erkannt wird. Somit
werden die Krebszellen „markiert“
und können von den körpereignen
Abwehrzellen als fremd erkannt und
attackiert werden.
Welche klinischen Erfolge
erzielt die Herceptintherapie für
HER2-positive Patientinnen?
In der frühen Erkrankungssituation
konnte man in den verschiedenen
Studien das Risiko für einen Rückfall
etwa halbieren, wenn zusätzlich zu
einer Chemotherapie Herceptin gegeben wurde. Diese Ergebnisse sind für
alle internationalen Studien bemerkenswert ähnlich. Bei Patientinnen
mit Metastasen kann die Therapie
zusätzlich zur Chemotherapie das
Leben verlängern – ohne wesentliche
Nebenwirkungen.
Können Sie die Empfehlung
der europäischen „Breast
International Group“ bestätigen,
nämlich alle Brusttumore frühzeitig auf das HER2-Protein zu
testen und bei positivem Ergebnis
Patientinnen mit diesem
Antikörper zu behandeln?
In jedem Fall ist die Gabe von
Herceptin® Standard für HER2-positive
Patientinnen, die nach ihrer Operation eine Chemotherapie benötigen.
Um die Frauen zu identifizieren, die
von einer Therapie mit Herceptin® profitieren, muss natürlich auch der
Tumor hieraufhin untersucht werden.
Dies ist mittlerweile ebenso Standard
wie die Testung der Hormonrezeptoren.
Die Behandlung ist doch
sicherlich sehr teuer. Sind
denn die Ärzte überhaupt bereit,
diese Therapie bei „normalen“
Kassenpatienten anzuwenden?
Zahlt das die Krankenkasse?
Die Behandlung ist sehr teuer, das
stimmt. Aber man kann damit
Leben retten. Aufgrund der überzeugenden Daten für den Einsatz von
Herceptin® ist das Medikament in
Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt zugelassen, und die
gesetzlichen Krankenkassen müssen
die Kosten übernehmen. Der Einsatz
ist in deutschen und internationalen
Leitlinien empfohlen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass
einer Patientin, die in einer qualifizierten Einrichtung behandelt wird
und die für eine Therapie infrage
kommt, die Therapie nicht angeboten
wird. Dies ist ein bahnbrechender
Fortschritt für Frauen mit HR2-positivem Brustkrebs.
Herr Dr. Müller,
vielen Dank für das Gespräch.
StippVisite überregional
11
Frische Farben und
neue Ausstattung
Nuklearmedizin nach Sanierung offiziell eingeweiht
Nach neun Monaten Sanierungsarbeiten bei laufendem Betrieb
ist das Zentrum für Medizinische
Versorgung (ZMV), Bereich Nuklearmedizin, im Klinikum Kassel
bei einer Feierstunde offiziell eingeweiht worden. Für rund 1,5 Millionen Euro erfolgten eine komplette Sanierung sowie die Anschaffung neuer Geräte.
In hell und freundlich gestalteten
Räumen werden die Patientinnen und
Patienten jetzt im nuklearmedizinischen Bereich des ZMV am Klinikum
Kassel empfangen. Eine frische farbliche Gestaltung lässt sie vergessen,
dass sie sich im Untergeschoss befinden. Auch die nuklearmedizinische
Station des Klinikums, die einzige in
Nordhessen, ist saniert worden und
strahlt jetzt eine warme, freundliche
Atmosphäre aus.
Aufgrund eines geänderten Strahlenschutzkonzeptes konnten Trennwän-
de innerhalb der Patientenzimmer
entfernt werden, so dass ein großzügigeres, helleres Ambiente in den sieben Einzel- und zwei Doppelzimmen
erreicht werden konnte. „Wir freuen
uns, dass sowohl das ZMV als auch die
nuklearmedizinische Therapiestation
jetzt sehr viel patientenfreundlicher
gestaltet sind“, so Klinikum-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schwarz.
Er dankte den Patienten für ihre Geduld während der Sanierungsphase
und den Beschäftigten für ihren besonderen Einsatz, der die Arbeiten bei
laufendem Betrieb möglich gemacht
habe.
chung der Herzmuskeldurchblutung
ermöglicht. Ein hochmodernes Ultraschallgerät und eine neue Schilddrüsenkamera liefern eine hohe Bildqualität, was besonders bei der Diagnostik von Schilddrüsenkrebs wichtig ist.
Diagnostik verbessert
Nicht nur die bauliche Situation
wurde deutlich verbessert, vielmehr
lassen Geräte der neuesten Generation eine noch bessere Diagnostik und
besseren Strahlenschutz zu. Zur Ausstattung gehört nun eine neue Doppelkopfkamera, die mit modernster
Software eine katheterlose Untersu-
Neben der Diagnostik gehört auch die
Therapie „ohne Skalpell“ zum Leistungsspektrum, beispielsweise bei
gutartigen und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen, der Schmerztherapie und der Behandlung von
entzündlichen Gelenkerkrankungen
(Radiosynoviorthese, RSO). So ist der
ärztliche Leiter, Privatdozent Dr. Knut
Liepe, seit 2001 bei der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)
als Experte für RSO tätig.
Breites Leistungsspektrum
Zusätzlich zu den Schwerpunkten
Schilddrüsen- und Nierenfunktion,
Hirndurchblutung sowie Lungendurchblutung und -ventilation werden nahezu alle Leistungen einer
modernen Nuklearmedizin in den
„neuen“ Räumen des ZMV erbracht.
Ein qualifiziertes Team von Fachärzten, Medizinphysikern, medizinischtechnischen Assistentinnen und Pflegekräften steht für die umfangreichen
nuklearmedizinischen Untersuchungsund Therapiemöglichkeiten in der sanierten Abteilung zur Verfügung. Das
Angebot steht auch allen gesetzlich
versicherten Patienten zur Verfügung.
Die neue Doppelkopfkamera mit den ZMV-Mitarbeitern (von links) Bernd Kempers, Anita Ramm,
Marion Weddig, Privatdozent Dr. Knut Liepe, Dr. Marika Vereb und Eva Lange.
12
StippVisite
Information:
Privatdozent
Dr. Knut Liepe
Telefon: 0561/980-4011
Vereine „bauen“ Elternhaus
Kleine und große Sponsoren werden noch gesucht
Drei gemeinnützige Kasseler Vereine haben sich zusammengeschlossen, um einen lang gehegten Wunsch und gleichzeitig ein
ehrgeiziges Projekt zu verwirklichen: In direkter Nachbarschaft
zum Klinikum Kassel soll ein
Elternhaus entstehen – für Eltern,
deren Kinder längere Zeit im
Krankenhaus behandelt werden
müssen. Ein Haus ist mit Eigenmitteln der Vereine bereits gekauft, nun geht es um den Umbau
und die Sanierung.
Die Anwesenheit von Eltern im Krankenhaus trägt zur Genesung von kleinen Patienten bei. Muss das Kind mehrere Wochen im Krankenhaus bleiben –
beispielsweise krebskranke, schwerstbrandverletzte oder frühgeborene Kinder – brauchen auch die Eltern eine
Rückzugsmöglichkeit. In großer Sorge
um ihr Kind müssen sie selbst vorübergehend abschalten und Kräfte tanken
können. Ein Elternhaus bietet die Gelegenheit zum Austausch mit anderen
Eltern in einer wohnlichen Atmosphäre. Es ist zudem Anlaufstelle, wenn ein
Kind plötzlich ins Krankenhaus eingeliefert wird, beispielsweise nach einer
Brandverletzung, und die Eltern keinerlei Zeit für Vorbereitungen haben.
Dieses Angebot soll mit dem neuen
Elternhaus direkt am Klinikum Kassel
gemacht werden, wo ab 2011 die Kinderklinik des Klinikums und das Kinderkrankenhaus Park Schönfeld unter
einem Dach vereint sein werden. Die
drei gemeinnützigen Vereine haben
dazu die Elternhaus gGmbH gegründet, die bereits die Doppelhaushälfte
Mönchebergstraße 52 gekauft hat,
direkt gegenüber dem Klinikum Kassel
und der künftigen Kinder- und Frauenklinik gelegen. Zum Gebäude gehört
ein 1.250 Quadratmeter großes Grundstück mit viel Platz zum Toben für Geschwister.
Einsatz für Familien mit kranken Kindern:
vorn Hannes, Max und Anne, dahinter (von
links) Peter Kodlin, Frauke und Jana Döring,
Dr. Thomas Fischer, Christine Rethagen, Dr.
Rudolf Funke und Petra Schade, Geschäftsführerin der Elternhaus gGmbH.
bau zu finanzieren, bitten sie um
Spenden. Kleine und große Beträge
sind gleichermaßen willkommen, jede
Spende zählt. Auch ein Hauptsponsor
wird noch gesucht.
Erste Umbaupläne und Kostenschätzungen gibt es. Danach ist für die Generalüberholung des Gebäudes aus
dem Jahr 1920 mit rund 250.000 Euro
zu rechnen. Einen Teil des Betrages
können die Vereine noch selbst aufbringen, aber um den gesamten Um-
Kontakt und Kontonummern, Stichwort „Elternhaus“
Verein Hilfe für Kinder und Erwachsene im Krankenhaus e. V.
1. Vorsitzender: Dr. Thomas Fischer
Kasseler Sparkasse
Telefon: 0561/9285-0
Konto-Nr.: 2142128
[email protected]
BLZ: 520 503 53
Verein für krebskranke Kinder Kassel e. V.
1. Vorsitzender: Peter Kodlin
Raiffeisenbank Baunatal
Telefon: 06695/686
Konto-Nr.: 441007
[email protected]
BLZ: 520 641 56
freuNde – Verein der Freunde und Förderer der
Neuropädiatrie am Klinikum Kassel e. V.
1. Vorsitzender: Dr. Rudolf Funke
Kasseler Sparkasse
Telefon: 05605/5204
Spendenkonto: 1210007928
[email protected]
BLZ: 520 503 53
StippVisite
13
Krebszellen von innen
heraus zerstören
Radiowellen machen Nanoröhrchen zu Hitzebomben im Tumor
Krebszellen sollen in Zukunft von innen zerstört werden, wenn es nach den Vorstellungen der Wissenschaftler
geht. Einem Forscherteam um Steven Curley vom MD Anderson Cancer Center an der University of Texas in
Houston ist es gelungen, mit Hilfe von Kohlenstoff-Nanoröhrchen Krebszellen gezielt zu zerstören. Mit
Radiofrequenzwellen erhitzten sich die Nanoröhrchen so stark, dass sie die Krebszellen in der Leber von Hasen
vernichteten, so berichtete das Wissenschaftsmagazin Nature. In Zellkulturen war der Versuch bereits vorher
gelungen. Nun war es das erste Mal, dass es in Tumoren von lebenden Tieren getestet wurde.
In den ersten Versuchen arbeiteten
die Forscher mit Infrarotstrahlung,
auf die die Kohlenstoff-Nanoröhrchen reagierten. Infrarotstrahlung verursacht keine Schäden im
menschlichen Gewebe. Nachteil dieser Behandlung war jedoch, dass die
Infrarotbestrahlung nur etwa vier
Zentimeter tief ins Gewebe eindringt.
Dadurch konnten tiefer liegende
Tumore so nicht bestrahlt und behan-
delt werden. „Das ist bei den Radiowellen anders. Sie können den
menschlichen Körper problemlos passieren“, erklärt Curley. Die wissenschaftliche Arbeit der Forscher wurde
übrigens vom inzwischen verstorbenen Nobelpreisträger Richard Smalley
begonnen.
Die Forscher injizierten eine Lösung
von Kohlenstoff-Nanoröhrchen in
den Lebertumor des Hasen und
bestrahlten die Stelle anschließend
für zwei Minuten. Die Bestrahlung
tötete die Krebszellen mit den Nanoröhrchen und richtete an den benachbarten gesunden Zellen nur sehr
kleine Schäden an. „Die Arbeit ist verblüffend“, meint der Wissenschaftler
Hongjie Dai von der Stanford Universität in Palo Alto. Dai arbeitet mit
Infrarotbestrahlungen und Nanoröhrchen in Mäusen. „Wenn die nun
gefundene Methode effektiv ist, wäre
sie besser als jene mit dem Infrarotlicht“, so der Forscher. Ein Nachteil
sei allerdings, dass die Nanoröhrchen
schon nach kurzer Bestrahlung durch
die Radiofrequenzwellen sehr heiß
würden. In Versuchen in wässriger
Lösung erreichten sie schon nach 25
Sekunden Bestrahlung eine Temperatur von 45 Grad Celsius.
In drei bis vier Jahren strebt Curley
klinische Tests des Systems an. „Ein
Teil der Herausforderung ist es, die
14
StippVisite überregional
zwei bis drei Millimeter große „Zerstörungszone“ um die Nanoröhrchen
zu verringern.
Eine weitere Chance sieht der
Forscher darin, Nanopartikel zu entwickeln, die die kanzerogenen Zellen
selbst finden, ohne sie zuerst in den
Tumor zu injizieren. Dazu müssten
Zielmoleküle an der Außenseite der
Röhrchen angebracht sein, die die
kanzerogenen Zellen selbst finden,
ehe die Bestrahlung erfolgt. „Das
würde bedeuten, dass die Nanopartikel die Krebszellen selektiv infiltrieren, ehe die Radiostrahlen abgegeben
werden“, so Curley. Sein Team arbeitet
daran.
Weltweit forschen Wissenschaftler
fieberhaft nach einer Methode der
Strahlentherapie, die Krebszellen gezielt zerstört und die anderen, gesunden Zellen verschont. Ein Weg könnte
ein Material sein, das auf die Frequenz der Bestrahlung reagiert, den
Rest des Körpers jedoch unbeschadet
lässt.
Mehr zum Forscherteam
im Internet unter:
http://www.mdanderson.org
Quelle: Wolfgang Weitlaner
Pressetext Austria
E-Mail: [email protected]
Knochenschutz
bei Brustkrebs
Bei Frauen mit Brustkrebs bilden
sich im fortgeschrittenen Stadium oft Metastasen in den Knochen, die das Skelett angreifen
und brüchig machen. Durch eine
Therapie mit Aminobisphosphonaten können die damit verbundenen Schmerzen gelindert und
die Knochen stabilisiert werden.
Bis zu 85 Prozent aller Brustkrebsbetroffenen leiden im fortgeschrittenen Stadium an Tochtergeschwülsten
im Knochen – den Knochenmetastasen. Sie können trotz rechtzeitiger
Diagnose und operativer Entfernung
des Primärtumors entstehen, wenn im
Körper verbliebene Krebszellen über die
Blutbahn zum Knochen gelangen und
dort zu neuen Tochtergeschwülsten
heranwachsen. Die Knochenmetastasen bewirken einen verstärkten
Knochenabbau, denn sie senden
Botenstoffe aus, die die Aktivität der
knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) steigern.
Symptome und Folgen
von Knochenmetastasen
Als Folge des verstärkten Knochenabbaus können Knochenschmerzen
auftreten, zudem nimmt die Stabilität
des Skeletts ab – manchmal so weit,
dass es schon bei normaler Alltagsbelastung zu Knochenbrüchen kommt.
Viele der Betroffenen können sich nur
sehr eingeschränkt bewegen, wodurch
ihre Lebensqualität stark reduziert ist.
Der verstärkte Knochenabbau kann
außerdem zu einem drastischen Anstieg des Kalziumgehalts im Blut füh-
ren. Diese sogenannte Hyperkalzämie
kann, wenn sie unbehandelt bleibt,
lebensbedrohliche Folgen haben.
Therapie mit Bisphosphonaten
Für die Behandlung von Knochenmetastasen stehen – je nach Krankheitsstadium – unterschiedliche Therapiemethoden zur Verfügung, die die
Krankheitssymptome und -komplikationen erheblich vermindern können.
Neben Strahlen- und Chemotherapie
ist die Verabreichung von Bisphosphonaten eine sehr wirkungsvolle
Therapieoption. Insbesondere Aminobisphosphonate sind geeignete Wirkstoffe, die – anders als herkömmliche
Schmerzmittel – direkt die Ursachen
der Schmerzen bekämpfen. Sie binden
an das Knochenmineral und hemmen
die zerstörerische Aktivität der knochenabbauenden Zellen. Dadurch wird
der Knochenabbau gebremst und die
Stabilität des Skeletts nimmt wieder zu.
Gleichzeitig wird eine schnelle und
wirksame Reduktion der Schmerzen
erzielt.
Art und Dauer der Therapie
Frauen mit Brustkrebs und Knochenmetastasen sollten frühzeitig und dauerhaft Bisphosphonate erhalten. Spätestens beim ersten Nachweis von
Knochenmetastasen sollte mit der
Therapie begonnen werden. Bisphosphonate werden häufig als Infusion
alle drei bis vier Wochen in einer
Arztpraxis oder Klinik verabreicht. Die
Wirkung der Infusion tritt schnell ein
und ist bei starken Knochenschmerzen
die Therapie der Wahl. In der Lang-
zeittherapie und zur Stabilisierung der
Knochen bietet sich eine orale Therapie
mit dem Aminobisphosphonat Ibandronat an, das zusätzlich zur Infusion
auch als Tablette zur Verfügung steht.
Die Tablette ist aufgrund der geringen
Größe selbst für Frauen mit Schluckbeschwerden geeignet. Sie nehmen die
Tablette einmal täglich zu Hause ein
und brauchen nicht mehr alle drei bis
vier Wochen zur Infusion eine Arztpraxis oder Klinik aufzusuchen.
Wichtig ist dabei, dass Bisphosphonattabletten nicht gleichzeitig mit Nahrungsmitteln, sondern auf nüchternen
Magen eingenommen werden, da
Nahrung oder auch kalziumhaltige
Getränke wie Milch oder bestimmte
Mineralwässer die Aufnahme des
Bisphosphonats über die MagenDarm-Schleimhaut vermindern und
damit seine Wirkung beeinträchtigen.
Die Einnahme sollte daher eine halbe
Stunde vor dem Frühstück erfolgen.
Die Essgewohnheiten müssen aber
nicht umgestellt werden.
Eine Bisphosphonattherapie kann mit Tabletten oder Infusionen erfolgen
StippVisite überregional
15
Angehörige jederzeit willkommen
Zwei Intensivstationen der Gesundheit Nordhessen ausgezeichnet
Die Intensivstation der Klinik für
Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie im Klinikum Kassel (zwölf
Betten) und die Intensivstation
im Krankenhaus Bad Arolsen
(fünf Betten) sind von der Stiftung Pflege für ihre besondere
Angehörigenfreundlichkeit ausgezeichnet worden. Damit sind
sie die ersten beiden Intensivstationen in Hessen, welche diese
Anerkennung erhalten.
Intensivpatienten eine besondere Rolle
spielen und wesentlich zur Genesung
von Patienten beitragen. Dazu muss
ihnen die Möglichkeit zur Anwesenheit eingeräumt werden, was auf Intensivstationen keine Selbstverständlichkeit ist. Die Stiftung Pflege hat es
sich daher unter anderem zur Aufgabe
gemacht, Intensivstationen mit einem
Zertifikat auszuzeichnen, welche Angehörige als Teil des therapeutischen
Konzeptes integrieren.
Um das Zertifikat zu erhalten, muss die
Station unter anderem das Recht des
Intensivpatienten auf Anwesenheit
von Angehörigen anerkennen. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Angehörige als vertraute Menschen für den
Die Besuchszeiten auf den beiden Intensivstationen sind schon seit vielen
Jahren sehr offen geregelt, sodass die
Angehörigen – nach Absprache mit
dem Stationsteam – gegebenenfalls
rund um die Uhr zu ihren Verwandten
direkt gegenüber dem
Haupteingang
Service rund um
Arzneimittel
Verleih von Intervallmilchpumpen
Verleih von Babywaagen
Apotheker S. Räuber
Mönchebergstraße 50
34125 Kassel
Telefon 87 79 79
16
StippVisite
können. In besonderen Fällen können
Angehörige auch in einem Schlafsessel am Patientenbett übernachten.
Anrufe von Angehörigen auf der
Station sind jederzeit möglich und der
diensthabende Arzt informiert die
Angehörigen, sobald der Patient aus
dem OP-Saal kommt. Auf der herzchirurgischen Intensivstation im Klinikum
Kassel gibt es zudem einen künstlerisch gestalteten Raum der Stille, in
dem Angehörige eine Rückzugsmöglichkeit finden können. Er dient außerdem zum ruhigen Gespräch mit Arzt
oder Pflegekräften, aber auch zum
Abschiednehmen. Die Regelungen und
Möglichkeiten haben die Teams der
ausgezeichneten Stationen in Flyern
zusammengestellt.
Gemeinsamer Einsatz für ein Baby:
Dr. Charlotta Persson de Geeter (Mitte)
mit Prof. Dorothea Rohrmann (rechts)
und Dr. Beibei Oelrich.
Komplizierte Baby-OP durch Ärztinnen-Trio
Es war geballte Frauenpower für einen
komplizierten Eingriff. Ein dreiköpfiges
Ärztinnenteam hat am Klinikum Kassel
ein Baby operiert, das an einer angeborenen Fehlbildung des Blasen- und
Bauchdeckenverschlusses litt.
„Die Bauchdecke war nicht zusammengewachsen, die Blase nicht geschlossen“, erläutert Dr. Charlotta Persson de
Geeter, Leiterin des Funktionsbereiches
Kinderurologie in der Klinik für Urologie des Klinikum Kassel, die sehr sel-
tene Erkrankung. Bei der komplexen
Operation arbeitete sie mit Prof.
Dorothea Rohrmann zusammen, Leiterin der Kinderurologie an der Universität Aachen. Als Gast war Dr. Beibei
Oelrich von der Berliner Charité dabei.
Auch die Anästhesie war bei der siebenstündigen Operation eine Herausforderung. Der Eingriff ist gut verlaufen, sein Erfolg wird sich jedoch in
Gänze erst zeigen, wenn der Junge eine
normale Blasenfunktion und Sexualität
entwickeln kann.
Untersuchungen kürzer,
präziser und schonender
Neuer Computertomograf im Klinikum Kassel
Im Klinikum Kassel haben die
Radiologen einen neuen 16-Zeilen-Spiral-Computertomografen
(CT) in Betrieb genommen, mit
dem sich ganze Körperabschnitte
in nur wenigen Sekunden dreidimensional erfassen lassen. Das
Klinikum hat nach Angaben von
Hauptgeschäftsführer Wolfgang
Schwarz deutlich über 500.000
Euro in Gerät und Umbau investiert.
Mit der Computertomografie gelingt
es, den menschlichen Körper gleichsam in Scheiben übersichtlich zu betrachten. Die Computertomografie ist
die wichtigste Röntgenmethode bei
der Diagnose von Verletzungen des
Gehirns und der inneren Organe sowie
bei der Diagnose von Tumoren in der
Lunge und im Bauchraum. Aufweitungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma) werden exakt erfasst.
Die neue Technik im Klinikum Kassel
kommt mit weniger Kontrastmittel
und geringerer Strahlendosis aus.
Gleichzeitig liefert sie eine deutlich
bessere Bildqualität und eine höhere
Auflösung als das bisherige CT-Gerät.
„Damit werden die Untersuchungen
kürzer, präziser und schonender für
die Patienten“, so Prof. Dr. Fritz-Peter
Kuhn, Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie. Durch
die Möglichkeit, weitaus dünnere
Schnitte zu erstellen, können mehr
Detailinformationen über die Erkrankungen gewonnen werden. Es ist darüber hinaus möglich, in allen beliebigen Achsen eines Körpers hochauflösende Bilder zu erzeugen.
„Mussten Patienten bei der
Untersuchung des Brustkorbs bisher teilweise 40 bis
50 Sekunden den Atem anhalten, können mit der verbesserten Bildqualität diese
Aufnahmen nun in weniger
als zehn Sekunden erzeugt
werden“, berichtet Prof. Dr.
Fritz-Peter Kuhn. Durch die
enorme Geschwindigkeit sei
dies jetzt sogar bei bewegten Organen möglich. Ein
weiterer Vorteil ist, dass sich
neben der Anatomie auch
die Durchblutung von Organen bestimmen lässt. So hat
Bietet neue Untersuchungsmöglichkeiten: Prof. Dr. Fritzzum Beispiel die Bestim- Peter Kuhn vor dem neuen Computertomografen im Klinimung der Durchblutungs- kum Kassel.
größe des Gehirns mittels des VerfahNeu ist auch die Möglichkeit zur comrens der CT-Perfusion beträchtlichen
puterberechneten WachstumsbestimEinfluss auf die exakte Beurteilung
mung von Lungenrundherden. Mit der
und Therapie beim akuten Schlaganfall.
strahlungsärmeren Spiral-CT-Technik
lassen sich zudem kleinste VerkalkunUnfallpatienten werden in weniger als
gen dem Nierenbecken und den Harn45 Sekunden von Kopf bis Fuß geleitern zuordnen, was Grundlage für
scannt und lebensbedrohliche Erkraneine bessere Steintherapie ist.
kungen schneller diagnostiziert. Auch
beim Schlaganfall ist Schnelligkeit
Auch neue Methoden wie die virtuelle
Trumpf: Mussten bis vor wenigen JahKoloskopie (Darmspiegelung), ein
ren viele Patienten noch mittels eines
computersimulierter „Flug“ durch den
Katheters angiografiert (Angiografie =
Dickdarm, profitieren von der neuen
Röntgendarstellung der Blutgefäße
Technik. Selbst kleinste, wenige Millidurch Injektion eines Kontrastmittels)
meter große Polypen werden noch
werden, können mit der neuen CTbesser erkannt. Aus diesen Polypen
Generation viele dieser Untersuchunkönnen sich über Monate und Jahre
gen durch die nichtinvasive Compubösartige Tumoren des Darms enttertomografie abgelöst werden.
wickeln. Somit können bereits in
Gleichzeitig sinkt für die Patienten das
Frühstadien Erkrankungen entdeckt
Untersuchungsrisiko.
und behandelt werden.
Die 16-Zeilen-Computertomografie
gilt zudem inzwischen als Goldstandard der Lungenembolie-Diagnostik.
Weitere Information:
Prof. Dr. Fritz-Peter Kuhn
Telefon: 0561/980-4015
StippVisite
17
Das StippVisite
Kreuzworträtsel
Trockene Haut ist Vergangenheit
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Blankenburg; C. Otto, Ottenbüttel. Sie gewinnen einen Müsli-Koffer.
Herzlichen Glückwunsch!
18
StippVisite überregional
Sauer is(s)t nicht lustig
Volkskrankheit Azidose
Zu viel Fleisch, Fett, Kaffee, Tee,
Weißmehl- oder Milchprodukte
können den Körper übersäuern.
Ärzte sprechen von einer Azidose.
Schuld daran ist ein Mangel an
basischen Mineralien, ausgelöst
durch falsche Essgewohnheiten.
Die Folge: Unser Körper reagiert
mit allgemeinem Unwohlsein,
geschwächtem Immunsystem bis
hin zu Schmerzzuständen.
Der Begriff Azidose leitet sich von
dem lateinischen Wort acidus – also
sauer – ab. Bei einer Azidose ist das
Bindegewebe übersäuert. Zu viel
Säuren und Schlacken, die wir in
erster Linie durch die Ernährung aufnehmen, sind hier eingelagert. Übersäuerung ist zu einer Volkskrankheit
geworden und nicht selten die
Grundlage für viele Zivilisationserkrankungen wie Diabetes mellitus,
Fettleibigkeit oder Bluthochdruck.
Wodurch werden wir „sauer“?
Bewusst werden wir „sauer“, wenn
uns jemand ärgert oder es wieder
einmal nicht so läuft, wie wir
wollen. Unbewusst „übersäuern“ wir uns täglich durch
unsere Nahrung. Denn mit
unseren Mahlzeiten nehmen wir heute weitaus
mehr säure- als basenbildende Nahrungsbe-
standteile zu uns als früher.
Klassische Säureproduzenten sind
unter anderem weißer Zucker, weißes
Mehl, rotes Fleisch und Milchprodukte – Nahrungsmittel, die
meistens in Fastfood enthalten sind.
Aber auch bestimmte Nüsse, die
gerade im Winter am besten
schmecken, sind „nicht ohne“. Aber
ganz ohne Säuren geht es auch
nicht, denn auf so manche Leckerei
möchte man schließlich nicht verzichten. Muss man auch nicht.
Wichtig ist ausgewogenes Essen! So
sollten wir viermal mehr Basen im
Vergleich zu Säuren zu uns nehmen.
Aber wohin nun mit
dem sauren Überschuss?
Um die ursprüngliche und gesunde
Säure-Basen-Balance wiederherzustellen, ist bei der Ernährung auf
einen hohen Gehalt an basischen
Mineralien zu achten, wie er zum
Beispiel in frischem Obst, Gemüse
und Kartoffeln vorkommt. Viel
Wasser (ohne Kohlen-
säure) und Kräutertees eignen sich
hervorragend, um abgelagerte Salze
und Schadstoffe zu lösen, auszuleiten und die Mineralstoffdepots des
Körpers wieder aufzufüllen. Ebenfalls
basische Wirkung haben Früchte wie
Limetten, Tomaten und Avocados,
aber auch Tofu, frische Sojabohnen,
Mandeln, Olivenöl und allerlei Samen
und Körner. Die perfekte Unterstützung zur Wiederherstellung eines
ausgeglichenen Säure-Basen-Gleichgewichts sind Basenpulver und
basische Badezusätze.
Ausgeschieden werden die Säuren
über den Urin, den Speichel, den
Schweiß, den Stuhlgang und die
Atmung. Daher sollte man jede
Gelegenheit nutzen, sich sportlich zu
betätigen und sich regelmäßig massieren lassen. Denn dadurch werden
Säuren und Schlacken schneller ausgeschieden. An vorderster Front stehen die gesundheitsbewusste Ernährung sowie Schlaf und Erholung.
Das Immunsystem wird es Ihnen
danken!
Per Draht zum Nervenkanal
Kaum Schmerzen bei endoskopischer Bandscheibenoperation
In der Klinik für Neurochirurgie
des Klinikum Kassel werden seit
Kurzem Bandscheibenvorfälle
auch endoskopisch operiert.
Vorteil für den Patienten: Der
Eingriff ist weniger belastend
und der Patient hat anschließend
wenig bis keine Schmerzen.
klinik Helmarshausen wurde ein
Bandscheibenvorfall im Bereich der
Lendenwirbelsäule festgestellt, was
sich bei einer Computertomografie in
der Kreisklinik Hofgeismar bestätigte.
Er kam in die Klinik für Neurochirurgie
des Klinikum Kassel, wo ihm die Ärzte
dringend zur Operation rieten.
„Die Schmerzen waren wie weggeblasen.“ Dieter Rademacher kommt ins
Schwärmen, wenn er von seiner endoskopischen Bandscheibenoperation
im Klinikum Kassel erzählt. „Ich bin
aus der Narkose aufgewacht und habe erst mal vorsichtig probiert, wie
weh es noch tut. Aber ich habe überhaupt keine Schmerzen mehr gespürt.“ Eine Stunde später durfte er
aufstehen und laufen – auch dabei
keine Schmerzen. So plötzlich, wie sie
gekommen waren, waren die Schmerzen verschwunden.
Da es sich bei Dieter Rademacher um
einen sehr seitlich gelegenen Bandscheibenvorfall handelte, kam eine endoskopische Bandscheibenoperation
in Betracht, wie sie seit Kurzem im
Klinikum Kassel angeboten wird. Die
schon lange in der Bauch- und Gelenkchirurgie eingesetzten Endoskope
waren bislang zu groß, um ein millimetergenaues Annähern an einen Nerv
der Wirbelsäule zu ermöglichen. Erst
die Entwicklung sehr feiner Endoskope
ermöglicht auch diese schonende Entfernung eines Bandscheibenvorfalls.
„Mit einem feinen Draht wird die
Bandscheibe unter Röntgendurchleuchtung quasi punktiert“, erläutert
Dr. Jürgen Höpfner, Leitender Oberarzt
der Klinik für Neurochirurgie, der auch
Dieter Rademacher
operiert hat. „Über
den Draht werden
spezielle Dehnungshülsen bis zur Bandscheibe vorgeschoben
und darüber das verschobene Stück der
Bandscheibe herausgeholt.“ Die Breite des
Hautschnitts betrage
nur 10 bis 20 Millimeter. Dabei werde das
Muskelgewebe nicht
geschnitten, sondern
nur gedehnt, weshalb
An der Stelle war es: Operateur Dr. Jürgen Höpfner und Dieter
der Patient nach der
Rademacher mit einem Modell der unteren Wirbelsäule.
Einige Tage zuvor hatte es den
66-Jährigen schlagartig erwischt:
Schmerzen, wie er sie noch nie in seinem Leben gehabt hatte. In der Kreis-
20
StippVisite
Operation keine beziehungsweise
kaum Schmerzen empfinde.
Bei maximal jedem zehnten Patienten
mit operationsbedürftigem Bandscheibenvorfall kommt nach den
Worten Dr. Höpfners solch eine endoskopische Operation in Betracht –
nur bei sehr seitlich gelegenen Vorfällen. Der Mediziner weist darauf hin,
dass der Eingriff nicht immer so komplett schmerzfrei verläuft wie bei
Dieter Rademacher, bei dem alle Faktoren optimal gepasst hätten. Der
Reinhardshagener indes ist auch Wochen später noch sehr froh, sich für
die Operation entschieden zu haben,
und erzählt begeistert, dass er inzwischen schon wieder „Bäume umhaut“.
Behandlung
meist konservativ
Der Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, die besonders im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule auftritt und bei der
Teile der Bandscheibe in den Spinalnerven- oder Rückenmarkskanal vortreten. Ein Bandscheibenvorfall äußert sich in der Regel durch starke
Schmerzen, die in Arme und Beine
ausstrahlen und Taubheitsgefühle
verursachen können. Meist führt eine
konservative Behandlung zum Erfolg:
Schonung, Schmerzstillung und Physiotherapie zur Stärkung der Rückenmuskulatur. Bei schweren Vorfällen
wird das auf den Nerv drückende
Stück der Bandscheibe operativ entfernt, wobei mehrere Methoden zur
Wahl stehen. Vorbeugen kann man
einem Bandscheibenvorfall nicht. Das
Risiko lässt sich aber durch gezieltes
Rücken- und Bauchmuskeltraining,
Reduzierung von Übergewicht sowie
richtiges Tragen und Heben verringern.
Unverwechselbar: Jedes Baby, das im Klinikum Kassel zur Welt kommt, erhält ein persönliches T-Shirt mit Namen und Geburtsangaben,
hier von links Zehra Betül Celik, Charlotte Schaefer, Maya Julia Möller und Kim Lara Wagner.
Ein T-Shirt für jedes Baby
Tag der offenen Tür in der Geburtshilfe des Klinikums
Jede Menge bunte oder eingegipste
dicke Bäuche gab es beim Tag der offenen Tür der Geburtshilfe im Klinikum
Kassel zu sehen. Das Bemalen von Bäuchen und das Fertigen von Bauchmasken aus Gips waren zwei der vielen Angebote, über die sich mehrere hundert
Besucherinnen und Besucher freuten.
Das Team der Geburtshilfe informierte
über das Stillen, Kurse der Elternschu-
le und Angebote für Schwangere wie
beispielsweise Akupunktur. Vitalkekse,
Cocktails (alkoholfrei natürlich) und
andere gesunde Leckereien gab es an
der Snackbar. Sehr gut besucht waren
auch die Kreißsaalführungen, bei
denen die werdenden Eltern Wissenswertes über Gebärpositionen, Wassergeburt und sonstige Fragen rund um
die Geburt von kompetenten Ansprechpartnerinnen erfuhren.
Unübersehbar hing über allem, an
einer Wäscheleine aufgereiht, das
neuste Angebot der Frauenklinik des
Klinikums für frischgebackene Eltern:
Ein ganz persönliches T-Shirt mit
Namens- und Geburtstagsaufdruck
für jedes Baby. So können alle Mütter und Väter eine individuelle Erinnerung an die Geburt ihres Kindes
im Klinikum Kassel mit nach Hause
nehmen.
Freude über 1000. Entbindung
Dass ihr viertes Kind ein Mädchen ist,
war für Sabire Karabudak keine Überraschung. Aber eine Überraschung
war der große Blumenstrauß, mit dem
Prof. Dr. Thomas Dimpfl, Direktor der
Frauenklinik im Klinikum, und die
Leitende Hebamme Bettina Wüst gratulierten. Denn die Geburt der kleinen
Zehra war in diesem Jahr die 1000.
Entbindung im Klinikum.
„Es ging alles ganz schnell und reibungslos, nach anderthalb Stunden
war Zehra da“, erzählt die junge
Mutter. Sie hat auch ihre beiden anderen Mädchen und ihren Sohn in der
Frauenklinik des Klinikums zur Welt
gebracht, „ich war jedes Mal sehr zufrieden.“
Für die Zufriedenheit der Mütter sprechen auch die stetig steigenden Geburtenzahlen in der Frauenklinik des
Klinikums. Sie bildet mit der Kinderklinik das einzige Perinatalzentrum
Nordhessens, das eine umfassende
Betreuung von Mutter und Kind vor,
während und nach der Geburt bietet.
Seit Sommer 07 befinden sich die
Frauenklinik und die NeugeborenenIntensivstation unter einem Dach,
sodass die Mütter nun auf kürzestem
Weg zu ihren Kindern gelangen können.
Glückwunsch zur 1000. Entbindung im Klinikum in diesem Jahr: Sabire Karabudak mit
Zehra und deren Bruder Muhammad, dahinter Bettina Wüst und Prof. Dr. Thomas Dimpfl.
StippVisite
21
Erkältungszeit
Hausmittel sind die beste Wahl
Jeden Winter hat Erkältung
Hochkonjunktur. Ob in Bus, Bahn,
Büro oder bei Veranstaltungen,
schniefende und hustende Menschen übertragen die Viren mit
Hilfe von Millionen kleinen Tropfen auf viele Menschen gleichzeitig. Doch bevor Betroffene zu
„harten Geschützen“ greifen,
sollten sie bedenken: Es helfen
häufig auch altbewährte Hausmittel bei lästigen Symptomen
wie Schnupfen, Husten oder
Halsschmerzen.
Die Abwehrkraft stärken
Winterlicher Lichtmangel, Wetterumschwung, viele Monate mit mangelnder Bewegung machen Körper und
22
StippVisite überregional
Seele zu schaffen. Das Immunsystem
oder stillem Wasser eignen sich heiße
ist geschwächt. Hier ist es besonders
Lindenblüten-, Holunder- oder
wichtig, gesundheitsbewusst zu
Thymiantees. Und warme Hühnerleben. Neben warmer Kleidung ist eine
oder Rinderbrühe wirkt Wunder.
vitamin- und mineralstoffreiche
Nahrung mit Obst, Gemüse und RohUnangenehm ist eine verstopfte Nase.
kostsalaten Grundlage, um die
Allerdings sollte man dennoch sparAbwehrkraft zu stärsam mit Nasenken. Abhärtung ist mit Besonders wichtig: sprays umgehen.
Wechselduschen oder gesundheitsbewusst Denn zu häufiger
Saunabesuchen zu erGebrauch trocknet
leben
reichen. Da Heizungsdie Schleimhäute
luft dem Körper sehr viel Flüssigkeit
eher aus. Sofort wirkende hocheffektientzieht, ist es wichtig, regelmäßig
ve schleimhautabschwellende Sprays
und reichlich zu trinken, um die
bekämpfen zwar die Symptome, förSchleimhäute feucht zu halten.
dern jedoch nicht den HeilungsDadurch werden sie widerstandsfähiprozess. Eine gute Alternative sind
ger. Und nicht vergessen: Kuschelige,
Nasensprays auf Basis einer Kochwarme Räume sollten regelmäßig
salzlösung. Warmes Wasser mit einem
gelüftet werden, und
Teelöffel Salz hat sich auch bei
statt bei Heizungsluft zu
Halsschmerzen bewährt. Gurgeln mit
schlafen, sollte man sich
Salbei oder Thymian, aber auch mit
lieber mit einer zweiten
heißer Zitrone wirkt ebenfalls lindernd.
Bettdecke warmhalten.
Gegen trockenen Reizhusten hilft
Schlüsselblumenwurz.
Hausmittel gegen
die Symptome
Im Zweifelsfall den Arzt aufsuchen
einer Erkältung
Vereinzelt können Symptome wie
Haben die Viren dennoch
starke Stirn- und Kopfschmerzen,
zugeschlagen, bieten sich
Fieber, grünlicher Auswurf aus Nase
zahlreiche Hausmittel an,
und Bronchien oder lang andauernder
um die unangenehmen,
Husten auftreten. In diesem Fall sollte
aber nicht gefährlichen
sofort der Arzt aufgesucht werden.
Symptome zu lindern. So
Denn aus einer eigentlich harmlosen
kann sich zum Beispiel
Erkältung können sich eine Nasenein warmes Bad mit Zunebenhöhlen- oder Stirnhöhlenvergabe von ätherischen
eiterung, Bronchitis oder sogar eine
Ölen wie Anis-, Fenchel-,
Lungenentzündung entwickeln. Diese
Salbei- oder Minzöl sehr
Komplikationen sind häufig nicht
wohltuend auswirken.
mehr durch Viren, sondern durch
Linderung in den AtemBakterien verursacht und müssen
wegen bringen Einreiantibiotisch behandelt werden. Vor
bungen von Brust und
allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere
Rücken mit pflanzlichen
Menschen und Patienten mit chroniExtrakten oder Salben.
schen Begleitkrankheiten sind gefährSehr wichtig ist es, viel zu
det. Hier muss der Arzt entscheiden,
trinken. Außer Mineralob ein Antibiotikum sinnvoll ist.
Den Stress im Auge
Mit dem „Stress-Piloten“
auf Entspannungskurs
Große Resonanz erhielt ein innovatives Gerät, das 2007 auf der
Medica in Düsseldorf, der weltgrößten Medizinmesse, erstmals
vorgestellt wurde: der „StressPilot“ von der Firma Biocomfort.
Durch ihn können nicht nur
stressbedingte körperliche Einschränkungen auf dem Computer
sichtbar gemacht werden, sondern auch der Weg hin zur Entspannung. Der „Stress-Pilot“ bietet gleichzeitig eine Software zur
Verbesserung der Atemtechnik,
die entscheidend auf Entspannung und Regeneration wirkt.
Stress und seine Folgen
Es gibt zwei Arten von Stress, den positiven (Eustress) und den negativen
(Disstress). Während beim Eustress
Kräfte und Reserven mobilisiert und
erschöpfte Energiequellen wieder augefüllt werden, wirkt sich Disstress durch
Belastung oder Überforderung immer
negativ auf den Körper aus und macht
krank. Und Disstress erleben wir tagtäglich im Beruf, auf den Straßen, in vollen
Geschäften oder auch in der Familie.
höhere Herzfrequenz und
eine eingeschränkte Herzratenvariabilität (HRV). Das
bedeutet, die gesunden rhythmischen Schwankungen
der Herzfrequenz werden
immer kleiner. Dies deutet
darauf hin, dass die Entspannungsmechanismen im
Körper (der Parasympatikus)
nicht ausreichend aktiviert
sind. Dadurch wird das Herz
nicht optimal versorgt und
die HRV negativ beeinflusst.
Je mehr Stress oder sogar Dauerstress,
desto stärker erhöht sich das Risiko,
irgendwann negative Folgen – nämlich
eine Stresserkrankung – zu erleiden.
Vielen Menschen ist ihr Stress gar nicht
bewusst, und sie tun daher auch nichts,
um ihn abzubauen. Dabei wäre das so
wichtig, um nicht irgendwann mit
Diagnosen wie Herz-Kreislauf-Erkrankung, Herzinfarkt oder Burn-out-Syndrom konfrontiert zu werden. Genau
hier kommt der „Stress-Pilot“ ins Spiel –
er macht stressbedingte körperliche
Veränderungen und Möglichkeiten, darauf zu reagieren, auf Ihrem Computer
sichtbar.
Der „Stress-Pilot“
hilft Stress abzubauen
Fast immer ist es so, dass Betroffene, Das Gerät besteht aus einem Ohrclip
die unter Stress stehen, die Übersicht (Sensor) mit Verbindungskabel zum
über die Belastungen verlieren. Viele Computer zur Pulsmessung und zu
Menschen verschärfen sogar den einer Trainingssoftware, die dem
Alltagsstress zusätzlich durch negativ Anwender das Know-how vermittelt,
gefärbte Gedanken. Menschen, die wie er seinen Stress durch die richtige
unter Stress stehen, haben häufig eine Atmung in den Griff bekommen kann.
Sobald der Ohrclip am Ohrläppchen befestigt wird,
Sieben Gründe, die für den „Stress-Piloten“ sprechen
zeigt der „Stress-Pilot“ die
• Verbesserung der Entspannungsfähigkeit
Biosignale und dadurch die
• Verbessertes Körpergefühl
aktuelle Ausprägung der
• Verbessertes Allgemeinbefinden
HRV an. Mit Hilfe der er• Aktiver Abbau von Stress
lernten Atemübung kön• Vermeidung des Burn-out-Syndroms
nen diese Werte dann
7
sichtbar verbessert werden. Die
Atemübung verbessert nicht nur den
Messwert HRV, sondern führt zu echter,
nachweisbarer Entspannung, indem die
Wirkung der körpereigenen Entspan-
H
Häufige Stressursachen
• Äußere Faktoren:
Lärm, Umweltgifte, Reizüberflutung
(z. B. durch zu langes Fernsehen).
• Innere Stressoren:
Ärger, Leid, Leistungsdruck, körperliche
Überanstrengung, Krankheit
nungsmechanismen erhöht wird. Wer
also Druck und Stress ausgesetzt ist,
sollte, bevor er zu Hause die E-Mails
checkt oder im Internet surft, erst einmal seinen Stress abbauen – und das
mit direkter Rückmeldung darüber, wie
gut und effektiv die Entspannung funktioniert. Sie werden sehen, das macht
richtig Spaß.
Der leicht zu bedienende „Stress-Pilot“
der Firma Biocomfort wird über Apotheken vertrieben (Pharmazentralnummer zur leichteren Bestellung
5964843).
Informationen erhalten Sie im Internet
unter: www.biocomfort.de
• Vergrößerung der Herzratenvariabilität
• Wichtiger Beitrag zur aktiven Prävention
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
StippVisite überregional
23
Reha vor der Haustür
Erstes ambulantes Angebot für Herzpatienten in Nordhessen
Das Reha-Zentrum der Gesundheit
Nordhessen Holding (GNH) hat in
Kooperation mit der kardiologischen Praxis Dr. Dereli und Dr.
Rüdell von der deutschen Rentenversicherung Bund (früher BfA) als
erste Einrichtung in Nordhessen
die Zulassung für die ambulante
kardiologische Rehabilitation erhalten. Damit haben Patientinnen
und Patienten mit Herzerkrankungen sowie nach Eingriffen am
Herzen die Möglichkeit einer
wohnortnahen Rehabilitation.
Erkrankung. Eine Rehabilitation kann
auch vorbeugend angezeigt sein, beispielsweise bei Patienten mit Herzschwäche oder schwer einstellbarem
Bluthochdruck.
In Nordhessen gab es bisher nur die
Möglichkeit zur stationären Rehabilitation in einer Klinik. Bei Patienten besteht jedoch häufig der Wunsch nach
einer wohnortnahen Reha, um die soziale Bindung zu Familie und Arbeitsplatz aufrechtzuerhalten. Für Herzpatienten aus Kassel und Umgebung bietet das Reha-Zentrum in der Wilhelmshöher Allee 89–91 nun die ambulante
kardiologische Rehabilitation an.
Brand, Geschäftsführer des Reha-Zentrums, einen großen Vorteil. Inhaltlich
sind ambulante und stationäre Rehabilitation gleich und umfassen unter
anderem ärztliche Untersuchungen,
Bewegungstraining, psychologische
Betreuung, Vorträge. Die ambulante
kardiologische Rehabilitation wird
ärztlich durch die Kardiologen Dr. Ulrich Rüdell und Dr. Seyfettin Dereli betreut, außerdem gehören zum Team
Physiotherapeuten, Ernährungsberaterin, Psychologin und Sozialarbeiterin.
„Wir üben während der Reha-MaßHerz-Kreislauf-Erkrankungen sind bunnahme sehr alltagsnah“, erläutert Dr.
desweit nach wie vor die häufigsten
Rüdell. Wie lange darf der Patient auf
Erkrankungen. Akuter Herzinfarkt, Andem Ergometer fahren? Welche Puls„Bei
der
ambulanten
Rehabilitation
gina pectoris bei chronischen Durchfrequenz sollte er nicht überschreiten?
wird Erlerntes direkt im Alltag erprobt
blutungsstörungen, Herzschwäche,
Welche Möglichkeiten zur Bewegung
und nicht erst nach drei Wochen unter
Herzrhythmusstörungen und Schlagsind geeignet? Um dies wie im Alltag
klinischen Bedingungen erstmals zu
anfälle stellten 2003 bei Männern elf
zu üben, gehören auch begleitete
Hause umgesetzt“, nennt Dr. Werner
Prozent und bei Frauen etwa sieben
Spaziergänge unter Pulskontrolle zum
Prozent der Entlassungsdiagnosen
Trainingsprogramm. Als einen
aus Krankenhäusern dar. Nach
ganz wichtigen Bestandteil der
schweren Durchblutungsstörunambulanten Reha nennt Dr. Rüdell
gen des Herzens oder Herzinfarkdas Krisenmanagement. „Wir geten absolvieren maximal 50 bis 65
ben den Patienten Hilfen an die
Prozent der Patienten eine kardioHand, um die Signale ihres Körpers
logische Rehabilitation und nur
zu messen und zu bewerten. Die
etwa zehn Prozent nehmen anWarnsymptome zu kennen und
schließend an einer ambulanten
einordnen zu können, nimmt
Herzsportgruppe teil. Eine kardioihnen viel von ihrer Angst.“
logische Rehabilitation beugt jedoch einer erneuten Erkrankung
Weitere Informationen:
Training unter Anleitung: Patientin Hannelore Beugel mit Dr.
vor und senkt die Sterblichkeit von Rüdell (links) und Andreas Hake, Leitender Sportlehrer im Reha-Zentrum
Patienten mit einer Herz-Kreislauf- Reha-Zentrum.
Telefon: 0561/98794-0
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Seit über 20 Jahren führen wir Krankenhausbesuche durch
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24
StippVisite
Herzpatienten
sind bestens
aufgehoben
Kardiologe Dr. Linder neuer
Chefarzt in Bad Arolsen
Feierliche Einführung des neuen Chefarztes (von links): Ärztlicher
Als neuer Chefarzt für Innere
Medizin im Krankenhaus Bad
Arolsen hat am 1. Oktober Dr.
Bertolt Linder angefangen. Der
42-Jährige wird die Innere Medizin gemeinsam mit Lungenspezialist Walter Knüppel leiten
und insbesondere den kardiologischen Bereich ausbauen. Dank
der Investition in modernste
Geräte sind zudem neue Untersuchungsverfahren möglich.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in
Deutschland weiterhin die häufigste
Todesursache, außerdem steigt die
Zahl der Erkrankten mit zunehmendem Alter der Bevölkerung. Um Herzpatienten wohnortnah auf hohem
Niveau zu versorgen, hätten sich die
Gesundheit Nordhessen Holding
(GNH) und die Bad Arolser Kranken-
hausleitung entschlos- Direktor Walter Knüppel, Geschäftsführer Manfred Schweitzer,
Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard Sontheimer, Barbara und Dr.
sen, einen versierten Bertolt Linder, Krankenpflegedirektor Helmut Zeilfelder.
Kardiologen als neuen
Chefarzt und Nachfolger von Dr.
Der neue Chefarzt war zuletzt LeitenGensicke zu gewinnen, so der GNHder Oberarzt am Evangelischen KranVorstandsvorsitzende Dr. Gerhard M.
kenhaus Köln-Kalk, wo er unter anSontheimer bei der Vorstellung. „Mit
derem eines von fünf Zentren des
Dr. Linder konnten wir einen HerzKölner Herzinfarktmodells geleitet
spezialisten nach Bad Arolsen holen,
hat. Zudem ist er Spezialist für Ultrader außerdem eine breite gastroenteschalluntersuchungen des Herzens
rologische und intensivmedizinische
(Echokardiografie), wofür ihm im Bad
Ausbildung vorweisen kann.“
Arolser Krankenhaus nun ein neues
Ultraschallgerät mit bestmöglicher
Im Rahmen des bewährten kooperatiBildqualität zur Verfügung steht.
ven Chefarztmodells leitet Dr. Linder
Herzkathetereingriffe, bei denen
die Innere Medizin gemeinsam mit
Herz- und Herzkranzgefäße unterLungenfacharzt und Schlafmediziner
sucht und gegebenenfalls gleich beWalter Knüppel. „Somit können wir
handelt werden, wird Dr. Linder im
den Patientinnen und Patienten eine
Herzkatheterlabor des Klinikum Kassel
breit aufgestellte, ausgezeichnete Abdurchführen, sodass die persönliche
teilung für Innere Medizin bieten“, beArzt-Patienten-Beziehung erhalten
tonte Sontheimer.
bleibt.
Viele Still-Tipps
von den Fachfrauen
Die Resonanz war super: Etwa 50 Frauen und einige Männer
kamen zum Nachmittag der offenen Tür, den die Geburtshilfe in
der Kreisklinik Hofgeismar anlässlich der Weltstillwoche im
Oktober erstmals angeboten hatte. Schwangere, frischgebackene Mütter und einige Väter tauschten sich bei Kaffee und
Kuchen über die erste Zeit mit dem Nachwuchs aus, ließen sich
von den Hebammen Tipps fürs Stillen geben und informierten
sich in einer kleinen Ausstellung. Die nächste Einladung der
Geburtshilfe folgt bestimmt.
StippVisite
25
Wohlgefühl plus Fitness
SCHÜLE’S Gesundheitsresort & Spa in Oberstorf
In ruhiger, unverbauter Südlage
am Rande des Ortskerns von
Oberstorf liegt das SCHÜLE’S Gesundheitsresort & Spa. Es ist das
erste auf den Grundlagen der
Kneipp’schen Gesundheitsphilosophie zertifizierte Hotel in
Deutschland. Das Relax- und Gesundheitshotel der 4-SterneSuperior-Klasse bietet alles, was
Menschen zum Verwöhnen brauchen: Badefreuden, Wellness und
Medical Wellness, Aktivangebote
und Wintersport im größten Skigebiet Deutschlands mit Fellhorn, Nebelhorn und Söllereck.
Das SCHÜLE’S Gesundheitsresort &
Spa präsentiert sich seinen Gästen mit
einem großzügigen Badebereich inklusive fantastischem Panoramablick auf
die nahe gelegene Bergwelt. Wellness
und Schönheit bietet das „Marinarium“, aufgeteilt in die Bereiche „mit
oder ohne Textil“. Um den Ruhebereich
der textilfreien Zone gruppieren sich
die Finnische und die Biosauna sowie
ein Tauchbecken, zwei Kneippbecken,
das Caldarium, das Kaiserbad und der
Heubettraum. Im angrenzenden „Bademantelbereich“ liegen das Tepidarium, die Solegrotte, die Aromagrotte
sowie der großzügige Panorama- und
Ruhebereich mit Saftbar. Platz für Aktivität bieten ein Gymnastikraum und
das Fitnessstudio „Viva-Fit“ mit seinen
120 Quadratmetern. Für die Schönheit
sorgt die Kosmetikerin in der Kosme-
tikabteilung mit Schönheits- und
Pflegeprogrammen sowie Aromamassagen und der Kosmetik von Maria
Galland.
Zwei Fachärzte sind für die medizinische Leitung verantwortlich, insgesamt elf Therapeuten sind für die
Anwendungen der Gäste im Einsatz.
Behandlungsschwerpunkte sind die
Erkrankungen des Bewegungsapparates, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
sowie psychosomatische beziehungsweise vegetative Krankheiten. Ob
Kneippkur, TCM, Schrothkur, Heilfastenkur, Biotherapie, Fango, Refreshing-Therapie, Burn-out-Checkup, Herz-Kreislauf-Check-up, Wärmebehandlung, Elektrotherapie oder
Bäder und Massagen, in SCHÜLE´S
Gesundheitsresort & Spa ist Medical
Wellness ein fester Bestandteil der
gesundheitlichen Vorsorge.
Seit Sommer 2007 hat der Flughafen
Allgäu Airport in Memmingen seinen
Betrieb aufgenommen. Flüge sind ab
Hamburg, Berlin und Köln/Bonn
möglich.
Informationen erhalten Sie
im Reisebüro oder direkt bei:
FIT REISEN, Ravensteinstraße 2, 60385
Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 40 58 85-0,
Fax (0 69) 40 58 85-12, www.fitreisen.de, E-Mail: [email protected]
Das gesamte FIT REISEN-Angebot umfasst über 1.000 Arrangements für Ge-
sundheits-, Kur-, Wellness-, Fitnessund Beauty-Urlaub in 350 Hotels an
197 Orten in 32 Ländern.
Sie können aber auch ein Wochenende
mit zwei Übernachtungen, Halbpension und freiem Zutritt zum 1.700
Quadratmeter großen Wellnessbereich
für zwei Personen gewinnen.
Beantworten Sie bitte
folgende Fragen:
• Wie heißt der Bereich
für Wellness und Schönheit?
• Wie groß ist das „Viva-Fit“?
• Wie viele Therapeuten sind
im Einsatz?
Schicken Sie Ihre Antworten
bis zum 15. Februar an:
Redaktion StippVisite
Bockhorn 1
29664 Walsrode
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www.schueles.com
Gewinnerin des Reisequiz aus der
Herbstausgabe der StippVisite ist
C. Grobe aus Hamburg. Sie gewinnt
einen viertägigen Aufenthalt mit drei
Übernachtungen inklusive „Kneippschnupperl-Paket“ für zwei Personen
in der Kneipp-Kurklinik Kneippianum
in Bad Wörishofen.
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Hilfe bei Akutdurchfall
Beschwerden lindern, Krankheitsdauer verkürzen
Jedes Jahr erkranken mehr als 40
Millionen Deutsche an Durchfall.
Die Erkrankung tritt in allen
Lebenslagen, Altersgruppen und
Bevölkerungsschichten gleich häufig auf. Deshalb ist es umso wichtiger, in seiner Hausapotheke ein
Mittel zu haben, mit dem man im
Akutfall die Beschwerden rasch
und sanft beseitigen kann.
Verschiedene Auslöser
Die Ursachen von akuten Durchfällen
sind vielfältig. Ein Auslöser kann die
Ernährung sein. Eine Vielzahl von
Erregern, die wir über infizierte Speisen
und Getränke aufnehmen, können
Magen-Darm-Beschwerden auslösen.
Dazu zählen beispielsweise Bakterien,
wie Salmonellen. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie,
Milchzucker- oder Fruchtzuckerunverträglichkeiten können zu akutem
Durchfall führen. Manche Menschen
reagieren zudem mit Durchfall auf den
Verzehr von Zuckeraustauschstoffen
wie Sorbit, Mannit oder Xylit, die in
Kaugummi, Getränken und Diabetikerprodukten enthalten sind. Darüber hinaus kann Durchfall durch Medikamente, durch Operationen oder durch
entzündliche Erkrankungen, zum Beispiel Morbus Crohn, hervorgerufen
werden. Macht der Darm plötzlich
Probleme, stecken nicht selten psychosomatische Beschwerden wie Stress
oder Angst dahinter.
Arzt oder Selbstmedikation?
Bei gesunden Erwachsenen hören die
meisten Durchfallerkrankungen nach
drei bis vier Tagen von selbst wieder
auf – vorausgesetzt, der Erkrankte
nimmt ausreichend Flüssigkeit und
Elektrolyte zu sich. Ein Arztbesuch wird
nötig, wenn die Beschwerden nach
spätestens vier Tagen immer noch nicht
verschwunden sind oder mit Warnsignalen wie Fieber, Austrocknung,
starken Schmerzen sowie Blut im Stuhl
einhergehen. Weil bei Säuglingen und
Kindern eine Diarrhö schnell gefährlich werden kann, gehört diese Patientengruppe immer in ärztliche Behandlung.
Tannin hilft gegen Durchfall
Die herbschmeckenden Tannine sind
Gerbstoffe pflanzlicher Herkunft und
wirken allgemein zusammenziehend.
Sie kommen in Pflanzengallen, kleinen
kugeligen Wucherungen, die Pflanzen
als Abwehrreaktion gegen Parasiten bilden, in sehr hohen Konzentrationen
vor. Von Eichengallwespen an der
Unterseite von Eichenblättern provo-
zierte Galläpfel nutzt man zur Gewinnung von medizinisch einsetzbaren
Tanninen. Bei Durchfall dichten sie
quasi die Darmwand ab, indem sie die
Oberfläche der entzündeten Darmschleimhaut verschließen. Dadurch
wird die Aufnahme der giftigen Ausscheidungsprodukte der durchfallauslösenden Bakterien gehemmt. Darüber
hinaus wird der Verlust von Wasser und
Mineralstoffen in den Darm hinein
minimiert. Aus diesen Gründen ist
Tannin einer der beiden Hauptwirkstoffe im bewährten Anti-Durchfallmittel Tannacomp®.
Beschwerden lindern,
Krankheitsdauer verkürzen
Zur raschen Normalisierung der Stuhlbeschaffenheit und zum Abklingen
schmerzhafter Darmkrämpfe hat sich
in der Selbstmedikation die Kombination aus Tanninalbuminat und Ethacridinlactat bewährt. Das Anti-Durchfallmittel Tannacomp® enthält beide
Wirkstoffe. Tanninalbuminat stoppt
den Verlust von Wasser und Mineralstoffen. Ethacridinlactat wirkt antibakteriell und entkrampfend auf den Darm.
Die Wirkung ist durch Studien belegt.
Aufgrund der guten Verträglichkeit ist
das Präparat auch für Kinder ab fünf
Jahren und Risikopatienten geeignet.
Tannacomp® Anwendungsgebiete:
Behandlung akuter unspezifischer
Durchfälle, Vorbeugung und Behandlung von Reisedurchfällen.
Enthält Gelborange S Aluminiumsalz (E 110). Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt
oder Apotheker. MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG,
Kuhloweg 37, 58638 Iserlohn.
www.Tannacomp.de
Freude über „Gütesiegel“
Kreisklinik Helmarshausen rezertifiziert
Die Kreisklinik Helmarshausen
hat die KTQ-Rezertifizierung erfolgreich geschafft (KTQ = Kooperation für Transparenz und
Qualität im Gesundheitswesen).
Damit ist Helmarshausen das
einzige Krankenhaus in der nördlichen Kreisspitze und angrenzenden Gebieten, das diesen
Qualitätsnachweis vorweisen
kann.
„Das Zertifikat der KTQ belegt abermals die Leistungsfähigkeit der Kreisklinik Helmarshausen und die hohe
Qualität ihrer Angebote. Als Gütesiegel hat es eine wichtige Orientierungsfunktion für die Patientinnen
und Patienten“, so der Geschäftsführer der Kreiskliniken Kassel GmbH,
Klaus Herrmann. „Der wiederholte
Erfolg ist auch Ausdruck für den ho-
hen Einsatz unserer Beschäftigten.“
Die KTQ-Rezertifizierung zu bestehen,
sei keine Selbstverständlichkeit, da die
Hürden höher seien als bei der Erstzertifizierung vor drei Jahren.
Das KTQ-Verfahren unterzieht das
interne Qualitätsmanagement von
Krankenhäusern einer detaillierten
Kontrolle und legt dabei medizinische
Abläufe offen. Untersucht wurden
verschiedene Themengebiete wie die
Patienten- und Mitarbeiterorientierung, die Sicherheit, das Informationswesen und die Krankenhausführung.
Ziel ist die Analyse und Bewertung
des Qualitätsmanagements innerhalb
der Klinik und damit die Optimierung
der Patientenversorgung. Positiv bewertet wurden dabei die individuelle
Behandlung der Patientinnen und Patienten, die Anwendung der Pflege-
diagnose und Pflegeplanung sowie
die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Besonders hervorgehoben
wurden Brandschutz, Hygienemanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Strategieentwicklung, Befragungen und
elektronische Patientendokumentation im Krankenhausinformationssystem.
Der KTQ-Qualitätsbericht wird auf der
Homepage der KTQ-GmbH veröffentlicht und ist somit für die Patientinnen
und Patienten einsehbar (www.ktq.de).
An der Zertifizierungsgesellschaft
sind alle relevanten Organisationen
des deutschen Gesundheitswesens
beteiligt: Bundesärztekammer, der
Deutsche Pflegerat, die Deutsche
Krankenhausgesellschaft sowie die
Spitzenverbände der gesetzlichen
Krankenversicherungen.
Kleinen Patienten
Mut machen
Musik, Clowns, jede
Menge Spiele, Tombola,
Hüpfburg und Vorführungen – ein tolles
Kinderfest stieg im
September in der Freizeitanlage Espenau.
Spaß mit den Clowns Filine und Bolduan hatten Lukas (links) und
Florian Wilhelm.
28
StippVisite
Nicht nur das Programm war etwas Besonderes, auch die
Gäste. Eingeladen hatten nämlich die Kinderkrebsstation des Klinikum Kassel und der
Verein für krebskranke
Kinder Kassel, der in diesem Jahr sein
20-jähriges Bestehen feiert. Mit dem
Ziel, krebskranken Kindern, ihren
Eltern und Geschwistern Mut zu
machen, lädt die Kinderkrebsstation
alle zwei Jahre ehemalige und derzeitige junge Patienten ein. Sie und ihre
Angehörigen erlebten bei einem fröhlichen Fest, wie gut es früheren Patienten inzwischen geht. Davon überzeugte sich auch Espenaus Bürgermeister Michael Wielert als Gast.
Das Fest wurde möglich durch die
Sponsoren Verein für krebskranke
Kinder, Ramada-Hotel und FC Südring.
Geboren in der Kreisklinik Wolfhagen: einige der Babys des Jahres 2007 mit Müttern und Vätern.
Ein toller Erfolg
Volles Haus beim Babytreffen in Wolfhagen
Damit hatte niemand gerechnet: Über
100 Mütter und Väter mit ihren Kindern
kamen zum Babytreffen in der Kreisklinik Wolfhagen. Nach mehreren
Jahren Pause hatte das Team der
Geburtshilfe alle Neugeborenen des
Jahres 2007 mit Eltern und Geschwistern eingeladen und der Erfolg
war überwältigend. Hebammen, Ärzte
und Schwestern freuten sich, wie gut
sich ihre einstigen Schützlinge entwickelt hatten.
Die Eltern nutzten die Gelegenheit, sich
noch Tipps von den Fachleuten zu holen
und sich mit den anderen Müttern und
Vätern auszutauschen. Eine Wiederholung im nächsten Jahr ist sicher.
Liebe Patientin, lieber Patient,
Ihre Patientenfürsprecherin für den Bereich
des Klinikum Kassel ist Marlies Rohrbach, für
das Ludwig-Noll-Krankenhaus Gudrun Burlon.
Die Patientenfürsprecherinnen
• prüfen Anregungen und Beschwerden der
Patienten und der Angehörigen,
Marlies Rohrbach,
Klinikum Kassel
• wenden sich mit deren Einverständnis an die
zuständigen Stellen und versuchen zu vermitteln,
• nehmen gern auch positive Erfahrungen
entgegen und geben sie weiter.
Sie erreichen Marlies Rohrbach oder ihre
Vertreterin Iris Zaeske in der Sprechstunde
• im Haus 14, Eingang A, Erdgeschoss, Zimmer 2,
• donnerstags von 14.30 bis 16 Uhr.
Oder sprechen Sie auf den Anrufbeantworter
Gudrun Burlon,
unter Tel.: 0561/980-2811.
Ludwig-Noll-Krankenhaus
Für schriftliche Eingaben befindet sich ein Briefkasten
im Eingangsbereich von Haus 14, der aber nicht täglich geleert wird.
Sprechstunde von Gudrun Burlon ist mittwochs von 15:30 bis 16:30 Uhr
im Dachgeschoss von Haus 2 im Ludwig-Noll-Krankenhaus.
StippVisite
29
Sind Männer
Gesundheitsmuffel?
Ergebnis einer Umfrage beim
Fränkischen Männergesundheitstag
Männer gehen nicht gerne zum Arzt und kümmern sich
weniger um die eigene Gesundheit, so lautet die landläufige Meinung. Das Resultat der Umfrage zeigt deutlich, dass
sich das Thema „Gesundheit“ zunehmend auch zu einem
Männerthema entwickelt.
„Ein Indianer kennt keinen Schmerz" –
das lernen Männer bereits in jungen
Jahren. Diese Einstellung kann jedoch
rasch auf Kosten des körperlichen und
seelischen Wohls gehen. Der Stress im
Berufsalltag ist bestes Beispiel dafür.
Viele Männer begegnen solchen Belastungen lieber mit hohem Kaffeeund Tabakkonsum oder deftigem Essen
nach Feierabend. „Eine ungesunde
Lebensweise kann das Herzinfarktrisiko
stark erhöhen", erklärt Axel Schauder,
Sportphysiotherapeut des DSB und
Spezialist des jameda blogs.
Männer machen sich
fit in Gesundheitsthemen
Die Beschäftigung mit Ernährungsund Vorsorgethemen wurde noch vor
einigen Jahren als absolutes Frauenthema angesehen. Doch die Realität
sieht anders aus. Die aktuelle Umfrage
von jameda während der ersten
Männergesundheitstage in Nürnberg
ergab – entgegen der öffentlichen
Meinung – dass Männer in Sachen
Gesundheitsvorsorge stark aufholen.
Das starke Geschlecht betrachtet seine
Gesundheit zunehmend als lohnende
Investition in einen zufriedenen und
gesunden Lebensabend, so Markus
Reif, Geschäftsführer der jameda
GmbH. „Es ist sehr wichtig, auf seinen
Körper zu hören und sich regelmäßig
30
StippVisite überregional
vom Arzt untersuchen zu lassen."
Dieser Trend zeigt sich ganz deutlich
bei den Vorsorgeuntersuchungen. Prävention kann dazu beitragen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und die
Heilungschancen zu erhöhen. Ein
Großteil der befragten Männer gab an,
regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Dabei stehen Prostatavorsorge und der allgemeine Gesundheitscheck an vorderster Stelle, dicht
gefolgt von Hoden- oder Darmkrebsvorsorge. Besonders im Alter wachsen
das Gesundheitsbewusstsein und die
Bereitschaft zur ärztlichen Untersuchung. Während in der Altersklasse
zwischen 30 und 50 Jahren 70 Prozent
zu Vorsorgeuntersuchungen gehen,
lassen sich bei den über 50-Jährigen
bereits 87 Prozent alljährlich checken.
„Mann“ ernährt sich häufiger gesund
Die World Health Organisation bezeichnet Übergewicht als weltweite
Epidemie. Besonders Männer hatten
lange Hemmungen, sich mit gesunder
Ernährung zu beschäftigen. Das ist
jedoch Schnee von gestern. Vitalität bis
ins hohe Alter lässt sich sehr gut erreichen, wenn „Mann“ etwas dafür tut.
Dabei ist eine gesunde Ernährung von
enormer Bedeutung. Das haben inzwischen auch immer mehr Männer
erkannt.
Der Vitamin-C-Gehalt eines Apfels,
Omega-3-Fettsäuren, gesunde Brotsorten sowie gute und schlechte Fette
sind längst keine Fremdwörter für die
Männerwelt mehr. Zu diesem Ergebnis
kommt eine aktuelle Studie der jameda
GmbH.
Einen detaillierten Überblick über
Vorsorge- und Früherkennungstermine
verschaffen Sie sich am besten unter
http://www.jameda.de/blog
Über die jameda GmbH
http://www.jameda.de ist ein Gesundheitsportal, das den Wünschen von
Ärzten und Patienten gleichermaßen
entgegenkommt. Patienten haben die
Möglichkeit, aus bundesweit über
300.000 Adressen den passenden Arzt
oder Heilberufler in ihrer Nähe zu finden, zu bewerten und weiterzuempfehlen. Andererseits hilft jameda Ärzten, Heilpraktikern und vielen anderen
Spezialisten aus dem Gesundheitswesen, ihr Leistungsspektrum auf
jameda detailliert darzustellen. Unter
der Mitwirkung von namhaften Ärzten bietet der jameda blog viele hilfreiche Informationen zum Thema
Gesundheit.
Quelle: Markus Reif
E-Mail: [email protected]
Das letzte Wort hat Birgit Russell
Dünn, dünner
am dümmsten
Sie sind Haut und Knochen,
schlucken mit O-Saft getränkte
Watte, damit das auch so bleibt,
und präsentieren Haute Couture
auf den Catwalks dieser Welt:
die Models. In Hollywood waren
„skelettierte“ Körper das Accessoire der diesjährigen Saison.
Aber es gibt nicht nur im Rampenlicht stehende „Hungerhaken“, sondern viele „ganz normale“ – zu viele. Drei Millionen
Frauen und nicht wenige Männer sollen magersüchtig oder
bulimisch sein.
Und der Trend zum Schlankheitswahnsinn nimmt immer noch zu.
Kein Wunder, denn die Tipps, wie
man sich zu Tode hungern kann,
holen sich Betroffene in entsprechenden Foren unter „Gleichgewahnsinnten“ im Internet. Da steht
dann: „Bitte, ich brauche dringend
Tipps!!! Ich nehme einfach nicht
mehr weiter ab! Seit dem Urlaub
hänge ich bei 46,2 Kilogramm fest!!!
Ich kann noch so viel Sport treiben
und noch so wenig essen und nehme
trotzdem nicht ab!!! Ich bin total
verzweifelt und weiß einfach nicht
mehr, was ich tun soll und woran
das liegen kann!!! Bitte, bitte helft
mir!!!“
Nun frage ich mich, wo bitte will
noch jemand abnehmen, der bei 1,76
Meter nur 46,2 Kilogramm wiegt?
Aber auch darauf gibt es eine Antwort: „Trink doch einfach nur noch
Wasser“. Eine weitere Empfehlung:
„Du kannst ja essen, aber dann musst
du dir anschließend den Finger in
den Hals stecken. Das wird dir am
Anfang ein wenig schwerfallen, aber
mit Training klappt es immer besser“.
Ein anderes Mädchen meint: „Du
musst dich nur immer mit etwas anderem beschäftigen, wenn du Hunger verspürst. Irgendwann hast du
keinen Hunger mehr“.
„Todsichere“ Tipps! Und die werden
auch noch befolgt. Was sind die
Folgen? Hamsterbacken durch eine
Vergrößerung der Ohrspeicheldrüse,
kaputte Zähne und verätzte Speiseröhren durch die Magensäure, Herzrhythmusstörungen, Blutungen, brüchige Knochen, Organdurchbrüche
und was weiß ich noch alles. Den
Finger in den Hals stecken ... allein
der Gedanke löst bei mir einen
Brechreiz aus. Ich frage mich nur,
warum diese einschlägigen Ich-hunger-mich-zu-Tode-Seiten im Internet
nicht verboten oder abgeschaltet
werden.
Liebe Eltern, passt auf eure pubertierenden Kinder auf, bevor es zu spät
ist. Da braucht nur ein hübscher
Junge eurer Tochter zu sagen, sie sei
zu dick – und schon geht’s los. Das
soll nämlich der häufigste Grund für
Magersucht sein. Dabei kreisen die
Gedanken nur noch um die Figur,
und die Teenies fühlen sich trotz
starken Untergewichts immer noch
zu dick. Eine schwere psychische Störung, die meist nur ein Psychologe in
den Griff bekommt.
Sparkassen-Finanzgruppe
Sparkassen.
Gut für Deutschland.
Kasseler Sparkasse.
Gut für die Region.
www.kasseler-sparkasse.de