Die Pocomotive - Wulf Rabe Design Oy

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Die Pocomotive - Wulf Rabe Design Oy
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B20095D
13.09.07
W O H N - M A R K T- M A G A Z I N 785
34. Jhg.
Die Pocomotive
13.09.2007
Nr. 785
Täglich aktuell: www.inside-news.de
dass Konzerntöchter systematisch „arm“ gerechnet werden sollen, um sie ohne großen Aufwand abwickeln zu
können.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Schieder Möbel Vertrieb (SMV, 41 Beschäftigte). Dort verkaufte man Handelsware aus Polen an IMS, Bendern, gegen Vorkasse und
konnte aus einem Agenturvertrag Eingänge von 1,3 Mio.€
verzeichnen. Auch hier wurde zunächst von der vorläufigen
Insolvenzverwalterin Fiebig die Möglichkeit der Einrichtung
einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft signalisiert. Nach der Gründung der neuen Vertriebsgesellschaft Schieder-Möbelwerke-Vertrieb wurde jedoch der
Vertrieb mit Handelsware aus Polen storniert. Nun stehen
für die Einrichtung einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung, die Eröffnung des Verfahrens ist zum 1.10.2007
geplant. Die neu gegründete Vertriebsgesellschaft erweist
sich als weitgehend handlungsunfähig – hier findet nach
Berichten des Betriebsrates ein Kleinkrieg um Kopierpapier
und Briefmarken statt. Und dem neu-alten Management
wird ein frisches, innovatives Auftreten am Markt nicht
zugetraut.
Großauftrag von Aldi
Im Kernbetrieb der Produktionsgesellschaft für den neuen
Vertrieb, der Schieder Möbel Werke (SMW), sind noch
380 Personen beschäftigt. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Klaus Pannen gelang es, einen Auftrag des
Lebensmittel-Discounters Aldi im Wert von 3,5 Mio. € hereinzuholen. Damit ist die Auslastung der Kapazitäten über
einige Wochen gewährleistet. Für weiteren Nachschub soll
die derzeitige M.O.W. sorgen.
Gleichzeitig findet seit Mitte August im Rahmen einer Verhandlungskommission des Konzernbetriebsrates und dem
vorläufigen Insolvenzverwalter eine zermürbende Auseinandersetzung um die zukünftige Aufstellung der Schieder
Möbel Werke statt. Die Geschäftsführer Detlev Kaufeld
und Dirk Schmidtmeier sowie Pannen haben der Arbeitnehmervertretung ein Konzept vorgelegt, dass weitreichende Verzichtsleistungen der Belegschaft vorsieht. Dieses Konzept geht von einer nicht begründeten zukünftigen
Umsatzgröße von ca. 59 Mio. € für die Schieder Möbel
Werke aus. Aus der Planung dieser Umsatzgröße wird die
Notwendigkeit einer Personalreduzierung von 130 Personen abgeleitet. Weitere Bestandteile des Konzepts sind die
Streichung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes, der Verlust von Prämienzahlungen, vier Tage weniger Jahresurlaub sowie fünf Stunden unbezahlte Mehrarbeit pro Woche
nach dem Modell: 35 Stunden werden bezahlt, aber insgesamt sollen 40 Stunden gearbeitet werden. Die Verhandlungen über dieses Konzept sind zum Stillstand gekommen, weil die SMW-Werker offenbar nicht bereit sind, Einkommensverluste hinzunehmen.
Bei VIVA Polstermöbel-Werke in Storkow werden aktuell
Möglichkeiten der Kooperation mit der Schwester Begana,
Seebronn, geprüft. Im Rahmen des Schieder-Konzerns ließ
Begana weitgehend in Polen fertigen. Die Überlegung geht
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nun dahin, die VIVA Produktionskapazitäten für Begana zu
nutzen und die Fertigung in Deutschland zu konzentrieren.
Für die anstehende Begana-Hausmesse ab Ende September fertigt VIVA bereits 150 Garnituren. Das Kooperationskonzept steht und fällt allerdings mit dem Einstieg eines
Investors bei Begana. Mehrere Interessenten sollen noch
ihren Hut im Ring haben.
Insgesamt bleibt der Eindruck, dass die Insolvenzverwaltung des Schieder-Konzerns bislang wenig koordiniert und
kommuniziert verlaufen ist. Unbestritten ist dabei allerdings, dass die chaotische Firmenstruktur sich erschwerend auf die Arbeit der Insolvenzverwaltung ausgewirkt hat.
Finnland-Report
Der große Umbruch
Finnlands Möbelmarkt schlingert zwischen steigender
Nachfrage und anhaltender Konzentration der Anbieter.
„Bananen – echte, einheimische”, preist Ossi Lappalainen
auf dem Hafenmarkt in Helsinki an und beschreibt damit
Finnland in seiner ganzen Widersprüchlichkeit.
Nach den Dänen gelten die Finnen als die zufriedensten
Europäer. Kein Wunder, dass 94 Prozent hinter ihrer Muminmutter, der Präsidentin Tarja Halonen, stehen. Nur 19 Prozent kennen den Arbeitsstress, den 47% in Old Europe als
tägliche Belastung angeben. Dem inneren Frieden der Finnen
zum Trotz: Durch die anhaltenden Massenentlassungen steht
jeder 5. Arbeitsplatz auf dem Spiel. Das gesamte NokiaZuliefergeschäft ist längst nach Indien und China ausgelagert
worden. Kein Wunder, dass zuletzt der ohnehin schon hohe
finnische Schnapsverbrauch um 39,2% anstieg. Der Wirtschaftsboom der letzten Jahre ist allein auf den Konsumrausch der Endverbraucher zurückzuführen.
Mit dem Zuzugstrend in die fünf südlichen Großstädte, in
denen mittlerweile 60% der Bevölkerung leben, ging ein Bauboom einher, der seinesgleichen suchte: Rund 17.000 Einfamilienhäuser entstanden allein in diesem Jahr (zum Vergleich: im letzten Rekordjahr 1999 waren es 7.200 Stück).
Für 2010 werden sogar 20.000 neue Häuser prognostiziert,
davon 25 bis 40% fix und fertig eingerichtet, sprich mit fest
eingebauter Möblierung. Der Bauboom ließ in Finnland eine
völlig neue Liebe entstehen: die Zusammenarbeit zwischen
Fertighaus-Bauern und Möbel- sowie Küchenherstellern.
Gut 4,3 Mrd Euro werden für Haushalt und Einrichten ausgegeben, bei einem Anstieg von sagenhaften 22%. Verbrauchte
der Finne einst für Möbel so wenig wie der knausrige Grieche, gibt er seit dem Bau- und Einrichtungsboom 225 Euro
im Jahr aus. Also nur noch 25 Euro weniger als der zivilisierte Durchschnitts-Europäer.
All dies hat dem vor knapp zwei Jahrzehnten begonnenen
Sterben der finnischen Möbelindustrie keinerlei Einhalt geboten. 25% der Möbelhersteller sind in den letzten 5 Jahren
verschwunden (u.a. Havukainen, Appowood, Best Furniture, Skansafiro, Taso 2002, Erteline etc.). Der Gesamtumsatz ist aber gleich geblieben. Der Export von Möbeln
schmolz erneut um 11%, während der 1,5 mal größere
Import um weitere 16% zunahm – aus China sogar um 64%.
„Im Grunde haben sich die Hersteller seit dem Zusammen-
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bruch nicht mehr erholt. Alle machen jetzt das Gleiche – das
macht doch keinen Spass mehr”, sagt Max Treuthardt, der
sich mit dem Import von Möbeln renommierter Hersteller wie
Loom, Eilersen, Walter Knoll und Tonon über Wasser hält.
Einer der übrig gebliebenen Großen, die Incap (von der
immer verschwiegen wird, dass ihr Neubeginn in 2001 nur
durch Druck und Geld von Versicherung, Banken und staatlichem Entwicklungsfonds bewerkstelligt werden konnte)
kämpft jetzt unter dem Investor Ruukki mit der extremen
Verteuerung des Hauptrohstoffes Kiefer. Die Produktion in
Hollola ist längst dicht und die in Lestijärvi abgebrannt. Neu
ist die Zusammenarbeit mit Lego = Playroom Möbel, alt sind
die letzten Zahlen von 70 Mio Euro Umsatz. Die sind nämlich
aus 2005. Seitdem wurden vorsichtshalber keine neuen Zahlen veröffentlicht. Wie wenig Ruukki von Möbeln versteht,
sieht man an ihrer Tochter Selka-Line, die auch auf dem
deutschen Markt herumgeistert und dort versucht, mal als
Zulieferer, mal als Direktausstatter und manchmal auch als
Designmöbler zu punkten.
Laut Juhani Husu, Sekretär des finnischen MöbelherstellerVerbandes, lassen sich nur noch Matratzen wettbewerbsfähig in Finnland fertigen – kein Wunder, dass sich Recticel
soeben Espe und Ewona einverleibte. Die Zukunft der verbliebenen einheimischen Möbelhersteller liegt allein in der
Hand des Handels – und der macht gerade den größten
Umbruch der letzten 30 Jahre durch.
Bar auf die Saunabank
Begonnen hat dies mit King Mauri Ikola, als er Ende 2004
seine marktführende Indoor Group mit Asko und Sotka an
Finnlands Handeslriesen Kesko verkaufte. Mit dem verdienten Zaster sackte er nur wenige Tage später die Mitbewerber
Vepsäläinen und Tasokaluste ein und behauptete in großen
Worten, sich bis zum Jahre 2008 zur Marktführerschaft aufzumachen. 30 Mio Euro soll er den drei VepsäläinenGeschwistern bar auf die Saunabank für den bekanntesten
Edeleinrichter mit heute 22 Geschäften – von denen, so INSIDER, nur vier profitabel laufen – bezahlt haben. Vepsäläinen
lebt von Matti Vepsäläinens fantastischem CollectionsHändchen, also ein Mischmasch aus ein paar ausländischen
Highlights (BoConcept, Natuzzi, Calligaris) und vielen einheimischen Bonbons.
Doch die Kohle – 2004 sollen von Kesko 80 Mio Euro geflossen sein – dürfte in Bälde aufgebraucht sein. Aber vielleicht
hat Mauri Ikola auch dieses Problem schon langfristig gelöst.
INSIDER behaupten jedenfalls, dass King Mauri schon längst
mit Keskos größtem Mitbewerber, der S-Ryhmä, einen Vertrag zur Übernahme der gesamten Kette, wenn sie denn mal
fertig ist, abgeschlossen haben soll. Als Indiz für diese These
wäre auch der für den Herbst angekündigte Ausstieg von Mitinhaber und Trendmacher Matti Vepsäläinen – zu werten.
Finnlands Handelsriesen sind für den Möbelhandel das Zünglein an der Waage. Die Beendigung der Zusammenarbeit der SRyhmä mit dem einzig verbliebenen produzierenden Möbelkonzern Isku kommt einem Dolchstoss nahe.
Das Familienunternehmen in Lahti musste 2004, bei der Aufsplittung in Einzelfirmen, eine jahrelange Minusspirale hinnehmen, die erst am Anfang des Jahres 2007 durch die weltweite Spanplatten-Nachfrage auch bei Tochter Puhos Board
gestoppt wurde. Isku-Interior, Nr. 2 im Büro, profitiert von
Suomi-Soffas Massivwerbung für die sportverrückten Finnen
der aktuellen Objektnachfrage. Die angeblich glänzend
dastehende Küchenkette Isku Keittiöt lässt alles nur noch
bei dem kleinen Zulieferer Padas-Keittiöt fertigen. Am
schlimmsten ist jedoch die Wohnmöbel-Kette Isku-Koti
betroffen. Die Minuszahlen dort kann auch ein ständig wechselndes Management nicht ins Plus drehen. Das aktuelle Ziel,
rund 20 Häuser auf Sortimente von unten bis oben umzustellen, wurde schon einmal von der berühmten Möbelmarke
Asko vorgemacht: der Wechsel vom Produzenten Nr. 1 zum
Händler Nr. 1! Mit schlimmen Folgen für die Sortimentspolitik. Wie sagte doch Asko-Einkäufer Sami Markula nach der
Januar-Messe in Köln: „Ich habe den ganzen Sonntag vor der
Messeeröffnung in Ruhe alles Wichtige fotografiert und dann
mit Preisvorgaben direkt nach China geschickt.” Und genau
an dieser Profillosigkeit krankt die Asko-Kette. Dass Inhaber
Kesko in der vergangenen Woche abrupt den Geschäftsführer
der Asko-Sotka-Kette austauschte, ist ein weiteres Indiz, wie
stark den Handelriesen das Möbelbusiness interessiert.
Schon jetzt beherrscht er incl. der 8 Kodin Ykkönen-Einrichtungs-Warenhäuser über 1/3 des Marktes.
Vom Schweinezüchter zum Filialisten
Richtig Leben hat Toivo „Topi” Sukari in die Szene gebracht.
Begonnen als Schweinezüchter ist seine Masku-Kette mit
über 50 Geschäften nunmehr die Nr. 2. Doch der rasante Aufstieg, wie die gut 100 Mio Euro Investition für das RiesenEinkaufszentrum Ideapark bergen Risiko und Abhängigkeit
von Kreditgebern. Masku’s Vorteile sind eine Mannschaft mit
gesundem Menschenverstand und Feeling für das, was läuft
– fehlen nur noch langfristige Konzepte und ausgefeilte Logistik.
Sobald die Konjunktur kippt, und diese Anzeichen sind seit
dem letzten Herbst in der Luft, wird der Run aller Ketten auf
jede freie Verkaufsfläche zum teuren Verhängnis. Wiewohl
deutsche Fachaugen mit Erstaunen das Zusammen-Klucken
aller Marktplayer oft unter einem Dach wie folgt beurteilen:
„Das wahllose Zusammenschieben von identischen Möbelsortimenten auf den Verkaufsflächen ermüdet, ja frustiert den
Endverbraucher, statt zum Einkauf zu stimulieren”. Trends
werden sofort kopiert und damit duch das parallele Überangebot gleichzeitig totgemacht – aktuell die Gartenmöbel, wie
die Bettenwelt oder Sofaschwemme – deren Qualität so
miserabel ist, dass über 70.000 Sofas jährlich auf dem Müll
landen.
7
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Finnlands Möbelhandel 2006
Geschäfte
31
53
48
2
32
Umsatz-Mio €
93
114
119
100
~ 90
1. Asko
Sotka (Indoor)
2. Masku
3. Ikea
4. Isku
5. Vepsäläinen/
Koti-Idea
25
88
6. Suomi-Soffa
21
58
7. Stemma
45
58
8. Jysk
50
38
9. Kodin Ykkönen 8
34
Andere
365
386
Quelle: Finnischer Möbelhandelsverband
Veränderung %
4,5
10,7
22,3
25,5
113,2
55,2
-20,8
23,2
8,5
-6,1
Nicht unschuldig daran ist Newcomer Suomi-Soffa, innerhalb
von 6 Jahren von 6 Mio Euro auf 58 Mio Euro in 2006 hochgeschnellt. Für 2007 werden gut 80 Mio budgetiert – und damit
wäre er fast größer als der Vollsortimenter Isku. Das Geheimnis von Suomi-Soffa ist die massive Werbung (Kosten 7 Mio in
2006, 12 Mio in 2007) mit Sportstars von „Janne-Sohvat” mit
Weltmeister Janne Ahonen, „A-Moduli” mit Weltmeister Aki
Parviainen, „O-P King” mit Hammerwerfer Olli-Pekka Karjalainen, womit der Newcomer genau das Herz der
sportverrückten Finnen trifft. Sortiment: 60% Polstermöbel,
davon die Hälfte aus eigener Produktion, der Rest Billig-Sofas
zu Reinlocken, 30% Betten + 10% Essgruppen.
Doch das extreme Wachstum muss finanziert werden und
somit gilt Suomi-Soffa langfristig als Übernahmekandidat,
und nicht von ”russischem Schwarzgeld unterstützt”, wie
Mitbewerber gern verbreiten.
Das Riesen-Minus bei der Stemma-Kette spiegelt gleichzeitig das Sterben der kleinen Einzelhändler wieder. Durch die
Expansion der Ketten hat sich die Verkaufsfläche um 25%
vergrößert. Vermutlich zu viel für eine abschwächende Konjunktur – deren erste Anzeichen die Branche im schon späten Frühjahr erschreckte. Vorteil für Finnland: der 30% Industrieanteil am BSP (+4,3% in 2007) – sprich, die Industrie ist
gesund – im Vergleich zum Crash Anfang der 90er.
Doch dieser wird die privaten Haushalte umsomehr treffen,
über 30% des Nettoeinkommens verschlingen allein die
Wohnkosten. Dies scheint Ikea überhaupt nicht zu berühren
– nach Espoo und Vantaa eröffnete Ingvar Kamprad himself
im lappländischen Haaparanta/Tornio nach 15 Jahren Diskussion einen Grenzladen und löst einen saghaften regionalen Wachstumsboom aus. Tampere und Turku sollen folgen.
Doch seit Ikea sich durch Tochter Swedwood beliefern lässt,
ist die historische Zusammenarbeit mit finnischen Lieferanten nahezu beendet. Langsam revidiert sich die Vorstellung
der finnischen Einkäufer – deutsche Lieferanten verlangten
immer nur komplette LKW-Abnahmen mit 6-8 Wochen Lieferzeit. Auch die Erfahrungen mit den asiatischen Partner,
öffnen mehr und mehr den Blick für mitteleuropäische Sortimente, die in ihrer Ausgefeiltheit auf offene Kojen treffen. Da
40% der 2,4 Mio Haushalte renovieren wollen, und dies sind
rund 60% des Gesamtkuchens, öffnen sich auch für die deutschen Möbelhersteller neue Perspektiven – mal schauen,
was auf der Habitare-Messe im September so enthüllt wird.
Wulf Rabe
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Steinhoff
Manpower für Klose
Der Westersteder Steinhoff-Gruppe ist es gelungen, aus
der personellen Fallobstmasse des insolventen SchiederKonzerns eine besonders markige Frucht an Land zu ziehen: Frank Goerlich. Goerlich, 42 Jahre jung, hat Anfang
September die Vertriebsgeschäftsführung der SteinhoffTochter Klose Kollektion übernommen. Er ersetzt Claudia
Lack, die sich nach 5 Jahren neu orientieren will. Unter
Goerlich soll der Wohn- und Speisezimmerhersteller offenbar zu einem Markenleuchtturm ausgebaut werden.
Eine ähnliche Aufgabe war ihm vor rund eineinhalb Jahren
bei Schieder anvertraut worden. Dort sollte er der Wohnmöbeltochter Interline zu Glanz verhelfen. Der Konkurs
der Holding machte freilich seine Bemühungen zunichte.
Vor seiner kurzen Schieder-Karriere managte Goerlich 10
Jahre lang den Markenmöbler Brinkmann GmbH & Co.
KG, Melle, ehe er im Dezember 05 von Udo Brinkmann
von Bord gehievt wurde. Seine Sporen als Markenfreak
allerdings erwarb Goerlich bei der Hülsta-Gruppe, Stadtlohn, wo er einst mit dem Aufbau der Mitnahmeschiene
now by Hülsta betraut worden war.
Neben der VT-Geschäftsführung hat Steinhoff bei Klose
auch den Job des Produktionsgeschäftsführers neu
besetzt. Für Thomas Möller, der im Hause eine andere
Aufgabe übernehmen soll, steht ebenfalls seit Anfang September nunmehr Hans-Jürgen Molter, 48, in der technischen Verantwortung für die Klose-Produktionen in der
BRD, Polen und Ungarn. Molter kommt vom Büromöbler
Sedus Stoll, für den er insgesamt 23 Jahre tätig war,
zuletzt als Leiter Produktion und Logistik.
Peter Gschwend
Rückkehr
nach Ostwestfalen
Rolf Demuths einstiger Aufbauhelfer seiner in Liechtenstein angesiedelten Auslands-Zentrale kehrt zur
M.O.W. nach Ostwestfalen zurück – als Aussteller seiner eigenen Sache.
Gefragt, mit welchen Gefühlen er nächste Woche an die Wirkungsstätte seines ehemaligen Weggefährten und Geschäftspartners Rolf Demuth reisen werde, sagt Peter
Gschwend sarkastisch: „Ich habe überhaupt keine Gefühle.“
Immerhin hilft er indirekt, die leere Kasse des SchiederInsolvenzverwalters Dr. Sven-Holger Undritz ein wenig
anzureichern. Für die bevorstehende, seit neuestem als
Messe Ostwestfalen vermarktete M.O.W., hat Gschwend
fast die gesamte Schieder-Polstermöbelhalle in Bad Salzuflen, ebenfalls Teil der Schieder-Konkursmasse, angemietet.
Allerdings nicht von Undritz direkt, sondern quasi als Untermieter des Insolvenzverwalters. Mieter für die Messezeit ist