az-web.de vom 02.05.2010 - Instrumentalverein Eilendorf 1869 eV

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az-web.de vom 02.05.2010 - Instrumentalverein Eilendorf 1869 eV
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Von Dirk Müller |
02.05.2010, 11:08
Stolberg. «Konzert hoch 2» bedeutete am Samstagabend im sehr gut besuchten IndustrieMuseum Zinkhütter Hof enorme Spielfreude, herausragende Virtuosität und große Musik - und
zwar im Doppelpack.
Mit dem Instrumentalverein Eilendorf und dem Musikverein Hahn waren gleich zwei sinfonische
Blasorchester in die Kupferstadt im Aachener Land gekommen, um dem Publikum ein qualitativ
hochwertiges sowie vielseitiges Programm zu präsentieren.
Den Anfang des beeindruckenden musikalischen Stelldicheins machte der Musikverein Hahn, der
in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert. Unter der Leitung von Wim Brils brachten die
Musiker Stücke aus ihrem Jubiläumsprogramm zu Gehör und entführten das Publikum zunächst
in die USA.
Eine Bahnfahrt durch die schier unendlichen Weiten des Staates «Oregon» ist das Thema der
gleichnamigen Musik von Jakob de Haan. John Lennons «Imagine» im Arrangement von
Takahashi Hoshide folgte, bevor das Orchester mit Duke Ellington in den Frühling swingte und
durch Elan und Dynamik zu überzeugen wußte, um sich daraufhin der Leinwand zu widmen.
Der bekannte Film «Die glorreichen Sieben» verdankt seinen Status als cineastisches
Meisterwerk nicht zuletzt der faszinierenden Musik, die die Helden um Yul Brynner begleitet,
und die Musiker versetzten die Gäste grandios in die Filmhandlung. Sie entlockten ihren
Instrumenten leidenschaftlich Latein-amerikanische Töne, indem sie Afred Reeds «El Camino
Real» präsentierten und beendeten den ersten Teil des Abends mit zwei Zugaben. So entließ
«Es waren zwei Königskinder», das von Teilen des Orchesters auch eindrucksvoll gesungen
wurde, das Publikum in die Pause.
Nun nahm der Instrumentalverein Eilendorf das Publikum mit auf «Eine Reise ins Universum».
Marc Doomen dirigierte «Corona» von Wim Laseroms und das Große Orchester ließ den zarten
Strahlenkranz der Sonne imposant im Zinkhütter Hof erscheinen. In Rossano Galantes
variationsreichem und mit vielen Höhepunkten gespicktem Stück «Raise of the son» verglichen
die Eilendorfer Musiker das Aufwachsen des Sohnes mit dem Aufgehen der Sonne und begaben
sich anschließend an Bord der Apollo 11. «Cap Kennedy» von Serge Lancen beschreibt die erste
bemannte Mondmission vom Countdown bis hin zur triumphalen Landung, und da Orchester wie
Publikum einmal auf dem Mond angelangt waren, durfte dort auch getanzt werden.
Andrea Ravizza arrangierte den «Moondance» des Sängers Van Morrison, den der
Instrumentalverein mitreißend intonisierte und die Reise ins Universum abschloss. Schwungvoll
präsentierten die Musiker noch ein Potpourri aus Welthits der Gruppe Abba, bevor das
euphorische Publikum auch von Eilendorfern zwei Zugaben einforderte. Bobby Hebbs Song
«Sunny» setzte nach gut zwei Stunden den glänzenden Schlusspunkt eines Konzerterlebnisses
auf doppelt hohem Niveau.
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