Folienvortrag - Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung eV
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Folienvortrag - Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung eV
Widenmayerstr. 29 • D-80538 München • Germany Telefon: +49(0)89-210969-0 • Telefax: +49(0)89-210969-99 E-mail: [email protected] • www.eep-law.de Meinekestr. 13 • D-10719 Berlin • Germany Telefon: +49(0)30-887126-0 • Telefax: +49(0)30-88676111 E-mail: [email protected] • www.eep-law.de Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen 12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung Berlin, 24. Oktober 2013 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwaltssocietät Ehlers, Ehlers & Partner Überblick Einführung: Strukturelle Probleme und Herausforderungen Gesundheitspolitische Ziele Rechtliche Rahmenbedingungen Folgerungen für die Einführung von Innovationen „Innovationsprobleme“ Fazit Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 3 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Das Gesundheitssystem vor neuen (alten) Herausforderungen Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 4 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Strukturelle Probleme & Herausforderungen Spannungsfeld zwischen: Finanzierbarkeit, Regulierungsrahmen (Arzneimittel, Medizinprodukte, Sozialrecht etc.), Teilhaberechten des Patienten und Recht auf körperliche Unversehrtheit. Behandlungs-, Verordnungs- und Therapiehoheit Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 5 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Strukturelle Probleme & Herausforderungen Bereitstellung eines leistungsfähigen Finanzierungssystems, Sicherstellung des Leistungssystemzugangs, hohe Qualität und bezahlbare Kosten. Wie viel Medizin ist überhaupt notwendig ? Welche finanziellen Mittel stehen zur Verfügung ? Wie sollen diese Mittel gelenkt werden ? Zu welcher Qualität ? Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 6 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Veränderte Rahmenbedingungen Gesundheitspolitische Ziele Finanzierbarkeit? Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 Rechtliche Grenzen 7 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Gesundheitspolitische Ziele Schutz/Wiederherstellung der Gesundheit unbeschränkter Zugang zu bedarfsgerechter Versorgung nach dem Stand der med. Wissenschaft höchstmögliche Freiheit und Eigenverantwortung der Beteiligten Solidarische Finanzierung nach der ökonomischen Leistungsfähigkeit einzelwirtschaftliche Effizienz der Leistungserbringung u. gesamtwirtschaftlich vertretbare Höhe der Beitragssätze Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 8 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Rechtliche Rahmenbedingungen Folgerungen aus den Festlegungen des Gesetzgebers Art. 2 Abs. 2 GG: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ Art. 3 Abs. 1 GG: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“ Art. 20 Abs. 1 GG: „Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.“ • Umfassende Fürsorgepflicht des Staates • Umverteilung und Ausgleich • Gleichberechtigter Zugang zu allen Wohlfahrtseinrichtungen Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 9 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) GKV SGB V, I, IV, VII, IX, X Rechtsgrundlagen Satzungen der KK Pflichtversicherung / Beitragszwang Strukturelemente Beitragsfinanzierung Solidarität Gesetzlichkeit v. Leistungen (§ 31 SGB I) Grds. Ursachenunabhängigkeit (Sachleistungsprinzip) Selbstverwaltung Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 10 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Folgerungen für die Einführung von Innovationen? Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 11 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Solidargemeinschaft Patient Versorgungssicherheit und –qualität Kostenträger Hersteller Innovation Leistungserbringer „Steuerzahler“ Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 12 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Folgerungen aus den Festlegungen des Gesetzgebers Keine Einschränkung Versorgung Reduzierung der Gesundheitsversorgung auf Grundversorgungsmodelle? Recht des Patienten auf körperliche Unversehrtheit! Anspruch des Patienten auf eine ausreichende, zweckmäßige sowie den medizinischen Fortschritt und den Grundsatz der Humanität berücksichtigende Therapie, welche das Maß des Notwendigen nicht überschreitet und wirtschaftlich ist (§§ 2, 12, 70 SGB V). Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 bei 13 der medizinisch notwendigen Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Rechtliche Rahmenbedingungen Sicherheitsrechtlicher Regelungsbereich Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 Erstattungsrechtlicher Regelungsbereich 14 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Innovation Ambulanter Sektor Stationärer Sektor Sonderfall: ambulante spezialfachärztliche Versorgung, § 116 c SGB V Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 15 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Erstattung (Behandlung von Krankheiten) Arzneimittel Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Kollektivvertraglich Selektivvertraglich Sonstige Formen Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 16 Medizinprodukte (Heilmittel, Hilfsmittel etc.) Sonstige, vgl. §§ 27 ff. SGB V Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Innovationen im SGB V Strukturverträge nach § 73a SGB V Hausarztzentrierte Versorgung nach § 73b SGB V Modellvorhaben nach §§ 63 bis 65 SGB V Integrierte Versorgung nach §§ 140a ff SGB V Disease Management Programme nach § 137f SGB V Bewertung des Nutzens von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen, § 35a SGB V („frühe Nutzenbewertung“) Bewertung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, § 135 SGB V „Erprobungsregelung“, § 137e SGB V Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 17 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Rechtliche Grenzen Prämisse: § 12 Abs. 1 SGB V (Wirtschaftlichkeitsgebot) „Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten.“ Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 18 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Rechtliche Grenzen Insbesondere auch Grundrechte!!!!: hier v.a. Art. 2 II 1 GG, Art. 2 I GG, Art. 3 I GG originäre Leistungsrechte: • • • Art. 2 II 1 GG gewährt keinen verfassungsrechtlichen Anspruch auf Bereitstellung bestimmter Gesundheitsleistungen; zudem Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers, den Versicherten über den Beitrag hinaus zur Entlastung der KK u. Stärkung des Kostenbewusstseins Zuzahlungspflichten aufzuerlegen; GKV muss nicht alles leisten, was an Mitteln zur Erhaltung u. Wiederherstellung der Gesundheit verfügbar ist (Ausn.: Nikolausbeschluss) Abwehrrechte: • Schutz ggü. Einwirkungen auf die menschliche Gesundheit im biologisch-physiologischen Sinne; allg. Handlungsfreiheit (Pflichtmitgliedschaft gerechtfertigt, da GKV legitime öff. Aufgabe wahrnimmt, BVerfG) Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 19 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) „Innovationsprobleme“ - Erstattungsfähigkeit Unterschiedliche Verfahren je nach Sektor Unterschiedliche Entscheidungsgremien Wer entscheidet nach welchen Regeln? Unzureichende Beteiligung von Herstellern und Patienten Systembedingte Verwerfungen Umsetzungshürden im Hinblick auf verfügbare Evidenz Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 20 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Fazit & Ausblick Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 21 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt; Partner Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Rechtsanwaltssocietät Ehlers, Ehlers & Partner Widenmayerstr. 29 80539 München Tel.: 089-210969-0 Fax: 089-210969-99 Email: [email protected] Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Innovationen; Berlin, 24. Oktober 2013 22 Dr. iur. Christian Rybak Rechtsanwalt u. Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth) Bestellen Sie unsere vierteljährlich erscheinenden, aktuellen EEP-Nachrichten aus dem Medizinrecht beim Referenten oder unter www.eep-law.de Widenmayerstr. 29 • D-80538 München • Germany Telefon: +49(0)89-210969-0 • Telefax: +49(0)89-210969-99 E-mail: [email protected] • www.eep-law.de Meinekestr. 13 • D-10719 Berlin • Germany Telefon: +49(0)30-887126-0 • Telefax: +49(0)30-88676111 E-mail: [email protected] • www.eep-law.de