7. Ausgabe - Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH
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7. Ausgabe - Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH
SO(HO) ISSES Unternehmenszeitung der Ausgabe 7, Mai 2005 1995–2005 Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach unser Programm als Beileger im Heft Sozial handeln – wirtschaftlich arbeiten Um sich den Herausforderungen im Sozialbereich aktiv zu stellen, hat die Stadt Mönchengladbach 1995 die Sozial-Holding mit ihrer modernen und wirtschaftlichen Organisationsform gegründet. Entstanden ist ein Unternehmen, das wichtige soziale Handlungsfelder flexibel und unbürokratisch organisiert. Die Sozial-Holding ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Stadt, die wiederum mehrere Tochterunternehmen unter ihrem Dach vereint : Die Altenheime GmbH ist die größte Tochtergesellschaft der Sozial-Holding und Träger der fünf kommunalen Altenheime. Über das Stadtgebiet verteilt bietet sie insgesamt 572 Plätze zur stationären Pflege und Betreuung. In der Ambulante Dienste GmbH finden die Kunden individuelle Beratung und ein umfassendes Angebot ambulanter und teilstationärer Hilfen mit : mobilen sozialen Diensten ; Essen auf Rädern ; Wohnen mit Service ; Tagespflege und Kurzzeitpflege. Die Bildungs-GmbH ist Träger des Fachseminars für Altenpflege und bietet Aus- und Weiterbildungen im Bereich der Altenhilfe an. Die Beschäftigungs- und Qualifizierungs-GmbH (BQG) berät und vermittelt arbeitslose Bürgerinnen und Bürger. Die Service GmbH ist überwiegend konzernintern tätig und erbringt Dienstleistungen im Bereich Essenszubereitung, Hauswirtschaft, Wäsche und Gebäudereinigung. Die Sozial-Holding GmbH übernimmt zentrale Management- und Verwaltungsaufgaben für die fünf Tochtergesellschaften. Inhalt SO(HO) VIELSEITIG SO(HO) NAH DRAN SO(HO) LEBEN & ARBEITEN Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mitarbeiterin zum betrieblichen Vorschlagswesen Verbesserungsvorschläge sind ausgelebte Qualität . . . . . . Betriebliches Vorschlagswesen – erste Erfahrungen . . Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit und damit mehr Personal zur Bewältigung des Arbeitsalltags . Klaus Müller wechselt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mitarbeiterjahresgespräche. . . . . . . . . . . . . . . . Interview mit Bernhild Birkenbeil neue Geschäftsleitung der Altenheime GmbH . . . . . . . . Einige Fragen an Bernhild Birkenbeil, Abteilungsleiterin Projekte und Qualität, Geschäftsleitung der Altenheime GmbH . . . . . . . . . . . Mario Cox neuer Geschäftsleiter der Service GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 . . . . . . . . . . . 7 . . . . . . . . . . . 8 . . . . . . . . . . 10 . . . . . . . . . . 12 . . . . . . . . . . 14 . . . . . . . . . . 16 . . . . . . . . . . 18 . . . . . . . . . . 19 Pflege ohne Grenzen Messen – beurteilen – besser werden / Meten – beoordeden – beter worden. Examen bestanden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berufsabschluss als HauswirtschafterIn . . . . . . . . . . . . . . . . . Qualität beim Essen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spatenstich für die neue Zentralküche . . . . . . . . . . . . . . . . . Sturzprophylaxe in aller Munde – wieso ? . . . . . . . . . . . . . . . . Kooperation mit Hochschulen Besuch von Frau Prof. Dr. Doris Schiemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . EFQM in den Ambulanten Diensten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Qualität aus Kundensicht Der Schweizer Dr. Gebert erläuterte, was zu beachten ist . . . . . . . . . . Therapiehund Cindy . . . . . . . . . . . . . . . . . Wohnräume für Menschen mit Demenz . . . . . Die Holding gibt sich die Kanne ! . . . . . . . . . . MRSA aus Sicht des Personalschutzes . . . . . . . Internat für Omas und Opas . . . . . . . . . . . . Sport und Wellness in der Sozial-Holding . . . . . MitarbeiterInnen nutzen Gesundheitsangebot . . Collagenarbeiten Auszubildende stellen BewohnerInnen vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 23 24 26 28 29 . . . 6 . . 32 . . 34 . . . . . . . . . . . . . . 36 38 41 42 45 46 48 . . . . . . . . . . . . 50 3 SO(HO) I N H A LT Sehr geehrte Mitarbeiterinnen, sehr geehrte Mitarbeiter, Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe unserer So(Ho)isses lautet Qualität. Ein Begriff, mit dem alle etwas anfangen können, aber unter dem auch jeder Einzelne, jede Einzelne etwas anderes versteht. In der aktuellen pflegepolitischen Diskussion spielt Qualität eine wichtige Rolle. Die Steigerung von Qualität z. B. in stationären Pflege einrichtungen wird sogar gesetzlich gefordert – nur über die Finanzierungsmöglichkeiten entsteht dann der Dissens. Die Sozial-Holding geht da aber sowieso einen eigenen Weg. Ausgangspunkt unserer Überlegungen sind die Kunden und deren individuellen Wünsche. Diesen Weg geht die Sozial-Holding im Oktober mittlerweile schon zehn Jahre ! Grund genug zu feiern. Im Mittelteil dieses Heftes finden Sie die Inhalte und Termine unserer Festwoche, die mit einem großen Fest von und vor allem für Sie endet. Schon jetzt darf ich Sie alle ganz herzlich auch im Namen des Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Frank Boss, zum MitarbeiterInnenfest, am Samstag, den 29. 10. 2005 ab 20 Uhr ins Festzelt am Altenheim Am Pixbusch in Odenkirchen einladen. In der nächsten Ausgabe werden wir dann detailliert über zehn Jahre Sozial-Holding berichten. Einen kleinen Vorgeschmack sehen Sie schon auf dieser Seite. Zehn Jahre gehen halt auch an einem Geschäftsführer nicht spurlos vorüber. Feste soll man feiern. Inhalte muss man sich erarbeiten. Das Redaktionsteam hat wieder eine Vielzahl an Inhalten zusammengetragen, die aufzeigen, mit welcher Bandbreite und welchem Engagement in unserem Unternehmen seit zehn Jahren gearbei- 4 tet wird. In einem solchen Zeitraum gibt es natürlich auch Veränderungen. So stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe die neue Geschäftsleiterin der Altenheime GmbH und den neuen Geschäftsleiter der Service GmbH näher vor. Sie werden schnell erkennen, dass beide keine Unbekannten sind. Es gibt aber auch Veränderungen, die einem schwer fallen. Der Weggang des Geschäftsleiters der BQG ist sicherlich ein Verlust für unser Unternehmen, es ist aber eine große Chance für Klaus Müller persönlich und damit indirekt auch für die Zukunft der Beschäftigungs- und Qualifizierungs GmbH. Dass die Niederlande „um die Ecke“ sind, wie man so schön sagt, weiß doch jeder, aber wie die Pflegequalität in niederländischen Einrichtungen ist, dass wissen wir nicht. 20 Autominuten können dann plötzlich sehr weit sein. Das Euregio-Projekt ist eine große Chance für unser Unternehmen, unsere Pflegequalität mit deren anderer (niederländischer) Einrichtungen zu vergleichen. Dafür, dass wir dabei auch noch neue wichtige Pflegekennzahlen entwickeln können, möchte ich der Euregio-Rhein-Maas-Nord ganz herzlich danken, die das dreijährige Projekt finanziert. Mein Dank gilt wie immer den Sponsoren dieser Ausgabe und natürlich vor allem den Autorinnen und Autoren. Ihr Helmut Wallrafen-Dreisow Qualität hat auch mit Qualifikation zu tun. 16 Teilnehmerinnen werden an der beruflichen Weiterbildung zur staatlich geprüften Hauswirtschafterin teilnehmen, die den Beteiligten mehr Fachwissen und nach erfolgreichem Abschluss auch finanzielle Möglichkeiten bringen wird. Geben und Nehmen, Fördern und Fordern. Stichworte, die das gute Miteinander zwischen Geschäftsführung und ArbeitnehmerInnen zeigen. Neben weiteren interessanten Beiträgen, die Sie alle entdecken werden, möchte ich Ihr Augenmerk insbesondere auf den Beitrag „Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit“ lenken. Ich bin mir sicher, dass wir wie bei den Projekten Arbeitszeitflexibilisierung und EDVDienstplangestaltung mit dem Projekt „Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit“ einen weiteren Beitrag zur qualitativen Arbeit leisten können. Dass wir dabei auch noch einen aktiven Beitrag gegen die Arbeitslosigkeit – gerade auch von älteren Arbeitnehmern Innen leisten können, freut mich besonders. 5 SO(HO) VORWORT Kooperation mit Hochschulen Besuch von Frau Prof. Dr. Doris Schiemann FachkollegInnen in der Pflege, die sich mit dem Thema Qualitätsentwicklung auseinandersetzen. So galt der Besuch von Frau Prof. Dr. Schiemann einem Erfahrungsaustausch mit den Beteiligten vor Ort, um sich in einem direkten Kontakt mit der Praxis über deren bisherige Erfahrungen zu informieren. Ein reger Austausch zwischen „Theorie und Praxis“ fand statt, wie man ihn sich eigentlich auch häufiger vorstellen könnte. Wie in dieser Ausgabe berichtet, gehört das Altenheim Windberg zu einer der Modelleinrichtungen in Deutschland, die die Implementierung des Nationalen Expertenstandards „Sturzprophylaxe“ durchführen. Die Erfahrungen aus dieser modellhaften Einführung des Standards werden dann wiederum in die endgültige Fassung einfließen. Nach dem Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe arbeitet das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) an der Entwicklung von weiteren Empfehlungen. In einem zweiten Teil des Besuches hatten die Leiterinnen der fünf städtischen Altenheime, die Geschäftsleitung, sowie einige Abteilungsleiter die Gelegenheit, sich aus erster Hand über den Studiengang „Pflegewissenschaft“ an der Fachhochschule zu informieren. Aber es ging nicht nur um Information, auch hier stand der Nutzen für die Praxis wieder im Vordergrund. Fragen des Berufsfeldes und der Berufsaussichten und nicht zuletzt die Überlegung von möglichen Einsatzfeldern in Einrichtungen der SozialHolding und der Tochtergesellschaften wurden thematisiert. Übereinstimmende Meinung aller Beteiligten war, dass es notwendig ist „Pflege“ als eigenständige wissenschaftliche Disziplin zu etablieren und in einem nationalen Netzwerk den Dialog über geeignete Konzepte zur Qualitätsentwicklung zu führen. Irene Mäurer EFQM GESELLSCHAFTSBEZOGENE UND KUNDENBEZOGENE ERGEBNISSE 6 Frau Prof. Dr. Schiemann ist Mitglied des Lenkungsausschusses und lehrt an der Fachhochschule Osnabrück, die koordinierende Institution für den Aufbau eines nationalen Netzwerks ist. Das Deutsche Netzwerk ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Referentin der Geschäftsführung Mitarbeiterin zum betrieblichen Vorschlagswesen Verbesserungsvorschläge sind ausgelebte Qualität Unter diesem persönlichen Leitspruch haben schon einige Verbesserungsvorschläge den Weg aus meiner Feder in das Büro von Herrn Janz, der Mitarbeiter der Personalabteilung, der sich um das Verbesserungsvorschlagswesen der Sozial-Holding GmbH mit Töchtern kümmert, gefunden. Dabei sind die Anlässe für die Verbesserungsvorschläge immer unterschiedlich gewesen. Einmal war es ein Problem, das schon lange EDV-unterstützt gelöst werden wollte, um Routinearbeit dem Computer zu überlassen. Dann war es eine Idee, die für das Unternehmen im Vergleich mit ähnlichen Einrichtungen gesehen wurde. sowieso gedacht !“ Und dann ist es einfach schöner, wenn „eigene Ideen“ selbstverfasst und schriftlich fixiert existieren. Denn auch eine spätere Umsetzung wird schließlich honoriert ! Doris Kremer Einkauf und Gebäudemanagement Es war bei der Abgabe meiner Ideen nicht entscheidend für mich, ob der Verbesserungsvorschlag nun umgesetzt würde oder nicht. Entscheiden war, einen Denkanstoß gegeben zu haben, zu zeigen, hier ist eine Mitarbeiterin, die sich Gedanken macht, die kreativ und motiviert ist. Herr Janz hat mich bei der Einreichung meiner Vorschläge immer unterstützt. Eine kleine Sachprämie habe ich als Anerkennung bereits erhalten ebenso ein Lob der Projektgruppe, die den ersten Verbesserungsvorschlag (betr. Hauskassen) als für das Unternehmen lohnend bewertete. Die Kehrseite ist sicherlich, dass nicht alle Kollegen sofort begeistert sind, wenn eine Idee geäußert wird, die auch andere Sachgebiete berührt. Viele haben Angst vor „Übergriffen“ und stellen sich erst einmal schützend vor das alte System und damit den eigenen Bereich. Das ist ganz natürlich. Hiervon darf man sich aber nicht abschrecken lassen, denn wie schon Dürrenmatt in seinem Theaterstück „Die Physiker“ deutlich macht : „Alles Denkbare wird irgendwann EFQM MITARBEITER 7 SO(HO) VIELSEITIG Betriebliches Vorschlagswesen – erste Erfahrungen Einführung des betrieblichen Vorschlagswesens Als Ergebnis des Benchmarking für die Jahre 2001 und 2003 sowie der durchgeführten Potenzialanalysen hat die Sozial-Holding Ende 2003 ein „Betriebliches Vorschlagswesen“ eingeführt. Eine entsprechende Betriebsvereinbarung, an der beide im Konzern tätigen Betriebsräte mitgewirkt haben, bildet hierfür die Grundlage. Das von der Geschäftsführung gestartete und nach EFQM zertifizierte Projekt des „Betrieblichen Vorschlagswesens“ steht im Einklang mit den Leitbildern der Sozial-Holding und dient MitarbeiterInnen und Geschäftsführung als Instrument, von innen heraus durch Engagement, Kreativität und wertschätzendes Miteinander gemeinsam Qualität zu erarbeiten. Nach einem guten Jahr soll hier ein erster Bericht über die Erfahrungen abgegeben werden. EFQM MITARBEITER 8 Der Prüfausschuss Mit der Einführung des „Betrieblichen Vorschlagswesens“ und der konstituierenden Sitzung am 16. 12. 2003 wurde auch der Prüfausschuss erstmalig einberufen. Er tagt in der Regel monatlich, sofern Verbesserungsvorschläge vorliegen. Der Prüfausschuss besteht aus dem Koordinator für das Verbesserungswesen, einem Mitglied des jeweiligen Betriebsrates, einem Mitglied der Geschäftsführung/Personalabteilung und einem Sachverständigen aus den Reihen der Einrichtungs- und Abteilungsleiter. Für das abgelaufene Jahr wurde der Abteilungsleiter Finanzen als Sachverständiger in den Prüfausschuss gewählt. Der Prüfausschuss prüft, bewertet und prämiert die eingereichten Verbesserungsvorschläge. Verbesserungsvorschläge Im vergangenen Jahr sind insgesamt 14 Verbesserungsvorschläge eingereicht worden. Davon wurden 12 im Prüfausschuss beraten und beschieden. 2 Vorschläge befinden sich im Verfahrensablauf. Verteilung der Verbesserungsvorschläge Alle eingereichten Vorschläge reichten über das eigene Arbeitsgebiet hinaus, wobei vier der eingereichten Vorschläge sich auf Verbesserungen für den Gesamtkonzern bezo- Verteilung der eingereichten Verbesserungsvorschläge auf die Gesellschaften Zuordnung der eingereichten Verbesserungsvorschläge gen und weitere fünf Vorschläge als gesellschaftsübergreifende Vorschläge einzustufen sind. Die restlichen fünf Vorschläge galten mindestens einer Gesellschaft. Prämierte Vorschläge Von den bearbeiteten Vorschlägen wurden vier Vorschläge prämiert und bereits umgesetzt. Ein Verbesserungsvorschlag beschäftigte sich mit der Einsparung von Druckerpatronen und Papier für das Gesamtunternehmen. Dieser Vorschlag wurde mit einer Geldprämie in Höhe von 65,– Euro bewertet und erzielt ein jährliches Einsparvolumen für den Konzern in Höhe von ca. 656,– Euro. Die Aufstellung eines Informationsständers im Pfortenbereich der Sozial-Holding sowie die Installation eines Müll- jeweils 50,– Euro prämiert. Der Unternehmensnutzen liegt in den Bereichen Kunden und MitarbeiterInnen. Die gute Idee und die gründliche Ausarbeitung des Vorschlages „Umstellung der Hauskassen auf das EDV-Programm Heimbass“ wurde mit einer Sachprämie in Höhe von 25,– Euro prämiert. Acht Vorschläge konnten leider nicht vom Prüfausschuss für die Umsetzung frei gegeben und prämiert werden. Diese wurden an die Einreicher zwecks Überarbeitung zurückgegeben. Frank Janz stellv. Personalleiter eimers mit integriertem Aschenbecher vor dem Eingang der Beschäftigungs- und Qualifizierungs GmbH wurden aufgrund nicht rechenbarer Vorteile für den Konzern mit 9 SO(HO) VIELSEITIG Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit RICHTIG WICHTIG und damit mehr Personal zur Bewältigung des Arbeitsalltags 10 Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Situation auf dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt im Allgemeinen unterscheidet sich nur unwesentlich von dem in bundesdeutschen Altenheimen. Die Arbeit wird immer mehr verdichtet bzw. der Arbeitsaufwand wird durch die „indirekten Pflegeaufwendungen“ immer größer und das Gefühl bei den hauswirtschaftlich und pflegerisch Tätigen, „weniger Zeit“ als früher zu haben, nimmt zu. Diesem subjektiven Gefühl kann man nicht mit Statistiken entgegentreten, die belegen, dass kein Personal abgebaut wurde. Die tatsächliche körperliche, wie psychische Belastung in Altenpflegeeinrichtungen hat aufgrund der Altersstruktur der BewohnerInnen und deren Krankheitsbildern deutlich zugenommen. Den immer mehr belasteten Beschäftigten stehen nun immer mehr Arbeitslose gegenüber. Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit soll nun helfen, die enorme Belastung des Personals zu senken. Dies lässt sich heute nicht realisieren durch Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverzicht, aber durch Arbeitszeitverzicht mit Lohnverzicht. Wie kann so etwas in der Praxis aussehen ? Nehmen wir das Beispiel einer 50-jährigen Altenpflegerin (verheiratet, kein Kind), die den Arbeitgeber 3.973,– Euro kostet und netto 1.524,– Euro verdient. Wenn sie in der Woche auf eine Arbeitsstunde verzichtet, sind dies vier Stunden im Monat. Netto bedeutet dies für sie, dass sie mit 1.502,59 Euro nur 21,41 Euro weniger verdient. Mit Arbeitszeitflexibilisierung und Dienstplangestaltung kann sie die eingesparte Zeit (Jahresarbeitszeitkonten!) so einsetzen, wie sie es für sich selbst gerne möchte und wie es ihr am meisten nutzt. Durch die entsprechende Verringerung des Bruttogehalts zahlt die Sozial-Holding als Arbeitgeber nur noch 3.868,50 Euro und damit 104,50,– Euro weniger aus. Diese Summe kommt nun in einen „Beschäftigungstopf“, der paritätisch vom Arbeitgeber und dem Betriebsrat kontrolliert wird. Klares Ziel ist es, den gesamten eingesparten Betrag in neue Arbeitsplätze zu investieren. Wenn sich 400 Beschäftigte an diesem Modell beteiligen, oder wöchentlich 400 Stunden zusammen kommen (jeder einzelne kann auch auf mehr als eine Stunde verzichten, wenn er dies wünscht), bedeutet dies, dass ca. 10 Vollzeitstellen oder 20 Teilzeitstellen (19,25 Std.) oder andere Formen der Teilzeitbeschäftigung eingerichtet werden können. Wenn wir einmal davon ausgehen, dass in jedem unserer Häuser die Beschäftigten auf 80 Stunden in der Woche verzichten, würden pro Haus zusätzlich 2 Vollzeit- oder 4 Teilzeitstellen (19,25 Std.) geschaffen werden können. Die Einrichtungsleiterinnen würden mit den einzelnen Wohnbereichen deren Einsatz autonom gestalten, so dass dem Netto-Lohnverzicht von 27,– Euro (Durchschnittswert von 24 Rechenbeispielen) eine Arbeitsentlastung entgegensteht, die dazu führt, dass an freien zahl und damit auch das Gehalt bekommt, wenn sie oder er sich nicht weiterhin aktiv zu der Stundenreduzierung mit Lohnverzicht bereit erklärten. Die Geschäftsführung ist allerdings überzeugt davon, dass die Vorteile bei weitem die finanziellen Einbußen kompensieren werden. Sicherlich wird erst der Praxisversuch zeigen, wo bei einzelnen Details noch nachgebessert werden muss. Zunächst geht die Geschäftsführung aber davon aus, dass dies eine spürbare Verbesserung der Arbeitssituation in unseren Pflegeeinrichtungen bringen würde. Da dies alles nur freiwillig geht und uns die Motivation und die Partizipation der Beschäftigten sehr wichtig ist, wird das Projekt zunächst automatisch auf ein Jahr befristet. Das bedeutet, dass Jede und Jeder nach Ablauf eines Jahres wieder die alte Stundenan- Bei unseren sehr guten Erfahrungen, die wir mit unseren heute schon 29 % der Beschäftigten machen, die älter als 50 Jahre sind, spricht nichts dagegen, diese neuen zusätzlichen Stellen gezielt mit erfahrenen Menschen zu besetzen, die älter sind und in vielen Betrieben alleine schon deshalb keine Arbeitschance mehr erhalten. Helmut Wallrafen-Dreisow Jürgen Schmitz Günther Rumpl Margarethe Fegers Geschäftsführer Personalleiter Betriebsratsvorsitzender Betriebsratsvorsitzende Sozial-Holding und Töchter Service GmbH Wenn Sie Interesse daran haben, Ihre Arbeitszeit zu reduzieren, aktiv etwas gegen die Arbeitslosigkeit und für mehr Personal in der Altenpflege zu tun oder sich einfach nur unverbindlich informieren lassen möchten, dann sprechen Sie uns an. Wir von der Personalabteilung sind an folgenden Terminen für Sie da : Termine für die Mitarbeiterinformation in den einzelnen Einrichtungen *: Einrichtung : Datum : Uhrzeit : Ihre Ansprechpartnerin aus der Personalbetreuung : AH Windberg 16. Juni 2005 10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr Jutta Beyer-Spieker AH Eicken/ Ambulante Dienste GmbH 14. Juni 2005 10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr Hildegard Fervers AH Lürrip 22. Juni 2005 10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr Daniela Dürbaum AH Am Pixbusch 15. Juni 2005 10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr Carola Heynckes AH Rheindahlen 23. Juni 2005 10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr Nadine Mindoli Zentralküche 13. Juni 2005 ab 13.00 Uhr Hildegard Fervers * Der jeweilige Raum wird Ihnen durch Ihre Einrichtungsleitung noch rechtzeitig bekannt gegeben. Selbstverständlich können Sie sich auch direkt an die Personalabteilung wenden und einen Informationstermin vereinbaren. Dies gilt auch für die Beschäftigten im Gebäude der Königstraße. 11 RICHTIG WICHTIG Wochenenden auch wirklich frei ist, dass bei Krankheit von KollegInnen keine Mehrarbeitsstunden anfallen etc. SO(HO) VIELSEITIG Klaus Müller wechselt Klaus Müller ist seit knapp sieben Jahre Mitarbeiter der Sozial-Holding in der Funktion des Geschäftsleiters der Beschäftigungs- und Qualifizierungs-GmbH. Diesen Sommer verlässt Herr Müller die BQG und damit die Sozial-Holding und wechselt zur Stadtverwaltung Mönchengladbach, genauer in die Position des Geschäftsführers der Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung Mönchengladbach (ARGE). Wir sprachen mit ihm. EFQM MITARBEITER 12 Herr Müller, warum wechseln Sie von der Sozial-Holding zur ARGE ? Der Wechsel ist die logische Konsequenz aus meiner bisherigen Tätigkeit. Zum 1. Januar 2005 sind die Leistungen der Sozialhilfe und der Arbeitslosenhilfe zusammengelegt worden. In der BQG haben wir Hilfe zur Arbeit nach dem Sozialhilfe- gesetz im Auftrag der Stadt Mönchengladbach geleistet. Dieses Gesetz gibt es seit dem 1. 1. 2005 nicht mehr und das Aufgabenfeld betreut nun nach der neuen Rechtslage die ARGE, deren Träger die Agentur für Arbeit und Stadt Mönchengladbach sind. Zudem reizt natürlich der Aufbau der neuen Organisation. Über 200 MitarbeiterInnen aus Stadtverwaltung und Agentur für Arbeit wechseln zur ARGE. Wir werden ein neues Hilfesystem für die 34000 Menschen in Mönchengladbach entwickeln und können dazu die Erfahrung des Arbeitsamtes, des Sozialamtes und der BQG nutzen, um so das Hilfeangebot in Mönchengladbach weiter zu verbessern. Was ändert sich für Sie persönlich ? Ich beende zwar meine Tätigkeit bei der Sozial-Holding, aber die BQG wird auch in der neuen Hilfestruktur für Arbeitslose in Mönchengladbach eine wichtige Rolle spielen, so dass der Kontakt zu meinen bisherigen MitarbeiterInnen bestehen bleibt. Und auch unser Geschäftsführer, der die Belange der BQG in der Sozial-Holding und nach Außen immer in hervorragender Weise vertreten hat, ist Mitglied des Beirates der neuen Organisation. Ein Teil an Kontinuität bleibt also erhalten. Andererseits wird es meine große Aufgabe sein, mit den MitarbeiterInnen der Agentur für Arbeit und der Stadtverwaltung eine neue Organisation mit eigener Identität zum Nutzen der Bürger unserer Stadt zu formen. Nach meinen bisherigen Kontakten kann ich sagen, dass diese Aufgabe an den MitarbeiterInnen nicht scheitern wird. Natürlich blicke ich auch mit einem weinenden Auge zurück. Immerhin ist die BQG auch ein Stück weit mein Kind. Mit einem dutzend MitarbeiterInnen haben wir seit 1996 jährlich 7 Millionen Euro Fördermittel zur Hilfe zur Arbeit eingesetzt. Wir haben jährlich über 4000 Beratungen durchgeführt, 400 zusätzliche Jobs angeboten und 300 Menschen in reguläre Arbeit vermittelt. Zudem waren wir für die Vermittlung in Qualifizierung und Ausbildung zuständig. Das war schon eine tolle Leistung der BQG. Ich möchte hier den Kollegen und Kolleginnen einen ersten Dank dafür aussprechen. Werden Sie offiziell verabschiedet ? Am 24./25. Mai werde ich von der Geschäftsführung offiziell verabschiedet, was ich hier in der BQG zum Abschied mache, weiß ich noch nicht. Danke für dieses Gespräch ! Jens Heilmann 13 SO(HO) VIELSEITIG Mitarbeiterjahresgespräche EFQM MITARBEITERBEZOGENE ERGEBNISSE Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, heute möchte ich mich wieder einmal dem wichtigen Thema Mitarbeiterjahresgespräche widmen. Im Dezember 2003 schrieb ich Jürgen Schmitz Ihnen in der Unternehmenszeitung SO(HO) ISSES, dass nun endlich unser „Strukturiertes Mitarbeiterjahresgespräch“ in allen Firmen der Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH eingeführt werden kann. Jetzt im Februar 2005, nachdem bereits wieder ein Jahr ins Land gezogen ist, möchte ich Ihnen ein kurzes Feedback geben, wie die Mitarbeiterjahresgespräche angenommen wurden und was sich aus den ersten Erfahrungen entwickelt hat. 14 Im Januar 2004 war es endlich soweit : Nach einführenden Schulungen wurden alle entsprechenden Leitungskräfte von der Personalabteilung aufgefordert, nun mit ihren MitarbeiterInnen die Gespräche für das erste Halbjahr zu terminieren und durchzuführen. So manchem Mitarbeiter, aber auch Vorgesetzten verursachte die Aussicht auf ein ca. 1,5-stündiges Gespräch über Leistung, Verbesserungsbereiche und Ziele der Arbeit im Unternehmen ein flaues Gefühl in der Magengegend. Doch was nützte es. Mit dem Termindruck im Nacken gingen viele Vorgesetzte frisch ans Werk und machten Termine, Termine, Termine. Eigentlich sollten die Erstgespräche in allen Firmen bis zum 30.06. 2004 abgeschlossen sein, doch die Realität holte uns schnell wieder ein. Krankheit, Urlaub und andere alltägliche Hemmnisse verlagerten so manches Mitarbeiterjahresgespräch in die 2. Jahreshälfte. Somit konnte sich die Personalabteilung erst gegen Ende des Jahres 2004 bzw. zu Beginn des Jahres 2005 in Sitzungen und Workshops ein Meinungsbild der Leitungskräfte zu den geführten Gesprächen einholen. Hierbei sind natürlich auch die Meinungen der MitarbeiterInnen aller Firmen mit eingeflossen, die ihre praktischen Erfahrungen mit dem Mitarbeiterjahresgespräch über ihre Vorgesetzten mitgeteilt hatten. Allein die Gelegenheit, sich endlich einmal in Ruhe mit ihrer oder ihrem Vorgesetzten austauschen zu können, fanden viele MitarbeiterInnen sehr positiv. Sie fühlten sich angenommen und wertgeschätzt, dass die oder der Vorgesetzte sich nun die Zeit nahm, um sie besser kennen zu lernen. Nach Aussage der meisten MitarbeiterInnen waren die Gespräche, in denen man sich mit der oder dem Vorgesetzten austau- schen konnte, um Stärken und Schwächen zu analysieren, von Offenheit und Vertrauen geprägt. Viele KollegInnen nutzten auch die Chance, um ihre Leistung einmal selbst zu reflektieren, um sich dann im Gespräch mit der oder dem Vorgesetzten die nötige Sicherheit für ihre Arbeit zu holen. Kurzum können wir festhalten, dass das Mitarbeiterjahresgespräch bei den MitarbeiterInnen gut angekommen ist und sich schon nach einem Jahr seriös etabliert hat. Natürlich will ich auch nicht damit hinter dem Berg halten, dass es jede Menge konstruktive Kritik gegeben hat. Die häufigsten Kritikpunkte lauteten : – Die Terminfolge der Gespräche (jeweils bis zum 30. 06. eines jeden Jahres) sei zu knapp bemessen. – Der Fragebogen muss im Hinblick auf Umfang, Aufbau und Verständlichkeit verbessert werden. – Auch die Bewertungsskala muss überarbeitet werden. fang und Aufbau, als auch von der Verständlichkeit her verbessert. – Die Bewertungsskala wurde stark vereinfacht, so dass für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter sofort erkennbar ist, wie seine Gesamtarbeitsleistung vom Vorgesetzten beurteilt wird. Ich bin zuversichtlich, dass alle KollegInnen bei den kommenden Mitarbeiterjahresgesprächen diese Verbesserung bemerken und die Mitarbeiterjahresgespräche noch mehr Anhänger finden werden, als bisher. Des Weiteren hoffe und glaube ich auch, dass alle KollegInnen uns weiterhin konstruktiv kritisch begleiten, damit Probleme angegangen werden und Dinge verbessert werden können. In diesem Sinne darf ich mich bei allen KollegInnen für ihre tatkräftige Unterstützung herzlich bedanken. Ich wünsche ihnen auch weiterhin gute Gespräche. Jürgen Schmitz Um die Kritikpunkte zu diskutieren und Mängel auszuräumen hat sich Anfang des Jahres schnell und unbürokratisch die „alte“ Arbeitsgruppe, bestehend aus MitarbeiterInnen, Betriebsräten und Leitungskräften zusammengefunden. Bereits in der ersten Sitzung wurden die genannten Probleme alle diskutiert und hoffentlich zu ihrer Zufriedenheit gelöst: – – Personalleiter Die Terminfolge der Gespräche wurde insoweit entschärft, als die Termine für die Folgegespräche (vom Erstgespräch ausgehend), jeweils um ein Jahr verschoben werden. Der Protokollierungsbogen wurde komplett überarbeitet und sowohl vom Um- 15 SO(HO) VIELSEITIG Interview mit Bernhild Birkenbeil, neue Geschäftsleitung der Altenheime GmbH EFQM MITARBEITER Wie lange sind Sie bei der Sozial-Holding ? Am 1. April 2005 bin ich genau zehn Jahre im Unternehmen. Das Jubiläumsjahr der Sozial-Holding GmbH ist also auch meines. Seit wann sind Sie die Geschäftsleitung der Altenheime GmbH ? Kommissarisch seit Sommer 2004, seit dem Weggang Herrn Uhlenbrocks. Offiziell aber erst seit dem 1. Februar diesen Jahres. In welchen Bereichen der Sozial-Holding haben Sie zuvor gearbeitet? Und welche Unterschiede gibt es zu Ihrer früheren Tätigkeit ? Ich war und bin Abteilungsleiterin Projekte und Qualität. Die neue Aufgabe kommt jetzt dazu. Es gibt aber viele Schnittstellen. Der Vorteil in meiner jetzigen Position liegt nun darin, dass der Dialog mit den Einrichtungen aus meiner Sicht direkter ist. In beiden Aufgabenfeldern geht es um die Qualität aber auch die Wirtschaftlichkeit der Dienstleistungen. Ich bin froh, in einem Unternehmen zu arbeiten, in dem – auch wenn die wirtschaftlichen Bedingungen schwieriger werden – die Diskussion um Qualität an erster Stelle steht. Bernhild Birkenbeil Welche Tätigkeiten bzw. Berufe haben Sie früher ausgeübt ? Vor meiner Zeit bei der Sozial-Holding war ich Seminarleiterin an einem Fachseminar für Familienpflege bei der Deutsche Angestellten Akademie DAA. 16 Welche Aufgaben und Schwerpunkte hat die Altenheime GmbH und was ist Ihnen persönlich wichtig ? Die Altenheime GmbH hat einen existenziellen Auftrag für die Pflege und Betreuung unserer BewohnerInnen. Damit tragen wir eine hohe Verantwortung für Menschen, die in der Regel im letzten Lebensabschnitt sind. Wir müssen menschlich und fachlich qualitativ hohe Arbeit leisten. Für mich ist es wichtig, mit den EinrichtungsleiterInnen und dem Führungsteam in den Häusern dafür zu sorgen, dass die MitarbeiterInnen ihre anspruchsvolle Arbeit gut machen können. Das ist für alle Beteiligten kein leichtes Unterfangen. Da ist es für mich insbesondere wichtig, auf die MitarbeiterInnen zuzugehen und Mut und Eigenverantwortung je- des Einzelnen zu unterstützen. Angst oder sogar die innere Kündigung sind schlecht für die BewohnerInnen, das Unternehmen und nicht zuletzt für die betreffenden MitarbeiterInnen selbst. Ich wünsche mir mehr Offenheit: das heißt, die Grenzen nicht „unter den Tisch zu kehren“ und gemeinsam nach den Möglichkeiten in der alltäglichen Arbeit zu suchen und präsent zu halten. Was bedeutet die neue Position für Sie ? Was ändert sich ? Mir bieten sich jetzt mehr Gestaltungsmöglichkeiten auch durch das Mehr an Kontakt und Dialog mit den Einrichtungen und den MitarbeiterInnen. Meine frühere Tätigkeit war von Projekten (Aufbau der Tages- und Kurzzeitpflege mit der Ambulante Dienste GmbH oder die Altenheimneubauten Am Pixbusch und Windberg) geprägt. Da musste ich mich mit Fertigstellung immer „verabschieden“. Jetzt habe ich eine längere Perspektive in den Aufgaben. Das ist schön, es macht mehr Spaß. Natürlich gibt es so auch längere Verbindlichkeiten und oft auch mehr Arbeit. Aber mein Motto: In der Ruhe liegt die Kraft! Klar, natürlich ist es auch eine Anerkennung, diese Aufgabe übertragen zu bekommen. Vielen Dank, Frau Birkenbeil, für dieses Gespräch. Das Gespräch führte Jens Heilmann 17 SO(HO) VIELSEITIG Einige Fragen an Bernhild Birkenbeil, Abteilungsleiterin Projekte und Qualität, Geschäftsleitung der Altenheime GmbH EFQM MITARBEITER Womit haben Sie ihr erstes Geld verdient ? Mit Gartenbau bei meinem Vater. Als Gartenbaumeister hat er mich immer mitgenommen. Was würden Sie bei einem Millionengewinn im Lotto machen ? Besser fühlen ?! Gar nichts ! Ich würde wissen, dass ich Geld für schwierige Zeiten, für meine Familie, Verwandte habe. Aber ich habe noch nie Lotto gespielt, ich würde also keine Millionen gewinnen. Worüber haben Sie zuletzt gelacht ? Über Ihre Fragen, Herr Heilmann ! Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen ? „Der Schwarm“ von Frank Schätzing. Was ist für Sie Glück ? Ich kann nur sagen, wann ich glücklich bin, aber nicht was Glück im Allgemeinen ist. Ich bin glücklich, wenn ich in der Natur bin, Sport mache, am besten noch mit Freunden. Außerdem Freunde und Familie zu haben, die hinter einem stehen. Und das ich alle fünf Sinne beieinander habe. Sonne in der freien Natur liegen, gestreichelt und gefüttert zu werden. In welche Zeit hätten Sie gerne gelebt ? In den zwanziger Jahren ! Eine spannende Zeit in Europa. Ein Dampfkessel. Kunst und Kultur, wilde Frauen, wilde Männer. Die größte historische Leistung ? Revolutionen (vor allem friedliche) ! Aufklärung, Humanisierung, Demokratisierung. Wer ist für Sie die wichtigste Person der Zeitgeschichte ? Auch wenn ich nicht besonders gläubig bin, Jesus Christus. Was soll später mal über Sie gesagt werden ? Sie war humorvoll und klug. Die Frage ist doch, wer das sagen sollte, oder ? Ist eigentlich egal. Wäre natürlich schöner, wenn man mir das jetzt sagen würde. Welche ist in Ihren Augen die unsinnigste Erfindung ? Der Videorecorder. Aufgenommene Videos verstauben doch sowieso nur im Regal. Vielen Dank Frau Birkenbeil ! Was sind Ihre größten Tugenden ? Meine diplomatischen Fähigkeiten; in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Was ist Ihre größte Schwäche ? Dito. Weil Diplomatie manchmal viel Kraft kostet. In welche Rolle würden Sie gerne schlüpfen ? In die meines Katers. Mal eine andere Wahrnehmung der Welt zu haben. In der 18 Jens Heilmann Mario Cox neuer Geschäftsleiter der Service GmbH Seit dem Weggang von Herrn Uhlenbrock im Sommer 2004 sind einige Aufgabenbereiche in der Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH anders verteilt. Die Position der Geschäftsleitung der Altenheime GmbH und die der Service GmbH sind neu besetzt. Aus diesem Grunde möchten wir an dieser Stelle Mario Cox, den neuen Geschäftsleiter der Service GmbH, kurz vorstellen. nern besprochen. Im Hinblick auf den Bau der neuen Zentralküche wird Mario Cox auch viele repräsentative Aufgaben wahrnehmen müssen, um Neukunden für die Belieferung mit Mahlzeiten zu gewinnen. MITARBEITER Der Geschäftsleiter ist hauptsächlich Bindeglied zwischen der Service GmbH der Sozial-Holding und den anderen Tochtergesellschaften sowie Ansprechpartner für die Bereichsleiter. Nach einer Lehre zum Industriekaufmann und seiner Wehrdienstzeit arbeitete Mario Cox in einer Druckerei im Bereich Kostenrechnung. Berufsbegleitend nahm er erfolgreich an einer Weiterbildung zum Betriebswirt teil. Seit dem 1. März 1996 ist er Mitarbeiter der Sozial-Holding. Anfangs war er als Controller und Sachbearbeiter im Bereich EDV tätig, ehe er 1999 Abteilungsleiter für Finanzen und EDV wurde. Seit dem 1. Februar 2005 ist er zusätzlich Geschäftsleiter der Service GmbH. Als Geschäftsleiter der Service GmbH begleitet und berät Mario Cox bei der Umsetzung strategisch wichtiger Entscheidungen (größere Investitionen, Aufstellung Wirtschaftsplan, Preiskalkulationen etc.). Schwerpunkt ist hier die Verantwortung im Bereich der Verwaltungstätigkeiten. Zum Ende des Jahres wird ein Wirtschaftsplan aufgestellt, in dem für das kommende Geschäftsjahr alle Kosten anhand von Planberechnungen oder Kostenschätzungen aufgeführt werden. Anhand dieser Zahlen werden die Preise der Leistungen der Service-GmbH ermittelt. Ganzjährig werden die geplanten Kosten überwacht um hier möglichst schnell auf Abweichungen reagieren zu können. Verträge über die Leistungen der Service GmbH werden erstellt und mit den Vertragspart- EFQM Jens Heilmann Mario Cox Abteilungsleiter Finanzwesen, Datenschutzbeauftragter und Geschäftsleiter der Service GmbH 19 SO(HO) VIELSEITIG Pflege ohne Grenzen Messen – beurteilen – besser werden / Meten – beoordeden – beter worden Bereits heute leben Bürger der Bundesrepublik in Alteneinrichtungen der Niederlande und umgekehrt. Auch der „Transfer“ der Beschäftigten ist bereits in vollem Gange. Aber trotz offener Grenzen und einer gemeinsamen Währung ist das grenzenlose Europa im Bereich der Pflege noch voller Barrieren. Ein Grund liegt in den unterschiedlichen gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Aber ob in den Niederlanden oder in Deutschland : Für Einrichtungen der Altenhilfe stellen sich auch in Zukunft zwei wesentliche Aufgaben: Zum einen gilt es, die professionelle Pflege inhaltlich weiterzuentwickeln, um den sich ändernden Bedürfnissen der alten Menschen gerecht zu werden und zum anderen muss das betriebswirtschaftliche Überleben und damit der Erhalt der Arbeitsplätze auch zukünftig gesichert werden. Dazu müssen die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden stärker als bisher einbezogen werden. Qualität kann nicht nur an strukturellen Daten festgemacht werden, wie z.B. an einer Fachkraftquote, sondern muss kundenorientiert und pflegefachlich basiert sein. Die Altenheim GmbH arbeitet ständig an der Verbesserung ihrer Angebote. Dazu nutzten wir u. a. auch den Austausch mit 35 weiteren nordrhein-westfälischen Senioreneinrichtungen in einem Benchmarkingkreis. Benchmarking heißt, durch Vergleich voneinander zu lernen und wechselseitig von guten Ideen und Lösungen zu profitieren. Mit Hilfe eines deutsch-niederländischen Benchmarkingprojektes soll nun die Vergleichbarkeit und Übertragung pflegerischer Qualitätsmerkmale über die Grenzen hinweg initiiert werden. Mit der Zorggroep Noord Limburg hat die Altenheime GmbH dazu einen starken Partner gefunden. 20 Die Zorggroep Noord-Limburg (www. zorggroep-noord-limburg.nl) ist eine Dienstleistungsorganisation für die Versorgung und Pflege vor allem älterer Menschen und entstammt einer Fusion von fünf nordlimburgischen Stiftungen im Dezember 2001. Mit insgesamt 4.500 Mitarbeitern, die jedes Jahr mehr als 10.000 Kunden versorgen, ist sie eines der größten Unternehmen im Bereich der Altenhilfe in den Niederlanden. In einem gemeinsamen Projekt werden sich die fünf Altenheime der Altenheim GmbH mit den sieben Alten- und Pflegeheimen der Zorggroep, Region Venlo, vergleichen. Das Institut für Arbeit und Technik (IAT) (www.iatge.de), ein Institut des Landes NRW, das sich mit der Gestaltung des Strukturwandels insbesondere im Bereich der Gesundheitswirtschaft auseinander setzt, übernimmt die wissenschaftliche Konzeption und Auswertung des Projekts „Messen – beurteilen – besser werden / meten – beoordelen – beter worden“. Möglich wird diese Zusammenarbeit Dank der finanziellen Förderung durch die Euregio-Rhein-MaasNord im Rahmen des Interreg-IIIA-/Programms. Wie lässt sich Qualität in der Pflege tatsächlich messen und vergleichen ? Das ist die zentrale Fragestellung, und die Projektpartner haben sich zum Ziel gesetzt, darauf eine möglichst konkrete Antwort in Form von nachvollziehbaren und damit vergleichbaren Kennzahlen und Indikatoren zu geben. Dabei ist es unerheblich, ob eine pflegerische Dienstleistung im stationären oder ambulanten Bereich angeboten wird. Ein Grund dafür, dass die Grenzen im euregionalen Raum noch so gut wie geschlossen sind, liegt in der mangelnden Vergleichbarkeit der angebotenen Leistun- Bild Projektpartner : von links nach rechts Jos Spätjens, Geschäftsführer der Zorggroep Noord Limburg, Ton Borghs, Regionaldirektor Venlo, Gisela Bausch-Weis, Abt. Projekte und Qualität, Helmut Wallrafen-Dreisow, Geschäftsführer Sozial-Holding, Dr. Josef Hilbert, Direktor des Forschungsschwerpunkts Gesundheitswissenschaft und Lebensqualität beim Institut für Arbeit und Technik; auf dem Bild fehlt Bernhild Birkenbeil, Geschäftsleiterin der Altenheim GmbH. gen – sowohl für Kunden als auch für Kostenträger. Das beschneidet Kunden in ihren Wahlmöglichkeiten und bedroht dadurch die Zukunftsfähigkeit der Anbieter im unmittelbaren Grenzgebiet auf beiden Seiten. Nicht zuletzt in dem Bewusstsein, dass sie sich in naher Zukunft als Konkurrenten gegenüberstehen werden, haben die Zorggroep Noord Limburg und die Altenheim GmbH einen Weg gesucht, diese Konkurrenzsituation konstruktiv zu nutzen und gemeinsam nach Kooperationsmöglichkeiten für Anbieter im euregiona- len Raum zu suchen, die allen Beteiligten das Überleben und damit Arbeitsplätze sichern kann und nicht zuletzt der wachsenden Zahl pflegebedürftigen Menschen auch zukünftig eine hohe Pflege- und Lebensqualität garantieren soll. Damit stellen sich die Projektbeteiligten einer großen Herausforderung. Die ersten Treffen zwischen den Projektpartnern verliefen aber bereits äußerst vielversprechend und zeigten, dass die „Chemie“ stimmt. So arbeiten sowohl die Zorggroep als auch die Altenheim GmbH mit dem Quali- 21 SO(HO) NAH DRAN tätsmanagementsystem nach EFQM.Auch die inhaltlichen Fragestellungen und Zielsetzungen gehen in die gleiche Richtung. Dabei stehen Wohnen, Wohlbefinden und Kundeninteressen im Vordergrund. Und sie sind der Überzeugung, dass Qualitätsmanagement im Bereich der Pflege nicht in Qualitätshandbüchern stecken bleiben darf, sondern für die Pflegekräfte lebbar und für die Pflegebedürftigen erlebbar sein muss. Um ein praxisorientiertes Qualitätsmanagement umfassend zu implementieren, müssen die MitarbeiterInnen mit einbezogen werden. Ein wesentlicher Schritt, der aufgrund des damit verbundenen Aufwands häufig vernachlässigt wird. Alle drei Projektpartner stimmen aber darin überein, dass eine nachhaltige Sicherung und Entwicklung der Pflegequalität nur möglich ist, wenn sie als Prozess konstruktiv und dynamisch bleibt. Voraussetzung dafür ist die breite Partizipation von Beteiligten und Verantwortlichen auf allen Ebenen, denn die Qualifikation der handelnden Personen ist entscheidend für die Qualität der sozialen Dienstleistung. Durch Hospitationen, Schulungen und Benchmarking sollen die niederländischen und deutschen MitarbeiterInnen gemeinsam lernen und vor Ort praktische Hilfestellung bei der Umsetzung erfahren. Eine solche Aufgabe lässt sich nicht von heut’ auf morgen realisieren, sondern braucht Zeit. Die Euregio-Rhein-Maas-Nord, das nordrhein-westfälische Wirtschaftministerium und die Provinz Limburg ermöglichen mit ihrer finanziellen Unterstützung, dass die Projektpartner diese Zeit haben, um gemeinsam in den nächsten drei Jahren Erkenntnisse und Erfahrungen zur Nutzung pflegerischer Kennzahlen zu sammeln, von denen auch andere in der Region profitieren können und sollen. Zunächst gilt es jedoch, eine Basis für die Ent- 22 wicklung eines vergleichbaren Pflegecontrollings zu schaffen und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf der gesetzlichen, finanziellen und kulturellen Ebene beider Länder wissenschaftlich auszuwerten. Die Altenheim GmbH freut sich auf die weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit den Projektpartnern, dem Institut für Arbeit und Technik (IAT), sowie der Zorggroep Noord Limburg, Region Venlo, die sich Ihnen in den kommenden Ausgaben der „So (Ho) isses !“ noch vorstellen werden. Gisela Bausch-Weis Abteilung Projekte und Qualität Examen bestanden Nach 3-jähriger Ausbildung und bestandenem Examen konnten 22 TeilnehmerInnen des Ausbildungskurses 12 am 17. Mai 2005 als Altenpflegefachkräfte ihre AnerkennungsUrkunden entgegen nehmen. Das gesamte Team der Bildungs-GmbH gratuliert den examinierten Altenpfleger Innen : Linda Amfalder, Barbara Fleischer, Anna Freiberg, Kerstin Gütschow, Tanja Hannen, Bärbel Hinz, Bettina Holz, Bellinda Irmen, Harald Kaufeld, Simone Klüttermann, Herta Korp, Isabella Kowalczuk, Miriam Neuber, Teresa Panic, Virginie Pelikan, Andrea Pesch, Heinz Projahn, Silke Reichardt, Gerard dos Santos, Birgit Sanyang, Elena Stolz und Sara Volkmer Besonders freuen wir uns, dass alle AusbildungsteilnehmerInnen bereits eine Arbeitsstelle im stationären, teilstationären oder ambulanten Altenhilfebereich gefunden haben. Derzeit bilden wir am Fachseminar für Altenpflege der Bildungs-GmbH 95 SchülerInnen in 4 Kursen zu Altenpflegerinnen und Altenpflegern aus. Nach der Examensfeier des Kurses 12 blieb uns nur wenig Verschnaufpause, da bereits zwei Tage später der nächste Kurs startete. Es ist mittlerweile der 16. Ausbildungskurs, der in der Bildungs-GmbH ausgebildet wird. Falls Sie Fragen zur Altenpflegeausbildung haben, dann sprechen Sie uns an. InteressentInnen, die durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert werden (Bildungsgutschein), können sich direkt an die Bildungs-GmbH, Königstr. 151, 41236 Mönchengladbach, Tel.: 02166 – 455 200, wenden. Theo Berger Geschäftsleiter der Bildungs GmbH EFQM MITARBEITERBEZOGENE ERGEBNISSE 23 SO(HO) NAH DRAN Berufsabschluss als HauswirtschafterIn Sie haben noch keinen Berufsabschluss als HauswirtschafterIn ? Dann nutzen Sie jetzt die Gelegenheit. Unter dieser Überschrift bieten wir unseren Beschäftigten im Bereich Hauswirtschaft einmal mehr ein attraktives Angebot, sich weiter zu entwickeln und zu qualifizieren. Mit dieser Ausbildung zum/zur Hauswirtschafter/in, die wir gemeinsam mit der Volkshochschule Mönchengladbach für unsere Beschäftigten initiiert haben, bieten wir unseren MitarbeiterInnen die Möglichkeit, einen durch Prüfung vor der Landwirtschaftskammer anerkannten Berufsabschluss zu erlangen. Durch einen solchen Berufsabschluss ergeben sich deutlich verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten als Fachkraft in unserem Unternehmen sowie natürlich auch außerhalb. Künftige Arbeitsbereiche für diese Berufsgruppe entstehen in allen unseren Einrichtungen. Unsere Wohngruppen- und Betreuungskonzepte eröffnen gerade im Bereich der Hauswirtschaft neue und qualitativ hochwertige Arbeitsbereiche und auch interessante finanzielle Perspektiven. EFQM MITARBEITERBEZOGENE ERGEBNISSE 24 Diese Qualifizierungsmaßnahme startet noch im September diesen Jahres und umfasst insgesamt 330 Unterrichtsstunden über die Dauer von 1 1⁄2 Jahren. Teilnehmen werden rund 15 MitarbeiterInnen, die sich für diese Ausbildung beworben haben. Davon sind rund 1/3 der MitarbeiterInnen 50 Jahre und älter. Gemeinsam mit unseren MitarbeiterInnen nehmen wir auch hier die Herausforderung an und sagen: „Wir sind älter als 50 – na und !“ Denn zu einem guten Team gehören jüngere und ältere MitarbeiterInnen; nur so entsteht eine richtige Mischung aus Kompetenz, Lebenserfahrung, aktuellem Fachwissen, Flexiblität und Loyalität. Abgestimmt und mit Unterstützung der Sozial-Holding werden die MitarbeiterInnen in den verschiedenen Fächern wie z. B. Wirtschaft- und Sozialkunde, Kalkulation und Rechnen einschließlich EDV, Nahrungszubereitung, Vorratshaltung, Betriebsräume und Betriebeinrichtungen, Gestaltung des Wohnfeldes, sowie hauswirtschaftliche Betreuungsleistungen auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Angepasst an die Besonderheiten unserer Einrichtungen werden auch DozentInnen aus der Sozial-Holding oder der Bildungs GmbH spezielle Schulungseinheiten übernehmen und die angehenden HauswirtschafterInnen mit einem Zeitanteil von insgesamt 90 Stunden z. B. in der personenorientierten Gesprächsführung, bei der Assistenz von Alltagsverrichtungen oder zum Qualitätsmanagement nach EFQM unterrichten. Die Qualifizierung erfolgt in der Freizeit. Die Sozial-Holding übernimmt alle dafür anfallenden Kosten und unterstützt die MitarbeiterInnen, indem sie beispielsweise gewährleistet, dass die Schulungstage bei der Dienstplangestaltung berücksichtigt werden. Die Sozial-Holding ist immer wieder bemüht, ihren Beschäftigten unabhängig vom Alter und manchmal auch ganz speziell für unsere älteren Beschäftigten (50+) durch Qualifizierungsmaßnahmen auch neue berufliche Perspektiven zu bieten oder Fachkenntnisse und Wissensgebiete zu vertiefen bzw. diese weiter zu festigen, wie verschiedene Angebote für die MitarbeiterInnen belegen. So gab es in der Vergangenheit bereits die Möglichkeit, z. B. eine Altenpflegeausbildung zu beginnen oder an einem PflegehelferInnenlehrgang teilzunehmen. Weiterbildungen, wie z. B. zum/zur Praxisanleiter/in ergänzen das umfangreiche innerbetriebliche Fortbildungsprogramm. Allen MitarbeiterInnen, die sich ständig fortund weiterbilden und damit nicht zuletzt die Qualität unserer Dienstleistungen verbessern, wünschen wir viel Erfolg aber auch viel Freude beim Lernen. Und insbesondere den angehenden HauswirtschafterInnen wünschen wir für Ihre Ausbildung alles Gute und viel Erfolg ! Frank Janz stellv. Personalleiter 25 SO(HO) NAH DRAN Qualität beim Essen Am 2. März dieses Jahres luden die BewohnerInnen aus dem Altenheim Eicken zur Heimbeiratssitzung mit dem Thema „Essen“. Wieder einmal konnte mit großer Unterstützung der Heimbeiräte ein Thema bearbeitet werden, das die Wohn- und Lebensqualität aller BewohnerInnen der fünf Altenheime der Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH verbessern soll. Essen ist in unserer Gesellschaft nicht nur reine Nahrungsaufnahme, sondern immer wieder ein gemeinsames, soziales Ereignis. Beim Essen werden Beziehungen geknüpft und vertieft, Verträge abgeschlossen und Feste gefeiert. Dass das Essen in den fünf Altenheimen der Sozial-Holding GmbH allein durch die vier Mahlzeiten am Tag einen sehr zentralen, lebenswichtigen Mittelpunkt einnimmt, ist offensichtlich. Umso wichtiger erscheint es, die unterschiedlichen Geschmäcker und Vorstellungen von einem zufrieden stellenden Essen zu berücksichtigen und den Ansprüchen der BewohnerInnen gerecht zu werden. Das Thema der Sitzung stand unter den Gesichtspunkten 26 Qualität der Speisen Qualität des Services Ambiente/Umgebung und die Vertreter aller 570 BewohnerInnen wurden befragt, was „gutes Essen“ in ihren Augen (Mündern) ausmacht. In mehreren Kleingruppen sammelten die Heimbeiräte mit Unterstützung der MitarbeiterInnen des Sozialen Dienstes die Aussagen zu den drei Punkten. Die sehr gute Gesprächsteilnahme mit Kritik und Anerkennung ließ deutlich erkennen, dass die Mitglieder der Heimbeiräte nicht nur persönlich Betroffene, sondern Experten sind. Die in den Kleingruppen erarbeiteten Meinungen und weiterführenden Vorschläge wurden aufgeschrieben und im Plenum vorgetragen. Das Engagement aller Beteiligten machte deutlich, dass die Ideen und Meinungen auf das gemeinsame Ziel „Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität“ hinweisen. Nach der Auswertung aller Meinungen und Anregungen soll das Thema im Mai dieses Jahres mit neuen Vorschlägen und Perspektiven fortgeführt werden. Cook and Chill Der Betriebsleiter der Zentralküche, Herr Werkmeister, stellte an diesem Abend auch die Planungen für den Neubau des Küchen- schmecken, wird ein Probeessen für alle Heimbeiratsmitglieder im Altenheim Rheindahlen zeigen. Weiterhin stattfinden werden auch die schon vor langer Zeit eingeführten regelmäßigen Speiseplanbesprechungen mit dem Koch. EFQM KUNDENBEZOGENE ERGEBNISSE Gerhard Kipp, Heimanmeldung und Ombudsmann der städtischen Altenheime projektes vor. Mit dem neuen Küchenbetrieb wird sich auch die Essenszubereitung ändern. „Cook & Chill“ (Kochen und Kühlen) wird das neue Verfahren heißen. Bei dieser Methode der Zubereitung wird das Essen in der Zentralküche lediglich vorgegart und danach an die Altenheime geliefert. Erst dort werden die Speisen dann fertig gegart. Neben vielerlei Vorteilen soll diese Zubereitungsweise vor allem schonender für den Nährstoff- und Vitaminanteil der Speisen sein. Ob sie den BewohnerInnen auch 27 SO(HO) NAH DRAN Spatenstich für die neue Zentralküche EFQM KUNDENBEZOGENE ERGEBNISSE 28 Oberbürgermeister Norbert Bude, der Aufsichtsratsvorsitzende Frank Boss, der Geschäftsführer der Sozial-Holding, Helmut Wallrafen-Dreisow, Herr Hartmann, von der Baufirma Aust und Hartmann und Frau Senkowski vom Küchenplanungsbüro Kolb griffen zum Spaten, um am 28. April 2005 den Baubeginn der neuen Zentralküche Kelle griff. Besonderer Dank gilt auch den Planern, die sich in viele Details einarbeiteten, um die neue Küche baulich optimal auf die erforderlichen Arbeitsabläufe und gesetzlichen Anforderungen abzustimmen. Der Neubau wird die alte Zentralküche im Altenheim Rheindahlen ersetzen, die den Ansprüchen einer modernen Küche, in der auf der Rheinstraße einzuläuten. Nach monatelangen Planungen freuen sich der Geschäftsleiter der Service GmbH, Mario Cox, und der Betriebsleiter der Küche, Thomas Werkmeister, mit seinen MitarbeiterInnen, die „Farbe“ in den Termin brachten, dass es losgeht. täglich über Tausend Mahlzeiten zubereitet werden müssen, nicht mehr standhielt. Mit der Küche wird sich auch das Zubereitungsverfahren für die Mahlzeitenversorgung der Altenheime ändern. Dadurch werden insbesondere die langen Warmhaltezeiten wegfallen, womit sich die Qualität und Frische der Speisen sowie der Nährstoffgehalt deutlich verbessern wird. Dass bei diesem Bauprojekt alle zusammenarbeiten, beweist auch Daniel Gomes, der stellvertretend für alle MitarbeiterInnen in der Küche, beim Spatenstich helfend zur Irene Mäurer Referentin der Geschäftsführung Sturzprophylaxe in aller Munde – wieso ? Wer im Alter stürzt, riskiert in hohem Maße den Verlust von Lebensqualität. Laut einer amerikanischen Studie stürzt jeder dritte zu Hause lebende Mensch über 65 Jahre einmal jährlich. Es wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 30 Prozent der zu Hause lebenden Personen über 65 Jahren mindestens einmal pro Jahr stürzen, von den über 80-jährigen etwa 80 Prozent. Ein besonders hohes Risiko haben PflegeheimbewohnerInnen, von denen vermutlich mehr als die Hälfte einmal pro Jahr stürzt – nicht selten mit schwerwiegenden Folgen. Gerade bei alten Menschen kann es zu Hüftfrakturen kommen. Krankenhausaufenthalte und aufwändige Operationen mit den entsprechenden Risiken für alte Menschen sind die Folge. Eine große Anzahl von Personen zieht sich auch andere Frakturen zu. Darüber hinaus bleiben Prellungen und Blutergüsse, die sehr schmerzhaft sein können, selten aus. Doch auch glimpflich verlaufende Stürze führen häufig in einen Teufelskreis, weil sich Bewohner aus Angst vor neuen Unfällen weniger bewegen und dadurch ihr Sturzrisiko zusätzlich erhöhen. Die individuellen wie auch die gesellschaftlichen Folgen von Stürzen sind erheblich. Basierend auf internationalen Studien stirbt unter den hochbetagten Menschen, die wegen einer Hüftfraktur stationär behandelt werden müssen, bis zu einem Drittel innerhalb eines Jahres. Rund 50 Prozent der Sturzopfer erlangen ihre ursprüngliche Beweglichkeit nicht mehr zurück. Etwa 20 Prozent werden ständig pflegebedürftig. Experten schätzen, dass in Deutschland für die unmittelbare medizinische Behandlung von Hüftfrakturen Kosten von über einer Milliarde Euro pro Jahr entstehen, wobei die folgenden Langzeitkosten nicht mit eingerechnet sind. EFQM KUNDENBEZOGENE ERGEBNISSE Wegen der geschilderten fatalen Auswirkungen für alte Menschen engagiert sich die Altenheime der Stadt Mönchengladbach GmbH in zwei Projekten aktiv bei der Entwicklung praxistauglicher Maßnahmen zur Sturzprophylaxe. Ziel ist die Prävention von Stürzen und sturzbedingten Verletzungen, vor allem sturzbedingten Hüftfrakturen. Projekt „Förderung von Sicherheit, Selbständigkeit und Mobilität – Prävention von Sturz und sturzbedingter Verletzung im Alter“ Die Altenheime GmbH nimmt an diesem von der Ärztekammer Nordrhein initiierten und vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen geförderten Projekt teil. In diesem Zusammenhang bieten wir unseren BewohnerInnen Kraft- und Balancetrainings durch qualifizierte Trainer an. Es handelt sich hierbei um ein Bewegungs- 29 SO(HO) NAH DRAN programm, begleitet von einem Physiotherapeuten, welches den Muskelaufbau und den Gleichgewichtssinn fördern soll. Denn die Verbesserung der Beweglichkeit und Koordination alter Menschen kann das Sturzrisiko reduzieren. Mit Hilfe des vom Geriatrischen Zentrum Ulm entwickelten Trainings lernen die BewohnerInnen wieder alleine aufzustehen oder längere Gehstrecken sicher zurückzulegen. HeimbewohnerInnen können damit nicht nur ihr Sturzrisiko vermindern, sondern sich durch die Möglichkeit vermehrter sozialer Kontakte auch ein Stück Lebensqualität zurückerobern. Die Trainings werden seit Anfang des Jahres einmal wöchentlich von der Physiotherapiepraxis Hans Wagenaar in unseren Einrichtungen angeboten. Nationaler Expertenstandard Sturzprophylaxe Das zweite Projekt betrifft die Implementierung des nationalen Expertenstandards Sturzprophylaxe in der Pflege in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Doris Schiemann 30 von der Fachhochschule Osnabrück. Die Einführung des Expertenstandards Sturzprophylaxe ist zunächst einmal ein Modellversuch, für den wir uns 2004 erfolgreich beworben haben und der zurzeit in rund 20 Einrichtungen deutschlandweit durchgeführt wird. Die Umsetzung des Modellprojekts zum Expertenstandard findet im Altenheim Windberg in den Wohnbereichen Küste und Wald statt und läuft seit Oktober 2004 bis Juni 2005. Eine multidisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe aus Pflege, Hauswirtschaft, Hausreinigung, Einrichtungsleitung und der Abteilung Projekte und Qualität koordiniert den Modellversuch. Ziel des Expertenstandards ist es, Stürze und Sturzfolgen zu vermeiden, indem ursächliche Risiken und Gefahren erkannt und nach Möglichkeit minimiert werden. Um eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten, wurden alle MitarbeiterInnen in einer zwölfstündigen Fortbildungsreihe zur Sturzvermeidung geschult. Themen wie Sturzrisikofaktoren in der Umgebung, wie z. B. Teppiche, die nicht rutschfest sind, Beleuchtung, Türschwellen usw. wurden besprochen. Weitere Risikofaktoren müssen in enger Zusammenarbeit mit den BewohnerInnen selbst erfasst werden, wenn es etwa um geeignetes Schuhwerk, individuelles Sehvermögen, Hilfsmittel wie Hüftprotektoren und die einzunehmenden Arzneimittel geht. Nicht, dass in den städtischen Altenpflegeeinrichtungen BewohnerInnen häufiger stürzen als in anderen Einrichtungen oder zu Hause. Aber angesichts der Auswirkungen auf die Lebensqualität der alten Menschen, ist es unser Ziel, möglichst jeden vermeidbaren Sturz auch tatsächlich zu verhindern. Vor allem die Arzneimittel verlangen besondere Aufmerksamkeit, weil einige Medikamente als Nebenwirkung die Geh- und Bewegungssicherheit, aber auch die Aufmerksamkeit einschränken können. Marcel Jochheim, Student der Fachhochschule Osnabrück; begleitet die Implementierung und wird dazu Bewohner- und Mitarbeiterbefragungen durchführen. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Altenheim Windberg werden in der endgültigen Version des Expertenstandards Sturzprophylaxe mit einfließen. Eine flächendeckende Einführung des nationalen Expertenstandards Sturzprophylaxe in allen Altenheimen ist für Ende 2005 / Anfang 2006 geplant. Sturzereignisprotokolle Unabhängig von diesen Projekten werden seit 2004 alle Stürze von BewohnerInnen in den städtischen Altenheimen über das Sturzereignisprotokoll erfasst. Die ausgefüllten Protokolle werden der Abteilung Projekte und Qualität zur Auswertung zugeschickt. Simone Weckwerth von der Hochschule Niederrhein wird im Rahmen ihrer Diplomarbeit diese Protokolle auswerten und analysieren. Ihre Ergebnisse werden in unserem weiteren Bestreben, Stürze von BewohnerInnen zu reduzieren, einen hohen Stellenwert haben. Marcel Jochheim Fachhochschule Osnabrück Jan Herfs Abteilung Projekte und Qualität 31 SO(HO) NAH DRAN EFQM in den Ambulanten Diensten EFQM POLITIK und STRATEGIE 32 Nachdem die Altenheime schon einige Zeit das Qualitätsmanagement nach dem EFQM-System praktizieren, wurden Ende des Jahres 2004 erste Befragungen der Gäste, Angehörigen und MitarbeiterInnen der Ambulanten Dienste durchgeführt. Diesmal konnten wir aber nicht auf einen Fragebogen zurückgreifen, um relevante Daten von Gästen und MitarbeiterInnen zu erlangen, denn zum einen gibt es große Unterschiede in der Frequenz der Aufnahmen und damit der Anzahl der Gäste in der Kurzzeit- und Tagespflege und zum anderen ist die Zahl der MitarbeiterInnen für eine repräsentative statistische Auswertung zu gering. Daher wurden die Gäste telefonisch befragt, und MitarbeiterInnen von KCR (Konkret Con- sult Ruhr), die bereits in den Altenheimen die Befragungen und Auswertungen unterstützten, führten einen Workshop durch, an dem fast alle MitarbeiterInnen teilnahmen. Hier wurden, angelehnt an die schriftliche Befragung für die MitarbeiterInnen der Altenheime, die relevanten Bereiche mit Hilfe einer Punktmatrix gemeinsam bewertet. Die Befragung der Gäste und ihrer Angehörigen erfolgte durch das iSPO-Institut für Sozialforschung in Form eines ein bis zwei Stunden dauernden telefonischen Interviews. Nach der Auswertung stellten Herr Weigel, KCR, und Herr Göpfert-Divivier, iSPOInstitut Anfang März die Ergebnisse vor. Im Anschluss wurden in der Potentialanalyse Stärken und Verbesserungsbereiche definiert, Maßnahmen geplant und erste Verbesserungen umgesetzt. Zwei große Projekte wurden gestartet, die das Aufnahmemanagement der Kurzzeitpflege und die Warenwirtschaft der Ambulanten Dienste zum Thema haben. Parallel zu den persönlichen Befragungen soll es ab Juni 2005 auch Fragebögen geben, die jeder neue Kunde der Ambulanten Dienste erhält und die im Laufe eines Jahres zu genügend Rückläufen führen sollen, um eine statistisch Auswertung starten zu können. Und in einigen Tagen trifft sich zum ersten Mal ein externer Bechmarkingkreis. Dieses überregionale Treffen von vergleichbaren Einrichtungen führt hoffentlich zu einem fruchtbaren gegenseitigen Austausch, um von den guten Beispielen anderer Träger profitieren zu können. Ingo Breuer Geschäftsleiter der Ambulante Dienste GmbH 33 SO(HO) NAH DRAN Qualität aus Kundensicht Der Schweizer Dr. Gebert erläuterte, was zu beachten ist EFQM KUNDENBEZOGENE ERGEBNISSE 34 „Qualitätsbeurteilung und Evaluation der Qualitätssicherung in Pflegeheimen“ war das Thema eines Vortrags, zu dem die SozialHolding Interessierte aus dem Pflegebereich aus Mönchengladbach und dem Benchmarkingkreis NRW Ende April ins Altenheim Windberg eingeladen hatte. Der Schweizer Dr. Alfred Gebert, ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Experte und Autor zum Thema „Pflegequalität“ lud zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Qualitätssicherungssystemen in Alten- und Pflegeheimen ein. Anhand seiner vielfältigen praktischen Erfahrungen in Altenpflegeeinrichtungen in der Schweiz gelang es ihm ebenso sachkundig wie humorvoll – die Möglichkeiten und Grenzen der Bewertbarkeit von Pflegequalität aufzuzeigen. So kurzweilig wie er manches Praxisbeispiel auf Schwyzerdütsch erzählt, so vehement vertritt Dr. Gebert zwei Punkte: zum einen die unbedingte Notwendigkeit Qualitätssicherung in Altenpflegeheimen systematisch zu verfolgen. Systematisch heißt auch kontinuierlich. D. h. es gibt nicht die „billige und schnelle“ Lösung. Qualitätsmanagement ist ein von allen Beteiligten getragener Prozess. Qualität lässt sich nicht verordnen oder standardisiert für alle Zeit festschreiben. Alle Beschäftigten in den einzelnen Pflegeteams müssen gemeinsam Visionen und konkrete Ziele für ihre Pflege entwickeln, umsetzen und die Umsetzung immer wieder überprüfen. Für die Überprüfung der Pflegequalität ist die Zufriedenheit der BewohnerInnen der wesentliche Maßstab. Hier entscheidet aber oftmals schon die Art der Befragung über das Antwortverhalten der BewohnerInnen, die sich aufgrund ihrer Lebenssituation in einem Heim unbewusst nicht so frei fühlen, alles so offen anzusprechen, wie man es sich wünschen würde. Denn bei allen Fortschritten der letzten Jahre und Jahrzehnte ist ein Altenheim eine „totale Institution“. Dazu kommt, dass die heutigen BewohnerInnen einer „bescheidenen und genügsamen“ Generation angehören. „Ich kann nicht klagen.“, „Wie es mir geht ? Es muss ja.“: diese Aussagen kennt man, erschweren aber die Evaluation, also die Bewertung der Wirksamkeit qualitätssichernder Maßnahmen. Dies ist der zweite Punkt, für den sich der Schweizer Wissenschaftler einsetzt : eine Weiterentwicklung und Verfeinerung der Befragungsinstrumente für Kunden und Angehörige. Hier ist die konstruktive Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis erforderlich. Dabei stellt die Befragung einer wachsenden Zahl dementiell erkrankter BewohnerInnen eine besondere Herausforderung dar. Von der Formulierung der Frage unter Berücksichtigung biografischer und regionaler Unterschiede, wie z.B. berufliche Vorbildung oder Dialekte, bis hin zur Schulung derjenigen, die die Befragung im Interview oder mittels eines Fragebogens durchführen, muss hier ein dauerhafter gemeinsamer Lernprozess einsetzen. Befragungen – ob nun mündlich oder schriftlich – stellen immer nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit dar. Man muss sich über die jeweiligen Grenzen von Messinstrumenten bewußt sein, um die Chancen für die Evaluation und Weiterentwicklung der Pflegequalität vor Ort nutzen zu können. Dies war der zentrale Diskussionspunkt einer internen Veranstaltung, bei der Dr. Gebert den Einrichtungsleitungen und Verantwortlichen in der Qualitätsentwicklung der Altenheime und Ambulanten Dienste GmbH zur Verfügung stand. Auch hier machte Dr. Gebert deutlich, dass man – behutsam aber mit Nachdruck – genau dort nachfragen muss, wo und warum etwas noch nicht so gut läuft oder Fehler passieren. Es ist dabei nicht das Ziel, Fehler zu sanktionieren oder Konkurrenz zu schüren, sondern gemeinsam der Realität ins Auge zu schauen und nach Wegen und Lösungen zu suchen. Und bei allem „Bohren in den Wunden“ müssen und können wir auch auf das schauen, was bereits zum Wohle der BewohnerInnen erreicht wurde. Gisela Bausch-Weis Abt. Projekte und Qualität 35 SO(HO) NAH DRAN Therapiehund Cindy 36 Hallo, ich bin Cindy, Ihr Therapiehund. Meine Zeit als Auszubildende habe ich gerade hinter mir, meine Prüfungsbescheinigung in der Tasche und voller Stolz trage ich meine blaue Plakette mit der Nummer 219. BewohnerInnen, die schon sehr vergesslich sind. Aber wenn ich auftauche, erinnern sie sich an mich und fangen an, von früher zu erzählen, besonders von ihren Erfahrungen mit Hunden. Andere streicheln mich einfach, halten mich fest oder geben mir Leckerchen. Viele von Ihnen kennen mich schon. Ich komme jeden Dienstag mit meinem Frauchen, Elke Becker, in das Altenheim Am Pixbusch und mache hier den therapeutischen Besuchsdienst. Was das ist ? Ganz einfach. Ich komme regelmäßig einmal die Woche zu den BewohnerInnen ins Haus. Oft sind es Da möchte ich gar nicht mehr weg. Aber die Arbeit ist auch sehr anstrengend, denn ich muss auf viele Situationen richtig reagieren und gelassen bleiben, egal, ob mich jemand streichelt, sich bei mir aufstützt oder mich wegschubst. Ich muss immer mit Ruhe und Freundlichkeit reagieren. Ich bin nie- mandem böse, wenn jemand keinen Kontakt mit mir haben möchte. Manchen haben auch Angst vor mir. Dann gebe ich mir besonders viel Mühe, dass sie ihre Angst verlieren. Bei manch Einem ist es mir auch schon geglückt. Nach gut zwei Stunden intensiver Arbeit bin ich trotz der ganzen Freude sehr erschöpft. Das merkt dann auch Frauchen. Sie achtet immer gut auf mich, damit ich mich nicht überfordere. Denn mein Temperament und meine Neugierde sind manchmal stärker als meine Vernunft. Wenn Ihr mich persönlich kennen lernen möchtet, dann kommt dienstags mal vorbei. Gruß Cindy Was hat der Besuchsdienst für eine Bedeutung? Der Besuchsdienst bringt Abwechslung in den Alltag im Heim, damit keine Langeweile aufkommt. Die Besuche sind ein strukturiertes Ereignis, das regelmäßig zu einem bestimmten Zeitpunkt geschieht. Die Interaktion und Kommunikation stehen hier im Mittelpunkt. Es hat sich gezeigt, dass sich der Besuchdienst positiv auf die Stimmung sowie die geistige Aktivität von BewohnerInnen auswirkt. Es werden Erinnerungen an eigene Tiere wach und die BewohnerInnen erzählen Geschichten aus ihrem Leben. Neben den Alltagssorgen rücken teilweise vergessene, freudige Erinnerungen wieder in den Vordergrund. Schmerzen oder Beschwerden des Alters treten in den Hintergrund und werden für einen Moment vergessen. Aufgaben eines Besuchsdienstes ausbilden zu lassen. Wie z.B. bei dem Verein „Leben mit Tieren“ wird ein Hund zunächst einem ausführlichen Eignungstest unterzogen und es muss ein Gesundheitszeugnis vom betreuenden Tierarzt vorliegen. Eine Haftpflichtversicherung ist notwendig und regelmäßige Impfungen und Entwurmungen sind selbstverständlich. Wird dies alles erfüllt und ist ein Altenheim gefunden, beginnt eine sechs Monate lange Ausbildungszeit für Hund und Mensch. In dieser Zeit wird der Besuchsdienst aufgenommen und beide können sich selbst erproben. Haben beide Spaß an dieser Aufgabe und sind sechs Monate lang regelmäßig Besuchsdienste durchgeführt worden, bekommen sie die Anerkennung durch den betreuenden Verein. Anschließend darf sich der Hund „Therapiehund“ nennen. Wenn Sie mehr über das Thema „Therapiehund“ wissen möchten, oder selbst mit Ihrem Hund diese Tätigkeit übernehmen möchten, dann wenden Sie sich bitte an Frau KleinSchieren vom Sozialen Dienst im Altenheim Pixbusch. Sie stellt gerne den Kontakt zu mir her. Elke Becker Pflegekraft im Altenheim Am Pixbusch Elke Becker ist seit fünfzehn Jahren Altenpflegerin und seit acht Jahren in dieser Funktion im Altenheim Am Pixbusch. Seit eineinhalb Jahren ist sie im Nachtdienst, damit sie mehr Zeit für die Hunde hat, denn seit ebenfalls acht Jahren züchtet sie deutsche Doggen. Wie wird ein Hund zum Therapiehund ? Es gibt Vereine, z. B. „Leben mit Tieren“ oder „Tiere helfen Menschen“. Diese bieten die Möglichkeit, Tiere für die besonderen 37 EFQM KUNDENUND GESELLSCHAFTSBEZOGENE ERGEBNISSE SO(HO) LEBEN & ARBEITEN Wohnräume für Menschen mit Demenz EFQM KUNDENBEZOGENE ERGEBNISSE 38 Die Bewohnerstruktur in unseren Altenheimen hat sich – wie vielerorts – in den letzten Jahren sehr gewandelt. Eine der wesentlichen Änderungen ist die stetige Zunahme von Menschen mit einer Demenz. Die Anforderungen an die Gestaltung der Altenheimen kaum zurecht. Ihre Beschäftigung gelingt oft nur noch mit alt vertrauten Tätigkeiten, wie sie im Haushalt anfallen : Wäsche zusammenlegen, Kartoffeln schälen, den Tisch decken etc. Wohn- und Lebensräume für dementiell veränderte Menschen muss sich an deren Bedürfnissen und Fähigkeiten orientieren. Diese Menschen sind nach und nach immer weniger in der Lage, ihren Alltag eigenständig zu gestalten. Sie suchen – um ihre Desorientierung bewältigen zu können – die Nähe anderer Menschen, halten sich nur wenig im eigenen Zimmer auf und finden sich in der herkömmlichen Architektur von Wohnküchen Als zentrales Gestaltungselement des Lebensraums für Menschen mit dementiellen Erkrankungen ist das Konzept der Wohnküchen entwickelt worden. Sie sollen die Möglichkeit geben, Mahlzeiten in entspannter, wohnlicher Atmosphäre und einer Tischgemeinschaft einzunehmen, aber auch in der übrigen Zeit des Tages einen Wohnund Lebensraum bieten. Der Ausdruck Wohnküche stammt aus einer Zeit, in der dieser Raum für Familien der Lebensmittelpunkt des Alltags war. Hier wurde nicht nur gekocht und gegessen, hier machten Kinder ihre Schularbeiten, hier wurde genäht und gebügelt und auf dem Kanapee der Mittagsschlaf gehalten. Menschen mit Demenz erinnern sich auf eine emotionale und sinnliche Weise meist sehr gut an diese Atmosphäre, die sie aus der Kindheit und Jugend kennen. Wenn es gelingt, diesen Zustand als Milieu wiederherzustellen – so zeigen die Erfahrungen - können die BewohnerInnen gut in Alltagsbeschäftigungen eingebunden werden. In den Wohnküchen scheinen sie sich gerne aufzuhalten und sich sicher zu fühlen. Menschen mit Demenz leben in der Vergangenheit. Sie erkennen sich nicht im Spiegel, aber auf Fotos, die sie im Alter von 30 oder 40 Jahren zeigen. Sie verlieren die Fähigkeit eine Kaffeemaschine zu bedienen, die sie schon seit vielen Jahren in ihrem Haushalt haben, können aber durchaus mit einem Handfilter und einer Kanne aus Porzellan noch etwas anfangen. Dies heißt für die Gestaltung von Wohnküchen (oder generell Wohnräumen), dass sie einen „Wiedererkennungswert“ haben müssen. Dieser lässt sich zum Beispiel durch altes Mobiliar oder Küchengeräte herstellen. Aber auch, in dem der Raum als Küche erkennbar ist. Etwa durch offene Regale oder Glas- 39 SO(HO) NAH DRAN türen an Schränken, in denen Geschirr zu sehen ist. Räume für Demenzkranke müssen identifizierbar sein: hell, klar gegliedert und wohnlich. Dies gilt für auch für Material und Farben. Offene und gemütliche Wohnküchen können so zu einem Lebensmittelpunkt werden. Für das Projekt Gestaltung Irene Mäurer 40 Die Holding gibt sich die Kanne! Anfang des Jahres löste ein Angebot im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung durchaus Heiterkeit aus, als KollegInnen mit seltsamen blauen Gießkannen durch die Häuser liefen. Denn die Kannen waren nicht für Blumen, sondern für die eigene Nase gedacht ! Es handelte sich um so genannte „Nasenspülkannen“. denen Einrichtungen der Sozial-Holding den Gebrauch der Nasenspülkanne und verteilte diese auch gleich kostenfrei an die MitarbeiterInnen. Die Wirksamkeit regelmäßiger Nasenspülungen zur Prophylaxe und Behandlung von Atemwegserkrankungen ist mittlerweile medizinisch nachgewiesen. Gerade die MitarbeiterInnen in der Pflege und Betreuung sind einem erhöhten Ansteckungsrisiko bei Erkältungskrankheiten ausgesetzt. Das zeigen auch die gleich bleibend hohen Krankenstandszahlen in dieser Erkrankungsgruppe. Deshalb freuten wir uns über die Gelegenheit, die Beschäftigten mit dieser einfachen und nebenwirkungsfreien Methode vertraut machen zu können. Andreas Rikken von der Gmünder Ersatzkasse GEK erklärte den Interessierten in den verschie- dere Menschen, die unter chronischen oder allergischen Schnupfenerkrankungen leiden, lernen die positiven Effekte bald schätzen. Darüber hinaus hatten die MitarbeiterInnen die Gelegenheit, sich an einem Gewinnspiel der GEK zu beteiligen. Als Preise winkten u. a. Wellnessurlaube. Ein Gewinn, den wir allen Beschäftigten gönnen. Deshalb sind wir gespannt zu erfahren, ob eine Kollegin oder ein Kollege zu den glücklichen Gewinnern gehört. EFQM MITARBEITERBEZOGENE ERGEBNISSE Zugegeben, die Prozedur der Nasenspülung ist gewöhnungsbedürftig und es gibt durchaus appetitlichere Themen, aber insbeson- Gisela Bausch-Weis Koordinatorin Gesundheitsförderung 41 SO(HO) LEBEN & ARBEITEN MRSA aus Sicht des Personalschutzes Mit dem berüchtigten Krankenhauskeim MRSA (Multi-Resistenter Staphylococcus A) wird häufig falsch umgegangen : Nicht Angst und Übervorsicht sind angebracht, sondern Desinfektion und Hygiene. Denn die Besiedelung eines Menschen mit dem Erreger verläuft zunächst krankheitsfrei. Daher ist es wichtig, durch die entsprechende Hygiene Infektionsquellen zu vermeiden. Erst wenn die Bakterien die schützenden Haut- und Schleimhaut-Barrieren durchbrechen, kommt es zum Krankheitsausbruch. Der Personalschutz ist heutzutage aus Krankenhäusern, Altenheimen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens nicht mehr wegzudenken. Seine Umsetzung ist unter anderem im Arbeitsschutzgesetz, der Biostoffverordnung und der Unfallverhütungsvorschrift geregelt. Aus diesen Vorgaben ergeben sich eine Reihe von Schutzmaßnamen und Auflagen, die bei medizinischen Verrichtungen oder bei Kontakt mit bestimmten Stoffen einzuhalten sind.Von ebenso großer Bedeutung für den Personalschutz ist es, das Wissen um Erkrankungen und den Erreger zu nutzen, um hieraus sinnvolle Schutzmaßnahmen zu ergreifen. EFQM PARTNERSCHAFTEN UND RESSOURCEN 42 In der täglichen Praxis zeigt sich immer wieder, dass hinsichtlich MRSA immer noch große Verunsicherung in der Frage des Personal- schutzes herrscht – und zwar in allen Berufsgruppen. Große, aber auch unbegründete Sorgen machen sich Mitarbeiter beim Umgang mit MRSA-Patienten über die „Ansteckungsgefahr“ für sich und Angehörige. Es erfordert große Geschicklichkeit und Überzeugungskraft, die Mitarbeiter darin zu bestärken, dass für sie keine Ansteckungsgefahr besteht. MRSA ist keine Infektionserkrankung im klassischen Sinn oder gemäß Definition des Infektionsschutzgesetzes. Die Überzeugungsarbeit liegt in erster Linie darin, den Mitarbeitern Kenntnis über diesen Erreger zu vermitteln und die Nicht-Infektionsgefahr klar zu verdeutlichen. Darüber hinaus ist selbstverständlich auf die Möglichkeit der Kolonisation mit derartigen Erregern bei unzureichenden Hygienemaßnahmen hinzuweisen. Der realistische Umgang mit dem Risiko wird auch nicht dadurch leichter, dass verschiedene Berufsgruppen immer wieder falsche und unlogische Maßnahmen ergreifen, wenn es um die Versorgung von MRSA-Patienten geht. Und dies, obwohl sie einen hohen Kenntnisstand im Bereich der Infektionskrankheiten haben sollten. Transport eines MRSA-Patienten in einer Art Verfahrensanweisung klar zu definieren. So könnte verhindert werden, dass MRSA-Patienten beim Transport so behandelt werden, als wären sie am Ebolafieber erkrankt. Oftmals werden die Fehler jedoch schon von den jeweiligen Stationsärzten begangen, die auf dem Transportanforderungsschein ihren MRSA-Patienten als infektiös bezeichnen. So muss der Transportdienst alle Vorsichtsmaßnahmen anwenden. Das Autorenteam (v.l.): Doris Ruland, Frank Schmitz, Bärbel Hasselmann, Wolfgang Reimann, Nicola Jacoby und Peter Glöckner Dies gilt auch im Bereich der Transportdienste. Muss ein MRSA-Patient verlegt werden, erscheinen die Mitarbeiter oftmals in „Raumanzügen“ mit Ganzkörperschutzanzug, FFP 3 Masken, Handschuhen und Überschuhen auf den Stationen. Solche völlig überzogenen Schutzmaßnahmen, die nur bei hochinfektiösen Erkrankungen einzuhalten sind, verunsichern das Personal und die Patienten gleichermaßen. Die zuständigen Behörden haben es leider bis zum heutigen Tag nicht geschafft, den Schutzmaßnahmen im Umgang mit den MRSA-Patienten werden getroffen, damit das Personal, welches als Überträger fungieren kann, andere Patienten nicht gefährdet. Die Übertragung des resistenten Erregers – zum Beispiel durch mangelnde Hygiene – auf andere Patienten soll verhindert werden. Der Gesetzgeber hat klare Vorgaben gemacht, wonach die Schutzmaßnahmen zur Minimierung einer Übertragung auf andere Patienten, durchaus auch als Eigenschutz anzusehen sind. Neben der 43 SO(HO) LEBEN & ARBEITEN Durchführung der hygienischen Händedesinfektion sind Schutzkleidung, Handschuhe und Mund-Nasenschutz bei der Versorgung der MRSA-Patienten anzulegen. Hierdurch wird vermieden, dass eine Kontamination mit den resistenten Erregern erfolgt. tem von gesunden Mitarbeitern stellt sich in der Regel auf die Erreger ein und es kommt nicht zu irgendwelchen Begleiterscheinungen. Es ist anzunehmen, dass neben vielen anderen typischen Krankenhauskeimen auch der MRSA von gesunden Mitarbeitern aufgenommen wird. Die Mitarbeiter im Gesundheitswesen haben berufsbedingt mit einer Vielzahl von Keimen im täglichen Arbeitsbereich zu tun. Die Keime sind sicherlich in der Vielzahl und Art anders und auch öfter anzutreffen als bei andern Berufsgruppen. Dies ist aber kein Grund zur Panik oder übertriebenen Sorge: Das Immunsys- Wolfgang Reimann von der frw Hygieneberatung berät die Altenheim GmbH und Ambulante Dienste GmbH bereits seit einigen Jahren in allen Fragen der Hygiene und bietet den MitarbeiterInnen schnelle und kompetente Unterstützung im Alltag. 44 Internat für Omas und Opas Unter dieser Überschrift fanden wir im Lokalteil der Rheinischen Post folgenden Artikel : mit denen , e f f i r g e B t Es gib ich etwas e l g r e d e j t h c kann ni Dingen n e l l a r o V . anfangen n erst sechs a m n n e w , t h c ni “Sozialt. s i t l a e r h Ja n Beispiel. Was i e o s t s i “ g n i d Hol ie städtische d s a w d n u , t s i das ft so macht, a h c s l l e s e g r e t Toch erst nicht. u z s e n n a h o J e wusst ich kam er l u e N . n o h c s Jetzt folgender t i m e s u a H nach Neuigkeit: dir vor, l l e t s , a m a M “Mama, eine neue t a h r e t t u M Lucias n.“ Arbeit gefunde o denn ?“ w , l l o t a j t s “I Antwort: e d n e l h a r t s e d u Fre ür Omas und f t a n r e t n I “Im Opas !“ Betreiber“ m i e h n e t l A “ t r Das Wo echsjähriger S n i e h c i s muss t merken. auch noch nich Vielleicht sollte man öfter mal die Kleinen fragen ?! 45 SO(HO) LEBEN & ARBEITEN Sport und Wellness in der Sozial-Holding EFQM MITARBEITERBEZOGENE ERGEBNISSE 46 Gerade die Beschäftigten in den Altenheimen, der Ambulante Dienste GmbH und der Zentralküche können in der Regel nicht über einen Bewegungsmangel bei der Arbeit klagen. Im Gegenteil: Oft sind sie froh, wenn sie abends endlich die Beine hochlegen dürfen. Dennoch ist Sport sehr wichtig und wohltuend als Ausgleich zu den körperlichen und psychischen Anstrengungen, die mit der Arbeit in der Pflege und Betreuung verbunden sind. Aus diesem Grunde wurde der Lenkungsausschuss Gesundheit immer wieder gefragt, ob die Sozial-Holding im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung nicht auch die private Nutzung von Fitnesseinrichtungen und Vereinen finanziell unterstützen könnte. Eine solche Firmenbeteiligung an privaten Sportangeboten ist aus rechtlichen und organisatorischen Gründen nicht ganz einfach zu realisieren und kann deshalb auch nicht für eine größere Zahl von Fitnessstudios organisiert werden. Da die Geschäftsführung dem Wunsch der MitarbeiterInnen aber gerne nachkommen wollte, wurde eine Kooperationsver- einbarung mit der Return Freizeit GmbH für die Beschäftigten der oben genannten Arbeitsfelder getroffen. Sie haben nun die Möglichkeit, zu einem deutlich reduzierten Mitgliedsbeitrag in den verschiedenen Fitness- und Wellness-Einrichtungen der Return Freizeit GmbH in Rheydt und Brüggen zu trainieren und zu entspannen. Trotz der deutlichen Reduzierung des Mitgliedsbeitrags ist es für viele Beschäftigte immer noch ein beachtlicher Betrag. Sie bekommen aber für das Geld auch ein beachtliches Angebot. Dazu zählen die Nutzung aller Geräte, Gesundheitschecks, vielseitige Kurse, Saunabesuche und weitere Wellnessangebote bis hin zur Schönheitspflege und Kosmetik. Zum Kennenlernen dieses umfassenden Angebots hat die Altenheim GmbH Gutscheine für ein 30tägiges Probetraining für die Interessierten bereitgestellt. Mittlerweile sind alle Gutscheine verteilt und einige MitarbeiterInnen trainieren inzwischen regelmäßig. Auch wenn dieses spezielle Angebot nicht für die Beschäftigten im Gebäude der Königstraße gilt, wurden sie selbstverständlich nicht vergessen. Hier dominieren Verwaltungstätigkeiten und die Arbeit am PC den Alltag, was auf Dauer zu Verspannungen und Kopfschmerzen führen kann. Entsprechend heiß begehrt sind hier – wie in den Altenheimen - die Termine für eine „Massage“ am Arbeitsplatz. Mit ihren Behandlungen nach dem Prinzip der Ortho-Bionomy® vollbringt Jutta Niedernhöfer hier regelmäßig kleine Wunder und sorgt für wirklich entspannende Momente. Die Arbeit am Schreibtisch ist mit einem Bewegungsmangel verbunden, der abends ganz kribbelig machen kann. Daher hat die Sozial-Holding einen erneuten Anlauf gestartet, Betriebssport ins Leben zu rufen und dazu Badmintonplätze angemietet. Jeden Dienstag können hier alle Beschäftigte unmittelbar nach der Dienstzeit kostenfrei zum Federballschläger greifen. Seit Ende letzten Jahres spielt man sich hier die Bälle zu, kämpft, siegt und verliert, schwitzt und schwatzt. Anschließend kann jeder der möchte im Saunabereich entspannen. Wenn Sie Fragen zu diesen Angeboten haben, dann sprechen Sie mich einfach an. Gisela Bausch-Weis Koordinatorin Gesundheitsförderung 47 SO(HO) LEBEN & ARBEITEN MitarbeiterInnen nutzen Gesundheitsangebot Die in den Wintermonaten angebotene Gesundheitsprävention für die MitarbeiterInnen im Gebäude der Königstraße wurde rege genutzt. Im Return-Sportpark Am Gerstacker standen jeden Dienstag Badmintonplätze zur Verfügung. Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Verwaltung nutzten dieses wöchentliche Angebot und hatten neben dem Gesundheitseffekt auch noch viel Spaß am Spiel. Denn bei allem sportlichen Ehrgeiz um Punkte und Spielgewinn standen stets Spaß und Unterhaltung im Vordergrund. Der eine oder andere nutzte auch die mit der Platzbenutzung verbundene Möglichkeit und ließ den Abend mit einem anschließenden Saunabesuch ausklingen. Jetzt gehen wir erst mal in eine Sommerpause, da wir bei schönem Wetter lieber an der Luft trainieren. Aber im Herbst werden sich die Badmintonspieler wieder zusammenfinden und freuen sich auf jede und jeden, der mitmachen möchte. 48 Die Spielerinnen und Spieler bedanken sich bei dem Gesundheits-Team der Sozial-Holding und freuen sich schon jetzt auf den Oktober, wenn es wieder heißt: „Spiel, Spaß und Federball im Return“. Norbert Schiffer BQG Foto: Arndt Neumann BQG Impressum SO(HO) ISSES Herausgeber: Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH Königstraße 151 41236 Mönchengladbach Geschäftsführer : Helmut Wallrafen-Dreisow Tel. : 02166/455-0 Fax : 02166/455-199 www.Sozial-Holding.de [email protected] Amtsgericht Mönchengladbach HRB 5191 Aufsichtratsvorsitzender Frank Boss V.i.S.d.P.: Helmut Wallrafen-Dreisow Redaktion Tel : 0 21 66/4 55-153 Helmut Wallrafen-Dreisow Jens Heilmann Grafische Gestaltung : Werbeagentur Königs Hagelkreuzstraße 49 41061 Mönchengladbach [email protected] Fotos : Werbeagentur Königs Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH Druck : Heinz Ackermann, Offsetdruckerei Inh. Ulrich Thomackenstein Hehnerholt 3 Mönchengladbach Auflage : 1200 Stück Erscheinungsweise : halbjährlich Ausgabe Juni 2005, Nr. 7 Redaktionsschluss : Freitag, 29. April 2005 Altenheime der Stadt Mönchengladbach GmbH Königstraße 151 41236 Mönchengladbach Telefon 0 21 66/4 55-161 Telefax 0 21 66/4 55-139 [email protected] Ambulante Dienste GmbH der Stadt Mönchengladbach Thüringer Straße 30 41063 Mönchengladbach Telefon 0 21 61/8 11 96-90 Telefax 0 21 61/8 11 96-59 [email protected] Bildungs-GmbH der Stadt Mönchengladbach Königstraße 151 41236 Mönchengladbach Telefon 0 21 66/4 55-200 Telefax 0 21 66/4 55-299 [email protected] Beschäftigungs- und Qualifizierungs GmbH der Stadt Mönchengladbach Königstraße 151 41236 Mönchengladbach Telefon 0 21 66/4 55-307 Telefax 0 21 66/4 55-311 [email protected] Service GmbH der Stadt Mönchengladbach Königstraße 151 41236 Mönchengladbach Telefon 0 21 66/4 55-157 Telefax 0 21 66/4 55-400 [email protected] 49 SO(HO) LEBEN & ARBEITEN Collagenarbeiten Auszubildende stellen BewohnerInnen vor Jeder Ausbildungskurs, der nach Bundesaltenpflegegesetz an der Bildungs GmbH ausgebildet wird, bekommt im Rahmen des ersten berufspraktischen Einsatzes eine Praxisaufgabe gestellt. Die Aufgabe des zweiten Ausbildungskurses dieser Art war es, pflegerelevante Informationen über einen ausgewählten Bewohner zu sammeln, um damit einen kurzen Bericht zu erstellen unter der Überschrift: „Wie gestaltet dieser Mensch sein Leben im Altenheim ?“ Um die Gestaltung des Lebens im Altenheim besser verstehen und nachvollziehen zu können, waren zusätzlich Informationen zur Biografie der betreffenden Personen erforderlich. Diese konnten die Auszubildenden jedoch nur erhalten, wenn es ihnen gelang, eine vertrauensvolle Beziehung zu den ausgewählten BewohnerInnen aufzubauen. Als eine gemeinsame Aktivität von Bewohner und Auszubildendem sollte daher eine Collage erstellt werden, in der sich der Bewohner mit seiner Lebensgestaltung im Heim dargestellt fühlte. EFQM KUNDENUND GESELLSCHAFTSBEZOGENE ERGEBNISSE 50 Die abgebildeten Collagen konnten mit Einwilligung der BewohnerInnen in der Schule ausgestellt und zuvor dem Kurs vorgestellt werden. In der Vorstellung erwies sich die Collage als ein sehr kreatives Mittel, wichtige Ereignisse in der Biografie des Bewohners akzentuiert darzustellen, ebenso wie seine Tagesgestaltung und Befindlichkeit gegenwärtig im Altenheim. Für die Schüler war es eine kreative und lebendige Möglichkeit, sich zu Beginn der Ausbildung in die Lebenswelt eines Altenheimbewohners einzufinden, sich mit einer anderen Deutungsperspektive auseinanderzusetzen und Empathie zu erlernen. Auch von den BewohnerInnen wurde die Collagenarbeit mit Begeisterung wahrgenommen. In den Gesprächen beispielsweise zwischen der Auszubildenden Frau Sattelmeier und der Bewohnerin Herta Nieland fielen so viele Informationen an, dass sich die Schülerin dazu entschied, mit markanten Stichpunkten einen Überblick über die gesammelten Informationen zu geben. In der Gestaltung ist zudem zu erkennen, dass in den Gesprächen immer wieder vier große Schwerpunkte zur Sprache kamen. Ebenfalls abgebildet finden Sie die Collage von Elvira Schukow, die in Ihrer Arbeit mit der Bewohnerin Ursula Lange ähnlich intensive Gespräche führte. Die Bewohnerin Frau Lange war bei der Gestaltung der Collage überaus aktiv. Sie wählte die Fotos und Bilder aus, die verwendet wurden. Jeder Textbeitrag, den die Schülerin Frau Schukow entwarf, wurde mit Frau Lange besprochen, sie war quasi die „Redakteurin“ der Collage. Den zweigeteilten Aufbau hat sie ebenfalls bestimmt: ihr früheres Leben und ihr gegenwärtiges Leben im Altenheim. Jens Heilmann Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach Bei uns greift vieles ineinander – Verantwortung,Versorgung und Vertrauen