7. Ausgabe - Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH

Transcrição

7. Ausgabe - Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH
SO(HO) ISSES
Unternehmenszeitung der
Ausgabe 7, Mai 2005
1995–2005
Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach
unser
Programm
als Beileger
im Heft
Sozial handeln –
wirtschaftlich arbeiten
Um sich den Herausforderungen im Sozialbereich aktiv zu stellen, hat die Stadt Mönchengladbach 1995 die Sozial-Holding mit ihrer modernen und wirtschaftlichen
Organisationsform gegründet. Entstanden ist ein Unternehmen, das wichtige soziale
Handlungsfelder flexibel und unbürokratisch organisiert. Die Sozial-Holding ist eine
100%ige Tochtergesellschaft der Stadt, die wiederum mehrere Tochterunternehmen
unter ihrem Dach vereint :
Die Altenheime GmbH ist die größte Tochtergesellschaft der Sozial-Holding und
Träger der fünf kommunalen Altenheime. Über das Stadtgebiet verteilt bietet sie insgesamt 572 Plätze zur stationären Pflege und Betreuung.
In der Ambulante Dienste GmbH finden die Kunden individuelle Beratung und ein
umfassendes Angebot ambulanter und teilstationärer Hilfen mit : mobilen sozialen
Diensten ; Essen auf Rädern ; Wohnen mit Service ; Tagespflege und Kurzzeitpflege.
Die Bildungs-GmbH ist Träger des Fachseminars für Altenpflege und bietet Aus- und
Weiterbildungen im Bereich der Altenhilfe an.
Die Beschäftigungs- und Qualifizierungs-GmbH (BQG) berät und vermittelt arbeitslose Bürgerinnen und Bürger.
Die Service GmbH ist überwiegend konzernintern tätig und erbringt Dienstleistungen
im Bereich Essenszubereitung, Hauswirtschaft, Wäsche und Gebäudereinigung.
Die Sozial-Holding GmbH übernimmt zentrale Management- und Verwaltungsaufgaben für die fünf Tochtergesellschaften.
Inhalt
SO(HO)
VIELSEITIG
SO(HO)
NAH DRAN
SO(HO)
LEBEN &
ARBEITEN
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mitarbeiterin zum betrieblichen Vorschlagswesen
Verbesserungsvorschläge sind ausgelebte Qualität . . . . . .
Betriebliches Vorschlagswesen – erste Erfahrungen . .
Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit
und damit mehr Personal zur Bewältigung des Arbeitsalltags .
Klaus Müller wechselt . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mitarbeiterjahresgespräche. . . . . . . . . . . . . . . .
Interview mit Bernhild Birkenbeil
neue Geschäftsleitung der Altenheime GmbH . . . . . . . .
Einige Fragen an
Bernhild Birkenbeil, Abteilungsleiterin Projekte und Qualität,
Geschäftsleitung der Altenheime GmbH . . . . . . . . . . .
Mario Cox
neuer Geschäftsleiter der Service GmbH . . . . . . . . . . .
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Pflege ohne Grenzen
Messen – beurteilen – besser werden / Meten – beoordeden – beter worden.
Examen bestanden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Berufsabschluss als HauswirtschafterIn . . . . . . . . . . . . . . . . .
Qualität beim Essen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Spatenstich für die neue Zentralküche . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sturzprophylaxe in aller Munde – wieso ? . . . . . . . . . . . . . . . .
Kooperation mit Hochschulen
Besuch von Frau Prof. Dr. Doris Schiemann . . . . . . . . . . . . . . . . . .
EFQM in den Ambulanten Diensten . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Qualität aus Kundensicht
Der Schweizer Dr. Gebert erläuterte, was zu beachten ist . . . . . . . . . .
Therapiehund Cindy . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wohnräume für Menschen mit Demenz . . . . .
Die Holding gibt sich die Kanne ! . . . . . . . . . .
MRSA aus Sicht des Personalschutzes . . . . . . .
Internat für Omas und Opas . . . . . . . . . . . .
Sport und Wellness in der Sozial-Holding . . . . .
MitarbeiterInnen nutzen Gesundheitsangebot . .
Collagenarbeiten
Auszubildende stellen BewohnerInnen vor . . . .
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SO(HO)
I N H A LT
Sehr geehrte Mitarbeiterinnen,
sehr geehrte Mitarbeiter,
Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe unserer So(Ho)isses lautet Qualität.
Ein Begriff, mit dem alle etwas anfangen
können, aber unter dem auch jeder Einzelne, jede Einzelne etwas anderes versteht. In der aktuellen pflegepolitischen
Diskussion spielt Qualität eine wichtige Rolle. Die Steigerung von Qualität
z. B. in stationären Pflege einrichtungen
wird sogar gesetzlich gefordert – nur
über die Finanzierungsmöglichkeiten
entsteht dann der Dissens. Die Sozial-Holding geht da aber sowieso einen
eigenen Weg. Ausgangspunkt unserer
Überlegungen sind die Kunden und deren individuellen Wünsche. Diesen Weg
geht die Sozial-Holding im Oktober mittlerweile schon zehn Jahre ! Grund genug zu feiern. Im Mittelteil dieses Heftes finden Sie die Inhalte und Termine
unserer Festwoche, die mit einem großen Fest von und vor allem für Sie endet.
Schon jetzt darf ich Sie alle ganz herzlich auch im Namen des Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Frank Boss, zum
MitarbeiterInnenfest, am Samstag, den
29. 10. 2005 ab 20 Uhr ins Festzelt am
Altenheim Am Pixbusch in Odenkirchen
einladen. In der nächsten Ausgabe werden wir dann detailliert über zehn Jahre Sozial-Holding berichten. Einen kleinen Vorgeschmack sehen Sie schon auf
dieser Seite. Zehn Jahre gehen halt auch
an einem Geschäftsführer nicht spurlos
vorüber.
Feste soll man feiern. Inhalte muss man sich
erarbeiten. Das Redaktionsteam hat wieder eine Vielzahl an Inhalten zusammengetragen, die aufzeigen, mit welcher Bandbreite und welchem Engagement in unserem
Unternehmen seit zehn Jahren gearbei-
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tet wird. In einem solchen Zeitraum gibt
es natürlich auch Veränderungen. So stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe die neue
Geschäftsleiterin der Altenheime GmbH
und den neuen Geschäftsleiter der Service GmbH näher vor. Sie werden schnell
erkennen, dass beide keine Unbekannten
sind. Es gibt aber auch Veränderungen, die
einem schwer fallen. Der Weggang des Geschäftsleiters der BQG ist sicherlich ein
Verlust für unser Unternehmen, es ist aber
eine große Chance für Klaus Müller persönlich und damit indirekt auch für die Zukunft der Beschäftigungs- und Qualifizierungs GmbH.
Dass die Niederlande „um die Ecke“
sind, wie man so schön sagt, weiß doch
jeder, aber wie die Pflegequalität in niederländischen Einrichtungen ist, dass wissen wir nicht. 20 Autominuten können
dann plötzlich sehr weit sein. Das Euregio-Projekt ist eine große Chance für
unser Unternehmen, unsere Pflegequalität mit deren anderer (niederländischer)
Einrichtungen zu vergleichen. Dafür, dass
wir dabei auch noch neue wichtige Pflegekennzahlen entwickeln können, möchte ich der Euregio-Rhein-Maas-Nord ganz
herzlich danken, die das dreijährige Projekt finanziert.
Mein Dank gilt wie immer den Sponsoren dieser Ausgabe und natürlich vor allem den Autorinnen und Autoren.
Ihr
Helmut Wallrafen-Dreisow
Qualität hat auch mit Qualifikation zu
tun. 16 Teilnehmerinnen werden an der
beruflichen Weiterbildung zur staatlich
geprüften Hauswirtschafterin teilnehmen, die den Beteiligten mehr Fachwissen und nach erfolgreichem Abschluss
auch finanzielle Möglichkeiten bringen
wird. Geben und Nehmen, Fördern und
Fordern. Stichworte, die das gute Miteinander zwischen Geschäftsführung
und ArbeitnehmerInnen zeigen. Neben
weiteren interessanten Beiträgen, die
Sie alle entdecken werden, möchte ich
Ihr Augenmerk insbesondere auf den
Beitrag „Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit“ lenken. Ich bin mir sicher, dass
wir wie bei den Projekten
Arbeitszeitflexibilisierung und EDVDienstplangestaltung mit dem Projekt
„Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit“
einen weiteren Beitrag zur qualitativen
Arbeit leisten können. Dass wir dabei
auch noch einen aktiven Beitrag gegen
die Arbeitslosigkeit – gerade auch von älteren Arbeitnehmern Innen leisten können, freut mich besonders.
5
SO(HO)
VORWORT
Kooperation mit Hochschulen
Besuch von Frau Prof. Dr. Doris Schiemann
FachkollegInnen in der Pflege, die sich mit
dem Thema Qualitätsentwicklung auseinandersetzen.
So galt der Besuch von Frau Prof. Dr. Schiemann einem Erfahrungsaustausch mit
den Beteiligten vor Ort, um sich in
einem direkten Kontakt mit der Praxis über
deren bisherige Erfahrungen zu informieren.
Ein reger Austausch zwischen „Theorie und
Praxis“ fand statt, wie man ihn sich eigentlich auch häufiger vorstellen könnte.
Wie in dieser Ausgabe berichtet, gehört
das Altenheim Windberg zu einer der
Modelleinrichtungen in Deutschland, die
die Implementierung des Nationalen Expertenstandards „Sturzprophylaxe“
durchführen. Die Erfahrungen aus dieser
modellhaften Einführung des Standards werden dann wiederum in die endgültige Fassung einfließen. Nach dem Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe arbeitet das
Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) an der Entwicklung von weiteren Empfehlungen.
In einem zweiten Teil des Besuches hatten
die Leiterinnen der fünf städtischen Altenheime, die Geschäftsleitung, sowie einige
Abteilungsleiter die Gelegenheit, sich aus
erster Hand über den Studiengang „Pflegewissenschaft“ an der Fachhochschule zu informieren. Aber es ging nicht nur um Information, auch hier stand der Nutzen für die
Praxis wieder im Vordergrund. Fragen des
Berufsfeldes und der Berufsaussichten und
nicht zuletzt die Überlegung von möglichen
Einsatzfeldern in Einrichtungen der SozialHolding und der Tochtergesellschaften wurden thematisiert.
Übereinstimmende Meinung aller Beteiligten war, dass es notwendig ist „Pflege“ als
eigenständige wissenschaftliche Disziplin zu
etablieren und in einem nationalen Netzwerk den Dialog über geeignete Konzepte
zur Qualitätsentwicklung zu führen.
Irene Mäurer
EFQM
GESELLSCHAFTSBEZOGENE
UND
KUNDENBEZOGENE
ERGEBNISSE
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Frau Prof. Dr. Schiemann ist Mitglied des
Lenkungsausschusses und lehrt an der Fachhochschule Osnabrück, die koordinierende
Institution für den Aufbau eines nationalen
Netzwerks ist. Das Deutsche Netzwerk ist
ein bundesweiter Zusammenschluss von
Referentin der Geschäftsführung
Mitarbeiterin zum
betrieblichen Vorschlagswesen
Verbesserungsvorschläge sind ausgelebte Qualität
Unter diesem persönlichen Leitspruch
haben schon einige Verbesserungsvorschläge den Weg aus meiner Feder in das Büro
von Herrn Janz, der Mitarbeiter der Personalabteilung, der sich um das Verbesserungsvorschlagswesen der Sozial-Holding GmbH
mit Töchtern kümmert, gefunden.
Dabei sind die Anlässe für die Verbesserungsvorschläge immer unterschiedlich
gewesen. Einmal war es ein Problem, das
schon lange EDV-unterstützt gelöst werden
wollte, um Routinearbeit dem Computer zu
überlassen. Dann war es eine Idee, die für
das Unternehmen im Vergleich mit ähnlichen
Einrichtungen gesehen wurde.
sowieso gedacht !“ Und dann ist es einfach
schöner, wenn „eigene Ideen“ selbstverfasst
und schriftlich fixiert existieren. Denn auch
eine spätere Umsetzung wird schließlich
honoriert !
Doris Kremer
Einkauf und Gebäudemanagement
Es war bei der Abgabe meiner Ideen nicht
entscheidend für mich, ob der Verbesserungsvorschlag nun umgesetzt würde oder
nicht. Entscheiden war, einen Denkanstoß
gegeben zu haben, zu zeigen, hier ist eine
Mitarbeiterin, die sich Gedanken macht,
die kreativ und motiviert ist. Herr Janz hat
mich bei der Einreichung meiner Vorschläge
immer unterstützt. Eine kleine Sachprämie
habe ich als Anerkennung bereits erhalten
ebenso ein Lob der Projektgruppe, die den
ersten Verbesserungsvorschlag (betr. Hauskassen) als für das Unternehmen lohnend
bewertete.
Die Kehrseite ist sicherlich, dass nicht alle
Kollegen sofort begeistert sind, wenn eine
Idee geäußert wird, die auch andere Sachgebiete berührt. Viele haben Angst vor „Übergriffen“ und stellen sich erst einmal schützend vor das alte System und damit den
eigenen Bereich. Das ist ganz natürlich. Hiervon darf man sich aber nicht abschrecken
lassen, denn wie schon Dürrenmatt in seinem Theaterstück „Die Physiker“ deutlich
macht : „Alles Denkbare wird irgendwann
EFQM
MITARBEITER
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SO(HO)
VIELSEITIG
Betriebliches Vorschlagswesen –
erste Erfahrungen
Einführung des
betrieblichen Vorschlagswesens
Als Ergebnis des Benchmarking für die
Jahre 2001 und 2003 sowie der durchgeführten Potenzialanalysen hat die Sozial-Holding Ende 2003 ein „Betriebliches Vorschlagswesen“ eingeführt. Eine
entsprechende Betriebsvereinbarung, an
der beide im Konzern tätigen Betriebsräte mitgewirkt haben, bildet hierfür die
Grundlage. Das von der Geschäftsführung
gestartete und nach EFQM zertifizierte
Projekt des „Betrieblichen Vorschlagswesens“ steht im Einklang mit den Leitbildern der Sozial-Holding und dient MitarbeiterInnen und Geschäftsführung als
Instrument, von innen heraus durch Engagement, Kreativität und wertschätzendes
Miteinander gemeinsam Qualität zu erarbeiten. Nach einem guten Jahr soll hier
ein erster Bericht über die Erfahrungen
abgegeben werden.
EFQM
MITARBEITER
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Der Prüfausschuss
Mit der Einführung des „Betrieblichen
Vorschlagswesens“ und der konstituierenden Sitzung am 16. 12. 2003 wurde auch
der Prüfausschuss erstmalig einberufen. Er
tagt in der Regel monatlich, sofern Verbesserungsvorschläge vorliegen. Der Prüfausschuss besteht aus dem Koordinator für
das Verbesserungswesen, einem Mitglied
des jeweiligen Betriebsrates, einem Mitglied der Geschäftsführung/Personalabteilung und einem Sachverständigen aus den
Reihen der Einrichtungs- und Abteilungsleiter. Für das abgelaufene Jahr wurde der
Abteilungsleiter Finanzen als Sachverständiger in den Prüfausschuss gewählt. Der
Prüfausschuss prüft, bewertet und prämiert die eingereichten Verbesserungsvorschläge.
Verbesserungsvorschläge
Im vergangenen Jahr sind insgesamt 14 Verbesserungsvorschläge eingereicht worden.
Davon wurden 12 im Prüfausschuss beraten und beschieden. 2 Vorschläge befinden
sich im Verfahrensablauf.
Verteilung der
Verbesserungsvorschläge
Alle eingereichten Vorschläge reichten über
das eigene Arbeitsgebiet hinaus, wobei vier
der eingereichten Vorschläge sich auf Verbesserungen für den Gesamtkonzern bezo-
Verteilung
der eingereichten
Verbesserungsvorschläge
auf die Gesellschaften
Zuordnung
der eingereichten
Verbesserungsvorschläge
gen und weitere fünf Vorschläge als gesellschaftsübergreifende Vorschläge einzustufen
sind. Die restlichen fünf Vorschläge galten
mindestens einer Gesellschaft.
Prämierte Vorschläge
Von den bearbeiteten Vorschlägen wurden vier Vorschläge prämiert und bereits
umgesetzt. Ein Verbesserungsvorschlag beschäftigte sich mit der Einsparung von Druckerpatronen und Papier für das Gesamtunternehmen. Dieser Vorschlag wurde mit
einer Geldprämie in Höhe von 65,– Euro
bewertet und erzielt ein jährliches Einsparvolumen für den Konzern in Höhe von ca.
656,– Euro. Die Aufstellung eines Informationsständers im Pfortenbereich der Sozial-Holding sowie die Installation eines Müll-
jeweils 50,– Euro prämiert. Der Unternehmensnutzen liegt in den Bereichen Kunden
und MitarbeiterInnen. Die gute Idee und
die gründliche Ausarbeitung des Vorschlages „Umstellung der Hauskassen auf das
EDV-Programm Heimbass“ wurde mit einer Sachprämie in Höhe von 25,– Euro prämiert. Acht Vorschläge konnten leider nicht
vom Prüfausschuss für die Umsetzung frei
gegeben und prämiert werden. Diese wurden an die Einreicher zwecks Überarbeitung zurückgegeben.
Frank Janz
stellv. Personalleiter
eimers mit integriertem Aschenbecher vor
dem Eingang der Beschäftigungs- und Qualifizierungs GmbH wurden aufgrund nicht
rechenbarer Vorteile für den Konzern mit
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SO(HO)
VIELSEITIG
Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit
RICHTIG WICHTIG
und damit mehr Personal zur Bewältigung des Arbeitsalltags
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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die Situation auf dem bundesdeutschen
Arbeitsmarkt im Allgemeinen unterscheidet sich nur unwesentlich von dem in bundesdeutschen Altenheimen. Die Arbeit wird
immer mehr verdichtet bzw. der Arbeitsaufwand wird durch die „indirekten Pflegeaufwendungen“ immer größer und das Gefühl
bei den hauswirtschaftlich und pflegerisch
Tätigen, „weniger Zeit“ als früher zu haben,
nimmt zu.
Diesem subjektiven Gefühl kann man
nicht mit Statistiken entgegentreten, die
belegen, dass kein Personal abgebaut wurde. Die tatsächliche körperliche, wie psychische Belastung in Altenpflegeeinrichtungen
hat aufgrund der Altersstruktur der BewohnerInnen und deren Krankheitsbildern deutlich zugenommen. Den immer mehr belasteten Beschäftigten stehen nun immer mehr
Arbeitslose gegenüber.
Eine Stunde gegen die Arbeitslosigkeit soll nun helfen, die enorme Belastung
des Personals zu senken. Dies lässt sich heute nicht realisieren durch Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverzicht, aber durch Arbeitszeitverzicht mit Lohnverzicht.
Wie kann so etwas in der Praxis aussehen ?
Nehmen wir das Beispiel einer 50-jährigen
Altenpflegerin (verheiratet, kein Kind), die
den Arbeitgeber 3.973,– Euro kostet und
netto 1.524,– Euro verdient. Wenn sie in
der Woche auf eine Arbeitsstunde verzichtet, sind dies vier Stunden im Monat. Netto
bedeutet dies für sie, dass sie mit 1.502,59
Euro nur 21,41 Euro weniger verdient. Mit
Arbeitszeitflexibilisierung und Dienstplangestaltung kann sie die eingesparte Zeit (Jahresarbeitszeitkonten!) so einsetzen, wie sie
es für sich selbst gerne möchte und wie es
ihr am meisten nutzt. Durch die entsprechende Verringerung des Bruttogehalts zahlt
die Sozial-Holding als Arbeitgeber nur noch
3.868,50 Euro und damit 104,50,– Euro weniger aus. Diese Summe kommt nun in einen
„Beschäftigungstopf“, der paritätisch vom
Arbeitgeber und dem Betriebsrat kontrolliert wird. Klares Ziel ist es, den gesamten
eingesparten Betrag in neue Arbeitsplätze
zu investieren. Wenn sich 400 Beschäftigte
an diesem Modell beteiligen, oder wöchentlich 400 Stunden zusammen kommen (jeder
einzelne kann auch auf mehr als eine Stunde
verzichten, wenn er dies wünscht), bedeutet
dies, dass ca. 10 Vollzeitstellen oder 20 Teilzeitstellen (19,25 Std.) oder andere Formen
der Teilzeitbeschäftigung eingerichtet werden können. Wenn wir einmal davon ausgehen, dass in jedem unserer Häuser die
Beschäftigten auf 80 Stunden in der Woche verzichten, würden pro Haus zusätzlich 2 Vollzeit- oder 4 Teilzeitstellen (19,25
Std.) geschaffen werden können. Die Einrichtungsleiterinnen würden mit den einzelnen Wohnbereichen deren Einsatz autonom
gestalten, so dass dem Netto-Lohnverzicht
von 27,– Euro (Durchschnittswert von 24
Rechenbeispielen) eine Arbeitsentlastung
entgegensteht, die dazu führt, dass an freien
zahl und damit auch das Gehalt bekommt,
wenn sie oder er sich nicht weiterhin aktiv zu der Stundenreduzierung mit Lohnverzicht bereit erklärten. Die Geschäftsführung
ist allerdings überzeugt davon, dass die Vorteile bei weitem die finanziellen Einbußen
kompensieren werden.
Sicherlich wird erst der Praxisversuch zeigen, wo bei einzelnen Details noch nachgebessert werden muss. Zunächst geht die Geschäftsführung aber davon aus, dass dies eine
spürbare Verbesserung der Arbeitssituation
in unseren Pflegeeinrichtungen bringen würde. Da dies alles nur freiwillig geht und uns
die Motivation und die Partizipation der Beschäftigten sehr wichtig ist, wird das Projekt
zunächst automatisch auf ein Jahr befristet.
Das bedeutet, dass Jede und Jeder nach Ablauf eines Jahres wieder die alte Stundenan-
Bei unseren sehr guten Erfahrungen, die wir
mit unseren heute schon 29 % der Beschäftigten machen, die älter als 50 Jahre sind,
spricht nichts dagegen, diese neuen zusätzlichen Stellen gezielt mit erfahrenen Menschen zu besetzen, die älter sind und in vielen Betrieben alleine schon deshalb keine
Arbeitschance mehr erhalten.
Helmut Wallrafen-Dreisow
Jürgen Schmitz
Günther Rumpl
Margarethe Fegers
Geschäftsführer
Personalleiter
Betriebsratsvorsitzender
Betriebsratsvorsitzende
Sozial-Holding und Töchter
Service GmbH
Wenn Sie Interesse daran haben, Ihre Arbeitszeit zu reduzieren, aktiv etwas
gegen die Arbeitslosigkeit und für mehr Personal in der Altenpflege zu tun oder
sich einfach nur unverbindlich informieren lassen möchten, dann sprechen Sie
uns an. Wir von der Personalabteilung sind an folgenden Terminen für Sie da :
Termine für die Mitarbeiterinformation in den einzelnen Einrichtungen *:
Einrichtung :
Datum :
Uhrzeit :
Ihre Ansprechpartnerin aus der Personalbetreuung :
AH Windberg
16. Juni 2005
10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr
Jutta Beyer-Spieker
AH Eicken/ Ambulante Dienste GmbH
14. Juni 2005
10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr
Hildegard Fervers
AH Lürrip
22. Juni 2005
10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr
Daniela Dürbaum
AH Am Pixbusch
15. Juni 2005
10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr
Carola Heynckes
AH Rheindahlen
23. Juni 2005
10.00 –12.00 und 14.00 –16.00 Uhr
Nadine Mindoli
Zentralküche
13. Juni 2005
ab 13.00 Uhr
Hildegard Fervers
* Der jeweilige Raum wird Ihnen durch Ihre Einrichtungsleitung noch rechtzeitig bekannt gegeben.
Selbstverständlich können Sie sich auch direkt an die Personalabteilung wenden
und einen Informationstermin vereinbaren. Dies gilt auch für die Beschäftigten
im Gebäude der Königstraße.
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RICHTIG WICHTIG
Wochenenden auch wirklich frei ist, dass
bei Krankheit von KollegInnen keine Mehrarbeitsstunden anfallen etc.
SO(HO)
VIELSEITIG
Klaus Müller wechselt
Klaus Müller ist seit knapp sieben Jahre Mitarbeiter der Sozial-Holding in der Funktion des Geschäftsleiters der Beschäftigungs- und Qualifizierungs-GmbH. Diesen
Sommer verlässt Herr Müller die BQG und
damit die Sozial-Holding und wechselt zur
Stadtverwaltung Mönchengladbach, genauer in die Position des Geschäftsführers der
Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung Mönchengladbach (ARGE). Wir sprachen mit
ihm.
EFQM
MITARBEITER
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Herr Müller, warum wechseln Sie von
der Sozial-Holding zur ARGE ?
Der Wechsel ist die logische Konsequenz
aus meiner bisherigen Tätigkeit.
Zum 1. Januar 2005 sind die Leistungen
der Sozialhilfe und der Arbeitslosenhilfe zusammengelegt worden. In der BQG haben
wir Hilfe zur Arbeit nach dem Sozialhilfe-
gesetz im Auftrag der Stadt Mönchengladbach geleistet. Dieses Gesetz gibt es seit dem
1. 1. 2005 nicht mehr und das Aufgabenfeld
betreut nun nach der neuen Rechtslage die
ARGE, deren Träger die Agentur für Arbeit
und Stadt Mönchengladbach sind.
Zudem reizt natürlich der Aufbau der neuen Organisation. Über 200 MitarbeiterInnen
aus Stadtverwaltung und Agentur für Arbeit
wechseln zur ARGE. Wir werden ein neues
Hilfesystem für die 34000 Menschen in Mönchengladbach entwickeln und können dazu
die Erfahrung des Arbeitsamtes, des Sozialamtes und der BQG nutzen, um so das Hilfeangebot in Mönchengladbach weiter zu verbessern.
Was ändert sich für Sie persönlich ?
Ich beende zwar meine Tätigkeit bei der
Sozial-Holding, aber die BQG wird auch in
der neuen Hilfestruktur für Arbeitslose in
Mönchengladbach eine wichtige Rolle spielen, so dass der Kontakt zu meinen bisherigen MitarbeiterInnen bestehen bleibt. Und
auch unser Geschäftsführer, der die Belange der BQG in der Sozial-Holding und nach
Außen immer in hervorragender Weise vertreten hat, ist Mitglied des Beirates der neuen Organisation.
Ein Teil an Kontinuität bleibt also erhalten. Andererseits wird es meine große Aufgabe sein, mit den MitarbeiterInnen der Agentur für Arbeit und der Stadtverwaltung eine
neue Organisation mit eigener Identität zum
Nutzen der Bürger unserer Stadt zu formen.
Nach meinen bisherigen Kontakten kann
ich sagen, dass diese Aufgabe an den MitarbeiterInnen nicht scheitern wird.
Natürlich blicke ich auch mit einem weinenden Auge zurück. Immerhin ist die BQG
auch ein Stück weit mein Kind. Mit einem
dutzend MitarbeiterInnen haben wir seit
1996 jährlich 7 Millionen Euro Fördermittel zur Hilfe zur Arbeit eingesetzt. Wir haben jährlich über 4000 Beratungen durchgeführt, 400 zusätzliche Jobs angeboten und
300 Menschen in reguläre Arbeit vermittelt. Zudem waren wir für die Vermittlung in
Qualifizierung und Ausbildung zuständig. Das
war schon eine tolle Leistung der BQG. Ich
möchte hier den Kollegen und Kolleginnen
einen ersten Dank dafür aussprechen.
Werden Sie offiziell verabschiedet ?
Am 24./25. Mai werde ich von der Geschäftsführung offiziell verabschiedet, was
ich hier in der BQG zum Abschied mache,
weiß ich noch nicht.
Danke für dieses Gespräch !
Jens Heilmann
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SO(HO)
VIELSEITIG
Mitarbeiterjahresgespräche
EFQM
MITARBEITERBEZOGENE
ERGEBNISSE
Liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter,
heute möchte ich mich wieder einmal dem
wichtigen Thema Mitarbeiterjahresgespräche widmen. Im Dezember 2003 schrieb ich
Jürgen Schmitz
Ihnen in der Unternehmenszeitung SO(HO)
ISSES, dass nun endlich unser „Strukturiertes
Mitarbeiterjahresgespräch“ in allen Firmen
der Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH eingeführt werden kann. Jetzt
im Februar 2005, nachdem bereits wieder
ein Jahr ins Land gezogen ist, möchte ich
Ihnen ein kurzes Feedback geben, wie die
Mitarbeiterjahresgespräche angenommen
wurden und was sich aus den ersten Erfahrungen entwickelt hat.
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Im Januar 2004 war es endlich soweit : Nach
einführenden Schulungen wurden alle entsprechenden Leitungskräfte von der Personalabteilung aufgefordert, nun mit ihren MitarbeiterInnen die Gespräche für das erste
Halbjahr zu terminieren und durchzuführen.
So manchem Mitarbeiter, aber auch Vorgesetzten verursachte die Aussicht auf ein ca.
1,5-stündiges Gespräch über Leistung, Verbesserungsbereiche und Ziele der Arbeit
im Unternehmen ein flaues Gefühl in der
Magengegend. Doch was nützte es. Mit dem
Termindruck im Nacken gingen viele Vorgesetzte frisch ans Werk und machten Termine, Termine, Termine.
Eigentlich sollten die Erstgespräche in allen Firmen bis zum 30.06. 2004 abgeschlossen sein, doch die Realität holte uns schnell
wieder ein. Krankheit, Urlaub und andere alltägliche Hemmnisse verlagerten so manches
Mitarbeiterjahresgespräch in die 2. Jahreshälfte.
Somit konnte sich die Personalabteilung erst gegen Ende des Jahres 2004 bzw.
zu Beginn des Jahres 2005 in Sitzungen und
Workshops ein Meinungsbild der Leitungskräfte zu den geführten Gesprächen einholen. Hierbei sind natürlich auch die Meinungen der MitarbeiterInnen aller Firmen mit
eingeflossen, die ihre praktischen Erfahrungen mit dem Mitarbeiterjahresgespräch über
ihre Vorgesetzten mitgeteilt hatten.
Allein die Gelegenheit, sich endlich einmal
in Ruhe mit ihrer oder ihrem Vorgesetzten
austauschen zu können, fanden viele MitarbeiterInnen sehr positiv. Sie fühlten sich angenommen und wertgeschätzt, dass die oder
der Vorgesetzte sich nun die Zeit nahm, um
sie besser kennen zu lernen.
Nach Aussage der meisten MitarbeiterInnen waren die Gespräche, in denen man
sich mit der oder dem Vorgesetzten austau-
schen konnte, um Stärken und Schwächen
zu analysieren, von Offenheit und Vertrauen geprägt. Viele KollegInnen nutzten auch
die Chance, um ihre Leistung einmal selbst
zu reflektieren, um sich dann im Gespräch
mit der oder dem Vorgesetzten die nötige
Sicherheit für ihre Arbeit zu holen. Kurzum
können wir festhalten, dass das Mitarbeiterjahresgespräch bei den MitarbeiterInnen gut
angekommen ist und sich schon nach einem
Jahr seriös etabliert hat.
Natürlich will ich auch nicht damit hinter
dem Berg halten, dass es jede Menge konstruktive Kritik gegeben hat. Die häufigsten
Kritikpunkte lauteten :
–
Die Terminfolge der Gespräche (jeweils
bis zum 30. 06. eines jeden Jahres) sei zu
knapp bemessen.
– Der Fragebogen muss im Hinblick auf
Umfang, Aufbau und Verständlichkeit verbessert werden.
– Auch die Bewertungsskala muss überarbeitet werden.
fang und Aufbau, als auch von der Verständlichkeit her verbessert.
– Die Bewertungsskala wurde stark vereinfacht, so dass für jede Mitarbeiterin
und jeden Mitarbeiter sofort erkennbar
ist, wie seine Gesamtarbeitsleistung vom
Vorgesetzten beurteilt wird.
Ich bin zuversichtlich, dass alle KollegInnen
bei den kommenden Mitarbeiterjahresgesprächen diese Verbesserung bemerken und
die Mitarbeiterjahresgespräche noch mehr
Anhänger finden werden, als bisher. Des
Weiteren hoffe und glaube ich auch, dass
alle KollegInnen uns weiterhin konstruktiv
kritisch begleiten, damit Probleme angegangen werden und Dinge verbessert werden
können.
In diesem Sinne darf ich mich bei allen KollegInnen für ihre tatkräftige Unterstützung
herzlich bedanken. Ich wünsche ihnen auch
weiterhin gute Gespräche.
Jürgen Schmitz
Um die Kritikpunkte zu diskutieren und
Mängel auszuräumen hat sich Anfang des
Jahres schnell und unbürokratisch die „alte“
Arbeitsgruppe, bestehend aus MitarbeiterInnen, Betriebsräten und Leitungskräften
zusammengefunden. Bereits in der ersten
Sitzung wurden die genannten Probleme
alle diskutiert und hoffentlich zu ihrer Zufriedenheit gelöst:
–
–
Personalleiter
Die Terminfolge der Gespräche wurde
insoweit entschärft, als die Termine für
die Folgegespräche (vom Erstgespräch
ausgehend), jeweils um ein Jahr verschoben werden.
Der Protokollierungsbogen wurde komplett überarbeitet und sowohl vom Um-
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SO(HO)
VIELSEITIG
Interview mit Bernhild Birkenbeil,
neue Geschäftsleitung der Altenheime GmbH
EFQM
MITARBEITER
Wie lange sind Sie bei der Sozial-Holding ?
Am 1. April 2005 bin ich genau zehn Jahre
im Unternehmen. Das Jubiläumsjahr der Sozial-Holding GmbH ist also auch meines.
Seit wann sind Sie die Geschäftsleitung der Altenheime GmbH ?
Kommissarisch seit Sommer 2004, seit dem
Weggang Herrn Uhlenbrocks. Offiziell aber
erst seit dem 1. Februar diesen Jahres.
In welchen Bereichen der Sozial-Holding haben Sie zuvor gearbeitet? Und
welche Unterschiede gibt es zu Ihrer
früheren Tätigkeit ?
Ich war und bin Abteilungsleiterin Projekte und Qualität. Die neue Aufgabe kommt
jetzt dazu. Es gibt aber viele Schnittstellen.
Der Vorteil in meiner jetzigen Position liegt
nun darin, dass der Dialog mit den Einrichtungen aus meiner Sicht direkter ist.
In beiden Aufgabenfeldern geht es um
die Qualität aber auch die Wirtschaftlichkeit der Dienstleistungen. Ich bin froh, in
einem Unternehmen zu arbeiten, in dem
– auch wenn die wirtschaftlichen Bedingungen schwieriger werden – die Diskussion um
Qualität an erster Stelle steht.
Bernhild Birkenbeil
Welche Tätigkeiten bzw. Berufe haben
Sie früher ausgeübt ?
Vor meiner Zeit bei der Sozial-Holding war
ich Seminarleiterin an einem Fachseminar
für Familienpflege bei der Deutsche Angestellten Akademie DAA.
16
Welche Aufgaben und Schwerpunkte
hat die Altenheime GmbH und was ist
Ihnen persönlich wichtig ?
Die Altenheime GmbH hat einen existenziellen Auftrag für die Pflege und Betreuung unserer BewohnerInnen. Damit tragen
wir eine hohe Verantwortung für Menschen,
die in der Regel im letzten Lebensabschnitt
sind. Wir müssen menschlich und fachlich
qualitativ hohe Arbeit leisten. Für mich ist
es wichtig, mit den EinrichtungsleiterInnen
und dem Führungsteam in den Häusern dafür zu sorgen, dass die MitarbeiterInnen
ihre anspruchsvolle Arbeit gut machen können. Das ist für alle Beteiligten kein leichtes
Unterfangen. Da ist es für mich insbesondere wichtig, auf die MitarbeiterInnen zuzugehen und Mut und Eigenverantwortung je-
des Einzelnen zu unterstützen. Angst oder
sogar die innere Kündigung sind schlecht
für die BewohnerInnen, das Unternehmen
und nicht zuletzt für die betreffenden MitarbeiterInnen selbst. Ich wünsche mir mehr
Offenheit: das heißt, die Grenzen nicht „unter den Tisch zu kehren“ und gemeinsam
nach den Möglichkeiten in der alltäglichen
Arbeit zu suchen und präsent zu halten.
Was bedeutet die neue Position für
Sie ? Was ändert sich ?
Mir bieten sich jetzt mehr Gestaltungsmöglichkeiten auch durch das Mehr an Kontakt
und Dialog mit den Einrichtungen und den
MitarbeiterInnen. Meine frühere Tätigkeit
war von Projekten (Aufbau der Tages- und
Kurzzeitpflege mit der Ambulante Dienste
GmbH oder die Altenheimneubauten Am
Pixbusch und Windberg) geprägt. Da musste ich mich mit Fertigstellung immer „verabschieden“. Jetzt habe ich eine längere Perspektive in den Aufgaben. Das ist schön, es
macht mehr Spaß. Natürlich gibt es so auch
längere Verbindlichkeiten und oft auch mehr
Arbeit. Aber mein Motto: In der Ruhe liegt
die Kraft!
Klar, natürlich ist es auch eine Anerkennung, diese Aufgabe übertragen zu bekommen.
Vielen Dank, Frau Birkenbeil, für dieses
Gespräch.
Das Gespräch führte Jens Heilmann
17
SO(HO)
VIELSEITIG
Einige Fragen an
Bernhild Birkenbeil, Abteilungsleiterin Projekte und Qualität,
Geschäftsleitung der Altenheime GmbH
EFQM
MITARBEITER
Womit haben Sie ihr erstes Geld verdient ?
Mit Gartenbau bei meinem Vater. Als Gartenbaumeister hat er mich immer mitgenommen.
Was würden Sie bei einem Millionengewinn im Lotto machen ?
Besser fühlen ?! Gar nichts ! Ich würde wissen, dass ich Geld für schwierige Zeiten, für
meine Familie, Verwandte habe. Aber ich
habe noch nie Lotto gespielt, ich würde also
keine Millionen gewinnen.
Worüber haben Sie zuletzt gelacht ?
Über Ihre Fragen, Herr Heilmann !
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen ?
„Der Schwarm“ von Frank Schätzing.
Was ist für Sie Glück ?
Ich kann nur sagen, wann ich glücklich bin,
aber nicht was Glück im Allgemeinen ist.
Ich bin glücklich, wenn ich in der Natur bin,
Sport mache, am besten noch mit Freunden.
Außerdem Freunde und Familie zu haben,
die hinter einem stehen. Und das ich alle
fünf Sinne beieinander habe.
Sonne in der freien Natur liegen, gestreichelt und gefüttert zu werden.
In welche Zeit hätten Sie gerne gelebt ?
In den zwanziger Jahren ! Eine spannende
Zeit in Europa. Ein Dampfkessel. Kunst und
Kultur, wilde Frauen, wilde Männer.
Die größte historische Leistung ?
Revolutionen (vor allem friedliche) ! Aufklärung, Humanisierung, Demokratisierung.
Wer ist für Sie die wichtigste Person
der Zeitgeschichte ?
Auch wenn ich nicht besonders gläubig bin,
Jesus Christus.
Was soll später mal über Sie gesagt
werden ?
Sie war humorvoll und klug. Die Frage ist
doch, wer das sagen sollte, oder ? Ist eigentlich egal. Wäre natürlich schöner, wenn man
mir das jetzt sagen würde.
Welche ist in Ihren Augen die unsinnigste Erfindung ?
Der Videorecorder. Aufgenommene Videos
verstauben doch sowieso nur im Regal.
Vielen Dank Frau Birkenbeil !
Was sind Ihre größten Tugenden ?
Meine diplomatischen Fähigkeiten; in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren.
Was ist Ihre größte Schwäche ?
Dito. Weil Diplomatie manchmal viel Kraft
kostet.
In welche Rolle würden Sie gerne
schlüpfen ?
In die meines Katers. Mal eine andere
Wahrnehmung der Welt zu haben. In der
18
Jens Heilmann
Mario Cox
neuer Geschäftsleiter der Service GmbH
Seit dem Weggang von Herrn Uhlenbrock
im Sommer 2004 sind einige Aufgabenbereiche in der Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH anders verteilt. Die
Position der Geschäftsleitung der Altenheime GmbH und die der Service GmbH sind
neu besetzt. Aus diesem Grunde möchten
wir an dieser Stelle Mario Cox, den neuen Geschäftsleiter der Service GmbH, kurz
vorstellen.
nern besprochen. Im Hinblick auf den Bau
der neuen Zentralküche wird Mario Cox
auch viele repräsentative Aufgaben wahrnehmen müssen, um Neukunden für die
Belieferung mit Mahlzeiten zu gewinnen.
MITARBEITER
Der Geschäftsleiter ist hauptsächlich Bindeglied zwischen der Service GmbH der
Sozial-Holding und den anderen Tochtergesellschaften sowie Ansprechpartner für
die Bereichsleiter.
Nach einer Lehre zum Industriekaufmann
und seiner Wehrdienstzeit arbeitete Mario
Cox in einer Druckerei im Bereich Kostenrechnung. Berufsbegleitend nahm er
erfolgreich an einer Weiterbildung zum
Betriebswirt teil. Seit dem 1. März 1996 ist
er Mitarbeiter der Sozial-Holding. Anfangs
war er als Controller und Sachbearbeiter im Bereich EDV tätig, ehe er 1999 Abteilungsleiter für Finanzen und EDV wurde.
Seit dem 1. Februar 2005 ist er zusätzlich
Geschäftsleiter der Service GmbH.
Als Geschäftsleiter der Service GmbH begleitet und berät Mario Cox bei der Umsetzung strategisch wichtiger Entscheidungen
(größere Investitionen, Aufstellung Wirtschaftsplan, Preiskalkulationen etc.). Schwerpunkt ist hier die Verantwortung im Bereich
der Verwaltungstätigkeiten. Zum Ende des
Jahres wird ein Wirtschaftsplan aufgestellt,
in dem für das kommende Geschäftsjahr
alle Kosten anhand von Planberechnungen
oder Kostenschätzungen aufgeführt werden.
Anhand dieser Zahlen werden die Preise
der Leistungen der Service-GmbH ermittelt.
Ganzjährig werden die geplanten Kosten
überwacht um hier möglichst schnell auf
Abweichungen reagieren zu können. Verträge über die Leistungen der Service GmbH
werden erstellt und mit den Vertragspart-
EFQM
Jens Heilmann
Mario Cox
Abteilungsleiter Finanzwesen, Datenschutzbeauftragter
und Geschäftsleiter der Service GmbH
19
SO(HO)
VIELSEITIG
Pflege ohne Grenzen
Messen – beurteilen – besser werden / Meten – beoordeden – beter worden
Bereits heute leben Bürger der Bundesrepublik in Alteneinrichtungen der Niederlande und umgekehrt. Auch der „Transfer“
der Beschäftigten ist bereits in vollem Gange. Aber trotz offener Grenzen und einer
gemeinsamen Währung ist das grenzenlose
Europa im Bereich der Pflege noch voller
Barrieren.
Ein Grund liegt in den unterschiedlichen
gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Aber ob in den Niederlanden
oder in Deutschland : Für Einrichtungen
der Altenhilfe stellen sich auch in Zukunft
zwei wesentliche Aufgaben: Zum einen gilt
es, die professionelle Pflege inhaltlich weiterzuentwickeln, um den sich ändernden
Bedürfnissen der alten Menschen gerecht
zu werden und zum anderen muss das betriebswirtschaftliche Überleben und damit
der Erhalt der Arbeitsplätze auch zukünftig
gesichert werden. Dazu müssen die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden stärker als bisher einbezogen werden. Qualität
kann nicht nur an strukturellen Daten festgemacht werden, wie z.B. an einer Fachkraftquote, sondern muss kundenorientiert und pflegefachlich basiert sein.
Die Altenheim GmbH arbeitet ständig
an der Verbesserung ihrer Angebote. Dazu
nutzten wir u. a. auch den Austausch mit 35
weiteren nordrhein-westfälischen Senioreneinrichtungen in einem Benchmarkingkreis.
Benchmarking heißt, durch Vergleich voneinander zu lernen und wechselseitig von guten
Ideen und Lösungen zu profitieren. Mit Hilfe
eines deutsch-niederländischen Benchmarkingprojektes soll nun die Vergleichbarkeit und Übertragung pflegerischer Qualitätsmerkmale über die Grenzen hinweg
initiiert werden. Mit der Zorggroep Noord
Limburg hat die Altenheime GmbH dazu
einen starken Partner gefunden.
20
Die Zorggroep Noord-Limburg (www.
zorggroep-noord-limburg.nl) ist eine Dienstleistungsorganisation für die Versorgung und
Pflege vor allem älterer Menschen und entstammt einer Fusion von fünf nordlimburgischen Stiftungen im Dezember 2001. Mit
insgesamt 4.500 Mitarbeitern, die jedes Jahr
mehr als 10.000 Kunden versorgen, ist sie
eines der größten Unternehmen im Bereich
der Altenhilfe in den Niederlanden. In einem
gemeinsamen Projekt werden sich die fünf
Altenheime der Altenheim GmbH mit den
sieben Alten- und Pflegeheimen der Zorggroep, Region Venlo, vergleichen.
Das Institut für Arbeit und Technik
(IAT) (www.iatge.de), ein Institut des Landes NRW, das sich mit der Gestaltung des
Strukturwandels insbesondere im Bereich
der Gesundheitswirtschaft auseinander setzt,
übernimmt die wissenschaftliche Konzeption
und Auswertung des Projekts „Messen – beurteilen – besser werden / meten – beoordelen – beter worden“. Möglich wird diese
Zusammenarbeit Dank der finanziellen Förderung durch die Euregio-Rhein-MaasNord im Rahmen des Interreg-IIIA-/Programms.
Wie lässt sich Qualität in der Pflege
tatsächlich messen und vergleichen ?
Das ist die zentrale Fragestellung, und die
Projektpartner haben sich zum Ziel gesetzt,
darauf eine möglichst konkrete Antwort in
Form von nachvollziehbaren und damit vergleichbaren Kennzahlen und Indikatoren zu
geben. Dabei ist es unerheblich, ob eine pflegerische Dienstleistung im stationären oder
ambulanten Bereich angeboten wird.
Ein Grund dafür, dass die Grenzen
im euregionalen Raum noch so gut wie
geschlossen sind, liegt in der mangelnden
Vergleichbarkeit der angebotenen Leistun-
Bild Projektpartner : von links nach rechts
Jos Spätjens, Geschäftsführer der Zorggroep Noord Limburg, Ton Borghs, Regionaldirektor Venlo, Gisela Bausch-Weis, Abt. Projekte und Qualität, Helmut Wallrafen-Dreisow, Geschäftsführer Sozial-Holding, Dr. Josef Hilbert, Direktor des Forschungsschwerpunkts Gesundheitswissenschaft und Lebensqualität beim Institut für
Arbeit und Technik; auf dem Bild fehlt Bernhild Birkenbeil, Geschäftsleiterin der Altenheim GmbH.
gen – sowohl für Kunden als auch für Kostenträger. Das beschneidet Kunden in ihren
Wahlmöglichkeiten und bedroht dadurch die
Zukunftsfähigkeit der Anbieter im unmittelbaren Grenzgebiet auf beiden Seiten. Nicht
zuletzt in dem Bewusstsein, dass sie sich in
naher Zukunft als Konkurrenten gegenüberstehen werden, haben die Zorggroep Noord
Limburg und die Altenheim GmbH einen Weg
gesucht, diese Konkurrenzsituation konstruktiv zu nutzen und gemeinsam nach Kooperationsmöglichkeiten für Anbieter im euregiona-
len Raum zu suchen, die allen Beteiligten das
Überleben und damit Arbeitsplätze sichern
kann und nicht zuletzt der wachsenden Zahl
pflegebedürftigen Menschen auch zukünftig
eine hohe Pflege- und Lebensqualität garantieren soll. Damit stellen sich die Projektbeteiligten einer großen Herausforderung.
Die ersten Treffen zwischen den Projektpartnern verliefen aber bereits äußerst vielversprechend und zeigten, dass die „Chemie“
stimmt. So arbeiten sowohl die Zorggroep
als auch die Altenheim GmbH mit dem Quali-
21
SO(HO)
NAH DRAN
tätsmanagementsystem nach EFQM.Auch die
inhaltlichen Fragestellungen und Zielsetzungen gehen in die gleiche Richtung. Dabei stehen Wohnen, Wohlbefinden und Kundeninteressen im Vordergrund. Und sie
sind der Überzeugung, dass Qualitätsmanagement im Bereich der Pflege nicht in Qualitätshandbüchern stecken bleiben darf, sondern für die Pflegekräfte lebbar und für die
Pflegebedürftigen erlebbar sein muss.
Um ein praxisorientiertes Qualitätsmanagement umfassend zu implementieren,
müssen die MitarbeiterInnen mit einbezogen werden. Ein wesentlicher Schritt, der
aufgrund des damit verbundenen Aufwands
häufig vernachlässigt wird. Alle drei Projektpartner stimmen aber darin überein, dass
eine nachhaltige Sicherung und Entwicklung
der Pflegequalität nur möglich ist, wenn sie
als Prozess konstruktiv und dynamisch bleibt.
Voraussetzung dafür ist die breite Partizipation von Beteiligten und Verantwortlichen auf
allen Ebenen, denn die Qualifikation der handelnden Personen ist entscheidend für die
Qualität der sozialen Dienstleistung. Durch
Hospitationen, Schulungen und Benchmarking sollen die niederländischen und deutschen MitarbeiterInnen gemeinsam lernen
und vor Ort praktische Hilfestellung bei der
Umsetzung erfahren.
Eine solche Aufgabe lässt sich nicht von
heut’ auf morgen realisieren, sondern braucht
Zeit. Die Euregio-Rhein-Maas-Nord, das nordrhein-westfälische Wirtschaftministerium
und die Provinz Limburg ermöglichen mit ihrer finanziellen Unterstützung, dass die Projektpartner diese Zeit haben, um gemeinsam
in den nächsten drei Jahren Erkenntnisse und
Erfahrungen zur Nutzung pflegerischer Kennzahlen zu sammeln, von denen auch andere
in der Region profitieren können und sollen.
Zunächst gilt es jedoch, eine Basis für die Ent-
22
wicklung eines vergleichbaren Pflegecontrollings zu schaffen und die Gemeinsamkeiten
und Unterschiede auf der gesetzlichen, finanziellen und kulturellen Ebene beider Länder
wissenschaftlich auszuwerten.
Die Altenheim GmbH freut sich auf die
weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit den
Projektpartnern, dem Institut für Arbeit und
Technik (IAT), sowie der Zorggroep Noord
Limburg, Region Venlo, die sich Ihnen in den
kommenden Ausgaben der „So (Ho) isses !“
noch vorstellen werden.
Gisela Bausch-Weis
Abteilung Projekte und Qualität
Examen bestanden
Nach 3-jähriger Ausbildung und bestandenem Examen konnten 22 TeilnehmerInnen
des Ausbildungskurses 12 am 17. Mai 2005
als Altenpflegefachkräfte ihre AnerkennungsUrkunden entgegen nehmen.
Das gesamte Team der Bildungs-GmbH
gratuliert den examinierten Altenpfleger Innen :
Linda Amfalder, Barbara Fleischer,
Anna Freiberg, Kerstin Gütschow,
Tanja Hannen, Bärbel Hinz,
Bettina Holz, Bellinda Irmen,
Harald Kaufeld, Simone Klüttermann,
Herta Korp, Isabella Kowalczuk,
Miriam Neuber, Teresa Panic,
Virginie Pelikan, Andrea Pesch,
Heinz Projahn, Silke Reichardt,
Gerard dos Santos, Birgit Sanyang,
Elena Stolz und Sara Volkmer
Besonders freuen wir uns, dass alle AusbildungsteilnehmerInnen bereits eine
Arbeitsstelle im stationären, teilstationären
oder ambulanten Altenhilfebereich gefunden haben.
Derzeit bilden wir am Fachseminar für
Altenpflege der Bildungs-GmbH 95 SchülerInnen in 4 Kursen zu Altenpflegerinnen
und Altenpflegern aus. Nach der Examensfeier des Kurses 12 blieb uns nur wenig Verschnaufpause, da bereits zwei Tage später
der nächste Kurs startete. Es ist mittlerweile der 16. Ausbildungskurs, der in der Bildungs-GmbH ausgebildet wird.
Falls Sie Fragen zur Altenpflegeausbildung
haben, dann sprechen Sie uns an.
InteressentInnen, die durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert werden (Bildungsgutschein), können sich direkt an die
Bildungs-GmbH, Königstr. 151, 41236 Mönchengladbach, Tel.: 02166 – 455 200, wenden.
Theo Berger
Geschäftsleiter der Bildungs GmbH
EFQM
MITARBEITERBEZOGENE
ERGEBNISSE
23
SO(HO)
NAH DRAN
Berufsabschluss als HauswirtschafterIn
Sie haben noch keinen Berufsabschluss
als HauswirtschafterIn ? Dann nutzen
Sie jetzt die Gelegenheit.
Unter dieser Überschrift bieten wir unseren Beschäftigten im Bereich Hauswirtschaft
einmal mehr ein attraktives Angebot, sich
weiter zu entwickeln und zu qualifizieren.
Mit dieser Ausbildung zum/zur Hauswirtschafter/in, die wir gemeinsam mit
der Volkshochschule Mönchengladbach für
unsere Beschäftigten initiiert haben, bieten
wir unseren MitarbeiterInnen die Möglichkeit, einen durch Prüfung vor der Landwirtschaftskammer anerkannten Berufsabschluss
zu erlangen. Durch einen solchen Berufsabschluss ergeben sich deutlich verbesserte
Beschäftigungsmöglichkeiten als Fachkraft in
unserem Unternehmen sowie natürlich auch
außerhalb. Künftige Arbeitsbereiche für diese Berufsgruppe entstehen in allen unseren
Einrichtungen. Unsere Wohngruppen- und
Betreuungskonzepte eröffnen gerade im
Bereich der Hauswirtschaft neue und qualitativ hochwertige Arbeitsbereiche und auch
interessante finanzielle Perspektiven.
EFQM
MITARBEITERBEZOGENE
ERGEBNISSE
24
Diese Qualifizierungsmaßnahme startet noch
im September diesen Jahres und umfasst insgesamt 330 Unterrichtsstunden über die
Dauer von 1 1⁄2 Jahren. Teilnehmen werden
rund 15 MitarbeiterInnen, die sich für diese Ausbildung beworben haben. Davon sind
rund 1/3 der MitarbeiterInnen 50 Jahre und
älter. Gemeinsam mit unseren MitarbeiterInnen nehmen wir auch hier die Herausforderung an und sagen: „Wir sind älter als 50
– na und !“ Denn zu einem guten Team gehören jüngere und ältere MitarbeiterInnen; nur
so entsteht eine richtige Mischung aus Kompetenz, Lebenserfahrung, aktuellem Fachwissen, Flexiblität und Loyalität.
Abgestimmt und mit Unterstützung
der Sozial-Holding werden die MitarbeiterInnen in den verschiedenen Fächern wie
z. B. Wirtschaft- und Sozialkunde, Kalkulation und Rechnen einschließlich EDV, Nahrungszubereitung, Vorratshaltung, Betriebsräume und Betriebeinrichtungen, Gestaltung
des Wohnfeldes, sowie hauswirtschaftliche
Betreuungsleistungen auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Angepasst an die Besonderheiten unserer Einrichtungen werden auch
DozentInnen aus der Sozial-Holding oder
der Bildungs GmbH spezielle Schulungseinheiten übernehmen und die angehenden
HauswirtschafterInnen mit einem Zeitanteil
von insgesamt 90 Stunden z. B. in der personenorientierten Gesprächsführung, bei
der Assistenz von Alltagsverrichtungen oder
zum Qualitätsmanagement nach EFQM unterrichten. Die Qualifizierung erfolgt in der
Freizeit. Die Sozial-Holding übernimmt alle
dafür anfallenden Kosten und unterstützt die
MitarbeiterInnen, indem sie beispielsweise
gewährleistet, dass die Schulungstage bei der
Dienstplangestaltung berücksichtigt werden.
Die Sozial-Holding ist immer wieder
bemüht, ihren Beschäftigten unabhängig
vom Alter und manchmal auch ganz speziell für unsere älteren Beschäftigten (50+)
durch Qualifizierungsmaßnahmen auch
neue berufliche Perspektiven zu bieten
oder Fachkenntnisse und Wissensgebiete zu vertiefen bzw. diese weiter zu festigen, wie verschiedene Angebote für die
MitarbeiterInnen belegen. So gab es in
der Vergangenheit bereits die Möglichkeit,
z. B. eine Altenpflegeausbildung zu beginnen oder an einem PflegehelferInnenlehrgang teilzunehmen. Weiterbildungen, wie
z. B. zum/zur Praxisanleiter/in ergänzen
das umfangreiche innerbetriebliche Fortbildungsprogramm.
Allen MitarbeiterInnen, die sich ständig fortund weiterbilden und damit nicht zuletzt die
Qualität unserer Dienstleistungen verbessern, wünschen wir viel Erfolg aber auch
viel Freude beim Lernen. Und insbesondere den angehenden HauswirtschafterInnen wünschen wir für Ihre Ausbildung alles Gute und viel Erfolg !
Frank Janz
stellv. Personalleiter
25
SO(HO)
NAH DRAN
Qualität beim Essen
Am 2. März dieses Jahres luden die BewohnerInnen aus dem Altenheim Eicken zur
Heimbeiratssitzung mit dem Thema „Essen“.
Wieder einmal konnte mit großer Unterstützung der Heimbeiräte ein Thema bearbeitet
werden, das die Wohn- und Lebensqualität
aller BewohnerInnen der fünf Altenheime
der Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH verbessern soll.
Essen ist in unserer Gesellschaft nicht nur
reine Nahrungsaufnahme, sondern immer
wieder ein gemeinsames, soziales Ereignis.
Beim Essen werden Beziehungen geknüpft
und vertieft, Verträge abgeschlossen und
Feste gefeiert.
Dass das Essen in den fünf Altenheimen
der Sozial-Holding GmbH allein durch die
vier Mahlzeiten am Tag einen sehr zentralen, lebenswichtigen Mittelpunkt einnimmt,
ist offensichtlich. Umso wichtiger erscheint
es, die unterschiedlichen Geschmäcker und
Vorstellungen von einem zufrieden stellenden Essen zu berücksichtigen und den
Ansprüchen der BewohnerInnen gerecht zu
werden. Das Thema der Sitzung stand unter
den Gesichtspunkten
26
Qualität der Speisen
Qualität des Services
Ambiente/Umgebung
und die Vertreter aller 570 BewohnerInnen
wurden befragt, was „gutes Essen“ in ihren Augen (Mündern) ausmacht. In mehreren Kleingruppen sammelten die Heimbeiräte mit Unterstützung der MitarbeiterInnen
des Sozialen Dienstes die Aussagen zu den
drei Punkten. Die sehr gute Gesprächsteilnahme mit Kritik und Anerkennung ließ
deutlich erkennen, dass die Mitglieder der
Heimbeiräte nicht nur persönlich Betroffene, sondern Experten sind. Die in den
Kleingruppen erarbeiteten Meinungen und
weiterführenden Vorschläge wurden aufgeschrieben und im Plenum vorgetragen.
Das Engagement aller Beteiligten machte deutlich, dass die Ideen und Meinungen
auf das gemeinsame Ziel „Verbesserung der
Wohn- und Lebensqualität“ hinweisen. Nach
der Auswertung aller Meinungen und Anregungen soll das Thema im Mai dieses Jahres mit neuen Vorschlägen und Perspektiven
fortgeführt werden.
Cook and Chill
Der Betriebsleiter der Zentralküche, Herr
Werkmeister, stellte an diesem Abend auch
die Planungen für den Neubau des Küchen-
schmecken, wird ein Probeessen für alle
Heimbeiratsmitglieder im Altenheim Rheindahlen zeigen. Weiterhin stattfinden werden
auch die schon vor langer Zeit eingeführten
regelmäßigen Speiseplanbesprechungen mit
dem Koch.
EFQM
KUNDENBEZOGENE
ERGEBNISSE
Gerhard Kipp,
Heimanmeldung
und Ombudsmann
der städtischen Altenheime
projektes vor. Mit dem neuen Küchenbetrieb wird sich auch die Essenszubereitung
ändern. „Cook & Chill“ (Kochen und Kühlen) wird das neue Verfahren heißen. Bei
dieser Methode der Zubereitung wird das
Essen in der Zentralküche lediglich vorgegart und danach an die Altenheime geliefert.
Erst dort werden die Speisen dann fertig
gegart. Neben vielerlei Vorteilen soll diese
Zubereitungsweise vor allem schonender für
den Nährstoff- und Vitaminanteil der Speisen sein. Ob sie den BewohnerInnen auch
27
SO(HO)
NAH DRAN
Spatenstich für die neue Zentralküche
EFQM
KUNDENBEZOGENE
ERGEBNISSE
28
Oberbürgermeister Norbert Bude, der
Aufsichtsratsvorsitzende Frank Boss, der
Geschäftsführer der Sozial-Holding, Helmut
Wallrafen-Dreisow, Herr Hartmann, von
der Baufirma Aust und Hartmann und Frau
Senkowski vom Küchenplanungsbüro Kolb
griffen zum Spaten, um am 28. April 2005
den Baubeginn der neuen Zentralküche
Kelle griff. Besonderer Dank gilt auch den
Planern, die sich in viele Details einarbeiteten, um die neue Küche baulich optimal
auf die erforderlichen Arbeitsabläufe und
gesetzlichen Anforderungen abzustimmen.
Der Neubau wird die alte Zentralküche im
Altenheim Rheindahlen ersetzen, die den
Ansprüchen einer modernen Küche, in der
auf der Rheinstraße einzuläuten. Nach
monatelangen Planungen freuen sich der
Geschäftsleiter der Service GmbH, Mario
Cox, und der Betriebsleiter der Küche,
Thomas Werkmeister, mit seinen MitarbeiterInnen, die „Farbe“ in den Termin brachten, dass es losgeht.
täglich über Tausend Mahlzeiten zubereitet
werden müssen, nicht mehr standhielt. Mit
der Küche wird sich auch das Zubereitungsverfahren für die Mahlzeitenversorgung der
Altenheime ändern. Dadurch werden insbesondere die langen Warmhaltezeiten wegfallen, womit sich die Qualität und Frische der
Speisen sowie der Nährstoffgehalt deutlich
verbessern wird.
Dass bei diesem Bauprojekt alle zusammenarbeiten, beweist auch Daniel Gomes, der
stellvertretend für alle MitarbeiterInnen in
der Küche, beim Spatenstich helfend zur
Irene Mäurer
Referentin der Geschäftsführung
Sturzprophylaxe in aller Munde – wieso ?
Wer im Alter stürzt, riskiert in hohem Maße
den Verlust von Lebensqualität. Laut einer
amerikanischen Studie stürzt jeder dritte zu Hause lebende Mensch über 65 Jahre einmal jährlich. Es wird geschätzt, dass in
Deutschland etwa 30 Prozent der zu Hause
lebenden Personen über 65 Jahren mindestens einmal pro Jahr stürzen, von den über
80-jährigen etwa 80 Prozent.
Ein besonders hohes Risiko haben PflegeheimbewohnerInnen, von denen vermutlich mehr als die Hälfte einmal pro Jahr
stürzt – nicht selten mit schwerwiegenden
Folgen.
Gerade bei alten Menschen kann es zu
Hüftfrakturen kommen. Krankenhausaufenthalte und aufwändige Operationen mit
den entsprechenden Risiken für alte Menschen sind die Folge. Eine große Anzahl von
Personen zieht sich auch andere Frakturen
zu. Darüber hinaus bleiben Prellungen und
Blutergüsse, die sehr schmerzhaft sein können, selten aus. Doch auch glimpflich verlaufende Stürze führen häufig in einen Teufelskreis, weil sich Bewohner aus Angst
vor neuen Unfällen weniger bewegen und
dadurch ihr Sturzrisiko zusätzlich erhöhen.
Die individuellen wie auch die gesellschaftlichen Folgen von Stürzen sind erheblich. Basierend auf internationalen Studien
stirbt unter den hochbetagten Menschen,
die wegen einer Hüftfraktur stationär behandelt werden müssen, bis zu einem Drittel innerhalb eines Jahres. Rund 50 Prozent
der Sturzopfer erlangen ihre ursprüngliche
Beweglichkeit nicht mehr zurück. Etwa 20
Prozent werden ständig pflegebedürftig.
Experten schätzen, dass in Deutschland
für die unmittelbare medizinische Behandlung von Hüftfrakturen Kosten von über einer
Milliarde Euro pro Jahr entstehen, wobei die
folgenden Langzeitkosten nicht mit eingerechnet sind.
EFQM
KUNDENBEZOGENE
ERGEBNISSE
Wegen der geschilderten fatalen Auswirkungen für alte Menschen engagiert sich
die Altenheime der Stadt Mönchengladbach
GmbH in zwei Projekten aktiv bei der Entwicklung praxistauglicher Maßnahmen zur
Sturzprophylaxe. Ziel ist die Prävention von
Stürzen und sturzbedingten Verletzungen,
vor allem sturzbedingten Hüftfrakturen.
Projekt „Förderung von Sicherheit,
Selbständigkeit und Mobilität –
Prävention von Sturz und
sturzbedingter Verletzung im Alter“
Die Altenheime GmbH nimmt an diesem
von der Ärztekammer Nordrhein initiierten und vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen geförderten Projekt teil.
In diesem Zusammenhang bieten wir
unseren BewohnerInnen Kraft- und Balancetrainings durch qualifizierte Trainer an.
Es handelt sich hierbei um ein Bewegungs-
29
SO(HO)
NAH DRAN
programm, begleitet von einem Physiotherapeuten, welches den Muskelaufbau und den
Gleichgewichtssinn fördern soll. Denn die
Verbesserung der Beweglichkeit und Koordination alter Menschen kann das Sturzrisiko reduzieren.
Mit Hilfe des vom Geriatrischen Zentrum Ulm entwickelten Trainings lernen die
BewohnerInnen wieder alleine aufzustehen
oder längere Gehstrecken sicher zurückzulegen. HeimbewohnerInnen können damit
nicht nur ihr Sturzrisiko vermindern, sondern sich durch die Möglichkeit vermehrter
sozialer Kontakte auch ein Stück Lebensqualität zurückerobern. Die Trainings werden seit
Anfang des Jahres einmal wöchentlich von
der Physiotherapiepraxis Hans Wagenaar in
unseren Einrichtungen angeboten.
Nationaler Expertenstandard
Sturzprophylaxe
Das zweite Projekt betrifft die Implementierung des nationalen Expertenstandards
Sturzprophylaxe in der Pflege in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Doris Schiemann
30
von der Fachhochschule Osnabrück. Die
Einführung des Expertenstandards Sturzprophylaxe ist zunächst einmal ein Modellversuch, für den wir uns 2004 erfolgreich
beworben haben und der zurzeit in rund
20 Einrichtungen deutschlandweit durchgeführt wird. Die Umsetzung des Modellprojekts zum Expertenstandard findet im Altenheim Windberg in den Wohnbereichen
Küste und Wald statt und läuft seit Oktober 2004 bis Juni 2005. Eine multidisziplinär
zusammengesetzte Arbeitsgruppe aus Pflege, Hauswirtschaft, Hausreinigung, Einrichtungsleitung und der Abteilung Projekte und
Qualität koordiniert den Modellversuch.
Ziel des Expertenstandards ist es, Stürze und
Sturzfolgen zu vermeiden, indem ursächliche
Risiken und Gefahren erkannt und nach Möglichkeit minimiert werden. Um eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten, wurden
alle MitarbeiterInnen in einer zwölfstündigen Fortbildungsreihe zur Sturzvermeidung
geschult. Themen wie Sturzrisikofaktoren in
der Umgebung, wie z. B. Teppiche, die nicht
rutschfest sind, Beleuchtung, Türschwellen
usw. wurden besprochen. Weitere Risikofaktoren müssen in enger Zusammenarbeit
mit den BewohnerInnen selbst erfasst werden, wenn es etwa um geeignetes Schuhwerk, individuelles Sehvermögen, Hilfsmittel
wie Hüftprotektoren und die einzunehmenden Arzneimittel geht.
Nicht, dass in den städtischen Altenpflegeeinrichtungen BewohnerInnen häufiger stürzen als in anderen Einrichtungen oder zu
Hause. Aber angesichts der Auswirkungen
auf die Lebensqualität der alten Menschen,
ist es unser Ziel, möglichst jeden vermeidbaren Sturz auch tatsächlich zu verhindern.
Vor allem die Arzneimittel verlangen
besondere Aufmerksamkeit, weil einige Medikamente als Nebenwirkung die Geh- und
Bewegungssicherheit, aber auch die Aufmerksamkeit einschränken können.
Marcel Jochheim, Student der Fachhochschule Osnabrück; begleitet die Implementierung und wird dazu Bewohner- und Mitarbeiterbefragungen durchführen. Die
Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Altenheim Windberg werden in der endgültigen Version des Expertenstandards Sturzprophylaxe mit einfließen.
Eine flächendeckende Einführung des nationalen Expertenstandards Sturzprophylaxe
in allen Altenheimen ist für Ende 2005 / Anfang 2006 geplant.
Sturzereignisprotokolle
Unabhängig von diesen Projekten werden
seit 2004 alle Stürze von BewohnerInnen in
den städtischen Altenheimen über das Sturzereignisprotokoll erfasst. Die ausgefüllten
Protokolle werden der Abteilung Projekte
und Qualität zur Auswertung zugeschickt.
Simone Weckwerth von der Hochschule Niederrhein wird im Rahmen ihrer
Diplomarbeit diese Protokolle auswerten
und analysieren. Ihre Ergebnisse werden in
unserem weiteren Bestreben, Stürze von
BewohnerInnen zu reduzieren, einen hohen
Stellenwert haben.
Marcel Jochheim
Fachhochschule Osnabrück
Jan Herfs
Abteilung Projekte und Qualität
31
SO(HO)
NAH DRAN
EFQM in den Ambulanten Diensten
EFQM
POLITIK und
STRATEGIE
32
Nachdem die Altenheime schon einige
Zeit das Qualitätsmanagement nach dem
EFQM-System praktizieren, wurden Ende
des Jahres 2004 erste Befragungen der Gäste, Angehörigen und MitarbeiterInnen der
Ambulanten Dienste durchgeführt. Diesmal
konnten wir aber nicht auf einen Fragebogen zurückgreifen, um relevante Daten von
Gästen und MitarbeiterInnen zu erlangen,
denn zum einen gibt es große Unterschiede
in der Frequenz der Aufnahmen und damit
der Anzahl der Gäste in der Kurzzeit- und
Tagespflege und zum anderen ist die Zahl
der MitarbeiterInnen für eine repräsentative statistische Auswertung zu gering. Daher
wurden die Gäste telefonisch befragt, und
MitarbeiterInnen von KCR (Konkret Con-
sult Ruhr), die bereits in den Altenheimen
die Befragungen und Auswertungen unterstützten, führten einen Workshop durch, an
dem fast alle MitarbeiterInnen teilnahmen.
Hier wurden, angelehnt an die schriftliche
Befragung für die MitarbeiterInnen der Altenheime, die relevanten Bereiche mit Hilfe
einer Punktmatrix gemeinsam bewertet. Die
Befragung der Gäste und ihrer Angehörigen
erfolgte durch das iSPO-Institut für Sozialforschung in Form eines ein bis zwei Stunden
dauernden telefonischen Interviews.
Nach der Auswertung stellten Herr Weigel, KCR, und Herr Göpfert-Divivier, iSPOInstitut Anfang März die Ergebnisse vor. Im
Anschluss wurden in der Potentialanalyse
Stärken und Verbesserungsbereiche definiert, Maßnahmen geplant und erste Verbesserungen umgesetzt.
Zwei große Projekte wurden gestartet, die
das Aufnahmemanagement der Kurzzeitpflege und die Warenwirtschaft der Ambulanten Dienste zum Thema haben.
Parallel zu den persönlichen Befragungen soll es ab Juni 2005 auch Fragebögen
geben, die jeder neue Kunde der Ambulanten Dienste erhält und die im Laufe eines
Jahres zu genügend Rückläufen führen sollen, um eine statistisch Auswertung starten
zu können.
Und in einigen Tagen trifft sich zum ersten
Mal ein externer Bechmarkingkreis. Dieses
überregionale Treffen von vergleichbaren
Einrichtungen führt hoffentlich zu einem
fruchtbaren gegenseitigen Austausch, um
von den guten Beispielen anderer Träger
profitieren zu können.
Ingo Breuer
Geschäftsleiter der Ambulante Dienste GmbH
33
SO(HO)
NAH DRAN
Qualität aus Kundensicht
Der Schweizer Dr. Gebert erläuterte, was zu beachten ist
EFQM
KUNDENBEZOGENE
ERGEBNISSE
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„Qualitätsbeurteilung und Evaluation der
Qualitätssicherung in Pflegeheimen“ war
das Thema eines Vortrags, zu dem die SozialHolding Interessierte aus dem Pflegebereich
aus Mönchengladbach und dem Benchmarkingkreis NRW Ende April ins Altenheim
Windberg eingeladen hatte. Der Schweizer
Dr. Alfred Gebert, ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Experte und Autor zum Thema „Pflegequalität“ lud
zu einer kritischen Auseinandersetzung mit
Qualitätssicherungssystemen in Alten- und
Pflegeheimen ein. Anhand seiner vielfältigen
praktischen Erfahrungen in Altenpflegeeinrichtungen in der Schweiz gelang es ihm ebenso sachkundig wie humorvoll – die
Möglichkeiten und Grenzen der Bewertbarkeit von Pflegequalität aufzuzeigen.
So kurzweilig wie er manches Praxisbeispiel
auf Schwyzerdütsch erzählt, so vehement
vertritt Dr. Gebert zwei Punkte: zum einen
die unbedingte Notwendigkeit Qualitätssicherung in Altenpflegeheimen
systematisch zu verfolgen. Systematisch heißt auch kontinuierlich. D. h. es gibt
nicht die „billige und schnelle“ Lösung. Qualitätsmanagement ist ein von allen Beteiligten getragener Prozess. Qualität lässt sich
nicht verordnen oder standardisiert für alle
Zeit festschreiben. Alle Beschäftigten in den
einzelnen Pflegeteams müssen gemeinsam
Visionen und konkrete Ziele für ihre Pflege entwickeln, umsetzen und die Umsetzung
immer wieder überprüfen.
Für die Überprüfung der Pflegequalität ist
die Zufriedenheit der BewohnerInnen
der wesentliche Maßstab. Hier entscheidet aber oftmals schon die Art der Befragung
über das Antwortverhalten der BewohnerInnen, die sich aufgrund ihrer Lebenssituation in einem Heim unbewusst nicht so frei
fühlen, alles so offen anzusprechen, wie man
es sich wünschen würde. Denn bei allen
Fortschritten der letzten Jahre und Jahrzehnte ist ein Altenheim eine „totale Institution“.
Dazu kommt, dass die heutigen BewohnerInnen einer „bescheidenen und genügsamen“
Generation angehören. „Ich kann nicht klagen.“, „Wie es mir geht ? Es muss ja.“: diese Aussagen kennt man, erschweren aber die
Evaluation, also die Bewertung der Wirksamkeit qualitätssichernder Maßnahmen.
Dies ist der zweite Punkt, für den sich
der Schweizer Wissenschaftler einsetzt : eine
Weiterentwicklung und Verfeinerung
der Befragungsinstrumente für Kunden und Angehörige. Hier ist die konstruktive Zusammenarbeit von Wissenschaft
und Praxis erforderlich. Dabei stellt die
Befragung einer wachsenden Zahl dementiell
erkrankter BewohnerInnen eine besondere
Herausforderung dar. Von der Formulierung
der Frage unter Berücksichtigung biografischer und regionaler Unterschiede, wie z.B.
berufliche Vorbildung oder Dialekte, bis hin
zur Schulung derjenigen, die die Befragung
im Interview oder mittels eines Fragebogens
durchführen, muss hier ein dauerhafter gemeinsamer Lernprozess einsetzen.
Befragungen – ob nun mündlich oder
schriftlich – stellen immer nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit dar. Man muss sich
über die jeweiligen Grenzen von Messinstrumenten bewußt sein, um die Chancen für die
Evaluation und Weiterentwicklung der Pflegequalität vor Ort nutzen zu können. Dies
war der zentrale Diskussionspunkt einer
internen Veranstaltung, bei der Dr. Gebert
den Einrichtungsleitungen und Verantwortlichen in der Qualitätsentwicklung der Altenheime und Ambulanten Dienste GmbH zur
Verfügung stand. Auch hier machte Dr. Gebert deutlich, dass man – behutsam aber mit
Nachdruck – genau dort nachfragen muss,
wo und warum etwas noch nicht so gut läuft
oder Fehler passieren. Es ist dabei nicht das
Ziel, Fehler zu sanktionieren oder Konkurrenz zu schüren, sondern gemeinsam der
Realität ins Auge zu schauen und nach Wegen und Lösungen zu suchen. Und bei allem
„Bohren in den Wunden“ müssen und können wir auch auf das schauen, was bereits
zum Wohle der BewohnerInnen erreicht
wurde.
Gisela Bausch-Weis
Abt. Projekte und Qualität
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SO(HO)
NAH DRAN
Therapiehund Cindy
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Hallo, ich bin Cindy,
Ihr Therapiehund.
Meine Zeit als Auszubildende habe ich gerade hinter mir, meine Prüfungsbescheinigung
in der Tasche und voller Stolz trage ich meine blaue Plakette mit der Nummer 219.
BewohnerInnen, die schon sehr vergesslich
sind. Aber wenn ich auftauche, erinnern sie
sich an mich und fangen an, von früher zu
erzählen, besonders von ihren Erfahrungen
mit Hunden. Andere streicheln mich einfach,
halten mich fest oder geben mir Leckerchen.
Viele von Ihnen kennen mich schon. Ich
komme jeden Dienstag mit meinem Frauchen, Elke Becker, in das Altenheim Am Pixbusch und mache hier den therapeutischen
Besuchsdienst. Was das ist ? Ganz einfach.
Ich komme regelmäßig einmal die Woche
zu den BewohnerInnen ins Haus. Oft sind es
Da möchte ich gar nicht mehr weg. Aber die
Arbeit ist auch sehr anstrengend, denn ich
muss auf viele Situationen richtig reagieren und gelassen bleiben, egal, ob mich jemand streichelt, sich bei mir aufstützt oder
mich wegschubst. Ich muss immer mit Ruhe
und Freundlichkeit reagieren. Ich bin nie-
mandem böse, wenn jemand keinen Kontakt
mit mir haben möchte. Manchen haben auch
Angst vor mir. Dann gebe ich mir besonders
viel Mühe, dass sie ihre Angst verlieren. Bei
manch Einem ist es mir auch schon geglückt.
Nach gut zwei Stunden intensiver Arbeit bin
ich trotz der ganzen Freude sehr erschöpft.
Das merkt dann auch Frauchen. Sie achtet
immer gut auf mich, damit ich mich nicht
überfordere. Denn mein Temperament und
meine Neugierde sind manchmal stärker als
meine Vernunft. Wenn Ihr mich persönlich
kennen lernen möchtet, dann kommt dienstags mal vorbei.
Gruß
Cindy
Was hat der Besuchsdienst für eine Bedeutung?
Der Besuchsdienst bringt Abwechslung in
den Alltag im Heim, damit keine Langeweile aufkommt. Die Besuche sind ein strukturiertes Ereignis, das regelmäßig zu einem
bestimmten Zeitpunkt geschieht. Die Interaktion und Kommunikation stehen hier im
Mittelpunkt. Es hat sich gezeigt, dass sich
der Besuchdienst positiv auf die Stimmung
sowie die geistige Aktivität von BewohnerInnen auswirkt. Es werden Erinnerungen an
eigene Tiere wach und die BewohnerInnen
erzählen Geschichten aus ihrem Leben.
Neben den Alltagssorgen rücken teilweise vergessene, freudige Erinnerungen wieder in den Vordergrund. Schmerzen oder
Beschwerden des Alters treten in den Hintergrund und werden für einen Moment vergessen.
Aufgaben eines Besuchsdienstes ausbilden
zu lassen. Wie z.B. bei dem Verein „Leben
mit Tieren“ wird ein Hund zunächst einem
ausführlichen Eignungstest unterzogen und
es muss ein Gesundheitszeugnis vom betreuenden Tierarzt vorliegen. Eine Haftpflichtversicherung ist notwendig und regelmäßige
Impfungen und Entwurmungen sind selbstverständlich. Wird dies alles erfüllt und ist
ein Altenheim gefunden, beginnt eine sechs
Monate lange Ausbildungszeit für Hund und
Mensch. In dieser Zeit wird der Besuchsdienst aufgenommen und beide können sich
selbst erproben. Haben beide Spaß an dieser
Aufgabe und sind sechs Monate lang regelmäßig Besuchsdienste durchgeführt worden,
bekommen sie die Anerkennung durch den
betreuenden Verein. Anschließend darf sich
der Hund „Therapiehund“ nennen. Wenn
Sie mehr über das Thema „Therapiehund“
wissen möchten, oder selbst mit Ihrem
Hund diese Tätigkeit übernehmen möchten,
dann wenden Sie sich bitte an Frau KleinSchieren vom Sozialen Dienst im Altenheim Pixbusch. Sie stellt gerne den Kontakt
zu mir her.
Elke Becker
Pflegekraft im Altenheim Am Pixbusch
Elke Becker ist seit fünfzehn Jahren
Altenpflegerin und seit acht Jahren in dieser
Funktion im Altenheim Am Pixbusch. Seit
eineinhalb Jahren ist sie im Nachtdienst,
damit sie mehr Zeit für die Hunde hat, denn
seit ebenfalls acht Jahren züchtet sie deutsche Doggen.
Wie wird ein Hund zum Therapiehund ?
Es gibt Vereine, z. B. „Leben mit Tieren“
oder „Tiere helfen Menschen“. Diese bieten
die Möglichkeit, Tiere für die besonderen
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EFQM
KUNDENUND
GESELLSCHAFTSBEZOGENE
ERGEBNISSE
SO(HO)
LEBEN &
ARBEITEN
Wohnräume für Menschen mit Demenz
EFQM
KUNDENBEZOGENE
ERGEBNISSE
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Die Bewohnerstruktur in unseren Altenheimen hat sich – wie vielerorts – in den
letzten Jahren sehr gewandelt. Eine der wesentlichen Änderungen ist die stetige Zunahme von Menschen mit einer Demenz.
Die Anforderungen an die Gestaltung der
Altenheimen kaum zurecht. Ihre Beschäftigung gelingt oft nur noch mit alt vertrauten Tätigkeiten, wie sie im Haushalt anfallen :
Wäsche zusammenlegen, Kartoffeln schälen,
den Tisch decken etc.
Wohn- und Lebensräume für dementiell
veränderte Menschen muss sich an deren
Bedürfnissen und Fähigkeiten orientieren.
Diese Menschen sind nach und nach immer
weniger in der Lage, ihren Alltag eigenständig zu gestalten. Sie suchen – um ihre Desorientierung bewältigen zu können – die
Nähe anderer Menschen, halten sich nur
wenig im eigenen Zimmer auf und finden
sich in der herkömmlichen Architektur von
Wohnküchen
Als zentrales Gestaltungselement des
Lebensraums für Menschen mit dementiellen Erkrankungen ist das Konzept der
Wohnküchen entwickelt worden. Sie sollen
die Möglichkeit geben, Mahlzeiten in entspannter, wohnlicher Atmosphäre und einer
Tischgemeinschaft einzunehmen, aber auch
in der übrigen Zeit des Tages einen Wohnund Lebensraum bieten. Der Ausdruck
Wohnküche stammt aus einer Zeit, in der
dieser Raum für Familien der Lebensmittelpunkt des Alltags war. Hier wurde nicht nur
gekocht und gegessen, hier machten Kinder
ihre Schularbeiten, hier wurde genäht und
gebügelt und auf dem Kanapee der Mittagsschlaf gehalten. Menschen mit Demenz erinnern sich auf eine emotionale und sinnliche
Weise meist sehr gut an diese Atmosphäre,
die sie aus der Kindheit und Jugend kennen.
Wenn es gelingt, diesen Zustand als Milieu
wiederherzustellen – so zeigen die Erfahrungen - können die BewohnerInnen gut in
Alltagsbeschäftigungen eingebunden werden.
In den Wohnküchen scheinen sie sich gerne
aufzuhalten und sich sicher zu fühlen.
Menschen mit Demenz leben in der Vergangenheit. Sie erkennen sich nicht im Spiegel, aber auf Fotos, die sie im Alter von 30
oder 40 Jahren zeigen. Sie verlieren die Fähigkeit eine Kaffeemaschine zu bedienen,
die sie schon seit vielen Jahren in ihrem
Haushalt haben, können aber durchaus mit
einem Handfilter und einer Kanne aus Porzellan noch etwas anfangen. Dies heißt für
die Gestaltung von Wohnküchen (oder generell Wohnräumen), dass sie einen „Wiedererkennungswert“ haben müssen. Dieser
lässt sich zum Beispiel durch altes Mobiliar oder Küchengeräte herstellen. Aber
auch, in dem der Raum als Küche erkennbar ist. Etwa durch offene Regale oder Glas-
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SO(HO)
NAH DRAN
türen an Schränken, in denen Geschirr zu
sehen ist. Räume für Demenzkranke müssen identifizierbar sein: hell, klar gegliedert
und wohnlich. Dies gilt für auch für Material
und Farben. Offene und gemütliche Wohnküchen können so zu einem Lebensmittelpunkt werden.
Für das Projekt Gestaltung
Irene Mäurer
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Die Holding gibt sich die Kanne!
Anfang des Jahres löste ein Angebot im
Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung durchaus Heiterkeit aus, als KollegInnen mit seltsamen blauen Gießkannen
durch die Häuser liefen. Denn die Kannen
waren nicht für Blumen, sondern für die eigene Nase gedacht ! Es handelte sich um so
genannte „Nasenspülkannen“.
denen Einrichtungen der Sozial-Holding den
Gebrauch der Nasenspülkanne und verteilte diese auch gleich kostenfrei an die MitarbeiterInnen.
Die Wirksamkeit regelmäßiger Nasenspülungen zur Prophylaxe und Behandlung von
Atemwegserkrankungen ist mittlerweile
medizinisch nachgewiesen. Gerade die MitarbeiterInnen in der Pflege und Betreuung
sind einem erhöhten Ansteckungsrisiko bei
Erkältungskrankheiten ausgesetzt. Das zeigen auch die gleich bleibend hohen Krankenstandszahlen in dieser Erkrankungsgruppe. Deshalb freuten wir uns über die
Gelegenheit, die Beschäftigten mit dieser
einfachen und nebenwirkungsfreien Methode vertraut machen zu können. Andreas
Rikken von der Gmünder Ersatzkasse GEK
erklärte den Interessierten in den verschie-
dere Menschen, die unter chronischen oder
allergischen Schnupfenerkrankungen leiden,
lernen die positiven Effekte bald schätzen.
Darüber hinaus hatten die MitarbeiterInnen die Gelegenheit, sich an einem Gewinnspiel der GEK zu beteiligen. Als Preise winkten u. a. Wellnessurlaube. Ein Gewinn, den
wir allen Beschäftigten gönnen. Deshalb sind
wir gespannt zu erfahren, ob eine Kollegin
oder ein Kollege zu den glücklichen Gewinnern gehört.
EFQM
MITARBEITERBEZOGENE
ERGEBNISSE
Zugegeben, die Prozedur der Nasenspülung
ist gewöhnungsbedürftig und es gibt durchaus appetitlichere Themen, aber insbeson-
Gisela Bausch-Weis
Koordinatorin Gesundheitsförderung
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SO(HO)
LEBEN &
ARBEITEN
MRSA aus Sicht des Personalschutzes
Mit dem berüchtigten Krankenhauskeim
MRSA (Multi-Resistenter Staphylococcus A)
wird häufig falsch umgegangen : Nicht Angst
und Übervorsicht sind angebracht, sondern Desinfektion und Hygiene. Denn die
Besiedelung eines Menschen mit dem Erreger verläuft zunächst krankheitsfrei. Daher ist es wichtig, durch die entsprechende Hygiene Infektionsquellen zu vermeiden.
Erst wenn die Bakterien die schützenden
Haut- und Schleimhaut-Barrieren durchbrechen, kommt es zum Krankheitsausbruch.
Der Personalschutz ist heutzutage aus Krankenhäusern, Altenheimen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens nicht mehr wegzudenken.
Seine Umsetzung ist unter anderem im Arbeitsschutzgesetz,
der Biostoffverordnung und
der Unfallverhütungsvorschrift
geregelt. Aus diesen Vorgaben
ergeben sich eine Reihe von
Schutzmaßnamen und Auflagen, die bei medizinischen
Verrichtungen oder bei Kontakt mit bestimmten Stoffen
einzuhalten sind.Von ebenso
großer Bedeutung für den
Personalschutz ist es, das
Wissen um Erkrankungen
und den Erreger zu nutzen, um hieraus sinnvolle
Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
EFQM
PARTNERSCHAFTEN
UND
RESSOURCEN
42
In der täglichen Praxis
zeigt sich immer wieder, dass hinsichtlich
MRSA immer noch große Verunsicherung in
der Frage des Personal-
schutzes herrscht – und zwar in allen Berufsgruppen. Große, aber auch unbegründete Sorgen machen sich Mitarbeiter beim
Umgang mit MRSA-Patienten über die „Ansteckungsgefahr“ für sich und Angehörige. Es erfordert große Geschicklichkeit und
Überzeugungskraft, die Mitarbeiter darin zu
bestärken, dass für sie keine Ansteckungsgefahr besteht.
MRSA ist keine Infektionserkrankung im
klassischen Sinn oder gemäß Definition
des Infektionsschutzgesetzes. Die Überzeugungsarbeit liegt in erster Linie darin, den
Mitarbeitern Kenntnis über diesen Erreger
zu vermitteln und die Nicht-Infektionsgefahr
klar zu verdeutlichen.
Darüber hinaus ist selbstverständlich auf
die Möglichkeit der Kolonisation mit derartigen Erregern bei unzureichenden Hygienemaßnahmen hinzuweisen. Der realistische
Umgang mit dem Risiko wird auch nicht dadurch leichter, dass verschiedene Berufsgruppen immer wieder falsche und unlogische Maßnahmen ergreifen, wenn es um die
Versorgung von MRSA-Patienten geht. Und
dies, obwohl sie einen hohen Kenntnisstand
im Bereich der Infektionskrankheiten haben
sollten.
Transport eines MRSA-Patienten in einer
Art Verfahrensanweisung klar zu definieren. So könnte verhindert werden, dass
MRSA-Patienten beim Transport so behandelt werden, als wären sie am Ebolafieber erkrankt. Oftmals werden die Fehler
jedoch schon von den jeweiligen Stationsärzten begangen, die auf dem Transportanforderungsschein ihren MRSA-Patienten als infektiös bezeichnen. So muss der
Transportdienst alle Vorsichtsmaßnahmen
anwenden.
Das Autorenteam (v.l.):
Doris Ruland,
Frank Schmitz,
Bärbel Hasselmann,
Wolfgang Reimann,
Nicola Jacoby und Peter
Glöckner
Dies gilt auch im Bereich der Transportdienste. Muss ein MRSA-Patient verlegt
werden, erscheinen die Mitarbeiter oftmals in „Raumanzügen“ mit Ganzkörperschutzanzug, FFP 3 Masken, Handschuhen
und Überschuhen auf den Stationen. Solche völlig überzogenen Schutzmaßnahmen, die nur bei hochinfektiösen Erkrankungen einzuhalten sind, verunsichern das
Personal und die Patienten gleichermaßen.
Die zuständigen Behörden haben es leider
bis zum heutigen Tag nicht geschafft, den
Schutzmaßnahmen im Umgang mit den
MRSA-Patienten werden getroffen, damit
das Personal, welches als Überträger fungieren kann, andere Patienten nicht gefährdet. Die Übertragung des resistenten
Erregers – zum Beispiel durch mangelnde
Hygiene – auf andere Patienten soll verhindert werden. Der Gesetzgeber hat klare
Vorgaben gemacht, wonach die Schutzmaßnahmen zur Minimierung einer Übertragung auf andere Patienten, durchaus auch
als Eigenschutz anzusehen sind. Neben der
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SO(HO)
LEBEN &
ARBEITEN
Durchführung der hygienischen Händedesinfektion sind Schutzkleidung, Handschuhe
und Mund-Nasenschutz bei der Versorgung
der MRSA-Patienten anzulegen. Hierdurch
wird vermieden, dass eine Kontamination
mit den resistenten Erregern erfolgt.
tem von gesunden Mitarbeitern stellt sich in
der Regel auf die Erreger ein und es kommt
nicht zu irgendwelchen Begleiterscheinungen.
Es ist anzunehmen, dass neben vielen anderen typischen Krankenhauskeimen auch der
MRSA von gesunden Mitarbeitern aufgenommen wird. Die Mitarbeiter im Gesundheitswesen haben berufsbedingt mit einer
Vielzahl von Keimen im täglichen Arbeitsbereich zu tun. Die Keime sind sicherlich
in der Vielzahl und Art anders und auch öfter anzutreffen als bei andern Berufsgruppen. Dies ist aber kein Grund zur Panik
oder übertriebenen Sorge: Das Immunsys-
Wolfgang Reimann von der frw Hygieneberatung berät die Altenheim GmbH
und Ambulante Dienste GmbH bereits seit einigen Jahren in allen Fragen der
Hygiene und bietet den MitarbeiterInnen schnelle und kompetente Unterstützung im Alltag.
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Internat für Omas und Opas
Unter dieser Überschrift fanden wir im
Lokalteil der Rheinischen Post folgenden
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SO(HO)
LEBEN &
ARBEITEN
Sport und Wellness
in der Sozial-Holding
EFQM
MITARBEITERBEZOGENE
ERGEBNISSE
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Gerade die Beschäftigten in den Altenheimen, der Ambulante Dienste GmbH und
der Zentralküche können in der Regel
nicht über einen Bewegungsmangel bei der
Arbeit klagen. Im Gegenteil: Oft sind sie froh,
wenn sie abends endlich die Beine hochlegen dürfen. Dennoch ist Sport sehr wichtig
und wohltuend als Ausgleich zu den körperlichen und psychischen Anstrengungen, die
mit der Arbeit in der Pflege und Betreuung
verbunden sind. Aus diesem Grunde wurde
der Lenkungsausschuss Gesundheit immer
wieder gefragt, ob die Sozial-Holding im
Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung nicht auch die private Nutzung von
Fitnesseinrichtungen und Vereinen finanziell
unterstützen könnte. Eine solche Firmenbeteiligung an privaten Sportangeboten
ist aus rechtlichen und organisatorischen
Gründen nicht ganz einfach zu realisieren
und kann deshalb auch nicht für eine größere Zahl von Fitnessstudios organisiert werden. Da die Geschäftsführung dem Wunsch
der MitarbeiterInnen aber gerne nachkommen wollte, wurde eine Kooperationsver-
einbarung mit der Return Freizeit GmbH
für die Beschäftigten der oben genannten
Arbeitsfelder getroffen. Sie haben nun die
Möglichkeit, zu einem deutlich reduzierten
Mitgliedsbeitrag in den verschiedenen Fitness- und Wellness-Einrichtungen der
Return Freizeit GmbH in Rheydt und Brüggen zu trainieren und zu entspannen. Trotz
der deutlichen Reduzierung des Mitgliedsbeitrags ist es für viele Beschäftigte immer
noch ein beachtlicher Betrag. Sie bekommen aber für das Geld auch ein beachtliches Angebot. Dazu zählen die Nutzung
aller Geräte, Gesundheitschecks, vielseitige
Kurse, Saunabesuche und weitere Wellnessangebote bis hin zur Schönheitspflege und
Kosmetik.
Zum Kennenlernen dieses umfassenden
Angebots hat die Altenheim GmbH Gutscheine für ein 30tägiges Probetraining für
die Interessierten bereitgestellt. Mittlerweile sind alle Gutscheine verteilt und einige MitarbeiterInnen trainieren inzwischen
regelmäßig.
Auch wenn dieses spezielle Angebot nicht
für die Beschäftigten im Gebäude der Königstraße gilt, wurden sie selbstverständlich
nicht vergessen. Hier dominieren Verwaltungstätigkeiten und die Arbeit am PC den
Alltag, was auf Dauer zu Verspannungen und
Kopfschmerzen führen kann. Entsprechend
heiß begehrt sind hier – wie in den Altenheimen - die Termine für eine „Massage“ am
Arbeitsplatz. Mit ihren Behandlungen nach
dem Prinzip der Ortho-Bionomy® vollbringt Jutta Niedernhöfer hier regelmäßig
kleine Wunder und sorgt für wirklich entspannende Momente. Die Arbeit am Schreibtisch ist mit einem Bewegungsmangel verbunden, der abends ganz kribbelig machen
kann. Daher hat die Sozial-Holding einen
erneuten Anlauf gestartet, Betriebssport ins
Leben zu rufen und dazu Badmintonplätze
angemietet. Jeden Dienstag können hier alle
Beschäftigte unmittelbar nach der Dienstzeit kostenfrei zum Federballschläger greifen. Seit Ende letzten Jahres spielt man sich
hier die Bälle zu, kämpft, siegt und verliert,
schwitzt und schwatzt. Anschließend kann
jeder der möchte im Saunabereich entspannen.
Wenn Sie Fragen zu diesen Angeboten
haben, dann sprechen Sie mich einfach an.
Gisela Bausch-Weis
Koordinatorin Gesundheitsförderung
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SO(HO)
LEBEN &
ARBEITEN
MitarbeiterInnen
nutzen Gesundheitsangebot
Die in den Wintermonaten angebotene
Gesundheitsprävention für die MitarbeiterInnen im Gebäude der Königstraße wurde
rege genutzt.
Im Return-Sportpark Am Gerstacker standen jeden Dienstag Badmintonplätze zur
Verfügung. Mehrere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter aus der Verwaltung nutzten dieses wöchentliche Angebot und hatten neben dem Gesundheitseffekt auch noch viel
Spaß am Spiel. Denn bei allem sportlichen
Ehrgeiz um Punkte und Spielgewinn standen stets Spaß und Unterhaltung im Vordergrund. Der eine oder andere nutzte auch
die mit der Platzbenutzung verbundene
Möglichkeit und ließ den Abend mit einem
anschließenden Saunabesuch ausklingen.
Jetzt gehen wir erst mal in eine Sommerpause, da wir bei schönem Wetter lieber an
der Luft trainieren. Aber im Herbst werden
sich die Badmintonspieler wieder zusammenfinden und freuen sich auf jede und jeden, der mitmachen möchte.
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Die Spielerinnen und Spieler bedanken sich
bei dem Gesundheits-Team der Sozial-Holding und freuen sich schon jetzt auf den
Oktober, wenn es wieder heißt: „Spiel, Spaß
und Federball im Return“.
Norbert Schiffer
BQG
Foto: Arndt Neumann
BQG
Impressum
SO(HO) ISSES
Herausgeber:
Sozial-Holding der Stadt
Mönchengladbach GmbH
Königstraße 151
41236 Mönchengladbach
Geschäftsführer :
Helmut Wallrafen-Dreisow
Tel. : 02166/455-0
Fax : 02166/455-199
www.Sozial-Holding.de
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Amtsgericht Mönchengladbach
HRB 5191
Aufsichtratsvorsitzender
Frank Boss
V.i.S.d.P.:
Helmut Wallrafen-Dreisow
Redaktion
Tel : 0 21 66/4 55-153
Helmut Wallrafen-Dreisow
Jens Heilmann
Grafische Gestaltung :
Werbeagentur Königs
Hagelkreuzstraße 49
41061 Mönchengladbach
[email protected]
Fotos :
Werbeagentur Königs
Sozial-Holding der Stadt
Mönchengladbach GmbH
Druck :
Heinz Ackermann, Offsetdruckerei
Inh. Ulrich Thomackenstein
Hehnerholt 3
Mönchengladbach
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Erscheinungsweise : halbjährlich
Ausgabe Juni 2005, Nr. 7
Redaktionsschluss :
Freitag, 29. April 2005
Altenheime
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Königstraße 151
41236 Mönchengladbach
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Telefax 0 21 66/4 55-311
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Telefax 0 21 66/4 55-400
[email protected]
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SO(HO)
LEBEN &
ARBEITEN
Collagenarbeiten
Auszubildende stellen BewohnerInnen vor
Jeder Ausbildungskurs, der nach Bundesaltenpflegegesetz an der Bildungs GmbH
ausgebildet wird, bekommt im Rahmen
des ersten berufspraktischen Einsatzes
eine Praxisaufgabe gestellt. Die Aufgabe
des zweiten Ausbildungskurses dieser
Art war es, pflegerelevante Informationen über einen ausgewählten Bewohner
zu sammeln, um damit einen kurzen Bericht zu erstellen unter der Überschrift:
„Wie gestaltet dieser Mensch sein Leben
im Altenheim ?“
Um die Gestaltung des Lebens im Altenheim besser verstehen und nachvollziehen zu können, waren zusätzlich Informationen zur Biografie der betreffenden
Personen erforderlich. Diese konnten
die Auszubildenden jedoch nur erhalten, wenn es ihnen gelang, eine vertrauensvolle Beziehung zu den ausgewählten
BewohnerInnen aufzubauen. Als eine gemeinsame Aktivität von Bewohner und
Auszubildendem sollte daher eine Collage erstellt werden, in der sich der Bewohner mit seiner Lebensgestaltung im
Heim dargestellt fühlte.
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KUNDENUND
GESELLSCHAFTSBEZOGENE
ERGEBNISSE
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Die abgebildeten Collagen konnten mit
Einwilligung der BewohnerInnen in der
Schule ausgestellt und zuvor dem Kurs
vorgestellt werden. In der Vorstellung
erwies sich die Collage als ein sehr kreatives Mittel, wichtige Ereignisse in der
Biografie des Bewohners akzentuiert
darzustellen, ebenso wie seine Tagesgestaltung und Befindlichkeit gegenwärtig im Altenheim. Für die Schüler war
es eine kreative und lebendige Möglichkeit, sich zu Beginn der Ausbildung in
die Lebenswelt eines Altenheimbewohners einzufinden, sich mit einer anderen
Deutungsperspektive auseinanderzusetzen und Empathie zu erlernen.
Auch von den BewohnerInnen wurde die
Collagenarbeit mit Begeisterung wahrgenommen. In den Gesprächen beispielsweise zwischen der Auszubildenden
Frau Sattelmeier und der Bewohnerin
Herta Nieland fielen so viele Informationen an, dass sich die Schülerin dazu
entschied, mit markanten Stichpunkten
einen Überblick über die gesammelten
Informationen zu geben. In der Gestaltung ist zudem zu erkennen, dass in den
Gesprächen immer wieder vier große
Schwerpunkte zur Sprache kamen.
Ebenfalls abgebildet finden Sie die Collage von Elvira Schukow, die in Ihrer
Arbeit mit der Bewohnerin Ursula Lange ähnlich intensive Gespräche führte.
Die Bewohnerin Frau Lange war bei der
Gestaltung der Collage überaus aktiv.
Sie wählte die Fotos und Bilder aus, die
verwendet wurden. Jeder Textbeitrag,
den die Schülerin Frau Schukow entwarf,
wurde mit Frau Lange besprochen, sie
war quasi die „Redakteurin“ der Collage.
Den zweigeteilten Aufbau hat sie ebenfalls
bestimmt: ihr früheres Leben und ihr gegenwärtiges Leben im Altenheim.
Jens Heilmann
Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach
Bei uns greift vieles ineinander –
Verantwortung,Versorgung und Vertrauen

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