Datum

Transcrição

Datum
Telefon 2 33 – 2 51 50
Telefax 2 33 – 2 12 69
Kulturreferat
Förderung von Künstlerinnen bei der Stadt München
Stadtratsauftrag vom 20.01.2000
Ergänzungsantrag der SPD vom 17.01.2002
Anlage:
Stellungnahme der Gleichstellungsstelle für Frauen vom 13.12.2002
Beschluss des Kulturausschusses am 23.01.2003 (SB)
Öffentliche Sitzung
I.
Vortrag der Referentin:
1.
Anlass für die Vorlage
Der Kulturausschuss hat am 20. Januar 2000 folgenden Beschluss gefasst:
1. Das Kulturreferat wird beauftragt, alle zwei Jahre einen Kurzbericht über die Förderung von Künstlerinnen und über kulturelle Frauenprojekte vorzulegen.
Stellt sich heraus, dass Frauen in allen Bereichen der Förderung über einen
längeren Zeitraum paritätisch beteiligt sind, kann die Berichterstattung eingestellt werden.
2. Das Kulturreferat wird beauftragt, ein Symposium zum Thema „Rolle der Geschlechterdifferenz in Kunst und Kultur“ durchzuführen.
3. Die Veranstaltungsreihe „Frauen dieser Welt“ wird fortgesetzt.
4. Das Kulturreferat unterstützt und initiiert spezielle Fördermaßnahmen für Frauen
in verschiedenen Sparten der Kunst und Kultur.
Dem Antrag von Frau Stadträtin Sabathil und Frau Stadträtin Dr. Menges vom 17. Januar 2002 auf Errichtung eines Frauenmuseums konnte aus inhaltlichen und finanziellen Gründen nicht entsprochen werden. Angesichts der damaligen Haushaltslage
konnte auch dem Vorschlag der Expertinnenrunde auf Einrichtung eines Pools von
500.000,- € nicht gefolgt werden. Es wurden jedoch Punkt 3 und 4, ein Ergänzungsantrag der SPD, beschlossen:
<KA 230103\bv-FörderungKünstlerinnen>
Seite 2
1. Das Kulturreferat greift die Intentionen der Expertinnenrunde mit der Förderung
konkreter Einzelprojekte auf.
2. Zudem wird das Kulturreferat – auch im Rahmen der Umsetzung des Neuen
Steuerungsmodells – seine Institute und Kooperationspartner verstärkt auffordern, ihre kulturpolitischen Entscheidungen entsprechend der Gender- Mainstreaming-Strategie1 zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern.
2.
Vorschlag
2.1 Das Kulturreferat fordert seine Institute und Kooperationspartner auf, Projekte
entsprechend der Gender-Mainstreaming-Strategie zu verwirklichen.
2.2 Innerhalb der nächsten zwei Jahre führt das Kulturreferat einen Workshop mit
ExpertInnen zum Thema „Gender-Mainstreaming“ durch, sofern dies finanziell
und personell möglich ist. Daraus sind neue Impulse für eine verstärkte Partizipation von Künstlerinnen im Kulturbetrieb zu erwarten.
2.3 Spezielle Fördermaßnahmen für Frauen in verschiedenen Sparten der Kunst und
Kultur werden – soweit kulturpolitischer Bedarf besteht – im Rahmen des finanziell Möglichen weiterhin initiiert und unterstützt.
2.4 Das Veranstaltungsprogramm „Frauen dieser Welt“ wird vorbehaltlich der Haushaltsverabschiedung 2003 fortgesetzt. Das geplante Südostasien-Programm
2003 thematisiert den kulturellen und politischen Wandel auch aus Sicht von
Frauen aus dieser Region. Zusätzlich soll die Veranstaltungsreihe „Frauen in Europa“ in 2003 starten.
2.5 Das Kulturreferat wird konstruktive Anregungen der Frauengleichstellungsstelle
aufgreifen.
3.
Bericht
Die nachfolgende Darstellung dokumentiert die Situation und Förderung von Künstlerinnen in den letzten beiden Jahren. Gemäß Ergänzungsantrag vom 17.01.2002 wird
das Kulturreferat seine Institute und Kooperationspartner auffordern, ihre kulturpolitischen Entscheidungen entsprechend der Gender-Mainstreaming-Strategie zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern. Erste Ansätze hierzu wurden erarbeitet. Die
Frage, wie die Realisierung des Gender- Mainstreaming kulturpolitisch aussehen
kann, soll im nächsten Bericht vorgestellt werden.
Zusammenfassung der Institutsberichte
1
Der Europäischen Kommission entsprechend ist GENDER-MAINSTREAMING die systematische Einbeziehung
der jeweiligen Situation, der Prioritäten und der Bedürfnisse von Frauen und Männern in alle Politikfelder. Die Europäische Union hat diesen gleichstellungspolitischen Ansatz zur Maßgabe ihrer Integrationspolitik erhoben.
Seite 3
Münchner Stadtmuseum
Das Münchner Stadtmuseum widmete sich im Zeitraum 2000 – 2002 verstärkt einer
ausgewogenen Künstlerinnenförderung.
So unterstützte das Fotomuseum in mehreren Ausstellungen, insbesondere im Rahmen des Projekts „Lehrjahre – Lichtjahre – Die Münchner ‚Fotoschule’ 1900 –
2000“, gezielt junge Künstlerinnen.
Das Filmmuseum berücksichtigte in seinem Programm sowohl Filme von Regisseuren als auch von Regisseurinnen. Schauspielerinnen, Drehbuchautorinnen, Kamerafrauen, Musikerinnen, Regisseurinnen und Filmwissenschaftlerinnen erhielten Gelegenheit, Einführungen zu Filmbeiträgen zu halten, Diskussionen mit dem Publikum
durchzuführen und über ihre Arbeit zu berichten. 2000/ 2001 waren zahlreiche Frauen im Filmmuseum zu Gast, z.B. Renate Doering-Smirnov, Liselotte Pulver, Katrin
Seybold und Doris Dörrie. Eine umfangreiche Filmreihe zum Thema „Frauenbande“
begann im Dezember 2001 und setzte sich im Januar 2002 fort. Das Projekt wurde
vom Münchner Filmzentrum e.V. unterstützt.
Das Modemuseum kaufte in den letzten Jahren u.a. Objekte folgender Künstlerinnen
an: Schmuckkollektion/ Petra Klingler, Künstlerkleider/ Olga von Moorende, Filzkleid/
Christine Birkle, Hutobjekte/ Kathrin Eisenblätter, Astrid Triska und Heike Thamm.
Das Puppentheatermuseum/Schaustellerei richtete in Kooperation mit der Monacensia die Abteilung „Liesl Karlstadt“ im Isartor ein. Gleichzeitig erfolgte die Umbenennung in Liesl-Karlstadt-Karl-Valentin-Musäum.
Auf dem Gebiet der Musikförderung veranstaltete das Musikinstrumentenmuseum
in den Jahren 2000/2001 insgesamt 27 Abendkonzerte und 60 Matineen in Zusammenarbeit mit Münchner Institutionen wie der Musikhochschule oder den Mitgliedern des Verbands der Münchner Tonkünstler. Die Anzahl der Musikerinnen und
Musiker war nicht immer paritätisch: In den 27 Abendkonzerten traten 44 Künstler
und 31 Künstlerinnen auf. Die Anzahl der Musikerinnen (248), die an den insgesamt
60 Sonntagsmatineen teilnahmen, lag jedoch deutlich über jener der Musiker (151).
Münchner Philharmoniker
Bei den Münchner Philharmonikern gilt der Grundsatz der Qualitätsförderung unabhängig vom Geschlecht. So werden Orchesterpositionen in der Regel nach einem
Probespiel ermittelt, das der Feststellung der künstlerischen Eignung dient. Die Besetzung weiblicher Rollen bei Konzerten der Münchner Philharmoniker ergibt sich
ausschließlich aus der Musikliteratur. Bei der Programmauswahl wird jedoch auf ein
ausgewogenes Verhältnis von Künstlerinnen und Künstlern geachtet. Dies gilt auch
für das Engagement von Gastsolistinnen und Gastsolisten. Im Sommer 2002 konnten
die Münchner Philharmoniker für die kommenden beiden Spielzeiten jeweils eine
Gastdirigentin verpflichten.
Seite 4
Münchner Stadtbibliothek, Monacensia
Die Monacensia initiiert spezielle Fördermaßnahmen für Frauen aus diversen Kunstsparten: für Schriftstellerinnen, Künstlerinnen, Filmemacherinnen, Publizistinnen,
Wissenschaftlerinnen und Kulturschaffende. Vom 27.10. 2000 bis 27.04. 2001 organisierte die Monacensia u.a. in Kooperation mit der Frauenbeauftragten der Universität
München eine Ausstellung mit Begleitbuch: „Der Traum vom Schreiben. Schriftstellerinnen in München (1860-1960)“. In Briefen, Fotos, Manuskripten, biographischen Materialien, Requisiten der Selbstinszenierung und einmaligen Gegenständen
aus Privatbesitz wurden Biographien und Werke von Emerenz Meier, Lena Christ,
Regina Ullmann, Annette Kolb, Marieluise Fleißer u.a. dokumentiert. So erschlossen
sich 100 Jahre weitgehend unbekannter Frauen-Literaturgeschichte in München. Begleitend zur Ausstellung lasen Schauspielerinnen aus Werken der genannten Schriftstellerinnen.
Eine Reihe von Podiumsdiskussionen und Lesungen fanden unter dem Motto
„Fraueninteressen“ statt. Es diskutierten Autorinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Politikerinnen, u.a. Dr. Hildegard Kronawitter, MdL und Vorsitzende des
Vereins für Fraueninteressen e.V., Prof. Dr. Marita Kraus, Historikerin, und Franziska
Sperr, Publizistin und Schriftstellerin, über Themen wie „Der Aufbruch der Frauen.
Neue Lebensentwürfe und weibliche Professionalisierung um 1900“ oder „Innenansichten. Schreibende Frauen im heutigen München“.
Zahlreiche weitere Veranstaltungen und Ausstellungen (Ruth Schaumann, Bally
Prell) zeigen, dass die Monacensia eine herausragende „Bühne“ für Künstlerinnen ist.
Münchner Kammerspiele
In den Münchner Kammerspielen zeichnet sich ein ziemlich ausgewogenes Verhältnis von Künstlerinnen und Künstlern ab. Seit dem Intendantenwechsel im Sommer
2001 arbeiten dort vermehrt Frauen in zentralen Positionen. Die Zahl der Regisseurinnen und dargestellten Autorinnen ist im Vergleich zu anderen Schauspielhäusern
sehr hoch. Im Ensemble sind fast so viele Schauspielerinnen wie Schauspieler engagiert. In Ausbildungsberufen wie Regie-, Bühnenbild- und Kostümassistenz arbeiten
zur Zeit ausschließlich Mitarbeiterinnen.
Schauburg, Theater der Jugend
Das Ensemble der Schauburg setzt sich je zur Hälfte aus weiblichen und männlichen
Darstellern zusammen. Dies bedeutet einen erheblich höheren Anteil an Schauspielerinnen als bei anderen Stadttheatern, wo die Quote in der Regel 1:2 beträgt. Das
Theater der Jugend investiert darüberhinaus sehr viel Energie und Finanzmittel, um
Beschäftigungsmöglichkeiten für künstlerische Mitarbeiterinnen mit Kindern zu schaffen. In welchem Ausmaß dies in Zukunft durchführbar sein wird, ist aufgrund der Konsolidierung unsicher. Thematisch erscheint es nicht möglich, sich auf spezifische
Mädchen- oder Frauenthemen festzulegen, da das Publikum der Schauburg aus gemischten Klassen und Gruppen besteht.
Seite 5
Lenbachhaus
Beim Erwerb von Kunstwerken überwiegt - historisch bedingt - der Männeranteil. Mit
zunehmender Präsenz von Frauen im Kunstbereich wird sich jedoch nach und nach
eine
Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern ergeben, vor allem im Bereich der aktuellen Gegenwartskunst.
So erwarb das Lenbachhaus in den Jahren 2000 und 2001 insgesamt 58 Werke zeitgenössischer Kunst. 40 Neuerwerbungen stammten von Künstlern und 18 von
Künstlerinnen. Im gleichen Zeitraum wurden 12 Einzelausstellungen von Männern
und 3 Einzelausstellungen von Frauen organisiert. In 6 Gruppenausstellungen präsentiert das Lenbachhaus 2000/ 01 Werke von Kulturschaffenden beider Geschlechter. Darüberhinaus steht das Lenbachhaus Künstlerinnen beratend zur Seite.
Alle vier zentralen Positionen für Sammlungsleitung und Ausstellungsprojekte sind
mit Frauen besetzt.
Museum Villa Stuck
Das Museum Villa Stuck hat es sich zur besonderen Aufgabe gemacht, den Frauenanteil im Bereich der Ausstellungen und begleitenden Programme zu stärken. Regelmäßig veranstaltete Retrospektiven konzentrieren sich auf das Werk von Künstlerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts und verweisen auf weiblich geprägte künstlerische,
gesellschaftliche und politische Sichtweisen. So wurden im Rahmen der Ausstellung
„The Short Century. Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in Afrika 1945 –
1994“ Künstlerinnen aus verschiedenen afrikanischen Ländern wie z.B. Jane Alexander, Ghada Amer, Kamala Ishaq gezeigt und ihre wichtige Rolle in der Entwicklung
moderner Kunst auf dem afrikanischen Kontinent dargestellt.
In der seit der Wiedereröffnung des Ateliertraktes im Jahr 2000 etablierten Veranstaltungsreihe @ villastuck griffen Begleitprogramme geschlechtsspezifischeThemen auf
und korrigierten damit einseitige kunsthistorische Positionen. Eine detaillierte Übersicht über die Projekte der letzten Jahre belegt, dass eine ausgewogene KünstlerInnenförderung eine hohe Priorität für das Museum Villa Stuck besitzt. Unter den Persönlichkeiten, die an diesen Veranstaltungsreihen teilgenommen haben, befinden
sich z.B. Nora Schimming-Chase, Mitglied des Parlaments von Namibia, oder Wies
van Moorsel, die Nichte Nelly van Doesburgs.
Zusammenfassung der Fachgebietsberichte
In allen Kunstsparten sollen sozialisationsbedingte und gesellschaftliche Schwellen
durch gezielte Maßnahmen abgebaut und die Partizipation von Künstlerinnen erhöht
werden. Erreicht werden könnte dieses Ziel durch Ausschreibung von Stipendien für
Seite 6
Künstlerinnen in Form von Geldern und Sachmitteln, aber auch von Aufenthalten in
anerkannten Ausbildungsstätten oder Ateliers, Bereitstellung von Projektmitteln für
Einzelpersonen und Institutionen, die sich gezielt mit Forschung und Weiterbildung
im Künstlerinnenbereich beschäftigen sowie durch Veranstaltungen zum Thema
Künstlerinnenförderung.
Fachgebiet 1: Bildende Kunst
In der Bildenden Kunst wurden im Zeitraum 2000 – 2001 sechs Projektstipendien an
Künstlerinnen und drei an Künstler verliehen. Darüber hinaus beteiligten sich insgesamt 39 Frauen und 61 Männer an Ausstellungen in der Lothringer Straße und in der
Rathausgalerie. Im Maximiliansforum überwogen Kunstprojekte und Installationen
von Künstlerinnen. Die insgesamt sieben Förderpreise sowie der Architekturpreis
der Landeshauptstadt München wurden hingegen – trotz paritätischer Besetzung der
Jurygremien - nur an Künstler verliehen. Andererseits erhielten vorwiegend Frauen
Zuschüsse für Gemeinschafts- und Einzelprojekte.
Ebenso waren bei den Ateliervergaben Künstlerinnen etwas stärker vertreten.
Fachgebiet 2: Musik
Das Fachgebiet Musik richtet ein besonderes Augenmerk auf die Arbeit von Künstlerinnen, da diese im schöpferischen Bereich (Komposition) nach wie vor unterrepräsentiert sind. So wird der Verein musica femina münchen e.V vom Kulturreferat
kontinuierlich unterstützt, da er sich der Verbreitung und Aufführung der Werke von
Komponistinnen widmet. Seit 2002 vergibt musica femina münchen e. V. alle 2 Jahre
einen Kompositionsauftrag an eine Nachwuchskünstlerin. Das Werk wird anschließend vom international renommierten Münchener Kammerorchester in seiner Abonnementreihe aufgeführt.
Die Münchener Biennale hat in bisher 8 Veranstaltungszyklen 14 Musiktheaterwerke von 13 Komponistinnen uraufgeführt. In nahezu jedem Zyklus stand das Werk
mindestens einer Frau auf dem Programm, außer bei der 8. Münchener Biennale
2002. Die Inszenierung der Musiktheaterwerke (Regie, Bühne, Kostüme) lag jedoch
fast ausschließlich in der Hand von Frauen. Zudem sind 3 von 5 Konzerten der diesjährigen „Klangspurenreihe“ komponierenden Frauen gewidmet: Sabine Schäfer,
Isabel Mundry und Carola Bauckholt.
Unter den Aufführenden (vokal, instrumental) sind Frauen und Männer mittlerweile
fast gleich repräsentiert. Insbesondere im instrumentalen Bereich des Jazz erobern
sie sich mehr und mehr bisherige Männerdomänen (z.B. Posaune, Schlagzeug, Kontrabass) und treten immer häufiger mit eigenen hochrangigen Projekten in den Vordergrund.
In der freien Musikszene wurde im Jahr 2001 die Aufführung der medialen Oper „The
Huluppu Tree“ der Münchner Komponistin Helga Pogatschar im Rahmen der Artionale mit einem überdurchschnittlich hohen Geldbetrag gefördert, da das Konzept von
überragender Qualität war. Zudem schickt das zuständige Fachgebiet immer wieder
Seite 7
gezielt Bewerbungsunterlagen für Musikstipendien an Komponistinnen und Musikerinnen; der Frauenanteil entspricht in der Regel weniger als 30 % der Bewerbungen.
Trotzdem erhält mindestens eine Frau pro Jahr ein Stipendium – im Jahr 2002 die
Komponistin und Sängerin Bettina Koziol. Der Pianistin Laura Konjetzky wurde der
Leonhard-und-Ida-Wolf-Preis zugesprochen.
Fachgebiet 3: Darstellende Kunst
Die Förderung der professionellen Darstellenden Kunst erfolgt gemäß dem vom
Stadtrat in seiner Geltung bis 2003 beschlossenen Modell zur Theater- und Tanzförderung. Die bisherigen Erfahrungen mit dem 1995 eingeführten Förderungsmodell
zeigen, dass Förderanträge von Regisseurinnen und Choreographinnen in etwa gleichem Maße Berücksichtigung finden wie die ihrer männlichen Kollegen.
Fachgebiet 4: Medien, Film, Literatur
In der Medienkunst und Medienkultur ist der Anteil von Künstlerinnen, Journalistinnen und Kulturproduzentinnen relativ hoch: höher als 50% und nach wie vor steigend, wie die Zahl der Absolventinnen an der Akademie der Bildenden Künste anzeigt. Entsprechend groß ist auch die Zahl geförderter Projekte von Frauen. Entscheidendes Kriterium für eine Unterstützung ist die künstlerische Qualität. Bei den
vom Sachgebiet betreuten Kommissionen (z.B. Geschwister-Scholl-Preis) wurde
noch nicht überall eine paritätische Besetzung erreicht; in anderen Jurys überwogen
Frauen.
Beim Film hat sich im Vergleich zum letzten Berichtsjahr 2000 der Anteil der Frauen
im Ausbildungsbereich erhöht. Dies zeigt sich an den EmpfängerInnen städtischer
Filmförderpreise, die inzwischen unter der Bezeichnung STARTER-Filmpreise geführt werden. So waren im Jahre 2001 zwei von drei PreisträgerInnen Frauen. Auch
im Jahr 2002 befindet sich wieder eine Frau, Stefanie Sycholt, unter den drei PreisträgerInnen. Die Jurys sind seit Jahren paritätisch besetzt. Im Jahre 2001 erhielt
zum dritten Mal in Folge eine Frau den Filmpreis der Landeshauptstadt München.
Auch in leitenden Positionen von Kinos ist ein erhöhter Frauenanteil zu verzeichnen
(z.B. Lupe 2, ARRI, Kuchenreuther-Kinos ABC, Münchner Freiheit, Leopold, Rio-Palast, Neues Arena, City Kinos, Atelier, Atlantis, Eldorado, Kino Solln, Theatiner und
Werkstattkino).
Das Sachgebiet Literatur bemüht sich, Frauen im Rahmen der Förderung von Lesungen sowie der „Internationalen Frühjahrsbuchwoche“ paritätisch zu berücksichtigen; gefördert werden z.B. die literarische Reihe „café sätze“, bei der fast ausschließlich Frauen vorgestellt werden, die jährliche Veranstaltung der „BücherFrauen“ oder
Lesungen von „Gedok“. Bei der Beratung von VeranstalterInnen und ÜbersetzerInnen
verweist das Sachgebiet stets nachdrücklich auf geeignete Autorinnen. Im Vordergrund der Förderung stehen dabei die Kriterien Qualität und Qualifikation. Da es noch
verhältnismäßig wenige ausgewiesene Literaturkritikerinnen gibt, überwiegen in den
Jurys für den Literaturpreis und den Tukan-Preis die Juroren. Bei diesen Preisen waren auch die Preisträger bisher vorwiegend Männer; das ist u.a. darauf zurückzufüh-
Seite 8
ren, dass es nach wie vor weit mehr Veröffentlichungen von Autoren als von Autorinnen gibt. Die Jurys für die Literaturstipendien können jedoch oft mehrheitlich mit
Frauen besetzt werden, da es viele qualifizierte Lektorinnen gibt. Besonders im Bereich „literarische Übersetzung“ sowie „Kinder- und Jugendbuch“ sind zunehmend
Frauen erfolgreich. Dies hat dazu beigetragen, dass bei den Literaturstipendien 2001
unter den 7 PreisträgerInnen 5 Frauen waren.
Fachgebiet 5: Kulturelle Stadtteilveranstaltungen
Die Kulturelle Stadtteilarbeit förderte eine Vielzahl von Künstlerinnen aus allen Sparten in Form von Auftritts- und Ausstellungsmöglichkeiten bei Stadtteilwochen, Kulturtagen oder in Jahresprogrammen verschiedener Kulturvereine. Projekte von Frauen
wurden dabei in gleicher Weise unterstützt wie die von Männern. Bei den vom Kulturreferat selbst veranstalteten Festivals, Stadtteilwochen und Kulturtagen im Jahr 2002
wurden insgesamt 95 Künstlerinnen bzw. Künstlerinnengruppen gefördert.
Fachgebiet 7: Volkskultur
In der Volkskultur hat sich im Bereich der Frauenförderung in den letzten Jahren einiges verändert: Am 01.11.2000 wurde die Stelle der Fachgebietsleitung mit einer
Frau besetzt. Nachdem bis zum Jahr 2000 sämtliche Preisträger der „Medaille für
die Verdienste um die Volkskultur in München“ Männer (17) oder Ehepaare (2) waren, erhielt im Jahr 2001 erstmalig eine Frau, Petra Aulitzky, Vorsitzende des Sängerkreises München, diese Auszeichnung. 2002 wurde der Preis Cornelie Müller verliehen. Die beiden Publikationen des Fachgebiets, „Volkstanz in und um München“ sowie „Wer was versteht von Gemütlichkeit – Bally Prell“ erarbeiteten die Autorinnen Ingeborg Heinrichsen, Cornelie Müller und Heike Frey. Desweiteren wurden sämtliche
Medienaufträge (Layout, Grafik, Internetdesign) von Frauen erstellt. Auch bei der
Vergabe der Gelder für die Volkssängerförderung, die im Jahr 2002 erstmalig stattfand, wurde der Proporz berücksichtigt.
Fachgebiet 8: Interkulturelle Kunst, Immigrantenkultur, Galerie Goethe 53
Das Fachgebiet 8 ist um eine ausgeglichene Förderung von weiblichen und männlichen Kulturschaffenden bemüht. Zwar existieren keine statistischen Aufzeichnungen
über interkulturelle Aktivitäten der Münchner MigrantInnenszene; der Frauenanteil in
Musik-, Tanz- und Theatergruppen ausländischer Herkunft ist jedoch erfahrungsgemäß sehr hoch. Insbesondere unter den Solo-KünstlerInnen in den Bereichen Musik
und Tanz wurden Frauen herausragend gefördert.
In der Kunstaktion „Zimmer frei“ waren Frauen teilweise überproportional vertreten.
Auch an den Ausstellungen der städtischen Galerie Goethe 53 beteiligten sich in
den letzten Jahren regelmäßig 50% Frauen – und zwar ohne Quotierung oder andere
gezielte Maßnahmen. Hier ist auch die Jury zu gleichen Teilen mit Frauen und Männern besetzt.
Seite 9
Fachgebiet 9: Kunst und Kultur gesellschaftlicher Bewegungen, Bürgerschaftliches Engagement
(Frauenkultur, Kulturen der Einen Welt, Ökologie, Frieden, Lesben und Schwule, Bürgerschaftliches Engagement)
Gemäß Stadtratsauftrag vom 20. Januar 2000 organisierte das Fachgebiet ein Symposium zum Thema „Rolle der Geschlechterdifferenz in Kunst und Kultur“ am 29.
September 2001 im Großen Saal des Literaturhauses unter dem Motto „Werk-Raum
Gender – Geschlechterdifferenz in Kunst und Kultur“. Die Tagung ermöglichte
eine konstruktive, lebendige Auseinandersetzung über die unterschiedlichen Produktionsbedingungen von Kulturschaffenden beider Geschlechter. WissenschaftlerInnen,
JournalistInnen und KünstlerInnen lieferten Erfahrungsberichte aus Kunst, Literatur
und Hochschulen, diskutierten Konzeption und Wirkung von Professionalisierungsprogrammen für Frauen und stellten Fördermodelle für Künstlerinnen vor. Das Symposium verdeutlichte, dass der Gender-Mainstreaming-Ansatz zwar theoretisch entwickelt, aber in der Praxis schwierig zu realisieren ist und gab neue Impulse für eine
verstärkte Partizipation von Frauen im Kulturbetrieb. Besonders der Netzwerkgedanke fand starke Zustimmung. Angesichts des weiterhin bestehenden Handlungsbedarfs regte die Tagung an, fernab von Quoten den Ist-Zustand zu analysieren und
unter Berücksichtigung der Vorbedingungen und Ursachen Konzepte zu mehr Geschlechterparität zu entwickeln. Die hohe Besucherzahl zeigte das große Interesse
an diesem Thema.
In der laufenden Arbeit unterstützt das Fachgebiet eine Vielzahl von Projekten zur
Frauenkultur, die von Münchner Vereinen und Initiativen in ehrenamtlicher Arbeit initiiert werden. So wird beispielsweise seit 1994 ein Projekt zur Situation der Bildenden Künstlerinnen in München gefördert: Das Josephine-Beuys-Forum, eine Gruppe Bildender Künstlerinnen, setzt sich in einem Netzwerk gegen die Benachteiligung
von Frauen in ihrer Sparte ein und organisiert Veranstaltungen zum Thema „Frau und
Kunst“.
Die Veranstaltungsreihe „Paper Prayers: Kunst gegen Aids in Südafrika“ des MarieSchlei-Vereins, der seit 1984 Frauenausbildungsprojekte in den Ländern Afrikas,
Asiens und Lateinamerikas unterstützt und im Dialog mit Frauenorganisationen steht,
die sich am Entwicklungsprozess ihrer Länder beteiligen, ist ein herausragendes Beispiel für geförderte Veranstaltungen.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Veranstaltungsreihe „Frauen dieser Welt“ mit Beiträgen zur interkulturellen Verständigung und zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen weltweit. Das Programm „Uhuru wa Afrika: Widerstand und Befreiung in Afrika“
Anfang 2001 richtete den Blick auch auf die Rolle der Frauen in den Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen Afrikas. Die Parlamentarierin Nora SchimmingChase, vormals Freiheitskämpferin sowie Botschafterin der Republik Namibia in
Deutschland, berichtete über ihr politisches Engagement. Auch Fatma Alloo, Gründerin der Tanzania Media Women’s Association (TAMWA), die Schriftstellerin Véronique Tadjo von der Elfenbeinküste und die senegalesische Sängerin und Rapperin
Aisha Konté leisteten eindrucksvolle Beiträge.
Seite 10
Die politischen Veränderungen seit dem Fall der Mauer 1989 veranlassten das Kulturreferat und die Offene Akademie der Münchner Volkshochschule zur Auseinandersetzung mit der Frage, wie Frauen im Osten und Westen diese Veränderungsprozesse erfahren und bewerten: Unter dem Titel "WendePunkte - Ansichten und Einsichten von Frauen in Ost- und Westdeutschland zur Jahrtausendwende" traten
renommierte Vertreterinnen aus Kultur, Kunst, Politik und Wissenschaft in einen gesamtdeutschen Diskurs. Das Herzstück der Veranstaltungsreihe war die vom Bonner
Frauenmuseum übernommene Ausstellung „Politeia – Szenarien aus der deutschen
Geschichte nach 1945 aus Frauensicht“. Das Projekt wurde von Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen aus Ost und West gemeinsam gestaltet und für die Präsentation im Gasteig durch Arbeiten von Münchner Künstlerinnen ergänzt.
In der Schwulen- und Lesbenkultur waren die vom Kulturreferat geförderten Programme aufgrund der Antragslage bisher eher „männerlastig“. Dies änderte sich ab
Ende 2000 mit der
Gründung und Förderung des „forums homosexualität + geschichte münchen
e.v“. Seit 2001 arbeitet eine hauptamtliche Mitarbeiterin beim forum homosexualität
an einem Zeitzeuginnenprogramm „Frauenliebe in den 50er, 60er Jahren und zu Beginn der 70er Jahre in München“. Die Vortragsreihe „Zeitgeschichte und historische Portraits“ berücksichtigt zu gleichen Anteilen schwule und lesbische Themen.
Der Christopher Street Day ist ein Fest für Schwule und Lesben, sowohl auf der
traditionellen Parade als auch im Kulturprogramm auf dem Marienplatz, das seit Jahren vom Kulturreferat gefördert wird.
Das Fortbildungsprogramm „mehr wissen - mehr bewirken“, das die Vereinsstelle seit sieben Jahren anbietet, richtet sich an Vereinsaktive. Alle Kursangebote werden seit Beginn der Reihe überdurchschnittlich von Frauen in Anspruch genommen,
ebenso die Grafikwerkstatt, die von der Vereinsstelle in der Seidlvilla eingerichtet
wurde.
Fachgebiet 10: Stadtgeschichte
Das Fachgebiet Stadtgeschichte legt großen Wert auf die Auseinandersetzung mit
der Geschichte von Frauen in der Münchner Stadtgesellschaft und will mit seiner Arbeit zum Verständnis historischer Prozesse beitragen. Dazu gehört das Bewusstmachen von kollektiven Erinnerungen wie auch spezifischer Erinnerungsstrukturen –
z.B. bedingt durch Geschlechterrollen. Dies wird durch die Auswahl von Projektbeteiligten, vor allem aber durch inhaltliche Schwerpunktsetzungen bei allen Formen angebotener und geförderter Veranstaltungen erreicht.
Der Geschichtswettbewerb spricht nach wie vor überwiegend Frauen an. Desweiteren wurden zwei Künstlerinnen beauftragt, mit fotografischen Mitteln über die Schichten der Erinnerung zu arbeiten. Unterstützung erhielt auch ein Kunstprojekt im Hasenbergl, das sich u.a. mit den spezifisch weiblichen Formen der Erinnerung und
Identifikation mit einem Stadtteil befasst. Gemeinsam mit mehreren Kooperationspartnern wird das Fachgebiet noch in diesem Jahr eine Ausstellung über die Ärztin
Dr. Hope Bridges Adam Lehmann präsentieren – eine zu Unrecht unbekannte Ge-
Seite 11
sellschaftsreformerin, die sich um die Wende zum letzten Jahrhundert mit dem Thema „Geschlechterrollen“ auseinander gesetzt hat. Im künftigen Projekt zum Umgang
mit Geschichte im öffentlichen Raum wird das Fachgebiet auf die Zusammenarbeit
mit Künstlerinnen vor allem bei der Umsetzung topographischer Zeichensetzungen
drängen.
Fachgebiet 11: Wissenschaft
Das Fachgebiet ist eine Vermittlungsstelle zwischen Wissenschaft und Stadtkultur.
Mit seinen interdisziplinären Veranstaltungen öffnet es Wege und Orte des Dialogs
von Forschung und Öffentlichkeit. Diese wurden im Sinne eines gleichstellungspolitischen Ansatzes überwiegend von hochqualifizierten Münchner Wissenschaftlerinnen
getragen. Veranstaltungen des Fachgebiets wurden auch als mögliche Antworten
darauf konzipiert, wie die praktische Realisierung des Gender-Mainstreaming aussehen soll, wie die Durchsetzungsfähigkeit dieses Konzeptes zu bewerten ist und
welche Ansätze es bereits gibt. Dabei war gerade die Perspektive von PhilosophInnen auf dieses Thema in der Reihe Philosophische Nachtgespräche sehr aufschlussreich. Ein weiterer Ansatzpunkt von Gender-Mainstreaming erfolgte in Veranstaltungen zur Gentechnik-Debatte, die im Rahmen von LifeScienceLive sowie der
Münchner Wissenschaftstage zum Thema Risiko unterschiedliche Perspektiven der
Reproduktionsmedizin für Mann und Frau aufzeigten. Für 2003 ist eine Veranstaltung
in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität zum Thema „100 Jahre
Bildung für Frauen“ in Vorbereitung.
Einzelne Referate der Landeshauptstadt München befinden sich bereits im Prozess
der Umsetzung der Gender-Mainstreaming-Strategie. Auch im Kulturreferat gibt es
dazu erste Ansätze; im Zuge des Neuen Steuerungsmodells soll versucht werden,
eine Strategie für das ganze Kulturreferat zu entwickeln. Die Projektphase wird sich
noch über die nächsten Jahre erstrecken: Während dieses Zeitraums sollen alle Institute und Fachgebiete ihre Ziele und Produkte formulieren und die Gender-Mainstreaming-Strategie erproben.
Die Gleichstellungsstelle stimmt der Beschlussvorlage nicht zu (vgl. Anlage). Zu ihrer
Kritik nimmt das Kulturreferat wie folgt Stellung:
Das Kulturreferat stellt allgemein eine Sensibilisierung der Institute und Fachgebiete
in Bezug auf das Thema „Frauen in Kunst und Kultur“ fest, die sich auch in modellhaften Projekten sowie in der Praxis der Förderung von Künstlerinnen und weiblichen
Kulturschaffenden zunehmend positiv manifestiert. Allerdings sieht auch das Kulturreferat in einigen Bereichen durchaus noch Nachholbedarf bei der im Sinne des Gender-Mainstreaming umzusetzenden Vorgaben.
Punkt 1:
Die Gleichstellungsstelle kritisiert das Fehlen eines einheitlichen Berichtsmusters:
Seit dem Erstantrag 1993 wurde dgl. bei den turnusmäßigen Berichterstattungen nie
gefordert. Es stellt sich allerdings die Frage, ob bei den vielen unterschiedlichen
Sparten des Kulturreferates ein einheitliches Berichtsmuster der jeweiligen Sachauf-
Seite 12
gabe gerecht würde und welche Fachkapazität die Konzepte und Berichte qualifiziert
und vergleichend auswerten könnte. Richtigzustellen ist außerdem die Aussage, das
Kulturreferat habe lediglich statistische Daten abgefragt. Der Kernsatz der Anfrage
lautet vielmehr: „Das Kulturreferat bittet die Museen und Institute um eine Stellungnahme zur Situation und Förderung der Künstler, Künstlerinnen und Kulturschaffenden im jeweiligen Zuständigkeitsbereich, betreffend die letzten zwei
Jahre...Bitte berichten Sie auch über etwaige Sonderprojekte zur Frauenförderung oder zum Thema Gender und über Initiativen, die zur Erhöhung des Künstlerinnenanteils bei Preisvergaben, Einstellungen etc. geführt haben.“ In dieser
Formulierung sind sowohl die Analyse („Situation“) als auch Konzepte der Förderung
(Initiativen, Sonderprojekte zur Frauenförderung oder zu Gender) angesprochen.
Punkt 4:
Dieser SPD-Antrag stammt vom 17.01.02. Die zuständige Sachbearbeiterin war ab
Januar in Mutterschutz, anschließend in Erziehungsurlaub. Es gab keine personelle
Kapazität, in dieser Zeit ein Gender-Mainstreaming-Konzept für das gesamte Kulturreferat auszuarbeiten. Die Gleichstellungsstelle wurde über diesen Engpass informiert.
Die Antragstellerin Frau Renner war einverstanden, dass 2002 nochmals nach dem
bisherigen Muster „Künstlerinnenförderung“ berichtet und dann im Rahmen des Neuen Steuerungsmodells die Gender-Mainstreaming-Strategie im Kulturreferat ausgeführt wird. Das Kulturreferat ist dabei, den auch in der Stellungnahme der Gleichstellungsstelle zitierten Stadtratsauftrag zur Berücksichtigung des Gender-Mainstreamings im Rahmen des NSM umzusetzen. Mit der Umsetzung des NSM wurde erst im
letzten Jahr im Kulturreferat begonnen. Wie im o.g. Beschluss festgelegt, wird das
Kulturreferat im zweijährigen Turnus dem Stadtrat über die Ergebnisse berichten.
Die Vorlage konnte nicht fristgerecht übermittelt werden, weil die verwaltungsinternen Abstimmungen erst in den letzten Tagen erfolgen konnten.
Die Korreferentin des Kulturreferates Frau Stadträtin Sabathil, der Verwaltungsbeirat für
Kunst und Kultur gesellschaftlicher Bewegungen, Interkulturelle Kunst, Immigrantenkultur,
Volkskultur Herr Stadtrat Pfundstein sowie die Stadtkämmerei haben Kenntnis von der Vorlage.
II.
Antrag der Referentin:
1. Das Kulturreferat bleibt beauftragt, im Rahmen des Neuen Steuerungsmodells seine Institute und Kooperationspartner verstärkt aufzufordern, ihre kulturpolitischen Entscheidungen entsprechend der Gender-Mainstreaming-Strategie zu überprüfen, ggf.
zu verändern und darüber dem Stadtrat im zweijährigen Turnus zu berichten.
2. Die seit Jahren erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Frauen dieser Welt“ wird vorbehaltlich
der Haushaltsverabschiedung 2003 mit Schwerpunkt „Frauen in Europa“ fortgesetzt.
Seite 13
3. Gezielte Fördermaßnahmen für Frauen in allen Sparten der Kunst und Kultur werden
im Rahmen des finanziell Möglichen weiterhin unterstützt und initiiert.
III. Beschluss:
nach Antrag.
Der Stadtrat der Landeshauptstadt München
Der Vorsitzende:
Die Referentin:
Ude
Oberbürgermeister
Prof. Dr. Dr. Hartl
Berufsm. Stadträtin
IV. Abdruck von I. bis III.
über den Stenografischen Sitzungsdienst
an die Stadtkämmerei
an das Direktorium – Dokumentationsstelle
an das Direktorium - Frauengleichstellungsstelle
an das Revisionsamt
mit der Bitte um Kenntnisnahme.
V. Wv. Kulturreferat (Vollzug)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Zu V. (Vollzug nach Beschlussfassung):
1. Übereinstimmung vorstehender Ausfertigung mit dem Originalbeschluss wird bestätigt.
Seite 14
2. Abdruck von I. mit V.
an StD
an R-BP
an GL-2
an GL-4 (2 x)
an FG 1
an FG 2
an FG 3
an FG 4
an FG 5
an FG 6
an FG 7
an FG 8
an FG 9
an FG 10
an FG 11
an FG 12
an die Direktion der Münchner Kammerspiele,
an die Direktion der Schauburg – Theater der Jugend
an die Direktion der Münchner Philharmoniker
an die Direktion der Münchner Stadtbibliothek, Monacensia
an die Direktion des Münchner Stadtmuseums
an die Direktion des Museums Villa Stuck
an die Direktion der Städt. Galerie im Lenbachhaus
mit der Bitte um Kenntnisnahme bzw. weitere Veranlassung.
3. Zum Akt
München, den ...........................
Kulturreferat
I. A.