Oktober/November 2006 htu info
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Oktober/November 2006 htu info
Oktober/November 2006 htu info jahr 0 nach gehrer - ein hypothetischer ausblick SPÖ und ÖVP verhandeln über die Bildung einer Koalition – in vielen bildungspolitischen Fragen prallen Konzepte und Praxis aufeinander die fulton condition Montag Mittag. In ein paar Stunden ist Redaktionsschluss und mein Nervenzucken erfährt neue Frequenzrekorde, ohne dass Medien davon Notiz nehmen. Seite 8 Seite 14 vorsitzcorner [3] – fristen diplomstudium [3] – kurzmeldungen [5] – gehrer retrospektive [6] – big brother awards [9] – fotoreferat [10] – htu cinestudio [10] – öh beitrag, wozu? [11] – kulturseite [12] – veranstaltungskalender [16] – fm4 im tripelpack [18] htu_info | impressum editorial Impressum Medieninhaberin und Herausgeberin: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Wien Wiedner Hauptstrasse 8-10 1040 Wien Medienmorgen Redaktion: Elisabeth Eder (Pressereferentin) Layout: Elisabeth Eder Andrej Siptak Matthias Nowak Anzeigenverwaltung: Christian Strasser Telefon: + 43 1 58801 49519 (redaktionelle Angelegenheiten) + 43 1 58801 49500 (Anzeigenverwaltung) Fax: + 43 1 586 91 54 E-Mail: [email protected] Homepage: www.htu.at/presse Texte: Ines, Dani, Elisabeth, Andis, StV Physik, Gregor, Matthias, Ilka, Cinéstudio, Gabor, Kulturseite, _irak aka m roi, Habakuk Fotos: TeilnehmerInnen des TU Fotowettbewerbs „Technik mit Menschen“ 2006 Michael Fürst Armin Steiner Valentin Gruber Katharina Schiffel Oleksander Hnatenko (Titel) Im letzten Sommersemester veranstaltete die TU-Wien einen Fotowettbewerb mit dem Thema „Technik mit Menschen“. Alltägliche Szenen aus Lehre und Forschung sollten interessant abgelichtet und gesammelt werden. Nicht zuletzt um der Universität gute Bilder für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung zu stellen. Ganze 111 (in Worten: einhundertundelf) Einsendungen von Studierenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der TU wurden von einer Jury sowie Angehörigen der Universität bewertet. Einige Bilder des Wettbewerbs wollen wir euch hier präsentieren. Sie finden sich nicht sehr gut versteckt in den diversen Artikeln dieser Ausgabe. -matthias Ende des TV-Monopols — Ende der Printmedien. HTU-Info auch im Netz, aber nicht auf myspace. Wie bei einem unbezahlten Praktikumsplatz wird zum Mitlayoutieren und Mitschreiben aufgefordert. Artikel werden erwartet, das Medium steht offen. Und das kann durchaus als Aufruf verstanden werden. Denn entweder bricht uns die Möglichkeitsgesellschaft das Genick oder sie bricht die so genannten Kreativen, die wir mittlerweile alle sind. Also kehrt es sich auch wieder um. „Information ist der Sauerstoff der Demokratie“ Und die Raubkopierer werden Thema des baldigen G8-Treffens. Ununterbrochen unterbrochen Ausländische Studierende prostituieren sich in Australien, weil die Studiengebühren zu hoch sind und wir legen den Laptop auf den Bauch. Lass uns ein bisschen das Tanzbein schwingen in den zarten Takten zwischen dem bezahlten und dem anderen Leben. Ansonsten viel Freude beim Durchblättern, viel Kritik und Reaktion Im Namen des Pressereferats -elisabeth vorsitz frist studienplan voco | übergangsregelungen | htu_info vorsitzendencorner Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wieder beginnt ein neues Studienjahr und ich darf euch natürlich auch dieses Jahr wieder viel Erfolg in eurem Studium, ein nettes Jahr an der Uni, et cetera, et cetera wünschen. Aber dieses Jahr ist etwas Besonderes. Denn wir starten gleich am ersten Tag des Studienjahres mit einem außergewöhnlichen Ereignis. Die Nationalratswahlen und eine neue Mehrheitenverteilung in unserem geschätzten Parlament. Nun könnte man natürlich sagen, dass es Nationalratswahlen doch alle vier Jahre gäbe, und dass dies doch gar nichts so besonderes wäre. Natürlich gibt es alle vier Jahre – oder sogar noch öfter – Wahlen und wir alle haben schon zumindest fünf davon erlebt. Um das Besondere an dieser Wahl zu finden, müssen wir noch etwas in die Vergangenheit zurückblicken. Und zwar in jene Zeit, in der wir alle noch lange nicht an die Uni gedacht haben und friedlich in geistiger Minimalkonfiguration dahingedümpelt sind. Nein, ich schreibe nicht von unserer pränatalen Existenzphase, sondern von den letzten Ferien. Da war nämlich Wahlkampf. Und dieser Wahlkampf war äußerst interessant. In diesem Wahlkampf wurde nämlich das Thema Bildungspolitik thematisiert. Das wurde es natürlich in anderen Wahlkämpfen zuvor auch schon. Meist allerdings nur von einer Partei, die ein gewisses, nicht vernachlässigbares Wählerpotential unter den Studierenden besaß und dieses natürlich auch halten wollte. Dieses Jahr ist zumindest eine der beiden „Großparteien“ auf den Zug aufgesprungen und hat damit bewirkt, dass das Thema Bildung und auch das Unterkapitelchen „universitäre Bildung“ in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert wurde als dies normalerweise der Fall war. Manche werden nun sagen, dass es noch nicht viel bedeutet wenn ein Thema im Wahlkampf diskutiert wird. Dem ist fraglos zuzustimmen. Aber doch haben sich nach der Wahl schon einige Konsequenzen gezeigt. Als Fundament wäre da eine geänderte Machtverteilung, die Möglichkeiten der Neudiskussion fundamentaler bildungspolitischer Grundausrichtungen Seit dem 1. Oktober 2006 gibt es an der TU Wien (mit Ausnahme der Lehramtsstudien) nur mehr Bachelor- /Masterstudien. Für alle, die noch in einem Diplomstudienplan studieren, gibt es folgende Übergangsbestimmungen: All jene, die noch in „alten Diplomstudienplänen“ (d.h. nach TechStG93) studieren, haben noch bis 30. November 2008 Zeit, ihr Studium in ihrem Studienplan zu beenden. Nach diesem Datum werden alle, die noch in einem „alten“ Diplomstudien plan sind automatisch in den „neuen“ Diplomstudienplan (nach UniStG97) überstellt. Studierende eines „neuen“ Diplomstudienplans haben die Möglichkeit ihr Diplomstudium bis 30. November 2015 zu beenden, nach diesem Datum werden alle automatisch dem Bachelorstudium unterstellt. eröffnet. Die Studiengebühren wurden ja bereits als Koalitionsbedingung gehandelt. Aber eine noch viel direktere Konsequenz ergab sich aus der scharfen Kritik der vormaligen Oppositionsparteien an der Bildungspolitik der letzten Jahre: am 5. Oktober verkündete Elisabeth Gehrer nicht mehr für das Amt der Bildungsministerin zur Verfügung zu stehen. Nun könnten wir diesen Entschluss natürlich einer gewissen Amtsmüdigkeit nach über 10 Jahren an der Spitze des Bildungsministeriums zu danken haben, oder vielleicht auch einer akuten, plötzlich auftretenden Pensionssehnsucht. Viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass der Wahlkampf und das aus mancher Sicht enttäuschende Wahlergebnis die Schuld an diesem Entschluss tragen. Hat man doch vor nicht sehr langer Zeit noch einen deutlichen Willen vernommen, das Amt weiter zu bekleiden. Wie auch immer. Damit haben wir jedenfalls wieder mal bewiesen: So schlecht kann Demokratie nicht sein. Was immer die Zukunft bringt, auch wenn es Neuwahlen sind. Diese Wahl hat ihren Dienst getan. -ines fristen zur beendigung des diplomstudiums Freiwilliger Studienplanwechsel: Studierende eines „alten“ Diplomstudienplans können sich innerhalb der Zulassungsfrist freiwillig dem „neuen“ Diplomstudienplan unterstellen; Studierende der Diplomstudienpläne können innerhalb der Zulassungsfrist freiwillig auf das Bachelorstudium wechseln. (Anmerkung: Ein solcher Wechsel gilt nicht als Studienwechsel) Für den Abschluss des Bachelorstudiums ist die positive Absolvierung aller im Studienplan vorgesehenen Lehrveranstaltungen erforderlich; die Bachelorprüfung wird mit dem Einreichen der Zeugnisse für die vorgeschrie- benen Lehrveranstaltungen formell abgeschlossen, das Datum der Einreichung gilt als Datum des Studienabschlusses. Anschließend kann – aber wieder nur innerhalb der Zulassungsfrist – ein Masterstudium inskribiert werden (übrigens schließen alle Masterstudien an der TU Wien mit dem Titel Diplomingenieur ab). Ein direkter Wechsel von einem Diplomstudium in ein Masterstudium ist nicht möglich. Informationen über die Vor- und Nachteile eines Studienplanwechsels und Beratung für deinen speziellen Fall bekommst du bei deiner Fachschaft! -dani htu_info | anzeige Machen Sie Karriere beim Verbund! Sie sind auf der Suche nach beruflichen Herausforderungen? Beim Verbund-Konzern, Österreichs führendem Elektrizitätsunternehmen, haben Sie die Möglichkeiten dazu. Der Verbund, Österreichs treibende Kraft in Sachen Elektrizität, bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spannende Aufgaben. Das Unternehmen ist nicht nur Österreichs größter Erzeuger und Transporteur elektrischen Stroms, sondern auch einer der bedeutendsten wichtigsten Händler Europas. 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Neues Rektorat Alle Seiten werden nun in Farbe gedruckt, bunte Tupfer sind überall Das gibt es im Laufe des nächsten möglich (zB Violett37). An blinken- Jahres. Die Bewerbungsfrist läuft bis Februar. dem Text arbeiten wir noch. Jedenfalls würden wir uns über Gewählt wird der Rektor oder die Feedback freuen, was dir am neuen Rektorin, indem der Senat einen Dreiervorschlag erstellt aus dem Layout gefällt und was nicht. sich dann der Unirat jemanden aussucht. Bachelor – Master Mit diesem Studienjahr wurden in vorname.nachname@ allen Studienrichtungen außer im student.tuwien.ac.at Endlich sind auch die Studierenden der TU Wien nicht mehr nur eine Nummer. Um an eine solche Adresse zu gelangen, ist sie ganz eigenmächtig in Veranstaltungsreihe des Referats tuwis.tuwien.ac.at für Bildung und Politik der HTU einzurichten. Fi�� & Pa�aver Zum zweiten Mal laden wir zu einem Themenabend, diesmal zum Thema Abgeschobene Menschlichkeit Seit Mitte der 90er Jahre werden die Migrationsgesetze laufend verschärft. Generationen von InnenministerInnen versuchten, sich mittels härterer Maßnahmen zu profilieren; die Vermischung von „Migration“ und „Asylrecht“ wurde dabei in Kauf genommen. Parallel dazu häuften sich die Fälle von polizeilichen Übergriffen bei Abschiebungen in einem von Vorurteilen, Überforderung und Unkenntnis geprägtem überhitzten gesellschaftlichen Klima. Im diesmaligen Film Welcome Home dreht Regisseur Andreas Gruber den Spieß um. Vieles, was an der Praxis des „Abschiebens“ selbstverständlich erscheint, wird in aller Absurdität und Menschenverachtung entlarvt, als die Polizisten selbst zu „Schüblingen“ werden. Im Anschluss an den Film freuen wir uns auf eine lebhafte Diskussion. Film&Palaver. Mittwoch, 22.11.06, 1930; EI10 Gusshausstr. 25-29, Wien 4 Veranstaltung des BiPol-Referates der HTU für Mitglieder der ÖH. Eintritt frei. Job- und Wohnbörse Die HTU hat nun eine neue Jobbörse, die dank eines intuitiven Ausschluss verfahrens wesentlich einfacher zu bedienen ist als die Alte. Zu finden unter:htu.at/jobboerse Ein analoges System gibt es demnächst auch für Wohnungssuchende, irgendwo muss man ja das Geld dann ausgeben: htu.at/wohnboerse Standortfrage Wer sich noch an die Diskussion vor den Ferien erinnern kann, die Antwort auf die Standortfrage – ob die TU nach Aspern aussiedelt – lautet „Verdichten“, also im 4. bleiben. Ausschlaggebend war die Zufriedenheit der Studierenden und Bediensteten mit dem jetzigen Standort sowie das Risiko, dass so ein großes Bauprojekt nicht rechtzeitig Das Problem der fertig wird, wodurch die TU zweigeNichtinjektivität von teilt wäre. Namen wurde nach dem First-ComeNeue Homepage Frauenreferat First-Serve Prinzip gelöst, außerdem Das Frauenreferat hat nun eine lässt sich ein be- neue Homepage und zwar auf liebiger Mittelteil twoday.tuwien.ac.at/FRauenreferat der Form vorname. mittelteil.nachna- Referate me@… einstellen. Wir haben jetzt einige neue Referentinnen und Referenten. Und zwar Neuer Name der Fachin der Presse, im Organisations/ schaft Technische MaSportreferat und im Frauenreferat. thematik Mal schauen, was der frische Wind Früher „Fachschaft bringt. Technische Mathematik und Versicherungsmathematik“ -andis bildungsministerium prof. winter nachruf htu_info | bipol Nachruf Prof. Winter Am 8. November 2006 verstarb O. Univ.-Prof. Dr. Hannspeter Winter unerwartet und plötzlich. Die Fakultät für Physik verliert mit seinem Ableben nicht nur einen ausgezeichneten Vortragenden sondern auch eine ungemein engagierte Persönlichkeit, die mit großem Einsatz die Geschicke der Fakultät sowie darüber hinaus auch das Bild der TU Wien entscheidend mitgeprägt hat. Für sein Wirken sind wir ihm zu Dank verpflichtet, auch soll uns Hannspeter Winter weiter ein Vorbild in unserer Arbeit bleiben, um auch zukünftig positiv zur Entwicklung der Fakultät für Physik beizutragen. Unsere tiefe Anteilnahme gilt vor allem seiner Familie sowie den Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Allgemeine Physik. 11 jahre gehrer – eine retrospektive Mit 64 Jahren verfrachtet sie das Nationalratswahlergebnis – sie erreichte in ihrem Landeswahlkreis nur 63 Vorzugsstimmen und lag damit hinter 3 Parteikollegen und je zwei roten und grünen Kandidat/innen zurück – nun ungewollt in die Pension. Hatte sie vor wenigen Wochen noch angekündigt, eine weitere Amtsperiode draufsetzen zu wollen und ist sie in den Tagen nach den Wahlen auch kurz als zweite Nationalratspräsidentin gehandelt worden, hat sie am 5. Oktober ihren Rückzug aus der Politik bekannt gegeben. 1995 wurde Elisabeth Gehrer als Nachfolgerin von Erhard Busek zur Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten ernannt. Im Jahr 2000 wurde ihr Ressort aufgewertet, ihre Zuständigkeit war auf Bildung, Wissenschaft und Kultur angewachsen. Im universitätspolitischen Bereich werden besonders die Einführung der Studienbeiträge, die Einführung des Universitätsgesetzes 2002 (UG’02), die daraus folgende Entlassung der Universitäten in die Autonomie und die Dienstrechtsnovelle für UniversitäslehrerInnen, die Einführung von Zugangsbeschränkungen für einige Universitätsstudien, vor einem knappen Jahr die Hochschulwerdung der Pädagogischen Akademien und natürlich nicht zu vergessen die „Eliteuni“ (Institute of Science an Technology Austria). Gedanke gut – Durchführung mangelhaft -stv physik Unter diesem Titel könnte man wohl das UG’02 führen. Die Entlassung aus der Bundesverwaltung hat die Universitäten in eine zweifelhafte Autonomie geführt. In der Entstehungsphase von vielen hoch gelobt, wurde das Gesetz in seiner Umsetzung von vielen vormaligen FürsprecherInnen doch noch sehr kritisch betrachtet, da zwar die Intentionen diverser Regelungen durchaus positiv sind, leider aber in der Umsetzung unter den gegebenen Rahmenbedingungen schwierig zu verwirklichen sind und waren. Nicht zuletzt müssen die Universitäten, die sowieso schon darum kämpfen, mit dem zu geringen Budget irgendwie auszukommen, in einen ungleichen Vergleichskampf um das künftige Budget treten. Ab dem Frühjahr 2007 müssen sie um die Budgets in Leistungsvereinbarungsverhandlungen mit dem Ministerium treten. Nach dem Motto „wer bietet mehr“ werden angefangen von AnfängerInnenund AbsolventInnenzahlen und wie schnell diese ihren Abschluss nachbetrachtungen universitätsgesetz gehrer bipol | htu_info des UG’02 dafür, die Universitäten nach Budgetkürzungen zu besänftigen bzw. diese Kürzungen zu tarnen. Die oft negativen sozialen und finanziellen Konsequenzen für die Studierenden möchte ich hier gar nicht mehr erwähnen… Katharina Schiffel Gedanke sinnvoll – Durchführung fragwürdig erlangen, Doktoratsstudierende ohne österreichischen Diplom- oder Masterabschluss, Frauenanteil unter den Lehrenden, Frauenanteil an Doktoratsabsolvent/innen über Einnahmen aus Forschungsprojekten sozusagen Punkte vergeben und danach das Budget vergeben. Dass eine Technische Universität, eine Wirtschaftsuniversität, eine Geistes- und Sozialwissenschaftliche Universität oder gar eine Kunstuniversität nicht über denselben Kamm geschert werden können (bzw. nach logischen Überlegungen nicht über einen Kamm geschert werden sollten) wurde ignoriert. Gedanke schlecht – Durchführung gut Die überraschende Einführung der Studiengebühren im Jahr 2001 hat zuerst dazu gedient, ein Stückchen des Budgetlochs zu stopfen, anschließend in der Umsetzung Die Pädagogischen Akademien in Hochschulen umzuwandeln hätte mit der richtigen Durchführung durchaus Sinn machen können. Hier wurde aber zum wiederholten Male in einer Schnellschussaktion ein Gesetzesentwurf erstellt, ohne auf die Betroffenen Rücksicht zu nehmen und ohne viele Gedanken an die Umsetzung zu verschwenden. Entstanden sind den Universitäten ähnliche Gebilde, die aber unter noch mehr Einflussnahme durch einen politisch besetzten Hochschulrat stehen und von einem Studienrecht kann man auch nicht sprechen. Zu spätes Einsetzen von Gedankengängen – Durchführung ohne Nachzudenken Die aufgrund des EuGH-Urteils zum Thema Zulassungsvoraussetzungen für Studierende mit ausländischem Reifezeugnis (diese mussten einen Studienplatz im Heimatland nachweisen können, um in Österreich das gewollte Studium studieren zu dürfen, was der Gleichstellung von EU Bürgern widersprochen hat) eingeführten, willkürlichen Beschränkungen von 8 Studienrichtungen im vorigen Jahr und die schließliche Abänderung auf Quoten und die daraus folgenden Aufnahmetests kann man nicht anders bezeichnen. Das Verfahren der EU gegen Österreich hatte sich lange abgezeichnet, ebenso die Verurteilung Österreichs. Schon längst hätte man sich überlegen können und müssen, welche sinnvollen Maßnahmen ergriffen werden können um das Problem zu lösen. Sattdessen wurde bis zum letzten Augenblick gewartet und im Juli (!), d.h. teilweise schon während der Zulassungsfrist für das neue Semester, Beschränkungen eingeführt. Gedanke fragwürdig – Durchführung ebenso Nachdem Österreichs Universitäten ja durch das UG’02 zur „Weltklasse“ geworden sind, ist ganz klar, was Österreich fehlt – eine Elite-Universität. Und ich hoffe, nicht nur mit kommt hier etwas komisch vor, denn sollte die „Elite“ nicht sowieso schon an den heimischen Universitäten zuhause sein? Und wenn sie das nicht ist, und Österreich eine Elite-Universität braucht, ist da nicht etwas in der Universitäts- und Bildungspolitik der letzten Jahre falsch gelaufen? Wären nicht Gelder für Wissenschaft und Forschung an den bestehenden Universitäten besser aufgehoben als in Gugging? Wir sind gespannt, wer Frau Gehrer im Bildungsbereich nachfolgen wird und welche Neuerungen ein/e neue/r Minister/in bringen wird. Frau Gehrer wünschen wir trotz ihrer oft nicht studierendenfreundlichen Politik eine schöne Pension, in der sie nach 26 Jahren in der Politik nun ihren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen kann und diese vielleicht an ihren Traumurlaubsorten nachgehen kann (www.bmbwk. gv.at/ministerium/ministerin/portraet. xml). -dani studiengebühren nationalrat wahlen htu_info | bipol SPÖ und ÖVP verhandeln über die Bildung einer Koalition – in vielen bildungspolitischen Fragen prallen Konzepte und Praxis aufeinander Zu Redaktionsschluss waren SPÖ und ÖVP noch mit der gruppentherapeutischen Bewältigung der einander im Wahlkampf angetanenen Nettigkeiten beschäftigt. Sollten sie doch noch über die Schatten des Wahlkampfes springen und sich inhaltlichen Fragen zuwenden, stehen einige kontroversielle Fragen am Programm. Die Verhandlungssituation ist nicht trivial: Die ÖVP möchte die in den vergangenen Jahren in Quasi-Alleinregierung gegen allseitigen Widerstand umgesetzten Projekte nicht retrospektiv diskreditiert wissen; die SPÖ wiederum sucht durch die heftige Opposition der letzten Jahre und die recht konkreten Wahlkampfversprechen – Stichwort „Kurswechsel“ – ihre Kompromissschmerzgrenze auszuloten. steuer“. Für die ÖVP sind die hohe Studierendenzahl und die weggefallenen „Scheininskribierten“ ein Beleg für die Sinnhaftigkeit und spricht von zwischenzeitlich eingetretener gesellschaftlicher Akzeptanz und sozialer Abfederung durch Förderungen. Schwer haltbar ist jedenfalls das Argument zusätzlicher Mittel für die Universitäten, wurden doch deren Budgets zeitnah zur Einführung der Studiengebühren zusammengekürzt. Universitäten: zwischen „Hungertuch“ und „gut finanziert“ Über die finanzielle Ausstattung der seit dem Universitätsgesetz 2002 in die Autonomie entlassenen Universitäten gibt es auch divergierende Ansichten. Die ÖVP sieht den staatlichen Finanzierungsbeitrag als ausreichend dimensioniert und lobt die – freilich noch nicht vom Parlament beschlossene – „Universitätsmilliarde“ der Jahre 2007–09 und fordert die (autonomen) Universitäten zu mehr Kreativität in der Mittelbeschaffung auf (Stichwort Drittmittel); die SPÖ schließt sich der Forderung der Rektorenkonferenz nach Erhöhung der staatlichen Finanzierung zur Deckung der jahrelang verschleppten Investitionen in die Infrastruktur an. Offener Hochschulzugang? Die Regierung hatte das EuGHUrteil von 2005, das die bis dahin geltenden Beschränkungen für ausländische Studierende aufgehoben hatte, zum Anlass genommen, den Universitäten die Möglichkeit zu Zulassungsbeschränkungen in acht Die Befürchtung steht freilich im Raum, dass gerade im gegenseitigen Grenzen-Ausloten am Ende in schlimmster österreichischer Tradition ein Flickwerk von marginalem Symbolischem für die Pressekonferenzen und wohlverklausuliert Strukturkonservativem für die eigenen Klientels herauskommt. Studiengebühren. „sinnvoll“ vs. „abschaffen“ Die Studiengebühren motivieren uns Studierende seit 2001 zu Höchstleistungen. Die SPÖ ging mit der Forderung nach deren Abschaffung in den Wahlkampf und nennt die Gebühren neuerdings in Anlehnung an die ähnlich aufkommensstarke Erbschaftssteuer eine abschaffenswürdige „BagatellValentin Gruber datenschutz nachlese awards report | htu_info jahr 0 nach gehrer – ein hypothetischer ausblick Studienrichtungen zu geben; davon machen die Universitäten in unterschiedlichem Maße Gebrauch (auf der TU-Wien gibt es keine formellen Zugangsbeschränkungen). Die SPÖ versprach die Wiederherstellung des „freien Hochschulzugangs“, die ÖVP betont den Unterschied zwischen „Zugang“ (studieren dürfen) und „Zulassung“ (auch einen Studienplatz bekommen) und findet das derzeitige Modell gut. ÖH-Wahlrecht. Ein Geniestreich sondergleichen war das 2004 novellierte Wahlrecht der ÖH. Unter dem Vorwand der notwendigen Anpassung an das UG 2002, das den Universitäten allgemein mehr Autonomie zuspricht und ihnen u.a. die Einrichtung von Fakultäten freistellt, wurde die Direktwahl der Bundesvertretung (BV) zugunsten einer Bundesratsähnlichen Beschickung durch die Universitätsvertretungen (UV) abgeschafft. Dabei wurde offen zugegeben, dass die Schwächung der BV ein hocherwünschter Nebeneffekt sei. Nicht so offen zugegeben wurde die Hoffnung der Regierungsparteien, dass sich dadurch die ihnen politisch genehmeren Fraktionen (AG, RFS) gestärkt würden – die Verschiebungen betrafen letztendlich hauptsächlich die Universitätsvertretungen, und die BV blieb mehrheitlich links (GRAS und VSStÖ stellen derzeit die Exekutive). gen“ – als problematisch gelten das von der FPÖ zum Schutz des RFS hineinreklamierte Listenwahlrecht, die ungleiche Gewichtung der WählerInnenstimmen und das Prinzip der Beschickung der BV durch die Universitätsvertretungen. Zur Zeit liegt das Gesetz nach einem Einspruch von SPÖ und Grünen beim Verfassungsgerichtshof, dessen Präsident Karl Korinek bereits durchklingen hat lassen, dass ihn einige Passi „nicht wirklich überzeu- Grundsatzprogramme sind mitunter amüsant: and the winner is … Die Big Brother Awards zeichnen alljährlich jene aus, die sich um Datenschutz und Privatsphäre nicht unbedingt die meisten Gedanken machen. So auch dieses Jahr wieder, diesmal am 25. Oktober, dem Vorabend des Nationalfeiertags. Die Preise sollen auf die Problembereiche im Datenschutz aufmerksam machen und negative Entwicklungen in diesem Sektor anprangern. Ins Leben gerufen wurden die Awards 1998 in Großbritannien, im darauf folgenden Jahr wurden sie auch -gregor in Österreich erstmals verliehen. “Big brother is watching you …” In Anspielung auf George Orwells düstere Zukunftvision „1984“, in dem die Bürgerinnen und Bürger auf Schritt und Tritt vom “Grossen Bruder” überwacht und kontrolliert werden, vergeben die Stifter ihren Negativpreis an Behörden, Firmen, Organisationen und Personen, welche in besonderer Weise Privatsphäre beeinträchtigt oder persönliche Daten an Dritte weitergegeben haben. Nachlese Die ÖH stellte den Parteien „Gretchenfragen“ zur Bildungspolitik oeh.ac.at www.spoe.at www.oevp.at Als besonders „ruhmesträchtig“ präsentiert sich der Preis für das „Lebenswerk“, welcher 2003 nach der mittlerweile dreifachen Preisträgerin aufgrund ihrer Bemühungen um die Bildungsevidenz in “Lebenslanges-Ärgernis-Elisabeth-Gehrer-Preis für die nachhaltigste Annäherung an die Romanvorlage 1984” umbenannt wurde. Weitere Informationen zu den Awards sowie die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger finden sich unter www.bigbrotherawards.at -matthias referate foto kino htu_info | referate Das Fotoreferat ist nichts anderes als eine Serviceeinrichtung der HTU, die allen Interessierten zu kostendeckenden Preisen in Form von Mitgliedsbeiträgen offen steht. Wir bieten auch Workshops an. Es gibt welche für AnfängerInnen, in denen man lernt wie man Schwarz-Weiß-Filme entwickelt und Schwarz-WeißFotos vergrößert und solche für Fortgeschrittene, in denen man mehr über das Vergrößern von Schwarz-Weiß-Fotos, aber auch das Vergrößern von Farbfotos lernen kann. Und für alle, die sich nur oder Spieltage im November Fr 17. + Sa 18. Captain FutureMarathon (alle Folgen) Di 23. bis Do 25. sowie Di 28. bis Do 30. Captain Future in Einzelblöcken auch für digitale Fotografie interessieren, gibt es PhotoshopKurse. „Wir haben viel vor, sind für neue Ideen immer offen und brauchen Leute, die sich für Fotografie interessieren, gute Ideen haben und am Fotoreferat teilhaben wollen.“ Es ist also sicher für jede und jeden etwas dabei. Für alle, die jetzt Mitglied werden wollen: eine Mitgliedschaft kostet 72 Euro im Jahr. Jedes Mitglied bekommt einen Schlüssel zum Fotoreferat gegen eine Kaution von 50 Euro. Mit diesem Schlüssel kommt man jederzeit ins Fotoreferat hinein und kann so auch mitten in der Nacht, am Wochenende oder in den Ferien die Dunkelkammern benützen. Die Kaution bekommt ihr wieder, sobald ihr den Schlüssel wieder zurückgebt. Das Fotoreferat ist für alle offen, egal ob Studierende der TU, Studierende einer anderen Universität oder Nicht-Studie- Catain Future Marathon Alle 40 Folgen nach den Minizyklen geordnet plus das japanische Serienspezial in Originalfassung mit Untertiteln. Die Serie Captain Future ist eine US-Groschenroman-Serie von Edmond Hamilton, die von 1940 bis 1944 erschien. Sie wurde in Europa vor allem durch die Animé-Verfilmung, die Anfang der 1980er-Jahre im Fernsehen ausgestrahlt wurde, bekannt. Der Ursprung Ursprünglich war die Serie unter dem Titel Mr. Future, Wizard of Science geplant. Nach den Vorga- 10 rende. Wichtig ist nur Begeisterung an der Fotografie. Die Mitgliedsbeiträge werden ausschließlich für die Erhaltung des Referates und für Neuanschaffungen verwendet. Wir zahlen keine Miete und Betriebskosten und können daher wirklich alle Einnahmen für das Referat und die Mitglieder nutzen. Auf jeden Fall kann ich allen fotobegeisterten Leuten nur empfehlen zu unseren Fototreffen zu kommen. Diese finden jeden Dienstag von 18:30 bis 20:30 im Fotoreferat statt. Und sind dafür da, dass sich die Mitglieder regelmäßig treffen und neue Leute sich das Referat anschauen können. Es ganz einfach ein Treffpunkt für alle, die mit ihrem Hobby, der Fotografie nicht alleine sein wollen. Fragen, Wünsche, Anregungen, … an [email protected] -ilka ben der Herausgeber sollte ein genetisch mutierter Superheld mit überragenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten die Hauptperson darstellen. Als Helfer waren drei Nebenfiguren angedacht: Ein Roboter, der von Mr. Future telepathisch kontrolliert wird, eine kristalline Lebensform vom Jupiter, sowie ein uralter Mann, der jedes Buch der Welt gelesen hat und sein Wissen als wandelndes Lexikon präsentiert. Edmond Hamilton, Hauptautor der Romane, kostete es viel Überzeugungskraft, die Herausgeber von ihren ursprünglichen Ideen abzubringen. (aus de.wikipedia.org) -cinéstudio htu cinéstudio das fotoreferat Das Fotoreferat ist in der Argentinierstr. 8 im fünften Stock und besteht aus zwei vollständig eingerichteten Dunkelkammern, in denen man Schwarz-Weiß-, aber auch Farbfotos vergrößern kann; einer kleinen Küche, einem Klo und einem Büro. Ihr seht, die Räumlichkeiten sind perfekt geeignet um fotointeressierten Leuten die Möglichkeit zu bieten sich künstlerisch aus zu leben. hochschülerinnenschaft öh-beitrag kolumne kolumne | htu_info öh-beitrag – wozu? Ein neues Semester beginnt – und so wie die meisten zuerst einmal mit Geld überweisen. An das Bundesrechenzentrum. Die Studiengebühren. (Vielleicht ändert sich ja das bald, die Hoffnung stirbt zuletzt.) Am Semesteranfang hör ich oft „ich geh jetzt meine Studiengebühren einzahlen“. Das stimmt aber so nicht ganz! Eigentlich müßte es heißen „ich geh jetzt meine Studiengebühren und ÖH-Beitrag einzahlen – samt Versicherung“. Aber das hab ich so noch nie gehört. Als Studierende/-r bist Du nämlich gesetzlich verpflichtet neben den Studiengebühren auch einen Betrag für Deine gesetzlich verankerte Interessensvertretung zu zahlen. In diesem Semester beträgt der Beitrag 15 Euro, zuzüglich 36 Cent für eine Unfallversicherung. (Hin und wieder wird dieser Betrag an den Verbraucherpreisindex angepasst.) Natürlich ist diese Summe verschwindend gering, wenn man ca. 370 bzw. 730 Euro einzahlen muß, man sollte aber auf diese nicht vergessen. Im Gegensatz zu den Studiengebühren, die zum Stopfen von Budgetlöchern verwendet werden, kommt der ÖH-Beitrag direkt den Studierenden zugute. Circa 80% der von Dir eingezahlten Summe bekommt die Hochschülerinnenund Hochschülerschaft an der TU Wien (HTU). Den Rest behält größtenteils die Bundesvertretung. Was sie mit dem Anteil des Geldes machen*, muß man sie schon selbst fragen. Auf der HTU werden diese Gelder zwischen der uniweiten Ver- tretung und den einzelnen Studienbzw. Fakultätsvertretungen (Fachschaften) aufgeteilt. Eine vollständige Aufzählung der Arbeiten der HTU ist hier nicht möglich (würde wohl mehrere Ausgaben des htu_info füllen). Dementsprechend hier nur eine kleine Auswahl: Aus dem uniweiten Teil wird zum Beispiel diese Zeitschrift finanziert. Die Referate sowie das Sekretariat werden auch aus diesen Mitteln ausgestattet. Und weil ich gerade Sekretariat erwähnt habe: Das Mensapickerl – welches Dir billigeres Essen in der Mensa ermöglicht – wird u.a. auch von der HTU mitfinanziert. (Pro Essen ca. 50 Cent. Also wer im Semester 30 mal in die Mensa essen geht, hat den ÖH-Beitrag wieder „zurückgegessen“.) Die Fachschaften sind schon schwieriger zu beschreiben, da jede Fachschaft andere Sachen mehr oder weniger betreibt. Manche haben eine Fachschaftszeitung, andere geben Skripten heraus. Was Du in den Fachschaftsräumlichkeiten findest (Möbel, Computer) ist großteils auch aus den ÖH-Beiträgen finanziert. Was nicht bezahlt wird Entgegen Gerüchten muß klargestellt werden: Die Personen auf der HTU arbeiten ehrenamtlich, wir sind keine Funktionärsbonzen!! Es werden höchstens unsere Ausgaben gedeckt, ein Seminar zur Weiterbildung (Fachschaftsseminare, Ausbildungsseminare des Sozialreferates etc.) wird z.B. auch aus dem HTU-Budget bezahlt. Aber ob wir eine Stunde auf der TU herum- sitzen oder 100, unser Konto bleibt gleich (meist leer). Die HTU besitzt nur eine angestellte Person, und das ist unsere Sekretärin Helga. Prüfung Die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaften sind wohl die bestgeprüften Körperschaften. Erstens ist verpflichtend vorgeschrieben, daß wir jährlich von einer Steuerprüferin bzw. einem Steuerprüfer geprüft werden, desweiteren hat das Ministerium eine sogenannte Kontrollkommission eingerichtet, die die ÖHs laufend überwacht. Zusätzlich muß jedes Budget und jeder Jahresabschluss in der Universitätsvertretung auch beschlossen bzw. abgesegnet werden. Mandatarinnen und Mandatare der Universitätsvertretung haben zudem auch während des Jahres Einsichtsrecht in die Finanzen. Darüberhinaus steht es auch dem Rechnungshof selbstverständlich zu, uns zu prüfen. Dementsprechend kann man beruhigt sein. Das Geld (=Dein Geld) kann nicht missbräuchlich verwendet werden. Und falls doch, dann muß es auffliegen. (So geschehen vor ungefähr 5 Jahren in Graz. Ist aufgeflogen, und die Betroffenen haben alles nachzahlen müssen.) -gabor ([email protected]) * Einige Broschüren, die auf der HTU aufliegen (z.B. Sozialbroschüre), sind von der Bundesvertretung (BV). Auch der Taschenkalender ist ein Werk der BV. Aber auch APA-Aussendungen, annähernd ident jenen der SPÖ und außerdem sehr zeitnah, werden daraus finanziert. 11 htu_info | kultur hallo! ich bin neu Und ich muss mich jetzt definieren. Ich beiße euch schon nicht, habt keine Angst! bin die „Angst? Wovor denn?“ wäre nun eine berechtigte Frage. Nun, TechnikstudentInnen wird ja nicht gerade überaus große Nähe zu Kultur nachgesagt. Also, Zeit mal mit Vorurteilen aufzuräumen und in Wikipedia nachzuschlagen, was laut denen Kultur ist: Kultur (lat. cultura), also Pflege (des Körpers, aber primär des Geistes), später im Kontext mit dem Landbau, aus colere, bebauen, (be)wohnen, pflegen, ehren, ursprünglich etwa emsig beschäftigt sein, ist die Gesamtheit der menschlichen Leistungen. Michael Fürst ich Also ist Kultur eigentlich so ziemlich alles, nicht nur Kunst wie einige annehmen. Somit erklärt sich auch, wieso der Staatssekretär für Kunst nicht im Ministerium für Kultur sitzt, und sowieso fast alles. Wieso Institutionen wie die Staatsoper nicht wenige Euro an Förderungen kassieren, während weniger museale Kultur hauptsächlich von Idealismus lebt, erklärt das leider nicht. Kann man auch kaum erklären, außer man nimmt die für (fast) alles gültige Erklärung heran: wir sind in Österreich. Und als weitere Erklärung: hier zählt die so genannte „Hochkultur“ (ob hoch hier von hochnäsig kommt, soll ein ander Mal geklärt werden), während die „Subkultur“ dann halt mit Lobeshymnen auskommen muss. Wobei „die Subkultur“ ja eigentlich falsch ist, denn es gibt etliche davon. So sind etwa MozartanbeterInnen eine eigene Subkultur (oder Sekte, je nach Ansichtssache), genau wie Technikerinnen eine Subkultur bilden, oder Physikerinnen, Informatikerinnen und was hier noch so rumläuft. Dann gibt’s auch noch AusländerInnen, und zuviel davon bringt manche Österreicherinnen bei der schieren Vielfalt an Subkulturen derart durcheinander, dass sie fortan nur mehr in eine „böse“ und eine „gute“ Subkultur trennen. 12 kultur | htu_info Wie übrigens auch viele andere Europäerinnen, weshalb die diese aus Europa eine Festung machen um unsere „guten“ Hoch- und Sub- und Wasweißichnochalleskulturen zu schützen. Aber auch das bringt uns Kultur, zum kanalB Beispiel das Screening zum Thema Festung Europa, am 7. November ab 19 Uhr im Schikaneder, einem wahren Siedepunkt aller möglichen Subkulturen. Dort sind sie sogar so dreist, der Hochkultur des ORF und anderen Konkurrenz zu machen und selber eine „Lange Nacht“ zu veranstalten. Und zwar die des österreichischen Kurzfilms. Österreichischer Film? Na, wenn das nicht Subkultur ist, was dann? Nun gut, diese Veranstaltung des Schikaneders am 14.11. ab 19 Uhr übertrifft das Schikaneder noch selbst. Und zwar mit der tag. Filmgala zum Weltaids- Am 29. November ab 20.00 bei freiem Eintritt. Weil eine Gala zu dieser Strafe Gottes an Satans Gehilfen (sprich: Schwuchtln) noch dazu bei freiem Eintritt zu machen ist ja quasi wie ein Aufruf zur Gotteslästerung. Also fast Staatsverrat. Soviel Mut muss gefeiert werden, meint zumindest die kulturseite, und zwar mit 100 Jahren Schikaneder am 23. November. Noch unter-kultureller wird’s bei der Veranstaltungsreihe „Anarchie und Mauern“ in den WUK Museumsräumen, die im November in die Schlussphase geht. Und zwar mit einer Veranstaltung zu „alternativen Medien“ am 7. November und einer zu „neuer Musik“ am 28. November. Jeweils um 19:30 bei freiem Eintritt und mit billigen Getränken. Und wem das zu beängstigend ist, kann sich auch bei hochkultureller Subkultur amüsieren. Nämlich der des schwarzen Humors. Obwohl der in dem Fall von einem Ausländer kommt. Ums noch genauer zu sagen ist es diesmal ein Serbe, und zwar Goran Novakovic der am 24. 11. ab 20:00 in der Sargfabrik mit musikalischer Unterstützung durch bratfisch bei einer Lesung den Abend verschönert. aber so leben wir halt alle mit ihr, und auch die kulturseite fühlt sich manchmal von ihr gedrückt. So wie jetzt. Und wird im nächsten Monat ohne Uhr inhaltsleerleerer sein. Hoffentlich. Ach und einen Widerruf will ich gleich nun loswerden: Natürlich unterstützt die Regierung Subkultur. So ist zum Beispiel das Buch zu vier Jahren Widerstandslesung „unterstützt vom Bundeskanzleramt – Sektion Kunst“. Also nicht nur Subkultur sondern gleich subversive Kultur. Der Bundeskanzler unterstützte jene die ihn loswerden woll(t)en… …bis zur kulturseite zwei wünscht euch Kraft und Liebe kulturseite Und wem das noch nicht subkulturell und schön genug ist, kann am 11. November ab 16:30 an der Zeit zum Kuscheln teilnehmen. Wo kann euch auch die beinahe allwissende kulturseite nicht verraten, das müsst ihr selbst unter www.kuschelfreunde.at erfahren. Nach diesem komplett unauffälligen Exkurs in die Veranstaltungsankündigung verlässt euch die kulturseite auch schon wieder und möchte nur noch eines anbringen: nämlich die Unkultur der Uhr. Würde der Erfinder selbiger noch leben, er wäre schon längst an eine Wand gestellt worden und… 13 Armin Steiner Die Fulton Condition Montag Mittag. In ein paar Stunden ist Redaktionsschluss und mein Nervenzucken erfährt neue Frequenzrekorde, ohne dass Medien davon Notiz nehmen. Positiv bleibt, dass aufgrund des Zeitdrucks ein Artikel entsteht. Gestern erfuhr Österreich einen Rechtsruck, ohne dass Medien davon Notiz nahmen. Positiv verbleibt, dass erst der Druck der Verpflichtung (oder des bürgerlichen Gehorsams) wählen zu gehen immer hin drei Viertel von Österreichs BürgerInnen veranlasst hat, sich in einem demokratischen System Gehör zu verschaffen; Sie könnten sich jedoch auch an jedem anderen Tag politisch aktiv zeigen, sei es durch Demonstrationen, Öffentlichkeitsarbeit, aktiver Interessenvertretung,… etc, doch soll darauf nicht näher eingegangen werden. Dieser Artikel soll sich einer Branche widmen, in der Privatpersonen und Interessensvertretungen nicht mehr unter Anwendung von (juristischem) Druck als Vorraussetzung zu konstruktiven Veränderungen angehalten werden können: der Baubranche. Zuerst in kleinem Maßstab und dann im größeren gesellschaftlichen Kontext stelle ich mich Problemsituationen, die sich ergeben, wenn wir alle den gleichen Boden bebauen wollen. Uns als Besitzer eines Teil dieses Bodens rühmen, doch unser Ego sofort erschlagen wird, sobald wir die Grenzlinien unseres teuer erworbenen Mini–Territoriums verlassen und unumgänglich das Ergebnis jeden Ausdrucks von „ich existiere auch“ unserer Nachbarschaft zu spüren kommen. Verordnungen der Judikative können aufgrund der Struktur der Exekutionsbehörden in Österreich nicht vollzogen werden. Oft entstehen Pattsituationen zwischen den Instanzen und dem Bauherrn bzw. öffentlichen Interessen. Hierfür in Folge ein Fallbeispiel. In allen österreichischen Bundesländern sind die Instanzen der Baubehörden in der gleichen hierarchischen Abfolge gegliedert. Die oberste Bauaufsicht in einer Gemeinde stellt die/der Bürgermeister/in, als sachliches Beschluss- 14 organ, dem es nicht gestattet ist, politische Entscheidungen in das Baubewilligungsverfahren einfließen zu lassen. Er/Sie kann sich jedoch jederzeit in seiner/ihrer Entscheidung für ‚befangen’ erklären. Das bedeutet, er/sie entzieht sich seiner Verantwortung aufgrund interner Interessenskonflikte. Der Fall wandert zur nächsten Instanz: die Bezirkshauptmannschaft. Von dort zur Landeshauptmannschaft. Ich wohne in einer 800-Seelen-Gemeinde in NÖ. Mein Nachbar möchte in mitten einer Einfamilienhaussiedlung eine Moschee mit Minarett bauen. (Er darf Bauherr von Groß- projekten sein, trotz mehrerer Jahre Gefängnisaufenthalt) Sogleich holen besorgte BürgerInnen Unterschriften aller DorfbewohnerInnen ein, um sie dem Bürgermeister vorwurfsvoll auf den Tisch zu knallen. Dieser entsendet ein Informationsschreiben, dass er als sachliches Entscheidungsorgan bei korrekter Einreichung des Bauvorhabens nichts unternehmen kann. Den WählerInnen darzulegen, dass Baubehörde und politischer Entscheidungsträger in einer Person vereint sind – unmöglich. Im Zuge der Recherchen fällt mir auf, dass der unbeliebte Bauherr in anderen Fällen, trotz Bauabbruchbescheid, nicht abgerissen hat. Seine 100 Meter lange Halle steht — obwohl sie 1,5m zu hoch ist — immer noch mutterseelenallein auf den der Landwirtschaft gewidmeten Ebenen des Marchfeldes. Die uneingereichten 10 Wohneinheiten musste er aufgrund der Widmung seines Baugrunds wieder rausreißen. Aber im Gegenzug dafür durfte er die Halle stehen lassen. Weiters fand ich Mehrfamilienhäuser die für 4 Parteien eingereicht wurden, nun aber 16 Parteien auf engstem Raum — sowie im Keller — beherbergen. Ich gehe zum Bürgermeister, der kolumne | htu_info über Details jedes der genannten Bauvorhaben erstaunlich gut Bescheid wusste. Es folgt ein 10 minütiger Wutausbruch, in dem er seine Neutralität als sachliches Beschlussorgan erklärt. Doch scheint seine Antipathie gegen den Bauherrn durch, offensichtlich weil dieser mit dem öffentlichen Aufsehen um den Moscheebau in der Zeitung drei seiner Gemeinderäte zum Rücktritt aufforderte. Ich: ‚Warum kam es bisher zu keinem Abriss?’ Bürgermeister: ‚Weil kein Geld da ist. Dafür Gemeindegeld zu nehmen liegt mir Fern. Außerdem: ‚die Exekutionsbehörde ist die Bezirkhauptmannschaft’. Ich: ‚Wie kann auf diese Druck ausgeübt werden?’ Bürgermeister: ‚Durch uns sicher nicht. Sonst haben wir die nächsten fünf Jahre Schwierigkeiten bei jedem Bauvorhaben.’ Ich:’Das hieße ich kann ich NÖ bauen was ich will. Es wird sicher nicht mehr abgerissen?!’ Bürgermeister: ‚ — ’ … Obwohl es sich hier um Bauprojekte handelt die nicht regelkonform sind, kommt es aus Geldmangel zu keinen Exekutionen der Judikative. Die Gemeinde übt keinen Druck auf die Bezirkhauptmannschaft aus, um nicht für spätere eigene Interessen Konfliktpotenzial aufzubauen. Aus diesem Grund erklären sich Bürgermeister auch ungern ‚befangen’, weil dadurch den höheren Instanzen Mehraufwand beschert wird. Warum im konkreten Fall der Bauherr nicht gezwungen wurde den Abriss selbst zu finanzieren, entzieht sich meiner Kenntnis. Geld aus der Gemeindekassa dafür zu Verfügung zu stellen ist für jede/n Bürgermeister/in schlecht argumentierbar. Also eine Pattsituation, in Folge derer alles so bleibt wie es war. (‚Österreich bleibt besser.’) Und genau hier beginnt die Verantwortung der Architektin oder des Architekten. Sei es in Naturschutzzonen oder fehlstrukturierten Mega Cities, im auslaufenden suburbanen Raum, oder introvertierten Gated Communities. -_irak aka m roi 15 htu_info | veranstaltungen veranstaltungskalender termine kultur events Auch im November ist veranstaltungsmäßig viel los, da gilt es mehr als nur ein Kompromiss zu schließen, will man nur halbwegs überall dabei sein. Peeping Tom Wer am Donaufestival für die Mike Patton Night keine Karten mehr ergattern konnte bekommt nun die Chance, sich vom neuesten Projekt des Multitalents Mike Patton selbst zu überzeugen. Kaizers Orchestra Die Ausnahmerocker Kaizers Orchestra sind sechs heißblütige junge Norweger, die mit einer explosiven Mischung aus Rock, Punk und osteuropäischer Musik den Kontinent erobern wollen. Nach der Auflösung seiner Band Faith No More, die er parallel zu Mr. Bungle betrieb, hat er diverseste weitere Kollaborationen und Projekte aufzuweisen: Tomahawk, Kaada, John Zorn, Fantômas, Dan The Automator, Merzbow, Björk, Dillinger Escape Plan, Handsome Boy Modeling School, … Dabei spielen Ölfässer, Brecheisen, Pumporgeln und Gasmasken eine nicht minder entscheidende Rolle. Hohe Livebandqualität. Jazzwerkstatt Workshop In 8-köpfiger Besetzung präsentiert die JazzWerkstatt Wien ein Workshop-Ensemble. Mono Mono kehren nach ihrem Auftritt am Donaufestival dieses Jahr mit ihrem im November erscheinenden Compilation Album „Thankful“ nach Ähnliches schon passiert beim JazzÖsterreich zurück. Japanischer Postfest Wiesen, Inntoene Festival oder rock aus Tokio, Guitar hellfire! in Moers/D beim New Jazz Festival. Kompositionen der jungen österreichischen Szene in verschiedensten Stilen. Veranstaltungen vom Referat für LesBiSchwule- und Transgender-Anliegen 1. Der nächste lesbischwule Spieleabend findet am 23. November 2006 ab 18 Uhr im Referat auf der HTU statt. 2. Am 1. Dezember 2006 wollen wir anlässlich des Weltaidstages auf der TU in Freihaus und Hauptgebäude Kondome und Infomaterialien zum Thema Aids und HIV verteilen. Dazu bräuchten wir noch Helferlein, die für 1-2 Stunden ehrenamtlich mithelfen würden. Bitte meldet euch bei Interesse unter [email protected] 3. Am Abend des 1. Dezember findet dann nach längerer Pause wieder „versus“ in der Architekturbar statt (www.versus.at). 16 Di 21.11 Peeping Tom (Mike Patton) Arena Di 21.11. Jazzwerkstatt Workshop Klub Ost Do 23.11 Ute Bock Soli: Bernhard Fleischmann, John Megil,... Rhiz Sa 25.11 Kaizers Orchestra Wuk Mo 27.11 Mono Chelsea 24.11-3.12 Roma Kultur Festival 2006 www.romanodrom.at nnn%d\ej\e%Xk musik cd album htu_info | audio fm4 – im tripelpack Doppelt hält bekanntlich bes ser, und so wirft FM4 circa zeitgleich die neue Sunny Side Up Vol. 6 mit dem fünf zehnten Teil der erfolgreichen Soundselection Serie auf den heimischen Markt. Da seit Ausgabe 4 der Soundselection immer gleich zwei CDs ins Packerl geschnürt werden, erhält man nun drei mit internationaler und heimischer Musik überquellende Silberlinge. Widmen wir uns zuerst der neuen Soundselection Vol. 15. Sozusagen als Ouvertüre bescheren uns Billy Talent und Mando Diao ordentliche Gitarrenriffs und knackige, rockige Drums. Schon ein wenig abgehört die beiden Scheiben, sie sollten aber trotzdem in keiner guter Musiksammlung fehlen. Leicht punkig gehen es dann die Dirty Pretty Things an, dessen Frontmann niemand geringerer ist als Ex-Libertines Mitglied Carl Barat. „Write Sins not Tragedies“ von den Newcomern Panic! at the Disco baut sich flockig mit gezupfter Gitarre auf und entwickelt sich zu einer ausgereiften rockigen und mitreißenden Nummer. In näherer Zukunft werden wir sicher noch mehr von ihnen zu hören bekommen. Wer mehr auf der 70-ies Welle dahinsurft, dem seien die nächsten zwei Nummern ans Herz gelegt: Crazy Girl und The Fratellis glänzen im Licht des Glamrock aus vergangenen Zeiten. 18 Den Übergang zur elektronischen Glück noch einmal ordentlich Gas Front schaffen Cassius ganz locker und würgen die Stromgitarre so ormit ihrem „Toop Toop“. dentlich her, dass man beim Kopfbeuteln ordentlich ins Schwitzen Aus den vergangenen Sommermokommen wird. naten sind natürlich auch wieder Songs dabei, so zum Beispiel das Zum Finale der ersten CD streuen Großstadtgeflüster mit ihrem „Ich Perfect und Gentleman lockere und muss gar nix“ oder das Jeans Team. vor allem tanzbare Reggae-Vibes ein. In der Mitte der CD dann etwas Zeit zum Entspannen. Psapp, ein deutsch-britisches Pärchen, und Re- Der wahre Grund, warum gina Spektor laden zum gemütlichen man sich eine Soundselec Verweilen im Ohrsessel ein, bevor tion in einem Plattenladen International Pony und DJ Shadow seines Vertrauens zulegt, das Tanzbein auffordern sich wieist natürlich die zweite CD, der zu bewegen. die den heimischen Künstler Weiter geht’s dann mit Hip Hop, vertreten von Jan Delay mit „Klar“, das Innen vorbehalten ist. schon so bekannt sein dürfte, dass Schon seit langem finden sich auf sich jeglicher Kommentar erübrigt, diesem Silberling Songs ein, die und Dendemann mit „Hörtnichauf“. man teilweise gar nicht oder nur sehr schwer auf einem anderen Medium erstehen kann (z.B. The Kung Fu Divas auf der 11er und viele andere). Den Anfang machen Russkaja mit „Dobrij Abend“, einer wilden, zugleich aber genialen, Balkan-GypsySka-Punk Scheibe, die nicht einmal im Ansatz zulässt, dass man ruhig im Couchsessel hocken bleibt. The Staggers und The Beautiful Kantine Band verbreiten kurz danach einen Hauch von klassischem Gitarrenpoprock, der durchaus aus den späten 60ern oder den frühen 70ern stammen könnte. Ein wenig psychedelisch gehen es The Vogue an, dessen erstes Album 1981 (!) nur 300 Mal gepresst wurde. Konsorten, C-60 und Monk stellen brandneue Songs zur Verfügung, den ein oder anderen werden wir sicher in naher Zukunft in den FM4 Charts finden. Zum Ende hin dominieren dann wieder die Gitarren und der Pop. Phoenix, Eagle*Seagull und The Bishops verbreiten ausgelassene Stimmung, vermögen sie aber nicht zum Überschäumen zu bringen. Ok Go und Fleischer, Gewinner des Virginia Madsens Remix von Deichkinds Jetzt! Soundpark-Remix-Contests, „Remmidemmi“ geben dann zum neuinterpretiert „Bitte bleib nicht, wenn du gehst“. Düster und schwer sound fm4 compilation rezension | htu_info kommt der Song daher, gedanken- genteil von dem, was man erwartet. verloren folgt man den Textpassa- Downtempo, geringste musikalische gen. Begleitung und eine Hammer Soulstimme von Sandra Kurzweil fügen Ganz anders bei Binder Kriegelstein. sich harmonisch zu einem Ganzen Ihr „Piraten“ zwingt zwar auch das und beweisen eindrucksvoll wie menschliche Ohr zum Zuhören, breit das Spektrum dieses Künstlers aber hier fragt man sich immer wieist. der: Was zum Geier soll denn das? Trotzdem wurde beim Zuhören der Repeatknopf meines CD-Players gedrückt, weil die Scheibe einfach was In Summe ist die neue hat. Soundselection Vol. 15 ihr Einen Ausflug zu orientalischen Sounds und Samples unternehmen dann Karuan, dessen „Poem of the Five Finger Family“ auch auf der Sunny Side Up eine gute Figur gemacht hätte. Jetzt, in der zweiten Hälfte der CD, wird’s vom Tempo her ein wenig schneller. Den fröhlichen Reigen eröffnet Supermax mit „Camillo“ im Stefan Obermaier Remix. Eine gemütliche Chill-House Scheibe, die nach dem „IchkommvonderArbeitheim“ zum Entspannen einladet. Geld wert. Die erste CD wartet zwar mit großen Namen und einen Haufen Newcomern auf, restlos begeistert hat mich die Zusammenstellung aber nicht. Ganz anders die zweite CD. Hier stimmt einfach alles. Die Songauswahl ist hervorragend gelungen und nie hat man das Gefühl, dass eine Nummer den harmonischen Fluss unterbricht. 1 Stunde und 16 Minuten ungestörter Musikgenuss. Doch die Zeit, um die Seele baumeln zu lassen, ist kurz bemessen. Ill.Skillz steigern das Tempo mit fetten aber zugleich ausgeglichenen Für die neue Sunny Drum and Bass Beats. Brachial Side Up gilt das glei durchbricht ein Basssynthesizer che, wie für alle ihre den sonst sehr mellow angelegten Sound ohne ihn zu zerstören. Um Vorgängerinnen: es gleich vorweg zu nehmen: Neben Gemacht für Feiertagslangschläfer Russkaja mein heimlicher Favorit Innen, FaulenzerInnen, Auszeitnehauf der Compilation. merInnen, FrühheimkommerInnen Die nächsten drei Stücke widmen und einfach für all jene, die sich entsich dem heimischen Hip Hop. Ne- spannen und ausrasten wollen. ben Kamp und Def Ill darf auch J ein Namen sind bekanntlich wie Schall Lied für den zweiten digitalen Mu- und Rauch und so hat es mich auch sikspeicher beisteuern. nicht verwundert, dass ich, obwohl Zum Abschluss hört man ungewöhn- ich häufig FM4 höre, kaum eine liches von Stereotyp, der in früherer Band, die auf dem Sampler vertreVergangenheit mit Uptempo Schei- ten ist, kenne. Ist auch in diesem ben wie „Stand Up“ oder „Blaze & Fall nicht so wichtig, will man sich Cook“ für Aufsehen gesorgt hat. doch bei der Musik entspannen und Sein „Keepin Me“ ist genau das Ge- wohlfühlen und nicht fachsimpeln. Wie üblich finden sich auch rare Perlen auf der Cd wieder, die wie im Fall der Soundselection schwer erhältlich sind: Mark & Almond, ein englisches Duo, mit „The City“ und eine großartige Coverversion von Bill Wither´s „Ain´t no Sunshine“ von Atlas finden sich in der Tracklist wieder. Beide Songs stammen aus den 70ern und untermauern, dass gute Musik einfach zeitlos ist. Für ein wenig mehr Tempo, also quasi für den Akt des „AusdemBettsteigens“, sorgen The Millioners mit ihrem „Up to you“. Einfach strecken, hüsteln, kratzen und einen Blick aufs Wetter wagen, nun kann der Tag kommen. Alles sehr leinwand und auf jeden Fall einen Besuch im nächsten Plattenladen wert. Neben der Sunny Side Up Vol. 2, meinem persönlichen Referenzsampler, mit Sicherheit die beste Compilation dieser CD Reihe. -habakuk 19 JUNG v.MATT/Donau