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№ 05·2011 Willkommenausgabe htu.info die Zeitung der Hochschülerinnenund Hochschülerschaft an der TU Wien P.b.b. 1040 Wien GZ02Z033196M „HTU Info“ Impressum – DIE Kolumne jeder Zeitung Das htu_info ist das offizielle Printmedium der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Wien (HTU). Medieninhaberin und Herausgeberin: HTU Wien Vorsitzender: Martin Olesch 4., Wiedner Hauptstrasse 8-10/C/1/HTU Editorial Redaktion und Layout: Martin Borer Johanna Pichlbauer Claudia Schaubschläger Florian Jeritsch Kontakt: Homepage: www.htu.at/presse E-Mail: [email protected] Telefon: (01) 588 01 – 495 19 Fax: (01) 586 91 54 Anzeigenverwaltung: [email protected] Abbestellen: [email protected] Namentlich gekennzeichnete Beiträge und die Wahlvorstellungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen Texte: HTU und angegebene Autoren und Autorinnen Bilder: ohne Quelle und Offensichtlichkeit vom Schreiberling Titelbild: Martin Borer p.b.b., Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1040 Wien, GZ02Z033196M Erscheinungsmonat: Monat Jahr Unsere Schreiberlinge: Bipol: [email protected] Claudia: [email protected] Dijana: [email protected] Florian: [email protected] Gabor: [email protected] garfield/Martin: [email protected] Gilbert: [email protected] Happylab: [email protected] Johanna: [email protected] Juliane Mikoletzky: [email protected] Sarah: [email protected] Tina: [email protected] Vorsitz: [email protected] Walid: [email protected] 2 htu Hallo, oh du meine geschätzte Leserin! Der Sommer ist nun endgültig passé. Draußen herrschen sibirische Verhältnisse und ich frage mich, wie lange der Film gedauert hat. Aber stop, lass mich erklären … Wie zu Beginn eines jeden Studienjahres fallen nicht nur rapide die Temperaturen, sondern es ist auch das zweiwöchige Filmfestival in der Stadt: die VIENNALE. Als geübter Kinogänger kann ich mir all diese Schmankerln natürlich nicht entgehen lassen. Und das ist der Grund, weshalb das Gefühl vorherrscht, keinen Herbst erlebt zu haben. Und du diese Ausgabe erst jetzt in Händen hältst. Selbstverständlich ist das nur die halbe Wahrheit. Dazu später mehr. Im wohlig warmen Kinosaal – bei Bedarf kann er auch angenehm kühl sein – verweile ich gerne. Im Dunkeln kuschel ich mich in meinen Fauteuil und folge entspannt der Handlung auf der Leinwand. Zwar habe ich es geschafft, meine vier Filme in vier Kinos zu sehen, in denen ich noch nie zuvor war – jedoch schaffte ich es nicht, wie ursprünglich geplant, dabei vier Bereiche abzudecken. Und so habe ich innert zwei Woch vier neue, schnuckelige, kuschelige und nostalgische Kinos kennengelernt. Aber das alleine ist natürlich nicht der Grund für diese späte Ausgabe. Deinem aufmerksamen Auge ist es sicherlich nicht entgangen: wir sehen anders aus! Zwischen den Kinogängen hat sich das Team des Pressereferats zusammengesetzt und das – im Laufe der Jahren etwas aus dem Ruder gelaufene – Layout überarbeitet. Neue Schriftarten, mehr Raum, einheitlichere (im Vorhinein überlegte!) Verwendung der Absatzformate und mehr Raum – diese Eigenschaften stechen vielleicht noch nicht so sehr ins Auge. Die neue Aufteilung Inhalt der berüchtigten zweiten Seite und vor allem die Neugestaltung der Titelseite schon eher. Gerade letzteres soll dir schon beim Blick in den Briefkasten warm ums Herz werden lassen – denn die neue htu_infoAusgabe ist da. Ich hoffe, dir gefällts! Und weil ein neues Layout alleine noch nicht genug ist, haben sich meine hübschen Damen durchgesetzt: neben der Linksschreibung achten wir von nun an auch auf Nichtigkeiten wie Grammatik, Satzbau und Ausdruck. O-Ton Johanna: «Es wird Zeit, dass ein bisschen Qualität in das Blattl kommt». Immerhin bleib ich derweil mal Boss und tob mich hier ein bisschen aus. Niveau ist aber per sofort Lex! Auf deine Reaktion, oh du geschätzte Leserin, freue ich mich schon! Kritiken und Verbesserungsvorschläge höre ich fast so gerne wie Lob. Leserbriefe sowie längere Beiträge sind – wie schon bis anhin – ausdrücklich erwünscht! Du möchtest mehr? Dann schau mal bei uns im Referat vorbei. Vielleicht gefällt es dir ja hier bei uns und du bist motiviert, dich in der Redaktion zu engagieren … Zu guter Letzt kann ich dir meine Viennale-Shortlist nicht vorenthalten: Symbiopsychotaxiplasm: Take One, Tomboy, Codependent Lesbian Space Alien Seeks Same und Hesher. Martin schreibt seine Leserinnen immer direkt an. 4 … Newsticker Mensapickerl White Ribbon Offene Redaktionssitzung Studienführerin Wandkalender Rätselauflösung der Wiener MitarbeiterIn gesucht 5 … Vorsitzcorner Willkommen 6 … Resolution der Vollversammlung 7 … Vollversammlung an der TU Wien 8 … Bildungspolitischer Überblick Was sich über den Sommer so getan hat … 9 … Stammtisch Sozial Kinderspielplatz am EI 10 … Happylab – Wiens erstes Fab Lab Per Mausklick von der Idee zum fertigen Produkt 11 … INTU – LMZ reloaded Aus gelb mach pink! 12 … IPad, Netbook und Co Ein Blick hinter die Kulissen 13 … Für dürftige und würdige Hörer Stiftungsstipendien an der TU Wien von der Gründung bis zum Ende des zweiten Weltkriegs 15 … Studienplanänderungen Informationen aus deiner Studienkommission 16 … Mainstream Porn sucks! Eine Kampagne des Frauenreferats 19 … Kultur WohnTraum Phantomak – Trugbild trifft auf reales Abbild 20 … Arabischer Frühling in Ägypten Der Duft der Revolution 21 … In Memoriam Farrokh Bulsara * 5. September 1946 † 24. November 1991 22 … Rätsel mit Gewinnspiel 23 … Weltbewegendes today: Was wurde aus Hayabusa und twoday.tuwien.ac.at? 23 … Hypatia von Alexandria Kurzportrait einer Technikerin 24 … So findest du deine Fachschaft info 3 Neues Stelle Dialekt Newsticker MitarbeiterIn gesucht Leserbriefe White Ribbon Das ist doch alles scheiße. Vollkommen Hanebüchen! Schwachsinnig recherchiert. – Grandios! Einzigartig! Endlich wagt es jemand … Hast du ähnliche Gefühlsausbrüche beim Lesen unserer Beiträge? Dann schreib uns deinen Kommentar. Wir freuen uns über deine Reaktionen und Leserbriefe. Am 25. November setzen Frauen und Männer in aller Welt ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Gewalt an Frauen hat viele Gesichter: strukturell, häuslich/ familiär oder sexualisierte Gewalt sind nur einige Beispiele. Zeige auch du deine Ablehung und trage die weiße Schleife! Mensapickerl Offene Redaktionssitzung Du möchtest auch einen Beitrag zur kommenden Ausgabe leisten? Mitreden, zuhören oder träumen kannst du bei unserer nächsten offenen Redaktionssitzung am 21. November um 15:15 Uhr im Pressereferat – Freihaus, roter Bereich, erster Stock – im HTU Großraum. PS: Ja, wahrscheinlich hättest DU diese Anzeige besser formulieren und gestalten können. htu_studienführerin 2011/2012 Im Sekretariat der HTU gibt es auch dieses Semester das Mensapickerl. Klebs dir in deinen Studierendenausweis und du bekommst beim Vorweisen in der Mensa ein paar Cent Rabatt. Übrigens gilt das Pickerl auch in den Mensen der UniWien, Musikuni, Boku und vielen mehr … Bist du (weibl.) oder du (männl.) an Papier interessiert? Textproduktion, Korrektürlesen oder Layout ist genau dein Ding? Du hast Ideen rund um Informationsund Öffentlichkeitsarbeit? Dann schau doch mal bei uns im Referat vorbei. Hier kannst du dich nach Herzenslust selbstverwirklichen – ja, das schreibt man so. Wir treffen uns regelmäßig montags um 15:15 Uhr im Pressereferat. Oder schreib uns einfach eine E-Mail: [email protected]. htu _studienführerin 2011/2012 Ein Leitfaden der Hochschülerinnenund Hochschülerschaft an der TU Wien Studienführerin Wandkalender Er ist grün, hat 397 Tage und ist im Format A1. Sollte an deiner Wand noch keiner hängen, kannst du dir im Sekretariat einen (oder zwei) für zu Hause/ ins Büro/oder wo auch immer abholen … studienfuehrerin_2011_umschlag.indd 1 faschámaríarn sich verlieben „verscharmerieren“. Si is in Khoarl gånds faschámaríad. Sie ist in den Karl ganz verliebt. Etym.: franz. charmer bezaubern. Quelle: Hornung, Grüner: Wörterbuch der Wiener Mundart 4 htu Rätselauflösung Die zwei Doppelfestivalpässe fürs Beatpatrol haben Raphael Nagler und Monika Humer gewonnen. Wir hoffen, sie hatten Spaß am Beatpatrol. Für alle anderen gilt die Unschuldsvermutung, was auch das Lösungswort war. htu_studienführerin 2011/2012 Studieneinstieg und andere Schwierigkeiten. Auch Höhersemestrige finden hier die eine oder andere Antwort auf viele Fragen aus dem Studienalltag. Die htu_studienführerin ist gratis im Sekretariat der HTU erhältlich … Studieneinstieg und andere Schwierigkeiten 9/5/11 9:30 AM Alles neu macht der Oktober. Vorsitzcorner Willkommen H allo, wir wollen dich im neuen Semester herzlich willkommen heißen. Vielleicht ist dies ja auch dein erstes Semester und es beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt für dich. Doch lass dich davon nicht abschrecken, auch wir, der Vorsitz der HTU, sind neu in unserem Amt. Wir studieren zwar schon ein bisschen länger auf der tollsten österreichischen Universität, aber für unsere neue Aufgabe müssen wir uns täglich neuen interessanten Herausforderungen stellen. Wir sind zu viert und so etwas wie das oberste Koordinationsteam der HTU. Wir sind dafür da, die Interessen der Studierenden gegenüber der TU Wien, dem Ministerium für Wissenschaft und Forschung und quasi der restlichen Welt zu vertreten. Wir sind Tomsi, MOe, Klara, und Schurl und haben unser Büro im HTU Großraum, wo man uns oft über den Weg laufen kann. Solltest du uns kennenlernen wollen, sprich uns einfach an, wir beißen in den seltensten Fällen wirklich zu. lologe und ehemalige Rektor der Universität Innsbruck doch immer wieder für Studiengebühren ausgesprochen. Insgesamt sieht es finanziell nicht wirklich rosig aus. Sollte sich die Bundesregierung nicht dafür entscheiden, den Universitäten kräftig unter die Arme zu greifen, müssen in den kommenden Jahren weiter Einsparungen durchgeführt werden, die nicht nur der Lehre eindeutig schaden werden. Gar nicht neu ist daher auch die Resolution, die bei der Vollversammlung am 18. Oktober beschlossen wurde. Die HTU informierte zusammen mit dem Rektorat, dem Senat, dem Uni rat und den Betriebsräten über die Lage der TU. Da sich nichts zum Besseren, sondern im Vergleich zu vorigem Jahr gar eher zum Schlechteren gewendet hat, änderte sich auch an der Resolution nichts – nur der Titel: „2. Mahnung“. Es wird zwar eher den höhersemestrigen Studierenden auffallen, aber auch unsere Betriebe wollen sich ändern: Die Lehrmittelzentren haben diesen etwas veralteten Namen abgelegt und präsentieren sich mit neuem Logo und neuem Namen: INTU! Im Endeffekt sind es aber dieselben Geschäfte, also ändert sich nichts an dem guten Service für euch. Neu an unserer Universität sind außerdem die Studienpläne, die dieses Semester in Kraft treten. Anders als an anderen Universitäten in Österreich konnte an der TU Wien erreicht werden, dass die Studieneingangs- und Orientierungsphase, kurz StEOP, nicht beschränkend ausgeführt ist, sofern es nicht im Studienplan anders gefordert ist. Auch die verpflichtende Voranmeldung hat es bei uns nicht gegeben, insgesamt können wir also von durchwegs besseren Bedingungen für Studierende sprechen. Außerdem gibt es an der TU Wien, nach 20 Jahren Peter Skalicky mit Sabine Seidler eine neue Rektorin. Nach einer derart langen Periode ohne Wechsel an der Spitze wird es auch für sie nicht leicht sein, sich den ihr gebührenden Respekt zu erarbeiten. Ein Einfluss, der dabei nicht unterschätzt werden darf ist, dass man auf der TU Wien noch immer nach Frauen in hohen Positionen suchen muss. Ob dies ein Vorteil oder ein Nachteil für sie sein wird, wird sich wohl noch herausstellen. Nicht ganz so neu ist der Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Karlheinz Töchterle. Was uns aus seiner Richtung erwartet, ist noch nicht ganz klar, hat sich der klassische Altphi- Bei der Demo schwingt die Fahne hoch: Wir lassen unsere TU nicht vom Sparschwein fressen! Foto: Ulf Fischer Deswegen werden wir auch weiter mit allen TU-Angehörigen für die Ausfinazierung unserer Uni arbeiten und wenn es nötig ist, aufstehen und laut schreien: „Spart uns nicht kaputt“, denn wir wollen uns die TU nicht durch ein überdimensionales Sparschwein auffressen lassen. Der HTU-Vorsitz wünscht euch allen alles Gute und viel Erfolg in eurem Studium. Vor allem auch jenen, die sich erst an diese neue Situation gewöhnen müssen. Denn das Dranbleiben ist, gerade am Anfang, gar nicht so leicht. Tomsi MOe Klara Schurl info 5 2.Mahnung ResolutionderVollversammlungderTechnischenUniversitätWien vom18.Oktober2011 Im Rahmen des ersten Begleitgesprächs zur Leistungsvereinbarungsperiode 2010 – 2012 am 18. Mai 2010 wurde das Rektorat der TU Wien vom zuständigen Sektionschef darüber informiert, dass für die folgende Leistungsperiode (2013 ‐ 2015) "bestenfalls" nominell dasselbe Budget wie in der laufenden zu erwarten wäre. Real würde das eine Kürzung von etwa zehn Prozent bedeuten. Bereits für die Leistungsperiode 2010 ‐ 2012 mußte die TU Wien gegenüber ihrem Entwicklungsplan 2010+ wesentliche Abstriche machen, da die Finanzierung durch das Wissenschaftsministerium nicht möglich war. Die in Aussicht gestellte massive Kürzung führt bei der Kostenstruktur der TU Wien (hohe Fixkosten, geringe variable Kosten) zwangsläufig zu Abstrichen in Qualität und Quantität der Leistungen. Die internen Optimierungspotentiale wurden seit dem Übergang in die Vollrechtsfähigkeit 2004 bereits genutzt. Folgerichtig muss bei einer Reduktion des Inputs auch der Output reduziert werden. Dies steht im krassen Widerspruch zu den politischen Willenserklärungen (Beschluss des Nationalrats zur Erhöhung des Uni‐Budgets auf 2 % des BIP). Zudem wird der TU Wien durch die ständig wechselnden Rahmenbedingungen (beispielsweise Studiengebühren) eine seriöse Zukunftsplanung erschwert. Dieses fehlende Commitment der Politik in die Universitäten schlägt sich auch im internationalen Vergleich nieder. Obwohl es berechtigte methodische Kritik an internationalen Rankings gibt, die Tendenz ist klar: Österreichs Universitäten sind nicht auf dem Weg zur Weltklasse, sondern drohen im Mittelmaß zu versinken. Alle Angehörigen der Technischen Universität Wien fordern die Politik auf, entweder für eine ausreichende Finanzierung Sorge zu tragen, um die bisherigen Leistungen aufrecht erhalten zu können, oder klar zu sagen, welche Leistungen nicht mehr erbracht werden sollen. Darüber hinaus müssen die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass eine seriöse mittel‐ und langfristige Planung möglich wird. Die Mitglieder des Rektorats, die Vorsitzenden des Senats, der Vorsitzende des Universitätsrats, die Vorsitzenden der Betriebsräte und die Vorsitzenden der HochschülerInnenschaft die TeilnehmerInnen der Vollversammlung der Technischen Universität Wien Versammlung Gulasch Demo Ergänzung zur Resolution Die Vollversammlung der TU Wien wiederholt damit ihre Forderungen der in der Vollversammlung vom 19.10.2010 beschlossenen Resolution, da seither seitens der politisch Verantwortlichen keine Maßnahmen gesetzt wurden, die ernsthaften Willen zur Verbesserung der Situation der Universitäten erkennen ließen. Die Vollversammlung der TU Wien zieht angesichts der weiter verschlechterten Situation der Universitäten in Zweifel, dass die politischen EntscheidungsträgerInnen an der gewissenhaften Erfüllung der Aufgaben der Universitäten interessiert sind. Vollversammlung an der TU Wien Der 18. Oktober 2011 war ein Tag wie jeder andere auch an der TU Wien. Nun ja, zumindest fast, denn an diesem Tag fand die diesjährige Vollversammlung der TU Wien statt. Anwesend waren, neben Vertreterinnen und Vertretern aller Interessensgruppen, viele der TU Wien zugehörige Menschen ohne speziellen Vertretungshintergrund. Das Medienecho zu dieser Aktion war enorm. So schreibt zum Beispiel der Studi.Kurier: „Der Platz im Hörsaal ist knapp. Studierende sitzen auf den Stufen, auf dem Boden, wo immer Platz ist sitzt jemand. Dabei ist nicht einmal Vorlesung und von Leistungsdruck keine Rede. Die HöchschülerInnenschaft der TU Wien (HTU) hat zur Vollversammlung aufgerufen und alle sind gekommen.“ In der Online-Ausgabe des Standard heißt es: Bei der Vollversammlung „wurde eine Resolution wiederbeschlossen, in der schon vor einem Jahr Rektorat, Senat, Unirat und ÖH von der Politik ausreichende Finanzierung und die Behebung herrschender Missstände gefordert haben.“ Wir wollen uns für die rege Teilnahme bei euch bedanken, auch wenn jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, betrifft die chronische Unterfinanzierung der Universitäten doch uns alle. Fotos: Matthias Heisler und Ulf Fischer info 7 Gulden Schilling Euro Bildungspolitischer Überblick Was sich über den Sommer so getan hat … D as Sommerloch ist ausgeblieben. Bildungspolitik wurde zu einem koalitionären Streitthema. Während die SPÖ auf eine gemeinsame Mittelschule pocht, stellt die ÖVP ihre Forderungen nach Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen in den Mittelpunkt. Mit diesem Artikel möchten wir die aktuellen bildungspolitischen Entwicklungen beleuchten und auf zukünftige Projekte hinweisen. Hochschulplan Einerseits schön, dass Bildung – die ja nicht erst seit kurzem dringend reformiert werden müsste – endlich auch politisch und medial im Mittelpunkt steht. Andererseits lassen einen manche Lösungsansätze doch erschaudern: so etwa der „ExpertInnenbericht zum Hochschulplan“, der Mitte August für Aufregung sorgte. Gefordert wurden unter anderem Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren, um das Budget der Universitäten aufzubessern – eine Diskussion, die uns natürlich schon länger beschäftigt. Die Forderungen gingen allerdings nicht im Entferntesten auf die Gegenargumente ein und wurden außerdem so schlecht argumentiert, dass das Papier von verschiedensten Seiten unter Beschuss geriet. Auch wir verbrachten die Nacht mit der Ausarbeitung einer Presseaussendung, die auf unserer Homepage zu finden ist. 1 Forum Hochschule Die ÖH nahm den Bericht zum Anlass, die Erarbeitung des Hochschulplans selbst in die Hand zu nehmen. Das Projekt startet im Oktober unter dem Titel „Forum Hochschule“. Dabei werden Studierende und Lehrende sowie verschiedene ExpertInnen aus den jeweiligen Themenbereichen mit eingebunden. Im Januar sollen die Ergebnisse als alternativer Hochschulplan präsentiert werden. Mitmachen können alle – nähere Informationen findet ihr auf der Homepage der ÖH Bundesvertretung.2 Foto: Matthias Heisler Verpflichtende Voranmeldung fehlgeschlagen Töchterle verspricht 300 Mio. Euro pro Jahr Insbesondere die Erstsemestrigen unter euch haben die verpflichtende Voranmeldung vermutlich peripher registriert, auch wenn sie an der TU Wien glücklicherweise vom Rektorat von vornherein als unsinnig erkannt und nicht umgesetzt wurde. An allen anderen Unis in Österreich wurde die Voranmeldung zwar implementiert, die versprochene bessere Planbarkeit blieb aber aus. Mit dem nächsten Jahr soll diese bürokratische Hürde wieder abgeschafft werden. Anlass zur Hoffnung gibt dagegen die „fast fixe“ Hochschul-Milliarde, die Bundesminister Töchterle Anfang September ankündigte. Diese ist zwar keine echte Hochschul-Milliarde im ursprünglichen Sinn (als „eine Milliarde Euro pro Jahr“), sondern gemeint als etwa 300 Mio. Euro pro Jahr in den Jahren 2013-2015. Dies ist gerade genug, um den Normalbetrieb aufrecht zu erhalten und einen Kollaps der Universitäten abzuwenden. Dennoch würde dieser zusätzliche Betrag zumin- Referat für Bildung und Politik Kontakt Das Referat für Bildung und Politik beschäftigt sich mit allem, was zur Hochschul- und Bildungspolitik dazugehört. Neben der Unterstützung des Vorsitzes und der Fachschaften beim Verfassen von Stellungnahmen und Presseaussendungen versteht sich das Referat aber auch als Plattform für die Weitergabe und Diskussion bildungs- und allgemeinpolitischer Inhalte. [email protected] | bipol.htu.at Alle Studierenden sind herzlich eingeladen, an unseren monatlichen offenen Treffen teilzunehmen. Komm einfach vorbei oder schreib uns eine E-Mail! Sprechstunden: DI von 11 bis 13 Uhr Nächstes offenes Treffen: 24. Nov. 14:00 8 htu HTU Großraum Freihaus, 1.Stock, roter Bereich Wiedner Hauptstraße 8-10 1040 Wien Moneten Rutsche Freiraum Stammtisch Sozial Kinderspielplatz am EI Kinder, Kinder! Es ist so weit! Der heißersehnte Spielplatz der TU Krabbelstube ist fertiggestellt! Nach großem Einsatz der TU Krabbelstube, der HTU, GUT und der Grünen Wieden, die uns die Rutsche geschenkt haben, befinden sich nun diese und eine Sand – Kieselgrube im Innenhof des neuen EI im Hof 1. An dieser Stelle ein großer Dank an Ewa Vesely, TU Kinderbetreuungsbeauftragte, für ihr Engagement. Studierende zeigen bildungspolitisches Engagement. dest den Erhalt der Universitäten in ihrer momentanen Form für die nächsten Jahre sichern. Studiengebühren Der Verfassungsgerichtshof hat die Studiengebühren mit kommendem Februar aufgehoben. Bundesminister Töchterle drängt momentan darauf, wieder eine neue Regelung einzuführen: Nach seinem Vorschlag sollten zukünftig alle Studierenden bis zu 500 Euro pro Semester zahlen. Die SPÖ lehnt den Entwurf zwar in seiner aktuellen Form ab, es darf aber damit gerechnet werden, dass in nächster Zeit noch viel über dieses Thema debattiert wird. Wenn bis Februar keine neue Regelung zustande kommt, sind die Studiengebühren Geschichte. Ein paar Bäume, ein paar Tische, Büsche, gepflasterte Wege! Rundherum Werkstätten, Hörsäle, Institutsräume etc. Auf gegenseitigen Respekt und Toleranz wird hier ganz viel Wert gelegt. Denn der schon erprobte Freiraum ist für Groß und Klein eine Oase! Die Kinder der Krabbelstube lieben es durch eines der fast ebenerdigen Fenster zu spähen und das Geschehen in den Werkstätten zu beobachten. Sie fahren mit ihren Rutschautos wilde Rennen auf den Wegen und bemalen diese mit Straßenkreiden. Doch das spannendste sind die versteckten Winkel und Ecken in denen man sich zurückziehen und spielen kann. Ein grüner autofreier Innenhof mit viel Potenzial. Barrierefreier Zugang zum Gebäude und in den Hof, angrenzende Aula mit Mensa und Computerarbeitsraum, ein kleiner Schritt in Richtung der kinderfreundlichen Universität. „Wenn mich mein Mann mit den Kindern abholt, können sie hier auf mich warten!“ TU Mitarbeiterin. „Bei Schönwetter kann ich hier mit meinen Kollegen lernen, während mein Kind spielt.“ TU Studentin. Dijana feiert gerne – auch mit Kindern! 1 http://bipol.htu.at 2 http://www.oeh.ac.at/#/blog/oeh-praesentiertforum-hochschule/ Das Referat für Bildung und Politik hat über den Sommer statt Löcher in die Luft zu starren sich fleißig auf dem Laufenden gehalten. Der neue Spielplatz im Hof des neuen elektrotechnischen Instituts erfreut sich größter Beliebtheit. Fotos: Dijana Bojic info 9 Laubsägen war gestern! Happylab – Wiens erstes Fab Lab Per Mausklick von der Idee zum fertigen Produkt deen brauchen Raum, um entwickelt und umgesetzt werden zu können. Fab Labs bieten nicht nur den Raum, sondern auch die nötigen Maschinen, um eigene Projekte zu verwirklichen. Seit November 2010 ist das Happylab Wiens erstes Fab Lab und reiht sich in das internationale Netzwerk von 95 Fab Labs in 23 Ländern ein. 3D-Drucker, Lasercutter und mehr Als Labor, Werkstatt und Treffpunkt für Menschen, die an kreativer Auseinandersetzung mit moderner Technologie interessiert sind, sieht sich das Happylab als Ergänzung zum schulischen und universitären Bildungssystem. Zu den Highlights des Happylab zählen Rapid-PrototypingMaschinen, wie 3D-Drucker, Vinylplotter, CNC-Fräse und Lasercutter. Damit können Modelle, die auf dem Bildschirm konstruiert wurden, sofort in einen Prototypen umgesetzt werden. Auch ein Labor zur Fertigung von elektronischen Leiterplatten und eine Dunkelkammer gehören zur Ausstattung des Happylab. 10 htu In einem Fab Lab kann man (fast) alles herstellen! Angefangen von Architekturmodellen über Ersatzteile für Haushaltsgeräte bis hin zu selbstgestalteten T-Shirts und Robotern sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Über 250 Mitglieder, darunter Künstler, Schüler, Studierende, Erfinder und Unternehmensgründer, nutzen derzeit das Happylab, um eigene Ideen und Projekte aus dem Studium in die Realität umzusetzen. Open Lab – mittwochs ab 18 Uhr Das Happylab ist für alle frei zugänglich, für die Benutzung wird jährlich ein Mitgliedsbeitrag von 20 Euro eingehoben. Jeden Mittwoch ab 18 Uhr lädt das Happylab in der Haussteinstraße 4/2, 1020 Wien zum „Open Lab“ ein, bei dem Führungen für Erstbesucher angeboten werden. Es sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich! Regelmäßig finden kostenlose Workshops und Einschulungen zur Benutzung der High-Tech-Maschinen statt. ❖❖ Web: www.happylab.at ❖❖ Telefon: 01/3084666-0 Foto: INNOC I paper books & shop INTU – LMZ reloaded Aus gelb mach pink! A lle kennen sie: die praktischen Geschäfte im Freihaus, in der Bibliothek und auf der Wiedner Hauptstraße. Nichterstsemestrige wissen: die Geschäfte hießen einst (bis zum Sommer) Lehrmittelzentrum und hatten ein gelb-grünes Logo im Stil der 80er. Doch seit 1. Juli ist nicht nur das Logo neu … Ein Jahr vor seinem 50. Geburtstag hat das Lehrmittelzentrum seine – in Österreich übliche – Frühpension angetreten. Kein LMZ mehr?! Doch, hinter dem neuen Namen INTU wirkt die alte LMZKompetenz, und in allen drei Filialen triffst du nach wie vor auf das bewährte Team, das dich auf dem Weg durchs Studium mit diversen Materialien versorgt. Was ist denn dann außer dem Namen so neu? Gute Frage. Auch Passanten erkennen jetzt, dass es im Freihaus eine Buchhandlung und ein Papiergeschäft gibt, und man sieht schon von weitem das neue Firmenschild auf der anderen Seite der Wiedner Hauptstraße (Hausnummer 13), wo die zweite Buchfiliale ebenfalls Fachbücher zu den TU Studienrichtungen bereithält. Die neue Schiebetür des INTU.paper im Freihaus. Im Sommer wurde in den Geschäften einiges umgestaltet. So erkennt man jetzt dank des auffälligen Logos und der neu gestalteten Einrichtung, dass die Buchhandlung in der Eule keine Verlängerung der Bibliothek, sondern ein Geschäft ist. Dass es dort zusätzlich zu den Fachbereichen Informatik und Elektrotechnik noch den Schwerpunkt Fotografie gibt, wird viele von euch freuen – noch dazu, weil du im Geschäft in Claus einen echten Profi auf diesem Gebiet findest. Übrigens bekommst du hier auch die Studierendensoftware auf CDs (www.zid. tuwien.ac.at/studentensoftware). TU Fanartikel TU-Fans sehen jetzt schon von außen, wo sie sich mit T-Shirts, Polo Shirts und anderen trendigen TU-Artikeln eindecken können. So gibt es neben Kulis und Pickerln auch Mappen, Blöcke und Kaffee- bzw. Teezubehör – nie wieder ein langweiliger Starbucks-Thermosbecher! Die altbekannten HaupTUni-T-Shirts bekommst du jetzt nicht mehr nur auf der FET, sondern in alternativen Farben auch im Shop in der Eule. Außerdem kannst du auch das jeweilige SemestereditionsT-Shirt kaufen. Für die Semesteredition schreibt das Büro für Öffentlichkeitsar- Jahrzehntelanges Herumstehen hinterlässt deutliche Spuren … beit einen Wettbewerb aus, bei dem die Studierenden dazu aufgerufen sind, ihre T-Shirt-Gestaltungsideen einzubringen. Die von der Jury gekürten Sujets werden dann produziert und können im INTU. books&shop – solange der Vorrat reicht – erworben werden. Und sonst? Die wichtigste und auffälligste – und auch einladendste – Neuerung im Papiergeschäft ist sicherlich die Verlegung des Eingangs. Die Zeiten, in denen Kunden sich durch den ums Eck versteckte Eingang ins Geschäft schlichen, sind endgültig vorbei. Ohne langes Suchen öffnet sich der neue Eingang – dank Schiebetür – von selbst und lädt ins Geschäft ein. Wie gewohnt gibts für das Vorweisen deines TU Studierendenausweises im INTU.paper 10% Rabatt auf deinen Einkauf (Aktionsware bleibt ausgenommen). Öffnungszeiten Die INTU.geschäfte haben alle Montag bis Freitag von 9 bis 18.30 Uhr und Samstag bis 13 Uhr offen. Nähere Infos und Kontaktdaten findest du unter www.intu.at. garfield geht gerne ins INTU. Shoppen sowie tratschen … Im komplett neu möblierten INTU.books&shop … Fotos: INTU info 11 Elektronik Fairtrade für alle IPad, Netbook und Co Ein Blick hinter die Kulissen C menbaut. Ein bekannter Kontraktfertiger ist Foxconn, ein taiwanesisches Unternehmen mit weltweit 900 000 MitarbeiterInnen. Allein das Werk in Shenzhen, Südchina, zählt um die 300 000 MitarbeiterInnen. Das Unternehmen arbeitet im Auftrag von Firmen wie Apple, HP und Sony. Die Produktionsstätte wirkt wie eine kleine Stadt. Neben dem modernen Produktionswerk gibt es Einkaufsmöglichkeiten, Sportplätze und Wohnheime, in denen die ArbeiterInnen leben. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz Foto: Ren Yan, Chinese Working Women‘s Network omputer sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie dienen der Arbeitserleichterung genauso wie der Freizeitbeschäftigung. Die Anforderungen an die Geräte sind dabei hoch, sie folgen der Devise „schneller, besser, billiger“. Blickt man von der westlichen Welt in Richtung Asien und Lateinamerika, sieht man schnell, dass dieses Motto auch hier gilt – und zwar für die Menschen, die unsere Computer produzieren. Enorme Arbeitsbelastung und Ausbeutung sind die Folge. Arbeiterinnen am Weg zur Schichtarbeit Durchschnittlich wird ein Computer in der westlichen Welt alle zwei bis drei Jahre gegen einen neuen ausgetauscht. Das bringt nicht nur eine Menge Elektroschrott mit sich, sondern verlangt auch nach immer mehr Rohstoffen, um neue Geräte herzustellen. Der Produktionsprozess ist komplex, da Computerunternehmen wie zum Beispiel Sony, Apple und Acer die gesamte Produktion in Billiglohnländer auslagern. Sub-Unternehmen in Asien und Lateinamerika fertigen die verschiedenen Einzelteile, die ein Kontraktfertiger zusam- 12 htu Doch die Idylle trügt. Die Fabrik mag zwar modern wirken, die Arbeitsbedingungen der Arbeiter Innen sind es bei weitem nicht. Lange Arbeitszeiten von bis zu 12 Stunden am Tag plus zusätzliche Überstunden, sowie monotone Fließbandarbeit und schlechte Bezahlung gehören zum Alltag der meisten ArbeiterInnen. Dass dabei auch die Gesundheit zu kurz kommt, ist nahe liegend. Durch die Arbeit am Fließband, bei der zu selten Pausen gewährt werden, sind Haltungs- und Sehschäden keine Seltenheit. Dazu kommt, dass oftmals nur unzureichende Schutzkleidung zur Verfügung gestellt wird, um sich vor toxischen Substanzen zu schützen. Bei Wintek, einem Zuliefererbetrieb von Apple in China, wurden über 100 MitarbeiterInnen mit dem toxischen Mittel N-Hexan vergiftet. Das Mittel wird zur Reinigung von Touchscreens verwendet und kann neben Schwindelgefühl und Atemnot auch zu Lähmungserscheinungen führen. Einer der Betroffenen ist Jia Jingchuan. Dem 27-jährigen wurde nach neun Monaten im Krankenhaus eine Entschädigung zugesprochen. „Die Kompensationszahlung kann unser Leiden nicht wieder gut machen“, so Jingchuan, denn bleibende physische Schäden durch die Vergiftung werden ihn sein Leben lang begleiten. Wie kann ich als KonsumentIn aktiv werden? Da Unternehmen in starker Konkurrenz hinsichtlich der Absatzmärkte, die wir KonsumentInnen darstellen, stehen, hat man als KonsumentIn neben der Kaufkraft auch eine Kaufmacht. Daher gibt es mehrere Möglichkeiten, sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Eine Möglichkeit ist, Unternehmen wie zum Beispiel Apple, Acer oder Sony direkt, mittels E-Mail oder Petition mitzuteilen, dass man menschenwürdige Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben des Unternehmens wünscht und dies in die Kaufentscheidung mit einbeziehen wird. Obwohl es bisher noch keinen fair gehandelten Computer gibt, kann man sich über die Fortschritte verschiedener Computermarkenunternehmen informieren: http://goodelectronics.org/ companies-en. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, beim Kauf eines Computers das Thema direkt im Geschäft anzusprechen und danach zu fragen, wo und unter welchen Bedingungen das Gerät hergestellt wurde. Möglicherweise weiß das Verkaufspersonal um die Problematik Bescheid, vielleicht auch nicht. Nach dem Gespräch aber in jedem Fall. Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Arbeitsbedingun- Ausstellung Stipendien TU Archiv Für dürftige und würdige Hörer Stiftungsstipendien an der TU Wien von der Gründung bis zum Ende des zweiten Weltkriegs gen ist es, Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Womit die dritte Möglichkeit angesprochen ist: Menschen im eigenen Umfeld auf die Problematik ansprechen und ein breites Bewusstsein sowie Sensibilität für das Thema schaffen. Und nicht zuletzt ist es möglich, auch von der ei- S tudieren war immer schon mit Kosten verbunden: Auch in früheren Zeiten mussten Kollegiengelder und Prüfungsgebühren bezahlt werden, ebenso Aufwendungen für Bücher und sonstige Lernmittel. Da die Universitäten für die Mehrheit der Studierenden weit von ihrem Heimatort entfernt lagen, waren auch Kosten für Unterkunft und Lebensunterhalt aufzubringen. Dennoch war ein Universitätsstudium auch für weniger vermögende Hörer (damals noch durchwegs männlich) möglich. Studienfinanzierung im 19. Jahrhundert Viele weniger wohlhabende Studierende mussten sich ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise durch Erwerbsarbeit neben dem Studium finanzieren. Sehr oft geschah dies durch Unterricht als Hauslehrer in bürgerlichen oder adligen Familien. Fließbandarbeit in der Computerproduktion Foto: SACOM/clean-it genen Uni zu fordern, soziale Kriterien beim Kauf von Computern aufzunehmen. Weitere Informationen zum Thema: ❖❖ www.clean-it.at ❖❖ www.fairebeschaffung.at. Tina Seehuber studierte Internationale Entwicklung an der Universität Wien. Seit 2009 ist sie Aktivistin im Projekt Clean-IT. Auf Antrag konnte man, nach Vorlage eines Mittellosigkeitszeugnisses (und guter Noten) ganz oder halb von der Zahlung der Gebühren befreit werden. Zusätzlich gab es die Möglichkeit, sich um ein Stipendium zu bewerben. Dies konnten sog. „Landesstipendien“ sein, die die Regierungen der Kronländer für ihre „Landeskinder“ aussetzten. Vor allem aber gab es an den Universitäten eine Fülle von Stipendien, die von privaten Stiftern (manchmal auch Stifterinnen) gewidmet worden waren. Stiftungsstipendien an der TU Wien Auch am Wiener polytechnischen Institut wurden schon früh eigene Stipendienstiftungen errichtet – die erste schon 1824 durch den Wiener Silberarbeiter Franz Dermer. Vor dem ersten Weltkrieg bestanden über 100 verschiedene Stiftungen an der TH in Wien. Der Anteil der Unterstützten lag um 1900 meist deutlich über 10% der Studierenden. Manche dieser Stiftungen bestehen bis heute. Ausstellung des Universitätsarchivs Das Universitätsarchiv bereitet für Dezember 2011 eine Ausstellung vor, in der das Stiftungswesen an der TU Wien von den Anfängen bis zu seiner völligen Umgestaltung 1938/1945 vorgestellt werden soll: Wer waren die Stifter? Was waren ihre Ziele? Wer konnte Stipendien erlangen, und was waren die Voraussetzungen? Wie hoch waren damals die Stipendien? Diese und andere Aspekte sollen anhand von Originaldokumenten beleuchtet werden. [email protected] Ausschreibung der Mathäus Mayer‘schen Stiftung 1886 Dr. Juliane Mikoletzky ist Leiterin des Universitätsarchivs der TU Wien. info 13 Neues aus den Stukos Studienplanänderungen Informationen aus deiner Studienkommission Architektur Es ändert sich nichts Wesentliches: Die StEOP wurde implementiert (Orientierungskurs und Gegenwartsarchitektur) und es gibt leider neue (unsinnige) Vor aussetzungsketten in den ersten beiden Semestern. Für alle, die vor dem WS2011 zu studieren begonnen und den Grundkurs bereits abgeschlossen haben, ändert sich im Studienverlauf wohl folgendes: Für Studio Hochbau ist nun leider auch „Hochbau und Tragwerk“ Voraussetzung und es gibt eine zusätzliche Vorlesung zum Wahlseminar, wodurch dem Entwerfen 2 ECTS genommen wurden. Leider alles etwas schlechter! Bauingenieurwesen Da zwei Softskill-LVA zu Plichtfach-LVA werden, absolviert man (Studienplan05) i.d.R. „zu viele“ ECTS Plichtfächer, diese dürfen bei den 9 ECTS Softskills abgezogen werden. Die LVA in der Eingangsphase haben keine weitere Bedeutung, bis auf die Tatsache, dass man in „Werkstoffe“ nur mehr drei Antritte hat. Beim automatischen Umstieg gilt die Orientierungslehrveranstaltung (0,5 ECTS) als erbracht. Auf der Dekanatshomepage (http://tinyurl.com/BauStu) gibt es die Übergangsbestimmungen und für Studierende, die nach dem Studienplan02 studieren, eine weitere Äquivalenzliste. Foto: Matthias Heisler (HTU Fotoreferat) Lehramt Änderung der pädagogischen Ausbildung: Ab WS 11 gibt es auf der Uni Wien die neue StEOP. Die neue VO „Einführung in die Schulpädagogik und Theorie der Schule“ ersetzt die alte „Einführungsvorlesung“ und die Vorlesung „Theorie der Schule“ aus dem ersten Abschnitt. Sie muss zu allererst absolviert werden. Das alte Einführungsproseminar heißt ab jetzt „Pädagogische Professionalität im Kontext von Schule“. Das Proseminar ist weiterhin, gemeinsam mit der neuen StEOP Vorlesung, Voraussetzung für das Pädagogische Praktikum. Maschinenbau Die wesentlichen Unterschiede durch die Studienplanänderung sind bei MB/WIMB die verbesserten Wahlmöglichkeiten, während sich bei VT nicht viel geändert hat. Studierende, welche vor dem WS2011 inskribiert haben, sollten einen Blick in die Äquivalenzlisten werfen. Bis zum 30. November 2015 kann noch nach dem „alten“ Studienplan und nach dem Diplomstudienplan eingereicht werden. Die Äquivalenzlisten sowie die Studienpläne findest du unter: www.fsmb.at, www.ikl.tuwien.ac.at/mwb und auf www. tuwien.ac.at. Alle jetzigen Ersties studieren nach dem neuen Studienplan. Technische Chemie Seit 1. Oktober ist der neue Plan für das Bachelorstudium Techn. Chemie in Kraft, die meisten Änderungen sind formaler Natur. Es wurden Module, die die einzelnen LVA zusammenzufassen, eingeführt, zwei VO tauschten die Semester. Gravierend ist die Einführung der StEOP für Neuanfänger, stellt sie mit maximal drei Versuchen je Prüfung doch eine Hürde dar. Der Plan ist unter www.tuwien.ac.at/fileadmin/t/rechtsabt/downloads/Studienplaene_ab_Oktober_2011/ Bache lorstudium_Technische_Chemie. pdf zu finden. Fragen? Die Fachschaft Chemie berät dich gerne! Technische Physik Die Modularisierung des Studienplans ist abgeschlossen, wesentliche Änderungen gibt es nicht. Projektmanagement ist nicht mehr verpflichtend, aber weiterhin im Soft-Skill Katalog vorhanden. Stattdessen müssen 3 ECTS Soft-Skills absolviert werden. Die StEOP besteht aus: „Einführung in das Physikstudium“, „Grundlagen der Physik I“ (VO) sowie „Praktische Mathematik I für TPH“ und ist bei uns nicht beschränkend – man kann alle weiteren LVAs auch ohne StEOP absolvieren. Wie üblich sind in der StEOP nur 3 Prüfungsantritte möglich. In den Mastern ist BWL nicht mehr verpflichtend, aber weiterhin als Soft-Skill vorhanden. Stattdessen müssen 3 ECTS Soft-Skills absolviert werden. Mehr Infos auf www.fstph.at. Vermessung und Geoinformation Durch die Modularisierung des Bachelorstudiums hat sich für alle Studierende der Studienplan geändert. Um den Wechsel von altem zu neuem Studienplan für AlthörerInnen möglichst fließend zu gestalten, wurde ein LVA-Äquivalenzkatalog erstellt. In Spezialfällen wird sich eine Lösung mit dem Studiendekan finden lassen. Es darf für Althörer kein Nachteil entstehen und bereits erhaltene ECTS Punkte bleiben in diesem Ausmaß erhalten. Studienbeginner studieren automatisch nach dem neuen Studienplan. Für weitere Informationen siehe http:// fsgeod.at/downloads. Wirtschaftsinformatik Der neue Studienplan in Wirtschaftsinformatik enthält mehr Lehrveranstaltungen aus dem Bereich Recht und Sicherheit. Weiters wurde die Säule der Wirtschaftswissenschaften neu gestaltet und ebenfalls etwas aufgewertet. Bei den Spezialisierungen ist das Angebot ausgebaut worden und jetzt breiter gefächert. Die für Althörer wichtigen Übergangsbestimmungen und den genauen Studienplan findet ihr auf unserer Homepage www.winf.at. Bei weiteren Fragen wendet euch einfach an die Fachschaft. info 15 Feminismus und Pornografie Mainstream Porn sucks! Eine Kampagne des Frauenreferats M ainstream Porno ist leider sexuell sehr einseitig, langweilig gemacht und zeigt oft Erniedrigung von Frauen in Verbindung mit Gewalt – doch es gibt Alternativen! In Form einer Kampagne macht das Frauenreferat darauf aufmerksam. Die Kritik, die hier geübt wird, richtet sich nicht an ein gewisses Pornogenre, sondern vielmehr an die Art und Weise, wie Frauen in vielen Pornos dargestellt und behandelt werden. Um eine Abgrenzung zu alternativen Arten von Pornos herzustellen, wird hier im Folgenden der Begriff „Mainstream Pornografie“ verwendet. Unter anderem auch deshalb, weil alternative Pornos bisher eher unbekannt sind und daher Mainstream Pornografie den größten Sektor am Pornomarkt darstellt. Mainstream Pornos folgen einem wiederkehrendem Schema. Wenngleich uns vorgespielt wird, die Sexualität in all ihren Facetten darzustellen, gibt es darin viele Tabus und Normen, die selten hinterfragt werden. Diese Norma- er rn Ka na ari :C ng nu ich Ze 16 htu tivität im Porno wird mittlerweile gesellschaftlich reproduziert. Bestes Beispiel hierfür ist die Überbetonung von Szenen mit Analverkehr an Frauen und Oralsex durch Frauen. Diese Filme tun so als, ob diese Arten von Sex ausnahmslos allen Frauen irrsinnig viel Spaß machen würden. Richtig peinlich, wenn Frauen währenddessen röcheln oder Erstickungsgeräusche von sich geben und wenn das Stöhnen mehr nach Schmerzensschreien klingt als nach Lust. Heteronormativität Mainstream Pornos orientieren sich stark an problematischen Rollen- und Geschlechternormen. Im Besonderen sind sie stark heteronormativ1. Beispielsweise dürfen Frauen Sex mit Frauen haben, um jene Männer zu erregen, die ihnen dabei zusehen. Aber Männer dürfen sich keinesfalls in erotischer Weise ansehen, geschweige denn berühren, obwohl das wahrscheinlich so einige ZuseherInnen* erotisch finden würden. Weiters sind Frauen im Porno immer für die Wünsche von Männern verfügbar. In den seltensten Fällen geben sie den Ton an oder fordern ein, was ihnen gefällt. Der Blick der Kamera ist bemerkenswert oft auf den Körper der Frau gerichtet. So, als ob der Blick eines Mannes beim Sex imitiert würde. Es gibt viele solcher Beispiele, was den Schluss nahe legt, dass PornomacherInnen nur heterosexuelle Männer als Zielpublikum ihrer Filme ansprechen wollen. Fest steht jedoch, dass etwa 30% Frauen in Untersuchungen2 angeben, regelmäßig Pornos zu schauen. Durch eine Analyse der Macht- und Rollenverteilungen im Mainstream Porno werden weitere Probleme deutlich. In einer Studie mit dem Titel „Aggression and Sexual Behavior in Best-Selling Pornography Videos“3 untersuchte A. Bridges 304 Szenen aus populären Pornos und fand dabei folgendes heraus: 88% der Szenen enthielten körperliche und etwa 50% verbale Gewalt. 94% der gewalttätigen Handlungen waren gegen Frauen gerichtet, die das in 95% der Fälle mit positiven oder neutralen Reaktionen hinnahmen. Es stellt sich daher die Frage, warum es zwischen den Geschlechtern so starke Unterschiede gibt und warum Gewalt für den Mainstream Porno so essentiell ist. Filmscreening Hast du Interesse an dem Thema? Du würdest gerne mehr über alternative Pornos wissen/sehen und auch gerne mit anderen darüber diskutieren? Dann komm doch zum Filmscreening am 20. November um 19 Uhr im Cafe Rosa. Das Screening ist für Frauen*; falls es auch großes Interesse von Männern* gibt, wird es ein zweites gemischtes geben. Zur Anmeldung einfach ein Mail mit Name und Personenzahl an [email protected] schicken. Nähere Infos findet ihr auf: www.htu.at/Frauen Was am Mainstream Porno aber besonders stört, wurde bisher noch gar nicht erwähnt – es sind so gut wie keine erregten Frauen zu sehen; die Klitoris wird im Gegensatz zu Penissen nicht beachtet, geschweige denn Frauen, die authentische Orgasmen haben. Hätte man das eigene Wissen über Sex nur durch Pornos bezogen, könnte es an einem/r glatt vorüber gegangen sein, auf welche Arten Frauen Lust empfinden. In Kontrast zu männlichen Darstellern, die durchgängig erregt sein müssen, kann man bei den Darstellerinnen meist sehen, dass sie es nicht sind. Die ganze Aufmerksamkeit, die ihnen frauenmännergenderfreundlich zugewandt wird, beschränkt sich meist auf ein paar Mal kurzes 5 Sekunden geleckt werden, was mehr der Befeuchtung als der Befriedigung dient. Alternativen zum MainstreamMarkt Betonung auf den Cum-Shot. Wesentlich ist ebenfalls, dass die DarstellerInnen körperlich vielfältig sind. Der Umgang der Personen untereinander soll deren Lust und Freude zum Ausdruck bringen, mit Hervorhebung der weiblichen Lust. Die PorYes Bewegung sieht sich selbst als sexpositiv eingestellt und tritt gegen sexistische und rassistische Darstellungen auf, die als Form von medialer Gewalt die Würde der Menschen verletzen und die Hemmschwelle für reale Gewalt heruntersetzen. Ebenso wird die Pornografisierung der Gesellschaft abgelehnt, wie auch die öffentliche Scheinmoral, die eine gesunde Aufklärung für Jugendliche verhindert. Am 15. Oktober wurde in Berlin der PorYes Filmpreis4 für feministische Pornos vergeben. »Bilder von positiv dargestellter sexueller Die Motivation für den Lust von Frauen sind bislang viel zu Preis: wenig gezeigt worden. Mehr davon!« „Die Pornoindustrie ist stark von sexistischen Darstellungen geprägt. Frauen werden häufig als passive Objekte gezeigt, die wie selbstverständlich die Wünsche des Mannes bedienen. Damit bleibt wenig Raum für einen positiven, mutigen und bewussten Zugang von Frauen zu ihrer Lust und einen wertschätzenden Umgang mit dem weiblichen Körper. Mit dieser Veranstaltung wird darauf hingewiesen, dass es neben diesen herkömmlichen Pornoproduktionen auch frauen-, männer-, genderfreundliche pornographische Darstellungen gibt.“ Zusätzlich zum Preis gibt es für ausgezeichnete Filme das PorYes-Label. Die Filme müssen gewisse Kriterien erfüllen, um sich damit schmücken zu können. So müssen Frauen maßgeblich an der Produktion beteiligt sein, zum Beispiel als Produzentin, Regisseurin oder Kamerafrau. Es muss Variationen der Sex-Praktiken geben und keine Leistungsschau mit Laura Mérrit, Initiatorin des PorYes Preisträgerinnen5 Eine sehr bekannte Preisträgerin ist die Amerikanerin Candida Royalle6. Sie war eine der ersten feministischen Pornoproduzentinnen und drehte bereits 1984 ihre ersten FemPorns. In ihren Filmen finden sich facettenreiche Sex-Fantasien, DarstellerInnen aller Altersgruppen als auch mal nicht erigierte Penisse, etwa in ihrem Film „Afrodite Superstar“. Die Pornoqueen Annie Sprinkle ist ebenfalls unter den PreisträgerInnen zu finden. Sie hat sich besonders der Aufklärung zu weiblicher Lust verschrieben und Filme mit Sexpraktiken für Frauen gedreht. Meist deuten die Titel der Filme bereits an, worum es sich handelt: „Female Genital Massage – Fire in the valley“ oder „Annie Sprinkle‘s Amazing World of Orgasm“. Neben PorYes gibt es die von Alice Schwarzer initiierte PorNo-Bewegung, die ebenfalls gegen Sexismus und Erniedrigung in Mainstream Pornos auftritt. Die PorNo-Bewegung sieht allerdings in feministischen Pornos keine Alternative, sondern sieht das Problem in der Pornografie an sich. Ein Literaturtipp ist das Buch von Filmregisseurin Erika Lust mit dem Titel „X: Porno für Frauen“. Darin geht sie der Welt der Pornografie aus einem weiblichen Blickwinkel nach. Demnächst ist auch eine Readerin zur Kampagne im Frauenreferat erhältlich. Alternative Pornos sind auf dem Vormarsch und nach und nach auch hierzulande erhältlich. Es bleibt zu hoffen, dass dadurch der Begriff Mainstream Pornografie bald neu definiert werden muss. 1 Heteronormativität beschreibt eine Weltanschauung, die Heterosexualität als soziale Norm postuliert. Damit einhergehend ist ein meist unhinterfragtes, ausschließlich binäres („zweiteiliges“) Geschlechtssystem, in welchem das biologische Geschlecht mit Geschlechtsidentität, Geschlechtsrolle und sexueller Orientierung für jeden gleichgesetzt wird. (Quelle: Wikipedia) 2 aus: „McSex: Die Pornofizierung unserer Gesellschaft“ von Myrthe Hilkens 3 Ph.D. A. Bridges arbeitet an der Universität von Arkansas (USA) im Department für Psychologie unter anderem zum Thema Pornografie. Die Studie ist im Frauenreferat erhältlich. 4 www.poryes.de 5 Die diesjährigen Prämierten des PorYes sind Cathérine Breillat, Rusty Cave, Dirty Diaries, Emilie Jouvet 6 www.candidaroyalle.com Sarah fragt sich, ob jemand die Mehrzahl von Klitoris kennt, ohne auf Wikipedia nachzusehen. info 17 Kunst Kultur Kulinarik Kultur WohnTraum M aximundus des Baukastens- ein déjà vu, bei dem man prompt beginnt , in kindlicher Euphorie Bauklötze vor seinem inneren Auge aufeinander zu stapeln. Doch was verbirgt sich in dem „Obscurum novum“, welches vor dem Haupteingang der TU Wien das Interesse vieler Passanten auf sich zieht? Ein Hypercubus der Architekten WG3 im „Feld“-Versuch Sichtschutz und Toilette über einen chillout Bereich mit balkonartigem Ausgang bis hin zur Schlafkoje ist der Raum perfekt arrangiert. Das reduzierte Effektivvolumen wird durch die Fensterfronten an den Stirnseiten und der offenen Struktur des Innenraumes optisch ausgedehnt. Lokal liberal und quadratisch praktisch entdeckt das Raumwunder eine Marktnische in der Tourismusbrange –Prepaid-Appartements. Die Idee basiert auf einem meeting needs-Prinzip. Es ist demnach einer Urlaubsregion möglich, eine Freifläche temporal infrastrukturell zu erschließen( der hypercubus ist optional autark). Durch die Wahl des Baumaterial Holz, gepaart mit der Wiedereinsetzbarkeit an unterschiedlichen Orten, verfolgt das Projekt auch einen nachhaltigen Gedanken. Wichtig ist den Architekten das Corporate Design, welches nach eigener Aussage identitätsbildend für jeden (neuen) Standort ist. Foto: Karin Lernbeiß Ob es sich dabei um einen Wohntraum im Latexkleid, oder einen Albtraum in der Sardinenbüchse handelt, lässt sich auf den ersten Blick schwer feststellen. Fest steht, dass es sich bei dem blauen Cubus um einen Prototyp für Raumkonzepte mit defizitärem Platzbedarf handelt. Die in Eigenleistung erbrachte Wohneinheit ist Produkt der Diplomarbeit der jungen Architekten von WG3 und Teil der Wanderausstellung „Wooden Boxes“, des Department für Architekturtheorie. Auf drei Ebenen gegliedert schafft es „der kleine Blaue“ im großen Stil sämtliche Anforderungen an eine Behausung zu erfüllen. Von der Dusche mit optionalem Wen jetzt die architektonische Wanderlust packt, kann dieses und andere Projekte bei der nächsten Station in Eisenstadt besichtigen. www.a-theory.tuwien.ac.at Phantomak – Trugbild trifft auf reales Abbild 11 x Tomak- Reproduktion eines Künstlerhauptes Im Zuge eines Pilotprojektes an der TU Wien wird Kunst und Technik auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. Der innovative Gedanke, eine Büste als Leinwand zu adaptieren und sich in der digitalen Welt über ein „Datengewirr“ zu definieren, stellt für den Wiener Künst- ler Tomak die Motivation für seine neue Ausstellungsreihe da. In einer mehrstündigen Sitzung wird mittels 3D Scanner sein Kopf in eine Vielzahl von Punkten zerlegt, die dann die Erstellung eines digitalen Modells ermöglichen. Auf dieser Basis wird in einem Gussverfahren ein vergrößerter, dem Zielobjekt ähnlichen, Rohling hergestellt. Den Schnittpunkt zwischen Roboter und digitalem Modell findet man mittels Computerprogrammen, die aus dem Datenmaterial Werkbahnen generieren. Der 7-achsige Roboter bearbeitet hernach das holzähnliche Material feldweise, bis ein Abbild der realen Form entsteht. Die aufwändige Modellbildung ist auch für den Künstler, als zentrale Person, schon Beginn des ideellen Designprozesses, denn in dieser Anfangsphase sammelt Tomak viele Eindrücke, die er in seine spätere Arbeit einfließen lässt. Die technische Universität ihrerseits sieht das Projekt in Zusammenhang mit der Forschungsreihe „Integration digitaler und physischer Designmethoden“ als artbased-research. Die letzte Büste ist unlängst fertig geworden und auf dem Weg ein Kunstwerk zu werden. Tomak bearbeitet seinen kreativen Kopf auf unterschiedliche Art und Weise. Das Model wird flambiert, zerschnitten und teilweise wieder zusammengesägt. Die Kunstköpfe werden schlussendlich, in all ihren Facetten, Teil der Tomak Ausstellung in der Albertina sein. Claudias Reproduktionshaupt möchte gerne in einem Hypercubus leben … info 19 Sechs Monate später Arabischer Frühling in Ägypten Der Duft der Revolution E nde Jänner 2011 erreichte der arabische Frühling auch Ägypten. Die Geschehnisse in Kairo waren immer prägend für den Rest der arabischen Welt, die im Moment von Volksaufständen erschüttert wird. Was aber blieb von der ägyptischen Revolution sechs Monate danach? zei hat im Moment das Militär übernommen. Immer wieder begegnet man Militärfahrzeugen auf den Straßen, und vor wichtigen Gebäuden finden sich Militärposten zur Bewachung. Durch das Fehlen der Polizei nimmt der Verkehr in Kairo allerdings noch chaotischere Zustände tung der Demonstranten auf dem Midan al-Tahrir betrachten jedoch fast alle mit Ehrfurcht. Nur wenige sehnen sich nach dem alten System zurück. Selbst innerhalb der Familien wird oft heiß diskutiert, welche politische Partei unterstützenswert ist und wer ein geeigneter Kandidat für das Präsidentenamt wäre. Und jetzt? In der Geschichte Ägyptens gab es immer wieder Machtwechsel Die Rolle des Staatsoberhaupts an der Spitze des Staates. Meist hat zwischenzeitlich der Militärwaren die Ursachen Interventirat übernommen, dessen eigentonen von außen oder Aufstände liche Aufgabe es ist, den Überkleiner Gruppen von Intellektugang zu einer gewählten, zivilen ellen, Politikern oder Offizieren. Regierung zu gewährleisten. AlViel öfter jedoch scheiterten die lerdings zögert er immer wieder Revolutionäre, wie auch Musdie Prozesse gegen ehemalige Foto: Walid Hetaba tafa Kamil Pascha, der gemein- An vielen Plätzen in Kairo zu sehen: von der Parteibonzen und den Präsidensam mit anderen gegen Ende Revolution inspirierte Graffiti. ten hinaus, während Kritiker des des 19. Jahrhunderts versuchte, Militärs vor Militärgerichten im an, als dies ohnehin schon der Fall war. Schnellverfahren abgeurteilt werden. Undie Britische Besatzung loszuwerden. Auch so verrückte Aktionen wie das Ent- populäre Entscheidungen des Rates mussZwischen dem 25. Jänner und dem laden von Bauschutt mitten auf der Auto- ten aber gelegentlich unter dem Druck 11. Februar 2011 geschah jedoch etwas bahn kann man beobachten. Andererseits von Demonstrationen zurückgenommen Unerhörtes: zum ersten Mal in 5000 sieht man immer wieder Jugendliche, die werden. Schließlich haben die Ägypter Jahren wurde das Staatsoberhaupt von die Straßen reinigen. Sie arbeiten nach gelernt, wie sie etwas erreichen können. der breiten Masse seines eigenen Volkes dem Motto „Jetzt ist es wieder unser Land gestürzt. Was aber blieb sechs Monate und darauf müssen wir aufpassen!“ »Ich wollt’ ich würd’ Ägypter, später von der Anfangseuphorie der gewenn ich’s nicht schon wär’.« glückten Revolution? Dieser Frage woll- Ist man in der Stadt unterwegs, so fällt eiMustafa Kamil Pascha te ich im Juli und August 2011 auf den nem eine weitere Neuerung auf. An allen Ecken wird jetzt über Politik diskutiert. Grund gehen. Im Taxi, in der Metro, beim Bäcker und Die Demokratie steckt in Ägypten noch Alles beim Alten? im Kaffeehaus. Mit so vielen Menschen in den Kinderschuhen und ein über so Kommt man am Flughafen Kairo an, man spricht, so viele Meinungen findet lange Zeit etabliertes System lässt sich scheint sich auf den ersten Blick nichts man auch. Manche sind glühende An- nicht von heute auf morgen ändern. Die getan zu haben. Auf der Fahrt in die Stadt hänger der Revolution, andere sind der Wahlen, die im November 2011 beginerkennt man aber anhand so mancher Ansicht, man hätte den Präsidenten zu- nen, werden zeigen, in welche Richtung Details, dass sich doch etwas geändert mindest seine Amtszeit beenden lassen sich das Land (und vermutlich auch die hat. Zum Beispiel sind sehr viele Straßen- können. Dass die Wirtschaft stark ange- ganze Region) entwickeln wird. laternen mit ägyptischen Flaggen bemalt, schlagen ist, vor allem durch den fehlendie – anstatt des Adlers – im Zentrum von den Tourismus, spüren aber alle Ägypter. Walid empfiehlt allen, die Halbmond und Kreuz geschmückt sind, Besonders die Situation der Bevölkerung die Revolution unterstützen möchten, ihren womit die Solidarität zwischen Muslimen in den ärmeren Wohnvierteln hat sich nächsten Urlaub im neuen und koptischen Christen zum Ausdruck auch nach dem Sturz des Präsidenten Ägypten zu verbringen! gebracht werden soll. Die Rolle der Poli- noch nicht wesentlich gebessert. Die Leis20 htu Mother mercury Look what they‘ve done to me I cannot run I cannot hide In Memoriam Farrokh Bulsara * 5. September 1946 † 24. November 1991 I s this the real life? Is this just fantasy? Caught in a landslide, no escape from reality … 1991, also vor exakt 20 Jahren, ist Peter Skalicky Rektor unserer Universität geworden und hat diese Position erst vor wenigen Wochen abgegeben. Viele Studierende waren damals noch nicht einmal auf der Welt. Er hat viel geleistet, seine Handschrift an der Universität ist unverkennbar. Wird man sich in 20 Jahren noch an ihn erinnern? Er hätte sich das auf jeden Fall verdient. bildende Künstler heranziehen sollte, bedeutende Musiker hervor, neben Freddie auch Pete Townshend (The Who) und Ronnie Wood (The Rolling Stones). Tonight I‘m gonna have myself a real good time I feel alive and the world I‘ll turn it inside out – yeah And floating around in ecstasy So don‘t stop me now don‘t stop me ‘Cause I‘m having a good time having a good time Don‘t Stop Me Now, Text: Freddie Mercury Musikalischer Werdegang Freddie hatte in Indien in der Schulband (The Hectics) gespielt. Doch erst nach seinem Studienabschluss 1969 sammelte er weitere musikalische Erfahrungen mit Ein anderer Großer, wenn auch nicht der TU-Geschichte, hat die Bühne vor 20 Jahren verlassen: Farrokh Bulsara. Zugegeben, unter seinem Geburtsnamen haben ihn wohl auch damals nur wenige gekannt – der Unterschied: Heute habe ich nach ein paar Touchs meines Smartphones die entsprechende Wikipedia-Seite vor mir. Der heutige Standard HTML war 1991 hingegen noch gar nicht erschienen. The Show Must Go On Farrokh Bulsara ist Freddie Mercury Viel bekannter war er unter seinem Künstlernamen Freddie Mercury. Geboren am 5. September 1946 auf Sansibar wäre er kürzlich 65 geworden. Google feierte dieses Jubiläum heuer sogar mit einem eigens animierten Logo auf seiner Startseite (siehe „Freddie Mercury Google Logo“ auf Youtube). Farrokhs Familie stammte aus Indien, seine Eltern arbeiteten für die britische Regierung, damals stand Sansibar noch unter britischem Protektorat. Dies bestimmte auch die Wege des jungen Freddie, die Schule besuchte er in Indien, das Polytechnikum und das Ealing Art College in London. Interessanterweise brachte dieses College, welches eigentlich Freddie war stets die treibende Kraft hinter Queen. Nach etlichen Erfolgen bastelte er ab 1983 parallel auch an einer Solokarriere. So erschien 1985 sein Album Mr. Bad Guy und 1988 eine Produktion mit der Opernsängerin Montserrat Caballé, bei der Elemente der Popmusik mit klassischer Musik kombiniert wurden. Titel der Platte war Barcelona, eine gleichnamige Auskopplung war auch die offizielle Hymne der Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona, welche Freddie nicht mehr erlebte – sein Part wurde per Videoscreen dazugespielt. Freddie Mercury in New Haven (Nov. 1978) Foto: Carl Lender (flickr.com/clender) heute unbekannten Bands. Durch einen Studienkollegen Tim Staffell war er jedoch ein großer Fan der Band Smile. Als sich diese aufzulösen drohte und Staffell aufhörte, sprang Freddie als Sänger ein – zu den zwei ursprünglichen Mitgliedern Brian May und Roger Taylor stieß später noch John Deacon hinzu. Aus Smile wurde Queen, aus Farrokh Bulsara Freddie Mercury. Only the good die young. Freddie war ein Ausnahmekünstler, er setzte musikalische Maßstäbe. Viele Queen-Auftritte sind legendär geworden, so etwa deren Teilnahme am Benefizkonzert Live Aid 1985, wo Queen alle anderen Bands in den Schatten spielte – für viele bis heute der beste Rock-Auftritt aller Zeiten. Mit dem Video zu Bohemian Rhapsody etablierte sich das Musikvideo in der Szene. Freddie Mercury verlor am 24. November 1991 den Kampf gegen den HI-Virus, bis zuletzt arbeitete er an seinem musikalischen Nachlass. Legen wir knappe sechs Gedenkminuten ein, während wir die Bohemian Rhapsody genießen … Gábor wächst jährlich gegen Ende November der Schnurrbart. info 21 Zitterpappel Mittelalter Schaumwein von Florian Jeritsch WAAGRECHT: 1 der Ahorn unter Botanikern, 4 kurz: Cable News Network, 6 diesen Rock tragen Männer, 9 ein Bild von einem Mann! Besungen von den Village People und Rainhard Fendrich, 11 Ort des Schlagabtauschs, 12 Teil der Wiener Pforte, 13 damit hört der Engländer monoton, 15 Kfz-Kennzeichen: Mistelbach, 16 Einheit der elektr. Spannung, 18 führt eine Architektur-Klasse an der Angewandten (Nachname, von hinten), 19 veraltet: Luftreifen, 21 am Ende von Graz, 22 „amtierender“ First Dog in den USA, 23 Tierkreiszeichen (kein Tier), 24 Nichtraucher in den Kleinanzeigen, 25 ich in England, 26 adeliger Beamter im Mittelalter, 27 kurz: Head Disc Assembly, 28 vornämlich der Gründer von Versace, 30 kurzer Samstag, 34 mitten im Berg, 35 Höflichkeitsanfrage, endet vorm R enttäuschend, 36 kurz: Low Noise Amplifier, 38 damit beginnt jedes Pontifikat, 39 Top Level Domain von China, 40 Klassik-Fans dämmerts, romantisches Charakterstück, 45 das können ein Agent und ein Schirm, aber kein Charme und keine Melone, 47 kurz: Einzahl, 48 natürlicher CO2-Speicher, 49 kennzeichnet die Funktionstaste auf Tastaturen, 50 Zitterpappel, 52 ein schweizer Kanton, 53 förderlich für den Studienerfolg, 57 klebt vollflächig am Boden, 59 kurz: Serial Advanced Technology Attachment, 60 Top Level Domain von Mauretanien, 61 dreifach ein kubanischer Tanz, 62 so ist die Kunst des Salvador Dali, 65 kurz: Europäisches Parlament, 66 KfzKennzeichen: Murau, 68 ausgesprochen der 7. Buchstabe des Alphabets, 69 Initialen der österr. Vertreterin des Eurovision Song Contest 22 htu Gewinnspiel: Sende deine Lösung (hinterlegte Zeile) bis zur nächsten Redaktionssitzung an [email protected] um an der Verlosung teilzunehmen. 2011, 71 unter Wasser lebendes Stacheltier, 76 Segelkommando, 78 Zuckerrohrbrand, 79 kann man er-, ver- und bearbeiten, 81 Kinder-Drogen. SENKRECHT: 1 sie waren vor einem, 2 Entwicklungsstadium eines Lebewesens, 3 kurz: Radiotelevisione Italiana, 4 bekanntester Schaumwein, 5 erster Fall, 6 dieses Konto versichert bargeldlosen Zahlungsverkehr, 7 neben Schottland und Wales macht es Großbritannien komplett, 8 chem. Symbol für Quecksilber, 10 Initialen der amtierenden Unterrichtsministerin, 11 Zeitschrift in Frankreich, 14 poetisch: Start, 17 der „richtige“ Doktor verkehrt, 20 häufigste Einstiegsstelle in den Lift (Abkürzung), 23 wenn sie eitel ist, bin ich glücklich, 26 Minibus, parkt manchmal zwischen Vor- und Nachnamen, 27 ihn zu verlieren, kann Bergsteiger das Leben kosten, 29 Top Level Domain von Irland, 30 sie macht Arachnophobe nervös, 31 früherer Begriff fürs stille Örtchen, 32 kurz: Universal Time Coordinated, 33 eine gewisse Ausstrahlung, 36 der Tischler machts persönlich (von unten), 37 kurz: an das, 38 wer darauf haut, bleibt nicht unbemerkt, 41 findet sich in der Architektur, auf der Weide oder eben im männl. Rind, 42 poln. Komponist mit frz. Namen, bekannt für seine Klavierstücke, 43 eine gewisse Begabung, 44 Initalen des amtierenden Gouverneurs der Österreichischen Nationalbank, 46 kurz: Einzelzimmer, 49 Entschleunigung seit über 60 Jahren: „Die …“, 50 sie bestimmen das verfügbare Geld, 51 in Sunprairie zu finden, 52 so beginnt der Zeichner, 54 im Bleipapier zu finden, 55 kurz: Asso- ciation for Events Management Education, 56 kurz: Dienstplan, 58 seinen (Nach-)Namen trägt das größte Stadion Österreichs, 63 Hochburg des 4 senkr. gesuchten Getränks, 64 kurz für den natürlichen Logarithmus, 67 gewöhnlich für den Lateiner, 70 frz. Weichkäse, 72 Laufvogel im Fockemuseum zu sehen, 73 fließt in gelben Leitungen, 74 kurz: Eigentumswohnung, 75 in Orleans zu finden, 77 kurz: European Article Number, 80 er war Architekt des ORF-Zentrums und der Wiener Stadthalle (Initialen). Eine Barablöse des Gewinns ist nicht möglich. Wenn nicht anders angegeben, entspricht der Einsendeschluss dem Redaktionsschluss. Rätsel episch weiblich kolumnisch Weltbewegendes today: Was wurde aus Hayabusa und twoday.tuwien.ac.at? W illkommen im neuen Studienjahr! Für alle neuen Studierenden möchte ich mich zuerst einmal kurz erklären: In dieser Kolumne beschäftige ich mich vorrangig mit Wissenschaft und „Nerd“-Themen. Selbst habe ich in diesem Herbst aber auch ein neues Studium begonnen, nämlich mein Doktoratsstudium. Dabei hat es mich an das Exzellenzzentrum für HochfeldM(agnet)R(resonanz) der Meduni Wien verschlagen, wo ich an neuen Messmethoden für 7T-Scanner arbeiten werde. Sobald ich mich in diesem Bereich auch auskenne, werde ich dies sicherlich auch zum Anlass für mehrere Themenkolumnen nehmen. Bis dahin nur kurz erklärt: Bei der Magnetresonanz/Kernspintomographie werden Patienten in einem starken Magnetfeld platziert und mit Radiowellen die Ausrichtung der Kernspins der Atome gemessen und manipuliert. Je nach Methode lassen sich damit strahlenbelastungsarme Ganzkörperbilder anfertigen, die Konzentration bestimmter Moleküle messen oder Vorgänge im Körperinneren in Echtzeit beobachten. Doch nun zum ersten Hauptthema für diese Ausgabe: Was wurde eigentlich aus der Raumsonde Hayabusa, die im letzten Jahr Material vom Asteroiden Itokawa zur Erde zurückbrachte? Nun, nach der „Landung“ in der Australischen Wildnis wurde der Probenbehälter mit äußerster Vorsicht und Gründlichkeit behandelt, schließlich wollte man sicher gehen, dass man auch wirklich Asteroidenstaub und nicht australischen Dreck ins Labor bringt. Somit dauerte es bis in den Sommer 2011, bis die ersten Ergebnisse veröffentlicht wurden.Unter anderem konnte gezeigt werden, dass Chondrite (metall- und kohlenstoffreich), der häufigste Meteoritentyp, ihren Ursprung in den felsigen S-Typ-Asterioden (wie z.B. Juno) haben. Wenn ihr mehr dazu wissen wollt empfiehlt sich ein Besuch auf der JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency)-Homepage. Hayabusa ist übrigens so cool, dass es Pläne gibt, sie als LEGO-Modell herauszubringen! LangzeitleserInnen mögen sich noch an meinen Privatkreuzzug erinnern, bei dem ich herausfinden wollte warum die TU-Blogplattform twoday.tuwien keinen Support und nur noch Spambots erhielt. Dass sich auf der TU niemand zuständig fühlte und der Betreiber auch keinen Vertrag mehr hatte, ist es nicht weiter verwunderlich, dass nach einem Jahr des Zombiedaseins nun das Ende gekommen ist: In einer eifrig von Spam überfluteten Meldung wurde die Einstellung von twoday.tuwien mit dem Wintersemester verkündet. Gut, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon längst meine Migration geplant hatte und mein Blog nun unter www.theepicadventures.net zu erreichen ist. Zum Abschluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass das erste Buch von George R.R. Martins „Song of Ice and Fire“ als „Game of Thrones“Fernsehserie erschienen ist. Stay epic! Gilbert – King of Nerds. Hypatia von Alexandria Kurzportrait einer Technikerin K eine ihrer Werke sind erhalten, viele Quellen zweifelhaft - und doch sind ein Mondkrater, ein Asteroid und eine Schmetterlingsgattung nach ihr benannt. Bekannt ist sie aber vor allem ihres tragischen Todes wegen. Der Reihe nach: Hypatia wurde um 355 n. Chr. in Alexandria geboren. Ihr Vater, Theon, lehrte sie die Königsdisziplinen der Antike und so begann sie bald, selbst Unterricht in Astronomie, Mathematik und Philosophie zu geben. Vieles deutet darauf hin, dass Hypatia der philosophischen Strömung des Kynismus angehörte. Ihre Rhetorikkünste sowie ein umfassendes Wissen zog Schüler von überall her an. Hypatia verfasste vermutlich Kommentare zur Arithmetik des Diophant von Alexandrien und zu den Kegelschnitten des Apollonios von Perge, konstruierte astronomische Instrumente und pflegte Kontakt zu hohen Beamten, die sie auch beriet. Letztere Tätigkeit war es wohl, die ihr zum Verhängnis wurde - Hypatia von Alexandria geriet zwischen die Fronten politisch-religiöser Konflikte und wurde um 415 brutal ermordet. Johanna hat viele Vorbilder … info 23 So findest du deine Fachschaft .biz Architektur Technische Chemie 4, Karlsplatz 13, Stiege IV, 3. Stock (01) 588 01 – 495 55 [email protected] www.fachschaftarchitektur.at 6, Getreidemarkt 9 Erdgeschoß Chemiehochaus (01) 588 01 – 495 48 [email protected] www.fsch.at Bauingenieurwesen Technische Mathematik 4, Karlsplatz 13, Stiege 7, 3. Stock (01) 588 01 – 495 59 [email protected] www.fachschaft.biz 4, Wiedner Hauptstraße 8-10, Freihaus, roter Turm, 1. 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