Was Sie schon immer wissen wollten ?! nicht
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Was Sie schon immer wissen wollten ?! nicht
Was Sie schon immer nicht wissen wollten ?! PETA/ Frank Albrecht Elefantenhaltung Tierpark Berlin Friedrichsfelde - 2008 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort………………………………………………………………………… Seite 3 Albert Schweitzer 2. Die Lagerungsbedingungen………………………………………………. Seite 4 …der Elefanten im Tierpark Berlin Friedrichsfelde 3. Angekettet…………………………………………………………………….. Seite 32 4. Leiden………………………………………………………………………….. Seite 37 5. Verprügelt……………………………………………………………………... Seite 38 Die „Elefantenlehrer“ vom Tierpark Berlin und ihre Prügelstrafe 6. Zwangsgetrennt……………………………………………………………… Seite 47 Dürfen Elefanten im Tierpark Berlin Elefanten sein? 7. Dressiert……………………………………………………………………….. Seite 55 Zum Zirkusclowns degradiert 8. Die Uralt-Tradition…………………………………………………………… Seite 62 Angekettet, Verprügelt, Zwangsgetrennt und Dressiert 9. Alternativen…………………………………………………………………… Seite 63 10. Ignoranz……………………………………………………………………….. Seite 65 11. …und Ihre Folgen……………………………………………………………. Seite 68 12. Artgerecht…………………………………………………………………….. Seite 72 13. Schlusswort…………………………………………………………………... Seite 74 Albert Schweitzer 14. Quellennachweis…………………………………………………………….. Seite 75 15. Das Allerletzte………………………………………………………………… Seite 77 Anmerkungen: Alle Wörter im fetten GRÜN sind Links zu einer entsprechenden Stelle oder Seite im Dokument. Foto Titelbild: © 2009 von Frank Albrecht/ PETA 2|Seite Zurück zum Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort „Die Ausstellung dressierter Tiere verabscheue ich. Welch ein Maß an Leiden und brutaler Behandlung müssen die armen Kreaturen erdulden, um dem gefühl- und gedankenlosen Menschen einige Augenblicke der Freude zu bereiten.“ Albert Schweitzer © Frank Albrecht/ PETA Stand dieser Dokumentation: 03.05.2009 3|Seite Zurück zum Inhaltsverzeichnis Angekettet, Verprügelt, Zwangsgetrennt und Dressiert Das „Uralt-Prinzip“ des Tierpark Berlins 2. Die Lagerungsbedingungen der Elefanten im Tierpark Berlin Friedrichsfelde Auf dem Foto 1 sieht man in der Mitte der Luftbildaufnahme (Fotoquelle: Google Earth Pro 2008) das „große Dickhäuterhaus“ des Tierparks Berlin Friedrichsfelde, welches 1989, nach dreijähriger Bauphase, kurz vor der Wiedervereinigung, eröffnet wurde. Ein wirklich großes Gebäude. (Foto 1/ Google Earth Pro 2008) Jedoch bedeutet hier das Wort „groß“ keineswegs auch mehr Freiraum für die darin gelagerten Elefanten. Denn wer sich im Haus einmal genau umsieht (siehe Grafik Seite 6/ Fläche B1), wird schnell erkennen müssen, dass das große Haus vielmehr dem Besucher gehört anstatt den „Dickhäutern“. Die Zahlenwerte über die Gesamtgröße des Besucherraumes (B 1) und der Elefantenräume sprechen da noch einmal eine noch deutlichere Sprache: Gesamtgröße Besucherraum: ca. 2800 m² Gesamtgröße aller Elefantenboxen: ca. 750 m² 4|Seite Zurück zum Inhaltsverzeichnis L8 L1 L2 L3 L4 L6 L7 E8 E7 E6 E4 E3 E2 E1 (Grafikquelle: Der Zoologische Garten NF Band 62/ Heft 4, Seite 214) 5|Seite Zurück zum Inhaltsverzeichnis L9 L10 L8 L1 L2 L3 L4 L6 L7 L5 E8 B1 E7 E6 E9 E4 E5 E3 E10 E2 E1 (Grafikquelle: Der Zoologische Garten NF Band 62/ Heft 4, Seite 214) (Bearbeitung: PETA) 6|Seite Zurück zum Inhaltsverzeichnis Afrikanischen Elefanten (Innengehege) © Frank Albrecht/ PETA Box L2 mit TEMBO (links der Eingang zur Absperrbox L1) © Frank Albrecht/ PETA Box L3 mit PORI und KANDO 7|Seite Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA Box L4 mit LILAK (+L5 Wasserbecken) © Frank Albrecht/ PETA Box L6 mit SABAH und KARIBA 8|Seite Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA Box L7 mit DASHI (nach dem 20.11.2008) © Frank Albrecht/ PETA Box L7 mit BIBI (hier Kopf webend) und PANYA (vor dem 20.11.2008) 9|Seite Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA Box L8 heute (Februar 2009) in der Nacht leer © Frank Albrecht/ PETA Box L8 vor dem 20.11.2008 mit DASHI belegt 10 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Afrikanischen Elefanten (Außengehege) © Frank Albrecht/ PETA Außenanlage L9 © Frank Albrecht/ PETA Außenanlage L10 (so genannte „Bullenanlage“) 11 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Besucherraum © Frank Albrecht/ PETA B1 der Besucherraum © Frank Albrecht/ PETA B1 Besucherraum mit Manatis 12 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Asiatischen Elefanten (Innengehege) © Frank Albrecht/ PETA Box E2 mit ANKOR (links hinter ANKOR der Zugang zur Absperrbox E1) © Frank Albrecht/ PETA Box E3 mit KEWA und THUZA (zwischen den Füßen schlafend) 13 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA Box E4 mit YOMA (davor E5 das Wasserbecken) © Frank Albrecht/ PETA Box E6 mit FROSJA, LOUISE und ASTRA 14 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA Box E7 mit NOVA und HORAS © Frank Albrecht/ PETA Box E8 mit CINTA und CYNTHIA 15 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Innengraben (Elefantenhaus/ asiatische Elefanten) © Frank Albrecht/ PETA Asiatischen Elefanten (Außengehege) © Frank Albrecht/ PETA Außenanlage E9 16 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA Außenanlage E10 (so genannte Bullenanlage) Außengräben (asiatischen Elefanten) © Frank Albrecht/ PETA 17 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA Außengräben (afrikanischen Elefanten) © Frank Albrecht/ PETA 18 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA In der Grundrissgrafik (Seite 6) sieht man sehr deutlich die wuchtige Größe (B1/ gelbe Fläche) des Zuschauerraumes, in dem in der Mitte später das Becken der Manatis (Seekühe/ Seite 12 Foto unten) gebaut wurde. Darin schwimmen die großen Tiere seit eh und je, ständig (mit Sicherheit: „artgerecht“???) im Kreis - Was für eine tierunfreundliche Platzverschwendung! Die Grafik zeigt sehr deutlich wie viel, für die Elefanten, notwendiger Raum verschwendet wird. Dennoch meint Zoodirektor Dr. Bernhard Blaszkiewitz: „Der Zoo ist Surrogat und nicht Imitat, der Zoo ist für den Menschen da, der Mensch hat sich ihn in seine urbane Umwelt geholt um Tiere und um natürliche Räume zu sehen.“ (61) Ja, da hat er hier schon einmal Recht, das Elefantenhaus ist ganz klar für die Menschen da. Eine besondere Brisanz erhalten diese Zahlen und die Grafik zusätzlich, wenn man bedenkt, dass gerade Elefanten keinesfalls Winterfest sind. „Bei Minusgraden ist darauf zu achten, dass keine Erfrierungen an Rüssel und Ohren auftreten.“ („Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren“; 10.06.1996, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) Das heißt also nichts anderes, als dass gerade im europäischen Raum es schon einmal passieren kann, dass für mehrere Wochen extrem niedrige Wintertemperaturen vorherrschen und die Elefanten wochenlang nur ihre Boxen (manchmal nur sehr kurze Freigänge in den Außenanlagen möglich) als „Freiraum“ und zur „Bewegung“ nutzen können. Wie verhaltensgerecht für solch großen „Wandertiere“! Obwohl es hierzu eindeutige, gesetzliche Forderungen gibt: „Da Elefanten bei Kälte längere Zeit auch tagsüber in Ställen gehalten werden müssen, ist dann für einen ausreichenden Auslauf zu sorgen.“ („Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren“; 10.06.1996; Bundesministerium für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten) Schauen wir uns die Grafik (Seite 6) noch einmal an und suchen den vorgeschrieben „ausreichenden Auslauf“ im Innenbereich des „großen“ Hauses. 19 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Richtig, ganz offensichtlich gibt es keinen einzigen ausreichenden Auslauf. Es bleibt nur der „Auslauf“ in den engen Boxen. Aber wenigstens haben, nicht wahr Herr Zoodirektor, die Besucher genügend Auslauf. Eine weitere tierquälerische Komponente kommt zu dem offensichtlich fehlenden Auslauf und den engen Boxen hinzu, dass bis zum 31.01.2009 drei asiatische Elefanten im Haus noch immer angekettet wurden. Aber zum Anketten später mehr! Der Tierpark Berlin behauptet noch 2006: „Das 1989 noch von Prof. Dathe geplante und eingeweihte Elefantenhaus trägt ganz wesentlich zu dieser Erfolgsstory bei. Nicht nur ausreichender Stallraum, sondern auch großflächige Freianlagen, die dem Laufbedürfnis der grauen Riesen aus Asien und Afrika Rechnung tragen, sind eine wichtige Voraussetzung.“ (TAKIN, 2006/ Heft 1/ Seite 13) Doch andere Fachgremien, die Zahlen und die Realität sprechen da eine andere Sprache. Selbst Heinz Nabrowsky (Untere Naturschutzbehörden/ Lichtenberg) meint zu den Gehegegrößen (2007) selbst: „Die Innengehege der Elefanten sind zu klein.“ (37) Boxengrößen-Recherche PETA-Deutschland e.V. 2008/ 2009: Die Boxengrößen (siehe Tabellen Seite 20-23) die wir ermittelt haben, sind durch zwei „Messverfahren“ zustande gekommen. Auch wenn unsere ermittelten Größen nur Zirka-Angaben sind, stimmen diese jedoch weitestgehend mit den Größenangaben des Tierparks überein. Diese Tierpark-Angaben über die Gehegegrößen stammen aus einem Bericht „Das neue Elefantenhaus im Tierpark Berlin Friedrichfelde“ (Autor: Bernhard Blaszkiewitz) der Zeitschrift „Der zoologischen Garten“ aus dem Jahre 1992. Zum Vergleich zu den derzeitigen Gehegegrößen haben wir die absolut veralteten Vorgaben des so genannten „Säugetiergutachtens“ und die weitaus moderneren Haltungsrichtlinien der amerikanischen Zoos (AZA/ American Zoo and Aquariums Association) zum Vergleich mit beigefügt. Damit ist eine genauere und realistischere Beurteilung die derzeitige Haltungssituation möglich. 20 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Die Lagerung (Gehegegrößen) der afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) Boxen-, Gehegegrößen und deren Besetzung (Innen/ Außen) Stand: 19.Februar 2009 INNEN Gehege Name L1 Absperrbox L2 TEMBO PORI KANDO LILAK SABAH KARIBA 01,00 00,01 01,00 00,01 00,01 00,01 DASHI L3 L4 L6 L7 L8 Gesamt L9 L 10 Gesamt Geschlecht IST laut TP Berlin Gehegegrößen in m² IST Soll laut PETA BMELV 50,00 30,00 50,00 30,00 30,00 30,00 600,00 400,00 600,00 400,00 400,00 400,00 57,00 30,00 400,00 280,50 250,00 3.200,00 60,00 58,00 60,00 65,00 100,00 35,50 55,00 65,00 00,01 60,00 02,05 335,00 AUSSEN 1 Tier 01,00 Badebecken 6 Tiere ohne 01,05 Badebecken vorhanden 7 Tiere 1.300,00 2.500,00 3.800,00 SOLL AZA Gehegegrößen in m² 1.160,00 150,00 ohne 2.500,00 335,00 3.995,00 1.700,00 500,00 5.400,00 650,00 7.100,00 Diese Tabelle zeigt die Gehegegrößen wie wir sie am 19. Februar 2009 vorgefunden haben, also nach der Abschiebung (am 21.11.2008) von Elefantenmutter BIBI und Tochter PANYA an den Zoo Halle. Die Tabelle (Seite 22) zeigt die Gehegegrößen vor der Abschiebung von PANYA und BIBI, also Stand vor dem 21.November 2008. 21 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Stand: vor 21.11.2008 Gehege Name L1 Absperrbox L2 TEMBO PORI KANDO LILAK SABAH KARIBA BIBI PANYA DASHI L3 L4 L6 L7 L8 Gesamt L9 L 10 Gesamt Geschlecht 01,00 00,01 01,00 00,01 00,01 00,01 00,01 00,01 00,01 02,07 AUSSEN 1 Tier 01,00 Badebecken 8 Tiere ohne 01,07 Badebecken vorhanden 9 Tiere IST laut TP Berlin Gehegegrößen in m² IST Soll laut PETA BMELV 60,00 58,00 60,00 65,00 100,00 35,50 55,00 65,00 60,00 57,00 335,00 52,00 332,50 1.300,00 2.500,00 3.800,00 50,00 30,00 50,00 30,00 30,00 30,00 30,00 30,00 30,00 310,00 Gehegegrößen in m² 1.160,00 150,00 ohne 2.500,00 335,00 3995,00 SOLL AZA 600,00 400,00 600,00 400,00 400,00 400,00 400,00 400,00 400,00 4.000,00 1.700,00 500,00 7.200,00 650,00 8.900,00 Einige Erläuterungen zu den Boxen Die Box L1 ist eine so genannte Absperrbox und keine Haltungsbox. Sie kann daher auch nicht zur Bemessung der Mindestanforderungen herangezogen. Sie hat zudem eine andere wichtige praktische Bedeutung. Ursprünglich war beim Bau des Hauses eine große „Bullen“-Box, bestehend aus zwei Einzelboxen (L2 + L3), vorgesehen. Aufgrund der beengten Verhältnisse musste die „Bullen“-Box wohl aufgeteilt werden. In der ursprünglichen „Bullen“-Box (L2 + L3) halten sich nun, von einander getrennt, TEMBO (links/ L1), PORI und KANDO (rechts/ L2) auf. Da die „Bullen“-Box jedoch nur einen Eingang (links) besitzt, wird TEMBO als erstes in die Absperrbox (über L1) geführt. Dann können PORI und KANDO in den rechten Teil der „Bullen“-Box (über L1 nach L2) gelangen. Sind beide vom linken Teil (L1) dann abgetrennt, kann TEMBO aus der Absperrbox in seine eigentliche Box (L1) zurückgeführt werden. Übrigens ist Tembo im „No-Contact“!!! Aber dazu später. „Box“ L4+L5 Diese „Box“, belegt mit LILAK, war ursprünglich keine Haltungsbox sondern als das „ElefantenBadebecken“ (mit Einstiegsfläche) vorgesehen. Da das Badebecken und die Treppe mehr als die Hälfte dieser „Box“ einnimmt, kann die vom Tierpark angegebene Gesamtfläche von 100 m² nicht auch als Mindestgröße (Standfläche) gewertet werden. Box L8 Im Hintergrund (Foto oben) der „Badebecken“-Box sieht man eine weitere „Box“ (L8), die in den Tierparkausführungen von Dr. Blaszkiewitz von 1992 ebenfalls nicht als Haltungs-Box vorgesehen war und auch nicht als solche genannt wurde. In dieser ca. 85 m² „große“ Box war DASHI vor der Abschiebung von BIBI und PANYA meist 24 Stunden untergebracht. Heute steht DASHI zwar noch tagsüber dort, aber in der Nacht steht sie in der Box L7. 22 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Die Lagerung der asiatischen Elefanten (Elephas maximus) Boxen-, Gehegegrößen und deren Besetzung (Innen/ Außen) Stand: 19.Februar 2009 Gehege Name E1 Absperrbox E2 ANKOR 01,00 KEWA 00,01 THUZA 00,01 E4 YOMA 01,00 E5 Wasser E3 E6 E7 E8 Geschlecht FROSJA 00,01 LOUISE 00,01 ASTRA 00,01 NOVA 00,01 HORAS 01,00 CYNTHIA CINTA 00,01 00,01 03,08 Gesamt E9 AUSSEN 1 Tier 01,00 E 10 Badebecken 10 Tiere ohne 02,08 Badebecken vorhanden 11 Tiere Gesamt IST Gehegegrößen in m² IST Soll laut TP Berlin laut PETA BMELV SOLL AZA 60,00 56,00 50,00 600,00 60,00 55,00 30,00 400,00 30,00 600,00 50,00 600,00 30,00 400,00 30,00 400,00 30,00 400,00 30,00 400,00 50,00 600,00 30,00 30,00 390,00 400,00 400,00 5.200,00 100,00 120,00 45,00 31,00 112,00 40,00 45,00 44,00 430,00 338,00 1.300,00 2.300,00 3.600,00 Gehegegrößen in m² 1.079,34 150,00 ohne 2.178,36 303,75 3.561,45 1.700,00 500,00 9.000,00 650,00 10.700,00 Diese Tabelle (siehe oben) zeigt die Gehegegrößen wie wir sie ebenfalls am 19. Februar 2009 vorgefunden haben, also nach der Geburt von THUZA. Die Tabelle (Seite 23) zeigt die Gehegegrößen vor der Geburt von THUZA. 23 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Stand: vor 21.11.2008 Gehege Name E1 Absperrbox E2 ANKOR KEWA YOMA Zugang Wasser FROSJA LOUISE ASTRA NOVA HORAS CYNTHIA CINTA E3 E4 E5 E6 E7 E8 Gesamt Geschlecht 01,00 00,01 01,00 IST laut TP Berlin 60,00 56,00 60,00 55,00 00,01 00,01 00,01 00,01 01,00 00,01 00,01 03,07 01,00 120,00 112,00 45,00 40,00 45,00 44,00 430,00 307,00 1.300,00 Badebecken E 10 02,07 Badebecken Gesamt SOLL AZA 50,00 30,00 50,00 600,00 400,00 600,00 30,00 30,00 30,00 30,00 50,00 30,00 30,00 360,00 400,00 400,00 400,00 400,00 600,00 400,00 400,00 4.600,00 100,00 AUSSEN E9 Gehegegrößen in m² IST Soll laut PETA BMELV 10 Tiere 2.300,00 3.600,00 Gehegegrößen in m² 1.079,34 150,00 ohne 2.178,36 335,00 3.592,70 1.700,00 500,00 8.100,00 650,00 9.800,00 Einige Erläuterungen zu diesen Boxen Bei den asiatischen Elefanten gibt es auch für den männlichen Elefanten eine Absperrbox (E1/ siehe Grafik Seite 06). Auch hier waren die Boxen E2 und E3 als eine gesamte so genannte „Bullen“-Box konzipiert. Auch hier wird der rechte Teil dieser Box nicht vom männlichen Elefanten genutzt, sondern für die Haltung von KEWA und THUZA (vorher KEWA und YOMA). Bei meinem Besuch am 18.02.2009 war ANKOR lange Zeit nur in der Absperrbox eingesperrt, damit KEWA, THUZA und YOMA die Boxen E2 und E3 zusammen nutzen konnten. Mit Sicherheit keine idealen Haltungsbedingungen. Auf der nächsten Seite (Seite 24) sieht man auf dem Foto oben die Box E6, die vom Tierpark mit 120 m² Größe angegeben wird. Bis zum 29.11.2008 wurden in dieser Box die Elefanten FROSJA, LOUISE und ASTRA noch in der Nacht angekettet, weil bis dahin die Halterungen für die vorgesehenen Absperrseile noch nicht montiert waren. Auf derselben Seite sieht man nun auf dem Foto unten die fertig montierten Verankerungen und die daran befestigten Seile. 24 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA © Frank Albrecht/ PETA 25 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Menschliche Mindestanforderungen an die Gehegegrößen (national/ international) Die Gehegegrößen für die Haltung von so genannten Wildtieren in Gefangenschaft (hier Zoo) werden in Deutschland nach den so genannten „Mindestanforderungen“ (Richtlinien/ Leidlinien), des „Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren“ (so genanntes Säugetiergutachten) festgelegt. Der Paragraph 2 des deutschen Tierschutzgesetzes verpflichtet jeden Tierhalter, seine Tiere „Verhaltensgerecht“ unterzubringen. Doch was heißt „Verhaltensgerecht“ für in Gefangenschaft gelagerte Tierarten im Einzelnen? Damit dieser rechtlich wichtige Punkt, was also „verhaltensgerecht“ ist, den Rahmen des Gesetzestextes des TschG aber nicht sprengt, hat man sich darauf geeinigt, die genauen Anforderungen für den Begriff „Verhaltensgerecht“ in Form von Gutachten (Mindestanforderungen) genauer zu definieren. „Für die Haltung von Tieren in Zoos gelten die Grundsätze des §2 des Tierschutzgesetzes. Zur Beurteilung der Tierhaltung in diesem Bereich dienen der zuständigen Behörden als Entscheidungshilfe die im Auftrag des BML erstellten Gutachten.“ (Zitat BMELV 2009) Die darin beschriebenen Mindestanforderungen an Gehegegrößen (Leidlinien) sollen keinesfalls unterschritten (mindestens) werden. Denn das Gutachten… „…konkretisiert die Anforderungen aus §2 Tierschutzgesetz für Tierhalter…“ (Säugetiergutachten Seite 7) „Im Säugetiergutachten kann man ein antizipiertes Sachverständigengutachten sehen und es im Wege des Urkundennachweises in verwaltungsgerichtlichen Verfahren einführen.“ (Hirt, Maisack, Moritz, 2007) Die rechtliche Umsetzung in der Realität sieht jedoch ganz anders aus. Dr. Edmund Haferbeck/ juristischer Berater bei PETA Deutschland e.V.: „Es fehlen für viele Tierhalter juristisch verbindliche Rechtdverordnungen nach § 82a Tierschutzgesetz.“ Was zunächst gut und verständlich klingt, entpuppt sich aber bei näherer rechtlicher Betrachtung jedoch in der Praxis als beschämende Augenwischerei. Denn diese Mindestanforderungen haben keine Gesetzesgrundlage und haben daher auch keinerlei „Pflichtstatus“. Sie sind leider nur Richtlinien (Leidlinien), an die man sich nicht halten muss, sondern nur „kann“. Die „Einhaltung“ der „Mindestanforderungen“ liegt letztendlich also nur im Ermessen des zuständigen Veterinäramtes. Und so ist es auch in der Realität. Dr. Edmund Haferbeck/ juristischer Berater bei PETA Deutschland e.V. „Die einzelnen Bestimmungen der Leitlinien werden erst dann „Gesetze“, wenn eine Behörde (Veterinäramt), diese Bestimmungen in Form von Auflagenbescheide (Ordnungsverfügung) gegenüber dem Tierhalter angibt. Die Behörde ist jederzeit berechtigt, ohne Leid-Linien zu unterschreiten oder mindere Standards zu dulden, damit entfällt dann für die Halter die Rechtsmissbräuchlichkeit und/ oder Strafbarkeit. Und dies wird sehr oft praktiziert, Von aus rein monetären Gründen keinen Ersatzvornahme (Beschlagnahmungen etc.) praktizieren zu müssen.“ Genau diese Tatsache, dass diese Leidlinien letztendlich nur ungebundene Richtlinien darstellen, aber als Grundlage zur besseren Auslegung des Wortes „verhaltensgerecht“ (siehe §2 Pkt. 1-3 des Tierschutzgesetzes) bestimmt waren/ sind, lassen die Umsetzung Tierschutzgesetz in der Realität einmal mehr ad absurdum führen. 26 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Denn gerade Staatsanwaltschaften oder Veterinärbehörden, die auf einen Strafantrag oder auf eine Anzeige hin, Unterschreitungen der Gehegegrößen durch entsprechende Ermittlungen ahnden sollen, beziehen sich sehr oft auf genau diesen Punkt. Sie stellen sehr oft Ermittlungen schon im Vorfeld ein. Sie ermitteln oft gar nicht, obwohl Anzeigende schon im Vorfeld oft genügend Beweise (Angaben der Gehegegrößen), also Verstöße gegen §2 des Tierschutzgesetzes (!!!), in ihrem Strafantrag vorlegen können. Ein unhaltbarer und skandalöser Zustand. Damit bleibt die Frage, welche Haltungen sind nun wirklich „Verhaltensgerecht“, leider nur eine reine Ermessensache einer/eines Staatsanwältin/es oder einer/eines Veterinärbeamtin/en. Bis auf wenigen Ausnahmen: „Die Anforderungen, die dieser Begriff (Meine Anmerkung: „Verhaltensgerecht“) an eine Tierhaltung stellt, müssen sich dabei entsprechend Zielsetzung des Tierschutzgesetzes daran orientieren, wie ein Tier sich unter seinen natürlichen Lebensbedingungen verhält, nicht daran, dass das Tier sich auch anderen Lebensbedingungen – unter Aufgabe vieler der in Freiheit eigenen Gewohnheiten und Verhaltensmuster – anpassen kann. Verhaltensgerecht ist eine Unterbringung danach auch dann nicht, wenn das Tier zwar unter den ihm angebotenen Bedingungen überleben kann und auch keine Leiden, Schmerzen und andere Schäden davonträgt, das Tier aber sein angeborenes Verhaltensmuster soweit ändert und an seine Haltungsbedingungen anpassen muß, das es praktisch mit seinen wildlebenden Artgenossen nicht mehr viel gemein hat.“ (Begriffserklärung „verhaltengerecht“ aus Urteilsbegründung des Oberverwaltungsgereichts Schleswig/ AZ 4 L 152/92) Trotz dieses klaren Gerichtsurteiles, wird doch sehr oft gar nicht erst ermittelt. Ein unhaltbarer Zustand. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft mehr Beamtinnen und Beamte der Rechts- und Veterinärbehörden von diesem Urteil Gebrauch machen und dem Tierschutzgesetze endlich einmal die volle Beachtung schenken. Soviel Beachtung, wie so manche Staatsanwaltschaft TierschützerInnen verfolgen und mit Geldbußen bestrafen wollen, weil sie selbstlos Gehegezäune in Zoos übersteigen, niemanden dabei verletzen und auch nichts dabei zerstören, um die Öffentlichkeit lautstark auf solche Missstände aufmerksam machen zu können. Wann also werden die Mindestanforderungen zu verbindlichen Rechtsgrundlagen deklariert und haben Rechtskraft? Wann endlich? Aber nicht nur hier ist die Glaubwürdigkeit des Tierschutzgesetzes und der Mindestanforderungen in Frage zu stellen. Betrachten sie mal die Fotokopie hier links. Dies ist ein Auszug aus uralten Mindestanforderungen. Das Foto zeigt, welche Personen (mit Unterschrift) an der Erarbeitung der Mindestanforderungen maßgeblich beteiligt und die lächerlich kleinen Gehegegrößen festgelegt haben. Ja, Sie sehen richtig, der jetzige Zoo- und Tierparkchef Dr. Blaszkiewitz war ebenfalls dabei (Unterschrift links oben). Er und andere Unterzeichner machen der Öffentlichkeit hier also deutlich, was ihrer Meinung nach „Verhaltensgerecht“ (artgerecht) sein soll. (Fotokopie aus Säugetiergutachten/ www.bmelv.de) Herr Dr. Blaszkiewitz war also einer von sieben Experten, die die „Mindestgehegegrößen“ (u.a. auch für Elefanten) festgelegt haben. Ist doch praktisch! Noch deutlicher, so meine persönliche Meinung, kann man Zoo-Lobbyismus nicht deutlich machen. 27 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Ist das Säugetiergutachten von 1996 noch modern? 1996 „Im vorliegenden Gutachten werden biologisch relevante Mindestanforderungen für Säugetiere nach dem heutigen Wissens- und Erfahrungsstand erstellt.“ (Säugetiergutachten/ 1996 !!!/ Seite 7) Der Wissen- und Erfahrungsstand über die wahren Bedürfnisse so genannter Wildtiere war mit Sicherheit bereits 1996 weitaus größer als das, was man letztendlich 1996 im Gutachten umgesetzt hat. Damit war das Gutachten, so waren sich viele Kritiker schon damals einig, bereits bei seiner Erstellung absolut veraltet. Nicht nur die Differenzprotokolle am Ende des Gutachtens machten deutlich, dass mit der Erstellung des Gutachtens keinesfalls moderne Standard umgesetzt wurden. Auch die EU-Zoorichtlinie, das LANA Diskussionspapier, die Leidlinien zur Haltung von Wild in Gehegen oder die verschiedenen „Guidelines“ (EAZA, BIAZA oder AZA) machten seit Jahren ganz klar verständlich, dass eine umfassende Reform dieses Gutachten dringend notwendig wird. So fordern nicht nur Tierrechtsverbände aktuell ein sofortiges Handeln: „Das über zwölf Jahre alte Säugetiergutachten des BMELV muss 2009 dringend überarbeitet und an den aktuellen wissenschaftlichen Standard angepasst werden.“ (MdB Mechthild Rawert, SPD, PM vom 16.09.2008) Bereits im Jahr 2000 sollten die bisher gültigen LeidLinien (des BML von 1996), aufgrund des sehr umstrittenen Importes von Elefantenbaby-Wildfängen (so genannte TULI-Affäre) für den Zoo Dresden und Erfurt, verändert werden. Die von einem Experten-Arbeitskreis (beauftragt durch das BMU) erarbeiteten neuen Richtlinien wurden jedoch dann nie umgesetzt. Auch das so genannte LANA-Gutachten (Diskussionspapier) von 1997, dass jedoch für Elefanten nicht wirklich Neues (siehe Größenangaben) bringt, hat bis heute die lächerlichen Leidlinien auch nicht ersetzt. Schaut man sich die einzelnen Elefantenhaltungen (Gehegegrößen) in ganz Deutschland (Zoo und Zirkus) mal genauer an, weiß man sehr schnell, warum die Leidlinien nicht auf einen „moderneren“ Stand (so die internationaler Zoomeinung) gebracht wurden. In der folgenden Tabelle finden Sie die einzelnen nationalen und auch internationalen angedachten oder bereits geltenden Vorgaben im Vergleich: ML heute BMELV (1996) 0,1 Elefanten (in Ketten) 0,1 Elefanten (ohne Ketten) 1,0 Elefant (in Ketten) 1,0 Elefant (ohne Ketten) BMU (2000) Elefant LANA (1997) 0,1 Elefant 1,0 Elefant AZA (1997) Innen (SOLL) 15 m²/ 1 Tier 30 m²/ 1 Tier 50 m² 50 m² Außen (SOLL) 500 m² / 3 Tiere 150 m² / 1 Tier 33 m² / pro Box 3000 m²/ 0,4 + NZ + 1,0 30 m²/ 1 Tier 50 m² 1000 m²/ 5 Tiere 500 m²/ 1 Tier 0,1 Elefant 400 m²/ 1 Tier 1,0 + 0,1 Elefant BIAZA (2006) 600 m² 1700 m² / 1 Tier 900 m² für jedes weitere Tier 0,1 Elefant 1,0 + 0,1 Elefant 1,0 Elefant 200 m²/ 4 Tiere 50 m²/ jedes weitere Tier 50 m² 2000 m²/ 8 Tiere 200 m²/ jedes weitere Tier (< 2 Jahre) 3000 m² 500 m² 28 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Abkürzungen in der Tabelle: BML = BMU = LANA = AZA = BIAZA = BMELV= Bundesministerium für Landwirtschaft Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Länderarbeitsgemeinschaft Natur- und Artenschutz American Zoo and Aquariums Association British & Irish Association of Zoo & Aqariums Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Die Umsetzung des Säugetiergutachtens im Tierpark Berlin Die derzeitige Haltungssituation bei den afrikanischen Elefanten im Tierpark hat sich, nach der Abschiebung von BIBI und PANYA nach Halle, etwas entschärft. Dennoch entspricht die Haltung von mindestens 2 Individuen (siehe Seite 21/ rot gekennzeichnet) nicht den Anforderungen des so genannten Säugetiergutachtens. Auch wenn es sich bei KANDO um einen noch jungen männlichen Elefanten handelt, unterschreitet seine tatsächliche Standfläche schon jetzt die Vorgaben des Gutachtens. DASHI nutzt nach eigenen und Fremdbeobachtungen im Wechsel das Gehege L7 und L8. Käme es zu einer weiteren Geburt oder werden die heute noch jungen Tiere älter und größer, werden diese Haltungsbedingungen noch viel enger, als sie es ohnehin sind. Nach dem Protest von PETA Deutschland e.V. hat der Tierpark die Haltung von „Direkten Kontakt“ auf „Geschützten Kontakt“ bei den afrikanischen Elefanten verändert. Dies ist mehr als zu begrüßen, da jetzt offensichtlich Zirkusdressur und Prügel offensichtlich der Vergangenheit angehören. Die asiatischen Elefanten werden nun in der Nacht zwar nicht mehr angekettet, aber dennoch weiterhin im „Direkten Kontakt“ geführt. Das heißt das Zirkus- und Unterwerfungsdressuren der Jungtiere weiterhin bestehen bleibt, wie auch schon von Augenzeugen bei THAZU aktuell beobachtet wurde. Nachdem am 13.12.2008 KEWA auch noch einen weiblichen Elefanten gebar und weitere Geburten angekündigt werden, verschärfen sich die Haltungsbedingungen bei den asiatischen Elefanten nun auf das Extremste. Die Innenboxen von gerade einmal 4 von 11 Elefanten entsprechen den Forderungen des Säugetiergutachtens. Das ist, meiner Meinung nach, ein Fall von Tierquälerei. Generell steht jedoch fest: Alle Boxen- und Gehegegrößen entsprechen (siehe roten Zahlen rechte Spalte der Tabellen auf Seite 21; 22; 23; 24) aber nicht den internationalen Anforderungen der AZA (American Zoo and Aquariums Association). Umsetzung des Berliner Naturschutzgesetzes Nach §32a des Berliner Naturschutzgesetzes erteilt u.a. die zuständige Behörde für Naturschutz und Landschaftspflege (hier das Amt für Umwelt und Natur Lichtenberg) die Genehmigung (Betriebserlaubnis) für den Tierpark Berlin. Die Genehmigung darf: „nur erteilt werden, wenn die Tiere so gehalten werden, dass … die jeweiligen Gehege nach …Größe verhaltensgerecht ausgestaltet sind. (§ 32a Punkt 2/ 1.) und „die Haltung der Tieres stets hohen Anforderungen genügt…“ (§ 32a Punkt 2/ 2.). und… „wenn sich entsprechend dem Stand der Wissenschaft die Anforderungen an die Haltung von Tieren in Zoos nachträglich ändern, kann die zuständige Behörde…im Einvernehmen mit der für Tierschutz zuständigen Behörde die erforderlichen Anordnungen treffen.“ (§ 32a Punkt 7) Da der Tierpark Berlin bereits mehrmals kritisch im Augenmerk der Öffentlichkeit stand (Kettenhaltung, Prügelattacke), die Haltungsbedingungen der asiatischen und afrikanischen Elefanten kritisch zu beurteilen ist und nun die Betriebserlaubnis (18. März 2009) neu erteilt werden sollte, hatte das Amt für Umwelt und Natur dieses Thema auf die Tagesordnung Beiratssitzung (vom 17.02.2009) gesetzt. Der Beirat hat sich in seiner Sitzung letztendlich in einem Beschluss für entsprechende Auflagen ausgesprochen die über die Anforderungen des Säugetiergutachtens gehen sollen. 29 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Wie viel Platz nutzen Elefanten in der Natur? Gibt es, im Vergleich zur Natur, überhaupt eine moderne und „verhaltensgerechte“ Haltung von Elefanten in Gefangenschaft? Damit man die Frage für sich selbst beantworten kann, muss man erst einmal wissen, wie groß die Lebensräume sind, die Elefanten in Freiheit nutzen. Ist das Nahrungsangebot von Elefanten im natürlichen Lebensraum doch einmal ausreichend, wandern (Tagesmärsche) Elefanten manche Tage nur wenige Kilometer oder gar nicht. Jedoch aus diesen „Ausnahme-Wanderpausen“ heraus eine lebenslange beengte Gefangenschaft zu schließen ist absurd. Wanderungen bleiben dennoch, ein Leben lang: „Die Tagesmärsche wilder Elefanten werden als gerade Linien zwischen einzelnen Beobachtungspunkten gemessen und umfassen wenige Kilometer (höchsten 10 bis 20 km) (SUKUMAR, 2003). Die Mittelwerte effektiv zurückgelegter Tagesstrecken von Familiengruppen Asiatischer Elefanten wurden auf 0,5 bis 9 km geschätzt (KURT, 2001).“ (46) Wiener Umweltanwaltschaft „In freier Wildbahn beschäftigen sich Elefanten ca. 16 Stunden am Tag mit der Futtersuche…“ An den kleinen Strecken jedoch kleine Raumgrößen für die Lagerung in Gefangenschaft (Zoo) abzuleiten, halten selbst Experten für äußerst fragwürdig: „Doch Zoo- und Zirkuselefanten legen in weniger als 24 Stunden in oft kleinen Gehegen zwischen 1 und 7 km zurück. Deshalb ist es ein schwaches Argument, wenn minimale Gehegegrößen von den täglich zurückgelegten Distanzen abgeleitet werden. Eine bessere Losung zur Definition minimaler Gehegegrößen wäre der Umfang eines jeweiligen Streifgebietes...“ (46) Doch wie groß ist der Umfang der Streifgebiete (Wohnraumgrößen) von Elefanten in ihrem natürlichen Lebensraum? Wohnraumgrößen afrikanischer Elefant Fred Kurt und Marion E. Garai: „Wo es noch möglich ist, können sie über riesige Distanzen wandern….Im südlichen Afrika variieren Wohnraumgrößen von Weibchen zwischen 115 und 645 km² und von Bullen zwischen 157 bis 453 km² (DE VILLIERS & KOK, 1997; NTUMI et al., 2005). Bullen wandern innerhalb von zwölf Stunden bis zu 38 km (VILJOEN & BOTHMA, 1990).“ (46) Wohnraumgrößen asiatischer Elefant Fred Kurt und Marion E. Garai: „Beim asiatischen Elefanten nutzen Weibchen Wohngebiete mit einer Größe von 34 bis 3.700 km² und Bullen solche zwischen 200 und 400 km² (SUKUMAR, 2003). Zusammenschlusse von mehreren Familien heisen Clans und diese bewohnen im Uda Walawe Nationalpark auf Sri Lanka Jahresbezirke von 40 bis 60 km² (KURT, 2001)“ (46) „In Sri Lanka’s Yala und Uda Walawe Nationalparks umfassen sie zwischen 10.000 und 250.000 m². Nur 15 von 118 Gehegen in europäischen Zoos sind so groß (KURT, 2004).“ (46) 30 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Genau aus diesen fundierten Aussagen ergeben sich folgende Raumnutzungen von Elefanten in der Natur im Detail: Afrikanische Elefanten 1 männlicher Elefant: 157 – 453.000.000 m² 1 weiblicher Elefant: 115 – 645.000.000 m² Asiatische Elefanten 1 männlicher Elefant : 200 – 400.000.000 m² 1 weiblicher Elefant: 34 – 3.700.000.000 m² © Frank Albrecht/ PETA Betrachten Sie nun, angesichts der reellen Wohnraumgrößen in der Natur, das Bild der Realität im Tierpark Berlin (hier Tembo in seiner Box) und nochmals die jeweiligen Zoostandards (ab Seite 23). Und nun bilden Sie sich ihre eigene Meinung zur Frage von „Art-Gerechtigkeit“ oder „VerhaltensGerechtigkeit“. „Elefanten ist der Wanderdrang angeboren, und sie durchqueren dabei landesgroße Areale – normalerweise viel größere Gebiete als das derzeitige Elefantenmanagement (in Afrika) ihnen zugesteht.“ (48) 31 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 3. Angekettet Angekettet, Verprügelt, Zwangsgetrennt und Dressiert – das „Uralt-Prinzip“ Anketten ist im Tierpark Berlin, schon vor dem Bau des Elefantenhauses, eine alte und qualvolle Tradition. Bereits der erste Elefantenwärter, Herr Kofferschläger, berichtet in seinem Buch „Unbedingt mausgrau“ über das tierschutzwidrige „Uralt-Prinzip“: „Unter den gegebenen Umständen der Enge im Elefantenstall war die tägliche Erziehung der Elefanten einfach ein Muss, ebenso das Anketten in den Nachtstunden.“ (63) Jedoch beim Bau des Elefantenhauses wurden die Elefantenboxen, mit den meist tödlich endenden Gräben (Foto 10), als Abgrenzung zum Besucher, versehen. Ein wirklich tödlicher Fehler wie sich sehr schnell herausstellte. Denn am 7. April 1990 stürzte, der bis dahin älteste Elefant des Tierparks, DOMBO (fast 40 Jahre) in den Graben und verstarb. DOMBO wurde am 10.06.1955 aus Assam über Tierhändler Hagenbeck importiert. 1992 schreibt Dr. Blaszkiewitz in einer Zoofachzeitschrift seinen Kollegen: „Diese Gräben sind teilweise unfallträchtig, so dass sie…nachträglich mit einem waagerechten Rohrgitter geschützt werden mussten.“ (47) Mit diesem Sturz wurde die bis 2008 andauernde tierquälerische Kettenhaltung eingeläutet. Gräben im Elefantenhaus © Frank Albrecht/ PETA 32 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis © Frank Albrecht/ PETA © Frank Albrecht/ PETA Ankettung im Februar 2009 33 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Übrigens, im Zirkus ist ein Anketten ohne Schutzmanschette (Schutz vor Aufreibungen und Einschnürungen) nicht erlaubt. Im Tierpark Berlin (siehe Fotos Seite 33) folgt man dieser Schutzmaßnahme nicht und kettet die Elefanten sehr oft ohne Schutzmanschette an. Bereits im August 2006 kritisiert die Berliner Abgeordnete Claudia Hämmerling (B90/ Die Grünen) die Kettenhaltung und fragte (Kleine Anfrage Drucksache 15/ 13 694) nach, ob es richtig sei, dass alle Elefanten (mit Ausnahme der männlichen Elefanten und der unter dreijährigen Kälber) täglich 14-15 Stunden an zwei Beinen angekettet werden. Der „Senat“ von Berlin antwortet darauf schriftlich: „Elefanten anzuketten ist ein weltweit übliches Verfahren in den Zoos, das Grundsätze des Tierschutzes nicht verletzt.“ Angesicht des Tierschutzgesetzes und des Gerichtsurteils (siehe Seite 13) ist das eine skandalöse Antwort. Mit folgender Antwort wird der 15 stündigen Ankettung (wie Schwerbrecher) der Elefanten nicht widersprochen. „Bis zu 14 Stunden kommen die Tierpark Elefanten nachts an die Kette…“ (37) Man bedenke, dass der Elefant das größte Landsäugetier ist und zudem riesige Wanderstrecken (siehe Seite 17) zurücklegt. Das größte Landsäugetier in so einem langen Zeitraum in Ketten! Unhaltbar! Es ist entwürdigend und ein Hohn, wie mit so einer Aussage, die Würde der Tiere mit Füßen getreten wird. Wissenschaftler… „…haben herausgefunden, dass Elefanten nicht nur viel Platz zum Leben brauchen, sondern auch Abwechslung lieben. Eine monotone Umgebung erzeugt bei den Tieren Stress.“ (28) Fred Kurt „Viele Zoos binden ihre Elefanten nachts an Ketten oder halten sie in Einzelboxen und nur wenige erlauben ihnen freien Zugang zu den Gehegen während 24 Stunden. Möglicherweise sind Elefanten aber nachts aktiver, obwohl sie nachts ungefähr sechs Stunden schlafen (Wyatt & Eltringham, 1974 Tobler, 1992). Deshalb kann es für sie sehr frustrierend sein, wenn sie angebunden oder isoliert werden…Das bedeutet, dass Zooelefanten die Möglichkeit der Wahl haben müssen, wie sie ihr Aktivitätsmuster während des 24-Stunden-Tages auslegen wollen.“ (47) Eine noch passendere Antwort auf die Aussage der Stadt Berlin (eher Antwort des Tierparks), zum „üblichen Verfahren“, als die Elefantenexperten des Vereins „Elefantenschutz Europas e.V.“, kann hierzu wirklich keiner geben: „Es spricht nicht gerade für die Fachkompetenz eines Zoowissenschaftlers, wenn er die Entwicklung in der Tierhaltung – hier Elefantenhaltung – nicht kennt. „Das uralte Prinzip“ der Ankettung wurde von insgesamt 137 europäischen Zoos und Safariparks nachweislich in rund 127 Haltungseinrichtungen abgeschafft. Nur noch ca. 10 Zoos und Safariparks ketten Elefanten über Nacht an. Leider sind davon noch die Elefanten in 7 deutschen Zoos und Safariparks (inkl. Tierpark Berlin) betroffen.“ (Elefantenschutz Europa e.V./ Vorstand Jürgen Schilfarth, Alexander Haufellner, Olaf Paterok) Warum aber die großen männlichen Elefanten im Tierpark Berlin bis heute nicht angekettet werden und auch die Elefantin MATUFA (bereits abgegeben), nachdem sie 2006 einen Pfleger (bei der Ankettung!!!) angriff und verletzte, danach nicht mehr angekettet wurde, obwohl es doch angeblich so üblich sei, wurde bisher nicht wirklich verständlich begründet. Der Senat Berlin „Wie der Tierpark mitteilt, kann der Verzicht auf die nächtliche Ankettung derzeit nur in Einzelfällen ermöglicht werden.“ (aus „Kleine Anfrage“/ Claudia Hämmerling/ Drucksache 16 / 10 048) Im November 2006, in einer weiteren Beantwortung des „Senates“ (Tierpark) zum Thema, wird das „weltweit übliche Verfahren“ dann plötzlich ganz anders dargestellt und zu einer „verschwindenden Minderheit“ umgeändert. 34 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis „Es ist richtig, dass nur eine verschwindende Minderheit noch die Ankettung von Elefanten praktiziert.“ (aus „Kleine Anfrage“/ Claudia Hämmerling/ Drucksache 16 / 10 947) Wobei ich für „verschwindende Minderheit“ eher die Worte „rückständige Ignoranten“ benutzen würde. Auch wird in der weiteren Beantwortung vom „Senat“ klargestellt, dass die EAZA Richtlinien, die eine Ankettung von nur 3 innerhalb 24 Stunden vorschreibt, eben nur „Empfehlungen“ sind. Fazit, auch wenn der Tierpark Berlin nachweislich auch gegen internationale Forderungen verstößt hielt dieser noch (bis Dezember 2008: nur noch bei drei asiatischen Elefanten) weiter an veralteten und tierquälerischen Haltungen fest. Arroganz pur! Abschließend nochmal der „Senat“: „Es sind viele Verhaltensweisen, die Tiere in freier Wildbahn ausführen, in der beschränkten Haltung in Menschenhand nicht möglich.“ (aus „Kleine Anfrage“/ Claudia Hämmerling/ Drucksache 16 / 10 947) Eine weitere verhöhnende Antwort des Herrn „Doktor“ Blaszkiewitz: „Artgerecht ist das, womit eine Art zurecht kommt.“ Nochmal zur Erinnerung, ein deutsches Gerichtsurteil und das Tierschutzgesetz selbst, sehen dies ganz klar anders (siehe wieder Seite 13). Ein Zoodirektor, der Katzen den Hals umdreht, legt sich hier, so meine persönliche Meinung, mal eben so sein persönliches Tierschutzgesetz zurecht? Weiter zum Thema Kettenhaltung: Erst nach weiteren Protesten und Kritik kommt dann später doch ein ansatzweises Einlenken, die Kettenhaltung soll 2012, mit einem erheblichen finanziellen Aufwand und Umbau des Hauses, beendet werden. 2007-„Er kündigt an, dass das Elefantenhaus im Tierpark in fünf bis sieben Jahren umgebaut werde. Dann müssten die Elefantenkühe statt der derzeit 14 Stunden nur noch drei Stunden zur Pflege angekettet werden.“ (49) Mittlerweile hat der Tierpark zur teuren Variante (Millionenhöhe), wohl eine weitaus „Günstigere“ (70.000 Euro), finden können, so die Berliner Morgenpost am 09.06.2008. Noch in diesem Jahr (2008) „sollen, so die Zeitung, Schlosser Stahlseile bei den asiatischen Elefanten so spannen, dass die Tiere in der Nacht nicht mehr angekettet werden müssen.“ Die Vorrichtungen dazu wurden (Beobachtungen November 2008) bereits montiert. Mittlerweile sind die Stahlseile im vollen Einsatz (siehe Foto Seite 25 unten) Ich bezweifle, dass diese eher provisorische erscheinende Drahtseilvariante den Elefanten die Ketten auch in den Fütterungs- und gesamten Nachtzeiten wirklich ganz abnimmt. Nach internationalem Standard, noch einmal zur Erinnerung, sind nur 3 Stunden Ankettung erlaubt! Und man muss bedenken, dass die Rohrgitter zum Graben hin viel zu niedrig sind und bei nächtlichen Rangeleien durchaus keine ausreichende Sicherheit für einen bedrängten Elefanten bieten. Diese Rohrgitter wurden einst angebracht um dem Tierpark die Möglichkeit zu eröffnen… Dr. Blaszkiewitz 1992 „…die Elefanten im Winter bei starken Frostgraden, wenn der Aufenthalt auf den Freianlagen unmöglich wird, auf dem Stand (meine Anmerkung: Boxen) frei laufen zu lassen und so die sonst sehr langen Kettenzeiten auf die Fütterungs- und Nachtstunden zu begrenzen.“ (47) Zu dieser Aussage des Tierparkdirektors muss man hinzufügen, dass ein Elefantenhalter verpflichtet ist (nach Säugetiergutachten), in den strengen Winterzeiten für zusätzlich genügend Auslauf zu sorgen. Da aber das Elefantenhaus nur den Besuchern mehr Freiraum ermöglicht, werden sich die Elefanten wohl weiter vergeblich nach mehr Bewegungsmöglichkeiten sehnen. Im Jahr 2006 hieß es noch: „So werden Tiere z.B. in der Winterzeit, wenn kein Freigang auf das Gehege möglich ist, im Haus unangekettet gehalten. In den Nachtstunden ist das nicht möglich, da die Ställe des Elefantenhauses dafür nicht ausgelegt sind. Umbauvorstellungen, um die Elefantenställe zu erweitern und damit die Kettenzeiten auf ein Minimum von etwa 2 Stunden am Tag…zu verkürzen, liegen vor, sind aber aus finanziellen Gründen bisher noch nicht realisierbar.“ (aus „Kleine Anfrage“/ Claudia Hämmerling/ Drucksache 15 / 13 694) 35 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Auch wenn die Ankettungszeiten reduziert werden, wird von Experten die gesamte Haltung im Tierpark kritisch betrachtet: „Wer nun die Haltungsmethoden für Elefanten, verbunden mit erbärmlichem, circusreifen Training von Elefantenkühen und Jungtieren im Tierpark Berlin kennt, der wird die berechtigte Frage stellen, ob Dr. Blaszkiewitz und sein Wärterteam eine Aufhebung der Kettenhaltung überhaupt wollen. Denn ein angeketteter Elefant ist angeblich ein Elefant unter Kontrolle. Und genau das ist es, was der Direktor und die Elefantenwärter im Tierpark Berlin aufrecht erhalten wollen. Dass sich irgendwann irgendwelche Elefanten – nicht nur die selbstbewussten Bullen – gegen diese Tierquälerei wehren, ist bekannt und durch zahlreiche Unfälle, bei denen Pfleger getötet oder schwer verletzt wurden, in erschreckendem Maße belegt.“ (Elefantenschutz Europ e.V./ Vorstand Jürgen Schilfarth, Alexander Haufellner, Olaf Paterok) Schauen wir mal, wie und ob sich die Ankettungszeiten, gerade in harten Winterzeiten, wirklich reduzieren. Interessant ist auch die Frage, warum sich Herr Blaszkiewitz eigentlich so vehement gegen die kettenlose Boxenhaltung werte? Meine Antwort: Weil eine zukünftige kettenlose Boxenhaltung für den Tierpark letztendlich auch neuen Platzmangel hervorruft. Denn Elefanten brauchen (nach Säugetiergutachten) bei Ankettung nur 15 m² Standfläche pro Tier, bei kettenloser Haltung müssen ihnen 30 m² zustehen. Aber noch immer kann ja Herr Blaszkiewitz seine Elefantenhaltung als „Kettenhaltung“ deklarieren lassen, um die neu entstandenen Mindestanforderungen, gerade bei den asiatischen Elefanten, zu umgehen. Auch weiterer Nachwuchs wird dann ein echtes Problem für den Tierpark, wie sich jetzt am 13.12.2008 mit der Geburt eines männlichen Elefanten, herausstellt. Und man kündigt bereist weitere Geburten an! Aktueller Nachtrag Am 28.07.2008 verkündete eine lokale Zeitung: „Zoo-Chef nimmt Elefanten die Ketten ab“. Doch in Wirklichkeit wurden erst im November 2008 den letzten Elefanten (FROSJA, LOUISE und ASTRA) die Ketten (in der Nacht) abgenommen. Aber aufgrund der noch verbleibenden Behandlung der Elefanten im „Direkten Kontakt“ bleiben die Ketten jedoch noch weiterhin Teil ihrer Gefangenschaftsbedinungen. Jüngst wurde beobachtet, wie Wärter die Elefantenmutter KEWA anketteten um mit dem Jungelefanten THUZA das veraltete Unterwerfungsritual durchzuführen. 36 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 4. Leiden Dass diese beengten und tierquälerischen Verhältnisse Spuren an den Elefanten hinterlassen, zeigen im Jahr 2008 von PETA-Deutschland e.V. dokumentierte Verhaltensstörungen – Weben und Schaukeln. Entsprechendes Filmmaterial finden Sie unter: http://www.zeec.de/media-details.jsp?mediaId=92840 Jeanette Schmid „Stereoytpien sind sich wiederholende, morphologisch identische Bewegungen, die keine offensichtliche Funktion aufweisen (Keiper 1969; Ödberg 1978, Dantzer 1986, Mason 1991a)…In der freien Wildbahn treten kein Stereotypien auf. Typische Bewegungsabfolgen sind das so genannte Weben, Hin- und Herschaukeln des Körpers… Die Entwicklung von Stereotypien wird mit unzureichenden Haltungsbedingungen in Verbindung gebracht, die es den darin lebenden Tieren nicht ermöglichen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen…Werden Elefanten an der Kette gehalten ist der Anteil an Stereotypien im Vergleich zur Freilaufhaltung deutlich erhöht (Schmid 1995, Dastig et. Al. 1999, Friend 1999, Gruber & Friend 2000).(59) Alex Rübel und Ruedi Tanner „…werden Schaukelbewegungen allmählich zur Bewegungsstereotypie (Haltungsfehler). Stereotypien wie Weben treten nach englischen Verhaltensstudien im Zirkus und im Zoo durchschnittlich 6-15 Minuten pro Stunde auf. Sie können am häufigsten bei Anbindehaltung ohne Futter und ohne Beschäftigung…beobachtet werden.(Kiley-Worthington 1990)“ (57) Fred Kurt „Das ´Weben´ ist ein Symptom dieses Krankheitsgeschehens und entstand in der bekannten Form durch Kettenhaltung…Denn Elefanten mit ´eingefrorenen´ Stereotypien weben fast andauernd in ganz bestimmter Konfiguration der Extremitäten und belasten somit ihren Bewegungsapparat extrem einseitig, was vorerst zu Missbildungen einzelner Hufe und später zu Missbildungen des Extremitätenskelettes führen kann (Kudescher 2001). Von der Norm abweichendes Wachstum von Hufen und Fußsohlen sowie Fußerkrankungen gehören mit zu den häufigsten Leiden von Zoo- und Zirkuselefanten (z.B. Ruthe 1961; Salzert 1972) undwurden auf verschiedenste Ursachen zurückgeführt, bisher aber nie auf ´eingefrorene´ Stereotypien, obwohl in vielen mir bekannten Fällen der Zusammenhang auffällig ist, was erfahrene Elefantenpfleger, die von dem Phänomen wissen, bestätigen können.“ (58) Die Elefanten im Tierpark Berlin zeigen ganz deutliche Verhaltensstörungen. Somit erfüllen diese Haltungsbedingungen nicht die Anforderungen einer artgerechten Tierhaltung. Die Funktion wird also nicht erfüllt. Doch der Zoodirektor bleibt dabei: Blaszkiewitz „Der Zoo ist Surrogat und nicht Imitat, der Zoo ist für den Menschen da, der Mensch hat sich ihn in seine urbane Umwelt geholt um Tiere und um natürliche Räume zu sehen. Und da kommt es nun nicht auf eine völlige Kopie an, sondern dass die Funktion erfüllt wird.“ (61) 37 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 5. Verprügelt Die „Elefantenlehrer“ vom Tierpark Berlin und ihre Prügelstrafe Elefantenschutz Europa e.V. „Früher hat man so einen „bösen“ Elefanten in Zoo und Circus bestraft. Man hat ihn trotz Risiko noch an allen 4 Beinen gefesselt, dann möglichst noch „gestreckt“ und so lange auf ihn eingeprügelt, bis er aufgab und seinen Willen wieder für einige Zeit dem Prügelkommando unterordnete. Dies wird man heute in einem Zoo kaum mehr wagen.“ (3) Wirklich nur ein Relikt der Vergangenheit? Ein Elefanten-Prügel-Tag im Tierpark Berlin Am 29.08.2008 wurde ich selbst Augenzeuge http://zeec.de/media-details.jsp?mediaId=89001 wie Elefantenwärter Herr Andreas Buberl (von Stammbesucher „Der Wiener“ genannt) auf das Elefantenbaby PANYA mit dem metallischen Stiel des Elefantenhakens brutal und hart, einmal auf den Kopf und zweimal auf den Körper, einschlug (Fotos 1-3/ Videoprints). Viele Eltern mit Kindern, es war die letzte Sommerferienwoche, waren entsetzt über die gesehene Brutalität, die der Wärter gegenüber dem Baby anwandte. (Foto 1) © Frank Albrecht/ PETA 38 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis (Foto 2) © Frank Albrecht/ PETA (Foto 3) © Frank Albrecht/ PETA Warum diese Brutalität gegenüber einem Elefantenbaby? Muss dies sein oder gibt es Alternativen? Verursachen solche Schläge Schmerzen bei einem Elefantenbaby? Kann man so eine Brutalität gegenüber einem fühlenden Lebewesen überhaupt rechtfertigen? 39 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Zuchthaus Tierpark Berlin? Wie der Tierpark Berlin Gewalt an einem Elefantenbaby schönredet! Nach der Veröffentlichung des Prügel-Videos hatten der Tierpark und die Stadt Berlin natürlich nichts Besseres zu tun, als die brutale Prügelstrafe zu rechtfertigen und als notwendigen Akt herunter zu spielen. Ja schon fast zu beschönigen: Tierparksprecherin Regine Damm: „Ein Pfleger muss sich wehren dürfen! Verschafft er sich keine Respekt bei dem Elefanten, ist er in ein bis zwei Jahren womöglich tot.“ (7) Tierparkdirektor Dr. Blaszkiewitz „Es habe sich um einen Fütterungsdressur gehandelt, bei der sich Elefanten hinlegen müssen.“ (41) Tierparkdirektor Dr. Blaszkiewitz „Tierpark-Chef: Pfleger müssen geschützt werden…Der Mensch müsse vor dem Elefanten geschützt werden – und der Elefant soll nicht vergessen, dass er den Pfleger nicht angreifen soll.“ (35) Fördervereinsvorsitzender Thomas Ziolko, der übrigens schon einmal eine PETA-Unterlassungserklärung unterschrieb: „PETA führt eine Hetzkampagne, die durch Populismus und Dummheit geprägt ist.“ (40) Antwort des Regierenden Bürgermeisters (i.V. Bürgerberatung Frau Beyer vom 30.09.2008) „Richtig ist, dass ein Afrikanischer Jungelefant den Tierpfleger angegriffen hat, der ihn daraufhin disziplinieren musste. Keineswegs werden Elefanten in den zoologischen Gärten Berlins durch tierquälerische Behandlung gefügig gemacht. Diese Unterstellung wird von Herrn Dr. Blaszkiewitz auch entschieden zurückgewiesen.“ (51) Schmerzauslösende Schläge sind keine „tierquälerische Behandlung“? Nicht Schmerzvoll? Dazu später! Ein TV-Beitrag (Redaktion Uwe Behringer) in der Sendung „Brisant“ (des MDR vom 03.09.2008), setzte dem Ganzen dann noch die Krone auf. Die Prügelstrafe wird zunächst vom Beitragsmoderator wie folgt beschrieben: „Tierpfleger B. (Foto 4) wollte der 1jährigen PANYA ´Down´ beibringen. Eine Übung die unter Hundehaltern ´Platz´ heißt. Der Elefant blieb nicht sitzen und forderte sein Leckerli.“ (Foto 4/ Fotoquelle: aus Sendung „Brisant“ vom 03.09.2008/ MDR Fernsehen) Was ein so genanntes „Wildtier“, hier Elefant, mit einem domestizierten Hund gemein hat, ist zunächst mehr als fraglich. Aber wofür ein Elefant, der übrigens nach Meinung der Institution Zoo ausgewildert werden soll, später in der Natur oder generell „Platz“ machen muss, ist noch fragwürdiger. Interessant auch zu erfahren, dass Elefanten in Gefangenschaft ein arttypisches Wanderverhalten (siehe Äußerungen oben) versagt wird und durch eine zirkusreife Hundedressur ersetzt wird. Merkwürdig auch, Zoos wehren sich ja eigentlich immer vehement gegen jegliche absurde Form der Vermenschlichung (Hundedressur), dass sich hier plötzlich kein Zoo kritisch äußert. 40 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Dem Tierpark Berlin wir aber dieser vermenschlichende Vergleich nur Recht sein, um die Gewalt gegenüber einem Elefantenbaby zu rechtfertigen? Also warten wir auf eine kritische Äußerung seitens des Tierparks hier sicher vergeblich! Elefantenwärter und –prügler Buberl in der MDR-TV-Theateraufführung weiter: „PANYA hat mich geboxt und ich habe dann, als Ersatzmaßnahme, sie zweimal…so wie TEMBO dies gerade gemacht hat…habe ich sie dann zweimal geschlagen.“ Zweimal geschlagen? Es waren drei wuchtige Hiebe! Aber was soll´s! Ein Schlagen von TEMBO war im gestellten Filmbeitrag des MDR übrigens auch nicht zu erkennen, eher ein „wütendes Hinterherschreien mit rennen“ war akustisch und visuell zu vernehmen. Schon gar nicht konnte Herrn Buberl ein angebliches Schlagen von TEMBO gesehen haben, da er mit dem Rücken zur Anlage stand. Was für eine TV-Farce. Doch eines konnte man während des Interviews, bei genauerem Hinsehen, dafür umso besser erkennen, wie die Elefantenwärter des Tierparks in unverantwortlicher Art und Weise, die Gesundheit und das Leben eines Elefantenbabys auf Spiel setzten. Denn damit dem Kamerateam ein vermeintlicher „Bullen“-Angriff (TEMBO) auf ein Elefantenbaby vorgespielt werden konnte, wurden von den Wärtern einige Äpfel (siehe roter Kreis/ Fotos 5 und 6) so in die Anlage (als Lockmittel) geworfen, dass die kleinen Elefantenbabys, aufgrund der leckeren Verlockung, dem TEMBO gefährlich nah kommen mussten (Distanzunterschreitung) und kamen. Von den Wärtern wurde ganz klar ein Angriff von TEMBO provoziert und herbeigeführt. (Foto 5/ Fotoquelle: aus Sendung „Brisant“ vom 03.09.2008/ MDR Fernsehen) (Foto 6/ Fotoquelle: aus Sendung „Brisant“ vom 03.09.2008/ MDR Fernsehen 41 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Damit haben die Wärter und das Fernsehteam die Elefantenbabys bewusst und absichtlich in Gefahr gebracht. Denn hätte TEMBO eines der Kleinen wirklich mit voller Wut erwischt, hätte er es mit Sicherheit töten oder verletzen können. So ein absichtliches und gefährliches Vorgehen, und noch dazu für einen lächerlichen Fernsehbeitrag, ist mit keinem Tierschutzgedanken vereinbar. Sind Elefantenwärter im Tierpark Berlin kaltblütig und herzlos? Aber wieder zurück zur Prügelattacke. (Foto 7/ Fotoquelle: aus Sendung „Brisant“ vom 03.09.2008/ MDR Fernsehen Tierarzt Günter Strauss (Foto 7) setzt im TV-Beitrag noch einen drauf. Zu den Schlägen sagt er: „Das ist zu vergleichen, wenn sie ihrem Kind mal so auf die Finger tatschen. Das merkt der Elefant garnicht, der hat eine Haut von 3-4 cm Dicke, wenn der mal eine drüber kriegt ist das alles nicht so schlimm…dem Elefant tut das überhaupt nichts.“ Fragt sich, ob Herr Strauss einem ein- bis zweijährigem Kind, auch so ein wuchtige „Tatsche“ geben würde? Denn das was Herr B. mit PANYA getan hat, war keinesfalls ein „Tatschen“ sondern ein klares und brutales Verprügeln! „Die Elefanten haben es Dr. Strauß besonders angetan – Ich habe eben ein Herz für große Tiere, grinst er – seine Tierliebe endet nicht zum Feierabend am Ausgang des Tierparks.“ (55) Der blanke Hohn. Hat PANYA aber wirklich nichts gespürt? Ist es wirklich nicht so schlimm, wie es aussah? Verursachen solche Schläge Schmerz, Leiden oder Verletzungen? „Dringender Rat an jeden Elefantenpfleger: Prügelt eure Bullen nicht. Behandelt eure Bullen freundschaftlich! Das ist eure beste Lebensversicherung…Nehmt dem Elefanten nicht seine Stolz und seine Würde!“ (Elefantenwärter KOCK, in „Umfrage bei Fachpersonen) Zunächst stellt sich die Frage, wenn solch brutale Schläge für ein Elefantenbaby nicht schmerzhaft sind oder waren, so Elefantentierarzt Herr Strauss, warum wurde dann überhaupt erst so brutal zugeschlagen? Wenn also durch solch angeblich „völlig schmerzfreien“ Schläge eh keine Reaktion, durch einen etwaigen Schmerz beim Elefanten erfolgt, warum dann dennoch diese Schlaghärte? Was sollten die Schläge dann auslösen, wenn nicht Schmerz? Ein lauter Schrei oder ein Entgegenrennen war aber offensichtlich nicht ausreichend um etwas auszulösen. Es musste Schmerz sein! Wenn also auf einen Auslöser (Schläge) hin angeblich kein Schmerz erfolgt, muss und braucht man ja nicht auf so harte „sinn- und effektlose“ Schläge (Schmerzen) zurückgreifen. Warum wird also dennoch überflüssigerweise und so brutal zugeschlagen? Weil die Schläge natürlich schon erhebliche Schmerzen verursachen, das Elefantenbaby damit „erzogen“ werden soll und die Schläge ihre Wirkung auch nicht verfehlen dürfen. 42 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Aber wer will schon vor einer Kamera und gegenüber ganz Deutschland zugeben, dass mit äußerster Rohheit, entgegen dem Tierschutzgesetz, im Tierpark Berlin auf Elefantenbabys so brutal eingeprügelt wird? Das Verneinen oder das Kleinreden von Schmerzempfinden zeigt aber ganz deutlich, wie sehr doch dem Tierpark daran gelegen ist, seine mittelalterlichen Haltungsmethoden zu vertuschen. Dr. Blaszkiewitz „Verletzt hat er PANYA nicht.“ (6) Man muss festhalten, dass der Tierparkdirektor mit diesem Satz nicht etwa sagt: „Solche harten Schläge können sie nicht verletzen“, sondern eher: „Es gab doch keine Verletzung, was wollt ihr.“ Und dass solche harten Schläge durchaus zu Verletzungen führen können, kann man nicht leugnen. Denn die „dicke“ Haut von Elefanten (Dickhäuter) ist keineswegs so unempfindlich, wie angenommen wird. Besonders am Kopf ist sie extrem empfindlich und verstärkt auch bei heranwachsenden Elefanten. Eines der Hauptprobleme in der Elefantenhaltung sind übrigens Hautkrankheiten und besonders die schlechte Wundheilung bei Hautverletzungen. „Bekannt ist die sehr schlechte Heiltendenz der Elefantenhaut. Defekte schließen sich erst in doppelt bis dreifach so langer Zeit wie beim Pferd und benötigen noch mindestens einen Monat nach ihrer Heilung Ruhe, weil sonst die noch zarte Haut leicht wieder aufbrechen würde.“ (14) „Auch die kleinen Verletzungen, die durch den Elefantenhaken gesetzt werden, haben vielfach Abszesse zur Folge.“ (15) Aufgrund dieser Fakten über die schwierigen Heilungsprozesse der Elefantenhaut, kann man bei solch einer Prügelattacke sogar von einer sehr hohen Fahrlässigkeit und einem bereits kalkulierten Verletzungsrisiko sprechen. Bei so einem hautbedingten hohen Verletzungsrisiko und der daraus resultierenden schlechten Heilungstendenz einer Elefantenhaut, waren diese Schläge also ganz klar völlig verantwortungslos angewandt worden. Extrem skandalös zugleich, wenn die Schläge ja angeblich keine Schmerzen verursacht hätten. Und wie schmerzempfindlich die Haut gerade in der Kopfregion ist, zeigen Ausführungen vom Elefantenexperten Fred Kurt in seinem „Elefantenbuch“: „Aber immerhin entsprechen die meisten der traditionell als besonders wichtigen Züchtigungsstellen (hier die Voraugenregion/ Kopf) in der Tat ausgesprochen schmerzempfindliche Regionen…“ (Dr. Fred Kurt in „Das Elefantenbuch“/ 1992/ Seite: 142) In einem Fernsehbeitrag führt Fred Kurt weiter aus: „Die Elefantenhaut ist sicher dick, dass heißt aber nicht, dass sie unempfindlich ist. Die Elefantenhaut blutet, wenn sie eine Bremse gestochen hat.“ Noch deutlicher wird die weltweit bekannte und anerkannte Elefantenexpertin, Dr. Daphne Sheldrick (www.sheldrickwildlifetrust.org), nachdem sie sich das Prügelvideo aus dem Tierpark Berlin angesehen hatte. Sie schreibt: „Dieser Elefant ist erst 2 Jahre alt und da Elefanten dem Menschen in der Altersentwicklung gleichen, entspricht Panyas Alter einem 2-jährigen Menschenkind. Ich war schockiert und erschüttert, diese Bilder zu sehen, doch noch schockierter, gefragt zu werden, ob Elefanten Schmerz empfinden können!“ Und weiter schreibt Dr. Daphne Sheldrick zum Schmerzempfinden: „Ich frage mich, ob der Pfleger wohl sein Kind von 2 Jahren schlagen und sich dann fragen würde, ob es Schmerz empfindet? Ein Elefant spürt selbst die Berührung einer Feder und Schläge wie diese können nicht nur ernsthaften Schmerz, sondern auch Blutergüsse und Gewebeschäden auslösen.“ 43 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Zur Psyche eines Elefanten bemerkt Daphne Sheldrick abschließend: „Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Emotionen von Elefanten denen des Menschen ähneln, ebenso ihre Altersentwicklung, ihre lange Lebensdauer und ihr Sinn für Familienleben und den Tod. Oft betrauern sie den Verlust eines Lieben monatelang und, genau wie menschliche Kinder, haben sie Sinn für Humor und können frech und verspielt sein… Eine vor kurzem durchgeführte Studie über das Gehirn von Elefanten hat bestätigt, was jeder, der schon mit Elefanten gearbeitet hat, wissen sollte – dass sie wirklich „menschlich“ sind; dass ihr Gedächtnis unseres bei weitem übersteigt und dass ihr Gehirn so geformt ist, wie das eines Menschen – sie denken und fühlen also. Weiterhin haben sie viele Fähigkeiten, die uns Menschen fehlen, wie Vorahnungen, Telepathie und die Fähigkeit, Infraschall zu hören, den wir Menschen nicht hören können. Sie können sogar seismische Geräusche durch ihre Füße wahrnehmen.“ Eine Studie hat also bewiesen, dass sie „menschlich“ sind und eine weltweit anerkannte Elefantenexpertin bestätigt, dass die Schläge durchaus Schmerzen verursachen. Würden Sie also ein Kind auch so verprügeln, wie dies im Tierpark Berlin mit PANYA geschehen ist? Mit Sicherheit nicht! Ein Hohn dann diese Aussage des Tierparkdirektors: Dr. Blaszkiewitz „Keineswegs werden Elefanten in den Zoologischen Gärten Berlins durch tierquälerische Behandlung gefügig gemacht.“ (51) Aus Rohheit zugefügte Schläge, die zudem ganz klar Schmerzen verursachen, nicht als „tierquälerisch“ zu bezeichnen, zumal es Alternativen zu dieser Uralt-Methode gibt (später mehr), sagt alles über Tierhalter und seine Tierhaltung aus. Ein ausführliches Interview mit Daphne Sheldrick finden sie übrigens auf: http://www.peta.de/elefantenpages/interview_mit_der_elefantenexpertin.1887.html Darf man Elefantenkinder überhaupt schlagen? „Gab es 2001 noch 351 Polizeieinsätzen wegen häuslicher Gewalt, sind es 2007 bereits 764 Fällen gewesen. Von Januar bis Ende August 2008 waren dabei 557 Kinder betroffen, die Hälfte davon im Alter zwischen null und sechs…manche Väter berufen sich auf ihr Züchtigungsrecht.“ (Nürtinger Zeitung vom 20.09.2008) Erschreckende Zahlen, bei denen sicher keiner von einer notwendigen Züchtigung spricht oder diese praktizierte Gewalt befürwortet. Denn es gibt grundsätzlich KEINE Rechtfertigung und keinen vernünftigen Grund, einem fühlenden und Schmerz empfindenden Lebewesen (egal ob Mensch oder Tier), also egal ob es sich hier um ein menschliches Kind oder um ein Elefanten-Kind handelt, Schmerzen zuzufügen um es zu erziehen, zu züchtigen, zu erniedrigen oder zu Unterwerfen. Alles andere widerspricht jeder modernen Ethik- und Moralvorstellung. Amboseli Elephant Research Projekt“ / Vorsitzende Dr. Cynthia Moss „Wir sind der Ansicht, dass solch intelligente, soziale und lang lebende Tiere mit Respekt und Mitgefühl behandelt werden sollten. Ein Elefant gehört in die Wildnis, zusammen mit seinen Verwandten und Gefährten.“ (9) Der Grund der Schläge basierte auch KEINESFALLS, so wie der Tierpark jetzt glaubhaft machen will, auf dem Fakt einer eventuellen Notwehr des Wärters („er musste sich wehren“), zumal es nachweislich Alternativen gibt, (später mehr), sondern ganz ALLEIN auf dem lächerlichen Interesse des Menschen beruht, einen Elefanten in Gefangenschaft zur Schau stellen zu können. Nur durch diese Methode, des „Gefügig-Machens“ (Schläge und Unterwerfung) von Elefanten, soll erreicht werden, dass die Menschen (Besucher) am Ende der Prozedur ihre Schaulust in einem Zoo befriedigen können. Die Zurschaustellung, also die Befriedigung der menschlichen Schaulust, ist aber KEIN vernünftiger Grund einen Elefanten zu schlagen. Von Notwehr kann also nicht die Rede sein. Der Wärter hat also nicht aus Notwehr, sondern aus voller Absicht (seine Methode ist: „Gefügig machen“) PANYA verprügelt. Es ist seine tägliche Arbeitsaufgabe, auf die Notwehr der Elefanten mit Schmerz und Gewalt (hier Schläge) zu reagieren. Schläge und Gewalt sind offenbar sein Berufswer 44 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis zeug, sein „Endprodukt“ ist das Schauobjekt „Elefant“. Mit schmerzempfindlichen Lebewesen geht man jedenfalls nicht so um. Dass die Losung, „Gewalt erzeugt Gegengewalt“, nicht nur auf Menschen zutrifft, darüber später ebenfalls mehr. Ursache dieser veralteten Arbeitsmethode ist wiederum die nicht artgerechte Haltung (Bewegungsfreiraum, Klima, Sozialstruktur usw.) und der unnatürliche Umgang mit Elefanten in Gefangenschaft. Schon deshalb ist eine Haltung von so genannten Wildtieren in Gefangenschaft abzulehnen. Doch der Tierpark bleibt dabei. Nochmals Tierparksprecherin Regine Damm: „Ein Pfleger muss sich wehren dürfen! Verschafft er sich keine Respekt bei dem Elefanten, ist er in ein bis zwei Jahren womöglich tot.“ (7) Nicht nur, dass Frau Damm die Uralt-Methode auch noch bestätigt, nein, sie scheint sich nicht einmal bewusst zu sein oder sie ignoriert arrogant Fakten, dass diese Umgangsform den Elefanten erst recht zur tickenden Zeitbombe (Feindbild Mensch) macht. Daphne Sheldrick 2008 zum Prügelvideo: „Die Behandlung, die diesem armen zweijährigen Elefanten namens Panya zukam, könnte ihrem Pfleger in der Zukunft das Leben kosten, da der Elefant keinen Grund hat, ihn zu mögen. Elefanten empfinden Wut und sie vergessen niemals etwas. Würde er, so frage ich mich, nicht auch Rache wollen, wenn man ihn auf solch eine Weise geschlagen hätte? Sicherlich.“ Ich hoffe nur, dass folgende Aussage nicht nur Frau Damm in Berlin erreicht und die Zooleitung endlich zum Umdenken und zum sofortigen Handeln veranlasst. Dr. Fred Kurt: „Natürlich gewachsene Mutterfamilien, die in direkten Kontakt zum Menschen gehalten werden, verlangen einen neuen Pflegertyp, nämlich einen verlässlichen und nachsichtigen Kumpan und nicht einen dominanten Selbstdarsteller.“ (13) Doch gerade diese „Tierpark-Berlin-Haltung“, die noch immer auf Ankettung (Fütterungs- und Pflegezeiten), menschliche Dominanz und damit auf eine psychisch-physische Gewaltanwendung basiert (3), führt zu den häufigsten Unfällen mit Elefanten. „Kettenhaltung machte Elefantenhaltung zwar billig. Sie ist aber auch Hauptgrund für die vielen schweren Unfälle, weil sie engste Beziehungen zwischen Pfleger und Tierriesen erzwingt.“ (Dr. Fred Kurt in „Das Elefantenbuch“/ 1992/ Seite: 142) Übrigens wurde in England ein Elefantenwärter eines Zirkus verurteilt, weil er einen erwachsenen Elefanten auf gleiche Art und Weise verprügelte, wie dies mit PANYA geschehen ist: 1997 – Prügelattacke im Circus Chipperfield (England) „Plötzlich erschien Stephen Gilis und begann wahllos mit einem langen Stock auf die Elefanten einzuprügeln…die Brutalität des Circusmannes schien Teil eines systematischen, täglichen Unterwerfungsritual zu sein.“ (18) Stephen Gilis erhielt für seine brutale Behandlung 4 Monate Gefängnis und 5 Jahre Haltungsverbot. Natürlich ist die durchgängige Gewalt und Brutalität die dieser Man über Jahre hinweg an den Tag legte, nicht gleich zu stellen mit den drei harten Stockschlägen des Elefantenwärters aus dem Tierpark Berlin. Wer aber beide Prügelattacken gesehen hat, kann sich nicht des Eindrucks von sehr großen Ähnlichkeiten verwehren. So jedenfalls meine Meinung. Abschließend nochmals Fördervereinschef Thomas Ziolko: „Die Tierpfleger sind in ihrem engagierten Beruf auch Gefahren ausgesetzt, hier müssen sich Pfleger Respekt gegenüber den Tieren verschaffen. Es wäre absurd, wenn das Menschenleben des Pflegers keine Rolle spielt…“ 45 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Die zukünftige Gesundheit und das Leben der Elefantenwärter scheint für Herrn Ziolko keine wesentliche Rolle zu spielen, sonst hätte er Anbetracht des bereits erfolgten Unfalls mit MATUFA, einem aktuellen Unfall mit BIBI (später dazu mehr) und basierend auf der Tatsache, dass jeder Elefantenwärter im Tierpark Berlin schon einmal von einem Elefanten angegriffen worden ist (auch hier später mehr dazu), Kraft seines Amtes für andere Haltungsbedingungen plädiert. Also Herr Ziolko, und all die anderen Verantwortlichen in Berlin, muss wirklich erst ein Mensch sterben oder schlimmer verletzt werden, bevor auch sie Kritik ernst nehmen und schnellstmöglich etwas unternehmen? Und noch ein Grundsatz: Respekt erlangt man nicht durch Prügel! Das gilt nicht nur für die menschliche Beziehung. Mit Gewalt erzeugt man Gegengewalt! Die Beweise liefere ich Ihnen weiter unten! 46 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 6. Zwangsgetrennt Dürfen Elefanten im Tierpark Berlin Elefanten sein? Elefantenjagd 1952 „Durch starkes Geschrei werden die Elefanten in die Flucht gejagt, und die schwarzen Jäger eilen ihnen zu Fuß nach, um zurückbleibende Jungtiere mit Stricken zu fesseln und am erst besten Baum anzubinden…die Jungelefanten…werden unter Anleitung des Kommandanten von schwarzen Soldaten dressiert…ich verabfolgte ihm (meine Anmerkung: TEMBO/ später im Zirkus Knie) nun einige Schläge mit einem dünnen Stock und herrschte ihn an, worauf er sich sehr verlegen in eine Ecke drückte und ablag.“ Was glauben bitte Sie, gibt es solche uralten Methoden der Dressur und Unterwerfung noch? Nein? Dann lesen sie mal die nächsten Kapitel. Übrigens, Elefant TEMBO aus dem Zitat oben, verletzte später beim Zirkus Knie den bekannten Trainer Josef Hack. Trennung von Mutter und Sozialverband Am 28.08.2008, einen Tag vor der Prügelattacke auf PANYA, war ich auch Augenzeuge folgender Szene: Die leitende Elefantendame LILAK wurde mit Äpfeln in eine Box des Elefantenhauses gelockt und durch das Schließen des Tores von ihrer Gruppe zwangsgetrennt. Anschließend wurde ein Elefantenkind (konnte leider nicht erkennen welches) durch den Gang in Richtung der Absperrbox des männlichen Elefanten TEMBO geführt und verschwand dort, für das Publikum nicht sichtbar, für ca. 15-30 Minuten. Einen Tag zuvor lief besagte Szene ebenfalls so ab und die Behandlung im hinteren Teil fand auch hier wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Als LILAK die Trennung des Babys von der Gruppe bemerkte, wurde sie extrem aggressiv und wütend. Sie warf mit Essensresten auf Besucher, stieß immer wieder laute Schreie aus, rannte in der Box wütend herum und stieß immer wieder gegen Gitter und Tor. Kein Einzelfall im Tierpark, wie folgende Aussage belegt: „Abgespreizte Elefantenohren, ausgestreckte Rüssel, aufgeregtes Schütteln der mächtigen Häupter, unruhige Hin- und Herlaufen vor geschlossenen Toren mit fast waagerecht abgestellten Schwänzen, zeitweise kurzes Koten und Urinieren: Aufruhr in der Afrikaner-Herde im TP Berlin, „stumme Schreie“ nach einem abwesenden Herdenmitglied, dem ein einjährigen Kuhkalb KARIBA“ (2) Was sich hinter den Kulissen mit dem Elefantenbaby tatsächlich abspielte, bleibt offen. Die weitaus wichtigere Frage ist doch: Was kann so dramatisch sein, dass der Besucher es nicht sehen darf? Das tägliche Training der jungen Elefanten! Denn wenn man weiß, dass die öfters beobachtete und dokumentierte Härte und Gewalt des täglichen Trainings mit den Babyelefanten schon seit Langem in der Kritik steht, dann wird einem auch klar, warum der jungen Elefant nun täglich, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, „abgeführt“ wird. Hier ein Beweisfoto (Foto 8) des Vereins „Elefantenschutz Europa e.V.“, der in einer seiner Vereinszeitung so ein Training kritisierte. Im roten Kreis sieht man sehr gut ein Seil, mit dem KARIBA an einem Hinterbein gefesselt wurde. Ein Vorderbein ist ebenfalls mit einem Seil (im Bild am Boden liegend) fixiert. (Foto 8/ Fotoquelle: European Elephant Group/ Magazin Nr.8/ November 2005) 47 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Hier noch eine weitere Zeugenaussage des (da noch) öffentlichen „Trainings“ mit KARIBA (2) „KARIBA an einem Vorder-und Hinterbein an Seilen fixiert, festgebunden an Metallabsperrungen und zur Verstärkung von Menschenhand gestrafft. Ein vier Mann starkes Pflegerteam hantierte hinten und vorne, so dass das erschrockene Jungtier – zeitweise mit auseinander gerissenen Beinen – nicht wusste, in welche Richtung es sich bewegen sollte. Zuerst wurde es auf den Boden gedrückt, dann von der Bullen-Box über die gesamte Breite der Standflächen gezogen…Hier wurde es erneut nieder gezwungen und mit diversen Befehlen Gehoram verlangt…So stieß das aufgebrachte, verwirrte Kalb ins einer Panik einen am Ende des Trainings als Belohnung gedachten Eimer voll Bananen achtlos um. Sein Interesse galt nur dem Tor, hinter dem sich die Schutz gewährende Herde befand, mit der es offensichtlich kommunizierte. Im Anschluss daran nahmen draußen ihre besorgten Artgenossen KARIBA in Empfang, wo sie sich unter dem schützenden Rüssel von PORI am Gesäuge ihrer Mutter SABAH allmählich beruhigte.“ (2) (Elefantenschutz Europa e.V.) Entsprechende Videomaterial zu den Trainingsmethoden kann man hier einsehen und sich selbst ein Bild machen (3): http://www.myvideo.de/watch/1909082 und http://www.myvideo.de/watch/1909205 Eine Augenzeugin (Name bekannt), beschreibt mir per Email ebenfalls ein solches Training im Jahr 2007: „Auch ich habe voriges Jahr gesehen, wie ein kleiner Elefant "erzogen" wird. Einige Leute hatten ihn mit Ketten u. Leinen an den Füssen ständig niedergerissen, um ihm zu "lernen" sich nieder zu legen.“ Ein von der Zeugin zugesandtes Foto (siehe Foto 9) zeigt ganz deutlich die Fußfessel (roter Kreis Mitte) und das Seil (roter Kreis rechts), das ein anderer Wärter hält. (Foto 9) © Privat Im Tierpark Berlin wird also auch eine Zwangstrennung der Elefantenkinder vom Sozialverband praktiziert, für ein angeblich sanftes „Einbrechen“ (Unterwerfungstraining und Dressur). Vertrauensaufbau? 48 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Fred Kurt „Soziale Beziehungen formen das Gehirn….Soziale Entbehrung und Bruch in sozialen Anschlussprozessen wirken sich negativ auf die Gehirnentwicklung aus (Schore, 2005). Trauma und Entbehrung im Jugendalter schädigen die Anpassungsfähigkeit (Bradschaw et. Al., 2005). Verminderte Beziehungstreue und –qualität, durch Trennung von der Mutter, schlechte Betreuung, sozial Isolation oder eine Erfahrung mit einem traumatischen Schock gehören zu den Faktoren, die in einem sich entwickelnden Gehirn auf Zellniveau (Schore, 2005) zur Bildung psychischer und neurochemischer Funktionsstörungen führen..Mutter-Kind-Beziehungen dürfen nie verletzt werden und sekundäre Beziehungsbrüche sind genau so schädlich für das Wohlergehen.“ (46) Durch eine Zwangstrennung und dem Training wird auch das Vertrauen zwischen Wärter und Elefant zerstört und noch zusätzlich Angst und Aggressionen bei der Gruppe und auch beim kleinen Elefanten provoziert. Dem „Feindbild Mensch“ wird noch zusätzliche Nahrung gegeben und keinesfalls entgegengewirkt. Die Folgen werden verheerend sein. Aber auch gleich nach der Geburt eines Babys wird im Tierpark Berlin (unverständlich) Zwangstrennung vom Sozialverband und von der Mutter praktiziert. Hier ein mehr als fragwürdiger Erklärungsversuch aus dem Jahr 1999: „Viertelstunde später war das Baby da, und Otto zerrte es sofort aus der Reichweite der angeketteten Mutter BIBI…Der Grund: In einer freilebenden Elefantenherde werden die Jungtiere im Laufe der Jahre häufig Augenzeugen von Geburten und reagieren normal, wenn sie eines Tages selber Nachwuchs bekommen. Anders hingegen im Zoo, wo Geburten selten sind. Das Neugeborene irritiert die unerfahrene Mutter; die Ordnung in der Gruppe ist gestört; sie versucht womöglich, den Fremdkörper zu beseitigen. Ohne menschliche Eingreifen droht dem Kind dann Gefahr.“ (30) „Die ersten Tage musste PORI zum Tränken des Jungtieres jeweils angekettet werden, erst wenn die Mutterkuh so ruhig gestellt war, konnte der kleine Elefant in Ruhe seinen Hunger stillen.“ (60) Ankettung ohne Schutzmanschetten bei Mutter BIBI (Fotoquelle: „Elefanten in Berlin“ von Bernhard Blaszkiewitz; Verlag: Lehmann Media 2008) 49 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Ankettung ohne Schutzmanschetten bei Mutter SABAH (Fotoquelle: „Elefanten in Berlin“ von Bernhard Blaszkiewitz; Verlag: Lehmann Media 2008) „Wir nehmen das Elefantenkind unmittelbar nach der Geburt weg, die Mutter bekommt in der Zwischenzeit eine Beruhigungsspritze“. Das sei ein erprobtes Verfahren, an dem er festhalte. „Denn gerade bei der Erstgeburt ist die Gefahr groß“, sagt der Zoodirektor, „dass die Elefantenkuh den Schmerz nicht einschätzen kann und nach dem Kind ausschlägt.“ (61) Wegnahme des Babys PANYA zum Wiegen kurz nach der Geburt (Fotoquelle: „Elefanten in Berlin“ von Bernhard Blaszkiewitz; Verlag: Lehmann Media 2008) 50 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Sechs Jahre später (2005) das Dilemma dieser Uralt-Methode: Elefantin PORI erdrückt ihr Baby gleich nach der Geburt mit dem Kopf. Nach dem Drama suchten Elefantenexperten nach möglichen Ursachen dieser aggressiven Attacke von PORI gegen ihr eigenes Kind. Man war sich schnell sicher, dass die Ursachen für so ein MutterFehlverhalten, durchaus im widernatürlichen Umgang der Wärter mit den Neugeborenen, kurz nach der Geburt, liegen müssen: „Die Spitze der tiergärtnerischen Unvernunft wird jedoch erst erreicht, wenn die Zooleitung (Herr Blaszkiewitz) im Tierpark zulässt, dass Elefantenpfleger Kälber direkt nach der Geburt dem Muttertier wegstehlen.“ (10) Seit diesem Vorfall legt man gebärende Elefantenmütter im Tierpark in Ketten, entreißt ihnen ihr Baby sofort nach der Geburt und stellt die Mutter anschließend mit Medikamenten ruhig. „…ein Elefantenpfleger erklärte, nach der Geburt des afrikanischen Elefantenkalbes KARIBA, das im Tierpark die Abnahme von Elefantenkälbern gleich nach der Geburt ein Prinzip der Haltung ist, um die neugeborenen Elefanten zuerst auf das Pflegerteam zu prägen.“ (10) Was so eine Trennung bei Mutter und Kind anrichtet, wird vom Tierpark ignoriert. Man verweist arrogant auf die vielen Zuchterfolge. „Dieses Vorgehen ist nicht nur ein Schock für das neugeborene Kalb und dessen Mutter, es ist auch ein Schock für alle Vertreter der modernen Tiergärtnerei….Mit moderner, verantwortungsbewusster Tiergärtnerei hat solche Wissenschaft, nach Meinung des Verfassers, wenig gemein – sie steht jenseits davon“ (10) Obwohl die Hauptursachen bekannt sind, behauptet der Tierpark nach dem Tod des Babys 2007: „Die Ursachen für die Tötung des Kalbes durch die Mutter sind nicht bekannt.“ (aus „Kleine Anfrage“/ Claudia Hämmerling/ Drucksache 16 / 10 426) Liegt es wirklich daran, dass Elefanten verstört und aggressiv ihrem Baby gegenüber reagieren, weil sie noch nie bei einer Geburt anwesend waren? Oder liegt es eher daran, dass der Sozialverband im Tierpark durch den Menschen dermaßen gestört wird (u.a. durch ständige Zwangstrennungen), dass solche Reaktion nur die logische Folge einer katastrophalen Fehlentwicklung ist? Hier Aussagen, die klare Beweise erbringen: Fred Kurt „Bei Elefanten, die in Menschenobhut zur Welt kommen, fehlen oft die Ammen, weil entsprechende Tiere im Verband nicht vorkommen und/oder nach alter Zootradition hochschwangere Elefantenkühe von der Gruppe getrennt und angekettet werden und in Anwesenheit von Tierpflegern, Tierärzten und sogar ihnen völlig unbekannten Zoosponsoren wie Zuchtstuten ihr lang ersehntes Junges gebären müssen. So ist es nicht erstaunlich, wenn unerfahrene Mütter die Geburt bis zur Totgeburt verweigern, ihre Nachkommen nicht annehmen oder sie sogar töten.“ (47) „In freier Natur hingegen sind Geburten durch und durch soziale Angelegenheiten. Dort sind die Gebärenden stets von geburtserfahrenen Elefantenkühen umringt, die sofort eingreifen, wenn ein Neugeborenes in Gefahr gerät.“ (39) „Früher war es üblich, die kalbenden Kühe anzuketten und ihnen gleich nach der Geburt ihre Jungen wegzunehmen. Damit versuchte man zu verhindern, dass die während der Geburt oft äußerst nervösen Mütter ihr Neugeborenes niedertrampelten. Mittlerweile ist aber bekannt, dass ein derartiges Verhalten in erster Linie auf unnatürliche Haltungsbedingungen zurückzuführen ist.“ (39) „Eine steigende Zahl von europäischen Zoos erlaubt kettenfreie Geburt in Gruppen aus mehreren Weibchen. Kindestötung kann so verhindert werden, weil erfahrene den unerfahrenen Mütter helfen können.“ (47) 51 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis „…eine Elefantenfamilie (meine Anmerkung: in der Natur) von dem ältesten Weibchen, der Matriarchin angeführt und fühlt sich durch Zuneigung, Liebe, Erfahrung und große Loyalität miteinander verbunden. In keiner Gefangenschaft hat ein Elefant ausreichende Bewegungsfreiheit oder die sozialen Verbindungen und komplexen Beziehungen, die er in der Wildnis erleben würde.“ (9) Noch einmal: Man kennt die eigene Fehlentwicklung, aber doktert dennoch weiter an den Folgen herum. Hier ein Beweis (unnatürlicher gewachsener Sozialverband): Dr. Andreas Ochs „Da die Zooherde kein Familienverband ist, sondern nach und nach aus Einzeltieren zusammengestellt wurde, herrscht auch untereinander nicht immer eitel Sonnenschein…manchmal müssen sogar die Pfleger solche Rangeleien energisch beenden.“ (29) Klar, dass es zu Problemen kommt, wenn der Sozialverband nicht gesund gewachsen ist. Was „energisch“ bedeutet, kann sich sicher auch jeder gut vorstellen. Trotz dieser erdrückenden Fakten ändert sich auch hier im Tierpark Berlin nichts. Man ignoriert weiterhin die Notwendigkeit und Richtigkeit eines natürlich gewachsenen Sozialverbandes, ohne Rücksicht auf Verluste: „Der am 09.04.1999 geborene Elefantenbulle TUTUME wird von der im Tierpark lebenden afrikanischen Elefantenherde nicht angenommen. Im Moment lebt das Herdentier nur mit seiner Mutter SABAH zusammen…Die Leitkuh LILAK akzeptiert den Bullen nicht, sagt Tierpfleger Thomas Günther…Vielleicht haben wir zu spät mit der Eingliederung begonnen…bei einer Zusammenführung… habe die Leitkuh den rund 120 kg schweren Bullen durch die Luft geschleudert.“ (31) Probleme Nachwuchs zu integrieren: „Doch LILAK, akzeptiert TUTUME ihn nicht…er war als Kalb zu lange isoliert, so dass sie ihn jetzt verstößt, sagt Ingolf Kastierke…Die Nächte verbringt TUTUME zurzeit in der Isolierbox. Denn PORI…erwartet in diesen Tagen Nachwuchs.“ (32) 2004 „Während die Eingliederung von MATIBI in die Herde problemlos erfolgte, wo sie gleich zum Liebling der Leitkuh LILAK avancierte, wurde Halbbruder TUTUME (geb. 09.04.1999) mehrmals attackiert und deshalb nicht in die Herde integriert. Dies hing möglicherweise mit einer längeren Periode der Abgeschiedenheit infolge der notwendigen Hilfestellung beim Erreichen der mütterlichen Milchquelle durch die Pfleger zusammen (Blaszkiewitz 2000).“ (TAKIN, 2004/ Heft 1/ Seite 26) 2002 „Besteht eine Chance, dass der kleine Elefantenbulle TUTUME über den Einfluss PORIS doch noch von der Herde akzeptiert wird? Das kann ich nicht sagen. Ich müsste mich zuerst einmal trauen, ihn zur Herde zu lassen. Das haben wir noch nicht gemacht, weil wir auch mit KEWA und TEMI zu tun haben…Im Moment ist es kein logistische Problem, was den Raum betrifft. TUTUME kann erst mal bei uns bleiben. Wenn er erst größer ist, wird er irgendwann den Tierpark verlassen und in einen anderen Zoo eingestellt werden müssen. Aber im Moment ist das noch nicht geplant.“ (TAKIN, 2002/ Heft 2/ Seite 12) 2000 „Das Zusammengewöhnen der Herde mit TUTME und seiner Mutter war bisher nicht möglich. Aber im Frühjahr, wenn TUTUME noch kräftiger geworden ist, werden wir es wieder probieren.“ (TAKIN, 2000/ Heft 2/ Seite 7) 52 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Probleme im gesamten Sozialverband: 1999 „Einziger Wermutstropfen in der ganzen Angelegenheit ist, dass uns die Zusammenführung der gesamten Herde noch nicht gelungen ist….aber BIBI´s Dominanz gegenüber SARAH scheint durch ihr Jungtier noch verstärkt worden zu sein.“ (TAKIN, 1999/ Heft 2/ Seite 3) Hier werden vom Tierpark selbst die Folgen ihres selbstverschuldeten Problems beschrieben, auch wenn ihnen mit Sicherheit folgende wissenschaftlichen Fakten bekannt sind: Fred Kurt „Frühzeitig gewaltsame Entwöhnung der Neugeborenen, wie sie bis vor kurzem in Zoos Gang und Gäbe war (z.B. Dittrich, 1967), verhindert zwangsläufig den Prozess sozialer Integration im Kindesalter, stört oder schaltet Anpassungsprozesse an ihre Umwelt aus (Wechsler, 1995) und führt dann zu psychischen Stereotypien (siehe Kurt & Garai, 2006).“ (47) Auch nach der Ankunft der weiblichen Elefanten CYNTHIA und NOVA wird ganz deutlich, was ein natürlich gewachsener Sozialverband bedeutet. Beide Damen wurden regelmäßig von älteren Kühen angegriffen und NOVA wurde immer wieder in den Graben gestoßen. Und auch hier reagiert der Tierpark mit Ignoranz: „Richtig ist, dass CYNTHIA und NOVA keine ranghohen Tiere sind und es deswegen immer wieder zu Rangeleien innerhalb der Gruppe kommen kann.“ (aus „Kleine Anfrage“/ Claudia Hämmerling/ Drucksache 16 / 10 048) Dennoch bleibt die Arroganz eines Zoodirektors, so meine Meinung, welche in folgenden Aussagen besonders deutlich wird: „Einige andere Zoos praktizieren dagegen das Verfahren der wilden Geburt, bei der das Kind sofort bei der Mutter verbleibt. Was von einigen Tierschützern als besonders wichtig für die Bindung zwischen Mutter und Kind bezeichnet wird. Für den stämmigen Zoodirektor…, nur eins schwaches Argument: „Ab dem vierzigsten Jungtier mache ich das auch so, vorher noch nicht.“ Noch lange nach der Geburt werden die kleinen Elefantenbabies also im Tierpark immer wieder, für Gehorsamkeitsdressuren, ihren Müttern und der Familie entrissen. Ich selbst war Zeuge solch eines Vorganges. Aber warum diese Zwangstrennungen? Warum diese Ignoranz? Eine mögliche Antwort finden wir hier: „Vieles deutet darauf hin, dass das Selbstbewusstsein der Elefantenweibchen erheblich gefördert wird, wenn sie nicht mehr von ihren Artgenossen isoliert werden und sich in einer Gruppe behaupten müssen. Im selben Maße wächst aber das Risiko, dass sie den Menschen zurückweisen und ihn nicht mehr als Autorität anerkennen.“ (39) Wie brutal solch eine Zwangstrennung von Mutter und Kind ist kann sich jeder vorstellen. Doch es ist umso schlimmer, wenn angeblich unabhängige und von Steuermittel finanzierte TV-Sender diese tierquälerische Traumata auch noch beschönigend und verklärend darstellen oder kommentieren. Und noch viel schlimmer ist es, wenn Tierpfleger dann noch in solch TV-Beiträgen in abwertender und erniedrigender Art und Weise über das Leiden und die Qualen, die die Babys bei Trennung erleiden unkritisch erzählen dürfen. Lesen Sie, wie in der Sendung „Panda, Gorilla & Co“ (ca. vom 22.09.2008; Folge Nr. 132) im RBB von einer Mutter-Kind-Zwangstrennung berichtet: Zitat: „Im TV-Bild sieht man, wie Kandu, Panya und Kariba zum Baden (zwangsgetrennt von ihren Müttern) völlig verängstigt vor dem Badebecken stehen. Kariba wird gezeigt, wie sie zur Mutter zurück will. TV-Sprecher verklärend zur eigentlichen Zwangstrennung: „…sollen sich langsam abnabeln von ihren Mütter“. Tierpfleger Mario Hammerschmidt abwertend zur Angst der Kleinen: „…sind etwas aufgeregt, die finden es aber lustig….sind vergnügt.“ 53 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis TV-Sprecher weiter: „Bewegung ohne Mütter…das gehört zum Lernprogramm.“ Im Hintergrund hört man ganz deutlich die Mütter nach ihren Kleinen schreien.Man zeigt die Pfleger (Hammerschmidt und Elefantenbabie-Prügler Andreas Bubberl) wie sich darüber lustig machen. Abdreas Buberl: „Jetzt sind sie mal verwirrt und wissen nicht was sie machen sollen.“ Hammerschmidt: „Jetzt hört man auch, dass draußen die Mütter rufen, huuh wo seid ihr!“ Hammerschmidt: „Jetzt ist das normale Zeitmaß anscheinend überschritten…“. Beide Pfleger lachen.TV-Sprecher: „Ok, für heute reicht es…sie wollen zurück zur Mama…Ende der Lektion Abnabelung in der Elefantenschule.“ 54 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 7. Dressiert Zu Zirkusclowns degradiert „Als Kind habe ich noch Zirkusvorstellungen gesehen, wo Elefanten mit Beatles-Perücken und Bären im Balletröckchen auftraten. Solche lächerlichen Darbietungen gibt es zum Glück kaum noch.“ (Dr. Bernhard Blaszkiewitz im Welt-Online-Interview vom 27.12.2008) Jeder fragt sich natürlich, wie sich ein Elefantenwärter im Tierpark Berlin „Autorität“ bei den Elefanten verschafft? Zwangstrennung und Prügel sind zwei belegbare Gewaltakte, die ich bereits oben beschrieben habe. Eine weitere Methode Elefanten zu unterwerfen und gefügig zu machen ist die tägliche Dressur, ähnlich wie im Zirkus: „Um das Verhalten eines Elefanten in der Beengtheit eines Zirkusses zu kontrollieren, muss der Pfleger die Überhand gewinnen und behalten. Ein so großes Tier zu kontrollieren, kann nur durch eine gewisse Art der Grausamkeit erreicht werden. Hierfür wird häufig ein Elefantenstab – ein Elefantenhaken….verwendet. Elefanten haben herausragende Gedächtnisse und es ist erwiesen, dass sie die schlechte Behandlung durch einen menschlichen Trainer nie vergessen werden.“ (9) Irrtümlicherweise glauben noch viele Menschen, eine Elefantendressur finde man nur im Zirkus. Aber diese Menschen irren sich gewaltig! Pfleger Mathias Otto (2001) „Die Elefanten müssen uns Pfleger als Leitkühe akzeptieren. Die Kommandos, mit denen wir die Tiere regieren, helfen uns, die Oberhand zu behalten. Als ich TUTUME „lift“ beibrachte, habe ich ihm mit dem Elefantenhaken – unser wichtigstes Dirigier-Utensil – gegen das Bein gestubst.“ (26) Dietmar Jarofke „Ein Elefant im Zoo dagegen, der sich den ganzen Tag auf einer Freianlage tummeln kann, empfinde die Dressur als gewisse Einschränkung seiner Freiheit, jedoch sicher auch als Abwechslung im Alltag.“ (23) Manfred Kofferschläger „…war es doch mehr der direkte Umgang mit den Tieren, der mich faszinierte, auch das Anerziehen von Apell und kleiner Kunststückchen, das Sich-Durchsetzen gegenüber den Elefanten in beinahe jeder Sekunde des barrierefreien Miteinanders. An möglichen Gefahren für MEINE Unversehrtheit verschwendete ich anfangs jedenfalls keine ernsthaften Gedanken.“ (63) „Unfolgsamkeiten musste ich bei RADJAH sofort ahnden. Ich verlangte von ihm den üblichen Appell: linkes Bein hoch, rechtes Bein hoch, hinlegen, hinsetzen, wieder linkes Bein, Rüssel hoch usw. Täglich gab ich ihm zu verstehen: Ich bin hier der Boss, also hast du mir zu gehorchen!“ (63) „Haltung und Pflege der Tiere auf ausschließlicher Grundlage einer Gehorsamsdressur müssten künftig wegen der latenten Gefahren für das Pflegepersonal und weiblichen Tiere grundsätzlich ausgeschlossen werden.“ (63) 55 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis (Foto 10/ Fotoquelle: European Elephant Group/ Magazin Nr.8/ November 2005) Lächerliche und würdelose Dressuren, wie auf den Fotos 10 und 11 zusehen (der Hinterbeinstand von PORI und Tochter TANA), ganz klar mit Gewalt erzwungen und das im Deckmantel eines angeblichen wissenschaftlichen Zoo-Artenschutzes. Und sie nennen die Dressur auch noch „Abwechslung“. Abwechslung für was? Verpflichtet das Tierschutzgesetz eigentlich nicht zu einer verhaltensgerechten Unterbringung? Warum benötigen Elefanten dann Abwechslung durch Dressur? Ist eine Gefangenschaft wirklich abwechslungsreich und damit artgerecht? Nicht nur die Erniedrigungen und das „Gefügig machen“ belegen ein veraltetes Denken und Handeln, sondern auch die vielen Gehorsamkeitsdressuren erinnern viel eher an eine Zirkusvorstellung, anstatt an einen wissenschaftlich geführten Zoo. Und auch wenn wissenschaftliche Belege und Erklärungen die Absurdität der Dressur aufzeigen, wird die vom Menschen ausgeübte Gewalt (hier Dressur) gegenüber fühlenden Lebewesen, auch noch von einigen wenigen Medien vermenschlicht, anstatt sich endlich mal kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Prügelattacke auf Elefantenbaby PANYA wird vom Tierpark mit Menschenkindern völlig gleichgestellt und die brutalen Methoden in der Gefangenschaft mal eben schnell, wie schön, auf menschliche Schulpraktiken heruntergespielt: „Die Schulbank im Tierpark drücken nur die jungen Elefanten…während des öffentlichen Unterrichts…Herde draußen auf dem Schulhofbleiben…kommen in den Klassenraum… zweijährige Musterschülerin.“ (34) Nur, liebe/r Journalist/in, wurde die Prügelstrafe in Deutschland schon längst abgeschafft. In ihrem Kopf wohl noch nicht. Übrigens ist es zur „Ausbildung“ von Elefanten im Zirkus verboten: (Foto 11/ Foto- und Textquelle: European Elephant Group/ Magazin Nr.10/ November 2006) 56 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Zirkusleidlinie (www.bmelv.de): „Ausbildung durch Mittel, die dem Tier Schmerzen, Qualen oder sonstige Schäden zufügen, ist tierschutzwidrig und daher verboten!“ Und PANYA wurden Schmerzen zugefügt. Übrigens sehr aufschlussreich auch die folgenden Aussagen eines Elefanten-„Regenten“ aus dem Tierpark Berlin, auf die Frage der Ausbildung von Elefanten im Tierpark: „Nur die übliche dreijährige Tierpfleger-Ausbildung und ein bisschen Berufserfahrung…auf Treffen tausche ich mich mit Kollegen auch über die Trainingserfahrungen aus…Insgesamt ist es nicht schwer, Elefanten etwas beizubringen…Die Elefanten müssen uns Pfleger als Leitkühe akzeptieren. Die Kommandos, mit denen wir die Tiere regieren, helfen uns, die Oberhand zu behalten….denn mit pure Kraft und Gewalt kommt kein Mensch gegen diese Riesenviecher an…Als ich Tutume `lift´ beibrachte,…habe ich ihm mit dem Elefantenhaken – unser wichtigstes Dirigier Utensil – gegen das Bein gestubst… Jeder von uns ist schon einmal angegriffen worden. Bei mir war´s so, dass ich das Tier bei den Stosszähnen festhielt und er mich quer über das Freigelände schob…aber normalerweise haben wir gegenseitiges Vertrauen und viel Spass aneinander.“ (44) Noch deutlicher könnte ein Wärter des Tierparks nicht zeigen, welchen Respekt er in seiner täglichen „Arbeit“ den Elefanten entgegenbringt. Dass dann auch noch der Tierparkdirektor Unterwerfung plötzlich leugnet, ist auch der absolute Hohn: „Auch weibliche Elefanten werden nicht vom Pfleger unterworfen. Dieses ist nicht möglich, denn jeder Elefant ist immer stärker als der Mensch.“ (aus „Kleine Anfrage“/ Claudia Hämmerling/ Drucksache 16 / 10 048) Dr .Blaszkiewitz „Elefanten müssen gehorchen, sonst können wir sie nicht halten.“ (6) Dr. Blaszkiewitz „Tierpark-Chef: Pfleger müssen geschützt werden…Der Mensch müsse vor dem Elefanten geschützt werden – und der Elefant soll nicht vergessen, dass er den Pfleger nicht angreifen soll.“ (35) Selbst Experten sehen diese Uralt-Methode des Trainings (Dressur) mit sehr kritischen Augen und warnen immer wieder vor den Folgen. Dr. Fred Kurt: „In einigen Zoos ist dies anders. Früh übt sich, wer Meister werden will, heißt die Devise. Und damit alles störungsfrei verläuft, trennt man die Säuglinge während ihrer Lektionen vorübergehend von der Familie, die laut grollend und brüllend nach ihnen ruft. Versucht nun ein Pfleger aus Unkenntnis simplen Wissens über das Sozialbverhalten der Elefanten, dreist als selbsternannter „Super-Alpha“ den Nachwuchs zu beherrschen, indem er ihm, aus Elefantenperspektive gesehen, sinnloses Zeug wie Fußheben, Abliegen oder gar zirkusreifes Hoch- und Kopfstehen beizubringen versucht, wird sich der Zögling widersetzen...Elefanten vergessen nie. Irgendwanneinmal zahlen sie zurück und nehmen ihre Pfleger gezielt an. Dazu gibt es zahlreiche Beispiele von zoogeborenen Elefanten.“ (13) Persönliche Erklärung Tobias Dornbusch (Elefantenschutz Europa e.V.) „Unser Verein (und natürlich auch ich persönlich) hält dieses Haltungskonzept daher für die unnatürlichste Form der Elefantenhaltung – weshalb dieses Konzept abzulehnen ist...Selbstverständlich bin ich dagegen, dass Elefanten geschlagen werden…“ (42) Schönbrunns Prügelmethode jetzt in Berlin? Auch im österreichischen Tiergarten Schönbrunn, dort wo der prügelnden Wärter Buberl offensichtlich seine „Elefantenschule“ genoss (nach eigenen Aussagen mir gegenüber), wurden (1998) mit derselben Methode, Elefanten gefügig gemacht. 57 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis „Elefantenhaken…verlängerter Arm des Pflegers…Bestrafen“ (53) „Unterordnen…das Trainingsprogramm („Appell“)…sofortige Bestrafung durch Schlag mit dem Hakengriff“ (53) „Die Stelle des Anführers wird erkämpft und durch Unterordnen der anderen Gruppenmitglieder bestätigt.“ (53) „Oberstes Gebot: Gehorsam“ (54) Wie solch eine unnatürliche Vorgehensweise letztendlich zu einem riesigen Desaster führen kann, möchte ich im Folgenden beschreiben. 2005 erschreckten Videoaufnahmen (aus dem Tiergarten Schönbrunn die Öffentlichkeit. Sie zeigten wie auf ähnliche brutale Art und Weise im Tierpark Berlin, der kleine Elefantenjunge MONGU zwangsgetrennt und brutal abgerichtet wurde. Im Videomaterial, das dem Österreichischen Tierschutzverein zugespielt wurde, sieht man ebenfalls ein brutales Unterwerfungstraining gegen den kleinen MONGU. Hier ein paar Bilder aus dem Video: (Foto 12) © Österreichische Tierschutzverein Im Bild (Foto 12) sieht man die bis dahin noch beigestellte Mutter (links), zu der der kleine Elefant mit seinem Rüssel (roter Kreis links) vergeblich näheren Kontakt sucht. Später wird sie noch weiter entfernt. Der Kleine ist am linken Fuß angekettet (roter Kreis Mitte) und zusätzlich noch mit einem Seil fixiert. 58 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis (Foto 13) © Österreichische Tierschutzverein In diesem Bild (Foto 13) sieht man, wie ca. 7 Wärter (Mitte des Bildes) an diesem Seil zerren um den kleinen Elefanten umzuwerfen. Ein Wärter schlägt dem Kleinen auf den Kopf (roter Kreis). Im Video sind die Schläger besser zu sehen. Dr. Daphne Sheldrick zum Brutal-Training des Elefantenbaby von Schönbrunn Die weltweit anerkannte Elefantenexpertin Dr. Daphne Sheldrick äußert sich damals mit einem Statement zu den Videoaufnahmen: „Was ich im Video sah ist irritierend, abstoßend und brutal.“ (38) „Die gewaltsame Trennung eines Babys vom Rest der Elefantenfamilie ist – schon an sich gesehen – eine der traumatischsten und grausamsten Dinge, die man einem Babyelefanten antun, kann, besonders einem Weibchen, dessen Leben untrennbar mit den weiblichen Familienmitgliedern – auf Lebenszeit vertraut – verbunden ist. Es ist schwer zu verstehen, warum dies als notwendig erachtet werden sollte. Das – an sich – ist schon ein Akt extremer Grausamkeit….Was hier stattfindet, ist der Versuch der Zoowärter, das Kalb durch Einsatz unakzeptabler brutaler Methoden zu trainieren…Die brutale Behandlung eines Elefanten, die ich im Video gesehen habe, ist – auf lange Sicht gesehen – der Weg in ein Desaster, weil der Elefant eines Tages die Rechnung durch Tötung seines Peinigers begleichen wird. Ich finde es sehr traurig und in der Tat schockierend, dass solche eine Brutalität in einem, als aufgeklärt zu bezeichnenden Zoo in einem westlichen Land, immer noch stattfindet und dass dies auch von Behörden geduldet wird.“ (11) Eine Tafel im Elefantenhaus des Tiergartens Schönbrunn informierte später ahnungslose Besucher über die angeblich notwendigen Praktiken. Auf der Tafel hieß es, dass der Anführer (Pfleger) die ranghöchste Stelle innerhalb der Herde zur Vermeidung von Unfällen bei direktem Kontakt zu haben hat und eine sofortige Bestrafung durch Schlag mit dem Hakengriff zum Unterordnen zu erfolgen hat. Dass sich Bilder und die Methoden von Wien und Berlin so ähneln, macht nicht nur stutzig. Wütend macht, dass…. „…vieles, was heute noch in Zoos mit Elefanten geschieht, wird als notwendige Maßnahme propagiert – zum Wohl des Elefanten!“ (5) 59 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Dass im Tierpark Berlin mit dem metallischen Stiel des Elefantenhakens Elefanten, zur Züchtigung, Schmerzen zugefügt wird, ist ganz klar bewiesen. Dass aber wohl noch andere „Werkzeuge“ zum Training Anwendung finden könnten, zeigt sehr eindrucksvoll, folgendes Foto: (Foto 14) (Foto 15) © Frank Albrecht/ PETA Im linken Kreis (Fotos 14) sehen sie den Elefantenhaken. Im rechten Kreis ein weiteres Utensil, dass bei näherer Betrachtung (Foto 15) Fragen aufwirft. Was wird mit solch einem spitzen und „dornähnlichen“ Werkzeug“ (am Elefanten???) gemacht? Solche „Nägel“ (Dorne) kennen Experten eigentlich nur aus dem Zirkusmilieu. Dort werden gerne besonders kleine (man sieht sie dadurch kaum) und spitze Nägel benutzt, um Elefanten an ihren empfindlichsten Stellen, im passenden Augenblick und eher unbemerkt, erhebliche Schmerzen zuzufügen. Ist dies auch solch ein teil? Nun, Elefantenpfleger aus Schönbrunn durften vor Jahren eine „besondere“ Ausbildung genießen: „…eine Weiterbildung beim Circustrainer Scott Riddle in den USA zu absolvieren. Das Training von Riddle hat die totale Unterwerfung des Elefanten zum Ziel, die mit Ketten und Elefantenhaken brutal durchgesetzt wird. Riddle selbst arbeitet auch nachweislich mit Elektroschockern.“ (aus Magazin „Elefanten im Zoo und Zirkus“; Nr. 7/ Mai 2005; Elefantenschutz Europa e.V.) Haben sie auch dies aus dem Zirkusmilieu übernommen? Stellt sich für mich eine wichtige Frage. Warum ist Herr Buberl eigentlich in den Tierpark Berlin gewechselt? Soll er in Schönbrunn „Gelerntes“ in Berlin weitergeben? Zu noch mehr Parallelen zwischen Schönbrunn und Berlin, weiter unten. 60 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Was Herr Buberl unter „Respekt gegenüber den Dickhäutern“ versteht, zeigt folgendes Bild (Foto 16): (Foto 16) © Frank Albrecht/ PETA Man sieht Herrn Buberl wie er einfach mal so, mit dem Fuß nach dem Elefanten tritt. Dennoch, Zoodirektor B. Blaszkiewitz bleibt dabei: „Training und direkter Kontakt würden nicht abgeschafft, sagt der Direktor. Elefanten müssen gehorchen, sonst können wir sie nicht halten.“ (34) Aus reiner Zoo-Sicht ist diese Aussage falsch – denn es geht auch in einigen wenigen Einrichtungen ganz ohne Prügel und Gehorsamkeitsübungen! 61 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 8. Uralt-Tradition Angekettet, Verprügelt, Zwangsgetrennt und Dressiert Der bisherige brutale Umgang (durch Unterwerfung, Erniedrigung und Schläge) und die unnatürliche Haltung (Ankettung, „Super-Alpha-Tier Mensch oder zu kleine Gehege) von Elefanten im Tierpark Berlin basierte auf einer mehr als 3000 Jahren alten Tradition. Von einer wissenschaftlich modernen Haltung im Tierpark Berlin konnte also, so meine Meinung, auch nach Amtsantritt von „Elefantenfreund“ und ehemaligem Elefantenwärter, Herrn Zoodirketor Dr. Blaszkiewitz, nicht die Rede sein. Trotz mehrfacher und jahrelanger Kritik (z.B. Ankettung der Elefanten bei Nacht) von Elefantenexperten, Tierschützern und Politikern, hatte sich bis Dezember 2008, in der Haltung der Dickhäuter fast nichts Grundlegendes geändert. Andreas Hauffellner „Einbrechen und Dressieren sind Voraussetzungen um den Elefanten zu zwingen, Befehle des Menschen auszuführen. Kein Wildtier musste eine so grausame Form des Einbrechens erdulden wie der Elefant. Kein Wildtier wurde dazu verurteilt, ein Leben lang in Ketten zu verbringen.“ (5) Direct-Contact Die asiatischen Elefanten im Tierpark Berlin werden noch immer, und die afrikanischen Elefanten wurden noch bis November 2008, in so genannter „Direct-Contact“-Haltung (Direkter-Kontakt-Haltung) gehalten. Hauptaufgabe eines Elefantenwärters in dieser Haltung ist nicht nur die „Pflege“ der Dickhäuter, sondern auch das ständige „Demonstrieren“ seiner „Ranghöhe“ (Dominanz) in der Elefantengruppe. Das heißt, der Wärter muss den Elefanten fast ständig und in regelmäßigen Abständen, auch manchmal ohne erkennbaren Grund (aktuelle Beispiele gibt es hierzu aus der Wilhelma) mit Gewalt, Erniedrigung und Unterdrückung immer wieder verständlich machen, wer bei Anwesenheit des Menschen das so genannten „Alphatier“ ist. Elefanten haben sich also im Tierpark Berlin immer dem Menschen unterzuordnen. Dabei spielen „Hilfsmittel“, wie Elefantenhaken oder Stöcke, mit denen auf schmerzempfindliche Stellen geschlagen oder gedrückt (Druckpunkte) wird, eine wichtige Rolle. Würden diese „Hilfsmittel“ keine Reaktion (Schmerz) bewirken, ist es mehr als fraglich, warum sie dann angewandt werden. Meist wird die „Direct-Contact-Methode“ auch aufgrund von zu wenig Freiraum für die Elefanten und wegen der niedrigen Kosten angewandt. Denn die alternativen Methoden „Protected-Contact“ und „No Contact“ setzen Freiraum und einen hoher Kostenaufwand voraus. Jede „Direct-Contact-Haltung“ bedeutet also meist immer: „Eng, Billig, Gewaltsam“! Blaszkiewitz zu „Direkter Kontakt“ „Ich bin nach 34 Jahren im Beruf überzeugt davon, dass das gut für die Elefanten ist.“ (35) „Für ihre seelische Befindlichkeit ist es wichtig, dass der Mensch Teil ihrer Herde ist.“ (36) 62 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 9. Alternativen Sofortige Umstellung der Haltungsmethode bis zum Auslaufen jeglicher Elefantenhaltung Die Frage nach Alternativen zur bisherigen Haltungsmethode die aus Gewalt, Schlägen, Ankettung, Unterwerfung und Dressur bestand, kann in Betrachtung der zur bisherigen Haltungsform (DirectContact) im Tierpark Berlin und im Vergleich zu anderen Haltungsformen, sehr wohl positiv beantwortet werden. Protected-Contact (Passive Kontrolle oder geschützter Kontakt) „Gegenwärtig halten 27 Mitgliedszoos des VDZ Elefanten. Von diesen praktizieren nur zwei bei den Elefantenkühen geschützten Kontakt. Alle anderen halten die weiblichen und jungen Tiere im direkten Kontakt.“ (Dr. Peter Dollinger, Verband deutscher Zoodirektoren; 18.09.2008) Bei der so genannten „Protect-Contact-Haltung“ steht zwischen Elefant und Elefantenwärter immer ein Gitter, das den Wärter schützt. Sämtliche Behandlungen erfolgen durch entsprechende Gitteröffnungen. Dennoch muss der, meist männliche, Elefant noch immer auf gewisse Kommandos hören. Dennoch zeigen Praxis-Beispiele, dass ein Vorgehen wie in Berlin, auch unter den gegebenen Umständen vor Ort, zumindest ein Prügeln völlig unnötig macht. Hier ein Beispiel aus den USA: „Es gibt auf dem gesamten Gelände keinen einzigen Elefantenhaken. Unser Schutz vor Unfällen ist, dass wir die Tiere nicht dominieren und dass wir den Tieren viel Fläche bieten und auch großen Abstand zu ihnen halten, so dass sie sich nie bedrängt fühlen.“ Carol Buckley von der „The Elephant Sanctuary“ in Hohenwald, Tennessee USA (2) Leider kam es auch dort 2006 zu einem tödlichen Unfall (2), bei dem eine Wärterin ihr Leben verlor. Weitere Beispiele von „Protected Contact“ Haltungen (2): - Elephant Sanctuary“ in Hohenwald, (Tennessee/ USA) - Zoo Dublin (Irland) - Zoo Berlin (Deutschland) Übrigens kam im Jahr 2000 der männliche Elefant KIBA, der jedoch wenig später verstarb, aus dem Zoo Houston (Texas/ USA) in den Zoo Berlin. In Houston hielt man ihn auch in „Protected ContactHaltung“. Also es geht doch, und wie man liest, ging es dort auch ohne Strafe: „Klappst, gibt es eine Belohnung; bei Misserfolg droht niemals Strafe.“ (21) Traurige Bilanz: „Gegenwärtig halten 27 Mitgliedzoos des VDZ Elefanten (23 Deutschland, 2 in der Schweiz, je einer in Österreich und Estland). Von diesen praktizieren nur zwei bei den Elefantenkühen „geschützten Kontakt“ (Protected Contact). Alle anderen halten die weiblichen und jungen Tiere im direkten Kontakt.“ (52) No-Contact (kein Kontakt) Bei der „No-Contact“-Haltung (Kein-Kontakt-Haltung) haben Elefantenwärter grundsätzlich keinen Kontakt zum Elefanten. Jeglicher Kontakt, wie Training oder Körperpflege, fallen weg. No-Contact ist nur auf großen Anlagen und bei intakten Sozialstrukturen innerhalb der Elefantenherde machbar. (1) Ein paar Beispiele von „No-Contact“ Haltungen (2): - Cabarceno (Spanien) - Ramat Gan (Israel) 63 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Eigentlich praktiziert der Tierpark Berlin selbst bereits schon den geschützten Kontakt: 2007 „Die Elefantenbullen TEMBO, ANKHOR und VICTOR werden ohne direkten Pflegerkontakt gehalten, d.h. in Anwesenheit der Bullen werden weder Stall noch Anlage betreten. Die Bullen werden nicht angekettet, sondern laufen frei in ihren Schlafställen.“ (TAKIN, 2007/ Heft 1/ Seite 9) 2007 „Anfang Dezember kam dann aus Friedrichsfelde die Elefantenkuh MAFUTA dazu, sie hatte ihren Pfleger attackiert, ein weiterer ungeschützter Kontakt war auf Dauer nicht mehr möglich.“ (TAKIN, 2007/ Heft 2/ Seite 36) 64 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 10. Ignoranz… Wenn sich Elefanten gegen das „Feindbild Mensch“ wehren! Trotz aller praktizierten und bekannten Alternativen zur Tierpark-Berlin-Brutalo-Methode (meist „Direct-Contact-Haltung), die das Verprügeln und Erniedrigen also eindeutig sofort ersetzen könnten, treten auch in diesen Alternativmethoden Unfälle auf. Dennoch ist die Anzahl der Unfälle der „Protected-Contact-Haltung“ (Passive Kontrolle) oder der „No-Contact-Haltung“ (kein Kontakt), zahlenmäßig nicht zu vergleichen mit den Unfällen der Haltung mit direktem Kontakt zu den Elefanten: „Heute treten Unfälle mit Elefanten zu 75 % mit Elefantenkühen auf, da Elefantenbullen zur Vorbeugung solcher Zwischenfälle in geschützten Haltungsformen gehalten werden, da bei ihnen bekannt ist, dass sie aggressiv reagieren können. Elefantenkühe dagegen werden bis heute fast immer im direkten Kontakt gehalten. Seit 1980 wurden nach Recherchen der European Elephant Group in europäischen und nordamerikanischen Zoos und Safariparks 38 Menschen getötet und über 50 schwer verletzt.“ (1) Das der Tierpark Berlin selbst schon einmal die verheerenden Folgen seiner „traditionellen“ Methoden zu spüren bekam, als Elefantendame MATUFA 2006 einen Wärter angriff und ins Krankenhaus (Rippenbrüche und ausgeschlagene Schneidezähne) verfrachtete, scheint Herr Dr. Blaszkiewitz bisher nicht sonderlich zu interessieren: „Training und direkter Kontakt würden nicht abgeschafft, sagt der Direktor“ (6) „Für die seelische Befindlichkeit ist es wichtig, dass der Menschen Teil der Herde ist.“ (8) „Die Ankettung schadet den Tieren gar nicht, und es ist falsch, dass Menschen gefährdet sind.“ (8) „Heute wird oft diskutiert über die Beziehung zwischen Elefantenpfleger und Elefant, und so manche Zoologischen Gärten sind dazu übergegangen, keinerlei Kontakt zwischen Pflegepersonal und Elefanten mehr zuzulassen. Ich denke dies ist weder für die Tiere noch für die Pfleger ein wünschenswertes Verfahren, abgesehen von besonders ungebärdigen Tieren oder erwachsenen Elefantenbullen.“ (60) Nicht wünschenswert für die Pfleger? Ignoranz pur. Denn folgende Aussage eines seiner Elefantenwärter lässt doch die letzten Aussagen des Tierparkdirektors Lüge strafen. Oder nicht? „Jeder von uns ist schon einmal angegriffen worden.“ (44) Und Herr Blaszkiewitz sagt 2008 zur Prügelattacke gegen PANYA: „Pfleger müssen geschützt werden…Der Mensch müsse vor dem Elefanten geschützt werden.“ (35) Warum also die Prügel, Herr Dr. Blaszkiewitz, wenn Menschen doch angeblich nicht in Gefahr sind oder „No Contact“ nicht wünschenswert ist? Pure Ignoranz und Arroganz, die schnell zur tödlichen Gewissheit führen kann – Die Frage ist nur wann? Aber damit die Tierparkleitung, Journalisten, Stammbesucher, Fördervereinsvorsitzende, Politiker oder andere Personen des schönen Berlins nicht irgendwann einmal sagen: „Wir haben ja nicht gewusst, dass diese Art der tierquälerischen Haltungsmethode im Tierpark Berlin auch mal ein Menschen verletzen oder töten könnte“, für all diese Ignoranten, hier nun ein paar weitere wichtige abschließende Fakten: Tim O´Sullivan „Es darf nicht sein, Elefanten dafür zu bestrafen, dass sie Elefanten sind.“ (4) Dieses Zitat ist auch gleichzeitig die späte Erkenntnis des Elefantenpflegers Tim O´Sullivan aus dem Zoo St.Louis (USA), nachdem er von der asiatischen Elefantendame DONNA angegriffen und verletzt wurde. 65 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis „DONNA verletzte einen Pfleger und wurde sofort nach „traditionelle Methode“ (meine Anmerkgung: wie im Tierpark Berlin) verprügelt, um ihr wieder Respekt und Furcht vor dem Menschen einzuflößen….Donna griff wieder Pfleger an und wurde erneut verprügelt. Doch die gewaltsame Bestrafung war vergeblich. Die Elefantenkuh hatte endgültig die Furcht vor den Pflegern und ihren Strafinstrumenten – Elefantenhaken etc. – abgelegt. Pfleger und Zooleitung kamen zu der späten Einsicht, dass sie mit der üblichen, in den meisten Zoos angewandten Haltungsmethode, „der Pfleger ist der Boss“, gescheitert waren… Doch die meisten Elefantenhalter setzen trotz aller negativen Erfahrungswerte auf das verlustreiche Haltungssystem, das bedingungslose Unterwerfung des Elefanten fordert. Dafür werden auch in wissenschaftlich geleiteten Zoos noch Elefanten wie auf dem „Kasernenhof“ gedrillt – kein Bild tiergärtnerischen Fortschrittes, sondern ein Rückfall in eine düstere Vergangenheit.“ (4) Weitere Zahlen die Erschüttern aber auch die totale Ignoranz der verantwortlichen Zoos für das Problem sichtbar machen: „Neuerdings haben aber die meisten Unfälle weibliche Elefanten auf dem Gewissen.“ „Auf jeden in einem Zoo gehaltenen Elefantenbullen, kommt ein toter Pfleger“ Heini Hediger „In 90% der Zoos im deutschsprachigen Raum gab es seit ihrem Bestehen Angriffe von Elefanten – mehrheitlich mit scherwiegenden Folgen für Mensch und Tier.“ (4) (Elefantenschutz Europa e.V.) „Nach Recherchen sind seit ca. 1819 ca. 270 Fällen in Menagerien, Circus und Zoos bekannt, bei denen Menschen von Elefanten getötet wurden.“ (4) (Elefantenschutz Europa e.V.) „Allein seit 1980 forderte der direkte Umgang mit Elefanten in Zoo und Zirkus mindestens 75 Todesopfer – meist Elefantenpfleger.“ (5) „2005 - In den letzten 10 Jahren kamen allein durch die traditionelle Elefantenhaltung, bei der die Elefanten im direkten Kontakt zum Menschen stehen, in Zoo und Circus 98 Menschen zu Schaden, 33 davon wurden getötet. Der Anteil der Zoos…ist mit 17 Toten und 27 teilweise Schwerverletzten erstaunlich hoch, wenn man bedenkt, dass es sich hier…meist um wissenschaftlich geleitete Einrichtungen handelt, die über ausgebildetes Pflegerpersonal verfügen.“ (11) So viele schwere Unfälle mit Menschen treten bei keiner anderen Tierart so häufig auf, wie bei Elefanten! Warum? Bisher war allgemein verbreitet, dass meist nur männliche Elefanten, besonders in ihrer „Musthphase“ (Zeitraum mit der höchsten Paarungsbereitschaft), besonders aggressiv seien. Doch diese Erkenntnis hat sich seit Langem gewandelt. Viele der oben zitierten Unfallzahlen wurden in den letzten Jahren meist nur durch weibliche Elefanten verursacht. Antworten über die möglichen Ursachen kann man hier finden: „Nehmen die Tiere Rache an uns? Dickhäuter erleiden ernste psychische Probleme, wenn sie miterleben müssen, wie Familienmitglieder und Leittiere getötet werden…Ein Menschenkind erkrankt in einer ähnlichen Situation, in der die familiäre Bindung komplett wegfällt, am Posttraumatischen Stresssyndrom (PTSD). Psychologen wissen, dass sich soziales Verhalten vor allem in der Kindheitsphase entwickelt..Elefanten haben eine ähnliche Kindheit wie wir, dieser Effekt ist bei ihnen wahrscheinlich genauso, sagt Psychologin Felicity de Zulueta.“ (50) Viele der jetzigen weiblichen Zoo-Elefanten waren einst importierte Babyelefanten (z.B. „Tuli-Affäre“ Zoo Dresden und Erfurt) auch aus so genannten Cullings (Abschuss und Tötung von Müttern und anderen Mitgliedern des Familienverbandes). Die Tatsache, dass sie sich dann im Erwachsenenalter gegen ihren Peiniger „Mensch“ wehren, ist nicht verwunderlich. Nicht umsonst sprechen Elefantenexperten von „tickenden Zeitbomben“. Was Gewalt bei den ohnehin sensiblen Lebewesen generell auslöst macht folgende Aussage deutlich: 66 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis „Forscher fanden jetzt heraus, dass Elefanten sogar zwischen Gut und Böse unterscheiden können: In Kenia erkennen sie Elefantenjäger des Massais-Stammes mithilfe ihres hochempfindlichen Geruchssinns und reagieren mit Flucht. Für Menschen die ihnen nahestehen, opfern sie sich jedoch ein Leben lang auf…“ (50) Nach Auswertung aller Unfälle in Zoos und Zirkussen kommen auch die Experten von „Elefantenschutz Europa e.V.“ zur Erkenntnis: „Es gibt keine von Menschen aufgestellten Regeln, Maßnahmen oder Verordnungen, die beim direkten Pflegerkontakt den Angriff eines Elefanten ausschließen. Für alle vom Menschen angedachten Gesetzmäßigkeiten gibt es Gegenbeispiele. Das Wildtier Elefant ist nicht berechenbar.“ (4) Und selbst der erste Elefantenwärter des Tierpark Berlin Manfred Kofferschläger kommt Jahre später, zum wagen Erkenntnisansatz: „Elefantenforscher umreißen diese Erscheinung mit dem Begriff Human Elephant Conflict (H.E.C.). Was über Jahrhunderte funktioniert habe, gerate zunehmend aus dem Lot. So werde aus einem einst friedlichen Miteinander von Mensch und Elefant Feindschaft und Gewalt, sagen Fachleute und sehen die Ursachen neuerdings in chronischem Stress ganzer Elefantenherden. Ein Trauma habe diese befallen, die gewohnten, hochentwickelten sozialen Strukturen in den Herden seien bereits auf Dauer geschädigt, schlussfolgern Traumaforscher…“ (63) Eine Elefantenhaltung in Gefangenschaft muss also, schon aufgrund des unvermeidlichen Unfallrisikos, generell in Frage gestellt werden. Eine sehr ausführliche Liste von Unfällen mit Elefanten im Zoo und Zirkus kann übrigens bei PETA Deutschland e.V. angefordert werden. 67 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 11. …und ihre Folgen Ein Unfall im Tierpark Berlin… …und Parallelen die nachdenklich machen? Zwangstrennung von Mutter und Sozialverband, Anketten (u.a. Nahrungsaufnahme), Unterwerfen, Dressur und Gehorsamkeitsübungen. All dies sind Grundpfeiler der Uralt-Methode im Tierpark Berlin, um Elefanten zur Belustigung des Menschen zur Schau zu stellen. Dass diese Uralt-Methode früher oder später einmal im Desaster endet, zeigt folgendes Beispiel. 2006 „Jetzt hat auch die Afrikanische Elefantenkuh „Mafuta“ zugeschlagen und den erfahrenen Elefantenpfleger Kastirke ins Krankenhaus befördert. Angeblich ist es beim Anketten passiert und hätte auch wie so oft tödlich enden können. „Mafuta“ steht jetzt in einer Einzelbox ohne Ketten und ohne direkten Pflegerkontakt.“ (3) Die Tatsache, dass sich dieser Unfall auch noch im Tierpark Berlin selbst ereignete, macht das Ganze noch brisanter. Wenn man sich nun den Lebenslauf von MATUFA einmal genauer ansieht, so erkennt man ganz klare Parallelen und Gemeinsamkeiten zur jetzigen Haltung und dem derzeitigen Umgang mit Elefanten im Tierpark Berlin. MATUFA wurde am 09.09.1983 von der Tierhandelsfirma RUHE, als Elefantenbaby aus dem Wanki Nationalpark/ Simbabwe für den Zoo Leipzig erworben. Sie wurde aber zunächst im Zoo Magdeburg „eingestellt“ und hatte bis dato keine wesentlichen menschlichen Kontakte. Im Zoo Magdeburg wurde MATUFA dann auf ihren LebensLeidensweg in Gefangenschaft „vorbereitet“. Hier die schriftlichen Beweise für Unterwerfung, Strafe, Prügel und Erniedrigung (ala Tierpark Berlin) von MATUFA, vorgetragen vom Zoo Magdeburg selbst: „Angriffe galt es sofort und ohne Kompromisse durch Gebrauch des Elefantenhakens oder eines STOCKES abzuwehren bzw. scharf zurückzuweisen.“ (16) (Grafikquelle: „Felis 8.JG 1990“; Zoo Magdeburg) „MATUFA und PORI waren aus Sicht des Elefantenpflegers wilde, undressierte Rohlinge…die Beinstricke, mit denen wir di e Tiere an entsprechenden Wandhalterungen vorn und hinten über Kreuz anbanden, wurden noch am Ankunftstag durch Ketten ausgewechselt, wobei sich die Elefanten als außerordentlich widerspenstig erwiesen.“ (16) „Die ständige Demonstration der Vormachtstellung des Zootierpflegers in der Elefantengruppe ist Voraussetzung…“ (16) „Voraussetzung für schnelle Menschenvertrauheit und Dressiertheit sind unaufhaltsame geduldige und GÜTIGE Einwirkung auf das Tier bis seine physische und psychische Leistungsgrenze erreicht ist.“ (16) „Die Elefanten aus Magdeburg sind sehr gut erzogen und sehr diszipliniert. Das war mit der Grund dafür, dass wir sie übernommen haben.“ (TAKIN, 1997/ Heft 2/ Seite 5) 68 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis „Bei der Elefantendressur…arbeitet der Tierlehrer vor allem mit Berührungsreizen (Elefantenhakengebrauch und Stockverwendung)…Verbunden mit Futterbelohnung bei Gefügigkeit und Strafreizen bei Widerstreben hat es auf die Elefantenpsyche offenbar erheblich Wirkung. Der fertig abgerichtete Elefant ist in der Lage….“ (16) „Ein konsequent erzogener Elefant, d.h. dressierter Elefant, der das Kommando zum Abknien bei gleichzeitigen Anheben des Rüssels strikt befolgt, auch wenn ihm dabei Schmerzen zugefügt werden müssen….schwierige Dressurübungen, die nicht zum normalen Bewegungsablauf der Tierart gehören und daher oft kritisiert werden, sind jedoch aus anderer Sicht durchaus akzeptabel.“ (17) Nochmal einmal: MATUFA hat Jahre später einen Wärter im Tierpark Berlin angegriffen und verletzt!!! Und auch in Magdeburg rächte sich diese Uralt-Methode: Zoo Magdeburg (2002) „Vor einigen Wochen hatte eine der drei weiblichen Elefanten ohne Vorwahrung den Tierpfleger Michael Banse angegriffen. Die etwas fünf Tonnen schwere ARUSHA wollte den ZooMitarbeiter gegen die Wand pressen. Die Rangordnung zwischen den Tieren sei gestört, meint der Tierpfleger.“ (27) Folgende Bilder sprechen eine noch deutlichere Sprache: KARIBA (Tierpark Berlin 2005) (Foto 17) (Fotoquelle: Elefantenschutz Europa e.V.) MATUFA (Zoo Magdeburg 1983) (Foto 18) (Grafikquelle: „Felis 8.JG 1990“; Zoo Magdeburg) KARIBA wurde (Foto 17) im Tierpark Berlin durch „brutales Einbrechen“ genauso unterworfen, wie einst MATUFA (Foto 18) im Zoo Magdeburg. MATUFA hat sich bereits gewehrt. Wie kann man noch verständlicher machen, dass eine Kritik an der Haltung und am Umgang mit Elefanten im Tierpark Berlin alles andere ist, als nur eine andauernde „Tierrechts-Kampagne“ gegen den Tierpark Berlin? Ein paar weitere bedenkliche Fakten zur Elefantenhaltung aus beiden Berliner „zoologischen“ Einrichtungen: Tierpark Berlin - 1960 stirbt Elefant HANNIBAL (nur 7 Jahre alt geworden) an Entritis (22) - 1962 musste RADJAH (11 jährig) wegen Gefährlichkeit erschossen werden (22) - 1977 musste BAMBI (25 Jahre alt) wegen eines Fußleidens euthanasiert werden (22) - 1990 stürzte DUMBO (39 jährig) in den Graben und starb, das besiegelte damit den Beginn einer bis heute andauernden tierquälerische Kettenhaltung - 1998 JUMBO verletzt mit einem Steinwurf eine Besucherin - 1998 das Baby von Elefantin LUISE stirbt bereits im Mutterleib - 1998 Elefantin KEWA bringt ein totes Baby zur Welt (Virusinfektion) - nach KIRI, der Kleine wird schließlich per Handaufzucht (Handaufzucht) vom Menschen aufgezogen - 2005 Elefantin PORI erdrückt ihr Baby gleich nach der Geburt mit dem Kopf 69 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Zoo Berlin - 1996 verletzte LAKSHMI einen Pfleger - 1996 verstirbt der Elefantenmann BENNY (Herzversagen durch Vergiftung mit Farbdämpfen?!) - 1998 der Elefant MAMPE stirbt frühzeitig (eine Infektion wird nicht ausgeschlossen) - 1998 Elefant KIBA (MAMPE) stirbt frühzeitig (Herpesinfektion) - 2000 nach 62 Jahren wieder Elefantengeburt (KIRI) - 2000 Mutter PANG PAH nimmt ihr Baby nicht an und schlägt mit dem Rüssel - 2000 im Dezember stirbt der kleine KIRI ebenfalls an einem Herpesvirus 1995 hatte Herr Claus Pohle noch eine „gute“ Statistik vorzuweisen, was „ernste“ Unfälle angeht: 1995 Claus Pohle, wissenschaftlicher Mitarbeiter TP Berlin „Denn wenn die massige Kreatur den vergleichsweise schmächtigen Zweibeiner erst einmal als Oberelefanten akzeptiert, hört sie auch auf sein Kommando….Ernstere Unfälle mit Elefanten hat es jedenfalls im Berliner Tierpark noch nicht gegeben.“ Was bei mir Kopfschütteln bewirkt ist die Tatsache, dass es wohl bis dahin schon weniger „ernster“ Unfälle gegeben haben muss. Aber sollte nicht bereits der kleinste Unfall, für jeden Arbeitgeber Grund genug sein, die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten? So eine Ignoranz rächt sich irgendwann und aus weniger ernsten Unfällen werden ernste Unfälle mit tödlichem Ausgang: Auch ein tödlicher Unfall im Zoo Schönbrunn (Wien)… … und Parallelen zum Tierpark Friedrichsfelde (Berlin) Im vorherigen Text hatte ich schon einmal die vom Tiergarten Schönbrunn angewandte Uraltmethode, a´ la Tierpark Berlin beschrieben. Nun hat sich auch dort 2005 die anhaltende Ignoranz gerächt: Am 20.02.2005 wird im Tiergarten Schönbrunn (Wien) Elefantenwärter Dan Kohl durch einen gerademal 3 Jahre alten männlichen Elefanten (ABU) angegriffen und tödlich verletzt. Ursachenforschung im Fall des tödlichen Angriffes auf den Elefantenwärter: „Was diesen Angriff ausgelöst hat, weiß man nicht genau. Experten vermuten, dass Abu daran gelitten habe, zu früh entwöhnt und von seiner Mutter getrennt worden zu sein. In der freien Wildbahn versuchen Elefantenkälber noch im Alter von sechs oder mehr Jahren, Milch bei ihrer Mutter zu trinken.“ (24) Nun, dies kommt uns doch sehr bekannt vor. Andere Ursachen lassen sich erahnen: „Oberstes Gebot: Gehorsam…Besonders bei ABU, der seine jugendliche 770 Kilogramm manchmal auch unkontrolliert einzusetzen weiß. Gute Erziehung bei Elefanten ist auch Voraussetzung…“ (54) Also auch im Vorfeld dieses Unfalls (der tödlich endete) im Tiergarten Schönbrunn gab es dieselben Bilder der Zwangstrennung eines kleinen Elefanten von seiner Mutter, Anseilen an den Füßen und auch hier das Unterwerfungstraining. „Der Anführer (Pfleger) war Ziel des Angriffes von ABU. Und dieser Angriff kam keineswegs unerwartet, wie es die Zooleitung nach der Tragödie via Presse, Fernsehen und Rundfunk der Öffentlichkeit glauben machen wollte.“ (12) Was für Fakten braucht man also in Berlin noch um Umzudenken? Hoffentlich kommt ein Umdenken nicht zu spät. 70 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Aus aktuellem Anlass Am 24.10.2008 wurde Elefantenwärter Herr Buberl, der zuvor PANYA brutal verprügelte, von BIBI (PANYAS Mutter) angegriffen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dies soll wohl der 3. Angriff von BIBI auf ihn gewesen sein. Damit wurden unsere Warnungen und Forderungen bestätigt, wonach eine solche brutale Behandlung- und Unterwerfungsmethode, eine Gefahr für die Wärter in sich bürgt. Am 21.11.2008 wurden BIBI und ihre Tochter PANYA, angeblich nur aus Platzgründen, an den Zoo Halle abgeschoben. Die Prügelattacke und der Angriff von BIBI sollen bei der Abschiebung angeblich keine Rolle gespielt haben. Was ich persönlich anders sehe. Denn bereits MATUFA wurde als angriffslustige Elefantin nach Halle abgeschoben. Nach der Prügelattacke auf PANYA, dem Angriff von Mutter BIBI, nach der Abschiebung von BIBI und PANYA, den vielen Protesten und Briefen an die Politik von PETA Deutschland e.V. wurde bei den afrikanischen Elefanten nun plötzlich und unerwartet auf „Protected Contact“ umgestellt und nach eigenen Beobachtungen auch überwiegend umgesetzt. Lediglich bei den asiatischen Elefanten bleibt es, sicherlich bedingt durch die beengten Haltungsbedingungen, beim direkten Kontakt („Direct Contact“). Und auch im Zoo Halle wird die Unterwerfungsdressur, aber im geschützten Kontakt, durchgeführt, wie ein Bericht auf der Internetseite des Zoo Halles beweist. Hier Auszüge aus dem Berichttext: „PANYA ist ich ein Elefantenkind. Doch mit einem Jahr schon alt Genug, um mit dem Trainung zu beginnen. Wichtig ist für die Tiere, Ihren Platz in der Rangordnung einer Herde zu finden und in Menschenobhut heißt das: der Mensch ist der Chef! ...Beim Hund bezeichnet man solche Übungen als Unterordnungsübungen.“ (62) 71 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 12. Artgerecht Wenn man bedenkt, dass Elefanten (nicht winterhart) in langen und strengen Wintermonaten, sich meist wochenlang fast nur im „Elefantenhaus“ ohne Auslauf aufhalten müssen um schmerzhafte Erfrierungen zu vermeiden, so kann man in jedem Fall von einer erhebliche Beeinträchtigungen ihrer Bewegungsfreiheit in Gefangenschaft sprechen. Hinzu kommen die ohnehin noch viel zu kleinen Anlagen (Boxen), die den größten wandernden Landsäugetieren kaum Beschäftigung und ausreichend Bewegung verschaffen. Nahrungssuche wird durch Hinwerfen von „Futter“ ersetzt, was Langeweile eher befördert anstatt zu minimieren. Die extreme Eimischung des Menschen (Wärter) in die Sozialordnung, als so genanntes Super-AlphaTier, und der ständige Wechsel und das Verlassen von Individuen einer Gruppe, macht noch einen weiteren Punkt aus, der die Haltung von Elefanten in Gefangenschaft (Zoo) viel weiter von angeblicher „Art-Gerechtigkeit“ entfernt, als so mancher Besucher glauben mag oder diverse Zooleitungen es propagieren. „Die Ausprägung dauerhafter Mutter-Tocher-Beziehungen und somit die Entwicklung einer gewachsenen Herde stehen nicht zu erwarten. Nach persönlicher Mitteilung von Herrn Dr. Blaszkiewitz brauchen solche Strukturen in Menschenobhut auch nicht angestrebt werden, da dauerhafte Bindungen zwischen Mutter und Tochter in Freiland ebenfalls nicht bestehen.“ (19) Blaszkiewitz weiter in Sachen „art- und verhaltensgerecht“: “Es sind viele Verhaltensweisen, die Tiere in freier Wildbahn ausführen, in der beschränkten Haltung in Menschenhand nicht möglich. Würde man das Verlangen … in der Realität umsetzen, dann würde das bedeuten, dass in Zoos geborene weibliche Elefanten nie an andere Zoos abgegeben werden könnten…Dies ist weder praktikabel noch sinnvoll.“ (19) Zum Schluss noch ein paar Auszüge aus einem Artikel, den man vollständig lesen sollte: Olaf Töffels („Sind Menschen die besseren Elefanten?“) „Summa summarum lassen sich Konflikte mit den arteigenen Verhaltensweisen und Instinkten nicht vermeiden, wenn der Mensch auf beschriebene Art in die Tages- und Sozialstruktur des Elefanten eingreift. Auf das Individuum bezogen kann der dabei entstehende Stress Auswirkungen auf das Körperwachstum haben…und zu Verhaltensstereotypien führen. Menschen initiierte Beschäftigung nimmt u.U. auch auf gut eingerichteten Anlagen und bei Herden mit potentiell guter Sozialstruktur mehr Zeit ein als nötig, zuungunsten des für den Herdenverband wesentlichen arteigenen und selbst initiierten Verhaltens. Die Entwicklung eines naturnahen Sozialgefüges und natürlicher Abläufe (Geburtspraxis, Ausprägung der sozialen Rangordnung, Möglichkeit zu ganztägigen Bewegung in der Gruppe) werden möglicherweise verzögert oder behindert, wenn der Mensch dem Elefanten zu viele Aufgaben abzunehmen versucht. Für den Pfleger bleibt die ständige Gefahr von Übergriffen auf Leib und Leben“ (2) Kann man Elefanten in Gefangenschaft (Zoo) überhaupt „artgerecht“ halten? Hier ein paar Auszüge aus einer Studie: „Im Zoo sterben Elefanten 50 Jahre früher als in Freiheit - Tatsächliche leiden die meisten Dickhäuter unter Stress und sterben wesentlich früher als ihre frei lebenden Artgenossen. Dies geht aus einer bislang umfangsreichsten Studien zum Leben von Zoo-Elefanten hervor, die die Biologen Ros Clubb und Georgia Mason von der Uni Oxford jetzt vorgelegt haben…Nach Meinung der Forscher sollten Zoos so lange keine Elefanten mehr importieren oder züchten, bis das Wohlergehen der Tiere in Gefangenschaft eindeutig sichergestellt werden kann.“ (43) „Als Gründe für den vorzeitigen Tod nennt die Untersuchung zu kleine und nicht artgerechte Gehege, meist ohne Gras, eine schlechte Ernährung, Erkrankungen und eine häufig unnatürliche soziale Zusammensetzung der Elefantengruppen. Viele Tiere litten auch unter der rauen Behandlung durch ihre Pfleger. Rob Atkinson, Leiter der RSPCA-Abteilung für Wildtiere, sagte: In weitaus meisten unserer Zoos versuchen die Elefantenwärter, die Tiere mit psychologischen Mitteln zu dominieren – durch physische Beschränkung und Bestrafung.“ (24) 72 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis Ein Auslaufen jeglicher Elefantenhaltung ist aus diesen vielen nachvollziehbaren Gründen, so meine persönliche Meinung, keinesfalls eine utopische Forderung. Eine ganz aktuelle Meldung untermalt nochmals die Forderung nach einem Auslaufen jeglicher Elefantenhaltung in Gefangenschaft: „Elefanten in Gefangenschaft haben eine wesentlich geringere Lebenserwartung als in Freiheit lebende Tiere. Britische Forscher haben die Lebensdaten von 4500 afrikanischen und asiatischen Elefanten untersucht und festgestellt, dass eingesperrte Elefanten unter vielen Krankheiten leiden, die in freier Wildbahn sehr selten auftreten. Sie sind häufig zu dick und starken psychischen Belastungen ausgesetzt. Würden nicht junge Tiere in freier Wildbahn eingefangen, würden Elefanten in Zoos aussterben, schreiben die Wissenschaftler um Ros Clubb von der Tierschutzorganisation RSPCA in der Fachzeitschrift "Science".“ (56) Weitere Informationen zum Thema Zoo finden Sie unter: http://www.peta.de/web/zoos.125.html 73 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 13. Schlusswort „Die Zeit wird kommen, in der Unterhaltung, die auf der Misshandlung und der Tötung von Tieren basiert, nicht mehr toleriert wird. Die Zeit wird kommen, aber wann?“ Albert Schweitzer 74 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 14. Quellennachweis: (1) http://elefanten.wikia.com/wiki/Haltung (2) „Das Elefanten-Magazin“ (Ausgabe November; 12/ 2007/ Elefantenschutz Europa e.V.) (3) Elefantenschutz Europa e.V. (4) „Das Elefanten-Magazin“ (Ausgabe Oktober; 2/ 2002/ Elefantenschutz Europa e.V.) (5) „Das Elefanten-Magazin“ (Ausgabe März 1/ 2002/ Elefantenschutz Europa e.V.) (6) Welt Online vom 05.09.2008 (7) Berliner Kurier vom 05.09.2008 (8) Tagesspiegel 28.04.2008 (9) „Amboseli Elephant Research Projekt“ / Vorsitzende Dr. Cynthia Moss Juni 2007 (10) „Das Elefanten-Magazin“ (Ausgabe November 10/ 2006/ Elefantenschutz Europa e.V.) (11) „Das Elefanten-Magazin“ (Ausgabe November 8/ 2005/ Elefantenschutz Europa e.V.) (12) „Das Elefanten-Magazin“ (Ausgabe Mai 7/ 2005/ Elefantenschutz Europa e.V.) (13) Dr. Fred Kurt „Wie viel Mutter braucht ein junger Elefant“ in „Das Elefanten-Magazin“ (Ausgabe Mai 7/ 2005/ Elefantenschutz Europa e.V.) (14) Zootierkrankheiten; H.-G. Klöß und E.M. Lang/ 1976/ Seite 145 (15) Wolfgang Salzert; 1972; Dissertation; „Elefanten – Ihre Pathologie und den Tiergärtnern interes sierende physiologischen Daten“; Seite 53 (16) Felis; 8.Jahrgang 1990; Seite 34-46 (17) Felis; 1.Jahrgang 1982; Seite 31-32 (18) „Elefanten im Circus“/ Dokumentation 2000/ Elefantenschutz Europa e.V./ Seite 34 (19) „Das Elefanten-Magazin“ (Ausgabe Juli 11/ 2007/ Elefantenschutz Europa e.V.) (20) Berliner Zeitung Online 04.04.1995 (21) Berliner Morgenpost 1997 (22) Friedrichsfelder Elefanten-Chronik/ Milu Band / Heft 5/ Seite 518-531 (23) Dietmar Jarofke; “Elefantendressur im Zoo Berlin“ in Zool. Garten N.F. 56 (1986); S.: 53-62 (24) Rheinische Post vom 24.10.2002 (26) „Elefanten-Lehrer“ in Der Tagesspiegel vom 20.05.2001 (27) „Nach Angriff auf Pfleger gibt Magdeburg Elefanten ab“ aus Leipziger Volkszeitung vom 21.10.2002 (28) „Sensibel“ aus Salzburger Nachrichten vom 23.08.2000 (29) Berliner Morgenpost vom 07.02.1999 (30) Berliner Morgenpost vom 18.01.1999 (31) Berliner Zeitung vom 29.09.1999 (32) Berliner Zeitung vom 07.04.2001 (33) Berliner Morgenpost vom 09.09.2008 (34) WELT online vom 05.09.2008 (35) Berliner Zeitung 6./7.09.2008 (36) Der Tagesspiegel vom 28.04.2007 (37) Berliner Kurier 10.01.2007 (38) aus der Pressemitteilung des Österreichische Tierschutzverein 10.09.2008 (39) „Elefantendamen immer aggressiver“ aus „Der Teckbote“ vom 05.02.2007 (40) Pressemitteilung der Fördergemeinschaft von Tierpark und Zoo vom 05.09.2009 (41) Der Tagesspiegel vom 05.09.2008 (42) Persönliche Erklärung von Tobias Dornbusch „Elefantenschutz Europa e.V.“ (43) Netzzeitung vom 22.10.2002 (44) Der Tagesspiegel vom 20.05.2001 (45) www.elephant.se zum Thema „Dressur“ (14.10.2000) (46) „Sozialisation und das Wohlbefinden der Elefanten“ in Zeitschrift des Kölner Zoos Heft2/ 2006 49. Jahrgang) (47) Bernhrad Blaszkiewitz; „Das neue Elefantenhaus im Tierpark Berlin“ in Zool. Garten N.F. 62 (1992) 4, S. 212-221 (48) „Spektrum Direkt“ vom 13.06.2007 (49) Der Tagesspiegel vom 28.04.2007 (50) Magazin „Welt der Wunder“ Nr. 10/ 2008; Seite 82-86 (51) Emailantwort des Regierenden Bürgermeisters (i.V. Bürgerberatung Frau Beyer) vom 30.09.2008 (52) Antwortbrief VDZ (Verband deutscher Zoodirektoren) vom 18.09.2008 (53) Schönbrunner Tiergarten Journal 1/ 1998 (54) Schönbrunner Tiergarten Journal 2/ 2003 (55) Berliner Tiere Juni 2008/ Seite 9 (56) Der SPIEGEL „Elefanten in Zoos sterben früher“ vom 12.12.2008 (57) Bongo Sonderband 1993/ Seite 76/ Haltung und Phänomen der Musth von A. Rübel und R. Tanner (58) Beiträge zur Elefantenhaltung in Europa 2001/ Tagungsband/ Seite 33/ Fred Kurt (59) Verhalten asiatischer Elefanten im Zoo und Zirkus/ 2006/ von Jeannette Schmid 75 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis (60) Zum dritten Mal: Afrikanischer Elefant im Tierpark Berlin geboren/ B. Blaszkiewitz/ in „Der Zoo freund“; Zoo Hannover/ Heft Nr. 121/ September 2001 (61) Wie viel Mensch verdient der Elefant? vom 14.04.2009/ in www.dw-World.de (62) Internetseite des Zoo Halles vom 30.03.2009 (63) „Unbedingt mausgrau“ von Manfred Kofferschläger; Scheunen-Verlag 2009 76 | S e i t e Zurück zum Inhaltsverzeichnis 15. Das Allerletzte 2006 „Wir möchten in diesem Zusammenhang auch eine Doku der erfolgreichen Elefantenzucht im Tierpark Berlin übernehmen. Für diese Vorhaben benötigen wir in den Jahren 2007 und 2008 80.000 Euro.“ (TAKIN, 2006/ Heft 2/ Seite 6) 2007 „Noch 2007 soll ein Büchlein über Elefanten in Berlin erscheinen, finanziert von unserer Fördergemeinschaft.“ (TAKIN, 2007/ Heft 1/ Seite 15) „Die Fördergemeinschaft von Tierpark und Berliner Zoo will ein Artenschutz-Mobil anschaffen…Die Kosten von 22.000 Euro sollen durch Spenden aufgebracht werden.“ (33) (Fotoquelle: Buchtitelseite - „Elefanten in Berlin“ von Bernhard Blaszkiewitz; Verlag: Lehmann Media 2008) Anstatt in die Gesundheit, dem Wohlbefinden der Elefanten und Sicherheit der Wärter zu investieren, werden bereits von der „Fördergemeinschaft von Tierpark und Berliner Zoo e.V.“ offensichtlich lieber Gelder für sinnlose Dokumentationen ausgegeben/ verschwendet. Zumal bereits ausführlich in den jährlich erscheinenden TAKIN-Veröffentlichungen des Tierparks über Elefantengeburten und die Elefantenhaltung berichtet wurde. 77 | S e i t e