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mainovamagazin 06
Reportage:
Aus der Barentssee
nach Bockenheim
www.mainova.de | [email protected]
Perspektive:
Energieprognose
bis 2030
Interview:
Zukunft gestalten
mainovamagazin 06
Der Unternehmensreport 2006 der Mainova AG
Projekte:
Commerzbank
unter Strom
Mainova ist die regional führende Marke für sichere, zuverlässige
und umweltschonende Versorgung mit Strom, Erdgas, Wärme
und Wasser. Fortschrittliche Erzeugungsanlagen und zukunftsweisende Versorgungskonzepte bilden die Basis unseres Erfolgs.
Mit Kompetenz und Erfahrung arbeiten wir daran, auch in
Zukunft die Lebensqualität unserer Kunden zu verbessern.
Mainova AG
Wer die Zukunft
voraussagen will,
muss sie gestalten.
Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem mainovamagazin 06 gehen wir neue Wege in der Geschäftsberichterstattung. Das vorliegende Magazin greift den Gedanken zukunftsorientierter
Energieversorgung auf und füllt ihn mit Reportagen, Berichten, Interviews und
Hintergründen. Zusammen zeigen sie die verschiedenen Facetten des Themas,
das die Mainova AG Tag für Tag beschäftigt – Energie.
Ob es um Strom, Erdgas, Wasser, Wärme oder Kälte geht, die Herausforderungen,
denen sich unser Unternehmen 2005 gestellt hat, spiegelt sich im Magazinteil
unseres Geschäftsberichts wider. Der Wechsel von der reinen Innensicht nach
außen, zur Kundensicht, eröffnet eine neue Perspektive auf die Mainova AG,
die Sie neugierig machen soll auf ein spannendes Metier.
Im Finanzteil – der zweiten Hälfte dieses Geschäftsberichts – finden Sie dann
die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zum vergangenen Geschäftsjahr.
Wie gewohnt lesefreundlich und transparent.
Eine abwechslungsreiche Lektüre wünscht Ihnen
Ewald Woste
Vorstandsvorsitzender
2
mainovamagazin 06
22
16
Im idyllischen Karben hat die Kelterei Rapp’s
in eine moderne Heizanlage investiert – und
profitiert täglich davon.
Fast 20 Mio. Menschen verbrauchen in
Deutschland täglich Erdgas.
Doch wo kommt das Erdgas her?
Und wie kommt es zu uns?
36
Ohne Strom läuft gar nichts. Darum setzt man bei
der Commerzbank auf maximale Sicherheit – und
nutzt einen Reservenetzanschluss als Gürtel zum
Hosenträger.
INHALT
3
Inhalt
50
Wie erschließt man ein 266 Hektar
großes Areal für etwa 6.000 Häuser?
Der Frankfurter Stadtteil Riedberg
entstand quasi aus dem Nichts.
04
Energie im Fokus
10
Blick zurück in die Zukunft
16
Aus der Barentssee nach Bockenheim
21
Erdgasspeicher – Rückgrat sicherer Versorgung
22
Eine Kelterei gibt Gas
29
Neue Bürsten kehren gut
30
Spotlights
32
Investition in die Zukunft
36
Immer unter Strom
46
Qualität im Netz
50
Aus dem Nichts
58
Über den Dächern von Frankfurt
63
Contracting – Energiekonzepte mit Zukunft
64
Panorama
68
Impressum / Kontakt
4
mainovamagazin 06
Energie im Fokus
Wir als Energiedienstleister haben sämtliche Fragen rund um
Energie im Fokus. Versorgungssicherheit, Preisentwicklung, neue
Technologien und regenerative Energien sind nur einige Themen,
die uns und unsere Kunden Tag für Tag bewegen.
„Strom ist für uns die Lebensader.
Eine sichere Stromversorgung
genießt daher höchste Priorität.
Dafür brauchen wir einen
verlässlichen Partner.“
Peter Muschelknautz, Commerzbank AG
„Energie ist ein maßgeblicher
Faktor für unseren Geschäftserfolg. Darum haben wir in
neueste Technologien investiert.
Nun suchen wir nach Lösungen,
einen Überhang an Wärmeenergie sinnvoll nutzen zu
können.“
Klaus-Dieter Kneip, Rapp’s Kelterei GmbH
ENERGIE IM FOKUS
„Wir haben ein umfassendes
Energieeffizienzprogramm
durchlaufen und haben unglaublich viele Optimierungsmöglichkeiten erkannt. Damit
sparen wir erhebliche Summen
und tun etwas für die Umwelt.“
Massimo Neri, Deutsche Carbone AG
5
„Seit die Energiepreise steigen, achten wir mehr auf
einen vernünftigen Umgang
mit Energie und versuchen,
durch einfache Maßnahmen
Kosten zu senken. Aber frieren
oder auf Komfort verzichten
wollen wir natürlich nicht.“
Vicenzo Guccione, Mainova-Kunde
6
mainovamagazin 06
Energieperspektiven bis 2030
Wie sieht die wahrscheinlichste Entwicklung der Energiemärkte in
Deutschland und der Welt bis zum Jahr 2030 aus? Aufschluss gibt
eine vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie.
Der „Energiereport IV“ des energiewirtschaftlichen Instituts an der
Universität zu Köln (EWI) und der Prognos AG wagt den analytischen
Ausblick in die energiewirtschaftliche Zukunft.
Der Studie zufolge setzt sich die Entkopplung von Wirtschafts-
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie: Erdöl wird trotz
leistung und Energieverbrauch fort. Der Primärenergiever-
knapper werdender Ressourcen auch in 24 Jahren noch wich-
brauch in Deutschland geht von 2002 bis 2030 um 15 Prozent
tigster Primärenergieträger sein. Zusammen mit Erdgas und
zurück, wird aber ohne Gegenmaßnahmen weltweit um 60
Kohle speist sich der globale Energieverbrauch dann weiterhin
Prozent steigen. Dabei entfallen zwei Drittel des Zuwachses
zu etwa vier Fünfteln aus fossilen Quellen. Die Befürchtung,
auf die so genannten Entwicklungsländer. Zu dieser Gruppe
dass sich in den kommenden 24 Jahren parallel zur steigenden
zählen nach internationalen Studien auch Länder wie China
Nachfrage die Ölvorräte langsam mit der Folge einer Preis-
und Indien.
explosion erschöpfen, teilen die Forscher nicht. Das Resümee:
Bis 2030 werden bei den Energieressourcen keinerlei Engpässe
Die oft gehegte Hoffnung, ein Ausbau der regenerativen Ener-
erwartet.
gien könnte auf absehbare Zeit die Abhängigkeit von den
fossilen Energieträgern reduzieren, wird von der Studie für den
Erdgas wird mit großen Zuwachsraten bei der Nachfrage zur
Weltenergieverbrauch nicht gestützt. Zwar werden die nicht-
zweitwichtigsten Energiequelle aufrücken. Die Studie sagt
fossilen Energieträger – dazu zählt die Studie neben den
Europa den Zugang zu neuen Gasquellen voraus. Sie werden
erneuerbaren Energien auch die Kernkraft – weiter stark wach-
durch den steigenden Handel mit verflüssigtem Erdgas über
sen, aber ihr Anteil am weltweiten Energieverbrauch geht
den Schiffsweg für den alten Kontinent verfügbar gemacht.
sogar leicht zurück. Dabei wird die Fortführung der Förderung
erneuerbarer Energien über den gesamten Prognosezeitraum
Der Preistrend bleibt ungebrochen. Bei den Preisen für Erdöl
unterstellt.
und Erdgas rechnen die Wissenschaftler mit einer Verdoppelung innerhalb des Prognosezeitraums. Die Steigerung der
Verbraucherpreise soll wegen des Sockeleffekts von Steuern,
Die Entwicklung des Weltenergieverbrauchs
nach Energieträgern 1971 – 2030 (in Mtoe*)
1971 25 %
2002
44 %
23 %
2030
36 %
2.000
21 %
Erdgas
Sonstige
20 %
35 %
4.000
*Millionen Tonnen Öläquivalente
Quellen: IEA, EWI/prognos
Öl
16 %15 %
22 %
0
Kohle
6.000
25 %
8.000
10.000
12.000
18 %
14.000
16.000
ENERGIE IM FOKUS
7
„Aus heutiger Sicht ist das Jahr 2030 ferne
Zukunft, aber tatsächlich bestimmen wir
schon heute, wie die Welt im Jahr 2100
oder 2200 aussehen wird.“
Claude Mandil, Leiter der International Energy Agency, IEA
Verarbeitungs- und Transportkosten weniger stark ausfallen.
Beim Strom prognostiziert die Studie eine Verdoppelung der
Großhandelspreise bereits bis 2010, bezogen auf den Stand
von 2000. Danach setze eine Marktkonsolidierung ein mit nur
Weitere Erkenntnisse der Studie sind:
Die privaten Haushalte in Deutschland verbrauchen bis
2030 rund 14 Prozent weniger Energie als 2002.
noch leicht steigenden Notierungen und moderat steigenden
Der Energieverbrauch der Industrie verringert sich
Preisen für Industriestrom sowie leicht sinkenden Preisen für
um sieben Prozent.
die Haushalte.
Die Stromerzeugung stützt sich verstärkt auf Erdgas.
Trotzdem sieht die Studie Versorgungsrisiken durch die wach-
Unterstellt man den gültigen Kernkraftausstieg bis 2020,
sende Abhängigkeit der Energieversorgung von politisch und
erfolgen 2030 rund 33 Prozent der Bruttostromerzeugung
ökonomisch instabilen Förder- und Transitländern. Die Ener-
in Deutschland mit Erdgas, 29 Prozent mit Braunkohle,
gieeffizienz werde sich zwar weltweit verbessern. Mit Techno-
16 Prozent mit Windenergie und acht Prozent mit Steinkohle.
logiesprüngen, die eine Entlastung der angespannten Energiemärkte mit sich bringen könnten, rechnen die Forscher vorerst
jedoch nicht.
Der Erdgas-Anteil am Primärenergieverbrauch steigt bis
2030 von 22 Prozent auf 32 Prozent, der Anteil der
Erneuerbaren von 3,4 Prozent auf 11,5 Prozent.
Zusammen stellen alle Erneuerbaren 2030 rund 38 Prozent
der Kraftwerkskapazität und decken 26 Prozent der Bruttostromerzeugung.
Gegenüber 1990 ergibt sich bis 2030 eine Verringerung des
CO2-Ausstoßes um 32 Prozent. Die Kyoto-Klimaschutzziele
zur Reduktion der Treibhausgase wären damit erfüllt.
Die EWI/Prognos-Studie »Energiereport IV. Die Entwicklung der Energiemärkte bis zum Jahre 2030« steht als Kurzfassung
zum Download unter www.bmwa.bund.de zur Verfügung.
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mainovamagazin 06
„Dicke Luft“ zum Handeln
Eines ist klar: Wird der Anstieg der Emissionen von Treibhausgas nicht aufgehalten, drohen katastrophale Klimaveränderungen. Aus diesem Grund
haben sich die EU-Staaten auf dem Klimagipfel in Kyoto verpflichtet, ihre
Treibhausgas-Emission zwischen 2008 und 2012 gegenüber 1990 um acht
Prozent zu verringern. Instrument dafür ist der Handel mit zugeteilten
Emissionsrechten. Damit hat die Belastung des Klimas mit Kohlendioxid
einen Börsenpreis.
Sowohl in der Erprobungsphase zwischen 2005 und 2008
Der Handel mit Emissionsrechten funktioniert folgenderma-
als auch nach dem von der Bundesregierung bereits an die
ßen: Ein nationaler Allokationsplan teilt den betroffenen
EU-Kommission zur Zustimmung übermittelten Entwurf des
Unternehmen Verschmutzungsrechte auf Konten zu. Nutzt ein
Allokationsplans für die zweite Phase von 2008 bis 2012
Unternehmen die Rechte nicht vollständig, weil die gelistete
betrifft das nur die Energiewirtschaft und Unternehmen aus
Anlage durch CO2-mindernde Investitionen Energie umwelt-
energieintensiven Branchen, wie Stahl-, Glas-, Papier- oder Alu-
schonender erzeugt, kann es diese Rechte verkaufen. Benötigt
minium-Hersteller. Und da wiederum nur solche, die Anlagen
ein Unternehmen mehr Emissionsrechte als nötig, weil umwelt-
mit einer Wärmeleistung von über 20 Megawatt betreiben. Im
schonende Investitionen in Anlagen zu teuer wären, muss es
Raum Frankfurt zählen dazu momentan außer Mainova nur
Rechte zukaufen. Der Emissionshandel soll so dazu beitragen,
ca. zehn Unternehmen, die sich auf den Emissionshandel ein-
dass Umweltschutzinvestitionen dort stattfinden, wo sie mit
gestellt haben.
gegebenem Aufwand den größtmöglichen Effekt erzielen.
Damit die Klimaschutzziele erreicht werden, teilt der Staat
den Unternehmen stufenweise weniger Emissionsrechte zu.
Dadurch wird der Anreiz aufrechterhalten, ständig weiter in
die Modernisierung der Anlagen zu investieren.
Energiehandel an der Börse
ENERGIE IM FOKUS
So funktioniert der
Markt für „dicke Luft“
Die Lizenz zum Ausstoß einer Tonne CO2 kostet im Moment an der
Europäischen Energiebörse EEX in Leipzig um die 16 Euro. Verdienen können sie sich Unternehmen, die weniger CO2 ausstoßen, als
sie dürfen. Ihre Anlagen modernisieren, weniger Strom erzeugen
oder Emissionsrechte zukaufen müssen hingegen solche Unternehmen, die mehr Klimagas ausstoßen, als ihnen im Rahmen des Emissionshandelssystems Zertifikate zugeteilt wurden.
EURO
Anlage A
bisheriger CO2 -Ausstoß
Anlage B
10.000 t
bisheriger CO2-Ausstoß
10.000 t
zugeteilte Zertifikate
9.000 t
zugeteilte Zertifikate
tatsächlicher CO2 -Ausstoß
8.000 t
tatsächlicher CO2-Ausstoß
10.000 t
Verkauf von Zertifikaten für
1.000 t
Kauf von Zertifikaten für
1.000 t
ZERTIFIKATE
9.000 t
9
10
mainovamagazin 06
Dr. Constantin Alsheimer,
Bankkaufmann, Studium der Rechtswissenschaften.
Als Leiter des Büros des Stadtkämmerers der Stadt
Lothar Herbst,
Frankfurt war er zeitweise Vorsitzender des Auf-
Studium der Soziologie. Bis 2005 Geschäftsführer der
sichtsrates und der Gesellschafterversammlung der
Bezirksverwaltung der Vereinten Dienstleistungsgewerk-
DSM Deutsche Städte-Medien GmbH. Bis Mitte
schaft (ver.di), Frankfurt am Main. Seit September 1999
2006 Geschäftsführer der AVA Abfallverbrennungs-
Mitglied im Aufsichtsrat. Seit Januar 2006 Mitglied des
anlage Nordweststadt GmbH. Seit Januar 2006
Vorstands der Mainova AG als Arbeitsdirektor. Bereiche:
Mitglied des Vorstands der Mainova AG. Bereiche:
Personal, Interne Dienste und Immobilienmanagement,
Finanzen, Rechnungswesen und Steuern, Informatik,
Sicherheit und Umweltschutz, Arbeitsmedizinischer Dienst,
Zentraleinkauf und Revision.
Angelegenheiten des Betriebsrates und Datenschutz.
INTERVIEW
Der Blick zurück
in die Zukunft
Dr. Constantin Alsheimer | Lothar Herbst | Ewald Woste | Joachim Zientek
Joachim Zientek,
Studium der Physik. Seit 1977 ist er im UnterEwald Woste,
nehmen tätig. 1985 wurde er stellvertretender
Industriekaufmann, Studium der Betriebswirtschaftslehre,
Leiter der Hauptabteilung Lastverteilung/
1998 bis 2004 Mitglied der Geschäftsführung und der
Anlagentechnik. 1991 wechselte er zur Erdgas
Vorstände der N-ERGIE AG und der VAG Verkehrs-AG sowie
Südbayern GmbH nach München. Dort über-
Geschäftsführer der Städtischen Werke Nürnberg GmbH.
nahm er als Assistent des technischen Geschäfts-
Seit April 2004 Vorstandsvorsitzender der Mainova AG.
führers Stabsaufgaben. Seit Januar 1993 Mit-
Bereiche: Unternehmensentwicklung, Energiebezug
glied des Vorstands der Mainova AG. Bereiche:
und -handel, Marketing, Kommunikation und Vertrieb,
Asset Netze und Regulierungsmanagement,
Beteiligungsmanagement und -controlling.
Erzeugung/Asset Heizkraftwerke.
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12
mainovamagazin 06
Ein gutes Team ist mehr als die Summe seiner Mitglieder. Dieses
Credo lebt der Mainova-Vorstand mit Geschlossenheit, Leistungsfähigkeit, Kompetenz und Erfahrung. Das Gremium kann auf ein
erfolgreiches Jahr 2005 zurückschauen und wirft gemeinsam einen
Blick nach vorn.
Hinter Ihnen liegt ein bewegtes Jahr.
Ewald Woste: Ja, 2005 war arbeitsreich und – ohne Übertreibung – eines der
Wie haben Sie es erlebt?
bewegtesten in der Geschichte der Mainova AG. Trotzdem haben wir in einem
schwierigen Wettbewerbsumfeld unsere Position erfolgreich behauptet. Natürlich
müssen wir unsere Marktposition weiter festigen und ausbauen. Wenn wir unsere
Ziele mit Selbstbewusstsein verfolgen und umsetzen, schaffen wir die nächsten Etappen.
Das setzt voraus, sich immer wieder aufs Neue den Veränderungen am Energiemarkt
zu stellen. Dazu zähle ich vor allem den Kostendruck, der durch die Regulierung auf
uns zukommt. Unser Vorteil ist, dass wir auf mehreren Stufen der Wertschöpfungskette aktiv sind. Das erlaubt uns, auf Marktveränderungen schneller und besser zu
reagieren.
Wo sehen Sie das größte Potenzial
Lothar Herbst: Das größte Potenzial sehe ich in den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Mainova?
unseres Unternehmens. Sie alle sind das Rückgrat der Mainova, von ihnen hängt die
Leistungsfähigkeit ab. Ohne ihr Engagement und ihre Kompetenz hätten wir das
gute Ergebnis des zurückliegenden Geschäftsjahres nicht erreicht. Diese Erkenntnis
spielte und spielt bei Mainova gerade im Zeichen der Veränderungen am Energiemarkt eine überaus wichtige Rolle.
INTERVIEW
13
Wie haben sich diese Veränderungen
Joachim Zientek: Wir haben Veränderungsprozesse stets frühzeitig erkannt und auf-
auf die Mainova ausgewirkt?
gegriffen. Dabei denke ich zum Beispiel an die Fusion zwischen Stadtwerke Frankfurt
und Maingas zur Mainova AG im Jahr 1998 oder die Aufstellung des Unternehmens
nach Wertschöpfungsstufen. All das war neu in der Branche. Und heute wissen wir, es
war der richtige Weg, um sich auf die neue Situation des »Unbundling« vorzubereiten. Auch mit der Gründung einer großen Netzgesellschaft waren wir zunächst der
Außenseiter. Mittlerweile ist dieses Konzept weit verbreitet. Ich denke aber auch an
das Thema Mitbestimmung. Mit unserem Tarifvertrag zum Unbundling haben wir
neue Maßstäbe gesetzt. All das mit den verantwortlichen Arbeitnehmern anzupacken und
die immense Herausforderung anzunehmen, gehört zu den Stärken der Mainova AG.
Aus diesem Grund glaube ich, dass wir in der neuen Konstellation für die Region, in
der wir wachsen wollen, richtig aufgestellt sind. Wir haben das Fundament dafür, die
Basis geschaffen und sind auf die Entwicklungen in den kommenden Jahren gespannt.
Dr. Constantin Alsheimer: Angesichts der zukünftigen Herausforderungen haben wir
rechtzeitig die Weichen für einen erfolgreichen Kurs unseres Unternehmens gestellt.
Die Mainova steht fest zur Rhein-Main-Region und ist auf einem guten Weg. Wir
sollten die neuen Anforderungen als Chance begreifen und gemeinsam weiter engagiert
daran arbeiten, auch in Zukunft die Region zuverlässig, leistungsstark und sicher mit
Strom, Wärme, Gas und Wasser zu versorgen. Schließlich gründen sich die Beziehungen zu unseren Kunden, aber auch zu unseren Partnern in Wirtschaft und Stadtgesellschaft auf Qualität und Verlässlichkeit.
14
mainovamagazin 06
Lothar Herbst: Das Unbundling bestimmte nicht nur die Vergangenheit, sondern wirkt
sich natürlich auch auf die Zukunft aus. Eine der wichtigsten Herausforderungen
besteht darin, die Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Gesamtkonzern Mainova als integriertem Energieversorgungsunternehmen zu erhalten.
Als positiv habe ich dabei die in vielen Bereichen entstandene Aufbruchstimmung
empfunden.
Welchen Stellenwert messen
Ewald Woste: Unsere Leistungsfähigkeit als Unternehmen wird maßgeblich von der
Sie dem Teamgedanken in der
reibungslosen Zusammenarbeit aller Unternehmensbereiche bestimmt – denn das
Mainova bei?
Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile. Dafür gibt es in der Mainova als
Beleg zahlreiche Beispiele. Angefangen bei uns, dem Vorstand, der nach dem Kollegialprinzip arbeitet.
Lothar Herbst: Das sehe ich genauso. Insofern sehe ich mich in der neuen Vorstandskonstellation als Teil eines leistungsfähigen Teams, dessen besondere Stärke in der
breit gestreuten Kompetenz und Erfahrung seiner einzelnen Mitglieder liegt.
Dr. Constantin Alsheimer: Ich bin auch der Ansicht, dass Unternehmenserfolge
stets das Ergebnis einer Gemeinschaftsleistung sind. Nachhaltiger Erfolg ist nur möglich, wenn eine solide Basis aus Verlässlichkeit und Vertrauen besteht.
Joachim Zientek: Ich war jetzt 13 Jahre lang der Junior im Vorstand. Seit dem Weggang
meiner beiden Vorstandskollegen bin ich plötzlich der Senior. Wenn man wie ich 30
Jahre im Unternehmen arbeitet, merkt man, wie wichtig eine konstruktive Arbeitsatmosphäre und offene Kommunikation sind, um über Hierarchieebenen hinweg
gemeinsam etwas zu bewegen.
INTERVIEW
15
Zum Schluss: Wie füllen Sie als
Joachim Zientek: Dieses Thema hat für mich zwei Ebenen. Einmal das Mentale: Hier
Mensch mit einem sehr fordernden
ist es wichtig für mich, dass ich in der Familie und im Freundeskreis meine Rückkopp-
Beruf Ihre ganz persönlichen
lung habe. Was das Körperliche betrifft, bin ich ein Mensch, der immer Bewegung
Energiereserven auf?
braucht. Gerade weil in unserem Job doch sehr viel im Sitzen stattfindet. Lässt man
den Tag abends Revue passieren, hat man 14 Stunden in Sitzungen oder im Auto
zugebracht. Daher ist Bewegung in jeder Form – sei es Fahrradfahren, Laufen oder
Wandern – für mich die beste Möglichkeit, neue Kraft zu tanken.
Lothar Herbst: Mir geht es genauso: Ich tanke auf, indem ich mich sportlich auf dem
Rennrad im Taunus verausgabe. Nein, im Ernst: Natürlich ist Sport ein wichtiger Ausgleich. Noch wichtiger ist mir aber der Zusammenhalt im Kreise meiner Familie.
Dr. Constantin Alsheimer: Die knappe Zeit, die mir bleibt, verbringe ich am liebsten
mit meiner Familie. Außerdem nutze ich jede sich bietende Chance zum
Joggen. Das heißt, morgens etwas früher aufstehen, damit die Familie nicht allzu
sehr darunter leidet.
Ewald Woste: Ich bin ebenfalls ein ausgesprochener Familienmensch. Meine private
Zeit genieße ich sehr intensiv mit meiner Frau und den beiden Kindern. Sportlich
gesehen gehört meine Leidenschaft dem Fahrradfahren und dem Fußball.
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mainovamagazin 06
REPORTAGE
17
Aus der Barentssee
nach Bockenheim
Alle reden vom idealen Energieträger – einem, der umweltschonend, preiswert,
sicher, multifunktional und zukunftsorientiert ist. Erdgas besitzt all diese Eigenschaften.
Aber: Erdgas ist ein Naturprodukt, das wir nicht unbedingt dort finden, wo es
gebraucht wird. Wo kommt das Erdgas nun genau her? Und wie kommt es zu uns?
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mainovamagazin 06
„Erdgas verbraucht bereits
an der Quelle wesentlich
weniger Energie als Erdöl.“
Deutschland verbraucht pro Jahr etwa 1.000 Mrd. Kilowatt-
Nicht nur die Suche nach Erdgas wird teurer, weil neue Quellen
stunden (kWh) Erdgas. Davon können nur 15 Prozent durch
schwerer zu erschließen sind. Auch der Transport erfordert
Eigenförderung gedeckt werden. Der Großteil wird daher
hohe Investitionen. Aus diesem Grund beteiligen sich deut-
importiert. Das meiste Erdgas findet man in entlegenen
sche Importeure immer öfter am Erdgastransport in heimische
Gegenden wie Sibirien oder tief im Meeresboden der norwe-
Gefilde. Jüngstes Beispiel: Der Bau der Ostsee-Pipeline durch
gischen Nordsee. Zurzeit stammen 34 Prozent aus Russland,
ein Konsortium deutscher und russischer Unternehmen schafft
weitere 25 Prozent kommen von Produzenten aus Norwegen.
eine direkte Verbindung von den Erdgasfeldern in Sibirien zum
20 Prozent unseres Bedarfs decken Lieferungen aus den Nieder-
deutschen Erdgasnetz.
landen. Sechs Prozent schließlich stammen beispielsweise aus
Dänemark und anderen Staaten.
Transport mit System
Bis das Erdgas in deutschen Haushalten landet, hat es einen
Wer bohrt, der findet!
weiten Weg hinter sich. Überwiegend wird es unter Druck
Erdgas findet sich in großen Tiefen zu Land und im Meeres-
durch Pipelines zu den Verbrauchern gebracht. Und es dauert
boden. Dort wird es gewonnen, anschließend gereinigt, ge-
seine Zeit, bis es die Strecke von den sibirischen oder norwe-
trocknet, aufbereitet und schließlich auch ins deutsche Netz
gischen Erdgasfeldern nach Deutschland zurückgelegt hat.
eingespeist. Denn im Gegensatz zu Erdöl muss Erdgas nicht
Denn ein Gasmolekül bewegt sich etwa mit der Geschwindig-
aufwändig raffiniert werden. Demzufolge verbraucht es bereits
keit eines Mofas. Deshalb ist es aus Sibirien ungefähr acht Tage
an der Quelle wesentlich weniger Energie. Geologische Analysen
lang unterwegs.
verraten, in welchen Bodenschichten mögliches Speichergestein
vorkommt. Aber erst die genauere Untersuchung durch Probe-
Bei der Förderung aus den schwer zugänglichen unterirdi-
bohrungen bestätigt das tatsächliche Erdgasvorkommen. Sie
schen Lagerstätten strömt das Erdgas mit hohem Druck aus
zeigt, ob die Mengen zur Förderung ausreichend und rentabel
dem Bohrloch. Für den Transport wird es über Verbindungs-
sind. Die anschließenden Produktionsbohrungen sind sowohl
leitungen in das Fernleitungsnetz eingespeist und auf den
für Mensch als auch Material sehr anspruchsvoll. Eine perfekt
dafür notwendigen Druck reguliert. Durch die Reibung der
eingespielte Logistik ist die wichtigste Voraussetzung.
Gasmoleküle im Gasstrom und an den Rohrwänden fällt der
Druck beim Transport über die lange Strecke, so dass er für den
Weitertransport wieder erhöht werden muss.
Die Ostsee-Gaspipeline
Deutschlands Erdgas-Importe
Dänemark u.a.
6%
Niederlande
15 %
Eigenförderung
20 %
34 %
Norwegen
25 %
Russland
REPORTAGE
So genannte Verdichterstationen sorgen alle 100 bis 200 Kilometer für die richtige »Reisegeschwindigkeit« des Gases.
Das moderne und zuverlässige Transportsystem verhindert
weitere umweltbelastende Auto- und Schiffstransporte. Das
Die Entstehung
von Erdgas:
viele tausend Kilometer lange Netz von Gaspipelines macht es
Erdgas entsteht aus tierischem und pflanzlichem
möglich, Erdgas bis in den Haushalt des Endverbrauchers zu
Plankton. Durch Ablagerung am Meeresgrund und
liefern. Man muss sich dieses feinmaschige Netz so vorstellen
Überlagerung von Sand und Geröll aus Flüssen ent-
wie das deutsche Straßennetz.
steht Faulschlamm, der sich über lange Zeiträume
zu Erdgasmuttergestein entwickelt. Weitere Überla-
An der deutschen Grenze angekommen, sorgen Ferngasge-
gerungen sorgen dafür, dass das Muttergestein in
sellschaften für den Weitertransport in die Rhein-Main-Region.
noch größere Tiefen gelangt.
Dort übernimmt Mainova als Bindeglied zu den Kunden das
Gas und befördert es über eigene Hoch-, Mittel- und
Niederdruckleitungen in sein Verbrauchsgebiet. Sie reichen bis
zur Hauptabsperreinrichtung in den Häusern. Von da gelangt
es über die Innenleitung zur Verbrauchsstelle.
Etwa 380.000 Kilometer Leitungsnetze versorgen
die deutschen Kunden zuverlässig mit Erdgas
In Tiefen von mehreren hundert bis 7.000 Metern
sind Temperatur sowie Druck sehr hoch und das
Erdgas wird aus dem Muttergestein gepresst.
Es beginnt sich seinen eigenen Weg durch Gesteinsschichten zu bahnen, bis undurchlässige Gesteinsstrukturen der Wanderung ein Ende setzen.
Das Erdgas sammelt sich schließlich im so
genannten Speichergestein.
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20
mainovamagazin 06
„Die umweltschonende Komfortenergie
wird über 2.000 Gasdruckmess- und
Regelanlagen sicher im regionalen
Netz verteilt.“
Reduzieranlagen passen den Gasdruck an die örtlichen
Leitungs- und Verbrauchsstrukturen an. Bei dieser Druckreduzierung kann beispielsweise die dadurch frei werdende Energie
zur Stromerzeugung genutzt werden. Die Transitleitungen mit
einem Durchmesser von bis zu 160 cm und einem Druck von
In der Leitwarte Rohrnetze werden die Versorgungsnetze gesteuert und überwacht
über 70 bar münden schließlich in Hausanschlüsse mit einem
Durchmesser bis runter auf 2,5 cm und einem Druck von
0,022 bar nach dem Hausdruckregler.
Die Region im Fokus
Das fein verästelte, mehr als 4.000 Kilometer lange Erdgasleitungsnetz der Mainova versorgt rund 235.000 Privat- und
Geschäftskunden in der Region zuverlässig und sicher. Als
Vorlieferant für 15 Versorgungsunternehmen findet das Erdgas
seinen Weg bis nach Thüringen. Das Erdgashochdrucknetz
wird kontinuierlich überwacht, gewartet und erweitert. Denn
das ist eine wesentliche Voraussetzung für die größtmögliche
Sicherheit und hohe Qualität unserer Versorgungsnetze.
Ein Beispiel für die aufwändigen, aber notwendigen Arbeiten
am Leitungsnetz war die Umlegung der Mainova Gashochdruckleitung HD 1001 im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der
A66 zwischen dem Wiesbadener Kreuz und dem Krifteler
Dreieck. Die Neugestaltung der Anschlussstelle Diedenbergen
machte die Umlegung im Bereich der Autobahnquerung auf
einer Länge von 510 Metern notwendig.
Auch dort, wo das Gas ankommt, wird überwacht, gewartet
oder erneuert. Über die Gasdruckregelanlage auf dem Betriebsgelände der Mainova in Frankfurt-Bockenheim werden das
Innenstadt-Hochdrucksystem Frankfurt, und die Messe
Frankfurt versorgt. Die Freianlage wurde im Rahmen von
Umbaumaßnahmen um 90 Grad gedreht und eingehaust. Als
weitere Komponente ist der Einsatz einer Erdgasentspannungsturbine vorgesehen. Sie nutzt das vorhandene Gasdruckgefälle
zur Erzeugung von „grünem“ Strom ohne Einsatz von Primärenergie.
Die modernisierte und eingehauste Freiluftanlage „Schaltpunkt West“
auf dem Gelände der Mainova AG
VERSORGUNG
Erdgasspeicher:
Rückgrat sicherer
Versorgung
Der Erdgaskavernenspeicher im Überblick:
Standort: Landkreis Fulda, Gemeinde Eiterfeld,
Ortsteil Reckrod. Der Speicher ist an die Leitung
der Gas-Union DN 500 PN 63 angebunden.
Zum Ausgleich saisonaler Schwankungen und Bedarfsspitzen
sowie zur Gewährleistung hoher Versorgungssicherheit betreibt die Gas-Union seit dem Winter 2000/2001 einen Erdgaskavernenspeicher im hessischen Reckrod. Der riesige unterirdische Speicher sorgt für die Anpassung des Erdgasstroms
aus den Förderländern an den Bedarf der Kunden in unserer
Region. Von Beginn an ist Mainova mit der Betriebsführung
beauftragt und steuert den Speicher von Frankfurt aus.
Anzahl der Kavernen: 3
Hohlraum: 348.000, 350.000 bzw. 380.000 m3
Fassungsvermögen: rund 175 Mio. m3 Erdgas,
davon Arbeitsgas (für die Versorgung verfügbare
Menge) rund 110 Mio. m3
Betriebsdruck: zwischen 60 und 150 bar
Gasbeschaffenheit: H-Gas
Der unterirdische Speicher besteht aus drei Kavernen in rund
1.000 Meter Tiefe. Sie sind jeweils ca. 240 Meter hoch und
haben einen Durchmesser von rund 75 Metern. Mit dem eingelagerten Erdgas ließen sich bei Bedarf 113.000 Haushalte
ein Jahr lang versorgen. Die dritte Kaverne wird derzeit mit
Erdgas befüllt und wird ab dem Winter 2006/2007 betriebsbereit sein.
Schnittzeichnung eines Kavernenspeichers
Der Erdgasspeicher in Reckrod sichert die Versorgung zusätzlich
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mainovamagazin 06
RAPP’S GIBT GAS
Eine Kelterei
gibt Gas
Wie macht Rapp’s mit Hilfe von Mainova-Erdgas mehr als
30 Fruchtsäfte und -nektare, drei verschiedene Apfelweine,
zwei Sorten Apfelgetränke, drei alkoholfreie Cocktails sowie
die Saisonartikel Süßer, Punsch und Glühwein?
Eine Reise durch die Welt der Früchte löst das Rätsel.
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mainovamagazin 06
„Wir stellen ausschließlich natürliche,
saubere Produkte her.
Da freut es uns, mit Erdgas einen
sauberen Energieträger zu nutzen.“
Klaus-Dieter Kneip, Geschäftsführer Rapp’s Kelterei GmbH
Die Reise beginnt auf der grünen Wiese im idyllischen
In der Apfelsaison von Mitte September bis Anfang November
Karben, etwa eine halbe Autostunde von Frankfurt am Main
kann die automatische Saftpresse bis zu 5.000 Tonnen Äpfel
entfernt. Inmitten von Feldern, Wald und Streuobstwiesen
verarbeiten. Nach der Annahme werden die Äpfel mit einem
sitzt die traditionsreiche Rapp’s Kelterei. Sie ist heute mit
Wasserstrahl nach innen gespült, gewaschen, im Häcksler zer-
einem Umsatz von17 Mio. Euro Hessens größter Fruchtsaft-
kleinert und ausgepresst. Übrig bleiben der frische Saft und
Hersteller und zugleich einer der fünf größten Anbieter
die Pressreste »Trester«, die der örtliche Schäfer als Tierfutter
von Apfelweinen.
abnimmt. Aus 100 Kilogramm Äpfel erhält Rapp’s ca. 70 Liter
Saft. Dieser naturtrübe »Süße« ist der Rohstoff für die Weiter-
Das ursprünglich in Bad Vilbel ansässige Unternehmen ent-
verarbeitung. Als Nächstes holt die Zentrifuge – eine Art
stand 1977 aus dem Zusammenschluss von Rapp’s Wetterauer
Schleuder – alle Fruchtstücke aus dem Saft, der für klaren
Gold Kelterei mit der Venusquelle, beide 1930 gegründet.
Apfelsaft danach noch die Filter passiert. In der Regel wird der
1991 verkauften die Inhaber – die Familien Kneip und Rapp –
gewonnene Saft oder das Konzentrat eingelagert und erst bei
das Unternehmen an die Gebrüder März AG. Der damalige
Bedarf abgefüllt.
Mitinhaber Klaus-Dieter Kneip ist noch heute Geschäftsführer.
Seit 1996 gehört Rapp’s zur Hassia-Unternehmensgruppe und
sitzt in Karben auf historischem Terrain. Aus dem ehemaligen
Selzerbrunnen schöpften die Römer bereits vor 2000 Jahren
kostbares Mineralwasser. Von vergangenen Zeiten zeugt auch
der aufwändig restaurierte, etwa 130 Jahre alte Brunnenturm,
der heute als Besucherzentrum genutzt wird. Auf dem Gelände herrscht rege Betriebsamkeit. 60 Mitarbeiter produzieren
hier 24 Mio. Liter Getränke pro Jahr.
Der Brunnenturm, erbaut um 1880
RAPP’S GIBT GAS
25
In der Abfüllanlage werden ca. 20.000 Flaschen pro Stunde befüllt
Für die keimfreie Abfüllung erhitzt Rapp’s den Saft auf
Zudem setzt Rapp’s vielfältige Möglichkeiten der Wärme-
ca. 80 Grad Celsius. Dazu bedarf es enormer Mengen an
rückgewinnung ein. Einmal erhitztes Wasser wird in einem
Mainova-Erdgas. Die Entscheidung für die schadstoff- und
permanenten Kreislaufprozess zur Flaschenreinigung, zum
rückstandsarme Primärenergiequelle fiel 1996. Der Grund:
Waschen der Kisten sowie zu weiteren Zwecken verwendet,
Vielfältige Einsetzbarkeit, hoher Nutzungsgrad, modernste
bis es nach und nach abkühlt. Es herrscht sogar ein Überhang
Anlagentechnologie und langfristige Versorgungssicherheit
an Wärmeenergie, so dass Rapp’s aufgrund der steigenden
machen Erdgas für Rapp’s zeitgemäß. »Wir stellen ausschließ-
Energiepreise gemeinsam mit Mainova nach Lösungen sucht,
lich natürliche, saubere Produkte her. Da freut es uns, mit Erd-
wie diese Überhänge sinnvoll genutzt werden können.
gas einen sauberen Energieträger zu nutzen. Das passt zu
unserem Gewerbe wie die Faust aufs Auge.« Mit diesen Wor-
Energie ist bei Rapp’s ein maßgeblicher Faktor für den Geschäfts-
ten begründet Rapp’s Geschäftsführer Klaus-Dieter Kneip die
erfolg. Kein Wunder, denn alleine Erdgas verursacht ca. 30.000
Entscheidung für Erdgas von Mainova.
Euro Kosten pro Monat. Und: Seit September 2004 ist der Erdgas-Arbeitspreis für Rapp´s um 71,7 Prozent gestiegen. »Das ist
Er ist stolz darauf, dass die Produktionsanlagen dem neuesten
eine ganz dicke Nummer«, sagt Geschäftsführer Kneip. Aber er
technischen Standard entsprechen. Dabei achtet das Unter-
bekennt, dass Erdgas eine rundum überzeugende Alternative zu
nehmen besonders auf Umweltschutz- und Energiesparaspek-
anderen fossilen Primärenergien, wie zum Beispiel Öl, ist.
te. 2004 wurde fast eine halbe Mio. Euro in den neuen Heizkessel inklusive Economizer und Kondensatrückgewinnung
Der Weltmarktpreis für Erdgas ist auch für Mainova bei der
investiert, der bereits im ersten Jahr 30 Prozent an Energie-
Beschaffung eine vorgegebene Größe. Allein im ersten Halb-
kosten einsparte.
jahr 2005 stiegen die Bezugskosten zweimal im zweistelligen
Prozentbereich. Beide Preiserhöhungen hat Mainova nicht im
Endpreis voll weiterbelastet.
In Deutschland wird die Preisentwicklung noch durch einen
steigenden Staatsanteil überlagert.
26
mainovamagazin 06
Auf ihrem Weg in den Kasten legen die Flaschen
400 Meter auf dem Transportband zurück
So stieg der Steueranteil am Erdgaspreis in den letzten vier
Jahren um 60 Prozent; er macht mittlerweile knapp 30 Prozent
des Endpreises aus. Solange der Preisauftrieb an den Energiemärkten und die weltweit steigende Nachfrage nach Erdgas
anhalten, zeichnet sich keine Entspannung bei den Erdgaspreisen ab. Für Verbraucher wie Rapp’s heißt das: Nur mit
rationeller Energieanwendung lassen sich die Kosten im Griff
halten.
Wie kommt der
Apfel in die Flasche?
Zurück in der Produktionshalle bietet sich dem Betrachter ein
faszinierendes Schauspiel. Unter ungeheurem Getöse ziehen
Reihen von leeren Flaschen ihrer Bestimmung entgegen. Vor
der Befüllung landen sie in der überdimensionalen Spülmaschine und werden intensiven Belastungstests unterzogen,
zum Beispiel müssen sie einem Prüfdruck von ca. 4 atü standhalten. Denn mit dem gleichen Druck werden später auch die
Flaschen befüllt. Die Abfüllanlage schafft ca. 20.000 Flaschen
in der Stunde. Die bei der Abfüllung erhitzten Flaschen werden sofort verschlossen und anschließend im Rückkühler
innerhalb von zwei Stunden stufenweise auf ca. 35 Grad Celsius abgekühlt. Denn zu hohe und lange Wärmebelastung
schadet dem Saft. Es folgen Etikettierung und Einlagerung.
RAPP’S GIBT GAS
Erdgasverbrauch in
Zahlen
Gesamtverbrauch 2005: rund 5 Mio. kWh Erdgas
Die Abfüllanlage verbraucht ca. 225 kWh Erdgas
pro 1.000 Flaschen.
Der Energieaufwand zur Flaschenreinigung beträgt
rechnerisch ca. 64 kWh.
Die moderne Wärmerückgewinnung erzeugt
sogar einen Überhang an Wärmeenergie.
27
28
mainovamagazin 06
Jährlich gehen 25 Mio. Flaschen auf die Reise zum Verbraucher
„Bei der Modernisierung unserer
Produktionsanlagen standen
Energiespar- und Umweltschutzaspekte im Vordergrund.“
Rapp’s verfügt über eine Fertigwaren-Kapazität von drei Mio.
Flaschen, vor allem um auf den Saisonverlauf reagieren zu
können. Der Jahresabsatz von 25 Mio. Flaschen geht in den
Getränkefachgroßhandel und Lebensmittelhandel. 70 Prozent
davon werden abgeholt, nur 30 Prozent werden den Kunden
zugestellt. Vertriebsgebiet ist Hessen und das angrenzende
Umland. Der Schwerpunkt des Geschäfts liegt aber in der Region
Rhein-Main. Aus ihr kommen die Äpfel, aus ihr stammen die
Mitarbeiter und in ihr finden 80 Prozent des Umsatzes statt.
Diese Leidenschaft für die Region teilt Rapp’s mit Mainova.
Frei nach dem Motto: »Aus der Region – für die Region.«
Klaus-Dieter Kneip vor der neuen Erdgasheizanlage,
die bereits im ersten Jahr 30 Prozent Energiekosten einsparte
Erdgasverbrauch pro abgefülltem Liter
Die Energieverbräuche 2005/2006 sind
gegenüber 2002/2003, gemessen an den
kWh/1.000 Liter
300
abgefüllten Litern, um 16 Prozent zurückgegangen.
250
200
2002
2003
2004
2005
2006
ENERGIEEFFIZIENZ
29
Neue Bürsten kehren gut.
Laut einer Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (dena) halten 97 Prozent
der Unternehmen in Deutschland das Thema Energieeffizienz für wichtig
oder sehr wichtig. 78 Prozent informieren sich über mögliche Maßnahmen.
Knapp ein Drittel sieht einen erheblichen Beratungsbedarf. Die Deutsche
Carbone AG hingegen ist auf diesem Gebiet bereits aktiv geworden.
Die Gründe dafür: Hoher Energiebedarf und ständig steigende Energiepreise rücken das Thema Energieeffizienz in den
Vordergrund. Zudem birgt die Identifizierung und Vermeidung von Schwachstellen beim Energieeinsatz im Unternehmen beträchtliche Einsparpotenziale. Schließlich besitzen die
Themen Umweltschutz und ressourcenschonende Produktion
einen hohen Stellenwert für die Deutsche Carbone.
Das Unternehmen steht seit 1897 für Kompetenz und Innovation in puncto Leistungsbürsten, Erdungsbürsten, Stromübertragung und Blitzschutz. Als Tochtergesellschaft des in über 40
Ländern operierenden Konzerns Carbone Lorraine verfügt es
über eine breite Palette von speziellen und optimierten Werk-
Kohlebürste für den Einsatz im französischen Hochgeschwindigskeitszug TGV
stoffen sowie diversen Dienstleistungen.
Energieeinsatz. Das Ergebnis des Ganzen: ein umfassender
Mainova hat gemeinsam mit einem Ingenieurbüro aus Offen-
Maßnahmenkatalog, der Lösungen zur signifikanten Verbesse-
bach in nur sechs Wochen ein umfangreiches Energieeffi-
rung der Energiebilanz aufzeigte. Das Spektrum reichte vom
zenzprogramm entwickelt und bereits teilweise umgesetzt.
Anlagenmanagement über die Klimatisierung und Druckluft-
Dadurch entstand kein nennenswerter Mehraufwand für
nutzung bis hin zu Prozesswärme und Lastmanagement.
die beteiligten Mitarbeiter und der geringe Kostenaufwand
rechnete sich innerhalb kurzer Zeit.
In den Fokus des Energieoptimierungsteams rückte die Anwendung der Kraft-Wärme-Kopplung. Sie gilt unter Fachleuten
Am Anfang der Reduzierung von Energiekosten standen
wegen des hohen Wirkungsgrades als eine der effizientesten
detaillierte Analysen, aus denen sich das individuelle Energie-
und umweltfreundlichsten Methoden zur Energieeinsparung.
profil der Deutschen Carbone ableitete. Anschließend wurden
Auch bei der Deutsche Carbone AG sprach man sich für die
Vorschläge zum Aufbau eines ganzheitlichen Energiekonzepts
Erzeugung von Wärme und Strom im Blockheizkraftwerk aus.
entwickelt. Denn nur wenn alle Prozesse reibungslos aufeinan-
Das notwendige Investment belief sich auf ca. 150.000 Euro.
der abgestimmt sind, kann das Unternehmen wirklich effizient
arbeiten und dabei Energie sparen.
Mit dem Mainova Energie-Management profitiert die Deutsche Carbone AG nicht nur von den vielfältigen Maßnahmen
Der Umfang der Untersuchung erstreckte sich auf die Energie-
zur Optimierung des individuellen Energieeinsatzes. Ein weite-
arten Strom und Gas sowie Wasser. Dabei lag das Hauptaugen-
rer klarer Vorteil: Der umsichtige Ressourcenverbrauch kommt
merk auf möglichen Schwachstellen und Einsparpotenzialen beim
auch bei den Kunden und Mitarbeitern bestens an.
30
mainovamagazin 06
Spotlights
> Eröffnet <
Beeindruckende Bilanz beim Thema umweltfreundlicher und günstiger
Kraftstoff CNG: In keinem Jahr zuvor haben wir so viele Erdgasfahrzeuge
finanziell gefördert wie 2005. Mehr als 100 Autofahrer kamen für die
Anschaffung eines neuen Erdgasautos in den Genuss der derzeit üblichen
Förderung im Wert von 800 kg Erdgas. Zum Vergleich: 2004 wurden
39 Autos gefördert. Außerdem bauten wir das CNG-Tankstellennetz in
Frankfurt weiter aus. Ende November wurde an der Kennedyallee die vierte öffentliche CNG-Tankstelle offiziell eröffnet. Damit gibt es nun im Norden, Osten, Süden und Westen je eine Tankmöglichkeit für CNG.
> Prämiert <
Eine Untersuchung der Internetauftritte der größten deutschen Energieversorgungsunternehmen hat es an den Tag gebracht: www.mainova.de
nimmt den Spitzenplatz ein. Im Rahmen der Untersuchung wurden Informationsangebot, Gestaltung und Funktionalität, Sicherheit, Kundenbindung sowie das Angebot interaktiver Geschäftsprozesse im Internet
bewertet. Dabei landete www.mainova.de sowohl im Vergleich der 100
größten Stromversorger als auch bei den 50 größten Gasversorgern in
Deutschland auf dem Spitzenplatz.
> Ausgezeichnet <
Die Auszeichnung für unseren Internetauftritt war nicht die einzige in
2005. Für die erfolgreiche Überprüfung des Technischen Sicherheitsmanagements nach der VDN-Richtlinie S 1000 wurde Ende Oktober eine
Urkunde an Vorstand Joachim Zientek überreicht. Sie bescheinigt, dass die
Versorgungssicherheit und -qualität im Mainova-Stromnetz höchsten
Ansprüchen gerecht wird. Unsere Kunden können damit sicher sein, dass
ihr Versorgungsunternehmen auf einem gleich bleibend hohen technischen Leistungsstand arbeitet.
> Erreicht <
In puncto telefonische Erreichbarkeit nimmt die Mainova einen Spitzenwert in der Branche ein. Durchschnittlich beträgt der »Kundenkontaktqualitätsindex Telefon« beim »IMUG Service Check« für die untersuchten
15 Energieversorgungsunternehmen (EVU) 65 Punkte von 100 möglichen
Punkten. Mainova erreicht hier mit einem Indexwert von 70 Punkten
Platz 1 bei den großen EVU.
SPOTLIGHT
> Erneuert <
Die Schiffsentladestelle zur Kohleanlieferung blickt auf eine 100-jährige
Geschichte zurück. Im Zuge der Neubebauung am Westhafen wurde die
Umschlagsanlage umgebaut und das optische Erscheinungsbild an die
Architektur des neu entstandenen Quartiers angepasst. Die neue Entladestation im Westhafen arbeitet nahezu staubfrei und transportiert die Kohle
über ein geschlossenes System auf Bändern mitten durch die Bürokomplexe.
> Eingeweiht <
Rund zwei Jahre nach Baubeginn im HKW Niederrad haben wir im November die Regie über
den Einsatz des neuen GuD-Kraftwerksblockes
übernommen. Damit stand die Anlage rechtzeitig zum Beginn der Winterheizperiode zur Verfügung.
> Erfreut <
Im vergangenen Jahr gab es eine Reihe von wichtigen Geschäftsabschlüssen des Vertriebs, die überaus erfreulich sind. Zum Beispiel versorgen wir seit dem 1. Januar 2006 für zwei Jahre ein renommiertes Hotel am
Potsdamer Platz in Berlin mit Strom. Ebenfalls seit 1. Januar 2006 beliefert
Mainova verschiedene Liegenschaften der Deutschen Bank mit Strom,
Laufzeit zwei Jahre. Darüber hinaus freuen wir uns über weitere Neuabschlüsse und zahlreiche Kundenrückgewinnungen.
> Gebaut <
Die Bauarbeiten am neuen Verwaltungsgebäude im Frankfurter Stadtteil
City West sind abgeschlossen. Nach dem Multifunktionsgebäude, das
Mainova als ersten Bauabschnitt bereits 2002 realisiert hat, komplettiert
der zweite Bauabschnitt die Idee eines modernen und kundenorientierten
Energie- und Wasserversorgers. Rund 630 Mitarbeiter ziehen in die neuen
Gebäude. Mit dem Bezug kommt Mainova dem Ziel der Konzentration
am Firmenstandort Solmsstraße einen entscheidenden Schritt näher.
31
32
mainovamagazin 06
Blick auf die Gasturbinenanlage und den Abhitzekessel im HKW Niederrad
Investition in
die Zukunft
Fünf Mainova-Heizkraftwerke (HKW) und ein leistungsfähiges
Verbundnetz sorgen dafür, dass alle Mainova-Kunden zuverlässig
mit Elektrizität versorgt werden.
Um auch zukünftig eine effiziente und umweltschonende Energieversorgung sicherzustellen, bedarf es laufender Investitionen und
Modernisierungen.
INVESTITION IN DIE ZUKUNFT
Neben der sicheren Verfügbarkeit von Energie wünschen
33
In unseren fünf Heizkraftwerken
immer mehr Menschen einen verantwortungsvollen Umgang
HKW West
mit den natürlichen Ressourcen. Schließlich sind saubere Luft
HKW Allerheiligenstraße
und gesundes »Grün« wichtige Faktoren für unsere Lebens-
HKW Nordweststadt
qualität. Die hohen Ansprüche an Energiedienstleistungen
HKW Niederrad
erfüllt Mainova seit langem überzeugend mit einem zukunfts-
HKW Messe
orientierten Vollversorgungskonzept, modernen Anlagen und
innovativen Techniken der Energieerzeugung.
erfolgt die Energieerzeugung unter gleichzeitiger Produktion von
Strom und Wärme – der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung.
Das bedeutet für uns stetiges Vorantreiben neuester Tech-
Damit wird zum einen die Brennstoffausnutzung optimiert,
niken und Technologien. Denn unsere Unternehmensstrate-
zum anderen werden Ressourcen gespart. Darüber hinaus
gie zielt auf die nachhaltige Emissionsminderung, Effizienzstei-
betreiben wir verschiedene dezentrale Anlagen – gemeinsam
gerung und Sicherung künftiger Versorgung. Dazu hat
oder im Auftrag unserer Partner.
Mainova ein leistungsfähiges Netz eigener Anlagen im Stadtgebiet Frankfurt aufgebaut.
34
mainovamagazin 06
Einbringen der Kesseltrommel für den Abhitzekessel der GuD-Anlage
Heizkraftwerk Niederrad auf
dem neuesten Stand
Knapp zwei Jahre nach Beginn der Bauarbeiten im Heizkraft-
Das 1967 erbaute Kraftwerk wurde in den letzten Jahren
werk Niederrad hat Mainova die Regie über den Einsatz des
mehrfach modernisiert, um langfristig eine effiziente Energie-
neuen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerksblocks (GuD) von
versorgung sicherzustellen. Die neue GuD-Anlage besteht aus
dem mit der Planung und Errichtung beauftragten Generalun-
einer Gasturbine, die die Verbrennungswärme direkt zur
ternehmer Lentjes GmbH, Düsseldorf, übernommen. Damit
Stromerzeugung nutzt. Dabei wird das heiße Rauchgas aus
stand die neue Anlage rechtzeitig zum Beginn der Winterheiz-
der Gasturbine durch einen so genannten Abhitzekessel
periode 2005/2006 zur Verfügung.
geführt. Dieser nutzt den noch hohen Wärmegehalt zur
Dampferzeugung. Der Dampf gelangt in eine Dampfturbine,
die ebenfalls Strom erzeugt. Aus der Dampfturbine wird ein
Eckdaten HKW Niederrad
Teil des Dampfes ausgekoppelt und zur Fernwärmeversorgung
verwendet (Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung). Damit nutzt
Elektrische Leistung
max. 77 MW
Thermische Leistung (Fernwärme)
max. 90 MW
Elektrischer Wirkungsgrad
Brennstoffnutzung
Reduzierung CO2-Emission
Beginn der Baumaßnahmen
bis 44,5 Prozent
bis 88,0 Prozent
mehr als 20.000 t p. a.
Juli 2003
Aufnahme Dauerbetrieb
November 2005
Gesamtkosten
ca. 62 Mio. Euro
Generalunternehmer
Lurgi Lentjes
die Anlage die Primärenergie Erdgas zu annähernd 90 Prozent.
GuD-Anlagen repräsentieren hinsichtlich Wirkungsgrad und
Brennstoffnutzung den Stand der Technik. Das bedeutet zugleich auch eine Reduzierung der CO2-Emission um mehr als
20.000 Tonnen jährlich.
Die neue Anlage ist für die Grundlastversorgung ausgelegt
und wird rund um die Uhr jährlich ca. 8.250 Stunden in
Betrieb sein. Das entspricht rein rechnerisch einem Betrieb an
rund 344 Tagen pro Jahr, die übrige Zeit ist vor allem für Wartung und Instandhaltung eingeplant.
INVESTITION IN DIE ZUKUNFT
Eckdaten MHKW
Nordweststadt
Beginn der Baumaßnahmen
Ende der Baumaßnahmen
16. Dezember 2005
Abnahme Turbine 7
29. Dezember 2005
Auftragnehmer
Neue Turbine im
Müllheizkraftwerk Nordweststadt
Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen erneuerte und erweiterte Mainova ihre Turbinenanlage im MHKW Nordweststadt als
Ersatz für die aus den 1960er Jahren stammenden Turbinen 1
und 2. Die neue Turbine 7 ist größer als die bisherigen Anlagen.
Dadurch kann der gesamte Dampf aus den neuen Müllkesseln
in dieser Maschine zu Strom und Wärme verarbeitet werden.
Zudem kann damit die Wärmeversorgung des neuen Stadtteils
Riedberg in Kraft-Wärme-Kopplung erfolgen.
Die Stromausbeute dieser neuen Anlage ist auch in der reinen
Stromerzeugung höher, denn die so genannte Entnahmekondensationsturbine weist einen höheren Wirkungsgrad auf.
Die Turbinenanlage wurde am 29. Dezember 2005 von
Mainova abgenommen. Die Förderung der erneuerten Anlage
im Rahmen der KWK-Gesetzgebung konnte trotz des sehr
engen Terminrahmens erreicht werden.
Dampfregeleinrichtung für die Turbine 7
Oktober 2005
Abschluss Probebetrieb
Gesamtkosten
Der Heizkondensator der Turbine 7 versorgt die ganze Nordweststadt
und den Riedberg mit Fernwärme
Januar 2004
ca. 41 Mio. Euro
Lurgi Lentjes
35
36
mainovamagazin 06
UNTER STROM
37
Immer
unter
Strom
Frankfurt am Main – die Stadt, die niemals schläft.
Die Skyline des Bankenviertels erstrahlt im Lichterschein. Mittendrin setzt die Commerzbank-Zentrale
ein deutliches Zeichen. Damit hier die Lichter nicht
ausgehen, liefert Mainova unter anderem Strom.
Eine Spurensuche unter Spannung beginnt.
38
mainovamagazin 06
Wie funktioniert ein
Reservenetzanschluss?
Der Reservenetzanschluss ist eine Verbindungsleitung
zwischen der Kundenanlage und dem Verteilungsnetz,
Peter Muschelknautz, Leiter Facility Management Zentrale der Commerzbank AG,
erläutert die Funktion des Reservenetzanschlusses
die nur bei einer Störung des Hauptnetzanschlusses
genutzt wird. In diesem Fall wird der Kunde durch
ein anderes Umspannwerk von Mainova versorgt.
Die Ersatzeinspeisung schaltet sich in der Regel automatisch ein, wenn die Spannung der Haupteinspeisung einen bestimmten Wert unterschreitet.
Nach einer kurzen Unterbrechung von fünf bis zehn
Sekunden fließt der Strom wieder. Die Rückschaltung
auf den Hauptnetzanschluss erfolgt manuell.
Damit ist in der Stromversorgung ein Höchstmaß
an Zuverlässigkeit gewährleistet.
UNTER STROM
39
„Der Gürtel zum Hosenträger:
redundante Stromversorgung
für maximale Sicherheit.“
Der Bankenplatz Frankfurt am Main hängt am Strom. Denn
bei Börse, Banken und Brokern spielt sich der Geschäftsverkehr fast ausschließlich in IT-Netzwerken ab. Ohne Strom
läuft nichts. Kein Wasser, kein Licht, kein Computer und kein
Geschäft. Etwa 4.500 Gigawattstunden – das sind 4.500 Mrd.
Wattstunden – Strom liefert Mainova und sorgt für Funktionsund Versorgungssicherheit auf dem höchsten Stand.
Sichere Stromversorgung genießt auch bei der Commerzbank
absolute Priorität. Ein Besuch bei Deutschlands Nummer zwei
der Bankenszene zeigt den Stellenwert einer qualitativ hochwertigen, ausfallsicheren Stromversorgung. Würden die beiden
größten Stromabnehmer – der Turm und das Dienstleistungszentrum inkl. Händlersaal und Rechenzentrum – mit dezentralen
Anlagen ihren Strom selbst erzeugen, hätte das erheblich
Kaltwasserzentrale mit Absorptionskältemaschine
höhere Kosten zur Folge. Zudem setzen Rahmenpläne und
Bauvorgaben Limits. Sie hindern daran, sich einfach ein Block-
Die Commerzbank ist froh, auf zwei Mittelspannungsnetze
heizkraftwerk mit 1,2 Megawatt aufs Dach zu stellen.
zurückgreifen zu können. Sollte ein Umspannwerk und ein
Ein Reservenetzanschluss bietet gegenüber
dem Notstromaggregat klare Vorteile
Mittelspannungsnetzring ausfallen, kann die Bank mittels
Reservenetzanschluss sofort auf den anderen Mittelspannungsnetzring zugreifen und nahezu unterbrechungsfrei mit Strom
Während im neuen Hochhaus noch zwei Stromeinspeisungen
versorgt werden. Das ist an anderen Standorten wie zum Beispiel
aus demselben Umspannwerk kommen, hat die Commerzbank
Eschborn oder im Vordertaunus nicht möglich.
für das neu errichtete Dienstleistungs- und Tradingcenter
eine andere Lösung vorgezogen. Erstmals hat man gemeinsam
mit Mainova einen Reservenetzanschluss zur Sicherstellung der
gesetzlich vorgeschriebenen Ersatzstromversorgung und zur
Verbesserung der betrieblichen Versorgungssicherheit realisiert.
„Man hatte das Gefühl, es weht ein
neuer Wind. Das ganze Geschäft
ist flexibler geworden.“
Der Reservenetzanschluss bietet gegenüber dem Notstromag-
Der Wunsch nach einer redundanten Stromversorgung stammt
gregat klare Vorteile. Zum Beispiel werden keine gesonderten
noch aus der Zeit vor der Liberalisierung des Strommarktes.
Räume für die sehr groß dimensionierten Notstromaggregate
Danach wurden Abnehmer zu Kunden. Peter Muschelknautz,
und die dazugehörige Brennstofflagerung benötigt. Auch in der
Leiter Facility Management Zentrale der Commerzbank AG,
technischen Verfügbarkeit und bei den Wartungsintervallen ist
erinnert sich an die Historie: „Man hatte das Gefühl, es weht
ein Reservenetzanschluss motorischen Aggregaten klar überlegen.
ein neuer Wind. Das ganze Geschäft ist flexibler geworden.“
40
mainovamagazin 06
Absorber auf dem Dach
des Commerzbank-Turms
Frankfurt ist eine der wenigen deutschen Städte, die ein Fern-
In geringen Mengen bezieht die Commerzbank auch Erdgas.
wärmenetz mit Dampf besitzt. Durch den Einsatz dieser
Zudem liefert Mainova Wasser, das insbesondere in den
Wärmeenergie lässt sich auch Kälte erzeugen. Klingt paradox,
Rückkühlwerken als Prozesswasser zum Einsatz kommt.
ist aber logisch. Möglich macht das eine Absorptionskälte-
Zusammen benötigen Hochhaus und Dienstleistungszentrum
maschine, kurz Absorber genannt. Sie macht aus 150 Grad
etwa 100.000 bis 110.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr.
heißem Dampf sechs Grad kaltes Wasser. Diese Absorptionskältemaschine ist vor allem aus energiepolitischer Sicht sinn-
Der Energieeinsatz in den bestehenden Geschäftsgebäuden
voll, denn sie nutzt Fernwärme aus, die in umweltschonender
der Commerzbank wird permanent auf Schwachstellen unter-
Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt wird. Die Abwärme wird im
sucht, die, sobald sie identifiziert sind, schnellstmöglich besei-
Winter zur Beheizung des Turmes und im Sommer zur Erzeu-
tigt werden. Das führt zu erheblichen Kostensenkungen, ohne
gung von Kälte mittels Absorber verwendet. Dadurch hat die
dass Produktionsabläufe, Qualität und Komfort beeinträchtigt
Commerzbank einen beträchtlichen Komfortgewinn: keine
werden. Auch wenn die Technik auf dem neuesten Stand ist,
Heizkessel, keine Brennstofflagerung und weniger wartungsin-
bleibt die Energieeinsparung generell ein wichtiges Thema.
tensive Technik im Gebäude.
Ein erster Schritt bei der Optimierung in Gebäuden ist die individuelle Analyse des Energieverbrauchs. Hierzu werden Last-
Im modernen Dienstleistungszentrum hat der Bauherr das
profile erstellt und darauf basierende Vorschläge zum Aufbau
bewährte Konzept zur Kälteerzeugung fortgesetzt. Zusätzlich
eines Energie-Management-Systems erarbeitet.
existieren aus Sicherheitsgründen neben den Absorbern auch
elektrische Kältemaschinen. „Sie sind der Gürtel zum Hosenträger“, so Peter Muschelknautz, der auf das Redundanzprinzip
Verhaltensbedingter Energieverbrauch bietet großes
Einsparungspotenzial: neun Prozent im Hochhaus
bei der Versorgung schwört. So kann bei Ausfall der Kälteerzeu-
Ein weiterer Baustein für mehr Energieeffizienz ist die Sensibi-
gung durch Abwärme auch mit Strom Kälte produziert werden.
lisierung der Mitarbeiter für das Thema Energie. Daher führte
die Commerzbank 2004 gemeinsam mit Mainova die Energie-
Mainova gewinnt im Winter bei der Fernwärmeerzeugung als
sparwochen durch – ein zweiwöchiges Aktionsprogramm zur
»Abfallprodukt« Strom. Im Sommer ist es genau umgekehrt:
Senkung des verhaltensbedingten Energieverbrauchs. Gemeint
Der gewonnene Strom landet bei den Kunden oder an der
ist damit der Anteil, den jeder Mitarbeiter persönlich beeinflus-
Strombörse. Das »Abfallprodukt« Wärme hingegen wird nicht
sen kann. „Es hat sich gezeigt, dass man diesen Anteil durch-
zum Heizen, sondern zur Kälteerzeugung benötigt. Von die-
aus senken kann, wenn man darauf achtet und dranbleibt“,
sem antizyklischen Prozess profitieren Kunden wie die Com-
sagt Sabine Borchert, Spezialistin Energiemanagement in der
merzbank. Im Sommer werden Preisnachlässe auf die Wärme
Commerzbank-Zentrale. Vor Beginn der Aktion und während
gewährt, die es im Winter so nicht gibt.
der Energiesparwochen sind Messungen vorgenommen und
UNTER STROM
41
„Strom ist nicht mehr nur gelb
oder billig. Das ganze Paket
muss stimmen.“
zum Abschluss ist das beeindruckende Ergebnis präsentiert
Abwicklung des gesamten Zahlungsverkehrs. Es ist das erklärte
worden: neun Prozent Energieeinsparung allein im Hochhaus.
Ziel der Mainova – wenn bestehende Altverträge mit anderen
Energieversorgungsunternehmen auslaufen –, nach und nach
Während in der Vergangenheit für jede Energieart ein anderer
die bundesweite Versorgung aller Commerzbank-Filialen zu
Ansprechpartner verantwortlich war, folgt Mainova heute
übernehmen. Auf die Entscheidung hat die Kombination aus
konsequent dem Prinzip »One face to the customer«. Als Key
Preis und Qualität ausschlaggebenden Einfluss. „So günstig
Account Manager steht Reiner Bergmann der Commerzbank
wie möglich ist natürlich gut, aber letztlich ist das Gesamtpa-
bei allen Fragen und Belangen mit Rat und Tat zur Seite. Er
ket entscheidend “, so Sabine Borchert im Gespräch. „Es geht
begleitet Bau- und Sanierungsphasen von Gebäuden ebenso
nicht nur darum, einen Eins-a-Strompreis zu realisieren, sondern
wie anstehende Verlängerungen der Energielieferverträge.
auch die ganzen Rahmenbedingungen wie Abrechnungscon-
Sein Team besteht aus vier Personen und betreut neben der
trolling und Rechnungslegung optimal zu erfüllen.“
Commerzbank weitere Großbanken, öffentliche Institutionen
wie Bundesbank und Europäische Zentralbank, die Messe
Mit einem ausgefeilten Instrument wie dem Abrechnungscon-
Frankfurt, den Flughafen Frankfurt sowie die Allianz Group.
trolling lassen sich »schwarze Schafe« unter den Filialen
»One face to the customer« sorgt auf
beiden Seiten für klare Verhältnisse.
automatisch identifizieren. Den Mitarbeitern der Mainova
ermöglicht eine entsprechende Systematik in der Abrechnungsregulierung, bei Verbrauchsabweichungen ab einer
Im Zuge der Liberalisierung des Strommarktes ist Mainova
bestimmten Größenordnung sofort nachzufragen. Jeden
auch bundesweit zum Vertragspartner einzelner Commerz-
Monat erfolgen die Mitteilung der Veränderung und die Prü-
bank-Standorte geworden. Ein gutes Beispiel dafür ist der
fung der Plausibilität vor Ort in den Filialen. Darüber hinaus
komplette Filialbestand in Stuttgart. Die etwa 25 Abnahme-
existiert ein Benchmarking, das regional alle Standorte anhand
stellen dieses Filialbezirks sind allerdings von der Größenord-
der Größe und technischen Ausstattung miteinander ver-
nung her nicht mit den zentralen Abnahmestellen in Frankfurt
gleichbar macht. Dieses System dokumentiert sowohl die per-
vergleichbar. Insgesamt finden ungefähr 46 Prozent der
manente absolute Verbrauchsentwicklung zum Vorjahr als
bundesdeutschen Stromversorgung der Commerzbank über
auch den direkten Vergleich mit anderen Standorten.
Mainova statt.
Damit die Commerzbank den Gesamtüberblick behält, liefern
Bereits heute ist das Vertragsabrechnungsmanagement der
externe Vertragspartner wie Mainova Zahlen und Fakten für
Mainova bundesweit verantwortlich für alle Stromabrechnun-
Quervergleiche. Das Vertragsmanagement beinhaltet alle
gen der Bank. Das Komplettpaket beinhaltet nicht nur das
Informationen zu Vertragsarten, Laufzeiten, Kündigungsfristen
Controlling aller Preise und Verträge, sondern auch die
sowie Preisen und hält fest, wann es Zeit wird für neue Ver-
42
mainovamagazin 06
„Wenn sich die Situation am Energiemarkt
für den Kunden positiv verändert und
Verträge auslaufen, gehen wir frühzeitig
auf ihn zu. Wir unterhalten uns heute schon
über die Lieferjahre 2008 und 2009.“
Reiner Bergmann, Key Account Manager der Mainova
Verteiler für Kaltwasser in der Kaltwasserzentrale im Commerzbank-Hochhaus
UNTER STROM
43
Peter Muschelknautz, Leiter Facility Management Zentrale,
und Sabine Borchert, Spezialistin Energiemanagement in der
Commerzbank-Zentrale, im Gespräch mit Reiner Bergmann,
Key Account Manager der Mainova (Bildmitte)
handlungen. In der Vergangenheit ist Mainova sehr offensiv
Grundsätzen des ökologischen Bauens leiten lassen und für
mit Preisverhandlungen umgegangen. „Wenn sich die Situati-
die Mitarbeiter durch natürliche Lüftung und Tageslicht ein
on am Energiemarkt für den Kunden positiv verändert und
positives Umfeld geschaffen. Nicht zuletzt deshalb und aus
Verträge auslaufen, gehen wir frühzeitig auf ihn zu. Wir unter-
Gründen der nachhaltigen Energieeinsparung umschließt eine
halten uns heute schon über die Lieferjahre 2008 und 2009“,
zweischalige Klimafassade das Gebäude. Dabei enthält die
sagt Reiner Bergmann. „Der Anstoß kommt wirklich von bei-
äußere Schale Öffnungen, die Frischluft in den Fassadenzwi-
den Seiten“, bestätigt Sabine Borchert den funktionierenden
schenraum strömen lassen. Die Fenster der Innenschale lassen
bilateralen Austausch der Partner. Das offene Verhältnis führt
sich bis hinauf in die oberste Etage öffnen und sorgen so für
auch dazu, dass die Mainova jederzeit Hilfestellung leistet,
natürliche Frischluftzufuhr. Selbst die zum Atrium gerichteten
auch bei juristischen, kaufmännischen oder technischen Pro-
Fenster können geöffnet werden.
blemen mit anderen Energieversorgern.
Ökologie und Ökonomie im Einklang
Zurück zum auffälligsten Commerzbank-Bauwerk, dem 300
Meter hohen Tower mit seiner markanten Architektur. Sein
Grundriss ist ein an den Ecken abgerundetes, gleichschenkliges Dreieck mit leicht nach außen gewölbten Seiten. Die Etagenflächen und die drei an den Ecken gelegenen Kerne sind
um das zentrale Atrium angeordnet. Jede Etage hat drei Flügel, von denen jeweils zwei als Büroflächen dienen. Der dritte
Flügel gehört zu einem der viergeschossigen Gärten. Sie laden
Mitarbeiter und Besucher zum Verweilen ein. Durch das ebenfalls dreieckige Atrium wirkt der Turm offen und transparent.
Das natürliche Licht und die üppigen Gärten lassen ihn
schlank erscheinen. Eine bei Hochhäusern weltweit einmalige
Rahmenkonstruktion verstärkt diese Anmutung, indem sie die
mehr als 34 Meter breiten Gärten stützungsfrei überspannt.
Der Turm ist aber nicht nur städtebaulich sehr bemerkenswert,
sondern auch aus energiewirtschaftlicher Sicht. Denn bei der
Planung des Gebäudes hat man sich weitestgehend von
Lichtdurchflutete Gärten laden zum Entspannen ein.
44
mainovamagazin 06
„Mainova verspricht auch zukünftig
alles zu tun, um den hohen technischen Standard beizubehalten.“
Reiner Bergmann, Key Account Manager der Mainova
Intelligente Gebäudetechnik regelt die Versorgungsprozesse
wie Lüftung, Heizung, Kühlung und Befeuchtung. Gleichzeitig
gesteht sie jedem Mitarbeiter an etwa 80 Prozent der Tage im
Jahr zu, sein Raumklima in einer bestimmten Bandbreite individuell zu steuern. Nur bei extremen Witterungsbedingungen
übernimmt die Gebäude-Leittechnik die Frischluftversorgung.
Daten und Fakten
zum Hochhaus
Bruttogrundrissfläche gesamt
Ein Kühldeckensystem besorgt die Raumkühlung. Dadurch
Hauptnutzfläche
konnte auf die übliche, oft problematische Klimatechnik ver-
(ohne Apartments und Parkhaus)
zichtet werden. Beheizt werden die Räume mit konventionellen Heizkörpern. Alle Maßnahmen der Gebäudetechnik bewirken eine Energieeinsparung von 30 Prozent gegenüber
vergleichbaren herkömmlichen Hochhäusern. Zudem ist die
Zufriedenheit der Mitarbeiter außergewöhnlich hoch.
Zieht man Bilanz, ist die Betriebserfahrung mit dem neuen
Gebäude außerordentlich positiv. Natürlich steht auch in
Zukunft die preisgünstige und sichere Versorgung ganz oben auf
dem Wunschzettel der Commerzbank. Mainova verspricht, im
Hinblick auf die Versorgungssicherheit auch zukünftig alles zu
Bruttorauminhalt gesamt
Gebäudehöhe (mit Antenne)
Geschosse Eingangshalle
52.700 m2
538.000 m3
300 m
3 Etagen
Bürogeschosse
45 Etagen
Technikgeschosse
14 Etagen
Baubeginn
Mai 1994
Bauende
Mai 1997
tun, um den hohen technischen Standard des Standortes
Energieverbrauch
Frankfurt langfristig beizubehalten – trotz Wettbewerbsdruck
(Strom und Fernwärme)
und Liberalisierung des Energiemarktes.
120.736 m2
ca. 20 Mio. kWh
UNTER STROM
45
46
mainovamagazin 06
NETZAUSBAU
47
Qualität im Netz
Der Wirtschaftsstandort Rhein-Main ist für seine energiesensiblen Branchen bekannt. Aber nicht nur Krankenhäuser,
Banken, Versicherungen und Biotechnologie-Unternehmen
sind auf eine zuverlässige Energieversorgung angewiesen.
Diese Unternehmen profitieren, wie alle Mainova-Kunden,
von den hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards der
Mainova-Netze.
Im letzen Jahr wurde die Mainova AG durch ein unabhängiges Expertenteam des
Verbandes der Netzbetreiber (VDN) für die Sparte Stromverteilung nach den Standards
des Technischen Sicherheitsmanagements (TSM) zertifiziert. Bereits zwei Jahre zuvor
unterzogen sich die Erdgas- und Wassernetze der strengen TSM-Prüfung durch den
Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW). Die TSM-Prüfung begutachtet
und attestiert den hohen technischen Standard und gewährt damit ein höchstes
Maß an Ausfallsicherheit.
Geprüft wurden sämtliche Teilschritte von der Planung über die Inbetriebnahme bis
hin zur Betriebsführung. Aber auch die Strukturen und Betriebsabläufe im Unternehmen,
insbesondere die arbeitstechnische Sicherheit und der Entstördienst, wurden geprüft. Denn für eine hohe Verfügbarkeit ist neben der Qualität des Netzes auch die
schnelle Behebung extern verursachter Störungen wichtig. Die TSM-Prüfung muss in
regelmäßigen Abständen neu durchlaufen werden, um die Aktualität zu wahren.
Umspannwerk Südwest
48
mainovamagazin 06
„Investitionen in die Versorgungsnetze
sind Investitionen in die Versorgungssicherheit
von morgen.“
Sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche
Energieversorgung auf Dauer
Die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) übte
einen enormen Modernisierungs- und Kostendruck auf alle
Energieversorger aus. Eine Auflage des neuen Energierechts
war das so genannte „legal unbundling“, das die Mainova
zum 1. Juli 2005 realisiert hat. Mit dieser Neuordnung erfüllt
Mainova alle personellen, wirtschaftlichen und technischen
Voraussetzungen, um eine möglichst sichere, wirtschaftliche
und umweltverträgliche Energieversorgung auf Dauer zu
gewährleisten.
Durch Gründung der NRM Netzdienste Rhein-Main gemeinsam mit der Stadtwerke Hanau GmbH wurde die vom EnWG
geforderte Trennung von Netz und Vertrieb, der im Stammhaus verblieb, vollzogen. Der neuen Gesellschaft sind die
Netze für die Energie- und Wasserversorgung zur Bewirtschaftung und dem diskriminierungsfreien Betrieb übertragen.
Eigentümer sind weiterhin die beiden Stammhäuser für ihr
jeweiliges Netz. Instandhaltung und Erweiterung der Mainova-Netze einschließlich der dazugehörigen Anlagen sowie der
Hausanschlüsse sind eine wichtige Aufgabe des regionalen
Unternehmens. Mit dem Übergang der Aufgaben des Netzbereichs der Mainova AG auf die NRM wurde auch das TSMZertifikat übertragen und dokumentiert zusätzlich, dass der
bisherige hohe Standard durch die Gründung der NRM innerhalb des Mainova-Verbundes weiterhin aufrechterhalten wird.
Mainova besitzt zurzeit ein Stromnetz mit unterschiedlichen
Spannungsebenen (0,4 kV, 10/30 kV, 110 kV sowie unter
anderem die Beleuchtungskabel für die mehr als 62.000
Stromleuchten und die Hausanschlusskabel) in einer Gesamtlänge von 7.232 Kilometern. Das Erdgasnetz in den verschiedenen Druckstufen einschließlich der Hausanschlussleitungen
umfasst 4.315 Kilometer. Hinzu kommen 195 Kilometer Fernwärmenetz für die Medien Heißwasser und Dampf. Das Trinkwasser gelangt über ein 1.981 Kilometer langes Leitungsnetz
und die Hausanschlussleitungen zum Kunden.
NETZAUSBAU
49
Das Leitungsnetz in
Zahlen
Strom
7.232 Kilometer
Erdgas
4.315 Kilometer
Wärme
195 Kilometer
Wasser
1.981 Kilometer
Einbau einer Schiebergruppe in eine Gashochdruckleitung
Um diese Netze in technisch einwandfreiem Zustand zu hal-
Der Erhaltungszustand der Netze ist gut. Dennoch ist es uner-
ten, sind erhebliche finanzielle Anstrengungen im Laufe eines
lässlich, regelmäßig ältere Leitungen auszutauschen, bevor sie
Jahres erforderlich. Außerdem müssen enorme finanzielle Mit-
aufgrund ihrer technischen Lebensdauer zu einem Sicherheits-
tel aufgewendet werden, wenn ein Neubaugebiet zu erschlie-
risiko werden können. Bei den Wasserleitungen gibt es in
ßen ist. Im Jahr 2006 sind Investitionen und Aufwendungen in
Frankfurt am Main keine gesundheitlichen Risiken. Bleileitun-
Höhe von 92 Mio. Euro für den Ausbau und Erhalt der lokalen
gen sind für die Wasserversorgung von Mainova praktisch
Netz-Infrastruktur zur Energie- und Wasserversorgung geplant.
ohne Bedeutung, auch wenn sie vereinzelt noch in Hausinstal-
Für den Mainova-Verbund war und ist es eine Herausforderung,
lationen zu finden sind. Dass sich die Versorgungsleitungen in
in Europas größtem Neubaugebiet, dem Frankfurter Stadtteil
einem insgesamt guten Erhaltungszustand befinden, belegt
Riedberg, den Verlauf der Leitungen und Rohre für die vielen
die vergleichsweise geringe Verlustquote, die zwischen drei
Geschäfts- und Wohngebäude mit den unterschiedlichsten
und fünf Prozent schwankt.
Anforderungen zunächst zu planen und dann die Verlegung
zu übernehmen. Die Arbeiten hier werden voraussichtlich erst
2012 abgeschlossen.
Weitere bedeutende Erschließungsmaßnahmen waren das
Gewerbegebiet im Nordwesten, Am Martinszehnten, wo als
Erstes das Frischezentrum – die frühere Großmarkthalle – praktisch auf die „grüne Wiese“ am Bad Homburger Kreuz gestellt
worden ist. Kleinere Erschließungsmaßnahmen sind die Erweiterung des Erdgasnetzes in Eppstein-Niederjosbach und
Königstein-Mammolshain.
50
mainovamagazin 06
AUS DEM NICHTS
Aus
dem
Nichts
Frankfurt am Main, Riedberg. Die Eisheiligen zeigen sich Mitte Mai von
ihrer windigen Seite. Wo vorher grüne Wiesen waren, entsteht seit 2000 auf
einem Gebiet von ca. 260 Hektar ein neuer Stadtteil. Er soll zukünftig im Nordwesten zwischen Kalbach, Niederursel und Heddernheim etwa 15.000 Einwohnern
ein neues Zuhause bieten.
.
51
52
mainovamagazin 06
AUS DEM NICHTS
53
„Das Energiekonzept für den
Riedberg ist ein wichtiger
Baustein im Klimaschutzkonzept
der Stadt Frankfurt.“
Es handelt sich um eine der umfangreichsten städte-
Das Instrument der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme
baulichen Entwicklungsmaßnahmen in Deutschland über-
macht es möglich, die Infrastruktur unabhängig vom städti-
haupt und zugleich um das größte Entwicklungsprojekt
schen Haushalt zu finanzieren. Der große Vorteil: Kindertages-
der Stadt Frankfurt. Geplant sind bis 2015 ungefähr 6.000
stätten, Schulen, Parks, Spielplätze und Sportanlagen werden
Wohneinheiten sowie Büroräume für ca. 3.500 Menschen.
schnell gebaut.
Zudem wird Riedberg ein lebendiger Universitätsstandort für nahezu 8.000 Studenten. Parallel dazu
wächst die Infrastruktur kontinuierlich mit.
Versorgung aus einer Hand: Strom, Wasser,
Fernwärme und Straßenbeleuchtung
Im neuen Frankfurter Stadtteil Riedberg ist bereits viel in die
Infrastruktur investiert worden. Allein das Investitionsvolumen
der Mainova beträgt 24,8 Mio. Euro. Sie verlegt die Versorgungsleitungen für Strom, Trinkwasser, Fernwärme und Straßenbeleuchtung. In großen Bereichen steht die Infrastruktur
den Bewohnern und Nutzern des Stadtteils schon zur Verfügung. Der Beitrag von Mainova für die technische Infrastruktur belief sich bis Januar 2005 auf 5,92 Mio. Euro. Überall dort,
wo Häuser gebaut werden, ist auch die rationelle Energieversorgung sichergestellt.
Für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme hat die Stadt
Frankfurt die Hessen Agentur Stadtentwicklungsgesellschaft
mbH (ehemals Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft Hessen, kurz FEH) als Entwicklungsträger und Treuhänder beauftragt. Sie engagierte mit Unterstützung des Energiereferats ein
externes Ingenieurbüro zur Erstellung des Energiekonzepts.
Ziel dieses Konzepts: die Ermittlung der wirtschaftlichsten
und dabei umweltfreundlichsten Energieversorgung für den
Für die Fernwärme musste eine extragroße Leitung
vom nahe gelegenen Müllheizkraftwerk Nordweststadt auf den Riedberg geführt werden
Riedberg.
54
mainovamagazin 06
Wie in allen Neubaugebieten stellte sich auch am Riedberg die
Raumwärme, Warmwasser und Strom kommen aus dem Müll-
Frage, welche der verschiedenen Varianten wirtschaftlich und
heizkraftwerk Nordweststadt. Dieses hochmoderne Heizkraft-
ökologisch günstiger ist. Zur Auswahl stand zum einen die
werk liefert als Anschlussleistung 52 Megawatt Wärme zum
dezentrale Gasversorgung mit zahlreichen Gebäudezentralhei-
Riedberg. Durch die Nutzung von Müll als Brennstoff für die
zungen, die mehr oder minder gut gewartet und betrieben
Energieerzeugung tragen die Stadt und Mainova erheblich
werden. Zum anderen kam die zentrale Fernwärmeversorgung
zum Abbau des Kohlendioxidausstoßes bei. Außerdem wer-
aus dem Mainova-Heizkraftwerk Nordweststadt in Betracht.
den die kostbaren Ressourcen Erdöl, Kohle und Erdgas
Darüber hinaus wurden noch weitere Varianten untersucht,
geschont. Darüber hinaus werden durch die Rauchgasreini-
die aber aus energiewirtschaftlichen Gründen oder aus Sicht
gung auch die Belastungen der Umwelt auf ein Minimum
des Klimaschutzes nicht vorteilhaft waren.
reduziert. Ab 2008 kann die Anlage insgesamt rund 525.000
Fernwärmekonzept der Mainova ökologisch
und ökonomisch zukunftsweisend
Tonnen Hausmüll thermisch verwerten.
Die Entscheidung hat auch greifbare Vorteile für die gegen-
Am Ende fiel die Entscheidung auf das Fernwärme-Konzept
wärtigen und zukünftigen Bewohner am Riedberg. Denn
der Mainova. Der Grund: Der Fernwärme gehört die Zukunft.
Mainova sieht sich nicht nur in der Pflicht, das Produkt Fern-
Der Ausstoß von umweltbelastenden Abgasen ist von vornher-
wärme über ein enges Netz eigener Übergabestationen und
ein dank der so hohen Energieausnutzung deutlich geringer.
Fernwärmeleitungen zum Riedberg zu bringen. Als moderner
Modernste Filtertechnologie ist eine Selbstverständlichkeit bei
Vollversorger liefert das Energieversorgungsunternehmen
dieser umweltfreundlicheren Alternative zu herkömmlichen
auch sämtliche Installationen vom Hausanschluss bis zur Über-
Einzelfeuerungen. Und: Fernwärme fällt nicht einfach als
gabestation im Haus. Darüber hinaus konnte Mainova auf-
»Nebenprodukt« der Stromerzeugung an, sondern ist von
grund des großen Wärmeabsatzes ein Preisangebot machen,
Anfang an integraler Bestandteil des Vollversorgungskonzepts
das unter den Vollkosten von dezentralen Einzelheizungen liegt.
für den Riedberg.
AUS DEM NICHTS
55
Das Quartier „Schöne Aussicht“ ist eines von sieben
attraktiven Wohngebieten auf dem Riedberg
Der neue Stadtteil zeichnet sich durch eine lebendige Mischung
aus Wohnungen, Häusern, Arbeitsstätten, Parks, Läden und
öffentlichen Einrichtungen aus. Jedes der insgesamt sieben
Quartiere hat seinen eigenen Charakter. Alle Quartiere zusammen ergeben ein harmonisches Ganzes und verleihen dem
Riedberg ein einmaliges Erscheinungsbild. Natur, Landschaft
und geschichtliche Orte wie die historische Bonifatiusquelle
sind in die Gestaltung eingebunden.
Bereits jetzt hat sich der Riedberg zu einem familienfreundlichen Stadtteil mit Grundschule, Kirchengemeinden, SportverEin weiteres Plus ist die hohe Versorgungssicherheit. Zum
einen und Straßenfesten entwickelt. Die Menschen leben
einen sind in einem zentralen Heizwerk die wichtigsten Kom-
gerne hier, so wie beispielsweise die Familie von Vincenzo
ponenten, wie z. B. Kessel und Pumpen, mehrfach vorhanden.
Guccione. Der gelernte Energieanlagen-Elektroniker und Heil-
Hohe Versorgungssicherheit durch redundante
Systeme und regenerative Energieträger
praktiker, seine Frau Michaela und der fünfjährige Gianluca
genießen die hohe Lebensqualität mit all ihren Vorteilen.
Einerseits wohnt die Familie direkt am Frankfurter Grüngürtel
Zum anderen gewährleistet die zukunftsfähige zentrale Versor-
mit Blick auf die Skyline. Andererseits sind es für Michaela
gung höchstmögliche Unabhängigkeit durch die Verwendung
Guccione bis zu ihrem Arbeitsplatz – dem Römer in der Frank-
von mindestens zwei Primärenergiearten. Zur Erzeugung von
furter City – nur knapp zehn Kilometer. Dort traut die Standes-
Fernwärme können sowohl Erdgas, Kohle oder Heizöl als auch
beamtin in der Hochsaison bis zu elf Paare am Tag.
in Zukunft regenerative Energieträger zum Einsatz kommen.
Das macht die Wärmeerzeugung relativ unabhängig gegen
Verknappung einzelner Energieträger. Und man hält sich
damit in den kommenden Jahrzehnten die Umstellung der
Stramme Leistung
Energieerzeugung auf neue Energieträger und -techniken
Strom, Fernwärme, Straßenbeleuchtung und Wasser.
offen. Außerdem: Die Umstellung auf Brennstoffzellen, Was-
Bei den Anschlussleistungen für den Riedberg sind
serstoff oder Biomasse kann in einem Kraftwerk weitaus güns-
zahlreiche Abteilungen von Mainova einbezogen.
tiger erfolgen als in zahlreichen Einzelgebäuden.
Damit dem neuen Stadtteil »Leben« eingehaucht wird.
Der Komfortgewinn durch Fernwärme ist beachtlich. Da keine
Verbrennungsvorgänge im Haus stattfinden, entfallen Räume
für Heizkessel und Brennstofflagerung ebenso wie individuelle
Hauskamine. Das bedeutet weniger wartungsintensive Technik im Haus. Aber auch weniger Staub und Schmutz. Daneben
spart man sich eine teure Öltankversicherung.
Wärmebedarf
Trinkwasserbedarf
Strombedarf
Geplante Hausanschlüsse
52 MW
690.000 m3 pro Jahr
23 MVA
2.300
56
mainovamagazin 06
Bei der Wahl ihrer neuen Heimat hat Familie Guccione viel
Wert auf Familienfreundlichkeit gelegt. Eine Grundschule und
zwei Kindertagesstätten sind bereits in Betrieb, Kinder können
sich auf den Spielplätzen austoben und die ganze Familie kann
sich im Bonifatiuspark entspannen. Die enge Nachbarschaft
im Quartier sorgt zudem für soziale Geborgenheit. Ebenso
sehr schätzen die Gucciones aber auch die Nähe zu ihrem
Geburtsort Heddernheim, denn dorthin bestehen die engsten
familiären Bindungen. Der kleine Gianluca findet auf dem
»Abenteuerplaneten Riedberg« viel Platz zum Toben. Unter
der Aufsicht von Betreuerinnen kann er dort Hütten und Flussläufe bauen, Gemüse pflanzen oder Fußball spielen. Es gibt auch
eine Feuerstelle, an der Stockbrot gemacht wird. Außerdem ist
Gianluca seit 2005 Mitglied im IgnazClub. Der kostenlose
Kids-Club der Mainova sorgt auch am Riedberg bei Kindern
zwischen vier und 15 Jahren für Spaß und Abwechslung.
Das Doppelhaus, das sich Familie Guccione mit den Nachbarn
teilt, liegt im Quartier »Schöne Aussicht«. Es hat mit Dachgeschoss-Ausbau 136 Quadratmeter Wohnfläche. Die Fertigwände
bestehen aus Blähton. Der Rohstoff ist 50 Mio. Jahre alter
Schieferton. Hausherr Vincenzo Guccione kennt sich mit den
Vorzügen dieses Materials bestens aus: „Der im Hochofen bei
1.200 Grad Celsius gebrannte Ton ist bauphysikalisch und
baubiologisch sehr vorteilhaft.“ Er zeichnet sich durch hervorragende Wärmedämmung und -speicherung, gepaart mit
höchstem Schallschutz und sehr gutem Dampfdiffusionsverhalten aus. In der Summe dieser Eigenschaften trägt er maßgeblich zum Wohlbefinden der Bewohner bei und reduziert
auch noch die laufenden Kosten.
Familie Guccione genießt die schöne Aussicht
„Während der Erschließung
waren ständig MainovaMitarbeiter hier vor Ort.
Bei Problemen gab es daher
immer eine schnelle Lösung.“
Ein kleines Kraftpaket im Keller versorgt
den Haushalt bequem mit Fernwärme
AUS DEM NICHTS
Der großzügige Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss spricht
für die durchdachte Architektur des Hauses und eröffnet den
Gucciones alle Möglichkeiten für ein lebendiges Familienleben. Raumhohe Fenster lassen viel Licht in ihr Heim und
integrieren das große Gartengrundstück in die Wohnung. Im
Obergeschoss bieten die drei Kinder- bzw. Schlafzimmer viel
Rückzugsraum. Im Keller steht die Zentrale, über die der Haushalt mit Fernwärme versorgt wird. Im ausgebauten Dachgeschoss findet die Familie reichlich Platz für ihre Hobbys.
Schritte auf dem Weg
zum neuen Stadtteil
Der Weg zum neuen Stadtteil führt über viele Entscheidungen und Planungen zu gebauten Qualitäten.
Sie kommen denen zugute, die hier wohnen, arbeiten
und leben – den Menschen in Riedberg.
Im Jahr 2000: Die Stadtverordnetenversammlung
Alles in allem hat Familie Guccione den Umzug zum Riedberg
zu keinem Zeitpunkt bereut. Auch wenn sich Ehefrau Michaela
noch nicht ganz an den Wind im Garten gewöhnt hat. „Im
letzten Jahr hat eine Sturmböe die Gartenhütte des Nachbarn
samt Hasen als Bewohner durch den Garten gefegt.“ Aber es
beschließt den Bebauungsplan Riedberg.
Ende 2001: Im Quartier »Bonifatiusbrunnen« sind
über 110 Wohneinheiten des Projektes »Parkstadt
2000« erstellt.
ist eine Geschichte mit Happyend: Weder dem Hasen noch
Im August 2002: Die erste Riedberger
den Nachbarn ist dabei etwas geschehen.
Kindertagesstätte nimmt ihren Betrieb auf.
Juli 2003: Der Bau des 7,5 Hektar großen
Bonifatiusparks beginnt.
Oktober 2003: Das Max-Planck-Institut für
Biophysik wird eröffnet.
Ende November 2003: Der Hallenspielplatz
»Abenteuerplanet Riedberg« öffnet seine Pforten.
Mit dem Riedberg-Pass zahlen Riedberger nur
zwei Euro Eintritt.
November 2004: Die ersten Kinder gehen in die
neue Grundschule. Sie ist in energiesparender Passivhausbauweise errichtet und eine der modernsten
in Deutschland.
28. Januar 2005: In der Frankfurter Grundschule
am Riedberg findet die Einweihungsfeier der neuen
Mainova-Photovoltaikanlage statt, die aus Fördergeldern der ÖKaWe-Kunden finanziert wurde.
Anfang Oktober 2005: Auf der 1. Frankfurter
Immobilienmesse Riedberg präsentieren sich rund
750 aktuelle Wohnprojekte.
Im Spätherbst 2005: Der Vertrieb für die ersten
Wohnprojekte im Universitätsviertel startet,
darunter die ersten Passivhäuser.
57
58
mainovamagazin 06
ÜBER DEN DÄCHERN
Über den Dächern
von Frankfurt
Mainzer Landstraße Nummer 40 bis 46. Auf dem Dach des
Frankfurter Büro-Centers, kurz FBC genannt, steht das dezentrale
Heizwerk des imposanten Gebäudes und liefert Wärme aus
kürzester Distanz. Aber wie ist es dort hinaufgekommen?
Es folgt ein Erfahrungsbericht aus 142 Meter Höhe.
Kleine Heizwerke besitzen eine hohe Energieausbeute und umweltfreundliche Technik, aber keinen rauchenden Schornstein.
Die Mainova EnergieDienste betreiben derzeit mehr als 60
dezentrale Heizwerke im Rhein-Main-Gebiet. Eines davon
arbeitet seit August 2005 auf dem Dach des FBC. Die Anlage
wird fernüberwacht, nur zur Wartung und Kontrolle sind
Mainova-Mitarbeiter vor Ort.
59
60
mainovamagazin 06
11:48
Die Chronologie eines Aufstiegs
18. August 2005
10.00 Uhr
11.00 Uhr
Der Spezialtieflader liefert den ersten Wärmeerzeuger über die
Ein leichter Wind zieht auf. Für den Transport in 142 Meter
stark befahrene Mainzer Landstraße an. Jeder der drei Kessel hat
Höhe muss jedoch absolute Windstille herrschen, sonst könn-
eine Länge von ca. 2,2 Metern und wiegt rund 3,5 Tonnen.
te es Schwierigkeiten mit dem Abstand zur Fassade geben.
Mit viel Fingerspitzengefühl rangiert der Sattelzug mit den
Kesseln auf das Grundstück an der Rückseite des Hochhauses
11.30 Uhr
– ohne dabei den laufenden Verkehr zu beeinträchtigen.
Endlich kann die erste Fahrt beginnen. Der Austausch erfolgt
Zug um Zug – ein neuer Kessel fährt nach oben, ein alter
10.30 Uhr
nach unten –, alles ohne Unterbrechung der Warmwasser-
Die kostbare Fracht wird ohne Probleme mit dem Gabelstap-
versorgung und Heizung. Pro Kessel dauert das Vorhaben
ler abgeladen. Und auch das anschließende Anhängen an den
etwa eine Stunde.
Lastenkran, der fest auf dem Dach des FBC installiert ist, geht
reibungslos vonstatten.
ÜBER DEN DÄCHERN
12:16
61
13:41
14.00 Uhr
Der zweite Kessel geht nach oben, wieder im Wechsel mit seinem Vorgänger, der stark gesichert am Seil nach unten fährt.
15.00 Uhr
Jetzt muss der Kessel noch auf das Fundament gestellt werden
– eine Millimeterarbeit mit tonnenschwerer Last. Zudem darf
keiner der Mieter oder die auf dem Dach befindliche Wetterstation beeinträchtigt werden.
16.00 Uhr
Die Inbetriebnahme des ersten Kessels kann beginnen.
Das Frankfurter Büro-Center (FBC) ragt stolze 142 Meter in die Höhe.
62
mainovamagazin 06
15:37
16:19
Eineinhalb Wochen später wurde der zweite Kessel in Betrieb
Der Stromverbrauch konnte sogar um 30 Prozent gesenkt
genommen, eine weitere Woche darauf der dritte. Inklusive
werden, was einer Strommenge von ca. 4.500 kWh entspricht.
Verrohrung und Verkabelung dauerte die gesamte Umbau-
Die Einsparung an Energie ist gleichbedeutend mit einer Redu-
maßnahme weniger als acht Wochen. Während dieser Zeit lief
zierung des Treibhausgases CO2 von 43.000 kg allein für den
die gesamte Versorgung störungsfrei weiter.
Monat Dezember.
Im Januar 2006 lagen die ersten Messergebnisse der neuen
Die eingesparte Menge entspricht dem Ausstoß an CO2, der
Heizzentrale in luftiger Höhe vor. Im Vergleich zum Januar
von zehn gasbeheizten Einfamilienhäusern im gleichen Zeit-
2005 konnte eine Verbesserung des Nutzungsgrades um ca.
raum verursacht wird. Die Verbesserungen waren möglich
sieben Prozent erreicht werden. Dies bedeutet eine Einspa-
durch die Kombination einer intelligenten Mess- und Regel-
rung von rund 90.000 kWh für den Energieträger Erdgas.
technik und einer innovativen Hydraulik. Die Frankfurter
Dependance des Marriot Hotels an der Messe hat sich ebenfalls für die Energie- und Medienversorgung der Mainova
EnergieDienste GmbH entschieden.
SERVICE
63
Contracting –
Energiekonzepte mit Zukunft
Kostendruck und Effizienz beschäftigen heute fast alle Unternehmen
und Kommunen. Zu diesen erfolgskritischen Themen liefert das
Mainova EnergieContracting die passende Strategie, um auch bei
weiter steigenden Energiepreisen die Betriebskosten im Griff zu
behalten und langfristig zu senken. Zudem bietet dieses Konzept
noch einen weiteren Erfolgsfaktor mit Perspektive: Ressourcen und
Umwelt werden entlastet.
Mehrfacher Nutzen für mehr Geschäftserfolg
Hinter dem Begriff EnergieContracting stecken vertraglich
Wie umfangreich das EnergieContracting im Einzelnen ausfällt,
vereinbarte Leistungen zur Versorgung von Immobilien und
entscheidet der Kunde. Je nach Leistungspaket übernimmt die
Liegenschaften mit der individuell benötigten Nutzenergie.
Mainova EnergieDienste Planung, Bau und Finanzierung von
Seit 1. Juli 2005 bietet die Mainova EnergieDienste GmbH als
Energie- und Medienanlagen. Als Contracting-Partner trägt die
100 - prozentiges Tochterunternehmen der Mainova AG das
Mainova EnergieDienste nicht nur die Investitionen und das
komplette Leistungsspektrum: von der Analyse und Beratung
finanzielle Risiko. Als Full-Service-Provider verantwortet Mai-
über die Konzeption bis hin zur Betriebsführung von Energie-
nova auf Wunsch auch die kontinuierliche Anlagenoptimie-
anlagen. Dabei entscheiden vor allem die Vorteile der jeweils
rung, Fernüberwachung, Betriebsführung, Wartung und
individuellen Lösung für den Kunden hinsichtlich Wirtschaft-
Instandhaltung der Anlagen über die gesamte Vertragslaufzeit.
lichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit.
Damit sich der Kunde auf das Wesentliche konzentrieren kann
– sein Kerngeschäft.
Energieliefer-Contracting:
Ressourceneinsparung inklusive
Energiespar-Contracting:
Kostensenkung durch Know-how
Stromversorger
Strom
Heizenergieversorger
Stromversorger
Erdgas
Fernwärme
Holzhackschnitzel
Strom
Heizenergieversorger
Erdgas
Fernwärme
Holzhackschnitzel
Garantierte Energiekosteneinsparung und
Investition
Lieferung von Medien
(Wärme, ggf. Strom)
Liegenschaftseigentümer
Liegenschaftseigentümer
Entgelt für gelieferte
Medien
Beteiligung an eingesparten Energiekosten
Erneuerung/Sanierung
von Erzeugungsanlagen
Planung
Finanzierung
Errichtung
Betriebsführung
Instandhaltung
Einfach, wirtschaftlich und umweltschonend: Der Kunde erhält die direkte Nutzenergie,
wie Wärme, Kälte, Dampf oder Druckluft, ganz nach seinem individuellen Bedarf.
Um alles Weitere kümmerern sich die Mainova EnergieDienste.
Realisierung von
Energiesparmaßnahmen
Planung
Finanzierung
Errichtung
Betriebsführung
Instandhaltung
Komfortabel, intelligent und konsequent: Der Kunde profitiert von Anfang an
von sämtlichen Maßnahmen der Technik- und Prozessoptimierung.
Dabei werden Finanzen, Ressourcen und Mitarbeiter gleichzeitig entlastet.
64
mainovamagazin 06
Förderung
Drohende Klimaveränderungen und die daraus resultierenden Umweltprobleme gehören zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Sie können nur mit gemeinsamen lokalen Anstrengungen
rund um den Globus gelöst werden. Aus diesem Grund fördert Mainova
neben der Unterstützung der nationalen Klimaschutzziele sowie des
Klimaschutzprogramms der Stadt Frankfurt ganz verschiedene Projekte.
Mainova Klima Partner Programm
Mit dem Mainova Klima Partner Programm fördert
Mainova Privat- und Geschäftskunden bei der effizienten
und umweltverträglichen Energienutzung.
Dabei profitieren Klima Partner von finanzieller Unterstützung
sowie kompetenter Beratung und Begleitung ihrer Vorhaben.
Das Programm zielt auf die nachhaltige Verminderung von
Kohlendioxid-Emissionen und eine weiter gehende umwelt-
Die Förderbedingungen
und Ansprechpartner
im Überblick
Unterstützt werden ausschließlich Projekte,
die im Netzgebiet von Mainova liegen.
schonende Nutzung der Energieressourcen im Rhein-Main-
Die Projekte werden nicht oder nicht ausreichend
Gebiet. Damit unterstützt Mainova die Klimaschutzziele der
mit anderen Mitteln gefördert.
Stadt Frankfurt und trägt zur Sicherung technischer Innovationen sowie des Wirtschaftsstandorts Rhein-Main bei.
Das Vorhaben wurde bei Antragstellung noch
nicht begonnen oder fertig gestellt.
Ab 2006 hat Mainova zwei weitere Förderschwerpunkte
Für Bewerber der Förderangebote Mainova Energie-
aufgenommen: solarthermische Kombianlagen und Erdgas
SparProgramm, Solarthermische Kombianlagen,
betriebene Mini-Blockheizkraftwerke. Mit dem Mainova Klima
Mini-Blockheizkraftwerke und Heizungspumpen gilt:
Partner Preis, der an die Hochschulen gerichtet ist, sollen inno-
Der Mainova Klima Partner bezieht bereits Energie
vative Forschungsprojekte zur Verringerung von CO2-Emissionen
von Mainova bzw. schließt einen Energieliefervertrag
gefördert werden. Teilnehmen können alle Studenten, die an
mit Mainova ab.
hessischen Hochschulen oder Universitäten eingeschrieben sind.
Die Förderschwerpunkte des
Mainova Klima Partner Programms:
Energieeffizienz in Geschäftsgebäuden –
Mainova EnergieSparProgramm
Solarthermische Kombianlagen
Umstellung auf geregelte Heizungspumpen
Mini-Blockheizkraftwerke
Qualitätssicherung für Passivhäuser
Einige Fördermaßnahmen setzen außerdem voraus,
dass ein Kostenvoranschlag bei der Bewerbung als
Klima Partner vorgelegt wird.
Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht.
Allgemeine Infos und Bewerbungsunterlagen des
Klima Partner Programms gibt es unter:
Mainova AG
Klima Partner-Beratungsteam
ServiceLine: 0180 1 18 88 11
(zum jeweils gültigen Ortstarif)
E-Mail: [email protected]
PANORAMA
65
Mainova unterstützt die Klimaschutzziele der Stadt Frankfurt am Main
Erdgas als Kraftstoff
Erdgas als Kraftstoff sorgt für freie Fahrt und überzeugt immer mehr Autofahrer
in der Region. Mainova unterstützte 2005 bereits über 100 Umsteiger mit ihrem
Förderprogramm – ein Rekord.
Grund sind die hohen Benzinpreise und gestiegenen Abgaben infolge der Ökosteuer.
Sie belasten Vielfahrer und Pendler besonders stark im Portemonnaie. Komprimiertes Erdgas (»Compressed Natural Gas«, kurz CNG) ist als Treibstoff in puncto Wirtschaftlichkeit nicht zu schlagen und wird obendrein noch bis Ende 2020 steuerlich
begünstigt. Damit ist Erdgas längst eine lohnende Alternative, mit der Autofahrer
ihre Kraftstoffkosten um rund die Hälfte senken können. Und das an immer mehr
Tankstellen in Rhein-Main und insbesondere im Stadtgebiet.
Mainova hat kürzlich die vierte öffentliche Erdgaszapfsäule an der Kennedyallee in
Betrieb genommen. Wer im Mainova-Versorgungsgebiet wohnt oder in Frankfurt am
Main arbeitet, erhält von Mainova für die Anschaffung eines neuen Erdgasfahrzeugs
einen Zuschuss von 800 Kilogramm Erdgas. Das bedeutet rund 13.000 Kilometer
freie Fahrt. Nebenbei tragen Fahrer von Erdgasautos zur Entlastung der Umwelt bei,
da Erdgas äußerst schadstoffarm und nahezu rückstandslos verbrennt. Das heißt, es
entsteht fast keine Feinstaubbelastung. Wenn das kein Grund ist, auf Erdgasautos
umzusteigen.
Wer Erdgas tankt, fährt nicht nur umweltfreundlich,
sondern spart auch am richtigen Ende
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mainovamagazin 06
Engagement
Als Partner der Menschen in der Rhein-Main-Region liefert Mainova
nicht nur zuverlässig Energie und Wasser, sondern engagiert sich auch
im kulturellen, sozialen und sportlichen Bereich. Neben den breiten
Aktivitäten als Sponsor von Vereinen und Veranstaltungen liegt das
Hauptaugenmerk auf der Förderung von Kindern und Jugendlichen.
Mainova IgnazClub
Beim Mainova IgnazClub können alle Kinder zwischen vier und 15 Jahren aus
der Region Frankfurt und Rhein-Main mitmachen.
Die Mitgliedschaft ist kostenlos und kann jederzeit gekündigt werden. Der IgnazClub
bietet seinen Mitgliedern viele Vorteile: regelmäßige Zusendung des Club-Magazins,
Club-Veranstaltungen sowie Club-Events und Vergünstigungen bei den zahlreichen
Club-Partnern. Der Veranstaltungskalender ist der größte in Rhein-Main und enthält
jede Menge Angebote für Kids und Familien in der Region. Auf der Ignaz-Website
www.mainova-ignaz.de ist der Club rund um die Uhr für seine Mitglieder da.
Ein Klick in die News, den Kalender oder die Foto-Galerie lohnt sich immer. Zudem
können die Club-Mitglieder unter anderem an Online-Gewinnspielen teilnehmen
und sich in der virtuellen Ignaz-Stadt ein Haus bauen.
Maskottchen Ignaz ist live dabei beim Schulsportfest 2005
PANORAMA
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Mainova energy-zone
Die Mainova energy-zone ist seit Mitte 2004 der Club für Jugendliche und
junge Erwachsene ab 14 Jahren.
Hier erhalten die Mitglieder – wie auch im IgnazClub – durch die kostenlose Mitgliedschaft jede Menge Vergünstigungen. Es gibt Nachlässe im Kino, in Tanzschulen, Bars,
Schwimmbädern, Fahrschulen, Theatern, Museen, Fitness-Studios, beim Fußball und
vieles mehr. Darüber hinaus versorgt die Mainova-energy-zone-Website alle Mitglieder
mit den frischesten News und heißesten Events aus dem Musik-, Kultur- und Sportbereich rund um die Rhein-Main-Region. Weitere Informationen Mainova energy-zone
gibt es unter www.energy-zone.com.
Das Spaßportal im Internet
„Fountains of Fortune“ –
die Börse erstrahlt in neuem Licht
Lichtspektakel
Mainova beteiligt sich auch an der »Luminale« und hat im Jahr 2006 drei Projekte
des bekannten Licht-Kultur-Spektakels gefördert.
Ein Anblick wie Feuer und Wasser war dabei die Illumination des Heizkraftwerks
(HKW) West. Der weithin sichtbare Komplex am Westhafen ist die wichtigste Anlage
der Mainova zur Stromerzeugung und bildet die Grundlage der Stromversorgung
Frankfurts. In Zukunft wird das HKW West dauerhaft erstrahlen. Auch das zweite von
Mainova unterstützte Projekt der »Luminale« – die »Lichtung« im Palmengarten –
bleibt als ständige Einrichtung erhalten. Der weltweit bekannte Botanische Garten
bot einen Lichtparcours eigener Art, den Studenten der Hochschule für Gestaltung
Offenbach konzipiert hatten. Als drittes Vorhaben wurde eine Hauptattraktion des
Spektakels – die Illumination des Börsenplatzes unter dem Titel »Fountains of Fortune« – von Mainova gefördert. Informationen zur »Luminale« gibt es im Internet
unter www.luminale.de.
Das Heizkraftwerk West soll bald dauerhaft illuminiert werden
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mainovamagazin 06
Impressum/Kontakt
Herausgeber
Mainova AG
Solmsstraße 38
60486 Frankfurt am Main
Telefon 069/213-02
Telefax 069/213-81122
www.mainova.de
Redaktion
Kommunikation
Heinz D. Becker
Rita Wolf
Finanzen und Rechnungswesen
Hans-Eberhard Prütz
Ansprechpartner für Aktionäre
Thomas Muth
Telefon 069/213-83021
E-Mail: [email protected]
Text, Konzeption und Gestaltung
thema communications ag
Hanauer Landstraße 190
60314 Frankfurt am Main
www.thema-communications.de
Fotografie
Bernd Euring
Illustration
thema communications ag
Bildarchiv
Mainova AG
Jürgen Dittmar
Tom Wolf
thema communications ag
Bildnachweis
Titel: Getty Images
S. 8 European Energy Exchange AG, S. 16 ExxonMobil Production Deutschland GmbH
S. 17 BEB Transport und Speicher Service GmbH, S. 19 Deutsche BP AG
Mainova ist die regional führende Marke für sichere, zuverlässige
und umweltschonende Versorgung mit Strom, Erdgas, Wärme
und Wasser. Fortschrittliche Erzeugungsanlagen und zukunftsweisende Versorgungskonzepte bilden die Basis unseres Erfolgs.
Mit Kompetenz und Erfahrung arbeiten wir daran, auch in
Zukunft die Lebensqualität unserer Kunden zu verbessern.
Mainova AG
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Reportage:
Aus der Barentssee
nach Bockenheim
www.mainova.de | [email protected]
Perspektive:
Energieprognose
bis 2030
Interview:
Zukunft gestalten
mainovamagazin 06
Der Unternehmensreport 2006 der Mainova AG
Projekte:
Commerzbank
unter Strom