Schertler 1993
Transcrição
Schertler 1993
Projektmanagement - Block 1 Das Unternehmen als Projektumfeld Institut für Informationssysteme und Computer Medien (IICM) Fakultät für Informatik - Technische Universität Graz, Austria Christian Gütl Version 1.00 http://www2.iicm.edu/pm/vorlesungsunterlagen/block1_ss2006.ppt Agenda • Allgemeines und Grundlagen der Unternehmensführung • Aufgabenteilige Leistungserstellung • Organisation als Instrument der Unternehmensführung • Managementaufgaben 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 2 Ziele • Überblick über das Unternehmen und seine Organisation • Einbettung von Projekten im Unternehmen • Notwendiges Basiswissen kennen lernen und in Projekten anwenden können 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 3 Abschnitt 1 Allgemeines und Grundlagen der Unternehmensführung 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 4 Das Unternehmen 1 • Begriffseingrenzung [Wikipedia] – „ … wird allgemein ein von Personen durchzuführendes Vorhaben bezeichnet.“ Æ Unternehmerische Tätigkeit ist ein Wagnis – „ … jede Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform, die eine wirtschaftliche oder gemeinnützige Tätigkeit ausübt.“ – … ist i.d.R. nicht zeitlich begrenzt und hat keine Ressourcenbegrenzung (Abgrenzung Projekt) – Man unterscheidet • Einzelunternehmen • Gesellschaftsunternehmen – Personengesellschaften – Kapitalgesellschaften – Genossenschaften 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 5 Das Unternehmen 2 Allgemeine Merkmale (Ulrich, 1970 aus [Schertler 1993]) • … besteht aus Menschen und Sachen • … weist eine Ordnung/Struktur auf – Wird vom Menschen geschaffen/gestaltet • … ist ein dynamisches offenes Gebilde – Austauschbeziehung zur Umwelt • … ist zweck- und zielgerichtet – Erfüllt für Umwelt gewisse Funktionen – Relative autonomes Gebilde: Zielsetzungen für eigenes, produktives Handeln • … ist ein soziales Gebilde – Erfüllt Funktionen für Gesellschaft – Zwischenmenschliche Beziehungen 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 6 Umweltanalyse 1 • Warum Umweltanalyse? – Überblick über Einflüsse auf das Unternehmen (als dynamisches, offenes System) – Chancen und Risiken identifizieren Æ „externe“ Umwelt – Stärken und Schwächen identifizieren Æ „interne“ Umwelt – Organisatorische Maßnahmen mit Umweltfaktoren abstimmen • Planerisches Gestalten • Regieren auf Einflüsse nach [Schertler 1993] 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 7 Umweltanalyse 2 • „Interne Umwelt“ oder „das System“ – Unternehmensfaktoren bzw. Subsysteme – z.B. U.-Größe, Technologie, Mitarbeiter • Aufgabenumwelt – Unmittelbarer Bezug zu Austauschbeziehungen und Zielsetzungen der Unternehmung Æ Situationsbezogen – Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber, Eigentümer, Arbeitsmarkt, Mitbewerber • Generelle Umwelt – Höhere Abstraktion – Gesellschaftliche, politische, gesetzliche, ökonomische, technologische u. ökologische Bedingungen 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 8 Unternehmensplanung 1 Unternehmenskultur „Planen heißt Vorausdenken zukünftig wünschbarer Zustände oder Abläufe. Zum Unterschied der Prognose ist es neben zukunfts- auch handlungs- u. zielorientiert.“ (UFO, 1993) „Ein schlechter Plan wird keine guten Ergebnisse liefern.“ „Ein schlechter Plan kann in der Umsetzung nicht mehr wettgemacht werden.“ „Bewusstes Gestalten und Agieren anstatt nur zu Reagieren!“ 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl nach [IBL 1995] 9 Unternehmensplanung 2 Inhalte der Unternehmensplanung: • Unternehmerische Vision – Bewußtwerden eines Wunschtraumes – Gibt eine Richtung vor (Polarstern z. Orientierung) – Steht am Anfang unternehmerischen Tätigkeit • Unternehmenspolitik (Leitbild) – Stellt oberstes Führungssystem dar – Vision durch Leitsätze transportieren – Alles an einem Strick in gleiche Richtung ziehen • Strategische (langfristige) Planung – Mittel zur Ereichung d. Unternehmenspolitik – Konkrete U-Ziele ableiten – Langfristige, grobe Ressourcenplanung (z.B. 5 Jahre) 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 10 Unternehmensplanung 3 • Strategische (langfristige) Planung (ff) – Adressiert • Produkt/Markt-Strategien (neue Produkte) • Wachstums-Strategien (neuer Markt) • Struktur-Strategien (Änderung d. Organisation) – Anteil externen Umweltinformationen hoch • Taktische (mittelfristige) Planung – Leitet sich aus der Strategische Planung ab – Zielt auf Anpassung des Leistungspotentials ab • Vorbereitung auf neue Systemleistungen • Rationalisierungsmaßnamen bestehender Systemleistungen – Mittelfristig, feinere Planung (z.B. 3 Jahre) 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 11 Unternehmensplanung 4 • Operative (kurzfristige) Planung – Fokussiert auf gegenwärtige Produktgeneration bei unveränderlichen Leistungspotential – Aufgaben • Lenkt durch Vorgabe von Detailzielen • Lösen laufender Probleme – Anteil externer Umweltinformationen gering • Unternehmenskultur – Gesamtheit von Wertvorstellungen, Traditionen, Normen und Denkhaltungen – Vermittelt für Mitarbeiter auf allen Ebenen Sinn und Richtlinien für Verhalten – Ist über längere Zeit „organisch“ gewachsen – Kann rasch zerstört werden (!) Æ Projektumfeld!!! 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 12 Der Planungsprozess 1 • Situationsanalyse Zielplanung Situationsanalyse wollen wir?“ Zielformulierung Maßnahmenplanung Synthese „Welche Möglichkeiten gibt es?“ Analyse Auswahl Bewertung „Welche Möglichkeiten ist die beste?“ Entscheidung – militärisch: Lagebeurteilung „Was oder wohin – interne u. externe • Ziele ableiten – bewusstes Gestalten • Maßnahmen – Suche nach Wegen der Zielerreichung – kritische Überprüfung der Tauglichkeit • Auswahl – Bewertung der tauglichen Alternativen –Entscheidung für eine Alternative 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl Informationsbeschaffung Wie gehe ich bei der Planung vor? Gilt für alle Ebenen/Führungsstufen und Situationen! nach [UFO 1993] 13 Der Planungsprozess 2 • Das Ziel – „ … bezeichnet einen in der Zukunft liegenden, gegenüber dem Gegenwärtigen im Allgemeinen veränderten, erstrebenswerten und angestrebten Zustand (Zielvorgabe).“ [Wikipedia] – Fragt nach „Was oder wohin will ich?“ – Ist die Sichtweise von innen • Der Zweck – „ … wird als der Beweggrund einer zielgerichteten Tätigkeit oder eines Verhaltens verstanden.“ [Wikipedia] – Frage nach „wofür?“ – Ist die Sichtweise von außen 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 14 Der Planungsprozess 3 • Die Maßnahme – „ beschreibt den Weg hin zum erstrebenswerten und angestrebten Zustandes.“ – Fragt nach „Wie? Womit?“ – Dient der Erreichung eines Zieles – Nach Entscheidung für Maßnahme kann diese als Untergeordnetes Ziel angesehen werden! • Beispiel Tankstellenshop – Ziel: Umsatzsteigerung, Kundenbindung – Maßnahme: Ausweitung des Produktsortiments – Zweck: Versorgung am Wochenende und Abends 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 15 Anmerkungen zur Zielplanung • Die Zielplanung – Legt Vorgaben in Form von Zielen fest Æ SOLL-Daten – Kontrolle durch Vergleich mit dem Erreichtem Æ IST-Daten • Ziele bzw. Zielerreichung sollte messbar sein! In Praxis oft ein Problem! • Beispiele für unternehmerische Ziele – Monetäre Ziele • Gewinn, Umsatz, Deckungsbeitrag – Nicht monetäre Ziele • Marktanteil, Wachstum, … • Betätigungsfeld, gute Kundenbeziehung, soziale Verantwortung, … 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 16 Zielsystem 1 nach [UFO 1993] nach [IBL 1995] • … ist die aufeinander abgestimmte Gesamtheit von Zielen, steht meist in hierarchischer Ordnung • Die Umsetzung – – – – 08.03.2006 Erfordert Zeit Erfolgt stufenweise und phasenverschoben unter Mitarbeit der Führungskräfte auf verschiedenen Stufen der Hierarchie © 2006 - Christian Gütl 17 Zielsystem 2 • Grundsätze und Erfahrungen – In der Regel gibt es mehrere angestrebte Ziele – Ziele können sich widersprechen: Zielkonflikte • Unternehmensziel vs. Persönliche Ziele – Kosteneinsparung vs. Erfolgsprämien • Widersprechende Unternehmensziele – Marktanteilsvergrößerung vs. Preissteigerung – Persönliche Interessen werden oft hinter sachlichen Argumente getarnt: Zieltarnung! – Generelle Unternehmensziele müssen in konkrete Teil- u. Bereichsziele umgesetzt werden – Ziele sollen • Klar formuliert sein (Wer, Was, Wann, Ausmaß) • Messbar sein (SOLL-IST-Vergleich) • Realistisch sein (zu hohe Latte frustriert, zu niedrige demotiviert) 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 18 Abschnitt 2 Aufgabenteilige Leistungserstellung 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 19 Aufgabenteilung • Je Zweck und Zielsetzungen wird der Umfang der Aufgaben eines Unternehmens unterschiedlich sein! • Normalfall: unterschiedliche Aufgabenbereiche und mehrere Personen • Mengenteilung vs. Artenteilung • Im Sinne der Spezialisierung ist eine Aufgabenteilung notwendig und sinnvoll • Vorgehensweise: – Erfassung aller Aufgaben – Aufgabenanalyse Æ Zerlegung in Teilaufgaben – Aufgabensynthese Æ Bündelung ähnlicher Teilaufgaben – Bildung von Stellen 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 20 Aufgabenanalyse Die wichtigsten Analysekriterien sind: • Verrichtung (Funktionsbereiche) – Z.B. Einkauf, F&E, Produktion, Verkauf • Objekte (nach dem sich Aufgabe ausrichtet) – Z.B. IT, Fuhrpark • Phasen (Aufgabenerfüllung im Prozess) – Z.B. Planung, Bewertung, Durchführung, Kontrolle • Häufigkeit (der Aufgabenerfüllung) – Repetitive Aufgabe (Tagesgeschäft!) – Innovative Aufgabe (Projektgeschäft!) • Rang (der Aufgabenerfüllung) – Entscheidungs- u. Ausführungsaufgaben 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 21 Arbeitszerlegung Allgemein • … Aufteilung in einfache und untereinander abhängige Teilarbeiten • Vorteil ausgeprägter Arbeitsteilung – Kurze Anlern- und Einarbeitungszeiten – Trennung Planung u. Ausführung (zentr. Planung) – Einfache Leistungsstandards und -kontrolle • Nachteil ausgeprägter Arbeitsteilung – – – – 08.03.2006 Abstumpfung, Gleichgültigkeit Keine Eigeninitiative (Keine Lernfähigkeit) Höhere Fluktuation und Absenzraten Verschwendung nicht genutzter menschlicher Fähigkeiten © 2006 - Christian Gütl 22 Arten der Arbeitszerlegung • Einfache Teilarbeit – Extrem kurzer Arbeitszyklus, keine Beziehung zum Endprodukt, völlige Fremdplanung, Isolation • Mehrfache Teilarbeit – Job Rotation • Abwechslung durch verschiedene Teilarbeiten – Job Enlargement • Arbeitszyklus wird verlängert • Ganzheitliche Arbeit (Job Enrichment) – – – – 08.03.2006 Arbeitszyklus umfasst „natürliche“ Arbeitseinheit Weitgehende Selbstplanung u. –kontrolle Sinnzusammenhang & keine Isolation Ausweitung der Tätigkeiten gemäß Lernprozess © 2006 - Christian Gütl 23 Aufgabe, Kompetenz & Verantwortung • Kompetenz – Legitimationsbasis für die Aufgabenerfüllung – Recht zum Handeln – Z.B. Entscheidungs-, Anordnungs-, Vertretungs-, Kontroll- und Ausführungskompetenz • Verantwortung – Richtige Erfüllung der Aufgabe – Man unterscheidet • Führungsverantwortung – Kann nicht delegiert werden – Aufgaben zuteilen, kontrollieren, Feedback geben • Handlungsverantwortung • Verhältnismäßigkeit – Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 24 Stellen und Verbindungswege • Stelle – Personenunabhängig, abstrakte Einheit – mit bestimmen (Teil-)Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungsbereichen – Man unterscheidet • Ausführenden Stellen (operative Aufgaben) • Leitende Stellen (Management-Aufgaben) • Stellenbeschreibung – Dient zur Besetzung durch eine Person – Gibt Auskunft über A,K & V • Verbindungswege zwischen Stellen – Legen Transportwege und Informationswege fest 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 25 Koordination von Stellen • Ausgangspunkt: Aufgabenteilung in Stellen • Herausforderung: Koordination • Lösung: – Bildung von Hierarchien • Über- u. Unterordnung von Stellen • Vertikale Aufbau der Aufbauorganisation – Zusammenfassung mehrere Stellen zu • Stellengruppen • Abteilungen – werden einer Instanz unterstellet • Z.B. Gruppenleiter, Abteilungsleiter • ist für die Erfüllung einer Gesamtaufgabe verantwortlich • Delegation von A, K & V 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 26 Leitungsspanne • Leitungsspanne (Span of Control) = Anzahl der direkt unterstellten Mitarbeiter – Bestimmt die vertikale Strukturierung – Hängt von Häufigkeit u. Intensität der Beziehungen ab Interaktionen = (n² - n)/2 • Einflussfaktoren – Schwierigkeitsgrad der Aufgabe und Änderungen – Entscheidungskompetenzen der MA – Fachliche, organisatorische und persönliche Fähigkeiten der MA – Führungsstil und Unterstützung – Standardisierungsgrad der Aufgabe 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 27 Abschnitt 3 Organisation als Instrument der Unternehmensführung 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 28 Unternehmensorganisation • „ … ist Summe der Gestaltungsmaßnahmen zur Schaffung einer die Erreichung der Unternehmensziele fördernden Aufbau- und Ablauforganisation bzw. Gebilde- und Prozessstruktur.“ [Schertler 1993] • … regelt das Zusammenspiel zwischen – Aufgabe, Aufgabenträger und Sachmittel – um einen Zweck zu erfüllen • Warum Organisation? – Schaft Klarheit (A,K&V), Nutzung v. Lerneffekten • Organisation vs. Improvisation – Bürokratisches Modell (Repetitivaufgaben, stab. Umwelt) – Organisches Modell (hohe Inovationsgrad, dyn. Umwelt) 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 29 Aufbauorganisation 1 Strukturgestaltung • Vertikale Strukturierung – Kompetenzzuteilung und Leitungsbeziehungen • Horizontale Strukturierung – Resultiert aus Aufgabensynthese (Bündelung) Aufgaben Æ Stellen Æ Stellengruppen Æ Abteilungen – Glieder nach … • Funktionsbereichen bzw. Aktivitäten/Verrichtungen Æ Hohe Spezialisierung auf Tätigkeiten, geringe Produktvielfalt, relativ stabile Umwelt • Produktbereichen/Sparten/Divisionen Æ spezifische, produktorientierte Umwelt • Marktbereich/Regionen Æ spezifische Besonderheiten 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 30 Aufbauorganisation 2 Unternehmensleitung F&E 08.03.2006 Beschaffung Produktion Absatz © 2006 - Christian Gütl Verwaltung 31 Aufbauorganisation 3 • Stabsstellen – Mit zunehmender Größe und Komplexität des Unternehmensgeschehens nimmt Managementqualität der Leitungsstellen ab. – Stabsstellen zur Unterstützung (!) • Entscheidungsvorbereitung und Kontrolle • Nutzung von Synergieeffekten; z.B. ein Sicherheitsbeauftragter, Controller • Matrix-Organisation – Dominanz e. Strukturkriteriums wird aufgehoben u. durch zwei oder mehr ersetzt – V: Erhöht die Flexibilität und Koordination – N: bei Schnittstellen Kompetenzprobleme, Zugehörigkeit untergeordnete Stellen 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 32 Aufbauorganisation 3 Unternehmensleitung Controller F&E Beschaffung Produktion Absatz Verwaltung Hinweis: Hier könnten auch Projekte angeordnet sein 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 33 Aufbauorganisation 4 • Projektorganisation – Zeitlich befristete Organisation innerhalb der Organisation – V: Projektabhängige Teambildung, hoher Einfluss des Projektmanagers, geringe Reibungsverluste – N: Wiedereingliederung der Mitarbeiter, Auswirkungen auf die Organisationskultur 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 34 Ablauforganisation • „… legt die Ordnung von Abläufen fest.“[UFO 1993] • Es werden Arbeitsprozesse in – – – – – – Teilaufgaben (WAS?) gegliedert, in zeitlich/logische (WANN?) und räumliche (WO?) Folge festgelegt und den Stellen (WER?) und Sachmitteln (WOMIT?) zugeordnet. Die Methode der Durchführung wird zusätzlich festgehalten. • Hinweis: – Aufbau u. Ablauforganisation sind 2 verschiedene Betrachtungsweisen desselben Sachverhaltes. – Ablauforganisation nimmt weitergehende Ordnung (Organisation) vor. 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 35 Prozessmanagement 1 • Begriffe – Aktivität (Task) • Ist eine Arbeitseinheit, die von einer Stelle (Person) durchgeführt wird • hat als Einzelleistung für den Kunden keinen Wert – Geschäftsprozess (Business Process) • • • • ist spezielle Anordnung von Aktivitäten erbringt Leistung für Kunden oder Märkte hat Beginn und Ende definierten Input- und Output – Prozesshierarchie • Im Allgemeinen kann Prozess hierarchisch in Subprozesse bis hin zu den Aktivitäten unterteilt werden – Prozesslandkarte • Gesamtheit der Geschäftsprozesse eines Unternehmens mit ihren Abhängigkeiten 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 36 Prozessmanagement 2 • Prozessmanagement – … umfasst die Planung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen – Zielsetzungen • Prozesse strukturieren und optimieren • Minimum an Schnittstellen erreichen • Abläufe aufgabengerecht und ergebnisgerecht steuern • Organisationsstrukturen den Prozessen anpassen • Motivation der Prozessgestaltung – Legt Ordnung fest – Ablauf von Tätigkeiten „standardisieren“ – Effizienz Messen und ständig Verbessern 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 37 Prozessmodellierung • Modell (Prozessmodell) – … ist ein • eingeschränktes Abbild d. Wirklichkeit (Sichtweisen) • Konkretes oder gedankliches Abbild • Konkretes oder gedankliches Vorbild – … dient • • • • zum Verstehen und Kommunizieren Hilfsmittel zum Gestalten, Bewerten und Kritisieren Spezifikation (von Anforderungen) Durchführen von Experimenten • Gründe der Prozessmodellierung – – – – 08.03.2006 Festlegung bewährter Abläufe Erhöhung der Transparenz über Abläufe Wissen des Unternehmens festschreiben Basis für Analyse und Verbesserung © 2006 - Christian Gütl 38 Output Auslöser & Input Erläuternde Beispiele Prozesshierarchie: Prozess und Subprozesse Zusammenhang Task und Stellen 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 39 Process Assets • Prozessdefinition • Unterstützung – Anleitungen Regeln und Prozeduren für die Prozess-Schritte z.B. Aufwandsbestimmung – Checklisten Processes Definition Guidelines Useful support Checklist Templates • Bei Durchführung d. Tasks • Prüfung des Outputs z.B. Status Report Checklist – Vorlagen Struktur für Dokumente zur Verfügung stellen z.B. Status Report 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl Activity Review nach [Jalote 2002] 40 Abschnitt 4 Managementaufgaben 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 41 Management als Funktion 1 • Planen – zukünftige wünschbare Zustände und Abläufe • Entscheiden – – – – – Wahl alternativer Handlungsmöglichkeiten Informationenbedarf (unvollständig, unsicher, … ) Dringlichkeit vs. Wichtigkeit Strukturiertheit, Entscheidungshilfen Fehlentscheidung (daraus lernen) • Anordnen – Umsetzung d. Entscheidung in konkrete Maßnahmen – Durchsetzungswahrscheinlichkeit • Motivation, Macht, Führerschaft • Sinnhaftigkeit, Zweckmäßigkeit 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 42 Management als Funktion 2 • Kontrollieren – Prüfen ob Anordnung zum gewünschten Ergebnis geführt hat – Soll-Ist-Vergleich – Konsequenzen Ableiten (Planen, Anordnen) – Lob und Anerkennung bzw. Kritik • Organisieren – Arbeitsteilung und Koordination • Kommunikation • Staffing – Anstellung, Einsatz (richtige Person vs. Aufgabe) • Repräsentieren – Werte und Vorstellungen – Vorbildfunktion 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 43 Der Manager / Die Managerin 1 Æ Management als Institution • Die Führungsqualitäten Fachwissen Methodenwissen Persönlichkeitsmerkmale Organisatorisches & Konzeptionelles 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 44 Der Manager / Die Managerin 2 • Persönlichkeitsmerkmale – – – – – – – – – – – 08.03.2006 Wunsch zu führen Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen Autorität und Durchsetzungsvermögen Selbstvertrauen Kommunikationsfähigkeit Teamfähigkeit Stabilität und Belastbarkeit Urteilsfähigkeit Entschlussfreudigkeit Initiative Mut und Zivilcourage © 2006 - Christian Gütl 45 Der Manager / Die Managerin 3 • Fachwissen – Im jeweiligen Fachbereich der Leitungsstelle – Branche, Marktwissen – Gesellschaftl. u. wirtschaftliche Zusammenhänge • Methodenwissen – Planung, Analyse, Führung u. Kontrolle – Konferenztechniken, Ideenfindung – Persönliche Arbeitstechniken (Zeit u. Arbeitsplanung) • Konzeptionelles & organisatorisches Wissen – Von Detail lösen Æ in größeren Zusammenhängen denken – Unternehmens- u. Bereichskonzeption – Notwendigkeit Organisatorischer Maßnahmen und deren Grenzen erkennen 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 46 Konzeptionelles & Organisatorisches Methodenwissen Fachwissen Persönlichkeitsmerkmale Der Manager / Die Managerin 4 nach [UFO 1993] Phasen der Führungsausbildung Hochschule Praxis Andere Ausbildung Training off the job Training on the job Grundausbildung nach [UFO 1993] 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 47 Führungsmodelle 1 Macht das Führungsverhalten lernbar! • Management by Delegation – Entscheidung soll auf jener Führungsebene getroffen werden, wo größte Sachkompetenz ist – A,K&V an Mitarbeiter – Ziel, Aufgabenvorgabe & Kontrolle b. Vorgesetzten • Management by Exception – Vorgesetzter konzentriert sich auf Führung – Mitarbeiter trifft Entscheidungen und löst Aufgabe – Vorgesetzter greift bei Ausnahmesituation ein Hinweis: beide Modelle adressieren sachlichformale Komponenten des Führungsprozesses vs. Verhalten 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 48 Führungsmodelle 2 • Management by Participation – Beteiligung der Mitarbeiter bei der Zielformulierung und Entscheidungen – Stärkere Identifikation Æ besser Leistung • Management by Objectives – Zielvereinbarung statt Verhaltensorientierung – Mitarbeiterbeteiligung bei Zielbildung – Zielüberprüfung (Soll-Ist-Vergleich) • Management by Projects – Anwendung b. Projektteams – Kollegialer Führungsstil • Management by Walking Around • … 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 49 Der Mitarbeiter / Die Mitarbeiterin Æ Betriebssoziologie • Grundsätze und Anmerkungen – MitarbeiterInnen (MA) und ihre Fähigkeiten sind das wichtigste Kapital Æ bei schlechter Behandlung kann dieses leicht schwinden – Man soll auf die MA eingehen; Fähigkeiten, Stärken und Schwächen kennen – MA brauchen unterschiedliche Führung – „Wenn Du Leistung haben willst, musst Du Sinn geben!“ – MA • wollen gerechte Entlohnung • Soziales Ansehen • Haben ihre eigenen Interessen 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 50 Quellen 1 [IBL 1995] Wohinz, J.; Janes, A.; Tenhofer, S.; Peritsch, M.; Ramsauer, C.; Russ, M.; Schaller, M.: Industriebetriebslehre; Vorlesungsunterlagen, Technische Universität Graz, 1995. [Jalote 2002] Jalote, P.: Software Project Management in Practice; AddisonWesley, 2002, Seiten 29 - 32 [Kapur 2005] Kapur, G.K.: Project management for information, technology, business, and certification; Pearson Prentics Hall, Ohio, USA, 2005. [List et all. 2001] List, B.; Miksch, S.: Modellierungstechniken und –methoden. Grundzüge der Wirtschaftsinformatik 2; Lehrveranstaltungsunterlagen, Technische Universität Wien, 2001. [Schertler 1993] Schertler, W.: Unternehmensorganisation. Lehrbuch der Organisation und strategischen Unternehmensführung; Oldenburgverlag, 1993. [UFO 1993] Haberfellner, R.; Eherer, T.; Grossmaier, A.; Neubauer, G.: Unternehmensführung und Organisation; Vorlesungsunterlagen, Technische Universität Graz, 1993. 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 51 Quellen 2 [WIKIPEDIA] Geschäftsprozess: http://de.wikipedia.org/wiki/Prozessmanagement Unternehmen: http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen Prozessmanagement: http://de.wikipedia.org/wiki/Prozessmanagement Ziel: http://de.wikipedia.org/wiki/Ziel Zweck: http://de.wikipedia.org/wiki/Zweck [Wyssusek 2001] BORIS WYSSUSEK; Geschäftsprozessmodell, Geschäftsprozessmodellierung (engl. business process model, business process modeling), in Mertens, P., Back, A., Becker, J., König, W., Krallmann, H., Rieger, B., Scheer, A.-W., Seibt, D., Stahlknecht, P., Strunz, H., Thome, R., Wedekind, H. (eds.) (2001): Lexikon der Wirtschaftsinformatik (engl. Encyclopedia of Business Computing). Springer, Berlin et al., pp. 210–211 http://user.cs.tuberlin.de/~wyssusek/Publications/Wyssusek_2001_Geschaeftsproz essmodell-Geschaeftsprozessmodellierung.pdf 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 52 Fragen und Anmerkungen! Danke! Thanx! 08.03.2006 © 2006 - Christian Gütl 53