UFO 1993 - Das IICM
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Projektmanagement - Block 1 Projektmanagement Grundlagen Teil 1 Institut für Informationssysteme und Computer Medien (IICM) Fakultät für Informatik - Technische Universität Graz, Austria Christian Gütl Version 1.00 block2_ss2007.ppt Agenda • Einführung in das Projektmanagement • Das Unternehmen • Planungsaktivitäten • Führungsaktivitäten – Unternehmen – Projektmanagement • Projekterfolg, Projektmisserfolg und Einflussfaktoren 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 2 Abschnitt 1 Einführung in das Projektmanagement 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 3 Motivation von Projektmanagement • Ausgangssituation durch komplexe Herausforderungen gekennzeichnet – Kostendruck, Forderungen d. Gewerkschaft, … Rationalisierung nicht ausreichend – rasche „Umwelt“-Veränderungen konventionelle Organisationsformen zu starr • Innerbetriebliche Inseln – Klassen- oder Prestige-Lücken zwischen Managementebenen – Fachliche Lücken zwischen den zwischen Geschäftseinheiten – Mangelnde Informationsweitergabe vs. Einfluss u. Macht Projektmanagement (PM) 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 4 Das Projekt 1 • … ist ein Vorhaben oder eine Aufgabe mit folgenden Hauptmerkmalen – – – – – Zu erfüllende, konkrete Zielvorgaben Neuartiges Produkt oder Prozess als Output Klar definierter Anfangs- und Endtermin Begrenzte Finanzausstattung Beansprucht Personal- und Sachressourcen • Abgrenzung zu repetitiven Aufgaben – Standardisierung, auf bekanntes Wissen zugreifen – Änderungseigenschaft fehlt • Projektkunden 07.03.07 – Interne Projektkunden – Externe Projektkunden © 2006 - Christian Gütl 5 Das Projekt 2 • Weitere Aspekte – Business Solution: Probleme / Bedürfnisse lösen nicht Technik entwickeln und Problem suchen – Investition: Geld wird benötigt soll sich rechnen Zeitverzögerungen und RessourcenÜberschreitung wirken sich negativ aus – Menge von Tasks, Deliverables, und Milestones – Veränderung im Status Quo: Ergebnis ist ein neuer, verbesserter oder angepasster Prozess / Produkt Unterschied zu repetitive Arbeit Veränderung kann sich auf Umwelt auswirken – Verursacht Störungen: Projektkunden müssen Zeit für das Projekt über die Laufdauer aufbringen 07.03.07 – Wichtig! Wenn ich© 2006 keine Zeit - Christian Gütl habe, darf ich 6 Das Projekt 3 • Wann wird Arbeit zu einem Projekt? – Projekt besteht aus Menge zusammenhängender Deliverables und Tasks – Wenige Tasks machen noch kein Projekt aus – Empfehlung aus der Literatur: ab etwa 200 h bzw. 5 Wochen Neuartigkeit der Aufgabe – Wenn anfangs Aufgabe unter 200 h geschätzt wird, dies sich aber in der Abwicklung ändert als Projekt managen • Abgrenzung/Unterschied Programm – Zeitlich begrenzte Bemühungen, langfristiger als ein Projekt – Besteht aus mehreren Projekten – Bsp: NASA Apollo-Programm 1963 - 1972 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 7 Abschnitt 2 Das Unternehmen 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 8 Das Unternehmen 1 • Begriffseingrenzung [Wikipedia] – „ … wird allgemein ein von Personen durchzuführendes Vorhaben bezeichnet.“ Unternehmerische Tätigkeit ist ein Wagnis – „ … jede Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform, die eine wirtschaftliche oder gemeinnützige Tätigkeit ausübt.“ – … ist i.d.R. nicht zeitlich begrenzt und hat keine Ressourcenbegrenzung (Abgrenzung Projekt !!!) – Man unterscheidet • Einzelunternehmen • Gesellschaftsunternehmen Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften, Genossenschaften 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 9 Das Unternehmen 2 Allgemeine Merkmale (Ulrich, 1970 aus [Schertler 1993]) • … besteht aus Menschen und Sachen • … weist eine Ordnung/Struktur auf – Wird vom Menschen geschaffen/gestaltet • … ist ein dynamisches offenes Gebilde – Austauschbeziehung zur Umwelt • … ist zweck- und zielgerichtet – Erfüllt für Umwelt gewisse Funktionen – Relative autonomes Gebilde: Zielsetzungen für eigenes, produktives Handeln • … ist ein soziales Gebilde – Erfüllt Funktionen für Gesellschaft – Zwischenmenschliche Beziehungen 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 10 Das Unternehmen 3 • Dauerhaft erfolgreiches und effizientes Unternehmen erfordert – Planungsaktivitäten – Führungsaktivitäten • Analoges gilt auch erfolgreiche Projekte 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 11 Abschnitt 3 Aspekte von Planungsaktivitäten 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 12 Umweltanalyse 1 • Warum Umweltanalyse? – Überblick über Einflüsse auf das Unternehmen (als dynamisches, offenes System) – Einflüsse auf Projekte – Chancen und Risiken identifizieren „externe“ Umwelt – Stärken und Schwächen identifizieren „interne“ Umwelt Generelle Umwelt (Makro Umwelt ) – Organisatorische Maßnahmen mit Umweltfaktoren abstimmen • Planerisches Gestalten • Regieren auf Einflüsse 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl Aufgabenumwelt Interne Umwelt nach [Schertler 1993] 13 Umweltanalyse 2 • „Interne Umwelt“ oder „das System“ – Unternehmensfaktoren bzw. Subsysteme – z.B. U.-Größe, Technologie, Mitarbeiter • Aufgabenumwelt – Unmittelbarer Bezug zu Austauschbeziehungen und Zielsetzungen der Unternehmung Situationsbezogen – Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber, Eigentümer, Arbeitsmarkt, Mitbewerber • Generelle Umwelt – Höhere Abstraktion – Gesellschaftliche, politische, gesetzliche, ökonomische, technologische u. ökologische Bedingungen 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 14 Unternehmensplanung 1 „Ein halbherziger Plan wird keine guten Ergebnisse liefern.“ „Ein schlechter Plan kann in der Umsetzung nicht mehr wettgemacht werden.“ „Bewusstes Gestalten und Agieren anstatt nur zu Reagieren!“ 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl Vision Unternehmens politik Strategische Planung Taktische Planung Unternehmenskultur „Planen heißt Vorausdenken zukünftig wünschbarer Zustände oder Abläufe. Zum Unterschied der Prognose ist es neben zukunfts- auch handlungs- u. zielorientiert.“ (UFO, 1993) Operative Planung nach [IBL 1995] 15 Unternehmensplanung 2 Inhalte der Unternehmensplanung: • Unternehmerische Vision – Steht am Anfang unternehmerischen Tätigkeit – Bewußtwerden eines Wunschtraumes – Gibt eine Richtung vor (Polarstern z. Orientierung) – Nebulos, wenig konkret • Unternehmenspolitik (Leitbild) – Vision durch Leitsätze transportieren – Stellt oberstes Führungssystem dar – Alles an einem Strick in gleiche Richtung ziehen 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 16 Unternehmensplanung 3 • Strategische (langfristige) Planung – Mittel zur Ereichung d. Unternehmenspolitik – Konkrete U-Ziele ableiten – Langfristige, grobe Ressourcenplanung (z.B. 5 Jahre) – Adressiert • Produkt/Markt-Strategien (neue Produkte) • Wachstums-Strategien (neuer Markt) • Struktur-Strategien (Änderung d. Organisation) – Anteil externen Umweltinformationen hoch 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 17 Unternehmensplanung 4 • Taktische (mittelfristige) Planung – Leitet sich aus der Strategische Planung ab – Zielt auf Anpassung des Leistungspotentials ab • Vorbereitung auf neue Systemleistungen • Rationalisierungsmaßnamen bestehender Systemleistungen – Mittelfristig, feinere Planung (z.B. 3 Jahre) • Operative (kurzfristige) Planung – Fokussiert auf gegenwärtige Produktgeneration bei unveränderlichen Leistungspotential – Aufgaben • Lenkt durch Vorgabe von Detailzielen • Lösen laufender Probleme – Anteil externer Umweltinformationen gering 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 18 Unternehmensplanung 5 • Unternehmenskultur – Gesamtheit von Wertvorstellungen, Traditionen, Normen und Denkhaltungen – Vermittelt für Mitarbeiter auf allen Ebenen Sinn und Richtlinien für Verhalten – Ist über längere Zeit „organisch“ gewachsen – Kann rasch zerstört werden (!) Projektumfeld!!! 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 19 Der Planungsprozess 1 Wie gehe ich bei der Planung vor? Gilt für alle Ebenen/Führungsstufen und Situationen! – militärisch: Lagebeurteilung – interne u. externe • Ziele ableiten – bewusstes Gestalten • Maßnahmen – Suche nach Wegen der Zielerreichung – kritische Überprüfung der Tauglichkeit • Auswahl – Bewertung der tauglichen Alternativen –Entscheidung für eine Alternative 07.03.07 Zielplanung „Was oder wohin wollen wir?“ Situationsanalyse Ziel formulierung Maßnahmen planung Synthese „Welche Möglichkeiten gibt es?“ Analyse Auswahl Bewertung „Welche Möglichkeiten ist die beste?“ Entscheidung © 2006 - Christian Gütl Informationsbeschaffung • Situationsanalyse nach [UFO 1993] 20 Der Planungsprozess 2 • Das Ziel – „ … bezeichnet einen in der Zukunft liegenden, gegenüber dem Gegenwärtigen im Allgemeinen veränderten und angestrebten Zustand (Zielvorgabe).“ [Wikipedia] – Fragt nach „Was oder wohin will ich?“ – Ist die Sichtweise von innen (Unternehmung) • Der Zweck – „ … wird als der Beweggrund einer zielgerichteten Tätigkeit oder eines Verhaltens verstanden.“ [Wikipedia] – Frage nach „wofür?“ – Ist die Sichtweise von außen (externe Umwelt) 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 21 Der Planungsprozess 3 • Die Maßnahme – „ beschreibt den Weg hin zum erstrebenswerten und angestrebten Zustandes.“ – Dient der Erreichung eines Zieles – Fragt nach „Wie? Womit?“ – Nach Entscheidung für Maßnahme kann diese als Untergeordnetes Ziel angesehen werden! • Beispiel Tankstellenshop – Ziel: Umsatzsteigerung, Kundenbindung – Maßnahme: Ausweitung des Produktsortiments – Zweck: Versorgung am Wochenende und Abends 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 22 Anmerkungen zur Zielplanung • Die Zielplanung – Legt Vorgaben in Form von Zielen fest SOLL-Daten – Kontrolle durch Vergleich mit dem Erreichtem IST-Daten • Zielerreichung sollte messbar sein! Ist in Praxis oft ein Problem! • Beispiele für unternehmerische Ziele – Monetäre Ziele • Gewinn, Umsatz, Deckungsbeitrag – Nicht monetäre Ziele • Marktanteil, Wachstum, … • Betätigungsfeld, gute Kundenbeziehung, soziale Verantwortung, … 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 23 Zielsystem 1 Unternehmensziele Erhöhung d . Ertrages (strategisch) Bereichsziele Verbesserung d. Produkte (operational ) Reduktion d . Kosten Abteilungsziele (operational ) Rationalisierung Fertigung Rationalisierung Overhead nach [UFO 1993] nach [IBL 1995] Arbeitsaufgaben (operational ) • … ist die aufeinander abgestimmte Gesamtheit von Zielen, steht meist in hierarchischer Ordnung • Die Umsetzung – – – – 07.03.07 Erfordert Zeit Erfolgt stufenweise und phasenverschoben unter Mitarbeit der Führungskräfte auf verschiedenen Stufen der Hierarchie © 2006 - Christian Gütl 24 Zielsystem 2 • Grundsätze und Erfahrungen – In der Regel gibt es mehrere angestrebte Ziele – Ziele können sich widersprechen: Zielkonflikte • Unternehmensziel vs. Persönliche Ziele – Kosteneinsparung vs. Erfolgsprämien • Widersprechende Unternehmensziele – Marktanteilsvergrößerung vs. Preissteigerung – Persönliche Interessen werden oft hinter sachlichen Argumente getarnt: Zieltarnung! – Generelle Unternehmensziele müssen in konkrete Teil- u. Bereichsziele umgesetzt werden – Ziele sollen • Klar formuliert sein (Wer, Was, Wann, Ausmaß) • Messbar sein (SOLL-IST-Vergleich) • Realistisch sein (zu hohe Latte frustriert, zu niedrige demotiviert) 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 25 Abschnitt 4 Aspekte von Führungsaktivitäten Management als Funktion – Allgemein in Unternehmungen – Projektmanagement 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 26 Management als Funktion 1 • Planen – zukünftige wünschbare Zustände und Abläufe • Entscheiden – – – – – Wahl alternativer Handlungsmöglichkeiten Informationenbedarf (unvollständig, unsicher, … ) Dringlichkeit vs. Wichtigkeit Strukturiertheit, Entscheidungshilfen Fehlentscheidung (daraus lernen) • Anordnen – Umsetzung d. Entscheidung in konkrete Maßnahmen – Durchsetzungswahrscheinlichkeit • Motivation, Macht, Führerschaft • Sinnhaftigkeit, Zweckmäßigkeit 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 27 Management als Funktion 2 • Kontrollieren – Prüfen ob Anordnung zum gewünschten Ergebnis geführt hat – Soll-Ist-Vergleich – Konsequenzen Ableiten (Planen, Anordnen) – Lob und Anerkennung bzw. Kritik • Organisieren – Arbeitsteilung und Koordination • Kommunikation • Staffing – Anstellung, Einsatz (richtige Person vs. Aufgabe) • Repräsentieren – Werte und Vorstellungen – Vorbildfunktion 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 28 Projektmanagement 1 • Definitionen [Wikipedia] – „… Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mitteln für die Abwicklung eines Projektes.“ (aus DIN 69901) – „… is the application of knowledge, skills, tools and techniques to project activities to meet project requirements.“ (aus PMI) • … ist der Prozess Projekte zu managen – Abweichung zu allgemeinem Management im U. • Personenauswahl für Projektzuordnung liegt meist bei Linienmanager Projektmanager kann Wünsche äußern, jedoch Staffing innerhalb d. Projektes • Fachentscheidungen liegt meist im Linienbereichen haben meist die größere Fachkompetenz 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 29 Projektmanagement 2 • ... ist Kunst und Wissenschaft Ideen effizient in Produkte / Prozesse umzusetzen. • ... umfasst dabei folgende Aktivitäten – Definieren Projektbeschreibung und Erfolgskriterien – Planen Umfassenden Plan des Projektablaufes (Phasen, Tasks, Milestones, Deliverables, …) – – – – Aufwandsschätzung und Terminierung Lenken und Leiten Überwachen und Kontrollieren Kommunikation mit allen Projektbeteiligten 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 30 Projektmanagement 3 • Weitere Aspekte – PM ist NICHT die bloße Anwendung von Computerprogramme und Tools! dient vielmehr der Unterstützung des PM – PM kann als temporäre Organisation gesehen werden hat Aufbau- und Ablauforganisation siehe Block 2 – Abgrenzung/Unterschied Produktmanagement hat kein definiertes Ende; Produktmanager will Produktlinie möglichst lange laufen lassen 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 31 Abschnitt 5 Aspekte von Führungsaktivitäten Management als Institution – Allgemein in Unternehmungen – Projektmanagement 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 32 Der Manager / Die Managerin 1 „Die Führungsqualitäten“ Methodenwissen Fachwissen Führungsqualität Persönlichkeits merkmale 07.03.07 Organisatorisches & Konzeptionelles © 2006 - Christian Gütl 33 Der Manager / Die Managerin 2 • Persönlichkeitsmerkmale – – – – – – – – – – – 07.03.07 Wunsch zu führen Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen Autorität und Durchsetzungsvermögen Selbstvertrauen Kommunikationsfähigkeit Teamfähigkeit Stabilität und Belastbarkeit Urteilsfähigkeit Entschlussfreudigkeit Initiative Mut und Zivilcourage © 2006 - Christian Gütl 34 Der Manager / Die Managerin 3 • Fachwissen – Im jeweiligen Fachbereich der Leitungsstelle – Branche, Marktwissen – Gesellschaftl. u. wirtschaftliche Zusammenhänge • Methodenwissen – Planung, Analyse, Führung u. Kontrolle – Konferenztechniken, Ideenfindung – Persönliche Arbeitstechniken (Zeit- u. Arbeitsplanung) • Konzeptionelles & organisatorisches Wissen – Von Detail lösen in größeren Zusammenhängen denken – Unternehmens- u. Bereichskonzeption – Notwendigkeit Organisatorischer Maßnahmen und deren Grenzen erkennen 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 35 Der Manager / Die Managerin 4 Konzeptionelles & Organisatorisches untere Methodenwissen mittlere Fachwissen obere Persönlichkeitsmerkmale Führungsebene Führungsfähigkeiten nach [UFO 1993] Phasen der Führungsausbildung Hochschule Praxis Andere Ausbildung Training off the job Training on the job Grundausbildung 07.03.07 nach [UFO 1993] © 2006 - Christian Gütl 36 Führungsmodelle 1 … macht das Führungsverhalten lernbar! • Management by Delegation – A,K&V an Mitarbeiter – Entscheidung soll auf jener Führungsebene getroffen werden, wo größte Sachkompetenz ist – Ziel, Aufgabenvorgabe & Kontrolle b. Vorgesetzten • Management by Exception – Vorgesetzter konzentriert sich auf Führung – Mitarbeiter trifft Entscheidungen und löst Aufgabe – Vorgesetzter greift bei Ausnahmesituation ein • Management by Walking Around 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 37 Führungsmodelle 2 • Management by Participation – Beteiligung der Mitarbeiter bei der Zielformulierung und Entscheidungen – Stärkere Identifikation besser Leistung • Management by Objectives – Zielvereinbarung statt Verhaltensorientierung – Mitarbeiterbeteiligung bei Zielbildung – Zielüberprüfung (Soll-Ist-Vergleich) • Management by Projects – Anwendung b. Projektteams – Kollegialer Führungsstil (gibt keinen Vorgesetzen-Mitarbeiter-Hierarchien) • … 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 38 Der Mitarbeiter / Die Mitarbeiterin Betriebssoziologie • Grundsätze und Anmerkungen – MitarbeiterInnen (MA) und ihre Fähigkeiten sind das wichtigste Kapital bei schlechter Behandlung kann dieses leicht schwinden – Man soll auf die MA eingehen; Fähigkeiten, Stärken und Schwächen kennen – MA brauchen unterschiedliche Führung – „Wenn Du Leistung haben willst, musst Du Sinn geben!“ – MA • wollen gerechte Entlohnung • Soziales Ansehen • Haben ihre eigenen Interessen 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 39 Projektteam 1 Linienmanager Projektmanager Projekt Sponsor Project & Steering Board Programmmanager Gruppenleiter Projektteam Team Mitglieder Fachexperten 07.03.07 Lieferanten Weitere Stakeholder Kunden u. Endbenutzer © 2006 - Christian Gütl Subauftragnehmer 40 Projektteam 2 • Projektmanager – Managementaufgaben um Projektziel zu erreichen – Koordiniert Projektteam über Fachgrenzen und hierarchische Grenzen hinweg – Meist keine Personalauswahl und Fachentscheidungen Linienmanager • Linienmanager – Manager in div. Fachbereichen – Verantwortlich für genügend und geeignete Personalressourcen – Hat meist die Fachexpertise Ausnahme: Projektmanager aus F&E 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 41 Projektteam 3 • Schnittstelle Linien- u. Produktmanager • Linienmanager verwaltet Ressourcen Projektmanager muss darüber verhandeln • Mitarbeiter: Anordnungen von und Berichterstattung an Linienmanager und Projektmanager Reibungsfläche: „Diener zweier Herren“ • Gutes Verhältnis für Projekt notwendig 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 42 Projektteam 4 • Projekt Sponsor oder Pate – (einer) der wichtigste(n) Beteiligten des Projektes – Sorgt für Unterstützung des Projekts durch die Unternehmensleitung (lenkend u. unterstützend) Macht und Führungskompetenzen – Kontakt zu Projektmanager, Kunde u. Projekt-MA – Vermittelt zwischen Projekt- u. Linienmanager – Funktion soll immer nur eine Person ausführen – Kommt meist aus dem Bereich mit dem größten Interesse oder Nutzen am Projektergebnis • Steering Board – Für komplexe Projekte zusätzliche Unterstützung – Gruppe von Senior Managern von Funktionsbereichen die Projekt beeinflussen 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 43 Projektteam 5 • Programm-Manager – Verantwortung und Koordination für eine Gruppe von in Beziehung stehenden Projekten • Team Mitglieder (Projektmitarbeiter) – Personen die über die ganze Projektdauer oder vorübergehend dem Projekt zugeordnet sind – Zuständig für Tasks und Deliverables – Müssen meist Linien u. Projektmanager berichten • Gruppenleiter – Bei großen Projekten mit vielen Team Mitgliedern zu hoher Kommunikationsaufwand – Einsatz von Gruppenleiter – 2 Möglichkeiten: • Arbeiten an Task + Managementaufgaben • Nur Managementaufgaben 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 44 Projektteam 6 • Fachexperten – Stellen Fachexpertise bei Bedarf zur Verfügung – Sind für keine Tasks/Deliverables verantwortlich • Kunden und Endbenutzer – Haben entweder das Projekt initiiert … – … oder sind unmittelbar davon betroffen nutzen das Endprodukt – Begriffsverwirrung: Kunde und Endbenutzer am bestem am Projektanfang definieren • Lieferanten – Liefern typischerweise Hardware, Software oder div. Equipment 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 45 Projektteam 7 • Subauftragnehmer – Subsumiert die Personengruppe von Consultants, und Werkleistungen (Werkverträge) – Adressiert • Fachexpertise die nicht im Unternehmen ist • Fehlende Personalressourcen • Stakeholder (Anspruchsgruppen) – Personen, Personengruppen und Organisationen, die von einem Projekt betroffen sind oder es beeinflussen, einschließlich Auftraggebern und Benutzern. – Achtung: Subsumiert bereits z.T. genannte Gruppen Begriff: Weitere Stakeholder 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 46 Abschnitt 6 Projekterfolg, Projektmisserfolg und Einflussfaktoren 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 47 Der Projekterfolg 1 Ko n st e t Um fan g Ressourcen tä ali © 2006 - Christian Gütl Gute Kundenbeziehungen Qu 07.03.07 – Innerhalb des geplanten Zeitrahmens – Im Rahmen geplanter Kosten – Im gewünschten Umfang – In gewünschter Qualität – Zur Zufriedenheit der Kunden bzw. der Benutzer – Minimale oder mit Auftraggeber abgestimmte Veränderungen – Hauptarbeitsbereich d. Unternehmens nicht beeinträchtigen – Unternehmenskultur nicht verändern • PM-Raute Ze it • Projekt ist erfolgreich … – PM Erfolg – EinflussParameter f. Projekte 48 Der Projekterfolg 2 • Projekterfolg [Kapur 2005] (Process + Skills + Techniques + Tools) * Accountability * Discipline – Erfolg: zufriedenstellendes Ergebnis – Process: bestimmte Methode der Abwicklung z.B. Useranforderungen bestimmen – Skills: Fertigkeiten und Fachkenntnisse erreicht durch Training und Erfahrungen z.B. Bewerten von Projektrisiken, Controlling – Techniques: Grad d. Fähigkeit Techniken anzuwenden z.B. Kommunikationsfähigkeit – Tools: Werkzeuge, Computerprogramme wirken nur unterstützend !!! – Accountability: Zuverlässigkeit, Eigenständigkeit z.B. MA versteht Verantwortung u. wirkt in Zielrichtung – Discipline: Disziplin, Ordnung, Einschätzbarkeit 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 49 Projektmisserfolg • Überraschend wenige Projekte verlaufen erfolgreich – Z.B. Bau Eurotunnel, LKW Maut DE, AIRBUS A380 • Statistik im IT-Bereich + +/- - 2004 29 % 53 % 18 % 2000 28 % 49 % 23 % 16 % 53 % 31 % 1994 07.03.07 [Standish Group] Legende: + … positiv abgeschlossen +/- … Projektziele nicht erreicht, abgeschlossen - … vorzeitig beendet – Kostenüberschreitung: 189% (1994), 45% (2000) – Zeitüberschreitung: 222% (1994), 63% (2000) – Funktionsumfang: 61% © 2006 - (1994), Christian Gütl 67 % (2000) 50 7 Todsünden des PM 1 1. Unausgegorene Ideen werden zu Projekten • Fehlender Filter zur Trennung 2. Unrealistische Terminvorgaben • Kundenvorgabe (Unwissenheit, Kundendruck) • Projektmanagement will dadurch Leistungssteigerung erreichen • „Go“ für Projekt wird nur bei geringen Ressourcenschätzung gegeben 3. Ineffektives „Sponsorship“ • Projektsponsor ist wichtiger Faktor für ein erfolgreiches Projekt • Benötigt Zeit, Anstrengungen, Commitment, Fähigkeiten und Verantwortung 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 51 7 Todsünden des PM 2 1. Schlecht qualifizierte Projektmanager • Erforderliche Skills vs. tatsächliche Skills 2. Projekt-„Lebenssignale“ werden nicht überwacht • (Zeit-)kritischer Pfad, Offene Fragen, Vergleich geschätzt zu tatsächlichen Kosten, … 3. Keine gut entwickelten Projektmanagement Methoden werden angewandt 4. Fehlende Darstellung von umfassenden Projekt Portfolios • Fehlende Verwaltung und Übersicht der Projekte • Verursacht Zeitverzögerungen Unternehmenskritischer Projekte, Doppelgleisigkeiten, … 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 52 Reifegrad und Exzellenz – Standardmethoden und Begleitprozesse eingeführt (Werkzeuge, Techniken, Verfahren, Unternehmenskultur) – Hohe Wahrscheinlichkeit wiederholten Erfolges 100 % Projekte erfolgreich • Hoher Reifegrad wenn Misserfolg Erfolg Reifegrad • Exzellenz erreich wenn Exzellenz Zeit nach [Kerzner 2003] – Umfeld geschaffen für kontinuierlichen Strom erfolgreich durchgeführter Projekte • Anmerkungen – Manager, die immer richtige Entscheidungen treffen, treffen nicht genug Entscheidungen! – Organisationen, die alle Projekte erfolgreich abschließen, gehen nicht genug Risiken ein und bearbeiten nicht genug Projekte! 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 53 Fragen und Anmerkungen! Danke! Thanx! 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 54 Quellen 1 [Kapur 2005] Kapur, G.K.: Project management for information, technology, business, and certification; Pearson Prentics Hall, Ohio, USA, 2005. [Kerzner 2003] Kerzner, H.: Projektmanagement. Ein systemorientierter Ansatz zur Planung und Steuerung; mitp Verlag, Bonn, Germany, 2003. [Standish Group] http://www1.standishgroup.com/sample_research/PDFpages/q3spotlight.pdf http://www1.standishgroup.com/sample_research/PDFpages/extre me_chaos.pdf [WIKIPEDIA] Projektmangement: http://de.wikipedia.org/wiki/Projektmanagement Stakeholder: http://de.wikipedia.org/wiki/Stakeholder [Angermeier] Angermeier, G.: Das große Projektmanagement-Lexikon; Projekt Magazin, München, Deutschland; last visit 2006-02-12 http://www.projektmagazin.de/glossar/projektmanagementlexikon. html 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 55 Quellen 2 Vorgehensmodell http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0089.html Projektmanagementprozess http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0512.html Projektprozess http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0513.html Projektlebenszyklus http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0611.html Lebensweg http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0312.html Projektstrukturplan http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0093.html Projektphase http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0088.html Liefergegenstand http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0417.html Meilenstein http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0046.html Tätigkeit http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0342.html Ereignis http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0371.html 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 56 Quellen 3 [IBL 1995] Wohinz, J.; Janes, A.; Tenhofer, S.; Peritsch, M.; Ramsauer, C.; Russ, M.; Schaller, M.: Industriebetriebslehre; Vorlesungsunterlagen, Technische Universität Graz, 1995. [Jalote 2002] Jalote, P.: Software Project Management in Practice; AddisonWesley, 2002, Seiten 29 - 32 [Kapur 2005] Kapur, G.K.: Project management for information, technology, business, and certification; Pearson Prentics Hall, Ohio, USA, 2005. [List et all. 2001] List, B.; Miksch, S.: Modellierungstechniken und –methoden. Grundzüge der Wirtschaftsinformatik 2; Lehrveranstaltungsunterlagen, Technische Universität Wien, 2001. [Schertler 1993] Schertler, W.: Unternehmensorganisation. Lehrbuch der Organisation und strategischen Unternehmensführung; Oldenburgverlag, 1993. [UFO 1993] Haberfellner, R.; Eherer, T.; Grossmaier, A.; Neubauer, G.: Unternehmensführung und Organisation; Vorlesungsunterlagen, Technische Universität Graz, 1993. 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 57 Quellen 4 [WIKIPEDIA] Geschäftsprozess: http://de.wikipedia.org/wiki/Prozessmanagement Unternehmen: http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen Prozessmanagement: http://de.wikipedia.org/wiki/Prozessmanagement Ziel: http://de.wikipedia.org/wiki/Ziel Zweck: http://de.wikipedia.org/wiki/Zweck [Wyssusek 2001] BORIS WYSSUSEK; Geschäftsprozessmodell, Geschäftsprozessmodellierung (engl. business process model, business process modeling), in Mertens, P., Back, A., Becker, J., König, W., Krallmann, H., Rieger, B., Scheer, A.-W., Seibt, D., Stahlknecht, P., Strunz, H., Thome, R., Wedekind, H. (eds.) (2001): Lexikon der Wirtschaftsinformatik (engl. Encyclopedia of Business Computing). Springer, Berlin et al., pp. 210–211 http://user.cs.tuberlin.de/~wyssusek/Publications/Wyssusek_2001_Geschaeftsproz essmodell-Geschaeftsprozessmodellierung.pdf 07.03.07 © 2006 - Christian Gütl 58