Das Magazin für Ess- und Trinkkultur

Transcrição

Das Magazin für Ess- und Trinkkultur
Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt 1110 Wien, P.b.b., GZ 02Z031092 M
D a s M a g a z i n f ü r E s s - u n d Tr i n k k u l t u r
BURGENLAND
SEEFESTSPIELE MÖRBISCH
INTENDANT HARALD SERAFIN
SO SCHMECKT DAS BURGENLAND. Genießer haben den Hang zum Geheimtipp.
Sie träumen gerne von der Idee der Limited Edition, die nur ausgewählten Kennern
vorbehalten ist. Wir sagen nach der Produktion dieses A la Carte-Bookazines:
Das Burgenland bietet jede Menge kulinarischer Schätze, die bloß auf ihre
Entdeckung warten. Wir wünschen dabei viel Freude und genussvolle Reisen.
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BURGENLAND SCHMECKT Von Bier bis Tofu
BURGENLAND WEIN Die besten Winzer
LIZENZ ZUM FISCHEN
Rund um den Oggauer Fischer Helmut Schwarz
SEEFESTSPIELE
MÖRBISCH
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INTENDANT HARALD SERAFIN
Max Stiegl kocht Waller.
ABSOLUT KIRSCH
Genuss pur zwischen Neusiedler See und Leithagebirge
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DAS SCHWEIN MUSS MAN HABEN
Schweinereien und mehr zwischen Podersdorf und Illmitz
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von Johann Strauß
Josef Roiss kocht Mangalitza-Kotelett.
AROMA DURCH SONNENKRAFT
14. Juli – 28. Augus t 2011
-JDIUTUBSLDPN
Karten: 02682 / 66210
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Tickets & Infos:
-RVHSK+D\GQ*DVVH‡$(LVHQVWDGW‡7HO‡)D[':
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Fotos: Stephanie Golser, Burgenland Tourismus/Schlosser ; Cover: Stephanie Golser
In Frauenkirchen wachsen 3.200 Paradeisersorten.
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Alain Weissgerber kocht mit Paradeisern.
DER GESCHMACK DER STEPPE
Gaumenfreuden im südlichen Teil des Seewinkels
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Jürgen Csencsits kocht Filet vom Steppenrind.
SAFRAN – GEWÜRZ MIT KULTSTATUS
Zwischen Forchtenstein und Eisenstadt
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WO HONIG, WEIN UND WASSER FLIESSEN
Das sonnige Mittelburgenland
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GANZ GANS
Kultur und Genuss im Südburgenland
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Walter Eselböck kocht Gansl.
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ENGLISH SUMMARIES
Register, Impressum
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Eingelegtes, süß und sauer
Richard Triebaumer hat sich seinen Lebenstraum erfüllt. Den
Job als Koch hat er 2001 im Alter von 28 Jahren nach Top-Stationen wie
„Steirereck“ in Wien, „Obauer“ in Werfen und dem „Landgasthof am Nyikospark“ endgültig an den Nagel gehängt, um das zu machen, was ihm seit
seiner Kindheit Spaß macht: das Einrexen. Ins Glas kommt bei Triebaumer
alles, was auf ein paar Hektar Eigengrund – mit Blick auf den Neusiedler
See – wächst. Seine Lieferanten: 300 alte Obstbäume, deren Äste voll
beladen mit Zwetschken, Birnen, Quitten und wilden Ringlotten sogar
den Boden berühren; aber auch etliche Gemüseparzellen mit Unikaten
aus der Paradeis- und Kürbiswelt und einige Reihen, aus denen feurigscharfer Chili schießt. Produziert werden geschmacklich einzigartige
Marmeladen (Zigeuner-Apfel, Vogelbeere oder Quitte), Kompotte
(Muskateller-Dirndl) und Chilipasten (in unterschiedlichen Schärfegraden),
aber auch sensationeller Schinken und Speck sowie Schmalzvariationen
wie Dörrzwetschke-Olive oder Paprika-Limette, die
es in Österreich sicher kein zweites Mal gibt.
Burgenland
schmeckt
RICHARD TRIEBAUMER
Rathausplatz 4, 7071 Rust
Tel.: +43/(0)2685/204 38
www.triebaumerrichard.at
Pannonisches Bier
Schnaps und Essig
VON KAFFEE BIS SEKT, VON TOFU ÜBER ESSIG BIS ZU BIER:
DAS BURGENLAND FASZINIERT DURCH DIE VIELZAHL SEINER
Die Destillerie und Essigbrauerei
steht im ältesten Weinort
Österreichs. Gerhard Braunschmidt
schwört nicht nur auf hochwertige
Zutaten (die Früchte bezieht er aus
dem eigenen Obstgarten), sondern
produziert auch erstklassige Essige
und Schnäpse, für die er auf Anhieb
Goldmedaillen mit nach Hause
nehmen durfte. Bei Hochprozentigem
werden Klassiker wie Zwetschke
oder Quitte abgefüllt. Experimentierfreudiger ist Braunschmidt bei
der Essigproduktion: Er füllt auch
unkonventionelle Spezialitäten
wie Paradeis-, Holunder- und
Sämlingeiswein-Essig ab.
GOURMETPRODUKTE. HIER PRÄSENTIEREN WIR ERLESENE
GOURMANDISEN, DIE SIE ENTWEDER IN DER GASTRONOMIE
PRODUZENTEN GENIESSEN KÖNNEN.
Fotos: PR
ODER DIREKT BEIM
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DESTILLERIE BRAUNSCHMIDT
SCHNAPS + ESSIG
Obere Kreuzjoch 35, 7123 Mönchhof
Tel.: +43/(0)2173/215 02
www.schnapsundessig.at
Harald Sautner ist Getränkehändler
in Gols und hat in dieser Tätigkeit
naturgemäß nicht nur mit Wein zu
tun. 2007 kaufte er eine kleine
Brauanlage in Bieberbach in
Bayern, produziert seither „Bier
mit bayrischem Know-how und
burgenländischen Rohstoffen“. Sautner
arbeitet daran, eigenes Malz
herzustellen, 2009 bauten ihm
Frauenkirchner Landwirte erstmals
eine spezielle Sommergerste an, die
in Oberösterreich zu pannonischem
Braumalz gemacht wird. Ist
burgenländischer Hopfen auch ein
Thema? „ Ja, klar, wenngleich derzeit
eher noch ein Traum als ein Thema.“
Fünf verschiedene Biere hat das
Golser Bier derzeit im Sortiment: ein
recht hopfiges Märzen, ein Helles,
ein obergäriges Hefeweizen und ein
Lager. Das Helle wird auch noch in
einer „Prämium“-Version eingebraut,
etwas stärker vergoren und
ist nur im Fass erhältlich.
Mit 400.000 Litern zählt die
Golser Brauerei mittlerweile zu den
größeren Kleinbrauereien des Landes.
GOLSER BIER, Sandgrube 1a
7122 Gols, Tel.: +43/(0)2173/27 19
www.golserbier.at
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Blaudruck
Schärf World
The Art of Coffee
In Neusiedl am See befinden sich nicht nur die Rösterei
und der Vertrieb des österreichischen Kaffeeproduzenten Schärf, sondern
auch ein eigener Themenpark, in dem Führungen angeboten werden,
um Interessierten die Welt des Kaffees näherzubringen. Schon beim
Betreten des Foyers kommt man an einer Kaffeeplantage vorbei, deren
Pflanzen durch ein spezielles Befeuchtungssystem und etliche Glasflächen – die für die nötige Wärmeentwicklung sorgen – wie in ihren
Ursprungsländern gedeihen. In der sogenannten „Schärf World“
kann man Kaffee verkosten und bei der Röstung der Bohnen oder bei
der Entwicklung der hauseigenen Mischungen zusehen.
SCHÄRF KAFFEE
Dr.-Alexander-Schärf-Platz 1
7100 Neusiedl am See
Tel.:+43/(0)5 9010 430, www.schaerf.at
Blaudruck galt früher als Symbol
für Armut, jeder Bauer trug eine blaue
Halbschürze (Fiata). Die „Arbeitskleidung“
war in purem Indigoblau gehalten.
Ausschließlich an Feiertagen trug man
bedruckte Textilien. Jetzt ist der Blaudruck
wieder in Mode gekommen. In Steinberg
findet man eine der letzten Werkstätten
für burgenländischen Indigo-Handblaudruck, der vom UNESCO-Fachbeirat in die
Liste „Immaterielles Kulturerbe in Österreich“ (traditionelle Handwerkstechniken)
aufgenommen wurde. Schürzen, Hemden,
Servietten und Tischdecken werden hier
von Joseph Koó und seiner Familie mit
traditionellen burgenländischen Mustern
beidseitig bedruckt und in großen
Holzbottichen indigoblau eingefärbt.
Geschätzt werden Joseph Koós Textilien
von den Gastwirten der Umgebung. Wer
eine Schürze oder eine Tischdecke erstehen
will, wird in Koós Hofladen fündig und
kann mit etwas Glück auch bei der
Herstellung der Stoffe zusehen.
Hammerfleisch
Bei Spitzenköchen wie Walter Eselböck gilt Otmar Tschürtz’ Hammerfleisch als
Delikatesse. Für den Schinken vom Schweineschlögel (in Loipersbach nennt man Schweineschlögel
Hammen und der Schinken davon ist als Hammerfleisch bekannt) verwendet der experimentierfreudige Fleischhauer aus Loipersbach statt Pökelsalz Meersalz (was anfangs belächelt wurde)
und veredelt ihn mit Rauch von Buchenholz. Bekannt ist Tschürtz aber nicht nur für sein Hammerfleisch, sondern auch für seinen 15 Monate lang am ganzen Knochen gereiften Rohschinken, für
die Loipersbacher Schubwurst – die traditionell beim Sautanz erzeugt wurde – und für zwei
Jahre lang gereiften Schinken von Schweinen, denen Kastanien zugefüttert wurden.
Eierteigwaren
Was als Landwirtschaft begann
und 1978 um eine Hühnerfarm abseits
unzumutbarer Käfigbedingungen
erweitert wurde, wurde 19 Jahre später
eine Nudelmanufaktur. Barbara
Gelbmann entschied sich, die Eier ihrer
glücklichen Hühner zu verwerten und
daraus händisch Nudeln ohne Zusatzstoffe
zu produzieren. Fünf Sorten machten den
Anfang, heute sind es mehr als 50, die
Gelbmann ab Hof verkauft. Zu den
Spezialitäten der Nudelmacherin zählen
Steinpilz-,Tintenfisch- und Safrannudeln,
für die die Qualitätsfanatikerin
nicht weniger als sieben Eier
pro Kilogramm verwendet.
Hirmann
Seit mehreren Generationen produziert der Paradiesbetrieb Hirmann
HIRMANN, Pußta 5, 7571 Rudersdorf, Tel.: +43/(0)3382/715 61
PARADIESBETRIEBE SÜDBURGENLAND
Tel.: +43/(0)664/108 58 88, www.ein-stueck-vom-paradies.at
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BLAUDRUCKEREI KOÓ
Neugasse 14
7453 Steinberg
Tel.: +43/(0)2612/84 71
www.originalblaudruck.at
Fotos: PR
im südburgenländischen Rudersdorf hochwertige Edelbrände, Apfelmost
und Liköre. Den Schwerpunkt legen Erich und Andrea Hirmann auf die
Herstellung von außergewöhnlichen Essigsorten. Neben Unikaten wie den
Sorten Bier, Rote Rübe, Paradeiser und Gurke füllt Erich Hirmann
auch reinsortige Essige von Weingartenpfirsich, Weichsel, Zwetschke und
Birne ab. Das Obst für die rund 15 Essigsorten wächst auf Streuobstwiesen
und im hauseigenen Garten und kommt nur vollreif und mehrmals sortiert
in den Kessel, um zu Essig veredelt zu werden. Verkauft werden die
eigenwilligen Essigkreationen und Destillate des Qualitätsverfechters
im angeschlossenen Hofladen.
SEEWINKLER EIERTEIGWAREN
Hauptstraße 53, 7152 Pamhagen
Tel.: +43/(0)2174/21 46-0
DER TSCHÜRTZ
Herrengasse 27, 7022 Loipersbach
Tel.: +43/(0)2686/72 35
www.der-tschuertz.com
Saures Gurkerl, ganz groß
Ursprünglich war die „Südobst“ eine regionale Genossenschaft, in der Obst
und Gemüse der südburgenländischen und oststeirischen Landwirtschaft verarbeitet
wurden. 1995 übernahm der Wiener Sauerkonservenspezialist „Staud“ das Unternehmen
und positionierte es im Topsegment.Das Sortiment ist heute durch und durch burgenländisch: Jausenzwiebel, Senfgurken, mit Sauerkraut gefüllte Paprika, süß-saure
Riesenbohnen, Paprika und Pfefferoni in allen nur erdenklichen Größen, Farben und
Schärfegraden, Paprikasalat und Pusztasalat sind
neben den selbstverständlichen sauren Gurkerln auf
jeder burgenländischen Jausenplatte obligatorisch.
Für die „Primeur“-Serie verwendet man besonders
ausgesuchte Gemüse und Weißweinessig, der
vom steirischen Essig-Papst Alois Gölles aus
burgenländischen Weißweinen hergestellt wird.
Die jüngste und am stärksten wachsende Range
freilich sind die Bioprodukte, zwei davon konnten
unlängst sogar in der heiß umkämpften Biolinie
der größten heimischen Supermarktkette untergebracht werden. Auf zwei Millionen Euro Umsatz
pro Jahr kann das Stegersbacher Unternehmen
SÜDOBST/GURKENPRINZ
verweisen, die Exporte nach Deutschland und
Wiener Straße 18
Italien werden kontinuierlich mehr, Angebote für
7551 Stegersbach
Kooperationen gebe es reichlich, „aber wir wollen
Tel.: +43/(0)3326/523 55
www.gurkenprinz.at
nur langsam wachsen, Schritt für Schritt“.
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Das große Prickeln
Die Sektkellerei Szigeti spielt gewissermaßen in einer eigenen
Liga: 150.000 Flaschen Sekt pro Jahr, ein enormes Sortiment von
Frizzante über fruchtige Rebsorten-Sekte bis hin zu voluminösen
Prestige-Cuvées, jährliche Umsatz- und Outputsteigerungen von
12 bis 15 Prozent (auch im gerade für Schaumwein eher schwierigen
Jahr 2009 befand man sich im sicheren Wachstumssegment),
Exporte in die USA und nach Fernost.Vor 20 Jahren übernahmen
die Gebrüder Szigeti, die das Sektmachen bei „Inführ“ und in
Halbturn gelernt hatten,den elterlichen Weinhandel in Gols und
beschlossen,unverzüglich auf Versektung und Lohnversektung
umzusatteln.Schon nach sechs Jahren war die Produktionsstätte zu klein,die Szigeti-Sekte gewannen an Ansehen und
Prestige. Vor allem aber wurden Norbert und Peter Szigeti
zur Nummer eins der österreichischen Lohnversekter:
150 bis 200 heimische Winzer bringen ihre Grundweine
nach Gols,um sie hier versekten zu lassen,von Kleinmengen
um die 1.000 Liter bis zu wirklich eindrucksvollen Kapazitäten.Jedes österreichische Weinbaugebiet ist vertreten,auch
der hauptsächliche Absatzmarkt ist die Alpenrepublik:
80% der Szigeti-Sekte werden im Inland getrunken. Nach
einem deutlichen Trend fruchtiger Sektsorten in den vergangenen Jahren sei derzeit wieder eine Rückbesinnung
auf klassische Ware aus Grünem Veltliner (nicht zuletzt
auch in den USA ein begehrtes Gut) und Welschriesling zu
beobachten,verrät Marketingleiter Hans-Peter Hofmann,vor
allem aber Sekte aus Burgundersorten – Chardonnay, Weißburgunder, Pinot
Noir Rosé oder Blanc de Blancs und sogar Neuburger – würden derzeit stark
nachgefragt. Das ungarische Projekt – Versektung von ungarischen Grundweinen
in der Golser Kellerei – wurde vor einigen Jahren begonnen,erwies sich allerdings
als hartes Brot: „Budapest ist für uns fast so weit weg wie Hongkong.“
SEKTKELLEREI SZIGETI
Sportplatzgasse 2a, 7122 Gols, Tel.: +43/(0)2173/21 67, www.szigeti.at
LIMITED EDITION
Sechs Hektar Grund, einen Bauernhof, eine
Ziegenherde und 25 Bienenvölker können Annette und
Ingolf Hofmann ihr Eigen nennen. Sie zogen vor
wenigen Jahren von Bayern ins Südburgenland,
quartierten sich in einem abgewrackten Bauernhof in
Limbach ein, revitalisierten ihn in mühevoller Arbeit
und gaben ihre Jobs als Innenarchitektin und als
Journalist auf, um sich zur Gänze ihrer Leidenschaft
zu widmen: Auf ihrem Grund kultiviert das Quereinsteiger-Paar nicht nur alte Obstbäume, Kräuter
und Blumen, sondern bemüht sich in Zusammenarbeit mit der „Arche Noah“ auch um die Erhaltung
der Vielfalt von alten Paprika- und Paradeisersorten,
die wachsen dürfen, wie sie wollen. Verwendet
werden Obst und Gemüse in erster Linie für den
Eigenverbrauch. Den Rest verarbeitet Annette
Hofmann in ihrer Küche zu herzhaften Sugos,
Marmeladen und Chutneys, die man bei den überzeugten Idealisten ab Hof kaufen kann. Wer sich
durch das gesamte Spektrum der Hofmann-Gärten
kosten will, sollte unbedingt das (einzige) Doppelzimmer in dem „Pannonisch Wohnen“-Betrieb
reservieren, von dessen Fenster aus man
garantiert den schönsten Blick auf den Wildwuchs an
Bäumen, Stauden und Uhudlerstöcken hat.
Zickentaler Moorochse
Ursprünglich ging es darum, erzählt der frühere „Brau
AG“-Verkaufsdirektor Dr. Jürgen Frank, das Naturschutzgebiet
der „Auwiesen Zickenbachtal“ zu schützen, ein seit 1992 bestehendes, 40 Hektar umfassendes Niedermoor, einzigartig im ganzen
pannonischen Raum und Heimat unglaublich vielfältiger Flora
und Fauna. Die Düngemittel-Einträge der landwirtschaftlich
genutzten Flächen rundherum stellten allerdings eine Gefahr
dar, weshalb man 2004 einen Verein gründete und versuchte, die
Landwirte für eine sanfte Nutzung der Flächen zu gewinnen:
konkret extensiv gehaltene Ochsen, die neben der schonenden
Bewirtschaftung ein regionales, kulinarisches Top-Produkt
ergeben sollten. Nach mehrjährigen Experimenten erwies sich
eine Kreuzung aus Angus- und Galloway-Rindern als ideal – in
Im Parade-Betrieb mit der
geräumigen Außenklima-Stallanlage
fühlen sich die Fleisch- und Milchschafe
mitsamt ihrem Nachwuchs ganz offensichtlich wohl und liefern Fleisch in bester
Qualität und ebensolche Milch. In der
angeschlossenen kleinen HightechKäserei wird ausschließlich Rohmilch
zu Joghurt, Topfen, Frischkäseaufstrichen,
Naturkäse oder Weichkäse, geräuchertem
Schafkäse und erstklassigem
Camembert verarbeitet.
Shu-Chen Sojahaus
Fotos: PR
Die gebürtige Taiwanesin Chuang Shu-Chen hat sich in Rotenturm niedergelassen und produziert dort eine Spezialität, die sie aus ihrer Heimat mitgenommen hat:
Tofu. Aufgrund der schnellen Verderblichkeit verkauft Shu-Chen das feine Sojaprodukt
ausschließlich ab Hof. Die essbaren Taglilien – sie gelten in Südostasien als Delikatesse,
die frischen Knospen und Blüten werden dort bevorzugt im Wok gedünstet – hingegen rext
die charismatische Bäuerin mit Essigmarinade ein und versorgt damit ausgesuchte Edelgreißlereien im Burgenland und in Wien. Überzeugter Kunde ist dort auch der kochende „On“Wirt Simon Hong Xie, der in der Wehrgasse das derzeit interessanteste China-Restaurant
Wiens betreibt und sich von Shu-Chen regelmäßig mit den feinen Lilienknospen beliefern lässt.
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der Haltung unkompliziert, robust genug für ganzjährige
Freilandhaltung, mit den klimatischen Bedingungen und dem
Futterangebot überaus zufrieden und von erlesener Fleischqualität. Aus 150 Tieren besteht die Herde derzeit, nach einer
dreimonatigen Schlussmast mit Gerste, Roggen und Weizen
werden jährlich 50 bis 60 Ochsen im Alter von drei Jahren in
einem nahen Betrieb geschlachtet. Vor der Weiterverarbeitung
reift der Schlachtkörper eine Woche lang im ganzen Stück,
wird zerlegt und zwei weitere Wochen abgelegen.
Das exzellente Fleisch der Zickentaler Moorochsen geht
hauptsächlich in die regionale Gastronomie, wird zu
„Burgenländer-Leberkäse“ und zu Moorochsenschinken
weiterverarbeitet.
Schaf käse
ANNETTE UND INGOLF HOFMANN, Hofried 5
7543 Limbach, Tel.: +43/(0)3328/321 71
SHU-CHEN SOJAHAUS, Meierhof 11, 7501 Rotenturm/Pinka, Tel.: +43/(0)3352/321 02
VEREIN „RINDERWEIDE
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Werner Sinkovics
7543 Eisenhüttl 18
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Stefri Frischeteam Halper
Obere Hauptstraße 24
7501 Oberdorf
Tel.: +43/(0)3352/62 20
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Ab-Hof-Verkauf: Mo.–Sa. 8–18 Uhr, www.schafzucht-hautzinger.at
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Die Essenz
zu den Vorreitern. Einerseits deshalb,
weil die unterschiedlichen Anbaugebiete sehr unterschiedliche WeinCharaktere ermöglichen, andererseits
aufgrund der im Burgenland vorherrschenden Rebsorten – Stichwort
Blaufränkisch –, die geologische und
kleinklimatische Gegebenheiten
ganz besonders gut zur Geltung
bringen können.
des pannonischen Bodens
Besondere Aufmerksamkeit
„TERROIR“ LAUTET IN ÖSTERREICHS WEINWELT DAS MOTTO
DER VERGANGENEN JAHRE
– WEIN MIT REGIONALER UND PERSÖNLICHER
IDENTITÄT. UND DAS BURGENLAND HAT SEHR VIEL IDENTITÄT.
Text von Florian Holzer
Josef Umathum
Weinquartett Donnerskirchen
Georg und Silvia Prieler
Birgit Braunstein
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Philosophien. Man kann zum Beispiel
versuchen,Wein nach einem
berühmten Vorbild zu machen, also
etwa Bordeaux oder Kalifornien.
Man kann Wein auch dergestalt
keltern, dass er möglichst vielen
Leuten in möglichst vielen Ländern
zu möglichst vielen Gelegenheiten
schmeckt – beides waren und sind
Erfolg versprechende Strategien. Man
kann aber natürlich auch versuchen,
aus dem Wein das herauszuholen,
was ihm sein ganz spezielles
Stückchen Boden an Identität, an
Information, an Charakter mitgibt.
Und auch wenn das auf den ersten
Blick so logisch klingt, ist diese
Tendenz doch noch sehr jung – und
erfordert sowohl von Winzern als
auch von Konsumenten ein
Vielfaches an Beschäftigung mit dem
Thema: Terroir-Weine sind Weine für
Fortgeschrittene, für Genießer, die
mehr wollen als einfach nur Wein.
Das Burgenland zählte in Österreichs „Terroir-Bewegung“ zweifellos
Fotos: Peter M. Mayr, PR
Es gibt da ganz unterschiedliche
erweckten diesbezüglich in den
vergangenen Jahren die Hänge des
Leithagebirges am westlichen Ufer
des Neusiedler Sees. Josef Umathum
hatte hier schon vor Jahren mit
seinem Riesling eines uralten
Weingartens am Hackelsberg, einer
Muschelkalk-Klippe zwischen Jois
und Winden, für mineralisches
Aufsehen gesorgt. Auch Andreas
Liegenfeld und Leo Sommer aus
Donnerskirchen kelterten immer
wieder Rieslinge und Veltliner, die
bei Blindverkostungen in die kühlen
Flusstäler Niederösterreichs
geschätzt wurden. Die beiden
zählen heute zu den wesentlichen
Protagonisten der Leithaberggruppe,
deren Ziel es ist, die mineralischen
Kalk-, Schiefer- und Granitböden
dieser Hügelkette in ihren Weinen
besonders zum Ausdruck zu bringen.
Auch Silvia Prieler aus Schützen hat
es beim Goldberg mit einer sehr
speziellen Lage zu tun: Der Hügel
überragt den Neusiedler See um
mehr als hundert Meter und verfügt
über eine Vielzahl unterschiedlicher
Unterböden, die Silvia Prieler in
Rot- wie Weißweinen umzusetzen
versteht. Birgit Braunstein aus
Purbach macht dies in erster Linie mit
Blaufränkisch, St. Laurent und Pinot
Noir. Die Winzer in der Freistadt Rust
– mit ihrer Amphitheater-artigen
Lage eine Appellation im klassischen
Sinn – schöpfen nicht nur bei den
Sorten aus dem Vollen. Sie können
vor allem dank des unterschiedlichen
Einflusses des nahen Neusiedler Sees
ein unglaubliches Spektrum an weltbesten Süßweinen, körperreichen
Weißweinen und den mitunter eindrucksvollsten Rotweinen des Landes
keltern. Ernst Triebaumers unvergleichlicher Blaufränkisch aus der
Ried Mariental ist Legende, Kurt
Feiler vom Weingut Feiler-Artinger
überzeugt sowohl mit reinsortigen
Weinen wie auch Cuvées. Und Andi
Kollwentz aus Großhöflein beweist
nun schon seit vielen Jahren, dass
man „Terroir“ keinesfalls nur mit
traditionellen Rebsorten ausdrücken
kann: Sauvignon Blanc, Chardonnay
und Cabernet Sauvignon sind hier
Leithaberg pur.
Auch die Möglichkeiten des
Gebietes zwischen Neusiedl am
See und Mönchhof werden heute
differenzierter genutzt als noch vor
einigen Jahren. Die von der Ur-Donau
abgelagerten Schotterböden und die
vom Wind bedingten, niedrigeren
Temperaturen der Parndorfer Platte
ergeben kühlere, feinere Weine,
die heiße, sandige Heideboden-Ebene
zwischen Bundesstraße und dem
Schilfgürtel die entsprechend
üppigeren Kreszenzen. Das Kernstück
liegt dazwischen, ein nach Südwesten
gerichteter Gelände-Abbruch, bei der
die unterschiedlichsten Boden-Typen
zu Tage treten. Berühmte Lagen wie
Ungerberg, Altenberg, Salzberg oder
Gabarinza befinden sich hier. Namen,
die dank der hier vertretenen Rotwein-Stars wie Gernot Heinrich, Paul
Achs, John Nittnaus und Josef Pöckl
Berühmtheit weit über die Landesgrenzen hinaus besitzen. Reinsortige
Weine erlangen hier außerordentliche Qualität – man denke etwa an
Kurt Feiler
Andy und Anton Kollwentz
Gernot Heinrich
Paul Achs
Josef Pöckl
Gerhard Pittnauer
Axel und Herta Stiegelmar
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Das Burgenland mag Österreichs jüngstes Bundesland sein. Aber
sein Weinbaupotenzial ist nahezu
endlos, die Zahl der verschiedenen Terroirs ist riesig, die Weinbau-
tradition reicht zwei Jahrtausende zurück.
Gerhard Kracher
Werner Michlits
Franz Weninger
Arachon: Manfred Tement, Illa Szemes, F. X. Pichler
Silvia Heinrich
Maria und Josef Reumann
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die St. Laurents von Gerhard Pittnauer
oder an die vier Pinot Noirs von Axel
Stiegelmar, jeder aus einem anderen
Terroir mit anderen Boden- und
Klimaverhältnissen –, vor allem aber
machten Cuvées wie Gabarinza,
Salzberg, Comondor, Ungerberg,
Admiral und Rêve de Jeunesse diese
Crus bekannt.
Und selbst in der weiten Ebene des
Seewinkels zeigt sich der Boden weitaus vielfältiger, als es den Anschein
hat. Die überaus burgundischen
Chardonnays „Tiglat“ und „Darscho“
von Heinz Velich etwa gedeihen auf
höchst mineralischen Schotterinseln.
Gerhard Krachers legendäre Trockenbeerenauslesen – sie zählen zu den
am höchsten bewerteten Weinen
der Welt – spiegeln das Aroma der
Heidelandschaft auf die purste und
konzentrierteste Art wider, die man
sich nur vorstellen kann. Angela
und Werner Michlits vom Weingut
Meinklang wiederum arbeiten
nach dem biodynamischen Prinzip
Rudolf Steiners. Ihre Weingärten
funktionieren als Biotop, gedüngt
wird mit Kompost vom Mist
eigener Rinder, die Weine gären ausschließlich mit den „wilden“ Hefen der
jeweiligen Weingärten. Die – etwa bei
ihrem berühmten Grauburgunder
„Graupert“ – nicht einmal geschnitten
werden, um der Natürlichkeit ihren
Lauf zu lassen.
Ein völlig anderes Bild bietet sich
im Mittelburgenland, wenngleich
nicht weniger vielfältig: Neckenmarkts
Weingärten zeichnen sich durch
steile Hänge, rundum schützende
Hügelketten, mineralische Böden
und mitunter uralte Rebanlagen aus.
Roland Velich bezieht für sein MoricProjekt einen Großteil seiner Trauben
von hier und sorgt bei deren Vinifizierung für eine möglichst geringe
Beeinflussung durch Holz oder
Tannine, was Blaufränkisch-Weine
von burgundischer Feingliedrigkeit
und Brillanz erbringt.
In Horitschon prägen tiefe, lehmige
Böden mit hohem Eisengehalt das
Bild. Franz Weninger ist wohl der, der
das Thema Blaufränkisch und Terroir
hier am konsequentesten verfolgt.
Sein Blaufränkisch Ried Dürrau
wurde in den vergangenen Jahren
zum Inbegriff des „neuen Blaufränkisch“. Eher nach dem Prinzip des
Bordelaiser Gutsweines funktioniert
der „Arachon“, eine Cuvée aus
Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet
Sauvignon und Merlot, 1996 von den
prominenten Wein-Persönlichkeiten
F. X. Pichler, Manfred Tement und
Tibor Szemes ins Leben gerufen und
in Kooperation mit der Winzergenossenschaft Horitschon realisiert.
In Deutschkreutz, direkt an der
ungarischen Grenze und damit an der
Pforte zur pannonischen Tiefebene
gelegen, nur wenige Kilometer vom
südlichen Ufer des Neusiedler Sees
entfernt und damit den Weinorten
wie Mörbisch oder Rust fast ähnlicher
als Horitschon und Neckenmarkt,
findet man die heißesten und
stoffigsten Weine des Mittelburgenlandes.
Silvia Heinrich,Wolfgang Reisner
und Waltraud Reisner-Igler – Nachfolger des charismatischen RotweinPioniers Hans Igler –, Albert Gesellmann und Josef Reumann, um nur
einige zu nennen, keltern hier aus den
auf kalkreichen Lehmböden gewachsenen Trauben extrem körperreiche
Rotweine von durchwegs südlichem
Charakter.
Fotos: Manfred Klimek (2), Peter M. Mayr (1), PR
Johann Schwarz und Roland Velich
Umso überraschender ist es
immer wieder, dass gerade die
Weine aus dem südlichsten
Weinbaugebiet des Burgenlandes,
vom Eisenberg und aus DeutschSchützen, dieser Erwartung so gar
nicht entsprechen. Kein Wunder,
denn das waldreiche Südburgenland ist hügelig und verhältnismäßig kühl, die Blaufränkisch-Trauben
reifen lang und nehmen in dieser
Zeit den vollen Charakter der
einzigartigen Böden auf – extreme
Steillagen, Schiefer,Ton und
Lehmböden mit hohem Eisenanteil
machen den Eisenberg zu einer der
interessantesten Rotweinlagen
Österreichs. Uwe Schiefer, ein
Quereinsteiger, der vor etwas mehr
als zehn Jahren mit dem Weinbau
begann, zählt mittlerweile zu den
erfolgreichsten Protagonisten der
südburgenländischen Weinszene.
Sein Blaufränkisch Reihburg wird
auch international als besonders
markanter Vertreter der neuen
Rotweingeneration dieses Landes
verstanden. Reinhold Krutzler
zeigt unter anderem mit seinem
Perwolff, einer Cuvée aus Blaufränkisch und Cabernet Sauvignon,
das Potenzial der DeutschSchützener Weinbergslagen auf.
Das Burgenland mag Österreichs
jüngstes Bundesland sein. Aber
sein Weinbaupotenzial ist nahezu
endlos, die Zahl der verschiedenen
Terroirs ist riesig, die Weinbautradition reicht zwei Jahrtausende
zurück. Und genau die Verbindung
dieser drei Komponenten macht
den burgenländischen Wein
zu einer der spannendsten
Angelegenheiten im europäischen
Weinbau.
Waltraud Reisner-Igler
Albert Gesellmann
Winzer-Adressen – eine Auswahl
WEINGUT PAUL ACHS
Neubaugasse 13, 7122 Gols
Tel.: +43/(0)2173/23 67
www.paul-achs.at
ARACHON
Illa Szemes, Günser Straße 54
7312 Horitschon
Tel.: +43/(0)664/788 22 33
www.arachon.com
WEINGUT KOLLWENTZ RÖMERHOF
Hauptstraße 120
7051 Großhöflein
Tel.: +43/(0)2682/65 15 80
www.kollwentz.at
WEINGUT KRUTZLER
7474 Deutsch-Schützen 84
Tel.: +43/(0)3365/22 42
www.krutzler.at
WEINGUT BRAUNSTEIN
Hauptgasse 18
ROTWEINGUT LANG
7083 Purbach am Neusiedler See
Herrengasse 2
Tel.: +43/(0)2683/59 13
7311 Neckenmarkt
www.braunstein.at
Tel.: +43/(0)2610/423 84
WEINGUT FEILER-ARTINGER www.rotweingut-lang.at
Hauptstraße 3, 7071 Rust
Tel.: +43/(0)2685/237
www.feiler-artinger.at
WEINGUT GESELLMANN
Langegasse 65
7301 Deutschkreutz
Tel.: +43/(0)2613/80 36 00
www.gesellmann.at
WEINGUT HEIKE
UND GERNOT HEINRICH
Baumgarten 60, 7122 Gols
Tel.: +43/(0)2173/31 76
www.heinrich.at
WEINGUT SILVIA HEINRICH
Karrnergasse 59
7301 Deutschkreutz
Tel.: +43/(0)2613/896 15
www.weingut-heinrich.at
WEINGUT HANS IGLER
FAMILIE REISNER-IGLER
Langegasse 49
7301 Deutschkreutz
Tel.:+43/(0)2613/803 65
www.weingut-igler.at
WEINGUT JURIS –
AXEL STIEGELMAR
Marktgasse 12–18, 7122 Gols
Tel.: +43/(0)2173/27 48
www.juris.at
WEINGUT LIEGENFELD
Johannesstraße 25
7082 Donnerskirchen
Tel.: +43/(0)2683/83 07
www.liegenfeld.at
WEINGUT MEINKLANG
Angela und Werner Michlits
Hauptstraße 86, 7152 Pamhagen
Tel.: +43/(0)2174/21 68
www.meinklang.at
MORIC – ROLAND VELICH
Kirchengasse 3, 7051 Großhöflein
Tel.: +43/(0)664/400 32 31
www.moric.at
WEINGUT NITTNAUS
Untere Hauptstraße 49
7122 Gols
Tel.: +43/(0)2173/22 48
www.nittnaus.at
WEINGUT PRIELER
Hauptstraße 181
7081 Schützen am Gebirge
Tel.: +43/(0)2684/22 29
www.prieler.at
WEINGUT REUMANN
Neubaugasse 39
7301 Deutschkreutz
Tel.: +43/(0)2613/804 21
www.weingut-reumann.at
WEINBAU UWE SCHIEFER
7503 Welgersdorf 3
Tel.: +43/(0)3362/24 64
www.weinbau-schiefer.at
WEINGUT SOMMER
Johannesstraße 26
7082 Donnerskirchen
Tel.: +43/(0)2683/85 04
www.weingut-sommer.at
WEINGUT ERNST
TRIEBAUMER
Raiffeisenstraße 9, 7071 Rust
Tel.: +43/(0)2685/528
www.triebaumer.com
WEINGUT UMATHUM
St. Andräer Straße 7
7132 Frauenkirchen
Tel.: +43/(0)2172/244 00
www.umathum.at
WEINGUT VELICH
Seeufergasse 12, 7143 Apetlon
Tel.: +43/(0)2175/31 87
www.velich.at
WEINGUT PITTNAUER
Neubaugasse 90, 7122 Gols
Tel.: +43/(0)2173/34 07
www.pittnauer.com
WEINLAUBENHOF
GERHARD KRACHER
Apetloner Straße 37, 7142 Illmitz
Tel.: +43/(0)2175/33 77
www.kracher.at
WEINGUT JOSEF PÖCKL
Zwergäcker 1, 7123 Mönchhof
Tel.: +43/(0)2173/802 58
www.poeckl.at
WEINGUT WENINGER
Florianigasse 11, 7312 Horitschon
Tel.: +43/(0)2610/421 65-0
www.weninger.com
Weitere Information zu Wein im Burgenland finden Sie unter www.weinburgenland.at
13
Die Lizenz
zum Fischen
Er zählt zu den Letzten in seinem Business
und das in dritter Generation: Der Oggauer
Berufsfischer Helmut Schwarz ist Frühaufsteher,
kennt die Tücken und Launen des Neusiedler
Sees und weiß, wo er begehrte Beute wie Zander,
Wels, Hecht und Karpfen suchen muss.
Text von Claudia Schemerl-Streben • Fotos von Stephanie Golser
16
zum Vormittag, aber auch die für das Burgenland
typischen Windböen.„Der Wind kommt gerne gegen
9 Uhr oder um 2 Uhr nachmittags und verursacht
einen starken Wellengang.Das mögen die Fische gar
nicht. Sie ziehen dann vom Ufer weg und mit der
Strömung mit.“ Schwarz steigt bei Temperaturen bei
knapp über Null genauso ins Boot wie bei 18 Grad.
Der Fischfang beginnt mit dem Auftauen des
HELMUT SCHWARZ junior
Sees im Frühjahr und endet „mit dem Zufrieren,
Seegasse 26, 7063 Oggau
also im Normalfall bis Weihnachten.“ Bei seinen
Tel.: +43/(0)664/382 74 78
Fanggeräten verlässt sich der Profi auf Zugnetze und
Trappreusen: „Mein Großvater hat schon damit
gefischt. Allerdings war die Reusenfischerei früher
auf Aal ausgelegt. Heute wird der Raubfisch ja nicht mehr im See besetzt. Zander und Welse
gehen uns aber genauso in dieses Netz“,sagt der Fischer zufrieden.Die Reusenfischerei gilt als
eine der ältesten Fangmethoden. Die Netze sind stationär im See angebracht und leiten die
Fische über Reusenkammern zum Reusensack,in dem sie sich noch immer „frei“ bewegen und
später vom Fischer selektiert werden können. Fast das ganze Jahr über stehen sie an derselben Stelle im See. Kontrolliert wird jeden Tag, manchmal sogar zweimal. „Die Netze müssen
gepflegt werden. Auch wenn kein Fisch drin ist: Manchmal setzt sich Dreck fest, den ich entfernen muss oder ich muss Löcher flicken, die mir eine Bisamratte hineingefressen hat.Wenn
sich der Weg der Nager nämlich mit den Netzen kreuzt, fressen sie sich schamlos durch.“
Zander, Hecht, Wels und Karpfen gehen Schwarz aber auch ins Zugnetz, das er verstärkt
ab Herbst einsetzt. „Dazu braucht es drei Leute, die das in den freien See legen.“ Dafür steigt
Schwarz mit seinem Vater – der ebenfalls die Lizenz zum Fischen hat – und seinem Onkel aufs
Boot. Vergleichbar ist das feinmaschige Netz mit einem überdimensional großen Tuch, an
Fotos: Stephanie Golser, F1 Online/picturedesk.com, Illustration: Auge
HELMUT SCHWARZ hat sich daran gewöhnt,dass
der Wecker im Sommer um vier Uhr morgens
läutet. Sieben Tage die Woche schlüpft er in eine
Montur aus Hose,T-Shirt und Gummistiefeln,bindet sich eine PVC-beschichtete Nylonschürze um
und springt in seinen Jeep.Fünf Autominuten später steigt der Fischer aus dem Wagen und hat nur
noch wenige Schritte bis zu seinem Hafen: eine
kleine, private Anlegestelle, die sich zwischen drei
Meter hohem Schilf versteckt. Schwarz klettert in
sein Boot, in dem er das erste Mal vor 17 Jahren
gesessen ist, wirft den Motor an und verlässt
den Oggauer Hafen. Der Antrieb seiner Zille: ein
Rasenmähermotor mit 5 PS.
Zehn Kilometer Seezone zählen zu Schwarz’
Revier. Er ist einer der letzten Berufsfischer am
Neusiedler See, von denen es insgesamt nur noch
14 gibt. Sein Gebiet erstreckt sich von Oggau über
Rust bis zur Wulkaebene. Gekonnt manövriert
er sein sieben Meter langes, himmelblau gestrichenes Boot mit Patina durch die meterlangen
Schilfkanäle des Steppensees und nimmt bei seinen täglichen Ausfahrten Kurs auf die von ihm ausgelegten Netze.Gefischt wird immer frühmorgens.
Grund ist – wie auch an anderen Seen – die ansteigende Hitze und die Garantie auf Frischfisch bis
dessen Ende sich ein Sack befindet und das mit Leinen
ausgelegt wird, um dann mit dem Fang an das Boot
herangezogen und in die Zille gehievt zu werden. Bei 20
bis 30 Kilogramm Fisch pro Tag spricht Schwarz von einem
guten Fang. Unangefochtener Bestseller ist Zander. „Er
ist zum Hauptfisch avanciert und vor allem bei den
Gastronomen beliebt.“ Schwarz beliefert nicht nur Köche
rund um den See,sondern verkauft seine Ware auch jeden
Freitag ab Hof. Wurde Fisch früher ausschließlich im
Ganzen gekauft, ist er heute vor allem im entgräteten
Zustand gefragt. Der Berufsfischer hat sich deshalb auf
diese Verarbeitungsschiene konzentriert und bietet
seine Flossentiere auch in filetierter Form an. „Vor Weihnachten bestellen 90 Prozent meiner Kunden Karpfenfilets.“ Zu den Favoriten zählen aber auch veredelte Fische
wie Aal und Schleihe.Sie werden von Schwarz persönlich
geräuchert, wenn Zeit dafür bleibt. „Alle ein bis zwei
Wochen geht es sich aus. Wenn mein Vater einmal alleine am See draußen ist oder bei mir nicht so viel Arbeit
anfällt.“ Arbeit hat er allerdings genug. Schwarz ist nämlich nicht nur am See,sondern auch am Feld zuhause und
bewirtschaftet 100 Hektar Fläche mit Weizen, Dinkel,
Roggen und Sonnenblumen in Bioqualität. Die Frage, ob
er sich am Boot oder am Traktor wohler fühlt, beantwortet er diplomatisch: „Ich bin ein Allrounder. Die
Hauptsache ist, ich hab das Ruder in der Hand.“
Freistadt Rust
STADT DER STÖRCHE wird die am westlichen Ufer des Neusiedler Sees
liegende Stadt auch genannt. Die Freistadt Rust bekam 2001 mit der Ernennung
der Welterbe-Region Fertö-Neusiedler See viel Aufmerksamkeit. Zu Recht. Sehenswert ist vor allem die Ruster Altstadt, deren pittoreske Häuser aus dem 16. bis
19. Jahrhundert stammen. Hier spaziert man an gepflegten Renaissance-, Barockund anderen historistischen Fassaden mit schönen Fenster- und Portalrahmungen,
Erkern, Wappen- und Stuckdekorationen vorbei. Malerische Rundbogenportale
und Einfahrtsgewölbe führen in idyllische Innenhöfe und zu den noch älteren
Hoftrakten mit gedeckten Stiegenaufgängen und Arkaden, mitunter sogar mit
Resten der Stadtmauer. Das älteste und bedeutendste Bauwerk ist die Fischerkirche
mit ihren unterschiedlichen Bauteilen aus dem 12. bis 16. Jahrhundert.
Sie dient heute hauptsächlich musealen
FREISTADT RUST
und kulturellen Zwecken. Während der
Tourismusverband, Conradplatz 1
Sommermonate finden hier klassische
7071 Rust, Tel.: +43/(0)2685/502
www.rust.at
Konzerte, zum Teil bei Kerzenlicht, statt.
17
Rund um den Fisch
Am Westufer des Neusiedler Sees setzen die Seefestspiele Mörbisch
und die Opernfestspiele St. Margarethen kulturelle Akzente in einer
einzigartigen Wein- und Genussregion.
Ein lebendes Kunstwerk liegt direkt
am Neusiedler Radwanderweg
in Oggau. Landschaftskünstler
Heinz Bruckschwaiger setzte sein
Projekt im Jahr 2000 um und
errichtete mitten in den Oggauer
Weingärten eine Kuppel mit acht
Metern Durchmesser und vier
Metern Höhe, die er von Wein umranken ließ und unter der auf einem
Sandsteintisch gepicknickt werden
kann. Unter der zu jeder Zeit
öffentlich zugänglichen Kuppel
ist Platz für 12 Personen. Vorausgesetzt, man ist schnell genug.
Tel.: +43/(0)2685/77 44
www.oggau.at
2 Mooslechners
Bürgerhaus
Michael und Tina Mooslechner
können elf romantische Suiten
wie „Schlafgrube“, „Wiegenband“
oder „Vogelsang“ im Barock-Stil
im Hotel „Bürgerhaus“ ihr Eigen
nennen. Zusätzlich betreiben sie
das „TiMiMoo“, ein Haus aus dem
16. Jahrhundert, das mit 22 m2 für
zwei Personen konzipiert wurde
und sich mit dem Titel „Kleinstes
Hotel Österreichs“ schmücken
darf. Die Küche des dazugehörigen
Restaurants wird immer wieder
auch vom Chef persönlich bespielt.
Rechtzeitig reservieren!
Hauptstraße 1, 7071 Rust
Tel.: +43/(0)2685/61 62
www.hotelbuergerhaus-rust.at
Inamera
Die Topadresse für Gourmets in
Rust, drinnen fein und elegant,
draußen leger und gemütlich.
Gehobene Küche und tolles Weinangebot mit Burgenlandfokus.
Oggauer Straße 29, 7071 Rust
Tel.: +43/(0)2685/64 73
www.inamera.at
3 Nikolauszeche
Einchecken kann man in Purbach
auch in der Nikolauszeche. Fünf
rustikal gestaltete Suiten wurden
im Jahr 2003 in das Gemäuer aus
dem 12. Jahrhundert geschickt
integriert. Der großzügige Wohnraum befindet sich im Erdgeschoß, geschlafen wird im ersten
18
Stock, direkt unter den imposanten Holzbalken des Dachs.
Bodenzeile 7, 7083 Purbach
Tel.: +43/(0)676/777 62 33
www.nikolauszeche.at
Fischerei Augsten
Für Fisch-Aficionados: Friedrich
Augsten stellt seine Netze im Neusiedler See auf und zählt zu den
besten Fischern des Steppensees.
Er beliefert Walter Eselböcks
„Taubenkobel“ genauso wie
andere Spitzenrestaurants und
verkauft Zander, Karpfen, Hecht
und Aal ab Hof.
Uferstraße 3, 7071 Rust
Tel.: +43/(0)2685/510
4 Rent a Weinstock
Purbacher Winzer wie Birgit
Braunstein, Richard Leidl und
Reinhold Schwarz bieten Weinliebhabern die Möglichkeit, einmal
selbst Winzer zu sein und einen
Weinstock zu mieten. Die Arbeit
im Weingarten wird vom Profi
mitverfolgt. Wertvolle Tipps und
das Abfüllen des eigenen Weines –
insgesamt 100 Flaschen – mit
einem individuell gestalteten
Etikett sind im Preis inkludiert.
7083 Purbach, Tel.: +43/(0)2683/59 20
www.weinerlebnis.info
5 Kellergassenheuriger
Von April bis November öffnen die
50 Kellerheurigen in der Purbacher
Kellergasse an jedem ersten
Samstag im Monat ihre Türen, um
ihre Weine zur Verkostung anzubieten. Bänke und Tische werden
aufgestellt und hauseigene Weine
des jeweiligen Winzers sowie Deftiges wie Speck und Blunze serviert.
Kellergasse, 7083 Purbach
April–November ab 16 Uhr
www.purbach.at
6 Taubenkobel
Restaurant, Greißlerei und Hotel
in einem: Walter Eselböck hat in
der kleinen, verschlafenen Ortschaft Schützen am Gebirge vor
25 Jahren einen Gourmettempel
aufgebaut, zu dem Genießer aus
aller Welt pilgern, eine Greißlerei
angeschlossen, in der man nicht
nur Delikatessen einkaufen,
sondern auch Kleinigkeiten essen
kann, und individuelle Zimmer
und Suiten eingerichtet, die mit
Sauna, freistehender Badewanne
und ähnlichem Luxus zu den
exklusivsten des Landes zählen.
Hauptstraße 33, 7081 Schützen
Tel.: +43/(0)2684/22 97-0
www.taubenkobel.at
geben, den es verdient. Gekocht
wird genauso aufwendig und
originell wie zu Wiegands
„Mole-West“-Zeiten, mit dem
einzigen Unterschied, dass er
jetzt in der Küche den Ton angibt.
Kellergasse 6K, 7083 Purbach
Tel.: +43/(0)2683/210 25
www.restaurant-fossil.at
1
7 Seefestspiele Mörbisch Kloster am Spitz
Im Sommer sind fast alle Hotels
im Burgenland ausgebucht, weil
Gäste aus dem In- und Ausland
zu den Seefestspielen Mörbisch
anreisen. Kultstatus hat nicht nur
Festspielintendant Harald Serafin,
sondern auch der Steppensee als
Kulisse, der Mörbisch zu einem
der schönsten Operettenschauplätze Europas macht.
7072 Mörbisch am See
Tel.: +43/(0)2682/662 10-0
www.seefestspiele-moerbisch.at
8 Opernfestspiele
St. Margarethen
Einer der ältesten Steinbrüche
Europas in der UNESCO WelterbeRegion. Die Spielstätte im Ruster
Hügelland ist im Besitz der Privatstiftung Esterházy und vereint
die imposanten Felswände des
Steinbruchs mit der modernen
Architektur der Freilichtbühne.
Für Gäste, die nicht mit dem Auto
anreisen wollen, bietet das Festspielbüro ein Shuttle-Service von
Wien, Linz und St. Pölten an.
7062 St. Margarethen
Tel.: +43/(0)2680/420 42
www.ofs.at
9 Restaurant Fossil
Die ungewöhnliche Location
macht das Restaurant „Fossil“
zum Unikum. Wirt und Küchenchef Oliver Wiegand – der zuvor
ein Engagement in der „Blauen
Gans“ in Weiden und in der hippen
„Mole West“ in Neusiedl am See
hatte – übernahm den ältesten
(aus dem Jahr 1870) und mit
140 Quadratmetern größten
Weinkeller der Ortschaft Purbach.
Eine wuchtige Steintafel und
schlicht gedeckte Holztische
sollen dem alten Gemäuer aus
Muschelkalk den edlen Touch
Den schönsten Blick von Purbach
auf den Neusiedler See hat man
von der Terrasse des Restaurants
„Kloster am Spitz“. Während hinter
dem Gebäude die gezähmten
Kamerunschafe von Max Stiegl
zwischen Obstbäumen weiden,
sitzen die Gäste des Restaurants
(mit angeschlossenem Hotel) mit
Blick auf den See im lauschigen
Gastgarten des Hausherrn
Thomas Schwarz.
Waldsiedlung 2, 7083 Purbach
Tel.: +43/(0)2683/55 19
www.klosteramspitz.at
2 3
Nicht nur für Störche ein beliebtes Ziel:
am Westufer des Neusiedler Sees
findet man kulturelle FestspielHighlights, erstklassige Fischküche
und hochkarätige Weine.
Ruster Seebad
4
Während das Bad in der Ruster
Bucht 2010 mit neuer Promenade
und neuen Stegen ein Facelifting
bekam, haben die Architekten für
das neue Restaurant eine
moderne Katamaran-HolzKonstruktion auf Betonpfeilern
geplant. Sehenswert!
Tel.:+43/(0)2685/502
www.rust.at
5
10 Gut Oggau
Gut Oggau zählt zu den schönsten
Heurigen im Burgenland und wird
von Walter Eselböcks Tochter
Stephanie und ihrem Mann Eduard
Tscheppe betrieben. Die Besonderheit des Hauses: Ausgeschenkt
werden Weine aus eigenem
biodynamischen Weinbau mit
Namen wie Bertholdi oder
Wiltrude. Feinster Speck, Geselchtes, Blunzen und Pasteten kommen von den besten Produzenten
der Region und Oggauer Feuerfleck, eine Art Fladenbrot, mit
Speck, Käse und Zwiebeln, direkt
aus der Heurigenküche.
Hauptstraße 31, 7063 Oggau
Tel.: +43/(0)664/206 92 98
www.gutoggau.com
6
8
7
9
10
Fotos: Manfred Klimek, NTG/Mike Ranz, Burgenland Tourismus/ Popp&Hackner, Lichtstark.com, Seefestspiele Mörbisch, Larry RR Williams,istockphoto, PR,
1 Weinkuppel Oggau
19
Best
of Waller
MAX STIEGL • GUT PURBACH
Pochierter Wels mit pannonischem Safran,
Topinambur und Paradeisern
Der Perfektionist
MAX STIEGL
FÜR 2–4 PERSONEN
1 l Weißwein
Lorbeer
Safranfäden
8 mittelgroße
Topinamburknollen
1 Knoblauchzehe
2 Schalotten
(geviertelt)
Fotos: Stephanie Golser
Max Stiegl ist Koch, Kommunikationstalent und gerne der Chef. Wenn er mit seinen Gästen spricht, hat er die Hände meist
demonstrativ lässig in den Schürzenlatz
gesteckt. Zwischen den Tischen und der
Küche bewegt er sich von mittags bis zur
Sperrstunde flink hin und her – versäumen
will er nämlich nichts. Er weiß immer, was
wann wo passiert, mit wem man darüber
spricht und mit wem besser nicht. Seit
dem Frühjahr 2007 führt der getriebene
Koch ein Leben als Wirt. Stiegl übernahm
in der romantischen Ortschaft Purbach
einen Vierkanthof aus dem 16. Jahrhundert
und verwandelte ihn zu einem Nobelwirtshaus. Innerhalb kürzester Zeit stieg
der kochende Wirt, der sein Können zuvor
im Restaurant „Inamera“ in Rust und im
„Mezzo“ in Wien unter Beweis stellte, in
die Topliga der burgenländischen Gourmetszene auf.
Seinen Gästen serviert der gebürtige
Slowene pannonische Küche, für die er
sich fast ausschließlich auf Produkte der
Region verlässt. Wels, Zander und Hecht
etwa kommen aus dem Neusiedler See,
Mangalitzaspeck aus Rust, Safran aus
Klingenbach und die Kräuter direkt aus
dem Kräutertopf im Garten. Als gastronomische Ausnahmeerscheinung erweist
sich Stiegl mit seinem monatlich stattfindenden Innereienmenü, bei dem der Koch
sogar mutig zu Kuheuter und Hengsthoden greift.
Getoppt wird sein Genussrefugium von
vier Design-Appartements, in denen man
sich genauso wohlfühlt wie im idyllischen
Innenhof, der im Sommer angenehme
Temperaturen und von jedem Tisch aus
einen Blick auf das Storchennest am Dach
des Nachbarhauses garantiert.
GUT PURBACH
Hauptgasse 64, 7083 Purbach am
Neusiedler See, Tel.: +43/(0)2683/560 86
www.gutpurbach.at
1 Wels (ca. 1,2 kg)
8 cl Pernod
Butterflocken
150 g Eierschwammerln
2 Paradeiser (geschält, geviertelt)
1 Karotte (klein geschnitten)
Kren (frisch gerieben)
Rosmarin
In einem großen Topf Wein und 1 l Wasser mit Lorbeer, Safranfäden,Topinamburknollen,
Knoblauchzehe und Schalotten aufkochen und zur Seite stellen.
Den Wels vorsichtig einlegen und bei niedriger Hitze ca. 15 Minuten ziehen lassen.
Fisch aus dem Topf heben, abtropfen lassen und warm stellen.
Die Hälfte des Fonds mit Pernod reduzieren und mit Butterflocken binden.
Die restlichen Zutaten in den Fond geben und einmal aufkochen.Wels auf einer Platte anrichten,
das Gemüse rundum verteilen und den Pernod-Safranfond über den Fisch und das Gemüse gießen.
Absolut Kirsch
Blütenrausch und Fruchtvielfalt – wer denkt, dass man
aus Kirschen nur Schnaps und Marmelade machen kann,
für den hat die junge Initiative der Leithaberger
Edelkirsche ein paar kulinarische Überraschungen parat.
Text von Florian Holzer • Fotos von Stephanie Golser
MITTE APRIL gibt es Abertausende davon, Millio-
nen: Kirschblüten. Die Kirschbäume am Leithagebirge blühen und tauchen das Band zwischen
der waldigen Hügelkette und dem Neusiedler See
in strahlendes Weiß von herzzerreißender Üppigkeit. In Japan ist die Blüte der Kirschbäume seit
Jahrhunderten der Anlass,das legendäre HanamiFest zu feiern. Bei dem wird einerseits mittels
Picknicks im Park die Freude über die wiederkehrende Kraft der Natur zum Ausdruck gebracht,
andererseits zeigt man den Respekt vor der Blüte,
die im Augenblick ihrer größten Schönheit stirbt
und zu Boden fällt. Medien berichten darüber, wo
die Kirschen gerade wie prächtig blühen,alles dreht
sich um „Sakura“, die Kirschblüte.
An den Hängen des Leithagebirges, in den
Ortschaften Jois, Winden, Breitenbrunn, Purbach
und Donnerskirchen geht es zwar noch nicht ganz
so turbulent zu, und auch noch nicht ganz so lange wie in Japan, aber das wird schon noch. Denn
die Kirsche erlebt hier gerade eine prächtige
Renaissance,wie Rosemarie Strohmayer mit Stolz
feststellt, sie ist die Obfrau des Vereins „Leithaberger Edelkirsche“.
Gegeben hat es die prächtigen Kirschbäume
auch hier immer schon. Sie waren ein typisches
24
Beispiel für die besonders im Burgenland übliche
Mehrfachnutzung der Weingärten, die früher,
LEITHABERGER
vor der Mechanisierung der WeingartenbeEDELKIRSCHE
wirtschaftung,ja immer auch Obstplantagen und
Rosemarie Strohmayer
Gemüsehaine waren. Und das Besondere daran:
7091 Breitenbrunn
Die Kirschbäume waren Frauensache, die Frauen
Prangerstraße 49
kümmerten sich um Pflege und Schnitt der
Tel.: +43/(0)2683/52 02
fruchtigen Baumriesen genauso wie um die
www.edelkirsche.at
Ernte und die Verarbeitung der Früchte – das auf
diese Weise erlangte Zubrot stellte eine der
wenigen Einkommensmöglichkeiten für Frauen
in der archaisch strukturierten bäuerlichen
Gesellschaft dar.
Gemeinsam mit dem Umstand, dass die Kirsche in dem milden Klima des nördlichen Burgenlands prächtig gedeiht, sorgte das jedenfalls stets für einen eindrucksvollen Baumbestand und in weiterer Folge für einen außerordentlich guten Ruf der
Kirschen vom Leithagebirge. 15 bis 20 Tonnen Kirschen seien früher täglich allein aus
Donnerskirchen auf die Märkte in Wien und Graz geführt worden, weiß Alfred
Schemitz, Obmann-Stellvertreter und wichtigster Kirschsaft-Erzeuger der Region,
davon könne man heute nur träumen.
Denn die Kirsche bekam Konkurrenz,von anderem,attraktivem,exotischem und
leichter zu erntendem Obst einerseits, und von billiger und früher einzubringenden
Kirschen aus dem südlichen Europa andererseits. Die Früchte der Kirschbäume am
Leithaberg wurden immer weniger genutzt,die Bäume immer öfter umgesägt.„Aber
wir fanden Leute, die an die Kirsche glaubten“, weiß Rosemarie Strohmayer. Und diese Leute hatten nicht nur Initiative und Überzeugung, sie hatten auch Ideen: An die
Fotos: Stephanie Golser, Burgenland Tourismus/Schlosser, PR, Illustration: Auge
Verführung in Rot
4.000 neue Kirschbäume wurden in den
vergangenen vier Jahren wieder ausgesetzt, regionale Produzenten in das
Projekt eingebunden, von denen nun
Produkte wie Kirschbrot,Leberpastete mit
Kirschen, mit Kirschbrand versetzte
Bratwürste, in Kirschlikör marinierter
Schinken oder in Öl eingelegte Schafkäsebällchen mit Kirschen kommen.Eine
Kräuterspezialistin aus Donnerskirchen
hat sogar die Kirschstängel in einen entwässernden Kräutertee gemischt,erzählt
Frau Strohmayer,dank einer Entkernungsmaschine hätten sämtliche Kirschverarbeiter jetzt Kerne im Überfluss, mit
denen wiederum Kirschkernkissen gefüllt
werden. Und mit der Wiener Brauerei
Ottakringer ging man eine Kooperation
zur Erzeugung eines Kirschbiers ein, das
bei den zahlreichen Kirschfesten der
fünf Kirschorte mit großer Begeisterung
gezapft wird. „Es ist sehr süffig“, weiß
Rosemarie Strohmayer.
In Jois fand sich ein biologisch wirtschaftender Weinbauer,der sich auch seit
Jahrzehnten mit den regionalen Kirschen
beschäftigte. An die 20 verschiedene
Kirscharten,darunter extrem alte und seltene Sorten wurden mit seiner Hilfe lokalisiert.Die wichtigste Errungenschaft aber
dürfte die so genannte Kirschbörse sein,
über die in Zukunft verstärkt Angebot und
Nachfrage gemanagt werden und bei der
Kirschbaumbesitzer ihre Bäume auch zur
Ernte freigeben können, wenn sie selbst
kein Interesse an den Früchten haben. 25
Tonnen Kirschen umfasst das – schon vielfach preisgekrönte und ausgezeichnete –
Projekt Leithaberger Edelkirsche derzeit,
eine Verdoppelung der Tonnage kann sich
Rosemarie Strohmayer aber locker vorstellen. „Wir sind sehr gut unterwegs.“
Kürzlich wurden von einem Bauern, der
über 300 Bäume verfügt, erstmals
Kirschnudeln hergestellt. „Es wird immer
interessanter“, sagt die Obfrau des
Kirschenvereins.
Der Aroma-Hit
IM SOMMER schillert es in Kittsee ziemlich orangefarben,
was wiederum wissende Genießer in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
Dann sind die Kittseer Marillen reif und es sind immerhin 35.000 Bäume,
die in der Zone zwischen Donau und Neusiedler See stehen. Zumeist
handelt es sich um die Sorte „Ungarische Beste“. In neuerer Zeit werden
verstärkt auch die Sorten „Goldrich“ und „Bergeron“ sowie die Frühsorten
„Aurora“ und „Silvercot“ kultiviert.
Viele meinen, dass die Kittseer Marillen ein besonders fruchtiges Aroma
besitzen, was nicht zuletzt auf die optimale Reifung am Baum zurückzuführen ist. Marillen sind ja in dieser Hinsicht besonders kapriziös:
Sie reifen nach der Ernte nicht nach.
Erntezeit ist normalerweise Anfang Juli. Dann gibt es im Ortszentrum
von Kittsee zwei Verkaufsstände, wo man die begehrten Früchte in einer
Qualität wie frisch vom Baum gepflückt kaufen kann.
KITTSEER MARILLE,Tel.: +43/(0)2143/31 46, www.kittseer-marille.at
25
Rund um die Kirsche
1
Wahre Naturschauspiele, eindrucksvolle Weingärten und neoburgenländische
Szeneküche findet man in der malerischen Kirschblütenregion
zwischen Donnerskirchen und Jois, Leithagebirge und Neusiedler See.
2
Genuss pur – vom Ufer des
Neusiedler Sees bis zu den Hügeln
des Leithagebirges, vom Zauber
der Kirschblüte bis zur sinnlichen
Weinerfahrungsreise
1 „Weinräume“,
Weingut Höpler
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Fotos: Burgenland Tourismus/Lois Lammerhuber, Umathum, Burgenland Tourismus/Schlosser , PR
3
Als der junge und stark exportorientierte Winzer Christoph
Höpler seine Weinproduktion
aus dem alten Weingut in eine
moderne Verarbeitungsanlage
übersiedelte, stand in dem
historischen Familienweingut
plötzlich eine Menge Platz
zur Verfügung, die genutzt
werden wollte.
Christoph Höpler entwickelte
also gemeinsam mit einem
Fotografen, einem Industriedesigner und einem Konzeptionisten die so genannten
„Weinräume“ – eine Erlebniswelt,
in der Wein jenseits der üblichen
Möglichkeiten wahrgenommen
werden kann. In acht Räumen –
Schatzkammer, Farbraum,
Duftraum, Tonraum, Tastraum,
Zeitraum, Filmraum und
Kostraum – werden sämtliche
Sensorien angesprochen und
auf unterschiedlichste Art mit
dem Thema Wein konfrontiert.
Die „Weinerfahrungsreise“
dauert – je nach individuellem
Tempo – ungefähr eine Stunde.
Hauptstraße 52
7092 Winden am See
Voranmeldung unter
Tel.: +43/(0)2683/239 07-30
Preis pro Person € 10,50, Kinder
unter 12 Jahre haben freien Eintritt,
Gruppenermäßigung
www.weinraeume.at
2 Seejungfrau
Ursprünglich eher die BuffetBaracke des kleinen Joiser Strandbades, wurde das Gebäude vor
einigen Jahren nicht nur mit einer
konkurrenzfähigen Küche ausgestattet, sondern auch mit einer
Wein- und Speisekarte, die das
Publikum auch aus ferneren
Destinationen anzulocken
vermochte. Der nächste Schritt
war die Errichtung einer eleganten
Terrasse, auf der sich die edlen
Getränke nun im pannonischen
Sonnenuntergang einigermaßen
resortmäßig genießen lassen.
Günter Mittermayr sorgt für
neoburgenländische Szeneküche
mit Schwerpunkt Fisch und
Meeresfrüchte. Im Winter
werden Eisläufer stimmungsvoll
versorgt.
Hafen 1, 7093 Jois
Tel.: +43/(0)699/12 19 16 26
www.seejungfrau.at
3 Vinarium Leisserhof
Der Leisserhof ist ein herrschaftlicher Lehenhof aus dem 17. Jahrhundert, der unter anderem dem
Fürstengeschlecht der Esterházys
gehörte und als Geburtsstätte der
ersten, urkundlich erwähnten
Trockenbeerenauslese aus dem
Jahrgang 1526 gilt. Unter Leitung
der Familie Engel entwickelte
sich das prächtige Anwesen zum
kulinarischen Zentrum des Ortes,
ausgestattet mit Vinothek und
Weinsafe, einer stimmungsvollen
„Weinkapelle“ und dem Restaurant
„Vinarium“, in dem zum Teil alte
pannonische Rezepte zeitgemäß
umgesetzt werden.
Hauptstraße 57, 7082 Donnerskirchen
Tel.: +43/(0)2683/86 36
www.leisserhof.at
4 Naturpark Neusiedler
See - Leithagebirge
Mit dem Status Welterbe Naturpark, Biosphärenpark und Natura
2000-Gebiet ist die Region
Neusiedler See/Leithagebirge
weltweit einzigartig. Geschützt
werden hier sowohl die
archaischen Kulturformen der
Hutweide als auch die vielfältige
Pflanzenwelt. Einen Höhepunkt
des hiesigen Naturerlebnisses
stellt zweifellos die Wanderung
am Rücken des Leithagebirges
entlang der niederösterreichischburgenländischen Landesgrenze
zur 443 Meter hohen Buchkogelwarte dar, von der aus man den
besten Blick über den Neusiedler
See, nach Bratislava, Sopron und
Wien hat.
Tel.: +43/(0)2683/59 20
www.neusiedlersee-leithagebirge.at
5 Schaukeller,
Kellergasse Breitenbrunn
Die Kellergassen am Leithagebirge
sind eine architektonische
Besonderheit, jene in Breitenbrunn
ist besonders gut erhalten. Die
Winzerfamilie Heiner machte
aus ihrem wunderschönen
Weinkeller ein Kellermuseum,
in dem man die Funktions- und
Vorgangsweise der Vinifikation
veranschaulicht bekommt.
Auch eine alte Fassbinderei
ist zu besichtigen.
Der Besuch ist gegen Voranmeldung unter +43/(0)2683/32 53
möglich, Spenden willkommen.
6 Jungenberg/
Joiser Kirschgarten
Der mit Abstand eindrucksvollste Weingarten des Kultwinzers Josef Umathum: Schon
1214 wurde diese Lage erstmals
urkundlich erwähnt, 1524 erhielten die Weine dieser Lage die –
höchstwahrscheinlich weltweit
erste – Herkunftsbezeichnung,
1700 wurde der Steilhang
terrassiert. Im Jahr 2000 kaufte
Josef Umathum den Weingarten, ließ in 15.000 Arbeitsstunden die verwilderten und
verfallenen Terrassen neu
errichten und setzte in diese
extrem schieferreiche Riede
Blaufränkisch. Dieser Wein,
„Blaufränkisch, Joiser Kirschgarten“, zählt seitdem zu den
markantesten Vertretern der
so genannten Terroir-Blaufränkisch, geprägt von deutlicher
Mineralität und endloser Finesse.
Tel.: +43/(0)2172/244 00
www.umathum.at
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Das Schwein
muss man haben
Das Mangalitza-Schwein hat die Steppenlandschaft zurückerobert. Josef Waba
ist stolzer Besitzer einer 100-köpfigen Wollschweinherde, die sich in
ihrem Gehege zwischen Podersdorf und Illmitz – bestehend aus vier Hektar
Wühlfläche und einem Teich für ausgiebige Schlammbäder – sauwohl fühlt.
Text von Claudia Schemerl-Streben • Fotos von Stephanie Golser
SONNTAGVORMITTAG IN PODERSDORF am See.
Während Stare zu Tausenden geschäftig ihre
beeindruckenden Formationen fliegen, um sich
auf Nahrungssuche zu begeben, und Graugänse
schnatternd zwischen Strohballen und meterhohen Gräsern Samen vom Boden picken,bleiben
die Schützlinge von Josef Waba sichtlich gelassen.
Sie wühlen genüsslich im selbst produzierten
Gatsch und wissen: Ihr Futter wird frei Haus geliefert – vom Chef persönlich.
Josef Waba, ein groß gewachsener Mann, mit
tiefer, rauchiger Stimme und ruhigem Gemüt, ist
Fleischhauermeister und Mangalitza-Züchter.
Einmal täglich fährt er zu dem Gehege seiner
Schweine und versorgt sie vornehmlich mit
veganer Kost, die aus Gerste, Kukuruz, Grünklee,
Karotten und Zuckerrüben besteht. Zweieinhalb
Kilogramm pro Tag braucht jedes Schwein, um zu
einem Prachtexemplar zu gedeihen.Das borstige,
gekräuselte Fell bedecken sie gerne täglich mit
Schlamm, ihre Beinchen stecken sie bevorzugt in
kühlende feuchte Erde und ihre Rüsselnase sowieso überall hin. Der Schwanz der friedlichen
Vierbeiner ist eingeringelt, die Ohren mittelgroß
und nach vorne hängend, ein für Mangalitzaschweine charakteristischer kleiner heller Fleck am
Ohransatz versteckt.Auf ihrem Rücken und an den
Flanken tragen die Borstentiere ein schwarzes
Wollkleid.Der Bauch hingegen ist cremefarben bis
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grau, die Fellzeichnung ähnelt einer Schwalbe,
weshalb diese Rasse, die aus einer Kreuzung
des Blonden Mangalitza mit dem kroatischen
Syrmien-Schwein entstanden ist, auch den
Namen Schwalbenbäuchiges Mangalitza trägt.
Josef Waba züchtet seit 15 Jahren Schweine.
MANGALITZA-GEHEGE
Überredet haben ihn dazu Kurt Kirchberger vom
Josef Waba
Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und der
Radweg B10 in Richtung Illmitz
ehemalige Direktor des Schönbrunner Tiergartens
ca. 2,5 km außerhalb von
Helmut Pechlaner, die die Erhaltung dieser alten
Podersdorf am See
Besichtigung ganzjährig möglich
Haustierrasse sichern wollten. „Ich habe zwar zu
dieser Zeit nichts über diese Rasse gewusst, aber
JUPP’S BIERSTÜBERL
Hauptstraße 14, 7141 Podersdorf
ich habe mir gedacht, ich probier’s einfach.“
Tel.: +43/(0)2177/22 74
20 Quadratmeter in Podersdorf wurden für
Mobil: +43/(0)676/704 20 58
den Erstversuch für einen Eber und drei Säue
reserviert. Heute sind es 100 Schweine, die im
Gehege zwischen Podersdorf und der „Hölle“ in
Illmitz ein glückliches Schweineleben führen, bis sie auf die Schlachtbank
müssen. Die robusten Schweine können 365 Tage im Jahr im Freien leben.
Geschützt werden sie durch ihre dicke Fettschicht und ihr Wollkleid. „Lieber
sind ihnen die kühlen Temperaturen. Hitze mögen sie nicht“, sagt Waba. An
Sommertagen verbringen sie nicht nur viel Zeit im 60 Quadratmeter großen
Teich,sondern werden von Waba auch mit dem Schlauch abgespritzt.„Darauf
stehen sie total und können von der Dusche nicht genug bekommen.“ Ein
Jahr brauchen die geselligen Tiere,bis sie ein Gewicht von 100 Kilogramm auf
die Waage bringen. „Alles, was mit Qualität zu tun hat, braucht seine Zeit.
Und wenn man Qualität machen will, muss man eben Zeit investieren.
Deswegen gibt’s bei mir keine Turbomast.“ Im Gegensatz zu seinem rosaroten Kollegen, dem Hausschwein, hat das Wollschwein exzellente Fett-
Fotos: Stephanie Golser, Sepp Friedhuber/Picturedesk.com, Ralf Kreuels; Illustration: Auge
Mangalitza
eigenschaften. Bis zum Zweiten Weltkrieg
galt es als Speck- und Schmalzlieferant,doch
durch die Veränderung der Essgewohnheiten
verschwand das Fettschwein gänzlich aus
den Haushalten und von den Speisekarten.
Mittlerweile wird es aber allerorts wieder als
Delikatesse geschätzt. Einerseits besitzt das
Mangalitza-Schwein weniger Cholesterin,
andererseits ist die Fettsäurezusammensetzung jenen von pflanzlichen Ölen ähnlich.
„Das Fleisch ist marmoriert, das Fett kompakt.Es gibt wahnsinnig viele Verarbeitungsmöglichkeiten. Ich mache daraus Salami,
Speck, Grammeln und Würste, aber auch
Lardo, den reinweißen Speck vom Rücken –
der zergeht auf der Zunge.“
Der Fleischhauermeister schlachtet seine
Tiere selbst und verkauft Fleisch sowie verarbeitete Ware in seinem „Bierstüberl“ in Podersdorf und an die umliegenden Wirtshäuser,
Restaurants und Heurigenbetriebe. Auf Regionalität legt er Wert: „Ich könnte bis nach
Vorarlberg liefern, aber das will ich nicht. Mir
ist wichtig,dass ich mit diesem Produkt in der
Region bleibe, da, wo die Leute auch eine
Beziehung dazu haben.“ Die hat er auch zu
einem seiner Eber. „Er ist 11 Jahre alt und hat
das Recht auf ewiges Leben. Ich schlachte
zwar alles, aber da bin ich fair.“
Kitesurfing
WASSER-FUNSPORT
Von Frühling bis Herbst gilt Podersdorf als
das burgenländische Kiterevier schlechthin
und ist Austragungsort des Surf Worldcups,
bei dem Freestyler aus aller Welt auf Boards,
mit Segeln oder Drachen mit Rückwärtsoder dreifachen Frontloops ihr Können
unter Beweis stellen.
Mit seiner geringen Seetiefe und verlässlichen
Windbeständigkeit ist der Neusiedler See
weltweit eines der besten Reviere, um
Kitesurfen zu lernen, ohne dabei den
Boden unter den Füßen zu verlieren.
Wer Sonne und Wind im Gesicht spüren
und sich mit den Naturgewalten messen
will, ist hier also genau richtig. Gleich vier
Kitesurfschulen führen Anfänger in die aufregende Welt des Kitesurfsports ein, bieten
Auffrischungskurse und Einzelkurse an.
MISSION TO SURF
Süd/Südstrand direkt
nach dem Campingplatz
7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)660/255 84 08
www.surf-schule.at
KITE2FLY
Nord/Nordstrand
Seeufergasse 30
7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)664/411 69 57
www.kite2fly.com
KITERIDERS
Nordstrand
7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)699/81 25 89 17
www.kiteriders.at
KITESURFING.AT
Süd/Südstrand
7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)699/19 67 86 82
www.kitesurfing.at
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Rund um das Schwein
Vom Szenehotspot bis zum Landgasthaus reicht das kulinarische Spektrum
zwischen Neusiedl am See und Podersdorf. Dazu findet man hier angesagte Strandbäder,
romantische Buschenschanken, feine Übernachtungsmöglichkeiten und mehr.
Die hippste Location am Neusiedler See (hoher Stylefaktor!)
und das erste Szenelokal, das sich
direkt am Wasser angesiedelt hat.
Mit riesiger Holzterrasse, Sonnensegeln, Open-Air-Bar und Loungemusik-Beschallung vermittelt
der Hotspot mit Blick auf durchtrainierte Kite- und Windsurfer
internationales Flair. Auf den Teller kommt internationale Küche
mit regionalen Einflüssen, die
Küchenchef Wolfgang Ensbacher
effektvoll am Teller inszeniert.
Ohne rechtzeitige Reservierung
geht vor allem im Sommer nichts.
Strandbad Westmole
7100 Neusiedl am See
Tel.: +43/(0)2167/202 05
www.mole-west.at
2 Hotel Pannonia
Sympathisches Hotel mit
angeschlossenem Restaurant,
in dem nicht nur hauseigene
Gäste essen und das dank seiner
feinen regionalen Küche in die
heimischen Gourmetführer
aufgenommen wurde. Neben
zweckmäßig eingerichteten
Zimmern werden unter dem
Namen „Select“ auch Wohlfühlzimmer angeboten, die
besonders geräumig sind und
mit Internetanschluss, Klimaanlage, Regendusche und
Flat TV ausgestattet sind.
Seezeile 20, 7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)2177/22 45
www.pannonia-hotel.at
3 Landgasthaus
am Nyikospark
Im rustikalen Schankraum oder
im modern verglasten Wintergarten des gemütlichen Landgasthauses serviert Patron Fritz Tösch,
Obmann der Region Neusiedlersee Fische, feinste pannonische
Küche. In der Kochschule werden
im Rahmen der Nyikospark-Safari
Zutaten von den Herstellern
geholt und gekonnt veredelt.Im
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gegenüberliegenden Gästehaus
besteht nicht nur die Möglichkeit,
in einem Designerzimmer zu
übernachten. Man kann auch in
Eigenregie kochen. Zur Verfügung
stehen ein großer Schaffensraum
mit Kochblock, allen erdenklichen
technischen Extras und einer
langen, weiß gedeckten Tafel.
LANDGASTHAUS AM NYIKOSPARK
Untere Hauptstraße 59
7100 Neusiedl am See
Tel.: +43/(0)2167/402 22
GÄSTEHAUS AM NYIKOSPARK
Untere Hauptstraße 84
7100 Neusiedl am See
Tel.: +43/(0)2167/77 78
www.nyikospark.at
4 Haus Attila
Das moderne Pendant zum
Seewirt Karner, in dem man
ebenfalls übernachten kann.
Während das kleine Häuschen,
das sich direkt am Strandbad
Podersdorf befindet, von außen
eher unscheinbar wirkt, sind die
Zimmer modern designt und mit
Klimaanlage, Regendusche und
Ausblick auf den Neusiedler
See versehen.
SEEWIRT KARNER & HAUS ATTILA
Strandplatz 1
7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)2177/24 15
www.seewirtkarner.at
5 Leuchtturm
Der Leuchtturm am Hafen von
Podersdorf ist nicht nur ein ideales
Fotomotiv für Touristen – besonders vor einem romantischen
Sonnenuntergang, sondern auch
das Wahrzeichen der Gemeinde.
Er ist 12 Meter hoch und dient
einerseits als Navigationssystem
für die Schifffahrt, andererseits
als Sicherheitseinrichtung für die
zahlreichen Wassersportler am
See: Sturmwarnungen werden
mit orangem Blinklicht gesendet.
Hauptsteg/Mole
7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)2177/22 27
6 Weinwerk
Nicht weniger als 400 Weine
von 140 burgenländischen
Winzern bietet das Weinwerk,
das sich als ein Hybrid aus Bar,
Vinothek und Greißlerei versteht,
auf zwei Etagen an. Während
an der mehrere Meter langen
Bar Weine regionaler Topwinzer
wie Paul Achs, Judith Beck,
Hans Gsellmann, Gernot
Heinrich und Josef Umathum
ausgeschenkt werden, kann
man die edlen Tropfen auch
flaschen- oder kistenweise
mit nach Hause nehmen oder
sich mit Delikatessen eindecken –
etwa mit DörrzwetschkenOliven-, Kürbis- oder PaprikaLimetten-Schmalz von Richard
Triebaumer aus Rust, Süßweingelee von Kracher aus Illmitz
und Schafskäse (eingelegt,
geräuchert, als Camembert
oder Joghurt) von Wolfgang
Hautzinger aus Tadten.
Obere Hauptstraße 31
7100 Neusiedl am See
Tel.: +43/(0)2167/207 05
www.weinwerk-burgenland.at
7 Windmühle
Sie ist die einzige von sieben
Windmühlen im Seewinkel, die
noch vollständig erhalten ist, und
darf sich mit 15 Metern Höhe mit
dem Titel „Größte Windmühle Österreichs“ schmücken. Die romantische Mühle befindet sich etwas
abseits vom See, am Ortsrand von
Podersdorf. Rund 160 Jahre ist sie
alt und war bis 1926 in Betrieb.
Mitte der Siebziger Jahre wurde
sie fünf Jahre lang liebevoll restauriert und steht heute unter Denkmalschutz. Führungen werden
von Mai bis Oktober angeboten.
Mühlstraße 26, 7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)2177/22 86
www.diewindmuehle.at
8 Spargel
Sepp Ruttner ist ein Tausendsassa. Eine Zeit lang war er Koch,
dann führte er eine Boutique und
malte Bilder. Heute ist er Landwirt
und Einrexmeister: Am Rande des
Nationalparks baut er Spargel an,
verkauft ihn frisch gestochen an
umliegende Gastronomen sowie
ab Hof und füllt die knackigen
Spitzen gemeinsam mit
Senfkörnern und Weinessig in
Gläser ab.
SPARGELBAUER SEPP RUTTNER
Florianigasse 18
7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)2177/29 18
1
2
3
9 Hoteldorf
Seepark Weiden
Das romantische Hoteldorf ist
direkt in die Weidener Badebucht
gebettet, die sogar einen
eigenen Strandabschnitt für
mitgereiste Vierbeiner anbietet.
Modern und hell eingerichtete
Studios mit Extras wie Kochnische,
Geschirrspüler, Kaffeemaschine
und Toaster liegen auf einer Halbinsel. Für weniger anspruchsvolle
Gäste werden einfach eingerichtete Doppelzimmer angeboten.
7121 Weiden am See
Tel.: +43/(0)2167/73 22
www.seepark.at
10 Podersdorfer
Weinstube
Der Heurige von Paradewirt
Josef Lentsch befindet sich direkt
hinter dem Gasthaus des Patrons
und zählt wegen des mit Rosen
umrankten, weißgekalkten
Arkadenhofs zu den idyllischsten
Buschenschanken im Burgenland.
Ausgeschenkt werden Weine aus
den eigenen Weingärten. Dazu
gibt’s Martin Karlos luftgetrocknete Würstel, Speck und Salami
vom ungarischen Steppenrind,
Mangalitza-Spezialitäten von
Josef Waba und eingelegtes
Gemüse von Paradeiserkönig
Erich Stekovics.
Winklergasse 30
7141 Podersdorf am See
Tel.: +43/(0)2177/28 29
4
Fotos: Rita Newman, Neusiedler See Tourismus/Mike Ranz, Burgenland Tourismus/Lammerhuber, istockphoto, PR
1 Mole West
6
5
7
8
9 10
33
Best
of Schwein
JOSEF ROISS • ZUR DANKBARKEIT
Gefülltes Kotelett
vom Mangalitza-Schwein
Josef Lentsch ist Winzer, Ehemann, Vater,
Großvater, Männerturner, Hundehalter,
Wasserschildkrötenbesitzer und der Prototyp eines herzlichen Wirts. Jeden seiner
Gäste begrüßt er persönlich, übernimmt bei
Hochbetrieb einen Part im Service und ist
auch bei vollem Haus darum bemüht, für
unangemeldete Besucher einen Platz zu finden. Ist sein Gasthaus hoffnungslos besetzt,
greift er zu seinem schlauen Buch und ruft
ohne Zögern bei seinen Kollegen an. Bei
anderen Gastronomen eine unübliche Geste,
für Lentsch eine Selbstverständlichkeit. Der
Name seines Gasthauses ist Programm: Der
Wirt gilt als Pionier der regionalen Küche,
die Produkte aus der Umgebung weiß er
schon seit Jahren zu schätzen. Die Protagonisten auf der Speisekarte seines Küchenchefs Josef Roiss kommen fast ausschließlich
vom Seewinkel: Teigwaren und Eier werden
bei der Nudelmanufaktur Fleischhaker aus
Pam-hagen bezogen, Steppenrind von
Fleischermeister Karlo, Wels und Zander von
Fischer Lang in Illmitz, Spargel von Spargelbauer Ruttner aus Podersdorf und Käse von
der Schafzüchterei Hautzinger aus Tadten.
Mit seiner Affinität zur Gastronomie und
zum Weinbau hat nicht nur Lentschs
Großvater – er hat das Gasthaus 1934 eröffnet
– seine Nachkommen angesteckt. Auch Josef
Lentsch kann seine Kinder für Küche und
Keller begeistern. Während eine seiner beiden Töchter nach der Gastgewerbe- jetzt
auch die Weinbauschule besucht, um sich im
Anschluss in den hauseigenen Weingärten
einzubringen, beweist sich der Sohn derzeit
in „Weibels Wirtshaus“ in Wien und hat
angekündigt, dass er sich um den Verkauf
kümmern will. Die angebotene Unterstützung kann Josef Lentsch eigentlich nur recht
sein. Mit seiner Jobdescription hat er ohnehin genug zu tun.
GASTHAUS ZUR DANKBARKEIT
Hauptstraße 39, 7141 Podersdorf
PODERSDORFER WEINSTUBE – HEURIGER
Winklergasse 30, 7141 Podersdorf
Tel.: +43/(0)2177/22 23
www.dankbarkeit.at
Fotos: Stephanie Golser
Gasthaus & Weinbau
JOSEF LENTSCH
FÜR 4 PERSONEN
4 Koteletts mit Knochen (à 180 g)
40 g Zwiebel
50 g Eierschwammerln
Butter zum Braten
50 g luftgetrockneter Schinken (in feine Streifen geschnitten)
100 g Ziegenkäse (in Würfel geschnitten)
Öl zum Braten
Salz, Pfeffer
Koteletts einschneiden, wie einen Schmetterling aufklappen und
jede Seite behutsam klopfen.
Für die Fülle Zwiebel schälen und in Streifen schneiden. Eierschwammerln
putzen. In einer Pfanne etwas Butter erhitzen, Zwiebel und Eierschwammerln
kurz darin anschwitzen, Schinken dazugeben und mit Salz und Pfeffer leicht
würzen. Masse abkühlen lassen, mit Ziegenkäsewürfeln vermischen und
auf einer Kotelettseite verteilen. Die zweite Seite darüberklappen und
mit einem Zahnstocher fixieren.
Die Koteletts auf beiden Seiten würzen und in einer Pfanne in Öl auf beiden
Seiten ca. 3 Minuten rosa braten, aus der Pfanne heben und fünf Minuten
an einem warmen Ort ziehen lassen.
TIPP: Als Beilagen empfiehlt der Küchenchef Speckkohl und Gnocchi.
Aroma durch
Sonnenkraft
Auf vier Hektar Paradeiserfelder in Frauenkirchen
kultiviert Erich Stekovics hocharomatische Früchte in
seltenen Farben und Formen und ist mit 3.200 Sorten
stolzer Besitzer der weltweit größten Sammlung dieser Art.
Text von Claudia Schemerl-Streben • Fotos von Stephanie Golser
Für die Aromavielfalt ist neben
dem burgenländischen Klima
und seinen Sonnenstunden
auch der Boden verantwortlich.
Nicht so bei Erich Stekovics. Bei ihm sind sie auch
pfirsichfarben, schwarz oder gestreift, manchmal
oval, manchmal herz- und manchmal knoblauchzehenförmig und schmecken nach Melone,Mango
oder Haselnuss. Stekovics kultiviert Geschmack
und ist ständig auf der Suche nach dem Ursprünglichen: Seit 2002 baut der Theologe und Qualitätsfanatiker in Frauenkirchen auf insgesamt 33 Hektar
Fläche in Vergessenheit geratene Obst- und
Gemüseraritäten an.Unter seiner Obhut gedeihen
neben der geschmacksintensiven Erdbeere Mieze
Schindler aus dem Jahr 1925 die benachbarten
Weingartenpfirsiche genauso wie die üppige
Chilikultur, die aus Sorten wie dem Gelben Fatalii,
dem White Bullet oder dem dunklen HabaneroChocolate bestehen.
Berühmt ist Stekovics aber für seine Paradeiser.
Exoten wie die rot-schwarz gesprenkelte Sorte
Black Plum aus Russland, die eigroße, zartgelbe
Ivory Egg aus Frankreich und die himbeerfarbene,
fleischige Marianna’s Peace aus Tschechien – die
den Ruf hat, die beste Sorte der Welt zu sein –
wachsen bei ihm ohne Rankhilfen und ohne Einsatz von Düngemitteln oder künstlicher Bewässerung unter freiem Himmel. „Im Tunnel erreicht
man niemals diese Farb- und Geschmacksintensität“, sagt er bestimmt. Das Risiko, das er damit
eingeht,ist ihm bewusst: „Ich weiß,dass es in zehn
Jahren nur sieben Ernten gibt.Wann ich die Ausfälle
habe, ist allerdings ungewiss und es könnte auch
sein,dass sie aufeinander folgen.“ Stekovics ist das
aber egal. Bei ihm zählt nicht der Ertrag, sondern
der Geschmack.Geerntet wird das sonnenhungrige Nachtschattengewächs bei Stekovics von Ende
38
STEKOVICS
Erich Stekovics
Schäferhof 13
7132 Frauenkirchen
Tel.: +43/(0)676/966 07 05
www.stekovics.at
Juli bis zum ersten Frost. Für die Aromavielfalt ist
neben dem burgenländischen Klima und seinen
etlichen Sonnenstunden auch der Boden verantwortlich.„Aus dem holen sie sich ihre Nährstoffe.“
Damit die Paradeiser nicht auf der Erde aufliegen,
was zu Fäulnis führen würde, werden sie bei Stekovics auf Weizenstroh gebettet. „Das
hat viele Vorteile, weil es schnell trocknet und weil es die Feuchtigkeit des Bodens und
die Wärme am Tag speichert, sodass für die Pflanzen in der Nacht eine Art Heizung
gewährleistet ist.“ Die einzigartige Sammlung aus 3.200 Paradeisersorten erstand der
Produzent zum Teil bei der Arche Noah. Aber auch mit einer amerikanischen und einer
russischen Organisation arbeitet er eng zusammen und setzt das internationale Saatgut
im burgenländischen Boden ein. Neuankömmlinge gab es auch in der letzten Saison:
„Ich habe 50 verschiedene Cocktailparadeiser importiert,von denen eine polnische Sorte
sehr geschmacksintensiv war und die ich 2010 noch einmal anbauen werde. Insgesamt
haben wir letzten Sommer mit 600 Sorten experimentiert, die wieder gesetzt werden
und von denen ich dann die besten herausselektiere.“
Frisch geerntete Ware verkauft Stekovics ab Hof und gegen Voranmeldung.
Gastronomen aus der Umgebung beliefert er höchstpersönlich. Abnehmer aus anderen
Bundesländern hingegen müssen den Weg zum Vielfaltproduzenten auf sich nehmen,
Fotos: Stephanie Golser, Burgenland Tourismus/Lois Lammerhuber, Kulturverein Schloss Halbturn; Illustration: Auge
NORMALERWEISE sind Paradeiser rot und rund.
um an die aromatische Ware zu gelangen: Heinz Reitbauer vom „Steirereck“
in Wien ist sich nicht zu schade,wegen
ein paar Kilogramm nach Frauenkirchen zu fahren. Auch Josef Floh aus
dem gleichnamigen Wirtshaus in
Langenlebarn zählt zu Stekovics’ treuesten Kunden und holt sich Paradeiser
wie Grüne Zebra, Noir Charboneuse,
White Beauty oder Wolgograda kistenweise ab.
600 bis 1.000 kg Paradeiser werden
von Stekovics und seinen Mitarbeitern
täglich behutsam mit der Hand von
den Rispen gelöst und in seinen Hof
transportiert, um dort in Gläser abgefüllt zu werden. Statt Kisten oder
Körben verwendet er zum Einsammeln
Siebe: „Wenn mir nur einer der Paradeiser platzt, kann ich ihn schmeißen“,
gibt er sich konsequent.Nicht weniger
als 120 Sorten Paradeiser werden bei
ihm händisch geschnitten und zu
Tatar, Tapenade oder Chutney verarbeitet. Für die getrockneten Exemplare werden die Früchte im Hochgebläseofen 17 Stunden bei 45 Grad
schonend getrocknet, womit der
subtile Eigengeschmack jeder Sorte
erhalten bleibt.Fast pur werden hingegen Cocktailparadeiser wie Stekovics’
Lieblingssorte Gelbe Johannisbeere –
eine 1.400 Jahre alte Sorte aus Peru –
eingerext. Einzige Nebendarsteller:
Knoblauch,Kräuter und Essig.Den hat
der Paradeproduzent von den Weinmachern der Region: „Ich habe bei
Roland Velich, Josef Umathum, Rosi
Schuster und Josef Lentsch aus einem
Essigwahn heraus so viel davon eingekauft, dass ich bis zur Pension damit
eingedeckt bin. Das Gute ist: Je länger
man ihn lagert, desto besser wird er.“
Stekovics’ Kollektionen entstehen aus
dem Bauch heraus. Ins Glas kommt
nur, was ihm selbst schmeckt. „Geht
gar nicht anders“, ist er sich sicher. „Ich
kann doch nur mit etwas überzeugen,
das mir taugt.“
SCHLOSS HALBTURN
Parkstraße 4
7131 Halbturn
Tel.: +43/(0)2172/85 94
www.schlosshalbturn.com
Burgenland-Barock
SCHLOSS HALBTURN. Das barocke Anwesen hat
eine überaus bewegte Geschichte hinter sich. Es wurde 1711
von Johann Lucas von Hildebrandt, einem bedeutenden
österreichischen Vertreter der spätbarocken Baukunst, unter
der Regierungszeit von Kaiser Karl VI. erbaut und trotzte
Kriegen und anderen Katastrophen. Die ehemaligen Dienstbotenzimmer sind heute individuell gestaltete Suiten (teilweise mit Wasser- oder Himmelbetten). Umgeben ist man
in dem fast 300 Jahre alten Schloss, das sich auch als Kunstund Veranstaltungszentrum versteht, von einer märchenhaften Parkanlage. Einen Stock unter dem Hotel befindet sich
das Restaurant „Knappenstöckl“, in dem man auf regionale
Zutaten wie Bachsaibling aus Pöttsching, aber auch auf
Weinbergschnecken aus Rothneusiedl bei Wien setzt.
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Rund um die Paradeiser
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Der Seewinkel rund um den Wallfahrtsort Frauenkirchen bietet Natur-, Kultur- und
Genussfreunden jede Menge Sehenswürdigkeiten, modernste Wellnessangebote,
Gasthäuser und Restaurants, Vinotheken und Wanderbares.
Bekannt ist der gemütliche Landgasthof in denkmalgeschütztem
Gemäuer für seine charmante wie
energische Gastgeberin Ilona
Püspök, die von ihren Gästen
gerne „Paprikawirtin“ genannt
wird und ihrem Namen alle Ehre
macht: Serviert wird traditionelle
Paprikaküche wie Ungarisches
Saftgulasch, Szegediner Gulasch
oder stärkende Halászlé
(ungarische Fischsuppe).
Kirchenplatz 27, 7132 Frauenkirchen
Tel.: +43/(0)2172/22 17
www.altesbrauhaus.at
2 Basilika Frauenkirchen
Die imposante 53 Meter hohe
Basilika in Frauenkirchen wurde
1695 im Auftrag von Paul Esterházy
von Baumeister Francesco Martinelli
gebaut. Sie gilt als bedeutendste
burgenländische Wallfahrtskirche
mit dem schönsten barocken
Kirchenraum. Bewundert werden
von Touristen, Wallfahrern und
Gläubigen die marmorierten Altäre,
die Stuckverzierungen von Pietro
Antonio Conti, die Fresken des
Schweizer Malers Luca Antonio
Colomba und die aus Lindenholz
geschnitzte Gnadenstatue, die
aus dem Jahre 1240 stammen soll.
Kirchenplatz 2, 7132 Frauenkirchen
Tel.: +43/(0)2172/22 24
www.frauenkirchen.info
3 St. Martins
Therme & Lodge
Afrika im Seewinkel. Das neu eröffnete, moderne „Gästehaus“ mit
Therme ist Rückzugsort und Basis
für Abenteuer zugleich und liegt
inmitten traumhafter, unberührter
Natur. Alle Zimmer und Suiten des
Refugiums sind mit Balkon inklusive freiem Blick in den Nationalpark ausgestattet. Geführte Outdoor-Expeditionen, Relaxen bei
40
Signature-Treatments im St.
Martins Spa und Genuss örtlicher
Spezialitäten in den beiden HotelRestaurants mit großzügiger
Seeterrasse sorgen für geistige
und körperliche Vitalität.
Im Seewinkel 1
7132 Frauenkirchen
Tel.: +43/(0)2172/205 00
www.stmartins.at
4 Bliem’s
Ein sympathisches Hotel mit 15
liebevoll und modern designten
Zimmern. Angeschlossen ist der
romantischen Herberge ein
renoviertes, über 100 Jahre altes
Bauernhaus, in dem Ess- und
Trinkkultur die Hauptrolle spielen:
Die selbst ernannten Gourmets
Josef und Gisela Bliem veranstalten
in ihrem Weinkeller und Küchenstudio regelmäßig Weinseminare
und Kochkurse und hecken Ideen
aus, wo die nächste Genussreise
hingehen soll.
Erzherzog-Friedrich-Straße 40
7131 Halbturn, Tel.: +43/(0)2172/201 76
www.bliems.com
5 Kräuterwanderungen
„Kräuterpädagoge“ Andreas Gisch
führt durch die Welt der wild
wachsenden und nicht alltäglichen Kräuter und stellt von April
bis August zwei- bis vierstündige
geführte Fußmärsche und
Radwanderungen zusammen, bei
denen einerseits der Park des
Schlosses Halbturn, andererseits
die umliegenden Wiesen, Äcker
und Wälder erkundet werden.
Alles, was gefunden wird und
genießbar ist, wandert in Gischs
Suppentopf oder wird zu
Aufstrichen und Ölen verarbeitet.
Andreas Gisch
Frauenkirchner Straße 1
7131 Halbturn
Tel.: +43/(0)699/11 86 64 15
6 L’Altro Vino
Mix aus Vinothek und Delikatessengeschäft, das kürzlich von Mönchhof nach Nickelsdorf übersiedelt
ist und in dem italienische Spezialitäten, insbesondere der Toskana
und der Insel Elba, im Mittelpunkt
stehen. Zu den italienischen Tropfen
gibt’s Prosciutto, Käse und Pastagerichte, für die sich der Chef persönlich an die Herdplatten stellt.
Paulahof, 2425 Nickelsdorf
Tel.: +43/(0)664/451 12 31
Do.–Mo. nur gegen tel. Voranmeldung
www.laltrovino.at
7 Varga
Golser Fischrestaurant, das sich
nicht auf andere Fischer verlässt,
sondern für das Chef (und Berufsfischer) Emmerich Varga gemeinsam mit seinem Sohn täglich auf
den Neusiedler See hinausfährt,
um nach traditioneller Methode –
mit Zug- und Reusenetzen – Wels,
Karpfen, Hecht und Zander an
Land zu ziehen.
Untere Hauptstraße 123, 7122 Gols
Tel.: +43/(0)2173/22 31
www.varga.co.at
8 Konditorei Lunzer
Adi Lunzer gilt als Spezialist der
Zuckerbäckerkunst. Mit viel Fingerspitzengefühl verwandelt er
Zucker zu Tieren, Blüten und anderen Zuckerplastiken, die man in
der hauseigenen Ausstellung bewundern kann. In der Golser Konditorei, die bereits zweimal zur
besten im Burgenland gewählt
wurde, entstehen aber nicht nur
Zuckerkunstwerke, sondern auch
Tortenspezialitäten wie Heidelbeer-, Bellini- oder MacchiatoTorte, der statt einem Milch- ein
Baiserhäubchen aufgesetzt wird.
Untere Hauptstraße 31, 7122 Gols
Tel.: +43/(0)2173/22 73
www.konditorei-lunzer.at
9 Dorfmuseum
Mönchhof
Im reich ausgestatteten Freilichtmuseum wird das einstige Dorfleben nachgestellt, die jährlichen
Handwerkstage nehmen die
Besucher auf eine Zeitreise mit.
Bahngasse 62, 7123 Mönchhof
Tel.: +43/(0)2173/806 42
www.dorfmuseum.at
1 2
Altes Gemäuer und moderner
Spa-Spaß, urige Gasthäuser und
feinste Delikatessen – die
gemütliche Seite des Seewinkels
Sittinger
Pension, Gasthaus und Vinothek,
in der vor allem Weine aus unmittelbarer Umgebung verkauft
werden: Dazu gehören Tropfen
von Josef Umathum aus Frauenkirchen, von den Golser Nachbarn
Heinrich und Nittnaus sowie
von Pöckl aus Mönchhof. Für
die verfeinerte regionale Küche
verwendet der kochende Wirt
Fritz Sittinger fast ausschließlich
hiesige Zutaten.
Hauptstraße 39, 7132 Frauenkirchen
Tel.: +43/(0)2172/23 07
www.landgasthaus-sittinger.at
4
Marienkron
Kneippen und Fasten im Kloster.
Für Entspannung von Körper,
Geist und Seele sorgen 14 Nonnen
des Zisterzienserordens, die das
Kneippkurhaus in Mönchhof führen. Das Kloster verfügt über 114
Zimmer und ein abwechslungsreiches Programm, das individuell
zusammengestellt werden kann.
Angeboten werden Massagen,
Kosmetikbehandlungen, Wasserund Wirbelsäulengymnastik,
aber auch Qigong und Bio- und
Lichtsauna. Wer ein paar Kilo
abspecken oder sich in Askese
üben will, kann zwischen Entschlackungs-, 600-1.000-Kalorien-Diät und Saftfasten wählen.
7123 Mönchhof
Tel.: +43/(0)2173/802 05-0
www.marienkron.at
Fotos: Burgenland Tourismus/Lois Lammerhuber, Stephanie Golser, Stockfood, PR
1 Altes Brauhaus
7
5
9
6
8
41
Best of
Paradeiser
ALAIN WEISSGERBER
Kräutercreme
mit Paradeisern und
knusprigem Frischkäse
Gericht, das sich dank der
Aromavielfalt der unterschiedlichen Paradeisersorten
durch herrliche Frische und
unglaubliche Geschmacksfacetten auszeichnet.
FÜR DIE KRÄUTERCREME
50 g Petersilie
10 g Liebstöckel
20 g Kerbel
30 g Spinat
Kartoffelstärke zum Binden
1 Sellerieknolle (geschält,
würfelig geschnitten)
2 Schalotten (fein würfelig
geschnitten)
Olivenöl zum Braten
250 ml Weißwein
250 ml Gemüsefond
Meersalz, Pfeffer
Für die Kräutercreme Kräuter und Spinat waschen,
im kochenden Salzwasser blanchieren und in Eiswasser
abschrecken. Blanchierte Kräuter entsaften und mit
etwas Kartoffelstärke binden.
In einer Pfanne Sellerie mit Schalotten in Olivenöl ohne
Farbe anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen, Gemüsefond
aufgießen und zirka eine halbe Stunde weich garen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken, in einem Mixbecher pürieren
und kalt werden lassen. Mit der Kräuterpaste verrühren
und eventuell nachwürzen.
Paradeiser waschen und halbieren, mit Olivenöl und Salz
marinieren. Frischkäse in Ei, Mehl und Bröseln wälzen
und in einer Pfanne frittieren.
Die Salate und Kräuter mit Limettensaft und Olivenöl
marinieren. Kräutercreme ringförmig auf einem
Teller verteilen, mit Paradeisern, knusprigem
Frischkäse, Salat und Kräutern vollenden.
Fotos: Stephanie Golser
Ein sommerlich leichtes
FÜR 4 PERSONEN
30 Stück Paradeiser,
verschiedene Sorten
Olivenöl zum Marinieren
4 Bällchen Biofrischkäse (à 30 g)
1 Ei
50 g Mehl
50 g weiße Brösel
Olivenöl zum Frittieren
1 Kopf Trevisiano-Salat (gewaschen,
in mundgerechte Stücke geschnitten)
1 Kopf Romana-Salat (gewaschen,
in mundgerechte Stücke geschnitten)
Liebstöckel, Majoran, Schafgarbe
1 Limette
2 cl Olivenöl
Meersalz
ALAIN WEISSGERBER. Der gebürtige Elsässer zog im Alter von 17 Jahren
von zuhause aus, um Erfahrungen in der internationalen Spitzengastronomie
zu sammeln. Nach etlichen Engagements im Ausland und drei Jahren
in Heinz Reitbauers Gourmettempel „Steirereck“ in Wien hat er 1994
sein Ziel erreicht: die Selbstständigkeit. Sein Restaurant „Zur Blauen Gans“
zählte im Sommer mit Blick auf den See zu den Toplocations, und er stand
jeden Tag persönlich am Herd, um einen Bogen zwischen elsässischer und
burgenländischer Küche zu spannen. Im Jänner 2010 wurde das Gebäude von
einem Brand zerstört – die „Blaue Gans“ ist damit wohl Geschichte. Weissgerber
wird jedoch in jedem Fall der burgenländischen Gastronomie erhalten bleiben.
Der Geschmack
der Steppe
Im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel betreibt
eine Herde grauer Steppenrinder Landschaftspflege
und liefert vortreffliches Fleisch.
Text von Nina Kaltenbrunner • Fotos von Stephanie Golser
ARCHAISCH muten sie schon an, die imposanten
grauen Gestalten mit ihren mächtigen, nach oben
weisenden Hörnern, wie Wesen aus einer anderen
Zeit. Das sind sie tatsächlich, urtümlich, wild –
Urrinder. Vermutlich im neunten Jahrhundert mit
den Magyaren in das ungarische Tiefland gekommen, kennt man sie heute eher von traditionellen
Puszta-Darstellungen: Steppenrinder, ungarische
Hirten in Tracht, Ziehbrunnen und endlose Weite
rundum. Auch vor den Ochsenkarren gespannt,
wurden sie oft und gerne abgebildet. Jahrhundertelang waren sie für das steppenartige
Gebiet rund um den Neusiedler See landschaftsprägend.Hörnerwald in der Steppe.Bis in die Mitte des
19. Jahrhunderts wurden sie zudem europaweit ob
ihrer hohen Fleischqualität geschätzt und begehrt.
Danach setzte man die rustikalen Rinder vermehrt
als Arbeits- und Zugtiere ein und der Bestand
begann drastisch zurückzugehen. Mit der Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft
im 20.Jahrhundert schließlich verschwanden sie im
wahrsten Sinne des Wortes von der „Bildfläche“,und
mit ihnen die typische Weidelandschaft im Seevorgelände des Neusiedler Sees. Denn Hutweiden
– oder Puszta,wie sie weitläufig genannt werden –
sind nicht Natur-, sondern Kulturlandschaft.
Entstanden durch Beweidung im Rahmen der
damals üblichen, extensiven Rinderhaltung. Mit
dem Ende der bäuerlichen Viehwirtschaft gingen
viele der seenahen Wiesenflächen infolge der landseitigen Ausbreitung des Schilfs verloren und mit
ihnen wertvolle Lebensräume für die einzigartige
Tier- und Pflanzenwelt der Region. In den 70er
46
Jahren weideten gerade einmal noch 50 Rinder an
der Langen Lacke,und die ungarischen Steppenrinder
waren bereits seit den 30er Jahren in Österreich
nahezu ausgestorben. Bis 1993 der Nationalpark
Neusiedler See – Seewinkel gegründet wurde – mit
der klar umrissenen Zielsetzung,neben unberührten
Naturzonen überdies die traditionellen Kulturlandschaften durch Beweidung wieder herzustellen
und zu erhalten. Nicht zuletzt spielt ferner die
FLEISCHHAUEREI
Arterhaltung im Gesamtkonzept eine bedeutende
MARTIN KARLO
Rolle. So wählte man für die „Landschaftspflege“
Rosengasse 1
neben Przewalski-Pferden, weißen Eseln und
7152 Pamhagen
Wasserbüffeln das ungarische Steppenrind aus. Die
Tel.: +43/(0)2174/21 26
www.fleischerei-karlo.at
silbergrauen Rinder sind an die örtlichen Gegebenheiten,das Klima,die Vegetation hervorragend angepasst. Sie sind zäh, robust, für das Leben in der freien
Natur und extensive Haltung ausgezeichnet geeignet. Zudem vermehren sie sich problemlos. Und sind darüber hinaus „wunderschön“, wie
Nationalpark-Direktor Kurt Kirchberger schwärmt.Streicheltiere sind sie freilich keine,sondern
schnelle, intelligente Kraftpakete, denen man schon allein aufgrund des Aktionsradius ihrer
Hörner besser mit Respekt begegnen sollte. Der erste Zuchtstier des Nationalparks, der legendäre „Peda“,war eine Schenkung des Tiergartens Schönbrunn.Und selbst wenn Peda zu diesem
Zeitpunkt bereits nicht mehr der Jüngste und von der neuen Aufgabe ein wenig überfordert war,
sorgte er doch für entsprechenden Nachwuchs und gilt somit als Stammvater der heute
immerhin beachtliche 500 Stück zählenden Steppenrinderherde des Nationalparks. In der
Bewahrungszone Sandeck-Neudegg, ihrem Einsatzgebiet, leisten die grauen „Landschaftspfleger“ ganze Arbeit.In den letzten fünfzehn Jahren haben sie den landseitigen Schilfgürtel weit
zurückgedrängt und dadurch offene, weite Flächen geschaffen. Kein Vergleich zu gemähten
Feldern, denn hier kommt ein zusätzlicher Faktor dazu: „Schmeckt, schmeckt nicht.“ Da bleibt
hier und dort ein Kraut stehen, dann und wann ein Busch und so prägen die außergewöhnlichen Rinder das einzigartige Landschaftsbild entscheidend mit.Von Mai bis Ende Oktober sind
die Tiere auf der Weide, danach beziehen sie ihr Winterquartier und werden ausschließlich mit
Heu aus dem Nationalpark gefüttert. Die viele Bewegung und das aromatische Futter wirken
Fotos: Stephanie Golser, Bernd Ducke/a1pix/picturedesk.com; Illustration: Auge
Steppenrinder
sich ebenfalls positiv auf die Fleischqualität der
Rinder aus.Vermarktung und Verkauf des kurzfasrigen,relativ fettarmen und biologischen Steppenrindfleisches sind neben Arterhaltung,Landschaftspflege und Besucherattraktivität die vierte Stütze
des Seepark-Beweidungsprojektes.Steppenrind zu
essen ist demnach, so paradox es klingt, aktiver
Naturschutz – und ein ausgesprochen genussvoller außerdem.
Für Verarbeitung und Vertrieb des „Genussguts“ aus dem Nationalpark ist die Fleischerei Karlo
in Pamhagen exklusiv verantwortlich.Bevor es allerdings so weit ist, dauert es mindestens drei Jahre,
davor wird nicht geschlachtet. Transporte bleiben
den Tieren erspart.Martin Karlo ist ein Fleischhauer
mit Leib und Seele, schlachtet selbst und legt
beträchtlichen Wert auf Regionalspezifik und
Tradition. Geschmacklich betrachtet, ist das Steppenrind für ihn der absolute Inbegriff von Rindfleisch. „Wenn ich Steppenrind esse, dann ess ich
Rindfleisch“,bekräftigt der Fleischermeister,der sich
für die Verbreitung des Steppenrindes in der heimischen Gastronomie mit viel Energie einsetzt. Das
Fleisch hat intensive Aromen,eine festere Struktur
und ist nur leicht marmoriert. Besonders gut eignet sich das magere Fleisch zum Sieden und
Schmoren. Mindestens zehn Tage reift das Frischfleisch am Knochen, bevor es abgepackt und verkauft wird.Vorbestellung empfiehlt sich,denn mittlerweile stößt das Produkt auf große Resonanz und
die verfügbaren Mengen sind äußerst begrenzt.
Neben Frischfleisch bietet Martin Karlo Rindersaftschinken, Rohschinken und Würste vom Steppenrind an. In einem ersten Versuch, vor mittlerweile
15 Jahren, hat Karlo das Fleisch für die Würste „einfach“ faschiert und „wie früher“ mit Pfeffer, Paprika
und Kümmel gewürzt. Keine Geschmacksverstärker, keine Chemie, sondern integeres Handwerk. Im Anschluss daran werden die Würste kalt
geräuchert und luftgetrocknet.Diese Methode hat
sich bewährt und unterstreicht den spezifischen
Eigengeschmack des Steppenrindes .Der Schinken
vom Graurind wird für fünf bis sechs Wochen trocken eingesalzen – Meersalz und Kräuter, sonst
nichts –, danach kalt geräuchert und luftgetrocknet. Eine weitere Nationalpark-Spezialität ist die
Dauerwurst vom Wasserbüffel. Eine regionale
Rarität, saftig, herzhaft, mit dreifacher Körnung,
Senfkörnern und Chiliflocken und mit einer sehr
charakteristischen „schilfigen“ Note. „Am besten
schmecken die Produkte vor Ort“, ist Martin Karlo
überzeugt.„Denn hier ist die Natur,hier ist das Rind
und hier ist die Wurst.“
St. Andrä
am Zicksee
Mit der Kutsche durch die Puszta
PFERDEWAGENFAHRTEN
Vinzenzhof Gangl
Untere Hauptstraße 13
7142 Illmitz
Tel.: +43/(0)2175/22 77
www.vinzenzhof-gangl.at
KUTSCHENHOF GANGL
Ufergasse 34, 7142 Illmitz
Tel.: +43/(0)2175/23 82
www.kutschen-gangl.at
REITERHOF MANN
Seegasse 9, 7142 Illmitz
+43/(0)2175/23 34
www.kutschenfahrten-mann.at
VORBEI AN SEEN, WOGENDEM SCHILF UND RINDERHERDEN:
Bei den Pferdewagenfahrten rund um die salzhaltige Zicklacke, nahe der
ungarischen Tiefebene sowie entlang des Schilfgürtels des Neusiedler Sees
lernt man die Fauna und Flora der UNESCO Welterbe-Region Neusiedler
See auf romantische Art kennen. Bei einem traditionellen Kutschenausflug
in den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel sieht man Ziehbrunnen,
Schilfhütten und zahlreiche Steppenbewohner: Nicht nur Herden altösterreichischer Albinoesel, Graurinder und Przewalski-Pferde haben hier am
Rand der Puszta ihre Heimat und artgerechte Lebensbedingungen gefunden, sondern auch mehr als 250 verschiedene Vogelarten. Es werden
unterschiedliche Pferdewagen-Touren – auch mit ornithologischen
Führungen – angeboten, individuelle Fahrten sind ebenso möglich.
47
Rund um das Rind
Nicht nur der Nationalpark selbst lockt als einzigartiges Naturschauspiel
in den südlichen Teil des Seewinkels. Auch kulinarisch wartet die Region
mit außergewöhnlichen Spezialitäten auf und ist darüber hinaus ein
wahres Paradies für Radfahrer, Reiter und Naturfreaks.
1 Nationalpark
3 Weingut Salzl
Neusiedler See – Seewinkel, Drei Generationen – Großvater
Informationszentrum
Heribert, Sohn Josef und Enkel
1
Hier finden Besucher alles
Wissenswerte rund um den
Nationalpark: InformationsCounter, Besucherbibliothek mit
rund 2.000 Titeln zur Auswahl,
Kino für 50 und Saal für bis zu
200 Personen sowie Seminarund Ausstellungsräume.
Hauswiese, 7142 Illmitz
Tel.: +43/(0)2175/34 42, www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at
2
Weite Steppen, Weingärten,
und unberührte Ufer
– der Seewinkel ist eine
Region für hervorragende
Produkte und einzigartige
Erlebnisse.
3
5
8
4
6
9
48
7
Fotos: Burgenland Tourismus/Lois Lammerhuber, Burgenland Tourismus/steve.haider.com, Weingut Salzl/Manfred Klimek, Villa Vita Pannonia, PR
Nationalpark-Stüberl
Insider-Geheimtipp: ein kleines
Lokal direkt am Parkplatz „Lange
Lacke“ mit Blick in den Nationalpark, aus dem auch eine Auswahl
an kulinarischen Produkten
stammt. Von April bis Oktober
werden hier unter anderem Zander und Wels aus dem Neusiedler
See und „alles vom Steppenrind“
zubereitet: von Gulaschsuppe bis
zu Zwiebelrostbraten. Darüber
hinaus bekommt man auch hier
den Steppenrinder-Schinken von
Martin Karlo. Das Gemüse und
„alle anderen Zutaten“ stammen
selbstverständlich auch aus der
Region und werden zu typischen
Schmankerln verarbeitet.
Parkplatz „Lange Lacke“
7143 Apetlon
Tel.: +43/(0)2175/20 02
2 Obstbau Leeb
Äpfel, ganz frisch vom Baum,
Apfelsaft, Apfelessig und andere
regionale Naturprodukte von
Apfelchips bis Apfelschnaps gibt
es in St. Andrä am Zicksee zu
erwerben. Die Familie Leeb
hat hier für den Verkauf und
zur Apfelverarbeitung eine
moderne, innovative Halle aus
Holzfertigteilen errichtet, die
allein schon einen Besuch lohnt.
Wiener Straße 40
7161 St. Andrä am Zicksee
Apfelhotline: +43/(0)664/451 36 14
www.allesapfel.at
Christoph Salzl – arbeiten im
Weingut Salzl in Illmitz. Abgefüllt
werden vor allem Rotweine wie
Zweigelt, Blaufränkisch, Cabernet
Sauvignon, Merlot und Syrah
(aber auch Weißweine und Süßweine). Verkosten und einkaufen
kann man im erst vor rund einem
Jahr neu eröffneten Weingut, das
sich zwischen den Reben in Illmitz
befindet. Aber auch in der Pension
Seewinkelhof, die mit eigenem
Verkostungsraum, Swimmingpool und einigen Zimmern im
idyllischen Innenhof zur
Übernachtung einlädt.
WEINGUT
Zwischen den Reben, 7142 Illmitz
Tel.: +43/(0)2175/243 42
PENSION
Obere Hauptstraße 16, 7142 Illmitz
Tel.: +43/(0)2175/23 40
www.salzl.at
4 Vitatella – Vila Vita
Im Restaurant der großzügigen,
romantischen Ferienanlage Vila
Vita Pannonia am Rande des Nationalparks Neusiedler See wird
gehobene, kreative, international
ausgerichtete Küche geboten.
Saisonale, regionale Produkte
wie Apetloner Kürbis, Tadtener
Schafskäse, Mangalitza-Schwein,
Kittseer Kartoffeln und Wild
spielen dabei die Hauptrolle.
Die Weinkarte und der „Vitakella“
listen und beherbergen alles, was
die Region Großes hervorbringt.
Dazu bietet das Feriendorf einen
Wellness-Park mit Naturteich,
Sauna, Dampfbädern, IndoorPool, Beautyfarm, Gratis-Fahrrädern, eigenem Reitstall, Tennisplätzen und -halle, Beachvolleyball- und Fußballplatz, Klettergarten sowie Fitnesscenter und
Workshops im Kreativ-Atelier.
Storchengasse 1, 7152 Pamhagen
Tel.: +43/(0)2175/21 80-5035
www.storch.at
5 Vila Vita –
Panoramalounge
Die neue Panoramalounge im
„dynamo“-Energiezentrum bietet
chillige Atmosphäre und ein
reiches Sortiment an besten
Weinen aus der Region, Cocktails
des Tages und Kaffeespezialitäten
mit kleinen süßen Leckerbissen.
Highlight: der wunderbare 360°Blick auf den ganzen Seewinkel.
Di.–So. 14–22 Uhr geöffnet.
Storchengasse 1, 7152 Pamhagen
Tel.: +43/(0)2175/21 80-5035
www.storch.at
6 Presshaus
Sympathisches Gasthaus mit
romantischem Innenhof, das
nicht nur mit burgenländischer
Küche – Küchenchef Patrik Könnyü
hat sich den regionalen Produkten
verpflichtet –, sondern auch mit
rund 600 Weinpositionen aus
Österreich (auch aus dem
eigenen Weinbau) punktet.
Apetloner Straße 13, 7142 Illmitz
Tel.: +43/(0)2175/27 30
www.presshaus.com
7 Essig- und Ölmanufaktur Fink
Günther Fink ist Winzer, der im
südlichen Seewinkel Weinbau
betreibt und darüber hinaus
„Produkte rund um die Traube“
erzeugt. Ein köstliches, hochwertiges Traubenkernöl zum
Beispiel sowie ein kleines
Sortiment an exquisiten Essigen:
Weißburgunder-, Rotwein- und
Beerenausleseessig aus den
eigenen Spitzenweinen sowie
Gemüse- und Fruchtessige aus
Paradeiser, Gurke und Marille.
Bahnstraße 66, 7151 Wallern
Tel.: +43/(0)664/127 46 81
www.fink.at
8 Gowerl-Haus –
Buschenschank
Sehr gemütlicher Buschenschank
in einem der ältesten erhaltenen
Häuser in Illmitz – einem alten
burgenländischen Streckhof von
1900. Die Familie Kroiss betreibt
Weinbau und züchtet MangalitzaSchweine im Nationalpark Neusiedler See. Hier gibt es eigene
Produkte – Weine, Aufstriche,
Leberkäse, Speck und Würstel
vom Mangalitza – sowie regionale
Spezialitäten wie den traditionellen Illmitzer Käse, Schinken vom
Steppenrind, eingelegtes Gemüse
und saisonale Besonderheiten.
Apetloner Straße 17, 7142 Illmitz
Tel.: +43/(0)2175/236 77
www.gowerlhaus.at
9 Mit dem Fahrrad
durch den Nationalpark
Das doch eher flache Burgenland
mit seinen wunderbaren Naturkulissen bietet sich natürlich für
ausgedehnte Fahrradtouren an.
Besonders die Fahrradwege B10
(der familienfreundliche Neusiedler-See-Radweg, den man durch
die Fähre in Mörbisch abkürzen
kann) und B20 (der Lackenradweg, hier sollte man unbedingt
ein Fernglas zur Vogelbeobachtung mitnehmen) seien an dieser
Stelle empfohlen.
Infos: www.burgenland.info
Tel.: +43/(0)2682/633 84
Gasthaus „Zum
fröhlichen Arbeiter“
Traditioneller Familienbetrieb im
Zentrum von Apetlon. Seit 1924
bewirtet die Familie Tschida
hier ihre Gäste mit lokalen
Spezialitäten, seit kurzem auch
mit dem Fleisch des NationalparkSteppenrinds. MangalitzaSchwein, Wild, Neusiedler-SeeFisch und eingelegtes Gemüse der
Umgebung sind weitere Zutaten
der unverfälschten pannonischen
Küche, die hier serviert wird. Auch
für vegetarische Gerichte und
köstliche Mehlspeisen ist das
Gasthaus bekannt.
Quergasse 98, 7143 Apetlon
Tel.: +43/(0)2175/22 18
www.tschidas.at
49
Best of Rind
JÜRGEN CSENCSITS • GASTHAUS CSENCSITS
Filet und geschmortes
Schulterscherzel vom Steppenrind
FÜR 4 PERSONEN
300 g Schulterscherzel vom Steppenrind
100 ml Tafelöl
300 g Wurzelwerk
weißer Pfeffer (ganze Körner), Lorbeerblätter,
Wacholderbeeren, Senfkörner
500 ml Rotwein
500 ml Portwein
1 l brauner Kalbsfond
300 g Filet vom Steppenrind
Rosmarin, Butter, Salz, Pfeffer
FÜR DAS BOHNENPÜREE
250 g getrocknete schwarze Bohnen
1 Karotte (gewürfelt)
2 Lorbeerblätter
200 ml Rindsuppe
100 ml Olivenöl
FÜR DAS ROTE-RÜBEN-GEMÜSE
200 g rote Rüben (gekocht und geschält)
etwas Suppe, 250 ml Rote-Rüben-Saft
etwas Kreuzkümmel
FÜR DIE KARTOFFELRÖSTI
100 g geschälte Kartoffeln (Sorte Dita)
Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Butterschmalz
FÜR DEN KRÄUTERSALAT
Petergrün (gezupft), Kerbel,
Oregano, verschiedene Kresse
Olivenöl, weißer Balsamico
Jürgen Csencsits hat eine Lehre im Gourmettempel „Taubenkobel“ absolviert und dort
seine große Kochleidenschaft entdeckt. Der
langjährige Sous- und zuletzt Küchenchef
von Walter Eselböck verwirklichte sich 2007
mit der Übernahme des elterlichen Betriebes
im Südburgenland endgültig selbst. Der
Traum vom eigenen Gasthaus wurde in diesem Fall wahr. Damit beschritt Csencsits den
Weg back to the roots, zurück zu den eigenen
Wurzeln. Er setzt auf bodenständige, regionale Produkte und althergebrachte, traditionelle Rezepte. Mit Fisch aus der Pinka,
Fleisch vom benachbarten Bauernhof und
Wild aus der Umgebung bereitet er adaptierte pannonische Klassiker zu – leichte,
unkonventionelle Landhausküche. Unterstützt wird der vormals eine Küchenbrigade
Gewohnte dabei von niemand Geringerem
als seiner eigenen Mutter samt Lehrling.
Daraus hat sich in den letzten Jahren auch
eine klare Handschrift emanzipiert: reduzierte Kreationen mit nicht mehr als drei
Akteuren, wie das schwarze Bohnenpüree
mit rosa gebratenem Fleisch und schönem
Safterl, das Stubenhendl mit flaumiger
Kräuter-Semmelfülle oder Erdbeer-UhudlerSorbettini beispielhaft veranschaulichen.
Achtzig Prozent der Gerichte stammen übrigens aus einem nicht nur an Jahren reichen
Holzofen, der den Speisen ein ebenso besonderes Aroma verleiht, wie die angewandte
Kombination von Schmalz und Olivenöl. Zeit
für „Schnickschnack“ bleibt Csencsits nicht.
Schnörkellos wird deshalb jeweils nur eine
Sorte Brot frisch gebacken. Alles frei nach
dem Motto: „Nie abgehoben, doch stets
gehoben“.
GASTHAUS CSENCSITS
7512 Harmisch 13
Tel. +43/(0)3366/772 20
www.gasthaus-csencsits.at
Fotos: Stephanie Golser
Elegante Bodenhaftung
JÜRGEN CSENCSITS
Schulterscherzel rundherum mit Salz und Pfeffer würzen, auf allen
Seiten in Öl anbraten.Wurzelwerk und Gewürze beigeben, mitrösten
und mit Rotwein und Portwein aufgießen.Wenn der Wein verkocht ist,
den Kalbsfond dazugießen.
Bei 150 °C ins Backrohr geben und das Fleisch unter ständigem Übergießen
etwa eine Stunde fertig garen. Das fertige Fleisch herausnehmen und warm stellen.
Die Sauce abgießen, reduzieren und abschmecken.
Das Filet salzen und pfeffern, auf beiden Seiten scharf anbraten, aus der Pfanne nehmen
und mit Butter und Rosmarin im vorgeheizten Backrohr bei 80 °C ca. 20 Minuten braten.
Für das Bohnenpüree getrocknete schwarze Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen.
Mit Wasser, Karottenwürfeln und Lorbeerblättern weich kochen. Mit Suppe und Olivenöl fein pürieren.
Für das Rote-Rüben-Gemüse die gekochten und geschälten Rüben in Streifen schneiden, in etwas
Suppe und Rote-Rüben-Saft mit etwas Kreuzkümmel erwärmen.
Für die Kartoffelrösti Kartoffeln raspeln, ausdrücken, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss
würzen. In einer beschichteten Pfanne in etwas Butterschmalz resche Rösti braten.
Für den Kräutersalat gezupftes Petergrün, Kerbel, Oregano und die Kresse mit Olivenöl und etwas
weißem Balsamico marinieren. Auf den Rösti anrichten.
SAFRAN
Ein Gewürz mit Kultstatus
Johannes Pinterits ist ein Kämpfer. Er hat die längst vergessene
Safrantradition in Österreich wieder zum Leben erweckt
und setzt statt auf eindimensionales Toastingaroma auf die
Vielschichtigkeit des Luxusgewürzes.
Text von Claudia Schemerl-Streben • Fotos von Stephanie Golser
WILL MAN Johannes Pinterits’ Feld besichtigen,
muss man sich durch einen dichten Kukuruzdschungel kämpfen.Ein ein Meter dicker und zweieinhalb Meter hoher Schutzwall aus kräftigen
Süßgrasstängeln,unzähligen Blättern und dottergelben Maiskolben verwehrt Schaulustigen den
Blick auf das zarte violette Krokus-Gewächs, aus
dem man eines der teuersten Gewürze der Welt
gewinnt: Safran.
Seit 2006 bewirtschaftet Pinterits eineinhalb
Hektar gepachteten Grund in Klingenbach. Vom
Einsetzen der Knolle,dem Pflücken der Blüten,dem
Ernten der Safrannarben bis zum Trocknen der
einzelnen Fäden ist jeder Schritt Handarbeit. Ein
Business, das in Österreich eine lange Tradition
hatte. Safran wurde in Niederösterreich, Wien,
Oberösterreich, der Oststeiermark sowie im
Burgenland angebaut.Doch die Safrankultur geriet
in Vergessenheit. Die Ursache macht Pinterits an
mehreren Dingen fest: Zum einen gibt der Fanatiker
der Mechanisierung die Schuld daran,dass man sich
vom Safrananbau verabschiedet hat.Zum anderen
war Safran immer wieder Trends unterworfen:
„Einmal mochte man ihn und einmal nicht. Nach
fast zehn Jahrhunderten, in denen einfach jedes
Gericht ,safranisiert‘ wurde, hatten die Menschen
54
wahrscheinlich genug davon.“ Pinterits hingegen
bleibt konsequent. Er liebt Safran. Sein Faible für die
aromatischen roten Fäden und ihre Kultivierung hat
ihn dazu bewogen,seinen Job in der Medienbranche
aufzugeben und den Anbau des Luxusgewürzes in
PANNONISCHER SAFRAN
Österreich wiederzubeleben.„Landwirtschaft im herJohannes Pinterits
kömmlichen Sinn hat mich nicht interessiert.Ich wollÖdenburger Straße 55/1/3
te etwas machen,das nicht massentauglich ist“,gibt
7013 Klingenbach
sich der Hüne heldenhaft.Dennoch lebt Pinterits vom
Tel.: +43/(0)664/224 72 61
www.pannonischer-safran.at
Safranverkauf.„Ohne entsprechenden Druck kann ich
Ab-Hof-Verkauf nach telefonischer
ihn nicht retten.Ich will außerdem nicht,dass Safran
Vereinbarung
einen musealen Charakter hat.“ Pinterits hält den
Kreislauf aufrecht,baut Safran an und bringt ihn auch
in Umlauf. Er beliefert nicht nur Delikatessengeschäfte in Österreich,Deutschland und der Schweiz: Zu seinen Hauptabnehmern zählt zu 70
Prozent die Spitzengastronomie. Begehrt ist sein Crocus sativus bei den burgenländischen
Köchen Walter Eselböck („Taubenkobel“), Max Stiegl („Gut Purbach“) oder Sascha Huber
(„Landgasthaus am Nyikospark“) wie auch bei Heinz Hanner im niederösterreichischen Mayerling
und Thorsten Probost in Lech am Arlberg. Zu schätzen wissen die Gastronomen den pannonischen Safran aufgrund seiner hochwertigen Qualität und seines subtilen Geschmacks. „Es gibt
zwar nur eine Sorte Safran auf der Welt, aber trotzdem ist Safran nicht gleich Safran. Seine
Aromen geben ihm das Klima, der Boden und die Trocknungsmethode.“
Johannes Pinterits schwört auf traditionelle Safranproduktion.Geerntet wird das Luxusgut,
von dem ein Gramm 22 Euro kostet, das aus rund 200 Blüten gewonnen wird und für das der
Produzent eineinhalb Stunden am Feld verbringt, im Herbst. Optimale Verhältnisse für die
zarte Krokuspflanze sind sandige, kalkhaltige Böden. Feuchtigkeit braucht der Krokus nur im
Fotos: Stephanie Golser, istockphoto; Illustration: Auge
Ein Gewürz mit Kultstatus
September,wenn er zu wachsen beginnt.Dann
schießt er aus dem Boden und bedeckt das Feld
mit einem Teppich aus violetten Blüten.„Manche
Produzenten meinen,sie verwenden nur Blüten,
die spätestens drei Tage nach dem Aufblühen
geerntet wurden.So weit kommt es bei uns gar
nicht, denn nach drei Tagen kann man die Blüte
schmeißen.Wir ernten noch am Tag,an dem sie
aufgeht oder spätestens am zweiten.“ Ist der
Krokus gepflückt, werden die drei roten Narben
(die Fäden) von jeder einzelnen Blüte behutsam
herausgelöst und der Griffel entfernt. Diese
Methode hat in Österreich lange Tradition. Im
Gegensatz zu anderen Ländern werden in Österreich nur die Safranspitzen (= Safran erster Güte
oder elegierter Safran) verkauft.Der geschmacksneutrale gelbe Griffel hingegen, der die einzelnen Fäden zusammenhält, wird entfernt – er
würde nur dem Gewicht der Ware dienen.
Bei der Trocknung des Gewürzes hält sich der
Produzent nicht an die übliche Röstmethode:
„Weltweit wird Safran zu 99 Prozent geröstet,
also bei sehr hoher Temperatur und immer ist
Feuer im Spiel. Dadurch kann der Geschmack
hochwertigen Safrans verstärkt, aber auch
Unzulänglichkeiten des Rohproduktes zugedeckt werden, sodass man eine einheitlich
schmeckende und riechende Ware erhält. Da
mach ich nicht mit. Luftgetrockneter Schinken
schmeckt viel milder und subtiler als geräucherter.
Man kann ihn zehnmal auf der Zunge zergehen
lassen und wird jedesmal etwas Neues herausschmecken. So soll es auch beim Safran sein.“
Pinterits trocknet die Fäden mindestens 24
Stunden bei niedriger Temperatur (konkrete
Angaben will er nicht machen, 50 Grad werden
aber nicht überschritten).Das Ergebnis: Ein vielschichtiges Produkt, das nicht nur von herben,
sondern auch von malzigen, süßlichen Noten
lebt. Abgefüllt werden die zarten Fäden in 0,5und 1-Gramm-Döschen. Zu Pulver verarbeitet
Pinterits das Gewürz nicht. „Safran sollte erst
kurz vor Gebrauch in einem Mörser zerstoßen
werden. Dadurch braucht man um zwei Drittel
weniger“, verrät der Profi, „weil sich beim Pulverisieren die Intensität multipliziert.“
Vor Dieben hat der Ausdauerpflücker keine
Angst: „Bei jeder Führung leite ich damit ein,dass
ich bewusst niemanden mit verbundenen
Augen aufs Feld navigiere. Jeder darf sich bedienen. Die Beobachtung ist aber immer dieselbe.
Jeder gibt nach einer Viertelstunde auf.“
Loipersbach
Ein Fest für die Kaesten
FORCHTENSTEIN liegt
am Osthang des Rosaliengebirges.
Durch das milde Mikroklima gedeihen
in der Umgebung eine Vielzahl von
Obstsorten wie Kirsche, Edelkastanie,
Erdbeere und Weintrauben. Die Früchte
der Edelkastanien werden hier nicht
nur Maroni, sondern auch „Kaesten“
genannt. In Forchtenstein wird vor der
Burg Jahr für Jahr am zweiten Sonntag
im Oktober das Kastanienfest gefeiert,
mit Maronistrudel, Maronitorte und
Co. bis zum Abwinken. Kastanien haben einen hohen Nährwert und
sind reich an Stärke, lebenswichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen. Auch ein Stück weiter südlich, im Mittelburgenland, prägen
Nuss- und Kastanienbäume die sanft hügelige Landschaft mit einem
Klima, wie es sonst nur mit dem Mittelmeerraum zu vergleichen ist.
In Liebing thronen die 350 Jahre alten Kastanienbäume majestätisch
auf einem nicht ganz einfach zu findenden Kraftplatz. Der Stamm des
dicksten Baumes hat einen Umfang von zwölf Metern. Wer auf der
Holzbank Platz nimmt, zur Ruhe kommt und das Umfeld auf sich
wirken lässt, wird die Magie des Platzes spüren.
55
Rund um den Safran
Erdbeeren in Wiesen, Ritterrüstungen in Forchtenstein und Heilquellen in Bad Sauerbrunn.
Die Region am Rande des Rosaliengebirges besticht aber auch durch Naturschönheiten,
imposante Bauten und empfehlenswerte Restaurants.
3 Wiesen-Festivals
Unübersehbar trohnt die imposante Burg der Familie Esterházy
auf einem Dolomitfelsen in
Forchtenstein. In ihrem Kern geht
sie auf das 14. Jahrhundert zurück.
Seit 1622 im Besitz des Fürstlichen
Hauses Esterházy spielte sie als
uneinnehmbares Bollwerk eine
bedeutende Rolle bei der
Sicherung des Habsburgerreiches
gegen den Türkensturm. Die
Schatzkammer der Esterházys
kann heute besichtigt werden und
hütet Kunstobjekte, Goldschmiedearbeiten und kostbare Textilien.
Ebenfalls in der Burg befindet sich
die Ahnengalerie mit rund 300
Bildern des Familienstammbaums
und die größte Waffensammlung
Mitteleuropas.
Melinda-Esterházy-Platz 1
7212 Forchtenstein
Tel.: +43/(0)2626/812 12
www.burg-forchtenstein.at
Wiesen ist seit über 30 Jahren
mit einem Gelände von beeindruckenden 1,2 Hektar Fläche
Bühne für nationale wie internationale Bands. Bis zu 8.000
Besucher können hier den ganzen
Sommer lang open air und
unterm Zelt Musik, coole Sounds
und heiße Rhythmen von
Alternative über Reggae bis Jazz
genießen, und am angrenzenden
Campingareal übernachten.
Hauptstraße 140, 7203 Wiesen
Tel.: +43/(0)2626/816 48-0
www.wiesen.at
2 Naturpark
Rosalia Kogelberg
Der jüngste Naturpark Burgenlands umfasst rund 7.500 Hektar
Fläche zwischen Rosalien- und
Ödenburger Gebirge. Die landschaftlichen Gegebenheiten
bieten den gefährdeten heimischen
Tier- und Pflanzenarten Raum
zum Überleben. Der Naturpark
gilt aber auch als Erholungsgebiet,
und viele Wanderrouten führen
durch fast unberührte Natur.
Infozentrum, Baumgartnerstraße 10,
7021 Draßburg
Tel.: +43/(0)664/446 41 16
Tourismusverband Region Rosalia
Schulstraße 14, 7202 Bad Sauerbrunn
Tel.: +43/(0)2625/202 90
www.rosalia.at
56
4 Wiesener
Ananas-Erdbeeren
Bekannt ist Wiesen nicht nur
für seine Festivals, sondern auch
für die saftigen, süßen AnanasErdbeeren, denen zu Ehren einmal
jährlich der Ananaskirtag mit
Krönung der Ananaskönigin
gefeiert wird. Die Kreuzung zweier
Wildsorten gedeiht – bereits seit
140 Jahren – am Osthang des
Rosaliengebirges besonders gut
und wird von den Erdbeerbauern
am Wegesrand in Körben verkauft.
Tel.: +43/(0)2626/816 36
www.wiesen.eu
5 Heilquelle
Bad Sauerbrunn
Der Kurort Bad Sauerbrunn ist
seit 100 Jahren für sein Heilwasser
bekannt – die Quelle hat den
höchsten Magnesiumgehalt
Österreichs. 1997 wurde die
Thermalquelle erschlossen, seit
November 2009 wird das Heilwasser in dem Genuss- und
Erlebnisgebäude „dieQuelle“
abgefüllt angeboten. In dem Mix
aus Vinothek, Greißlerei und Lokal
kann man aber auch regionale
Delikatessen vor Ort genießen
oder kaufen. Der Kurort steht
nicht nur für die heilsame
Wirkung des Wassers, sondern
auch für seine 4.000 Quadratmeter große Parkanlage, in der
300 Rosensorten blühen, die
einen Spaziergang zum duftenden
Erlebnis machen.
Tel.: +43/(0)2625/322 03
www.badsauerbrunn.at
www.die-quelle.at
6 Der Reisinger
Landgasthof des Vollblutgastronomen Gerald Reisinger, der auch
die Gäste der Seefestspiele
Mörbisch bekocht. Serviert wird
verfeinerte regionale Küche, bei
der der Wirt kompromisslos auf
saisonale Produkte setzt. Mit
Gasthaus, Seefestspielen und
Catering hat er aber offenbar
nicht genug: Die Familie betreibt
nun auch ein Design-Hotel mit
Restaurant und Bar am Ufer des
idyllischen Neufelder Sees.
RESTAURANT-CATERING
Hauptstraße 83, 7033 Pöttsching
Tel.: +43/(0)2631/22 12
HOTEL-RESTAURANT
Eisenstädter Straße
2491 Neufeld an der Leitha
Tel.: +43/(0)2624/530 88
www.der-reisinger.at
7 Haydnhaus
Das Mekka für Haydnfans: 12 Jahre
lang war es das Wohnhaus des
verstorbenen Komponisten und
ehemaligen Kapellmeisters der
Fürstenfamilie Esterházy. Posthum
wurde das Haydnhaus zu einem
Museum umfunktioniert, in
dem Originalmobiliar aus dem
18. Jahrhundert und Erstdrucke
von Haydns Kompositionen zu
sehen sind.
Joseph-Haydn-Gasse 19 & 21
7000 Eisenstadt
Tel.: +43/(0)2682/719-39 00
www.haydnhaus.at
4
1 2
8 Henrici
Das Restaurant in den ehemaligen
Pferdestallungen des Schlosses
Esterházy wird seit eineinhalb
Jahren von der fürstlichen Privatstiftung selbst dirigiert. Namensgebend für das Restaurant war
Benedikt Henrici, nach dessen
Vorgaben der Komplex im Jahr
1793 entstanden ist. Auf der Karte
stehen modern interpretierte
Gerichte aus der k. u. k. Zeit und
pannonische Küche, bei der
man auch auf asiatische und
mediterrane Akzente setzt.
Esterházyplatz 5, 7000 Eisenstadt
Tel.: +43/(0)2682/628 19
www.henrici.at
9 Schloss Esterházy
Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum sowie Wahrzeichen
Eisenstadts ist das Schloss der
Fürstenfamilie Esterházy. Führungen werden durch die prunkvollen
Räumlichkeiten, aber auch in das
Kellergewölbe des Schlosses, in
dem sich das Weinmuseum
befindet, angeboten. Zu sehen
sind dort die älteste Baumpresse
des Burgenlandes sowie 700
weitere Exponate, die die
Geschichte des Weinbaus im
Burgenland erzählen.
7000 Eisenstadt
Tel.: +43/(0)2682/630 04-0
www.esterhazy.at
5
3
Aromatische Erdbeeren findet man
in der Region am Rande des
Rosaliengebirges genauso wie
heilendes Wasser und exquisite
Restaurants. Hier sind Haydnfans,
Festivalbesucher und EisenstadtTouristen gleich willkommen.
6
8
7
9
Fotos: Willfried Gredler-Oxenbauer/picturedesk.com, ARGE Burgenländische Naturparke, Burgenland Tourismus/Stefano Lunardi, istockphoto, Genussquelle Rosalia GmbH, PR
1 Burg Forchtenstein
57
Sonnenland
Wo Honig, Wein und
Mineralwasser fließen …
Das Mittelburgenland ist das Blaufränkischland par excellence, es
ist Thermenland mit sprudelnden Mineralwasserquellen und mit
300 Sonnentagen im Jahr das sonnenreichste Gebiet Österreichs. Hier
blüht mehr als anderswo, vor allem kontinuierlich, in steter Folge: Raps,
Obst, Akazien, Kastanien, Sonnenblumen und Waldblüten, alles, was
Honigbienen gerne mögen und ihrer Emsigkeit entgegenkommt.
Text von Nina Kaltenbrunner • Fotos von Stephanie Golser
Name „Honig“ leitet sich vom indogermanischen
Begriff für „goldfarben“ ab. Das passt sehr gut:
Die Sonne strahlt im Sonnenland fast täglich vom
Himmel, die zahl- und endlosen Rapsfelder sind
quietschgelb, die Sonnenblumen, die den Raps
im Sommer ablösen, sonnengelb, und Honig ist
eben goldfarben – was für ein Setting. Der heilige
Ambrosius hätte seine Freude daran!
Die Honigkapazität ist in der Region aufgrund
der vielen Blütezeiten tatsächlich beachtlich,drei
bis vier unterschiedliche Ernten pro Saison können
eingefahren werden – dementsprechend hoch ist
auch die Imkerdichte.Mehr als die Hälfte aller burgenländischen Imker sind im Mittelburgenland
angesiedelt oder als Wanderimker hier tätig.Was
bedeutet,dass sie mit ihren Bienen zu den besonders begehrten Blüten ins Sonnenland ziehen.
Auch die älteste Bienenbruderschaft Österreichs
befindet sich in Neckenmarkt und kümmert sich
seit 180 Jahren unermüdlich um den Fortbestand
der Honigfabrikantinnen,wie der Landesobmann
des Bienenzuchtverbandes, Emmerich Fazekas,
bestätigt.Er ist selbst in Lutzmannsburg ansässig
und dort aktiv in Honigsachen tätig.
Durchs Jahr sieht das so aus: Zuerst geht der
Flug in den Raps,sein Nektar ist geradezu prädestiniert, um die Bienen nach der Winterruhe wieder aufzubauen und zu stärken.Kultiviert wird er
nahezu im gesamten Mittelburgenland. Der Honig,den die Bienen daraus gewinnen,ist fast weiß
bis hellgelb mit sehr charakteristisch mildem Geschmack und Geruch.Er kristallisiert sehr schnell
und wird daher fast immer zu Cremehonig verarbeitet. Dabei werden die entstandenen Kristalle
durch behutsames Kaltrühren zerkleinert,bis der
Honig die entsprechende Konsistenz angenommen hat.Früher oder später kristallisiert übrigens
jeder Honig, was kein Qualitätskriterium darstellt,sondern lediglich von der Höhe des Traubenzuckergehalts beziehungsweise der Zuckerzusammensetzung im Honig abhängig ist.
Darauf folgt unmittelbar die nächste Ernte,der
Akazienhonig. Er wird aus den Blüten der gewöhnlichen Robinien gewonnen, die rund um
Lutzmannsburg ganze Wälder beziehungsweise
Haine bilden und zur Blüte überirdisch duften.
Sie stellen die sogenannte „Haupttracht“ – die
Hauptnahrung – der Bienen in der Region dar.
Der Honig hat eine wasserhelle bis blassgelbe
Farbe,einen spezifischen,sehr süßen Geschmack
60
und zart fruchtige Aromen. Durch seinen hohen
Fructosegehalt kristallisiert Akazienblütenhonig
vergleichsweise sehr langsam.
Eine weitere Sonnenland-Spezialität ist, pas SONNENLANDHONIG
senderweise, Sonnenblumenhonig, sonnengelb
Johann Pfneiszl
und fein, mit leichten Weihrauchnoten.
Am Anger 4
Über dreitausend Bienenvölker sind im Mittel7372 Draßmarkt
Tel.: +43/(0)2617/257 46
burgenland von April bis etwa Oktober im Einsatz;
Mobil: +43/(0)664/283 80 02
das bedeutet auch für ihre „Betreuer“ viel Arbeit.
www.sonnenlandhonig.at
Unter den zahlreichen mittelburgenländischen Im IMKEREI JOHANN
kern sticht einer durch Kreativität und ProduktvielUND ELEONORA WINZEK
falt besonders hervor: der Werbefachmann Johann
Grenzgasse 16
Pfneiszl.Er hat das Sonnenland zum Programm ge7444 Klostermarienberg
macht und erzeugt in Draßmarkt seit sechs Jahren
Tel.: +43/(0)2611/23 74
als Nebenerwerbsimker „Sonnenlandhonig“. BeMobil: +43/(0)664/181 08 06
www.bienen-winzek.com
gonnen hat alles mit einem zugeflogenen Bienenschwarm. Mittlerweile ist aus der anfänglichen
IMKEREI FAZEKAS
Hofstatt 23
„Liebelei“ ein kleiner Familienbetrieb mit nunmehr
7361 Lutzmannsburg
dreißig Bienenstöcken gewachsen. Der Wunsch,
Tel.: +43/(0)2615/872 04
die Imkerei „irgendwann einmal“ als Haupterwerb
zu betreiben, besteht durchaus. Johann Pfneiszl
arbeitet, unterstützt von seinen beiden Söhnen,
nach biologischen Grundsätzen. Seine Bienenstöcke stehen an den Ausläufern des Naturparks Landseer Berge in sehr alten Obstgärten, umgeben von Wiesen, Ackerflächen und ausgedehnten Waldgebieten. Geerntet wird Honig
aus der Obstblüte, Raps, Akazie, Linde und aus der Sonnenblume. Aus Frühjahrsblüten und
Sonnenblumen stellt Pfneiszl nach alter Tradition Sortenhonig her. Sein Steckenpferd aber
ist der Cremehonig aus Frühjahrsblüten, den er nach innovativen eigenen Rezepturen mit
Fotos: Stephanie Golser, PR; Illustration: Auge
SONNENLAND UND HONIG, ein Versuch. Der
regionalen Produkten anreichert und zu ganz besonderen
Honigspezialitäten weiterverarbeitet. Darunter finden
sich Cremehonig mit Marillen und pannonischem Safran,
Cremehonig mit Orange und Chili, mit Kürbiskernen,
Heidelbeeren oder auch mit gehackten Walnüssen. Eine
verheißungsvolle Variante mit Kastanienpüree befindet
sich zurzeit noch in der Entwicklungsphase.
Die beiden Letztgenannten,Walnüsse und Edelkastanien,sind weitere Besonderheiten des Sonnenlandes,
die in dem milden pannonischen Klima besonders gut
gedeihen.Auch eine Genussregion wurde den beiden erst
kürzlich gewidmet, die Region „Mittelburgenländische
Kaesten und Nuss“, deren ausnehmend engagierter
Obmann ebenfalls Johann Pfneiszl ist.
Bereits Hildegard von Bingen wusste um die (Heil-)
Kraft der Edelkastanie: „Was in ihm (Edelkastanienbaum) ist und auch seine Frucht, ist sehr nützlich
gegen jede Schwäche,die im Menschen ist.In Honig
eingerührt für die Leber – gekocht als Hirnnahrung ...“
Auch Bienen sind dem raren Nektar von Edelkastanien sehr zugetan und stellen daraus einen braun- bis
rotbraunen Honig mit sehr kräftigem,herb-bitterem Aroma her. Experte für Kastanienhonig ist Johann Winzek,
der gemeinsam mit seiner Frau Eleonora in Klostermarienberg – ebenfalls im Nebenerwerb – als Imker tätig
ist. Seine „grüne Ader“ hat der Techniker vor zwanzig
Jahren entdeckt,ebenso die Bedeutung der Bienen für die
Natur und die des Honigs für die Region.Er hat ganz klein
begonnen,Kurse besucht,sich Wissen angeeignet und betreut heute stattliche siebzig Bienenvölker.„Ein wunderschönes Hobby.“ In der Produktion hat er sich der Qualität und den regionalen Traditionen verschrieben.Er stellt
besonders hochwertigen Frühjahrsblüten-,Akazien- und
Sonnenblumenhonig und manchmal auch Honig aus
Waldtracht her. Plus eben seinen besonders gefragten,
für die Region so spezifischen Edelkastanienhonig.
Und hat man in der Steinzeit Bienenhonig in der Bärenjagd eingesetzt,werden heute Kekse damit gebacken.Eine
weitere alte Tradition des Mittelburgenlands. Besonders
Nuss- und Maronispezialitäten wie Nusstorte, Nussstrudel, Kastanienkipferl und Co. sind weit über die Landesgrenzen prominent,durften früher auf keinem Fest fehlen
und werden auch heute in den zahlreichen Bäckereien,
Konditoreien und Heurigen der Region angeboten.
Wunderbar schmeckt der Sonnenlandhonig auch auf
einem Dinkelbrot,natürlich ebenfalls aus der Region: Etwa
50 Biobauern kultivieren hier auf einer Fläche von 250
Hektar Dinkel,der in der regional ansässigen Schedl-Mühle
verarbeitet wird und schließlich als Flocken,Mehl,Grieß und
anderen Produkten österreichweit vertrieben und zu
feinstem Gebäck weiterverarbeitet wird.
Steinberg
www.lisztomania.at
Franz Liszt – das Genie aus Raiding
B O R N TO B E A
S U P E R STA R
Lisztomania
RAIDING ist das Kompetenzzentrum für die Pflege des 1811 in Raiding
geborenen Musikgenies Franz Liszt. Mit dem vom international renommierten
Rotterdamer Atelier Kempe Thill geplanten „Liszt Konzerthaus“ und dem neu
gestalteten Museum „Liszt Geburtshaus“ wird man diesem Anspruch gerecht.
Seit Oktober 2006 wird mit dem internationalen Franz-Liszt-Festival und seinem
hochkarätigen Programm nachdrücklich Kennerschaft bewiesen. Im Jahr 2011
jährt sich Liszts Geburtstag zum 200. Mal,
KULTUR SERVICE
aus diesem Anlass präsentieren das Land
BURGENLAND
Burgenland und die beteiligten Kulturbetriebe
Glorietteallee 1
die „Lisztomania“ – ein buntes Konzert7000 Eisenstadt
und Ausstellungsprogramm, das das Œuvre
Tel.: +43/(0)2682/719-3000
des schillernden Musikers ehrt.
www.lisztomania.at
61
Rund um den Honig
Das Mittelburgenland gilt als Blaufränkischland. Neben herausragenden
Weinen finden wir hier auch ein reiches Angebot an exklusiven Restaurants,
regionalen Schmankerln, kulturellen Highlights und feinen Wellnessoasen.
Die Ursprünge von Schloss
Kobersdorf gehen auf eine
gotische Burganlage aus dem
beginnenden 13. Jahrhundert zurück. Aus einer mittelalterlichen
Grenzburg wurde unter der
Herrschaft verschiedener Adelsgeschlechter eine elegante
Schlossanlage des 17. Jahrhunderts.
Nach langem Dornröschenschlaf
ist das Schloss heute Schauplatz
eines regen kulturellen
Geschehens. Im romantischen
Arkadenhof sorgt Intendant und
Schauspieler Wolfgang Böck für
sommerliches Freiluftvergnügen
mit Musik, Theater und
Schmankerln im Burggraben.
7332 Kobersdorf
Tel.: +43/(0)2682/662 11
www.kobersdorf.at
2 Jeitlers
Best of Menue
Fans von Gerald Jeitler aufgepasst:
Ab einer Gruppe von zehn
Personen kann man sich in der
Vinothek des Hotels Sonnenpark
vom Sterne-Koch exklusiv
bekochen lassen. „Großes Menü
im kleinen Kreis“ heißt das
innovative Konzept, Wünsche
bleiben hier bestimmt keine
offen, denn kulinarische Vorlieben
werden vorab abgesprochen und
die „geschmackliche Gewalt“
Jeitlers ist nach wie vor unangefochten. Er richtet sich daher
mit seinen „exzellenten Menüs“
auch dezidiert an „Menschen
mit Geschmack“.
Hotel Sonnenpark, Thermengelände 2, 7361 Lutzmannsburg.
Anfragen und Reservierungen:
Frau Hoffmann, täglich ab 14 Uhr
unter Tel.: +43/(0)2615/871 71-1000
www.bestofmenue.at
Restaurant Horvath
„Der Horvath“ – in seiner Liga
Einzelkämpfer im Mittelburgenland – ist immer eine gute Adresse
für unbeschwerte neopannonische
Gaumenfreuden. Regionale und
62
saisonale Produkte werden von
Silvia Horvath täglich frisch, auf
konstant hohem Niveau kreativ,
aber ungekünstelt zubereitet.
Im Keller, der Domäne des Hausherrn, findet man fast alles, was
die mittelburgenländische Weinkultur bietet. Der Humidor ist gut
bestückt und auch die Auswahl
an Bränden beachtlich.
Lange Zeile 92, 7323 Ritzing
Tel.: +43/(0)2619/67 22 90
www.restaurant-horvath.at
3 Internationales
Kammermusikfest
Lockenhaus
Burg Lockenhaus, aus dem
12. Jahrhundert und einst Sitz
des Templerordens, bildet den
Schauplatz für ein kleines,
umso feineres Musikfestival.
Der Geigenvirtuose Gidon Kremer
hat mit dem ortsansässigen
Monsignore Josef Herowitsch aus
der Idee „eine Versammlung von
Freunden, die mit Freunden für
Freunde Musik spielen wollen“
sowie aus dem Wunsch, begabten
Nachwuchskünstlern eine
Auftrittsmöglichkeit abseits des
etablierten Konzertbetriebs zu
bieten, hier eine künstlerische
Kostbarkeit geschaffen. Dass das
Programm erst einen Tag vor der
Aufführung bekannt gegeben
wird, ist eine der Eigenheiten des
Festivals und erhöht die
Spannung, denn Spontaneität
und Qualität werden hier
gleichsam hochgehalten.
Hauptplatz 5, 7442 Lockenhaus
Tel.: +43/(0)2616/21 00
www.kammermusikfest.at
4 Sonnenland
Draisinentour
Das Sonnenland per Fahrraddraisine erradeln – quer durch
Weingärten, Sonnenblumenfelder,
schattige Wälder, weit ausladende
Wiesen und romantische Dörfer.
Eine 23 km lange alte Bahnstrecke
zwischen Neckenmarkt und
Oberpullendorf bietet Gelegenheit dazu. Entlang der Strecke
gibt es viel zu entdecken und
alles, was man dazu braucht, ist
ein bisschen Kondition.
Carl-Goldmark-Straße 4
7301 Deutschkreutz
Tel.: +43/(0)2613/801 00
www.draisinentour.at
5 Weinklang
Das alljährlich stattfindende
„Festival für alle Sinne“ ist als programmatische Verschmelzung
von Musik, Malerei, Literatur und
Kulinarik mit den Weinen und
lokalen Gegebenheiten der Region
konzipiert. An unterschiedlichen
Spielstätten und Schauplätzen
werden zu dem jeweils spezifischen Festivalthema Kunst und
Genuss vom Feinsten geboten.
Neben international namhaften
Künstlern aus allen Sparten haben
lokale Gastronomen und Winzer
ihren großen Auftritt und schließen den Bogen zum lustvollen
Gesamtkunstwerk.
Festivalbüro/Carl-Goldmark-Haus
Hauptstraße 54, 7301 Deutschkreutz
Tel.: +43/(0)660/405 74 44
www.weinklang.at
6 Vinatrium
Gebietsvinothek
Dichter und übersichtlicher bekommt man die flüssigen Schätze
des Blaufränkischlandes wohl
kaum anderswo präsentiert. In
den behutsam renovierten und
modernisierten Kellerkammern
lagern, perfekt klimatisiert, 300
Weine der besten Winzer des
Mittelburgenlands – erhältlich zu
Ab-Hof-Preisen! Neben sehr
kompetenter Beratung gibt es
Snacks aus regionalen Produkten
sowie Fachliteratur und alles rund
um den Wein.
Hauptstraße 55, 7301 Deutschkreutz
Tel.: +43/(0)2613/897 68
www.vinatrium.at
7 Gasthof zur Traube
Es ist längst kein Geheimnis mehr,
dass in dem sympathischen
Familienbetrieb im Zentrum von
Neckenmarkt ausgezeichnete
Hausmannskost in gemütlichem
Ambiente geboten wird. Neben
traditionellen pannonischen
Schmankerln sorgen die
wechselnden saisonalen Schwerpunkte für Abwechslung auf
der Speisekarte. Die hauseigene
Vinothek ist gut sortiert und im
Haupt- und Nebenhaus stehen
Gästezimmer, Dampfbad und
Sauna zur Verfügung.
Herrengasse 25, 7311 Neckenmarkt
Tel.: +43/(0)2610/422 56
www.gasthof-zur-traube.at
8 Kochkunst Putz
Küchenmeister Michael Putz ist
viel herumgekommen, hat in
Tokio, Philadelphia und im „Spago“
am Sunset Boulevard aufgekocht,
bevor er sich in Raiding den Traum
vom eigenen Lokal mit angeschlossener Greißlerei verwirklichte. Neben der „Standardkarte“,
die durchaus auch kulinarische
Reisen in exotischere Gefilde
offeriert, bietet die „Saisonkarte“
Gerichte mit Produkten aus der
Genussregion. Mittags gibt es
eine Suppe und zwei Hauptgerichte vom Buffet.
Lisztstraße 39, 7321 Raiding
Tel.: +43/(0)2619/74 55
1 2
3
5
Gute Kondition und großer
Appetit schaden bei einem
Besuch des Sonnenlandes selten:
In der geografischen Mitte
des Burgenlands stimmt einfach
die Mischung aus Freizeitspaß,
Kultur und Kulinarik.
4
9 Sonnentherme
Lutzmannsburg
Familienspaß, Action, Entspannung – hier findet sich für jedes
Bedürfnis die richtige „Ecke“. Die
Allerkleinsten können in der Babyworld planschen. Funny Waters
ist der Erlebnisbereich für Mutige
mit den längsten Indoor-Wasserrutschen, 1.000 m2 Wasserfläche
mit Wellenbecken und noch vielem mehr. Absolute Ruheoase ist
der Silent Dome mit einem Innenund Außenbecken sowie der
angrenzenden Saunawelt mit
allen Schwitzoptionen dieser
Welt. Auch Beauty und Massage
kommen nicht zu kurz.
Thermengelände 1,
7361 Lutzmannsburg,
Tel.: +43/(0)2615/871 71
www.sonnentherme.at
9
7
8
6
Fotos: Gredler-Oxenbauer Willfried/picturedesk.com, Sonnenland Mittelburgenland, Bernd Moederl, Schloss - Spiele Kobersdorf/Mayrhofer, PR
1 Schloss-Spiele
Kobersdorf
63
Ganz
Gans im Süden
Was macht die Gans aus dem schmalen Landstrich zwischen
Lafnitz und Pinka zur besonderen Gans? Vor allem das Futter, und
das holt sich die südburgenländische Weidegans von dort, wo
sie sich auskennt – den südburgenländischen Wiesen und Weiden.
Text von Florian Holzer • Fotos von Stephanie Golser
Oberwart
2009 SEI EIN GUTES GÄNSEJAHR gewesen, sagt
Herta Schneider aus Eisenberg an der Pinka. Der
Ort ist Feinschmeckern und Connaisseuren gut
bekannt, allerdings primär wegen der straffen
Blaufränkisch, die hier auf dem mineralischen
Boden des eindrucksvollen Steillagen-Amphitheaters von Eisenberg wachsen. Und wenn das
Jahr einmal weniger vorteilhaft für die schwarzblauen Weintrauben ausfällt, weil es zum Beispiel
ein bisschen viel regnet, dann freut das Herta
Schneider trotzdem, denn dann sprießt das Gras
auf ihrer drei Hektar großen Weide zwischen
Eisenberg und dem in Weinkenner-Kreisen ebenfalls recht bekannten Nachbarort DeutschSchützen umso kräftiger, und das heißt dann für
die Gänse Idealzustand: „Gutes Gras, das sehr
schnell gewachsen ist.“ An die sieben Kilo hätte der
schwerste Vogel heuer gewogen, strahlt Herta
Schneider,die Güte des Gänse-Jahrgangs lässt sich
durchaus in Zahlen ausdrücken.
Aber eben nicht nur. Dass es den südburgenländischen Weidegänsen gut geht, entzieht sich
schon auch ein bisschen der Messbarkeit.Und dass
die Gänse aus dem südlichen Burgenland sowohl
durch Geschmack als auch durch fantastische
Muskelstruktur begeistern, könnte ja vielleicht
66
auch „Terroir“-Gründe haben – schließlich waren
Gänseherden im pannonischen Raum immer ein
fixer Bestandteil der bäuerlichen Fauna, und vor
allem im Südburgenland,das sich durch seine extrem
SÜDBURGENLÄNDISCHE
klein strukturierten Höfe und deren breites Angebot
WEIDEGÄNSE
auszeichnet, ein alltägliches Bild und seit jeher
Herta Schneider
gleichermaßen für ihre Mächtigkeit als auch ihre
7474 Eisenberg an der Pinka 46
Größe berühmt.
Tel.: +43/(0)664/442 97 66
Aber auf Tradition allein wollte man sich bei der
1992 in Oberösterreich und zehn Jahre später auch
im Burgenland tätigen Organisation „Österreichische Weidegans“ nicht verlassen, weshalb man
strenge Regeln erließ, die Wohlbefinden und Gesundheit der Vögel sicherstellen sollten
und in weiterer Folge eine bestmögliche Qualität des Gänsefleisches garantieren.
Die „Gössel“, also die Gänseküken, werden aus Qualitäts- und Kostengründen zentral
eingekauft, schon in den ersten acht Lebenswochen ist die Zahl der Tiere mit maximal drei
pro Quadratmeter streng begrenzt.Während der darauffolgenden Weidemast,bei der sich
die südburgenländischen Gänse hauptsächlich von Gras und Kräutern ernähren, sind es
maximal hundert Gänse pro Hektar – das ist sehr viel Platz zum Marschieren und Grasen,
was die fröhlichen,intelligenten Vögel beides gerne tun.Im Fall von Trockenheit und damit
nachlassendem Grünfutter-Nachschub muss die Dichte sogar auf 60 Tiere pro Hektar
zurückgefahren werden.
Wenn man Herta Schneider fragt,warum sie glaubt,dass ihre Gänse so besonders und
so gut seien – zahlreiche burgenländische und Wiener Gastronomen sind davon nämlich
überzeugt und haben Herta Schneiders Weidegänse quasi zum Mythos stilisiert –, bringt
sie allerdings weder Erdstrahlung noch Bodenmineralität oder Kleinklima ins Spiel: „Sie
Fotos: Stephanie Golser, Südburgenland Tourismus, PR; Illustration: Auge
Schnatter-Terroir
fressen halt die ganze Zeit das Gras.
Und ein bisschen hofeigenen Hafer.“
Aber keinen Weizen und keinen Mais,
die machen zwar die Gänse aus den
ungarischen Zuchtfabriken schwer und
fett, kommen für die Mast der südburgenländischen Weidegans aber nicht in
Frage. Mit dem angenehmen Effekt, dass
nicht nur der oft ölige Geschmack der in
12 Wochen aufgezüchteten Turbogänse
fehlt, sondern die 28 Wochen lang
geweidete Weidegans auch im
Backrohr ein mächtiger Vogel bleibt
– und sich nicht die Hälfte ihres Gewichts
in Schmalz verflüssigt.
Die südburgenländischen Gänse seien
auch durchaus ein gutes Geschäft, erklärt
Herta Schneider. Die Nachfrage sei enorm,
der von der Organisation festgelegte Preis
garantiere höchste Qualitätsansprüche wie
Gesundheitskontrolle,reichlich Auslauf und
gemächliches Wachstum der Gänse. Und
deshalb gebe es jetzt auch wieder viel
mehr Gänse im Südburgenland, ist Herta
Schneider überzeugt: „Weil die waren zwischenzeitlich ja schon fast ganz verschwunden.“ Ein weiterer, interessanter Schritt
wäre natürlich,für die Mast der südburgenländischen Weidegans auch nach alten
lokalen Gänserassen zu suchen, denn derzeit finden hauptsächlich die beiden
Standardrassen der „Dänischen“ und der
„Ungarischen“ Gans Verwendung.Allerdings
auch nicht erst,seit das Weidegans-Projekt
begann, erklärt Frau Schneider, vielmehr
hätten sich diese beiden Rassen in der
Region schon lange durch Robustheit und
gute Fleischqualität bewährt.
Derzeit sind es neun südburgenländische Betriebe, die Weidegänse mästen, vier
steirische Betriebe aus der unmittelbaren
Nachbarschaft haben sich dem Projekt angeschlossen.Und das fröhliche Schnattern der
Vögel wird vielleicht wieder zum gewohnten sommerlichen Hintergrundgeräusch
des Südburgenlands werden.
Stegersbach
Jennersdorf
Apfeldorf Kukmirn
ÄPFEL werden in Kukmirn, dem
malerischen Dorf im südburgenländischen
Zickental unweit von Güssing, schon seit langem
angebaut, urkundlich bestätigt seit 1339.
Die Identität als „Apfeldorf“ ist indes noch
recht jung und hat nicht zuletzt mit dem in den
vergangenen Jahren einsetzenden GenussTourismus zu tun: Heute gibt es hier einen
Apfelradwanderweg, ein Brennerei-Wellnesshotel, zahlreiche Apfelveranstaltungen und
jede Menge Möglichkeiten, die Äpfel vor Ort
und in unterschiedlichster Form – Frischobst,
Edelbrand, Saft oder Likör – zu verkosten.
Vor seiner Apfeldorf-Karriere war Kukmirn
immerhin schon Burgenlands größte Apfelgemeinde (400 Hektar), moderne Obstplantagen
und aktuelle Kühltechnik ermöglichen vor allem
die Belieferung von Österreichs großen Handelsketten mit Frischobst das ganze Jahr hindurch.
Alte Streuobstwiesen, bis vor einigen Jahrzehnten noch das übliche Bild in der südburgenländischen Apfelregion, gibt es aber auch noch,
etwa im lieblichen Hügelland zwischen Deutsch
Kaltenbrunn und Limbach – die von hier stammenden Früchte sind oftmals Basis der regionalen
Apfelsäfte „Xunder Xandl“ oder des typischen
Apfel-Uhudlertraubensaftes „Bigala“. Zum
Begriff in Österreichs Feinschmeckerszene
wurde Kukmirn nicht zuletzt durch
die nationalen und internationalen
Erfolge des Edelbrenners Kurt Lagler,
der rund um seinen Obstbetrieb und
seine Brennerei sogar ein Brennereiund Wellnesshotel errichtete. Nicht
zuletzt durch Laglers Engagement und
seine Auszeichnungen ist Kukmirn
auch als „brennendes Dorf“ bekannt.
Südburgenländischer Apfel
Tel.: +43/(0)3328/32397
www.kukmirn.at
67
Rund um die Gans
Die großartigen, weil authentisch gebliebenen Küchen der Region machen das
Beste aus regionalen Spezialitäten wie Weidegans oder Moorochse. Dazu gibt
es Rotweine aus bester Lage und viel Kultur in alten Burgen und Schlössern.
Der Eisenberg ist eine der eindrucksvollsten Rotweinlagen Österreichs.
Grünschiefer und Lehm, aufgeschichtet zu fast bizarren Steilhängen, auf denen BlaufränkischWeine der Extraklasse gedeihen.
Vom Eisenberg und von den Terrassen der zahlreichen und mitunter urigen Buschenschanken kann
man seinen Blick von der ungarischen Ebene bis zur Riegersburg
und zum Wechsel schweifen lassen.
Eine Ortsvinothek bietet einige
der lokalen Weine feil, auch der
Souvenirhandel kommt nicht
zu kurz.
2 Gebietsvinothek
Moschendorf
Unter den vielen Gebietsvinotheken
in Österreich ist jene in Moschendorf
zweifellos eine besondere: Denn
hier kann man sich einen Gesamtüberblick über das Angebot von
Uhudler verschaffen, dem mystischen, lange Zeit eigentlich illegalen, erdbeerfruchtigen Rosé von
den hier immer noch häufig anzutreffenden amerikanischen Direktträger-Reben. Interessant auch
die mustergültig renovierten Kellerstöckeln (in Lehmbauweise) im
Weinmuseum, in denen während
der warmen Jahreszeit auch ein
extra traditioneller Buschenschank zu finden ist.
Im Weinmuseum, 7540 Moschendorf
Tel.: +43/(0)3324/63 18
Mai bis Oktober, www.weinidylle.at
3 J:opera
J:opera hat sich innerhalb der
letzten Jahre als wichtiges Opernfestival etabliert. Auf Schloss
Tabor in Neuhaus am Klausenbach realisiert Intendant Dietmar
Kerschbaum Oper auf höchstem
Niveau und präsentiert namhafte
Künstlerinnen und Künstler.
Schloss Tabor, Taborstraße 3
8385 Neuhaus am Klausenbach
Tel.: +43/(0)3329/430 37
www.jopera.at
68
4 Zum Alten
Weinstock
Markus Leitgeb kocht hier, an der
Grenze zur Südoststeiermark,
schon seit Jahren eine wunderbare, regionaltypische Küche mit
Gourmet-Ambition. Besonders
fein insofern, als die Zutaten, auf
die er in seiner Regionalbezogenheit zurückgreifen kann, immer
besser und interessanter werden.
So ist er zum Beispiel einer der
wenigen, bei denen regelmäßig
Zickentaler Moorochse auf der
Speisekarte steht, aber auch
die übrigen Produkte des neuen
Südburgenlandes finden hier
ihren köstlichen Niederschlag.
Hauptstraße 13, 7571 Rudersdorf
Tel.: +43/(0)3382/716 21
www.zumaltenweinstock.at
5 Burg Güssing
Die schon 1157 errichtete und
lange im Besitz der Familie
Batthyány befindliche Burg
Güssing ist die älteste Burg des
Burgenlandes. Eine moderne
Schrägaufzuganlage führt auf die
Wehranlage auf dem Kegel eines
erloschenen Vulkans, im Burghof
finden jeden Sommer die „Burgspiele“ und der „Güssinger Kultursommer“ statt, in der Burg selbst
gibt es Dauer- und Sonderausstellungen zum Leben auf der Burg
und der Geschichte der Familie
Batthyány. Eine Burg-Vinothek
wartet mit regionalen Spezialitäten und Uhudler auf.
7540 Güssing, Tel.: +43/(0)3322/434 00
www.burgguessing.info
6 Geschichtenhaus
Bildein
Das „Geschichtenhaus“ ist ein
Museum, das die Vorgänge und
das Leben der Grenzbewohner
im Laufe der Jahrzehnte zeigt.
2001 zog es in ein bis 1999 als
Garage für das örtliche Feuerwehrauto genutztes Langhaus
im Ort Bildein – dieses besonders
typische südburgenländische und
gut erhaltene Dörfchen zeichnet
sich dadurch aus, dass es eigentlich schon mehr in Ungarn als in
Österreich liegt.
7521 Bildein, Tel.: +43/(0)3323/219 99
www.bildein.at
7 Café-Konditorei
Kaplan am Kurpark
Hier treffen traditionelles Handwerk und Qualität auf Kreativität
und Kompromisslosigkeit. Nicht
umsonst gilt die Mehlspeisenoase
von Christian Kaplan für viele als
die beste Torten-Adresse des
(Burgen-)Landes. Aus Kastanien,
Nüssen, Quitten, burgenländischen Himbeeren, Uhudler und
anderen regionalen Spezialitäten
kreiert er Torten und Mehlspeisen
für jeden Anlass und Geschmack.
Schokolade, Pralinen, Trüffel und
köstliches Eis werden ebenfalls
hausgemacht. Große Terrasse,
moderne Gästezimmer.
Kirchenstraße 8
7431 Bad Tatzmannsdorf
Tel.: +43/(0)3353/254 76-0
www.kaplanamkurpark.at
Kräuter und mehr
Die Vermarktungsgemeinschaft
„Bauerngarten – Südburgenländische Kräuter“ besteht aus einer
Gruppe von Frauen, die jede für
sich in ihrem Betrieb neben den
bekannten Küchenkräutern auch
Ringelblumen, Goldmelisse,
Pfefferminze und andere Teekräuter
anbaut und daraus verschiedenste
Produkte herstellt.
Tel.: +43/(0)3355/20 92
www.kraeuterundmehr.at.tf
8 Wachter-Wieslers
Ratschen
Der Buschenschank im „Arkadenhof “ der Winzer-Doppelfamilie
Wachter-Wiesler ist schon lange
ein sicherer Tipp für erstklassige
Verpflegung. 2007 wurde außerdem ein Weinkeller zum topmodernen Designer-Restaurant inmitten der Weingärten umgebaut,
inklusive Terrasse und kleinem
Delikatessenshop. Gekocht wird
auch hier mit südburgenländischen Produkten – von Weidegans
bis Moorochse –, in die Gläser
kommen die besten Weine der
Region. Alle Kräuter stammen
aus einem eigenen Kräutergarten
hinter dem Haus.
Am Ratschenberg
7474 Deutsch-Schützen
Tel.: +43/(0)3365/200 82
www.ratschen.at
1
2
3
9 Klangfrühling
Burg Schlaining
Seit 2001 findet jeden Frühling
dieses klassische Musikfestival
auf Burg Schlaining statt, initiiert
von den Starpianisten Eduard und
Johannes Kutrowatz, die hier Jahr
für Jahr für ein eindrucksvolles
Programm mit einzigartigen
internationalen Künstlern sorgen.
Im Hotel Burg Schlaining kann
man Konferenzen abhalten,
romantisch heiraten und von
März bis Dezember nächtigen.
7461 Stadtschlaining
Tel.: +43/(0)3355/26 00-0
www.schlaining.at
Tel.: +43/(0)1/597 30 37
www.klangfruehling.com
Speise-Atelier
Der gebürtige Wiener und Spitzenkoch Friedrich Gutscher serviert in
seinem neuen Restaurant in
Zahling ausschließlich vegetarische Gerichte. Im Dezember 2009
hat er dafür seine Wahlheimat
Stuttgart verlassen, in der er
23 Jahre lang das mit einem
Michelin-Stern ausgezeichnete
Restaurant „Délice“ geführt hat.
Bobisberggasse 20, 7562 Zahling
Tel.: +43/(0)3325/225 44
Gasthaus Csencsits
Wunderbares, unprätentiöses
Gasthaus (siehe auch S. 50)
7512 Harmisch 13
Tel.: +43/(0)3366/772 20
www.gasthaus-csencsits.at
4
5
7
Fotos: Franz Pritz/PictureDesk.com, Michael Schmidt, Wachter-Wieslers Ratschen, PR
1 Eisenberg
Hier im Grenzland rund um die
Pinka findet man neben regionalverfeinerter Küche und großen
Weinen auch jede Menge Burgen
und Schlösser mit vielseitigem
Kulturprogramm.
6
8 9
69
Best of Gans
WALTER ESELBÖCK • TAUBENKOBEL
Alles vom GANSL
FÜR 4 PERSONEN
GANSL
4 Ganslbrüste, Salz, Pfeffer, Butter,
Rosmarin, Thymian, Nadel und
Faden
GANSLCONFIT
4 Zitronen, 4 Ganslkeulen, 1 kg Meersalz,
geschroteter Pfeffer, Thymian, Rosmarin,
1 Orange, Ganslfett
Die Ganslbrüste auslösen, mit
Salz und Pfeffer würzen. Die Haut
zusammennähen und die Ganslbrust
in Klarsichtfolie rund einrollen. Die
Rollen einvakuumieren und im Ofen
bei 80 °C drei Minuten dämpfen, den
Ofen auf 56 °C zurückdrehen und
weitere 60 Minuten im Ofen braten.
Ganslbrust auspacken und in der
Pfanne die Haut in Butter und den
Kräutern knusprig braten. Die Brust
vor dem Anrichten an einem warmen
Ort ruhen lassen.
Am Vortag die Zitronen schälen und dreimal in
kaltem Wasser aufkochen. Die Keulen mit dem Salz,
Pfeffer, Zitronen- und Orangenschalen und den
Kräutern 12 Stunden einmarinieren. Am nächsten
Tag die Keulen waschen, in einen Topf geben und
mit Ganslfett bedecken. Den Topf in den Ofen stellen
und bei 120 °C so lange confieren, bis sich das Fleisch
leicht von den Knochen löst (ca. 10 Stunden). Das
ganze Fleisch vom Knochen lösen, in einer Form
pressen und über Nacht kalt stellen.Vor dem
Anrichten in Portionen schneiden und mit etwas
Gansljus im Ofen oder unter dem Salamander
erhitzen.
ROTKRAUT
600 g Rotkraut
Saft von 1 Zitrone
Saft von 3 Orangen
3 EL Preiselbeerkompott
1 Apfel, gerieben
125 ml Apfelsaft
250ml Rotwein
250 ml Portwein
40 g Zucker
Salz, Pfeffer
2 Lorbeerblätter
1/2 Zimtstange
1 Zwiebel
80 g Ganslfett
100 g glacierte Maroni
2 gebratene Feigen
Am Vortag das Rotkraut fein schneiden und
mit allen Zutaten, bis auf Zwiebel, Ganslfett,
Maroni und Feigen, 12 Stunden lang marinieren. Dafür die Zutaten über das Rotkraut
gießen oder streuen und fest zusammenpressen, damit das Kraut im Sud liegt. Mit
Klarsichtfolie abdecken und in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag Rotkraut
abseihen und die Marinade auffangen. Die
fein geschnittene Zwiebel im Ganslfett
hellbraun rösten. Rotkraut zugeben, kurz
mitrösten und mit der Rotkrautmarinade
übergießen. Zugedeckt so lange leicht
köcheln lassen, bis das Kraut weich gedünstet ist. Falls dann noch viel Flüssigkeit
vorhanden ist, mit einem geriebenen
Erdapfel binden. Glacierte Maroni auf das
Rotkraut setzen. Mit den Feigen anrichten.
Der kulinarische Kopf des Burgenlands
WALTER ESELBÖCK
LEBERSEMMELFÜLLE
250 g Weißbrot, 4 Schalotten, 40 g Butter, 100 ml
Milch, Muskat, 250 g Geflügelleber, 1 Ei, 1 Dotter,
Majoran, Petersilie, Rosmarin, Thymian, Salz, Pfeffer
Fotos: Stephanie Golser
Walter Eselböck ist halt schon ein bisschen anders, als man
es von Köchen gemeinhin gewohnt ist: Seine Karriere verlief anders (er ist Grafiker und damit Quereinsteiger), sein
Küchenstil orientiert sich eher an der internationalen
Koch-Avantgarde als an den geschmacklichen Wunschvorstellungen eines Durchschnittsösterreichers, sein Restaurant „Taubenkobel“ sieht anders aus (und ist deshalb in
Design- und Lifestylemagazinen dauerpräsent) und hat
andere Bewertungen als der Rest – nämlich die höchsten.
Vor allem aber unterscheidet sich Walter Eselböck dahingehend, dass er schon zu Zeiten, als Topgastronomie noch mit
Jakobsmuschel und Barbarie-Ente gleichgesetzt wurde,
Räucheraal aus Rust, Hammerfleisch aus Loipersbach,
Maulbeeren aus dem eigenen Vorgarten und Schleie aus
dem Neusiedler See verwendete – edle Küche aus burgenländischen Regionalprodukten, denen man bis dahin nicht
unbedingt ein Gourmetpotenzial zugestanden hätte.
Walter Eselböck war und ist zweifellos ein Pionier der
kulinarischen Regionalität, und zwar ganz ohne Bodenschwere und Rustikal-Mief. In seinem Windschatten
schafften es viele junge Köche, ihre eigene neue regionale
Küche zu etablieren, eigentlich sorgte Walter Eselböck
sogar dafür, dass es anders gar nicht mehr vorstellbar ist.
Das alles polarisiert natürlich auch, und in den 25 Jahren, in
denen der „Taubenkobel“ nun besteht, gab es in Österreich
wohl kaum einen Küchenchef, der mehr verehrt und
zugleich mehr abgelehnt wurde als der Mann aus Schützen.
Was ihm aber ganz offensichtlich noch nie Probleme bereitete, im Gegenteil, Walter Eselböck ist sicher einer, der an
Herausforderungen wächst – sei es, ein neues Gästezimmer
zu gestalten oder eine geschmackliche Verbindung von
Vanilleeis und Olive zu finden. Neben Walter Eselböck gibt
es in Österreich nicht viele Küchenchefs, die es vermögen,
Trends zu begleiten und damit Spannung zu erzeugen und
gleichzeitig der persönlichen Linie so sehr treu zu bleiben.
TAUBENKOBEL, Hauptstraße 33, 7081 Schützen am
Gebirge, Tel.: +43/(0)2684/22 97, www.taubenkobel.at
Das Weißbrot entrinden und in ca. 1,5 cm große Würfel
schneiden, und in einem Topf rösten. Die Schalotten
in feine Würfel schneiden und in der Butter andünsten,
mit der Milch aufgießen, einmal aufkochen lassen und
mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Hälfte
der Geflügelleber fein hacken und mit den Eiern mixen.
Die andere Hälfte in kleine Würfel schneiden und alle
Zutaten miteinander vorsichtig vermischen, die Masse
in Klarsichtfolie einrollen und mit Hilfe von Alufolie
formen. Im Wasserbad 40 Minuten kochen, abkühlen
lassen und in Scheiben schneiden.
LEBERMOUSSE MILLE FEUILLE
100 g Geflügelleber Geflügelleber in der Pfanne scharf anbraten, abkühlen
2 Schalotten lassen und fein hacken. Die Schalotten in Brunoirs (feine
Butter zum Braten Würfel) schneiden und in der Butter anschwitzen. Die
50 g Gänsestopfleber Gänsestopfleber, Geflügelleber, Schalotten und Kräuter
1 EL Majoran gut vermischen und mit Salz, Pfeffer und Muskat
Petersilie, Thymian, abschmecken. Knoblauch fein hobeln und in der MilchRosmarin, fein Wasser-Mischung aufkochen, mit kaltem Wasser
gehackt abschwemmen und den Vorgang dreimal wiederholen.
Muskat Auf einem Papier abtropfen lassen und trocknen. Den
2 Knoblauchzehen Knoblauch bei 150 °C ohne Farbe frittieren und trocknen
2 Blatt Brickteig lassen. Den Brickteig zurechtschneiden, zwischen zwei
500 ml Milch Backpapierstreifen auflegen und beschweren. Im Ofen
500 ml Wasser bei 160 °C 10 Minuten goldbraun backen. Vor dem SerSalz, Pfeffer vieren abwechselnd Brickteig und Mousse aufschichten.
Photos: Stephanie Golser, Burgenland Tourismus/Lois Lammerhuber, PR; Illustration: Auge
TASTY
BURGENLAND
Zest for Experimentation
Golser Bier
Harald Sautner brews
“beer with Bavarian
know-how and Burgenland ingredients”.
With a total production
of 400,000 litres
and five kinds of beer,
Gols is one of the
country’s larger
microbreweries.
Sandgrube 1a, 7122 Gols
tel. +43/(0)2173/27 19
www.golserbier.at
Otmar Tschürtz uses sea salt to cure pork legs and
beechwood to smoke them. Great dry-cured ham and
more! Herrengasse 27, 7022 Loipersbach,
tel. +43/(0)2686/72 35, www.der-tschuertz.com
Triebaumer
Richard Triebaumer produces
jams, compotes and chilli
pastes with unique flavours,
along with ham, bacon and
excellent varieties of lard.
Rathausplatz 4, 7071 Rust
tel. +43/(0)2685/204 38
www.triebaumerrichard.at
The Pickle Prince
Gurkenprinz offers a vast range of pickled
vegetables from onions to peppers stuffed
with sauerkraut, sweet and sour beans,
paprika salad, spicy cabbage salad, hot
peppers in all sizes, colours and degrees of
hotness, and, of course, pickled cucumbers.
Wiener Strasse 18, 7551 Stegersbach
tel. +43/(0)3326/523 55, www.gurkenprinz.at
St. Andrä
am Zicksee
Loipersbach
Koó the Fabric Dyer
In his fabric-dyer’s shop,
Joseph Koó and his
family print traditional
Burgenland patterns in
white onto indigo-blue
aprons, shirts, napkins
and tablecloths.
Neugasse 14, 7453 Steinberg
tel. +43/(0)2612/84 71
www.originalblaudruck.at
Schärf ’s Coffee
From coffee to wine and beer
Schärf in Neusiedl am
See offers fine blends
of coffee and tea and
also operates a coffee
theme park.
Dr.-Alexander-SchärfPlatz 1, 7100 Neusiedl
tel. +43/(0)59 01 04 30
www.schaerf.at
Steinberg
and from sheep’s-milk cheese
to ham, Burgenland offers
many truly fine delicacies.
Oberwart
Below you will find
Vienna
a selection available
in restaurants or directly
Stegersbach
from the producer.
English summaries by John Winbigler
Jennersdorf
72
Graz
Organic Sheep from Hautzinger
This flagship farm raises sheep for
meat and milk. It also has a small
high-tech dairy that produces
yoghurt, curd cheese, spreads,
smoked sheep’s-milk cheese and
a superb Camembert.
Jägerweg 15, 7162 Tadten
tel. +43/(0)2176/26 93
www.schafzucht-hautzinger.at
The Zicken Valley Cattle Association
The black, polled beef cattle were
resettled here for nature conservation
purposes. From the herd of 150 animals,
50 to 60 are slaughtered each year
for processing into regional delicacies.
7543 Eisenhüttl 18, tel. +43/(0)3328/323 03
www.moorochse.at
Products available from Stefri Frischeteam
Halper: tel. +43/(0)3352/62 20
www.stefri.at
Seewinkel’s Plentiful Pasta
Handmade pasta made with
eggs from happy hens:
Barbara Gelbmann’s 50 pasta
specialities include cèpe,
squid and saffron.
Hauptstrasse 53, 7152 Pamhagen
tel. +43/(0)2174/21 46-0
73
ALL
about
FISH
Licence to Fish
Mooslechners Bürgerhaus
With eleven romantic, 16th century,
Baroque-style suites the town
house also goes under the byname
“TiMiMoo”. With its 22 square
meters it is also called “Austria’s
smallest hotel”. The boss himself
often turns chef. Book ahead!
Hauptstrasse 1, 7071 Rust
tel. +43/(0)2685/61 62
www.hotelbuergerhaus-rust.at
Inamera
The best address in Rust for
gourmets: haute cuisine and
great wines with a focus on the
Burgenland.
Oggauer Strasse 29, 7071 Rust
tel. +43/(0)2685/64 73
www.inamera.at
Nikolauszeche
In Purbach, stay at Nikolauszeche,
where five rustic-style suites
have been skilfully integrated
into the 12th century masonry.
Bodenzeile 7, 7083 Purbach
tel. +43/(0)676/777 62 33
www.nikolauszeche.at
Augsten’s Fish
Fish aficionados will love Friedrich
Augsten’s zander, carp, pike and
eel, caught in Lake Neusiedl and
sold from the farm-gate.
Uferstrasse 3, 7071 Rust
tel. +43/(0)2685/510
and a total of 100 bottles with
specially designed labels are
included in the price.
7083 Purbach
tel. +43/(0)2683/59 20
www.weinerlebnis.info
Vine Dome Oggau
Amidst the vineyards of Oggau is
a living work of art: the vine-clad
dome is an inside tip for picnics.
tel. +43/(0)2685/77 44
www.oggau.at
Kellergassenheuriger
From April to November, the 50
taverns in Purbach’s Kellergasse
open their doors the first Saturday of the month, offering bacon
and black pudding served up with
their own wines.
Kellergasse, 7083 Purbach
April–November from 4pm
www.purbach.at
Taubenkobel
Taubenkobel is a restaurant, store
and hotel all in one and amongst
the most exquisite and luxurious
in the country. Walter Eselböck
created this gourmet temple
25 years ago in the sleepy town
of Schützen am Gebirge.
Hauptstrasse 33, 7081 Schützen
tel. +43/(0)2684/22 97-0
www.taubenkobel.at
Mörbisch Lake Festival
The festival and its director,
Harald Serafin, both enjoy cult
status, and the lake provides the
backdrop for one of Europe’s most
beautiful operetta stages.
tel. +43/2682/662 10-0
www.seefestspiele-moerbisch.at
Opera Festival St. Margarethen
Rent a Vine
Purbach’s vintners offer vines for
rent. Supervised by a pro, visitors
can play vintner. Valuable tips
74
The privately owned open-air
theatre in the hills around Rust
unites the impressive rock walls
of an old quarry with modern
architecture. There is a shuttleservice from Vienna, Linz and
St. Pölten.
tel. +43/(0)2680/420 42, www.ofs.at
Restaurant Fossil
It’s the unusual setting that makes
this restaurant unique: Chef Oliver
Wiegand converted Purbach’s oldest
and largest shell-limestone wine
cellar into a distinctive restaurant.
Guests are treated to a creative and
elaborate cuisine served in a simple
yet elegant setting.
Kellergasse 6K, 7083 Purbach
tel. +43 (0)2683/210 25
www.restaurant-fossil.at
Kloster am Spitz
Enjoy Purbach’s most beautiful view
of Lake Neusiedl from the secluded
terrace of the restaurant and hotel
Kloster am Spitz and watch tame
Cameroon sheep grazing in the orchard.
Waldsiedlung 2, 7083 Purbach
tel. +43 (0)2683/55 19
www.klosteramspitz.at
Rust’s Lake Resort
The resort and restaurant on the lake
in Rust’s cove will be refurbished in
2010. The resort is getting a facelift
with a new promenade and piers.
The restaurant’s architecture is to be
especially intriguing, with a wooden
construction in the shape of a
catamaran on concrete beams.
tel. +43/2685/502, www.rust.at
Gut Oggau
Gut Oggau is among Burgenland’s
most beautiful taverns and offers
bio-dynamic wines, bacon, salted and
smoked meat, black pudding, pâtés
from the best providers in the region
and “Oggauer Feuerfleck”, a kind of
pita bread with bacon, cheese and
onions and a favourite with diners.
Hauptstrasse 31, 7063 Oggau
tel. +43/(0)664/206 92 98
www.gutoggau.com
His fishing territory extends from
Oggau via Rust to the Wulka plain.
Like his grandfather, he relies on fish
traps and seine nets. “In the old days
they were fishing for eel; today it is
mainly zander and catfish.” Traps are
among the oldest ways of fishing.
Stationary nets guide the fish to the
trap proper, from where the fisherman makes his selection. Early in
the morning to avoid the heat and
gusty winds, he skilfully steers his
sky-blue boat between the reeds to
check his traps.
In autumn he mainly relies on seine
nets to catch zander, pike, catfish
and carp. “You need three people to
cast out the nets.” The finely woven
net is like a giant piece of cloth with
a pouch at one end and ropes to pull
it into the boat – 20 to 30 kg of fish
on a good day. “Zander is especially
popular with restaurateurs,” says
Schwarz. Boned fish is in high
demand, and he also sells his
merchandise from the farm-gate.
He has plenty of work to do,being not
only a fisherman but also a farmer.
On 100 hectares he grows organic
wheat, spelt, rye and sunflowers.
When asked whether he feels more
at home on his boat or on his
tractor, he says diplomatically: “I am
an all-rounder; the main thing is to
have a firm hand on the tiller”.
HELMUT SCHWARZ junior
Seegasse 26, 7063 Oggau
tel. +43/(0)664/382 74 78
Aroma Hit
At the beginning of July, Kittsee
is covered in an orange veil,
alerting apricot aficionados to
a treat in store. This is when
Kittsee’s highly aromatic fruit
ripens on the tree and goes on
sale in the town centre.
www.kittseer-marille.at
“Weinräume”
on Höpler estate
Absolutely Cherry
Photos: Stephanie Golser
Rust – City of Storks
The land of the cherry-blossom – from Donnerskirchen
to Jois and from the Leitha Mountains to Lake Neusiedl –
offers nature at its most beautiful, impressive vineyards
and the young and hip cuisine of the Burgenland.
Helmut Schwarz from Oggau is
a third-generation professional
fisherman and one of the last of
his trade. He knows Lake Neusiedl
like the back of his hand and is
familiar with the best places to
look for such desirable catches as
zander, catfish, pike and carp.
On the western shores of Lake
Neusiedl the Mörbisch Lake Festival
and the Opera Festival St. Margarethen are
the cultural highlights of this unique region
dedicated to wine and culinary delight.
Since 2001, the “City of Storks” –
with its picturesque old houses
dating from the 16th to the 19th
centuries – has been listed as
the core of the UNESCO World
Heritage Site Fertö-Neusiedlersee.
tel. +43/(0)2685/502, www.rust.at
ALL about the CHERRY
If you always thought cherries
were only good for making
schnapps and jam, you’re in for
a big surprise, as the culinary
initiative Leithaberger Edelkirsche
is only too pleased to point out.
“Cherries are undergoing
a renaissance,” says Rosemarie
Strohmayer, chair of the initiative.
There have always been cherry
trees in the Burgenland, because
vineyards were also planted with
fruit trees.This was a woman’s
business, because farmers’ wives
were responsible for looking after
the trees, harvesting and processing the fruit. It was one of the
few sources of income for women
in an archaic peasant society,
which – together with the mild
climate – helped keep the number
of trees in cultivation high. In
recent years about 4000 additional
cherry trees have been planted,
and as many as twenty different
kinds of cherries have been
identified, amongst them
many old and rare varieties.
Local producers have created
extraordinary and unusual
products such as cherry bread and
liver pâté with cherries, but their
most important achievement is
the creation of the so-called
cherry exchange, which regulates
supply and demand.
At the moment the project
Leithaberger Edelkirsche
processes 25 tonnes of cherries
annually, a quantity that could
easily be doubled, according to
Ms Strohmayer.
LEITHABERGER EDELKIRSCHE
Rosemarie Strohmayer
Prangerstrasse 49, 7091 Breitenbrunn
tel. +43/(0)2683/52 02
www.edelkirsche.at
When vintner Christoph Höpler
transferred his wine production
to a modern site, a lot of space
became available on the old
family wine-growing estate.
He created “Weinräume”
(“wine rooms”), a place where
wine can be experienced with
all the senses.
Hauptstrasse 52
7092 Winden am See
Advance bookings on
+43/(0)2683/239 07-30
children under 12 free
www.weinraeume.at
Seejungfrau
Once a simple bar at the local
bathing beach, the building
got a face-lift and now boasts
an inviting menu for wining
and dining. The elegant terrace
overlooking the lake affords
magnificent views of the sun
setting over the lake while
guests enjoy their drinks. Günter
Mittermayr’s young and hip local
cuisine focuses on seafood and in
winter the place is popular with
ice skaters as well.
Hafen 1
7093 Jois
tel. +43/(0)699/12 19 16 26
www.seejungfrau.at
Vinarium Leisserhof
This 17th-century tenant farm
stands on the spot where the
Trockenbeerenauslese wines (made
from grapes dried on the vine)
was first documented in 1526.
Now run by the Engel family,
the estate is a culinary
focus of the town with its
Weinkapelle wine shop and
Vinarium restaurant.
Hauptstrasse 57
7082 Donnerskirchen
tel. +43/(0)2683/86 36
www.leisserhof.at
Lake Neusiedl – Leitha
Mountains Nature Park
Lake Neusiedl Nature Park
boasts many labels – World
Heritage, Biosphere Park and
Natura 2000 – and makes the
region around Lake Neusiedl and
the Leitha Mountains unique.
Manifold flora and archaic
cultural forms have been
preserved. Great hiking paths!
tel: +43/(0)2683/59 20
www.neusiedlersee-leithagebirge.at
Showroom Wine Cellar,
Kellergasse Breitenbrunn
“Kellergassen”, lanes with
wine cellars on one or both
sides, are an architectural feature
of the Leitha Mountains.
The one in Breitenbrunn, where
the Heiner family has turned
their beautiful wine cellar into
a museum, is especially
well-preserved.
Advance booking mandatory
on +43/(0)2683/32 53,
donations welcome.
Jungenberg –
Joiser Kirschgarten
Josef Umathum’s vineyard is
extremely impressive: first
mentioned in documents
in 1214, the slope was terraced
in 1700. In 2000, Umathum
bought the vineyard, restoring
the derelict terraces.
In the slate soil of his vineyard
he grows Blaufränkisch Joiser
Kirschgarten grapes, a variety
that yields a mineral-rich wine
of endless finesse.
tel. +43/(0)2172/244 00
www.umathum.at
75
ALL about TOMATOES
ALL
about PIGS
Happy as a Pig in Mud
Kite Surfing
The Water Fun Sport. As the
venue for the Surf World Cup,
Podersdorf is known for kite
surfing. Lake Neusiedl is relatively
shallow here, and the winds are
constant and predictable,
making this an ideal place for
learning how to kite surf at one
of the four local schools.
www.surf-schule.at
www.kite2fly.com
www.kiteriders.at
www.kitesurfing.at
Mole West
This is the hippest location at
Lake Neusiedl and the first in-bar
directly on the waterfront. It
features a large wooden deck
with sun-sail, open-air bar, lounge
music and international flair.
7100 Neusiedl am See
tel. +43/(0)2167/202 05
www.mole-west.at
Landgasthaus am Nyikospark
The Nyikospark offers the fine
cuisine of the Burgenland in a
country inn with rustic bar and
modern winter garden. Across
the way, the guest house offers
designer suites with an option to
attend the Nyikospark culinary
school.
Landgasthaus am Nyikospark
Untere Hauptstrasse 59
7100 Neusiedl am See
tel. +43/(0)2167/402 22
www.nyikospark.at
Lighthouse
The lighthouse at Podersdorf
harbour is the town landmark and
a favourite with shutter bugs. It
serves as a nautical navigation
and warning system, helping to
ensure the safety of sailors and
water-sports enthusiasts.
Main Pier / Mole
7141 Podersdorf am See
tel. +43/(0)2177/22 27
Hotel Pannonia
Charming hotel with a top-notch
restaurant that is open to the
general public and famous for
its gourmet cuisine.
Seezeile 20, 7141 Podersdorf am See
tel. +43/(0)2177/22 45
www.pannonia-hotel.at
Haus Attila
Haus Attila, the contemporary
counterpart of Seewirt Karner
Hotel, is right next to Podersdorf ’s bathing beach. Equipped
with air conditioning, the
modern rooms overlook the lake.
Seewirt Karner & Haus Attila
Strandplatz 1
7141 Podersdorf am See
tel. +43/(0)2177/24 15
www.seewirtkarner.at
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Weinwerk Burgenland
More than 400 wines from 140
fine local vintners are available at
Weinwerk, a bar, wine shop and
grocery with all sorts of regional
culinary specialities.
Obere Hauptstrasse 31
7100 Neusiedl am See
tel. +43/(0)2167/207 05
www.weinwerk-burgenland.at
Asparagus
Sepp Ruttner is a jack of all
trades. He worked as a cook,
then ran a boutique, and today
he is an asparagus farmer. From
his fields at the edge of the
National Park he sells it fresh
to local restaurateurs or from
the farm-gate along with his
asparagus tips pickled in wine
vinegar with mustard seeds.
Sepp Ruttner Asparagus Farm
Florianigasse 18
7141 Podersdorf am See
tel. +43/(0)2177/29 18
The Podersdorf Windmill
This 160-year-old romantic mill
at the edge of Podersdorf was in
use until 1926. Lovingly restored,
it is the only one of the original
seven windmills to have survived,
and at 15 meters in height, it is
Austria’s tallest. Guided tours are
available from May to October.
Mühlstrasse 26
7141 Podersdorf am See
tel. +43/(0)2177/22 86
www.diewindmuehle.at
Hoteldorf Seepark-Weiden
This romantic holiday village on
Weiden’s bathing beach even
offers a separate lido for pets.
The studios are bright and modern
and come with kitchenette,
coffee-maker and toaster. There
are also more simply furnished
double rooms.
7121 Weiden am See
tel. +43/(0)2167/73 22
www.seepark.at
Podersdorfer Weinstuben
Josef Lentsch’s inn is home to one
of the most idyllic wine restaurants
in Burgenland. He offers his own
wines as well as the dry-cured
sausages, bacon and salami of
Martin Karlo, the pork specialities
of Josef Waba and the premium
tomatoes and pickled vegetables
of Erich Stekovics.
Winklergasse 30
7141 Podersdorf am See
tel. +43/(0)2177/28 29
MANGALITZA-PRESERVE Josef Waba,
Take the B10 Cycle Path towards Illmitz for ca.
2.5 km. Just outside the village of Podersdorf
am See, open for visits year-round.
JUPP’S BIERSTÜBERL Hauptstrasse 14
7141 Podersdorf, tel. +43/(0)2177/22 74
mobile: +43/(0)676/704 20 58
On a four-hectare plot, Erich
Stekovics cultivates 3200 varieties
of highly aromatic tomatoes in all
shapes and sizes, the most diverse
selection of varieties worldwide.
Photos: Stephanie Golser,Andrea Busi
From romantic country inns to trendy hotspots, the area between Neusiedl
am See and Podersdorf is home to romantic restaurants, rustic wine bars and
a range of reassuringly comfortable accommodations.
The curly-coated Mangalitza pig has
reconquered the steppes, and butcher
and breeder Josef Waba is the contented
owner of a herd of 100 of them. His
pigs thrive on a vegan diet, love to take
mud baths, and are kept in the open air
all year, with their fur and a generous
layer of fat to keep them warm. His
particular breed has curly tails,mediumsized ears that flap forward, and black
woollen fur on their backs and sides.
The belly, however, is cream-coloured
with markings that resemble those of
a swallow; thus the name: swallowbellied Mangalitza.
Waba began breeding pigs 15 years
ago, starting out with one boar and
three sows. He knew little about them
at the time but had been persuaded by
animal experts of the need to save this
particular breed.
“It takes time to produce high quality,”
says Waba, who spends a year getting
his pigs’ weight up to 100 kg. Mangalitza meat is fatty, and before World
War II the breed was valued for its
bacon and lard. When tastes changed,
it almost disappeared, but is now
popular again and considered a delicacy.
Mangalitza fat has less cholesterol,
and the composition of its fatty acids
resembles that of vegetable oil.The
meat provides the raw material for
excellent salami, bacon, crackling and
sausages. Waba does the slaughtering
himself, and the results can be enjoyed
at his Bierstüberl in Podersdorf or at
other restaurants, inns and taverns in
the area.
Flavour by
Solar Power
Usually tomatoes are red and round.
Not so with Erich Stekovics, who also
produces peach-coloured, black and
striped varieties. Some are oval, heart
or garlic-shaped and taste like melons,
mangos or hazelnuts. Stekovics’s
tomatoes often have exotic names,
such as “Black Plum”, “Ivory Egg” or
“Marianna’s Peace”. All are grown under
an open sky with no stakes, fertiliser or
irrigation. Stekovics is convinced that
a greenhouse could never produce the
same intensity of taste and colour, and
he is willing to risk a diminished harvest.
To develop their full aroma, tomatoes
need a sunny, mild climate and good
soil.The plants are bedded on straw to
avoid contact with the soil and thus
decay. Straw also dries quickly, retains
the moisture in the soil and the heat of
the day.To expand his collection
Stekovics collaborates with producers
from around the world and constantly
experiments with the new arrivals.
The freshly harvested crop is sold from
the farm-gate, and up to 1.000 kg a day
are processed into tartare, tapenade,
chutney and dried tomatoes. Stekovics’s
only other ingredients are garlic, herbs
and vinegar, and he produces only
what he himself enjoys. As he says:
“I can convince others only if I’m
convinced myself.”
ERICH STEKOVICS
Schäferhof 13
7132 Frauenkirchen
tel. +43/(0)676/966 07 05
www.stekovics.at
Burgenland Baroque
Schloss Halbturn is a Baroque
estate with a chequered past.
Built in 1711, it survived battles
and other catastrophes, and
today it is a venue for events
and the arts. The hotel boasts
individually designed suites
overlooking a fairy-tale park.
Parkstraße 4, 7131 Halbturn
tel. +43/(0)2172/85 94
www.schlosshalbturn.com
Altes Brauhaus
The “Old Brewery” is a cosy inn
housed in a listed building and
is famous for its landlady,
Ilona Püspök, a specialist in
preparing Hungarian cuisine
rich in paprika.
Kirchenplatz 27, 7132 Frauenkirchen
tel. +43/(0)2172/22 17
www.altesbrauhaus.at
Frauenkirchen Basilica
The impressive Basilica in
Frauenkirchen was built in 1695
and is 53 meters high. Burgenland’s most important Baroque
pilgrimage church, it features
marble altars, stucco ornaments,
frescoes and the famous Statue
of Grace carved from linden
wood in 1240.
Kirchenplatz 2, 7132 Frauenkirchen
tel. +43/(0)2172/22 24
www.frauenkirchen.info
The area around the town of Frauenkirchen,
has much to offer lovers of nature, culture
and fine food: sights, spas, taverns and
restaurants, wine shops and hiking trails.
Herbal Hikes
“Herb pedagogue” Andreas
Gisch guides visitors on tours of
Schloss Halbturn’s park and the
surrounding meadows.Whatever
he finds, if it’s edible, it winds up
in the soup or is turned into
spreads or oils.
Andreas Gisch
Frauenkirchner Strasse 1
7131 Halbturn
tel. +43/(0)699/11 86 64 15
L’Altro Vino
St. Martin’s Spa & Lodge
Africa in the Seewinkel: the newly
opened spa hotel with two
restaurants and an exclusive
terrace overlooking the lake
promises nature adventures and
total relaxation of body and mind.
Im Seewinkel 1, 7132 Frauenkirchen
tel. +43/(0)2172/205 00
www.stmartins.at
Bliem’s
This lovingly restored, romantic
hotel opened last spring. The
adjacent farmhouse, which is
more than 100 years old, is now
dedicated to fine food and drink.
Wine seminars and cooking
courses are offered by the gourmet
chefs Josef and Gisela Bliem.
Erzherzog-Friedrich-Strasse 40
7131 Halbturn
tel. +43/(0)2172/201 76
www.bliems.com
This mix of wine and delicatessen
shop offers local and Italian
specialities. Wines from Italy
are served with prosciutto,
cheese or pasta.
Paulahof, 2425 Nickelsdorf
tel. +43/(0)664/451 12 31
www.laltrovino.at
Varga
Every day Emmerich Varga
and his son go fishing on Lake
Neusiedl to catch catfish, carp,
pike and zander and then
offer their catch in their fish
restaurant in Gols.
Untere Hauptstrasse 123, 7122 Gols
tel. +43/(0)2173/22 31
Lunzer Confectionery
Adi Lunzer is famous for his
confectionery art, turning sugar
into animals, flowers and other
sweet shapes. He also specialises
in gâteaux, making blueberry,
Bellini and macchiato tortes.
Untere Hauptstrasse 31, 7122 Gols
tel. +43/(0)2173/22 73
www.konditorei-lunzer.at
Mönchhof Village Museum
The splendidly-endowed openair museum puts former village
life on display. Annual “Craft
Days” offer visitors a time-travel
experience.
Bahngasse 62, 7123 Mönchhof
tel. +43/(0)2173/806 42
www.dorfmuseum.at
Sittinger
Sittinger’s B&B, tavern and wine
shop feature the finest local
wines. Landlord and chef Fritz
Sittinger relies almost entirely on
ingredients from the region.
Hauptstrasse 39
7132 Frauenkirchen
tel. +43/(0)2172/23 07
Marienkron
Kneipp cure and fasting in a
convent: the 14 Cistercian nuns
who run the Kneipp cure centre
in Mönchhof provide total
relaxation for body, spirit and
soul through a wide range of
treatments, from massages to
qigong and body-cleansing diets.
7123 Mönchhof
tel. +43/(0)2173/802 05-0
www.marienkron.at
77
ALL about SAFFRON
A Taste of the Steppe
In Neusiedler See – Seewinkel
National Park grey longhorn cattle
maintain the landscape and supply
delicious meat.
Not only is Neusiedler See – Seewinkel National Park a spectacular natural
site that attracts crowds of people to the southern part of the Seewinkel
area, it also offers sublime culinary experiences and is pure bliss for cyclists,
riders and nature freaks.
Across the Puszta by Carriage
On a tour by horse-drawn
carriage, visitors can admire
local architectural and cultural
specialities along with more
than 250 different bird species
and rare animals.
www.vinzenzhof-gangl.at
www.kutschen-gangl.at
www.kutschenfahrten-mann.at
The Neusiedler See –
Seewinkel National Park
Information on all you need to
know and all there is to see in the
national park is available here.
Hauswiese, 7142 Illmitz
tel. +43/(0)2175/34 42
www.nationalpark-neusiedlerseeseewinkel.at
National Park Stüberl
An inside’ tip is the small pub
right next to the Lange Lacke car
park and overlooking the national
park. From April to October, you
can enjoy zander and catfish
from Lake Neusiedl and all kinds
of longhorn beef recipes.
Lange Lacke Car Park, 7143 Apetlon
tel. +43/(0)2175/20 02
Salzl Wine Estate
On the Salzl Estate in Illmitz, three
generations of vintners are at
work, producing five varieties of
red wine. Wine tasting is available either on the estate itself or
at the Seewinkelhof inn.
Zwischen den Reben, 7142 Illmitz
tel. +43/(0)2175/243 42
Guest house: Obere Hauptstrasse 16
tel. +43/(0)2175/23 40, www.salzl.at
78
Vila Vita Pannonia
This generously appointed and
romantic holiday resort leaves
nothing to be desired. With its
main building with restaurant
and several cosy bungalows, it
offers everything from free
bicycles to beauty farm, indoor
and outdoor tennis courts,
steam rooms, football pitch,
gym, arts studio and much more.
Storchengasse 1, 7152 Pamhagen
tel. +43/(0)2175/21 80-5035
www.storch.at
Haider Family Press House
This pleasant, friendly inn with
its romantic courtyard boasts
regional cuisine and some 600
different Austrian wines.
Apetloner Strasse 13, 7142 Illmitz
tel. +43/(0)2175/27 30
www.presshaus.com
Fink Vinegars and Oils
Günther Fink is a vintner from
southern Seewinkel who also
makes a wide variety of other
grape products. Among his
specialities are grape-seed oil and
an assortment of fine vinegars.
Bahnstrasse 66, 7151 Wallern
tel. +43/(0)664/127 46 81
www.fink.at
Gowerl Haus
Wine Bar and Inn
Run by the Kroiss family, this
cosy and comfortable place is in
one of the oldest houses in
Illmitz. The family specialises in
making their own wines as well as
spreads, meat loaf, bacon and
sausages from the curly coated
Mangalitza pigs they raise.
Apetloner Strasse 17
7142 Illmitz
tel. +43/(0)2175/236 77
www.gowerlhaus.at
Across the National Park
by Bike
With its wonderful scenery
and relative flatness, Burgenland
is ideal for bike tours. Check out
the B10 Lake Neusiedl Bike
Path and the B20 Lacken Bike
Path online.
www.burgenland.info
tel. +43/(0)2682/633 84
Zum fröhlichen Arbeiter
The “Happy Worker Inn” in the
centre of Apetlon has been in the
Tschida family since 1924. It serves
genuine Burgenland cuisine with
vegetarian options and delicious
pastries. All the main dishes are
prepared from local ingredients,
such as longhorn beef, Mangalitza
pork, veal and fresh fish from
Lake Neusiedl.
Quergasse 98, 7143 Apetlon
tel. +43/(0)2175/22 18
www.tschidas.at
Pomiculture Leeb
Fresh apples, apple juice, vinegar,
apple crisps, apple schnapps and
other regional, organically grown
products can be purchased in
St. Andrä on the Zicksee.
Wiener Strasse 40
7161 St. Andrä am Zicksee
Apple hotline: +43/(0)664/451 36 14
www.allesapfel.at
FLEISCHHAUEREI Martin Karlo
Rosengasse 1, 7152 Pamhagen
tel. +43/(0)2174/21 26, www.fleischerei-karlo.at
Chestnut Festival
Forchtenstein lies on the eastern
slope of the Rosalia Mountains,
where cherries, sweet chestnuts,
strawberries and grapes thrive in
the mild microclimate. Chestnuts
are called “kaesten” locally, and
each year the Kaesten Festival is
celebrated in October.
Wiesen Strawberries
The village of Wiesen is famous
for its wonderfully sweet and
juicy strawberries, the result of
crossing two wild varieties of
strawberry 140 years ago. Reason
enough to hold an annual
strawberry festival as well.
tel. +43/(0)2626/816 36
www.wiesen.eu
Forchtenstein Castle
Perched on a cliff high above the
Wulka Valley, Forchtenstein
Castle houses the Esterházy
family’s treasure vault, which
holds art objects, goldsmithery
and Central Europe’s largest
weapons collection. Guided
tours are available.
7212 Forchtenstein
tel. +43/(0)2626/812 12
www.burg-forchtenstein.at
Rosalia-Kogelberg
Natural Park
Saffron: A Spice with Cult Status
Photos: Stephanie Golser
THE BEST of SEEWINKEL
These archaic, impressive creatures
with their up-turned horns seem
to have come from a different time.
And they did, having arrived with
their Magyar herders on the steppes
surrounding Lake Neusiedl in the
9th century. Until the mid-19th century
they were much valued for their meat
throughout Europe. Later they were
mainly used as work animals, but by
the 20th century they had disappeared
along with the puszta grasslands where
they had once grazed. When cattle
husbandry ceased, reeds took over the
meadows close to the lake, and much
of the unique regional flora and fauna
went the way of the cattle.
In 1993, the Neusiedler See – Seewinkel
National Park was founded with the
aim of creating an untouched natural
zone and restoring the traditional
cultural landscape. Conservation
of species is crucial to the concept.
Today the cattle herd numbers 500.
Over the last 15 years they begun
reshaping the landscape, pushing
back the reeds, leaving a bush
untouched here and there, and giving
the landscape its unique form.
Exercise and excellent feed greatly
influence the quality of the meat.
The processing and marketing of this
lean and organically grown beef is in
the exclusive hands of Martin Karlo
of Pamhagen.The longhorns are at
least three years old before they are
slaughtered, and the meat is aged
on the bone for at least 10 days before
being sold. Along with fresh beef,
Karlo also offers dry-cured ham
and sausages.
Strawberry fields, suits of armour in Forchtenstein
and mineral springs in Bad Sauerbrunn: the region at the
edge of the Rosalia Mountains is full of natural beauty,
impressive buildings and highly recommended restaurants.
Johannes Pinterits loves saffron
so much that he gave up his job in
the media sector in order to revive
Austria’s tradition of growing the
world’s most expensive spice on a
one-and-a-half-hectare plot in
Klingenbach. It is all done by hand:
planting the crocus corms, picking
the flowers, and harvesting and
drying the individual stigmas and
styles. Cultivating saffron has long
been a tradition in Austria. The type
grown in Burgenland is of high
quality and subtle taste: “All saffron
is not alike: the aroma depends on
the climate, soil and drying method,”
says Pinterits, who swears by
traditional methods.
Sandy, chalky soil is best for the crocus
plant. In September, each flower
bears a three-pronged style, each
terminating in a vivid crimson stigma.
Pinterits uses only the stigma for
his first-quality saffron as the style
increases the weight but lowers the
quality. He insists on harvesting on
the first day of bloom as a later date
decreases quality. In contrast to
most producers, Pinterits slowly
dries his saffron at low temperature,
preserving its subtle flavour. It takes
Pinterits 90 minutes to harvest each
gram of the highest-quality saffron,
and his buyers, mostly top local
restaurants, pay 22 euros a gram.
Given the time-consuming
production, Pinterits doesn’t have
to guard his fields; on the contrary,
he enjoys offering guided tours
of them.
PANNONISCHER SAFRAN Johannes Pinterits
Ödenburger Strasse 55/1/3, 7013 Klingenbach, tel. +43/(0)664/224 72 61
www.pannonischer-safran.at
The newest of Burgenland’s
national parks covers 7500
hectares between the Rosalia
and Ödenburg mountain ranges
and is home to a number of
endangered flora and fauna. It is
also known for its recreational
value and hiking trails.
Info Centre Drassburg,
tel. +43/(0)664/446 41 16
www.naturparke.at
Tourist Association Rosalia-Region
tel. +43/(0)2625/202 90
www.rosalia.at
Bad Sauerbrunn Mineral Spa
For more than 100 years the spa
town of Bad Sauerbrunn has
been famous for its curative
waters high in magnesium.
Since 2009, the bottled water
has also been available in a
delightful establishment,
dieQuelle, a combination of
wine shop, grocery and bar.
tel. +43/(0)2625/322 03
www.badsauerbrunn.at
www.die-quelle.at
Der Reisinger
This country inn, run by
dyed-in-the-wool restaurateur
Gerald Reisinger, features
refined regional and seasonal
cuisine. Since 2009, the family
has also operated a designer
hotel and bar on the shores
of idyllic Lake Neufeld.
Hauptstrasse 83, 7033 Pöttsching
tel. +43/(0)2631/22 12
Hotel: Eisenstädter Strasse
2491 Neufeld an der Leitha
tel. +43/(0)2624/530 88
www.der-reisinger.at
Haydn House
The residence where the composer
Joseph Haydn lived for 12 years
has become an attraction for his
fans.The museum features Haydn’s
original, 18th century furniture
and first editions of his works.
Joseph-Haydn-Gasse 19 & 21
7000 Eisenstadt
tel. +43/(0)2682/719-3900
www.haydnhaus.at
Wiesen-Festivals
With grounds of 1.2 hectares,
Wiesen has been a venue for
international bands for more
than 30 years. Here up to 8000
spectators can enjoy music
ranging from alternative to
reggae to jazz all summer long.
The adjoining campground is a
great place to spend the night.
Hauptstrasse 140, 7203 Wiesen
tel. +43/(0)2626/816 48-0
www.wiesen.at
Henrici
Run by the Esterházy family
foundation, this restaurant is
located in the former mews of
Esterházy Palace. The menu
offers new interpretations of
specialities from imperial Austrian
and traditional Burgenland
cuisines, accentuated with
Asian and Mediterranean flair.
Esterházyplatz 5, 7000 Eisenstadt
tel. +43/(0)2682/628 19
www.henrici.at
Esterházy Palace
This exhibition and event centre
is an Eisenstadt landmark and
also the seat of the princely
family Esterházy. Guided tours
of the state apartments and
wine museum are available.
7000 Eisenstadt
tel. +43/(0)2682/630 04-0
www.esterhazy.at
79
THE LAND of SUNSHINE …
Where Honey,
Wine and Mineral
Water Flow
Lisztomania
Raiding is the birthplace of the
composer Franz Liszt and
features the Liszt Concert Hall,
the new Liszt Museum and the
international Franz Liszt Festival.
tel. +43/(0)2682/719 3000
www.lisztfestival.at
www.lisztomania.at
With 300 days of sunshine per year,
central Burgenland is Austria’s sunniest
area. From rapeseed to fruit, acacia
and chestnut trees to sunflowers and
wild flowers, everything blooms here
that honey bees like for keeping them
as busy as … well, bees.The honeymaking capacity is absolutely enormous,
as is the number of beekeepers. More
than 3.000 colonies in central Burgenland keep their keepers on their toes.
The first honey of the season,rapeseed,
Jeitler’s “Best of ” Menu
Calling all fans of Gerald Jeitler:
the star chef will prepare a fine
meal for groups of ten or more
in the hotel’s wine bar.
Hotel Sonnenpark, Thermengelände 2
7361 Lutzmannsburg
Information & advance bookings:
Ms Hoffmann, daily from 2pm
on +43/(0)2615/871 71-1000
or by e-mailing
[email protected]
www.bestofmenue.at
Sonnentherme
Lutzmannsburg
Family fun, action and relaxation
can all be found here. Funny
Waters offers the longest indoor
slide, wave pool and 1000 m2 of
water; by contrast Silent Dome,
with its luxurious spa facilities,
offers and ambience of total rest
and relaxation.
Thermengelände 1
7361 Lutzmannsburg
tel. +43/(0)2615/871 71
www.sonnentherme.at
Restaurant Horvath
Horvath is always a safe bet for
exquisite neo-Burgenland
delicacies. Silvia Horvath uses
regional and seasonal ingredients
to maintain the highest standards.
Lange Zeile 92, 7323 Ritzing
tel. +43/(0)2619/67 22 90
www.restaurant-horvath.at
The Land of Sun
Handcar Tour
Travel the land of sunshine on
a handcar: through vineyards,
sunflower fields, forests,
80
Central Burgenland is famous
for its Blaufränkisch wines, an Austrian
red-wine speciality. There are also
a large number of fine restaurants with
local delicacies as well as relaxing spas
and cultural highlights.
meadows and romantic villages.
There are 23 km of old rail tracks
between Neckenmarkt and
Oberpullendorf.
Carl-Goldmark-Gasse 4
7301 Deutschkreutz
Tel. +43/(0)2613/801 00
www.draisinentour.at
Weinklang
This annual “Festival for All the
Senses“ is designed as a fusion
of music, painting, literature
and regional culinary highlights.
Festival office: Carl Goldmark
Haus.
Hauptstrasse 54
7301 Deutschkreutz
tel. +43/(0)660/405 74 44
www.weinklang.at
The Lockenhaus International
Chamber Music Festival
Burg Lockenhaus, a 12th-century
fortress, is the venue for a small
and very charming music festival.
Hauptplatz 5, 7442 Lockenhaus
tel. +43/(0)2616/21 00
www.kammermusikfest.at
Gasthof zur Traube
This charming family-run
business with its excellent
home cooking and comfortable
ambience in Neckenmarkt was
once an inside tip but those
days are long gone. Overnight
accommodation is also available.
Herrengasse 25
7311 Neckenmarkt
tel. +43/(0)2610/422 56
www.gasthof-zur-traube.at
Vinatrium Gebietsvinothek
Nowhere in Burgenland is the
liquid magnificence of
Blaufränkisch red wines better
presented: more than 300 of the
best regional wines are stored in
these carefully renovated cellars.
Hauptstrasse 55
7301 Deutschkreutz
tel. +43/(0)2613/897 68
www.vinatrium.at
Kochkunst Putz
Chef de cuisine Michael Putz
once prepared meals for the
crème de la crème in Tokyo,
Philadelphia and Hollywood’s
Spago before making his dream
come true: his own restaurant
with adjacent shop.
Lisztstrasse 39, 7321 Raiding
tel. +43/(0)2619/74 55
ALL about THE GOOSE
Southern Geese
and Ganders
is almost white and has a mild taste
and smell. It crystallises quickly and is
often processed to make creamed
honey, thus breaking up its crystalline
structure. Acacia honey is the next
in line. It is of an almost transparent
pale yellow and has a distinct, very
sweet taste and a gentle, fruity aroma.
Another speciality in this land of
sunshine is sunflower honey, golden
yellow with a hint of incense.
Advertising expert Johann Pfneiszl
has sold his honey with the slogan
“The Land of Sunshine“ for six years
now. Initially only a hobby, it is
now a family-run business with
30 hives.They are located in ancient
orchards at the edge of the
Landseer Berge Nature Park and
surrounded by meadows, farmland
and forests. Some of his honey is
made according to traditional
recipes, while he enriches some
with local ingredients to create
exceptional specialities.
SONNENLANDHONIG Johann Pfneiszl
Am Anger 4, 7372 Drassmarkt
tel. +43/(0)2617/257 46
mobile: +43/(0)664/283 80 02
www.sonnenlandhonig.at
IMKEREI JOHANN AND ELEONORA WINZEK
Grenzgasse 16, 7444 Klostermarienberg
tel. +43/(0)2611/23 74
www.bienen-winzek.com
IMKEREI FAZEKAS Hofstatt 23
7361 Lutzmannsburg, tel. +43/(0)2615/872 04
Photos: Stephanie Golser
Kobersdorf Castle Festival
Kobersdorf Castle is built on the
foundations of a 13th century
fortress. Following a long
Cinderella-like sleep, the castle
now hosts a number of open-air
events, including music and
theatre. Culinary specialities are
served in the castle moat.
tel. +43/(0)2682/662 11
www.kobersdorf.at
The meadows and pastures of Burgenland are the secret ingredient that gives
the local geese their fantastic taste, and
2009 was a particularly good year.
Gaggles of geese have always been a fixed
part of the regional fauna, especially in
the southern part of the Burgenland,
and since 1992 an Austrian association
has been setting strict rules to ensure
the wellbeing of the birds and the bestpossible quality of the meat.
The fine dishes prepared from southern
Burgenland’s geese have given the birds
an almost mythical reputation. Herta
Schneider raises geese in Eisenberg and
she knows the reason for their excellence:
“The grass and a bit of home-grown
oats.” Unlike mass-cultivated geese,
they are not fed wheat or corn, which
would fatten them in only 12 weeks,
much more quickly than the 28 weeks it
takes for meadow-raised geese in the
southern Burgenland to reach maturity.
But Schneider says Burgenland geese
are good business: demand is high and
strict quality controls guarantee a fair
price.There was a time when geese
were practically extinct in the region,
but now there are nine breeders, a sign
that a happy gaggle of geese will soon
once again be part of the familiar
background noise in the southern
Burgenland.
SÜDBURGENLÄNDISCHE WEIDEGÄNSE
Herta Schneider, 7474 Eisenberg an der Pinka 46
tel. +43/(0)664/442 97 66
The cuisine of Burgenland is so fantastic because it has remained
authentic, featuring legacy species of geese and cattle, for example.
They are best savoured with a fine local red wine before a performance
at one of the many ancient castles.
The Apple Village
Apple cultivation in Kukmirn was
mentioned in local documents as
early as 1339. Kukmirn’s reputation
as an “apple village” is more recent
and is connected to the latest
offers for tourists: an apple hiking
trail, numerous apple events, and
apple products in every form,
from fresh fruit to juice, schnapps
and liqueur.
www.kukmirn.at
Eisenberg
Eisenberg is one of Austria’s most
impressive areas for red wine.
The finest Blaufränkisch grapes
are grown here in soils of slate
and loam on bizarrely steep
slopes. Along with a range of
souvenirs they are on offer in the
local wine shop.
Moschendorf
Regional Wine Shop
The Moschendorf Wine Shop is
special, offering a wide selection
of wines from the Uhudler grape
(a cross between North American
and European vines) and a number
of renovated press-houses are on
display in the wine museum.
May–Oct., Weinmuseum,
7540 Moschendorf,
tel. +43/(0)3324/63 18
www.weinidylle.at
Geschichtenhaus Bildein
The Bildein “Story House” is a
museum that focuses on events
in the lives of the inhabitants of
this border region.
tel. +43/(0)3323/219 99,
www.bildein.at
Gasthaus Csencsits
With its totally unpretentious
atmosphere and excellent wine
list, Jürgen Csencsits’s lovely inn
exerts a magnetic attraction on
locals and visitors alike.
7512 Harmisch 13
tel. +43/(0)3366/772 20
www.gasthaus-csencsits.at
Zum Alten Weinstock
For years now, chef Markus
Leitgeb has been creating
ambitious regional cuisine with
a gourmet flair.
Hauptstrasse 13, 7571 Rudersdorf
tel. +43/(0)3382/716 21
www.zumaltenweinstock.at
Burg Güssing
Built in 1157, Güssing Castle is the
oldest of the Burgenland-”Burgs”.
In summer, open-air theatre and
the Güssing Festival are staged in
the castle yard. There are also
permanent and special exhibitions
on the life and history of the
Batthyány family.
www.burgguessing.info
Café-Konditorei
Kaplan am Kurpark
With traditional methods
combined with creativity and
uncompromising quality, Christian
Kaplan’s pastry café and pastry
shop is one of the best in the
(Burgen)land. His gateaux, truffles
and chocolates are made from
the finest regional ingredients.
Kirchenstrasse 8
7431 Bad Tatzmannsdorf
tel. +43/(0)3353/254 76-0
www.kaplanamkurpark.at
Klangfrühling
In 2001, star pianists Eduard und
Johannes Kutrowatz launched
their annual classical music
festival Klangfrühling (“The
Sounds of Spring”), featuring
an outstanding programme
of international artists.
tel. +43/(0)3355/26 00-0
www.schlaining.at
tel. +43/(0)1/597 30 37
www.klangfruehling.com
Wachter-Wieslers Ratschen
For years the Arkadenhof wine
tavern of the vintner dynasty
Wachter-Wiesler has been an
inside tip. In 2007, a wine cellar was
converted into a modern designer
restaurant amidst the vineyards.
Am Ratschenberg
7474 Deutsch-Schützen
tel. +43/(0)3365/200 82
www.ratschen.at
SpeiseAtelier
Top chef Friedrich Gutscher runs
his new restaurant SpeiseAtelier
in southern Burgenland, where he
is offering the finest vegetarian
cuisine.
Bobisberggasse 20, 7562 Zahling
tel. +43/(0)3325/225 44
J:opera
In recent years J:opera has become
established as an important
opera festival. At Tabor Castle in
Neuhaus am Klausenbach, festival
director Dietmar Kerschbaum
stages operas of the highest
quality featuring famous artists.
tel. +43/(0)3329/430 37
www.jopera.at
81
Register
Altes Brauhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Apetlon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 49
B
Bad Sauerbrunn . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Bad Tatzmannsdorf . . . . . . . . . . . . . . . 68
Basilika Frauenkirchen. . . . . . . . . . . . . 40
Bioschafzucht Hautzinger . . . . . . . . . . . 9
Blaudruckerei Koó . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Bliem’s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Breitenbrunn . . . . . . . . . . . . . . . . . 24, 27
Burg Forchtenstein . . . . . . . . . . . . 55, 56
Burg Güssing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Burg Lockenhaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Burg Schlaining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
C
Café-Konditorei Kaplan am Kurpark . . 68
Csencsits, Jürgen . . . . . . . . . . . . . . 50, 68
D
Der Reisinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Destillerie Braunschmidt . . . . . . . . . . . . 5
Deutschkreutz . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 62
Deutsch-Schützen. . . . . . . . . . . . . 13, 68
Donnerskirchen . . . . . . . . . . . . . . . 13, 27
Dorfmuseum Mönchhof . . . . . . . . . . . 40
Draßmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
E
Eisenberg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66, 68
Eisenstadt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Eselböck, Walter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Essig- und Ölmanufaktur Fink . . . . . . 49
F
Fischerei Augsten . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Fleischhauerei Martin Karlo . . . . . . . . 46
Forchtenstein . . . . . . . . . . . . . . . . . 55, 56
Fossil, Restaurant . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Frauenkirchen . . . . . . . . . . . . . 13, 38,40
G
Gasthaus Zum fröhlichen Arbeiter . . . 49
Gasthaus Csencsits . . . . . . . . . . . . 50, 68
Gasthaus zur Dankbarkeit . . . . . . . . . 34
Gasthof zur Traube . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Gebietsvinothek Moschendorf. . . . . . 68
Geschichtenhaus Bildein . . . . . . . . . . . 68
Gols . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5, 8, 13, 40
Golser Bier. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Gowerl-Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Großhöflein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Gurkenprinz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Güssing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Gut Oggau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Gut Purbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
H
Halbturn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39, 40
Haus Attila . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Haydnhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Heilquelle Bad Sauerbrunn . . . . . . . . . 56
Henrici. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Hofmann-Hof. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Horitschon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Horvath, Restaurant . . . . . . . . . . . . . . 62
Hotel Pannonia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Hotel Sonnenpark. . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Hoteldorf Seepark Weiden . . . . . . . . . 32
I
Illmitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 47, 49
Imkerei Fazekas. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
82
Imkerei Winzek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Inamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
J
Jeitlers Best of Menue . . . . . . . . . . . . . 62
Jois . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
J:opera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Jungenberg/Joiser Kirschgarten . . . . 27
K
Karlo, Martin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Kastanien / Kaesten . . . . . . . . . . . 55, 61
Kellergasse Breitenbrunn . . . . . . . . . . 27
Kellergassenheuriger Purbach . . . . . . 18
Kitesurfing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Kittseer Marille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Klangfrühling Burg Schlaining . . . . . . 68
Klingenbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Kloster am Spitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Klostermarienberg . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Kobersdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Kochkunst Putz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Konditorei Lunzer . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Kräuterwanderungen . . . . . . . . . . . . . 40
Kammermusikfest Lockenhaus . . . . . 62
Kukmirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
L
L’Altro Vino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Landgasthaus am Nyikospark . . . . . . 32
Leithaberger Edelkirsche . . . . . . . . . . . 24
Lentsch, Josef. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Leuchtturm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Lisztomania . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Lockenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Lutzmannsburg . . . . . . . . . . . . . . . 60, 62
M
Mangalitza-Gehege . . . . . . . . . . . . . . . 28
Marienkron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Mole West. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Mönchhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5, 13, 40
Mooslechners Bürgerhaus . . . . . . . . . 18
Mörbisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Moschendorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
N
Nationalpark Neusiedler See –
Seewinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Nationalpark-Stüberl . . . . . . . . . . . . . . 49
Naturpark Neusiedler See . . . . . . . . . . 27
Naturpark Rosalia Kogelberg . . . . . . . 56
Neckenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 62
Neufeld an der Leitha . . . . . . . . . . . . . . 56
Neuhaus am Klausenbach . . . . . . . . . 68
Neusiedl am See . . . . . . . . . . . . . . . . 6, 32
Neusiedler See Fische . . . . . . . . . 16, 18
Nickelsdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Nikolauszeche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Nudelmanufaktur
Fleischhacker-Gelbmann . . . . . . . . . . 7
O
Obstbau Leeb. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Oggau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 18
Opernfestspiele St. Margarethen . . . 18
P
Pamhagen . . . . . . . . . . . . . . 7, 13, 46, 49
Pannonischer Safran . . . . . . . . . . . . . . 54
Paradiesbetriebe
Südburgenland . . . . . . . . . . . . . 6, 7, 68
Pferdekutschenfahrten . . . . . . . . . . . . 47
Pfneiszl, Johann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Podersdorf am See . . . . . . . . . 30, 32, 34
Podersdorfer Weinstube. . . . . . . . 32, 34
Pöttsching . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Presshaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Purbach am See . . . . . . . . . . . . . . . 13, 18
R
Radwege. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Raiding. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61, 62
Rent a Weinstock . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Ritzing. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Rudersdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Rust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5, 13, 17, 18
S
Schärf Kaffee. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Schloss Esterházy . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Schloss Halbturn . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Schloss-Spiele Kobersdorf . . . . . . . . . . 62
Schneider, Herta . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Schützen am Gebirge . . . . . . 13, 18, 70
Schwarz, Helmut junior . . . . . . . . . . . 16
Seefestspiele Mörbisch . . . . . . . . . . . . 18
Seejungfrau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Seewirt Karner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Sektkellerei Szigeti . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Shu-Chen Sojahaus . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Sittinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Sonnenland Draisinentour . . . . . . . . . 62
Sonnenlandhonig . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Sonnentherme Lutzmannsburg. . . . . 62
Spargel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Speise-Atelier. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
St. Andrä am Zicksee . . . . . . . . . . . . . . 49
St. Margarethen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
St. Martins Therme & Lodge . . . . . . . . 40
Stegersbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Steppenrind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Stekovics, Erich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Stiegl, Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Südburgenländischer Apfel . . . . . . . . . 67
Südburgenländische Weidegans . . . . 66
T
Taubenkobel . . . . . . . . . . . . . . . . . 18, 70
Triebaumer, Richard . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Tschürtz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
V
Varga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Vila Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Vinarium Leisserhof . . . . . . . . . . . . . . . 27
Vinatrium Gebietsvinothek. . . . . . . . . 62
Vitatella. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
W
Waba, Josef . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Wachter-Wieslers Ratschen . . . . . . . . 68
Wallern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Weiden am See . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Weingut Salzl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Weinklang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Weinkuppel Oggau . . . . . . . . . . . . . . . 18
Weinmuseum Moschendorf . . . . . . . . 68
Weinräume. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Weinwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Weissgerber, Alain. . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Wiesener Ananas-Erdbeeren . . . . . . . 56
Wiesen Festivals . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Winden am See . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Windmühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Winzeradressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Z
Zickentaler Moorochse. . . . . . . . . . . . . . 9
Zum Alten Weinstock . . . . . . . . . . . . . . 68
Appetit auf mehr?
IMPRESSUM
Herausgeber
Dkfm. Hans Schmid und
Christian Grünwald
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Chefredakteur
Christian Grünwald
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Artdirector
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Prepress Martin Painhart
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Englische Übersetzungen
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Lektorat Martin Grill,
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