Der Biomeiler - Permakultur

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Der Biomeiler - Permakultur
Der Biomeiler
Bau, Optimierung und Erfahrungen
Biomeiler zur Wärmeerzeugung
Biomeiler zur Wärmeerzeugung und Biogasherstellung
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Zusammengestellt von www.native-power.de,
in enger Zusammenarbeit mit www.biomeiler.at, Martin Mollay und
www.naturbauten.org, Konstantin Kirsch
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In enger Zusammenarbeit mit:
Martin Mollay
www.biomeiler.at
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www.naturbauten.org
Wolfgang Zwick
www.native-power.de
Basierend auf dem Buch von:
Jean Pain
(*1930 – 1981)
„Ein anderer Garten“
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Fragen und Antworten zum Biomeiler, Holzmeiler, Hybridmeiler
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Bei dem Bau von Biomeilern geht es um eine 360 Grad Betrachtung.
Grundsätzliches zum Biomeiler.
Unsere Eigene Erfahrung
Fragen und Antworten zum Biomeiler:
 Warum Wärme aus dem Biomeiler und nicht das Holz verbrennen?
 Was für Anlagen und Materialien braucht man um die Wärme aus dem
Biomeiler nutzen zu können?
 Wir haben einen mehrfachen Nutzen des Rohstoffes, statt einer
einmaligen Verbrennung:
 Was ist ein Biomeiler (Warum heißt der Meiler nicht Holzmeiler)?
 Wie schnell erhalte ich Wärme aus dem Biomeiler?
 Wie macht der Biomeiler Wärme?
 Wie hoch ist die Temperatur, die der Biomeiler erzeugt?
 Welche Temperatur kann ich nutzen?
 Besteht die Gefahr der Selbstentzündung?
 Wie schließe ich den Wasserkreislauf vom Biomeiler an meine Heizung
an?
 Wie wird die Zirkulationspumpe vom Biomeiler zur Heizung gesteuert?
 Wie kombiniere ich den Biomeiler mit einer Niedertemperatur Heizung?
 Wie kombiniere ich den Biomeiler mit einer konventionellen Heizung?
 Was ist, wenn ich kein Wasser als Wärmeträger verwenden kann?
 Wie wird der Luftstrom der Warmluft reguliert?
 Verliert der Biomeiler im Winter an Temperatur?
 Wie lange kann ein Biomeiler Wärme erzeugen?
 Kann ich einen Biomeiler selber bauen?
 Kann ich einen Biomeiler schlüsselfertig kaufen?
 Welche Größe eines Biomeilers brauche ich?
 Wie schnell macht sich die Anschaffung eines Biomeilers bezahlt?
 Was muss ich bei der Verlegung der Rohre/Wärmetauscher im Biomeiler
beachten?
 Welche Ausbeute kann ich von einem Biomeiler in kW erwarten?
 Kann ich die Rohre/Wärmetauscher und Behälter vom Biomeiler erneut
verwenden?
 Wie müssen die Holzschnitzel für den Biomeiler beschaffen sein?
 Was gilt es generell zu beachten?
 Wann setze ich den Biomeiler am besten auf?
 Was mache ich wenn der Biomeiler keine Wärme mehr liefert?
 Was versteht man unter Umsetzen?
 Was macht den Holzkompost so wertvoll?
 Wofür kann ich den Biomeiler noch verwenden?
 Wie macht der Biomeiler Biogas?
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Wie muss das Substrat für die Biogasgewinnung im Biomeiler sein?
Muss der Biogas Behälter mit neuem Substrat gefüllt werden?
Wie viel Biogas kann ich herstellen?
Wie kann ich Biogas speichern?
Was mache ich mit dem Biogas?
Was ist ein Hybridmeiler?
Erfahrung bei der Materialbeschaffung.
Welche Fragen muss ich mir stellen wenn ich selbst einen Biomeiler
haben möchte?
Wo finde ich zertifizierte Händler?
Was ist ein zertifizierter Händler?
Ich möchte zertifizierter Händler werden, wie mache ich das?
Ich möchte zertifizierter Biomeiler Berater werden, wie mache ich das?
Bei dem Bau von Biomeilern geht es um eine 3600 Grad Betrachtung.
Ökologie, Ökonomie und Autonomie greifen so dicht ineinander, dass wir alles
gemeinsam in unserem Konzept betrachten.
Ökologie: Nutzung der heimischen und nachwachsenden Rohstoffe, möglichst
den Verschnitt von Ästen und Holz, kein Stammholz wie es zur Pelletherstellung
verwendet wird.
Ökonomie: Arbeitsplätze vor Ort und wertvolle Eigenleistung spielen eine große
Rolle. Jede Gemeinde, Stadt und Land kann seinen Grünschnitt selbst
verbrauchen. Hinzu kommt die Einfache Anwendung bei der auf high tech Geräte
komplett verzichtet werden kann.
Autonomie: Unabhängigkeit von den herkömmlichen Energieversorgern und
dezentrale Versorgung an fast jedem beliebigen Ort der ab 4m² Stellfläche hat.
Dezentrale Energieversorgung mit Wärme in Wasser und Luft und Biogas zum
Kochen, Licht und Strom.
Ebenso wie die 3600 Grad Betrachtung der Materialverwendung.
Vom Baum - zur Energie - zum Kompost – zum Biogas - zur Bodenkultivierung zum Nahrungsmittel.
Dabei liegt ein erheblicher Schwerpunkt in der Bodenkultivierung. Böden die
wenig Ertrag bringen so zu aktivieren das mit wenig Arbeitseinsatz und wenig
Wässern größt mögliche Erträge erbracht werden können.
Grundsätzliches zum Biomeiler:
Es handelt sich um einen großen Komposthaufen. Durch aerobe Kompostierung,
also unter Zufuhr von Sauerstoff, erzeugt der biologische Vorgang der
Kompostierung Wärme. Diese Wärme machen wir uns zu Nutze und entziehen
die Wärme für die Heizung. Es handelt sich um einen natürlichen, geruchs- und
geräuschlosen biologischen Vorgang.
Bei der Aufstellung des Biomeilers ist grundsätzlich der Mindestabstand zum
Nachbargrundstück zu wahren. Da der Haufen beweglich ist und nicht permanent
an einem Ort ist oder sich dort befinden muss, ist kein Bauantrag zu stellen. Um
umwelttechnischen Anforderungen genüge zu tun, ist es ratsam vorzubeugen
und jegliche Argument von Umweltbehörden auszuräumen.
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Daher sollte der Boden durch das Versickern von Wasser aus dem Biomeiler
geschützt sein. Das Sickerwasser könnte Gerbsäuren aus der Rinde und den
Blättern enthalten. Daher bildet man durch Steine einen kleinen Rand. Die
Fläche für den Biomeiler deckt man am Boden mit Teichfolie ab. Am tiefsten
Punkt gräbt man eine Maurerwanne ein, in der man das eventuell anfallende
Wasser auffängt. Das Wasser wird dann per Gießkanne oder Tauchpumpe
solange über dem Meiler verteilt, bis es vollständig von der Biomasse
aufgenommen wurde.
In der Literatur wird die Verwendung dieses biologischen Prozesses und aller
seiner Vorteile zum ersten Mal ausführlich von Jean Pain (*1930 -1981) Anfang
der 70er Jahre in dem Buch „Ein anderer Garten“ beschrieben.
Unsere Eigene Erfahrung:
Den Biomeiler haben wir für uns unabhängig von Jean Pain und seinem
ausführlichem Buch bereits zum ersten Mal vor 30 Jahren ausprobiert. Damals
ist es bei einem Versuch geblieben. Vor 20 Jahren hatte es dann noch einmal
einen anderen Ansatz und sich dann über unterschiedliche Mitglieder unserer
Gruppe seit den vergangenen 8 Jahren massiv verdichtet. Inzwischen haben wir
so ca. 30 bis 40 Biomeiler aufgebaut und zu verschiedenen Zwecken verwendet.
Seit dem die Energiepreise so weg „galoppieren“ haben immer mehr Menschen
in unserem Umfeld an dem Biomeiler Interesse.
Daraufhin haben wir uns entschlossen den Biomeiler und umfangreich andere
Energiesparformen auf der „New Energy“ Husum im März 2011 vorzustellen.
Das war für uns ein großer Erfolg und für unsere
Besucher in vielerlei Hinsicht ein Erlebnis wie
einfach und effektiv Energie zu sparen ist.
Seit die Energiepreise so gestiegen sind ist unter anderem der Biomeiler bei dem viel Eigenleistung eingebracht werden kann ein echter
Renner. Bei Ölpreisen um € 0,50 und € 0,60
hatte niemand so Recht das Verlangen selbst
Hand anzulegen.
Jetzt da man durch Eigenleistung bei einem Biomeiler richtig Geld einsparen
kann und sich die Energiekosten tatsächlich um 50% oder mehr senken lassen
macht es zusätzlich zu Einsparung auch noch Spaß sich mit dem Thema zu
beschäftigen.
Hinzu kommt, dass immer mehr Verbraucher sich von den gängigen
Energielieferanten unabhängig machen möchten. Der Biomeiler ist eine der
preiswertesten Möglichkeiten eine „Insel der Energie“ für sich zu schaffen und
autark zu werden.
Besonders wichtig ist es auch den Nutzen zur Bodenkultivierung, zur
Biogasgewinnung und zur Düngung nicht zu übersehen. Dieser Aspekt der
umfangreichen Rohstoffnutzung hat neben der Wärme einen gleichwertigen
Nutzen und sollte auch so bewertet werden.
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Wir würden uns freuen wenn die Anwender des Biomeilers auch die
Materialnutzung des Komposts weitertreiben und so neben der Energie auch im
Bereich Lebensmittelanbau- und Verwendung unabhängiger werden.
In diesem Sinne viel Spaß beim Studieren der Biomeiler Informationen. Wenn sie
einen Biomeiler aufbauen, lassen Sie es uns bitte wissen.
Warum Wärme aus dem Biomeiler und nicht das Holz verbrennen?
Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Da Holzabfall, also minderwertiges Material, Äste und Blätter lassen sich
nicht gut in einem Ofen oder einer Heizung verbrennen
2. Alles Material, das wir verwenden, soll feucht sein und ist so ohne
zusätzlichen Aufwand der Trocknung sofort verwertbar.
3. In der ersten Stufe liefert der Biomeiler Wärme für Luft- oder
Wasserheizungen
4. In der zweiten Stufe kann man aus dem Kompost Biogas gewinnen
5. In der dritten Stufe liefert der Biomeiler hochwertigen Kompost, der einen
erheblichen Beitrag zur Bodenkultivierung leistet. Damit abgestreuter
Boden lockert sich ohne mechanische Einwirkung selbstständig auf.
6. In der vierten Stufe ist der Kompost zusätzlich noch ein hervorragender
Dünger für Obst und Gemüse.
Steigt man in die Selbstversorgung ein kann man jeden beliebigen
Untergrund durch eine einfache Abgrenzung mit einem Holzrand zu einem
Fruchtbaren Gemüsebeet nutzen. In den Holzrahmen bringt man ca. 10cm
kompostierte Masse aus dem Biomeiler auf, setzt die Saat, deckt diese mit
Mulch oder Stroh ab und hat bis zur Ernte seine Ruhe. Das so entstandene
Beet ist Unkraut frei und muss fast nicht gewässert werden. Ist der Boden ein
ehemaliger Rasen oder fester Boden ist er spätestens in der 2ten Saison
aufgelockert, Nährstoff reich und Kultiviert.
Was für Anlagen und Materialien braucht man um die Wärme aus dem
Biomeiler nutzen zu können?
1. Zur Nutzung der Wärme aus dem Biomeiler wird keine aufwendige
Technik benötigt. Mit wenigen 100 € ist die Wärme sofort zu nutzen. (die
Kosten für eine Luftheizung sind am geringsten. 100mm Abgasrohr oder
Kunststoffrohr sind ca. € 100, für 100 bis 400m PE Rohrleitung 1“ und
eine Pumpe kosten ca. € 600 um die Wärme für einen Wasserkreislauf zu
nutzen)
2. Selbst wenn das Material getrocknet in einer Holzhackschnitzel Heizung
verbrannt werden könnte, ist eine solche Anlage nicht unter ca. € 8.000 zu
erhalten. Eine vollautomatische Anlage kostet weit mehr als ca. € 12.000
und nicht selten um die € 20.000. In der Regel können diese Anlagen nur
getrocknetes Material aus Stammholz verwerten.
Wir haben einen mehrfachen Nutzen des Rohstoffes, statt einer einmaligen
Verbrennung:
1. Verwendung von Abfallholz, das normalerweise schwer zu entsorgen ist
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
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Sofort verwendbare Wärme für die Heizung
Permanent verfügbare Wärme ohne Verbrennungsanlage, keine
Wartung, keine Überwachung der Rohstoffe zum Heizen, kein
Auffüllen von Öl oder Gas
 Gut geeignet um eine „unbewachte“ Beheizung eines oder mehrerer
Räume vorzunehmen, Ferienhaus, Aufenthaltsraum an Baustellen,
Reitställen, Lagerräume, Auto-, Motorrad- und Bootsstellplätzen,
Winterwerkstatt für Hobby etc.
 Keine teure technische Anlage, die Wärme ist sofort für Luft- oder
Wasserheizungen einsetzbar
2. Grundstoff als Substrat für die Biogasgewinnung
3. Hochwertigen Kompost zur Bodenkultivierung
4. Hochwertiger Dünger für den Obst- und Gemüseanbau
Was ist ein Biomeiler (Warum heißt der Meiler nicht Holzmeiler)?
Die biologische Masse aus dem der Biomeiler besteht ist im Wesentlichen aus
Holzverschnitt, Strauchschnitt oder auch Grünschnitt genannt. Es handelt sich
um den Grünschnitt von Blättern und Ästen von Bäumen, die normalerweise
nicht für irgendeine Produktion von Holzpellets oder anderen Produkte verwendet
werden können. Es handelt sich um reinen Holzabfall.
Der Holzabfall kann beliebig mit anderem biologischen Abfall gemischt werden,
daher Biomeiler und nicht nur Holzmeiler. Es muss nur sichergestellt sein, dass
bei der Kompostierung keine Verfaulung eintritt. Es muss sich in der Masse
immer genug Sauerstoff befinden. Daher ist am praktikabelsten, dass man ca.
75% Holzanteil hat. Die anderen 25% können Presskuchen aus der
Pflanzenölherstellung sein oder Rübenschnitzel oder Abfall aus Gemüse und
Obst. Bitte aber unbedingt auf eine gute Vermischung achten, um einer
Verfaulung vorzubeugen (Geruchsbelästigung) und Übergang in den anaeroben
Prozess durch Mangel von Sauerstoff.
Wie schnell erhalte ich Wärme aus dem Biomeiler?
Ist der Biomeiler aufgesetzt und wurde jede Lage von ca. 20cm vom dem
aufgeschichteten Grünschnitt gut und satt gewässert und wurden auch an den
folgenden 3 Tagen die Wässerungen durchgeführt erhält man nach ca. 10 Tagen
600 Grad im Biomeiler. Die Geduld sollte man unbedingt aufbringen und erst bei
erreichen der „Betriebstemperatur“ mit der Wärmeentnahme beginnen.
Der Biomeiler ist ein „organisches Wesen“ mit vielen Millionen Bakterien als
Arbeitern.
Wie macht der Biomeiler Wärme?
Der Biomeiler ist ein großer Komposthaufen, der durch den biologischen Prozess
der Kompostierung unter Nutzung von Sauerstoff
die Biomasse zersetzt. In diesem Prozess wird
Wärme frei (+500 – 700 Grad), die wir für unsere
Heizung nutzen.
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Mittels Rohren, die in dem Biomeiler liegen, ziehen wir die Wärme ab und leiten
sie unserer Heizung zu. Es werden ca. 100 bis 400m 1“ PE-Rohr im Biomeiler
verlegt um die Wärme in einer Heizung mit Wasser zu nutzen, oder es werden
100mm Abgas- oder Kunststoffrohre verlegt zur Nutzung als Luftheizung.
Wie hoch ist die Temperatur, die der Biomeiler erzeugt?
Ein reiner Holz-Biomeiler wird im Durchschnitt eine Temperatur von ca. 60° C
haben. Ein Biomeiler der zu 75% aus Holz und zu 25% andere Biomasse enthält,
kann auch höhere Temperaturen von über 80° C erreichen.
Welche Temperatur kann ich nutzen?
Sie können die volle Temperatur nutzen, wenn Sie die geeigneten
Wärmetauscher verwenden. Das kalte Wasser aus dem
Boden bzw. aus der Hausleitung tritt mit ca. 10° C in
den Holzmeiler ein und wird mit ca. 60° C entnommen.
Sie haben also 50° C Wärme gewonnen, das wird
technisch als ∆ (Delta-T) bezeichnet. Die
Austrittstemperatur minus der Eintrittstemperatur ist das
∆ . In diesem Anwendungsfall haben wir ein ∆ von 50°
C. Ein Biomeiler von 50t und ca. 140 m³ (7,7m Durch.
und 3m Höhe), mit ca. 400m Rohr im Inneren verlegt, erzeugt kontinuierlich 4 l
60° C warmes Wasser in der Minute = 240 Liter pro Std. das sind ca. 10 kW, der
Biomeiler produziert pro Std. die gleiche Wärmemenge wie ca. 1 Liter Heizöl.
Sie können Biomeiler von der Größe 1kW/h mit 10m², 2,5m Durchmesser und
einer Höhe von 2m bauen.
Kontinuierlich kann das Wasser auch durch den Biomeiler strömen und z.B. eine
Niedertemperaturheizung versorgen.
Der Biomeiler lebt von der „Arbeitskraft“ seiner Bakterien und sollte daher nicht
kälter als 40° Grad werden, daher ist es sinnvoll eine Zirkulationspumpe über
eine Steuerung bei ca. 40° Grad abzuschalten.
Besteht die Gefahr der Selbstentzündung?
Nein, die Gefahr der Selbstentzündung besteht nicht, da der gesamte
Komposthaufen satt gewässert ist und bis zum Ende der Kompostierung einen
hohen Feuchtigkeitsanteil behält. Der Biomeiler ist bewusst feucht.
Anders ist es mit Material das bewusst getrocknet wird und im inneren eine
feuchte Stelle hat die von fast trockenere Masse umgeben ist. Das Feuchte
„Nest“ steigt dann in der Temperatur so an, dass es das umgebende Material
entzündet.
Wie schließe ich den Wasserkreislauf vom Biomeiler an meine Heizung an?
Der Wasserkreislauf des Biomeilers wird an den Vorlauf und Rücklauf der
Heizungsanlage angeschlossen. Er kann auch als Kreislauf an den
Wärmetauscher eines Solarspeichers angeschlossen werden. Eine
Fernwärmeleitung mit Isolierung wird zwischen Haus und Standort des
Biomeilers verwendet. (ca. € 40/m Fernwärmeleitung).
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Wie wird die Zirkulationspumpe vom Biomeiler zur Heizung gesteuert?
Als Steuerung wird ein einfacher Fühler am Vor- und Rücklauf verwendet, der die
Pumpe an- oder abschaltet. Diese Steuerung ist auch als Solarsteuerung
bekannt. Der Fühler am Vorlauf muss sich in der Mitte des Biomeilers befinden
und schaltet die Pumpe bei ca. 550 Grad ein. Der Fühler am Rücklauf schaltet die
Pumpe bei ca. 400 Grad aus.
Wie kombiniere ich den Biomeiler mit einer Niedertemperatur Heizung?
Eine Niedertemperatur Heizung hat in der Regel eine Vorlauftemperatur von ca.
400 Grad und eine Rücklauftemperatur von ca. 280 Grad. Da der Biomeiler ca.
600 Grad liefert kann er über einen 3 Wegemischer an die Heizung
angeschlossen werden. Der 3-Wegemischer mischt die Vorlauftemperatur des
Biomeilers mit dem Rücklaufwasser der Heizung und führt 400 Grad warmes
Wasser dem Vorlauf der Heizung zu.
Das ganze kann auch über einen Solarspeicher und dessen Wärmetauscher in
die Heizungsanlage eingespeist werden. Der Solarspeicher besitzt eine wie oben
beschriebene Regelung.
Wie kombiniere ich den Biomeiler mit einer konventionellen Heizung?
Eine konventionelle Heizung hat eine Vorlauftemperatur von ca. 600 bis 700
Grad. Bei dieser Heizung wird der Anschluss des Biomeilers direkt im Rücklauf
der Heizung eingebunden. Dadurch wird die Temperatur so erhöht das der
Brenner der Anlage nur noch selten oder gar nicht Anspringt.
Was ist, wenn ich kein Wasser als Wärmeträger verwenden kann?
Statt einer PE-Rohrschlange oder Wärmetauchers können Sie auch 100 mm bis
200 mm Abgas- oder Kunststoffrohr im Biomeiler verlegen. Der Biomeiler muss dann allerdings so dicht am Gebäude stehen, dass das Rohr am Fußboden des zu beheizenden Raumes beginnt. Mit einer Wanddurchführung
geht das Rohr dann außen direkt in den Biomeiler. Im
Biomeiler wird das Rohr aufsteigend mit einigen
Windungen verlegt. Das Rohr wird dann oben mit einer Wanddurchführung in
Deckenhöhe in den zu beheizenden Raum geführt. Durch den normalen
thermischen Auftrieb wird die kalte Luft am Boden des Raumes angesaugt, im
Biomeiler erhitzt und oben unter der Decke erwärmt an den Raum abgegeben.
Wie wird der Luftstrom der Warmluft reguliert?
Der Luftstrom wird durch eine Klappe am Boden an dem Kaltlufteinlass reguliert
und je nach Wärmebedarf geöffnet.
Verliert der Biomeiler im Winter an Temperatur?
Ein Biomeiler ab 20t Material hat im Winter keinen nennenswerten
Temperaturverlust. Kleinere Meiler von z. B. 10t Material haben schon einen
Wärmeverlust aufgrund der geringen Eigenmasse und können bis zum erliegen
des Kompostierungsvorganges abkühlen. Im Frühjahr beginnen Sie dann erneut
zu heizen. Wir haben in diesem Winter 2010/11 einen 10t Meiler, mit 2m
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Durchmesser und ca. 1,5m Höhe beobachtet, der von + 60° C im November bei 15° C Außenluft im Januar und Februar, auf +35° C im Biomeiler abgesunken ist.
Wie lange kann ein Biomeiler Wärme generieren?
Wie lange in einem Biomeiler der Kompostierungsprozess läuft, ist von mehreren
Faktoren abhängig:



Dem Ausgangsmaterial
Der Größe des Haufens
Dem Standort
Grundsätzlich wird ein Biomeiler von 15 bis 50t zwischen 10 -15 Monaten
„arbeiten“.
Kann ich einen Biomeiler selber bauen?
Ja, unbedingt. Wir bieten Ihnen alle Informationen, Seminare und Hilfe vor Ort,
wenn Sie einen Biomeiler bauen wollen. Viele Hände und los geht es. Die
Stückliste eines Biomeilers können Sie über unsere Webseite www.nativepower.de bestellen.
Kann ich einen Biomeiler schlüsselfertig kaufen?
Ja, sie können einen Biomeiler „schlüsselfertig“ kaufen. Ein Biomeiler für ein
Energiesparhaus von ca. 100m² Wohnfläche, mit einem Verbrauch von ca.
6kW/h hat der Biomeiler ca. 21t und benötigt eine Stellfläche von 6m
Durchmesser und 2,5m Höhe. Er hat 3 Lagen 1“ PE-Rohr mit ca. 150m Länge.
Mit bis zu 20m Fernwärmeleitung über dem Boden verlegt, kostet es von einem
zertifiziertem Partner installiert, ca. € 4.200. Darin enthalten sind Arbeitszeit und
Material als einmalige Kosten von ca. € 3.300. Der Grünschnitt ist mit ca. € 900
berechnet. (Je nach Bundesland und Beschaffungsmöglichkeit, kann das
Biomaterial im Preis variieren). Das installierte Material für den Wärmeaustausch
und die Heizung können sie in den Folgejahren weiter verwenden.
Fragen sie Ihren zertifizierten Lieferanten auch nach einem 5 Jahres Abo. Dem
5-Jahres-Sorglos-Paket: z.B. für ein Einfamilienhaus Heizölbedarf von bis max.
3.000 Liter, pro Jahr im Abo € 1.960. Das entspricht einem angenommen
Heizölpreis von € 0,65/L über 5 Jahre. Inklusive Auf- und Abbau sowie den Anund Abtransport des Grünschnitts und Düngers.
Welche Größe eines Biomeilers brauche ich?
Hier ein Beispiel: ein Biomeilers für ein Energiesparhaus mit 100m² Wohnfläche
und einem Wärmebedarf von 6kW/h hat eine Größe von:
60m³, ca. 20t Grünschnitt, 5,5m Durchmesser und eine Höhe von 2,5m.
Leist. in kW/h 1 2 Vol. m³ 10 20 Gewicht /t Durchm./m Höhe /m 3,5 2,5 2 7 3,6 2 Lagen PE‐
Rohr 2 2 Länge PE‐Rohr 75 75 Seite: 10 von19
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3 4 5 30 40 50 10,5 14 17,5 4,4 4,5 5 2 2,5 2,5 2 3 3 100 150 150 6 60 21 5,5 2,5 3 150 7 8 9 10 11 12 13 14 15 70 80 90 100 110 120 130 140 150 24,5 28 31,5 35 38,5 42 45,5 49 52,5 6 6 6,2 6,5 7 7,2 7,5 7,7 8 2,5 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 175 250 250 300 300 400 400 400 400 Wie schnell macht sich die Anschaffung eines Biomeilers bezahlt?
Gehen wir von dem Beispiel eines Biomeilers für ein Energiesparhaus mit 100m²
Wohnfläche und einem Wärmebedarf von 6kW/h aus und den genannten Kosten
von der einmaligen Anschaffung des Materials gerechnet über 10 Jahre habe ich
pro Jahr (der Einfachheit halber ohne Zinsertrag aus dem Kapital und ohne
Ölpreissteigerung und ohne Preissteigerung für den Grünschnitt) Ölpreis 3.000
Liter a’ € 0,80 = € 2.400/Jahr. In 10 Jahren sind das € 24.000.
Anschaffung des Biomeilers und Aufstellung durch Fachbetrieb, im ersten Jahr
€4.200 und jedes Folgejahr für Grünschnitt € 900. + Aufstellungskosten von €
300/Jahr. Berechnet auf 10 Jahre = € 15.000
Kosten Öl im Jahr
= € 2.400
Kosten Biomeiler im Jahr = € 1.500
Ersparnis im Jahr
= € 900
Amortisation, in Jahren
= 4,6 Jahre
Berechnen sie das alles mit Eigenleistung und Material und Grünschnittkosten
kommen Sie auf einen Betrag von:
Die Materialkosten betragen ca. € 2.400, der Anschluss an die Heizung von
einem Fachbetrieb ca. € 500. Beschaffung des Grünschnitts ohne
Aufstellungskosten € 900/Jahr.
Anschaffung des Biomeilers im ersten Jahr € 2.900 und jedes Folgejahr für
Grünschnitt € 900. Berechnet auf 10 Jahre = € 10.900
Kosten Öl im Jahr
= € 2.400
Kosten Biomeiler im Jahr = € 1.090
Ersparnis im Jahr
= € 1.310
Amortisation, in Jahren
= 2,2 Jahre
Was muss ich bei der Verlegung der Rohre/Wärmetauscher im Biomeiler
beachten?
Die Verlegung der Luftführenden Rohre ist am einfachsten. Sie sollten unbedingt
bei Verwendung von Winkeln keine 900 Winkel verwenden sondern 2 x 450
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Formteile. Dem Thermischen Auftrieb der Luft, die selbständig das Rohrsystem
durchströmt sollte sich so wenig wie möglich Widerstand entgegen setzen.
Die erste Frage die sich stellt bei einem Wasserführenden System ist: Verwende
ich Wärmetauscher oder Rohre. Rohre sind preiswerter und führen mehr Wasser
im Verhältnis zur verlegten Länge. Rohre sind aber schwieriger aus dem fertig
kompostierten Haufen zu entfernen. Am einfachsten zu verlegen ist eine langsam
ansteigende Schnecken – Rohrführung. Am Boden beginnend von innen nach
außen und nach oben aufsteigend. Diese Rohrverlegung ist jedoch bei dem
„Umsetzen“ vom Biomeiler oder bei dem Abbau des Biomeilers schwieriger zu
entfernen.
Etwas aufwendiger ist die horizontale Verlegung des Rohres, vom Boden Aufsteigend um einen Kern gewickelt.
Diese Rohrführung lässt sich leichter beim „Umsetzen“
oder bei dem Abbau des Biomeilers entfernen.
Es ist auch möglich die Rohre in Lagen zu installieren die
Außerhalb des Biomeilers zusammengeführt werden. Dabei wird jede Lage Rohr
auf Baustahlmatten wie eine „Haribo“ Schnecke mit Kabelbinder fixiert. Das hat
den Vorteil das das Rohr sich bei dem senken des Materials nicht verzieht oder
reißt. Die Baustahlmatten können dann bei dem Abbau auch mit maschinellen
Hilfsmitteln, z.B. Frontlader angehoben werden. Weiterer Vorteil ist das jede
Lage vom Kreislauf getrennt werden kann da die Verbindungen sich außerhalb
des Biomeilers befinden.
Die Verlegung von Platten-Wärmetauschern ist am einfachsten, wenn der
Biomeiler gebaut wird und auch am einfachsten bei dem „Umsetzen“ oder bei
dem Abbau des Biomeilers zu entfernen. Die Platten-Wärmetauscher bei 8 m3
kosten ca. € 800 / PE-Rohr von 200 m Länge und 1“ Stärke kostet ca. € 360
(Preise März 2011).
Welche Ausbeute kann ich von einem Biomeiler in kW erwarten?
Trockenes Stammholz hat pro kg einen Brennwert von 5 kW/h. Wäre ein
Biomeiler für ein Energiesparhaus mit 100m² Wohnfläche und mit einem Bedarf
von 5kW/h aus Stammholz, bräuchte man für 365 Tage ca. 9t Stammholz bzw.
45.000 kW.
Da gehäckselter Grünschnitt weder die Dichte noch den Brennwert von
Stammholz hat und auch nicht trocken ist, benötigen wir ca. 21t Grünschnitt um
5kW/h Wärme zu erhalten.
Große Biomeiler arbeiten länger und liefern im Winter eine gleich bleibende
Temperatur von ca. 60 Grad. Dabei handelt es sich um Meiler ab 6m im
Durchmesser.
Bei kleineren Meilern muss man die theoretische Wärmeleistung um ca. 20%
reduzieren, da die Abkühlzone an der Außenseite bei großen wie bei kleinen
Meilern ca. 50 – 70cm beträgt. Die Oberfläche vom Biomeiler verfilzt bis zu ca.
20 cm Tiefe und bildet eine natürliche Isolierung, daher dringt von außen wenig
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Feuchtigkeit ein und von innen nur wenig Wärme nach außen. Der Verlust durch
Wind und Umgebungstemperatur ist relativ gering.
Im Biomeiler unseres Beispiels sind 150m 1“-PE-Rohr als Wärmetauscher
verlegt, der Wasserinhalt beträgt je 1m 0,5 Liter, also haben wir 75 Liter Wasser
im Biomeiler als Speicher. Unser Wasser kommt z.B. mit 28° C aus einer
Niedertemperatur Heizung an und heizt sich um 32° C auf 60° C auf (∆T von 32°
C).
So haben wir im Wasser je 1 Liter 32 Watt. Faustformel: 1 Liter Wasser um 1° C
erwärmt = 1 Watt Wärme, das ist bei 32° C Temperatur-Differenz = 32 Watt/Liter.
Im Buch von Jean Pain wird die Wärme/Wasserleistung eines ca. 50t Meilers
mit 4 l Wasser in der Minute angegeben. Eintritt des Wassers aus dem Boden mit
ca. 10° Grad und Auslauf mit 60° Grad = ∆T von 50° Grad. Das sind also 4 Liter
mit 50 Watt x 60 min = 12 kW. Die 12 kW x 24 Std sind 288 kW am Tag. Das
sind in einem Jahr 105.000 kW. Der Meiler ersetzt somit 10.500 Liter Heizöl und
das mal ca. € 0,80 = € 8.400 (Öl Tagespreis vom 11.03.2011).
Nun rechnen wir für die Skeptiker noch mal 30% Abkühlung durch die Umwelt
und sonstige Verluste heraus und haben dann innerhalb von 12 Monaten
Biomeiler-Betrieb Wärme von 7.000 Liter Öl oder € 5.600 erwirtschaftet.
Da das Thema immer interessanter ist, statten wir den nächsten großen
Biomeiler der im Mai 2011 in Baden-Baden aufgesetzt wurde mit umfassenden
Messfühlern aus. Ebenso installieren wir an der Heizung einen
Wärmemengenmesser. Die Ergebnisse werden dann auf unserer Webseite
Veröffentlicht.
Kann ich die Rohre/Wärmetauscher und Behälter vom Biomeiler erneut
verwenden?
Ja, Sie können die Materialien wie Rohre(Luft oder Wasser), Wärmetauscher,
Teichfolie, Tauchpumpe, Biogasbehälter, Fernwärmeleitung und Pumpe
jahrelang benutzen.
Wie hoch sind die Kosten für die unterschiedlichen Biomeiler
Anwendungen?
Die Kosten für Luftführende Rohre liegen etwa bei €100 bis € 300. Für
Wasserführende Biomeiler liegen die einmal Kosten von ca. € 3.300 bei einem
Biomeiler für Wärme und Gas, also einem Hybrid-Meiler von ca. € 4.300.
Den einmaligen Anschluss an die Heizungsanlage können Sie mit ca. € 500
ansetzen, den Anschluss einer Luftdurchführung können Sie selbst herstellen
oder für ca. € 100 machen lassen.
Die Menge des Grünschnitt, Mulch, Holzhackschnitzel richtet sich nach Ihrer
Bezugsquelle, und könnte so um die € 9 srm/m³ (Schütt-Raummeter, März
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2011), bzw. € 30/t liegen. (Der srm/m³ wird mit ca. 300-350 kg Gewicht
angegeben). Also bei einem 50t Meiler ca. € 1.500.
Wie müssen die Holzschnitzel für den Biomeiler beschaffen sein?
Es handelt sich um so genannten Strauchschnitt, der am häufigsten im Winter
zur Verfügung steht. Zwischen Januar und März sieht man die großen Haufen an
Landstraßen und Autobahnen. Friedhöfe, Bauhöfe und Abfallhöfe der
Gemeinden haben meistens zu viel davon und wären für eine preiswerte
Entsorgung dankbar.
Die Schnitzel sollten aus einem Häcksler kommen, der mit einem
Rotationsmesser das Material verarbeitet. Die Schnipsel sollten ca. 6 cm lang
sein. Das Material sollte möglichst feucht sein und bis zu 3 Tagen gewässert
werden. Holz kann bis zu 70% Feuchtigkeit aufnehmen.
Sollten Sie nur abgelagertes Material zur Verfügung haben, versuchen Sie, es
mit frischem Material zu mischen. Auf alle Fälle gut und lange wässern. Das
Wasser aus dem Meiler an der tiefsten Stelle des Bodens in einer Wanne
auffangen und per Gießkanne oder Tauchpumpe erneut über dem Meiler
verteilen, bis das Holz alle Feuchtigkeit aufgenommen hat. Bitte benutzen Sie
unbedingt das Sickerwasser aus dem Biomeiler, da sich in dem Wasser alle
Bakterien befinden, die die Kompostierung benötigt.
Grundsätzlich gilt es möglichst gleichmäßig feines Material zu verwenden, da es
dann ohne weitere Arbeit von Sieben oder aussortieren als Kompost verwendet
werden kann. Außerdem kompostiert das Material auch gleichmäßiger und sackt
über die „Arbeitszeit von 12 bis 18 Monaten“ nicht so deutlich zusammen.
Jean Pain hat durch 2 x Häckseln erreicht, dass die feinen Holzschnitzel nach
der Kompostierung sofort als Bodenkultivator und oder Dünger eingesetzt
werden konnte.
Bei dem Biomeiler in Baden-Baden hatten wir nur sehr grobes Material mit
Aststücken von bis zu 30cm Länge zur Verfügung. Dieser Biomeiler wird auch
gut als Wärmequelle „arbeiten“ aber zur Weiterverwendung als Kompost bedarf
es zumindest mehrerer Siebungen um das verbliebene Astmaterial vom Kompost
zu trennen.
Will man neben der Wärme auch Bodenkultur und Düngung betreiben fällt die
Arbeit an. Also sollte man in so einem Fall die Arbeit am Anfang leisten, da dann
die Kompostierung über die „Arbeitszeit“ des Biomeilers gleichmäßiger und
effektiver verlaufen wird.
Grobes Material sollte Sie jedoch nicht davon abhalten den heimischen
Grünschnitt sinnvoll zur Wärmegewinnung einzusetzen.
Was gilt es generell zu beachten?
Unbedingt die Nachbarn in die Planung mit einbeziehen um Unverständnis oder
Neidreaktionen zu verhindern bzw. diesen vorzubeugen. Mindestabstand zum
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Nachbargrundstück einhalten. Boden mit Folie abdecken, um eine
Grundwasserbelastung zu vermeiden, damit ist auch einer möglichen Prüfung
vom Bauamt sofort der Wind aus den Segeln genommen.
Grundwasserverunreinigung wäre der einzige Grund, einen Komposthaufen zu
verbieten. Grundsätzlich ist ein Komposthaufen beweglich und kein Bauwerk und
bedarf somit keiner baurechtlichen Genehmigung.
Wann setze ich den Biomeiler am besten auf?
Da der Biomeiler wenigstens 12 bis 18 Monate arbeitet (50 t Material =
Durchmesser 5m und Höhe von 2,5m) ist es am besten, den Meiler im Oktober
aufzusetzen. Dann hat man eine volle Heizperiode vor sich.
Hat man genügend Platz und steht nicht unter Zeitdruck, dann bietet es sich
auch an, das im Januar oder Februar zu tun. Zu diesem Zeitpunkt gibt es das
frischeste Material an Strauch-/Grünschnitt. Hat man die richtige Menge gewählt
und der Biomeiler arbeitet wenigstens 10 Monate, hat man auch genau zum Start
der Gartenbepflanzung frischen Dünger zur Verfügung.
Spielt Platz keine Rolle, kann man auch einen Biomeiler ansetzen und hat bereits
den Platz für den Meiler der nächsten Generation vorbereitet, man benutzt also 2
Wechselplätze und ist so vollkommen unabhängig von der „Arbeitszeit“ des
Biomeilers.
(Wir gehen hier immer von der Minimum-„Arbeitszeit“ des Biomeilers von 12
Monaten aus es ist jedoch gut möglich das ein Biomeiler auch bis zu 15 Monaten
und mehr Wärme liefert!).
Was mache ich wenn der Biomeiler keine Wärme mehr liefert?
Liefert der Biomeiler keine Wärme mehr, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der
Kompostierungsprozess abgeschlossen und aus dem Holz wurde Dünger. Der
Dünger kann dann für den Garten verwendet werden. Der Meiler kann auch
noch einmal umgesetzt werden und mit erneuter Bewässerung würde er
sicherlich noch einmal für 2 – 3 Monate Wärme liefern und man würde auch eine
vollkommene Kompostierung erreichen. Bei der Menge des Materials kann es
gut sein, dass sich nicht alles Material gleichmäßig kompostiert. Es kann gut sein
das sich „kalte Nester“ gebildet haben die nicht vollständig kompostiert sind.
außerdem kann man das Material der Randzone gut bei dem Bau des nächsten
Biomeilers mit untermischen.
Was versteht man unter Umsetzen?
Unter Umsetzen versteht man, dass das Material, aus dem der Biomeiler nach
ca. 10 Monaten besteht (bzw. wenn seine Wärme nachlässt), von einem
Lagerplatz auf einen anderen Lagerplatz „umgesetzt“ wird. Das ist besonders
gut, da man so noch einmal für 2-4 Monate zusätzlich Wärme aus der Biomasse
erhält. Der Biomeiler kompostiert nicht an allen Stellen gleichmäßig und es kann
sein, dass ein Biomeiler nach 10 Monaten nachlässt, obwohl noch nicht alles
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kompostiert ist. Also wird das Material umgesetzt, frisch gewässert und die
Restenergie wird dem Meiler entnommen.
Was macht den Holzkompost so wertvoll?
Der Holzkompost hat neben den hohen Mineralstoffanteil die Eigenschaft, das
Wasser in den Beeten zu halten bei gleichzeitiger Abgabe von Dünger an den
Boden. So wird sichergestellt, dass für die Beete wenig Wasser gebraucht und
gleichzeitig für die optimale Verteilung des Düngers gesorgt ist.
Wofür kann ich den Biomeiler noch verwenden?
Der Biomeiler liefert: Wärme in Wasser und Luft, Biogas zur Verbrennung als
Flamme und Verbrennung im Motor für Strom.
Der Biomeiler kann neben der Verwendung für die Heizung oder
Biogaserzeugung für Einfamilienhäuser an vielen Orten eingesetzt werden.
Ferienhäuser, Aufenthaltsräumen an Baustellen, Turnhallen, Kirchen, selten
genutzten Gemeindeeinrichtungen und Lagerplätzen.
Der Biomeiler kann auch Rohrleitungen für Trinkwasser frostfrei halten. Oder
Trinkwasser temperieren. Das ist für Weidetiere, Reit- und Kuhställe oder
sonstige Anwendung in der Landwirtschaft sehr hilfreich.
Eine Zirkulationsleitung entlang der bereits verlegten Wasserleitung mit einer
Pumpe, die permanent das Wasser des Biomeilers zirkulieren lässt, ist möglich.
Wie macht der Biomeiler Biogas?
In dem Biomeiler, der Wärme erzeugt, wird ein geeignetes Fass von 1.000 bis
3.000 Litern Fassungsvermögen eingebracht. In diesem Behälter wird Substrat in
einem anaerober Prozess (ohne Sauerstoff) zu Biogas verarbeitet. Das Substrat
sollte möglichst aus dem Holzkompost des Vorjahres gewonnen werden. Wenn
man keine Starterbakterien verwendet erhält man nach ca. 60 bis 70 Tagen
Biogas,
Wie muss das Substrat für die Biogasgewinnung im Biomeiler sein?
Um den gesamten Holzmaterial- und Energiekreislauf am günstigsten zu nutzen
wird der Kompost vom Vorjahres Biomeiler verwendet. Mit einer Tauchpumpe die
ein Schneidwerk hat wird der Kompost mit reichlich Wasser vermischt, so dass
eine jogurtartige Masse entsteht. Mittels der Tauchpumpe wird der Behälter der
sich in der Mitte des Biomeilers befindet mit dem Substrat bis zu 2/3 befüllt.
Über die gesamte Betriebszeit des Biomeilers kann das Substrat je nach Anfall
auch mit Abfällen aus der Grünentonne versetzt werden. Der Flüssige
Überschuss aus dem Biogasbehälter ist hochwertiger Dünger.
Was mache ich mit dem Biogas?
Das Biogas wird zum Kochen oder zur Stromerzeugung eingesetzt. Wir haben
2-Flammen-Kocher oder kleine Biogas-Stromgeneratoren für Sie gesucht und
geprüft. Ein kleiner Biogas-Stromgenerator kostet weit weniger als € 2.000 und
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kann zwischen 600 Watt bis 1,2 kW/h erzeugen und verbraucht ca. 0,6 m³
Biogas/Std.
Muss der Biogasbehälter mit neuem Substrat gefüllt werden?
Je nach Größe des Behälters zur Biogaserzeugung muss er ca. Alle 3 Monate
mit neuem Substrat gefüllt werden. Wir haben dafür einen Zulauf und einen
Ablauf der Substratmasse mit eingeplant. Sie können so kontinuierlich neues
Substrat hinzufügen und Dünger entnehmen bei gleichzeitiger Erzeugung von
Biogas.
Da das Substrat aus dem Kompost des Vorjahres besteht und mit reichlich
Wasservermengt durch eine Tauchpumpe mit Schneidwerk dem Behälter
zugeführt wird, macht die Befüllung alle 3 Monate wenig Arbeit.
Wie viel Biogas kann ich herstellen?
Es sollte nur so viel Biogas hergestellt werden, wie in kurzer Zeit verbraucht
werden kann. Die Herstellung von 3 m³ Biogas am Tag sollte ausreichen, um ca.
5 Std. lang 600 Watt über einen Stromgenerator zu produzieren.
Wie kann ich Biogas speichern?
Das erzeugte Biogas kann in speziellen Kunststoffschläuchen gespeichert
werden, extra dafür hergestellte Biogastanks.
Was mache ich mit dem Biogas?
Das Biogas wird zum Kochen oder zur Stromerzeugung eingesetzt. Wir haben
2-Flammen-Kocher oder kleine Biogas-Stromgeneratoren für Sie gesucht und
geprüft. Ein kleiner Biogas-Stromgenerator kostet weit weniger als € 2.000 und
kann zwischen 600 Watt bis 1 kW/h erzeugen und verbraucht ca. 0,6 m³
Biogas/Std.
Was ist ein Hybridmeiler?
Ein Hybridmeiler ist ein Biogasmeiler der nicht nur zur Wärmegewinnung,
sondern zur Wärmegewinnung und zur Biogas Erzeugung benutzt wird.
Hybrid = 2 fache Nutzung.
Erfahrung bei der Materialbeschaffung.
Ruft man bei einem der etablierten Holzhändler an und schildert, dass man einen
Biomeiler aufsetzen möchte, stößt man zu 95 % auf Unverständnis. Kurz und
knapp ist die Antwort „Das geht nicht!“
Um sich diesen ganzen Frust zu ersparen, sind wir
dazu übergegangen, nach Holzhackschnitzeln für
einen Weg, eine Platzabdeckung zu fragen. Der
Verkauf geht über m3. Die Preise sind (März 2011)
je m3 sehr unterschiedlich von € 28 bis € 38 habe
wir alle möglichen Auskünfte bekommen. Dann
haben wir herausgefunden, dass das Material aus
Stammholz ist, also qualitativ viel zu hochwertig. Somit sind wir dann zu der
richtigen Fragestellung gekommen „ haben Sie möglichst frischen
Grünschnitt, Strauchschnitt gehäckselt“, (ca. € 8 srm/m3). Dieser Grünschnitt,
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Strauchschnitt ist am besten bei den Abgabestellen der Gemeinden bzw. auf
Bauhöfen zu erhalten. Meist zur Selbstabholung und dann kostet das ganze nur
noch € 4.
Viele Kommunen und Gemeinden sind dazu übergegangen nur noch die
Sammlung des Grünschnitts zu organisieren und haben feste Verträge mit
Kompostwerken. Die Kompostwerke verwenden den Grünschnitt für
Biogasanlagen sind aber häufig bereit zu verträglichen Preisen den Grünschnitt
abzugeben.
Der srm/m3 Grünschnitt, Strauchschnitt wiegt ca. 300 kg bis 350 kg. Das
Fassungsvermögen eines Normcontainers ist 40 m3, der hat dann also ca. 12 14 Tonnen Gewicht.
Wir sind in der Lage rund um Hamburg, von Lüneburg bis Kiel Grünschnitt in
ausreichender Menge ganzjährig zu liefern. Der Preis für 3m³/1t beträgt € 33 frei
Haus. Damit haben Sie einen Anhaltspunkt für Ihre Preisanfragen. Bei
Anlieferung von Material als Sammelbestellung von 3 Biomeilern in einer Region
kann ein Sonderpreis vereinbart werden. Anfragen richten Sie bitte an: nativepower.de
Welche Fragen muss ich mir stellen wenn ich selbst einen Biomeiler haben
möchte?
1.) Frage zur Anwendung, was genau benötige ich?
• Wärme
a. als Wasserheizung
b. als Luftheizung
• Gas
• Strom
2.) Als:
• Zusatzenergie
• Als einzige Energie
3.) Für wie viele Monate
• 10 Monate
• bis 15 Monate
4.) Fragen zum Standort:
• Windgeschützt
• Abstand vom Nachbarn
• Abstand vom Gebäude
• Größe des Platzes
5.) Wie bekomme ich den Biomeiler?
• Selbst gebaut
• Oder komplett geliefert
6.) Woher bekomme ich das Biomaterial?
• Vom Bauhof
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• Von den Nachbarn
• Vom Holzhändler
7.) Woher bekomme ich das Material für die Wasserführung etc.?
• www.native-power.de
8.) Woher bekomme ich Bauanleitung und Hilfestellung?
• www.native-power.de
9.) Gibt es Seminare zum Thema?
• www.native-power.de
Wo finde ich zertifizierte Händler?
Da wir im Moment im Aufbau eines Händlernetzes sind, gibt es zurzeit nur
wenige zertifizierte Händler, die Sie auf unserer Webseite finden.
Was ist ein zertifizierter Händler?
Ein Händler, der zertifiziert ist, hat alle Baumaterialien und auch einen Biomeiler,
den Sie sich im Betrieb ansehen können. Er ist in der Lage, Ihre Fragen zu
beantworten und Ihnen einen „schlüsselfertigen“ Biomeiler zu liefern.
Ich möchte zertifizierter Händler werden, wie mache ich das?
Sie besuchen bei uns ein Zertifizierungsseminar und schließen sich unsere
Organisation an.
Bitte übermitteln sie uns bei der Anfrage Ihre Umsatzsteuer Ident. Nr. und
Gewerbeanmeldung.
Ich möchte zertifizierter Biomeiler Berater werden, wie mache ich das?
Sie besuchen bei uns ein Zertifizierungsseminar für Berater und schließen sich
unsere Organisation an.
Sie haben ein Seminar organisiert und wenigstens einen Biomeiler in Ihrer Nähe,
den Sie jederzeit mit Interessenten besichtigen können.
Sie kennen die Bezugsquellen für Grünschnitt in Ihrer Nähe und helfen
Interessenten bei dem Aufbau eines Biomeilers.
Weitere Details auf Anfrage.
Sie benötigen keine
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