Zum Newsletter

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Zum Newsletter
Juni 2016
Newsletter
der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer
SLOWAKEI UND EU
RATSPRÄSIDENTSCHAFT
MIT HERAUSFORDERUNGEN
© Fredex / Fotolia.com
Newsletter
der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer
Juni 2016
INHALT
Liebe Mitglieder und Freunde
Erstmals seit ihrem EUBeitritt im Jahr 2004
übernimmt die Slowakei
zum 1. Juli die EURatspräsidentschaft. Für
das
kleine
Land
zwischen Donau und
Karpaten eine
ideale
Gelegenheit, um auf der europäischen Politbühne sichtbarer zu werden. Doch mit dem
jüngsten Votum der Briten für einen EUAustritt sind die Startbedingungen für den
slowakischen Ratsvorsitz denkbar ungünstig
geworden. Der „Brexit“ dürfte zunächst in
langwierigen
Verhandlungen
über
die
konkreten
Austrittskonditionen
Großbritanniens münden. Dies wird unwillkürlich
die erste Ratspräsidentschaft der Slowakei
überschatten,
von
der
zunehmenden
Unsicherheit in der Wirtschaft ganz zu
schweigen.
Die Slowakei hat zweifelsohne von ihrer
starken Integration in die Europäische Union
profitiert. Hierauf gehen wir im Rahmen des
Newsletters ausführlich ein. Es ist uns eine
besondere Ehre, dass der Präsident des
Deutschen Industrie- und Handelskammertages
für diese Ausgabe eine Analyse der aktuellen
Herausforderungen der EU aus Sicht der
Wirtschaft beigetragen hat.
Ich möchte an dieser Stelle nichts weiter
vorwegnehmen, doch eines ist klar: an einer
weiteren Schwächung der EU sind weder die
Slowakei noch Deutschland interessiert. Die
Bundesrepublik ist ein starker Partner der
Slowakei, sowohl auf politischer als auch auf
wirtschaftlicher Seite. Beide Länder werden
sich dafür einsetzen, dass die EU für ihre
Bürger wieder an Attraktivität gewinnt.
Ihr Guido Glania
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied
EXKLUSIV-PARTNER DER DSIHK
WIR ÜBER UNS
3
Automotive Suppliers CEE
- Conference & Exhibition
DSIHK zu Besuch im slowakischen Nationalrat
Mitglieder feiern Sommeranfang in Piešťany
10 Jahre Mitgliedschaft bei der DSIHK
Neue Mitglieder stellen sich vor
BERUFSAUSBILDUNG
7
Erfahrungsaustausch zur dualen Ausbildung
Košice empfängt die ersten Fachinformatiker
MESSEN
8
IFA Berlin - Consumer Electronics Unlimited
Slowakische Firmen mit Neuem auf InnoTrans
THEMA DES MONATS
Slowakei und EU
Europäische Lösungen für ein solides
europäisches Haus
Deutschland und die Slowakei – seit über
zwölf Jahren gute Partner in der EU
„Der EU-Markt ist ein bedeutender Pfeiler
unseres geschäftlichen Erfolgs.“
Interview mit Wolfgang Heuchel, Lanxess
Inhaltliche Schwerpunkte des Ratsvorsitzes
9
Newsletter
der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer
Juni 2016
WIR
ÜBER UNS
Automotive Suppliers CEE - Conference & Exhibition
Unsere
Premium-Mitglieder
Für die boomende Automobilindustrie bietet die DSIHK im
Herbst ein geeignetes Forum zum Kontakt– und
Informationsaustausch. Gemeinsam mit dem slowakischen
Branchenverband ZAP SR organisiert sie von 29. bis 30.
November 2016 in Žilina eine Fachkonferenz und B2BGespräche mit Unternehmen aus dem Sektor. Parallel zur Konferenz werden sich
Automobilzulieferer auf einer Ausstellung mit eigenen Ständen präsentieren. Alle
Konferenzteilnehmer haben die Möglichkeit, Termine mit den ausstellenden
Unternehmen im Rahmen eines Match-Makings zu vereinbaren.
► Weitere Informationen auf: www.dsihk.sk/veranstaltungen
DSIHK zu Besuch im slowakischen Nationalrat
Am 14. Juni 2016 begab sich die
DSIHK in das Herz der slowakischen
Politik:
gemeinsam
mit
ihren
Mitgliedern
besuchte
sie
den
Nationalrat in Bratislava. Nach einer
Führung durch das Gebäude und den
parlamentarischen
Sitzungssaal
empfingen sechs Abgeordnete aus
dem Ausschuss für Wirtschaft die Teilnehmer zu einer offenen Diskussion über
aktuelle wirtschaftliche Fragestellungen. In mehreren Gruppengesprächen konnten
die Mitglieder der DSIHK den Ausschussvertretern auf den Zahn fühlen.
9. IHK-Außenwirtschaftstag NRW
Mit mehr als 600
Teilnehmern ist der
9. IHK-Außenwirtschaftstag NRW am 29.
September 2016 in
Bielefeld das größte
internationale BusinessEvent in NordrheinWestfalen. Marktexperten
der AHKs aus 70 Ländern
loten in Einzelgesprächen
Geschäftschancen auf den
Auslandsmärkten aus. Die
DSIHK wird ebenfalls vor
Ort sein und über die
Potenziale des Standortes
Slowakei informieren.
► www.ihk-aussenwirtschaftstag-nrw.de
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der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer
Juni 2016
WIR
ÜBER UNS
Mitglieder feiern Sommeranfang in Piešťany
Zum Abschluss des DUALpro-Tages (siehe Seite 7) kamen die Mitglieder und Freunde
der DSIHK am Abend des 21. Juni 2016 im alten Kraftwerk von Piešťany zusammen,
um die Sommersaison festlich einzuläuten. Unter den rund 100 Gästen befanden sich
auch mehrere Vertreter des Bildungswesens. Passend zum Abschluss des ersten
„dualen Schuljahres“ ergaben sich so zahlreiche informelle Gespräche zwischen
ausbildenden Unternehmen aus der Region, Lehrern und Unterstützern.
DSIHK verleiht
Diplome für
Wirtschaftsdeutsch
Im Mai 2016 legten neun
junge Slowakinnen und
Slowaken in Bratislava
erfolgreich die Prüfung
Wirtschaftsdeutsch
International (PWD) ab.
Am 16. Juni lud die DSIHK
die Absolventen zur
feierlichen Diplomverleihung in ihre
Räumlichkeiten ein.
Die PWD ist eine
international anerkannte
Prüfung des Deutschen
Industrie- und
Handelskammertages. Sie
wird weltweit nach
einheitlichen Standards
durchgeführt. Die DSIHK
ist der offizielle Träger
der Prüfung in der
Slowakei.
In der Prüfung
Wirtschaftsdeutsch
International weisen die
Prüfungsteilnehmer nach,
dass sie die deutsche
Sprache im Rahmen ihrer
beruflichen Tätigkeit in
Wort und Schrift sicher
und differenziert
anwenden können.
ANZEIGE
Sie wird von
Unternehmen als
Nachweis geschäftsbezogener Deutschkenntnisse auf höherem
Niveau geschätzt.
Absolventen belegen
Sprachkenntnisse auf
einem Niveau oberhalb
von „C1“ im europäischen
Referenzrahmen für
Sprachen.
Die frisch gebackenen PWDAbsolventen zu Gast bei der
DSIHK
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Juni 2016
WIR
ÜBER UNS
10 Jahre Mitgliedschaft bei der DSIHK - ein Grund zum Feiern
Ohne die Treue ihrer langjährigen Mitgliedsfirmen wäre die DSIHK nicht auf die
aktuelle Zahl von 400 Mitgliedern angewachsen. Im Juni ehrte die DSIHK daher bei
verschiedenen Anlässen folgende Unternehmen für ihre zehnjährige Mitgliedschaft:
•
•
•
•
•
•
a.hartrodt (GmbH&Co)
euro AWK, spol. s.r.o.
HUBERT J.E., s.r.o.
Slovenský plynárenský priemysel, a.s.
TOI TOI & DIXI, s.r.o.
Viessmann, s.r.o.
Jozef Szabo (TOI TOI & DIXI) und Stanislava
Kypus (DSIHK)
V.l.: John Bölts (a.hartrodt) und
Guido Glania (DSIHK)
V.l.: Miroslav Janda (Viessmann) und Guido Glania
DSIHK Café:
Strafrechtliche
Verantwortlichkeit
juristischer
Personen
Ab 1. Juli 2016 tritt das
neue Gesetz über die
strafrechtliche
Verantwortlichkeit
juristischer Personen in
Kraft. Was ändert sich im
unternehmerischen
Alltag? Wird das Gesetz
wesentlichen Einfluss auf
die Aktivitäten
juristischer Personen
haben? Welche
Präventivmaßnahmen zur
Vorbeugung von
strafrechtlicher Haftung
werden empfohlen?
Diesen und anderen
Fragen wird sich Igor
Augustinič von der
Anwaltskanzlei
bpv Braun Partners beim
DSIHK Café am 22.
September 2016
widmen.
► Kontakt:
[email protected]
Sporttag der
ChamCham
V.l.: Juraj Adamica und Ivan Weiss
(beide SPP)
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Eva Michálková und Martin
Bolf (beide euro AWK)
V.l.: Peter Krúpa (HUBERT J.E.) und Guido
Glania (DSIHK)
Am 24.
September
2016 treffen
sich die
Mitgliedsunternehmen
der ausländischen Handelskammern
zum sportlichen
Wettstreit. Beim
diesjährigen Sporttag in
Bratislava tritt die DSIHK
als Titelverteidiger an.
Ihre Teams werden in den
Disziplinen Beach
Volleyball, Fußball,
Staffellauf und Tennis
auflaufen.
► Kontakt:
[email protected]
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Juni 2016
NEUE MITGLIEDER
Mitglieder-News
BK Metal, s.r.o.
Knappova 3
SK-949 05 Nitra
Tel.:
+421 911 520 657
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.bkmetal.sk
Kontakt: Jozef Bagin
Die Firma BK Metal ist ein slowakischer
Industriebetrieb für die CNC-Bearbeitung
und das Fräsen von Metallteilen. Sitz des
Unternehmens ist die Messestadt Nitra.
Brose Prievidza spol. s r.o.
Max Brose 7
SK-971 01 Prievidza
Tel.:
+421 2 6026 1100
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.brose.com
Kontakt: Ľuboslava Müllerová
Brose ein weltweit tätiger
Automobilzulieferer in Familienbesitz mit
Stammsitz in Deutschland. Seit 2002 ist
Brose in der Slowakei tätig und liefert
just-in-sequence Türsysteme und
Fensterheber für Porsche, Škoda und VW.
European Mediation Centre
- Európske mediačné
Dvoŕákovo nábrežie 4E
SK-811 02 Bratislava
Tel.:
+421 2 3235 4390
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.emcsk.eu
Kontakt: Monika Spotová
EMC ist ein durch das slowakische
Justizministerium anerkanntes
Mediations– und Schlichtungszentrum
in Bratislava. Geschlichtet werden
familiäre, geschäftliche und
grenzüberschreitende Streitfälle.
PMC Machinery Solutions, s.r.o.
Domové role 63
SK-821 05 Bratislava
Tel.:
+421 2 4820 4001
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.pmc-slovakia.com
Kontakt: Jana Lindtnerová
Die Firma PMC MACHINERY ist ein
etabliertes Maschinenbauunternehmen,
dessen Kerngeschäft die Automobil- bzw.
Automobilzulieferindustrie darstellt. Das
Unternehmen ist seit seiner Gründung im
Jahr 2004 Teil der Pütz-Group, die ihren
Stammsitz in Saarburg hat.
Polyvlies Slovakia, s.r.o.
Priemyselná 4655/14
SK-926 01 Sereď
Tel.:
+421 31 789 9373
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.polyvlies.de
Kontakt: Helena Engelthaler
Polyvlies entwickelt und produziert
innovative Vliesstoffe, die unter anderem
in der Automobilindustrie, dem Gartenund Landschaftsbau, der Bauindustrie
sowie dem Schiffsbau zum Einsatz
kommen.
Process Solutions s.r.o.
Grösslingová 4
SK-811 09 Bratislava
Tel.:
+421 2 5263 5233
E-Mail:
[email protected]
Kontakt: Andrej Bajúsz
Process Solutions ist ein Anbieter von
Dienstleistungen zur Auslagerung von
Geschäftsprozessen in Mitteleuropa
sowohl für lokale Unternehmen als auch
für Tochtergesellschaften
multinationaler Konzerne.
Matúš Gála
ist neuer
Chef von
Lidl in der
Slowakei.
Er ersetzt
Stanislav
Čajka, der fünf Jahre an
der Spitze der Einzelhandelskette aus
Deutschland stand. Gála
ist seit acht Jahren für
den Lidl-Konzern tätig
und war zuletzt am
Markteintritt von Lidl in
Litauen beteiligt.
Peter Kiss,
Vorstandsvorsitzender der
Firma
METRANS /
Danubia/,
wurde bei
der Umfrage Top Slovakia
von den Lesern des
Fachmagazins Transport a
Logistika zum „Logistiker
des Jahres 2016“ gekürt.
Kiss leitet die slowakische
Tochter des Hamburger
Logistikkonzerns HHLA
seit 2006.
Volkswagen Slovakia
feierte Ende Mai den 25.
Jahrestag seiner
Firmengründung. Zu
diesem Anlass ließ der
Autobauer die Produktion
des neuen VW up!
anlaufen, der fünf Jahre
nach Markteinführung ein
Facelift erhält. Auch
beim Škoda Citigo ist ab
nächstem Jahr eine
Frischzellenkur geplant.
Der VW-Konzern hat in
den Standort Slowakei
insgesamt 3,4 Mrd. Euro
investiert und beschäftigt
gegenwärtig 10.800
Mitarbeiter.
Aus Presseberichten
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der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer
Juni 2016
BERUFSBILDUNG
Erfahrungsaustausch zur dualen Berufsausbildung in Piešťany
Am 21. Juni 2016 traf sich der DSIHK-Ausschuss
Berufsbildung zu einer offenen Sitzung in
Piešťany. Über 60 Vertreter aus Wirtschaft und
Bildungswesen zogen eine Bilanz des ersten
Jahres mit der dualen Ausbildung.
Die Erfolgsfaktoren für einen Einstieg in die
duale Ausbildung, das Zusammenspiel zwischen
Schule und Betrieb sowie die Rolle der
Ausbilder waren Gegenstand von Praxisworkshops, denen Impulsreferate von erfahrenen Unternehmen und der Schule aus
dem Pilotprojekt DUALpro in Nové Mesto nad Váhom vorausgingen. Die Teilnehmer
tauschten ihre bisherigen Erfahrungen aus und erarbeiteten Verbesserungsvorschläge
für die Zukunft.
► Kontakt für Teilnahme an den Workshops: [email protected]
Ausschussvorsitzender Juraj Vodička (Gabor)
bei der Begrüßung
Ján Chlapík (Askoll) moderierte den
Ausbilderworkshop
Košice empfängt die ersten ausgebildeten Fachinformatiker
Am 28. Juni 2016 erfolgten im Kulturpark von Košice die Feierlichkeiten für die
ersten Absolventen des dualen Ausbildungsganges zum Fachinformatiker bei der
Firma T-Systems Slovakia. Sie sind zugleich die ersten Absolventen dieses Fachbereichs außerhalb Deutschlands. „Die Zertifikate, die wir heute überreichen, sind
ein Beleg dafür, dass Umfang und Qualität der abgeschlossenen Berufsausbildung
dem gleichem Niveau wie in Deutschland entsprechen,“ sagte DSIHK-Geschäftsführer Guido Glania vor den 17 Absolventen des dreijährigen Ausbildungsganges. Alle
frisch gebackenen Fachinformatiker werden von T-Systems übernommen.
Kraftwerk Piešťany
als Begegnungsstätte für duale
Ausbildung
Am 21. Juni 2016 brachte
die DSIHK die duale
Berufsausbildung
insgesamt 160
Grundschülern auf
spielerische Weise näher.
Zum Ende des ersten
„dualen“ Schuljahres
erwartete die
Jugendlichen in den
Räumlichkeiten des
Kraftwerks Piešťany ein
interaktives
Rahmenprogramm mit
vielen Wettbewerben und
Spielen.
Die fünf Unternehmen,
die sich am dualen
Ausbildungsprojekt
„DUALpro“ in Nové Mesto
nad Váhom beteiligen,
nutzten die Gelegenheit,
um sich und die
Ausbildungsmöglichkeiten
in ihrem Betrieb
interessierten jungen
Menschen vorzustellen.
Partner der Veranstaltung
war die Betreiberfirma
des historischen
Kraftwerks,
Západoslovenská
energetika. Wir bedanken
uns für die freundliche
Unterstützung.
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der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer
Juni 2016
MESSEN
IFA Berlin - Consumer Electronics Unlimited
© Messe Berlin
Die IFA ist die global führende Messe für
Consumer Electronics und Home Appliances.
Sie findet vom 2. bis 7. September 2016 auf
dem Berliner Messegelände statt. Hier
treffen sich alle wichtigen Händler, Einkäufer
und Experten aus Industrie und Medien. Die
mehr als 1.600 Aussteller bieten einen
umfassenden Marktüberblick und faszinieren
mit ihrem Angebot jährlich 245.000
Fachbesucher aus mehr als 100 Ländern.
Nach seiner erfolgreichen Premiere auf der Vorjahres-IFA wird sich der bekannte
slowakische LCD-TV-Hersteller Universal Media Corporation Slovensko (UMC) erneut
mit einem Stand auf der Messe präsentieren. Erstmals wird auch die slowakische
Marke ORAVA auf der IFA zu bestaunen sein und mit ihr ein breites Angebot an
weißer und brauner Ware. Außerdem stellt ORAVA Produktneuheiten aus der Sparte
gesunder Lebensstil vor – Smoothie Makers, Mixer mit Kochfunktion, Hochleistungsmixer, Fruchtsaftpressen - und aus der Audiotechnik vor allem Produkte mit
integrierter Bluetooth Technologie - Lautsprecher– und Mikrofonsysteme sowie
Autoradios. Die IFA zieht jedes Jahr hunderte von Besuchern aus der Slowakei an,
die sich über die neuesten Branchentrends und Produktneuheiten informieren
möchten.
► Informationen und Eintrittskarten zum ermäßigten Preis: [email protected]
Slowakische Firmen stellen Neuheiten auf der InnoTrans vor
Vom 20. bis 23. September 2016 wird die
InnoTrans das Berliner Messegelände wieder
in den größten Showroom der globalen
Verkehrsbranche verwandeln. In diesem Jahr
befinden sich unter denn mehr als 2.800
Ausstellern 23 Firmen aus der Slowakei. Ihre
Messepremiere feiern die Unternehmen Bel
Power Solutions, Hersteller von kompakten
Schaltnetzteilen und unterbrechungsfreien
© Messe Berlin
Stromversorgungssystemen für den Verkehrs–
und Industriesektor, sowie CMF Slovakia, Hersteller von Baugruppen aus Stahl,
Edelstahl und Aluminium für Endverbraucher aus den Bereichen Eisenbahn und
Verkehr. Die Firma NES stellt ihr weiterentwickeltes Steuerungssystem der Serie
MORIS RV09 für dieselelektrische Lokomotiven und ihre neuen Isolationswiderstandsmesser der Serie MIO vor. Der ostslowakische Wagonhersteller Tatravagónka
präsentiert neben drei neuen Eisenbahnwagen und –drehgestellen auch eine Neuheit
in der Kategorie Kessel-wagen, nämlich das Modell JUMBO PLUS, das dank seiner
enormen Tankgröße von 98 m3 und in der Kategorie leichte Wagons einzigartig ist.
Die Messe Berlin erwartet über 140.000 Besucher, Medienvertreter und Delegationen
aus der ganzen Welt zur diesjährigen InnoTrans.
► Informationen und Eintrittskarten zum ermäßigten Preis: [email protected]
Grün, grüner,
GaLaBau 2016
Vom 14. bis 17.
September 2016 wird im
Messezentrum Nürnberg
wieder der grüne Teppich
ausgerollt. Dann öffnet
die GaLaBau zum 22. Mal
ihre Tore. Über 1.400
Aussteller sowie mehr als
67.000 Fachbesucher
werden erwartet. In
insgesamt 13 Messehallen
zeigen internationale
Unternehmen vier Tage
lang das komplette
Angebot für das Planen,
Bauen und Pflegen von
Gärten, Parks und
Grünanlagen.
Pressekonferenz zur GaLaBau
im Hotel Arcadia, Bratislava
Vor diesem Hintergrund
informierten sich am 24.
Mai 2016 Journalisten aus
der Slowakei und
Tschechien auf einer
Pressekonferenz in
Bratislava über die erfolgreiche Entwicklung der
Messe. Stefan Dittrich,
Abteilungsleiter GaLaBau,
erklärte: „Wir sind nun
mitten in der
Organisation der
Veranstaltung und freuen
uns schon auf September.
Aktuell verbuchen wir
ausstellerseitig ein
Anmeldeplus von etwa 4
Prozent im Vergleich zu
vor zwei Jahren. Auch
was die internationale
Entwicklung angeht, läuft
es rund.“
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Juni 2016
THEMA DES MONATS: SLOWAKEI
UND
EU
Europäische Lösungen für ein solides europäisches Haus
In Europa stehen wir derzeit vor großen Herausforderungen. Dies
gilt umso mehr, als dass bei dem jüngsten Referendum eine
Mehrheit der Briten dafür gestimmt hat, aus der EU auszutreten.
In den Ländern der EU müssen sich nun viele Unternehmen auf
erhebliche Veränderungen einstellen. Großbritannien wiederum
muss Handelsverträge weltweit, aber auch mit der EU komplett
neu aufsetzen. In dieser Phase der Unsicherheit ist eine
Investitionszurückhaltung von Seiten der EU und Großbritanniens
nicht unwahrscheinlich.
Dr. Eric Schweitzer
Die EU muss jetzt den Zusammenhalt der restlichen Mitgliedstaaten sichern. Damit
sie gleichermaßen Menschen und Wirtschaft hinter sich vereint, ist eine Offensive
für Europa nötiger denn je. Hierzu zählt ein verstärkter grenzüberschreitender
Jugendaustausch ebenso wie ein europäischer Dialog der Unternehmen.
Die EU-Ratspräsidentschaft der Slowakei fällt insofern in eine herausfordernde Zeit.
Aus Sicht der Wirtschaft hat die slowakische Regierung aber die wichtigen und
richtigen Prioritäten für ihre Ratspräsidentschaft gesetzt. Dazu zählen unter
anderem die Wiederherstellung offener Grenzen im Schengenraum, die Vertiefung
der Wirtschafts- und Währungsunion und die Stärkung von Wachstum in der EU.
Diese Punkte stehen in enger Verbindung miteinander und haben große Bedeutung
für die Unternehmen. Gerade in unsicheren Zeiten ist die Arbeit an stabilen
Bedingungen für gemeinsames europäisches Wirtschaften von höchstem Wert. Nur
mit gestärktem Vertrauen auf ein solides europäisches Haus können bei uns
Investitionen getätigt werden, die letztlich Werte und Arbeitsplätze schaffen. Die
Unternehmen haben sich beim Aufbau europäischer Wertschöpfungsketten am
Versprechen eines einheitlichen Binnenmarktes mit offenen Grenzen im Schengenraum sowie einer gemeinsamen stabilen Währung orientiert. Ein Zurück zu
nationalen Grenzen und nationalen Währungen ist aus Sicht der Wirtschaft hingegen
kaum vorstellbar und in jedem Fall mit enormen Kosten und der Abschreibung von
Kapital verbunden. Sinnvolle europäische Lösungen stellen in jedem Fall die bessere
Alternative dar.
Ebenso müssen die Umsetzung der Energieunion und der Binnenmarkstrategie
vorangetrieben werden. Bei der Revision des Emissionshandels sollten wir die
Auswirkungen der industriellen Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit fest im
Blick haben. Hinsichtlich der Binnenmarkstrategie müssen insbesondere die
Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen in den Blick genommen
werden. Das sind Beispiele dafür, wo und wie europäische Lösungen für die
Wirtschaft und die Menschen Gutes bewirken.
Aber auch die Wirtschaft muss sich in die Pflicht nehmen: Die IHK-Organisation
leistet in Deutschland einen großen Beitrag zur Umsetzung ihrer Forderungen. Zur
Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit trägt die IHK-Organisation die duale Bildung
mit Unterstützung der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) auch in andere
EU-Länder. Außerdem engagieren sich die IHKs mit über 100 Projekten bei der
Integration von Flüchtlingen in Deutschland.
Ich wünsche der slowakischen Regierung eine gute Hand für die anstehenden
Aufgaben im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft.
Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie– und Handelskammertages
EU der wichtigste
Handelspartner der
Slowakei
Die Slowakei ist in ihren
Außenhandelsbeziehungen sehr stark
abhängig von der
Europäischen Union. Zwei
Drittel ihrer Einfuhren
bezieht sie aus Ländern
der EU, bei den Ausfuhren
setzt sie sogar 85 Prozent
auf dem europäischen
Binnenmarkt ab.
An dieser Gewichtung hat
sich trotz der enormen
Verschuldungsproblematik vieler EULänder in den letzten
Jahren nichts geändert.
Im Gegenteil, 2015 legte
das Importvolumen aus
der EU um 12,9 Prozent
zu, während das Exportvolumen in die EU
immerhin um 6,3 Prozent
stieg. Im ersten Quartal
2016 verzeichneten die
slowakischen Statistiker
ein weiteres Wachstum
im EU-Außenhandel,
wenngleich in
abgeschwächter Form
(Importe: 5,4%; Exporte:
1,4%).
Die EU-Länder mit dem
größten Außenhandelsvolumen mit der Slowakei
waren 2015:
1. Deutschland:
25,2 Mrd. Euro
2. Tschechien:
15,4 Mrd. Euro
3. Polen: 8,8 Mrd. Euro
4. Ungarn: 7,0 Mrd. Euro
5. Frankreich:
5,9 Mrd. Euro
6. Österreich:
5,5 Mrd. Euro
7. Italien: 5,2 Mrd. Euro
8. Großbritannien:
4,8 Mrd. Euro
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Juni 2016
THEMA DES MONATS: SLOWAKEI
UND
EU
Deutschland und die Slowakei
– seit über zwölf Jahren gute Partner in der EU
Im Mai 2004, vor über zwölf Jahren, konnten wir die
Slowakei und neun weitere neue Mitglieder in der EU
begrüßen.
Dr. Thomas Götz
Das Ergebnis ist aus heutiger Sicht eine „win-win“-Situation
für alle Beteiligten. Für die Slowakei ist ihre Entwicklung
seit dem Beitritt eine beeindruckende Erfolgsgeschichte.
Kaum jemand hätte dies so erwartet. Während das
Bruttoinlandsprodukt vorher nur bei 55 % des EU-Durchschnitts lag, so sind es heute 77 %. Und wenn es in den
nächsten Jahren bei dem hohen Wachstum von über 3 %
bleibt, wie es die Experten vorhersagen, dann wird sich das
Land weiter diesem Mittelwert annähern.
Auch der Beitritt zu unserer gemeinsamen Eurozone – als bisher einziger der vier
„Visegrád“-Staaten, hat sich auf längere Sicht als Erfolgsfaktor erwiesen. Damals,
Anfang 2009, als die Auswirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise noch
überall zu spüren waren, sahen viele diesen Schritt zunächst skeptisch. Inzwischen
halten die meisten Investoren die Euro-Mitgliedschaft der Slowakei eindeutig für
einen Standortvorteil. Er kann für ihre Entscheidungen Ausschlag gebend sein.
Dies gilt natürlich auch für die vielen großen, mittleren und kleineren deutschen
Unternehmen, die hier tätig sind. Die Erfolgsgeschichte der Slowakei in der EU ist
auch eine deutsch-slowakische Erfolgsgeschichte. Nicht erst seit 2004 sind deutsche
Firmen hier aktiv, aber seit dem EU-Beitritt haben sich unsere Beziehungen noch
einmal sehr dynamisch weiter entwickelt. Kein anderes Land ist in der ganzen Breite
und Vielfalt von Industrie, Handel und Dienstleistungen hier so aktiv wie
Deutschland. Umgekehrt liegt die „kleine“ Slowakei unter unseren weltweiten
Handelspartnern ziemlich weit vorne - im letzten Jahr auf Platz 19.
Diese Zusammenarbeit hat uns ebenso wie der Slowakei sehr geholfen. Deutsche
Unternehmen sind hier beliebte Arbeitgeber. Sie schaffen nachhaltige Arbeitsplätze
und haben so maßgeblich dazu beigetragen, dass die Arbeitslosigkeit in der Slowakei
in den letzten Jahren stetig gesunken ist: Aktuell liegt sie erstmals seit längerer Zeit
wieder unter 10 %, und dieser Trend scheint weiter zu gehen.
Auf dieser Grundlage ist die Slowakei auch innerhalb der EU zu Recht zu einem
selbstbewussten Akteur geworden. Dabei ziehen wir, Deutsche und Slowaken,
meistens gemeinsam an einem Strang - zum Beispiel, wenn es um eine solide,
verantwortungsvolle Haushaltspolitik in der EU geht. Ich habe keinen Zweifel, dass
die Slowakei auch die historische Herausforderung ihrer erstmaligen EURatspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2016 hervorragend meistern wird. Auf
deutscher Seite sind wir gerne bereit, sie dabei nach besten Kräften zu
unterstützen.
Und schließlich bin ich auch überzeugt, dass wir auch bei Themen wie Asyl,
Flüchtlinge und Migration, bei denen es zwischen unseren Ländern durchaus
unterschiedliche Ansichten und Erfahrungen gibt, über kurz oder lang gemeinsame
Lösungen finden werden – als gute Partner und Freunde in der EU.
Dr. Thomas Götz, Deutscher Botschafter in der Slowakei
Stellungnahme der
Slowakei zum Brexit
Nach Bekanntwerden des
Ergebnisses des
Referendums zum EUAustritt Großbritanniens
gab das slowakische
Außenministerium
folgende Erklärung ab:
„Die Slowakische
Republik nimmt das
negative Ergebnis des
Referendums über den
Verbleib des Vereinigten
Königreichs in der
Europäischen Union mit
Bedauern auf. Diese
Entscheidung nehmen wir
zur Kenntnis und
respektieren sie.
Gleichzeitig betonen wir,
dass das Vereinigte
Königreich bis zum
Abschluss des Ausstiegsprozesses aus der EU ein
Mitglied mit all seinen
Rechten und Pflichten
bleibt.
Es warten momentan
anspruchsvolle
Verhandlungen auf die
EU, die Antworten auf
viele praktische Fragen,
einschließlich der
Regelung der bilateralen
Beziehungen zwischen
der Union und dem
Vereinigten Königreich,
liefern müssen.
Als nicht weniger wichtig
erachten wir die
Notwendigkeit zur
inneren Reflexion der EU
mit dem Ziel, das
Vertrauen der Bürger in
das gemeinsame
europäische Projekt zu
stärken. Die Slowakei war
und ist weiterhin davon
überzeugt, dass die
Europäische Union der
beste Weg für unser Land
sowie den europäischen
Kontinent ist. Sie hat
Frieden, Stabilität,
Wohlstand sowie
greifbare Vorteile für die
Bürger gebracht.“
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der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer
Juni 2016
THEMA DES MONATS: SLOWAKEI
UND
EU
Zustimmung zur EU
„Der EU-Markt ist ein bedeutender Pfeiler unseres geschäftlichen
Erfolgs.“ - Interview mit Wolfgang Heuchel, LANXESS
Bestehen aus Ihrer Sicht noch Hürden, die es abzubauen gilt?
Für die chemische Industrie sind wettbewerbsfähige Energiepreise von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund ist für
uns ein einheitlicher Energiebinnenmarkt von besonderer
Relevanz. Seit dem 2011 in Kraft getretenen dritten Legislativpaket zur Harmonisierung und Liberalisierung des EUBinnenmarktes für Energie hat sich in der EU zwar viel
verbessert, dennoch ist es bisher immer noch nicht zu einer
flächendeckenden Umsetzung in allen 28 Mitgliedstaaten
gekommen. Dies führt zwangsläufig zu einer Verzerrung des
Wettbewerbs. EU-Kommissar Maroš Šefčovič hat nun mit dem Wolfgang Heuchel
Konzept der Energieunion Anfang 2015 einen wichtigen Schritt hin zur
Verwirklichung des europaweiten Energiebinnenmarkts vorgestellt. Wir begrüßen die
Ziele, mehr Wettbewerb in den Energiemärkten zu gewährleisten und die
Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren.
Das Eurobarometer ist
eine in regelmäßigen
Abständen von der
Europäischen Kommission
in Auftrag gegebene
öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern
der EU. Bei der letzten
Befragung vom November
2015 gaben 35 Prozent
der slowakischen
Teilnehmer an, sie hätten
insgesamt ein positives
Bild von der EU. Im Mai
2015 waren es noch 38
Prozent gewesen.
Weitere 24 Prozent der
befragten Bürger in der
Slowakei erklärten, sie
hätten insgesamt ein
negatives Bild von der EU.
Im Mai 2015 hatte dieser
Wert bei 18 Prozent
gelegen. Diese
Entwicklung änderte
jedoch nichts an der
Tatsache, dass sich 69
Prozent der slowakischen
Befragten als Bürger der
EU fühlten. Dies waren
fünf Prozentpunkte über
dem EU-Durchschnitt.
Die EU-Kommission möchte den Binnenmarkt weiter vertiefen. Fassen Sie das für
Ihre Tätigkeit als Chance oder als Gefahr von Überregulierung auf?
Als global agierendes Unternehmen brauchen wir verlässliche und einheitliche
rechtliche Rahmenbedingungen. Eine gelungene Vertiefung des Binnenmarktes liegt
daher in unserem Interesse und wir begreifen dies durchaus als Chance.
Regulatorische Unterschiede zwischen einzelnen EU-Staaten bedeuten für uns immer
auch Mehraufwand und relativieren dadurch den Nutzen des Binnenmarktes. Die
Gefahr von Überregulierung hat hiermit nicht zwangsläufig etwas zu tun. Wichtig
ist, dass die EU-Kommission die Vertiefung des Binnenmarktes mit Augenmaß und im
Dialog mit Wirtschaft und Zivilgesellschaft vorantreibt. Nur so sind Fehlentwicklungen frühzeitig zu vermeiden.
Als den wichtigsten
Vorteil der EUMitgliedschaft nannte die
große Mehrheit der
slowakischen Umfrageteilnehmer den freien
Personen-, Waren– und
Dienstleistungsverkehr
(75%). Es folgten der Euro
(49%) und der Frieden
zwischen den Mitgliedstaaten (41%).
Wie stark hat die Slowakei Ihrer Meinung nach vom Binnenmarkt profitiert?
Die Wirtschaft der Slowakei gehört zu den sich am schnellsten entwickelnden der
EU: BIP-Wachstum 2015: +3,6%. Laut Europäischer Kommission liegt die Erwartung
für 2016 bei 3,2% und für 2017 bei 3,4%. In 2015 betrug das Exportvolumen der
Slowakei knapp 68 Mrd. Euro. Ein Plus von 4,9% gegenüber dem Vorjahr. Mehr als
80% davon gingen in andere EU Mitgliedsstaaten. Diese Zahlen sprechen für sich und
sind eine sichere Indikation dafür, dass die Wirtschaft der Slowakei — im Vergleich
zum EU-Durchschnitt — überproportional vom Binnenmarkt profitiert hat. Auch
LANXESS hat seine Umsätze in der Slowakei in den vergangenen Jahren
kontinuierlich gesteigert. Somit haben auch wir an der positiven wirtschaftlichen
Entwicklung teilhaben können.
Die europäische
Wirtschafts– und
Währungsunion indes
befürworteten 78 Prozent
der Befragten in der
Slowakei, wohingegen
dies nur 56 Prozent im
EU-Durchschnitt taten.
Ein Freihandelsabkommen
zwischen EU und USA
sowie eine zusätzliche
EU-Erweiterung
befürworteten dagegen
nur 50 bzw. 47 Prozent.
Wolfgang Heuchel, Geschäftsführer bei LANXESS Central Eastern Europe in
Bratislava, bewertete im Interview mit der DSIHK die Bedeutung des Binnenmarkts
aus Unternehmenssicht.
Herr Heuchel, wie wichtig ist der Binnenmarkt für Ihr Unternehmen?
LANXESS tätigt knapp die Hälfte seines Geschäfts in der Region EMEA (Europe,
Middle East, Africa). Einen Großteil davon innerhalb der EU. Das illustriert, wie
wichtig für uns der europäische Binnenmarkt ist. Auch wenn andere Weltregionen
dynamischer wachsen, ist der EU-Markt nach wie vor ein bedeutender Pfeiler
unseres geschäftlichen Erfolgs.
Newsletter
der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer
Juni 2016
THEMA DES MONATS: SLOWAKEI
UND
EU
Inhaltliche Schwerpunkte des slowakischen Ratsvorsitzes
Präsident Kiska:
EU-Mitgliedschaft
ohne Alternative
Zum 1. Juli übernimmt die Slowakei erstmals die
Ratspräsidentschaft der Europäischen Union. Den
inhaltlichen
Grundrahmen
des
slowakischen
Vorsitzes bilden die fünf Prioritäten der
Strategischen Agenda für die Union in Zeiten des Wandels, die von den Staats- und
Regierungschefs der Mitgliedsstaaten im Juni 2014 verabschiedet wurde. Als
konkrete Programmschwerpunkte, die das Land im Laufe der zweiten Jahreshälfte
auf die Agenda bringen möchte, nennt die slowakische Regierung daher folgende
Themenbereiche: Wirtschaftswachstum, digitaler Binnenmarkt, Schaffung der
Energieunion, Migration und Erweiterung der EU.
Anlässlich des zweiten
Jahrestages seines
Amtsantrittes hielt
Staatspräsident Andrej
Kiska Mitte Juni vor dem
slowakischen Parlament
eine Rede zur Lage der
Nation, in der er auch auf
die Beziehungen des
Landes zur EU einging.
Die Slowakei bekennt sich auf der offiziellen Website eu2016.sk dazu, während
ihrer Ratspräsidentschaft die Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion zu
fördern, was zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen soll. Ebenso sollen
die Verhandlungen über den EU-Haushalt 2017 und die Schaffung der Kapitalmarktunion eine tragende Rolle spielen.
Bei der Schaffung des digitalen Binnenmarktes wird während des slowakischen EURatsvorsitzes das Augenmerk laut eu2016.sk auf folgenden Punkten liegen: Abbau
von Hemmnissen für die digitale Wirtschaft, Vereinfachung der Nutzung von
elektronischen Diensten und des Marktzugangs, Verfügbarkeit von digitalen Inhalten
sowie hohes Verbraucherschutzniveau.
Im Bereich Migration möchte die Slowakei in erster Linie eine Politik zum Schutz der
EU-Außengrenzen verfolgen und dabei die Integrität des Schengen-Raums erhalten.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Pilotprojekt Intelligente Grenzen, das zur
Bekämpfung der illegalen Einwanderung beitragen und die Abfertigung von
Passagieren mit modernster Technik beschleunigen soll.
In den Augen der slowakischen Regierung stellt die Erweiterung der EU das
wirksamste Mittel zur Krisenprävention in Europas Nachbarländern dar.
Entsprechend wird sich das Land während seiner Ratspräsidentschaft für einen
dynamischen und glaubwürdigen Erweiterungsprozess einsetzen.
All diese Themen sind jedoch in den Hintergrund gerückt, als am 24. Juni der
Ausgang des Referendums zum EU-Austritt Großbritanniens bekannt wurde. Der
Brexit dürfte schnell zum Tagesordnungspunkt Nummer 1 des slowakischen EURatsvorsitzes werden. Ministerpräsident Robert Fico kündigte zudem an, während
der Ratspräsidentschaft informelle Gespräche über die Zukunft der EU zu starten.
► Offizielle Website der slowakischen Ratspräsidentschaft: www.eu2016.sk/de
IMPRESSUM
Newsletter der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer
Herausgeber:
Deutsch-Slowakische Industrie- und Handelskammer
Suché mýto 1 | SK-811 03 Bratislava
Tel.: +421-2-2085 0620 | Fax: +421-2-2085 0632
www.dsihk.sk
IČO: 308 48 717 | DIČ: 2021 894 875
Redaktion:
Dipl.-Volkswirt Markus Halt
[email protected]
„Die EU-Mitgliedschaft
garantiert der Slowakei
politische und
wirtschaftliche Stärke. …
Dank der EU- und NATOMitgliedschaft ist die
Slowakei ein stabiler und
sicherer Teil der Welt. …
Zur EU-Mitgliedschaft
unseres Landes existiert
keine Alternative. Wer
meint, die Slowakei
könne außerhalb der
Europäischen Union
funktionieren - und das
auch noch besser, ist
alles andere als ein
Patriot und verhält sich
fahrlässig. Ich erinnere
daran, weil in der
Slowakei Unterstützung
für politische Kräfte
wächst, welche nach
einem Zusammenbruch
der Europäischen Union
trachten. Dies käme
einem Verfall der
Architektur aus Frieden,
Zusammenarbeit,
gemeinsamem Wohlstand
und Freiheit gleich.
Die Slowakei kann in den
kommenden sechs
Monaten als ehrlicher
Makler dienen. Zwingen
wir sie nicht in die
Konfrontation. … Ich
halte es für einen Fehler,
dass wir in der
Innenpolitik vergessen,
positiv über die EU zu
sprechen. … Die Slowakei
ist für die Übernahme der
Ratspräsidentschaft gut
vorbereitet.“