Rahmen für den BA-Studiengang „Elementarpädagogik / Bildung in

Transcrição

Rahmen für den BA-Studiengang „Elementarpädagogik / Bildung in
Kindheitspädagogik
Wegweiser
Modul 5.2 Praktikum II
5. Semester
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
Einleitung............................................................................................................. 3
Modulbeschreibung ............................................................................................. 4
Ziele für das Praktikum ........................................................................................ 7
 Einrichtung als Organisation ....................................................................................... 7
 Alltagsgestaltung .......................................................................................................... 7
 Pädagogische Professionalität entwickeln ............................................................... 8
 Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen ...................................................... 8
 Zusammenarbeit mit Familien und anderen Bezugssystemen ............................. 8
 Weiterentwicklung der Reflexionsfähigkeit ............................................................... 9
4 Wahl der Praxisstelle ........................................................................................... 9
 Vorbereitung auf das Praktikum ................................................................................. 9
 Kriterien für die Wahl der Praxisstelle ....................................................................... 9
 Bewerbung um einen Praktikumsplatz .................................................................... 10
5 Rollen, Funktionen und Aufgaben der Beteiligten ............................................. 10
 der/die Praktikant/in.................................................................................................... 10
 der/die Mentor/in ......................................................................................................... 10
 die praxisbegleitende Dozentin ................................................................................ 11
 das Praxisamt.............................................................................................................. 11
6 Ausbildungsplan ................................................................................................ 12
7 Supervision........................................................................................................ 12
8 Praxisbegleitende Lehrveranstaltungen ............................................................ 13
 Inhalt ............................................................................................................................. 13
 Ziele .............................................................................................................................. 13
9 Praktikumsbericht .............................................................................................. 14
 Teil I .............................................................................................................................. 14
 Teil II ............................................................................................................................. 15
 Beurteilung................................................................................................................... 17
10
Praktikumsbescheinigung ............................................................................... 17
11
Literaturhinweise............................................................................................. 18
Anhang ..................................................................................................................... 18
2
1 Einleitung
Die Entwicklungen und Veränderungen in der Kindertagesbetreuung stellen hohe Anforderungen
an die Qualifikation und Professionalität von Pädagoginnen und Pädagogen. Im Sinne eines
ganzheitlichen Bildungsbegriffs werden heute eine lebensweltorientierte Erziehung, Bildung und
Betreuung benötigt, um Kinder familiennah und professionell pädagogisch zu begleiten. Mit dem
BA-Studiengang Kindheitspädagogik stellt sich die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) dieser
Herausforderung und bietet seit dem Sommersemester 2009 ein wissenschaftlich fundiertes und
zugleich praxisnahes Hochschulstudium. Der 7-semestrige Studiengang Kindheitspädagogik ist
modular aufgebaut und verbindet die wissenschaftliche Theorie mit den Anforderungen der Praxis.
Der Studiengang Kindheitspädagogik qualifiziert für die Aufgaben von Erzieherinnen und Erziehern, für Leitungsfunktionen und Fachberatung im Elementarbereich, für die Tätigkeiten im pädagogischen Bereich von Grundschulen sowie für die Unterstützung von Familien bei Erziehungsaufgaben.
Besondere Schwerpunkte des Studiengangs sind die inhaltliche und pädagogisch-methodische
Auseinandersetzung mit Spracherwerb und Sprachbildung sowie Religion als Dimension von Bildung. Nach bestandener Prüfung verleiht die EHB den Akademischen Grad Bachelor of Arts. Die
staatliche Anerkennung wird auf Antrag bei der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und
Forschung unmittelbar danach erteilt.
Ziel des Studiengangs Kindheitspädagogik an der EHB ist es, Studentinnen und Studenten
gleichermaßen die wissenschaftlichen Grundlagen im Bereich Erziehung, Betreuung und Bildung
in der Kindheit anzubieten, als auch für die praktischen Anforderungen des beruflichen Alltags zu
qualifizieren. Fachliche, theoretische, methodische, soziale und selbstreflexive Kompetenzen, die
im Studium an der Hochschule erworben werden, sind gekoppelt mit Handlungskompetenzen, die
sich die Studentinnen und Studenten im Rahmen von Praktika im Bereich von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen aneignen. Die Praxisqualifizierung durch verschiedene Praktika ist im
Studium impliziert und zieht sich durch das gesamte Studium.
Die beiden Praktika im zweiten und fünften Semester umfassen jeweils zehn Wochen und finden
im Bereich von Kindertageseinrichtungen oder im Grundschulbereich statt. Im Rahmen dieser
Praktika lernen die Studentinnen und Studenten Arbeitsfelder der Kindheitspädagogik sowie unterschiedliche pädagogische Konzepte und ihre praktische Umsetzung kennen. Sie setzen sich
mit den komplexen allgemeinen und berufsspezifischen Anforderungen an pädagogische Fachkräfte auseinander und erfassen und reflektieren das Berufsbild der Erzieherin/des Erziehers, sowie der Kindheitspädagoginnen/en. Darüber hinaus liegen die Qualifizierungsziele der Praktika
darin, Kindern in unterschiedlichen Bildungsbereichen pädagogische Erfahrungsangebote zu machen sowie die eigene Reflexions- und Teamfähigkeit auszubilden. Der Theorie-Praxistransfer
spielt durch diese enge Verzahnung eine wichtige Rolle für die Hochschulausbildung.
3
2 Modulbeschreibung
Modulbeschreibung
für den BA-Studiengang „Kindheitspädagogik“
an der Evangelischen Hochschule Berlin
Nr. und Titel des Moduls
Modul 5.2: Praktikum II
Studienbereich
Studienbereich 2: Bildungsprozesse und pädagogisches Handeln
Modulverantwortliche
Kerstin Nitsche
Modulstatus
Pflichtmodul
Häufigkeit des Angebotes
Jährlich
Studienniveau und
Semester
Voraussetzungen für
Teilnahme
Anzahl der ECTSPunkte
Studentischer Arbeitsaufwand
Gesamtziel und Bedeutung des Moduls bezogen auf die berufliche
Qualifikation
3. Studienjahr, 5. Semester
Kompetenzen / Qualifikationsziele
 Fach- und Theoriekompetenzen
Die Studentinnen und Studenten können zwischen pädagogischen
Theorien, Programmen und Konzepten einerseits und der Realität pädagogischen Handelns andererseits unterscheiden, sie zueinander ins
Verhältnis setzen und reflektieren. Sie vertiefen ihre Fach- und Theoriekompetenz und ihre Fähigkeit zur Handlungsforschung.
Erfolgreiche Teilnahme an den Modulen der vorangegangenen Semester
15
450 Stunden
In ihrem zweiten Praktikum erweitern und vertiefen die Studentinnen und
Studenten ihre theoretischen und praktischen Erfahrungen. Sie bearbeiten
eine Forschungsfrage im Rahmen von Handlungsforschung und
reflektieren ihre Erfahrungen im Rahmen des praxisbegleitenden Tutoriums.
 Methoden- und Handlungskompetenzen
Die Studentinnen und Studenten setzen ihre im Studium erworbenen
methodisch-pädagogische Kompetenzen in praktisches Handeln um,
festigen sie und reflektieren sie. Sie sind dazu in der Lage, sowohl mit
Gruppen als auch mit einzelnen Kindern zu arbeiten und dabei die
räumlichen, materiellen und zeitlichen Rahmenbedingungen angemessen zu gestalten. Sie können Interessen, Bedürfnisse und Themen der
Kinder systematisch beobachten oder erfragen, dokumentieren und im
Rahmen pädagogischer Handlungsstrategien angemessen aufgreifen.
Darüber hinaus können sie die Wirkung ihres pädagogischen Handelns
reflektieren und auf der Grundlage dieser Reflektion weitere Impulse
setzen.
 Sozialkompetenzen
Die Studentinnen und Studenten können sich in die Perspektive der
Kinder und der pädagogischen Fachkräfte hineinversetzen und Interaktionen mit ihnen angemessen gestalten. Sie sind dazu in der Lage, die
Teamarbeit in der Praxisstelle aufgabenorientiert und produktiv mitzugestalten.
4
 Selbstreflexive Kompetenzen
Die Studentinnen und Studenten entwickeln eine realistische Perspektive hinsichtlich der Weiterentwicklung ihres persönlichen Kompetenzprofils. Sie reflektieren ihre eigene Rolle und Wirkung in der Interaktion
mit Kindern und pädagogischen Fachkräften kritisch und verarbeiten ihre Erkenntnisse als einen Teil ihrer eigenen berufsbiographischen EntWicklung.
Modulinhalte
 Das Praktikum im fünften Semester umfasst mindestens 10 Wochen
und wird in einer Kindertageseinrichtung, einer Grundschule oder einer
anderen Institution durchgeführt, in der Kinder im Alter zwischen 0 und
12 Jahren Betreuung, Bildung und Erziehung erfahren. Die Praktikumsordnung ist Grundlage für das Praktikum. Das Praktikum wird durch ein
Seminar begleitet.
 Im Praktikum bringen die Studentinnen und Studenten ihre bereits im
Studium erworbenen methodisch-pädagogischen Kompetenzen ein.
Darüber hinaus nutzen sie ihre im Studium bereits erworbenen Kompetenzen zur Bearbeitung einer selbst gewählten Forschungsfrage.
 Die Vorbereitung des Praktikums unterstützt die Erarbeitung der Forschungsfrage im Rahmen des Praktikums und gibt Hinweise zum Aufbau des Praktikumsberichts.
 In der praktischen Tätigkeit und im Praktikumsbericht stellen die Studentinnen und Studenten einen Zusammenhang zwischen den bisherigen Studieninhalten und der praktischen Umsetzung her, setzen sich
mit dem Verhältnis zwischen Theorie und Praxis auseinander und reflektieren das eigene professionelle Selbstbild vor dem Hintergrund der
berufspraktischen Erfahrungen.
 Die Nachbereitung des Praktikums dient der Präsentation der Erfahrungen aus dem Praktikum mit verschiedenen Präsentationstechniken (z.B.
Videoaufnahmen, Beobachtungsprotokolle) und der Reflexion der gemachten Erfahrungen.
 Im Rahmen der verpflichtenden Supervision werden die Studentinnen
und Studenten darin unterstützt, berufliche Fähigkeiten zu entwickeln,
zu erweitern und wirksam einzusetzen.
Lehrmethoden
Praktische Arbeit in der Kindertageseinrichtung, Tutorium
Verteilung der studentischen Arbeitszeit
Lehr- und Lernaktivitäten
Lehrveranstaltungen
Selbststudium (einschließlich
Vor- und Nachbereitung des
Praktikums und Prüfungsvorbereitung)
Praxistage (einschließlich Theorie-Praxis Reflexion)
Supervision
Gesamtarbeitszeit
Geschätzter studentischer Arbeitsaufwand in Std.
30
90
320
10
450
Anforderungen an das
Selbststudium
 Aufarbeitung der Literatur hinsichtlich der Forschungsfrage
 Beareitung der Forschungsfrage
 Anfertigung des Praktikumsberichts
Art und Umfang der
Prüfungsleistungen /
Voraussetzung für die
Vergabe von Leistungspunkten




Bescheinigung der Praxisstelle
Bescheinigung über die Teilnahme an fünf Supervisionssitzungen
Praktikumsbericht einschließlich der Bearbeitung der Forschungsfrage
Regelmäßige und aktive Teilnahme am Tutorium
5
Literatur
Gültigkeitsprüfung
Die Studentinnen und Studenten verwenden, je nach Schwerpunkt und
eigener Forschungsfrage, die Literatur aus den vorangegangenen Modulen.
In Geltung seit: WiSe 2009/10; Änderungen zum SoSe 2013.
6
3 Ziele für das Praktikum
In den Praktika werden die fachlichen, theoretischen, methodischen, sozialen und selbstreflexiven
Kompetenzen, welche im Hochschulstudium erworben werden, durch handlungsorientierte Kompetenzen ergänzt. Die Studentinnen und Studenten können so theoretische Kenntnisse und Methoden in konkreten beruflichen Handlungssituationen anwenden, vertiefende Lernprozesse werden angeregt.
Hauptziel des zweiten Praktikums ist es, ein Handlungsforschungsprojekt durchzuführen und zu
reflektieren (Teil II des Leistungsnachweises). Daneben soll auch die Einrichtung, in der das Praktikum stattfindet, kurz beschrieben und der gesamte Verlauf des Praktikums kritisch reflektiert
werden (Teil I des Leistungsnachweises).
Das übergeordnete Lernziel des Praktikums ist die Entwicklung einer beruflichen Identität auf der
Basis eines professionellen, reflektierten Selbstbildes. Dieser komplexe Prozess bedeutet für das
Praktikum, eine erste Verbindung zwischen Theorie und Praxis der Kindheitspädagogik herzustellen. Hierzu erlangt der/die Praktikant/in zunächst Kenntnisse über die jeweilige Einrichtung und
die verschiedenen Tätigkeitsbereiche. Die Gestaltung von Bildungsangeboten wird erprobt und reflektiert.
Der/Die Praktikant/in orientiert sich bei dem Erwerb von Professionalität dabei an folgenden Zielen:

Einrichtung als Organisation
Der/die Praktikant/in lernt neben der Organisationsstruktur einer Einrichtung auch die des jeweiligen Trägers kennen. Rechtliche Grundlagen, Größe, Lage und Ziele der Einrichtung werden dabei
ebenso erfasst, wie die Aufgaben- und Verwaltungsgliederung, die Gestaltung der Arbeitsprozesse und der Arbeitsteilung dieser Organisation. Er/sie erweitert die Fähigkeit, die Einrichtung als ein
sich entwickelndes System verstehen, des Weiteren erkennt er/sie seine/ihre Mitverantwortung in
diesem Entwicklungsprozess. Weiterhin erkennt er/sie die strukturelle Einbindung im gesellschaftlichen Kontext.

Alltagsgestaltung
Der/die Praktikant/in erkennt und reflektiert die Prinzipien der Tages-, Wochen- und Monatsgestaltung der Praxisstelle. Er/sie erkennt die Bedeutung der Phasen des Tagesablaufs und vertieft die
Kenntnisse dahingehend, welche Aufgaben sich daraus für den/die Pädagogen/in ergeben. Er/Sie
erweitert die Fähigkeit, seine/ihre Handlungsschritte, Vorhaben und Planungen daraus abzuleiten,
mit dem Team zu besprechen und selbständig durchzuführen. Der/die Praktikant/in plant zusammen mit den Kindern und dem Team die Tages- und Wochengestaltung.
7

Pädagogische Professionalität entwickeln
Der/die Praktikant/in gewinnt einen vertiefenden Einblick in die Anforderungen des Berufs und die
Tätigkeiten in einer Einrichtung. Der/die Praktikant/in wird sicherer darin, eine professionelle Beziehung zu Kindern und Erwachsenen aufzubauen und dabei das Verhältnis von Nähe und Distanz auszubalancieren. Er/sie lernt auf Kinder zu reagieren, angemessene und fördernde Handlungsstrategien zu entwickeln und Impulse zur Weiterentwicklung zu geben, hierbei übernimmt
der/die Praktikant/in verstärkt die aktive Rolle. Der/die Praktikant/in lernt auf dem Hintergrund seine/ihrer Beobachtungen, die individuelle Entwicklung des Kindes zu erkennen und Verhaltensmuster und deren Wirkung zu beschreiben, einzuschätzen und gegenüber Eltern bzw. Kollegen/innen darzustellen. In Auseinandersetzung mit den eigenen und fremden Erwartungen an die
pädagogische Professionalität wird ein individuell tragfähiges Berufsrollenkonzept weiter erarbeitet.

Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen
Der/die Praktikant/in erweitert die Fähigkeit, eine angemessene, berufsbezogene Beziehung zu allen Mitarbeitern/innen der Einrichtung aufzunehmen, zwischen persönlichen und fachkollegialen
Kontakten zu unterscheiden und das Verhältnis zwischen Nähe und Distanz dabei professionell zu
gestalten. Er/sie erkennt und reflektiert die Rolle und Aufgabe als Praktikant/in und die Bedeutung
als pädagogische Fachkraft in unterschiedlichen Arbeitszusammenhängen der Einrichtung.
Der/die Praktikant/in stellt die eigene pädagogische Arbeit verstärkt den Kollegen/Kolleginnen vor
und reflektiert sie. Der/die Praktikant/in gestaltet eine professionelle Beziehung zu den Kollegen/innen und der Leitung der Einrichtung, auf ein Auseinandersetzen mit unterschiedlichen
Ideen, Erziehungszielen und Sichtweisen folgt ein professioneller und konstruktiver Umgang damit. Erziehungsprozesse und Bildungsangebote werden gemeinsam reflektiert.

Zusammenarbeit mit Familien und anderen Bezugssystemen
Der/die Praktikant/in beteiligt sich vermehrt am Kontakt zu den Familien und anderen Bezugspersonen entsprechend der in der Praxisstelle praktizierten Form der Zusammenarbeit. Er/sie lernt
dabei unterschiedliche Formen der Arbeit mit Familien kennen. Der/die Praktikantin erweitert die
Fähigkeit, Kontakt zu Familien aufzunehmen, entwickelt hierzu Vorstellungen, bespricht sie mit
dem Team und übernimmt selbstständig Aufgaben. Durch beobachtete Teilnahme an Elternabenden und/oder Elterngesprächen werden Ziele und Methoden kennengelernt, um eigene Kontakte
knüpfen zu können. Er/sie lernt Gespräche mit Bezugspersonen (z.B. Eltern, rechtl. Vertretung
des Kindes, Lehrkräften) strukturiert vorzubereiten, durchzuführen und die Ergebnisse festzuhalten. Der/die Praktikant/in entwickelt eine Haltung, die es ihm/ihr ermöglicht, sich in die Kultur der
Familie und andere Bezugssysteme hineinzuversetzen.
8

Weiterentwicklung der Reflexionsfähigkeit
Der/die Praktikant/in vertieft durch regelmäßige Gespräche mit dem/der Anleiter/in, dem Team
und im praxisbegleitenden Seminar seine/ihre Fähigkeit zur systematischen Reflexion. Dabei wird
neben der Reflexion der eigenen Einstellung und des eigenen Verhaltens auch die Realität des
Berufsalltags fachlich hinterfragt (z.B. „Was hat dazu geführt?“, „Was habe ich dazu beigetragen?“, „Was ist meine Rolle und Aufgabe als Erzieher/in?“). Er/sie formuliert begründete Einschätzungen und entwickelt entsprechende Perspektiven. Das eigene Handeln wird kritisch beleuchtet und auf dem Hintergrund theoretischen Wissens beschrieben und reflektiert.
Die hier aufgezeigten Ziele des Praktikums beschreiben auf allgemeinem Niveau grundlegende
Ziele der Hochschule und sollen eine Orientierung für alle an der Ausbildung beteiligte Personen
darstellen. Sie gelten als vorläufig und sollten nach jedem Durchgang überprüft und ggf. überarbeitet werden.
4 Wahl der Praxisstelle
Da die Arbeitsmöglichkeiten von Erziehern und Erzieherinnen vielfältig sind, müssen Studentinnen
und Studenten während ihrer Praktika Gelegenheit erhalten, sich exemplarisch vertiefend mit verschiedenen Arbeitsfeldern auseinander zu setzen. Um die Gelegenheit des Kennenlernens der
Vielfalt von Arbeitsfeldern tatsächlich zu nutzen, ist auf Seiten des Studierenden eine weitsichtige,
vorausschauende, aufeinander aufbauende Planung der Gestaltung der verschiedenen Praxisphasen notwendig.

Vorbereitung auf das Praktikum
In den ersten vier Semestern erwerben die Studierenden grundlegende Kenntnisse zu Themen
der Erziehung und Bildung von Kindern im Alter zwischen 0-12 Jahren. Der/die Praktikant/in befindet sich im 5. Semester der Ausbildung und absolviert das zweite Praktikum. Durch das praxisbegleitende Seminar werden die Studentinnen und Studenten zusätzlich auf das Praktikum vorbereitet und währenddessen auch begleitet.

Kriterien für die Wahl der Praxisstelle
Die Studentinnen und Studenten wählen ihre Praxisstelle selbst. Sie können sich bei der Wahl ihrer Praxisstelle im Praxisamt und bei den Dozentinnen/en im Studiengang über für sie geeignete
Einrichtungen informieren. Bei der Praxisstelle für das zweite Praktikum muss es sich um eine andere Einrichtung handeln als diejenige, in der das erste Praktikum absolviert wurde. Nach der
Praktikumsordnung wird mindestens eines der beiden Praktika in einer Kindertageseinrichtung
absolviert.
9

Bewerbung um einen Praktikumsplatz
Neben der telefonischen Kontaktaufnahme mit der Praxisstelle empfiehlt die Hochschule den Studentinnen und Studenten eine aussagekräftige, schriftliche Bewerbung um einen Praktikumsplatz
an die Einrichtung oder den Träger ihrer Wahl zu richten. Vor dem Hintergrund dieser Bewerbung
kann es zu einem Vorstellungsgespräch kommen. Der/die Praktikant/in legt sein/ihr Interesse an
der Praxisstelle dar. Es wird ein Termin vereinbart, an dem sich die Beteiligten ihre Entscheidung
mitteilen, ggf. kommt es zu einer Hospitation. Hat der/die Studierende einen Praktikumsplatz gefunden, stellt er/sie bei der Hochschule einen Antrag auf Genehmigung des Ausbildungsplatzes in
dieser Praxisstelle (Anerkennungsformular siehe Anhang). Zwischen der Praktikantin/dem Praktikanten, der Praxisstelle und der Hochschule muss vor Beginn des Praktikums eine schriftliche
Praktikumsvereinbarung abgeschlossen werden.
5 Rollen, Funktionen und Aufgaben der Beteiligten
Das Praktikum ist gemäß Praktikumsordnung Bestandteil des Hochschulstudiums. Der Erfolg des
Praktikums ist entscheidend von der Kompetenz und von der Kooperation aller am Ausbildungsprozess Beteiligten abhängig. An dieser Stelle kann nur angedeutet werden, was die Hochschule
leistet und erwartet.

der/die Praktikant/in
Der/die Praktikant/in ist weder Arbeitnehmer/in noch Praktikant/in im Sinne des Berufsbildungsgesetzes. Er/sie ist Studierende/r der Hochschule, der/die auf der Grundlage eines individuellen
Ausbildungsplanes ausgebildet wird. Die tägliche Ausbildungszeit in der Praxisstelle richtet sich
nach den Bestimmungen, die für die Vollzeitbeschäftigten der Praxisstelle gelten. Gemäß Praktikumsordnung beträgt die Arbeitszeit 32 Wochenstunden, die an vier Tagen in der Woche zu leisten sind. In der Arbeitszeit sind 4 Stunden Vor- und Nachbereitungszeit pro Woche enthalten, welche in der Einrichtung abzuleisten sind. Der/die Praktikant/in macht sich mit den Regeln der Arbeitsorganisation der Einrichtung (z.B. Krankmeldeverfahren) vertraut, wobei maximal fünf Fehltage pro Praxisblock anfallen dürfen. Darüber hinausgehende Fehltage sind in der Einrichtung
nachzuholen. Der/die Praktikant/in fertigt gegen Ende des Praktikums einen Praktikumsbericht
über seine/ihre fachpraktische Tätigkeit und legt ihn der Hochschule zu einem festgesetzten Termin vor.

der/die Mentor/in
Für die Anleitung und für die laufende Beratung der Studierenden in der Praxisstelle wird von der
Einrichtung eine geeignete Fachkraft mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung als Mentor/in
bestimmt. Er/sie ist kompetente/r Ansprechpartner/in der Praktikanten und Praktikantinnen und
der Hochschule in allen die Ausbildung betreffenden Fragen. Er/sie organisiert die wöchentlich
stattfindenden Mentoringgespräche, in denen die Praktikanten und Praktikantinnen ihre Beobachtungen und Erfahrungen reflektieren und Überlegungen zum weiteren Ausbildungsverlauf mit Hilfe
10
des/der Mentors/in konkretisieren. Die wöchentlichen Anleitungsgespräche sind im Rahmen der
fachpraktischen Ausbildung unverzichtbar und dauern etwa eine Stunde. Der/die Mentor/in erstellt
in Kooperation mit dem/der Praktikant/in und in Abstimmung mit der Hochschule einen individuellen Ausbildungsplan (Form und Inhalt siehe weiter unten) und legt diesen dem Praxisamt spätestens zwei Wochen nach Beginn des Praktikums vor. Der/die Mentor/in führt mit der Praktikantin/dem Praktikanten und der praxisbgleitenden Dozentin ein Gespräch während des Praxisbesuchs. Am Ende des Praktikums stellt der/die Mentor/in als Vertreter/in der Praxisstelle die Praktikumsbescheinigung über die abgeleisteten Zeiten des Praktikums und die Leistung der Studentinnen und Studenten aus und bestätigt die erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Teilnahme (Ausführliches siehe weiter unten). Die Beurteilung wird dem/der Studierenden zur Kenntnisnahme vorgelegt und der Hochschule bis spätestens vier Wochen nach Ende des Praktikums übersandt. Während der praktischen Studiensemester wird von der Hochschule in der Regel ein Treffen für die
Mentor/innen organisiert. Neben der Möglichkeit, Fragen und Problemstellungen aus der Tätigkeit
als Mentor/in anlässlich der Treffen zu erörtern, bietet sich die Gelegenheit, praxisrelevante Themen zu diskutieren.

die praxisbegleitende Dozentin
Eine Dozentin/ein Dozent des Studiengangs ist für die Organisation des Praktikums zuständig.
Dies betrifft die Anerkennung von Praxisplätzen, die Beratung der Studentinnen und Studenten
und die Vermittlung bei möglichen Konflikten im Zusammenhang mit dem Praktikum. Als praxisbegleitende Dozentin setzt die Hochschule geeignete Lehrkräfte ein. Diese halten engen Kontakt
zur Praxisstelle, besuchen die Studierenden einmal während des Praktikums in der Praxisstelle
und führen dort mit der Praktikantin/dem Praktikanten und dem/der Mentor/in ein Praxisgespräch.
Die Dozentin führt auch die praxisbegleitenden Lehrveranstaltungen zu festgelegten Terminen
durch. Die Veranstaltung umfasst 2 SWS und soll die in der fachpraktischen Ausbildung gewonnenen Erfahrungen auswerten und aufarbeiten. Die praxisbegleitende Dozentin hat neben der
Lehrfunktion auch eine beratende Funktion, d.h. sie gibt Anregungen und Hilfe bei der Durchführung von Aufgaben des/der Praktikanten/in. Etwa 13 Studentinnen und Studenten werden von einer Dozentin im praxisbegleitenden Unterricht betreut.

das Praxisamt
Das Praxisamt ist für formale Angelegenheiten, die Praxissemester (2. und 5. Semester) betreffend, zuständig. Dies betrifft die Bearbeitung von Ausbildungsvereinbarungen, die Beratung der
Studierenden und die Vermittlung bei möglichen Konflikten im Zusammenhang mit dem Praktikum.
Ansprechpartnerin des Praxisamtes:
Frau Wunnenberg
11
6 Ausbildungsplan
Der Ausbildungsplan (siehe Anhang) ist eine wichtige Hilfe zur Strukturierung des Praktikums. Er
ist ein sehr geeignetes Instrument zur konkreten Beschreibung von Ziel- und Schwerpunktsetzung
sowie der Zeitplanung. Er legt fest, was der/die Praktikant/in in dieser Einrichtung, bei dem/der
Mentor/in lernen kann und soll. Diese Zielvereinbarung dient der Arbeitsplanung, der Verständigung über zu erwartende Ergebnisse, der regelmäßigen Überprüfung der Qualität der Arbeit und
schließlich der Weiterentwicklung des/der Praktikanten/in.
Der Ausbildungsplan soll unbedingt die Erfahrungen, den Kenntnis- und den Ausbildungsstand
des/der Praktikanten/in berücksichtigen und die besonderen Kompetenzen des/der Mentors/in und
die besonderen Gegebenheiten der Praxisstelle nutzen. Er beschreibt den Weg, den Mentor/in
und Praktikant/in gemeinsam gehen werden. Der Ausbildungsplan legt Ziele und Aufgaben für das
Praktikum fest, er ist zwischen Hochschule, Mentor/in und Praktikant/in abgestimmt und spiegelt
den Ausbildungsverlauf als ständig zu überprüfenden Prozess.
Für das Praktikum sind für alle Studierenden allgemeine, verbindliche Ausbildungsziele von der
Hochschule entwickelt und festgelegt worden (siehe Punkt 3). Diese vorgegebenen inhaltlichen
Zielvorstellungen müssen unbedingt flexibel gehandhabt werden, um das persönliche Tempo von
Entwicklungs- und Lernprozessen des/der jeweiligen Praktikanten/in zu respektieren, d.h. deren
individuelle Erfahrungen, Wünsche, Vorstellungen und Interessen sind einzubeziehen. So gesehen ist der Ausbildungsplan immer ein individueller Plan. Der Ausbildungsplan spiegelt aber auch
die spezifischen Ausbildungsziele der Einrichtung und die sich daraus ergebenden besondere
Aufgaben des/der Praktikanten/in wider.
Die Hochschule legt mit diesem Leitfaden für das Praktikum einen Vorschlag zur Struktur und zum
Inhalt des Ausbildungsplanes vor, der in Kooperation aller an der fachpraktischen Ausbildung beteiligter Personen konkretisiert werden muss. Der Ausbildungsplan ist spätestens zwei Wochen
nach Praktikumsbeginn, mit Unterschrift des/der Mentors/in und des/der Studierenden dem Praxisamt zur Kenntnis vorzulegen.
7 Supervision
Während des Praktikums nehmen die Studentinnen und Studenten an 5 Sitzungen (à 90 Minuten)
Supervision teil. Die Supervision unterstützt die Praktikanten/-innen darin, berufliche Fähigkeiten
zu entwickeln, zu erweitern und wirksam einzusetzen. Die Studentinnen und Studenten finden
sich hierzu zu Gruppen von mind. 5 Personen zusammen und suchen sich den/die Supervisoren/in selbst. Vom Praxisamt erhalten sie hierzu eine Liste mit möglichen Supervisoren/innen.
12
8 Praxisbegleitende Lehrveranstaltungen
Während des Praktikums finden, wie in der Praktikumsordnung geregelt, innerhalb der Vorlesungszeit vor, während und nach dem Praktikum praxisbegleitende Lehrveranstaltungen statt, die
der Vorbereitung und der Reflexion der Praktika dienen.

Inhalt
An den Seminartagen sind die Praxiserfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die von
der Hochschule gestellten Aufgaben und die Erstellung des Praktikumsberichts zentraler Lerngegenstand. Die Erfahrungen werden gemeinsam ausgewertet und mit den in der Hochschulausbildung erworbenen fachtheoretischen Kenntnissen verknüpft. Die Themen in der Seminargruppe
ergeben sich also aus den bisherigen Lernerfahrungen der bisherigen Ausbildung sowie aus den
aktuellen Praxiserfahrungen der Teilnehmer/innen im Praktikum. Aufgabe der Gruppe ist es, aus
den Erfahrungen der Einzelnen zu lernen, sie auf Vergleichbarkeit hin zu überprüfen und Allgemeines darin zu entdecken.
In der Gruppe werden gemeinsam Handlungsstrategien für die Praxis entwickelt, es werden
wechselseitig Anregungen gegeben und es wird im Sinne einer kollegialen Beratung nach Problemlösungen gesucht. So werden Formen der Kooperation eingeübt, die im Beruf der Kindheitspädagogin/des Kindheitspädagogen als Teamfähigkeit gefordert sind.
Die Dozentin steuert diesen gruppengeförderten Lernprozess durch Anregungen und entsprechende Aufgabenstellungen, nimmt sich jedoch zunehmend zurück. Die Seminargruppe übernimmt zunehmend Verantwortung für die Form und den Inhalt des Seminartages im Sinne eines
projektorientierten Unterrichts.
Die praxisbegleitende Dozentin betreut den in der Praktikumsordnung geforderten Praktikumsbericht.

Ziele
Die Praktikantinnen und Praktikanten vertiefen die Fähigkeit, ihr professionelles Handeln und ihre
Berufsrolle als Erzieher/in in einer fachlich angemessenen Sprache zu beschreiben und in der
Seminargruppe zu reflektieren. Sie werden sicherer darin, verallgemeinerbare Anteile bei individuellen Erfahrungen zu sehen und auch, dass diese in gewissem Umfang auf andere Personen
und Ereignisse übertragbar sind.
Sie lernen Beobachtungen, Erfahrungen, Standpunkte und Meinungen unter verschiedenen Perspektiven zu betrachten, wodurch ein Prozess der Selbstreflexion und die Reflexion der Berufsrolle angeregt wird.
Die Gruppenmitglieder lernen, gezielte Informationsfragen zu stellen, um das Dargestellte zu verstehen. So wird die Subjektivität des von einem Einzelnen Wahrgenommenen durch die Gruppe
verdeutlicht und kann thematisiert werden. Sie lernen Handlungsentwürfe für unterschiedliche pädagogische Situationen konzeptionell zu begründen und ihr Handeln sowie ihr Verhalten fachlich
zu begründen. Sie lernen, pädagogisches Denken und Handeln zu reflektieren, dessen Umset-
13
zung im Team zu besprechen und die Ergebnisse kritisch zu reflektieren. Sie lernen, Konflikte mit
der Praxisstelle, dem/der Anleiter/in oder anderen Kolleginnen und Kollegen angemessen darzustellen und Lösungswege zu entwickeln.
9 Praktikumsbericht
Die Studentinnen und Studenten fertigen zum Ende des Praktikums einen Praktikumsbericht über
die fachpraktische Arbeit an und legen diesen bis zu einem festgelegten Datum der praxisbegleitenden Dozentin vor.
Gegenstand des Praktikumsberichts ist neben der Darstellung des Forschungsprojektes die kritische Auseinandersetzung mit der Berufsrolle als Erzieher/in im pädagogischen Arbeitsfeld und die
Herstellung des Zusammenhangs zwischen den bisherigen Studieninhalten und der eigenen pädagogischen Arbeit. Mit dem Praktikumsbericht soll eine Darstellung und kritische Reflexion der
Erfahrungen und Erlebnisse im Praktikum und der eigenen Professionalisierung geleistet werden.
Die formale Gestaltung des Berichts orientiert sich an den an der Hochschule üblichen Standards
für schriftliche Arbeiten. Der Praktikumsbericht besteht aus zwei Teilen, die nachfolgend erläutert
werden. Er wird getippt abgegeben und sollte 20 Seiten nicht überschreiten.

Teil I
1. Allgemeine Informationen zur Praxisstelle (nicht mehr als 1 Seite)
Beschreiben Sie die Praxisstelle und die Gruppe, in der Sie Praktikum machen kurz und nutzen
Sie dazu nur die relevanten Informationen.
 Begründung für die Wahl der Praxisstelle
 Kurze Beschreibung der Einrichtung und der wesentlichen Merkmale der Konzeption
a) Einrichtung als Organisation / Personal / allgemein
b) Gruppenstruktur / Gruppenebene / Altersgruppe
2. Reflektion des Praktikums (nicht mehr als 3 Seiten)
Reflektieren Sie Ihre Aufgaben, Ihre Möglichkeiten und Ihre Rolle während des gesamten Praktikums und ziehen Sie daraus Schlussfolgerungen für Ihr Selbstverständnis als Erzieherin bzw. als
Erzieher. Hier geht es vor allen Dingen um Ihren eigenen Lernprozess, die Einschätzung Ihres
Lernzuwachses und die nachvollziehbare Darstellung dessen. Beschreiben Sie eine DilemmaSituation.
Hinweis für die Beschreibung der Dilemma-Situation
Beschreiben Sie konkrete praxisbezogene Entscheidungs- und Handlungssituationen mit ‚Dilemmacharakter’, die Sie selbst erlebt bzw. beobachtet haben. Gemeint sind pädagogische Situationen, in denen spontan oder routinemäßig professionelle Handlungsentscheidungen getroffen wer-
14
den (müssen), in denen es aufgrund der Komplexität, Offenheit, Ungewissheit und Unvorhersehbarkeit sozialer Situationen aber auch alternative Möglichkeiten des Handelns gegeben hätte.
Analysieren Sie den Verlauf der Situation, entwickeln Sie mehrere Lesarten / Deutungen / Interpretationen der Situation; beziehen Sie die Perspektiven der verschiedenen beteiligten Akteure
ein; entwerfen Sie retrospektiv noch andere Möglichkeiten, in der beschriebenen Situation zu
handeln; begründen Sie die getroffenen Handlungsentscheidungen ausführlich; setzten Sie ggf.
den konkreten Einzelfall in Beziehung zu anderen Fällen und Situationen; beziehen Sie Ihre eigene biografische Entwicklung ein.
Je nach individuellen Interessen und konkreter praktikumsbezogener Erfahrung können sich die
Schlüsselsituationen mit ‚Dilemmacharakter‘ auf folgende Bereiche beziehen:

Entwicklungs- und Bildungsprozesse eines oder mehrerer Kinder und deren pädagogische Begleitung

Interaktionssituationen zwischen Kind und Pädagoge/Pädagogin (z.B. Setzen von Grenzen…)

Kooperationsbeziehung zwischen Pädagoge/Pädagogin bzw. dem Team und Praktikant/in

Zusammenarbeit mit Eltern

Eigener Bildungsprozess der Praktikantin/des Praktikanten.

Gruppenprozesse und Dynamiken (Team, Gruppe).

Teil II
Forschungsbericht (max. 15 Seiten)
1. Einleitung

Formulieren Sie möglichst eindeutig und konkret ein Forschungsthema aus dem Bereich
der Kindheitspädagogik.

Erklären Sie, warum Sie dieses Forschungsthema für relevant für den Bereich der Kindheitspädagogik halten. Diese Erklärung kann theoriegeleitet oder empirisch sein, sich aus
politischen Zusammenhängen oder aus Erfahrungswissen bzw. alltäglichen Einschätzungen ergeben, die Sie überprüfen möchten.

Geben Sie dem Leser einen Überblick, was ihn in den folgenden Kapiteln der Arbeit erwartet.
2. Theoretische Einbettung

Stellen Sie theoretische und andere empirische Inhalte und Erkenntnisse dar, die für die
Bearbeitung ihrer Forschungsfrage relevant sind. Sie können dies in mehreren Unterkapiteln tun.
3. Fragestellung der empirischen Untersuchung

Formulieren Sie eine möglichst eindeutige und klare Forschungsfrage, die sich auf die
oben dargestellten theoretischen Inhalte und Erkenntnisse bezieht.
4. Untersuchungsdesign
4.1
Erhebungsmethode
15

Stellen Sie dar, welche Methode Sie gewählt haben, um Ihre Forschungsfrage zu beantworten und beschreiben Sie Ihr Vorgehen bei der Erhebung.

Sie können hierbei auf Ihnen bekannte (Beobachtungs-)Verfahren zurückgreifen, kreativ
eine eigene Methode entwickeln oder Ihnen bekannte Methoden miteinander oder mit Eigenentwicklungen kombinieren (z.B. beobachten, befragen, Checklisten, zählen und messen).

Es muss klar werden, warum Sie glauben mit diesen Methoden Ihre Forschungsfrage beantworten zu können. Kontextinformationen wie etwa der Tagesablauf, die Gruppenstruktur oder die Organisation der Einrichtung bzw. der Gruppe können hier relevant sein.
4.2
Stichprobenbeschreibung

Beschreiben Sie, wen oder was Sie befragt, beobachtet, gemessen usw. haben.

Beschreiben Sie, in welchen Situationen Sie erhoben haben.

Bei der Stichprobenbeschreibung muss klar werden, warum Sie wen und wann untersucht
haben, um Ihre Forschungsfrage zu beantworten. Kontextinformationen wie etwa der Tagesablauf, die Gruppenstruktur oder die Organisation der Einrichtung bzw. der Gruppe
können hier relevant sein.
4.3

Auswertungsmethode
Beschreiben Sie, wie Sie Ihre Erhebung ausgewertet haben, bzw. welche Methode Sie
hierfür angewendet haben. Sie können hier auf bekannte Auswertungsverfahren zurückgreifen, kreative eigene Auswertungsverfahren entwickeln oder beides miteinander kombinieren.

Sie können auch anhand der Theorie (Kap. 2) Merkmale identifizieren, nach denen Sie
auswerten.

Es muss klar werden, warum Sie glauben, mit diesen Auswertungsmethoden Ihre Forschungsfrage beantworten zu können.
5. Darstellung der Ergebnisse

Stellen Sie die Ergebnisse dar, die Sie mit Hilfe Ihrer Auswertungsmethode identifizieren
konnten.

Es geht hier mehr um die Darstellung als um die Interpretation.

Um die Ergebnisse darzustellen können Sie auch Tabellen nutzen.
6. Diskussion

Stellen Sie dar, inwiefern Sie mithilfe Ihrer Untersuchung Erkenntnisse zu Ihrer Forschungsfrage gewonnen haben. Was konnten Sie beantworten, was könnte man vermuten, was bleibt offen?

Inwiefern stimmen Ihre Ergebnisse mit theoretischen und anderen empirischen Inhalten
und Erkenntnissen überein? Woran könnte das liegen?

Welche Konsequenzen für die pädagogische Praxis ergeben sich Ihrer Meinung nach aus
den Ergebnissen Ihrer Untersuchung?
16

Beurteilung
Die Beurteilung des Leistungsnachweises bezieht sich nicht auf Quantität und Qualität der Ergebnisse
der Handlungsforschung.
Beurteilt wird in Teil I des Leistungsnachweises die Reflektionsfähigkeit bezüglich der Einschätzung
des eigenen Lernprozesses während des gesamten Praktikums.
Die Beurteilung in Teil II des Leistungsnachweises bezieht sich auf die Nachvollziehbarkeit des Forschungsprozesses. Hier ist ausschlaggebend, wie die Forschungsfrage begründet, theoretisch eingebettet, empirisch bearbeitet und auf ihre praktische Relevanz geprüft wurde.
10 Praktikumsbescheinigung
Am Ende des Praktikums fertigt der/die Mentor/in als Vertreter/in der Praxisstelle eine Praktikumsbescheinigung (siehe Anhang) an. Diese besteht aus einer "Bestätigung der Praxiszeiten" und dem
Vermerk über die erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Teilnahme. Außerdem gehört zur Praktikumsbescheinigung auch eine inhaltliche Beurteilung über den Praktikanten/die Praktikantin. Diese wird
dem/der Studierenden zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die Praktikumsbescheinigung wird dem Praxisamt der Hochschule bis spätestens vier Wochen nach Ende des Praktikums übersandt.
Hinweise für die Erstellung der Beurteilung
Die Beurteilung bezieht sich in ihren Aussagen auf die Lernziele des Praktikums, auf die Entwicklung des/der Praktikanten/in und auf seine/ihre Lernschritte. Der Lernprozess ist zu beschreiben
und nicht die persönlichen Eigenschaften des/der Praktikanten/in. Für den Aufbau der Beurteilung
heißt das, dass die Abfolge der Lernschritte die Gliederung bestimmt.
Die Beurteilung orientiert sich an den im Ausbildungsplan formulierten Lernzielen, die sich auf folgende Gegenstände der Ausbildung beziehen:
1. Einrichtung als Organisation
2. Alltagsgestaltung
3. Pädagogische Professionalität entwickeln
4. Zusammenarbeit mit Kolleginnen
5. Zusammenarbeit mit Familien und anderen Bezugspersonen
6. Weiterentwicklung der Reflexionsfähigkeit
Das bedeutet, dass der/die Mentor/in zu den genannten Gegenständen der Ausbildung und zu
den entwickelten Lernzielen Aussagen trifft, die den Lernprozess des/der Praktikanten/in beschreiben und die verdeutlichen, ob und in welcher Weise die Lernziele erreicht wurden. Hierbei
gilt es besonders, die geleistete Auseinandersetzung mit der Berufsrolle zu würdigen.
Am Ende muss die Feststellung über die erfolgreiche oder die nicht erfolgreiche Teilnahme am
Praktikum getroffen werden.
17
11 Literaturhinweise
Bernler, Gunnar; Johnsson, Lisbeth (1995): Das Praktikum in sozialen Berufen. Ein systematisches Modell zur Anleitung, übers. von Ursel und Ulrich Bracher, Weinheim:
Beltz.
Ellermann, Walter (2002): Das sozialpädagogische Praktikum, Weinheim: Beltz.
Fischöder, Karin u.a. (2008): Besprechen und Reflektieren in der Praxis. Leitfaden für
Praktikumsgespräche, 2. Aufl., Berlin: Cornelsen Scriptor.
Grüner, Heike (2006): Auf dem Weg zur Erzieherin. Eine Praxisbegleitung im Kindergarten, 4. Aufl., Donauwörth: Auer.
Hübner, Bernhard; Rocholl, Georg (1984): Soziales Praktikum. Sozialpädagogische Arbeit mit Kindern, Frankfurt a. M.: Diesterweg.
Marona-Glock, Karin; Höhl-Spenceley, Uta (2007): Praxisanleitung. Anleiter/-innenQualifikation in sozialpädagogischen Berufen, Berlin: Cornelsen Scriptor.
Schlicht, Hermann-Josef (2001): Das Praktikum in der Ausbildung. Tipps und Hilfen für
angehende Erzieherinnen, München: Don Bosco.
Schulz, Sonja; Jochmann, Herbert (2003): In die Praxis starten. Praktikumsleitfaden für
Erzieher/innen in Heim und Jugendarbeit, Berlin: Cornelsen.
Viernickel, Susanne; Völkel, Petra (2009): Beobachten und Dokumentieren im pädagogischen Alltag, Freiburg: Herder.
Anhang


Ausbildungsplan
Praktikumsbescheinigung
18
Ausbildungsplan
Gegenstand der
Lernziele der
Lernziele der
Persönliche
Ausbildung
Hochschule
Praxisstelle
Lernziele
1. Einrichtung als
Kennenlernen der
Organisation
Organisation einer
Aufgaben/Methoden
Tageseinrichtung.
Verständnis darüber,
die Einrichtung als
sich entwickelndes
System zu erkennen.
2. Alltags-
Übersicht und Reflek-
gestaltung
tion über Tages- und
Wochengestaltung.
Planung, Durchführung und Besprechen
von Tages- und Wochengestaltung.
3. Pädagogische
Professionelle Bezie-
Professionalität
hung zu Kindern und
entwickeln
Erwachsenen aufbauen.
Vertiefenden Einblick
in die Anforderungen
des Berufs.
Entwicklung eines
tragfähigen Berufskonzepts.
4. Zusammenar-
Gestaltung einer be-
beit mit Kollegen
ruflichen Beziehung
und Kolleginnen
zu Anleiter und Anleiterinnen und zu den
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der
Einrichtung.
Teamarbeit in der
Praxisstelle aufga-
19
benorientiert und
produktiv mitgestalten.
Erziehungs- und Bildungsangebote werden gemeinsam reflektiert.
5. Zusammenar-
Hineinversetzen in
beit mit Familien
Kultur der Familien
und anderen Be-
oder anderen Be-
zugssystemen
zugspersonen.
Kontaktaufnahme zu
Familien und Bezugspersonen.
Teilnahme an Elterngesprächen und/oder
-abenden.
6. Weiterentwick-
Weiterentwicklung
lung der Reflexi-
der Fähigkeit, die
onsfähigkeit
Realität des Berufsalltages fachlich zu
hinterfragen.
Verbindung von Theorie und Praxis
20
Absender
(Praxisstelle)
Evangelische Hochschule Berlin (EHB)
Praxisamt
Postfach 370255
14132 Berlin
Praktikumsbescheinigung
(Bestätigung der Praxiszeiten und Beurteilung)
- Studiengang Kindheitspädagogik -
Hiermit wird bescheinigt, dass
die/der Studierende__________________________________ geb. am
______________
in der Zeit vom ___________________ bis _____________________
in der Praxiseinrichtung:
_______________________________________________________
_______________________________________________________
ein Praktikum gemäß § 3 der Praktikumsordnung für den Bachelorstudiengang
„Kindheitspädagogik“ an der EHB im geforderten Umfang von 10 Wochen (320 Stunden) erfolgreich abgeleistet hat.
Die/ der Studierende fehlte aus Krankheitsgründen_______Tage
Bei mehr als 5 Fehltagen wurden diese in der Praxisstelle


____________
Ort, Datum
nachgeholt
nicht nachgeholt
___________________
Stempel der Einrichtung
_______________________
Unterschrift der Praxisanleitung
21
Schriftliche Beurteilung:
(Die Beurteilung kann auch auf einem gesonderten (Brief-)Papier abgegeben
werden!)
22