Rahmen für den BA-Studiengang „Elementarpädagogik / Bildung in

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Rahmen für den BA-Studiengang „Elementarpädagogik / Bildung in
Kindheitspädagogik
Wegweiser
Modul 2.3 Praktikum I
2. Semester
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
4
Einleitung............................................................................................................. 3
Modulbeschreibung ............................................................................................. 4
Ziele für das Praktikum ........................................................................................ 7
Wahl der Praxisstelle ........................................................................................... 9
 Vorbereitung auf das Praktikum ................................................................................. 9
 Kriterien für die Wahl der Praxisstelle ....................................................................... 9
 Bewerbung um einen Praktikumsplatz ...................................................................... 9
5 Rollen, Funktionen und Aufgaben der Beteiligten ............................................. 10
 der/die Praktikant/in.................................................................................................... 10
 der/die Praxisanleiter/in ............................................................................................. 10
 die praxisbegleitende Dozentin ................................................................................ 11
 das Praxisamt.............................................................................................................. 11
6 Ausbildungsplan ................................................................................................ 11
7 Praxisbegleitende Lehrveranstaltungen ............................................................ 12
 Inhalt ............................................................................................................................. 12
 Ziele .............................................................................................................................. 13
8 Supervision........................................................................................................ 13
9 Praktikumsbericht .............................................................................................. 13
10
Projektarbeit.................................................................................................... 16
 Was versteht man unter Projektarbeit?................................................................... 16
 Zugemutete Inhalte .................................................................................................... 17
 Themen der Kinder..................................................................................................... 17
 Projektformen .............................................................................................................. 18
 Themenfindung und –ausgestaltung mit Kindern .................................................. 18
11
Projektschritte ................................................................................................. 19
 Vorbereitung ................................................................................................................ 19
 Projektskizze ............................................................................................................... 20
 Durchführung............................................................................................................... 22
 Projekthöhepunkt ........................................................................................................ 23
 Abschluss und Nachbereitung .................................................................................. 23
12
Praktikumsbescheinigung ............................................................................... 23
13
Literaturhinweise............................................................................................. 24
Anhang ..................................................................................................................... 25
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1 Einleitung
Die Entwicklungen und Veränderungen in der Kindertagesbetreuung stellen hohe Anforderungen
an die Qualifikation und Professionalität von Pädagoginnen und Pädagogen. Im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsbegriffs werden heute eine lebensweltorientierte Erziehung, Bildung und Betreuung benötigt, um Kinder familiennah und professionell pädagogisch zu begleiten. Mit dem BAStudiengang Kindheitspädagogik stellt sich die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) diesen Anforderungen und bietet ein wissenschaftlich fundiertes und zugleich praxisnahes Hochschulstudium. Der 7-semestrige Studiengang Kindheitspädagogik ist modular aufgebaut und verbindet die
wissenschaftliche Theorie mit den Anforderungen der Praxis.
Der Studiengang qualifiziert für die Aufgaben von Erzieherinnen und Erziehern, für Leitungsfunktionen und Fachberatung im Elementarbereich, für die Tätigkeiten im pädagogischen Bereich von
Ganztagsgrundschulen sowie für die Unterstützung von Familien bei Erziehungsaufgaben.
Besondere Schwerpunkte des Studiengangs sind die inhaltliche und pädagogisch-methodische
Auseinandersetzung mit Spracherwerb und Sprachbildung sowie Religion als Dimension von Bildung. Nach bestandener Prüfung verleiht die EHB den Akademischen Grad Bachelor of Arts. Die
staatliche Anerkennung wird auf Antrag bei der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und
Forschung unmittelbar danach erteilt.
Ziel des Studiengangs Kindheitspädagogik an der EHB ist es, Studentinnen und Studenten
gleichermaßen die wissenschaftlichen Grundlagen im Bereich Erziehung, Betreuung und Bildung
in der Kindheit anzubieten, als auch für die praktischen Anforderungen des beruflichen Alltags zu
qualifizieren. Fachliche, theoretische, methodische, soziale und selbstreflexive Kompetenzen, die
im Studium an der Hochschule erworben werden, sind gekoppelt mit Handlungskompetenzen, die
sich die Studentinnen und Studenten im Rahmen von Praktika im Bereich von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen aneignen. Die Praxisqualifizierung durch verschiedene Praktika ist im
Studium impliziert und zieht sich durch das gesamte Studium.
Die beiden Praktika im zweiten und fünften Semester umfassen jeweils zehn Wochen und finden
im Bereich von Kindertageseinrichtungen oder im pädagogischen Grundschulbereich statt. Im
Rahmen dieser Praktika lernen die Studentinnen und Studenten Arbeitsfelder der Kindheitspädagogik sowie unterschiedliche pädagogische Konzepte und ihre praktische Umsetzung kennen. Sie
setzen sich mit den komplexen allgemeinen und berufsspezifischen Anforderungen an pädagogische Fachkräfte auseinander und erfassen und reflektieren das Berufsbild der Erzieherin/des Erziehers, sowie der Kindheitspädagoginnen/en. Darüber hinaus liegen die Qualifizierungsziele der
Praktika darin, Kindern in unterschiedlichen Bildungsbereichen pädagogische Erfahrungsangebote zu machen sowie die eigene Reflexions- und Teamfähigkeit auszubilden. Der TheoriePraxistransfer spielt durch diese enge Verzahnung eine wichtige Rolle für die Hochschulausbildung.
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2 Modulbeschreibung
Modulbeschreibung
für den BA-Studiengang „Kindheitspädagogik“
an der Evangelischen Hochschule Berlin
Nr. und Titel des Moduls
Modul 2.3: Praktikum I
Studienbereich
Studienbereich 2: Bildungsprozesse und pädagogisches Handeln
Modulverantwortliche
Kerstin Nitsche
Modulstatus
Pflichtmodul
Häufigkeit des Angebotes
Jährlich
Studienniveau und
Semester
Voraussetzungen für
Teilnahme
Anzahl der ECTSPunkte
Studentischer Arbeitsaufwand
Gesamtziel und Bedeutung des Moduls bezogen auf die berufliche
Qualifikation
1. Studienjahr, 2. Semester
Kompetenzen / Qualifikationsziele
 Fach- und Theoriekompetenzen
Die Studentinnen und Studenten können zwischen pädagogischen
Theorien, Programmen und Konzepten einerseits und der Realität pädagogischen Handelns andererseits unterscheiden, sie zueinander ins
Verhältnis setzen und reflektieren. Sie vertiefen ihre Fach- und Theoriekompetenz entsprechend ihrer Schwerpunktbildung.
Die Studentinnen und Studenten können unterschiedliche Raumvorstellungen (physisch, soziologisch, virtuell) unterscheiden und kennen die
jeweilige Bedeutung für die Gestaltung von Lebens- und Spielräumen.
Erfolgreiche Teilnahme an den Modulen des ersten Semesters
15 credits
600 Stunden
In ihrem ersten Praktikum erwerben die Studentinnen und Studenten
Kenntnisse über die jeweilige Praxiseinrichtung und die verschiedenen
Tätigkeitsbereiche. Sie erproben die Gestaltung von Bildungsangeboten in
einem ausgewählten Bildungsbereich und reflektieren ihre Erfahrungen im
Rahmen des praxisbegleitenden Tutoriums.
Die Studentinnen und Studenten kennen die besondere Bedeutung von
Raumgestaltung für die kindliche Entwicklung und sind in der Lage, Räume und deren Einrichtung in pädagogischen Institutionen zu analysieren,
zu verändern und gemeinsam mit den Beteiligten zu gestalten.
 Methoden- und Handlungskompetenzen
Die Studentinnen und Studenten setzen ihre im Studium erworbenen
methodisch-pädagogische Kompetenzen in praktisches Handeln um,
festigen sie und reflektieren sie. Sie sind dazu in der Lage, sowohl mit
Gruppen als auch mit einzelnen Kindern zu arbeiten und dabei die
räumlichen, materiellen und zeitlichen Rahmenbedingungen angemessen zu gestalten.
Die Studentinnen und Studenten kennen vielfältige und differenzierte
Möglichkeiten der Raumgestaltung und der Materialauswahl. Sie können diese auf der Basis entwicklungspsychologischer und pädagogischer Erkenntnisse beurteilen und, mit Beteiligung aller Akteure, bedürfnisgerecht einsetzen.
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 Sozialkompetenzen
Die Studentinnen und Studenten können sich in die Perspektive der
Kinder und der pädagogischen Fachkräfte hineinversetzen und Interaktionen mit ihnen angemessen gestalten. Sie sind dazu in der Lage, die
Teamarbeit in der Praxisstelle aufgabenorientiert und produktiv mit zu
gestalten.
Die Studentinnen und Studenten entwickeln gemeinsam Ideen für eine
entwicklungsfördernde Raumgestaltung und können diese im Kontext
des beruflichen Handlungsfeldes umsetzen.
Modulinhalte
Lehrmethoden
 Selbstreflexive Kompetenzen
Die Studentinnen und Studenten entwickeln eine realistische Perspektive hinsichtlich der Weiterentwicklung ihres persönlichen Kompetenzprofils. Sie reflektieren ihre eigene Rolle und Wirkung in der Interaktion mit
Kindern und pädagogischen Fachkräften kritisch und verarbeiten ihre
Erkenntnisse als einen Teil ihrer eigenen berufsbiographischen Entwicklung.
Die Studentinnen und Studenten setzen sich vor dem Hintergrund ihrer
eigenen biographischen Erfahrung damit auseinander, welche Räume
und welches Material Mädchen und Jungen verschiedenen Alters und
unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft brauchen, um in ihrer
Entwicklung unterstützt und gefördert zu werden.
Unit 1: Begleitseminar (2 SWS)
 Das Praktikum im zweiten Semester umfasst 10 Wochen und wird in
einer Kindertageseinrichtung, einer Grundschule oder einer anderen Institution durchgeführt, in der Kinder im Alter zwischen 0 und 12 Jahren
Betreuung, Bildung und Erziehung erfahren. Die Praktikumsordnung ist
Grundlage für das Praktikum. Das Praktikum wird durch ein Seminar
begleitet.
 Im Praktikum bringen die Studentinnen und Studenten ihre bereits im
Studium erworbenen methodisch-pädagogischen Kompetenzen in den
Bereichen Sprachentwicklung, religiöse Grunderfahrung und Werteentwicklung, ästhestische Bildung sowie Körper und Bewegung ein, wobei
sie einen Schwerpunkt wählen.
 Die Vorbereitung des Praktikums unterstützt die Schwerpunktsetzung
im Rahmen des Praktikums und gibt Hinweise zum Aufbau des Praktikumsberichts.
 In der praktischen Tätigkeit und im Praktikumsbericht stellen die Studentinnen und Studenten einen Zusammenhang zwischen den bisherigen Studieninhalten und der praktischen Umsetzung her, setzen sich
mit dem Verhältnis zwischen Theorie und Praxis auseinander und reflektieren das eigene professionelle Selbstbild vor dem Hintergrund der
berufspraktischen Erfahrungen.
 Die Nachbereitung des Praktikums dient der Präsentation der Erfahrungen aus dem Praktikum mit verschiedenen Präsentationstechniken
(z.B. Videoaufnahmen, Beobachtungsprotokolle).
 Im Rahmen der verpflichtenden Supervision werden die Studentinnen
und Studenten darin unterstützt, berufliche Fähigkeiten zu entwickeln,
zu erweitern und wirksam einzusetzen.
Unit 2: Erfahrungs- und Bewegungsräume (2 SWS)
 Der Raum als dritter Erzieher
 Räume als Rückzugsmöglichkeit und Ruhezone
 Flexible und differenzierte Gestaltung von Räumen
 Spielwelten von Mädchen und Jungen
 Raumstandards
 Materialausstattung
Praktische Arbeit in der Kindertageseinrichtung, Tutorium, Seminare,
Gruppenarbeit
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Verteilung der studentischen Arbeitszeit
Anforderungen an das
Selbststudium
Literatur
Gültigkeitsprüfung
Lehr- und Lernaktivitäten
Geschätzter studentischer
Arbeitsaufwand in Std.
60
Lehrveranstaltungen
Selbststudium (einschließlich Praktikums Vor- und Nachbereitung und
210
Prüfungsvorbereitung)
Praxistage (einschließlich Theorie320
Praxis Reflexion)
Supervision
10
Gesamtarbeitszeit
600
 Selbstständige Wissensaneignung durch das Studium ausgewählter
Fachliteratur unter dem Aspekt von Lernaufgaben und durch Bearbeitung von zusätzlichen Materialien
 Aufarbeitung der Literatur hinsichtlich der Schwerpunktsetzung
 Inhaltliche und organisatorische Planung von Projekten mit Kindern im
Rahmen der Schwerpunktsetzung
Die Studentinnen und Studenten verwenden, je nach Schwerpunkt, die
Literatur aus den vorangegangenen Modulen.
v.d. Beek, A. (2006): Bildungsräume für Kinder von Null bis Drei. Berlin.
v.d. Beek, A./ Buck, M./ Rufenach, A. (2001): Kinderräume bilden. Ein
Ideenbuch für Raumgestaltung in Kitas. Neuwied.
Franz, M./ Vollmert, M. (2007): Raumgestaltung in der Kita. In diesen
Räumen fühlen sich Kinder wohl. 2. Aufl. München.
In Geltung seit: WiSe 2009/10; Änderungen zum SoSe 2013.
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3 Ziele für das Praktikum
In den Praktika werden die fachlichen, theoretischen, methodischen, sozialen und selbstreflexiven
Kompetenzen, welche im Hochschulstudium erworben werden, durch handlungsorientierte Kompetenzen ergänzt. Die Studentinnen und Studenten können so theoretische Kenntnisse und Methoden in konkreten beruflichen Handlungssituationen anwenden, vertiefende Lernprozesse werden angeregt.
Hauptziel des ersten Praktikums ist es, eine erste Verbindung zwischen Theorie und Praxis der
Kindheitspädagogik herzustellen. Hierzu erlangt der/die Praktikant/in zunächst Kenntnisse über
die jeweilige Einrichtung und die verschiedenen Tätigkeitsbereiche, er/sie arbeitet im Einrichtungsalltag aktiv mit. Die Gestaltung von Bildungsangeboten mit einzelnen Kindern und Kindergruppen wird erprobt und reflektiert. Das übergeordnete Lernziel des Praktikums ist die Entwicklung einer beruflichen Identität auf der Basis eines professionellen, reflektierten Selbstbildes.
Der/Die Praktikant/in orientiert sich bei dem Erwerb von Professionalität dabei an folgenden Zielen:
1. Einrichtung als Organisation
Der/die Praktikant/in lernt neben der Organisationsstruktur einer Einrichtung auch die des jeweiligen Trägers kennen. Rechtliche Grundlagen, Größe, Lage und Ziele der Einrichtung werden
ebenso erfasst, wie die Aufgaben- und Verwaltungsgliederung, die Gestaltung der Arbeitsprozesse und der Arbeitsteilung dieser Organisation. Er/sie lernt die Einrichtung als ein sich entwickelndes System verstehen und erkennt seine/ihre Mitverantwortung in diesem Entwicklungsprozess.
Weiterhin erkennt er/sie die strukturelle Einbindung im gesellschaftlichen Kontext.
2. Alltagsgestaltung
Der/die Praktikant/in erkennt und reflektiert die Prinzipien der Tages-, Wochen- und Monatsgestaltung der Praxisstelle. Er/sie erkennt die Bedeutung der Phasen des Tagesablaufs und erkennt,
welche Aufgaben sich daraus für den/die Pädagogen/in ergeben. Er/sie lernt, ihre Handlungsschritte, Vorhaben und Planungen daraus abzuleiten, mit dem Team zu besprechen und selbständig durchzuführen. Der/die Praktikant/in plant zusammen mit den Kindern und dem Team die
Tages- und Wochengestaltung.
3. Pädagogische Professionalität entwickeln
Der/die Praktikant/in gewinnt einen Einblick in die Anforderungen des Berufs und die Tätigkeiten
in einer Einrichtung. Die möglicherweise gegebene kindzentrierte Sicht des Berufs wird erweitert
um die Dimensionen der Arbeit im Team und mit Eltern. Der/die Praktikant/in lernt, eine professionelle Beziehung zu Kindern und Erwachsenen aufzubauen und dabei Nähe und Distanz auszuba-
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lancieren. Er/sie lernt auf Kinder zu reagieren, angemessene und fördernde Handlungsstrategien
zu entwickeln und Impulse zur Weiterentwicklung zu geben. Der/die Praktikant/in lernt auf dem
Hintergrund ihrer Beobachtungen die individuelle Entwicklung des Kindes zu erkennen und Verhaltensmuster und deren Wirkung zu beschreiben, einzuschätzen und gegenüber Eltern bzw. Kollegen/innen darzustellen.
In Auseinandersetzung mit den eigenen und fremden Erwartungen an die pädagogische Professionalität wird ein individuell tragfähiges Berufsrollenkonzept erarbeitet.
4. Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen
Der/die Praktikant/in lernt, eine angemessene, berufsbezogene Beziehung zu allen Mitarbeitern/innen der Einrichtung aufzunehmen, zwischen persönlichen und fachkollegialen Kontakten zu
unterscheiden und das Verhältnis zwischen Nähe und Distanz dabei professionell zu gestalten.
Er/sie erkennt und reflektiert die Rolle und Aufgabe als Praktikant/in und die Bedeutung als pädagogische Fachkraft in unterschiedlichen Arbeitszusammenhängen der Einrichtung. Der/die Praktikant/in gestaltet eine professionelle Beziehung zu den Kollegen/innen und der Leitung der Einrichtung, Erziehungsprozesse und Bildungsangebote werden gemeinsam reflektiert.
5. Zusammenarbeit mit Familien und anderen Bezugssystemen
Der/die Praktikant/in beteiligt sich am Kontakt zu den Familien und anderen Bezugspersonen entsprechend der in der Praxisstelle praktizierten Form der Zusammenarbeit. Er/sie lernt dabei unterschiedliche Formen der Arbeit mit Familien kennen. Der/die Praktikantin entwickelt hierzu Vorstellungen, bespricht sie mit dem Team und übernimmt selbständig Aufgaben. Durch beobachtete
Teilnahme an Elternabenden und/oder Elterngesprächen werden Ziele und Methoden kennengelernt, um erste eigene Kontakte knüpfen zu können. Er/sie lernt Gespräche mit Bezugspersonen
(z.B. Eltern, Vormund, Lehrkräften) strukturiert vorzubereiten, durchzuführen und die Ergebnisse
festzuhalten. Der/die Praktikant/in entwickelt eine Haltung, die es ihm/ihr ermöglicht, sich in die
Kultur der Familie und andere Bezugssysteme hineinzuversetzen.
6. Weiterentwicklung der Reflexionsfähigkeit
Der/die Praktikant/in entwickelt und vertieft durch regelmäßige Gespräche mit dem/der Anleiter/in,
dem Team und im praxisbegleitenden Seminar seine/ihre Fähigkeit zur systematischen Reflexion.
Dabei wird neben der Reflexion der eigenen Einstellung und des eigenen Verhaltens auch die
Realität des Berufsalltags fachlich hinterfragt (z.B. „Was hat dazu geführt?“, „Was habe ich dazu
beigetragen?“, „Was ist meine Rolle und Aufgabe als Erzieher/in?“). Er/sie formuliert begründete
Einschätzungen und entwickelt entsprechende Perspektiven. Das eigene Handeln wird kritische
beleuchtet und auf dem Hintergrund theoretischen Wissens beschrieben und reflektiert.
Die hier aufgezeigten Ziele des Praktikums beschreiben auf allgemeinem Niveau grundlegende
Ziele der Hochschule und sollen eine Orientierung für alle an der Ausbildung beteiligte Personen
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darstellen. Sie gelten als vorläufig und sollten nach jedem Durchgang überprüft und ggf. überarbeitet werden.
4 Wahl der Praxisstelle
Da die Arbeitsmöglichkeiten von Erzieherinnen und Erziehern vielfältig sind, müssen Studentinnen
und Studenten während ihrer Praktika Gelegenheit erhalten, sich exemplarisch vertiefend mit verschiedenen Arbeitsfeldern auseinander zu setzen. Um die Gelegenheit des Kennenlernens der
Vielfalt von Arbeitsfeldern tatsächlich zu nutzen, ist auf Seiten des Studierenden eine weitsichtige,
vorausschauende, aufeinander aufbauende Planung der Gestaltung der verschiedenen Praxisphasen notwendig.

Vorbereitung auf das Praktikum
Im ersten Semester erwerben die Studierenden grundlegende Kenntnisse zu Themen der Erziehung und Bildung von Kindern im Alter zwischen 0-12 Jahren. Der/die Praktikant/in befindet sich
im 2. Semester der Ausbildung und absolviert das erste Praktikum. Durch das praxisbegleitende
Seminar werden die Studentinnen und Studenten zusätzlich auf das Praktikum vorbereitet und
währenddessen auch begleitet.

Kriterien für die Wahl der Praxisstelle
Die Studentinnen und Studenten wählen ihre Praxisstelle selbst. Sie können sich bei der Wahl ihrer Praxisstelle im Praxisamt und bei den Dozentinnen/en im Studiengang über für sie geeignete
Einrichtungen informieren. Nach der Praktikumsordnung sollte mindestens eines der beiden Praktika in einer Kindertageseinrichtung absolviert werden.

Bewerbung um einen Praktikumsplatz
Neben der telefonischen Kontaktaufnahme mit der Praxisstelle empfiehlt die Hochschule den Studentinnen und Studenten eine aussagekräftige, schriftliche Bewerbung um eine Praktikumsplatz
an die Einrichtung oder den Träger ihrer Wahl zu richten. Vor dem Hintergrund dieser Bewerbung
kann es zu einem Vorstellungsgespräch kommen. Der/die Praktikant/in legt sein/ihr Interesse an
der Praxisstelle dar. Es wird ein Termin vereinbart, an dem sich die Beteiligten ihre Entscheidung
mitteilen, ggf. kommt es zu einer Hospitation. Hat der/die Studierende einen Praktikumsplatz gefunden, stellt er/sie bei der Hochschule einen Antrag auf Genehmigung des Ausbildungsplatzes in
dieser Praxisstelle (Anerkennungsformular siehe Internetseite ehb). Zwischen dem Praktikanten/der Praktikantin, der Praxisstelle und der Hochschule muss vor Beginn des Praktikums eine
schriftliche Praktikumsvereinbarung abgeschlossen werden.
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5 Rollen, Funktionen und Aufgaben der Beteiligten
Das Praktikum ist gemäß Praktikumsordnung Bestandteil des Hochschulstudiums. Der Erfolg des
Praktikums ist entscheidend von der Kompetenz und von der Kooperation aller am Ausbildungsprozess Beteiligten abhängig. An dieser Stelle kann nur angedeutet werden, was die Hochschule
leistet und erwartet.

der/die Praktikant/in
Der/die Praktikant/in ist weder Arbeitnehmer/in noch Praktikant/in im Sinne des Berufsbildungsgesetzes. Er/sie ist Studierende/r der Hochschule, der/die auf der Grundlage eines individuellen
Ausbildungsplanes ausgebildet wird. Die tägliche Ausbildungszeit in der Praxisstelle richtet sich
nach den Bestimmungen, die für die Vollzeitbeschäftigten der Praxisstelle gelten. Gemäß Praktikumsordnung beträgt die Arbeitszeit 32 Wochenstunden, die an vier Tagen in der Woche zu leisten sind. In der Arbeitszeit sind 4 Stunden Vor- und Nachbereitungszeit pro Woche enthalten, welche in der Einrichtung abzuleisten sind. Der/die Praktikant/in macht sich mit den Regeln der Arbeitsorganisation der Einrichtung (z.B. Krankmeldeverfahren) vertraut, wobei maximal fünf Fehltage pro Praxisblock anfallen dürfen. Darüber hinausgehende Fehltage sind in der Einrichtung
nachzuholen. Der/die Praktikant/in fertigt gegen Ende des Praktikums einen Praktikumsbericht
über seine/ihre fachpraktische Tätigkeit und legt ihn der Hochschule zu einem festgesetzten Termin vor.

der/die Praxisanleiter/in
Für die Anleitung und für die laufende Beratung der Studierenden in der Praxisstelle wird von der
Einrichtung eine geeignete Fachkraft mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung als Praxisanleiter/in bestimmt. Er/sie ist kompetente/r Ansprechpartner/in der Praktikanten und Praktikantinnen
und der Hochschule in allen die Ausbildung betreffenden Fragen. Er/sie organisiert die wöchentlich stattfindenden Anleitungsgespräche, in denen die Praktikanten und Praktikantinnen ihre Beobachtungen und Erfahrungen reflektieren und Überlegungen zum weiteren Ausbildungsverlauf
mit Hilfe des/der Anleiter/in konkretisieren. Die wöchentlichen Anleitungsgespräche sind im Rahmen der fachpraktischen Ausbildung unverzichtbar und dauern etwa eine Stunde. Der/die Anleiter/in stellt in Kooperation mit dem/der Praktikant/in und in Abstimmung mit der Hochschule einen
individuellen Ausbildungsplan (Form und Inhalt siehe weiter unten) und legt diesen dem Praxisamt
spätestens zwei Wochen nach Beginn des Praktikums vor. Der/die Anleiter/in führt mit der Praktikantin/dem Praktikanten und der praxisbgleitenden Dozentin ein Gespräch während des Praxisbesuchs.
Am Ende des Praktikums stellt der/die Anleiter/in als Vertreter/in der Praxisstelle die Praktikumsbescheinigung über die abgeleisteten Zeiten des Praktikums und die Leistung der Studentinnen
und Studenten aus und bestätigt die erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Teilnahme (Ausführliches
siehe weiter unten). Die Beurteilung wird dem/der Studierenden zur Kenntnisnahme vorgelegt und
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der Hochschule bis spätestens vier Wochen nach Ende des Praktikums übersandt. Während der
praktischen Studiensemester wird von der Hochschule in der Regel ein Treffen für die Anleiter/innen organisiert. Neben der Möglichkeit, Fragen und Problemstellungen aus der Tätigkeit als
Anleiter anlässlich der Treffen zu erörtern, bietet sich die Gelegenheit, praxisrelevante Themen zu
diskutieren.

die praxisbegleitende Dozentin
Eine Dozentin des Studiengangs ist für die Organisation des Praktikums zuständig. Dies betrifft
die Anerkennung von Praxisplätzen, die Beratung der Studentinnen und Studenten und die Vermittlung bei möglichen Konflikten im Zusammenhang mit dem Praktikum. Als praxisbegleitende
Dozentin setzt die Hochschule geeignete Lehrkräfte ein. Diese halten engen Kontakt zur Praxisstelle und besuchen die Studierenden einmal während des Praktikums in der Praxisstelle und führen dort mit der Praktikantin/dem Praktikanten und dem/der Anleiter/in ein Praxisgespräch. Die
Dozentin führt auch die praxisbegleitenden Lehrveranstaltungen zu festgelegten Terminen durch.
Die Veranstaltung umfasst 2 SWS und soll die in der fachpraktischen Ausbildung gewonnenen Erfahrungen auswerten und aufarbeiten. Die praxisbegleitende Dozentin hat neben der Lehrfunktion
auch eine beratende Funktion, d.h. sie gibt Anregungen und Hilfe bei der Durchführung von Aufgaben des/der Praktikant/in. Etwa 13 Studentinnen und Studenten werden von einer Dozentin im
praxisbegleitenden Unterricht betreut.

das Praxisamt
Das Praxisamt ist für formale Angelegenheiten, die Praxissemester (2. und 5. Semester) betreffend, zuständig. Dies betrifft die Bearbeitung von Ausbildungsvereinbarungen, die Beratung der
Studierenden und die Vermittlung bei möglichen Konflikten im Zusammenhang mit dem Praktikum.
Ansprechpartnerin des Praxisamtes:
Frau Wunnenberg
6 Ausbildungsplan
Der Ausbildungsplan ist eine wichtige Hilfe zur Strukturierung des Praktikums. Er ist ein sehr geeignetes Instrument zur konkreten Beschreibung von Ziel- und Schwerpunktsetzung sowie der
Zeitplanung. Der Ausbildungsplan legt Ziele, Aufgaben und Methoden für das Praktikum fest, er ist
zwischen Hochschule, Anleiter/in und Praktikant/in abgestimmt und spiegelt den Ausbildungsverlauf als ständig zu überprüfenden Prozess. Er kann als Fließtext oder in Tabellenform angefertigt
werden und ist als Zielvereinbarung zu verstehen. Er legt fest, was – und wie - der/die Praktikant/in in dieser Einrichtung, bei dem/der Anleiter/in lernen möchte, kann und soll.
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Für das Praktikum sind für alle Studierenden allgemeine, verbindliche Ausbildungsziele von der
Hochschule entwickelt und festgelegt worden (siehe Kapitel 3). Diese vorgegebenen inhaltlichen
Zielvorstellungen müssen unbedingt flexibel gehandhabt werden, um das persönliche Tempo von
Entwicklungs- und Lernprozessen des/der jeweiligen Praktikant/in zu respektieren, d.h. deren individuelle Erfahrungen, Wünsche, Vorstellungen und Interessen sind einzubeziehen. So gesehen
ist der Ausbildungsplan immer ein persönlicher Plan, der die Erfahrungen, den Kenntnis- und den
Ausbildungsstand des/der Praktikant/in berücksichtigt und die besonderen Kompetenzen des/der
Anleiter/in und die besonderen Gegebenheiten der Praxisstelle nutzt. Der Ausbildungsplan spiegelt damit auch die spezifischen Ausbildungsziele der Einrichtung und die sich daraus ergebenden
besondere Aufgaben des/der Praktikant/in wider.
Der Ausbildungsplan beschreibt den Weg, den Anleiter/in und Praktikant/in gemeinsam gehen
werden. Er wird zu Beginn des Praktikums erarbeitet, dient den regelmäßig stattfindenden Anleitungsgesprächen als Grundlage und wird zur Erstellung der abschließenden Beurteilung benötigt.
Eine Überprüfung der Qualität der Arbeit ist damit gut möglich. Der Ausbildungsplan ist spätestens
zwei Wochen nach Praktikumsbeginn, mit Unterschrift der Praxisanleiterin/des Praxisanleiters und
des/der Studierenden dem Praxisamt zur Kenntnis vorzulegen.
Die Hochschule gibt keine Form für den Ausbildungsplan vor, im praxisbegleitenden Seminar
werden die Studierenden gemeinsam mit der Dozentin Beispiele erarbeiten.
7 Praxisbegleitende Lehrveranstaltungen
Während des Praktikums finden, wie in der Praktikumsordnung geregelt, innerhalb der Vorlesungszeit vor, während und nach dem Praktikum praxisbegleitende Lehrveranstaltungen statt, die
der Vorbereitung und der Reflexion der Praktika dienen.

Inhalt
An den Seminartagen sind die Praxiserfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die von
der Hochschule gestellten Aufgaben und die Erstellung des Praktikumsberichts zentraler Lerngegenstand. Die Erfahrungen werden gemeinsam ausgewertet und mit den in der Hochschulausbildung erworbenen fachtheoretischen Kenntnissen verknüpft. Die Themen in der Seminargruppe
ergeben sich also aus den bisherigen Lernerfahrungen der bisherigen Ausbildung sowie aus den
aktuellen Praxiserfahrungen der Teilnehmer/innen im Praktikum. Aufgabe der Gruppe ist es, aus
den Erfahrungen der Einzelnen zu lernen, sie auf Vergleichbarkeit hin zu überprüfen und Allgemeines darin zu entdecken.
In der Gruppe werden gemeinsam Handlungsstrategien für die Praxis entwickelt, es werden
wechselseitig Anregungen gegeben und es wird im Sinne einer kollegialen Beratung nach Problemlösungen gesucht. So werden Formen der Kooperation eingeübt, die im Erzieherberuf als
Teamfähigkeit gefordert sind.
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Die Dozentin steuert diesen gruppengeförderten Lernprozess durch Anregungen und entsprechende Aufgabenstellungen, nimmt sich jedoch zunehmend zurück. Die Seminargruppe übernimmt zunehmend Verantwortung für die Form und den Inhalt des Seminartages im Sinne eines
projektorientierten Unterrichts.
Die praxisbegleitende Dozentin betreut den in der Praktikumsordnung geforderten Praktikumsbericht.

Ziele
Die Praktikantinnen und Praktikanten lernen ihr professionelles Handeln und ihre Berufsrolle als
Erzieher/in in einer fachlich angemessenen Sprache zu beschreiben und in der Seminargruppe zu
reflektieren. Sie lernen, verallgemeinerbare Anteile bei individuellen Erfahrungen zu sehen und
auch, dass diese in gewissem Umfang auf andere Personen und Ereignisse übertragbar sind.
Sie lernen Beobachtungen, Erfahrungen, Standpunkte und Meinungen unter verschiedenen Perspektiven zu betrachten, wodurch ein Prozess der Selbstreflexion und die Reflexion der Berufsrolle angeregt werden.
Die Gruppenmitglieder lernen, gezielte Informationsfragen zu stellen, um das Dargestellte zu verstehen. So wird die Subjektivität des von einem Einzelnen Wahrgenommenen durch die Gruppe
verdeutlicht und kann thematisiert werden. Sie lernen, Handlungsentwürfe für unterschiedliche
pädagogische Situationen konzeptionell zu begründen und ihr Handeln sowie ihr Verhalten fachlich zu begründen. Sie lernen, pädagogisches Denken und Handeln zu reflektieren, dessen Umsetzung im Team zu besprechen und die Ergebnisse kritisch zu reflektieren. Sie lernen, Konflikte
mit der Praxisstelle, der/dem Anleiter/in oder anderen Kolleginnen und Kollegen angemessen darzustellen und Lösungswege zu entwickeln.
8 Supervision
Während des Praktikums nehmen die Studentinnen und Studenten an 5 Sitzungen (à 90 Minuten)
Supervision teil. Die Supervision unterstützt die Praktikant/-innen darin, berufliche Fähigkeiten zu
entwickeln, zu erweitern und wirksam einzusetzen. Die Studentinnen und Studenten finden sich
hierzu zu Gruppen von mind. 5 Personen zusammen und suchen sich den/die Supervisor/-in
selbst. Vom Praxisamt erhalten sie hierzu eine Liste mit möglichen Supervisor/-innen.
9 Praktikumsbericht
Die Studierenden fertigen zum Ende des Praktikums einen Praktikumsbericht an und legen diesen
bis zu einem festgelegten Datum der praxisbegleitenden Dozentin vor, Abgabe erfolgt übers Prüfungsamt. Zentraler Gegenstand des Berichts ist die kritische Auseinandersetzung mit der Berufsrolle als Kindheitspädagoge/in im pädagogischen Arbeitsfeld und die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen den bisherigen Studieninhalten und der praktischen Umsetzung (Projekt). Mit
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dem Praktikumsbericht soll eine Darstellung und kritische Reflexion der Erfahrungen und Erlebnisse im Praktikum und der eigenen Professionalisierung ermöglicht werden. Alle im Begleitseminar erarbeiteten und diskutierten Themen können zur Vorbereitung auf den Praktikumsbericht gesehen werden.
Der Praktikumsbericht wird getippt abgegeben und sollte 15 Seiten nicht überschreiten. Er sollte
mindestens 13 Seiten lang sein, dabei zählen Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und Anhang nicht mit.
Die formale und inhaltliche Gestaltung des Berichts orientiert sich an den an der Hochschule üblichen Standards für schriftliche Arbeiten (siehe Unterlagen zum Wissenschaftlichen Arbeiten).
Gliederungsvorschlag mit Tipps und Anregungen:
1. Deckblatt mit allen wichtigen Informationen
Hier kannst du entweder das ehb-übliche Deckblatt oder ein Eigenes verwenden.
2. Inhaltsverzeichnis
3. Kurze Beschreibung der Einrichtung und der Konzeption (max. 1,5 Seiten)
In diesem Abschnitt geht es darum, die Einrichtung kurz, aber präzise vorstellen.
a. Einrichtung als Organisation / Personal / allgemein
Hier beschreibst du die gesamte Einrichtung allgemein, d.h. zu welchem Träger gehört die
Einrichtung, nach welchem Leitbild wird gearbeitet und wie viele Kinder werden in der
Einrichtung betreut. Die Konzeption kann dir hierfür hilfreich sein, auch das pädagogische
Konzept solltest du kurz beschreiben. Zu welchen Zeiten öffnet die Einrichtung, in welchem Stadtteil befindet sich die Einrichtung?
Welche Berufsgruppen arbeiten in der Einrichtung, welche Qualifikationen haben die Personen? Wer hat welche Aufgabenbereiche? Gibt es Besonderheiten?
b. Alltagsgestaltung / Gruppenstruktur / Gruppenebene /Altersgruppe
Dieser Abschnitt bezieht sich auf eine eher neutrale Beschreibung der Grupe/Bezugsgruppe oder Abteilung, in welcher du dein Praktikum absolviert hast.
Wie ist die Gruppenstruktur bezogen auf die von dir betreuten Kinder? Anzahl der Kinder
insgesamt, Verteilung Junge/Mädchen, Geschwisterkinder, Nationalitäten, Alter der Kinder, Betreuende Personen, Besonderheiten
Beschreibe kurz einen Tages- und/oder Wochenablauf, beschreibe knapp die Räumlichkeiten (Tabellen oder Skizzen gehören in den Anhang).
4. Begründung für die Wahl der Praxisstelle (max. 1/2 Seite)
5. Analyse der Gestaltung der Räumlichkeiten und des angebotenen Materials (1 1/2 Seiten)
Dieses Kapitel bezieht sich auf die Analyse deiner Einrichtung anhand auf die in der
Unit 2
(Erfahrungs- und Bewegungsräume) erarbeiteten Kriterien (Tabellen oder Skizzen gehö ren in
den Anhang).
6. Gruppen- und Situationsanalyse (max. 1 Seite)
In diesem Abschnitt geht es um deine pädagogische Analyse und dein eigenes Fazit bezogen
auf die Gruppe und die Situation. Die Gruppen- und Situationsanalyse ist Ausgangspunkt die
nes Projektes und deines pädagogischen Handelns. Dabei muss es nicht um die "gesamte
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Gruppe" gehen. Es ist möglich, bereits hier eine Auswahl zu treffen. Bitte begründe die Aus
wahl!
Bei der Gruppenanalyse beschreibst du die Kinder in deiner Gruppe und analysiert die unter
3.b) beschriebene Gruppe. Beschreibe und begründe deinen Zugang zu den Kindern und ich
rem Thema.
Bei der Situationsanalyse geht es um deine Beobachtungen und deine Schlussfolgerungen
daraus. Beschreibe die Ist-Situation der Kinder. Was sind deiner Ansicht nach die Themen der
Kinder? Welche Beobachtungen haben dich zu welchen Überlegungen vor (!) Beginn deines
Projektes geführt? Warum? Beschreibe und begründe deine pädagogischen Entscheidungen.
Übergang zur Planung…
7. Projektbeschreibung (max. 7 Seiten)
a. Pädagogisch-methodische Planung eines Projektes
Beschreibe und begründe deine Planungen, dein Vorgehen und die einzelnen
Schritte bei deinem Projekt. Was sind deine Ziele? Welche Kompetenzbereiche
möchtest du ansprechen, warum? Wie setzt du Partizipation um?
Folgende Aspekte können auch bei der Beschreibung der Planungen wichtig sein:
Ort, Zeit, Absprachen, Methoden, Anzahl der Kinder, Ablaufplan, Material
b. Umsetzung des pädagogischen Projektes
Beschreibe und begründe die Umsetzung deines Projektes. Welche Wege bist du
gegangen, welche Umwege sind entstanden und aus welchem Grund? Gab es
Stolpersteine, wer hat dich unterstützt? Eine ungefähre Ablauffolge der einzelnen
Aktivitäten wäre schön, allerdings schreibe bitte keine Nacherzählung.
Folgende Aspekte können in der Beschreibung der Umsetzung wichtig sein:
Durchführung, Flexibilität, Absprachen, Störungen, Dokumentation, Zusammenarbeit
mit KollegInnen und Eltern, Start & Abschluss des Projektes
c.
Pädagogisch-methodische Reflexion des pädagogischen Projektes
Reflektiere deine Planung und Umsetzung des Projektes. Konntest du deine Ziele er
reichen? Warum? Ist es dir gelungen, die Kinder umfassend zu beteiligen?
Was ist aus welchem Grund gelungen, was aus welchem Grund eventuell nicht?
Was würdest du bei einem neuen Projekt anders machen? Was hast du für dein
berufliches Handeln durch dieses Projekt gelernt?
Folgende Aspekte können bei der Reflexion ebenfalls wichtig sein: Planungslücken,
Fragen, Bedenken, Erwartungen, Produkt- und/oder Kompetenzzuwachs
8. Darstellung der Rolle, Funktion und Aufgaben einer Erzieherin/Kindheitspädagogin (max. 2
1/2 Seiten)
Welche Rolle, welche Funktion und welche Aufgaben hat eine Kindheitspädagogin oder ein
Kindheitspädagoge? Welche Aspekte waren dir vor dem Praktikum bewusst? Welche Aspekte
hast du im Praktikum beobachten können?
a. Schlussfolgerungen für das Selbstverständnis als Erzieherin/Kindheitspädagogin
Hier geht es um dein eigenes Selbstverständnis, deine Haltung dem Beruf des/r Er
ziehers/in (Kinderheitpädagogik) gegenüber. Reflektiere über deine Aufgaben, deine
15
Möglichkeiten und deine Rolle während des Praktikums und ziehe daraus Schlussfol
gerungen für dein berufliches Selbstverständnis. Was hat sich aus welchem Grund
verändert? Hier geht es vor allen Dingen um deinen eigenen Lernprozess.
9. Kurze Reflexion des Praktikums (max. 1 Seite)
Was hast du durch das Praktikum gelernt? Hast du deine Ziele aus dem Ausbildungsplan er
reicht? Beschreibe und begründe: Was hat dir besonders gut gefallen? Was weniger? Was
hat dir gefehlt? Was hättest du dir gewünscht? Was würdest du jetzt anders machen?
10. Literatur- und Quellennachweis
Beurteilung
Der Praktikumsbericht wird nach formalen und inhaltlichen Kriterien bewertet. Dabei steht nicht eine 'erfolgreiche' und 'umfangreiche' Durchführung des Projektes im Vordergrund, sondern insbesondere die Umsetzung der Partizipation. Außerdem sind die Reflexionsfähigkeit bezüglich der
Einschätzung des eigenen Lernprozesses im gesamten Praktikum und der Reflexionsfähigkeit bezogen auf das pädagogische Handeln während der Projektarbeit wichtig!
10 Projektarbeit
Erkläre mir, und ich vergesse
Zeige mir, und ich erinnere
Lass es mich tun, und ich verstehe
(Konfuzius)
Im Rahmen des Praktikums haben die Studentinnen/Studenten die Möglichkeit erste Kompetenzen in der Planung, Durchführung und Reflexion eines Projektes zu erwerben. Im Folgenden werden einzelne Schritte skizziert, Fragen aufgeworfen und methodischen Hilfen zur „Projektarbeit“
erläutert.

Was versteht man unter Projektarbeit?
Während das Konzept der Einrichtung sozusagen das „Programm“ ausweist und Aussage trifft
darüber,

welches Bild vom Kind die Einrichtung hat,

welche Bildungsvorstellungen sie bevorzugt,

welches Demokratieverständnis vorherrscht,

welches Profil sie hat,

welche Arbeitsweise bevorzugt wird

welche Kindertagestättenkultur das Bild der Einrichtung bestimmt,
geht es in der Projektarbeit um

den Beteiligungsgrad der Kinder,

individuelles Vorgehen,

die Förderung der Eigeninitiative der Kinder,
16

einen hohen Grad der Demokratisierung und der Antizipation,

selbstbestimmtes Lernen,

die Orientierung am Interesse der Kinder.

Zugemutete Inhalte
Die Zumutung von Inhalten steht in direktem Zusammenhang mit den Erziehungszielen.

Warum bin ich der Meinung, dass Kinder sich mit Religion, Ästhetischer Bildung oder
Körper und Bewegung auseinander setzen sollten?

Was ist dabei das Erziehungsziel?

Ist das Erziehungsziel gesellschaftlich legitimierbar und zukunftsfähig?
Die Antwort der Kinder auf den zugemuteten Inhalt muss Eingang in die weitere Bearbeitung des
Inhalts und die Auswahl des Projektthemas finden.

Themen der Kinder
Am Anfang der Projektplanung steht die Situationsanalyse (Ist-Situation). Durch Beobachtung(en)
müssen die Themen der Kinder herausgefunden werden. Zwei Beobachtungsbögen finden sich im
Anhang. Ein paar Leitfragen helfen durch Beobachtungen die richtigen Themen zu finden:

Mit welchen Materialien beschäftigen sich die Kinder (auch einzeln) gern?

Welche Vorstellungen, Interessen oder Themen beschäftigen die Kinder?

Wie äußern die Kinder ihre Bedürfnisse (Rollenspiele, Zeichnungen, Erzählungen, im
direkten Gespräch)?

Wie stark lassen sich die Kinder auf ihre Tätigkeit ein und bleiben bei der Sache?

Welche Handlungsformen und welches Können setzen die Kinder ein?

Welche Theorien äußern die Kinder zu ihren Themen?

Welche Fantasien werden weitergesponnen?

Wie gehen die Kinder mit Unsicherheiten und Schwierigkeiten um?

Worüber sprechen die Kinder miteinander?

Welche Ideen tauschen sie aus?

Welchen Herausforderungen stellt sich das Kind / stellen sich die Kinder?

Probieren die Kinder etwas aus, was sie nicht kennen/können?

Was fragen die Kinder?

Über welche besonderen Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen die Kinder?
Die Beobachtungsdauer sollte pro Beobachtung 30 Minuten nicht unterschreiten und es sollte an
mehreren Tagen mit der Beobachtung in vergleichbaren Spielsituationen fortgefahren werden. Eine einmalige Beobachtung hat weniger Aussagekraft.
17
Hilfreich ist es auch, mit Fotos und Videoaufzeichnungen zu arbeiten. Das Material sollte so zusammengestellt werden, dass sich schnell und übersichtlich zeigt, dass viele Kinder häufig mit
ähnlichen Themen beschäftigt sind.

Projektformen
Es gibt viele verschiedene Vorstellungen darüber, was unter Projektarbeit zu verstehen ist. Projekte können über einen längeren Zeitraum den Kita-Alltag bereichern, ihre Dauer ist unterschiedlich.
In Ihrem Praktikum werden Sie versuchen, nach dem Projektansatz zu arbeiten. Es gibt verschiedene Formen von Projekten:
1. Miniprojekt:
Sie planen mit Ihrer Gruppe ein Miniprojekt, das sich über einen kurzen Zeitraum mit einem für die
Kinder relevanten Thema beschäftigt.
2. Projektorientiertes Arbeiten:
Alltagssituationen werden aufgegriffen und mit den Kindern, die daran interessiert sind bearbeitet.
Auch hier sind die Kinder Hauptakteure, sie werden in erster Linie von ihnen durch Beobachtung
und Dokumentation, begleitet. Es kann sich hierbei um kleine Projekte, die schon nach einer
Stunde beendet sind.
3. Übernahme von Teilaufgaben in großen Projekten:
Sie übernehmen Teilprojekte in einem laufendem Projekt / Rahmenprogramm in ihrer Einrichtung
und begleiten diese mit Beobachtung und Dokumentation.

Themenfindung und –ausgestaltung mit Kindern
Ein Schwerpunkt von Projektarbeit ist Partizipation (Teilhaben-lassen). Kinder sind für sich selbst
die besten Experten. Sie haben ein feines Gespür für die eigenen Wünsche, Fähigkeiten und ihre
Grenzen. Konkret bedeutet das, dass Kinder nicht nur die Themen mit auswählen, sondern auch
an der Planung beteiligt werden und die Bedingungen und Spielregeln mit den Pädagoginnen
aushandeln.
Themenfindung mit Kindern:
1. Auf der Basis der Beobachtungen werden einige Themen vorgeschlagen, mit denen die zugemuteten Inhalte bearbeitet werden können.
2. Die Themen werden bildlich dargestellt und die Kinder verteilen Klebepunkte oder die Themen
werden durch Gegenstände dargestellt, denen sich die Kinder zuordnen können.
3. Es kann nun festgestellt werden, welche Themen am häufigsten gewünscht wurden.
4. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Kinder nicht auf ein gemeinsames Thema einigen
können. Wenn keine einheitliche Entscheidung getroffen werden kann, ist es auch möglich,
dass Kinder mit unterschiedlichen Interessen an unterschiedlichen Projekten arbeiten. Ziel ist
es dann, ein Leitthema für ein Projekt zu finden, das ganz verschiedene Aktivitäten zulässt.
18
Themenausgestaltung mit Kindern:
1. Den Kindern sollte Zeit gelassen werden, um Ideen für das Projektthema zu sammeln, auszugestalten und abzuwägen.
2. Die Kinder sollten die Möglichkeit haben, sich selbstständig und aktiv mit dem Thema auseinander zu setzen.
3. Nicht alle Kinder der Gruppe müssen sich für das Thema engagieren. Die Teilnahme am Projekt sollte auch für Kinder offen gelassen werden, die sich erst später dafür interessieren.
4. Die Kinder sollten die Möglichkeit haben, über Erfahrungen zu berichten, die diese im Zusammenhang mit dem Projektthema bereits gesammelt haben. Um Kinder für ein Projektthema zu interessieren und zu motivieren, bietet es sich an, an eigene Interessen, Erlebnisse oder Erfahrungen der Kinder anzuknüpfen.
5. Alle Kinder, die dies möchten, sollten auch zu Wort kommen.
6. Besser als das reine Abfragen von Ideen ist, der Fantasie der Kinder freien Lauf zu lassen
und die verschiedenen Formen der Ideeneingabe zu akzeptieren.
7. Lediglich Kinder, die sich überhaupt nicht äußern, sollten explizit nach ihrer Meinung gefragt
werden. Allerdings sollte auch akzeptiert werden, wenn sich diese Kinder zunächst nicht äußern möchten.
8. Wichtig ist es, Kinder auf die Ideen anderer Kinder aufmerksam, Entscheidungen, die anstehen zu benennen und die Kinder diese Entscheidungen gemeinsam treffen zu lassen.
9. Den Kindern gegenüber sollte signalisiert werden, dass alle Äußerungen der Kinder wahrgenommen wurden, indem beispielsweise das Gesagte wiederholt oder zusammenfasst wird.
Den einzelnen Kindern gegenüber wird damit Anerkennung gezollt, ohne der Gruppe – wie
etwa bei positiven Urteilen – die eigene Meinung aufzudrücken.
10. Bei Interessensgegensätzen muss nicht der/die Student/in die Entscheidung treffen. Es sollte
versucht werden, die Argumente der Kinder darzustellen und bei diesen Begründungen für
bestimmte Ansichten, Wünsche und Vorstellungen einzuholen.
11. Manchmal müssen verschiedene Meinungen auch nebeneinander stehen bleiben. Möglicherweise findet sich erst zu einem späteren Zeitpunkt eine Lösung.
11 Projektschritte

Vorbereitung
Es ist auf die Bereitstellung des zeitlichen, räumlichen, personellen und materiellen Rahmens, der
für die gemeinsame Arbeit an einem Projekt notwendig ist, zu achten.

Die Kinder sollten einander sehen können, wenn sie sich zu einer Besprechung zusammensetzen.

Kinder können häufig besser denken und sprechen können, wenn sie dabei auch handeln
dürfen.

Kindern fällt es in Kleingruppen leichter, ihre Ideen zu äußern und anderen zuzuhören.
19

Es ist zu überlegen, welche Räume für die Projektarbeit benötigt werden und wie diese gestalten sein müssen.

Anregendes und vielfältiges Material sollte zur Verfügung gestellt werden.

Wichtig ist ein möglichst flexibler zeitlicher Rahmen, in dem die Kinder am Projekt arbeiten
können.

Es ist abzuklären, wie viel Zeit für das Projekt zur Verfügung steht und welche Unterstützung
von Kolleginnen und Kollegen möglich ist.

Projektskizze
Die Projektskizze kann von den Kindern selbst (mit ihren Ausdrucksmöglichkeiten) oder auch mit
Unterstützung der Pädagogen/innen angefertigt werden. In dieser Phase wird der Inhalt bestimmt
und darauf der Ablaufplan abgestimmt.
Methoden zur Erstellung einer Projektskizze
Ziel ist es, die wesentlichen Inhalte, die die Kinder erfahren möchten, herauszuarbeiten.
Hierzu können folgende Methoden genutzt werden:
Besprechung
Es wurde sich einem Thema genähert und es soll sich intensiv damit auseinander gesetzt werden.
Insbesondere wenn die Kinder es nicht gewohnt sind, Eigeninitiative zu entwickeln, erfordert dieser Prozess Zeit.
Aufgabe der Studentin/des Studenten ist es (mit Hilfe ihrer Anleiter/innen), zu erkennen und wahrzunehmen, was die Kinder bewegt, wo der Fokus ihrer Bedürfnisse liegt.
Jedem Kind sollte die Gelegenheit gegeben werden, sich zum Thema ihres Projektes zu äußern.
Nach dieser Aufwärmphase wird das Vorgehen beraten, die Beschlüsse dokumentiert und möglichst eingehalten.
Plakat
Die Kinder kleben Piktogramme auf ein Plakat.
Es gibt Symbole für Angebotsformen, die im Rahmen des Praktikums durchgeführt werden können
 Ausflüge und Besichtigungen
 Expertenbefragung in der Kita (z.B. Diakone, Künstler, Sportler,....)
 Gesprächsrunde im Stuhkreis
 Buchbetrachtung
 Film anschauen
 Forschen und Entdecken
 Experimentieren
 Spielen
 Singen
20
 Sport
 Ästhetische Gestaltung
 ….....
Es geht im Wesentlichen darum, über Interessen und Inhalte ins Gespräch zu kommen.
Mindmap
In der Mitte steht das Bild des Projektes (z.B. Feuerwehrauto).
Die Kinder tragen in Form von Zeichnungen, Fotos, Schnippelbildern ihre Ideen ein.
Anschauungsmaterial:
Die Kinder bringen Anschauungsmaterial mit. Bücher, Fotos, Zeitungsausschnitte, Fundstücke
und vieles mehr. Die Kinder legen durch Sortierung eine Reihenfolge der Bearbeitung fest. Aufgabe der Studentin/des Studenten ist es, die Auswahl zu moderieren und zu dokumentieren.
Organisatorisches
Sprechen Sie Ihre Methodenauswahl mit Ihrer/en Anleiterin/er ab und klären Sie folgenden Punkte:

Kann ich das Vorhaben in eigener Regie bewältigen?

Brauche ich Hilfe?

Kann ich evtl. Eltern einbeziehen oder Fachleute von außen (Experten) ?

Verursacht das Projekt Kosten?

Wie finanzieren wir das Material?

Welche Schwierigkeiten habe ich zu erwarten und wie gehe ich damit um?

Wie kann der Abschluss des Projektes aussehen (Präsentation, wo ?)?

Wie können die Kinder sinnvoll auf allen Ebenen mit einbezogen werden?

Zeitplanung
Hinweis
Themen und Inhalte sollten von den Kindern beschrieben werden, aber auch Sie müssen sich
gründlich vorbereiten, damit Sie:

interessantes Material zur Verfügung stehen haben

in der Lage sind Impulse zu geben

inhaltlich auf das Thema vorbereiten können und gute Fragen stellen können

wissen, wer miteinbezogen werden kann

eine große Vielfalt unterschiedlicher Gedanken und Ressourcen nutzen können

auf Planungsfehler aufmerksam werden

Materialien ordnen können
21

Durchführung
Kinder und Pädagogen/innen besprechen gemeinsam die Zielsetzung und erstellen eine Arbeitsplanung. Die Ziele werden mit den Kindern gemeinsam formuliert. Bedenken Sie, dass Sprache
noch nicht zu den favorisierten Ausdrucksmitteln von Kindern gehört, auch hierzu können Sie die
oben genannten Methoden einsetzen.
Offenen Fragen tragen zur Klärung des Prozesses bei:

Erzählt mir, was ihr schon alles über unser Thema wisst!

Wenn ihr an das Thema denkt, was ist es, was ihr schon lange einmal sehen oder wissen
wolltet?

Kennt ihr jemanden der etwas über das Thema weiß? Was können wir von dieser Person
erfahren?
Dokumentieren Sie die Antworten visuell oder durch Tonbänder, um die Ergebnisse zu sichern.
Moderieren Sie die Antworten, damit sie so konkret wie möglich werden. Erstellen Sie aus diesem
Material eine konkrete Planung.
Sprechen Sie sich auch hier mit ihrer/en Anleiterin/er ab, welche Methoden für Sie und die Gruppe
geeignet sind.
Realisierung
Die Kinder sollten nun möglichst in Kleingruppen selbständig tätig werden. Sie haben Zugang zu
verschiedenen Materialien und Medien. Wichtig ist es, dass ausreichend Raum und Arbeitsplätze
vorhanden sind.
Andere Möglichkeiten sind Experimente durchzuführen, bei einem Experiment zuschauen, einen
Besucher zu befragen, eine Exkursion durchzuführen oder andere Angebote zu realisieren.
Sinnvoll ist es die einzelnen Arbeitsphasen zu dokumentieren und am Ende der Projektphase über
den Prozess und die Form der Weiterarbeit zu sprechen.
Fragen zur Reflexion innerhalb des Projektes:

Achten wir auf die Einhaltung der Prinzipien von Projektarbeit: Offenheit, Selbständigkeit,
Erfahrungslernen?

Werden die Kinder angemessen beteiligt, inwieweit bestimmen sie ihren Lernerfolg?

Gelingt es mir, mich zurückzuhalten, mich als Lernbegleiter/in und nicht als Lerngestalter/in
zu begreifen?

Sind die Räume bzw. die Arbeitsplätze so gestaltet, dass sie nutzbar sind?

Reichen die Materialien und sind sie den Kindern zugänglich?

Nehme ich mir Zeit, um Prozesse zu beobachten und zu dokumentieren?

Was war neu und überraschend für einzelne Kinder oder die Gruppe?

Wie hat die Gruppe zusammengearbeitet?
22

Welche Probleme und Störungen gab es?

Benötige ich / die Gruppe Hilfe? Konnten sich alle an den Projektaufgaben beteiligen? Wurden alle Fähigkeiten und Interessen berücksichtigt?

Projekthöhepunkt
Nach Möglichkeit endet das Projekt mit einem Höhepunkt:

Präsentation der Gesamtgruppe

Festessen

Ausstellung

…..

Abschluss und Nachbereitung
Ist das gesamte Projekt abgeschlossen, sollten alle Beteiligten zu einer Abschlussrunde zusammenkommen, um Rückschau zu halten.

Hat das Projekt Spaß gemacht? Welche Projektteile oder -phasen waren besonders attraktiv?

War die Zusammenarbeit erfolgreich?

Was konnten wir lernen?

Was würden wir gern wiederholen? Was nicht? Warum?

Was können wir mit dem neu erlernten Wissen anfangen? Wofür ist es nützlich?

Was würden wir gern als nächstes Tun?

Welchen Tipp möchtet ihr den beteiligten Erwachsenen geben, welchen anderen Kindern?
In der Besinnung geht es vor allen Dingen noch einmal über den Lernprozess. Der Lernzuwachs
wird eingeschätzt.
Buchtipp: Stamer-Brandt, Petra (2008): Projektarbeit in KiTa und Kindergarten. Entwickeln durchführen - dokumentieren. Mit Checklisten. 7. Aufl. Freiburg im Breisgau: Herder.
12 Praktikumsbescheinigung
Am Ende des Praktikums fertigt der/die Anleiter/in als Vertreter/in der Praxisstelle eine Praktikumsbescheinigung (siehe Anhang) an. Diese besteht aus einer "Bestätigung der Praxiszeiten"
und dem Vermerk über die erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Teilnahme. Außerdem gehört zur
Praktikumsbescheinigung auch eine inhaltliche Beurteilung über den Praktikanten/die Praktikantin.
Diese wird dem/der Studierenden zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die Praktikumsbescheinigung
wird dem Praxisamt der Hochschule bis spätestens vier Wochen nach Ende des Praktikums übersandt.
23
Hinweise für die Erstellung der Beurteilung
Die Beurteilung bezieht sich in ihren Aussagen auf die Lernziele des Praktikums, auf die Entwicklung des/der Praktikanten/in und auf seine/ihre Lernschritte. Der Lernprozess ist zu beschreiben
und nicht die persönlichen Eigenschaften des/der Praktikanten/in. Für den Aufbau der Beurteilung
heißt das, dass die Abfolge der Lernschritte die Gliederung bestimmt.
Die Beurteilung orientiert sich an den im Ausbildungsplan formulierten Lernzielen, die sich auf folgende Gegenstände der Ausbildung beziehen:
1. Einrichtung als Organisation
2. Alltagsgestaltung
3. Pädagogische Professionalität entwickeln
4. Zusammenarbeit mit Kolleginnen
5. Zusammenarbeit mit Familien und anderen Bezugspersonen
6. Weiterentwicklung der Reflexionsfähigkeit
Das bedeutet, dass der/die Anleiter/in zu den genannten Gegenständen der Ausbildung und zu
den entwickelten Lernzielen Aussagen trifft, die den Lernprozess des/der Praktikanten/in beschreiben und die verdeutlichen, ob und in welcher Weise die Lernziele erreicht wurden. Hierbei
gilt es besonders, die geleistete Auseinandersetzung mit der Berufsrolle zu würdigen.
Am Ende muss die Feststellung über die erfolgreiche oder die nicht erfolgreiche Teilnahme am
Praktikum getroffen werden.
13 Literaturhinweise
Bernler, Gunnar; Johnsson, Lisbeth (1995): Das Praktikum in sozialen Berufen. Ein systematisches Modell zur Anleitung, übers. von Ursel und Ulrich Bracher, Weinheim: Beltz.
Ellermann, Walter (2002): Das sozialpädagogische Praktikum, Weinheim: Beltz.
Fischöder, Karin u.a. (2008): Besprechen und Reflektieren in der Praxis. Leitfaden für
Praktikumsgespräche, 2. Aufl., Berlin: Cornelsen Scriptor.
Grüner, Heike (2006): Auf dem Weg zur Erzieherin. Eine Praxisbegleitung im Kindergarten, 4. Aufl., Donauwörth: Auer.
Hübner, Bernhard; Rocholl, Georg (1984): Soziales Praktikum. Sozialpädagogische Arbeit mit Kindern, Frankfurt a. M.: Diesterweg.
Marona-Glock, Karin; Höhl-Spenceley, Uta (2007): Praxisanleitung. Anleiter/-innenQualifikation in sozialpädagogischen Berufen, Berlin: Cornelsen Scriptor.
Schlicht, Hermann-Josef (2001): Das Praktikum in der Ausbildung. Tipps und Hilfen für
angehende Erzieherinnen, München: Don Bosco.
Schulz, Sonja; Jochmann, Herbert (2003): In die Praxis starten. Praktikumsleitfaden für
Erzieher/innen in Heim und Jugendarbeit, Berlin: Cornelsen.
24
Stamer-Brandt, Petra (2008): Projektarbeit in KiTa und Kindergarten. Entwickeln - durchführen dokumentieren. Mit Checklisten. 7. Aufl. Freiburg im Breisgau: Herder.
Stamer-Brandt, Petra (2011): Pädagogische Praktika in Kita und Kindergarten. Planen, begleiten,
auswerten. Freiburg im Breisgau: Herder.
Viernickel, Susanne; Völkel, Petra (2009): Beobachten und Dokumentieren im pädagogischen Alltag, Freiburg: Herder.
Anhang

Beobachtungsbögen

Praktikumsbescheinigung
25
Beobachtungsbogen I
Datum:
Kind/Kinder:
Spiele/Handlungen (mit verbalen Äußerungen):
Verwendetes Material:
Fähigkeiten und Kompetenzen der Kinder:
Mögliche Themen:
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Beobachtungsbogen II
Beobachtungsbogen vom:
Situation/Tätigkeit
Beobachtung
Interpretation
mögliche Themen
Absender
(Praxisstelle)
Evangelische Hochschule Berlin (EHB)
Praxisamt
Postfach 370255
14132 Berlin
Praktikumsbescheinigung
(Bestätigung der Praxiszeiten und Beurteilung)
- Studiengang Kindheitspädagogik -
Hiermit wird bescheinigt, dass
die/der Studierende__________________________________ geb. am
______________
in der Zeit vom ___________________ bis _____________________
in der Praxiseinrichtung:
_______________________________________________________
_______________________________________________________
ein Praktikum gemäß § 3 der Praktikumsordnung für den Bachelorstudiengang
„Kindheitspädagogik“ an der EHB im geforderten Umfang von 10 Wochen (320 Stunden) erfolgreich abgeleistet hat.
Die/ der Studierende fehlte aus Krankheitsgründen_______Tage
Bei mehr als 5 Fehltagen wurden diese in der Praxisstelle


____________
Ort, Datum
nachgeholt
nicht nachgeholt
___________________
Stempel der Einrichtung
_______________________
Unterschrift der Praxisanleitung
Schriftliche Beurteilung:
(Die Beurteilung kann auch auf einem gesonderten Papier abgegeben werden!)
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