Teil 1 - Hauptschule

Transcrição

Teil 1 - Hauptschule
Hessisches Kultusministerium
Förderung von Lernkompetenzen
und Schlüsselqualifikationen
Methoden-Bausteine für den Unterricht
Sekundarstufe I
Teil
1
Teil 1
VORWORT................................................................................................................. 1
HINWEISE ZUM UMGANG MIT DEN MATERIALIEN............................................... 5
JAHRGANGSBEZOGENE ÜBERSICHT DER BAUSTEINE.................................. 10
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen ........................... 13
Einleitung .............................................................................................................. 13
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe........................................................... 14
"Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften ...................................................... 15
"Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz................................................................................... 22
"Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben ............................................................................ 28
So schaffe ich meine Hausaufgaben besser ................................................................................ 33
So erstelle ich eine Mind-Map ...................................................................................................... 40
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I .......................................................................................... 48
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II ......................................................................................... 66
Durchführung einer schriftlichen Arbeit ........................................................................................ 71
Texterschließung I ........................................................................................................................ 77
Texterschließung II ....................................................................................................................... 82
Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?................................................................. 92
Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen .............................................................................. 99
Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten ................................................................................. 107
Sich im Internet orientieren und informieren............................................................................... 112
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) ..................................................................... 128
Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen........................................................ 150
Präsentieren können 1: Die Grundlagen .................................................................................... 159
Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten ............................ 166
Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien ...................................................... 171
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme.................... 177
Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion.......................................... 192
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz ........................................................ 199
Einleitung ............................................................................................................ 199
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 199
Sich frei äußern können.............................................................................................................. 201
Zuhören können.......................................................................................................................... 210
Begründungen geben können .................................................................................................... 220
Sich etwas merken können......................................................................................................... 228
Sprachlich assoziieren lernen..................................................................................................... 231
Schriftlich assoziieren lernen – Kurzvorträge halten .................................................................. 233
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte ......................................................... 238
Stummes Gespräch - Nonverbal kommunizieren können .......................................................... 254
Eine Meinung äußern ................................................................................................................. 259
Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung vertreten ................................. 262
Inhalte richtig darstellen.............................................................................................................. 265
Schwerpunkt: Teamkompetenz........................................................................... 272
Einleitung ............................................................................................................ 272
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 273
Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren - Turmbau .......... 274
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen I – Problemstellung „Zeitbox“ ...... 278
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II - Problemstellung
„Schulhofgestaltung“................................................................................................................... 284
Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten ...................................................................... 293
Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer
Beobachterin/externem Beobachter) – Brückenbau................................................................... 298
Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln .................................................... 304
Gruppenkonflikte bewältigen ...................................................................................................... 311
Aufgabenteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten ................................................................. 316
Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probl. suchen 320
Regeln zur Gruppenarbeit entwickeln und überprüfen ............................................................... 327
Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte .............................................. 331
Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten, die mit einer Präsentation abschließen .............. 337
Schwerpunkt: Problemlösekompetenz............................................................... 341
Einleitung ............................................................................................................ 341
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 342
Grundlagen zum Problemlösen .................................................................................................. 343
Problemlösen in der Gruppe ...................................................................................................... 360
Lösen fachgebundener Probleme............................................................................................... 376
VORWORT
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
•
Sind Sie mit dem Stil des Unterrichtsgesprächs, mit den Redebeiträgen Ihrer
Schülerinnen und Schüler, insbesondere mit dem Gesprächsstil der
Schülerinnen und Schüler untereinander zufrieden?
•
Wissen Ihre Schülerinnen und Schüler wie sie sich gezielt auf eine
Klassenarbeit vorbereiten?
•
Übernehmen Ihre Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihren eigenen
Lernerfolg und sind nicht größtenteils passive Teilnehmer des
Unterrichtsgeschehens?
•
Können Ihre Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl an Informationen auf
Kerngedanken reduzieren, diese in einem Schaubild übersichtlich
strukturieren und sie dann auch effektiv für eine Präsentation nutzen?
•
Gehen Ihre Schülerinnen und Schüler an komplizierte, problemorientierte
Aufgaben motiviert und mit einer Lösungsstrategie heran?
•
Arbeiten Ihre Schülerinnen und Schüler gern und vor allem produktiv in
Gruppen zusammen?
•
Zeigen Ihre Schülerinnen und Schüler ein adäquates Sozialverhalten, können
Sie Lob und Kritik angemessen aussprechen und ertragen und beherrschen
sie grundlegende Umgangsformen?
•
Haben Ihre Schülerinnen und Schüler genügend Selbstvertrauen und
Selbstbewusstsein, schätzen sie ihre Stärken und Schwächen realistisch ein
und ziehen sie die notwendigen Schlüsse daraus?
Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten, dann können Sie den vorliegenden
Arbeitsordner weglegen. Ihre Schülerinnen und Schüler sind lernkompetent und sie
haben die nötigen Schlüsselqualifikationen1, die aus Ihrer und unserer Sicht von
großer Bedeutung sind.
Verneinen Sie aber einige der Eingangsfragen, so geht es Ihnen wie vielen
Kolleginnen und Kollegen: Sie unterrichten Schülerinnen und Schüler, denen
wichtige Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen fehlen. Sie sollten weiter
lesen!
Kaum eine Lehrerin oder ein Lehrer zweifelt an der Bedeutung von überfachlichen
Kompetenzen. Im Sinne einer nachhaltigen Lern- und Handlungskompetenz
ermöglichen diese eine fundierte Aneignung und Anwendung fachlichen Wissens.
1
Informationen und Hinweise dazu siehe Anhang: Unser Verständnis von Lernkompetenzen und
Schlüsselqualifikationen
1
So sehen auch die Lehrpläne vor, dass Unterrichtsinhalte verstärkt in offenen
Unterrichtsformen vermittelt werden. Dies setzt aber einen hohen Grad an
Selbstständigkeit und eine Vielzahl von Methoden und Techniken bei den Lernenden
voraus. "Schüler müssen Methode haben!“2
Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen ermöglichen aber nicht nur einen
hohen Grad an selbstständigem Lernen, sondern führen auch zu nachschulischer
Handlungsfähigkeit in beruflichen und privaten Umfeld.
Berufliches Wissen und Können verfallen immer schneller, deshalb ist eine
Schulbildung, die Schülerinnen und Schüler zur Bewältigung von Lebenssituationen
befähigt, unerlässlich. In den Anforderungsprofilen vieler Unternehmen stehen
deshalb neben der selbstverständlichen Beherrschung fachspezifischer Kenntnisse
vor allem Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und
eigenständiges Lernen an oberster Stelle. Unternehmen verweisen gerade hier auf
große Defizite (Quelle: ZEIT 15.07.1999: "Eigenständiges Lernen“ mit 41 % an
zweiter Stelle der Defizitskala). Zur Vorbereitung auf lebenslanges Lernen muss die
Schule also vorrangig die Kompetenzen vermitteln, die Schülerinnen und Schüler
benötigen, um ihre eigenen Lernprozesse zu organisieren.
Trotz der unbestrittenen Bedeutung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen schrecken leider immer noch viele Kolleginnen und Kollegen unter anderem im
Hinblick auf die in den Lehrplänen vorgegebene Stofffülle davor zurück, das Lernen
selbst zum Gegenstand und Inhalt des Unterrichts zu machen. Es wird dabei vielfach
übersehen, dass durch die Aneignung dieser Kompetenzen das Lernen effektiver
und ökonomischer gestaltet werden kann. Dem Prozess des Lernens sollte dabei
ebenso viel Bedeutung beigemessen werden wie dem Produkt.
Mit dem vorliegenden kompakten Arbeitsordner bzw. der CD wollen wir Ihnen
den Einstieg in diese Thematik erleichtern, Sie bei der Umsetzung unterstützen
und Ihre Vorbereitungszeit auf ein erträgliches Maß reduzieren.
Wir haben das Rad nicht neu erfunden!
Die vorliegenden Konzepte haben wir teilweise selbst erstellt. Zahlreiche
Anregungen haben wir aber aus Publikationen von Rektor Gerhard Leisenheimer,
Heinz Klippert, Wolfgang Endres und aus Konzepten einzelner Schulen (z.B.
Realschule Enger in Enger) entnommen. Einzelne Bausteine haben wir direkt
übernommen. Diese sind gekennzeichnet. Es liegt Ihnen eine bewährte Auswahl aus
selbst entwickelten Materialien und aus den Veröffentlichungen verschiedener
Experten vor.
Die Mitglieder unserer Arbeitsgruppe sind Lehrerinnen und Lehrer an Haupt- und
Realschulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Die vorliegenden Bausteine wurden
in der Regel im Unterricht erprobt. Sie sind vorrangig für den Einsatz in der
Sekundarstufe I gedacht.
Wenn Sie als Lehrerin oder Lehrer ein aktuelles methodisches Defizit in Ihrer
Lerngruppe erkennen, können Ihnen unsere Materialien Anregungen und Hilfen
2
Hugo Gaudig
2
bieten. Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis ermöglicht Ihnen dabei einen leichten
Zugang.
Sie können die Unterrichtsmaterialien unmittelbar im Unterricht einsetzen. Alle
methodischen Schritte sind kurz beschrieben, die wichtigsten Materialien sind im DIN
A4 Format vorhanden und damit unmittelbar einsetzbar.
Wichtig erscheint uns aber folgender Hinweis: Zwar bietet der Ordner jeder Lehrkraft
eine Vielzahl von Möglichkeiten, Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen
unabhängig von anderen Kolleginnen und Kollegen der Schule zu trainieren,
Effektivität ist aus unserer Sicht aber nur durch eine enge Verknüpfung der
Trainingsbausteine mit dem Regelunterricht zu erreichen. Das wiederum kann nur im
Konsens und in Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen der Klassen-,
Jahrgangs- oder Stufenkonferenz geschehen.
Sie können im Idealfall unsere Materialien auch als komplettes Schulcurriculum
einsetzen.
Klippert sagt, ein Schüler ohne Methoden sei wie ein Blinder ohne Orientierungsstab.
Er sei zwangsläufig auf die Hilfe anderer angewiesen und bleibe damit über Gebühr
unmündig.
Vermitteln Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, Ihren Schülerinnen und Schülern die
notwendigen Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen! Vielleicht lassen sich
dann schon bald noch mehr der Eingangsfragen mit "Ja“ beantworten.
Wir selbst haben diesen Arbeitsordner erstellt unter dem Eindruck sehr positiver
Erfahrungen mit der Vermittlung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen
und möchten Sie zum Mitmachen animieren.
Vorwort zur zweiten erweiterten Neuauflage
Der Bausteinordner hat inzwischen hohe Akzeptanz in den Schulen gefunden.
Nachdem die erste Neuauflage in unveränderter Form erschienen ist, hat die
Arbeitsgruppe in intensiver Arbeit weitere 14 Bausteine entwickelt, die in dieser
Neuauflage erscheinen. Der Ordner wurde um folgende Bausteine erweitert:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung)
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich (Selbsteinschätzung)
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin ok (Selbstvertrauen)
Lob und Anerkennung aussprechen und entgegen nehmen
Kritik aussprechen und ertragen
So benehme ich mich bei Tisch
Körpersprache – Unser Körper „spricht auch ohne Worte“
Höflich um etwas bitten
Sich entschuldigen können
Grüßen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende
Probleme suchen
3
•
•
Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen I – Problemstellung
„Zeitbox“
Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen II – Problemstellung
„Schulhofgestaltung“
Da diese Bausteine verschiedenen Kompetenzbereichen angehören, ist es nicht
möglich, Ergänzungslieferungen zu erhalten. Wir bitten dafür um Verständnis.
Auf Seite 542 ist ein Rückmeldebogen beigefügt. Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn
Sie der Arbeitsgruppe nach dem Einsatz einzelner oder mehrerer Bausteine auf
diesem Bogen Rückmeldungen über Ihre Erfahrungen mitteilen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung dieses
Methodenkonzeptes.
4
HINWEISE ZUM UMGANG MIT DEN MATERIALIEN
Der Arbeitsordner bietet Trainingsbausteine für folgende Schwerpunkte3:
•
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
In diesem Schwerpunkt finden Sie Bausteine anhand derer Ihre Schülerinnen
und Schüler sich grundlegende Lernkompetenzen aneignen können. Die
Bausteine für Klasse 5 bieten zunächst die Möglichkeit, sie für das "Lernen
lernen“ zu motivieren und ihnen dann die Möglichkeit zu geben, wichtige
Methoden kennen zu lernen und zu trainieren: Umgang mit Lernmaterialien,
Ordnen und Abheften, Gestaltung des Arbeitsplatzes, Umgang mit
Hausaufgaben und Verbesserung der Konzentration.
Die einzelnen Elemente für die Klasse 5 gehören zum Konzept "Lernen
lernen“, das Dieter Krowatschek vom Schulpsychologischen Dienst in Marburg
entwickelt und an verschiedenen Schulen ausprobiert hat. Die Bausteine der
Klassen 6 bis 10 festigen und erweitern die grundlegenden Lern- und
Arbeitskompetenzen.
In diesem Schwerpunkt finden Sie außerdem Bausteine, anhand derer Ihre
Schüler ab Klasse 7 lernen, ein Thema angemessen zu präsentieren. Im
Zusammenhang mit der Projektprüfung der Hauptschule können die Bausteine
"Präsentieren können 1-5“ eine große Hilfe sein, da sie ein systematisches
Trainingsprogramm liefern.
•
Kommunikative Kompetenz
Diese Trainingsbausteine basieren zum größten Teil auf dem
Trainingsprogramm "Kommunikationskompetenz“ von Gerhard Leisenheimer
und Werner Loch, das G. Leisenheimer erfolgreich an der Erich-KästnerSchule in Ransbach-Baumbach durchführt. Die Schülerinnen und Schüler
lernen, ihr Wissen und ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen und zu
begründen, Informationen zu verarbeiten und weiterzugeben, Gespräche zu
führen, auf Argumente anderer einzugehen, diese in die eigene Argumentation
mit einzubeziehen und kleine Vorträge zu halten. Ihre mündliche Mitarbeit im
Unterricht wird dadurch wesentlich erhöht.
Wir sind insbesondere Herrn Rektor Leisenheimer sehr dankbar, dessen
konzeptionelle und unterrichtliche Arbeit uns sehr beeindruckt hat. Er hat die
Materialien zum Schwerpunkt Kommunikative Kompetenz freundlicherweise
zur Verfügung gestellt.
•
Teamkompetenz
Dieser Schwerpunkt bietet Bausteine, mit deren Hilfe sich das Arbeiten in
Gruppen anbahnen sowie motivierender und effektiver gestalten lässt. Sie
sind zum Teil an das Trainingsprogramm von Dr. Heinz Klippert angelehnt.
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Anbahnung von Gruppenprozessen, die
3
Die Bausteine für das Training von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen sind in
thematisch getrennte Schwerpunkte eingeteilt. Tatsächlich sind die Übergänge zwischen den
Schwerpunkten und den Bausteinen aber oft fließend. Die Operationalisierung in fünf Kompetenzbereiche erschien uns hilfreich, in der Literatur gibt es allerdings keine unumstrittene, eindeutige
Definition.
5
zur Reflexion und zur Entwicklung von Regeln dienen. Schülerinnen und
Schüler lernen, die Arbeit in Gruppen effektiver und gleichberechtigter zu
strukturieren und Präsentationen angemessen zu planen und vorzubereiten.
•
Problemlösekompetenz
Je stärker der Unterricht für Projektarbeit, Planspiele und andere Formen des
eigenständigen Arbeitens geöffnet wird, umso häufiger kommt es vor, dass die
Schülerinnen und Schüler vor Problemen stehen, die sie zu lösen haben. Die
Übungsbausteine in diesem Schwerpunkt sollen sie befähigen, systematisch
und routiniert an problemorientierte Aufgaben heranzugehen.
Die Aufgaben basieren auf dem Buch "Spielend denken“ aus dem Ingold
Verlag und einer Veröffentlichung des baden-württembergischen Projekts
"Evaluation von Schlüsselqualifikationen“ (ESQ).
•
Personale und soziale Kompetenz
Mit Hilfe der Bausteine dieses Schwerpunktes sollen die Schülerinnen und
Schüler angeleitet werden, personale und soziale Kompetenzen zu erwerben,
die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit fachlichen Lernzielen stehen.
Vielmehr werden wichtige Grundlagen für die Persönlichkeitsentwicklung und
ein angemessenes Sozialverhalten gelegt.
Zunächst werden grundlegende Umgangsformen trainiert. Anschließend geht
es um die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls. Die Schülerinnen
und Schüler sollen darüber hinaus lernen, Lob und Kritik angemessen zu
äußern bzw. zu ertragen.
Die darauf folgenden Aufgaben und Spiele in diesem Schwerpunkt fördern die
Kooperation und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander.
Außerdem soll die Konfliktfähigkeit verbessert und die Frustrationstoleranz
erhöht werden. Die Schülerinnen und Schüler bauen hier Selbstvertrauen auf,
lernen den eigenen Standpunkt selbstsicher zu vertreten, Meinungen anderer
zu akzeptieren und ihre eigene zu revidieren.
Die Übungen und Spiele wurden an Klassenfindungs- und Projekttagen sowie
im Sportunterricht erprobt. Sie wurden aus der eigenen Praxis,
Lehrerfortbildungen und aus Elementen der Streitschlichterausbildung
entwickelt.
Jeder Schwerpunkt beginnt zunächst mit einer einleitenden, detaillierten
Beschreibung des Themas. Hier erhalten Sie genauere Informationen über Intention,
Begründung und Inhalt.
6
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Im Anschluss finden Sie eine
Vielzahl einzelner Trainingsbausteine. Jeder dieser Bausteine
wird durch ein einheitlich gestaltetes Bausteinformular eingeleitet, dem Sie als erstes den
Schwerpunkt und das Thema
entnehmen können.
Das Bausteinformular – links
dargestellt - erleichtert Ihnen den
Zugang.
Keine
Die Materialien stehen als
Kopiervorlagen für Arbeitsblätter
und Folien zur Verfügung.
Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nicht zuletzt auch in
Hinblick auf ein Gesamtcurriculum eine Empfehlung.
Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangsstufen eingesetzt werden.
Jede Vermittlung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen ist nur
dann langfristig effektiv, wenn sie in den Fachunterricht integriert ist. Deshalb
ist die Vernetzung der durch die Bausteine erworbenen Kompetenzen mit dem
Fachunterricht von hoher Bedeutung. Das kann aber nur in enger Absprache
im Kollegium erreicht werden. So macht z.B. der Einsatz des
Trainingsbausteines "Erstellen einer Mind-Map“ nur dann Sinn, wenn diese
Methode auch im weiteren Unterricht einen Stellenwert hat. Deshalb finden Sie
im Anschluss an die Beschreibung der einzelnen Unterrichtsschritte zusätzlich
noch Hinweise zur Weiterarbeit.
Es gibt Schulen, die so genannte Schwerpunkttage durchführen. An einem solchen
Tag steht die komplette Unterrichtszeit für die Erarbeitung eines Bausteines zur
Verfügung. Das hat den Vorteil, dass sich die Schülerinnen und Schüler am Tag der
Einführung eines neuen Bausteines/neuer Bausteine intensiv in diesen
Kompetenzbereich einarbeiten können. Sicherlich ist es aber aus verschiedenen
Gründen nicht immer möglich, solche Schwerpunkttage an Ihrer Schule zu initiieren.
Deshalb haben wir die meisten Bausteine so aufgebaut, dass sie in Einzel- oder
Doppelstunden erarbeitet werden können.
Wenn Ihre Schule in allen oder einzelnen Klassenstufen Einzel-, Doppel- oder
Dreifachstunden zur Förderung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen
einführen will, bietet dieser Arbeitsordner bzw. die CD eine gute Starthilfe dafür: Auf
der folgenden Seite finden Sie eine jahrgangsbezogene Übersicht als
Empfehlung für den Aufbau eines Curriculums. In dieser Übersicht sind die
Bausteine der einzelnen Schwerpunkte eingefügt.
Damit die Schülerinnen und Schüler lernen, über ihr eigenes Lernen nachzudenken,
es zu evaluieren und es bewusst zu steuern, empfiehlt es sich, ein
7
Selbsteinschätzungsportfolio anzufertigen. Die Schülerinnen und Schüler selbst, aber
auch die Lehrerin/der Lehrer, erhalten auf diese Weise eine konkrete Rückmeldung,
welche Stärken die Schülerinnen und Schüler haben und welche Inhalte sie weiterhin
trainieren müssen. Auf diese Weise kann die Nachhaltigkeit der trainierten
Schwerpunkte überprüft werden. Die Auswertung kann im Klassen- aber auch als
Einzelgespräch erfolgen. In jedem Fall müssen im Anschluss konkrete Maßnahmen
vereinbart werden, wie die Schwächen trainiert werden können. Auf keinen Fall
dürfen die Selbsteinschätzungsbögen zur Notenvergabe missbraucht werden.
Anregungen zu Selbsteinschätzungsbögen finden Sie im Anschluss an die
genannten Schwerpunkte im Kapitel Anregungen zur Entwicklung und zum
Einsatz eines Kompetenzenportfolios.
Wir empfehlen, dass Ihre Schülerinnen und Schüler einen Ordner "Training von
Lernkompetenzen“ führen, in der/dem sie die Unterrichtsmaterialien des
Kompetenztrainings abheften. In diesem Ordner sollten auch die Arbeitsblätter aus
dem Kompetenzenportfolio abgeheftet werden. Wir halten folgenden Ordner für
geeignet: Ringbuchordner mit 2er-Heftung, ca. 3-4 cm breit.
Im Rahmen des Methodentrainings sollen die Schülerinnen und Schüler
Lernkompetenzen und Schüsselqualifikationen erwerben, die sie in ihrem weiteren
schulischen und beruflichen Werdegang unterstützen. Wir empfehlen die Eltern der
Schülerinnen und Schüler über dieses Konzept zu informieren. Es wird sicher
hilfreich sein, wenn die Eltern wissen, welche Tipps ihre Kinder zum Beispiel für die
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit oder für den Umgang mit dem HausaufgabenManager in der Schule erfahren haben.
Wir schlagen vor, die Information in folgender Weise durchzuführen: In einem ersten
Elternabend werden die Eltern informiert. Dabei kann es sich um die klassische Art
des Elternabends handeln, auf dem das Curriculum und einzelne Bausteinbeispiele
vorgestellt werden. Gegebenenfalls können in einem zweiten Elternabend
Ergebnisse dieses Trainings von den Schülerinnen und Schülern selbst vorgestellt
werden. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler bei
diesen Veranstaltungen sehr engagiert auftreten.
Wir sind überzeugt, dass Lehrerinnen und Lehrer, die dem Kompetenzerwerb eine
zentrale Stellung einräumen, damit auch die Vermittlung von Wissen fördern. Wir
hoffen, dass unsere Materialien ein sehr hilfreiches Instrument für das Training von
Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen sind. Wir erheben aber nicht den
Anspruch, ein abschließendes Bausteinkonzept gefunden zu haben. Deshalb freuen
wir uns über Ihre Rückmeldungen.
Wir haben uns bemüht, alle Lizenzinhaber ausfindig zu machen. Falls wir etwas
übersehen haben, bitten wir höflichst um Benachrichtigung.
8
Staatliches Schulamt
für den Landkreis Marburg-Biedenkopf
AG "Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen“
Robert-Koch-Straße 17
35039 Marburg
06421/616 500
Fax: 616 524
Petra Caspers-Naujoks, Heinz Dilling, Ilse Dilling, Dorothea Mannshardt,
Marc Multhaupt, Burkhard Schuldt, Jörn Seffer, Dagmar Sons,
Frank Vogel, Silke Wehn
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Jahrgangsbezogene Übersicht der Bausteine
Grundlegende Lern- und
Arbeitstechniken
Kommunikative
Kompetenz
ƒ Sich frei äußern
können
Teamkompetenz
Problemlösekompetenz
ƒ Grüßen
ƒ Höflich um etwas
bitten
ƒ Zuhören können
ƒ Sich entschuldigen
können
ƒ Begründungen geben
ƒ Ein positives
können
ƒ Einigungsprozesse in
Selbstwertgefühl
einer Gruppenarbeit
entwickeln I – So bin
ƒ Sich etwas merken
anbahnen I –
ich
können
Problemstellung
(Selbstwahrnehm.)
„Zeitbox“
ƒ Ein positives
ƒ Sprachlich assoziieren
Selbstwertgefühl
können
ƒ
Einigungsprozesse
in
entwickeln II – Ich bin
5
einer
Gruppenarbeit
ich
/
ƒ
Schriftlich
assoziieren
anbahnen
II
–
(Selbsteinschätzung)
6
lernen – Kurzvorträge
Problemstellung
ƒ Ein positives
halten
„Schulhofgestaltung“
Selbstwertgefühl
entwickeln III – Ich
ƒ Körpersprache – Unser
bin ok
Körper „spricht“ auch
(Selbstvertrauen)
ohne Worte
ƒ Lob und
Anerkennung
aussprechen und
entgegen nehmen
ƒ Kritik aussprechen
und ertragen
ƒ So benehme ich mich
bei Tisch
Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nur eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen
Jahrgangsstufen eingesetzt werden.
ƒ "Lernen lernen 1“:
Arbeitsmaterialien sortieren
und abheften
ƒ "Lernen lernen 2“: Der
Schülerarbeitsplatz
ƒ "Lernen lernen 3“: Umgang
mit Hausaufgaben
ƒ So schaffe ich meine
Hausaufgaben besser
ƒ So erstelle ich eine MindMap
ƒ Vorbereitung auf eine
Klassenarbeit I
ƒ Vorbereitung auf eine
Klassenarbeit II
ƒ Durchf. einer schriftl. Arbeit
ƒ Texterschließung I
ƒ Texterschließung II
ƒ Effektives Lernen 1: Zu
welchem Lerntyp gehöre…?
ƒ Effektives Lernen 2: Mit
vielen Sinnen lernen
ƒ Effektives Lernen 3: Lernen
und Behalten
ƒ Sich im Internet orientieren…
ƒ Mit der Zeit bewusst
umgehen (Zeitmanagement)
ƒ Gruppenprozesse
anhand einer
Problemstellung
anstoßen und
reflektieren – Turmbau
Personale und
soziale Kompetenz
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Grundlegende Lern- und
Arbeitstechniken
Kommunikative
Kompetenz
ƒ Ich mache mir ein Bild – eine
Hilfe beim Auswendiglernen
ƒ Stummes Gespräch –
nonverbal
kommunizieren können
ƒ Umgang mit
Regelverstößen in
Gruppenarbeiten
ƒ Eine Meinung äußern
ƒ Gruppenprozesse
anhand einer
Problemstellung
anstoßen und
reflektieren (mit externer
Beobachterin) –
Brückenbau
ƒ Präsentieren können 1: Die
Grundlagen
ƒ Präsentieren können 2:
Gestaltung und Einsatz von
Präsentationsplakaten
7
/
8
ƒ Präsentieren können 3:
Gestaltung und Einsatz von
Folien
ƒ Der Aussage eines
anderen zustimmen,
eine andere Meinung
vertreten
ƒ Inhalte richtig
darstellen (Richtig –
Falsch – Spiel)
Teamkompetenz
Problemlösekompetenz
ƒ Gruppenkonflikte
erkennen und Lösungsansätze entwickeln
ƒ Präsentieren können 4:
Möglichkeiten der
Veranschaulichung durch
Diagramme
ƒ Gruppenkonflikte
bewältigen
ƒ Präsentieren können 5:
Vorbereitung, Durchführung
und Reflexion
ƒ Aufgabenteilung in
mehrstündigen
Gruppenarbeiten
Personale und
soziale Kompetenz
ƒ Grundlagen zum
Problemlösen
ƒ Spiel:
Seitenwechsel
ƒ Lösen fachgebundener
Probleme Teil A
(Muckibude)
ƒ Spiel: Stabwechsel
ƒ Problemlösen in der
Gruppe Teil A (Opa
Egon)
ƒ Spiel: Engstelle
ƒ Problemlösen in der
Gruppe Teil B (Der
reisende Kaufmann)
ƒ Lösen fachgebundener
Probleme Teil B (Ducky
Duke)
ƒ Spiel: Spinnennetz
ƒ Spiel:
Gemeinsamkeiten
suchen
ƒ Spiel: Wir erfahren
mehr über uns
ƒ Spiel: Es lebe der
Unterschied
ƒ Spiel: Blindenhund
ƒ Vorteile von Teamarbeit
erkennen und nach
Lösungsmöglichkeiten
für auftretende
Probleme suchen
Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nur eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen
Jahrgangsstufen eingesetzt werden.
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Grundlegende Lern- und
Arbeitstechniken
9
/
10
Kommunikative
Kompetenz
Teamkompetenz
Problemlösekompetenz
Personale und
soziale Kompetenz
ƒ Spiel: Überquerung
des Zauberflusses
ƒ Regeln zur
Gruppenarbeit
entwickeln und
überprüfen
ƒ Problemlösen in der
Gruppe Teil C (Reise
durch die Galaxie) (ab
Realschule)
ƒ Gruppendiskussion zur
Teamfähigkeit –
amerikanische Debatte
ƒ Lösen fachgebundener ƒ Spiel: Davidstern
Probleme Teil C
(Magnesiumchlorid) (ab ƒ Spiel: Zu zweit ein
Bild malen
Realschule)
ƒ Spiel: Eiertransporter
ƒ Spiel: Wackelsteg
ƒ Spiel: Autoskooter
ƒ Spiel: Der
Vertrauenskreis
ƒ Spiel: Der freie Fall
Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nur eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangsstufen eingesetzt werden.
12
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Einleitung
Der Wechsel in das 5. Schuljahr bringt für alle Schülerinnen und Schüler
einschneidende Veränderungen mit sich: Der Wechsel der Klassenlehrerin/des
Klassenlehrers, neue Fächer, damit verbunden der höhere Anteil an Fachlehrerinnen
und Fachlehrern mit häufig unterschiedlichen Methoden und Anforderungen, eine
Vielzahl von neuen Büchern und Arbeitsmaterialien, eventuell ein Schulwechsel und
eine neue Klassengemeinschaft.
Diese Umstellung verlangt unter anderem eine höhere Selbstständigkeit sowie eine
bessere Organisation des Lernens und des Lernumfeldes. Auch stellt sie erhöhte
Anforderungen an das Sozialverhalten.
Die Bausteine 1 bis 3 eignen sich in besonderem Maße, Schülerinnen und Schülern
dieses Jahrgangs für das Einüben von Lerntechniken und –methoden sowie für
grundlegende Strategien zu interessieren. Die besondere Form der Einführung
motiviert sie zur intensiven Mitarbeit. Dadurch wird der Lernerfolg wesentlich erhöht
und eine entscheidende Grundlage für das Training weiterer Methoden,
Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen gelegt.
Den Einstieg für jeden Baustein bildet eine Plenumsveranstaltung aller Klassen des
5. Jahrgangs mit Rollenspielen und Wettbewerben zum jeweiligen Thema. Die
anschließende Auswertung der Rollenspiele und des Wettbewerbs erfolgt im Plenum
mithilfe von Schülerinterviews in lockerer Form durch eine Lehrkraft in der Rolle der
"Moderatorin“/des "Moderators“.
Diese originelle Art des Einstiegs stärkt die Rolle der in der Klasse unterrichtenden
Lehrkräfte, verbessert deren Ansehen und schafft zu Beginn des Schuljahres eine
positive Grundstimmung.
Die Plenumsveranstaltung dauert etwa eine Unterrichtsstunde. Das "Gelernte“ wird
von der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer in der unmittelbar folgenden Stunde
aufgegriffen und vertieft. Unter Beteiligung möglichst aller Fachlehrerinnen und
Fachlehrer werden die neuen Techniken und Prinzipien in den nächsten Wochen
besonders beachtet und eingeübt. Bewährt hat sich die Bearbeitung der einzelnen
Themenfelder in einem 2 bis 3-wöchigen Rhythmus zu Beginn des ersten
Schulhalbjahres. Denkbar ist ein solcher Einstieg in die Thematik bei Bedarf in
abgewandelter, altersgemäßer Form auch in Jahrgang 7.
Die folgenden Beschreibungen der einzelnen Bausteine liefern keine detaillierten
"Drehbücher“ für die einzelnen Rollenspiele. Vielmehr wird ein grober Rahmen mit
möglichen Inhalten und eventuell benötigten Materialien skizziert. Dadurch wird die
Kreativität der beteiligten Lehrkräfte nicht eingeschränkt. Die Erfahrung hat gezeigt,
dass nicht nur die Schülerinnen und Schüler Spaß an der Plenumsveranstaltung
haben, vielmehr bereitet es den Schauspielerinnen und Schauspielern große Freude,
die einzelnen Schülertypen mit eigenen Ideen zu interpretieren.
13
Für die Bausteine der Klassen 6 bis 10 haben wir unter anderem Anregungen der
Realschule Enger im nordrhein-westfälischen Enger übernommen. Diese Schule hat
Mitte der Neunziger ein vielfach ausgezeichnetes Konzept zum Training von
Lernkompetenzen entwickelt.4 Regelmäßig findet hier ein sogenannter Schwerpunkttag statt, an dem alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse eine bestimmte
Lernmethode trainieren. Ziel des Konzeptes ist, dass die Schülerinnen und Schüler
sich mehr und mehr verantwortlich für den eigenen Lernprozess fühlen und
Kompetenzen erlernen, mit deren Hilfe sie eigenständig lernen können.
Die einzelnen Bausteine der Rubrik "Präsentieren können“ bieten ein systematisches
Trainingsprogramm, mit dessen Hilfe die Schülerinnen und Schüler lernen, eine
Präsentation zu einem Thema zu erarbeiten und durchzuführen. Sie bieten
außerdem Instrumente, die den Schülerinnen und Schülern auch bei zukünftigen
Präsentationen eine dauerhafte, allgemeine Hilfe sind.
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
4
"Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften .......................15
"Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz ....................................................22
"Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben ..............................................28
So schaffe ich meine Hausaufgaben besser..................................................33
So erstelle ich eine Mind-Map........................................................................40
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I ............................................................48
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II ...........................................................66
Durchführung einer schriftlichen Arbeit ..........................................................71
Texterschließung I .........................................................................................77
Texterschließung II ........................................................................................82
Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? ..................................92
Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen ................................................99
Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten ...................................................107
Sich im Internet orientieren und informieren ................................................112
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement).......................................128
Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen..........................150
Präsentieren können 1: Die Grundlagen ......................................................159
Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten166
Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien.........................171
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch
Diagramme ..................................................................................................177
Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion ............192
Realschule Enger: Lernkompetenz I, II – Bausteine für eigenständiges Lernen.
14
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
"Lernen lernen 1“:
Arbeitsmaterialien sortieren und
abheften
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen:
- die Notwendigkeit eines Ordnungssystems
erkennen
- ein strukturiertes und bewährtes Ordnungssystem
kennen lernen, einüben und anwenden
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5 (evtl. auch Kl.7)
Keine
- versch. Arbeits- u.Unterrichtsmaterialien sowie
andere, "störende" Gegenstände für das
Rollenspiel
- 1 OHP-Folie mit den "Regeln" des
Ordnungssystems pro Klasse (Anlage 1)
- Urkunde für die Sieger des Wettbewerbs - siehe
Planungsverlauf (Anlage 2)
- 1 Sammelmappe pro Schülerin/Schüler (stabile
Mappe mit mögl. 12 Fächern zur Ablage)
- 1 großer DIN-A4 Ordner pro Schülerin/Schüler mit
Register oder Trennblättern
- 1 Collegeblock (liniert u. kariert, mit Rand u.
gelocht) pro Schülerin/Schüler
- 3 bis 4 Sätze "gebrauchter" Arbeitsblätter aus
versch. Fächern zum Einüben des
Ordnungssystems in Wettbewerbform (s.u.)
Planungsverlauf
Vorwort:
Viele Schülerinnen und Schüler haben erfahrungsgemäß Schwierigkeiten beim
Sortieren und Abheften von Arbeitsblättern.
15
Als Hilfe hat sich in der Praxis ein Ordnungssystem bewährt, das gleich zu
Beginn des 5. Schuljahres eingeführt werden sollte und auf folgenden
Regeln/Prinzipien basiert:
•
Jede Schülerin/jeder Schüler erhält eine Sammelmappe (siehe Foto) mit 8
bis12 verschiedenfarbigen Fächern (evtl. Klebepunkte verwenden), welche
den einzelnen Unterrichtsfächern zugeordnet werden. Hauptfächer können bei
Bedarf weiter unterteilt werden - z.B. Deutsch: Rechtschreibung, Grammatik ...
Diese Unterteilung des Faches Deutsch fördert einerseits das genauere
Nachdenken über einzelne Unterrichtsinhalte und erleichtert andererseits das
gezielte Nachlesen und Üben. Zu beziehen sind die Sammelmappen über
Fachgeschäfte und Versandhäuser für Bürobedarf.
•
Die Schülerinnen und Schüler führen keine Hefte, sondern schreiben auf
linierte und karierte Blätter aus einem Collegeblock.
•
Alle Blätter (s.o.), Arbeitsblätter, Fotokopien usw. werden mit Datum und einer
"Überschrift" (Fach, Thema, Buch S. …) versehen und im Rahmen einer
Unterrichtseinheit fortlaufend nummeriert.
•
Alle bearbeiteten Blätter kommen nach Fertigstellung bzw. am Ende der
Unterrichtsstunde in das entsprechende Fach der Sammelmappe (s.u.) dabei wird auf die Reihenfolge nach der Nummerierung geachtet. Die
Sammelmappe (s.u.) dient als Zwischenablage für möglichst alle
Unterrichtsfächer.
•
Jeweils am Ende einer Unterrichtswoche oder am Ende einer Unterrichtseinheit werden alle Blätter aus der Sammelmappe in einen DIN A 4-Ordner,
der in der Klasse bleibt, geheftet. Dabei sollten dessen Register bzw. die
Trennblätter in Reihenfolge und Farbe der Einteilung in der Sammelmappe
entsprechen.
•
Wollen die Schülerinnen und Schüler für eine Klassenarbeit, einen Test o.Ä.
üben, entnehmen sie die benötigten Seiten aus dem Ordner (evtl. Heftstreifen
verwenden).
•
Der Inhalt des DIN A 4-Ordners sollte bei Bedarf oder jeweils zum Halbjahresende zu Hause archiviert oder durch einen neuen Ordner ersetzt werden.
Die erfolgreiche Einführung und Nutzung des beschriebenen Ordnungssystems
setzt eine entsprechende Festlegung in den zuständigen Klassen- und Stufenkonferenzen voraus.
Abweichend von der empfohlenen Sammelmappe kann in ähnlicher Form das
bekannte "Schnellhefter-System" organisiert und angewandt werden.
Die Einführung des im Folgenden beschriebenen Ordnungssystems setzt
voraus, dass die benötigten Materialien (Sammelmappe, Ordner u. Collegeblock) schon zu Beginn des Schuljahres zur Verfügung stehen. Es empfiehlt
sich,
die
Anschaffung
durch
eine
Sammelbestellung
über
die
Klassenlehrerin/den Klassenlehrer zu organisieren.
16
Das Ordnungssystem und die Anschaffung der Materialien sollten auf einem
Elternabend am Ende des vorhergehenden oder zu Beginn des neuen
Schuljahres besprochen werden.
1. Plenumsveranstaltung
Die eigentliche Vorstellung und Einführung des Ordnungssystems erfolgt
möglichst in den ersten Unterrichtstagen. Alle Schülerinnen und Schüler des
Jahrgangs versammeln sich zu einer Plenumsveranstaltung in der Aula oder
einem anderen "Großraum". Bei mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt es sich,
die Klassen eventuell auf 2 Plenumsveranstaltungen zu verteilen. Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer und eventuell auch im Jahrgang unterrichtende
Fachlehrerinnen und Fachlehrer agieren als Darsteller in einem Rollenspiel.
Folgende Rollen sollen dafür von Lehrkräften besetzt werden:
3 Schülerinnen/Schüler, 1 Lehrkraft und 1 Moderatorin/Moderator (die Rolle der
Lehrkraft sowie die der Moderatorin/des Moderators können von einer Person
übernommen werden).
Begrüßung und Einführung:
Zunächst begrüßt die Moderatorin/der Moderator die Zuschauer und nennt
Thema, Sinn und Ziele der Unterrichtseinheit "Lernen lernen" sowie des ersten
Bausteins. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden aufgefordert, das
Rollenspiel genau zu beobachten.
Rollenspiel:
Szene 1
Gespielt wird die Phase einer Unterrichtsstunde (beliebiges Fach), in der die
dargestellten Schülerinnen und Schüler neben der Schultasche und sonstigen
Materialien (s.u.) ein bereits in der vorangegangenen Stunde ausgeteiltes
Arbeitsblatt zur Weiterarbeit, einen Schreibblock und einen Stift benötigen. Die
Lehrkraft begrüßt die Schülerinnen und Schüler und fordert sie auf, das
Arbeitsblatt aus der letzten Stunde weiter zu bearbeiten. Die dargestellten
Schülertypen suchen das Arbeitsblatt und die notwendigen Utensilien (näheres
siehe unten).
Die Moderatorin/der Moderator unterbricht das Rollenspiel und leitet über zu
Szene 2, die am Ende der Unterrichtsstunde spielt.
Szene 2:
Die Lehrkraft verteilt ein neues Arbeitsblatt, welches als Hausaufgabe bearbeitet
werden soll.
17
Die dargestellten Schülerinnen und Schüler gehen auf ihre Art und Weise mit
dem Blatt und der genannten Hausaufgabe um (Näheres siehe unten).
Regieanweisungen:
In beiden Szenen des Rollenspiels werden 3 Schülertypen (vom "Chaoten" bis
zum "Musterschüler") pointiert dargestellt. Dabei sollen die wichtigsten
Prinzipien und die Effektivität des unten beschriebenen Ordnungssystems
deutlich werden.
Typ I sollte das große Durcheinander und sehr viel Überflüssiges (z.B. CDPlayer, Fanschal, leere Getränkedose, …) in der Schultasche haben.
In Szene 1 soll sie/er das Arbeitsblatt und sonstige Materialien in der
Schultasche, auf und unter dem Tisch suchen, nichts finden und somit nicht
mitarbeiten können.
In Szene 2 lässt sie/er das ausgeteilte Arbeitsblatt auf dem Tisch liegen.
Am Ende der 2. Szene sollte Typ 1 sich Hilfe suchend an Typ 3 wenden und
gezielt nach dem Ordnungssystem fragen.
Bei Typ II sollte das Durcheinander schon etwas geringer sein. Sie/er sollte in
Szene 1 das Arbeitsblatt nach kurzem Suchen lose in der Schultasche oder in
einer "falschen" Mappe finden. Zum Schreiben nutzt sie/er ein loses, nicht
gelochtes Blatt.
In Szene 2 verschwindet das ausgeteilte Blatt in der Schultasche.
Typ III nutzt das angestrebte Ordnungssystem ( Sammelmappe - alternativ
versch. Schnellhefter und Collegeblock) perfekt, hat in Szene 1 alle benötigten
Materialien schnell parat und beginnt als Erste/als Erster mit der Arbeit.
In Szene 2 erhält das Arbeitsblatt die laufende Nummer und das Datum.
Anschließend wird es in die Sammelmappe einsortiert.
Die Lehrkraft lobt bzw. kritisiert das Arbeitsverhalten der einzelnen Schülertypen
in beiden Szenen.
In einzelnen Phasen des Rollenspiels kann es für das Publikum wichtig
sein, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler laut denken.
Auf weitere "Regieanweisungen" wird hier verzichtet, der Kreativität und
Improvisationskunst der Akteure sind keine Grenzen gesetzt.
Auswertung:
Nach Beendigung des Rollenspiels interviewt die Moderatorin/der Moderator in
lockerer Form die Zuschauerinnen und Zuschauer, ggf. auch die Schauspielerinnen und Schauspieler. Dabei kann zunächst kurz nach den schauspielerischen Leistungen, der Musik auf dem CD-Player eines dargestellten
"Schülers", dem Fanschal usw. gefragt werden. Ein solcher Beginn des
Interviews weckt das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der
Auswertung des Rollenspiels.
18
In der Folge sollten die verschiedenen "Ordnungsstrategien" der einzelnen
Schülertypen beschrieben werden. Dabei sollten förderliche und hinderliche
Merkmale benannt werden.
Anschließend präsentiert die Moderatorin/der Moderator die Regeln für das
angestrebte Ordnungssystem auf einer OHP-Folie (Anlage 1) und erläutert
diese.
Wettbewerb:
Am
Ende
der
Plenumsveranstaltung
vertreten
ein
oder
zwei
Schülerinnen/Schüler ihre Klasse in einem Wettbewerb. Bei einzügigen
Systemen treten 2 bis 3 Gruppen aus der Klasse gegeneinander an:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten mehrere, "gebrauchte"
Arbeitsblätter aus verschiedenen Unterrichtsfächern (Fach und Datum sind
deutlich zu erkennen). Sie sollen die Blätter dem jeweiligen Fach zuordnen, in
der richtigen Reihenfolge nummerieren und in die entsprechend vorbereitete
Sammelmappe einsortieren.
Die Lehrkräfte überprüfen die Einhaltung der Regeln. Die Klasse der
Siegerinnen/der Sieger erhält eine Urkunde (Anlage 2) oder einen kleinen Preis
(Pflanze o.Ä.).
2. Fortsetzung in der Klasse
In der darauf folgenden Unterrichtsstunde (bei der Klassenlehrerin/dem
Klassenlehrer) werden die Regeln mithilfe der Folie (Anlage 1) noch einmal
besprochen. Anschließend werden die Sammelmappen verteilt und die
einzelnen Fächer jeweils einem Unterrichtsfach (z.B. nach Farben und/oder
Abkürzungen) zugeordnet.
Analog dazu werden die Trennblätter des Registers im DIN A4 Ordner den
einzelnen Fächern zugeordnet.
Hinweise zur Weiterarbeit:
In den ersten Wochen nach Einführung ist
besonders streng auf die Einhaltung der
Systematik zu achten. Eventuell kann der
oben beschriebene Wett-bewerb klassenintern wiederholt werden.
Auch das Abheften in den DIN A 4-Ordner,
das in der Regel wöchentlich oder zum Ende
einer Unterrichtseinheit erfolgt (s.u.), muss
zunächst erklärt, gemeinsam geübt und
immer wieder kontrolliert werden.
19
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
"Lernen lernen“
1. Arbeitsmaterialien sortieren und abheften
Anlage:
1 von 2
Regeln für das Sortieren und Abheften
1. In allen Fächern wird auf linierte und karierte Blätter aus einem
Collegeblock geschrieben.
2. Alle beschriebenen Blätter, die Arbeitsblätter, Fotokopien usw.
werden mit Datum und einer Überschrift (Thema, Buch Seite …)
versehen und im Rahmen einer Unterrichtseinheit/eines Themas
fortlaufend nummeriert.
3. Alle bearbeiteten Blätter kommen nach Fertigstellung bzw. am
Ende der Unterrichtsstunde in das entsprechende Fach der
Sammelmappe. Dabei wird auf die Reihenfolge der Nummerierung
geachtet.
4. Am Ende einer Unterrichtswoche oder am Ende einer
Unterrichtseinheit werden alle Blätter aus der Sammelmappe an
die entsprechende Stelle im DIN A 4-Ordner geheftet.
5. Zum Üben können die benötigten Blätter aus dem Ordner mit nach
Hause genommen werden.
6. Zum Halbjahresende oder wenn der DIN A 4-Ordner voll ist,
werden die Blätter zu Hause archiviert oder es wird ein neuer
Ordner angelegt.
20
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
"Lernen lernen“
1. Arbeitsmaterialien sortieren und abheften
Anlage:
2 von 2
URKUNDE
Die Klasse____
stellte im Wettbewerb
die Meisterin/den Meister
im Sortieren und Abheften von Arbeitsblättern.
________________
Datum
________________________________________
Unterschrift der Schulleiterin/des Schulleiters
21
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
"Lernen lernen 2“: Der
Schülerarbeitsplatz
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen:
- Vor- und Nachteile verschiedener Ordnungsprinzipien erkennen und benennen
- einen Arbeitsplatz "sinnvoll" einrichten
- Gegenstände u. Materialien nach den Kategorien
"Notwendiges" und "Störendes" sortieren
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5 (evtl. auch Kl. 7)
Keine
"Lernen lernen" - 1. Arbeitsmaterialien
sortieren, …
- diverse "Schulsachen", Materialien und
Gegenstände für die Schülerarbeitsplätze
(s.u.)
- ein vorbereiteter Schülertisch pro Klasse
(s.u.)
- Arbeitsblatt "Was gehört auf deinen Arbeitsplatz?" (Anlage1) in Klassensätzen (für das
Plenum)
- je zwei Urkunden pro Klasse (Anlage 2)
- Arbeitsblatt "Arbeitsplatzcheck" (Anlage 3)auf
OHP-Folie und in Klassensätzen
Planungsverlauf
Vorwort
Zur Vorbereitung der 2. Plenumsveranstaltung, die etwa 2 bis 3 Wochen nach
der ersten Plenumssitzung stattfinden sollte, stellen die Lehrkräfte je einen
Tisch pro Klasse als Schülerarbeitsplatz bereit, der mit sehr vielen wichtigen
und unwichtigen Materialien und Gegenständen (z.B. Bücher, Collegeblock,
22
Schreibutensilien, Lampe, Kurzzeitwecker, Blumenvase, Blockflöte, Turnschuhe, …) überhäuft ist.
Da die vorbereiteten Tische später im Wettbewerb sinnvoll aufzuräumen sind,
müssen auf allen Tischen die gleichen Materialien und Gegenstände vorhanden
sein.
1. Plenumsveranstaltung
Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5 treffen sich zur 2.
Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen Großraum. Alle müssen
einen Stift mitbringen! Bei mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt sich wieder die
Aufteilung auf zwei Plenumsveranstaltungen.
Die Moderatorin/der Moderator begrüßt die Klassen, nennt das Thema der
heutigen Sitzung und wählt aus jeder Klasse stellvertretend zwei
Schülerinnen/Schüler aus, die sich einem Wettbewerb stellen sollen. Da die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Entscheidungen (s.u.) später begründen
müssen, sollte bei der Auswahl auf eine dafür ausreichende Sprachkompetenz
geachtet werden.
Die Aufgabe der Teams besteht darin, die Gegenstände und Materialien auf
einem der vorbereiteten Tische so zu sortieren, dass ein sinnvoll gestalteter
Arbeitsplatz entsteht. Dabei sollen störende, überflüssige Dinge weggelegt
werden. Für die Aufgabe stehen 10 Minuten zur Verfügung.
Während die Teams ihrer Aufgabe nachgehen, bearbeiten die übrigen
Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt "Der Schülerarbeitsplatz" (Anlage 1).
Auch für diese Aufgabe wird die Zeit auf 10 Minuten begrenzt.
Nach 10 Minuten beenden alle Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit. Die
Moderatorin/der Moderator interviewt nun kurz die einzelnen Partnergruppen.
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Entscheidungen begründen und ihr
"Ordnungssystem" erläutern.
Nach den Interviews erfolgt die Bewertung der einzelnen Tische durch die
Schulleiterin/den Schulleiter bzw. eine Lehrkraft. Die Klasse der Sieger erhält
eine Urkunde (Anlage 2).
Hält das Lehrerteam ein Rollenspiel wie in der 1. Plenumssitzung für geeignet,
so kann auch hier diese Form der Einführung gewählt werden.
Der Ablauf entspräche dann zunächst im Wesentlichen dem des 1. Plenums.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler stellen zwei oder drei Schülerinnen
oder Schüler dar, die an unterschiedlich "gestalteten" Schülertischen
entsprechend der dort herrschenden Ordnung bzw. Unordnung mehr oder
weniger zielgerichtet und erfolgreich arbeiten.
Während des Rollenspiels sollten die für den nachfolgenden Wettbewerb
vorbereiteten Tische zunächst abgedeckt sein.
Die Auswertung des Rollenspiels erfolgt durch die Moderatorin/den Moderator,
der anschließend zum oben beschriebenen Wettbewerb überleitet.
23
2. Fortsetzung in der Klasse
•
In der unmittelbar folgenden Stunde wird mithilfe der Beobachtungen und
durch Auswertung des im Plenum bearbeiteten Arbeitsblattes (Anlage 1) noch
einmal besprochen, wie ein sinnvoll gestalteter Schülerarbeitsplatz aussehen
soll. Dabei ist auf die Übertragbarkeit der "Regeln" auf den häuslichen
Arbeitsplatz hinzuweisen sowie evtl. Besonderheiten (z.B. Beleuchtung,
Blumen, …) zu besprechen.
•
Die Lehrkraft stellt das Arbeitsblatt "Arbeitsplatzcheck" (Anlage 3) vor oder
entwickelt eine vergleichbare Checkliste gemeinsam mit der Klasse.
•
Der "Arbeitsplatzcheck" wird nun unmittelbar in dieser Stunde oder zur
besseren "Vorbereitung" am nächsten Tag erstmals durchgeführt.
Hinweise zur Weiterarbeit:
•
Der "Arbeitsplatzcheck" wird in der Schule nun regelmäßig durchgeführt
(zunächst wöchentlich, später evtl. monatlich). Das Arbeitsblatt kann mit
einem Punktesystem ausgewertet werden. Wer dabei mehr als 16 Punkte
erreicht, erhält eine kleine Belohnung.
•
Beim "Arbeitsplatzcheck" kann auch die Ordnung im Regalfach der Schülerin
/des Schülers mit einbezogen werden.
•
Der "Arbeitsplatzcheck" kann sowohl als Selbstkontrolle als auch durch
Mitschüler erfolgen.
•
In der Folgezeit achten möglichst alle in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte
auf die Einhaltung der "Regeln".
24
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
"Lernen lernen“
2. Der Schülerarbeitsplatz
Anlage:
1 von 3
Wie gestaltest du deinen Arbeitsplatz?
Welche der folgenden Gegenstände und Arbeitsmaterialien
gehören an deinen Arbeitsplatz? Kreuze an!
Gegenstand/Arbeitsmaterial
gehört dazu
Füller
Ersatzpatronen/Tinte
Tintenkiller
gespitzter Bleistift
gespitzte Buntstifte und/oder Filzstifte
Anspitzer
Radiergummi
Lineal und/oder Geodreieck
Tischlampe/gute Beleuchtung
Blumen und/oder Grünpflanze
verschiedene Lexika
Wörterbuch
Sammelmappe bzw. Schnellhefter
Collegeblock bzw. Schulhefte
Turnschuhe
Sportzeug
Zirkel
Blockflöte
Disk-Man + CD's
Frühstücksdose
Getränk
Bilderrahmen
Klebstoff
Schere
Locher
Tacker
Büroklammern
Zettelbox
Taschentücher
Garderobe (Jacke, Mütze, Schal, …)
Blockflöte
Lieblingsposter
Taschenbuch (wird nicht im Unterricht gelesen)
25
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
"Lernen lernen“
2. Der Schülerarbeitsplatz
Anlage:
2 von 3
URKUNDE
Die Klasse_____
stellte im Wettbewerb "Der Schülerarbeitsplatz"
die Meisterin/den Meister der Arbeitsplatzgestaltung.
________________
Datum
________________________________________
Unterschrift der Schulleiterin/des Schulleiters
26
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
"Lernen lernen“
2. Der Schülerarbeitsplatz
Anlage:
3 von 3
Der Arbeitsplatzcheck
Name: __________________________________
Welche der folgenden Materialien hast du heute dabei und welche Regeln
hast du eingehalten? Kreuze an!
Rechne dir für jedes Kreuz einen Punkt an und schreibe in der letzten
Zeile die erreichte Punktzahl auf!
Material bzw. Regel
vorhanden/eingehalten
Datum Datum Datum Datum Datum
Füller
Ersatzpatronen/Tinte
gespitzter Bleistift
gespitzte Buntstifte/Filzstifte
Lineal und/oder Geodreieck
Radiergummi
Spitzer
Tintenkiller
Zirkel
Sammelmappe bzw. Schnellhefter
Collegeblock bzw. Schulhefte
Klebstoff
Schere
DIN-A4 Ordner im Regal
Fach unter dem Tisch frei als
Zwischenablage
Jacke, Mütze, Schal, … an der
Garderobe bzw. im Regalfach
Hausaufgabenheft bzw.
Hausaufgabenmanager
sonstige "Materialien" (Sportzeug,
Frühstück, Blockflöte, Lexika,…)
im Ranzen, im Regal od. am Haken
Gesamtpunktzahl
27
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
"Lernen lernen 3“: Umgang mit
Hausaufgaben
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen:
- Vor- und Nachteile der vorgespielten Vorgehensweisen und Ordnungsprinzipien erkennen und
benennen
- lernen, dass eine strukturierte und standardisierte
Vorgehendweise beim Erledigen der
Hausaufgaben vorteilhaft ist.
- lernen, einen "Hausaufgabenmanager"
anzuwenden.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5 (evtl. Klasse 7)
Keine
"Lernen lernen" 1. u. 2.
- diverse "Schulsachen" für das Rollenspiel
- Tische, Stühle etc. für die häuslichen
Arbeitsplätze
- evtl. OHP-Folie oder Plakatkarton (s.u.)
- Regeln für den "Hausaufgaben-Manager" pro
Klasse auf OHP-Folie (Anlage 1)
- Regeln für den "Hausaufgabenmanager" im
Klassensatz (in DIN-A 5 Format)
- 1 DIN-A5 Heft pro Schülerin und Schüler
Planungsverlauf
Vorwort:
Der Umgang mit den Hausaufgaben wird mit zunehmendem Alter für viele
Schülerinnen und Schüler zum Problem. Hausaufgaben werden teilweise
oberflächlich, unvollständig oder überhaupt nicht erledigt.
28
Durch die Einführung eines "Hausaufgaben-Managers", der mit einer klar
vorgegebenen Struktur und den notwendigen Eintragungen über das übliche
Hausaufgabenheft hinausgeht, soll hier Abhilfe geschaffen werden.
Zusätzlich zum korrekten Eintragen der Hausaufgaben werden mit dem
"Hausaufgaben-Manager" das Festlegen einer sinnvollen Reihenfolge bei der
Erledigung der Hausaufgaben und das richtige Einschätzen der notwendigen
Arbeitszeit trainiert.
Ein erfolgreicher Einsatz des "Hausaufgaben-Managers" ist nur möglich, wenn
die Klassen- und Stufenkonferenz entsprechende Absprachen trifft und die
Eltern mit einbezogen werden.
So soll der "Hausaufgaben-Manager" vor der Einführung auf einem Elternabend
vorgestellt und der Umgang mit den Hausaufgaben besprochen werden. Dabei
sind die Eltern auf die Notwendigkeit ihrer Unterstützung hinzuweisen.
Bei "Problemfällen" sollten mit den betroffenen Eltern Absprachen über die
Kontrolle der Eintragungen und der Hausaufgaben, wie etwa tägliche
Unterschrift der Lehrkraft und der Eltern im "Hausaufgaben-Manager", getroffen
werden.
Bei der Planung des Unterrichts muss berücksichtigt werden, dass die
Schülerinnen und Schüler genügend Zeit für die notwendigen Eintragungen
erhalten.
Wie die bei "Lernen lernen 1 …" eingeführten Materialien sollte das DIN-A 5
Heft für den "Hausaufgaben-Manager" bereits zu Beginn des Schuljahres zur
Verfügung stehen. Bis zu dieser Plenumsveranstaltung mit dem Thema
"Umgang mit Hausaufgaben" schreiben die Schülerinnen und Schüler die
Hausaufgaben in der ihnen bisher bekannten Art und Weise auf.
1. Plenumsveranstaltung
Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5 treffen sich zur 3.
Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen Großraum. Bei mehr als
3 Parallelklassen empfiehlt sich auch hier wieder die Aufteilung auf zwei
Plenumsveranstaltungen. Der Ablauf der Veranstaltung entspricht im Wesentlichen dem der ersten Plenumssitzung.
Die beteiligten Lehrkräfte stellen nach der Begrüßung und Einführung durch die
Moderatorin/den Moderator unterschiedliche Schülertypen dar.
Die Gestaltung des häuslichen Arbeitsplatzes soll hierbei nicht mehr
thematisiert werden (siehe "Lernen lernen" - 2. Der Schülerarbeitsplatz).
Sehr wohl sollte in diesem Rollenspiel aber Wert auf den "richtigen" Ort im
Hause und die Begleitumstände gelegt werden (Küche, eigenes Zimmer, vor
dem Fernseher, laute Musik, störende Geschwister, …). Um den Ort des
Geschehens deutlich zu machen, sollten die "Schauspielerinnen und
Schauspieler" entsprechende Regieanweisungen geben oder "laut denken".
Eventuell kann die Rolle eines Elternteil besetzt werden, das auf die
vollständige und störungsfreie Erledigung der Hausaufgaben achtet und bei
Bedarf hilft.
29
Hauptaugenmerk soll in dieser Sitzung auf den Umgang mit den Hausaufgaben
gelegt werden. Dabei sollen fördernde und störende Faktoren bei
Hausaufgaben deutlich werden.
Begrüßung und Einführung
Die Moderatorin/der Moderator begrüßt die Schülerinnen und Schüler, nennt
das Thema des 3. Bausteins der Einheit "Lernen lernen" und fordert das
Publikum zur intensiven Beobachtung auf.
Rollenspiel:
Die Lehrkräfte stellen in drei Szenen nacheinander 3 Schülertypen dar, die sich
im Umgang mit den Hausaufgaben klar nachvollziehbar unterscheiden. Dabei
sollen vorteilhafte und störende Faktoren beim Umgang mit den Hausaufgaben
deutlich werden. Um die Kreativität der "Schauspielerinnen und Schauspieler"
nicht einzuschränken, wird auf detaillierte Regieanweisungen verzichtet.
Mögliche Unterscheidungsmerkmale könnten sein:
•
•
•
•
•
•
•
•
Wann und wo werden die Hausaufgaben gemacht?
Gestaltung des Arbeitsplatzes (siehe "Lernen lernen 2")
Ablenkungsfaktoren (Musik, Fernsehen, Telefon, …)
Unterbrechung für Freizeitaktivitäten
bei Problemen Eltern/Geschwister fragen oder aufgeben
Nutzung eines Hausaufgabenheftes
Überprüfung auf Vollständigkeit und evtl. auf Richtigkeit
korrekter Einsatz der Sammelmappe (siehe "Lernen lernen 1")
Auswertung:
Nach Beendigung des Rollenspiels werden die Zuschauer wieder in der
bekannten Form interviewt (siehe "Lernen lernen 1 …"). Dabei sollen Vor- und
Nachteile der dargestellten Vorgehensweisen benannt werden. Eventuell
können von Schülerinnen und Schülern formulierte Tipps und Regeln auf einer
Folie oder einem Plakat festgehalten werden.
30
2. Fortsetzung in der Klasse
•
•
In der unmittelbar folgenden Stunde wird die Nutzung des DIN A 5 Heftes als
"Hausaufgaben-Manager" eingeführt.
Die Klassenlehrein/der Klassenlehrer präsentiert die Regeln und erklärt die
Nutzung zunächst mithilfe einer OHP-Folie. Dabei sollten die "3 Säulen" des
Managers genau besprochen werden:
•
•
•
Tägliche Eintragungen in der Schule (Datum, Fächer mit entsprechender
Hausaufgabe bzw. dem Eintrag "nichts")
Festlegen der Reihenfolge (siehe dazu auch "Lernen lernen 3.2.")
Arbeitszeit schätzen und messen
Anschließend werden die Kopien der Regeln (Anlage 1) verteilt und in das DIN
A 5 Heft geklebt. Ab sofort wird der "Hausaufgaben-Manager" nach den
Vorgaben genutzt.
Hinweise zur Weiterarbeit:
•
In der Folgezeit sollten die Hausaufgaben von allen Lehrkräften
regelmäßig, zumindest auf Vollständigkeit hin, kontrolliert und auf die
strikte Einhaltung der Regeln für den "Hausaufgaben-Manager" geachtet
werden.
•
Zur unmittelbaren Vertiefung oder zur späteren Wiederholung bietet sich
der folgende Baustein - "So schaffe ich Hausaufgaben besser" an.
•
Gelegentlich sollten mithilfe des "Hausaufgaben-Managers" die sinnvolle
Reihenfolge bei der Erledigung der Hausaufgaben sowie die
Einschätzung und Planung der Arbeitszeit thematisiert werden.
31
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
"Lernen lernen“
3. Umgang mit Hausaufgaben
Anlage:
1 von 1
Bedienungsanleitung für den "Hausaufgaben-Manager"
Folgende Eintragungen sollst du
"Hausaufgaben-Manager" machen:
ab
sofort
täglich
in
deinem
I. Folgendes trägst du in der Schule ein:
-
Datum
Unterrichtsfach + Hausaufgabe
Trage "nichts" ein, wenn es in einem Fach keine Hausaufgabe gibt!
Sonstiges (evtl. besondere Bemerkungen)
II. Bevor du zu Hause mit den Aufgaben beginnst ,
lege die Reihenfolge wie folgt fest
(Tipp: Am Anfang eine leichte Aufgabe!):
*** Mit dieser Aufgabe beginne ich.
** Diese Aufgaben folgen als nächste.
*
Für diese Aufgabe kann ich mir noch etwas Zeit lassen.
III. Wie lange brauchst du für die Aufgaben?
- Schätze vor Beginn die Zeit, die du für die Hausaufgaben brauchst und
schreibe die Minuten auf!
- Stoppe die tatsächliche Arbeitszeit und schreibe auch diese am Ende
auf!
Arbeitszeit:
geschätzt:
_____
gemessen:
_____
32
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
So schaffe ich meine
Hausaufgaben besser
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ein Konzept zur
Erledigung ihrer Hausaufgaben kennen lernen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
"Lernen lernen 3"
- Anlage 1 "So schaffe ich meine
Hausaufgaben besser“ als Klassensatz.
- Anlage 2 "Trainingsplan zum Erklimmen der
Hausaufgabentreppe“ als Klassensatz.
- Anlage 3 "Trainingsplan zum Erklimmen der
Hausaufgabentreppe - Lösungsblatt“ als
Kopie für die Lehrkraft.
- Anlage 4 und 5 "Hausaufgabentagebücher" je
nach Bedarf.
Planungsverlauf
Unterrichtsgespräch zum Thema Hausaufgaben
"Wie machst du deine Hausaufgaben?“
"Wo machst du deine Hausaufgaben?“
"Wann machst du deine Hausaufgaben?“
Einzelarbeit: "So schaffe ich Hausaufgaben besser“
Jede Schülerin/jeder Schüler erhält ein Arbeitsblatt "So schaffe ich meine
Hausaufgaben besser“.
33
Aufgaben:
a) "Erledige die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt!“
b) "Trage anschließend deine Ergebnisse kurz vor.“
(Damit auf dem folgenden Arbeitsblatt (Anlage 2) keine Fehler entstehen,
sollten nach der Besprechung alle Schülerinnen und Schüler die korrekte
Lösung haben.)
Einzelarbeit: "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe“
Jede Schülerin/jeder Schüler erhält nun ein Arbeitsblatt "Trainingsplan zum
Erklimmen der Hausaufgabentreppe“.
Die Schülerinnen und Schüler übertragen die zuvor mit Häkchen gekennzeichneten Aussagen in der richtigen Reihenfolge von unten nach oben in das
Arbeitsblatt "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe".
Anschließend werden die Lösungen besprochen.
Der erarbeitete Trainingsplan sollte großflächig an der Klassenwand visualisiert
werden. Evtl. kann sogar eine Treppe aus Pappe an der Klassenwand gestaltet
werden, die in den acht Stufen die einzelnen Schritte enthält.
Hinweise zur Weiterarbeit
Die Umbenennung des "Hausaufgabenhefts“ in "Hausaufgaben-Manager“ kann
motivationsfördernd wirken.
Anlage 4 bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, zu Hause bei
der Erledigung der Hausaufgaben zu überprüfen, ob sie sich an die erarbeiteten
Schritte halten. In den folgenden Stunden sollte ihnen in jedem Fall auch die
Gelegenheit gegeben werden, mithilfe dieser Anlage 4 von eventuellen
Umsetzungsschwierigkeiten zu berichten. Dies geschieht im Optimalfall parallel
zur Besprechung der Hausaufgabe.
Um die Hausaufgabenpraxis noch detaillierter zu evaluieren, bietet sich Anlage
5 an. Die Schülerinnen und Schüler füllen das Tagebuch über einen begrenzten
Zeitraum (z.B. 2 Wochen) aus. Nach dem Zeitraum wird das Tagebuch mit den
Schülern ausgewertet.
34
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
So schaffe ich meine Hausaufgaben besser
Anlage:
1 von 5
So schaffe ich meine Hausaufgaben besser
1. Welche Aussagen sind deiner Meinung nach richtig? Kennzeichne sie mit einem
Häkchen!
2. Überlege, in welcher Reihenfolge diese Aussagen stehen sollten!
1,2,3,...
9
Die Hausaufgaben mache ich kurz vor dem Schlafen gehen,
dann behalte ich alles am besten.
Ich führe eine angefangene Aufgabe immer ganz zu Ende
und kontrolliere sie, bevor ich mit der nächsten beginne.
Mündliche Hausaufgaben mache ich nicht.
In welcher Reihenfolge ich die Hausaufgaben mache,
überlasse ich dem Zufall.
Ich beginne mit einer Aufgabe, die mir leicht fällt.
Bevor ich zu Hause anfange, schaue ich in meinen
Hausaufgaben-Manager.
Zu Hause setze ich mich ausgeruht an die Hausaufgaben.
Meine Mutter oder mein Vater sollen im Zimmer sein,
damit sie mir bei den Hausaufgaben helfen können.
Hausaufgaben mache ich mit meiner älteren Schwester.
Ich rufe jemanden an und frage nach den Hausaufgaben.
Nach einer erledigten Aufgabe freue ich mich
und belohne mich mit einer kleinen Erholungspause.
Ich stehe ab und zu auf und sehe fern oder gucke,
ob draußen schon jemand auf mich wartet.
Ich notiere meine Hausaufgaben in der Schule immer im
Hausaufgaben-Manager.
Wenn ich mit den Hausaufgaben fertig bin, packe ich die
Schultasche für den nächsten Tag. Dabei schaue ich auf den
Stundenplan (Was brauche ich?) und in meinen HausaufgabenManager (Habe ich alles erledigt?).
Ich hake im Hausaufgaben-Manager fertige Aufgaben ab.
Copyright Cornelsen Verlag Scriptor
35
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
So schaffe ich meine Hausaufgaben besser
Anlage:
2 von 5
Trainingsplan... zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe
Copyright Cornelsen Verlag Scriptor
36
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
So schaffe ich meine Hausaufgaben besser
Anlage:
3 von 5
Beispiel für einen…
Trainingsplan... zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe
8. Wenn ich mit den Hausaufgaben
fertig bin, packe ich die Schultasche
für den nächsten Tag. Dabei schaue
ich auf den Stundenplan (Was
brauche ich?) und in meinen
Hausaufgaben-Manager (Habe ich
alles erledigt?).
7. Nach einer erledigten Aufgabe freue
ich mich und belohne mich mit einer
kleinen Erholungspause.
6. Ich hake im Hausaufgaben-Manager
fertige Aufgaben ab.
5. Ich führe eine angefangene Aufgabe
immer ganz zu Ende und
kontrolliere sie, bevor ich mit der
nächsten beginne.
4. Ich beginne mit einer Aufgabe, die
mir leicht fällt.
3. Bevor ich zu Hause anfange,
schaue ich in meinen
Hausaufgaben-Manager.
2. Zu Hause setze ich mich ausgeruht
an die Hausaufgaben.
1. Ich notiere meine Hausaufgaben in
der Schule immer im
Hausaufgaben-Manager.
Copyright Cornelsen Verlag Scriptor
37
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
So schaffe ich meine Hausaufgaben besser
Anlage:
4 von 5
Hausaufgabentagebuch (Trage das Datum ein und hake die Schritte ab, an die du dich gehalten hast!)
am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____
1 Aufgaben im HausaufgabenManager notiert?
2 Ausgeruht?
3 Vor Beginn in den
Hausaufgaben-Manager
geschaut?
4 Mit einer Aufgabe
begonnen, die leicht fällt?
5 Angefangene Aufgaben zu
Ende geführt und vor der
nächsten Aufgabe
kontrolliert?
6 Erledigte Aufgaben im HAManager abgehakt?
7 Nach erledigter Aufgabe mit
Erholungspause belohnt?
8 Schultasche für den
nächsten Tag gepackt?
Dabei auf Stundenplan (Was
brauche ich?) und in
Hausaufgaben-Manager
(Habe ich alles erledigt?)
geschaut?
38
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
So schaffe ich meine Hausaufgaben besser
Anlage:
5 von 5
Hausaufgabentagebuch (Notiere für jedes Fach!)
Wie war es am ____________ mit meinen Hausaufgaben?
Deutsch
Mathematik
Englisch
....................
..................
..................
Thema
Dauer in Minuten
Wann wurde die Aufgabe
gestellt? (heute/gestern/früher)
Schwierigkeitsgrad
( 1= leicht; 5 = schwer)
Waren Hilfen erforderlich?
Habe ich mich an den
Trainingsplan gehalten? Wenn
nein, was habe ich anders
gemacht?
39
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
So erstelle ich eine Mind-Map
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Technik
des Mind-Mappings kennen und anwenden lernen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
- Anlage 1 (Kopie für die Lehrkraft)
- Anlage 2 (Klassensatz)
- Anlage 3 (Folie und Klassensatz)
- Anlage 4 (Info für die Lehrkraft)
Planungsverlauf
1. Hinführung durch die Lehrkraft, z.B. durch folgende Aussage: "Jeder
Mensch steht ständig vor dem Problem sich etwas merken zu müssen,
sich an etwas zu erinnern, etwas kurz gefasst wiedergeben zu müssen,
Ideen zu entwickeln und sie anderen mitzuteilen.
In den nächsten Stunden werden wir eine Technik kennen lernen, mit der
uns das gut gelingen kann. Diese hat etwas mit Ordnung zu tun. Wir
können dabei lernen, Ordnung in unsere Gedanken und Vorstellungen zu
bringen.
Man nennt die Technik, die wir lernen wollen >Mind-Mapping< und das
Ergebnis des >Mind-Mapping< nennt man >Mind-Map<. Das ist ein Wort
aus dem Englischen und heißt übersetzt >Gedächtniskarte<.
Wir fangen mit einem einfachen Beispiel an.“
2. "Immer wenn der Mutter in den letzten Tagen etwas einfiel, was ihr fehlte,
hat sie dies auf dem Einkaufszettel notiert. Du bekommst jetzt den
Auftrag, diesen Einkauf zu tätigen. Überlege dir nun, wie du möglichst
schnell in dem Geschäft deinen Einkauf erledigen kannst.“
3. Die Lehrkraft teilt den Einkaufszettel aus. (Anlage 1)
40
4. Im Gespräch suchen die Schülerinnen und Schüler unter der Moderation
der Lehrerin/des Lehrers nach Möglichkeiten, die Waren des Einkaufszettels so zu ordnen, dass der Einkauf ohne unnötig lange Wege im
Supermarkt getätigt werden kann. In dem Gespräch muss deutlich
werden, dass die aufgeführten Artikel in verschiedenen Abteilungen zu
finden sind.
5. Einzelarbeit: Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun den Auftrag
den Einkaufszettel neu geordnet zu schreiben.
6. In Partnerarbeit werden die Einkaufszettel in Hinblick auf die
gefundenen Neuordnungen miteinander verglichen.
7. In dem anschließenden Klassengespräch werden die Ordnungskriterien
miteinander besprochen, gesammelt und an der Tafel festgehalten. Es ist
davon auszugehen, dass viele Schülerinnen und Schüler die
verschiedenen Abteilungen eines Supermarktes als Ordnungskriterien
ausgewählt haben. Diese werden ebenfalls an der Tafel festgehalten.
Zum Beispiel: Obst und Gemüse – Milchprodukte – Wurst und Fleisch Bürobedarf.
Lehrkraft: "In einem Supermarkt gibt es verschiedene Abteilungen.“
Die Worte >Abteilung< und >Waren< werden untereinander an die Tafel
geschrieben.
8. "Das, was im Supermarkt >Abteilungen< genannt wird, wird in anderen
Zusammenhängen als >Oberbegriffe< bezeichnet, die einzelnen
>Waren< nennt man dann >Unterbegriffe<.“
Es entsteht jetzt folgendes Tafelbild:
Abteilungen
Waren
> Oberbegriffe
> Unterbegriffe
9. Lehrer/in: " Zum Erkennen von Ober- und Unterbegriffen machen wir jetzt
eine Übung. Stellt euch vor, ihr habt bald Geburtstag. Wir überlegen
gemeinsam, was alles für eine Geburtstagsparty bedacht werden muss.“
Die Schülerinnen und Schüler tragen mündlich zusammen was ihnen
gerade einfällt.
Lehrer/in: "Damit die Vorbereitung und die Durchführung der
Geburtstagsfeier ein Erfolg wird, müssen wir versuchen eine Ordnung in
unsere Gedanken und Ideen zu bringen. Wir suchen nach Oberbegriffen
(zum Beispiel: Spiele – Essen – Getränke – Gäste). Ihr bekommt nun ein
Arbeitsblatt (Anlage 2) mit einer Sammlung von Begriffen, die alle etwas
mit einer Geburtstagsfeier zu tun haben. Ordnet die Begriffe in die
Tabelle ein und versucht dazu Oberbegriffe zu finden.“
10. Vergleich: "Welche Oberbegriffe habt ihr gefunden und welche
Zuordnungen habt ihr vorgenommen?“
41
Lösungsvorschlag zu Anlage 2:
SPIELE
Tauziehen
Brennball
Plumpsack
Topfschlagen
Verstecken
GÄSTE
Tante
Freunde
Onkel
Bruder
Oma
ESSEN
Salat
Hot Dog
Hamburger
Kuchen
Chips
Pommes Frites
GETRÄNKE
Limonade
Coca-Cola
Tee
Wasser
Orangensaft
Kaffee
11. "Das waren nun Vorüberlegungen zu unserem eigentlichen Thema >Eine
Mind-Map< erstellen. Am Beispiel einer Geburtstagsparty werden wir nun
Schritt für Schritt lernen eine >Mind-Map< zu erstellen.“
12. Mithilfe der Anlage 3 (als Folie), die sukzessiv aufgedeckt wird, erstellen
die Schülerinnen und Schüler eine Mind-Map zu dieser Thematik. (Für
ihre Arbeitsmappe erhalten die Schülerinnen und Schüler anschließend
ein Exemplar der Anlage 3).
Hinweise zur Weiterarbeit:
Um die Technik vertiefend zu üben, bietet sich an, zu weiteren Themen eine
Mind-Map zu erstellen. Mögliche Themen könnten sein:
• Meine Woche
• Mein Tag
• Meine Familie
• Ferien
• Musik
• Computer
• Mein Handy-Menü
• Mein Lieblingschulfach
• …
Eine Mind-Map kann zu verschiedenen Zwecken erstellt werden, zum Beispiel
um:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Ideen zu sammeln.
Gelerntes für die Vorbereitung einer Klassenarbeit zu strukturieren.
einen Vortrag vorzubereiten.
Informationen aus einem Text zu entnehmen und zu strukturieren.
42
In einer der nächsten Unterrichtsstunden kann man mit den Schülerinnen und
Schülern erarbeiten, wie man Gelerntes (z.B. für die Vorbereitung einer
Klassenarbeit) strukturiert. Es bieten sich Themen aus allen Fächern an. Im
Fach Deutsch könnte man zum Beispiel eine >Mind-Map< zum Thema
Satzglieder entwerfen. Eine >Mind-Map< zu dieser Thematik könnte zum
Beispiel so aussehen, wie in Anlage 4 dargestellt.
Wenn Schülerinnen und Schüler selbstständig eine >Mind-Map< erstellt haben,
könnte sich für eine vergleichende, reflektierende Partnerarbeit beispielsweise
folgende Aufgabenstellungen ergeben:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Erkläre deiner Partnerin/deinem Partner deine Mind-Map und wie du
vorgegangen bist.
Sind alle Mind-Map-Gesetze beachtet worden?
Ist die Mind-Map sachlich richtig?
Was ist gleich?
Was ist unterschiedlich?
Es ist zu empfehlen, dass die Informationsentnahme aus einem Text und die
Verarbeitung zu einer >Mind-Map< im Anschluss an den Baustein
"Texterschließung 2" durchgeführt werden; geeignete Texte sind dort
beigefügt.
43
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
So erstelle ich eine Mind-Map
Anlage:
1 von 4
Einkaufszettel
¾ 1 Beutel Kartoffeln
¾ 1 Liter Milch
¾ 1 Schinken
¾ 1 Schreibheft
¾ 1 Lineal
¾ 100g Salami
¾ 1 Kopfsalat
¾ 250g Butter
¾ 1 Flasche Wasser
¾ 1 Tintenkiller
¾ 500 g Hackfleisch
¾ 100g Käse
¾ 1 Flasche Limo, Cola
¾ 1 Liter Buttermilch
¾ 2 Bleistifte
¾ 1 Kilo Äpfel
¾ Füllerpatronen
44
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
So erstelle ich eine Mind-Map
Anlage:
2 von 4
Geburtstagsparty
Ober- und Unterbegriffe
Salat
Brennball
Tante
Tauziehen
Hot Dog
Onkel
Hamburger
Limonade
Coca-Cola
Wasser
Plumpsack
Tee
Kuchen
Blinde Kuh
Topfschlagen
Chips
Pommes frites
Bruder
Verstecken
Oma
Orangensaft
Kaffee
Freunde
Was gehört zusammen? Ordne die Begriffe nach Gruppen die zusammen
passen!
Überlege dir zu jeder Gruppe einen Oberbegriff. Trage ihn in das graue Kästchen ein.
Tipp: Du kannst die Begriffe durchstreichen, die du schon eingetragen hast!
45
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
So erstelle ich eine Mind-Map
Anlage:
3 von 4
Die Mind-Mapping-Regeln
1. Schreibe in die Mitte eines DIN A4Blattes (Querformat) das Thema in
Blockbuchstaben und umkreise es
farbig.
2. Wähle einen beliebigen Farbstift
aus und zeichne einen „Hauptast“.
3. Dieser „Hauptast“ wird in derselben
Farbe mit einem Oberbegriff in
Blockbuchstaben beschriftet.
4. Füge nun weitere Hauptäste hinzu.
Verwende für jeden Hauptast eine
andere Farbe und beschrifte ihn mit
einem Oberbegriff.
5. Zeichne zu jedem Hauptast Nebenäste in derselben Farbe wie die
Hauptäste.
6. Schreibe auf diese Nebenäste mit
derselben Farbe die gefundenen
Unterbegriffe in Druckbuchstaben.
7. Du kannst auch Bilder, Zahlen
und Symbole hinzufügen.
8. Zu den Nebenästen können auch
Nebennebenäste hinzugefügt werden
(Beispiel: Freunde: Nico und Tom).
46
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
So erstelle ich eine Mind-Map
Anlage:
4 von 4
47
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Vorbereitung auf eine
Klassenarbeit I
Teil 1: Probleme bei der Vorbereitung
Teil 2: Wie kann man es besser machen?
- Zeitplanung -
Ziele:
Teil 1:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- häufig auftretende Fehler bei der
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit
erkennen.
- ihr eigenes Verhalten kritisch hinterfragen.
Teil 2:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- erkennen, dass eine sinnvolle Zeitplanung
eine gute Vorbereitung für eine Klassenarbeit
sein kann.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Effektives Lernen I bis III, Texterschließung I
(empfehlenswert)
- Anlage 1a-d (insgesamt 1 Klassensatz)
- Anlage 2 (Lehrerexemplar)
- Anlage 3 (Klassensatz)
- Anlage 4a (Klassensatz)
- Anlage 4b (Lehrerexemplar)
- Anlage 5 a – e "Lerntypen“
- Kartei/Moderationskarten möglichst DIN A 7,
pro Schülerin und Schüler 4 – 5 Stück
- Schwamm
- Becher
48
Planungsverlauf
Teil 1: Probleme bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit
1. Inhalt und Verlauf der Stunde werden vorgestellt.
2. Hinführung: In arbeitsteiliger Partnerarbeit werden 4 Fallbeispiele
(Anlage 1a-d) analysiert. Fragestellung: Warum gelingt die Klassenarbeit nicht?
3. Die Ergebnisse dieser "Analyse" werden auf kleinen Moderationskarten
(DIN A7) festgehalten und durch eigene Erfahrungen ergänzt (Eine
Aussage pro Karte).
4. Vorstellung im Plenum:
Die Kinder, die denselben Fall zu analysieren hatten, kommen mit ihren
Moderationskarten nach vorne. Ein Kind schildert den Fall,
anschließend werden die Ergebnisse vorgetragen und auf ein Plakat
mit der Überschrift "Fehler bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit"
geklebt.
5. Nachdem die Partnergruppen ihre Ergebnisse vorgetragen haben,
erfolgt die Auswertung: Wir können verschiedene Schülertypen
(hinsichtlich der Vorbereitung einer Klassenarbeit) unterscheiden, z.B.
•
•
•
•
•
vor sich herschieben, andere Aktivitäten vorziehen ("Das mache ich
morgen.")
sich unter viel Stress setzen ("Ich habe Bauchschmerzen.")
keine Lust ("Das macht keinen Spaß.")
sich nichts zutrauen ("Das schaffe ich sowieso nicht.")
keine Konzentration ("Ich habe alles vergessen.")
Die in den Klammern aufgeführten Sätze stehen auf Plakaten (bzw.
DIN A3 Blättern, siehe Anlage 5), die in der Klasse verteilt aufgehängt
werden.
6. Die Schülerinnen und Schüler stehen auf und gehen zu dem Plakat,
das auf sie im Hinblick auf die Vorbereitung einer Klassenarbeit
besonders zutrifft.
7. Anschließend können sie durch Umhergehen andeuten, dass sie
eventuell sogar mehreren "Typen" angehören.
49
Teil 2: Wie kann man es besser machen?
Es wird ernst. Eine Klassenarbeit ist angekündigt!
1. Geschichte vorlesen: 2 Stunden sind mehr als 4 Stunden (Anlage 2)
2. Erste Stellungnahme (siehe Texterschließung I)
3. Unterrichtsgespräch: Ist das gerecht?
4. Der Fehler, den Michael bei der Vorbereitung gemacht hat, wird durch
ein Schwammexperiment5 verdeutlicht: Eine bestimmte Wassermenge
wird auf einmal auf einen Schwamm geschüttet. Beobachtung: Der
Schwamm kann das Wasser nicht speichern. Im nächsten Versuch wird
die gleiche Menge Wasser nach und nach auf den Schwamm gegeben.
Beobachtung: Der Schwamm kann die Flüssigkeit speichern.
5. Unterrichtsgespräch: Die Beobachtungen des Schwammexperimentes
werden auf das Lernen übertragen. Erkenntnisse, die die Schülerinnen
und Schüler beim Baustein "Effektiv üben" gewonnen haben, werden
wiederholt und auf dem Arbeitsblatt (Anlage 3) mit einer Skizze des
Schwammexperimentes festgehalten, z.B.
•
•
•
2x20 Minuten = 1 Stunde (Lernstoff in kleine Portionen auf 2x20
Minuten verteilt und jeweils 10 Minuten Pause ist genau so effektiv wie
eine Stunde Lernen).
Die notwendigen Wiederholungen lassen sich beispielsweise durch
folgende Zahlenschemata erläutern: 10.11.16 (Wiederholungen sollte
am besten nach 10 Minuten, nach 1 Tag, nach 1 Woche, nach 1 Monat,
nach 6 Monate erfolgen).
Lernen in kleinen "Portionen".
6. Ergebnis des Unterrichtsgesprächs: Wenn man sich gut auf eine
Klassenarbeit vorbereiten will, braucht man einen Zeitplan.
7. Den Schülerinnen und Schülern wird der Zeitplan (Anlage 4a)
ausgehändigt und die Handhabung besprochen. Besonderes
Augenmerk sollte auf die Selbsteinschätzung gelegt werden. Hinweis:
Es empfiehlt sich, bei der nächsten Klassenarbeit oder beim nächsten
Test die 1. Spalte dieses Zeitplanes gemeinsam mit den Kindern
auszufüllen und ihnen Hilfen – falls erforderlich (Anlage 4b) - während
der Vorbereitungsphase zu geben. Zu interessanten Erkenntnissen
kommen Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, wenn man die
Ergebnisse der Arbeiten mit der im Zeitplan festgehaltenen
Vorbereitung vergleicht (Einzelgespräche der Lehrkraft mit den
Schülerinnen und Schülern). Die Schülerinnen und Schüler sollten die
5
Anmerkung: Kein Experiment im naturwissenschaftlichen Sinne, zur Veranschaulichung ist es
jedoch hilfreich und einprägsam.
50
Anlage im DIN A3- Format erhalten. Es empfiehlt sich den Kopf
(Baustein-Titel) des Arbeitsblattes wegzulassen, so kann der Zeitplan
für die Schülerinnen und Schüler noch etwas vergrößert kopiert
werden.
Ein Beispiel für einen ausgefüllten Zeitplan von einem Schüler im Fach
Biologie findet sich in Anlage 4c.
8. Zusammenfassung: Der Zeitplan kann für alle Schülerinnen und
Schüler eine Hilfe bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit sein,
besonders, aber für die Typen "Das mache ich morgen" und "Das
schaffe ich sowieso nicht" (siehe Hinführung Teil 1).
Hinweise für die Weiterarbeit:
Ein solcher Zeitplan sollte möglichst vor jeder Arbeit ausgeteilt und von den
Schülerinnen und Schülern ausgefüllt werden.
Es empfiehlt sich die Kinder dabei beratend zu begleiten.
Wir empfehlen den Baustein "Vorbereitung einer Klassenarbeit II" möglichst
zeitnah zu erarbeiten.
51
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
1a von 5
Immer diese Klassenarbeiten!
Michael hat sich vorgenommen, vor der nächsten Mathearbeit besser aufzupassen.
Er hört dem Lehrer zu. Zufällig sieht er aus dem Fenster. Es hat angefangen zu
regnen. Ob es auch heute Nachmittag noch regnen wird? Er wollte sich doch mit
seinen Freunden im Freibad treffen. Was hat der Lehrer gerade gesagt?
Ausgerechnet jetzt wird er aufgerufen. Er weiß keine Antwort, schämt sich, wird rot.
Ob die anderen ihn in der Pause deswegen auslachen werden? Für den Rest der
Stunde kann er nicht mehr aufpassen.
Zu Hause versucht er den Stoff nachzuholen, aber immer wieder muss er an etwas
anderes denken.
Stundenlang sitzt er vor seinem Matheheft. Ab und zu sieht die Mutter ins Zimmer.
Sie ist stolz, dass ihr Sohn so fleißig an seinen Aufgaben arbeitet. Am Abend steht
fast nichts in seinem Heft.
Die Arbeit geht daneben.
Am Elternsprechtag sagt die Mutter: "Ich verstehe das nicht. Michael hat doch
stundenlang für die Arbeit geübt!“
Warum gelingt die Klassenarbeit nicht?
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52
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
1b von 5
Immer diese Klassenarbeiten!
Der Mathematiklehrer hat heute die nächste Mathearbeit angekündigt.
Selina stöhnt: "Schon wieder eine Mathearbeit!“ Sie ist deprimiert und lustlos. Nicht
einmal die einfachsten Aufgaben hat sie heute in der Schule lösen können. Bei der
Aufgabe 25 mal 4 hat sie lange überlegen müssen. Mit schlechter Laune setzt sie
sich an den Schreibtisch und schlägt das Mathebuch auf. "Das ist Zeitverschwendung, Freiheitsberaubung! Wen interessiert schon, wie viel 25234 geteilt durch 65
ist? Ich kann das sowieso nicht. Außerdem ist es mir vollkommen egal. Ich bin zu
blöd dazu. Keiner in unserer Familie kann Mathe gut. Das Üben hat keinen Zweck.
Ich lerne das nie! Ich lasse es am besten.“
Selina setzt sich vor den Fernseher und sieht sich ihre Lieblingssendung an. Dabei
kann sie die Mathearbeit und das Üben vergessen.
Kein Wunder, dass die Mathearbeit daneben geht.
Warum gelingt die Klassenarbeit nicht?
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53
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
1c von 5
Immer diese Klassenarbeiten!
Sebastian ist ein ganz gewissenhafter Schüler. Er erledigt regelmäßig seine
Aufgaben, seine Hefte und Ordner sind vollständig und ordentlich. Er passt im
Unterricht auf und arbeitet gut mit.
Am Montag hat der Mathematiklehrer die nächste Mathearbeit angekündigt.
Sebastian denkt: "Hoffentlich kann ich alles. Ich muss noch ganz viel üben. Mit
meinen Freunden kann ich mich in dieser Woche nicht mehr treffen, sonst schaffe ich
nicht alles. Das ist sowieso alles schwer.“
Er übt am Montag, am Dienstag, am Mittwoch und an den übrigen Tagen. Auf den
Wochenendausflug, den seine Eltern geplant haben, verzichtet er. Er bleibt lieber zu
Hause und übt. Er schläft sehr schlecht. Immer wieder wacht er auf und denkt über
die Lösungen der Matheaufgaben nach. Am Abend vor der Arbeit bekommt er
Bauchschmerzen. Er wälzt sich im Bett hin und her, an Schlaf ist nicht mehr zu
denken. Er hat auf einmal alles vergessen, was er tagelang geübt hat.
Die Arbeit geht daneben.
Warum gelingt die Klassenarbeit nicht?
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54
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
1d von 5
Immer diese Klassenarbeiten!
Der Mathematiklehrer hat heute angekündigt, dass in einer Woche, also am Montag,
die nächste Mathearbeit geschrieben werden soll. Lisa hat sich vorgenommen, sich
dieses Mal gut vorzubereiten.
Sie setzt sich an den Schreibtisch und will gerade anfangen zu arbeiten, da ruft ihre
Freundin an: "Kommst du mit ins Freibad?“ Lisa geht mit, denn heute ist das Wetter
schön, morgen soll es regnen. Also ist es besser das Üben zu verschieben. Morgen
ist ja auch noch ein Tag.
Am nächsten Tag wird sie von der Mutter daran erinnert, dass sie einen Termin beim
Zahnarzt hat. Dieser Termin kann nicht verschoben werden.
Den Geburtstag der Oma hat Lisa auch nicht eingeplant.
Am Donnerstag sitzt sie endlich wieder am Schreibtisch. Ach, da liegt ja das Buch
"Meine Schulfreunde“. Ihre Klassenkameradin wartet schon ein paar Tage darauf,
dass sie es wieder mitbringt. "Mal sehen, was die anderen alles eingetragen haben.
Interessant!“ Zum Üben ist sie bis jetzt noch nicht gekommen.
Für das Wochenende haben die Eltern einen Einkaufsbummel und eine Wanderung
eingeplant. Das will Lisa sich natürlich auch nicht entgehen lassen.
Am Sonntagabend denkt sie: "Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr anzufangen.“ Sie
kann nicht schlafen.
Die Arbeit geht daneben.
Warum gelingt die Klassenarbeit nicht?
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55
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
2 von 5
2 Stunden sind mehr als 4 Stunden
Christian und Michael haben sich vorgenommen in der nächsten Biologiearbeit eine
gute Note zu schreiben.
Christan denkt: " Wenn ich jeden Tag 20 Minuten intensiv übe, müsste ich es
schaffen. Es sind noch 6 Tage bis zum Test. Bis dahin habe ich insgesamt 2 Stunden
geübt. Das müsste für eine gute Note reichen. Ich kann mich dann jeden Tage noch
mit meinen Freunden verabreden.“
Michael denkt: "Am Mittwoch wird die Arbeit geschrieben. Ich habe noch viel Zeit bis
dahin. Aber am Montag und Dienstag werde ich mich nicht mit meinen Freunden
verabreden. Dann werde ich lange für den Test üben.“
Am Montag sitzt er tatsächlich 2 Stunden am Schreibtisch und paukt, genau so am
Dienstag. 4 Stunden Paukerei, das muss doch eine gute Note werden.
Die Arbeit wird geschrieben. Christian freut sich. Er bekommt die Note 2. Michael ist
enttäuscht. Unter seiner Arbeit steht die Note 4. Er hat sich doch solche Mühe
gegeben und 4 Stunden geübt, Christian dagegen nur 2 Stunden. Das ist gemein.
Das ist nicht gerecht!
56
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
3 von 5
BEN
Ü
ßIG
MÄ
GEL
RE
57
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
4a von 5
Fach:
___________________________________
Thema der Arbeit:
___________________________________
Wann wurde die Arbeit angekündigt?
___________________________________
Name: ________________
Wann wird die Arbeit geschrieben?
____________________
Ich teile mir die Arbeit ein:
Das muss ich können:
1. Tag
2. Tag
3.Tag
4.Tag
5.Tag
Das habe ich geübt:
Das habe ich geübt:
Das habe ich geübt:
Das habe ich geübt:
Das habe ich geübt:
von: _________
von: _________
von: _________
von: _________
von: _________
bis: __________
bis: __________
bis: __________
bis: __________
bis: __________
Selbsteinschätzung:
Das kann ich schon gut: ++
Das muss ich noch wiederholen: +
Ich bin noch unsicher. Das muss ich noch mehrmals üben: O
Das kann ich noch nicht. Ich brauche Hilfe: -
Ich habe es überhaupt nicht verstanden. Ich brauche dringend Hilfe: - -
58
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
4b von 5
Fach:
Mathematik
Name: ________________
Thema der Arbeit:
Multiplizieren und Dividieren von Brüchen
Wann wurde die Arbeit angekündigt?
24.03.04
Wann wird die Arbeit geschrieben?
02.04.04
Ich teile mir die Arbeit ein:
Das muss ich können:
Multiplizieren:
-
Ganze Zahl mal Bruch
-
Bruch mal Ganze Zahl
-
Bruch mal Bruch
-
Gemischte Zahlen mal Bruch
-
Kürzen vor dem Ausrechnen
1. Tag
2. Tag
3.Tag
4.Tag
5.Tag
Das habe ich geübt:
Das habe ich geübt:
Das habe ich geübt:
Das habe ich geübt:
Das habe ich geübt:
von: _________
von: _________
von: _________
von: _________
von: _________
bis: __________
bis: __________
bis: __________
bis: __________
bis: __________
Dividieren:
-
Bruch durch Ganze Zahl
-
Bruch durch Bruch
-
Gemischte Zahlen durch Ganze Zahlen und durch
Brüche
Selbsteinschätzung:
Das kann ich schon gut: ++
Das muss ich noch wiederholen: +
Ich bin noch unsicher. Das muss ich noch mehrmals üben: O
Das kann ich noch nicht. Ich brauche Hilfe: -
Ich habe es überhaupt nicht verstanden. Ich brauche dringend Hilfe: - -
59
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
4c von 5
60
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
5a von 5
"Das mache
ich morgen.“
61
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
5b von 5
"Ich habe
Bauchschmerzen“
62
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
5c von 5
"Das macht
keinen Spaß.“
63
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
5d von 5
"Das schaffe
ich sowieso
nicht.“
64
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I
Anlage:
5e von 5
"Ich habe alles
vergessen.“
65
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Vorbereitung auf eine
Klassenarbeit II
Teil 1: Inhaltliche Vorbereitung:
Einen Stichwortzettel fertigen
("Spickzettel“)
Teil 2: Mentale Vorbereitung Gedankenposter "Dumme und kluge
Gedanken“
Ziele:
Teil 1:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen:
- Inhalte stichpunktartig zusammenzufassen
(einen "Spickzettel“ zu erstellen)
- und diese Technik zur inhaltlichen
Vorbereitung auf eine schriftliche Arbeit zu
nutzen.
Teil 2:
Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen,
- dass neben der inhaltlichen Vorbereitung eine
mentale Vorbereitung wichtig ist.
Durch die Erarbeitung des Gedankenposters
"Dumme und kluge Gedanken“ soll die
Selbstwahrnehmung gefördert und eine positive
Affirmation erreicht werden.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Klassenarbeit I
- Anlage 1 (Klassensatz)
- Anlage 2 (Klassensatz)
- Weißes Papier DIN A6 (Klassensatz)
- Karteikarten (Klassensatz) möglichst DIN A7
- DIN A3 Papier (Klassensatz)
66
Planungsverlauf
Teil 1: Inhaltliche Vorbereitung: Einen Stichwortzettel fertigen
("Spickzettel“)
1. Anknüpfen an den Baustein "Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I“.
Wiederholung:
• Üben in kleinen "Portionen“
• Mehrmaliges Wiederholen des gelernten Stoffes
• Zeitplanung
2. Überleitung zum nächsten Schritt: Erstellen eines "Spickzettels“
"Die Zeitplanung allein reicht nicht aus. Man muss auch wissen, wie man
Gelerntes speichern kann.
Eine gute Hilfe ist etwas, was verboten ist, wenn man es zur falschen Zeit
benutzt. Wir werden es trainieren, damit es euch zur richtigen Zeit eine Hilfe
sein kann: "Spickzettel.“
(Vermutlich wird an dieser Stelle ein reges Erzählen über den Gebrauch und
mögliche Aufbewahrungsorte von Spickzetteln beginnen. Diese Erzählphase
sollte man mit der Bemerkung: "Dieses Mal bestimme ich den
Aufbewahrungsort. Aber das verrate ich euch jetzt noch nicht!“ beenden.)
3. Wir erstellen einen "Spickzettel“ für eine fiktive schriftliche Hausaufgabenkontrolle im Fach Biologie.
4. Austeilen des Textes (Anlage 1), stilles Lesen, anschließend werden
Schlüsselwörter und Nebeninformationen markiert. (siehe Baustein MindMapping und Texterschließung I)
5. Diese Schlüsselwörter und Nebeninformationen werden auf ein DIN A 6Blatt geschrieben. Das ist der erste "Spickzettel“.
6. Die "Spickzettel“ werden in Partnerarbeit verglichen. (Das Sprechen über
den Inhalt des Spickzettels ist schon ein kleiner Schritt zum Lernerfolg.)
7. Anschließend wird der Inhalt dieses "Spickzettels“ so zusammengefasst,
dass er jetzt auf eine Karteikarte (DIN A7) passt. Dieser Spickzettel wird mit
nach Hause genommen und zur Vorbereitung der schriftlichen
Hausaufgabenkontrolle die am nächsten Tag geschrieben werden soll,
gebraucht. Der Spickzettel soll unbedingt am nächsten Tag mit in die Schule
gebracht werden.
Teil 2: Mentale Vorbereitung - Gedankenposter "Dumme und kluge
Gedanken“
1. Überleitung: "Der gute Spickzettel kann eine Hilfe für die Typen `Ich habe
alles vergessen´ und `Das schaffe ich sowieso nicht´ sein. Jetzt machen wir
ein Training für diese Typen und vor allem für die mit den Bauchschmerzen.
Neben der inhaltlichen Vorbereitung ist die mentale Vorbereitung wichtig“.
67
(Die Lehrkraft könnte an dieser Stelle auf Sportler hinweisen, die sich mental
auf einen Wettkampf vorbereiten.)
2. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Arbeitsblatt (Anlage 2) mit
Gedanken und Aussprüchen zum Lernen. Hier werden dumme (irrationale)
Gedanken, die nicht weiterführen und kluge (rationale) Gedanken, die bei
der Vorbereitung und Durchführung einer Arbeit helfen können, genannt. Die
Schülerinnen und Schüler lesen die Aussprüche und nehmen Stellung dazu.
3. Anschließend wird ein Gedanken-Poster wie folgt gestaltet. Ein DIN A 3-Blatt
wird in der Mitte gefaltet. Auf die linke Hälfte wird die Überschrift "Dumme
Gedanken“ geschrieben, auf die rechte Hälfte "Kluge Gedanken“. Die
Schülerinnen und Schüler wählen aus dem Arbeitsblatt (Anlage 2) nun
dumme und kluge Gedanken aus und schreiben sie in schön gestaltete
Denkblasen.
4. Feedback-Runde:
"Warum hast du dich für diesen dummen oder klugen Gedanken
entschieden?“
"Gibt es dumme Gedanken, die dir das Lernen schon einmal schwer
gemacht haben?“
"Gibt es kluge Gedanken, die dir geholfen haben oder helfen werden?“
"Welcher kluge Gedanke ist dir besonders wichtig, dass du ihn dir merken
willst. Rahme ihn besonders schön ein.“
Hinweise zur Weiterarbeit:
Der Baustein "Durchführung einer schriftlichen Arbeit“ sollte möglichst zeitnah
(am besten am nächsten Tag) erarbeitet werden.
68
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II
Anlage:
1 von 2
Das Rind kaut seine Nahrung zweimal
Beim Spaziergang in den Wiesen hast du sicher schon einmal Rinder auf der Weide
beobachtet. Beim Grasen zieht ein Rind sein Maul dicht über den Boden hin. Die
lange Zunge umschlingt ein Grasbüschel und zieht es in das Maul. Anschließend
hebt das Rind ruckartig den Kopf und reißt dabei das Grasbüschel ab. Dann wird das
Futter fast unzerkaut hinuntergeschluckt. So kann das Rind innerhalb kurzer Zeit eine
große Nahrungsmenge aufnehmen.
Das Rind ernährt sich nur von Pflanzen, es ist ein Pflanzenfresser. Es frisst aber
nicht wahllos alle Pflanzen, sondern prüft die Nahrung mit seinem scharfen Geruchsund Geschmackssinn. Nach stundenlangem Weiden lässt sich das Rind nieder und
beginnt nun, die aufgenommene Nahrung gründlich zu kauen. Es stößt auf und ein
Futterkloß rutscht den Hals hinauf ins Maul. Sofort führt der Unterkiefer gleichmäßig
mahlende Bewegungen aus. Dabei wird der Bissen sorgfältig zerkleinert und
anschließend wieder verschluckt. Rinder kauen also ihr Futter zweimal. Man
bezeichnet sie deshalb als Wiederkäuer.
Zum Wiederkäuen ist ihr Gebiss gut geeignet. Die Backenzähne stehen dicht
nebeneinander. Zwischen Schmelzfalten ihrer flachen Kauflächen wird der
Nahrungskloß fein zerrieben wie das Korn zwischen Mahlsteinen. Diese breiten
Mahlzähne kennzeichnen das Pflanzenfressergebiss.
Auch der Magen des Rindes ist der Ernährungsweise des Tieres angepasst. Er muss
große Futtermengen aufnehmen. Dieser Wiederkäuermagen besteht aus vier Teilen.
Das wenig vorgekaute Futter gelangt zunächst in den geräumigen Pansen, der etwa
160 l fasst. Er stellt einen “Vorratsraum“ dar, in dem die schwer verdauliche
Pflanzennahrung eingeweicht und nur etwas zersetzt wird. Von hier gelangen kleine
Futtermengen in den Netzmagen, dessen Innenwände mit netzartigen Falten
versehen sind. Es bilden sich kleine Nahrungsballen, die beim Aufstoßen in das Maul
rutschen. Nach dem Wiederkäuen fließt der Speisebrei durch eine Rinne der
Speiseröhre, die Schlundrinne, in den Blättermagen. Seine Innenwand ist mit
blattartigen Falten ausgekleidet. Zwischen ihnen wird das überschüssige Wasser aus
dem Speisebrei gepresst. Im Labmagen erfolgt schließlich die eigentliche
Verdauung. Von hier gelangt der Nahrungsbrei in den Darm.
aus Biologie heute 1, 1994
©Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH
69
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II
Anlage:
2 von 2
Dumme und kluge Gedanken zum Lernen
•
Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich nach.
•
Wenn ich einen Fehler mache, bin ich ein Versager.
•
Das lerne ich nie!
•
Ich kann mein Gedächtnis trainieren.
•
Ich kann üben so viel ich will, ich werde doch nicht besser.
•
Ich muss nicht die Beste/der Beste sein.
Ich möchte aber mein Bestes geben.
•
Das ist eine schwierige Aufgabe. Wenn ich mich konzentriere, habe ich
eine gute Chance, diese Aufgabe zu lösen.
•
Es hilft nichts. Ich gebe auf.
•
Vieles gelingt mir, wenn ich mich darum bemühe.
•
Es ist nicht schlimm, wenn ich einen Fehler mache.
•
Ich gebe nicht auf.
•
Andere können alles besser als ich. Warum soll ich mich überhaupt
anstrengen?
70
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Durchführung einer schriftlichen
Arbeit
(Hausaufgabenkontrolle,
Lernkontrolle, Klassenarbeit)
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- herausfinden, ob der am Vortag erarbeitete
"Spickzettel“ (siehe Klassenarbeiten II) eine
Hilfe bei der Testdurchführung war.
- gegebenenfalls Gründe erkennen, weshalb
der Test erfolgreich absolviert wurde.
- Tipps für eine erfolgreiche Durchführung
einer schriftlichen Arbeit formulieren, kennen
lernen und einprägen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Klassenarbeit I und II (Klassenarbeit II am
Vortag durchführen)
- Anlage 1 (Klassensatz)
- Anlage 2 (Folie)
- Anlage 3 (ein Exemplar)
- Karteikarten (in ausreichender Zahl) DIN A7
- Strickleiter (siehe Bemerkungen im
Planungsverlauf)
- 50 Wäscheklammern
Planungsverlauf
1. Die Spickzettel, die am Tag vorher erstellt wurden, dürfen zu Beginn der
Stunde noch einmal gelesen werden. Anschließend gibt die Lehrkraft den
Aufbewahrungsort an (z.B. den rechten Schuh!)
71
2. Der Test: Schriftliche Hausaufgabenkontrolle (Anlage 1) wird in einem
vorher festgelegten Zeitrahmen geschrieben.
3. Anhand einer Folie (Anlage 2) mit den richtigen Lösungen überprüft jede
Schülerin/jeder Schüler ihr/sein eigenes Ergebnis.
4. Gemeinsame Auswertung:
• Hat der Spickzettel geholfen?
• Fühltest du dich gestresst?
• Kannst du dir erklären, woran es lag, dass du
- viel gewusst hast?
- nicht alles gewusst hast?
- wenig gewusst hast?
5. Partnerarbeit: "Überlegt und besprecht, welche Tipps hilfreich sein
können, wenn die Vorbereitungen für die Klassenarbeit beendet sind, die
Lehrerin/der Lehrer die Klasse betritt und es ernst wird. Schreibt eure
Tipps auf Karteikarten.“
6. Die Tipps werden vorgelesen und diskutiert.
"Diese Tipps können Stufen auf eurer Leiter zum Erfolg sein.“
7. Die Lehrkraft hat eine Strickleiter (zwei etwa 1,50 m lange Seile werden
mit ca. 10 Stegen von ca. 20 cm Breite verbunden) vorbereitet, die in der
Klasse aufgehängt wird. Geeignete (ausgewählte) Tipps werden von den
Schülerinnen und Schülern mit Wäscheklammern an die Strickleiter
befestigt.
8. Die Lehrkraft hat ebenfalls Tipps für den "Weg zum Erfolg“ formuliert (z.B.
siehe Anlage 3). Sie werden vergrößert auf Karten geschrieben (siehe
Foto Anlage 4). Die Schülerinnen und Schüler lesen die Lehrertipps und
überlegen, welcher Tipp auf welche Stufe gehört. Die Karten werden in der
festgelegten Reihenfolge entsprechend an die Strickleiter geheftet (siehe
z. B. Foto Anlage 3).
9. Als Abschluss empfiehlt es sich, ein reflektierendes Gespräch über die
erarbeiteten Bausteine (Vorbereitung einer Klassenarbeit I und II,
Durchführung einer schriftlichen Arbeit) zu führen.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Diese Strickleiter bleibt in der Klasse hängen. Vor jeder Arbeit haben die
Schülerinnen und Schüler Gelegenheit die Tipps zu lesen und zu
verinnerlichen.
Der Biologietest ist als Beispiel zu sehen, er kann selbstverständlich durch
andere in der Klasse gerade anstehende Tests ersetzt werden.
72
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Durchführung einer schriftlichen Arbeit
Anlage:
1 von 4
Biologietest
Verdauung beim Rind
1. Beschrifte den Rindermagen und den Backenzahn an den vorgegebenen Pfeilen!
2. Gib die verschiedenen Abschnitte der Mägen in der Reihenfolge ihrer Verdauungsarbeit
an und nenne ihre jeweilige Aufgabe.
Magenabschnitt
Aufgabe
3. Zwischen welchen Magenabschnitten gelangt das Futter nochmals ins Maul?
- Zwischen ____________________________ und _____________________________.
4. Tiere, die ihr Futter zweimal kauen, nennt man ________________________________
5. Welches Merkmal ist typisch für das Pflanzenfressergebiss?
________________________________________________________________________
73
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Durchführung einer schriftlichen Arbeit
Anlage:
2 von 4
Biologietest-Lösung
Verdauung beim Rind
2. Beschrifte den Rindermagen und den Backenzahn an den vorgegebenen Pfeilen!
Speiseröhre
Schmelzfalte
Schlundrinne
Blättermagen
Darm
Netzmagen
Pansen
Labmagen
2. Gib die verschiedenen Abschnitte der Mägen in der Reihenfolge ihrer Verdauungsarbeit
an und nenne ihre jeweilige Aufgabe.
Magenabschnitt
Pansen
Aufgabe
-speichert Futter
Netzmagen
- formt Ballen
Blättermagen
-entzieht Flüssigkeit
Labmagen
- eigentliche Verdauung
3. Zwischen welchen Magenabschnitten gelangt das Futter nochmals ins Maul?
- Zwischen Netzmagen und Blättermagen.
4. Tiere, die ihr Futter zweimal kauen, nennt man Wiederkäuer.
5. Welches Merkmal ist typisch für das Pflanzenfressergebiss?
Die Backenzähne haben breite Kauflächen mit Schmelzfalten.
74
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Durchführung einer schriftlichen Arbeit
Anlage:
3 von 4
Strickleiter zum Erfolg
Ich lasse mich nicht nervös machen, denn ich weiß, dass
ich mich gut vorbereitet habe.
Während die Arbeiten ausgeteilt werden,
gleichmäßig ein und aus. Das beruhigt mich.
atme
ich
Ich lese zuerst alle Aufgaben in Ruhe vollständig durch.
Ich löse zuerst eine leichte Aufgabe und sage mir: "Gut,
das hast du schon geschafft! Weiter so!“
Ich werde nicht nervös, wenn ich eine Aufgabe nicht sofort
verstehe. Ich konzentriere mich und lese sie noch einmal.
Ich stelle die Aufgabe zurück, wenn ich sie immer noch
nicht lösen kann.
Nach jeder Aufgabe lege ich den Stift hin,
atme ruhig ein und aus, strecke mich und
berühre die "positiven Punkte“.
In den letzten 10 Minuten bewahre ich die Ruhe und frage
mich: "Was kann ich noch schaffen? Was muss ich noch
kontrollieren?“
Ich kontrolliere und verbessere, wenn ich es für
erforderlich halte. Wenn ich zweifle, verändere ich nichts.
Ich gebe die Arbeit ab und sage mir: "Du hast dir Mühe
gegeben. Du hast dein Möglichstes getan!“
75
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Durchführung einer schriftlichen Arbeit
Anlage:
4 von 4
Foto der Strickleiter
Detaillierter Bildausschnitt
76
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Texterschließung I
Teil 1: Informationsentnahme Erster Überblick und erste Stellungnahme
Teil 2: Informationsverarbeitung –
Markieren und Strukturieren,
einen Vortrag halten
Ziele:
Teil 1:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- zu einem gelesenen Text Stellung zu
nehmen.
- aus einem gelesenen Text Informationen zu
entnehmen und diese anderen mündlich
mitzuteilen.
- über einen gelesenen Text mit anderen ins
Gespräch zu kommen.
Teil 2:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, die aus
einem Text entnommen Informationen zu
verarbeiten:
- Schlüsselwörter finden und markieren,
- auf der Grundlage der Schlüsselwörter einen
Stichwortzettel erstellen,
- einen Vortrag halten.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Ober- und Unterbegriffe finden (siehe
"So erstelle ich eine Mind-Map“)
- Anlage 1 (Klassensatz)
- Anlage 2 (Folie)
- Textmarker
- Karteikarten (Klassensatz) möglichst DIN A7
77
Planungsverlauf
Teil 1: Informationsentnahme - Erster Überblick und erste Stellungnahme
1. Einstieg: Thema der Doppelstunde vorstellen
2. Ein kurzer Text wird vorgelesen [zum Beispiel 1. und 2. Abschnitt des
Textes: Kolumbus entdeckt eine "neue Welt“ (Anlage 1)].
3. Spontane Äußerungen der Schülerinnen und Schüler abwarten.
Vermutlich werden nur wenige Schülerinnen und Schüler den Inhalt in
Einzelheiten wiedergeben können.
4. Feststellung: "Manchmal fällt es einem nicht leicht sich spontan zu
einem gehörten oder gelesenen Text zu äußern. Das kann zum
Beispiel daran liegen, dass man nicht weiß, wie man einen Satz
anfangen soll."
5. "Wir brauchen Hilfen, zum Beispiel Redewendungen". Einige hilfreiche
Redewendungen werden vorgegeben (siehe Anlage 2 auf Folie), die
Kinder können ergänzen.
6. Stilles Lesen: Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Text (zum
Beispiel Anlage 1) und lesen den 3. und 4. Abschnitt.
7. Sie geben anschließend eine erste Stellungnahme ab und verwenden
dabei die Redewendungen.
8. Feedbackrunde: Haben euch die Redewendungen geholfen? ...
9. Positive Rückmeldung seitens der Lehrerin/des Lehrers: "Das hat gut
geklappt! Die Redewendungen erleichtern uns eine erste
Stellungnahme zu einem Text zu formulieren. Das, was ihr heute bis
jetzt gelernt habt, könnt ihr in jedem Fach anwenden und zwar immer
dann, wenn euch ein Text vorgelesen wurde oder ihr selbst einen Text
gelesen habt.“
(Anmerkung: Mithilfe dieser Redewendungen kann ein Unterrichtsgespräch über einen gelesenen Text effektiver gestaltet werden!)
Teil 2: Informationsverarbeitung – Markieren und Strukturieren, einen
Vortrag halten
(Vorbemerkung:
Der 2. Teil beginnt mit einer ersten Stellungnahme unter Verwendung der
erlernten Redewendungen. Anschließend erfolgt eine intensive Textarbeit und
die Verarbeitung von Informationen.)
10. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe, im dritten und
vierten Abschnitt des Textes (Anlage 1) Schlüsselwörter zu suchen und
zu unterstreichen. Zum Beispiel 1492 – Kolumbus – Westen – Insel vor
78
Amerika – dreimal – bis zum Tode überzeugt – Indien – Indios –
Landenge von Panama – Amerigo/Amerika
11. Im gemeinsamen Gespräch werden die gefundenen Schlüsselwörter
verglichen und gegebenenfalls reduziert bzw. ergänzt. Ziel muss es
sein, mit möglichst wenigen Schlüsselwörtern wichtige Aussagen des
Textes zu erfassen.
12. Aus den Schlüsselwörtern wird ein Stichwortzettel gefertigt. Die
Stichwörter sollten mit Spiegelstrichen untereinander geschrieben
werden (zum Beispiel auf Karteikarten DIN A 7).
13. Mithilfe des Stichwortzettels halten die Schülerinnen und Schüler
zunächst vor einem Partner "Vorträge“. Es bietet sich aber auch an,
dass man einen Außen- und Innenkreis bildet. Die im Innenkreis
sitzenden Schülerinnen und Schüler beginnen damit, ihrem im
Außenkreis sitzenden Gegenüber einen "Vortrag“ zu halten.
Anschließend rücken die im Außenkreis Sitzenden einen oder zwei
Plätze weiter und halten ihrerseits dem gegenübersitzenden neuen
Partner ihren "Vortrag“.
14. Feedbackrunde:
• War der Stichwortzettel eine Hilfe?
• Was fiel euch schwer?
• Hast du alles verstanden, was der andere gesagt hat?
• Was kann man besser machen?
• …
15. Zwei oder drei Freiwillige halten ihren "Vortrag“ vor der Klasse.
16. Feedbackrunde: Bewertung des "Vortrags“ und Tipps für zukünftige
Vorträge im Hinblick auf:
• Richtigkeit – Vollständigkeit – Verständlichkeit – logischer
Aufbau – freie Rede – Körperhaltung
Wichtig erscheint uns hier, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst
die positiven Aspekte erwähnen und anschließend gegebenenfalls
Tipps und Verbesserungsvorschläge (siehe oben) geben.
Hinweise zur Weiterarbeit
Die Ergebnisse dieses Bausteines können bzw. sollten in anderen Fächern
immer dann Anwendung finden, wenn es um Aufgabenstellungen geht, die die
Erarbeitung eines Textes zum Inhalt haben.
79
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Texterschließung I
Anlage:
1 von 2
Die Entdeckung des Kolumbus
Vor über 2000 Jahren fanden griechische Gelehrte durch Beobachtungen und
Berechnungen heraus, dass die Erde eine Kugel ist. Dieses Wissen geriet aber in
Vergessenheit. Man wollte es nicht glauben, weil es mit dem Weltbild des Alten
Testamentes nicht übereinstimmte. Erst im 15. Jahrhundert, also vor etwa 500
Jahren, gab es wissenschaftliche Forschungen, die die Kugelgestalt der Erde
bewiesen.
Der italienische Wissenschaftler Toscanelli zeichnete nach diesen Vorstellungen eine
Weltkarte. Auf dieser Karte war zum Beispiel zu erkennen, dass Indien auf dem
Seeweg nach Westen zu erreichen sein müsste, obwohl es östlich von Europa liegt.
Der
Seefahrer
Christoph
Kolumbus
vertraute
den
neuen
wissenschaftlichen Forschungen. Er wollte Indien auf dem
Seeweg nach Westen erreichen. Für seine Idee fand Kolumbus
die Unterstützung der spanischen Königin Isabella. Sie gab ihm
drei Schiffe mit einer Besatzung von 120 Mann. Das größte Schiff
trug den Namen "Santa Maria“ und war nur 23 Meter lang und 6,7
Meter breit.
Mit diesen drei Schiffen segelte Kolumbus im Jahre 1492 von Spanien aus nach
Westen. Die Fahrt über das fremde Meer dauerte sehr viel länger, als Kolumbus
gedacht hatte. Am 12. Oktober 1492 landete Kolumbus mit seiner Mannschaft auf
einer Insel vor Mittelamerika. Er nannte diese Insel "San Salvador“, das bedeutet
"Heiliger Erlöser“. Diese gefährliche Reise unternahm er noch dreimal. Er blieb bis zu
seinem Tode davon überzeugt, Indien auf dem Weg nach Westen erreicht zu haben.
Bis heute heißen die Inseln "westindische Inseln" und die Ureinwohner "Indianer".
Erst nach dem Tode Kolumbus überquerte ein spanischer Seefahrer die Landenge
von Panama und bewies damit, dass Kolumbus einen neuen Erdteil entdeckt hatte:
Amerika, wie man den Kontinent nach dem Forscher Amerigo Vespucci benannt.
80
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Texterschließung I
Anlage:
2 von 2
Redewendungen
zur ersten Stellungnahme
• Ich habe herausgefunden, …
• Ich stelle fest, …
• Im Text wird ausgesagt, …
• Ich habe erfahren, …
• Ich habe nicht gewusst, …
• Ich habe nicht verstanden, …
• Mir ist unklar, …
• Ich bin erstaunt, …
• Mich hat gewundert, …
• Mir ist klar geworden, …
• Ich hätte nicht gedacht, …
• …
• …
81
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Texterschließung II
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen:
- durch eine erste Stellungnahme (siehe
Texterschließung I) den Inhalt eines Textes
vergegenwärtigen
- durch genaue Arbeit am Text eine
Problemfrage formulieren, Schlüsselwörter
und wichtige Nebeninformationen finden und
markieren.
- ein strukturiertes Schaubild erstellen
- anhand des Schaubildes einen Vortrag
halten.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Klasse 5/6
Voraussetzungen:
Materialien:
Keine
- Ober- und Unterbegriffe finden (siehe "So
erstelle ich eine Mind-Map“)
- Texterschließung I
- Anlage 1 (Klassensatz)
- Textmarker
- Karteikarten (Klassensatz) möglichst DIN A7
- Anlage 2 – 6 (zu weiteren Übungen)
Planungsverlauf
1. Einstieg: Thema der Doppelstunde vorstellen (Anknüpfen an die Ergebnisse
der Texterschließung I und Bezugnahme auf die vorgesehenen Lernziele)
2. Text vorlesen: "Bauer Siegbert" (Anlage 1).
3. Erste Stellungnahme mit Redewendungen (siehe Texterschließung I)
4. Zusammenfassung durch die Lehrkraft:
"Ihr habt in dieser ersten Stellungnahme alle wichtigen Informationen, die der
Text enthält, zusammengetragen. Jeder, der sich an dieser Stellungnahme
82
beteiligt hat, hat das gesagt, was ihm wichtig war, worüber er sich gewundert
oder woran er sich erinnert hat. Das war für eine erste Stellungnahme prima.
Wir werden jetzt im nächsten Schritt versuchen, die wichtigen Aussagen des
Textes zu ordnen, man sagt dazu auch strukturieren.
Das, was uns Bauer Siegbert erzählt hat, galt so oder ähnlich für alle Bauern
im Mittelalter.
Wir wollen jetzt überlegen: Auf welche Frage gibt der Text eine Antwort?"
5. Die Kinder machen Vorschläge. Die Frage, die die Gesamtintention des
Textes am ehesten trifft, wird als Tafelanschrieb festgehalten.
"Wir nennen diese allgemeine Frage, die man an einen Text (an ein Bild, eine
Landkarte, usw.) stellt, in Zukunft die `Problemfrage´!"
6. Tafelanschrieb: Problemfrage: (z.B.) Wie lebten die Bauern im Mittelalter?
"Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns genauer mit dem
Text beschäftigen und wichtige Informationen erkennen. Diese wichtigen
Informationen kann man beim Mind-Mapping noch einmal unterscheiden in
Oberbegriffe (wir sagen dazu Schlüsselwörter), das sind Wörter, die beim
Mind-Mapping auf die Hauptäste geschrieben werden. Wir unterscheiden in
Zukunft: Problemfrage, Schlüsselwörter und Nebeninformationen."
Die Lehrerin/der Lehrer schreibt an die Tafel:
Problemfrage
Schlüsselwörter
wichtige
N
E
BEN
Schlüsselwörter
IN
FOR
MA
TI
ONEN
"Dazu müssen wir den Text vor uns liegen haben, um darin die für die
Beantwortung
dieser
Frage
wichtigen
Schlüsselwörter
und
die
entsprechenden wichtigen Nebeninformationen zu unterstreichen."
7. Austeilen des Textes, stilles Lesen, Suchen und Markieren der
Schlüsselwörter (in jedem Abschnitt nur ein Schlüsselwort)
8. Vergleichen der Schlüsselwörter (z.B.: Frondienst – Leben im Dorf,…)
9. Nachdem die Schlüsselwörter vereinbart sind, werden zu diesen
Schlüsselwörtern wichtige Nebeninformationen gesucht.
Arbeitsauftrag (Einzelarbeit): Unterstreiche die zu den Schlüsselwörtern
gehörenden wichtigen Nebeninformationen mit Finelinern (Empfehlung: Jede
zu einem Schlüsselwort gehörende Nebeninformation mit einer derselben
Farbe unterstreichen)
83
10. Anschließend werden die Nebeninformationen verglichen, ergänzt bzw.
reduziert und gegebenenfalls korrigiert.
11. In Partner- oder Gruppenarbeit wird aus der Problemfrage, den
Schlüsselwörtern und den wichtigen Nebeninformationen ein strukturiertes
Schaubild erstellt. Das könnte z.B. so aussehen:
Problemfrage: Wie lebten die Bauern im Mittelalter?
Frondienst
Leben im Dorf
Heiraten
nur mit
Erlaubnis
Zum Dank
bestes Vieh oder
Kleidungsstück
abgeben
Gesamte Familie
arbeiten
Arbeitszeiten
durch
Jahreszeiten
bestimmt
Arbeit hart
Mahlzeit
eintönig
Ohne
Lohn
Nachts Korn
bewachen
Brücken bauen,
Wege anlegen,
Zäune reparieren
Ein Raum
mit
Holztisch
und Bank
Schlafen auf
Strohsack,
Ofenbank oder
Lehmboden
Bei
Unzufriedenheit:
Prügel!
12. Anhand dieses Schaubildes werden Vorträge gehalten.
84
13. Feedback-Runde, z.B. nach folgenden Kriterien:
• Gestaltung des Plakates
• sachliche Richtigkeit
• Vollständigkeit
• freie Rede
• Körperhaltung
• …
Wichtig erscheint uns hier, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst die
positiven Aspekte erwähnen und anschließend gegebenenfalls Tipps und
Verbesserungsvorschläge (siehe oben) geben.
Hinweise zur Weiterarbeit:
1. In einer der folgenden Stunden sollte die gleiche Vorgehensweise an einem
weiteren Text angewandt werden (z.B. Anlage 2, 5 und 6). Mithilfe dieses
Textes kann z.B. das bereits entwickelte Schaubild ergänzt werden.
Texterschließung und Verarbeitung von Informationen mithilfe von
• erster Stellungnahme (unter Verwendung von Redewendungen)
• Markieren von Schlüsselwörtern und Nebeninformationen sollte in
Zukunft in allen Fächern erfolgen.
Die Verarbeitung der so gewonnenen Informationen kann
• zur Beantwortung von Fragen
• zur Beantwortung von Aufgaben
• zur Erstellung einer Mind-Map
• zur Vorbereitung eines Vortrages
• zur Erstellung eines Schaubildes genutzt werden.
2. Wie in Partner- oder Gruppenarbeit eine Texterschließung und Verarbeitung
von Informationen erfolgen kann, ist der Anlage 3 zu entnehmen.
3. In vielen Fällen werden Schülerinnen und Schüler vor die Aufgabe gestellt,
sich in Einzelarbeit mit einem Text zu beschäftigen.
Die erste Stellungnahme ist bei der Texterschließung von zentraler
Bedeutung. Da bei der Einzelarbeit die Kommunikation mit dem Partner/der
Gruppe/der Klasse entfällt, sollte die erste Stellungnahme in schriftlicher Form
stichpunktartig festgehalten werden. Als Hilfe kann das Formblatt Anlage 4
benutzt werden.
4. Zur Vertiefung können die Texte der Anlage 5 und 6 sowohl für die
gemeinsame mündliche erste Stellungsnahme als auch zur Partner- und
Gruppenarbeit bzw. zur Einzelarbeit verwendet werden. Die Texte sind auch
geeignet, um daraus eine Mind-Map zu erstellen oder einen Vortrag zu halten.
85
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Texterschließung II
Anlage:
1 von 6
Der Bauer Siegbert6
Ich bin Siegbert, der Bauer. Ich habe vor ungefähr 600 Jahren gelebt. Über mein
Leben wollt ihr also einiges erfahren. Ich kann euch nur sagen, es ist ein schlimmes
Leben. Hört gut zu:
Heiraten dürfen wir nur mit Erlaubnis unseres Herrn. Gibt er uns die Erlaubnis zu
heiraten, dann müssen wir ihm zu Dank das beste Stück Vieh in unserem Stall oder
das beste Kleidungsstück abgeben.
Doch damit ist nicht genug getan. Für meinen Herrn habe ich mit meiner gesamten
Familie umsonst auf seinem Hof zu arbeiten, und zwar 4 Tage in der Woche. Zur
Saat- und Erntezeit kann es auch mal eine ganze Woche sein, die wir ohne Lohn
arbeiten müssen. Nach der Ernte müssen wir sogar nachts das geerntete Korn vor
Räubern bewachen. Das ist noch lange nicht alles, so müssen wir für ihn die Zäune
reparieren, Wege anlegen oder Brücken bauen. All das nennen wir Frondienst (Fron
= Herr), d.h. also Dienst für den Herrn, natürlich ohne jegliche Bezahlung. Arbeiten
wir nicht zur Zufriedenheit unseres Grundherrn, dann erhalten wir eine Tracht Prügel.
Stellt euch vor, der Herr kann uns schlagen, wenn er mit unserer Arbeit nicht
zufrieden ist!
Von mir solltet ihr noch wissen, dass sich mein ganzes Leben in einem Dorf abspielt,
das etwas 200 Einwohner hat. Unsere Arbeitszeit wird durch die Jahreszeiten
bestimmt, d.h. wenn es im Sommer zwischen 4 und 5 Uhr morgens hell wird, stehen
wir auf und arbeiten bis Sonnenuntergang. Unsere Arbeit ist hart und unsere
Mahlzeiten eintönig. Sie bestehen aus Brot, Gemüse und Wasser. Unser
Bauernhaus, in dem wir wohnen, ist sehr einfach. Es besteht aus einem einzigen
Raum mit einem Holztisch und einer Bank. Zum Schlafen legen wir uns auf einen
Strohsack, auf die Ofenbank oder auf den Lehmboden.
6
Entnommen aus G. Leisenheimer: Soziales Lernen und Methodenlernen Bd. 6, S. 27
86
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Texterschließung II
Anlage:
2 von 6
Wir Bauern im Mittelalter7
Das Mittelalter ist etwa die Zeit von 500-1500 nach Christus. Unser Leben ist sehr
hart und schwer. So müssen wir unserem Herrn an jedem zehnten Tag des Monats
Milch und Butter, Getreide und Fleisch, Eier und Wein abgeben - einfach von allem
was wir ernten oder anbauen. Vieles haben die hohen Herren uns noch dazu
verboten. So sind Fischfang im Bach unseres Dorfes und die Jagd in den Wäldern
hinter unserem Dorf strengstens verboten. Auch die Wiesen und Wälder, die uns
Bauern im Dorf gehören, dürfen wir nicht nutzen.
Stellt euch vor, unser Vieh darf auf der Dorfwiese auch nicht mehr weiden. Verläuft
sich eine Kuh aber, dann nimmt der Herr sie sich einfach mit und bestraft uns Bauern
dafür. Ist das nicht verrückt?
Das ist noch nicht alles. Wenn die hohen Herren (man nennt sie auch Grundherren)
etwa bei ihrer Jagd unsere Äcker und Felder verwüsten, dann müssen nicht die
Herren, sondern wir Bauern für den Schaden aufkommen.
Ganz schlimm erging es unserem Nachbarn. Ihm war das beste Tier im Stall – ein
Ochse – weggeholt worden. Es war sein einziger Ochse. Die Grundherren hatten
nicht etwa Mitleid mit ihm, sondern sagten: "Dann musst du eben selbst den Pflug
ziehen, wenn du auf dem Feld arbeiten musst."
Beschweren wir uns, dann lässt uns der Grundherr in ein Gefängnis werfen.
7
Entnommen aus G. Leisenheimer: Soziales Lernen und Methodenlernen Bd. 6, S. 27
87
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Texterschließung II
Anlage:
3 von 6
Arbeitsaufträge für Partner- oder
Gruppenarbeit
So beginnt ihr mit eurer Arbeit:
1. Lest den Text gründlich durch (auch das Kleingedruckte), seht euch die
Abbildungen und Tabellen an.
2. Unterhaltet euch (erste Stellungnahme) mit eurem Partner über das, was ihr
gelesen habt:
¾ Was habt ihr herausgefunden?
¾ Was hat euch gewundert?
¾ Was habt ihr nicht verstanden?
¾ Wie und wo kann man das herausfinden?
¾ Was ist besonders wichtig?
3. Sucht gemeinsam die Schlüsselwörter und markiert sie mit Textmarkern.
Sucht anschließend die wichtigen Nebeninformationen und markiert sie mit
Finelinern.
4. Lest zunächst die besonderen Aufgaben zu eurem Thema. Falls ihr eine
Aufgabe nicht sofort versteht, versucht es durch nochmaliges Lesen und
gemeinsames Beraten selbstständig herauszufinden. (Eine Beratung mit
anderen Partnern oder Gruppen ist erlaubt.)
5. Bearbeitet dann die Aufgaben.
88
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Texterschließung II
Anlage:
4 von 6
Erste Stellungnahme
1. Lies den Text gründlich.
2. Lege den Text beiseite.
3. Gib die erste Stellungnahme ab.
Schreibe dazu in Stichworten auf:
¾ was du behalten hast.
¾ was du nicht verstanden hast.
¾ was du besonders interessant und wichtig fandest.
¾ was du außerdem noch wissen möchtest.
Das habe ich behalten:
Das habe ich nicht verstanden:
Das fand ich interessant und wichtig:
Das möchte ich außerdem noch wissen:
89
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Texterschließung II
Anlage:
5 von 6
Schneehasen8
Hasen sind ängstlich? Pah, von wegen! Die zwei, die gerade über den Schnee im
Norden Kanadas toben, sind echte Rabauken: verpassen sich Hiebe, Nasenstüber und
Kinnhaken, verfolgen sich mit angelegten Ohren, kratzen und vollführen drohende
Luftsprünge. Zwei Rammler, die gerade mal klarstellen wollen, wer hier Chef im Revier
ist.
Die Langohren können noch so lange auf dem frostigen Weiß herumfetzen, eines
bekommen sie nie: kalte Füße. Die Sohlen ihrer Pfoten haben nämlich einen dichten
Pelz, der sie auch bei minus 40 Grad warm hält. Außerdem können die Hasen ihre
Zehen besonders weit spreizen – und sinken deshalb auch auf weichem Schnee kaum
ein.
Mit diesen Super-Fellpantoffeln hoppeln die Schneehasen durch den Schnee in
Grönland und in den Alpen, in Irland und Skandinavien, Zentralasien, Sibirien und Japan.
Und in Kanada.
Dort erzählen sich die Indianer sogar eine Legende über die Langohren: Einst kämpfte
der böse Jäger Michabou darum, das "Reich des Nordens“ zu beherrschen. Aber der
schlaue Schneehase stahl im Schlaf dessen dicke Schneeschuhe. Und als der Jäger
erwachte, versank er im Schnee und musste aufgeben. Zur Belohnung durfte der
Hoppler die Schuhe behalten.
Auch sein weißes Winterfell ist etwas Besonderes: In jedem einzelnem Haar stecken
kleine Luftblasen, die perfekt isolieren. Ein Schneehasenpelz hält wärmer als jeder
Skianzug! Außerdem macht sich der Hase mit seiner "Tarnfarbe“ für die Augen vieler
Raubtiere unsichtbar. Sollte er trotzdem einmal entdeckt werden, flitzt er mit bis zu 80
km/h davon und schlägt gekonnte Haken.
Im Frühjahr allerdings, wenn die Landschaft wieder grün wird, wechselt auch der
Schneehase seine Farbe. Während der Sommermonate trägt er ein graubraunes Kleid
und ist auf Feldern und Wiesen schwer zu erkennen. Übrigens tragen die Schneehasen
auch dann gern ihre Rangeleien aus: Die gehören in diesem Fall allerdings zum
Hochzeitsritual zweier verliebter Hasen.
8
aus: GEOLINO 3/2002
90
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Texterschließung II
Anlage:
6 von 6
Schimpansen9
Wo Schimpansen leben
Schimpansen sind die wohl bekanntesten und beliebtesten Affen. Was sie so interessant
macht, ist ihre große Ähnlichkeit mit uns Menschen. Ihre Heimat ist Afrika. In Tierfilmen kann
man sehen, wie die natürliche Umgebung der Affen aussieht. Sie leben dort im dichten
Regenwald. Die meiste Zeit verbringen sie auf Bäumen, die sie oft durch weite Sprünge
erreichen. Man findet sie aber auch in der Savanne, wo es nur kleine Büsche und wenig
Bäume gibt. Dort bewegen sie sich meistens am Boden im "Knöchelgang“: Sie laufen auf
allen Vieren und stützen sich dabei auf die eingeknickten Finger ihrer Hände.
Was Schimpansen fressen
Mindestens vier Stunden am Tag verbringen die Tiere mit Fressen. Hat einer von ihnen
einen Baum mit reifen Früchten entdeckt, schreit er laut und die anderen stürmen herbei.
Nun können sich alle satt essen. Bevor die Affen am Abend ihr Schlafnest bauen, fressen sie
ihre Abendmahlzeit: Blätter und frische Baumtriebe. In Notzeiten nehmen sie auch mit
einfacher Baumrinde und Harz vorlieb. Ihre absolute Lieblingsspeise sind Termiten und
Honig, aber die gibt es nicht jeden Tag. Schimpansen fressen sogar Fleisch. Hin und wieder
gehen die Männchen auf die Jagd. Wenn sie Glück haben, erbeuten sie eine junge Antilope
oder ein kleines Buschschwein. Aber das gelingt ihnen nur mit Schnelligkeit und guter
Teamarbeit.
Wie Schimpansen aussehen
Schimpansen tragen fast am ganzen Körper ein schwarzes Fell. Nur die Innenflächen der
Hände, die Fußsohlen und das Gesicht sind unbehaart. Bei jungen Affen ist die Haut noch
hellrosa, später dunkelt sie nach, bis sie fast schwarz ist wie das Fell. Alte Schimpansen
besitzen oft einen weißen Bart und eine kahle Stirn wie eine menschliche Glatze. Mit ihren
großen Ohren, die etwas vom Kopf abstehen, können die Tiere auch leise Geräusche hören.
Über den braunen Augen wölben sich breite nackte Augenbrauen. Ihre lange Finger und
Zehen sind beim Klettern nützlich.
Wie sie miteinander leben
Schimpansen leben in lockeren Gruppen von 80 Tieren und mehr. Da gibt es immer viel
Lärm und Aufregung. Freunde begrüßen sich mit lautem Geschrei, umarmen sich und
klopfen einander auf den Rücken. Manchmal kommt es zum Streit. Dann gehen sich die
Gegner aus dem Weg und halten Abstand. Das dauert aber meistens nicht lange. Dann
streckt der eine Affe dem anderen die Hand hin, als wenn er sagen wollte: "Sei doch wieder
gut zu mir!“ Schimpansen kennen in ihrer Sprache auch viele verschiedene Laute, mit denen
sie sich verständigen. Sie grunzen zufrieden, wenn sie sich wohl fühlen. Aber wenn ihnen
irgendetwas nicht passt, kreischen sie ganz laut, dass man es wohl hören kann. Die Affen
können sogar lächeln und lachen – oder die Zähne fletschen. Was sie damit sagen wollen,
könnt ihr euch sicherlich denken.
9
aus: Menzel, Wolfgang (Hrsg.): Praxis Sprache 6. Grundausgabe. Sprechen – Schreiben – Lesen.
Berlin: Westermann 2000, Seite 177f
91
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Effektives Lernen 1: Zu welchem
Lerntyp gehöre ich?
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- erkennen, dass es verschiedene Lerntypen
gibt.
- ermitteln, welchem Lerntyp sie angehören.
- die erworbenen Erkenntnisse im täglichen
Lernprozess nutzen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
- Anlage 1: Merkplakat Lernen und Behalten
(Klassensatz)
- Anlage 2: Lerntypentest (Klassensatz)
- Anlage 3: Lerntypentest-Lösungsblatt
(Lehrerexemplar)
- Anlage 4: Auswertungsbogen (Klassensatz)
Vorbemerkungen:
Im Schulalltag werden vielfach die verschiedenen Lerntypen und die jeweils
unterschiedlichen Formen der optimalen Aneignung und Speicherung von
Wissen und Kenntnissen zu wenig berücksichtigt. Um effektiver lernen zu
können, muss zunächst jede Schülerin/jeder Schüler ihren/seinen eigenen
Lerntyp herausfinden und anschließend diese Erkenntnisse im Lernprozess
anwenden.
92
Planungsverlauf
1.
Hinführung durch stummen Impuls: Tafelanschrieb: „Lernen“
Die Schülerinnen und Schüler äußern sich frei dazu.
Erarbeitung: Was ist Lernen? Was heißt Lernen?
Sich etwas aneignen, was man vor dem Lernen noch nicht wusste oder
konnte.
Lernen und Behalten sind wie zwei Seiten einer Münze.
2.
Skizze auf Plakat mit Erläuterungen:
Lernen:
„Zu der Münze >Lernen< gehört eine zweite Seite.“
Vervollständigen der Skizze:
Behalten:
"Ich kann nur etwas behalten, wenn ich vorher etwas gelernt habe. Lernen
ohne zu behalten ist Zeitverschwendung. Wir werden in den nächsten
Stunden herausfinden, wie man am besten lernt, wie man am meisten behält."
3.
Den Schülerinnen und Schülern wird das Merkblatt: Lernen und Behalten
(Anlage 1) ausgeteilt.
4.
"Menschen lernen unterschiedlich. Man spricht von verschiedenen
Lerntypen. Um herauszufinden, wie man am besten lernt, muss man wissen,
zu welchem Lerntyp man gehört.
Dazu machen wir jetzt einen kleinen Test.10 " (Anlage 2)
Das Arbeitsblatt sollte mit den Schülerinnen und Schülern besprochen
werden. Bei geringer Lesekompetenz der Klasse empfiehlt sich folgende
Vorgehensweise: Die Lehrkraft liest jedes Item vor und die Schülerinnen und
Schüler kreuzen jeweils an. Diese Vorgehensweise kann auch gewählt
10
Anregungen zu diesem Test wurden einer Veröffentlichung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums
und der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Lüdenscheid entnommen.
93
werden, damit alle Schülerinnen und Schüler etwa zur gleichen Zeit die
Arbeitsaufgabe erledigt haben.
5.
Nachdem der Lerntypentest ausgeführt wurde, wird mit den Schülerinnen
und Schülern anhand der Items erarbeitet, dass man auf verschiedene Arten
lernen kann.
Die Lernwege, die sich in den einzelnen Items widerspiegeln, werden
benannt, zum Beispiel:
•
•
•
Du liest … durch:
Die Lehrerin/der Lehrer erklärt … :
Du schreibst … :
LESEN
HÖREN
SCHREIBEN
Die gefundenen Bezeichnungen der Lernwege werden von den
Schülerinnen und Schülern hinter jedes Item eingetragen. (siehe Anlage 3:
Lösungsblatt für die Lehrkraft)
6.
Anschließend wird der Test ausgewertet (Anlage 4). Die Schülerinnen und
Schüler ermitteln, wie viele Punkte sie den einzelnen Lernwegen im Hinblick
auf ihr eigenes Lernen gegeben haben. Auf diese Weise ermittelt jede
Schülerin/jeder Schüler die drei persönlich bevorzugten Lernwege und trägt
sie auf dem Auswertungsbogen in die drei Leerzeilen ein.
7.
"Wenn ihr künftig etwas lernen wollt, müsst ihr euch stets daran erinnern, auf
welchen Lernwegen ihr am besten lernt."
Hinweise zur Weiterarbeit:
Die Lehrkraft sollte die Schülerinnen und Schüler stets daran erinnern, die
ihnen gemäßen Lernwege zu nutzen. Außerdem muss der Unterricht so
geplant werden, dass die unterschiedlichen Lernzugänge ermöglicht werden,
z.B. durch Bereitstellung geeigneter Arbeitsmaterialien und eines methodisch
abwechslungsreichen Unterrichts.
94
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?
Anlage:
1 von 4
Merkplakat
Lernen und Behalten sind die zwei Seiten einer Münze:
Lernen
Behalten
Ich kann nur etwas behalten, wenn ich vorher etwas gelernt habe.
Lernen ohne zu behalten ist Zeitverschwendung!
95
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?
Anlage:
2 von 4
Lerntypentest
"Stell dir vor, du sollst dir Wissen über die verschiedenen Baumarten aneignen. Das
kann auf verschiedenen Lernwegen geschehen. Kreuze bei jedem der folgenden
Lernwege an, wie du deinen Lernerfolg einschätzt."
Kreuze in jeder Zeile
-
die 3 an, wenn du dadurch viel behältst
-
die 2 an, wenn dir auf diese Weise manches in Erinnerung bleibt
-
die 1 an, wenn du auf diesem Weg nur wenig behältst.
3
2
1
1. Du liest einen Text, in dem die verschiedenen Baumarten
beschrieben werden, mehrmals durch.
2. Die Lehrerin/der Lehrer erklärt mit Worten die Unterschiede
der Baumarten.
3. Jemand liest dir den Text laut vor.
4. Du schreibst dir Stichworte aus einem Text heraus.
5. Du siehst dir Abbildungen im Buch genau an.
6. Du erklärst einer Mitschülerin/einem Mitschüler die
Unterschiede.
7. Du sammelst Blätter der verschiedenen Bäume und schlägst
im Bestimmungsbuch nach.
8. Du führst mit einem Erwachsenen über dieses Thema ein
Gespräch.
9. Du liest dir in deinem Heft einen von der Tafel übernommenen
Text durch.
10. Du siehst dir einen Film an, in dem die verschiedenen
Baumarten zu sehen sind.
11. Du schreibst Merkmale der Bäume für Schautafeln im
Schulgarten auf.
12. Du stellst Plakate her.
96
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?
Anlage:
3 von 4
Lerntypentest (Lösungsblatt für die Lehrkraft)
"Stell dir vor, du sollst dir Wissen über die verschiedenen Baumarten aneignen. Das
kann auf verschiedenen Lernwegen geschehen. Kreuze bei jedem der folgenden
Lernwege an, wie du deinen Lernerfolg einschätzt."
Kreuze in jeder Zeile
-
die 3 an, wenn du dadurch viel behältst
-
die 2 an, wenn dir auf diese Weise manches in Erinnerung bleibt
-
die 1 an, wenn du auf diesem Weg nur wenig behältst.
Lernwege
3
2
1
1. Du liest einen Text, in dem die verschiedenen Baumarten
beschrieben werden, mehrmals durch. (LESEN)
2. Die Lehrerin/der Lehrer erklärt mit Worten die Unterschiede
der Baumarten. (HÖREN)
3. Jemand liest dir den Text laut vor. (HÖREN)
4. Du schreibst dir Stichworte aus einem Text heraus.
(SCHREIBEN)
5. Du siehst dir Abbildungen im Buch genau an. (SEHEN)
6. Du erklärst einem Mitschüler die Unterschiede. (SPRECHEN)
7. Du sammelst Blätter der verschiedenen Bäume und schlägst
im Bestimmungsbuch nach. (HANDELN)
8. Du führst mit einem Erwachsenen über dieses Thema ein
Gespräch. (SPRECHEN)
9. Du liest dir in deinem Heft einen von der Tafel übernommenen
Text durch. (LESEN)
10. Du siehst dir einen Film an, in dem unter anderem die
verschiedenen Baumarten zu sehen sind. (SEHEN)
11. Du schreibst Merkmale der Bäume für Schautafeln im
Schulgarten auf. (SCHREIBEN)
12. Du stellst Plakate her. (HANDELN)
97
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?
Anlage:
4von 4
Auswertung des Tests "Lerntypen"
Lerntyp
Nr. des "Lernweges"
Zähle zusammen, wie viel
Punkte du jeweils
angekreuzt hast.
Hören
2/3
Sprechen
6/8
Lesen
1/9
Sehen
5 / 10
Schreiben
4 / 11
Handeln
7 / 12
Ergebnis:
Ich bin ein "Typ", der durch
_____________________________________
_____________________________________
_____________________________________
gut lernen kann!
98
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Effektives Lernen 2: Mit vielen
Sinnen lernen
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- erkennen, dass Lernen mit vielen Sinnen eine
besonders effektive Form des Lernens
darstellt.
- diese Erkenntnisse bei Lernprozessen
anwenden.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp
gehöre ich?
- Anlage 1: Auswertungsbogen zu den Experimenten
(Klassensatz)
- Gegenstände gemäß Anlage 2
- Anlage 2: Kontrollbogen (Folie)
- Anlage 3: Auswertungstabelle (Folie)
- 6 gleich große Flaschen
- gefärbtes Wasser
Planungsverlauf
1. Hinführung durch die Lehrkraft, z.B. durch folgende Aussagen:
"In dem vorangegangenen Baustein >Zu welchem Lerntyp gehöre ich?< habt
ihr überlegt, auf welchen Wegen ihr lernt.
Wir wollen heute einige Experimente durchführen, die uns helfen sollen zu
erkennen, wie wir noch besser und effektiver Lernen können.
99
2. Wie ihr wisst, lernt man mithilfe der verschiedenen Sinne. Welche Sinne kennt
ihr? "
Die Lehrkraft hält die Ergebnisse an der Tafel fest.
"Wir werden jetzt nacheinander sechs Experimente durchführen, bei denen es
darum geht, sich bestimmte Wörter zu merken.“
3. "Ihr bekommt zunächst ein Arbeitsblatt (Anlage 1). Nach jedem Experiment
tragt ihr die Wörter ein, die ihr euch merken konntet."
4. Erstes Experiment: Lesen
Die Schülerinnen und Schüler lesen die folgenden 10 Wörter still (Folie oder
Tafel):
Handtuch, Klavier, Fenster, Heizung, Decke, Wald, Rasen, Hose, Tisch, Kalender
Die Schülerinnen und Schüler haben 20 Sekunden Zeit, die Wörter zu lesen.
Während dieser Zeit wird nicht gesprochen.
Danach stellt die Lehrkraft ca. 30 Sekunden lang Kopfrechenaufgaben.
(Auswahlaufgaben aus der folgenden Rechenbox)
Rechenbox:
4y8
33 : 3
9y5
5 y 11
12 + 17
8y7
31 - 4
3 + 34
29 - 3
100 - 17
36 : 4
35 – 6
4y7
75 : 5
27 – 4
14 y 3
39 + 13
7y7
14 – 5
16 + 42
15 – 9
28 + 22
28 + 28
24 + 17
Im Anschluss daran erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, die
Wörter, die sie behalten haben, in die entsprechende Spalte der Anlage 1
einzutragen.
Ohne Zwischenkontrolle11 der Ergebnisse folgt unmittelbar das zweite
Experiment.
11
Auch nach allen anderen Experimenten wird keine Zwischenkontrolle durchgeführt. Die
Auswertung erfolgt nach Durchführung aller Experimente.
100
5. Zweites Experiment: Hören
Die Lehrkraft liest langsam und deutlich die 10 folgenden Wörter vor. (Die
Schülerinnen und Schüler sollen sich bei diesem Experiment die Wörter durch
Hören einprägen).
Wand, Dose, Balkon, Zucker, Teppich, Waage, Lampe, Vogel, Bild, Stuhl
Die Lehrkraft stellt erneut 30 Sekunden lang Kopfrechenaufgaben aus der
Rechenbox. (Wiederholungen bereits gestellter Rechenaufgaben sind
möglich.)
Die behaltenen Wörter werden in die Spalte für das zweite Experiment
eingetragen.
6. Drittes Experiment: Sehen
Zehn Gegenstände werden im Abstand von etwa 2 Sekunden nebeneinander
auf den Tisch gelegt, z.B.: Schlüssel, Heft, 1 Euro, Apfel, Messer, Bleistift,
Knopf, Flasche, Foto, Radiergummi.
Danach werden die Gegenstände abgedeckt.
Es schließen sich wie erneut Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox (ca. 30
Sekunden) und das Eintragen der Wörter in die Anlage 1 an.
7. Viertes Experiment: Hören und Sehen
Bei diesem Experiment geht es darum, sich Gegenstände durch Hören und
Sehen zu merken.
Die Lehrkraft benennt und zeigt nacheinander im Abstand von etwa 2
Sekunden z.B. folgende Gegenstände und legt sie nacheinander für alle
Kinder sichtbar auf den Tisch.
Brille, Gabel, Zahnbürste, Glas, Buch, Zettel, Kugelschreiber, Uhr, Zeitung, Schal
(Gegenstände nach dem Hören und Sehen abdecken.)
Anschließend werden erneut Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox
gestellt (ca. 30 Sekunden).
Die Schülerinnen und Schüler schreiben danach die gemerkten Wörter in die
entsprechende Spalte der Anlage 1.
101
8. Fünftes Experiment: Darüber sprechen
Die Lehrkraft zeigt nacheinander 10 Gegenstände und macht zu jedem
Gegenstand eine kurze Bemerkung, z.B.:
Kreide:
Der Tafeldienst muss in der nächsten Pause Kreide besorgen.
Kerze:
An meinem Geburtstag stand auf meinem Tisch eine Kerze.
Schnellhefter:
…
Tischtennisball: …
Kette:
…
Mütze:
…
Kleber:
…
Tasche:
…
Schuh:
…
Schwamm:
…
(Die Auswahl der Gegenstände und die Kommentierung ist beliebig.)
Auch diese Gegenstände werden anschließend abgedeckt.
Erneut werden Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox gestellt (ca. 30
Sekunden). Auch bei diesem Experiment werden die gespeicherten Wörter in
die Anlage 1 eingetragen.
9. Sechstes Experiment: Mit vielen Sinnen lernen (durch Sehen, Hören,
Anfassen und gegebenenfalls Erproben…..)
Die Lehrkraft zeigt nacheinander 10 Gegenstände und benennt sie.
Anschließend werden diese Gegenstände in der Klasse herumgereicht. Jedes
Kind muss die Möglichkeit haben, die Gegenstände anzufassen und
gegebenenfalls zu erproben (z.B. mit einer Schere schneiden, einen Hut
aufsetzen, ….).
Die Wahl der Gegenstände ist beliebig z.B.:
Schere, Hut, Pinsel, Ring, Schirm, Radiergummi, Bleistiftspitzer, Zirkel, Locher,
Handschuh
Die Gegenstände werden danach eingesammelt.
Es wiederholt sich das Verfahren der vorangegangenen Experimente:
Kopfrechenaufgaben und Eintragen in den Auswertungsbogen.
10. Auswertung:
Mithilfe einer Folie (Anlage 1) prüfen die Schülerinnen und Schüler die
Richtigkeit ihrer Eintragungen, zählen die Anzahl der richtigen Wörter und
tragen diese Zahl in die entsprechende Spalte der Anlage 2 ein.
Anschließend trägt die Lehrkraft in eine Auswertungstabelle (Anlage 3 als
Folie) die Zahl der Schülerinnen und Schüler ein, die sich die jeweilige Angabe
von Wörtern gemerkt haben.
Es folgt ein auswertendes Gespräch. Vermutlich werden die meisten
Schülerinnen und Schüler beim letzten Experiment die höchste Erfolgsquote
haben.
102
11. "Das, was wir durch unsere Experimente herausgefunden haben, haben
Wissenschaftler viel genauer erforscht. Sie sind zu Erkenntnissen gekommen,
die für unser Lernen sehr wichtig sind. Damit wir uns immer wieder daran
erinnern, werden wir diese wichtigen Erkenntnisse anschaulich darstellen."
Ein Behälter mit gefärbtem Wasser stellt den Lernstoff dar, die 6 gleich großen
Flaschen12 unser Gedächtnis. Die Lehrkraft füllt die einzelnen Flaschen mit
gefärbtem Wasser entsprechend der angegebenen Prozentwerte, die
angeben, wie viel man durchschnittlich auf welchen Lernwegen behält.
Diese Flaschen werden beschriftet und verbleiben zur Demonstration in der
Klasse.
Lesen:
Hören:
Sehen:
Hören und Sehen:
Selbst darüber sprechen:
Selbst ausprobieren
und ausführen
(mit vielen Sinnen):
10%
20%
30%
50%
70%
90%
Die Schülerinnen und Schüler können diese symbolhafte Darstellung in
ihren Ordner "Training von Lernkompetenzen" übernehmen.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Diese Erkenntnisse sollten in die methodische Planung der täglichen
Unterrichtsarbeit einbezogen werden, z.B.:
• Wiederholungen in Partnergesprächen
• Gegenseitiges Erklären
• Lernen durch Lehren
• Anschauung als wichtiges Element von Lern- und Übungsprozessen
• Unterrichtssituationen organisieren, in denen eigenständiges Tun
und Handeln ermöglicht wird.
12
Auf den Flaschen wurde vorher eine Zehnerskala markiert.
103
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen
Anlage:
1 von 3
Auswertungsbogen
behaltene Wörter
Anzahl der
richtigen
Wörter
1. Experiment:
Lesen
2. Experiment:
Hören
3. Experiment:
Sehen
4. Experiment:
Hören und Sehen
5. Experiment:
Selbst darüber
sprechen
6. Experiment:
Selbst ausprobieren
(mit vielen Sinnen)
104
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen
Anlage:
2 von 3
Kontrollbogen
Anzahl der richtigen
Wörter
Lesen
Handtuch, Klavier, Fenster, Heizung,
Decke, Wald, Rasen, Hose, Tisch,
Kalender
Hören
Wand, Dose, Balkon, Zucker,
Teppich, Waage, Lampe, Vogel, Bild,
Stuhl
Sehen
Schlüssel, Heft, 1 Euro, Apfel,
Messer, Bleistift, Knopf, Flasche,
Foto, Radiergummi
Hören und Sehen
Brille, Gabel, Zahnbürste, Glas,
Buch, Zettel, Kugelschreiber, Uhr,
Zeitung, Schal
Selbst darüber sprechen
Kreide, Kerze, Schnellhefter,
Tischtennisball, Kette, Mütze, Kleber,
Tasche, Schuh, Schwamm
Selbst ausprobieren
(mit vielen Sinnen)
Schere, Hut, Pinsel, Ring, Schirm,
Radiergummi, Bleistiftspitzer,
Handschuh, Zirkel, Locher
105
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen
Anlage:
3 von 3
Auswertungstabelle
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Lesen
Hören
Sehen
Hören und
Sehen
darüber
sprechen
selbst
ausprobieren
106
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
a) Effektives Lernen 3:
Lernen und Behalten
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- erkennen, dass für das Behalten von
Lerninhalten Wiederholungen notwendig sind.
- die gewonnenen Erkenntnisse im täglichen
Lernprozess anwenden.
Außerdem sollen mit den Schülerinnen und
Schülern die verschiedenen Möglichkeiten und
Formen effektiven Lernens anhand einer Mind-Map
erörtert und besprochen werden.
Einzelstunde
Doppelstunde
Kurze Unterrichtssequenzen an 4 Tagen plus
eine Einzelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp
gehöre ich?
Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen
- Anlage 1: Kontrollliste (Folie)
- Anlage 2: Mind-Map: Lernen und Behalten
(Klassensatz)
Planungsverlauf
1. Hinführung durch die Lehrkraft z.B. durch folgende Aussage:
"Ihr wisst jetzt, zu welchem Lerntyp ihr gehört und dass die meisten Menschen
besser lernen und behalten je mehr Sinne und Lernwege benutzt werden. Wir
beginnen heute mit einem weiteren Experiment, das wir an 4 Tagen fortführen.
Am 5. Tag werden wir das Experiment auswerten und wahrscheinlich eine
neue Erkenntnis gewinnen. Es geht darum, dass ihr euch Wörter einprägt und
sie bis zum 5. Tag behaltet. Ihr dürft euch keine Notizen machen."
107
2. Erster Tag:
Die Lehrkraft schreibt folgende 8 Wörter an die Tafel:
Kaffeetasse, Sonnenschirm, laufen, Buch, Schulhof, Flasche, blau, Stift
(Diese Wörter werden untereinander an die Tafel geschrieben)
"Versucht euch diese Wörter wie verabredet zu merken." (Zeit ca. 3 Minuten)13
Die Lehrkraft achtet darauf, dass sich niemand Notizen macht.
3. Zweiter Tag:
Die 8 Wörter des ersten Tages werden an die Tafel geschrieben und 7 weitere
Wörter hinzugefügt:
Die Lehrkraft weist wieder darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler sich
diese Wörter merken sollen. (Zeit: ca. 4 Minuten)
Schokolade, schreiben, Tisch, Blume, zwölf, Pferd, Lampe
(Wörter untereinander an die Tafel schreiben)
4. Dritter Tag:
Die insgesamt 15 Wörter des ersten und zweiten Tages werden an die Tafel
geschrieben und 5 weitere Wörter hinzugefügt.
Topf, grün, Straßenlampe, Kissen, müde
(Zeit ca. 6 Minuten)
5. Vierter Tag:
Es werden weitere 5 Wörter hinzugefügt (Zeit: ca. 8 Minuten):
Klavier, Uhr, Sonne, Küche, leise
6. Fünfter Tag:
Die Kinder schreiben die Begriffe auf, die sie sich im Laufe des Experimentes
der vergangenen Tage gemerkt haben. Anhand einer Folie (Anlage 1) wird
überprüft, wie viele richtige Wörter die Schülerinnen und Schüler gefunden
haben.
Es ist zu erwarten, dass die Kinder die Wörter des ersten Tages am besten
behalten haben.
In einem auswertenden Gespräch gelangen die Schülerinnen und Schüler zu
der Erkenntnis: Je öfter man etwas wiederholt, desto besser behält man es!
"Das, was wir herausgefunden haben, wird durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt. In wissenschaftlichen Büchern zu diesem Thema findet
man Aussagen wie diese: >Man muss etwas mehrfach wiederholen, bis es so
im Gedächtnis verankert ist, dass man es für lange Zeit behält und schnell
wieder abrufen kann<."
13
Die Zeitangaben beinhalten den Schreibvorgang der Lehrkraft an der Tafel und die Zeit des
Einprägens.
108
7. Es ist uns bewusst, dass wir nicht alle Erkenntnisse der Lernpsychologie
auch aus zeitlichen Gründen experimentell verdeutlichen können. Deshalb
schlagen wir vor, einige wesentliche und für diese Altersstufe verständliche
Erkenntnisse anhand einer Mind-Map (Anlage 2), die von der Lehrkraft
vorgegeben wird, zu besprechen. Diese Mind-Map kann von den
Schülerinnen und Schülern farbig gestaltet werden. Außerdem empfiehlt es
sich, sie vergrößert im Klassenraum aufzuhängen, immer wieder darauf
hinzuweisen und gegebenenfalls zu ergänzen.
Hinweise zur Weiterarbeit:
1. Die Schülerinnen und Schüler sollten bei Übungen und Wiederholungen immer wieder auf die gewonnenen Erkenntnisse hingewiesen
werden.
2. In diesem Zusammenhang ist das Arbeiten mit einer Lernkartei
dringend zu empfehlen. Mit geringem zeitlichem und materiellem
Aufwand lassen sich mithilfe der Lernkartei Wiederholungen nach
individuellen Bedürfnissen und nach eigenem Tempo organisieren.
Anregungen zu den Bausteinen erhielten wir von:
Vester, Frederic: Denken-Lernen-Vergessen. Gehirnforschung, wie sie jeden angeht. Stuttgart 1978
Geschwister-Scholl-Gymnasium Lüdenscheid/Schulpsychologische Beratungsstelle der Stadt
Lüdenscheid: Lernen lernen 1997/98 GSG. Lüdenscheid 1998.
Realschule Enger: Lernkompetenz I. Bausteine für eigenständiges Lernen. 5./6. Schuljahr. Berlin:
Cornelsen 2001.
-
109
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Effektives Lernen 3 – Lernen und Behalten
Anlage:
1 von 2
Kontrollliste
Kaffeetasse
Sonnenschirm
laufen
Buch
Schulhof
Flasche
blau
Stift
Schokolade
schreiben
Tisch
Blume
zwölf
Pferd
Lampe
Topf
grün
Straßenlampe
Kissen
müde
Klavier
Uhr
Sonne
Küche
leise
110
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Effektives Lernen 3 – Lernen und Behalten
Anlage:
2 von 2
Mind-Map
Lerntypen beachten
verschiedene Lernwege gehen – Lernen mit vielen Sinnen
+
LERNEN
UND
BEHALTEN
Wiederholungen
Gleiches zu Gleichem
Ähnlichkeitshemmungen vermeiden
Mayer? – Meier??
weiß? – weise??
Strukturiertes Lernen
Lernen in kleinen Portionen
z.B.: Mind-Map
Pausen
Arbeit
10 20
Pause
keine Störungen
Arbeit
30
40
Pause
50
2 x 20 = 60
60 Minuten
111
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Sich im Internet orientieren und
informieren
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- das Internet zielorientiert als Informationsquelle nutzen können.
- die Problematik der Orientierung im Internet
erfahren und Kataloge, Suchmaschinen und
Verzeichnisse als Orientierungshilfen kennen
und anwenden lernen.
- die grundlegenden Funktionen des Browsers
kennen und anwenden lernen.
- die Phrasensuche kennen lernen und
anwenden.
- lernen die Suchbegriffe zu präzisieren.
Einzelstunde
Doppelstunde
1-3 Doppelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Grundkenntnisse im Umgang mit dem PC
und dem Betriebssystem Windows.
Computerraum
- Anlage 1 (Lehrerinfo)
- Anlage 2 (Folie und Klassensatz)
Alternativ zur Anlage 2:
- Anlage 3 (Folie und Klassensatz)
- Anlagen 4 - 7 (Klassensatz)
- Anlage 8 (eventuell Klassensatz)
- Anlage 9 - 11 (Vorschläge und Tipps zur
Weiterarbeit – jeweils als Klassensatz)
Vorbemerkungen:
Viele Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet, um sich über ein
bestimmtes Thema zu informieren. Oftmals agieren sie bei Suche nach
bestimmten Inhalten hilf- bzw. ziellos. Sie geben dabei den Suchbegriff im
Browser als Adresse ein, z.B. bei der Suche nach Vulkanen – www.vulkane.de.
Dieser Weg kann aber nur zu Zufallsergebnissen führen!
112
Im Zusammenhang mit der Internet-Recherche tritt noch eine weitere
Schwierigkeit auf: Obwohl die Faszination des Internets groß ist, kommen bei
vielen Schülerinnen und Schülern immer dann Frustrationen auf, wenn sie nicht
wissen wie sie die gefundenen Informationen verarbeiten sollen.
Dieser Baustein soll die Schülerinnen und Schüler dazu anregen, sich mithilfe
einer Suchmaschine zielorientiert Informationen zu beschaffen. Da der
Lernerfolg dann am größten ist, wenn sich Schülerinnen und Schüler
selbstständig mit Problemen auseinandersetzen, ist dieser Baustein so
aufgebaut, dass anhand der Arbeitsblätter ein eigenständiges Lernen ermöglicht
wird. Dennoch ist es wichtig, abschließend die Ergebnisse zu vergleichen und
zu kontrollieren. Nicht alle Arbeitsblätter des Bausteines müssen eingesetzt
werden. Je nach Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler kann eine
Auswahl erfolgen.
Planungsverlauf :
1. Es empfiehlt sich zunächst die Funktionen des Internet-Browsers14 zu
erarbeiten oder ggf. zu wiederholen. Die verschiedenen Bedienungselemente der Internet-Brower15 können mithilfe der Folie Anlage 2 und der
beschriebenen Übung auf Anlage 1 besprochen und erläutert werden. Hier
können die Schülerinnen und Schüler ihr bereits vorhandenes Wissen
einbringen. Je nach Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler können die
Bedienungselemente des Internet-Browser besprochen und ausprobiert
werden. Nach Bedarf kann dann die bereits beschriftete Anlage 2 oder
alternativ die noch auszufüllende Anlage 3 verwendet werden. Bei Anlage 3
benennen die Schülerinnen und Schüler die einzelnen Funktionselemente
des Browsers und tragen diese in die entsprechenden Kästchen ein.
2. Es sollte dann ein kurzes Unterrichtsgespräch darüber geführt werden,
welche Möglichkeiten, Suchhilfen bzw. Suchmaschinen die Schülerinnen
und Schüler zur Informationsbeschaffung im Internet kennen. Haben
Schülerinnen und Schüler Übung und Erfahrung im Einsatz von Suchmaschinen, werden sie rasch entsprechende Internet-Adressen benennen
können.
Die Lehrkraft kündigt an:
“Wir wollen heute einige Suchmaschinen und ihre Funktionsweisen genauer
kennen lernen. Zunächst wollen wir die Kinder- und Jugendsuchmaschine
"Blinde Kuh“ erkunden.“
Die Arbeitsblätter Anlage 4 und 5 werden ausgeteilt und in Einzel- oder
Partnerarbeit bearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler rufen dazu die
Suchmaschine „Blinde Kuh“ auf, indem sie in die Adresszeile ihres Browsers
die Adresse: www.blinde-kuh.de eingeben. Im Anschluss erfolgt im Plenum
die Besprechung der Ergebnisse. Hier können auch evtl. aufgetretene
14
15
Als Internet-Browser bezeichnet man ein Programm mit einer Benutzeroberfläche, das einem hilft,
sich im Internet zu bewegen und zurechtzufinden. Ein Internet-Browser ist Software zum
Verwalten, Finden und Ansehen von Seiten im Internet. Die bekanntesten Internet-Browser sind
Microsoft Internet Explorer, Netscape Navigator und Opera.
Da es verschiedene Browser gibt, ist auch deren Erscheinungsbild unterschiedlich. Sogar der
gleiche Browser (Internet-Explorer) hat unter WINDOWS XP eine anders aussehende Symbolleiste als unter WINDOWS 98. Dennoch sind die Grundfunktionen gleich.
113
Probleme und Fragen geklärt werden. Die Schülerinnen und Schüler
berichten über ihre eventuell gemachten Erfahrungen mit verschiedenen
Suchmaschinen. Dabei kann auch das Problem einer großen Trefferzahl für
einen Suchbegriff thematisiert werden. Die Lehrkraft kündigt an: „Wir werden
versuchen, diese hohe Trefferzahl mithilfe der nächsten Übung zu
verringern.“
3. Die Schülerinnen und Schüler lernen nun eine weitere Suchmaschine
(Google) kennen. Sie rufen die Website www.google.de auf. Mit der Übung
Anlage 6 sollen die Schülerinnen und Schüler am Beispiel „FußballBundesliga“ den Unterschied zwischen der sogenannten Phrasensuche
(mehrere Wörter in Anführungszeichen setzen) und der „Und-Suche“ (ohne
Anführungszeichen) kennen lernen. Bei dieser Art der Suche lässt sich
durch Hinzufügen weiterer Begriffe das Ergebnis präzisieren. Bei der
Suchmaschine Google werden mehrere Suchbegriffe, die hintereinander
stehen, automatisch mit einem nicht sichtbaren „und“ verbunden.
Die Arbeitsblätter Anlagen 5 und 6 werden ausgeteilt und bearbeitet.
Anschließend erfolgt erneut eine Besprechung der Ergebnisse. Verbleibt
noch Zeit, könnte man sich weitere Suchbegriffe ausprobieren, um die Suchergebnisse zu optimieren.
4. Die Schülerinnen und Schüler bekommen nun den Auftrag, im Internet über
das Thema "Kamele“ Informationen zu sammeln. Sie sollen insbesondere
herausfinden, wie Kamele es schaffen, lange Zeit ohne Wasser in der Wüste
zu überleben. Dazu sollen die kennen gelernten Suchmaschinen "Blinde
Kuh“ und "Google“ genutzt und die in diesem Baustein erlernten SuchVerfahren angewendet werden.
Das Arbeitsblatt (Anlage 7) wird ausgeteilt und in Partnerarbeit bearbeitet.
Anschließend stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Vorgehensweisen
und Suchergebnisse im Plenum vor.
5. Mithilfe des Arbeitsblattes (Anlage 8) kann beispielhaft eine Vorgehensweise zur Internet-Recherche besprochen werden.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Anlage 9 (Kameltext "Überlebenskünstler“) kann im Deutschunterricht als
Übung zur Texterschließung genutzt werden. Daher bietet es sich an, dieses
Arbeitsblatt ergänzend zu den Bausteinen "Texterschließung 1 und 2“ durchzuführen.
Anlage 10 ist als Hilfe gedacht, die die Lehrkraft bei Bedarf einsetzen kann. Die
hier aufgeführten Arbeitsanweisungen zu Kopier- und Speichervorgängen
können mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam ausprobiert werden. Sie
erhalten ggf. eine Kopie der Anlage 10 als eine Art "Erinnerungshilfe“.
Die Anlage 11 kann in einer weiteren Unterrichtsstunde bearbeitet werden. Hier
sollen die Schülerinnen und Schüler spezielle Websites für Kids und Teens
mithilfe des Arbeitsblattes erkunden und bewerten. Es geht dabei nicht um
Suchtechniken, sondern um die persönliche und kritische Beurteilung von
verschiedenen Websites, die speziell für eine bestimmte Altersgruppe entworfen
wurden.
114
Bei der Fülle von Angeboten, die es im Internet gibt, besteht das Problem in
erster Linie im Selektieren des Gefundenen. Das Erkunden von ausgewählten
Websites dient der Schärfung der Urteilskraft im Blick auf "geeignete“ und
"weniger geeignete“ Seiten.
Kriterien können beispielsweise sein:
• Für welche Altersstufe ist die Website gedacht?
• Wie bedienungsfreundlich ist sie?
• Wie findet man sich in der Website zurecht (Navigation)?
• Ist das Angebot interessant und aktuell?
• Gibt es hilfreiche, weiterführende Links?
• etc.
Die Lehrkraft, die Schülerinnen und Schüler
Adressvorschläge einbringen und auswerten.
können
auch
eigene
115
An dieser Stelle findet sich eine kleine Auswahl empfehlenswerter Webseiten:
Suchmaschinen
für Kinder und Jugendliche:
Suchmaschinen
allgemein:
Seiten für Kinder und Jugendliche
allgemein:
Wissen und Schule:
www.blinde-kuh.de
www.milk-moon.de
www.kindercampus.de
www.trampeltier.de
www.google.de
www.abacho.de
www.yahoo.de
www.fireball.de
www.br-online.de/kinder/
www.dasding.de
www.geolino und www.geo.de
www.internet-abc.de
www.jetzt.de
www.kids-box.de
www.kidsweb.de
www.kindernetz.de
www.kindersache.de
www.multikids.de
www.pixelkids.de
www.sowieso.de
www.young.de
www.wdr5.de/lilipuz/
www.aphorismen.de
www.gedichte.de
www.gutenberg2000.de
www.hausaufgaben.de
www.kinderbuchforum.de
www.learnetix.de
www.mathekiste.de
www.pausenhof.de
www.rechtschreib-werkstatt.de
www.schule-im-netz.de
www.wasistwas.de
www.wer-weiss-was.de
www.wissen.de
www.zoos.de
116
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
1 von 11
Informationen für die Lehrkraft: Bedienung des Browsers
Zu Beginn dieser Unterrichtseinheit ist es wichtig, mit den Schülerinnen und Schülern
kurz über die einzelnen Funktionen des Browsers zu sprechen und diese ggf.
auszuprobieren. Dazu können z. B. folgende Übungen mit den Schülerinnen und
Schülern gemacht werden:16
Möglicher mündlicher Arbeitsauftrag:
"Du hast mehrere Möglichkeiten, dich im Internet zu bewegen. Eine davon ist das
Eingeben der Adresse in das Adressfeld des Browsers, sowie das Navigieren mit
den Schaltflächen Zurück und Vorwärts.
Î Starte deinen Browser und gib die Adresse: www.internetkasten.de ein.
Beobachte die Schaltflächen für Zurück und Vorwärts. Zurzeit sind sie nicht
aktiv.
Î Nun wähle in der Navigationsleiste den Eintrag Musik. Wie haben sich die
Schaltflächen verändert? (Schüleräußerungen abwarten)
Î Wähle den Pfeil Zurück an.
Î Warum sind die Schaltflächen einmal aktiv, ein anderes Mal nicht?
Mit den Schaltflächen Zurück und Vorwärts kannst du keine neuen Seiten
ansteuern. Diese Befehle beziehen sich nur auf Schritte, die vorher bereits
stattgefunden haben. Auf Vorwärts kannst du also nur klicken, wenn du zuvor die
Seite besucht hast.
Weitere wichtige Funktionen des Browers sind:
Seite
neu laden
Ruft die
eingestellte
Startseite auf
Ruft den
eingestellten
Suchdienst auf
Die
Medienleiste
wird aufgerufen
Druckt die
Webseite
eine
Seite
zurück
eine
Seite
vor
Ladevorgang
abbrechen
Seitenadressen
sichern
Feld zur Adresseneingabe,
z.B.
http://www.google.de
Protokoll
(http)
16
World
Wide
Web
Name
der
Webseite/
Domain
de=Deutschland
ch=Schweiz
at=Österreich
Weitere Übungen finden sich in Emrich, C./Emrich, T.: Grundschein Internetsurfing. Einführungskurs zur Kommunikation im Internet. Berlin: Cornelsen 2003, S. 16.
117
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
2 von 11
Die wichtigsten Funktionen des Internet-Explorers
Seite
neu laden
Ruft die
eingestellte
Startseite auf
Ruft den
eingestellten
Suchdienst auf
Die Medienleiste
wird
aufgerufen
Druckt die
Webseite
eine
Seite
zurück
eine
Seite
vor
Ladevorgang
abbrechen
Seitenadressen
sichern
Feld zur Adresseneingabe,
z.B.
http://www.google.de
Protokoll
(http)
World
Wide
Web
Name
der
Webseite/
Domain
de=Deutschland
ch=Schweiz
at=Österreich
118
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
3 von 11
Die wichtigsten Funktionen des Internet-Explorers
119
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
4 von 11
Blinde Kuh.de
Es gibt eine sehr gute Suchhilfe für Kinder und Jugendliche. Sie heißt Blinde
Kuh. Man nennt die Suchhilfe Blinde Kuh einen Webkatalog, weil hier sehr
viele Informationen nach bestimmten Themengebieten sortiert und gesammelt
sind.
Î Gib die Adresse www.blinde-kuh.de in die Adresszeile deines Browsers ein.
Das ausführliche Themen- bzw. Inhaltsverzeichnis wird dort Suchbereiche
der Blinden Kuh (Überschrift: Spezielle Themen und Sachen) genannt.
Î Klicke auf den darunter
stehenden Link:
Î Notiere: Zu wie vielen Bereichen hat die Blinde Kuh Adressen gesammelt?
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
Î Wie sind diese Bereiche angeordnet?
_________________________________________________________________
Î Nenne 5 Suchbereiche, die du besonders interessant findest:
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
Î Klicke ein Thema an, was dich besonders interessiert. Informiere dich weiter
über dein Thema mithilfe der Blinden Kuh. Notiere deine Vorgehensweise:
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
120
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
5 von 11
Blinde Kuh.de
Jetzt begib dich zum Thema Mittelalter (Tipp: Ist unter dem Bereich "Kulturen" zu
finden). Klicke darauf. Wie viele Links zu diesem Thema bietet dir die Blinde Kuh
an? Achtung! Manchmal enthält das Suchergebnis so viele Treffer, dass du dann
mehrere Seiten erhältst. Ob es mehrere Seiten sind, erkennst du, wenn nach dem
letzten Link noch ein Hinweis auf weitere Seiten auftaucht (z.B.: Seite 1 von 3).
Außerdem steht das Trefferergebnis hinter der Überschrift in eckigen Klammern.
Anzahl der gefundenen Links:
_________________________________________________________________
Das Thema Mittelalter ist sehr umfangreich. Es mag sein, dass du nicht alle
Seiten durchsehen willst, weil dich nur die Ritter interessieren. Du kannst deine
Suche also weiter einschränken.
Î Bewege mithilfe deiner Maus die Seite mit den gefundenen Links zu Mittelalter
ganz nach unten. Dort ist ein Suchfeld platziert. Links ist bereits das Wort
Mittelalter eingetragen.
Î Trage in das rechte Feld Ritter ein und klicke dann auf Suchen.
Wie viele Treffer erhältst du nun?
_________________________________________________________________
Î Hier hast du nun Platz aufzuschreiben, was du über Ritter herausgefunden
hast.
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
LSolltest du dich noch weiter in der Blinden Kuh umsehen wollen:
Du findest dort einen Suchmaschinenkurs, der dir hilft, genauer zu suchen.
_________________________________________________________________
121
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
6 von 11
Man kann bei Google einen oder mehrere Suchbegriffe im Feld Suchen
eingeben.
Wir möchten uns nun über die Fußball Bundesliga informieren.
Î Ruf dazu die Website www.google.de auf.
Î Gib die Begriffe Fußball Bundesliga im Suchfeld ein und klicke dann auf
Suchen.
Î Wie viele Treffer erhältst du? _______________________________________
Î Nun schreibe in Anführungszeichen "Fußball Bundesliga“ in das Suchfeld.
Î Klicke auf Suchen.
Wie viele Treffer erhältst du jetzt? _____________________________________
Bei seiner Suche spürt Google Webseiten auf, in denen die eingegebenen
Wörter vorkommen. Gibst du aber Wörter in Anführungszeichen ein, sucht
web.de nur Seiten, in denen beide Wörter zusammen in dieser Reihenfolge
vorkommen. Diese Suchmethode mit zusammengehörenden Wörtern heißt
Phrasensuche. Die Wörter in den Anführungszeichen nennt man "Phrase“.
Am Beispiel Fußball Bundesliga heißt das Folgendes: Bei der ersten Suche
bekomme ich auch Seiten z.B. aus der Handball oder der Basketball Bundesliga.
Es braucht nur irgendwo das Wort Fußball vorzukommen. Will ich aber
sichergehen, dass die Wörter Fußball Bundesliga genau so vorkommen, setze ich
sie in Anführungszeichen. Damit bekomme ich ein genaueres Suchergebnis.
Wenn die im Suchfeld eingegebenen Suchbegriffe nicht in Anführungszeichen
stehen, werden sie automatisch mit und verbunden. Gesucht werden dann
Webseiten, die den 1. und den 2. Suchbegriff enthalten. Diese Suchmethode
nennt man Und-Suche. Suchst du nach zusammenhängenden Begriffen, musst
du die Phrasensuche verwenden.17
Nun kannst du sicherlich erklären, warum die Trefferzahl bei der Suche nach
Fußball Bundesliga mit und ohne Anführungszeichen unterschiedlich ist:
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
Î Wie müsste die Eingabe aussehen, wenn du Informationen zu dem Kinofilm
Herr der Ringe suchen wolltest? ___________________________________
17
Vgl.: Emrich, C./Emrich, T.: Grundschein Internetsurfing. Einführungskurs zur Kommunikation im
Internet. Berlin: Cornelsen 2003, S. 24.
122
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
7 von 11
Informiere dich im Internet über Kamele!
Nutze die beiden Suchmaschinen Blinde Kuh und Google für deine
Internetrecherche! Denke dabei an die gelernten Such-Tipps!
(Kombiniere bei deiner Google-Suche mehrere Begriffe miteinander!)
1. Finde heraus, wie diese Tiere es schaffen, in der Wüste lange
Zeit ohne Wasser zu überleben!
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
2. Notiere deine Vorgehensweise bei der Suche und die
Suchergebnisse (Internetadressen):
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
123
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
8 von 11
Holger hat die Suchmaschine www.google.de aufgerufen und das Wort Kamele
eingegeben. Die Suchmaschine liefert ihm mehr als 155. 000 Ergebnisse zu diesem
Stichwort! Die kann er unmöglich alle lesen. Beim Überfliegen der ersten Suchergebnisse
stellt er außerdem fest, dass die meisten Einträge gar nicht zu gebrauchen sind.
Î Welchen Tipp würdest du Holger geben?
Î Steffi glaubt, dass sie mehr Erfolg hat, wenn sie zwei Begriffe miteinander kombiniert.
Sie verbindet das Suchwort z.B. KAMEL WASSER; KAMEL WÜSTE; KAMEL
ÜBERLEBEN. Probiert einmal aus, ob Sina auf diese Weise zu besseren
Suchergebnissen kommt!
Heidis Vorgehensweise ist folgende: Sie kauft sich manchmal das Geolino-Erlebnisheft
und kennt die Internetdresse www.geolino.de. Diese gibt sie in ihren PC ein. Auf dem
Bildschirm erscheint die Startseite mit Informationen zum aktuellen Heft:
Î Wie kann sie jetzt weiter vorgehen, um an Informationen über Kamele zu gelangen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten! Probiere aus! Notiere auf der Rückseite deine
Vorgehensweise!
Î Wenn du einen Text über Kamele gefunden hast, drucke ihn aus, damit du ihn
weiterbearbeiten kannst!
124
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
9 von 11
Beispiel für einen sehr informativen Text über Kamele
TEXT VON IRIS M. KÖPKE
18
Überlebenskünstler
Sie sind Weltmeister im Wassersparen, können mit Absicht Fieber
bekommen und zählen dornige Sträucher zu ihren Leibgerichten:
Kamele sind Meisterwerke der Natur. Kamele haben sich perfekt an
ihren heißen Lebensraum angepasst. Da Wasser in der Wüste
Mangelware ist, sind die genügsamen Vierbeiner echte Weltmeister im
Wassersparen. Hoch spezialisierte Körperteile und Organe helfen
ihnen, mit dem extremen Klima klar zu kommen.
Klimaanlage als Serienausstattung
Kamele haben schlitzförmige Nasenlöcher, die sie bei einem Sandsturm einfach schließen
können, damit keine Sandkörnchen an die empfindlichen Schleimhäute gelangen. Aber
die Nase hat noch eine andere wichtige Funktion: Sie dient als Klimaanlage, indem sie
den Wasserdampf der ausgeatmeten Luft wieder aufnimmt und zur Kühlung von Blut,
Augen und Gehirn verwendet.
Auf Kommando "Fieber"
Ein weiterer Trick, den die "Wüstenschiffe" gezielt gegen Hitze einsetzen, ist das
"absichtliche" Fiebern. Bei extremen Außentemperaturen erhöhen Kamele ihre eigene
Körpertemperatur auf 42° Celsius. Dadurch verhindern die Tiere Schwitzen, also einen
zusätzlichen Wasserverlust.
Trinkrekord
Die Überlebenskünstler sind Rekordhalter im Trinken: 200 Liter Wasser saufen sie in nur
15 Minuten! Dieser Vorrat reicht den Kamelen über einen langen Zeitraum, da ihr
spezielles Magensystem Wasser und Nährstoffe so lange einlagert, bis das Tier sie
wirklich benötigt. Beim Speichern von Wasser machen sich aber auch die Blutkörperchen
nützlich. Sie können sich auf das Zweihundertfache ihrer normalen Größe ausdehnen, um
Flüssigkeit aufzunehmen.
Weitverbreiteter Irrtum
Obwohl es viele Menschen glauben, ist der Höcker des Kamels kein Wassertank. In ihm
befindet sich stattdessen ein Fettreservoir, dass das Kamel anlegt, wenn es reichlich
Futter gibt. Daraus zapft es sich dann in Notzeiten Energie ab.
Salzwasser? Kein Problem!
Noch etwas macht Kamele einzigartig: Sie gehören zu den wenigen Tieren, die
problemlos Salzwasser trinken können. Dafür ist die spezielle Niere zuständig. Sie zieht
das Wasser aus dem Harn heraus und führt es dem Körper wieder zu. Der Rest des Urins
wird einfach ausgeschieden.
Dornenzweige als Leibgericht
Aber es ist nicht nur ihre Sparsamkeit mit Wasser, die es den Kamelen ermöglicht, in der
Wüste zu existieren. Auch andere Körperteile tragen ihren Teil dazu bei, dass die Tiere in
dem unwirtlichen Gebiet überleben. Die fleischige, gespaltene Oberlippe des Kamels ist
zum Beispiel gut dazu geeignet, dornige Zweige von Akazienbäumen abzureißen, ohne
dass das Tier sich dabei verletzt.
Passendes Schuhwerk
Selbst die Füße des Kamels sind genau auf ihren Lebensraum abgestimmt. Sie sind groß
und tellerförmig. Diese Form verhindert das Einsinken im feinen Wüstensand. Eine dicke
Hornschwiele als Sohle schützt zusätzlich vor scharfkantigen Steinen und heißem Boden.
18
Quelle: www.geolino.de
125
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
10 von 11
Hilfreiche Tipps für die Schülerhand
Vom Internet auf die Festplatte
Grafiken kopieren und in eine Word-Datei einfügen (oder in andere WindowsProgramme):
- Anklicken der Grafik mit der rechten Maustaste im Internet-Browser –
Kopieren
- zu WORD wechseln (in Task-Leiste unten am Bildschirm auf WORD klicken
oder WORD über Start – Programme – Microsoft Word öffnen)
- rechte Maustaste – Einfügen. Die Grafik kann dann durch einmal anklicken mit
der linken Maustaste und anschließendes "Ziehen" an den "Anfassern" (kleine
Quadrate am Grafikrand) verkleinert und vergrößert werden.
Texte kopieren und in eine Word-Datei einfügen (oder in andere WindowsProgramme):
- Text markieren (Cursor am Anfang des Textes platzieren, linke Maustaste
drücken und über den Text bis zum Ende mit gedrückter Taste fahren).
- Rechte Maustaste drücken – Kopieren
- zu WORD wechseln (Task-Leiste unten am Bildschirm)
- rechte Maustaste – Einfügen.
Webseiten speichern:
- im Internet-Browser mit Datei – Speichern unter.
- als Dateityp "Webseite, komplett", wählen, dann werden die Grafiken mit
abgespeichert.
Grafiken speichern:
- Anklicken der Grafik mit der rechten Maustaste
- Bild speichern unter – Name eingeben
- Speichern.
126
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Sich im Internet orientieren und informieren
Anlage:
11 von 11
Spezielle Seiten für Kids und Teens19
Es gibt mittlerweile viele Websites speziell für Kinder und Jugendliche. Für heute suche
dir zwei der folgenden Adressen aus und vergleiche sie miteinander. (Es kann sein, dass
einige der hier aufgeführten Seiten inzwischen nicht
www.geo.de
mehr verfügbar sind.)
www.geolino.de
www.jetzt.de
Beantworte dazu folgende Fragen:
www.kindernetz.de
www.kidville.de
1. Welche Themen werden angeboten?
www.kidsweb.de
2. Für welche Altersstufe ist die Website geeignet?
www.pixelkids.de
3. Wie findest du dich auf der Seite zurecht?
www.sowieso.de
4. Gibt es Links zu anderen Websites? – Welche?
www.yahooligans.com
www.young.de
www.internet-abc.de
www.dasding.de
www.wasistwas.de
www.wer-weiss-was.de
www.zoos.de
Diese Aufgabe kannst du auch mit einem Partner oder in einer Kleingruppe bearbeiten.
Stelle/stellt anschließend anhand der Antworten die Websites in deiner/eurer Klasse vor.
Nr.
Website 1:
Website 2:
www.______________________
www.___________________
1
2
3
4
Bei Bedarf kann die Rückseite des Arbeitsblattes benutzt werden.
19
Vgl.: Emrich, C./Emrich, T.: Grundschein Internetsurfing. Einführungskurs zur Kommunikation im Internet.
Berlin: Cornelsen 2003, S. 30.
127
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitstechniken
Thema:
Mit der Zeit bewusst umgehen
(Zeitmanagement)
Ziele:
1. Die Schülerinnen und Schüler sollen spielerisch
lernen den Zeitraum 1 Minute abzuschätzen.
2. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass
die objektive Zeit 1 Minute subjektiv anders
empfunden werden kann.
3. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihr eigenes
Arbeitstempo bei alltäglichen Unterrichtsanforderungen kennen lernen, um künftig die für
die Erledigung unterschiedlicher Aufgaben
notwendige individuelle Arbeitszeit realistisch
einzuschätzen zu können.
Einzelstunde
Doppelstunde
Mehrere Einzelstunden oder
Unterrichtssequenzen.
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Anlage 1, 2: Übungen zu Lernziel 1 (Kopie für die
Lehrkraft)
Anlage 3: Eine Minute (als Folie)
Anlage 4: Suchbild (Klassensatz)
Anlage 5: Wie die Zeit vergeht … (Klassensatz)
Anlage 6: Abschreiben eines Textes (Klassensatz)
Anlage 7a, b: Lesen u. Verstehen eines Textes
(Klassensatz)
Anlage 8a, b: Erstellen eines Kurzvortrages
(Klassensatz)
Anlage 9: Nachschlagen im … (Klassensatz)
Anlage 10: Internetrecherche (Klassensatz)
Anlage 11: Kopfrechnen (Klassensatz)
Anlage 12: Schriftliches Rechnen (Klassensatz)
Anlage 13: Übersicht (Klassensatz)
Anlage 14: Mögliche Rituale…
128
Vorbemerkungen:
Bei der Erledigung von Aufgabenstellungen ist immer wieder zu beobachten, dass es
den Schülerinnen und Schülern nicht leicht fällt, die dafür erforderlichen Zeiten richtig
einzuschätzen.
Das liegt zum Teil auch daran, dass Lehrerinnen und Lehrer den Schülerinnen und
Schülern mitteilen, wie viel Zeit ihnen für die Erledigung einer Aufgabe zur Verfügung
steht, bei diesen Zeitangaben handelt es sich in vielen Fällen um eine "Lehrerzeit".
Das heißt, der Lehrer gibt z. B. an: "Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit." Dieser
vereinbarte Zeitpunkt wird jedoch vielfach nicht eingehalten. Manchmal wird bereits
nach 5 Minuten die Arbeitsphase abgebrochen, in anderen Fällen dauert sie realiter
bis zu 20 Minuten.
Dieser "dynamische Umgang mit der Zeit" seitens der Lehrkraft hat für eine
realistische Zeiteinschätzung für die Schülerinnen und Schüler negative
Auswirkungen.
Es empfiehlt sich daher, bereits in der Klasse 1 mit genauen Zeitangaben zu
arbeiten. In jedem Klassenraum sollte eine Wanduhr vorhanden sein und mit Hilfe
dieser Uhr sollten die Zeitangaben für Aufgabenstellungen festgelegt werden. In der
Klasse 1 könnte z. B. folgende Formulierung hilfreich sein: "Wenn der große Zeiger
auf der 12 steht, ist die Arbeitsphase beendet." Später werden konkrete Uhrzeiten
genannt, z. B.: "Ihr habt Zeit bis 10.45 Uhr."
Die Lehrkraft sollte dann auf die Einhaltung der vorgegebenen Zeit achten und den
Schülerinnen und Schülern ggf. einen regulierenden Hinweise geben, wie z. B.: "Ihr
habt jetzt noch 2 Minuten Zeit." Wenn die vorgegebenen Zeitangaben eingehalten
werden, lernen die Schülerinnen und Schüler besser, die tatsächlich erforderliche
Arbeitszeit realistischer einzuschätzen.
Es kann natürlich sein, dass die Lehrkraft die erforderliche Arbeitszeit nicht richtig
eingeschätzt hat und die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler den Arbeitsauftrag
noch nicht erledigt hat. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, den Schülerinnen
und Schülern noch einen "Zeitzuschlag" (nach Vereinbarung) zu gewähren.
Dieser Umgang mit der Uhr im Klassenraum ist eine Möglichkeit, um die
Schülerinnen und Schülern für einen bewussteren Umgang mit der Zeit zu
sensibilisieren.
Weitere Möglichkeiten Zeitmanagement zu trainieren werden in diesem Baustein
vorgestellt.
Übungen zu Lernziel 1:
Aus den in den Anlagen 1 und 2 aufgezählten Spielen kann die Lehrkraft die für ihre
Lerngruppe geeigneten auswählen. Diese Spiele sollen dazu beitragen, den
Schülerinnen und Schülern bewusst zu machen, dass es schwer fällt, Zeit
einzuschätzen.
129
Übungen zu Lernziel 2:
Zu Anlage 3:
Arbeitsauftrag:
- Die Lehrerin/ der Lehrer liest jeweils eine der unten genannten Tätigkeiten vor.
- Die Schülerinnen und Schüler üben diese Tätigkeit genau 1 Min. aus. Die
Lehrerin/ der Lehrer stoppt dabei die Zeit und lässt die Tätigkeit nach 1 Min.
beenden.
- Nach jeder Tätigkeit werden die Schülerinnen und Schüler gefragt, wie sie die
Minute empfunden haben: lang oder kurz? Das teilen sie per Handzeichen mit
(linker Arm hoch = lang; linker Arm runter = kurz).
- Die Lehrerin/ der Lehrer kann ggf. diese Empfindungen auf der Folie auswerten
(für Tätigkeit 1 ist dies beispielhaft geschehen).
Im Gespräch sollte deutlich werden, dass 1 Min. schneller vorbeizugehen scheint,
wenn man Tätigkeiten ausübt, die Spaß machen. Bei Tätigkeiten, die langweilen,
scheint die Zeit viel langsamer vorbeizugehen. In Anlage 5 sollen die Schülerinnen
und Schüler entsprechende Situationen aus ihrer eigenen Erfahrung benennen.
Übungen zu Lernziel 3:
Bei den folgenden Übungen (Anlage 6 bis 12) erkennen die Schülerinnen und
Schüler, wie viel Zeit sie für die Erledigung alltäglicher Arbeitsvorgänge benötigen.
Diese Erkenntnis soll ihnen zukünftig bei der Planung ihrer Arbeit eine Hilfe sein. Bei
den Übungen sollte unbedingt verhindert werden, dass ein Wettbewerbscharakter
entsteht und die Schülerinnen und Schüler versuchen, besonders schnell bei der
Erledigung zu sein. Vielmehr steht im Vordergrund, dass jede Schülerin und jeder
Schüler erfährt, wie viel Zeit sie/er für die Erledigung bestimmter Arbeitsvorgänge
benötigt. Dabei sollte natürlich auch der qualitative Aspekt berücksichtigt werden.
Auf jedem Arbeitsblatt wird vor Beginn der Aufgabe die geschätzte Arbeitszeit
eingetragen. Die Schülerinnen und Schüler sollen dann die tatsächlich benötigte Zeit
stoppen und am Ende eintragen. Der Vergleich der beiden Zeiten macht ihnen in
vielen Fällen sicherlich deutlich, dass man sich oft verschätzt. Im
Unterrichtsgespräch sollte den Schülerinnen und Schülern bewusst werden, wie
wichtig es ist, zu realistischen Einschätzungen zu kommen.
Aufgabenstellungen, zu denen Übungen angeboten werden:
•
•
•
•
•
•
•
Abschreiben eines Textes (Anl. 6)
Lesen und Verstehen eines
Textes (Anl. 7)
Erstellung eines Kurzvortrages
(Anl. 8)
Nachschlagen im Wörterbuch
(Anl. 9)
Internetrecherche (Anl. 10)
Kopfrechnen (Anl. 11)
Schriftliches Rechnen (Anl. 12)
Die
Verwendung
von
anderen,
fachbezogenen Sachtexten und Rechercheaufträgen ist denkbar. Bei der Übung zum
Erstellen eines Kurzvortrages ist die
benötigte Zeit natürlich von der Länge und
vom Inhalt des Vortrages abhängig. Die
Ergebnisse sollten dann nicht nur unter
zeitlichen, sondern unbedingt auch unter
qualitativen Gesichtspunkten diskutiert und
bewertet werden.
130
Die vorliegenden Arbeitsblätter eignen sich auch für den Einsatz in offenen
Unterrichtsformen, wie z.B. „Lernen an Stationen“ und „Wochenplanarbeit“.
Das Abschreiben eines Textes sollte sowohl handschriftlich (Anlage 6a), als auch mit
dem Computer (Anlage 6b) überprüft werden. Wegen der Vergleichbarkeit wird dabei
die Verwendung des gleichen Textes empfohlen.
Anlage 13 fasst die Ergebnisse der vorangehenden Übungen zusammen. Die
ausgefüllte Tabelle kann den Schülerinnen und Schülern bei der zukünftigen Planung
von Arbeitsvorgängen eine dauerhafte Hilfe sein. Da sie mehrere Spalten zum
Eintragen der benötigten Zeit hat, können diese oder ähnliche Übungen in größeren
Zeitabständen wiederholt werden (der Schwierigkeitsgrad sollte jeweils ähnlich sein).
So kann die Verbesserung der jeweiligen Technik im Laufe eines Schuljahres/
mehrerer Schuljahre festgestellt und bei der Zeitplanung berücksichtigt werden. Mit
Hilfe dieser Anlage kann eine bestimmte Technik auch mit dem Ziel „schneller zu
werden“ trainiert werden. Die Schnelligkeit darf dabei allerdings nicht auf Kosten der
Qualität und der Sorgfalt erreicht werden.
Lösungen zu Anlage 10:
Antwort
Frage
In welchem Jahr wurde Roland Koch Ministerpräsident von Hessen?
Wie lange hat das Frankfurter
Senckenbergmuseum am Mittwoch geöffnet?
Seit wann gibt es den „Hessenpark“ in Neu
Anspach/ Taunus?
In welcher Straße befindet sich das Marburger
Schwimmbad „Aqua Mar“?
Wie heißt Herr Opel, nach dem der Opel-Zoo in
Kronberg benannt ist, mit Vornamen?
Welche Telefonnummer hat die
Touristeninformation in Fulda?
1999
(von 9 Uhr) bis 20 Uhr
1974
Am Trojedamm
Georg (von Opel)
0661 / 102 - 1813
Lösungen zu Anlage 11:
Ergebnis
Aufgabe
145 + 22
715 – 45
19 ٠ 5
14 ٠ 6
100 : 20
Wandle um in m. 1,5 km
‰ + 3 = 27
‰ ٠ 7 = 21
Wandle um in kg. 7 t
6٠6+6
Wandle um in g. 2 kg
7 ٠7 – 7 ٠ 7
75 : 5
167
670
95
84
5
1500 m
‰ = 24
‰=3
7000 kg
42
2000 g
0
15
131
Lösungen zu Anlage 12:
78 569 + 37 106
= 115 765
9 880 : 8
= 1 235
100 567 – 103 57
= 90 210
2 302 + 1 645 + 95 873
= 99 820
1 468 ٠ 67 922
= 99 709 496
99 401 – 537 – 9 346
= 89 518
Hinweise zur Weiterarbeit:
In der Folgezeit sollten die Schülerinnen und Schüler bei allen Arbeitsaufträgen vor
der Bearbeitung einschätzen, wie lange sie für die Erledigung des Arbeitsauftrages
benötigen werden. Die regelmäßige Wiederholung dieses Verfahrens schult das
Zeitmanagement der Schülerinnen und Schüler.
In Anlage 14 sind noch mögliche Rituale beschrieben, um alltägliche Vorgänge
motivierend zu beschleunigen.
132
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
1 von 14
Übungen zu Lernziel 1 (den Zeitraum 1 Min. abschätzen)
Genau 1 Minute umhergehen
Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, genau 1 Min. still und ohne
andere zu behindern durch die Klasse zu gehen. Wer nach eigener Einschätzung
meint, die vorgegebene Zeit sei vorbei, setzt sich leise auf seinen Platz. Die Lehrkraft
notiert nach Möglichkeit die Zeiten und gibt Rückmeldung über die Abweichungen
von der vorgegebenen Zeit. Die Armbanduhr und die Klassenuhr sollten abgelegt
bzw. verdeckt werden!
Genau 1 Minute ruhen
Die Schülerinnen und Schüler sitzen auf ihrem Platz, legen den Kopf mit
geschlossenen Augen für eine Minute auf die Arme. Sie sollen schätzen, wie lang
eine Minute ist. Wenn nach ihrer Einschätzung die Minute um ist, heben sie den Kopf
leise und öffnen die Augen. (Weiterer Ablauf siehe oben.)
Genau 1 Minute abzählen
Partnerübung:
1) Schüler 1 beobachtet die Uhr und sagt nach genau einer Minute „stopp!“.
Schüler 2 zählt mit dem Ziel, genau bis 60 zu zählen.
2) Nun versuchen beide mehrmals abwechselnd in einer Minute genau bis 60 zu
zählen. Erfahrungsgemäß lernen beide nach und nach immer genauer den
Zeitraum 1 Min. abzuschätzen.
Hinweis:
Es ist hilfreich, die folgende Zähltechnik einzusetzen: 21 – 22 – ... – 80.
(Durch die Wahl von zweistelligen Zahlen gelingt es besser, genau
1 Sek. für eine Zahl zu benötigen.)
Wie lange gelingt es mir...?
Wie lange gelingt es mir, auf einem Bein zu stehen (mit Blick auf den Boden, mit
Blick an die Decke, mit geschlossenen Augen)?
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Zeit vorher einschätzen (an der Tafel
notieren) und anschließend ihre Einschätzungen überprüfen.
Hier sind weitere Aufgaben möglich, z.B.:
- einen Ton halten
- einen Ball prellen
- Fragen beantworten, ohne
ja oder nein zu sagen
133
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
2 von 14
Im Fach Sport
Zeitschätzläufe:
Variante A: Die Schülerinnen und Schüler sollen genau 1 Min. dauerlaufen. Wer
nach eigener Einschätzung meint, die vorgegebene Zeit sei vorbei,
setzt sich auf eine bereitgestellte Turnbank. Hilfreich ist, wenn sich die
Schülerinnen und Schüler in der Reihenfolge der eigenen Schätzung
setzen. Auch hier ist der Blick auf die Uhr verboten!
Die Lehrkraft notiert nach Möglichkeit die Zeiten und gibt den
Schülerinnen und Schülern Rückmeldung über die Abweichungen von
der vorgegebenen Zeit.
Variante B: Die Schülerinnen und Schüler sollten eine festgelegte Strecke (ohne
Uhr!) in genau einer Minute laufen. Dabei sollte die Streckenlänge so
variiert werden, dass die Schülerinnen und Schüler ihr Lauftempo
entsprechend anpassen müssen.
Variante C: Die Schülerinnen und Schüler sollen eine festgelegte Strecke im
Dauerlauf zurücklegen. Dabei sollen sie vorher die Laufzeit schätzen
und anschließend die tatsächlich benötigte Zeit feststellen
134
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
1 von 14
Eine Minute ...
Tätigkeit
x
Mit geschlossenen Augen abwarten.
kurz
lang
Eine erfundene Geschichte schreiben.
kurz
lang
An die Decke starren.
kurz
lang
Vorgegebene Wörter im Wörterbuch
nachschlagen.
kurz
lang
Deinen Vornamen mehrfach schreiben.
kurz
lang
Däumchen drehen.
kurz
lang
Deinem Partner erzählen, was du gestern kurz
gemacht hast. (jeweils im Wechsel)
lang
In einem Bild zehn Unterschiede zu
einem ähnlichen Bild suchen (Anlage 4).
kurz
lang
kurz
lang
kurz
lang
135
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
4 von 14
Finde die zehn Unterschiede, die diese zwei Mühlen unterscheiden!
136
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
5 von 14
Wie die Zeit vergeht …
Zeit kann dir unterschiedlich lang vorkommen. Kennst du das Gefühl, dass die Zeit
scheinbar überhaupt nicht vorüber geht? Hast du schon Situationen erlebt, in denen
die Zeit schnell vorüberzugehen schien?
Erinnere dich an solche Situationen und schreibe sie in Stichworten auf!
Dabei ging die Zeit scheinbar langsam um:
Dabei ging die Zeit scheinbar schnell um:
137
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
6a von 14
Wie lange benötige ich zum Abschreiben eines Textes?
Schreibe den folgenden Text handschriftlich ab. Achte dabei besonders auf die
Rechtschreibung und auf eine lesbare Handschrift!
Lies dir deinen Text am Ende noch einmal durch und korrigiere eventuelle Fehler.
Schätze zunächst, wie lange du dafür brauchst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit.
Wichtig:
Dies ist kein Wettbewerb.
Es geht hier darum, dass du in Zukunft besser einschätzen kannst, wie
viel Zeit du zum fehlerfreien Abschreiben eines Textes benötigst.
Arbeite ruhig und ordentlich!
Geschätzte Zeit: ____________
Milliardenschätze auf dem Grund der Ozeane20 (190 Wörter)
Wie professionelle Schatzsucher vorsichtig schätzen, dürfte in den letzten 3000
Jahren pro Tag durchschnittlich ein Schiff gesunken sein.
Allein in den vier Jahren zwischen 1976 und 1980 zählten Statistiker 1956 Schiffe,
die trotz hoch entwickelter Technik in den Fluten versanken.
Viele der früher gesunkenen Schiffe hatten Schätze an Bord, die Wissenschaftler,
Forscher und Schatzsucher noch jahrzehntelang beschäftigen werden.
Moderne Bergungsexpeditionen haben mit Taucher- und Seefahrerromantik schon
lange nichts mehr zu tun. Bevor man ein Schiff, das vor mehr als hundert Jahren
versunken ist und in 3000 Meter Tiefe begraben liegt, finden kann, muss zunächst in
jahrelanger Kleinarbeit in den verschiedenen Archiven recherchiert werden.
Mit Hilfe eines Forschungsschiffes, das mit modernster Technik und Elektronik
ausgerüstet ist, wird dann der Boden des Ozeans abgesucht.
Basis und Ausgangspunkt einer Bergung aus einer so großen Tiefe ist ein
Bergungsschiff, das auch bei stürmischer See stabil über dem Wrack liegen bleibt.
Es muss mit einer eigenen Tiefseekamera und Suchscheinwerfern ausgerüstet sein
und über Kräne verfügen, die bis zu 20 Tonnen Gewicht heben können.
Die wichtigste Aufgabe übernehmen dabei Unterwasserroboter, die von der
Schaltzentrale auf dem Bergungsschiff mit Computer gesteuert werden.
Benötigte Zeit: _____________
20
Aus: Übungsdiktate/ Diktatübungen für die Klassen 5 bis 10, Kopiervorlagen, S.140. Cornelsen
138
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
6b von 14
Wie lange benötige ich zum Abschreiben eines Textes?
Schreibe den folgenden Text mit dem Computer ab.
Achte dabei besonders auf die Rechtschreibung! Lies dir deinen Text am Ende noch
einmal durch und korrigiere eventuelle Fehler.
Schätze zunächst, wie lange du dafür brauchst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit.
Wichtig:
Dies ist kein Wettbewerb. Es geht hier darum, dass du in Zukunft
besser einschätzen kannst, wie viel Zeit du zum fehlerfreien
Abschreiben eines Textes brauchst. Arbeite ruhig und ordentlich!
Geschätzte Zeit: ____________
Milliardenschätze auf dem Grund der Ozeane (190 Wörter)
Wie professionelle Schatzsucher vorsichtig schätzen, dürfte in den letzten 3000
Jahren pro Tag durchschnittlich ein Schiff gesunken sein. Allein in den vier Jahren
zwischen 1976 und 1980 zählten Statistiker 1956 Schiffe, die trotz hoch entwickelter
Technik in den Fluten versanken. Viele der früher gesunkenen Schiffe hatten
Schätze an Bord, die Wissenschaftler, Forscher und Schatzsucher noch
jahrzehntelang beschäftigen werden.
Moderne Bergungsexpeditionen haben mit Taucher- und Seefahrerromantik schon
lange nichts mehr zu tun. Bevor man ein Schiff, das vor mehr als hundert Jahren
versunken ist und in 3000 Meter Tiefe begraben liegt, finden kann, muss zunächst in
jahrelanger Kleinarbeit in den verschiedenen Archiven recherchiert werden. Mit Hilfe
eines Forschungsschiffes, das mit modernster Technik und Elektronik ausgerüstet
ist, wird dann der Boden des Ozeans abgesucht.
Basis und Ausgangspunkt einer Bergung aus einer so großen Tiefe ist ein
Bergungsschiff, das auch bei stürmischer See stabil über dem Wrack liegen bleibt.
Es muss mit einer eigenen Tiefseekamera und Suchscheinwerfern ausgerüstet sein
und über Kräne verfügen, die bis zu 20 Tonnen Gewicht heben können.
Die wichtigste Aufgabe übernehmen dabei Unterwasserroboter, die von der
Schaltzentrale auf dem Bergungsschiff mit Computer gesteuert werden.
Benötigte Zeit: _____________
139
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
7a von 14
Wie lange benötige ich zum Lesen und Verstehen eines Textes?
Lies den folgenden Text so durch, dass du den Inhalt verstehst und die nachfolgenden Fragen schriftlich beantworten kannst.
Schätze zunächst, wie lange du dafür brauchst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit.
Wichtig:
Dies ist kein Wettbewerb. Es geht hier darum, dass du in Zukunft
besser einschätzen kannst, wie viel Zeit du zum Lesen und Verstehen
eines Textes brauchst. Arbeite ruhig und ordentlich!
Geschätzte Zeit: ____________
Marburg um 185021
Marburg ist seit dem Jahre 1527 eine Universitätsstadt. Zunächst konnten die
Studenten nur Theologie, Medizin, Rechtswissenschaften und Philosophie studieren.
Da Studenten und Professoren Bücher benötigten, war es selbstverständlich, dass in
Marburg Buchverlage und Druckereien entstanden.
Einer der Verleger, Johann August Koch, hat 1850 einen Stadtführer geschrieben
und darin über das Leben um 1850 in Marburg berichtet.
Zu dieser Zeit war die Bahnlinie Frankfurt – Marburg – Kassel noch nicht ganz fertig.
Der Marburger Hauptbahnhof war im Bau. Natürlich gab es noch keinen elektrischen
Strom und noch keine Autos. Aber Lokomotiven und Dampfmaschinen wurden schon
benutzt.
Um 1850 war Marburg etwa so groß wie heute das Städtchen Wetter. Es hatte 7900
Einwohner und etwa 250 Studenten. Das Schloss wurde als Strafanstalt genutzt und
wurde von einer Kompanie Soldaten bewacht. Die meisten Marburger wohnten noch
innerhalb der Stadtmauern. Nur die Müller und Gerber hatten ihre Häuser an der
Lahn errichtet. Sie benötigten viel Wasser. Die Gerber verursachten außerdem einen
erheblichen Gestank.
Der Schweinehirt sammelte morgens in der Wetter- und Reitgasse die
Schweineherde und trieb sie vor die Stadttore auf die Weide. Gänse und Enten
tummelten sich in den Gassen.
Es gab noch keine Kanalisation. Das Abwasser suchte sich in den Rinnsteinen der
Straßen den Weg in die Lahn. Trinkwasser wurde mit Eimern und Krügen aus den
Brunnen der Stadt geholt.
In der Stadt gab es natürlich Schuster, Bäcker und Metzger. Es gab aber auch schon
eine Tabakfabrik, zwei Likör- und Essigfabriken und Berufe, die man heute kaum
noch kennt:
Büchsenmacher, Gürtler, Kammmacher, Knopfmacher, Küfer, Lehmsteinmacher,
Messerschmiede (die auch chirurgische Instrumente anfertigten), Oblatenmacher,
21
leicht verändert aus: Daheim im Landkreis Marburg-Biedenkopf, S.10-12. Diesterweg
140
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
7b von 14
Regenschirmmacher, Seifensieder, Lichtermacher, Seiler, Fuhrleute und Kammerjäger.
29 Töpfereien hatten ihre Betriebe zumeist in der Ketzerbach. Das Marburger
Geschirr wurde bis nach Hamburg, Hannover und bis in Städte an der Ostsee
verkauft.
Fragen zum Text (Schreibe die Antworten auf!):
1.
Warum gab es in Marburg schon 1850 Buchverlage und Druckereien?
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
2.
Warum hatten die Müller und Gerber ihre Häuser außerhalb der Stadtmauern?
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
3.
Wie wurde das Abwasser entsorgt?
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
4.
Wohin verkauften die Töpfereien ihre Produkte?
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
Benötigte Zeit: _____________
141
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
8a von 14
Wie viel Zeit brauche ich zur Erstellung eines Kurzvortrages?
Lies den folgenden Text genau durch. Fremde, unbekannte Wörter kannst du im
Lexikon nachschlagen!
Erstelle dann einen Stichwortzettel für einen Kurzvortrag.
Übe deinen Vortrag einmal.
Schätze zunächst, wie lange du dafür brauchst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit.
Wichtig:
Dies ist kein Wettbewerb. Es geht hier darum, dass du in Zukunft
besser einschätzen kannst, wie viel Zeit du zum Erstellen eines
Kurzvortrages brauchst. Arbeite ruhig und ordentlich!
Geschätzte Zeit: _____________
Vulkane - Feuerwerk aus der Tiefe22
Vulkane findet man an den Schwächezonen der Erdkruste. Magma, das sich in einer
Magmakammer gesammelt hat, gelangt durch Spalten und Öffnungen in der
Erdkruste, häufig durch einen röhrenförmigen, meist senkrechten Schlot an die
Oberfläche.
Vor einem Ausbruch, der Eruption, baut sich im Erdinneren ein großer Druck in der
Magmakammer auf, der dann explosionsartig entweicht. Hierbei werden aus dem
Krater, der trichter- oder kesselförmigen Öffnung des Schlotes, Gesteins- und
Lavabrocken oft bis zu 100m in den Himmel geschleudert. Der dünnflüssige bis
flüssige Gesteinsbrei, der bei seinem Austritt an die Erdoberfläche Lava genannt
wird, bewegt sich talabwärts.
Wenn Lava dickflüssig ist und im Wechsel mit Asche austritt, setzen diese sich
jeweils in Schichten am Vulkanhang ab. Deshalb nennt man solche Vulkane auch
Schichtvulkane.
Bei mehrfachen Austritten zähflüssiger Lava ohne Ascheförderung entstehen die
flachen Kuppen der Schildvulkane.
Bevor die Lavaströme erkalten, können sie die gesamte Vegetation und sogar ganze
Ortschaften niederwalzen.
Die ausgestoßene, feine Asche kann Höhen bis zu 35.000 Metern erreichen, sich
dort als Wolkenband über viele 100 Kilometer ausdehnen und den Himmel
verdunkeln.
Der Ätna, seine guten und schlechten Seiten
Einer der bekanntesten und aktivsten Vulkane in Europa ist der Ätna auf Sizilien.
Allein in den Jahren von 1971 bis 2002 ist er siebenmal ausgebrochen und versetzte
die Anwohner in Angst und Schrecken.
22
aus: TERRA Erdkunde Hessen Band 2, S.22/23. Klett
142
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
8b von 14
In der Vergangenheit starben bei seinen Ausbrüchen Tausende von Menschen. Im
17. Jahrhundert waren es über 20.000.
Rund um den Vulkan leben trotz der Bedrohung heute doppelt so viele Menschen,
wie in Hessen. Dies hat verschiedene Gründe.
Auf Asche und Lava aus Vulkanen bilden sich besonders nährstoffreiche, fruchtbare
Böden, die gut zu bearbeiten sind.
Auf den erstarrten Lavaströmen bildet sich schon nach wenigen Jahren neue
Vegetation. Die Flächen können dann auch wieder von den Menschen genutzt
werden. Die Landwirtschaft findet hier also beste Voraussetzungen. So werden auf
den Vulkanböden am Ätna Wein und Obst angebaut.
Neben der Landwirtschaft ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle für die
Menschen auf Sizilien geworden. Die Zahl der Besucher aus aller Welt, die den
„rauchenden Berg“ sehen wollen, ist ständig gestiegen. Die Straßen am Ätna führen
bis auf 1.900m Höhe. Im Sommer werden geführte Wanderungen in die Gipfelregion
angeboten.
Im Winter ist die schneesichere Höhenregion ein beliebtes Skigebiet. Immer mehr
Menschen leben vom Fremdenverkehr. Sie arbeiten in den Hotels und Restaurants,
als Fremdenführer oder als Skilehrer.
Benötigte Zeit: ______________
143
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
9 von 14
Wie lange benötige ich zum Nachschlagen im Wörterbuch?
Auf welcher Seite befinden sich die folgenden Begriffe im Wörterbuch?
Schätze zunächst, wie lange du für die Aufgabe benötigst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit.
Wichtig:
Keine Hektik! Schließlich geht es darum, dass du selbst zukünftig
einschätzen kannst, wie lange du für eine Suche im Wörterbuch
benötigst. Arbeite ruhig und ordentlich!
Geschätzte Zeit: ___________
Begriff
1) Zukunft
Seite
2) Hoheit
3) Geometrie
4) Attest
5) Überblick
6) Plombe
7) Schikane
8) Demonstrant
9) Majestät
10) Export
Benötigte Zeit: ___________
144
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
10 von 14
Wie lange benötige ich für eine Internetrecherche?
Beantworte folgende Fragen mit Hilfe des Internets. Es steht dir frei, wie du dabei
vorgehst.
Schätze zunächst, wie lange du für die Aufgabe benötigst. Stoppe dann die
tatsächliche Zeit.
Wichtig:
Keine Hektik! Schließlich geht es darum, dass du selbst zukünftig
einschätzen kannst, wie lange du für eine Internetrecherche benötigst.
Arbeite ruhig und ordentlich!
Geschätzte Zeit: ___________
Frage
In welchem Jahr wurde Roland
Ministerpräsident von Hessen?
Antwort
Koch
Wie lange hat das Frankfurter
Senckenbergmuseum am Mittwoch geöffnet?
Seit wann gibt es den „Hessenpark“ in Neu
Anspach/ Taunus?
In welcher Straße befindet sich das
Marburger Schwimmbad „Aqua Mar“?
Wie heißt Herr Opel, nach dem der Opel-Zoo
in Kronberg benannt ist, mit Vornamen?
Welche Telefonnummer hat die
Touristeninformation in Fulda?
Benötigte Zeit: ___________
145
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
11 von 14
Wie lange benötige ich beim Kopfrechnen?
Löse die folgenden Aufgaben im Kopf?
Schätze zunächst, wie lange du dafür benötigst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit.
Wichtig:
Keine Hektik! Schließlich geht es darum, dass du selbst zukünftig
einschätzen kannst, wie viel Zeit du für Kopfrechenaufgaben einplanen
solltest. Arbeite ruhig und ordentlich!
Geschätzte Zeit: ___________
Aufgabe
145 + 22
Ergebnis
715 – 45
19 ٠ 5
14 ٠ 6
100 : 20
Wandle um in m. 1,5 km
‰ + 3 = 27
‰=
‰ ٠ 7 = 21
‰=
Wandle um in kg. 7 t
6٠6+6
Wandle um in g. 2 kg
7 ٠7 – 7 ٠ 7
75 : 5
Benötigte Zeit: ___________
146
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
12 von 14
Wie lange benötige ich beim schriftlichen Rechnen?
Löse die folgenden Aufgaben schriftlich!
Schätze zunächst, wie lange du dafür benötigst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit.
Wichtig:
Keine Hektik! Schließlich geht es darum, dass du selbst zukünftig
einschätzen kannst, welche Zeit du für schriftliche Rechnungen
einplanen solltest. Arbeite ruhig und ordentlich!
Geschätzte Zeit: ___________
78 569 + 37 106
100 567 – 10 357
1 468 ٠ 67 922
9 880 : 8
2 302 + 1 645 + 95 873 99 401 – 537 – 9 346
Benötigte Zeit: ___________
147
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
13 von 14
Wie lange benötige ich für ...
Arbeitsauftrag / Aufgabe
Datum Datum Datum
Zeit
Zeit
Zeit
Abschreiben eines Textes (~ 200 Wörter)
- handschriftlich Abschreiben eines Textes (~ 200 Wörter)
- mit dem Computer Lesen und Verstehen eines Textes
(~ 1 DIN-A4 Seite)
Erstellung eines Kurzvortrages
(Sachtext ~ 1 DIN-A4 Seite)
Nachschlagen im Wörterbuch (10 Begriffe)
Internetrecherche (6 Fragen / Suchaufträge)
Rechenaufgaben im Kopf lösen (13 Aufgaben)
Rechenaufgaben schriftlich lösen (6 Aufgaben)
148
Schwerpunkt:
Baustein:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)
Anlage:
14 von 14
Mögliche Rituale, um alltägliche Vorgänge motivierend zu
beschleunigen:
-
Das Verteilen von Arbeitsblättern dauert oft sehr lang. Hier kann durch ein Spiel viel Zeit
eingespart werden: Die Schülerinnen und Schüler sollen die Arbeitsblätter in möglichst
kurzer Zeit verteilen. Bedingung: Die Arbeitsblätter müssen sorgfältig behandelt werden.
Die Lehrerin/ der Lehrer legt den Stapel auf den Platz von einer Schülerin/ einem Schüler
und beginnt im selben Moment die Zeit zu messen. Erst wenn alle ein Arbeitsblatt
erhalten haben und überzählige Arbeitsblätter auf dem Lehrerpult liegen, wird die Zeit
gestoppt und durch die Anzahl der Schülerinnen und Schüler dividiert. Dieser Quotient
wird an der Tafel notiert.
Beispiel: Zeit für das Verteilen der Arbeitsblätter: 39 Sek.
Anzahl der Schülerinnen und Schüler: 25
Quotient:
39 : 25 = 1,56
Ziel ist es, den Quotienten zu verkleinern. Die Schülerinnen und Schüler kommen schnell
selbst darauf, welche Taktiken zum Ziel führen (z.B. teilt die/ der erste Schülerin/ Schüler
die Arbeitsblätter in einzelne Stapel, die dann von mehreren Schülerinnen und Schülern
verteilt werden).
-
Das Stellen eines Stuhlkreises erfordert häufig sehr viel Zeit. Auch hier bereitet es den
Schülerinnen und Schülern viel Freude, diese Aufgabe so schnell wie möglich zu
erledigen.
Sie entwickeln dabei viel Ehrgeiz, ihre Technik zu optimieren (z.B. wohin die einzelnen
Tische geschoben werden).
Eventuell finden die Schülerinnen und Schüler noch weitere Vorgänge, die in ihrem
zeitlichen Ablauf optimiert werden können. Viele Unternehmen zahlen finanzielle Prämien für
Vorschläge zur Optimierung von Arbeitsabläufen. Auch in der Schule entdecken die
Schülerinnen und Schüler ganz sicher einige Möglichkeiten dazu.
149
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Ich mache mir ein Bild – eine
Hilfe beim Auswendiglernen
Die Schülerinnen und Schüler sollen Techniken
kennen lernen, mit deren Hilfe sie besser auswendig
lernen können.
Ziele:
Einzelstunde
Doppelstunde
ca. 3 Unterrichtsstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Klasse 7/8
Keine
- Anlage 1: evtl. für jede Partnergruppe 20
vorbereitete Blankokarten
- Anlage 2 "Zahlensymbole" als Folie und im
Klassensatz
- Anlage 3 "Zehn Baderegeln“ als Klassensatz
- evtl. Anlage 4 "Wortpaare merken" als Klassensatz
- evtl. Anlage 5 "Einbalsamierung einer Mumie im
Alten Ägypten" als Klassensatz
Materialien:
Planungsverlauf
Lernexperiment
1. Teil: Den Schülerinnen und Schülern werden diese 20 Begriffe einmal
vorgelesen:
Luftmatratze
Bohrmaschine
Feuerwehr
Sternschnuppe
Liegestuhl
Brot
Kuchen
Ziege
Schlüssel
Heft
Auto
Mikrofon
Klassenarbeit
Wasser
Friseur
Sitzball
Rasenmäher
Flugzeug
Katze
Walkman
Nach einer kurzen (Bewegungs-) Pause sollen die Schülerinnen und Schüler
die Begriffe notieren.
150
2. Teil: Die Schülerinnen und Schüler spielen (möglichst im Sitzkreis) "Ich
packe meinen Koffer...“ mit den Begriffen aus dem 1. Teil.
Die/der erste Schülerin/Schüler sagt z.B.: "Ich packe in meinen Koffer eine
Luftmatratze.“
Die/der Nächste sagt: "Ich packe in meinen Koffer eine Luftmatratze und eine
Bohrmaschine.“ Und so weiter.
Sicher werden die Merkerfolge beim zweiten Experiment größer sein. Im
Gespräch sollen beide Experimente und deren Ergebnisse besprochen werden.
Es sollte herausgearbeitet und an der Tafel fixiert werden:
Ich merke mir Dinge gut,
9 ...wenn ich mir dazu ein Bild vorstellen kann.
9 ...wenn ich sie oft wiederhole.
Partnerarbeit: Wortpaare bilden: Erstellung eines Kartenspiels
Die Schülerinnen und Schüler sollen nun in Partnerarbeit ein Kartenspiel
(Anlage 1) erstellen.
1) Jeder schneidet zehn Karten aus. (Viel Zeit kann eingespart werden,
wenn die Karten am Papierschneider vorbereitet werden.)
2) Schülerin/Schüler A schreibt auf jede Karte ein Lebensmittel, B auf jede
Karte ein Tier.
3) Jede Schülerin/jeder Schüler legt ihre/seine zehn Karten verdeckt in
einem Stapel vor sich.
4) Nun dreht jede(r) die erste Karte um, z.B. Butterkeks und Pferd. Die
Aufgabe jedes Einzelnen liegt nun darin, mit diesen beiden Begriffen eine
bildliche Vorstellung im Kopf entstehen zu lassen, z.B. "ein Pferd, das an
einem Butterkeks knabbert". Es ist wichtig mit den Schülerinnen und
Schülern zusammen ein oder zwei Beispiele vorweg zu "bebildern“, damit
sie mit der Technik vertraut werden.
5) Im Anschluss werden diese beiden Karten wieder verdeckt.
6) Haben die Schülerinnen und Schüler zu jedem Paar eine bildliche
Vorstellung entwickelt, deckt A seine erste Karte noch einmal auf und B
versucht, den dazugehörigen Begriff zu nennen und umgekehrt.
7) Konnten alle Begriffe genannt werden, können nun beide Kartenhaufen
gemischt werden und die einzelnen Karten abwechselnd in beliebiger
Reihenfolge umgedreht werden. Zu jeder Karte muss der Partner das
Gegenstück nennen können.
Ergänzung zum o.a. Tafelbild:
9 ...wenn ich mir eine Geschichte dazu überlege.
151
Kennen lernen der Zahlsymbole
Die Lehrerin/der Lehrer stellt den Schülerinnen und Schülern die Symbole
(Anlage 2) einzeln auf Folie vor.
Die Schülerinnen und Schüler sollen selbst eine Verbindung zwischen den
Zahlen und den Symbolen erkennen (z.B. die Kerze erinnert in ihrer Form an
eine 1, der Schwan an eine 2 usw.)
Den Schülerinnen und Schülern wird dann das Arbeitsblatt mit den Symbolen
ausgehändigt. Arbeitsauftrag: Die Zahlen sollen mit dem jeweiligen Symbol
auswendig gelernt werden.
Überprüfung
"Verbildern“ von zehn Begriffen
Die nachfolgenden Begriffe werden an die Tafel geschrieben. Die Schülerinnen
und Schüler sollen sich die Begriffe mithilfe der Symbole einprägen. "Den ersten
Begriff versuchst du in Zusammenhang mit der Kerze zu bringen, den zweiten
mit dem Schwan, den dritten dann mit dem Dreizack usw.“
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
10)
Schokolade
Blume
Herz
Telefon
Sonne
Haus
Schreibtisch
Zahnarzt
Fernseher
Computer
"Beschreibe die Bilder, die du dir gemacht hast!“ (z.B. abends bei Kerzenlicht
esse ich gerne Schokolade; ein Schwan knabbert an einer Blume; etc.)
"Welcher war der 5. Begriff?“
"An welcher Stelle stand der Begriff Schreibtisch?“ etc.
Verbildern der zehn Baderegeln
Den Schülerinnen und Schülern wird eine Kopie der Baderegeln (Anlage 3)
ausgehändigt.
Nun sollen sie eine Baderegel mit einem entsprechenden Symbol in Verbindung
bringen, bzw. in ein Bild bringen.
Zu Nr. 1 wäre das "Kerze“ und "Gehe niemals mit vollem Bauch ins Wasser.“
152
Im Klassengespräch wird anhand dieses Beispiels erklärt, wie diese beiden
Dinge zusammen in ein Bild gebracht werden können, z.B. "nach einem Essen
bei Kerzenlicht nicht ins Wasser gehen“.
Arbeitsauftrag: Jede Schülerin/jeder Schüler soll für sich die zehn Baderegeln in
Kombination mit den Symbolen in richtiger Reihenfolge verbildern.
Überprüfung
Ergänzung zum o.a. Tafelbild:
9 Mithilfe von Symbolen kann ich mir Dinge in einer bestimmten
Reihenfolge merken.
(Weitere Übung für "Wortpaare bilden": -Anlage 4 "Wortpaare merken")
(Weitere Übungen zu den Zahlensymbolen:
10 Dinge die man nachmittags erledigen will
Anlage 5 "Einbalsamierung einer Mumie im Alten Ägypten")
Hinweise zur Weiterarbeit
Es empfiehlt sich in den einzelnen Unterrichtsfächern Abfolgen oder Verknüpfung von Nummerierungen mit Texten aufzustellen und mithilfe der erlernten
Technik auswendig lernen zu lassen.
Beispiele für eine Abfolge:
Schritte zur Französischen Revolution
Schritte zum 1. Weltkrieg
Beispiel für eine Verknüpfung von Nummerierung und Text:
Die 10 Gebote
153
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen
Anlage:
1 von 5
154
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen
Anlage:
2 von 5
Copyright Cornelsen Verlag Scriptor
155
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen
Anlage:
3 von 5
Zehn Baderegeln
1. Gehe niemals mit vollem Bauch ins Wasser!
2. Unbekannte Ufer bergen Gefahren!
3. Bevor du ins Wasser gehst, dusche kalt!
4. Nimm Rücksicht auf andere Badende, besonders auf Kinder!
5. Verunreinige das Wasser nicht!
6. Meide zu intensive Sonnenbäder!
7. Bei Gewitter ist Baden lebensgefährlich!
8. Nichtschwimmer dürfen nur bis zur Brust ins Wasser gehen!
9. Nur springen, wenn das Wasser unter dir tief genug und frei ist!
10. Überschätze im
freien Gewässer nicht deine Kräfte!
156
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen
Anlage:
4 von 5
Wortpaare merken
Aufgabe:
Merke dir diese Wortpaare! Du weißt bereits, dass es dir leichter fällt,
wenn du dir beide Begriffe in einem Bild vorstellst. Und je verrückter
dieses Bild ist, desto besser kannst du es dir vielleicht merken.
KIRSCHE
TAFEL
FUßBALL
FRIEDHOF
SCHAUFEL
LEHRER
PLANET
DISCO
GURKE
FLUSS
AFFE
FLUGZEUG
LINEAL
TELEFON
COMPUTER
BILDERRAHMEN
KÜHLSCHRANK
MANTEL
AUTO
SEKT
BETTDECKE
FENSTER
Viel Spaß bei der Suche nach
Bildern!
157
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen
Anlage:
5 von 5
Einbalsamierung einer Mumie im Alten Ägypten
Merke dir die Schritte zur Einbalsamierung einer Mumie in der Reihenfolge. Dabei helfen dir die bekannten Zahlensymbole!
1. Ein wichtiger Mensch (z.B. ein Pharao) stirbt
2. Den Körper mit Natron einreiben
3. Innere Organe entfernen
4. Körper mit Duftkräutern salben und ölen
5. Körper mit Harz ausgießen
6. Körper mit Schilfrohren zusammenbinden
7. Körper mit Leinbinden umwickeln
8. Körper in den Sarg legen
Nun beschäftige dich 5 Minuten mit etwas ganz anderem (Erzähle
deinem Nachbarn doch den neuesten Witz!).
Schreibe anschließend die Mumifizierungsstationen in richtiger
Reihenfolge auswendig auf. Überprüfe dich ohne zu mogeln!
Copyright Cornelsen Verlag Scriptor
158
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Präsentieren können 1: Die
Grundlagen
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundlagen
des Präsentierens (Informationsbeschaffung,
Einsatz von Materialien und Medien) kennen und
anwenden lernen.
Einzelstunde
Doppelstunde
3 Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
- Anlage 1, mögliche Themen für Stegreifvorträge
- Anlage 2 "Grundlagen für die Vorbereitungsphase
einer Präsentation" je Gruppe einmal.
- Anlage 3 "Lösungsvorschlag" als Lehrerkopie.
- Anlage 4 "Checkliste" je nach Bedarf.
Planungsverlauf
Phase 1: Stegreifvortrag
Eine ausgewählte Schülerin/ein ausgewählter Schüler soll einen Stegreifvortrag
zu einem der in Anlage 1 vorgegebenen Stichwörter halten.
o Vorbereitung: maximal 5 Minuten
o Dauer:
2 Minuten
Es empfiehlt sich, für diesen Vortrag eine Schülerin/einen Schüler auszuwählen,
die/der über genügend Selbstvertrauen verfügt, um die zu erwartende Kritik zu
verkraften.
Im Anschluss an den Stegreifvortrag erfolgt ein kurzes Auswertungsgespräch
über die aufgetretenen Schwierigkeiten und die Schwächen des Vortrages (z.B.
159
keine Veranschaulichung, kein ausreichendes Fachwissen zu dem Thema).
Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass nicht die Schülerin/der
Schüler im Mittelpunkt der Kritik steht. Vielmehr sollte das Augenmerk auf die
Schwierigkeit, einen Stegreifvortrag zu halten, gelegt werden. Als Ergebnis des
Auswertungsgespräches könnte festgehalten werden, dass ein informativer
Vortrag einer längeren und gezielten Vorbereitungsphase bedarf.
Phase 2:
Stegreifvorträge im „Innen-/Außenkreis“
Alle Schülerinnen und Schüler setzen sich in
einem „Innen-Außenkreis“ einander gegenüber. Zunächst hält jede Schülerin/jeder
Schüler des Außenkreises einen Stegreifvortrag zu einem von der Lehrkraft für alle
verbindlich vorgegebenen Thema z.B. von
Anlage 1. Zuhörerin/Zuhörer ist die/der
jeweils gegenüber sitzende Schülerin/Schüler
des Innenkreises.
Anschließend halten die Schülerinnen und Schüler des Innenkreises ebenfalls
einen weiteren Stegreifvortrag zu einem ausgewählten Thema der Anlage 1. Auf
diese Weise können in relativ kurzer Zeit alle Schülerinnen und Schüler aus
eigener Erfahrung und Beobachtung Probleme bei Stegreifvorträgen erkennen.
Das anschließende Unterrichtsgespräch sollte unter den folgenden Leitfragen
stehen:
-„Wie kann ich einen Vortrag besser und gezielter vorbereiten?“
- „Wie kann ein gut vorbereiteter Vortrag anschaulicher gemacht werden?“
Die Ergebnisse können an der Tafel gesammelt werden.
An dieser Stelle wird der Begriff „Präsentation“ eingeführt und erläutert.
Phase 3:
Die Schülerinnen und Schüler sollen als Hausaufgabe in Kleingruppen (2-3
Schülerinnen/Schüler) eine Kurzpräsentation, z.B. zum Thema „Die Kuh“
vorbereiten. Dabei sollen die in Phase 2 gesammelten Ergebnisse und Hinweise
berücksichtigt werden.
Am nächsten Tag/in den nächsten Tagen stellen die Gruppen ihre Kurzpräsentationen vor.
In einer Feedback-Runde sollen jeweils der Informationsgehalt des Vortrages
und die zur Veranschaulichung genutzten Materialien/Medien bewertet werden.
Dabei werden die Schülerinnen und Schüler angehalten werden, immer mit
einer positiven Aussage zu beginnen.
160
Phase 4: Gruppenarbeit: Erarbeitung von Präsentationsgrundlagen
Die Klasse wird in Kleingruppen (gerade Anzahl) geteilt. Jede Kleingruppe
erhält das Arbeitsblatt "Grundlagen für die Vorbereitung einer Präsentation“
(Anlage 2). Die Schülerinnen und Schüler sollen die freien Felder unter
Einbeziehung der eigenen Erfahrungen und der Erkenntnisse aus den ersten
Phasen dieses Bausteins ausfüllen.
Im Anschluss schließen sich je zwei Gruppen zusammen, vergleichen und
ergänzen ggf. ihre Ergebnisse.
Danach stellen die Großgruppen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Die
Lehrerin/der Lehrer notiert das Wichtigste auf einer Folie oder an der Tafel und
ergänzt ggf. z.B. mithilfe von Anlage 3. Die in Anlage 3 angegebenen
Vorschläge dienen nur der Orientierung.
Die Schülerinnen und Schüler übertragen die auf der Folie/an der Tafel
zusammengestellten Ergebnisse in ihre Mappe. (Alternativ kann auch die
gemeinsam erarbeitete Folie kopiert werden.)
Hinweise zur Weiterarbeit
Im Anschluss an diesen Baustein sollten die Schülerinnen und Schüler eine
Präsentation zu einem Lehrplanthema planen und durchführen. Dabei sollen sie
die erarbeiteten Grundlagen beachten.
Anlage 4 kann als Planungshilfe in der Vorbereitungsphase einer Präsentation
dienen. Die Schülerinnen und Schüler müssen zunächst einzelne
Arbeitsergebnisse aus Anlage 2 in die Zeilen eintragen. Die erarbeiteten
Möglichkeiten der Veranschaulichung können aber auch von der Lehrerin/dem
Lehrer für den weiteren Gebrauch dauerhaft eingesetzt werden.
Dieser Baustein stellt eine geeignete Hilfe zur Vorbereitung der Projektprüfung
in Klasse 9 der Hauptschule und der Präsentation in Klasse 10 der Realschule
dar.
161
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 1: Die Grundlagen
Anlage:
1 von 4
Schreibtisch
Fernsehen
Kuchen
Hamburg
Hot Dog
Zeitschrift BRAVO
Trompete
Kuh
Palme
Kreide
Tennis
Berlin
Ameise
Taschenrechner
Boxen
DVD Player
RTL
Jacke
Plakat
Obst
Döner Kebab
Handy
Coca-Cola
Computer
162
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 1: Die Grundlagen
Anlage:
2 von 4
Grundlagen für die Vorbereitung einer Präsentation
™ Wo und wie bekommen wir Informationen für eine Präsentation?
™ Welche Materialien und Medien können wir bei einer Präsentation
verwenden?
163
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 1: Die Grundlagen
Anlage:
3 von 4
Grundlagen für die Vorbereitung einer Präsentation
Mögliche Ergebnisse:
™ Wo und wie bekommen wir Informationen für eine Präsentation?
LESEN
9 Bücher, Lexika (Bücherei)
9 Internet (Schule, Internetcafé)
FRAGEN
9 Experten (Lehrer, Eltern, Verwandte, Mitarbeiter von Firmen, ...)
ANSCHAUEN
9 Bilder
9 Film, Video, DVD (Videothek, Bildstelle)
9 Fernsehen
™ Welche Materialien und Medien können wir bei einer Präsentation
zur Veranschaulichung verwenden?
Folien, Plakate
Fotos/Bilder
Veranschaulichungsgegenstände, Modelle
Filmausschnitte (Videorekorder nicht vergessen!)
Dias (Projektor nicht vergessen!)
Ton-/Interviewaufnahmen (Aufnahme-/ Abspielgerät nicht
vergessen!)
9 Powerpoint-Präsentation (Beamer/Computer)
9
9
9
9
9
9
Nach Realschule Enger: Lernkompetenz II. Bausteine für eigenständiges Lernen, S.124
Copyright Cornelsen Verlag Scriptor
164
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 1: Die Grundlagen
Anlage:
4 von 4
Thema unserer Präsentation: _____________________________________________
am: ______________
Wer kümmert sich
darum?
Bis wann?
Wo und wie bekommen wir Informationen für unsere Präsentation?
Welche Materialien u. Medien wollen wir für die Präsentation verwenden?
165
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Präsentieren können 2:
Gestaltung und Einsatz von
Präsentationsplakaten
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundlagen der
Plakatgestaltung für eine Präsentation kennen und
anwenden lernen.
Einzelstunde
Doppelstunde
ca. drei Unterrichtsstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Das Betriebspraktikum muss vorausgehen. Die
Schülerinnen und Schüler sollen Bild- und
Textmaterialien aus ihrem Betriebspraktikum
mitbringen.
- Anlage 1 "Beispiel für ein schlechtes Plakat"
- Anlage 2 "Beurteilungsbogen" pro
Plakatpräsentation ein Klassensatz.
- Plakate, Eddings, Scheren, Klebstoff etc. in
ausreichender Stückzahl.
Planungsverlauf
Einstieg
Einstiegsmöglichkeit 1
• Die Lehrerin/der Lehrer zeigt ein Beispiel für ein schlechtes Plakat zum
Thema "Mein Wunschberuf“ (als Beispiel dient Anlage 1. Der Inhalt sollte
zuvor auf ein Plakat übertragen werden.)
Einstiegsmöglichkeit 2
• Die Schülerinnen und Schüler sollen selbst ein Plakat erstellen.
Mögliches Thema: "Mein Wunschberuf“.
166
Gruppenarbeit
Die Schülerinnen und Schüler sollen an den/dem vorgestellten Plakat(en)
Gestaltungsfehler erkennen. In der Kleingruppe (gerade Anzahl von Gruppen)
sollen sie daraufhin Kriterien für ein gutes Präsentationsplakat auflisten.
Anschließend gehen je zwei Kleingruppen zusammen, diskutieren und
ergänzen ihre Kriterien.
Vorstellung der Kriterien für ein gutes Präsentationsplakat
Die Kriterien werden an der Tafel gesammelt.
Folgende Kriterien könnten dabei u.a. berücksichtigt werden:
9
9
9
9
9
9
9
9
Informationsgehalt
Rechtschreibung
Farbwahl
Lesbarkeit
Nur knappe Stichworte verwenden. Ggf. kurze, klare Texte
Optische Mittel (Fotos, Grafiken, Zeichnungen)
Hervorhebungen (Schriftgrößen, Unterstreichungen, Einrahmungen, etc.)
Klare und einprägsame Strukturelemente, z.B.
•
Eine Aufzählung von Punkten bilden:
1.) ...
2.) ...
3.) ...
•
Abläufe in Form eines Flussdiagramms aufzeigen:
•
Vernetzungen verdeutlichen:
Jede Schülerin/jeder Schüler erhält Anlage 2 als Arbeitsblatt. Die erarbeiteten
Kriterien werden in die Tabelle eingetragen.
167
Einzelarbeit
Die Schülerinnen und Schüler sollen mithilfe der Kriterien ein Präsentationsplakat gestalten.
Mögliches Thema:
⇒ Mein Betriebspraktikum
Anschließend stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Plakate vor. Die
Mitschülerinnen und Mitschüler beurteilen das Plakat mithilfe von Anlage 2. Der
Austausch erfolgt entweder mündlich oder die Schülerinnen und Schüler
erhalten die ausgefüllten Beurteilungsbögen.
Hinweise zur Weiterarbeit
Mögliche Hausaufgabe: Die Schülerinnen und Schüler sollen mithilfe der
Verbesserungsvorschläge ihr Plakat zu Hause verbessern/neu gestalten.
Anlage 2 ist ein geeignetes Instrument, um in allen Unterrichtsfächern
regelmäßig den Einsatz von Plakaten zu bewerten. Dieser Kriterienkatalog kann
zukünftig Grundlage für die Bewertung von Plakaten sein.
168
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten
Baustein:
Anlage:
1 von 2
Beispiel für ein schlechtes Plakat
169
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten
Baustein:
Anlage:
2 von 2
Plakat von: ________________
Kriterien für ein gutes Plakat
Mein Name: _____________
Beachtet
9
Platz für Zeichnungen, Skizzen, etc.
170
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Präsentieren können 3:
Gestaltung und Einsatz von
Folien
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundlagen der
Foliengestaltung und der Präsentation einer Folie
am Projektor kennen lernen und anwenden können.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
- Anlage 1 "Schlechtes Beispiel für eine Folie"
einmal als Folie
- Anlage 2 "Folieneinsatz bewerten" einmal als Folie
- Anlage 3 "Folieneinsatz bewerten" je nach Anzahl
der Folienpräsentationen
- Folien und wasserlösliche Folienstifte (alternativ
Permanentstifte und Spiritus) in ausreichender
Stückzahl
Planungsverlauf
Einzelarbeit: Ein schlechtes Beispiel
Die Lehrerin/der Lehrer kündigt mithilfe der Folie (Anlage 1) das Thema der
Stunde an. Die Folie bleibt im weiteren Verlauf sichtbar.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag die gestalterischen Fehler
auf der Folie aufzulisten. Anschließend sollen sie angeben, worauf bei der
Foliengestaltung zu achten ist.
171
Im Anschluss bespricht jede Schülerin/jeder Schüler seine Ergebnisse mit der
Tischnachbarin/dem Tischnachbarn und ergänzt ihre/seine Auflistung.
Besprechung im Plenum. Die Kriterien sollten an der Tafel gesammelt werden.
Es gelten im Wesentlichen folgende Kriterien:
(Wir haben die gleichen Kriterien wie bei der Plakatgestaltung angesetzt, da
Folien immer häufiger mit dem PC gestaltet werden. Wenn die Folie manuell
erstellt wird, gilt ein reduzierter Kriterienkatalog.)
9
9
9
9
9
9
9
9
Informationsgehalt
Rechtschreibung
Farbwahl
Lesbarkeit (Schriftgröße beachten!)
Nur knappe Stichworte verwenden. Ggf. kurze, klare Texte
Optische Mittel (Fotos, Grafiken, Zeichnungen)
Hervorhebungen (Schriftgrößen, Unterstreichungen, Einrahmungen, etc.)
Klare und einprägsame Strukturelemente, z.B.
• Eine Auflistung von Punkten
1.) ...
2.) ...
3.) ...
•
Abläufe in Form eines Flussdiagramms aufzeigen:
•
Vernetzungen verdeutlichen:
Gruppenarbeit: Erstellen einer Folie
Nun sollen die Gruppen von Schülerinnen und Schülern eine Folie gestalten, die
den genannten Anforderungen entspricht.
Mögliches Thema: Mein Lieblingstier
Die Folie wird in dieser Phase aber noch nicht vorgestellt!
172
Klassengespräch: Folieneinsatz bewerten
Anhand von Anlage 2 werden im Plenum Grundsätze der Präsentation einer
Folie besprochen. Dabei kann die Lehrerin/der Lehrer die einzeln aufgelisteten
Verhaltensweisen zur Veranschaulichung auch unmittelbar demonstrieren.
Anschließend sollen die Schülerinnen und Schüler ihre erstellte Folie (zum
Thema: Mein Lieblingstier) präsentieren.
Die Mitschülerinnen und Mitschüler sollen die Folie und die Präsentation
derselben mithilfe des Arbeitsblattes "Folieneinsatz bewerten“ (Anlage 3)
beurteilen. (Zunächst müssen die Kriterien eingesetzt werden!)
Hinweise zur Weiterarbeit
Anlage 3 ist ein geeignetes Instrument um in allen Unterrichtsfächern
regelmäßig den Einsatz von Folien zu bewerten.
Die erarbeiteten Kriterien können von der Lehrerin/dem Lehrer für den weiteren
Gebrauch auch fest eingesetzt werden.
173
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien
Anlage:
1 von 3
Schlechtes Beispiel für eine Folie
174
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien
Anlage:
2 von 3
Folieneinsatz bewerten
Nico soll ein Thema mithilfe einer Folie erläutern. Manches läuft dabei gut, anderes
gelingt nicht so recht.
Beurteilt, ob ihr Nicos Verhalten eher positiv (+) oder negativ (-) findet!
Begründet eure Einschätzung auch!
+
-
Bei der Präsentation steht der Projektor ziemlich nah an der
Leinwand, so dass das Bild relativ klein ist.
Während seiner Präsentation steht Nico seitlich zum Projektor und
schaut die Mitschüler bei seinem Vortrag an.
Mit einem Blatt Papier deckt er jeweils den Teil der Folie ab, der
noch nicht dran ist.
Mit einem Stift zeigt Nico in raschem Wechsel mal hierhin und mal
dorthin, damit die Zuhörer nicht einschlafen.
Als er eine wichtige Skizze erläutert, legt er seinen Stift so auf das
Projektorglas, dass die Spitze genau auf die Skizze zeigt.
Nico schaut nie auf die Projektionsfläche hinter sich. Er ist sich
sicher, dass die Folie von allen gut zu erkennen ist.
Während seiner Präsentation gerät Nico öfter in den Lichtkegel,
wodurch er die Folie teilweise verdeckt.
Entsprechend seinem Vortrag hat Nico für die Mitschüler ein
Arbeitsblatt erstellt, in das wichtige Begriffe und Daten einzutragen
sind, die während des Vortrags genannt werden.
Nico ist aufgeregt und hat feuchte Finger. Mit seinem Zeigefinger
verdeutlicht er viel auf der Folie.
Nicos erste Folie besteht nur aus einem kleinen Bild. Nach und nach
legt er weitere Folien darüber, so dass am Ende ein umfangreiches
Diagramm entsteht.
Am Ende der Präsentation bittet Nico um Fragen und ergänzende
Erläuterungen der Mitschüler.
Quelle Dr. Heinz Klippert (leicht verändert)
175
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien
Anlage:
3 von 3
Folieneinsatz bewerten
Folie von: _________________
Mein Name: _____________
Kriterien für einen guten Folieneinsatz
Beachtet
9
Platz für Zeichnungen, Skizzen, etc.
176
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Präsentieren können 4:
Möglichkeiten der
Veranschaulichung durch
Diagramme
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen spezielle
Techniken zur Veranschaulichung von
Lerngegenständen kennen und anwenden lernen.
Sie sollen diese Techniken auf ein Thema bezogen
auswählen können.
Einzelstunde
Doppelstunde
drei Stunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
- Kenntnis über Zuordnungsdiagramme aus
dem Mathematikunterricht. (Dieser Baustein
lässt sich gut in Zusammenarbeit zwischen
Deutsch- und Mathematiklehrer durchführen).
- Baustein "Arbeit mit Präsentationsplakaten"
- Station 1: Beispiel "Zeitleiste" (Anlage 1) und
"Lebenslauf" (Anlage 2) je einmal auf DIN A3
vergrößert
- Station 2: Beispiel "Tabelle" (Anlage 3) und
"Großes Durcheinander" (Anlage 4) je einmal auf
DIN A3
- Station 3: Beispiel "Säulendiagramm" (Anlage 5)
und "Wahlergebnisse" (Anlage 6) je einmal auf DIN
A3
- Station 4: Beispiel "Kreisdiagramm" (Anlage 7) und
"Jetzt geht´s rund!" (Anlage 8) je einmal auf DIN A3
-Station 5: Beispiel "Kurvendiagramm" (Anlage 9)
und "Kassel" (Anlage 10) je einmal auf DIN A3
vergrößert.
- Station 6: Beispiel "Mind-Map" (Anlage 11) und
"Deutschland" je einmal auf DIN A3
- Pro Vierergruppe ein Blankoplakat und Eddings.
177
Planungsverlauf
Die jeweiligen Veranschaulichungstechniken sollten bereits im Fachunterricht
entwickelt worden sein. Hier geht es um die Präsenz dieser Technik, wenn die
Schülerinnen und Schüler eine Präsentation erstellen wollen.
Einstieg: Unterrichtsgespräch zu Veranschaulichungstechniken
"Was ist ein Diagramm/Schaubild?“
"Wozu dient ein Diagramm/Schaubild?“
"Welche Arten von Diagrammen/Schaubildern kennst du?"
Mögliche Nennungen:
•
Kurvendiagramm
•
Säulendiagramm
•
Tabelle
•
Kreisdiagramm
•
Balkendiagramm
•
Zeitleiste
•
Mind-Map usw.
"Wir wollen uns heute damit beschäftigen etwas so zu veranschaulichen, dass
wir dabei möglichst wenig Text verwenden müssen.“
Partnerarbeit
Die Schülerinnen und Schüler sollen nun einzelne Veranschaulichungstechniken anwenden.
"Geht herum, schaut euch die Stationen an und sucht euch eine Station aus, die
ihr bearbeiten wollt. Wenn ihr eine Station gelöst habt, sucht ihr euch noch eine
aus, bei der ihr euch nicht so sicher fühlt.“
An jeder Station befindet sich
¾ die Aufgabenstellung
¾ ein Beispiel für diese Veranschaulichungstechnik
Für die Bearbeitung benötigen die Schülerinnen und Schüler ausreichend
kariertes Papier. Das Mathematikheft bietet sich an.
Die Aufgaben werden an der Station selbst gelöst.
Gruppenarbeit: Erstellung einer Präsentation
Je zwei Partnergruppen vereinigen sich zu einer Vierergruppe. Jede dieser
Vierergruppen bereitet eine Stationsaufgabe, die durch Los ermittelt wird, als
178
Präsentation vor. Dafür muss jeder Gruppe ein leeres Plakat zur Verfügung
gestellt werden.
Präsentation
Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre Ergebnisse vor. Hier können der
Beurteilungsbogen für Plakate (Präsentieren können 2) und die 6 Regeln für
eine gute Präsentation (Präsentieren können 6) zum Einsatz kommen.
In der Besprechung sollte auch darauf eingegangen werden, welche Inhalte
durch die jeweilige Technik präsentiert werden können.
Hinweise zur Weiterarbeit
Zur Zeitleiste (Anlage 1, 2)
Erstelle eine Zeitleiste mit allen Bundespräsidenten (Bundeskanzlern) der
Bundesrepublik Deutschland und deren Amtszeit.
Suche dir deine fünf Lieblings-Musik-CDs heraus und schaue nach, wann
diese produziert wurden. Trage die Daten anschließend auf eine
Zeitleiste ein.
Zum Säulendiagramm (Anlage 5, 6):
Erstelle ein Säulendiagramm für die Zahlen in folgender Tabelle:
Kosten für die Übertragungsrechte der Fußball Bundesliga pro Jahr
1966
1974
1979
1984
1988
1992
1997
Jahr
1,8
2,94
5,0
27,5
70,0
91,5
Kosten 0,33
(Mio. €)
2000
105,0
Zum Kurvendiagramm (Anlage 9, 10):
Erstelle ein Kurvendiagramm für die Zahlen in folgender Tabelle:
Ausgaben der Krankenkassen
1990 1991 1992
Jahr
92
105
Ausgaben 71
(Mrd. €)
1993
106
1994
117
1995
132
1996
136
1997
133
1998
122
Zur Mind-Map (Anlage 11, 12):
Eine ähnliche Mind-Map lässt sich auch zum Thema "Hessen“ oder
"Europa“ erstellen.
179
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Anlage:
1 von 12
Beispiel für eine Zeitleiste!
Das Leben von Martin Luther
Geburt in Eisleben
Professor für
Bibelwissenschaft
Beginn JuraStudium
1480
1485
1490
1495
1500
Klosterschule in
Magdeburg
Streitgespräch mit
Johann Eck in Leipzig
95 Thesen
1505
1510
Entschluss
Mönch zu
werden
1515
1520
Hochzeit mit
Katharina
von Bora
1525
1530
1535
1540
Reichstag zu Worms
Luther verweigert in
Augsburg den
Widerruf der Thesen
180
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
2 von 12
Erstelle zu folgendem Text eine Zeitleiste, in der du die wichtigsten
Stationen im Leben von Andrew Lloyd Webber aufzeigst!
Andrew Lloyd Webber wurde 1948 als ältester Sohn des ehemaligen Rektors des
"College of Music“ W. S. Lloyd Webber und dessen Ehefrau Jean in London
geboren.
Gerade erst neun Jahre alt, veröffentlicht er
seine erste Komposition: Eine Piano Suite
mit Auszügen aus einzelnen Musicals, die
er frühzeitig für sein Spielzeug-Theater
geschrieben hatte. 1965 traf der 17-jährige
A. L. Webber auf Tim Rice, einen wichtigen Partner für die nächsten 20 Jahre.
Zusammen erarbeiten beide ihr erstes gemeinsames Musical. Der Erfolg blieb ihnen
noch versagt. Das nächste Gemeinschaftsprojekt umfasste ein Pop-Oratorium, das
sich mit der biblischen Geschichte von Joseph und dessen vielfarbigen Mantel
beschäftigte. Titel: "Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ (1968). Das
Werk erlangte große Erfolge im Londoner West-End und am New Yorker Broadway.
Als nächstes einschlagendes Ereignis der Kulturwelt stellten Webber und Rice ihre
Klassik- Rock-Oper "Jesus Christ Superstar“ vor. In London eröffnete das Werk im
August 1972 im West-End und lief volle acht Jahre. Es bleibt das Musical mit der
längsten Spielzeit in der britischen Theatergeschichte.
Im Mai 1981 hatte Webber mit seinem fantastischen Bühnenwerk "Cats“ umjubelte
Premiere in London. Im Oktober 1982 feierte Webber ein bislang nie erlebtes
Bühnenjubiläum: Zur gleichen Zeit liefen von ihm drei Musicals in London und drei
Musicals in New York.
Das wohl ambitionierteste Musical Webbers hatte im März im Apollo Victoria Theatre
in London Premiere: "Starlight Express“. Die Schauspieler, die Lokomotiven und
Waggons einer Spielzeugeisenbahn verkörpern, traten ausschließlich auf
Rollschuhen auf. Das Theater selbst musste komplett
umgebaut werden. Unzählige Gleise und Rollbahnen
wurden auf und über der Bühne sowie durch den
Zuschauerraum installiert. Die Texte zu dieser Show, die im
März 1987 in den USA Premiere hatte, wurden von Richard
Stilgoe verfasst. Ein Jahr später, 1988, startete der
"Starlight-Express“ zur deutsch-sprachigen Erstaufführung
in Bochum. Einen weiteren Entwicklungssprung im Schaffen Webbers stellte 1985
die Uraufführung seines Requiems dar. Das Werk umfasst eine Messe, die Webber
seinem Vater gewidmet hat.
Bereits ein Jahr später, im Oktober 1986, erlebte London die Welturaufführung eines
neuen Bühnenwerks: "The Phantom of the Opera“. Im Sommer 1990 hat "Das
Phantom der Oper“ seine Erstaufführung in Hamburg erlebt.
Copyright Cornelsen Verlag Scriptor
181
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
3 von 12
Beispiel für eine Tabelle!
182
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
4 von 12
Großes Durcheinander!
Belgien
Handball
Schäferhund
Berlin
Saarland
Pudel
Japan
Brüssel
Paris
Dalmatiner
Brandenburg
Hessen
Dackel
Volleyball
Finnland
Thüringen
Brasilien
Prag
Hockey
Kopenhagen
Washington
Fußball
Tischtennis
Spanien
Collie
Bayern
Schwimmen
Terrier
Sachsen
Norwegen
Ordnet die Begriffe in einer Tabelle!
183
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
5 von 12
Beispiel für ein Säulendiagramm!
Ausgang der Klassensprecherwahl 2004
%
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
1
Luisa
Bernd
Okan
Linda
184
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
6 von 12
Stellt die Wahlergebnisse der Parteien A, B und C in Form mehrerer
Säulendiagramme dar! Benutzt unterschiedliche Farben:
Partei A: blau
Partei B: rot
Partei C: grün
Wähle einen sinnvollen Maßstab und mache ihn am Rand des Diagramms deutlich.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die drei Parteien A, B und C haben in den letzten Jahren ziemlich wechselhafte
Ergebnisse erzielt. Bei der Wahl im Jahr 1972 kam Partei A auf 15 % der
Wählerstimmen, Partei B erzielte genau doppelt so viele Stimmen und Partei C noch
einmal 10% mehr als Partei B.
Bei der nächsten Wahl im Jahr 1976 fielen Partei A um 5%-Punkte und Partei C um
10%-Punkte zurück, Partei B hingegen legte um 20%-Punkte zu.
1980 änderte sich das Bild erneut. Die beiden Parteien B und C erzielten je 40%,
Partei A blieb bei 10%.
1984 legte Partei A genau um das Doppelte zu. Partei B verlor 10%-Punkte und
Partei C gewann 5%-Punkte dazu.
Bei den Wahlen im Jahr 1988 verlor Partei A wieder 5%-Punkte, Partei B kam auf
35%-Punkte und Partei C auf 40%-Punkte.
Bei der letzten Wahl im Jahr 1992 fielen die Parteien A und C um je 5%-Punkte,
Partei B dagegen verbesserte sich um 10%-Punkte.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
%
Übertragt zunächst diese Achsen!
Jahr
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185
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
7 von 12
Beispiel für ein Kreisdiagramm!
Ergebnis der Klassensprecherwahl 2004
David
18%
Nathalie
44%
Christian
33%
Özlem
5%
186
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
8 von 12
Jetzt geht‘s rund!
Familie Becker hat ein monatliches
Gesamteinkommen von 2000 €.
Hier siehst du, wofür Familie Becker ihr Geld
ausgibt:
Lebensmittel
€/Monat
400 €
Wohnung/Heizen
400 €
Bekleidung
200 €
Bildung/Unterhaltung
100 €
Auto/Verkehr
300 €
Möbel/Haushalt
100 €
Sonstiges
500 €
Prozentsatz
Gradzahl
10 %
36°
• Berechnet die fehlenden Prozentsätze und tragt sie in die Tabelle
ein [Prozentsatz % = (Ausgaben : Gesamteinkommen) • 100]. Die
Summe der Prozentsätze muss 100 ergeben.
• Rechnet danach die Prozentsätze in Gradzahlen um!
Beispiel: 100% = 360°
1% = 3,6°
10% = 36°
Monatliche Ausgaben
der Familie Becker
Bekleidung
10 %
• Zeichnet nun mithilfe von Zirkel
und Geodreieck ein Kreisdiagramm! Hier seht ihr den Anfang.
Copyright Cornelsen Verlag Scriptor
187
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
9 von 12
Beispiel für ein Kurvendiagramm!
Ausgaben des Schülers Antonio S.
70 €
60 €
50 €
40 €
30 €
20 €
10 €
0€
Januar
Februar
März
April
188
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
10 von 12
Übertragt die Diagramme auf kariertes Papier! Fertigt eine
Temperaturkurve und eine Niederschlagskurve von Kassel an!
Temperaturverlauf Kassel
°C
Monat
J
F
M
1°C
0°C
2°C
A
M
J
J
A
S
O
6°C 11°C 13°C 17°C 17°C 14°C 9°C
N
D
6°C
2°C
Niederschlagsverlauf Kassel
mm
Monat
J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
48
mm
35
mm
31
mm
34
mm
40
mm
42
mm
65
mm
88
mm
79
mm
76
mm
60
mm
53
mm
189
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
11 von 12
Beispiel für eine Mind-Map!
190
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme
Baustein:
Anlage:
12 von 12
Erstellt eine Mind-Map!
Ihr selbst entscheidet über Ober- und Unterbegriffe!
DEUTSCHLAND
191
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und
Arbeitskompetenzen
Thema:
Präsentieren können 5:
Vorbereitung, Durchführung und
Reflexion
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
Kurzpräsentationen halten und beurteilen können.
Sie sollen anhand dieser Beurteilungen die
Präsentationen verbessern können.
Einzelstunde
Doppelstunde
Der Inhalt dieses Bausteines kann auf mehrere
Einzelstunden verteilt werden.
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Präsentieren können 1: Die Grundlagen
- Anlage 1 als Klassensatz
- Anlage 2 (blanko) je Partnergruppe einmal
- Anlage 2 (ausgefüllt) Anz. d. Partnergruppen mit
Anz. der Präsentationsgruppen multiplizieren
- Anlage 3 und 4 (Drehbuch) je Präsentationsgruppe
einmal
Planungsverlauf
Vorbemerkung
Eine Woche zuvor erhalten die Schülerinnen und Schüler die Anlage 1: Sie
sollen sich mit einem Partner auf ein Thema festlegen und dazu eine 5-minütige
Kurzpräsentation erarbeiten.
192
Erarbeitung von Präsentationskriterien
Zwei bis drei Gruppen halten ihre 5-minütigen Präsentationen.
Im Anschluss an jede einzelne Präsentation sollen die zuschauenden
Schülerinnen und Schüler sich zur Präsentation äußern und Verbesserungsvorschläge nennen.
Dabei ist folgende Vorgehensweise empfehlenswert:
-
Die Partnergruppe ruft die Kritik übenden Mitschülerinnen und Mitschüler
selbst auf.
Jedem Verbesserungsvorschlag muss eine positive Kritik vorausgehen.
(Weitere Anregungen zur Auswertung von Gruppenarbeiten erhalten Sie
im Anschluss an die Bausteine des Schwerpunktes "Teamkompetenz“.)
Die Lehrerin/der Lehrer notiert die grundlegenden Verbesserungsvorschläge als
Kriterien für eine gute Präsentation an der Tafel.
Überschrift: Tipps für eine gute Präsentation
Jede Partnergruppe erhält Anlage 2. Von der Tafel werden die 8 wichtigsten
Kriterien aus Sicht der Schülerinnen und Schüler in diesen Beurteilungsbogen
übertragen.
Das könnten z.B. die folgenden Kriterien sein:
I. Keine Präsentation ohne Einstieg!
II. Publikum nicht nur hören, sondern auch sehen lassen!
III. Plakate und Folien lesbar gestalten!
IV. Publikum anschauen!
V. Laut und deutlich sprechen!
VI. Präsentation
wichtigsten!
abrunden.
Der
letzte
Eindruck
ist
am
VII. Notizen auf einen Stichwortzettel schreiben!
VIII. Auf "sinnlose Laute wie" "Äh“, "Hm“ und "Öh“ verzichten!
Da die Anlage 2 im Folgenden sehr häufig benutzt wird, bietet es sich an, sie
nach dem Eintragen der 8 Kriterien für den dauerhaften Gebrauch mehrfach zu
kopieren.
193
1. Präsentationsrunde
Die restlichen Partnergruppen halten ihre Kurzpräsentationen. Dabei werden sie
nun von jeder zuschauenden Partnergruppe mithilfe des Beurteilungsbogens
(Anlage 2) schriftlich bewertet.
Die Beurteilung sollte unbedingt erst im Anschluss an die Präsentation erfolgen.
Im Anschluss erhalten die Präsentatoren die ausgefüllten Beurteilungsbögen
ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler.
Partnerarbeit
Die Partner sollen anhand der Beurteilungsbögen nun ermitteln, in welchem
Bereich sie die größten Mängel und Defizite haben.
Sie erhalten die Gelegenheit, ihre Präsentation im Hinblick auf die aufgestellten
Kriterien zu überarbeiten. (Plakate/Folien erneuern, Vortrag vor dem Spiegel
üben, einen guten Einstieg finden...).
(Evtl. in verschiedenen Räumen, Zeitvorgabe angeben).
Es hat sich bewährt, dass die Partnergruppen ihre Präsentationen zunächst
einer anderen Gruppe ("critical friend“) vorstellen, bevor sie vor der ganzen
Klasse präsentieren.
2. Präsentationsrunde
Jede Partnergruppe trägt ein zweites Mal ihre Präsentation vor.
Vorher erhält jede Beobachtungsgruppe ihren Bogen zurück mit der Aufforderung die neuerliche Präsentation im Anschluss noch einmal unter folgendem
Aspekt zu beurteilen: "Was hat sich verbessert/Was muss noch verbessert
werden?".
Die Auswertungen in dieser Runde erfolgen mündlich unmittelbar nach der
jeweiligen Präsentation.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Anlage 3 ist eine geeignete Hilfe für die Schülerinnen und Schüler für die
Vorbereitung der Präsentation. Das Drehbuch (Anlage 4) ist eine Hilfe zur
Aufteilung der Arbeit und zur Gliederung der Präsentation selbst.
194
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion
Anlage:
1
von 4
Aufgabe:
1) Suche dir ein bis zwei Partner, mit dem/denen du ein interessantes
Präsentationsthema vorbereiten möchtest.
2) Einigt euch auf ein Thema eurer Wahl (z.B. Fußballweltmeisterschaft 2002, Bundestagswahl, mein Lieblingsstar,
Deutschland sucht den Superstar oder Themen aus dem
naturwissenschaftlichen Bereich).
3) Sammelt ausreichend Informationen zu eurem Thema, um eine
Präsentation vorzubereiten.
4) Das Ergebnis soll eine 5-minütige Präsentation sein, die ihr bald
vorstellen sollt.
195
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion
Anlage:
2 von 4
Beobachter: ___________ und ____________
Wurden die Tipps eingehalten?
Thema: _________________
1. Runde
++ +
--
2. Runde
++ +
--
1
‰‰‰‰‰‰‰‰
2
‰‰‰‰‰‰‰‰
3
‰‰‰‰‰‰‰‰
4
‰‰‰‰‰‰‰‰
5
‰‰‰‰‰‰‰‰
6
‰‰‰‰‰‰‰‰
7
‰‰‰‰‰‰‰‰
8
‰‰‰‰‰‰‰‰
Kreuzt eure Einschätzung an!
++ Super!/+ Gut, geht aber noch besser/- Vieles ist zu verbessern/- - Tipp nicht beachtet
Anmerkungen:
196
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion
Anlage:
3 von 4
Thema unserer Präsentation: _____________________________________________
am: ______________
Wer kümmert sich
darum?
Bis wann?
Wie gehen wir vor, wenn wir Informationen, Materialien u. Medien für unsere Präsentation gesammelt haben?
197
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion
Anlage:
4 von 4
Drehbuch
Thema der Präsentation: ________________________________________________________________________________
Namen der Gruppenmitglieder: _____________
Was wird vorgestellt?
_____________
_____________
Wer stellt
vor?
_____________
_____________
Material (z.B. Plakat, Folie,
Modell usw.)
Geschätzte
Zeit
Einleitung:
1
2
3
4
5
6
198
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Einleitung
Die folgenden Unterrichtsbausteine gehören größtenteils zum "Kommunikationstraining nach Gerhard Leisenheimer und Werner Loch“. Beide sind erfahrene
Pädagogen aus Rheinland-Pfalz. Sie entwickelten ihre Trainingsmodelle in der
Schule für die Schule, dadurch ist Praxisnähe gewährleistet.
Wir beziehen uns auf ihr Buch "Kompetenzcurriculum Kommunikation für die
Sekundarstufe 1“, erschienen im Eigenverlag, unter der Telefon- und Faxnummer
02607/8222 zu bestellen. Zehn der elf hier abgedruckten Bausteine sind in
Absprache mit den Autoren zum größten Teil wörtlich (in der Regel kursiv gedruckt)
aus diesem Trainingsprogramm übernommen, lediglich leicht verändert und ergänzt
worden. Der Baustein „Körpersprache – Unser Körper ´spricht´ auch ohne Worte“
wurde von uns erarbeitet.
Wir waren bei der Umsetzung sofort davon fasziniert, mit welch einfachen Mitteln
man Schülerinnen und Schüler gezielt in ihrer Kommunikationsfähigkeit fördern kann.
Sprachlich schwache Schülerinnen und Schüler sind innerhalb kürzester Zeit in der
Lage, mithilfe antrainierter Redewendungen grammatisch richtige Sätze zu bilden.
Nach und nach werden durch die gewonnene Sicherheit Hemmungen abgebaut und
der Mut gewonnen, sich aktiv am Unterrichtsgespräch zu beteiligen. Sprachlich
starke Schülerinnen und Schüler verändern und erweitern die vorgegebenen
Redewendungen nach kurzer Zeit sehr kreativ.
Neben diesen wichtigen Zielsetzungen wird es hierbei jeder Lehrerin und jedem
Lehrer gelingen, durch die Zurücknahme der eigenen Person Klassengespräche in
Gang zu bringen, die ohne ständige Steuerung durch die Lehrkraft laufen. Im Idealfall
wird man bei diesen Gesprächen geradezu überflüssig!
Die Frage "Wie soll das funktionieren“ lässt sich sehr schnell beantworten:
Beginnen Sie einfach mit diesem Training!
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe
1.
Sich frei äußern können (Forscherspiel) ................................................201
2.
Zuhören können (Echo) .........................................................................210
3.
Begründungen geben können (Architektenspiel) ...................................220
4.
Sich etwas merken können (Wortmemory - Satzmemory) ....................228
5.
Sprachlich assoziieren lernen ................................................................231
6.
Schriftlich assoziieren lernen – Kurzvorträge halten ..............................233
7.
Körpersprache – Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte.....................238
8.
Nonverbal kommunizieren können (Stummes Gespräch) .....................254
9.
Eine Meinung äußern ............................................................................259
10.
Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung
vertreten .................................................................................................262
11.
Inhalte richtig darstellen (Richtig-Falsch-Spiel) ......................................265
199
Die in den einzelnen Bausteinen abgedruckten Bilder können durch weitere, nicht
gegenständliche Bilder jeder Art ergänzt werden.23 Bei Bedarf können Sie die
ausgewählten Bilder auch in Farbe auf Folie drucken. Die dazu notwendigen Dateien
finden Sie auf der beigefügten CD-ROM in dem Ordner „Kommunikative
Kompetenz“.
Anregungen zur Ermittlung des Lernstandes der Schülerinnen und Schüler finden Sie
im Kapitel "Anregungen zur Entwicklung und zum Einsatz eines Kompetenzenportfolios“.
Unbedingt hinweisen wollen wir auf die beiden Geschichtsbücher von Gerhard
Leisenheimer und Werner Loch u.a. "Geschichte erkunden Band 1 und 2" (siehe
Literaturverzeichnis), die auch im oben genannten Eigenverlag erschienen sind.
Diese beiden Bücher greifen die in diesem Schwerpunkt erlernten Kompetenzen
ganz gezielt auf.
23
Weitere Bildvorlagen finden sich auf einer CD „Die virtuelle Gemälde Galerie“, erschienen im
Tandem Verlag und der Yorck Projekt Gesellschaft für Bildarchivierung mbH.
200
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 1:
Sich frei äußern können
(Forscherspiel)
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- Vermutungen äußern.
- Redewendungen erlernen und anwenden können.
- Mut zur mündlichen Mitarbeit gewinnen.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- durch die Verwendung unterschiedlicher Redewendungen ihre Ausdrucksfähigkeit verbessern.
- ihr Sozialverhalten verbessern
(nicht auslachen, zuhören können, nicht dazwischen reden, sich trauen kreativ zu sein...)
Einzelstunde
Doppelstunde
3 Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Overheadprojektor, geeignete Bildbeispiele für
Overheadfolien (siehe Anhang, Anlagen 1-4),
Textbeispiele (siehe Anhang, Anlage 5)
Planungsverlauf
1. Phase:
Einführendes Gespräch:
"Ich stelle fest, dass ihr euch im Unterricht oft nicht meldet, wenn ich euch dazu
auffordere. Mich interessiert, weshalb das so ist!"
201
Vermutlich äußern die Schülerinnen und Schüler, dass sie nichts Falsches
sagen wollen, dass sie Angst haben ausgelacht zu werden usw.
"Es ist wichtig, dass jede/r ohne Angst seine Ideen einbringen kann. Deshalb
werden wir das mithilfe des Forscherspiels trainieren. Forscher wollen etwas
herausfinden, was sie vorher nicht sicher wissen. Dazu müssen sie
Vermutungen anstellen."
"Wir wollen nun das Forscherspiel durchführen, dabei müsst ihr folgende
Grundregel einhalten:
Keiner darf aufgrund seiner Vermutungen ausgelacht werden. Alle
Vermutungen sind möglich."
2. Phase:
Den Schülerinnen/den Schülern wird mit dem Overheadprojektor ein Bild
gezeigt (siehe Anlage 1-4). Sie werden gebeten das Forscherspiel durchzuführen, also Vermutungen zum Inhalt/zur Aussage des Bildes zu äußern und
dabei jeden Satz mit "ich vermute“ zu beginnen; dadurch soll ihnen deutlich
werden, dass es sich um Vermutungen handelt.
Eine positive Verstärkung durch die Lehrerin/den Lehrer ist hinsichtlich Mut zur
Äußerung und Mut zur Kreativität unbedingt erforderlich. An die Grundregeln
wird dabei stets erinnert. (Du weißt: "Alle Vermutungen sind möglich!“). Vor
allem muss den Schülerinnen/den Schülern immer wieder bewusst werden,
dass das Lachen aufgrund einer originellen Idee unproblematisch, das
Auslachen aber wirklich streng verboten ist.
3. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler werden beauftragt, weitere Redewendungen zu
finden, die ausdrücken, dass es sich um ihre Vermutungen als "Forscher“
handelt. Dies kann im Unterrichtsgespräch oder in Kleingruppen geschehen.
Die Grundregel und die Redewendungen sollten in einem Regelheft oder
Regelordner aufgeschrieben werden.
Beispiele für Redewendungen beim Forscher-Spiel (Vermutungen äußern):
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Ich glaube …
Ich schätze …
Ich meine …
Vielleicht …
Ich finde …
Es könnte sein, dass …
Wahrscheinlich …
Ich denke …
Es ist möglich, dass …
So auf den ersten Blick …
Ich vermute …
202
Die Redewendungen machen deutlich, dass Vermutungen geäußert werden. Es
kann sein, dass sich diese Vermutungen als richtig erweisen. Das muss aber
nicht zwingend so sein!
Das Forscherspiel sollte mit mehreren Bildern geübt werden.
(Bildbeispiele siehe Anlagen 1-4)
4. Phase:
Falls in Kleingruppen gearbeitet wurde, sollten die neuen Redewendungen von
den Gruppen vorgestellt bzw. ergänzt werden. Zunächst werden die Redewendungen an der Tafel festgehalten. (Es wird empfohlen, die Redewendungen auf
Plakate zu schreiben und gut sichtbar in der Klasse zu platzieren). Nach und
nach werden sich alle Redewendungen wie von selbst einprägen. Dazu kann
man weitere Bilder (siehe Anlagen 1-4) oder Texte (siehe Anlage 5) verwenden.
Textbeispiel:
Lena und Jan wollen in den nächsten Ferien mit ihren Eltern verreisen.
Ihre Bekannten wollen von ihnen wissen, wohin die Reise gehen soll. Doch die
beiden wollen zunächst nicht so richtig mit der Sprache heraus:
"Dort, wo wir hinfahren, wird eine andere Sprache gesprochen. Die Sprache
klingt schön, sie wird auch häufig an deutschen Schulen unterrichtet. Als wir das
letzte Mal da waren, schien es uns, als würden sich die Menschen für alles
mehr Zeit nehmen, die sitzen auch viel länger beim Essen zusammen. Ihr Brot
ist auch sehr lang und wenn man durch die Städte geht, sieht man viele
Menschen, die ihr Brot unter dem Arm tragen. Dieses Jahr fahren wir in eine
Stadt, die an einem Fluss liegt. In dieser Stadt gibt es einen sehr hohen Turm,
man kann mit einem Aufzug hinauffahren."
Die Vermutungen der Schülerinnen und Schüler sollen sich nicht nur auf das
Reiseziel, sondern auch auf die einzelnen Aussagen des Textes beziehen.
Beispiel:
"Es könnte sein, dass Lena und Jan nach Frankreich reisen."
"Ich vermute, dass der Eiffelturm gemeint ist. "
"Ich gehe davon aus, dass von französischem Weißbrot die Rede ist."
5. Phase:
Bei weiteren Forscherspielen benutzen die Schülerinnen und Schüler nun alle
bisher gefundenen Redewendungen.
Es erweist sich an dieser Stelle als sinnvoll, dass sich die Schülerinnen und
Schüler gegenseitig aufrufen und die Lehrerin/der Lehrer vor allem auf die
Einhaltung der Regeln des Forscherspiels achtet. Auch sollte sicher gestellt
werden, dass verschiedene Redewendungen benutzt werden, damit sich die
sprachliche Kompetenz der Schülerinnen und Schüler erweitert.
Hinweise zur Weiterarbeit:
203
Das Forscherspiel bietet sich in allen Unterrichtsfächern an, wenn etwas
herausgefunden, "erforscht" werden soll.
Allgemeine Hinweise zu den Anlagen:
a) Bildbeispiele für Overheadfolien (siehe Anlagen 1-4)
Bei den abgedruckten Bildern handelt es sich um Werke von Franz Marc und
August Macke.
Die Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung des Tandem Verlages und der
Yorck-Gesellschaft für Bildarchivierung mbH von der CD: „Die virtuelle Gemälde
Galerie“ entnommen.
b) Textbeispiele (siehe Anlage 5)
Die Texte wurden von zwei Schülerinnen und einem Schüler einer 9. Hauptschulklasse geschrieben.
Es wird dringend empfohlen, die auf den Folien sichtbaren Titel der Bilder beim
Präsentieren zunächst verdeckt zu halten, um dadurch eine Beeinflussung der
Schüleräußerungen zu vermeiden!
204
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Sich frei äußern können (Forscherspiel)
Anlage:
1 von 5
Bildbeispiele:
August Macke – Haus im Garten – 1910/14
205
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Sich frei äußern können (Forscherspiel)
Anlage:
2 von 5
August Macke – In der Tempelhalle – 1910/14
206
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Sich frei äußern können (Forscherspiel)
Anlage:
3 von 5
Franz Marc – Caliban - Figurine für Shakespeares „Sturm“ - 1914
207
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Sich frei äußern können (Forscherspiel)
Anlage:
4 von 5
Franz Marc – Elefant, Pferd, Rind, Winter – 1913/14
208
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Sich frei äußern können (Forscherspiel)
Anlage:
5 von 5
Textbeispiele
a)
Der Wecker klingelte, doch Michi schlief einfach weiter. Plötzlich schreckte er auf. Oh
nein, er hatte schon wieder verschlafen. Jetzt aber ab in die Klamotten, in die
Schuhe schlüpfen, die Schultasche blitzschnell packen und lossprinten! Immer die
Straße herunter. Er dachte nur daran, in die Schule zu kommen. Schnell, schnell
immer schneller! Heute war ein trüber regnerischer Tag, es war so nebelig, dass er
kaum etwas sah. Nun stand er abgehetzt auf dem Gehweg an der Hauptstraße. Die
Autos schwirrten an ihm vorbei und der ekelhafte Geruch von Abgasen hing in seiner
Nase. Als er schließlich losläuft, sieht er plötzlich etwas auf sich zukommen …
(Michael Pfister)
b)
Eines Tages fuhr Lena zur Arbeit. Dabei bemerkte sie zunächst nicht, dass sie nicht
alleine im Auto war. Sie hatte ungebetenen Besuch! Da sie ziemlich laut Radio hörte,
bemerkte sie zunächst nichts von den Geräuschen auf der Hinterbank. Als diese
aber immer lauter wurden, bemerkte auch Lena etwas. Sofort bremste sie, sie
sprang eilig aus dem Auto! Als sie sich wieder beruhigt hatte, ging sie ganz langsam
auf das Auto zu …
(Lena Bösser)
c)
Stefan wollte unbedingt das Schwimmabzeichen Silber machen, dazu fehlte ihm nur
noch der Sprung vom Sprungbrett. Heute war es soweit! Auf dem Weg nach oben
zitterten seine Knie.
Er wollte gerade wieder hinabsteigen, als er seine Freunde bemerkte, sie sahen alle
zu ihm herauf. Keiner ahnte, dass Stefan unter fürchterlicher Höhenangst litt, das
sollte auch so bleiben. Er wollte doch nicht als Angsthase dastehen. Von unten hörte
er sie laut rufen: "Los Stefan, spring doch endlich!“ Stefan …
(Stefanie Gissel)
209
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 2:
Zuhören können
(Echo)
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- erste Vorformen des Zuhörenkönnens kennen
lernen.
- sich auf die Redebeiträge ihrer Mitschüler
beziehen können und sie beim Sprechen ansehen.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- einen Gesprächspartner ausreden lassen und ihm
zuhören können.
- ihre Satzkonstruktionen verbessern.
Einzelstunde
Doppelstunde
mehrere Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Forscherspiel
Overheadprojektor, geeignete Bildbeispiele (siehe
Anlagen 1-4), Textbeispiele (siehe Anlagen 5 und 6)
Planungsverlauf
1. Phase:
Einleitendes Gespräch:
"Es fällt mir oft auf, dass in gemeinsamen Gesprächen immer wieder Ähnliches
gesagt wird, weil die Gesprächsteilnehmer einander nicht konzentriert zuhören.
Wir wollen heute mithilfe des Echospiels trainieren, auf eine Gesprächspartnerin/einen Gesprächspartner Bezug zu nehmen."
210
Den Schülerinnen und Schülern wird das Echospiel erklärt. Das Echospiel baut
auf das der Klasse bekannte Forscherspiel auf:
Ein nicht gegenständliches Bild wird mit dem Overheadprojektor gezeigt (siehe
Anlagen 1-4).
Anna äußert Vermutungen zum Bild (Gebrauch der Redewendungen des
Forscherspiels).
Sophie wiederholt zuerst möglichst genau die Aussagen ihrer Vorgängerin und
nennt dann ihre eigene Vermutung. Sie gibt also ein Echo.
Wichtig ist bei diesem Trainingsschritt, dass sich die Schülerinnen und Schüler
beim Echo anschauen und auch mit dem Vornamen anreden.
Beispiel:
"Anna, du hast vermutet, dass auf dem Bild Blumen zu sehen sei, ich meine,
dass dort ein Mann, der sich ausruht."
"Sophie, du hast gesagt, dass ein Mann sich ausruht, ich hingegen bin der
Ansicht, dass er im Blumenbeet arbeitet."
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich hierbei gegenseitig aufrufen.
2. Phase:
"Beim Forscherspiel haben uns die Redewendungen weitergebracht. Nun
suchen wir nach Redewendungen, die uns beim Echospiel weiterhelfen."
Die Erarbeitung besonderer Redewendungen beim Echo wird zunächst in
Kleingruppen durchgeführt.
Folgende Redewendungen dienen eventuell als Vorlage und sollten durch die,
von den Schülerinnen und Schülern gefundenen Redewendungen, ergänzt
werden.
•
•
•
•
•
•
•
… aber ich meine …
… ich stelle mir vor …
… was du denkst, meine ich auch …
… stimme dir zu, habe aber noch eine andere Idee …
… da bin ich aber anderer Ansicht …
… meine Vermutung ist …
… ich denke, dass das etwas anderes ist …
3. Phase
Die von den Teams gefundenen Redewendungen werden im Plenum
vorgetragen und diskutiert. Es wird empfohlen, die Redewendungen auf
Plakaten festzuhalten und gut sichtbar im Klassenraum zu platzieren. Nach und
nach werden sich die Redewendungen wie von selbst einprägen.
211
4. Phase:
Die Lehrerin/der Lehrer liest den folgenden Text vor (weitere Textbeispiele
siehe Anlagen 5 und 6):
Textbeispiel:
Kaum waren sie an der Höhle angekommen, stellte er ihnen alle Mitglieder
seiner Horde vor. Es waren insgesamt etwa zwanzig Personen, Kinder,
Erwachsene, Kranke und auch viele ältere Menschen. Die Zeit, in der sie lebten,
nennen wir Altsteinzeit. Er erzählte von der Arbeit der Männer, die als Jäger das
Mammut, aber auch Schneehasen und Wollnashörner jagten.
Über die Frauen konnte er erfahren, dass diese vor allem Beeren und Früchte
sammelten und sich hauptsächlich um die Versorgung der Horde kümmerten.
Der Faustkeil war das wichtigste Werkzeug der Altsteinzeitmenschen.
Aus Knochen und Sehnen stellten sie auch noch andere Werkzeuge her.
(aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum
Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001 , S.22)
Anschließend äußert sich Schülerin Maria mit einem Satz zum Inhalt des
Textes. "Ich habe gehört, dass die Menschen in der Altsteinzeit in Höhlen
lebten."
Schülerin Andrea sieht Maria an, wiederholt diesen Satz und wendet dabei
Redewendungen zum Echo an.
"Maria, du hast gesagt, dass die Menschen der Altsteinzeit in Höhlen lebten und
ich möchte hinzufügen, dass sie in einer Horde zusammen lebten."
Schüler Claus gibt Andrea das Echo (nicht auch noch Schülerin Maria), um
dann seine eigene Aussage zu machen.
"Andrea du hast gewusst, dass die Menschen in einer Horde lebten, ich möchte
vortragen, dass die Frauen Beeren und Früchte sammelten."
Die Redewendungen "zum Echo“ dienen als Grundlage. Eine nächste
Schülerin/ein nächster Schüler kann nun einen weiteren Satz zum Inhalt des
Textes sagen, zu dem dann wieder "das Echo“ erfolgt.
4. Phase:
Die Konzentration und Zuhörfähigkeit kann gesteigert werden, indem die
Schülerinnen und Schüler die Aussagen ihrer Vor-Vorrednerin bzw. ihres VorVorredners wiederholen müssen. Diese Übung dient dazu, Redebeiträge
anderer einzubeziehen. Dabei hat die Praxis gezeigt, dass diese Form des
Echospiels maximal nur über 4–5 Stationen laufen kann.
Beispiel:
Schüler Tom äußert zu einem Bild eine Vermutung. "Ich denke, das ist ein
Haus."
Schülerin Anna äußert ebenfalls eine Vermutung. "Ich vermute, das ist ein
Baum."
212
Schüler Jan gibt nun Schüler Tom zunächst Echo bevor er seine eigene
Vermutung äußert. " Tom du hast gesagt, das ist ein Haus. Ich bin der Meinung
es ist ein Schiff."
Schülerin Sophie muss danach Schülerin Anna Echo geben, um dann ihre
eigene Vermutung vortragen zu können. "Anna du vermutest, das ist ein Baum.
Ich glaube, da sitzt ein Hund."
Hinweise zur Weiterarbeit:
Das Echospiel kann in allen Unterrichtsfächern angewendet werden. Es bietet
sich immer dann an, wenn die Schülerinnen und Schüler in Unterrichtsgesprächen auf die Redebeiträge ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler eingehen
sollen.
Tipp: Erfahrungsgemäß eignet sich das Echospiel gut für Konfliktgespräche.
Allgemeine Hinweise zu den Anlagen:
a) Bildvorlagen auf Overheadfolien (Anlagen 1-4)
Bei den abgedruckten Bildern handelt es sich um Werke von August Macke,
Vincent W. van Gogh und Philip J. de Loutherbourg.
Die Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung des Tandem Verlages und der
Yorck-Gesellschaft für Bildarchivierung mbH von der CD: „Die virtuelle Gemälde
Galerie“ entnommen.
Es wird dringend empfohlen, die auf den Folien sichtbaren Titel der Bilder beim
Präsentieren zunächst verdeckt zu halten, um dadurch eine Beeinflussung der
Schüleräußerungen zu vermeiden !
b) Texte (Anlage 5 und 6)
Die Idee zu den freien Texten stammen aus folgenden Büchern:
Droop, C. u. Langen, A., Neue Briefe von Felix - Ein kleiner Hase reist durch die
Vergangenheit, Münster 1995
Droop, C. u. Langen, A. Briefe von Felix - Ein kleiner Hase auf Weltreise,
Münster 1994
213
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Zuhören können (Echo)
Anlage:
1 von 6
August Macke – Innenhof des Landhauses in St. Germain – 1910/14
214
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Zuhören können (Echo)
Anlage:
2 von 6
Vincent van Gogh – Die roten Weingärten - 1888
215
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Zuhören können (Echo)
Anlage:
3 von 6
Philip J. de Loutherbourg – Lawine in den Alpen – 1803
216
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Zuhören können (Echo)
Anlage:
4 von 6
August Macke – Landschaft bei Hammamet – 1910/14
217
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Zuhören können (Echo)
Anlage:
5 von 6
Weitere Textbeispiele:
Ich bin in einer komischen Zeit gelandet, stellt euch vor, die Leute tragen hier so
etwas wie Töpfe auf dem Kopf.
Die bauen Boote mit bunten Segeln, manche Boote haben Gesichter, die sehen aus
wie Drachen!
Die Häuser haben Strohhaufen als Dächer. Am witzigsten finde ich, dass die keine
Gläser benutzen, die trinken nämlich aus Kuhhörnern.
(nach: Droop, C. u. Langen,A., Neue Briefe von Felix – Ein kleiner Hase reist durch
die Vergangenheit, Münster 1995)
Ich weiß nicht, wo ich jetzt schon wieder gelandet bin! Hier gibt es noch nicht mal
vernünftige Klamotten, die laufen alle in Bettlaken herum. Wenn es nicht ständig so
warm wäre, würden die sicher alle krank.
Über der Stadt hier sehe ich auf einer Bergspitze eine Frau aus Stein stehen. Da
oben ist auch ein riesiger Tempel. Ganz in der Nähe ist dann auch noch so ein tolles
Theater.
Gerade eben habe ich bei den Olympischen Spielen zugeguckt. Ich musste auf einer
Steintribüne sitzen und konnte sehen, wie die Sportler durch einen Tunnel ins
Stadion laufen. Mich wundert, dass hier nur Männer mitmachen dürfen. Warum
eigentlich? Die haben auch seltsame Sportarten, zum Beispiel so etwas wie FrisbeeScheiben-Weitwurf. Nur sind das nicht solche Frisbee-Scheiben wie wir sie haben.
Schon wirklich alles sehr komisch!
(nach: s.o.)
Hier wohnt man in Höhlen, die mit Tieren bemalt sind. Die Menschen haben Felle an,
Kämme oder Bürsten scheint es nicht zu geben, alle haben lange struppige Haare.
Es wird nur mit den Fingern gegessen, einfach toll!
Feuerzeuge und Streichhölzer gibt es hier auch nicht, trotzdem können die Feuer
machen. Bestimmt weißt du schon, in welcher Zeit ich gelandet bin!
(nach:s.o.)
218
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Zuhören können (Echo)
Anlage:
6 von 6
Ich bin jetzt auf der anderen Seite des Atlantiks in einer riesigen Stadt gelandet. Die
Häuser reichen fast bis in die Wolken, deshalb nennt man sie auch Wolkenkratzer.
Hier ist irre viel los, überall hört man Polizeisirenen oder hupende Taxis. Es gibt
einen riesigen Park, der mehrere Kilometer lang ist. Dann ist da auch noch der Hafen
mit dieser komischen Figur. Da steht nämlich mitten im Wasser eine wahnsinnig
große grüne Frau in einem langen Kleid. Die hat eine Fackel in der Hand, alleine die
Fackel ist größer als unser Haus. Stellt euch das mal vor! Wenn ich jetzt nur noch
wüsste, wie diese Stadt hier heißt!
(nach: Droop, C. u. Langen, A., Briefe von Felix – Ein kleiner Hase auf Weltreise,
Münster 1994)
Hier ist es furchtbar heiß! Eben bin ich auf einem Kamel geritten, das hat Spaß
gemacht.
Die meisten Urlauber, die hierher kommen, wollen sich die komischen Gebäude
angucken, die es hier gibt. Die sehen aus wie Dreiecke, die jemand verkehrt herum
in der Wüste stehen gelassen hat. Natürlich riesengroße Dreiecke! Vor vielen Jahren
sollen da drin Könige beerdigt worden sein, die haben auch viele Schätze mit in ihr
Grab genommen. Viele Geheimgänge sollen vor Störungen schützen. Neben dem
Dreieck hier liegt eine komische Figur, sieht aus wie eine Riesenkatze, nur hat die
das Gesicht von einer Frau. Wirkt fast wie ein Wachhund...
Wisst ihr, in welchem Land ich bin?
(nach: s.o. )
219
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 3:
Begründungen geben können
(Architektenspiel)
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- lernen, eine Vermutung/Aussage zu begründen.
- sich sprachlich besser ausdrücken können.
- wissen, dass Architekten jedes Planungsteil
begründen müssen.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- Aussagen grundsätzlich begründen.
- ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit verbessern.
- erkennen, dass Meinungen und Aussagen ohne
Begründung an Wert verlieren.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Forscherspiel
- Overheadprojektor,
- geeignete Bildbeispiele für Overheadfolien
(siehe Anlagen 2-5),
- Bauplan (siehe Anlage 1)
220
Planungsverlauf
Vorbemerkung:
Der Terminus Architektenspiel hat sich aus der Praxis ergeben, da den
Schülerinnen und Schülern sehr schnell die Begründungen eines Architekten für
seine Planungen/Maßnahmen zugänglich waren. Etwa: Die Terrasse wird
dorthin gebaut, weil dort die Sonne tagsüber am längsten scheint. Der
Hauseingang wird dort geplant, weil hier der nächste Weg zur Straße liegt. Der
Vorraum wird neben die Küche verlegt, weil dort die Vorräte am besten gelagert
werden.*
*siehe Anlage 1 (Bauplan)
1. Phase:
Die Lehrerin/Der Lehrer schreibt die Begriffe "Architekt“ – "Bauherr“ an die Tafel
und hängt den Bauplan auf. Die Schülerinnen und Schüler erklären im
Gespräch, dass der Architekt in der Regel für den Bauherrn das Haus plant und
er dem Bauherrn auf Nachfrage seine Planungen und jede einzelne Maßnahme
begründen können muss.
Die Schülerinnen und Schüler nennen Beispiele:
"Die Terrasse wird dorthin gebaut, weil hier die Sonne tagsüber am längsten
scheint."
"Der Hauseingang wird dort geplant, weil dies der nächste Weg zur Straße ist."
"Der Vorraum wird neben die Küche verlegt, weil dort die Vorräte am besten
gelagert werden."
2. Phase:
Die Lehrerin/Der Lehrer informiert:
"Beim Architektenspiel sollt ihr nun das, was ihr sagt, wie ein Architekt
begründen. Eure Begründung könnt ihr mit "weil" einleiten."
Die Schülerinnen und Schüler stellen zu einem Bild (siehe Anlagen 2-5)
Vermutungen an und verwenden die entsprechenden Redewendungen.
3. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler überlegen in der Gruppe, wie eine Begründung
anstatt mit "weil“ sprachlich noch eingeleitet werden kann.
Mögliche Ergebnisse: da, denn, dadurch, deshalb ... werden an die Tafel
geschrieben.
221
4. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler führen nun das Architektenspiel mit einem
weiteren Bild (siehe Anlagen 2-5) durch und verwenden dabei aber anstatt
"weil“ andere Formulierungen.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Im naturwissenschaftlichen Unterricht (Vermutungen vor Versuchsdurchführung) und auch in den geisteswissenschaftlichen Fächern (z.B. offene
Geschichten im Deutschunterricht, Religionsunterricht…) müssen Vermutungen
häufig auch begründet werden.
Allgemeine Hinweise zu den Anlagen:
a) Bauplan auf Overheadfolie (Anlage 1)
b) Bildvorlagen auf Overheadfolien (Anlagen 2-5)
Bei den abgedruckten Bildern handelt es sich um Werke von Pieter Breugel,
Vincent W. van Gogh, Karl E.F. Blechen.
Die Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung des Tandem Verlages und der
Yorck-Gesellschaft für Bildarchivierung mbH von der CD: „Die virtuelle Gemälde
Galerie“ entnommen.
Es wird dringend empfohlen, die auf den Folien sichtbaren Titel der Bilder beim
Präsentieren zunächst verdeckt zu halten, um dadurch eine Beeinflussung der
Schüleräußerungen zu vermeiden!
222
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Begründungen geben können
Anlage:
1 von 5
N
223
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Begründungen geben können
Anlage:
2 von 5
Vincent van Gogh – Die Arena von Arles – 1888
224
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Begründungen geben können
Anlage:
3 von 5
Pieter Bruegel – Schlaraffenland – um 1560
225
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Begründungen geben können
Anlage:
4 von 5
K. E. F. Blechen – Bau des Forts von Karnaq - 1494/1495
226
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Begründungen geben können
Anlage:
5 von 5
Vincent van Gogh – Die Brücke von Trinquetaille - 1888
227
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 4:
Sich etwas merken können
(Wortmemory – Satzmemory)
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- einer Mitschülerin/einem Mitschüler zuhören
zu können.
- sich etwas merken zu können.
- sich konzentrieren zu können.
- den Mut zu gewinnen, sich zu äußern.
- etwas begründen zu können.
- nachfragen zu können.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- auf den Beitrag eines anderen reagieren zu
können.
- wie man vorgehen kann, wenn man den Beitrag
eines Gesprächspartners inhaltlich oder
akustisch nicht verstanden hat.
- bei mehreren Beiträgen die Aussagen
zu behalten und nachfragen zu können.
Einzelstunde
Doppelstunde
Mehrere Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
keine, eventuell Tafel und Kreide
228
Planungsverlauf
1. Phase:
Die Lehrerin/der Lehrer gibt einen Begriff vor, (z.B. Wasser) die Schülerinnen
und Schüler sagen alles, was ihnen dazu einfällt.
Zu einem von der Lehrerin/vom Lehrer gegebenen Begriff können anfangs
höchstens sechs Schülerinnen bzw. Schüler assoziieren. Alle achten darauf,
wer von diesen sechs welchen Begriff assoziiert hat und versuchen, sich Name
und Begriff zu merken. Danach werden dann alle sechs gefragt, warum sie
gerade dieses Wort assoziiert haben. Die Gefragten geben ihre Begründungen.
Beispiel:
Begriff: Wasser
Antworten der Schülerinnen/Schüler A – D: "Meer, baden, Strand, Hochwasser"
Verfahren:
"Inge, du hast Meer gesagt. Warum?"
"Ich habe Meer gesagt, weil ich gerne am Wasser spiele."
"Pierre, du hast bei Wasser Strand gesagt. Warum?"
"Ich habe Strand gesagt, weil ich gerne am Strand liege und mir das Rauschen
des Wassers anhöre."
Die Lehrerin/der Lehrer erklärt den Namen "Wortmemory": "Wir nennen das
Spiel "Wortmemory", weil wir uns ein Wort merken, das eine andere/ein anderer
gesagt hat, also ähnelt unser Wortmemory dem Memory-Spiel."
2. Phase:
Ein weiterer Begriff wird gegeben und mehrere Schülerinnen und Schüler
assoziieren dazu.
Mögliche Begriffe: Ferien, Schulfest, Ausflug, Schwimmbad, Sportunterricht,
Mensch, Bruchrechnung, Europa ....
Die Lehrerin/der Lehrer ruft Schülerinnen und Schüler auf, die sich melden, und
zählt an den Fingern langsam die Anzahl der assoziierten Begriffe mit. Bei zehn
Begriffen wird diese Runde beendet. Dann beginnt die Fragerunde.
Beispiel:
"Klaus, warum hast du bei Ferien "Wasser“ gesagt?"
"Ich habe Wasser gesagt, weil ich in den Ferien gerne am Wasser bin, zum
Schwimmen und Spielen."
Dies wird solange praktiziert, bis alle zehn Begriffe nachgefragt wurden. Damit
die Lehrerin/der Lehrer sich nicht verzählt, ist es sinnvoll, die nachgefragten
Begriffe per Strichliste an der Tafel zu notieren.
229
3. Phase:
Die Anzahl der zu assoziierenden Begriffe wird schrittweise erhöht.
Jede Schülerin/jeder Schüler sollte bei einem Durchgang nur einmal
assoziieren.
Sollten die Schülerinnen und Schüler nicht bei allen genannten Begriffen
wissen, wer was gesagt hat, so ist das "Wortmemory“ zu Ende – eine neue
Runde beginnt.
4. Phase:
Fünf Schülerinnen/Schüler formulieren fünf verschiedene Sätze zu Marburg:
Tim: "Marburg ist schön."
Michael: "In Marburg hat eine große Stadthalle."
Kerstin: "In Marburg gibt es wöchentlich einen Markt."
usw.
Dieser Trainingsschritt kann noch gesteigert werden, indem nun keine Begriffe
wiederholt werden, sondern ganze Sätze.
Beispiel:
Die Lehrerin/der Lehrer schreibt z.B. den Namen einer Stadt an die Tafel:
Marburg
Die anderen Schülerinnen und Schüler sind nun aufgefordert, von den fünf
Schülerinnen bzw. Schülern jeweils eine/einen anzusprechen, ihren/seinen Satz
zu wiederholen und sie/ihn um eine weitere Aussage oder Begründung zu
bitten.
Erika: "Kerstin, du hast bei Marburg gesagt, dass es dort wöchentlich einen
Markt gäbe. Kannst du mir von diesem Markt noch weitere Dinge nennen?"
Kerstin: "Es gibt bei diesem Markt viele verschiedene Stände."
Marie: "Tim, du hast gesagt, Marburg wäre schön. Kannst du mir sagen
warum?"
Tim: "Marburg hat eine ganz tolle Altstadt mit wunderschönen
Fachwerkhäusern."
Rolf: "Michael – du hast gesagt, dass Marburg eine große Stadthalle hättet.
Weißt du über diese Stadthalle noch mehr?"
Michael: "In dieser Stadthalle finden viele Aufführungen statt – Musicals und
Theateraufführungen."
Das Wortmemory oder das Satzmemory macht den Schülerinnen und Schülern
erfahrungsgemäß sehr viel Freude.
Es lässt sich auch in einer Art Wettbewerb einsetzen, hier versucht die Klasse
sich immer wieder selbst zu übertreffen, indem von Durchgang zu Durchgang
mehr Namen und die dazugehörigen Begriffe/Sätze behalten werden.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Das Wortmemory eignet sich in allen Fächern zum Wiederholen von
Unterrichtsinhalten.
230
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 5:
Sprachlich assoziieren lernen
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- Mut zur sprachlichen Äußerung entwickeln.
- erste Lerntipps erfahren.
- das Assoziieren lernen.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- die Assoziation als ein sprachliches Mittel
einsetzen können.
- mithilfe der Assoziation lernen, ihre Gedanken zu
ordnen.
Einzelstunde
Doppelstunde
zwei Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Wortmemory
Tafel, Kreide
Planungsverlauf
1. Phase:
Das Wort "assoziieren“ wird an die Tafel geschrieben und wie folgt erklärt:
"Beim Wortmemory habt ihr einfach genannt, was euch zu dem vorgebenen
Begriff einfiel, das nennt man auch >assoziieren<."
231
Eine erste Assoziationsrunde wird gemeinsam gestartet.
Vorschlag: Die Lehrerin/der Lehrer schreibt "Schule“ an die Tafel und
gemeinsam werden nun Stichwörter zum Begriff Schule assoziiert.
2. Phase:
Eine weitere Assoziationsrunde beginnt. Am besten wählt man Worte aus, die
den Schülerinnen und Schülern viele Assoziationsmöglichkeiten bieten.
Beispiele: Ferien, Förderstufe, …
3. Phase:
Für die nächsten Assoziationsübungen werden Themen aus verschiedenen
Fachbereichen genannt.
In der Klasse 5 sind denkbar: Tiere (Biologie), school (Englisch) ...
Die Schülerinnen und Schüler assoziieren dazu.
4. Phase:
Im Unterrichtsgespräch soll herausgearbeitet werden, dass Assoziieren eine
gute Möglichkeit ist, Ideen zu sammeln und auch als Vorbereitung für eine
mündliche Prüfung bzw. bei Hausaufgabenüberprüfungen, Klassenarbeiten etc.
hilfreich sein kann.
"So könnt ihr euch beispielsweise sehr gut auf eine Klassenarbeit,
Hausaufgabenüberprüfung o.ä. vorbereiten."
Dies sollte dann praktiziert werden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten
einen Aufgabenbereich aus einem Themenfeld und können dann ihr Wissen
assoziativ reproduzieren.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Dieser Baustein kann in allen Unterrichtsfächern zur Vorbereitung von
Lernkontrollen und Vorträgen eingesetzt werden.
Die Fachlehrerinnen/Fachlehrer sollten über diese Form der Vorbereitung auf
eine Prüfung unbedingt informiert werden, um den Schülerinnen und Schülern
die Möglichkeit zu geben, diesen Baustein auch im Unterricht anzuwenden.
232
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 6:
Schriftlich assoziieren lernen –
Kurzvorträge halten
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- sich zu einem Thema Stichworte assoziativ
zu notieren.
- Stichworte zu einem freien oder im Unterricht
erarbeiteten Thema aufzuschreiben und sich mit
Hilfe der notierten Stichworte auf eine Prüfung bzw.
einen Kurzvortrag vorzubereiten.
- die erlernten Redewendungen sinnvoll
einzusetzen.
- Mut zu gewinnen vor Publikum frei zu sprechen.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- mithilfe der Stichworte einen Vortrag zu halten,
ein Gespräch zu führen, eine Prüfung
vorzubereiten/durchzuführen.
Einzelstunde
Doppelstunde
mehrere Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Zuhören können (Echo)
- Stifte
- Notizblätter
- 2 Textbeispiele siehe Anlage 1
233
Planungsverlauf
1. Phase
Die Lerngruppe erhält aus einem bereits erarbeiteten Unterrichtsthema einen
Begriff, zu dem schriftlich assoziiert werden soll (z.B. Haustiere, Steinzeit,
Europa, Bibel ...).
Die Lehrerin/der Lehrer weist darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler all
das, was sie zu diesem Begriff/Thema an Wissen erworben haben oder ihnen
dazu spontan einfällt, in Stichworten aufschreiben sollen, ohne zunächst auf die
Reihenfolge zu achten.
Die Schülerinnen und Schüler schreiben spontan auf.
2. Phase:
Nach dieser ersten assoziativen Runde (brainwriting) erhalten die Schülerinnen
und Schüler nun die Gelegenheit, die Stichworte nach sachlichen
Gesichtspunkten zu ordnen, zu ergänzen, zu nummerieren, zu verbessern.
Ziel ist es, mithilfe dieser Stichworte einen kleinen Vortrag halten zu können.
3. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler bekommen die Aufgabe, mithilfe ihrer Stichworte
nun einen ersten kleinen Vortrag zum gestellten Thema Bereich o.ä. zu halten,
dabei dürfen die assoziierten Stichworte benutzt werden. Als Einstieg in den
Vortrag stellen die Schülerinnen/Schüler sich vor und nennen das Thema ihres
Kurzvortrages. Dieser kleine Vortrag sollte schon vor der Klasse stattfinden. Es
empfiehlt sich durchaus, den Schülerinnen und Schülern vor der konkreten
Situation ein paar Minuten Zeit zu lassen, um sich selbst oder einer
Mitschülerin/einem Mitschüler den kleinen Vortrag schon einmal vorzutragen.
Auch erscheint es in der ersten Übungsphase sinnvoll, dass die Lehrerin/der
Lehrer der Vortragenden/dem Vortragenden gegebenenfalls Hilfe anbietet - erst
nach und nach - sollte sie/er sich zurückziehen.
4. Phase:
Nach jedem Kurzvortrag wird durch die Lerngruppe eine Bewertung der
Redewendungen, des freien Sprechens, des nonverbalen Verhaltens und der
sachlichen Richtigkeit vorgenommen. Die möglichen Besprechungspunkte
können vorgegeben werden bzw. in ersten Schritten vorher von der Lerngruppe
erarbeitet werden.
Mögliche Besprechungspunkte:
Sprache, freie Rede, Verhalten während des Vortrags, Gestik, Mimik ...
Wichtig im Sinne einer intakten Kommunikation ist bei diesem Trainingsschritt
auch, dass die Schülerinnen und Schüler beim Feedback die Mitschülerin/den
Mitschüler direkt ansprechen und nicht "man“ oder "sie/er sollte, müsste“ sagen,
sondern direkt miteiander kommunizieren – die vortragende Schülerin/den
234
vortragenden Schüler also direkt mit einer Art Ich-Botschaft ansprechen. Dabei
sollten im ersten Durchgang stets alle positiven Aspekte genannt werden.
Beispiel:
Lehrerin/Lehrer :"Sagt Concetta, was sie bei diesem Vortrag gut gemacht hat."
Schülerin/Schüler: "Concetta, du hast laut und deutlich gesprochen, auch hast
du kaum von deinem Blatt abgelesen."
Schülerin/Schüler: "Ich finde, du hast das prima gemacht, denn du hast uns
beim Reden angeschaut und auch ein paar Redewendungen gebraucht."
Im zweiten Durchgang sollen Verbesserungsvorschläge gemacht werden.
Lehrerin/Lehrer: "Macht jetzt bitte Verbesserungsvorschläge!"
Schülerin/Schüler: "Concetta, du solltest beim nächsten Vortrag weniger auf
deine Noitzen schauen.
Schülerin/Schüler: "Vielleicht kannst du beim nächsten Mal ruhig auf deinem
Platz stehen bleiben."
Wichtig dabei ist, dass die Schülerinnen und Schüler Verbesserungsvorschläge positiv formulieren lernen.
In den nächsten Einzelstunden kann mithilfe weiterer Textbeispiele assoziiert
werden:
Das Textbeispiel 1 wird von der Lehrerin/vom Lehrer vorgelesen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe, nach dem Vorlesen schriftlich zu
"assoziieren“, d.h. im konkreten Fall, all das in Stichworten aufzuschreiben, was
in Gedanken "haften“ geblieben ist. Dabei erfolgt wieder die bekannte
Reihenfolge:
1. spontanes Aufschreiben
2. Überprüfen
3. Ordnen
4. Verändern
5. Ergänzen …
Eine kurze Teamphase kann hier durchaus eingeschaltet werde, d.h. zwei oder
drei Schülerinnen und Schüler vergleichen ihre Stichwörter und besprechen sie.
Danach halten einige Schülerinnen und Schüler ihren Vortrag.
Textbeispiel 1:
Unsere Feldmäuse zählen zu den Wühlmäusen. Sie leben in unterirdischen
Gängen, die meistens stark verzweigt sind. Auf der Wiese oder dem Acker sieht
man ihre Laufwege beim genauen Hinsehen sehr gut. Ihre Einschlupflöcher
führen zu ihrem Nest oder zu ihren Vorratskammern, die etwa 50 cm unter der
Erde liegen. Die Weibchen bringen ziemlich viele Nachkommen zur Welt. Ein
Wurf umfasst vier bis sieben Junge. Manchmal kann ein Wurf auch bis zu zwölf
Junge haben. Die jungen Mäuse können bereits nach etwa vier Wochen schon
selbst Junge bekommen, so dass ein Feldmauspaar in einem Jahr etwa 2000
Nachkommen haben kann. Ihr könnt euch vorstellen, dass all diese Feldmäuse
natürlich viel fressen müssen. Am liebsten mögen sie Wurzeln, Halme von
Gräsern oder Getreide und andere Körner.
(aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum
Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001 , S.38)
235
5. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler erhalten das Textbeispiel 2. Sie erhalten wieder
den Auftrag, Stichwörter zu notieren und mit deren Hilfe einen Vortrag zu halten.
Die Lerngruppe achtet dann bei der Besprechung nicht nur auf die
Vortragskriterien, sondern auch auf die Richtigkeit und Vollständigkeit der
inhaltlichen Aspekte.
Anschließend sollte dieser Trainingsschritt auch bei einem bereits im
Fachunterricht behandelten Thema praktiziert werden.
Textbeispiel 2:
Schon lange Zeit war Oma sehr, sehr ruhig. Sie sprach nur noch selten, aber
wenn es um ihr Haus, ihre Kinder oder ihren Geburtsort ging, dann redete sie
mit, ja, dann lächelte sie sogar. In kurzen Sätzen erzählte sie uns vom
Hochwasser in ihrem Keller oder von der Weinlese im Herbst. Ganz besonders
viel konnte sie uns vom Kuchenbacken erzählen, vom Teig, den man kräftig
rühren und kneten musste, vom Backes, einem Ofen mitten im Dorf, vor dem
sich die Frauen des Dorfes zum Kuchen- und Brotbacken trafen, um während
der Backzeit alle Neuigkeiten aus dem Dorf zu besprechen, und von dem
leckeren Duft, den frischer Hefekuchen im ganzen Haus verbreitet. Wenn wir
dann mehr wissen wollten, dann lächelte sie und wir wussten, dass sie sich still
an ihre Jugendzeit erinnerte und für ein paar Minuten sehr zufrieden und
glücklich war.
(aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum
Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001 , S.39)
Zwei weitere Textbeispiele siehe Anlage 1
Hinweise zur Weiterarbeit:
Vor schriftlichen oder mündlichen Prüfungen sollte den Schülerinnen und
Schülern die Möglichkeit zum schriftlichen Assoziieren gegeben werden, d.h.
konkret:
Die Schülerinnen und Schüler können zum Themenschwerpunkt
/Prüfungsthema zunächst schriftlich assoziieren und dies dann zur Vorbereitung
der Prüfung verwenden.
236
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Schriftlich assoziieren lernen – Vorträge halten
Anlage:
1 von 1
Textbeispiel 3:
Als Tina am Abend noch zum Geschäft laufen sollte, um Milch, Joghurt
und Sahne zu kaufen, war ihr das gar nicht recht. Denn obwohl der
Laden nur drei Straßen entfernt lag, ging sie im Dunkeln nicht gerne
alleine dorthin, weil von den fünf Straßenlaternen, die am Weg lagen,
meistens nur zwei oder drei brannten. So war das auch heute wieder.
Deshalb rannte Tina mit einer Tasche am Arm, in welcher der Geldbeutel
steckte, ganz schnell Richtung Geschäft. Nach nur vier Minuten erreichte
sie das Geschäft und kaufte die benötigten Sachen ein. An der Kasse
traf sie ihre Freundin Nadja. Sie sprachen noch etwas miteinander über
all das, was heute so in der Schule los war. Dann mussten sie beide in
entgegengesetzter Richtung los. Tina beeilte sich wieder, konnte aber
wegen der schweren Tasche nicht ganz so schnell wie vorher laufen.
Hinter sich hörte sie plötzlich jemanden ganz schnell rennen. Sie bekam
Angst und ihr Herz klopfte ganz fest. Da berührte sie jemand an der
Schulter. Sie begann zu schreien. "Was hast du denn?“, fragte Nadja
und drückte Tina ihren Geldbeutel in die Hand. "Der ist dir beim
Losgehen runtergefallen.“ "Puh!“, sagte Tina erleichtert "wieder einmal
umsonst Angst gehabt.“
Textbeispiel 4:
An diesem Montag war Frank mit dem falschen Fuß aufgestanden.
Zuerst stolperte er über seine am Boden verstreuten Kleider und
Schuhe, dann rutschte ihm in der Küche das Glas Milch aus der Hand
und zerschellte am Boden. Beim Aufwischen schnitt er sich in den linken
Daumen und dabei schimpfte er heftig. Auf dem Schulweg dachte er,
dass an einem solchen Tag sicherlich auch noch die Deutscharbeit in die
Hose gegangen ist, die er in der ersten Stunde zurückbekommen würde.
Als er vor der Schule seinen Freund Sascha traf, war dieser ganz
verwundert, weil Frank ihn nur unfreundlich anbrummte. Sie saßen dann
in der Klasse nebeneinander und warteten auf die Deutschlehrerin. Sie
kam wie immer pünktlich nach dem Läuten herein. Sie lächelte und
sagte, dass sie die Arbeit jetzt sofort zurückgeben werde. Frank rechnete
mit einer 4 oder sogar einer 5 und machte sein Heft nur ganz langsam
auf. Als er die 2 sah, jubelte er leise und dachte, dass es doch gut ist,
dass man oft auch bessere Dinge erleben kann als man sie erwartet hat.
237
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Kommunikative Kompetenz
Körpersprache - Unser Körper
„spricht“ auch ohne Worte
Die Schülerinnen und Schüler sollen
• sich bewusst werden, dass die Körpersprache ein wesentlicher Bestandteil der
zwischenmenschlichen Kommunikation ist.
• lernen, Körpersprache anderer Menschen zu
„lesen“
• lernen, auf ihre Körpersprache zu achten
mehrere Einzelstunden
mehrere Unterrichtssequenzen
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
- Anlagen 1 – 4 als Folie
- Anlagen 5 a/b Kopie im Klassensatz
- Anlage 6a als Kopie im Klassensatz
- Anlage 6b als Folie
- Anlagen 7/8 jeweils eine Kopie
Vorbemerkung
Dieser Baustein beschäftigt sich mit Inhalten, die sich sowohl dem kommunikativen
als auch dem personalen/sozialen Schwerpunkt zuordnen lassen. Er kann nur ein
erster Einstieg in diese Thematik sein.
Mit Hilfe des Bausteines sollen die Schülerinnen und Schüler praktische Erfahrungen
mit dem „Lesen und Senden“ von Körpersprache sammeln und einige grundlegende
Informationen darüber erhalten. Dabei soll insbesondere deutlich werden, dass die
Körpersprache bei der zwischenmenschlichen Informationsübermittlung einen hohen
Anteil hat. Außerdem werden die Kriterienfelder der Körpersprache erarbeitet und an
Beispielen erklärt.
238
Planungsverlauf
Phase 1 – Einstieg: Körpersprache lesen
1. Die Folie Anlage 1 wird aufgelegt. Die Schülerinnen und Schüler äußern ihre
Vermutungen über die Stimmungslage der gezeigten Person und begründen
kurz, an welchen Merkmalen sie ihre Entscheidung festmachen (Sammlung
an der Tafel).
2. Austeilen der Arbeitsblätter (Anlage 5a/b) – Zur Ergebnissicherung könnte
zum ersten Bild Folgendes exemplarisch notiert bzw. zugeordnet werden:
Stimmungslage:
- fröhlich
- einladend
-…
Merkmale:
- freundlicher Gesichtsausdruck/Mundwinkel „oben“
- ausgebreitete Arme
-…
3. Die übrigen Bilder des Arbeitsblattes werden in Partnerarbeit analysiert und
die Ergebnisse notiert. Diese werden anschließend im Plenum unter
Einbeziehung der Folien (Anlagen 2 – 4) von den Schülerinnen und Schülern
vorgetragen. Da die dargestellten Stimmungslagen unterschiedlich
wahrgenommen werden können, sind individuelle Interpretationen zulässig.
4. Danach sagt die Lehrkraft: „Wir haben einiges über die Stimmungslage der
Menschen auf den Fotos erfahren, ohne dass sie mit Worten gesprochen
haben. Die Merkmale, die ihr euch notiert habt, machen Körpersprache aus“ –
Der Begriff „Körpersprache“ wird an die Tafel geschrieben.
5. Anschließend wird das Arbeitsblatt (Anlage 6a) ausgeteilt. Im Rückgriff auf die
vorgetragenen Ergebnisse der Partnerarbeit sollten nun im fragendentwickelnden Unterricht die sechs Kriterienfelder der Anlage 6b erarbeitet
und an Beispielen verdeutlicht werden (s. fachliche Informationen für die
Lehrkraft). Hier können das bereits bearbeitete Bildmaterial, persönliche
Lebenserfahrungen und/oder „Showeinlagen“ der Lehrkraft einfließen. Es
bietet sich an
- dazu die Folie (Anlage 6b) zu zerschneiden,
- die einzelnen Kriterienfelder dem Verlauf des Unterrichtsgesprächs
entsprechend um den Oberbegriff „Körpersprache“ herum auf dem
Overheadprojektor anzuordnen.
Die Schülerinnen und Schüler füllen parallel dazu das Arbeitsblatt (Anlage 6a)
aus. Wahrscheinlich wird es ihnen schwer fallen auf die Kriterienfelder
„Abstand“ und „Tonfall/Stimme“ zu kommen. Die Lehrkraft sollte die
Erarbeitung dieser Kriterienfelder durch unterstützende Darstellungen
erleichtern.
239
Fachliche Informationen für die Lehrkraft: Was beinhaltet Körpersprache24?
1. Gestik: Hiermit sind alle Gebärden der Arme und die „Sprache der Hände“ gemeint:
Beispiele:
- das Verschränken der Arme
- das Abstützen des Kinns
- das Zeigen des Daumens nach oben/unten
- das Sich-aus-Verlegenheit-am-Kopf-kratzen
2. Mimik: Hiermit sind alle Erscheinungen gemeint, die man im Gesicht eines Menschen beobachten
kann.
Beispiele:
- das Kräuseln der Nase
- das Schließen oder Aufreißen der Augen
- das Runzeln der Stirn
- das Gähnen
[- auch psychosomatische Prozesse wie z.B. das Erröten]
3. Abstand: Hiermit ist der Abstand gemeint, den man zu anderen Menschen einnimmt sowie
plötzliche Bewegungen, die ein Verändern der Distanz zum Ziele haben, z.B. ein plötzliches
Einen-Schritt-Zurücktreten etc.
4. Haltung: Hiermit sind sowohl die Haltungen, die ein Mensch gerade einnimmt, als auch
Bewegungen gemeint, die die Körperhaltung verändern bzw. beeinflussen.
Beispiele:
- ein Verlagern des Körpergewichtes durch Sich-Vor- oder Zurückbeugen
- ein Wippen auf dem Fußballen
- ein Übereinanderschlagen der Beine
- ein Aufstützen des Kopfes
5. Blickkontakt: Hiermit sind das gegenseitige (Nicht-)Ansehen und die damit verbundenen
körpersprachlichen Aussagen gemeint.
Beispiel:
- einem Blick ausweichen Æ
- einem Blick standhalten Æ
- tief in die Augen schauen Æ
Unsicherheit
Sicherheit
Vertrauen
6. Tonfall/Stimme: Hiermit sind alle Erscheinungen gemeint, die sich beim Sprechen wahrnehmen
lassen. Der Inhalt des Gesagten bleibt außen vor.
Beispiele:
- Tonhöhe
- Sprachmelodie
- Sprechpausen
- Lautstärke
- Sprechrhythmus/ -geschwindigkeit
-…
Zum Tonfall zählen auch die Lautäußerungen ohne verbalen Inhalt
Beispiele:
- das Schnalzen mit der Zunge
- das Seufzen
- das Stöhnen
24
nachfolgende Punkte 1. -5. nach Birkenbihl, Vera: Signale des Körpers – Körpersprache verstehen,
Moderne Verlagsgesellschaft 2002, 16. Auflage
240
Phase 2: Einsatz von Körpersprache
Zu Beginn dieser Phase sollen sich die Schülerinnen und Schüler ausschließlich
durch Körpersprache verständigen. Dabei sollen Aussagen, die auf vorbereiteten
Kärtchen stehen (Anlage 7), nonverbal dargestellt werden
Die Lehrkraft könnte diese Übung mit folgenden Worten einleiten:
„Nachdem wir schon so viel über die Körpersprache erfahren haben, wollen wir jetzt
versuchen, uns ganz ohne Worte verständlich zu machen. Jeder von euch bekommt
nun ein Kärtchen, auf dem etwas steht, das die Klasse erraten soll.“
Vorgehensweise:
1. Jede/r Einzelne erhält von der Lehrkraft ein Kärtchen, tritt vor die Klasse und
versucht, die darauf stehenden Worte bzw. Sätze allein durch Körpersprache
darzustellen.
2. Der Rest der Klasse soll diese Äußerungen sinngemäß erraten.
Zusätzliche, vertiefende Übung:
In den „Regieanweisungen“ auf den Kärtchen der Anlage 8 geht es ausschließlich
um Gefühle. Diese unterschiedlichen Gefühle werden in der Übung immer mit der
gleichen Textinformation gekoppelt.
Es wird ähnlich verfahren wie bei der vorausgegangen Übung. Allerdings sollten die
Kärtchen nur an die Schülerinnen und Schüler ausgeteilt werden, die zuvor bei der
Darstellung als besonders „begabt“ aufgefallen sind.
•
Zunächst geht es darum, sich
versetzen.
•
Aus diesem Gefühl heraus liest der Darsteller/die Darstellerin den
vorgegebenen Satz.
•
Die Klasse äußert und begründet Vermutungen hinsichtlich des dargestellten
Gefühls.
•
Erarbeitung im Unterrichtsgespräch:
- Unterschied zur vorausgegangen Übung: Kombination von Text und
Körpersprache.
- der gleiche Satz bekommt aufgrund des Einsatzes von Körpersprache
unterschiedliche Bedeutungen.
in das entsprechende „Gefühl“ hineinzu-
Folgendes sollte als Erkenntnis aus dieser Übung erarbeitet und auf dem Arbeitsblatt
(Anlage 5b) notiert werden.
Körpersprache ist für unsere Verständigung sehr wichtig. Manchmal wird erst
durch Einsatz von Körpersprache deutlich, was wir mit einem Satz zum
Ausdruck bringen wollen.
241
Hinweise zur Weiterarbeit
Bedenkt man, dass die Körpersprache
sowohl im schulischen als auch im
alltäglichen Leben den größten Teil
unserer Kommunikation ausmacht, ist
es sicher lohnenswert, sich mit diesem
Kompetenzbereich
intensiver
zu
beschäftigen. Gerade im Hinblick auf
mündliche Prüfungen, Präsentationen
und Bewerbungen gewinnt dieses
Thema auch in den höheren Klassen
an Bedeutung. Daher sollten die
Schülerinnen und Schüler im Schulalltag immer wieder angehalten
werden, auf ihre Körpersprache zu
achten (z.B. beim Reflektieren von
beobachteten Präsentationen).
Anteil der Körpersprache bei
der zwischenmenschlichen
Kommunikation
10%
90%
Text
Körpersprache
Tipp:
Um das „Lesen“ von Körpersprache weiter zu trainieren, eignen sich auch alle Bilder,
auf denen Personen abgebildet sind, wie z.B.
•
•
•
•
Fotos aus Familienalben
Abbildungen aus Illustrierten
Werbeanzeigen
…
242
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
1 von 8 - Folie
Stimmungslage:
______________________________
Merkmale:
______________________________
______________________________
______________________________
243
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
2 von 8 – Folie
244
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
3 von 8 – Folie
245
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
4 von 8 - Folie
246
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
5a von 8 (Arbeitsblatt)
Deine Meinung ist gefragt: In welcher Stimmungslage befinden sich die Personen?
Gib eine kurze Begründung, woran du das erkannt hast.
1.
2.
Stimmungslage:_______________________
Stimmungslage:_______________________
Merkmale:__________________________
Merkmale:___________________________
_________________________________ _________________________________
_________________________________ _________________________________
3.
4.
Stimmungslage:_______________________
Stimmungslage:_______________________
Merkmale:__________________________
Merkmale:___________________________
_________________________________ _________________________________
_________________________________ _________________________________
247
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
5b von 8 (Arbeitsblatt)
Deine Meinung ist gefragt: In welcher Stimmungslage befinden sich die Personen?
Gib eine kurze Begründung, woran du das erkannt hast.
5.
6.
Stimmungslage:_______________________
Stimmungslage:_______________________
Merkmale:___________________________
Merkmale:__________________________
_________________________________ _________________________________
_________________________________ _________________________________
Merksatz:
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
248
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
6a von 8 (Kopiervorlage Arbeitsblatt)
Körpersprache
249
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
6b von 8 (Lösungsblatt/Folie)
„Die Sprache
der Hände“
Gestik
Blickkontakt
Körpersprache
Haltung
„Die Sprache
des Gesichts“
Mimik
Stimme und
Tonfall
Abstand
250
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
7a von 8 (Kopiervorlage)
Ja!
Nein!
Könntest du bitte zu mir
kommen?
Komm sofort hierher!
Ich möchte, dass du
verschwindest. Hau ab!
Ich weiß nicht, ob ich mich so
oder so entscheiden soll.
Auf Wiedersehen!
Das schmeckt lecker!
Mir ist übel!
Ich habe Kopfschmerzen!
Bitte, gib mir das!
Her damit!
Ich bin sehr müde!
Was kostet das?
Lass mich überlegen.
Ich bin satt.
251
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
7b von 8 (Kopiervorlage)
Da staune ich aber!
Ruhe bitte!
Das habe ich nicht
verstanden.
Mir ist kalt!
Oh, das riecht aber gut!
Pfui, wie das stinkt!
Das habe ich echt gut
hinbekommen.
Auweia – das ging schief.
Die Sonne blendet mich.
Das kann ich schlecht
erkennen.
Setz dich hin!
Wie spät ist es?
Du spinnst!
Mir ist es zu laut!
Ich habe Durst!
Mir ist total langweilig!
252
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte
Anlage:
8 von 8 (Kopiervorlage)
Stell dir vor, du bist sehr enttäuscht.
Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz:
Das hätte ich nicht gedacht!
Stell dir vor, du bist sehr wütend.
Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz:
Das hätte ich nicht gedacht!
Stell dir vor, du bist sehr schadenfroh
Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz:
Das hätte ich nicht gedacht!
Stell dir vor, du bist sehr beeindruckt.
Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz:
Das hätte ich nicht gedacht!
Stell dir vor, du bist sehr überrascht.
Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz:
Das hätte ich nicht gedacht!
Stell dir vor, du willst jemandem einen Vorwurf machen.
Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz:
Das hätte ich nicht gedacht!
253
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 7:
Stummes Gespräch - Nonverbal
kommunizieren können
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- Meinungen zu einem Thema aufzuschreiben.
- Meinungen der Teammitglieder zu kommentieren,
zu ergänzen, zu bewerten.
- erkennen, dass Stille eine gute Arbeitsgrundlage
ist.
- sich Zeit zur Auseinandersetzung mit einem Thema
zu nehmen.
- dass das stumme Gespräch eine Chance ist,
jede/n Einzelne/n zum aktiven Teilnehmen
zu bringen.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- stummes Kommunizieren als eine Form des
Lernens zu verstehen und anzuwenden.
- dass das stumme Gespräch eine Möglichkeit der
Reproduktion ist.
- das stumme Gespräch anwenden zu können.
Einzelstunde
Doppelstunde
2-3 Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
- DIN A 4-Blätter (Klassensatz),
- DIN A 2-Bögen (Vorrat: 1 Klassensatz),
Entspannungsmusik,
- CD-Player/Kassettenrekorder,
- Textmarker (Klassensatz)
-
254
Planungsverlauf
1. Phase:
Je zwei Schülerinnen bzw. Schüler erhalten die Möglichkeit, sich auf einem Blatt
Papier zu "unterhalten“. Das Papier wird in zwei Spalten unterteilt. Das Thema
wird vom Lehrer vorgegeben.
Beispiel:
Unsere große Pause (unsere Umwelt, die letzte Deutschstunde)
Die Schülerinnen und Schüler schreiben wechselweise ihre Meinungen, ihre
Antworten und Ergänzungen auf. Dazu läuft leise Entspannungsmusik.
Beispiel für ein solches stummes Gespräch:
Ich finde, dass es in unserer großen Pause richtig langweilig ist.
Das sehe ich aber nicht so. Wir können doch Tischtennis spielen.
Stimmt schon, aber die Großen lassen uns doch nie mitspielen.
Darüber ärgere ich mich auch immer.
Und was tust du dagegen?
Ich sage denen, dass ich auch mitspielen möchte. Dann klappt das oft.
Das habe ich noch nie probiert – Ich habe da zuviel Angst.
Stell dich doch nicht so an – die tun schon nichts.
Hilfst du mir denn in der nächsten Pause mal dabei?
Klar – wir treffen uns an dem Basketballkorb.
2. Phase:
Einige der stummen Gespräche werden vorgelesen (freiwillig) und von der
Lerngruppe kommentiert. Die Kommentierungen erfolgen vor allem im Sinne
von "euer stummes Gespräch war gut, weil ...“ und " … euer stummes
Gespräch könnte verbessert werden, denn ...“, oder "… einiges in eurem
stummen Gespräch passte nicht zum Thema, da ...“, "…euer stummes
Gespräch hätte sich intensiver mit der Sache auseinandersetzen müssen“,
besonders .... Die direkte Anrede und die Begründung sollte auf keinen Fall
vergessen werden ...
3. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler werden gebeten über den Ablauf (Prozess) des
stummen Gesprächs zu sprechen:
•
•
Was lief gut?
Was müsste verändert werden?
255
4. Phase:
Die Partnerinnen und Partner führen noch einmal ein stummes Gespräch zu
einem anderen Thema.
Beispiel: Unser Klassenraum (die letzte Biologiestunde, der nächste Aktionstag)
Sie achten darauf, dass die im Gespräch entwickelten Kriterien Beachtung
finden. (siehe Phase 2)
Dazu läuft wieder leise Entspannungsmusik.
5. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler berichten im Plenum über Inhalt und Prozess
ihrer Arbeit. Sie stellen besonders heraus, was sie gegenüber dem ersten
stummen Gespräch verändert bzw. beibehalten haben. Die gemeinsam
entwickelten Kriterien können dabei eine Hilfe sein.
6. Phase:
Gruppen von jeweils 4–6 Schülern erhalten den Auftrag, zu einem Thema auf
DIN A 2-Bögen ein stummes Gespräch zu führen. Dazu wird das gemeinsam
festgelegte Thema in die Mitte geschrieben und umrahmt.
Jede Schülerin und jeder Schüler erhält einen Marker. Sie werden außerdem
darauf hingewiesen, dass es keine bestimmten Vorgaben gibt, es jedem also
selbst überlassen ist, ob er in Sätzen oder mit Stichworten arbeitet.
Beleidigungen oder Bloßstellungen einer Mitschülerin/eines Mitschülers oder
einer Lehrerin/eines Lehrers sind zu unterlassen.
Mögliche Themen:
Meine Zukunft – Meine Ängste – Meine Clique – Freizeit bei uns
Das stumme Gespräch startet mit dem Beginn der Entspannungsmusik.
7. Phase:
Zunächst führt nur jede Gruppe an ihrem Tisch das stumme Gespräch durch.
Dann erhalten alle Gruppen die Möglichkeit, sich am stummen Gespräch aller
Gruppen zu beteiligen, d.h. sie dürfen sich also an den anderen Tischen in das
stumme Gespräch einbringen. Mit dem Stopp der Musik ist das stumme
Gespräch beendet. Je nach Thema und konkreter Situation wird das Ergebnis
"stumm“ in der Klasse visualisiert oder zum Gegenstand der weiteren
Diskussion herangezogen.
Die Gruppen erhalten jetzt die Aufgabe, ein stummes Gespräch zu einem in
letzter Zeit im Unterricht behandelten Thema zu führen.
256
Etwa:
Meine Klasse – so bin ich – so sind wir
Haustiere
Titel der letzten Lektüre
Dabei sollten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen oder auch ihre Meinung
einbringen, Fragen stellen, Aussagen der Teammitglieder im stummen
Gespräch ergänzen und berichtigen.
Beispiel eines stummen Gespräches auf Din A 2-Bögen:
Ich habe nette Freundinnen gefunden.
Die Jungen ärgern mich.
Ich fühle mich wohl.
Ich fühle mich allein
Ich möchte dir helfen, weil ich dich nett finde.
MEINE KLASSE
Die Tischgruppe finde ich prima, weil wir viel
Spaß haben.
Ich auch.
Bei uns ist es aber manchmal etwas zu laut.
Dann sorg doch mit für Ruhe.
In der Projektgruppe lerne ich sehr viel,
weil mich das Thema sehr interessiert.
Ich habe da den Umgang mit dem PC gelernt,
das fiel mir sehr schwer.
8. Phase:
Die Lehrerin/der Lehrer liest einen Text (siehe Textbeispiel unten) vor. Die
Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, dazu in Kleingruppen ein
stummes Gespräch zu führen, den Inhalt zu besprechen, Fortsetzungsideen
einzubringen, Meinungen zu "äußern" und zu begründen.
257
Textbeispiel:
Klaus zitterten die Knie. Zusammen mit seinen Eltern stand er im Sekretariat
seiner neuen Schule. Der Rektor begrüßte ihn herzlich und stellte ihm auch
gleich Herrn Weber vor, seinen Klassenlehrer. "Auf den ersten Blick hin war mir
Herr Weber sympathisch, denn er machte mir Mut, fasste mich an meiner
Schulter und meinte: "Ich werde mit dir in die Klasse gehen – wir werden das
schon gemeinsam schaffen!“ Jetzt wurde ich erst richtig nervös. Wie wird die
neue Klasse sein? – Wie werden sie mich anglotzen? – Wird jemand mit mir
sprechen? Hoffentlich muss ich nicht schon gleich etwas in Englisch sagen oder
in Mathematik vorrechnen! – Werden die Mädchen mich auslachen? – Wird
auch Volleyball gespielt? – Wo sind die Toiletten? – Wie geht das in der Großen
Pause? – Wo fährt der Bus ab? – All diese Gedanken schossen mir auf dem
Weg zu meiner neuen Klasse durch den Kopf. "Das ist Klaus, euer neuer
Mitschüler“, sagte Herr Weber beim Eintritt in die Klasse."
(aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum
Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001 , S.63)
9. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Ergebnisse. Sie sprechen über den
Inhalt und den Prozess ihrer Arbeit. Dabei setzen sie sich intensiv mit den
einzelnen Aussagen und ihrem Verhalten während des stummen Gesprächs
auseinander. Mögliche Kritikpunkte werden im Team oder in der gesamten
Lerngruppe thematisiert.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Das stumme Gespräch kann in allen Unterrichtsfächern eingesetzt werden.
258
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 8:
Eine Meinung äußern
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- eine Meinung zu äußern und dabei die
entsprechenden Redewendungen anzuwenden.
- sich durch den Gebrauch von Redewendungen
sprachlich angemessen verhalten zu können.
- durch den Gebrauch von Redewendungen die
sprachliche Ausdrucksfähigkeit zu verbessern.
- erste Vorformen der Diskussion zu kennen.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- die eigene Meinung artikulieren zu können.
- eine Diskussion zu führen.
- dass soziale Kommunikation wichtig ist.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Echo und Architektenspiel
- Tonpapier DIN A2
Planungsverlauf
1. Phase:
Die Lehrerin/der Lehrer schreibt als stummen Impuls eine provokative Aussage
an die Tafel.
259
Beispiel:
"Ich bin der Ansicht, dass die Sommerferien nur noch drei Wochen und nicht
mehr sechs Wochen lang sein sollten."
Die Schülerinnen und Schüler äußern sich dazu.
Die Lehrkraft muss die von den Schülerinnen und Schülern verwendeten
Redewendungen mit schreiben.
Bsp.:
- Ich meine…
- Ich bin der Ansicht…
2. Phase:
Lehrerin/Lehrer: "Ihr habt folgende Redewendungen benutzt… (die mitgeschriebenen Redewendungen werden genannt). Kennt ihr weitere Redewendungen,
die auch gut passen würden?"
Die Schülerinnen und Schüler nennen Redewendungen.
Beispiel:
•
•
•
•
•
•
•
•
Ich meine, dass …
Ich glaube, dass …
Ich finde, dass …
Ich denke, dass …
Meiner Meinung nach …
Ich schließe mich dir an, weil …
Aus meiner Sicht …
Da bin ich aber der Ansicht …
3. Phase:
Die Gruppen tragen ihre Ergebnisse vor. Im Gespräch einigt sich die
Lerngruppe auf sinnvolle Redewendungen. Die Redewendungen sollen von den
Schülerinnen und Schülern in den Regelordner aufgeschrieben werden. Es
empfiehlt sich, die Redewendungen auf Tonpapier zu übernehmen und gut
sichtbar im Klassenraum zu platzieren.
4. Phase:
Den Schülerinnen und Schülern wird eine provokante Aussage vorgestellt.
Beispiel:
"Die Hausaufgaben sollten wir alle nachmittags zusammen in der Schule
machen."
260
Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu ihre Meinung kundtun und dazu die
gefundenen Redewendungen gebrauchen. (Ich bin der Ansicht, meiner Meinung
nach, ...) Auf die Begründung (Architektenspiel), aber auch auf das Echo, muss
bei diesem Trainingsschritt unbedingt geachtet werden.
Beispiel:
"Lea, du bist der Ansicht, dass wir nachmittags gemeinsam die Hausaufgaben
erledigen sollen. Ich bin allerdings der Meinung, dass ich zu Hause mehr Ruhe
habe, außerdem erledige ich die Hausaufgaben lieber abends, weil ich
nachmittags mit meinen Freunden spiele."
Hinweise zur Weiterarbeit:
Dieser Baustein kann in allen Unterrichtsfächern angewendet werden.
261
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 9:
Der Aussage eines anderen
zustimmen, eine andere
Meinung vertreten
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- anderen zuzuhören.
- sich auf die Redewendungen ihrer
Mitschülerinnen und Mitschüler zu beziehen und
sich beim Sprechen anzusehen.
- zustimmende bzw. widersprechende
Redewendungen anzuwenden.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
- Meinungen anderer argumentativ zu
begegnen.
- die eigene Meinung durch stichhaltige Argumente
zu vertreten.
Einzelstunde
Doppelstunde
mehrere Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Eine Meinung äußern
2 Stühle, 3 Plakatkartons
262
Planungsverlauf
1. Phase:
Die Lehrkraft schreibt eine Aussage an die Tafel.
Beispiel: "Am Samstag sollte wieder Unterricht sein.“
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dieser Aussage auseinander und
benutzen die bekannten Redewendungen. Dabei wird auf den tatsächlichen
Einsatz der Redewendungen geachtet und gegebenenfalls greift die
Lehrerin/der Lehrer steuernd ein.
2. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler formulieren in Kleingruppen "zustimmende und
widersprechende Redewendungen“, die sie nach kurzer Besprechung in das
Regelheft/oder den Regelordner aufschreiben.
Die gefundenen Redewendungen werden im Plenum besprochen, die Lehrkraft
hält die Redewendungen an der Tafel in einer Tabelle mit den Überschriften
"zustimmende Redewendungen" und "widersprechende Redewendungen" fest.
Beispiel:
Zustimmende Redewendungen
- Ich sehe das wie du …
- Da hast du recht, denn …
- Ich bin der gleichen Meinung …
- Ich bin der gleichen Ansicht …
Widersprechende Redewendungen
Ich sehe das ganz anders, denn …
Ich muss dir widersprechen …
Ich bin da anderer Meinung …
Ich bin da anderer Ansicht …
Diese Redewendungen werden von den Schülerinnen und Schülern
aufgeschrieben und gegebenenfalls zusätzlich noch auf Tonpapier festgehalten
und dann gut sichtbar im Klassenraum platziert.
3. Phase:
Die Schülerinnen und Schüler äußern sich nochmals zu der Aussage "An
Samstagen sollte wieder Unterricht sein“. Hierbei wenden sie die gefundenen
Redewendungen an.
263
Hinweise zur Weiterarbeit:
Die Schülerinnen und Schüler werden mit weiteren sich widersprechenden
Aussagen/Ansichten konfrontiert.
Beispiel:
Ute, 12 Jahre:
"Ich finde, wir sollten uns mit unserer Klasse auch nachmittags in der Schule
treffen. Dann könnten wir vielmehr miteinander reden oder uns beim Lernen
gegenseitig helfen."
Martin, 12 Jahre:
"Morgens in der Schule mit der Klasse zusammen zu sein reicht mir.
Nachmittags möchte ich mich mit denen treffen, mit denen ich befreundet bin.
Da brauche ich keine Klasse. Lernen kann ich auch allein."
Die Schülerinnen und Schüler nehmen Stellung und wenden dabei die
bekannten Redewendungen an.
Es empfiehlt sich dabei, zwei Stühle vor die Klasse zu stellen, und zwar den
Pro-Stuhl und den Contra-Stuhl (Schilder). Jede Schülerin und jeder Schüler
geht bei der Argumentation pro oder contra zum Nachmittagsunterricht hinter
den entsprechenden Stuhl und begründet seine Meinung.
Möchte eine Schülerin/ein Schüler nicht eindeutig Stellung beziehen, kann
sie/er sich zwischen die Stühle stellen und dort argumentieren.
Ebenso könnte man die PMI-Methode anwenden. Dabei ordnen sich die
Schülerinnen und Schüler Buchstaben zu. Die Buchstaben werden mit Kreide
auf den Boden geschrieben oder auf vorbereiteten Plakaten auf den Boden
gelegt. "P" bedeutet "Plus" (Das finde ich gut.), "M" bedeutet "Minus" (Das finde
ich nicht gut.), "I" bedeutet "Interesse" (Das interessiert mich, das müsste noch
geklärt werden.).
Dieser Baustein bietet sich in allen Unterrichtsfächern bei Diskussionen oder
auch Konflikten an.
264
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Thema:
Baustein 10:
Inhalte richtig darstellen
(Richtig – Falsch – Spiel)
Ziele:
Kurzfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- Inhalte richtig wiedergeben können.
- erkennen können, inwieweit Aussagen sachlich
richtig sind oder nicht.
- Redewendungen anwenden können.
Langfristige Intentionen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- Sachverhalte richtig darstellen können.
- feine Unterschiede in der richtigen Wiedergabe
von Inhalten erkennen können.
- auf die unrichtige Wiedergabe von Inhalten
reagieren können.
Einzelstunde
Doppelstunde
mehrere Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
- Echo,
- Architektenspiel,
- Schriftlich assoziieren ...,
- Eine Meinung äußern,
- Der Aussage eines anderen zustimmen, eine
andere Meinung vertreten
- Textbeispiele aus dem Planungsverlauf
- Anlage 1: 8 kurze Texte (je ein Text pro Gruppe)
265
Planungsverlauf
1. Phase:
Den Schülerinnen und Schülern wird ein kleiner Text aus einem Themenbereich
des Fachunterrichts vorgelesen.
Textbeispiel:
Nach jeder Mahlzeit, ganz besonders aber nach dem Verzehr von Süßigkeiten,
sollten die Zähne sorgfältig geputzt werden. Nur durch die regelmäßige
Zahnpflege kann die Bildung von Zahnbelag verhindert werden. Besonders
wichtig ist dabei natürlich das abendliche Zähneputzen vor dem Zubettgehen.
Alle Zahnflächen und Zahnzwischenräume müssen mit kreisenden
Bewegungen der Zahnbürste gereinigt werden. Die Zahnpasta erhöht dabei die
Reinigungswirkung. Ältere Zahnbürsten oder Zahnbürsten mit abgenutzten oder
krummen Borsten reinigen die Zähne nur schlecht. Sie sollten immer wieder
durch eine neue Zahnbürste ersetzt werden. In die Zahnzwischenräume kommt
man auch mit der Zahnbürste nur schlecht heran. Deshalb benutzt man hierfür
Zahnseide oder Zahnhölzer. Mit ihnen können die Speisereste besser entfernt
werden. Der halbjährliche Besuch beim Zahnarzt gehört ebenfalls zur guten
Zahnpflege.
(aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum
Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001)
Nach den Trainingsschritten der schriftlichen Assoziation schreiben sich die
Schülerinnen und Schüler die entsprechenden Stichworte zum Sachverhalt auf.
Dabei verfahren sie nach folgenden drei bekannten Schritten:
•
•
•
· spontanes Aufschreiben der Inhalte
· Inhalte sachlich ordnen, ergänzen, Berichtigungen einbringen
· Vortrag mithilfe der Stichworte
2. Phase:
Gemeinsam werden die Zielsetzungen und die Bedeutung dieses Spiels
erarbeitet und erörtert. Bewusst soll dabei werden, dass mithilfe dieses Spiels
auch kleine inhaltliche Veränderungen des gehörten Textes herausgefunden
werden können.
Die Lehrkraft erklärt, wie das "Richtig-Falsch-Spiel“ verläuft:
"Ihr sollt eine Aussage des Textes richtig oder bewusst leicht verändert
wiedergeben. Zum Beispiel: Leicht krumme Borsten reinigen die Zähne
besonders gut. Alle Schülerinnen und Schüler hören sowohl beim Vorlesen und
beim Vortrag des Textes als auch bei den Äußerungen zum Text besonders
genau zu. Achtet bitte auf den richtigen Gebrauch von Redewendungen."
266
Eventuell werden noch einige Redewendungen erarbeitet.
Zum Beispiel:
•
•
•
•
•
•
•
Ich bin nicht deiner Meinung …
Ich bin anderer Meinung als du …
Was du sagst ist nicht richtig …
Ich denke, das muss heißen …
Ich stimme dir voll zu …
Du hast recht …
Das stimmmt ….
Diese Redewendungen werden, durch eigene der Schülerinnen und Schüler
ergänzt, und aufgeschrieben.
3. Phase:
Die Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler besteht nun darin, einen
Satz/eine Aussage oder Feststellung aus dem Textbeispiel richtig oder
geschickt verändert wiederzugeben.
Beispiel:
Sebastian:
"Der jährliche Besuch beim Zahnarzt gehört zur guten Pflege der Zähne."
Ilka:
"Sebastian, deine Aussage ist so nicht richtig, denn es muss heißen, dass der
halbjährliche Besuch beim Zahnarzt der Pflege der Zähne dient."
Mathias.
"Krumme oder abgenutzte Borsten der Zahnbürste entfernen die Speisereste
nur ungenügend."
Inge:
"Mathias, deine Aussage bezüglich der krummen Borsten ist richtig."
Verschiedene richtige oder falsche Aussagen werden nun vorgenommen und
von den Mitschülerinnen und Mitschülern bestätigt oder richtig gestellt.
Sie wenden dabei die Redewendungen aus dem Baustein "Meinungen äußern,
Meinungen zustimmen oder widersprechen“ und die neuen zum "Richtig-FalschSpiel“ an.
4. Phase:
Jeder Gruppe (drei bis vier Personen) wird ein kleiner Text aus einem
Sachbereich zur Verfügung gestellt (Anlage 1). Gemeinsam liest die Gruppe
den Text.
Die Gruppenmitglieder spielen das "Richtig-Falsch-Spiel“, indem sie in der
Gruppe nun geschickt richtige Aussagen, Aussagen mit kleinen Zusätzen oder
267
Veränderungen wiedergeben. Die Gruppenmitglieder geben nach jeder
Aussage unter Benutzung von Redewendungen jeweils ein Feed-back. Einige
Aussagen, welche sie für besonders geeignet halten, werden notiert und in
Phase 5 vor der Klasse wiedergegeben.
5. Phase:
Jede Gruppe trägt vor der Klasse ihren kurzen Text vor und jedes Gruppenmitglied ergänzt diesen Text durch ein bis zwei Aussagen (siehe Phase 4).
Die Klasse gibt unter Benutzung der Redewendungen Rückkopplung.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Das Richtig-Falsch-Spiel kann für wiederholende Übungen eingesetzt werden.
268
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Inhalte richtig darstellen (Richtig-Falsch-Spiel)
Anlage:
1 von 3
Das Wetter
Drei Dinge auf unserer Erde bestimmen das Wetter. Das sind die Sonne, das Wasser
und der Wind. Alle drei wirken zusammen und verteilen die Sonnenenergie über die
ganze Erde. Ohne die Verteilung dieser Energie durch das Wetter gäbe es auf
unserem Planeten kein Leben, denn die tropischen Regionen wären zu heiß und die
Polargebiete zu kalt für die Tiere und Pflanzen, die dort leben.
Sonne, Wasser und Wind verursachen außerdem die Wolkenbildung. Es ist folglich
zu erkennen, dass das Wetter eine unendliche Kette von Ereignissen ist, die sich wie
ein Puzzlespiel aus vielen Teilen zusammensetzt.
Die Sonne
Die Sonne bringt uns Licht und Wärme auf die Erde. Das Licht bewegt sich mit einer
Geschwindigkeit von 300 000 km/s durch den Raum. Es braucht 8 Minuten bis es
hier bei uns ankommt. Mit ihrer Wärme und Helligkeit sorgen die Sonnenstrahlen für
den Temperaturbereich, in dem Pflanzen und Tiere leben können. Würde die
Sonneneinstrahlung nur um 10% verringert, so wäre das Leben auf unserer Erde
nicht möglich. In einer Minute erreicht uns von der Sonne so viel Energie, wie wir sie
auf der Erde innerhalb eines ganzen Jahres nicht erzeugen können. Die Sonne ist
der Motor für das Wetter. Ihre Strahlen erwärmen die Erdoberfläche und die
Luftmassen darüber. In den Wolken speichert sich diese Wärme, die wie eine große,
wärmende Decke für unsere Atmosphäre funktioniert.
Der Kreislauf des Wassers
Mehr als 70% der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Der Pazifische Ozean
nimmt mehr als die Hälfte der Erdoberfläche ein. Ein großer Teil des restlichen
Wassers steckt in den riesigen Eisflächen der Pole.
Auf unserer Erde ist das Wasser in einem ununterbrochenen Kreislauf. Kein Tropfen
geht verloren, aber es kommt auch keiner dazu. Der Motor für diesen Kreislauf ist die
Sonne. Ihre Strahlen erwärmen die Meere, Seen, Teiche und Flüsse.
Dadurch verdunstet Wasser zu nicht sichtbarem Wasserdampf. Dieser steigt auf in
große Höhen der Atmosphäre, kühlt dort ab und lässt durch Verdichtung kleine
Wassertropfen entstehen. Viele von den Tröpfchen ballen sich zu Wolken zusammen
und fallen als Regen oder Schnee wieder auf die Erde zurück. Das entstehende
Wasser sammelt sich, und so kann der Kreislauf erneut beginnen.
269
Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz
Baustein:
Inhalte richtig darstellen (Richtig-Falsch-Spiel)
Anlage:
2 von 3
Wolken
Warme Luft kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn diese warme Luft
aufsteigt, können sich zwei unterschiedliche Wolkenformen bilden. Cumulus sind
große Haufenwolken.
Sie entstehen durch eine Warmluftblase, die wie ein Luftballon aufsteigt. Diese
Haufenwolken reichen bis in Höhen von 16 km und können bis zu 500000 Tonnen
Wasser aufnehmen. Eine andere Form nennt man Stratus. Das sind Schichtwolken,
die sich dann bilden, wenn ausgedehnte warme Luftschichten allmählich aufsteigen.
Farblich sehen sie grau aus und kündigen meistens Nieselregen oder im Winter
Schneeregen an.
.
Regen und Schnee
In einer Wolke sind die Wassertropfen so klein, dass sie in der Luft schweben. Damit
ein Regentropfen oder eine Schneeflocke entsteht, müssen mehrere tausend dieser
Minitropfen miteinander verschmelzen. Die Regentropfen haben einen Durchmesser
von 1,5 mm bis 5 mm, wenn sie auf die Erde fallen. Bei Nieselregen ist der
Durchmesser eines Tropfens jedoch nur 0,5 mm. Schneekristalle entstehen, wenn
kleine Wassertropfen in den Wolken gefrieren. Fast immer ist die Kristallform
sechsstrahlig. Es fallen ungeheuer viele dieser Kristalle auf die Erde, aber noch nie
hat man zwei Kristalle der gleichen Form gefunden. Das hängt mit der Lufttemperatur
zusammen, die bestimmt die Form. Viele dieser Schneekristalle vereinigen sich zu
einer Schneeflocke.
Blitz und Donner
Gewitter entstehen oft im Sommer, wenn die Luft warm und feucht ist. Riesige,
kilometerhohe Gewittertürme bilden sich aus den Haufenwolken. So ein Gewitter ist
ein aufregendes Wettergeschehen, das meist nur kurze Zeit dauert. Jedes Jahr gibt
es mehrere Millionen Gewitter auf der Erde. Jedes Mal entstehen viele Blitze, die wie
gegabelte oder verzweigte Feuerstreifen aussehen. Ein Blitz ist eine heftige
elektrische Entladung zwischen zwei entgegengesetzt geladenen Wolken oder
zwischen Wolke und Erde. Er kann die Luft plötzlich auf über 30 000 °C erhitzen.
Das ist fünfmal heißer als die Oberfläche der Sonne. Diese erhitzte Luft dehnt sich
schlagartig aus und produziert eine Druckwelle, die sich als Schall fortpflanzt. Den
Donner kann man bis zu einer Entfernung von 20 km hören.
(alle Textbeispiele nach: Ganeri, Anita, Das Wetter, Tatsachen, Rekorde, Daten,
Vergleiche, München 1990)
270
Schwerpunkt:
Baustein:
Kommunikative Kompetenz
Inhalte richtig darstellen (Richtig-Falsch-Spiel)
Anlage:
3 von 3
Regenbogen
Wenn die Sonnenstrahlen durch feine Wassertropfen strahlen, so werden sie wie in
einem Prisma in die Spektralfarben zerlegt: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett.
Ein Regenbogen ist nur am Himmel gegenüber der Sonne zu sehen. Man muss also
mit dem Rücken zur Sonne stehen. Auf der Erde sieht der Regenbogen wie ein
Halbkreis aus. Sitzt man jedoch in einem Flugzeug, erscheint er kreisrund. Meistens
ist der Regenbogen nur einige Minuten zu beobachten. Selten dauert das Naturschauspiel länger als eine Stunde. Manchmal kann man auch einen doppelten
Regenbogen sehen. Beim einzelnen Regenbogen ist die oberste Farbe immer rot,
die unterste violett. Bei einem zweiten Regenbogen liegen die Farben umgekehrt.
Das Wetter in der Vergangenheit
Das Klima auf der Erde veränderte sich im Laufe der Jahrtausende. Immer wieder
gab es langfristig kältere und wärmere Perioden. So war vor ca. 20. 000 Jahre
nahezu ein Drittel der Erde von einer dicken Eisschicht bedeckt. Vor etwa 10. 000
Jahren begann die Warmzeit, in der wir bis heute leben. Niemand weiß, wie lange
diese noch dauern wird. Die Eiszeiten früher sind durch Schwankungen der
Umlaufbahn der Erde um die Sonne entstanden. Schon bei geringen Veränderungen
treffen weniger Wärmestrahlen auf die Erde und einer Warmzeit kann wieder eine
Eiszeit folgen.
So ein Klimawechsel hat wahrscheinlich vor 65 Millionen Jahren zum Aussterben der
Dinosaurier geführt. Die Situation könnte sich folgendermaßen abgespielt haben: Ein
riesiger Meteorit prallte auf die Erde. Dadurch wurde so viel Staub aufgewirbelt, dass
die Strahlen der Sonne die Erde nicht mehr erreichen konnten. Deshalb entstanden
so kühle Temperaturen, dass die Dinosaurier nicht überlebten, da die nur in warmem
Klima existieren konnten.
(nach: Ganeri, Anita, Das Wetter, Tatsachen, Rekorde, Daten, Vergleiche, München
1990)
271
Schwerpunkt: Teamkompetenz
Einleitung
Fast täglich wird Schülerinnen und Schülern abverlangt in Gruppen und Teams zu
arbeiten, häufig genug werden diese Phasen im Nachhinein von Schülerinnen und
Schülern wie Lehrerinnen und Lehrern als wenig erfolgreich, wenn nicht sogar als
Chaos empfunden. Oft genug ärgern sich Kolleginnen und Kollegen über die geringe
Produktivität der Schülerinnen und Schüler in solchen Arbeitsphasen, wie auch über
die hohe Lärmbelästigung und die immer wieder aufkommenden Streitereien kurz vor
dem Präsentationstermin von Gruppenaufgaben.
All dies ist wohl nicht zuletzt dadurch bedingt, dass Teamarbeit ein hohes Maß an
Beherrschung von grundlegenden Arbeitsfähigkeiten und –fertigkeiten, kommunikativen Fähigkeiten, problemlösendem Denken und einer Vielzahl sozialer
Kompetenzen voraussetzt. In der Praxis führen die vielen problematischen
Erfahrungen mit Gruppenarbeit dazu, dass diese Arbeitsform selten im Unterricht
angewandt wird.25 Teamkompetenz wird jedoch von immer mehr Betrieben, und
längst nicht mehr nur den großen Konzernen, sondern auch von Handwerkern, als
wesentliche berufliche Eingangsqualifikation genannt.
Dieser Schwerpunkt des Ordners versucht daher einige Arbeitsarrangements und
Materialien vorzustellen, die helfen Gruppenarbeit anzubahnen, zu reflektieren und
zu optimieren. Die einzelnen Bausteine bauen nicht alle aufeinander auf, viele sind
unabhängig voneinander einsetzbar, je nach Bedarfslage. Ziel ist es dabei, nicht nur
Gruppenarbeit effektiver, sondern auch stressfreier für Schülerinnen und Schüler wie
auch für die Unterrichtenden zu gestalten.
Viele Bausteine sind spiralförmig aufgebaut: Anfangs erfolgt eine Beschäftigung mit
den Inhalten in Einzelarbeit, diese mündet in eine Partner- und/oder Gruppenarbeit
und wird letztlich im Plenum besprochen und bewertet. Diese Arbeitsweise fördert
eine verstärkte Durchdringung der Bausteininhalte. Zum Teil werden Bausteine mit
ähnlicher bzw. gleicher Zielrichtung vorgestellt, diese beziehen sich jedoch dann auf
verschiedene Altersstufen. Manche Bausteine sind nicht an Beispielmaterialien
gebunden, sondern dienen zur Bearbeitung im Rahmen von Gruppenarbeitsphasen
im täglichen Unterricht, und unterstützen besonders die Vorbereitungen auf die
Präsentations- und Projektprüfungen. Zur Förderung der für die Präsentations- und
Projektprüfungen notwendigen Kompetenzen erscheint es zudem sinnvoll, einen
Schwerpunkt der Erarbeitung von Teamkompetenzen in die 8. Klasse zu legen. Von
Vorteil ist hier auch, dass die Schülerinnen und Schüler in der Regel in dieser
Jahrgangsstufe bereits grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen wie auch
Kommunikationskompetenzen erworben haben, die die Erarbeitung und
Verbesserung von Teamkompetenzen erleichtern.
Nur wenn Schülerinnen und Schüler merken, dass sich Gruppenarbeit für sie auch
positiv bezüglich des Lernzuwachses und letztlich in den Beurteilungen auswirkt,
wird Gruppenarbeit für diese zur sinnvollen Arbeitsform.
Daher müssen gerade am Beginn von Gruppenarbeitsphasen immer wieder
Besprechungsphasen mit der betreuenden Lehrerin oder dem betreuenden Lehrer
stattfinden. In diesen ist es wichtig, dass die Ziele und Arbeitsplanung der Gruppe
überprüft werden und gemeinsam ggf. die Planung verändert wird.
25
Weidner, Margit: Kooperatives Lernen im Unterricht. Seelze-Velber: Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung GmbH 2003
272
Unerlässlich ist nach der Erarbeitung eine kontinuierliche Anbahnung von Gruppenarbeitsituationen im Fachunterricht, wie auch die entsprechende Zeit für
gelegentliche Reflexionsphasen. Die Elemente haben z.T. spielerischen Charakter,
um die Freude und das Interesse an Gruppenprozessen von Beginn an zu steigern.
Am Ende des Abschnittes finden sich Tipps zur effektiveren Auswertung von
Gruppenarbeiten. Im Kapitel „Anregungen zur Entwicklung und zum Einsatz eines
Kompetenzenportfolios“ findet sich ein Selbsteinschätzung-Bogen für Schülerinnen
und Schüler.
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe
1. Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren
–Turmbau > Zerschneidebogen zur Gruppeneinteilung .......................................... 274
2. Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen I –
Problemstellung „Zeitbox“........................................................................................ 278
3. Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen II –
Problemstellung „Schulhofgestaltung“..................................................................... 284
4. Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten
> Variation Zerschneidebogen zur Gruppeneinteilung ............................................ 293
5. Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren
(mit externer Beobachterin/externem Beobachter reflektieren) –
am Beispiel Brückenbau
> Gruppeneinteilung mithilfe eines Kartenspieles 4er Gruppen .............................. 298
6. Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln
Gruppeneinteilung anhand der Arbeitsblätter.......................................................... 304
7. Gruppenkonflikte bewältigen
> Variation Gruppeneinteilung mit Spielkarten 2er und 4er Gruppen...................... 311
8. Aufgabenteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten .............................................. 316
9. Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsmöglichkeiten
für auftretende Probleme suchen ............................................................................ 320
10. Regeln zur Teamarbeit entwickeln und überprüfen ................................................. 327
11. Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte
> Gruppeneinteilung durch Abzählen ...................................................................... 331
12. Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten ........................................................... 337
273
Schwerpunkt:
Teamkompetenz
Thema:
Gruppenprozesse anhand einer
Problemstellung anstoßen und
reflektieren - Turmbau
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen ihr
eigenes Verhalten und das Verhalten anderer mit
Blick auf das Gelingen einer Gruppenarbeit zu
reflektieren und gegebenenfalls zu verändern.
Einzelstunde
Doppelstunde
1 – 2 Unterrichtsstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
je Gruppe:
- 1 Schere
- 1 Klebestift
- 8 Din A 4 Blätter
- 1 Gruppeneinteilungsbogen(Anlage 1)
- 1 Klassensatz Bilanzbögen (Anlage 2)
Planungsverlauf
Die Schülerinnen und Schüler werden mithilfe des Gruppeneinteilungsbogens
(Anlage 1) in 4er (max. 5er) Gruppen eingeteilt. Hierzu müssen sich immer die
entsprechenden Gruppen finden, z.B. alle Städte.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten, nachdem sie sich in Gruppen
eingefunden haben, den Auftrag in 15 Minuten mit den zur Verfügung gestellten
Materialien einen möglichst hohen freistehenden Turm zu bauen. Die Gruppe
mit dem höchsten Turm gewinnt. Schönheit ist kein Kriterium, ausschließlich
Höhe und das Stehen ohne fremde Unterstützung sind Kriterien für den
Siegerturm.
Nach Abschluss der Bauphase werden die Türme in der Höhe verglichen und
der Siegerturm prämiert.
274
Anschließend wird der Bilanzbogen vorgestellt und besprochen. Dann erhalten
die Schülerinnen und Schüler den Auftrag mithilfe des Bilanzbogens (Anlage 2)
die Gruppenarbeit in Einzelarbeit auszuwerten.
Nach Abschluss der Einzelarbeit vergleichen die Schülerinnen und Schüler die
Bilanzbögen ohne Hilfen der Lehrerin/des Lehrers in den Gruppen und
besprechen Unterschiede in der Beurteilung der Gruppensituation.
Im Zentrum der Überlegungen steht hierbei immer die Verbesserung von
Gruppenarbeitssituationen, darauf sollten die Arbeitsgruppen vor der
Regelerarbeitung nochmals hingewiesen werden. Gleichzeitig erhalten die
Gruppen den Auftrag, zwei wichtige Regeln für künftige Gruppenarbeiten
aufzustellen.
In der Plenumsphase werden nun die Regeln gesammelt. Ergeben sich mehr
als fünf in ihrer Grundaussage unterschiedliche Regeln, können die Regeln
abgestimmt und auf einem Plakat gesichert werden. Es sollten in dieser
Jahrgangsstufe keinesfalls mehr als fünf Regeln vereinbart werden. Eine
Lenkung ist mit Blick auf die langfristige Bedeutung der Regeln ggf. notwendig.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Der eingesetzte Bilanzbogen kann künftig in regelmäßigen Abständen
eingesetzt werden, um abgeschlossene Gruppenarbeiten zu reflektieren und die
aufgestellten Regeln zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern.
275
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren – Turmbau
Anlage:
1 von 2
Bitte diesen Bogen kopieren und zur Gruppeneinteilung zerschneiden.
Mercedes
Opel
Fiat
Ford
BMW
Rhein
Elbe
Main
Oder
Weser
Stuttgart
Frankfurt
Wilhelmshaven München
Hessen
Sachsen
Thüringen
VfL Bochum
VfB Stuttgart
Hansa Rostock Werder
Bremen
Dresden
Niedersachsen Brandenburg
Schalke 04
276
Schwerpunkt:
Baustein:
Gruppenproz. anhand einer Problemst. anstoßen und reflektieren - Turmbau
Teamkompetenz
Anlage:
2 von 2
Bilanzbogen zur Gruppenarbeit26
Kreuze in dem passenden Kästchen zu eurer
Gruppenarbeit an, inwieweit du der jeweiligen
Aussage zur Gruppenarbeit zustimmen
kannst oder nicht.
trifft
überhaupt
nicht
zu
trifft
eher
nicht
zu
trifft
eher
zu
trifft
voll
zu
ICH
... habe mich in der Gruppe
wohlgefühlt.
... fühlte mich beachtet.
... habe gut mitgearbeitet.
... habe während der Gruppenarbeit viel
gelernt.
... bin mit unserem Arbeitsergebnis
sehr zufrieden.
WIR
... haben keinen links liegen gelassen.
... sind freundlich miteinander
umgegangen.
... haben einander geholfen.
... haben einander zugehört.
... haben jeden ausreden lassen.
... haben zielstrebig gearbeitet.
... haben Probleme offen angesprochen.
DIE AUFGABE
... wurde in der Gruppe vor Beginn
besprochen.
... wurde schnell und ordentlich
erledigt.
... war interessant und bot neue
Informationen.
... war von Lehrerseite gut vorbereitet.
26
aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.131 (leicht
verändert)
277
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Teamkompetenz
Einigungsprozesse
in
einer
Gruppendiskussion anbahnen I
– Problemstellung „Zeitbox“
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
ergebnisorientiert zu diskutieren und schließlich zu
einer Einigung zu kommen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
- 1 Karton (Paketgröße) als Beispiel für eine Zeitbox
je Gruppe
- 1 Zeitbox-Arbeitsblatt vergrößert auf DIN A 3
(Anlage1)
je Schülerin/Schüler
- 1 Bilanzbogen (Anlage 2)
- 1 Notizzettel
Planungsverlauf
Vorbemerkung:
Die Stunde verläuft in einem mehrstufigen Verfahren von Einzel-, Partnerund Gruppenarbeit sowie Plenumspräsentationen. Durch die Arbeit in diesen
verschiedenen Sozialformen soll eine vertiefende Auseinandersetzung mit
dem Inhalt erreicht werden.
278
1. Einstieg
Einleitend erklärt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern, dass
Wissenschaftler die Geschichte der Menschheit aus Funden alter Siedlungen
und Bauwerken erschlossen haben. Hier kann z.B. auf die Pyramiden und die
Dinge, die darin gefunden wurden, verwiesen werden.
2. Arbeitsauftrag
Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun den Auftrag eine Zeitbox zu
packen, die späteren Entdeckern wichtige Hinweise auf unsere Zeit geben
soll. Diese Aufgabenstellung steht im Zentrum der folgenden Einzel-, Partnerund Gruppenarbeit. Als Größenbeispiel für die Zeitbox wird ein Karton
gezeigt.
3. Einzelarbeit - Erarbeitung der Grundlagen
In Einzelarbeit sollen die Schülerinnen und Schüler zunächst fünf Dinge
aufschreiben, die sie in eine Zeitbox packen würden. Ebenso sollen sie zu
jedem Gegenstand eine oder mehrere Begründungen aufschreiben, warum
dieser besonders geeignet ist, Menschen in der Zukunft wichtige Informationen über unsere Zeit zu geben. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und
Schüler schon hier zumindest stichwortartig ihre Auswahl begründen, damit
diese in der anschließenden Partnerarbeit besprochen werden kann. So kann
es zu einer fundierten Diskussion in einer späteren Gruppenarbeit kommen.
Mögliche Ergebnisse:
Gegenstand
Warum?
Zeitung
zeitliche Einordnung, wichtige
Geschehnisse
Geld
Hinweis auf Zahlungsmittel
Mobiltelefon
wesentliches Verständigungsmittel
Spielzeugauto
Bedeutung von Mobilität und Design
CD-ROM/DVD
wichtige Daten über unsere Zeit
Fotos
Dokumentation von wichtigen
Gebäuden, Personen, Erfindungen
usw.
279
4. Partnerarbeit - erste Ergebnisse- und Begründungsüberprüfung
In der folgenden Partnerarbeit stellen sich die Schülerinnen und Schüler ihre
Auswahl und die jeweiligen Begründungen gegenseitig vor. Die Partner
können dabei die Begründungen durchaus kritisch hinterfragen und Zweifel
anmelden.
Diese Phase vor der Gruppenarbeit ist wichtig, da die Schüler in dem relativ
geschützten Rahmen der Partnerarbeit ihre Arbeitsergebnisse argumentativ
vertreten können. Im Anschluss sollte Zeit für Optimierungen an den
Ergebnissen der Einzelarbeiten gegeben werden.
5. Gruppenarbeit - Diskussion und Einigung auf ein einstimmiges
Ergebnis
Nach der Gruppeneinteilung (4-6 Mitglieder = 2-3 Partnergruppen) werden
nun zunächst die Bedingungen für das Packen der Zeitbox im Plenum
benannt und besprochen.
Für das Packen der Zeitbox gilt Folgendes:
Die Gruppe muss sich einstimmig auf ein Ergebnis einigen.
a) Während des Einigungsprozesses haben alle das Recht sich zu
äußern und die Pflicht den anderen zuzuhören.
b) Es dürfen nur Dinge beigefügt werden, die die ganze Gruppe
einstimmig befürwortet.
c) Die Auswahl der Gegenstände muss bei der Präsentation
angemessen begründet werden. Insbesondere die Aussagekraft
über unsere Zeit muss belegt werden.
d) Die Sicherung der Ergebnisse erfolgt auf dem Gruppenarbeitsblatt
(Anlage 1)
Die Vorgaben sollten zumindest in Stichworten an der Tafel stehen, damit die
Schülerinnen und Schüler während der Gruppenarbeitsphase darauf zurückgreifen können.
Die Gruppenmitglieder stellen sich gegenseitig ihre Auswahl und die
jeweiligen Begründungen vor. Danach beginnen sie die Diskussion darüber,
welche 5 Dinge in die Zeitbox gepackt werden sollen. Die Beschränkung auf 5
280
Dinge ist einerseits wichtig, damit auch wirklich eine Diskussion entsteht.
Andererseits ist davon auszugehen, dass es auch bei Doppelungen jeder
Gruppe gelingen dürfte, gemeinsam 5 Dinge zu benennen, die in die Zeitbox
gepackt werden.
6. Plenum - Präsentation
Bevor die Gruppen ihre Ergebnisse vorstellen, wird nochmals darauf
hingewiesen, dass die Begründung der Auswahl wesentlicher Bestandteil der
Präsentation ist.
Anschließend stellen die Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Nach jeder
Präsentation sollte eine kurze Feedback-Runde erfolgen.
7. Auswertung der Gruppenarbeit (Anlage 2)
Nun wird der Bilanzbogen ausgegeben, den zunächst alle Schülerinnen und
Schüler in Einzelarbeit ausfüllen, damit die Ergebnisse nicht durch andere
Gruppenmitglieder beeinflusst werden.
Danach kommt die Gruppe erneut zusammen, nacheinander werden die
Bögen der Einzelnen kurz vorgestellt.
Auffälligkeiten werden von den Schülerinnen und Schülern festgehalten und
ggf. wird nach Lösungsansätzen für künftige Gruppenarbeiten gesucht.
Abschließend werden die Ergebnisse im Plenum besprochen.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Um solche Gruppendiskussionen häufiger anzuregen, kann der Planungsverlauf auch mit Themen wie z.B. "Was benötigt man für das Überleben in der
Wüste?", "Typisch deutsche Gastgeschenke für einen Besuch bei Gastgebern
in Hawaii?" durchgeführt werden. Anhand des Bilanzbogens ist es auch
möglich für künftige Gruppendiskussionen eine Regelliste mit fünf Regeln für
eine erfolgreiche Gruppendiskussion zu erstellen.
Eine Fortführung stellt der folgende Baustein "Einigungsprozesse in einer
Gruppendiskussion anbahnen II" dar.
281
Schwerpunkt: Teamentwicklung
Baustein:
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen I
Anlage:
1 von 2
Unsere Zeitbox
282
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen I
Anlage:
2 von 2
Bilanzbogen Einigungsprozess in einer Gruppenarbeit
Kreuze an.
trifft
überhaupt
nicht
zu
trifft trifft
eher eher
nicht zu
zu
trifft
voll
zu
DIE AUFGABE
... wurde zu Beginn der Gruppenarbeit
besprochen.
ICH
… konnte meine Ideen einbringen.
… konnte meine Ideen in der Gruppe
begründen.
... bin mit unserem Arbeitsergebnis
sehr zufrieden.
WIR
... haben keinen links liegen gelassen.
... haben einander zugehört.
... haben jeden ausreden lassen.
... haben zielstrebig gearbeitet.
... haben Probleme offen angesprochen.
... haben nach Lösungsmöglichkeiten für
aufgetretene Probleme gesucht.
… wir konnten uns nach der Diskussion
schnell auf einstimmige Beschlüsse
einigen.
283
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Teamkompetenz
Einigungsprozesse in einer
Gruppendiskussion anbahnen II
- Problemstellung
„Schulhofgestaltung“
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen in einer
Gruppe ergebnisorientiert zu diskutieren und
schließlich zu einer Einigung zu kommen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Klasse 5/6
Voraussetzungen:
Materialien:
-
keine
Anlage 1 (pro Gruppe 1 Exemplar) auf DIN A3
vergrößern und als Folie für die Lehrkraft
Anlage 2 (pro Gruppe 1 Exemplar) und als Folie
für die Lehrkraft.
Anlage 3 (pro Gruppe 1 Exemplar) auf DIN A3
vergrößern.
Anlage 4 (pro Gruppe 1 Exemplar) auf DIN A3
vergrößern.
Anlage 5 (pro Gruppe 1 Exemplar)
Anlage 6 (Folie)
eventuell Papier für Notizen/Rechnungen
bereithalten
Scheren, Kleber
Plakatkarton DIN A2
Vorbemerkung:
Anhand des Bausteins sollen die Schülerinnen und Schüler ergebnisorientiert in
einer Gruppe diskutieren. Dabei sollen sie mithilfe eines Planspiels zur
Schulhofgestaltung in Gruppen einen fiktiven Schulhof einer Grund-, Haupt- und
Realschule neu gestalten. Dabei ist das vorrangige Ziel, in der Gruppenarbeitsphase zu einer Einigung zu kommen.
284
Wichtig ist an dieser Stelle, den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen,
dass es sich hier um ein Planspiel handelt und es nicht darum geht, einen
Schulhof tatsächlich neu zu gestalten.
Bei den Arbeitsblättern (Anlagen 1-4) können wir keinen Anspruch auf
maßstabsgetreue Darstellung und „architektonische Korrektheit“ erheben. Wir
haben versucht, die Materialien ansprechend für die Schülerinnen und Schüler
zu gestalten und daher bei den Spielgerät-Symbolen auf eine Draufsicht
verzichtet.
Planungsverlauf
1. Der Einstieg erfolgt über folgende Aufgabenstellung, die die Lehrkraft
vorliest:
Wir werden heute eine besondere Gruppenarbeit durchführen. Es geht um
ein so genanntes Planspiel. Bei einem Planspiel denkt man sich etwas aus,
was es in Wirklichkeit gibt oder was es geben kann oder geben sollte.
Wir führen ein Planspiel durch, damit ihr lernt, in der Gruppe zu diskutieren
und zu einem einstimmigen Ergebnis zu kommen.
Stellt euch nun eine Grund, - Haupt- und Realschule vor. An dieser Schule
soll der Schulhof neu gestaltet werden. Ihr seid Schülerinnen und Schüler
dieser Schule und dürft selbst entscheiden, welche Spiel- und Sportgeräte
angeschafft werden sollen.
Euch stehen 3000 Euro zur Verfügung, die ausschließlich in die
Schulhofgestaltung investiert werden dürfen. Stellt euch vor, ihr seid
Schülerinnen und Schüler dieser beschriebenen Schule und dürft selbst
entscheiden, wie der neue Schulhof aussehen soll, d.h. welche Neuanschaffungen mit dem vorhandenen Geld getätigt werden sollen.
2. Die Lehrkraft teilt die Schülerinnen und Schüler in Gruppen ein. Dabei
sollten in jeder Gruppe nicht mehr als 5 Schülerinnen und Schüler sein.
Anschließend werden die Anlagen 1 - 5 und Materialien an die Gruppen
ausgegeben. Als nächstes werden die Folien Anlage 1, 2 und 3 aufgelegt
und erläutert.
Die Regeln für die Planung der Schulhofgestaltung werden gemeinsam
besprochen (Anlage 5). Dazu gibt die Lehrkraft folgende Hinweise:
Das muss bei der Schulhofgestaltung beachtet werden.
-
Ihr dürft maximal 3000 Euro ausgeben. Geld, was ihr nicht ausgebt,
verfällt.
-
Bei eurer Auswahl solltet ihr berücksichtigen, dass sowohl Spielgeräte
für die jüngeren Schülerinnen und Schüler (Grundschule und
Förderstufe) als auch Spiel- und Sportgeräte für die älteren eingeplant
werden.
-
Begründet, warum ihr diese Spielgeräte ausgewählt habt.
-
Überlegt, wo ein günstiger Standort für eure Spielgeräte sein könnte.
285
-
Ihr dürft die ausgeschnittenen Symbole erst dann festkleben, wenn ihr
euch in der Gruppe auf ein Schulhof-Modell geeinigt habt!
-
Ihr habt für die Planung 30 Minuten Zeit.
3. Nachdem Fragen geklärt wurden, beginnen die Schülerinnen und Schüler
mit der Schulhofplanung in ihrer Gruppe. Das weitere Vorgehen bleibt nun
den Gruppen selbst überlassen. Ob die Schülerinnen und Schüler sich z.B.
erst Spielgeräte auf der Preisliste aussuchen oder ob sie gleich die
dazugehörigen Planquadrate ausschneiden und auf den Schulhofplan legen,
soll in der Gruppe entschieden werden. Die Lehrkraft sollte in dieser
Planungsphase keine weiteren Tipps geben.
4. Nach Ablauf der Bearbeitungszeit präsentieren die Gruppen ihr
Schulhofmodell. Dabei sollte auch die Auswahl der Spiel- und Sportgeräte
begründet werden. Die Schulhofmodelle der einzelnen Gruppen werden
nicht bewertet.
5. Die Lehrkraft macht nach den Präsentationen deutlich, dass das Planspiel
jetzt beendet ist.
6. Anschließend wird der gruppendynamische Prozess reflektiert. Dazu gehen
die Schülerinnen und Schüler erneut in ihre Gruppen und erhalten folgenden
Arbeitsauftrag:
Überlegt zunächst noch einmal gemeinsam, wie die Zusammenarbeit in der
Gruppe war und wie ihr euch geeinigt habt. Folgende Leitfragen solltet ihr
besprechen (Folie Anlage 6) - macht euch dazu Notizen:
-
Wie ist eure Zusammenarbeit in der Gruppe gelaufen?
-
Gab es Probleme/Schwierigkeiten?
-
Sind Konflikte aufgetreten?
-
Wie seid ihr damit umgegangen?
-
Wie habt ihr die Probleme gelöst?
-
War es schwierig zu einer einheitlichen Entscheidung zu kommen?
-
Wie seid ihr zu einer Lösung gekommen?
7. Die Leitfragen werden im Plenum besprochen und gemeinsam Regeln für
eine zielorientierte Diskussion/Gruppenarbeit aufgestellt. Sollte bisher noch
keine Ergebnissicherung für Gruppenarbeitsregeln erfolgt sein, können diese
auf einem Plakat (Tonkarton DIN A2) festgehalten werden.
286
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II
Anlage:
1 von 6
Bäume und Büsche
1 Planquadrat = 3m x 3m
Eingang
287
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II
Anlage:
2 von 6
Preisliste der Spielgeräte
Fußballtor 200 €
Beachvolleyball-Anlage
Holzbank mit Lehne 99 €
Holzbank ohne Lehne 69
€
mit Sand 1500 €
Tischtennisplatte
(einbetoniert) 750 €
Hangelanlage 250 €
Streetbasketball-Anlage
(1 Korb) 680 €
Kletteranlage 460 €
Federwippe 80 €
Kletter- und Rutschturm
1000 €
Bodentrampolin 1000 €
Urwaldschaukel 500 €
Spielfeld
(Farbe zum Aufmalen) 50 €
Schaukel 2-sitzig 400 €
Balancierbalken 70 €
288
Schwerpunkt: Teamkompetenz
Baustein:
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II
Anlage:
3 von 6
Spielgeräte für den Schulhof
Bitte an den äußeren gestrichelten Linien ausschneiden. Beachtet beim Planen
eures Schulhofes die Regeln für die Bebauung!
Fußballtor
Tischtennisplatte
Spielfeld
Balancierbalken
Holzbank mit Lehne
Federwippe
Streetbasketball-Korb
Holzbank ohne Lehne
289
Schwerpunkt: Teamkompetenz
Baustein:
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II
Anlage:
4 von 6
Bodentrampolin
Hangelanlage
Kletteranlage
Kletter- und Rutschturm
Schaukelanlage 2-sitzig
Urwaldschaukel
BeachvolleyballFeld
290
Schwerpunkt: Teamkompetenz
Baustein:
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II
Anlage:
5 von 6
Das müsst ihr
bei eurer Planung beachten:
- Ihr dürft maximal 3000 Euro ausgeben. Geld,
was ihr nicht ausgebt, verfällt.
- Bei eurer Auswahl solltet ihr berücksichtigen,
dass sowohl Spielgeräte für die jüngeren
Schülerinnen und Schüler (Grundschule und
Förderstufe) als auch Spiel- und Sportgeräte
für die älteren eingeplant werden.
- Begründet, warum
ausgewählt habt.
ihr
diese
Spielgeräte
- Überlegt, wo ein günstiger Standort für eure
Spielgeräte sein könnte.
- Ihr dürft die ausgeschnittenen Symbole erst
dann festkleben, wenn ihr euch in der Gruppe
auf ein Schulhof-Modell geeinigt habt!
- Ihr habt für die Planung 30 Minuten Zeit.
291
Schwerpunkt: Teamkompetenz
Baustein:
Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II
Anlage:
6 von 6 - Folie
Leitfragen:
- Wie ist eure Zusammenarbeit in der
Gruppe gelaufen?
- Gab es Probleme/Schwierigkeiten?
- Sind Konflikte aufgetreten?
- Wie seid ihr damit umgegangen?
- Wie habt ihr die Probleme gelöst?
- War es schwierig zu einer einheitlichen
Entscheidung zu kommen?
- Wie seid ihr zu einer Lösung gekommen?
292
Schwerpunkt:
Teamkompetenz
Thema:
Umgang mit Regelverstößen in
Gruppenarbeiten
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
störende Verhaltensweisen in Gruppenarbeiten zu
erkennen und versuchen diese zu reduzieren.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Texterschließung I
- Anlage 1: Arbeitsblatt Umgang mit Regelverstößen
(Klassensatz)
- Anlage 2 :ein zerschnittes Gruppeneinteilungsblatt
Planungsverlauf
1. Die Schülerinnen und Schüler lesen zunächst in verteilten Rollen den Text
(Anlage 1). (Alternativ könnte der Text auch mit einigen Lehrerinnen und Lehrern
oder Schülerinnen und Schülern als Rollenspiel vorgetragen werden.)
2. Der Inhalt wird im Plenum kurz besprochen.
3. Nun erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, in Einzelarbeit die
negativen Verhaltensweisen innerhalb der Arbeitsgruppe im Text zu markieren.
4. Anhand des zerschnittenen Gruppeneinteilungs-Blattes (Anlage 2) werden die
Schülerinnen und Schüler in Gruppen (4-5 Personen) eingeteilt. In einer
Gruppenarbeit werden nun die störenden Verhaltensweisen zusammengetragen
und Veränderungsvorschläge gesammelt, die zum Gelingen der Gruppenarbeit
(auf dem Arbeitsblatt) beitragen würden.
293
Beispiele:
-
Ein Gruppenmitglied könnte die Gesprächsleitung übernehmen.
Tom, als Schreiber, sollte versuchen mehr auf die Gedanken der anderen
Gruppenmitglieder einzugehen und diese nicht mundtot zu machen.
Die erste Gesprächssequenz zwischen Tom, Pia und Mike muss so
umgestaltet werden, dass Pia in das Geschehen einbezogen wird.
Tom und Mike sollten versuchen Pia, Sando und Michael sachlich
einzubeziehen und nach den Argumenten zu ihren sehr oberflächlichen
Aussagen zu befragen.
Tipp: Bei schwachen Lerngruppen können die Ergebnisse von 4. zunächst im
Plenum besprochen werden.
5. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag die Veränderungsvorschläge
in einem Rollenspiel mit dem Titel "Die gelungene Gruppenarbeit" umzusetzen.
6. Während des Rollenspiels haben die nicht spielenden Schülerinnen und Schüler
einen Beobachtungsauftrag. Sie sollen herauszufinden, was verändert wurde, um
die Gruppenarbeit gelingen zu lassen.
7. Die Ergebnisse werden im Plenum besprochen.
Hinweis zur Weiterarbeit:
Zur Vertiefung kann der Baustein "Gruppenkonflikte bewältigen" direkt angeschlossen oder zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden. Dies bietet sich
v.a. mit Blick auf die Erarbeitung von Gruppenarbeitsregeln an.
294
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten
Anlage:
1a von 2
Aufgabe 1:
Lies das Gruppenprotokoll genau durch und markiere die Stellen, an
denen in der Gruppe etwas schief läuft!
Aufgabe 2:
Tauscht in eurer Kleingruppe Kritik aus und schreibt auf, was in den
Gruppengesprächen verändert werden müsste!
Aufgabe 3:
Bereitet ein Rollenspiel vor, in dem ihr die Verbesserungen der Klasse
vorstellt.
Mitschrift eines Gespräches27
Tom:
Was spricht eigentlich für Geschwindigkeitsbeschränkungen auf
Autobahnen? Lasst uns mal schnell was festhalten; wir haben nur noch
knapp zehn Minuten.
Pia:
Wer trägt nachher eigentlich vor? Also, ich auf keinen Fall. Ich war
gestern Abend bis 3 Uhr in der Disco. Ich soll euch übrigens von
Freddy grüßen. Die haben einen neuen DJ.
Mike:
Jetzt halt doch mal deine Rassel. Wenn du schon nichts kapierst, dann
halt uns doch wenigstens nicht von der Arbeit ab!
Tom:
Also los, Argumente! Ich schreibe mit.
Pia:
Was ist das Thema?
Mike:
Komm, gib es auf! Also Tempo 100, das halt ich einfach für Unfug. Ich
bin für Tempo 130.
Sando:
Bist du schon mal 220 gefahren? Ich erst am letzten Wochenende mit
meinem Bruder. Ein Wahnsinnsgefühl, von Frankfurt nach Darmstadt,
immer links.
Michael: Ich bin mit meinem Vater neulich in München gewesen. Hinter Stuttgart
sind wir schneller als 230 gewesen.
Tom:
27
Ihr seid doch zwei Dummschwätzer, wenig Hirn, aber 200 fahren.
Von Umweltschutz noch nie was gehört – oder?
Klippert, Heinz: Teamtraining. 4.Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.117 (leicht verändert
und ergänzt)
295
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten
Anlage:
1b von 2
Mike:
Nun reg dich nicht noch auf. Tempo 130 auf Autobahnen; was spricht
dafür, was dagegen?
Tom:
Nein, es geht nicht speziell um Tempo 130, sondern ganz allgemein um
Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen. Das kann auch 80
oder 100 sein, wie z.B. auf dem Autobahnstück um Gießen.
Michael: Wenn die die vielen Kameras nicht hätten, dann würde mit Sicherheit
kaum einer 100 fahren.
Pia:
Mein Vater ist erst neulich Richtung Kassel geblitzt worden, hat ihn 60
Euro gekostet.
Tom:
Richtig so! Wenn wir die Umwelt schützen wollen, dann muss die
Geschwindigkeit beschränkt werden und wir brauchen harte Strafen.
Pia:
Ich bin für " freie Fahrt für freie Bürger“!
Mike:
(zu Pia) Quatschkopf! (zu Tom) Komm, wir machen die Sache alleine.
Am besten wir schreiben eine Tabelle mit zwei Spalten. Links die ProArgumente, rechts die Kontra-Argumente.
Tom:
Also zu Kontra fällt mir spontan Nichts ein. Aber zu Pro weiß ich
Einiges: weniger Benzinverbrauch, weniger Schadstoffe, weniger
Unfälle…
Mike:
Langsam, so schnell kann ich gar nicht schreiben.
Tom:
Ach ja, und dann noch weniger Lärm.
Mike:
Und weniger Staus, weil der Verkehr besser fließt.
Tom:
Trägst du nachher vor, oder soll ich das machen?
Mike:
Mach du es lieber.
Tom:
O.K.
Pia:
Braucht ihr uns nicht mehr, ihr Streber?
296
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten
Anlage:
2 von 2
Zerschneideblatt zur Gruppeneinteilung
im Mund:
Mandeln
Rachen
Zunge
Zähne
innere Organe:
Magen
Lunge
Niere
Herz
Sinnhaftes:
sehen
fühlen
schmecken
riechen
am Fuß:
Knöchel
Ferse
Zehen
Fußnagel
am Kopf:
Hals
Nase
Ohren
Haare
im Auge:
Iris
Pupille
Netzhaut
Zapfen
297
Schwerpunkt:
Teamkompetenz
Thema:
Gruppenprozesse anhand einer
Problemstellung anstoßen und
reflektieren (mit externer
Beobachterin/externem
Beobachter) – Brückenbau
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen, bezogen auf
die Gruppenarbeit, lernen ihr eigenes Verhalten
und das Verhalten anderer zu reflektieren und zu
verändern.
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dass
externe Beobachter das Geschehen in einer Gruppe genauer beobachten und bewerten können als
Gruppenmitglieder.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Für jede Gruppe:
- die auf Anlage 1 "Übung zur Teamentwicklung"
benannten Materialien
- einmal Anlage 1 "Übung zur Teamentwicklung"
- Anlage 3 "Beobachtungsbogen" für externe
Beobachter entsprechend der Anzahl der
Gruppen,
- für alle anderen Schülerinnen und Schüler je einmal Anlage 3 "Bilanzbogen"
- Kartenspiel zur Gruppeneinteilung
298
Planungsverlauf
1.Phase
Die Schülerinnen und Schüler werden mithilfe eines Kartenspieles in 4er
Gruppen (Damen, Buben, 7er etc.) eingeteilt. In jeder Gruppe wird eine
Schülerin/ein Schüler ausgelost, z.B. in der Damengruppe die Herzdame,
die/der künftig als Beobachterin/Beobachter fungiert. Im Interesse möglichst
guter Ergebnisse können die Beobachterinnen/Beobachter aber auch durch die
Lehrerin/den Lehrer festgelegt werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass mit dem Material (Anlage 1), welches die
Gruppen erhalten, eine Brücke gebaut werden soll. Diese soll eine Entfernung
von 29,4 cm (Din A4) überspannen, transportabel sein und mindestens ein
Schulbuch für 30 Sekunden tragen können.
Die Beobachterin/der Beobachter erhält den Beobachtungsbogen (Anlage 2) mit
dem Hinweis, diesen genau durchzulesen und das Gruppenverhalten zu
bewerten, ohne der Gruppe zunächst Rückmeldung zu geben.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun 30 Minuten Zeit aus den Materialien
eine Brücke zu bauen.
2. Phase
Nach Ablauf der 30 Minuten werden alle Brücken getestet.
Im Anschluss erhalten alle Schülerinnen und Schüler den Bilanzbogen, der
zunächst in Einzelarbeit zu bearbeiten ist. (5 Min.), danach kommt die Gruppe
erneut zusammen und bespricht die Ergebnisse des Bogens. Hier soll zwischen
gruppenarbeitsförderlichem
und
gruppenarbeitshemmendem
Verhalten
unterschieden werden und für die hemmenden Faktoren nach
Lösungsmöglichkeiten gesucht werden (5 Min).
Gleichzeitig besprechen die Beobachterinnen und Beobachter ihre Ergebnisse
vor dem Klassenraum. Die Beobachterinnen und Beobachter sollen
insbesondere auf ähnlich auftretende Probleme achten und nach
Lösungsmöglichkeiten suchen.
Nach 10 Minuten gehen die Beobachterinnen und Beobachter zurück in ihre
Gruppen, gemeinsam werden die bisherigen Ergebnisse besprochen. Die
Gruppe berichtet dazu die bisherigen Ergebnisse der/dem Beobachtenden. Die
Beobachterinnen/Beobachter weisen die Gruppe dabei insbesondere auf
abweichende Beobachtungen zu der Selbsteinschätzung der einzelnen
Gruppenmitglieder hin, z.B. "Andreas wurde sehr wohl von der Gruppe links
liegen gelassen" oder "... von vier Gruppenmitgliedern haben zwei die Aufgabe
an sich gerissen." Gemeinsam sucht die Gruppe nach Schlussfolgerungen für
künftige Gruppenarbeiten, die Ergebnisse werden z.B. auf einem Plakat fixiert
(15 Min).
299
Die Phase schließt mit einer Plenumsbesprechung der Gruppenergebnisse.
Nun sollte eine unterrichtsbezogene Gruppenarbeit anschließen, die ebenfalls
im Anschluss durch Bilanzbögen ausgewertet wird. Auch hier können
Beobachterinnen und Beobachter eingesetzt werden.
Hinweis zur Weiterarbeit:
Es empfiehlt sich, den Bilanzbogen in regelmäßigen Abständen nach
Gruppenarbeiten einzusetzen. In größeren Abständen ist es ebenfalls sinnvoll,
Gruppenarbeiten
mit
externen
Beobachterinnen
und
Beobachtern
durchzuführen und die Ergebnisse im Plenum zu reflektieren.
300
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und
reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter)
Anlage:
1 von 3
Übung zur Teamentwicklung
1.
Eure Aufgabe ist es, in der Gruppe, eine Brücke zu bauen, die zwei Tische
überqueren kann, die exakt 29,4 cm (=Länge eines DIN A4 -Blattes)
auseinander stehen.
2.
Die Brücke muss das Gewicht des euch gezeigten Schulbuches (z.B.
Mathematikbuch) mindestens 30 Sekunden halten können ohne
einzustürzen.
3.
Die Brücke muss transportabel sein, weil ihr sie in der Vorstellungsphase
zu den beiden Testtischen bringen müsst.
Dazu erhaltet ihr:
¾ vierzig Minuten Zeit
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
ein Stück Schnur (ca.10 cm)
eine Schere
zwei kleine Tetra Pak Saft (0,2l)
einen Klebestift
einen Bleistift
ein Blatt festes Papier, DIN A 4 (ca.120 g/m²)
zehn Gummiringe
einen Briefumschlag DIN C 5
zehn Briefklammern
zehn Trinkhalme
¾ und einen Beobachter
Klebestift, Schere und Bleistift gelten als Werkzeug und dürfen nicht eingebaut
werden.
Nach Ablauf der Zeit werden alle
Baumaßnahmen eingestellt.
Viel Spaß und Erfolg!
301
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und
reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter)
Anlage:
2 von 3
Beobachtungsbogen zur Gruppenarbeit28
Kreuze in dem passenden Kästchen zu eurer
Gruppenarbeit an, inwieweit du der jeweiligen
Aussage zur Gruppenarbeit zustimmen
kannst oder nicht.
trifft
überhaupt
nicht
zu
trifft
eher
nicht
zu
trifft
eher
zu
trifft
voll
zu
ALLE
... haben sich in der Gruppe
wohl gefühlt.
... fühlten sich beachtet und
ernst genommen.
... haben gut und interessiert
mitgearbeitet.
... haben während der Gruppenarbeit
viel gelernt.
... sind mit dem Arbeitsergebnis
sehr zufrieden.
DIE GRUPPE
... hat keinen links liegen gelassen.
... ist fair miteinander umgegangen.
... hat einander Mut gemacht und
geholfen.
... hat einander zugehört und jeden
ausreden lassen.
... hat zielstrebig gearbeitet.
... hat Probleme offen angesprochen.
DIE AUFGABE
... wurde nie aus den Augen verloren.
... wurde in der Gruppe vor Beginn
besprochen.
... wurde schnell und ordentlich
erledigt.
... war interessant und bot neue
Informationen.
... war von Lehrerseite gut vorbereitet.
28
aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.131 (leicht
verändert)
302
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und
reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter)
Anlage:
3 von 3
Bilanzbogen zur Gruppenarbeit29
Kreuze in dem passenden Kästchen zu eurer
Gruppenarbeit an, inwieweit du der jeweiligen
Aussage zur Gruppenarbeit zustimmen
kannst oder nicht.
trifft
überhaupt
nicht
zu
trifft
eher
nicht
zu
trifft
eher
zu
trifft
voll
zu
ICH
... habe mich in der Gruppe
wohl gefühlt.
... fühlte mich beachtet und
ernst genommen.
... habe gut und interessiert
mitgearbeitet.
... habe während der Gruppenarbeit viel
gelernt.
... bin mit unserem Arbeitsergebnis
sehr zufrieden.
WIR
... haben keinen links liegen gelassen.
... sind freundlich miteinander
umgegangen.
... haben einander Mut gemacht und
geholfen.
... haben einander zugehört und jeden
ausreden lassen.
... haben zielstrebig gearbeitet.
... haben Probleme offen angesprochen.
DIE AUFGABE
... wurde nie aus den Augen verloren.
... wurde in der Gruppe vor Beginn
besprochen.
... wurde schnell und ordentlich
erledigt.
... war interessant und bot neue
Informationen.
... war von Lehrerseite gut vorbereitet.
29
aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.131 (leicht
verändert)
303
Schwerpunkt:
Teamkompetenz
Thema:
Gruppenkonflikte erkennen und
Lösungsansätze entwickeln
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen Konflikte in
Gruppenarbeiten erkennen und nach
Lösungsmöglichkeiten suchen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Für jede Gruppe in entsprechender Anzahl:
- eines der Arbeitsblätter Anlage 1:
"Konfliktbearbeitung 1-4"
- eine DIN A3 Vergrößerung des
Gruppenarbeitsblattes aus Anlage 1:
"Konfliktbearbeitung 1-4"
- eine DIN A3 Vergrößerung der Anlage 2:
"Stellenausschreibung für ein Teammitglied"
Planungsverlauf
Vorbemerkung zur Gruppeneinteilung:
Die Gruppeneinteilung wird anhand der Zahlen in Klammern "Konfliktbearbeitung (1), Konfliktbearbeitung (2)" usw. auf der Vorderseite der Arbeitsblätter
vorgenommen. In diesem Beispiel wird mit 16 Schülerinnen und Schülern gerechnet, die Zahl ist jedoch problemlos in der Praxis bis auf 32 erweiterbar.
Es gibt vier unterschiedliche Bögen mit Beispielfällen (Anlage 1), es können also vier unterschiedliche Gruppen mit je vier Schülerinnen und Schülern gebildet
werden. Wenn aufgrund der Klassenstärke mehr als vier Arbeitsgruppen
gebildet werden, können Gruppen arbeitsgleich arbeiten.
304
Um zwischenzeitlich mit Zweiergruppen arbeiten zu können, werden z.B. zwei
Arbeitsblätter "Konfliktbearbeitung (1) mit a) und zwei mit b) auf der Rückseite
gekennzeichnet. Entsprechendes gilt für die übrigen Zahlen.
Vor dem Ausgeben werden die Arbeitsblätter gut durchgemischt, so dass nicht
alle Blätter "Konfliktbearbeitung (1)" hintereinander im Stapel liegen. Die Gruppen bilden sich nun anhand der zufälligen Verteilung der Arbeitsblätter entsprechend als "Konfliktbearbeitung (1)", "Konfliktbearbeitung (2)" usw.
1. Zunächst erhalten alle Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt
"Konfliktbearbeitung 1-4" (Anlage1) zur Bearbeitung in Einzelarbeit. Es ist
wichtig zu erklären, dass einerseits festgestellt werden soll, welche
möglichen Ursachen für das konfliktträchtige Verhalten vorliegen und
andererseits mögliche Lösungsansätze gesucht werden sollen. Den
Schülerinnen und Schülern sollte mitgeteilt werden, dass sie diese
Ergebnisse im weiteren Verlauf in Zweiergruppen und schließlich als
Gesamtgruppe bearbeiten sollen, um die Ergebnisse im Plenum
vorzustellen.
2. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich nun in Zweiergruppen treffen.
Zusammengehören jeweils 1a und 1a, 1b und 1b, 2a und 2a usw. In den
Zweiergruppen sollen sie sich gegenseitig die Gründe für das
beschriebene Verhalten und mögliche Lösungen kurz vorstellen.
3. Nun bilden alle Einser, Zweier usw. Gruppen. Die Gruppen erhalten
entsprechend die A3 Vergrößerungen der Arbeitsblätter "Konfliktbearbeitung 1-4" zur späteren Vorstellung. In der Gruppe werden die
Ergebnisse erneut kurz besprochen und auf dem DIN A3 Blatt zur
Vorstellung gesichert.
4. Im anschließenden Plenum präsentieren die Gruppen die Fälle und
etwaige Lösungen. Es bietet sich an, jeweils ein Gruppenmitglied einen
Fall vorstellen zu lassen. Die übrigen Schülerinnen und Schüler der
Klasse können ggf. Motive und Lösungsvorschläge ergänzen.
5. Nach dem Plenum arbeiten die Schülerinnen und Schüler erneut in der
Gruppe mit dem Auftrag: "Fertigt anhand der Ergebnisse der
Gruppenarbeit und des Plenums eine >Stellenausschreibung...< (Anlage
2) für ein Teammitglied an."
6. Die Ergebnisse werden erneut im Plenum vorgestellt und besprochen.
Hinweis zur Weiterarbeit:
Im Anschluss an diese Sequenz könnten langfristig zusammenarbeitende
Gruppen z.B. einen Gruppenarbeitsvertrag abschließen, in dem sie die
wichtigsten Punkte für das Gelingen ihrer Gruppenarbeit festhalten.
305
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln
Anlage:
1a von 2
Konfliktbearbeitung (1)30
Aufgabe:
Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit
störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus.
Problematisches Verhalten einzelner
Gruppenmitglieder
Mögliche Gründe für dieses Verhalten?
Wie können die Störungen behoben werden?
(Was kann die Gruppe tun? Was können die
Störer tun?)
Karen weigert sich in der per Los
gebildeten Gruppe mitzuarbeiten.
Torsten schwätzt ständig dazwischen
und lässt die anderen nicht ausreden.
Maja spielt ständig den Gruppenclown
und sorgt so dafür, dass die Gruppe
viel lacht, aber in der Arbeit nicht
vorwärts kommt.
Lena ist leicht beleidigt und zieht sich
dann schmollend zurück.
30
aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.152-153 (leicht verändert und ergänzt)
306
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln
Anlage:
1b von 2
Konfliktbearbeitung (2)
Aufgabe:
Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit
störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus.
Problematisches Verhalten einzelner
Gruppenmitglieder
Mögliche Gründe für dieses Verhalten?
Wie können die Störungen behoben werden?
(Was kann die Gruppe tun? Was können die
Störer tun?)
Peter hat ein sehr lautes Organ, seine
Ideen brüllt er einfach immer sofort in
laufende Gespräche hinein.
Anja reizt andere Gruppenmitglieder
immer wieder mit spitzen und
verletzenden Bemerkungen.
Kerstin ist eine Einzelgängerin, an der
Gruppenarbeit und Gesprächen
beteiligt sie sich kaum.
Sandra hat zu nichts Lust und nörgelt
an allem und jedem herum.
307
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln
Anlage:
1c von 2
Konfliktbearbeitung (3)
Aufgabe:
Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit
störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus.
Problematisches Verhalten einzelner
Gruppenmitglieder
Mögliche Gründe für dieses Verhalten?
Wie können die Störungen behoben werden?
(Was kann die Gruppe tun? Was können die
Störer tun?)
Phillip ist ziemlich aggressiv und macht
manchen in der Gruppe Angst.
Bruno und Jan streiten sich ständig,
weil keiner nachgeben will.
Jochen ist ein richtiger
"Trittbrettfahrer“ und regt damit einige
in der Gruppe auf.
Nina ist ziemlich arrogant und
wichtigtuerisch und nervt dadurch die
anderen in der Gruppe.
308
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln
Anlage:
1d von 2
Konfliktbearbeitung (4)
Aufgabe:
Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit
störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus.
Problematisches Verhalten einzelner
Gruppenmitglieder
Mögliche Gründe für dieses Verhalten?
Wie können die Störungen behoben werden?
(Was kann die Gruppe tun? Was können die
Störer tun?)
Bernd nimmt andere Gruppenmitglieder
gerne auf die Schippe und foppt sie.
Thomas und Natascha arbeiten gerne
zusammen und lassen die Gruppe oft
links liegen.
Mike übernimmt immer möglichst viele
Aufgaben und meckert dann, der Rest
der Gruppe würde nichts tun.
Während der Gruppenarbeit
verschwindet Aydin oft sehr lange,
angeblich sucht er Informationen im
Internet. Ergebnisse bringt er jedoch
selten in die Gruppe ein.
309
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln
Anlage:
2 von 2
Stellenausschreibung für ein Teammitglied31
Unser Team sucht ein neues Mitglied!!!
Wir erwarten:
Wir bieten:
31
Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000,
S.189
310
Schwerpunkt:
Teamkompetenz
Thema:
Gruppenkonflikte bewältigen
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen Konflikte in
Gruppenarbeiten erkennen und nach
Lösungsmöglichkeiten suchen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Klasse 7/8
Keine
Voraussetzungen:
Materialien:
- Anlage 1: "Gruppenarbeit mit Mängeln"
(Klassensatz)
- je Gruppe ein Arbeitsblatt Anlage 2: "Fünf wichtige
Regeln zur Teamarbeit"
-Textmarker o.ä.
Planungsverlauf
Vorbemerkung:
Dieser Baustein kann auch zur Vertiefung der in Klasse 7 erarbeiteten Regeln
angewandt werden. Bei guten Erfolgen mit den in Klasse 7 erarbeiteten Regeln
kann dieser Baustein aber auch ganz entfallen.
Anmerkung zur Gruppeneinteilung:
Die Spielkarten werden nach dem Lesen des Textes und dem Markieren an die
Schülerinnen und Schüler verteilt, in Zweiergruppen treffen sich dann z.B. alle
roten 7er, roten Damen etc. und entsprechend alle schwarzen Paare. In der
Kleingruppe treffen später alle Damen, 7er, usw. zusammen.
1. Die Schülerinnen und Schüler lesen in Einzelarbeit den Text "Gruppenarbeit mit Mängeln" (Anlage 1) und markieren zunächst die Stellen, an
denen etwas in der Gruppenarbeit schief läuft.
311
2. Anschließend werden Zweiergruppen gebildet, in diesen gleichen die
Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse ab und besprechen mögliche
Unterschiede in den Markierungen.
3. Nun werden aus je zwei Zweiergruppen Vierergruppen gebildet, in diesen
werden Regeln entwickelt, an die sich die Gruppe im Beispiel halten
sollte, um eine erfolgreiche Gruppenarbeit zu erreichen. Die Regeln
werden auf dem Arbeitsblatt "Fünf wichtige Regeln für die Gruppenarbeit"
(Anlage 2) gesichert.
4. Die Ergebnisse werden nun entweder in ein Rollenspiel "Eine Regel
gebundene Gruppenarbeit" übertragen oder im Plenum besprochen.
5. Es ist sinnvoll, die Regeln zum Abschluss durch das Plenum auch einer
Tauglichkeitsprüfung unterziehen zu lassen und die wichtigsten Regeln
z.B. in einem Klassenplakat festzuhalten.
Beispiele für sinnvolle Regeln:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Ziele benennen
Einander ausreden lassen
Arbeiten gerecht aufteilen
Zeitverbrauch planen und kontrollieren
Absprachen schriftlich festhalten
Freundlich miteinander umgehen
Jede/r muss die Ergebnisse präsentieren können
…
Hinweise zur Weiterarbeit:
Die erarbeiteten Regeln sollten in folgenden Gruppenarbeiten eingesetzt und
überprüft werden.
312
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenkonflikte bewältigen
Anlage:
1a von 2
Aufgaben:
1. Unterstreicht, was in der Gruppe schief läuft und schreibt die wichtigsten
Punkte auf!
2. Schreibt in Partnerarbeit auf, welche Regeln der Gruppe helfen würden.
3. Stellt in einer Kleingruppe fünf wichtige Regeln für eine gute Gruppenarbeit
zusammen.
Gruppenarbeit mit Mängeln32
In Politik + Wirtschaft hat eine Gruppe die Aufgabe, aus einer Broschüre die
wichtigsten
Ursachen
der
Arbeitslosigkeit
herauszuarbeiten
und
möglichst
anschaulich zu präsentieren. Der Beginn der Arbeit verläuft ziemlich zäh. SVEN
erzählt von einem arbeitslosen Mann in der Nachbarschaft, der vier Kinder hat und
bereits seit mindestens einem Jahr arbeitslos ist, aber die meiste Zeit schwarz auf
dem Bau arbeitet.
SÁSCHA und JENS schauen währenddessen im Hausheft nach, was denn in den
letzten Stunden in Politik + Wirtschaft so alles gemacht wurde, weil am Ende der
heutigen Doppelstunde damit gerechnet werden muss, dass der Lehrer noch eine
Hausaufgabenüberprüfung schreiben lässt.
TINA und BEA blättern derweil in der Broschüre zur Arbeitslosigkeit herum und
mosern schon bald, weil das doch viel zu viel zu lesen sei. SVEN stört dieses
Gemosere, und er reagiert deshalb ziemlich unwirsch mit den Worten: "Also langsam
werde ich sauer, dass hier nur rumgemotzt und rumgedöst wird. Manchmal habe ich
den Eindruck, ich hab nur Blindgänger um mich.“ "Das musst du Schleimer gerade
sagen“,
reagiert
nun
SASCHA
ebenfalls
verärgert,
"Du
bist
doch
der
Oberblindgänger und hältst uns mit deinem unqualifizierten Gequatsche die meiste
Zeit von der Arbeit ab.“ TINA vermittelnd: "Kommt, lasst uns was arbeiten und nicht
länger herumstreiten. Das bringt sowieso nichts.“
TINA
schlägt
nach
diesem
hitzigen
Wortgefecht
vor,
doch
einfach
mal
zusammenzutragen, was jeder so über Arbeitslosigkeit weiß und weshalb die
Arbeitslosigkeit seit Jahren so hoch ist. SVEN meint, die wachsende Arbeitslosigkeit
32
Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4.Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000,
S.123
313
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenkonflikte bewältigen
Anlage:
1b von 2
hätte vor allem was mit den hohen Löhnen in Deutschland zu tun. Das hätte er
kürzlich im Fernsehen gesehen.
In Asien seien die Löhne viel niedriger, deshalb wanderten die deutschen
Unternehmen auch aus. SASCHA erzählt von den Lebensbedingungen in Manila, wo
er mit seinen Eltern zwei Jahre lang gelebt hat. JENS, der bisher noch gar nichts
gesagt hat, fragt nach einer Weile sichtlich irritiert: "Hey, sind wir eigentlich noch
beim Thema? Wir haben nur noch 20 Minuten, dann sollen wir abliefern.“ Für einen
Augenblick herrscht betretenes Schweigen, dann hat BEA als Erste die Sprache
wieder gefunden. "Na, wir sollen doch die Gründe nennen, warum Menschen
arbeitslos werden.“ SASCHA fällt es nun auch wieder ein: "Ach ja, in dem Heft hier,
da sollen wir doch nachlesen.“
Die Aufgabe ist wieder klar, nur die Zeit ist fast vorbei. BEA und TINA, beide sind
schnelle Leserinnen, überfliegen rasch den Text und finden zwei, drei Gründe für die
Arbeitslosigkeit, mit denen sie sich zufrieden geben. Diese Gründe diktieren sie Jens
auf einen Zettel, damit dieser anschließend das Ergebnis vorträgt, denn Jens ist
ziemlich gutmütig und macht das eigentlich immer ohne größeres Murren. Außerdem
kann er gut und selbstbewusst reden. Für klärende Gespräche bleibt keine Zeit
mehr.
Die Gruppe muss als erste vortragen. Der Lehrer lost heute die Vortragenden aus,
das Los fällt auf Sascha und Sven. Sven kann außer dem Lohnkosten-Argument
eigentlich nichts weiter vortragen. Nachfragen, die an Sascha gestellt werden, kann
dieser leider auch nicht beantworten. Jens, BEA und TINA sind von der Situation
schließlich so eingeschüchtert, dass auch sie nur noch ein weiteres Argument
vortragen können.
314
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppenkonflikte bewältigen
Anlage:
2 von 2
Fünf wichtige Regeln
für
eine gute
Gruppenarbeit
1.
2.
3.
4.
5.
315
Schwerpunkt:
Teamkompetenz
Thema:
Aufgabenteilung in
mehrstündigen Gruppenarbeiten
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen in
Arbeitsgruppen verschiedene Aufgaben
wahrzunehmen und zu füllen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Phase einer Unterrichtseinheit
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
In der Klasse sollten vorher schon einmal
Gruppenarbeitsregeln vereinbart worden sein.
Für jede Gruppe:
- einmal Anlage 1: "Gruppenprotokoll"
- eine Gruppenaufgabe
Planungsverlauf
Vorbemerkung:
Dieses Arbeitsblatt sollte im Rahmen einer Gruppenaufgabe eingeführt werden.
Die Arbeitsgruppen sollten nun für die künftigen 3-4 Gruppenarbeitsphasen
bestehen bleiben. Es ist sinnvoll zunächst mit einer kleinen Gruppenaufgabe im
Rahmen von ca. 30 Minuten zu beginnen. Viele Erdkunde-, Politik und
Wirtschaft- wie auch Deutschbücher bieten solche Aufgaben an. Für Politik und
Wirtschaft bieten sich z.B. die Bücher "Team" 1-3 von Wolfgang Mattes an,
diese enthalten viele Gruppenaufgaben.
1. Die auf dem Arbeitsblatt "Gruppenprotokoll" dargestellten Rollen wie
"Gruppenleiter/in", "Schriftführer/in" und "Zeitwächter/in" werden ihrer
Aufgabe entsprechend im Plenum besprochen, damit jede Schülerin und
jeder Schüler die Rollen ausfüllen kann. Es hat sich auch bewährt, die
Rollenbeschreibung schriftlich festzuhalten, damit die Schülerinnen und
Schüler nachschlagen können.
316
Gruppenleiter/in:
Sie bzw. er hat auf die Einhaltung der für Gruppenarbeiten vereinbarten
Regeln zu achten, Gespräche in der Gruppen zu leiten und Gruppentreffen einzuberufen.
Schriftführer/in:
Sie bzw. er hält alle Ergebnisse von Gruppengesprächen fest, besonders
muss darauf geachtet werden, dass vereinbarte Termine zur Erledigung
von Aufgaben gesichert werden.
Zeitwächter/in:
Sie bzw. er hat darauf zu achten, dass Aufgaben zum entsprechenden
Zeitpunkt erledigt werden und die Gruppe auf die verbleibende Zeit
hingewiesen wird.
Schülerinnen/Schüler ohne feste Aufgabe:
Sie bzw. er arbeitet natürlich in vollem Umfang in allen Phasen der
Gruppenarbeit mit, zu diesem Zeitpunkt ist nur von ihr/ihm keine feste
Aufgabe zu übernehmen, dies wird sich aber i.d.R. schon nach dem
nächsten vereinbarten Wechsel ändern.
2. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zunächst die Aufgabe, die
Rollenverteilung abzustimmen. Danach sollte dann die thematische
Aufgabe gestellt werden (s. Vorbemerkung).
Zur Benutzung des Gruppenprotokolls (Anlage 1):
Das Areitsblatt ist in 6 Spalten aufgeteilt, in die erste Spalte tragen die
Schülerinnen und Schüler ein, an welchem Termin sie sich getroffen haben und
zu welchem Thema (z.B. 20.05., 1.Std - Gesang im Mittelalter.) In den weiteren
Spalten werden die Namen der Gruppenmitglieder unter die entsprechenden
Aufgaben eingetragen. Die Rollen wechseln nun bei jedem Treffen, so dass
jedes Gruppenmitglied einmal jede Rolle eingenommen hat.
Beispiel:
Arbeitsphase
Gruppenleiter/i
n
Schriftführer/in
Zeitwächter/i
n
Gruppenmitglied ohne
feste
Aufgabe
Gruppenmitglied ohne
feste
Aufgabe
20.05., 1.Std
Gesang im
Mittelalter
Michael
Tina
Eva
Torben
Inga
21.05.,
Gesang im
Mittelalter
Inga
Michael
Tina
Eva
Torben
317
Anmerkung: Durchschnittliche Schülerinnen und Schüler der Haupt- und
Realschule sind in der Regel problemlos in der Lage, die beschriebenen
wechselnden Rollen einzunehmen. Für Schülerinnen und Schüler, die aufgrund
ihrer persönlichen Situation (z.B. Beherrschung der Sprache o.ä.) nicht jede
Aufgabe übernehmen können, können abweichende Regelungen getroffen
werden.
3. Nach der ersten Besprechungsphase der Gruppen sollte ein Einschnitt
gemacht werden. Im Plenum sollte kurz besprochen werden, ob
Probleme bei der Übernahme der Rollen entstanden sind, und ob die
Gruppe in der Lage war, eine auf die thematische Aufgabe bezogene
Planung zu entwickeln.
4. Die Gruppen bearbeiten nun die thematische Aufgabe weiter, diese sollte
nach ca. 60 Minuten vorgestellt werden können.
5. Es ist sinnvoll, am Ende der Stunde ein "Problem-Blitzlicht"
durchzuführen, d.h. jede Gruppe äußert sich kurz zu ihren Problemen mit
dem neuen Aufgabenblatt und den Rollen. Dann können Lösungsmöglichkeiten besprochen und künftig angewandt werden.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Nach der Einführung des Arbeitsblattes ist es wichtig, dass in den folgenden
Unterrichtsphasen verstärkt Gruppenaufgaben gestellt werden, die Anwendung
des Gruppenprotokolls und der Rollen in regelmäßigen Abständen besprochen
werden.
318
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Aufgabeneinteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten
Anlage:
1 von 1
Gruppenprotokoll
Gruppe:
_____________________________________________________________
Arbeitsphase
Termin/Thema
Gruppenleiter/in
Schriftführer/in
Zeitwächter/in
Gruppenmitglied
ohne feste
Aufgabe
Gruppenmitglied
ohne feste
Aufgabe
319
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Teamkompetenz
Vorteile von Teamarbeit
erkennen und nach
Lösungsansätzen für
auftretende Probleme suchen
Die Schülerinnen und Schülern sollen…
- durch die Erarbeitung einer Präsentation
ihre gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der
Vorteile
und Chancen von Teamarbeit vertiefen.
- in Teamarbeiten auftretende Probleme erkennen
und Lösungsmöglichkeiten für diese finden.
Einzelstunde
Doppelstunde
3 Stunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Vorerfahrungen mit Teamarbeit (siehe
Vorbemerkung).
je Schülerin/Schüler
- Infoblatt "Einzel- und Teamarbeit" (Anlage 1)
- Textmarker
je Gruppe:
- Arbeitsauftrag (Anlage 2)
- Beratungsgutschein (Anlage 3)
- 2 Moderationskarten
- Klebeband oder Pins zum Anheften der
Moderationskarten
- Plakatkarton (50x70 cm), Folien, Eddings,
Folienmarker
320
Vorbemerkung:
Dieser Baustein kann nur dann durchgeführt werden, wenn die Schülerinnen
und Schüler bereits Erfahrungen mit Teamarbeit gesammelt haben, damit
vertiefende Ergebnisse erzielt werden können.
Planungsverlauf
1. Ideensammlung - Vorteile von Teamarbeit
Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag sich in Einzelarbeit Vorteile
von Teamarbeit zu notieren. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler gezielt
auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Die Ergebnisse werden im Plenum kurz
besprochen und dienen später in den Teams als Arbeitsgrundlage.
2. Vertiefung - Information zu Einzel- und Teamarbeit (Anlage 1)
Die Schülerinnen und Schüler lesen und bearbeiten den Text "Einzel- und
Teamarbeit" (Anlage 1) laut Arbeitsanweisung des Aufgabenblattes, um
vertiefende Informationen zu den Vorteilen von Teamarbeit zu erhalten. Im
Klassengespräch werden die Ergebnisse kurz besprochen und an der Tafel
sowie schriftlich durch die Schülerinnen und Schüler gesichert.
3. Arbeit im Team
Nun werden Zufallsgruppen gebildet (3-5 Personen). Sollte es zu diesem
Zeitpunkt feste Arbeitsgruppen geben, empfiehlt es sich in diesen zu arbeiten,
um stärker an die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in ihren
Arbeitsgruppen anknüpfen zu können. Anschließend erhalten die Teams den
Arbeitsauftrag (Anlage 2). Die Aufgabe und die Anforderungen an die
Präsentation sollten zunächst im Plenum besprochen werden. Den Teams sollte
eine Zeitvorgabe für ihrer späteren Präsentationen gegeben werden, hier
dürften 8-10 Minuten pro Präsentation ausreichen. Grundlage für diese
Arbeitsphase sind die Ergebnisse aus Punkt 1 und 2.
Man kann jedem Team einen Gutschein über eine Beratung durch die Lehrkraft
aushändigen (Anlage 3), so haben die Teams die Chancen, Hilfe durch die
Lehrkraft zu erhalten, jedoch nur einmal. Erfahrungsgemäß werden die
Gutscheine selten eingelöst, sie bieten aber Sicherheit für die Schülerinnen und
Schüler.
4. Präsentation der Vorteile von Gruppenarbeit
Nach dem Zufallsprinzip wird nun die Reihenfolge festgelegt, in der die Teams
ihre Präsentationen zum Thema "Vorteile von Teamarbeit" vorstellen. Im
Anschluss an jede Präsentation sollte Zeit für Nachfragen gegeben werden.
321
Die "Zuschauer" haben während der Präsentation den Auftrag für die an jede
festzuhalten, was ihnen
Präsentation anschließende Blitzlichtrunde33
besonders positiv bei der Präsentation aufgefallen ist (z.B. der Punkt
Arbeitserleichterung).
Es ist wichtig, vorher darauf hinzuweisen, dass die Blitzlichtaussagen kurz
begründet werden sollen.
Die bei den Präsentationen verwendeten Plakate, Folien usw. sollten, soweit
möglich, im Klassenraum ausgestellt werden.
5. Bearbeitung - Probleme bei Teamarbeiten und Lösungsmöglichkeiten
Die Schülerinnen und Schüler gehen nun wieder zurück in ihre Teams und
erhalten den Auftrag:
Sammelt in einem Brainstorming Probleme, die in einer Gruppenarbeit auftreten
können. Einigt euch danach auf zwei Probleme, die euch besonders wichtig
erscheinen und überlegt, welche Lösungsmöglichkeiten euch dazu einfallen.
Jedes Teammitglied notiert die gemeinsamen Ergebnisse auf einem Zettel, den
es später zur Präsentation im Plenum verwenden kann. Zum Schluss notiert ihr
alle Problem, die euch eingefallen sind, auf Moderationskarten. (Je Problem
eine Karte)
Nach Ablauf der Bearbeitungszeit stellen die Teams nacheinander ihre
Moderationskarten mit den "Problemen" und den entsprechenden Lösungsansätzen vor. Die übrige Klasse hat in dieser Zeit die Aufgabe, die Probleme
und Lösungsansätze in Stichpunkten zu notieren und ggf. später um eigene
Ideen zu ergänzen.
Die Moderationskarten werden nach der Vorstellung entweder an einer
Pinnwand oder mittels Klebeband an einer freien Wandfläche befestigt.
Die Lehrerin/der Lehrer ist in dieser Phase Moderator, sie/er leitet das Gespräch
bezüglich der Sinnhaftigkeit der Lösungsansätze und ordnet die Probleme nach
Schwerpunkten (clustern). Mögliche Schwerpunkte könnten der Arbeitsprozess
in der Gruppe, Umgang mit Materialien, Zuverlässigkeit von Teammitgliedern,
Einhaltung von Absprachen etc. sein.
Nachdem alle Ergebnisse vorgestellt wurden, erhalten die Schülerinnen und
Schüler die Hausaufgabe, ihre während der Vorstellung der Moderationskarten
angefertigten Mitschriften mit den entsprechenden Lösungsansätzen in
Reinschrift zu bringen.
Nach künftigen Teamarbeiten sollte besprochen werden, ob ähnliche Probleme
erneut aufgetreten sind und ob sie gelöst werden konnten.
Die Beschränkung auf zwei Probleme pro Team ist notwendig, damit sich die
Teams einerseits auf wichtige Probleme konzentrieren und andererseits die
Fülle der Problem-Nennungen nicht zu groß wird.
33
Die Schülerinnen und Schüler äußern sich kurz reihum nacheinander.
322
Beispiele für typische Probleme:
a) Arbeitsmaterialien wurden von einem Teammitglied mitgenommen, das
erkrankt ist, und die Materialien liegen in der nächsten Stunde nicht vor.
Lösungsansatz: Bei Teamarbeiten hat künftig jedes Team einen
"Arbeitsordner", der in der Schule verbleibt (z.B. im Klassenschrank).
b) Ein Teammitglied vergisst häufig die Erledigung seiner Aufgaben.
Lösungsansatz: Ein anderes Teammitglied spricht das vergessliche
Teammitglied an und erinnert es an die Aufgaben.
c) Ein Teammitglied boykottiert die Mitarbeit.
Lösungsansatz: Das Team spricht mit dem Teammitglied, versucht
herauszufinden, warum es sich weigert mitzuarbeiten, und bietet ihm
gezielt Aufgaben an, die es übernehmen und bewältigen kann.
Bei der Arbeit mit Moderationskarten empfiehlt es sich folgende Tipps zu
beachten:
1.
2.
3.
4.
maximal sieben bis zehn Worte verwenden.
maximal in drei Zeilen schreiben.
die übliche Groß- und Kleinschreibung verwenden.
auf eine gut lesbare Handschrift achten.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Wie in Punkt 5 dargestellt, sollte im Anschluss an die Bearbeitung dieses
Bausteines gezielt Teamarbeit stattfinden, nach deren Abschluss die erfahrenen
Vorteile benannt sowie die aufgetretenen Probleme und Lösungsansätze
besprochen werden.
Insbesondere in der Vorbereitung auf die Projektprüfung bietet es sich an, auf
die Ergebnisse dieses Bausteins zurückzugreifen. Auf diese Weise kann den
Schülerinnen und Schülern nochmals bewusst werden, welche Vorteile
Teamarbeit bei entsprechend sinnvoller Umsetzung haben kann, aber auch
welche Probleme in Teamarbeiten auftreten und wie sie gelöst werden können.
323
Schwerpunkt: Teamentwicklung
Baustein:
Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für
auftretende Probleme suchen
Anlage:
1 von 3
Arbeitsauftrag: Markiere mit einem Stift, wann Teamarbeit als vorteilhaft empfunden wird.
Einzel- und Teamarbeit34
Teamarbeit wird von Schülerinnen und Schülern nicht immer als hilfreich und sinnvoll
angesehen. So fanden wissenschaftliche Untersuchungen heraus, dass viele Schülerinnen
und Schüler sogar gerne alleine arbeiten, solange ihnen zum Beispiel in Mathematik
Aufgaben gestellt werden, die sie gut beherrschen und die sie daher leicht lösen können.
Sind die Aufgabenstellungen jedoch sehr schwer, fühlen sich Schülerinnen und Schüler oft
alleine oder gar hilflos, dann nehmen sie gerne Hilfe von anderen an und empfinden dies als
entlastend.
Aufgaben, die sehr viel Ruhe und Konzentration erfordern, wie zum Beispiel das Malen eines
Bildes, werden ebenfalls lieber alleine erledigt. Soll jedoch eine Wandzeitung mit mehreren
Bildern und Texten zu einem Thema entstehen, wird gerne im Team gearbeitet. Gemeinsam
verfügt man über eine größere Zahl an Ideen und kann die verschiedenen Begabungen im
Team zur Lösung der Aufgabe nutzen. Manche können eben besser schreiben, andere
besser zeichnen.
Besonders positiv wird Teamarbeit empfunden, wenn man Aufgaben im Team schneller
lösen oder erledigen kann als alleine. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn mehrere
Texte gelesen werden müssen um eine Aufgabe zu bearbeiten.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass bei Befragungen Schülerinnen und Schüler Vorteile
von Einzelarbeit mit folgenden Stichworten bezeichneten: Ruhe, Konzentration, intensives
Lernen, Erfolg bei Wettbewerben.
Als Stichworte für die Vorteile von Teamarbeit wurden genannt: Motivation, Ideenreichtum,
Unterstützung, Gemeinschaft, schnellere Arbeit, Spaß, gesteigertes Selbstbewusstsein,
höherer Lernerfolg, Zusammenhalt, Erfolg bei Wettbewerben.
Ob Teamarbeit als erfolgreich empfunden wird, hängt in besonderem Maße damit
zusammen, ob ein Team in der Lage ist Probleme zu lösen, die während der gemeinsamen
Arbeit auftreten.
34
In Anlehnung an die Untersuchungsergebnisse von Weidner, Margit: Kooperatives Lernen im
Unterricht, 2003, S.83ff
324
Schwerpunkt: Teamentwicklung
Baustein:
Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für
auftretende Probleme suchen
Anlage:
2 von 3
Arbeitsauftrag
Ihr habt in der Vergangenheit verschiedene Erfahrungen bezüglich Teamarbeit
gemacht und festgestellt, welche Vorteile Teamarbeit haben kann. Dies hat der Text
„Einzel- und Teamarbeit“ nochmals vertieft. Die Notizen zum Text und eure eigenen
Erfahrungen können euch dabei helfen, Tipps für eure künftigen Gruppenarbeiten zu
erhalten.
Ihr sollt nun aus den gesammelten Informationen und Erfahrungen eine Präsentation
zu dem Thema „Vorteile von Teamarbeit“ erstellen. Eure Ergebnisse sollen später
im Klassenraum ausgestellt werden.
Anforderungen an die Präsentation.:
1. Eure Präsentation der Vorteile sollte durch mindestens ein Medium (z.B.
Plakat, Folie usw.) unterstützt werden.
2. Alle Mitglieder des Teams sollten in die Präsentation eingebunden sein.
3. Ihr habt 40 Minuten Zeit, um eure Präsentation zu erstellen.
325
Schwerpunkt: Teamentwicklung
Baustein:
Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für
auftretende Probleme suchen
Anlage:
3 von 3
Beratungsgutschein
Beratungsgutschein
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
Beratungsgutschein
Beratungsgutschein
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
Beratungsgutschein
Beratungsgutschein
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
Beratungsgutschein
Beratungsgutschein
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
Beratungsgutschein
Beratungsgutschein
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
Dieser Gutschein kann gegen eine
Beratung durch die Lehrkraft eingelöst
werden. Er kann nur zur Unterstützung
bei der Lösung eines Problems
eingesetzt werden.
326
Schwerpunkt:
Teamkompetenz
Thema:
Regeln zur Gruppenarbeit
entwickeln und überprüfen
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen selbst
aufgestellte Regeln zur Gruppenarbeit zu
überprüfen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 9/10
Keine
Für jede Gruppe:
- Anlage 1: eine Kopie der Arbeitsblätter:
"Gruppenarbeit praktisch" und
- Anlage 2 : "Regelentwickung und Überprüfung"
Planungsverlauf
Vorbemerkung:
In diesen Baustein können die Schülerinnen und Schüler vorhandene Regelwerke integrieren und mit ihm weiterentwickeln. Dennoch ist dieser Baustein
auch zur Ersterarbeitung geeignet.
1. Die Schülerinnen und Schüler werden in 4er Gruppen eingelost. Das
Losen hat sich als sehr sinnvoll erwiesen, da diese Form der
Gruppeneinteilung dazu beiträgt, verhärtete Gruppenstrukturen
aufzulösen.
2. Im Plenum wird die Rahmenhandlung der Aufgabe vorgelesen. Die
Schüler erhalten das Arbeitsblatt "Gruppenarbeit praktisch" (Anlage 1)
mit der Anweisung zunächst die Aufgaben 1 und 2 zu bearbeiten.
3. Nach Erstellung von Regeln und Benennung der problematischen
Verhaltensweisen wird das Arbeitsblatt "Regelentwicklung und
327
Überprüfung" (Anlage 2) an die Gruppen ausgegeben, diese erhalten
den Auftrag den "Mermedez" nun zu planen und dabei insbesondere auf
ihre Arbeit als Gruppe zu achten. Die bisherigen Ergebnisse werden nicht
(!) vor 4. besprochen, da die Schülerinnen und Schüler lernen sollen
selbständig die aufgetretenen Probleme zu erkennen und zu klären.
4. Nachdem die Aufgabe gelöst ist, sollen die Schüler nun ihre eigenen
Regeln anhand ihrer Erfahrungen nochmals überprüfen und die
überprüften Regeln auf dem Arbeitsblatt (Anlage 2) sichern.
5. Die einzelnen Gruppen stellen nun ihre Entwürfe vor und berichten über
ihre Gruppenregeln und Probleme, die zur Veränderung einzelner Regeln
geführt haben.
6. Nun gibt es zwei Alternativen zum weiteren Vorgehen:
a) Die gebildeten Gruppen arbeiten in der Folgezeit immer wieder an
verschiedenen Gruppenaufgaben zusammen und reflektieren
regelmäßig ihre Arbeitsweise, so dass der Gewinn v.a. auf die
einzelnen Gruppen bezogen ist.
b) Die vorgestellten Regeln werden im Plenum besprochen und 8
Regeln für ein Klassenplakat ausgewählt.
7. Unabhängig von den gruppenbezogenen Lernergebnissen wird
abschließend das beste Mermedez Sportwagenmodell prämiert.
WICHTIG!!! Hier sollte nicht Schönheit alleine ein Kriterium sein.
Mögliche weitere Kriterien: technische Neuheiten und Besonderheiten,
Funktionalität, Bequemlichkeit, Alltagstauglichkeit, Benennung einer
Käufergruppe etc.
328
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Regeln zur Teamarbeit entwickeln und überprüfen
Anlage:
1 von 2
Gruppenarbeit praktisch
-Regeln entwickelnDer große Automobilkonzern Mermedez arbeitet an einem neuen Sportwagenmodell.
Viele Ideen für das Fahrzeug hat die Entwicklungsabteilung bereits zusammengetragen, als in der Zentrale die Nachricht eintrifft, dass der Konkurrent Modi schon
viel weiter ist und bereits eine komplett fertige Zeichnung seines neuen Wagens
habe. So unter Druck geraten beschließt der Leiter der Entwicklungsabteilung, um
Zeit zu sparen und möglichst viele Ideen möglichst gut durchdacht zu erhalten, seine
Abteilung in Gruppen aufzuteilen und alle an dem Auto arbeiten zu lassen. Die
Gruppe mit dem besten Konzept soll eine Prämie erhalten.
1. Aufgabe: Schreibt mindestens fünf Regeln auf, damit eure Gruppe
erfolgreich arbeiten kann.
Regeln
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
2. Aufgabe: Schreibt nun Verhaltensweisen auf, die sich problematisch auf
die Arbeit im Team auswirken könnten.
Problematisches Verhalten in der Gruppe
1.
2.
3.
4.
5.
329
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Regeln zur Teamarbeit entwickeln und überprüfen
Anlage:
2 von 2
Regelentwicklung und Überprüfung
Aufgabe:
Nutzt nun eure selbst aufgestellten Regeln und achtet auf die problematischen
Verhaltensweisen, um euch an die Zeichnung und Planung des neuen Mermedez zu
machen.
Versucht dabei darauf zu achten, wie eure Gruppenarbeit funktioniert. Überprüft eure
Regeln. Müsst ihr sie am Ende der Arbeit verändern?
1. Der neue Mermedez Sportwagen (Probeskizze):
2. Probleme, die sich mit den Gruppenregeln ergaben.
Beispiel:. Wir konnten nicht immer alles gemeinsam besprechen, weil das sehr
viel zusätzliche Zeit in Anspruch genommen hätte.
Überprüfte Regeln
1.
2.
3.
4.
5.
330
Schwerpunkt:
Teamkompetenz
Thema:
Gruppendiskussion zur
Teamfähigkeit – amerikanische
Debatte
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit Vorund Nachteilen von Gruppenarbeit
auseinandersetzen, und lernen einen eigenen
Standpunkt einzunehmen.
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 9/10
Keine
Texterschließung I
Je ein Klassensatz:
- Anlage 1: "Gruppenarbeit im Betrieb"
- Anlage 2: "Wer auf Gruppenarbeit setzt ... "
- Anlage 3: "Lehrerinfo"
- Textmarker grün
- Textmarker gelb
Planungsverlauf
1. Die Klasse erhält beide Texte (Anlage 1 und 2), um sie zu lesen und zu
markieren. Zu jedem Text sollen maximal 10 Schlüsselbegriffe aufgeteilt
nach Pro- und Kontra-Argumenten für Gruppenarbeit benannt werden.
2. In Partnerarbeit werden nun zunächst die Schlüsselbegriffe miteinander
verglichen und deren Auswahl ggf. diskutiert.
3. Die Klasse wird nun in zwei Gruppen aufgeteilt (Pro + Kontra Gruppe),
dies kann durch einfaches Abzählen erfolgen. Alle 1er sind Pro, alle 2er
Kontra, je nach Schülerzahl können die Gruppen nochmals halbiert
werden, um besser arbeitsfähig zu sein.
331
Jede Gruppe erhält den Auftrag, sich für die anschließende Diskussion
mithilfe der Texte zunächst wieder in Einzelarbeit vorzubereiten.
Wichtig!!! Die an der Diskussion teilnehmenden Schüler werden erst am
Ende dieser Phase ausgelost. Diese Vorgehensweise sollte unbedingt
angekündigt werden, um die Motivation bei allen Schülern
aufrechtzuerhalten. In der Praxis hat sich diese Methode bewährt, da so
alle Schülerinnen und Schüler damit rechnen müssen später mitzudiskutieren.
Nach der Einzelarbeit erfolgt ein Abgleich der Ergebnisse in Partnerarbeit
und zuletzt in der Gruppe. (In leistungsschwächeren Klassen können die
Ergebnisse an dieser Stelle auch noch zusätzlich im Plenum abgeglichen
werden.)
Nun werden die an der Diskussion teilnehmenden 3-5 Schülerinnen und
Schüler ausgelost. Diese erhalten nochmals einen kurzen Moment, um
sich mithilfe der Gruppe auf die anschließende Diskussion vorzubereiten.
Die an der Diskussion teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sollten
an dieser Stelle den Hinweis erhalten, sich wichtige Argumente für die
Diskussion aufzuschreiben und untereinander die Argumente aufzuteilen.
4.
Die amerikanische Debatte
Aufgabe der Spielleiterin/des Spielleiters:
Die Spielleiterin/der Spielleiter achtet auf die korrekte Einhaltung der Zeit, die
Wiederholung der Argumente der Vorrednerin/des Vorredners und die Einhaltung der Rahmenbedingungen für einen geregelten Diskussionsablauf.
pro
kontra
„Wendepunkt“
Beginn
Spielleitung
332
a) Jede Seite benennt 3-5 Diskutierende, diese sitzen sich an einem Tisch
gegenüber (siehe Zeichnung).
b) Alle Diskutierenden haben in der anschließenden Diskussion ca. 30
Sekunden Zeit, zunächst sind die Argumente der/des vorherigen
Sprecherin/Sprechers zu wiederholen, anschließend kann sie/er die
eigenen Argumente benennen. Die beginnende Seite hat volle 30
Sekunden für die eigenen Argumente Zeit.
c) Die nicht aktiv an der Diskussion teilnehmenden Schülerinnen und
Schüler erhalten den Auftrag den Diskussionsverlauf zu beobachten.
Insbesondere sollen sie die Argumente der Gegenseite notieren und
diese später wiedergeben können.
d) Die Kontra-Seite beginnt. Die/der Letzte ("Wendepunkt") in der Reihe hat
60 Sekunden Redezeit, da er nur ein Mal an der Reihe ist. Nun läuft die
Diskussion, in entgegengesetzter Richtung, wieder über alle Stationen
bis zum Beginn zurück.
e) Am Schluss der Debatte sollte unbedingt ein Auswertungsgespräch im
Plenum erfolgen.
5. Die Beobachtungen werden zunächst in Zweiergruppen verglichen und
anschließend im Plenum ausgewertet, beide Seiten erhalten die Möglichkeit,
vergessene Argumente kurz zu ergänzen.
Am Ende des Plenums sollte genauer erörtert werden, welche Aufgaben
sinnvollerweise in Gruppen- und welche in Einzelarbeit erledigt werden sollten.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Die amerikanische Debatte eignet sich besonders gut zum Training von
kommunikativen Fähigkeiten. Der Beobachtungsauftrag könnte dann weniger
auf den Inhalt der Diskussion abzielen und stärker auf rhetorische Fähigkeiten
bezogen werden.
333
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte
Anlage:
1 von 3
Aufgabe :
Lies beide Texte zur Gruppenarbeit. Markiere mit grünen Marker Argumente, die für
Gruppenarbeit und mit gelben Marker Argumente, die gegen Gruppenarbeit sprechen.
Immer mehr Betriebe setzen auf Gruppenarbeit35
Die Gruppenarbeit ist in den Groß- und Mittelbetrieben hierzulande kräftig auf dem
Vormarsch, allerdings erst seit einigen Jahren. Bis dahin herrschte die hochgradige
Arbeitsteilung aus der Frühzeit der Industrialisierung vor. Der Arbeiter hatte nur
wenige Handgriffe zu verrichten und sonst nichts zu melden. Dahinter stand die
Auffassung, dass die Arbeiter nur dann etwas leisten, wenn sie genau überprüft und
möglichst
spezialisiert
eingesetzt
werden.
Dementsprechend
wurden
die
Arbeitskräfte exakt angewiesen, was sie zu tun hatten. Ihr Kopf war nicht gefragt.
Jetzt aber sollten die Arbeitnehmer mitreden und in Gruppen ihre Arbeitsabläufe
mitbestimmen, um mehr Leistung und bessere Produkte zu erreichen. Ausgelöst
wurde dieses neue Denken Ende der achtziger Jahre durch atemberaubende Erfolge
der japanischen Wirtschaft. Die herkömmliche Fertigung erweist sich immer mehr als
unflexibel und ungeeignet, um die vielfältigen Sonderwünsche der Kunden zu
befriedigen. Des Weiteren unterfordern monotone Handgriffe am Fließband oder in
anderen Bereichen die meisten Arbeitskräfte und sind nicht selten ungesund. Das
erhöht nicht nur den Krankenstand, sondern senkt auch die Motivation der
Mitarbeiter. Diese und andere Nachteile verschwinden oder werden doch zumindest
geringer, wenn Verantwortung für ganze Arbeitsvorgänge oder Produkte auf einzelne
Gruppen von Arbeitnehmern übertragen wird. Konkret bedeutet das: Die jeweilige
Gruppe teilt sich Arbeit ein, kann Arbeitsabläufe verbessern und ist in hohem Maße
für die Qualität der Arbeitsergebnisse verantwortlich. Für Absprachen mit anderen
Teams oder der Abteilungsleitung gibt es einen Gruppensprecher aus der Mitte der
Gruppe. Diese Vorgehensweise spart Kosten und Zeit, da weniger Vorarbeiter,
Meister und andere Führungskräfte gebraucht werden und der Zeitaufwand für
Absprachen und Anfragen geringer wird. Klar ist aber auch, dass die teamorientierte
Arbeit höhere Anforderungen an
den einzelnen Arbeiter stellt und ihm mehr
Verantwortung zukommt. Deshalb werden die Mitarbeiter in vielen Betrieben auch
teamorientiert fortgebildet.
35
Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000,
S.183
334
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte
Anlage:
2 von 3
Wer auf Gruppenarbeit setzt, befindet sich auf dem Holzweg!36
(Kommentar eines Chefredakteurs)
Gruppenarbeit ist in Mode gekommen, in Betrieben wie in Schulen. Mit
Gruppenarbeit soll Deutschland als Standort für Unternehmen gesichert und diese
wieder in die Gewinnzone geführt werden. Auch unter Pädagogen breitet sich
zunehmend die Vorstellung aus, dass mit Gruppenarbeit viele der bestehenden Lernund Disziplinprobleme in der Schule zu lösen seien. Dieser Euphorie muss mit
einigen nüchternen Einwänden begegnet werden.
Zunächst zum Industriestandort Deutschland: Die deutschen Unternehmen haben
ihre weltweite Bedeutung nicht wegen irgendwelcher Gruppenleistungen errungen,
sondern deshalb, weil es intelligente Einzelgänger mit Weitblick gegeben hat, die
grandiose Erfindungen im "stillen Kämmerlein“ gemacht haben. Namen wie Einstein,
Reis, Gutenberg, Otto, Daimler oder Benz seien hier nur stellvertretend genannt.
Diese intelligenten Einzelgänger werden auch künftig darüber entscheiden, ob
Deutschland ein erfolgreicher Industriestandort bleiben wird oder nicht. Die
Deutschen
kurzsichtig
mit
Japanern
oder
anderen
asiatischen
Völkern
gleichzusetzen, wäre gewiss ein großer Fehler. Die Deutschen waren und bleiben
ein Volk von Einzelgängern und Einzelkämpfern.
Von daher grenzt es geradezu an Blindheit, wenn nun im Schulbereich
Gruppenarbeit Einzug halten soll. Gruppenarbeit im Unterricht mag ein angenehmer
Zeitvertreib
für
Schülerinnen
und
Schüler
sein,
aber
mit
echten
Leistungsanforderungen hat dies ebenso wenig wie mit der längst überfälligen
Förderung der überdurchschnittlich guten Schülerinnen und Schülern zu tun.
Deutschland braucht Topleute und Leistungsträger! Doch diese werden durch
Gruppenarbeit nicht gefördert, im Gegenteil, sie werden von den Schwachen und
Lernunwilligen zur Faulenzerei verführt. Sie sind chronisch unterfordert und verlieren
aufgrund dieser Umstände ihre Motivation. Auf diese Weise gehen sie als
Hoffnungsträger und Zugpferde für die moderne Industriegesellschaft verloren. Es
bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft rechtzeitig
bemerken, dass sie sich mit der Gruppenarbeit auf dem Holzweg befinden.
36
Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000,
S.111
335
Schwerpunkt:
Baustein:
Teamkompetenz
Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte
Anlage:
3 von 3
Lehrerinfo zur Einzel- und Gruppenarbeit:
(n Anlehnung an Margit Weidner: Kooperatives Lernen im Unterricht, 2003, S.83ff)
Einzelarbeit wird von vielen Menschen als sinnvoll empfunden, wenn:
-
man einen Lernbereich oder Tätigkeiten gut beherrscht und über Strategien
verfügt, die entsprechende Aufgabe erfolgreich zu lösen.
-
das persönliche Interesse und die eigene Motivation an Aufgaben oder
Tätigkeiten sehr hoch sind.
-
man viel Ruhe und Muße braucht, um etwas zu verstehen oder zu bearbeiten.
-
ein Wettbewerb ohne Hilfe erfolgreich abgeschlossen werden könnte.
Gruppenarbeit wird von vielen Menschen als positiv empfunden, wenn:
-
Gruppenmitglieder sich gegenseitig Lerninhalte erklären können (Schüler
fühlen sich bei schwierigen Inhalten/Aufgaben oft alleine und hilflos).
-
sie die Erfahrung machen, dass gemeinsam entwickelte Gedanken und Ideen
helfen können, eine gestellte Aufgabe oder ein Problem leichter und schneller
zu lösen.
-
arbeitsteiliges Arbeiten in Gruppen Gesamtarbeitsprozesse beschleunigt.
-
Wettbewerbe durch die gemeinsame Arbeit erfolgreich abgeschlossen werden
können.
336
Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten, die mit
einer Präsentation abschließen
Vorbemerkung:
Gruppenarbeit ist eine hochkomplexe Unterrichtsform, die eine gezielte und
gründliche Einführungszeit voraussetzt. Gruppenarbeiten können, genauso wie jeder
andere Lernprozess, Probleme aufweisen. Diese sind bei Gruppenarbeiten meist
auffälliger, aber nicht unbedingt größer als solche in frontal orientierten
Unterrichtsphasen. Im vorherigen Schwerpunkt wurden verschiedene Hilfestellungen
zur Verbesserung von Gruppenarbeiten angeboten. Die hier angebotenen Tipps zur
Auswertung von Gruppenarbeiten nehmen dabei insbesondere Möglichkeiten in den
Blick, die auch bei arbeitsteiligen Gruppenarbeiten einen möglichst großen
Lernzuwachs für alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse ermöglichen können.
1. Hinweise zur Vorbereitung und Organisation
a) Mit den Schülerinnen und Schülern sollte deutlich besprochen werden, wer
präsentieren soll, ob Einzelne oder die ganze Gruppe.
b) Bewährt hat sich das Auslosen der Präsentatorin/des Präsentators, da viele
Schülerinnen und Schüler sich dann wesentlich besser auf das Thema
vorbereiten und nicht immer "die gleichen klugen Köpfe“ vortragen.
c) Die Abfolge der vorstellenden Gruppen sollte vor Beginn der Gruppenarbeit
klar festgelegt sein.
d) Die Gruppen sollten vor der eigentlichen Ergebnisvorstellung eine vorher
festgesetzte Zeit erhalten, um diese zu üben.
Beispiel:
Die Gruppe arbeitet seit zwei Stunden am Projektthema "Gesang im Mittelalter".
Vorstellung ist in der 4. Projekt-Stunde: Dann sollten mindestens 20 Minuten der
3. Stunde dazu verwandt werden, die Vorstellung der Ergebnisse zu üben. Die
Einhaltung dieser Übungsphase muss durch die Lehrkraft für alle Gruppen
überprüft werden. Wenn sich dieses Vorgehen ritualisiert hat, kann das Üben der
Präsentation an die Gruppen selbst abgegeben werden.
2. Durchführung und Materialien
a) Den Gruppen muss bekannt sein, dass auch bei Fehlen eines Gruppenmitgliedes
die Ergebnisse vorgestellt werden müssen. Deshalb sollten alle Gruppenmitglieder
den thematischen Gesamtüberblick haben und möglichst viele Ergebnisse der
Gruppenarbeit präsentieren können. Hierbei sind die unterschiedlichen
Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu bedenken.
337
b) Schriftliche Unterlagen zur Vorstellung von Ergebnissen sollten in der Klasse (z.B.
in einem Gruppenordner) verbleiben.
c) Präsentationsmaterialien sollten in der Schule gelagert werden.
3. Ergebnissicherung
Es ist wichtig, durch methodische Verfahrensweisen zu erreichen, dass die
Schülerinnen und Schüler einer Klasse möglichst viele Ergebnisse der
Präsentationen anderer Arbeitsgruppen sichern und erinnern können. Hierzu
bieten sich u.a. folgende Möglichkeiten an:
a) Auswertungsblatt
Gruppenarbeiten)
(siehe
Anlage
1
"Tipps
zur
Auswertung
von
b) schriftliche Beobachtungsaufträge
Diese können während der Gruppenarbeitsphase von der Lehrerin/dem
Lehrer erstellt werden.
c) Doppelkreis oder KarusellGespräch
Die Schülerinnen und Schüler
sitzen sich mit ihren Notizen zu der
vorangegangenen Präsentation in
einem Doppelkreis gegenüber (s.
Abbildung).
Nun
berichtet
zunächst
der
Innenkreis dem Außenkreis, was er
sich notiert hat. Der Außenkreis
hört zu und ergänzt seine Notizen,
oder notiert sich Fragen. Nach dem
der Innenkreis fertig ist, stellt er
dem Innenkreis noch offene Fragen
und fasst das Gehörte zusammen.
Nach Ablauf eines angemessenen Zeitraumes für diesen Austausch, gibt die
Lehrerin/der Lehrer ein Signal, dass die Zeit zu Ende ist.
Nun rückt der Außenkreis z.B. zwei Sitzplätze im Uhrzeigersinn weiter, so dass
alle eine neue Partnerin/einen neuen Partner haben. Nun beginnt der Außenkreis.
Der übrige Ablauf ist wie vorher beschrieben.
Der Ablauf kann je nach Belieben und Erfordernis wiederholt werden. Als
Abschluss erfolgt eine Auswertung im Plenum, oder eine Wiederholung der
wichtigsten Inhalte durch zufällig ausgeloste Schülerinnen oder Schüler.
(Beschreibung in veränderter Form und Abbildung aus: Klippert, Heinz: Methoden-Training,
Übungsbausteine, S.45. 3. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 1995)
338
d) Quiz zum Thema
Das von der Gruppe erstellte Quiz sollte der Lehrerin/dem Lehrer vorher zur
Überprüfung und Vervielfältigung übergeben werden.
e) Projektzeitung
Jede Gruppe berichtet im Stile einer Reporterin/eines Reporters über das
Thema einer anderen Gruppe. Die Themen werden (nach vorheriger
Ankündigung) erst vergeben, wenn alle Gruppen vorgetragen haben.
f) Plakat zu einem fremden Vortrag erstellen
Die präsentierende Gruppe hat vorher den Auftrag erhalten, dass sie ihre
Präsentationen nicht durch Plakate unterstützen darf. Eine Gruppe der
zuhörenden Schülerinnen und Schüler erhält nun den Auftrag, im Anschluss
an die Präsentation ein Ergebnisplakat zu dem Präsentationsthema zu
erstellen.
4. Auswertung
Eine Gruppenarbeit ist in der Regel nur dann wirklich sinnvoll, wenn sie auch
entsprechend ausgewertet wird.
a) Gruppenarbeiten, die Unterrichtsthemen zum Inhalt haben, sollten
unbedingt auch zuerst bezüglich der Inhalte besprochen werden.
b) Gruppenarbeiten sollten im Anschluss an die inhaltliche Besprechung
unbedingt auch bezüglich ihrer methodischen Qualität besprochen
werden.
c) In beiden Fällen ist es sinnvoll, zunächst nur die positiven Aspekte (Lob)
zu benennen und erst danach auf problematische Punkte zu sprechen zu
kommen. Für viele Schülerinnen und Schüler ist es angenehmer, wenn
sie selbst die Kritikerinnen und Kritiker aufrufen.
Jegliche Vermischung von inhaltlicher und methodischer Auswertung führt häufig
dazu, dass Schülerinnen und Schüler in der Besprechung auf den methodischen
Bereich ausweichen und der inhaltliche Bereich zu kurz kommt.
Mithilfe eines Feedbackbogens kann die methodische Auswertung auch stumm
erfolgen, z.B. indem man einzelne Schülerinnen und Schüler als Präsentationsbeobachterinnen/Präsentationsbeobachtern ernennt.
Ein Feedbackbogen findet sich in dem Baustein "Präsentieren können 5:
Vorbereitung, Durchführung und Reflexion“ im Schwerpunkt "Grundlegende Lernund Arbeitskompetenzen.
339
Schwerpunkt:
Baustein:
Tipps zur Auswertung von Gruppenarb., die mit einer Präsent. abschließen
Teamkompetenz
Anlage:
1 von 1
Arbeitsblatt zur Auswertung von Präsentationen
1. Notizen zu einer Präsentation machen.
2. Die Notizen noch einmal sinnvoll und lesbar ordnen.
3. Offene Fragen notieren.
1.
Notizen zur Präsentation
2.
Notizen ordnen
3.
Fragen
340
Schwerpunkt: Problemlösekompetenz
Einleitung
„Ohne Probleme wäre ich nicht lebensfähig! …
Probleme machen fit, Probleme zu lösen“
(Barschab/Prange)
Diese Thesen werden in dem Buch "Träume wagen“37 aufgestellt und mit einem
Beispiel aus der Tierwelt untermauert. So wurde nachgewiesen, dass Schmetterlinge
beim Schlüpfen ihre Kokons unbedingt mit einem für sie "gewaltigen“ Kraftakt
aufbrechen müssen. Nimmt man ihnen nämlich diese "problematische“ Arbeit ab, in
dem man den Kokon aufschneidet, entwickelt der Schmetterling die für das Fliegen
notwendigen Muskeln nur unvollständig und ist flug- und damit auch
lebensuntauglich. Leben heißt – nicht nur für Schmetterlinge - Probleme lösen und
das ein Leben lang. Weil das so ist, müssen wir zusammen mit Schülerinnen und
Schülern allgemeingültige, systematische Vorgehensweisen entwickeln, die
ihnen helfen, Problemsituationen zu bewältigen.
In einer komplexer werdenden Welt ist es nicht sinnvoll, Schülerinnen und Schülern
Probleme abzunehmen, sondern sie mit Problemstellungen zu konfrontieren. Ziel
dieses Schwerpunktes ist es daher, die Schülerinnen und Schüler in Einzel-, Partneroder Gruppenarbeit zur eigenständigen Bewältigung von Problemen hinzuführen,
bzw. ihnen Hilfen für Lösungswege zu geben.
Auch eine veränderte Unterrichtskultur stellt neue Anforderungen an unsere
Schülerinnen und Schüler. Denn es gilt:
"Je stärker der Unterricht für Projektarbeit, Planspiele und andere Formen des
eigenständigen Arbeitens geöffnet wird, umso häufiger kommt es vor, dass die
Schülerinnen und Schüler vor kleineren oder größeren Problemen stehen, die sie
faktisch oder gedanklich/hypothetisch zu lösen haben…“ 38
Die Aufgabenstellungen, die in diesem Schwerpunkt bearbeitet werden sollen, liegen
sämtlich auf der kognitiven Ebene. Die Arbeitsblätter enthalten alle Informationen, die
zur Lösung des jeweiligen Problems nötig sind. Langfristig sollen die Bausteine
dieses Schwerpunktes die Schülerinnen und Schülern dazu befähigen systematisch
und flexibel auf "problematische“ Lebenssituationen reagieren zu können. "Denn
wenn die gängigen Algorithmen erst einmal im Kopf gespeichert sind, dann ist das im
Ernstfall nur von Vorteil.“ 39
37
38
39
Baschab, Thomas/Prange, Peter: Der mentale Weg zum Erfolg – Träume wagen, S. 27
Klippert, Heinz: Methodentraining – Übungsbausteine für den Unterricht, S. 234
ebd.
341
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe
Der Baustein "Grundlagen zum Problemlösen“ soll Schülerinnen und Schüler
befähigen, in Einzelarbeit systematisch und routiniert an Aufgaben und Probleme
heranzugehen. Manche Schülerinnen und Schüler werden vielleicht bei den ersten
Aufgaben "vor die Wand fahren“. Diese Situation des (hoffentlich einmaligen)
Misserfolges ist durchaus erwünscht, bietet sie doch Anlass zur Reflexion. Denn
ohne eine Reflexion der jeweiligen Lösungsprozesse und ohne einen minimaltheoretischen Überbau könnte man diese Bausteine lediglich als allgemeine
"Rätselstunden“ ansehen. Beim Reflektieren sollte zur grundlegenden Systematik
des Problemlösens und zu Transfermöglichkeiten hingeführt werden (siehe dazu
Baustein "Grundlagen zum Problemlösen“ – Anlage 4 "Checkliste“).
Auf dem Weg zur Lösung kommen im Baustein "Problemlösen in der Gruppe“
auch organisatorische, kommunikative und dynamische Prozesse in der Gruppe zum
Tragen. Zur anschließenden Weiterarbeit finden sich im Anschluss an diesen
Baustein exemplarisch fachgebundene Problemstellungen, die im Fachunterricht
eingesetzt werden können. Ferner gibt es im Anhang und auf der CD-ROM ein
Blankoformular, das zur Erstellung von eigenen Problemstellungen der Kategorie
"Problemlösen in der Gruppe“ dienen kann.
Das Arbeitsblatt "Checkliste“ im ersten Baustein (Anlage 3) ist von zentraler
Bedeutung und kann für die Schüler und Schülerinnen eine Orientierungshilfe für das
Bearbeiten der weiteren Bausteine sein. Unabhängig davon können die hier
gewonnenen Erkenntnisse sich als hilfreich bei der Lösung von Problemstellungen
im späteren (Schul-) Leben erweisen.
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe:
•
Baustein: Grundlagen zum Problemlösen
A) Musikalische Clowns (Klasse 7)
B) Ein kinderreiches Haus (Klasse 7)
C) Souvenirs (Klasse 7)
343
•
Baustein: Problemlösen in der Gruppe
A) Opa Egons Geburtstag (Klasse 7)
B) Der reisende Kaufmann (Klasse 8)
C) Reise durch die Galaxie (Klasse 9 Realschule)
360
•
Weiterarbeit: Lösen fachgebundener Probleme
A) Muckibude (Mathematik – Klasse 7)
B) Ducky Duke (Mathematik/Physik – Klasse 8)
C) Magnesiumchlorid (Chemie – Klasse 9 Realschule)
376
Checkliste
Baustein
Grundlagen zum
Problemlösen
• Sammeln der
Regeln,
• Anregungen
• Orientierungshilfe
Baustein
Problemlösen in der
Gruppe
Weiterarbeit
Lösen fachgebundener
Probleme
342
Schwerpunkt:
Problemlösekompetenz
Thema:
Grundlagen zum Problemlösen40
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
schrittweise ein Problem zu lösen.
• Teil A: Entnehmen von Informationen aus
Texten und diese mit einer Bildinformation
verknüpfen. Erstellen einer Checkliste für das
systematische Problemlösen.
• Teil B: Differenzieren zwischen
lösungsrelevanten, bzw. –irrelevanten
Informationen.
• Teil C: Erkennen von Oberbegriffen und
Einordnen von dazugehörigen Informationen
in eine Tabelle. Kennen lernen von
Möglichkeiten zur graphischen Darstellung
von Textinformationen.
Einzelstunde
Doppelstunde
2 – 3 Stunden
Jahrgangsempfehlung:
Klasse 7/8
Keine
Voraussetzungen:
Materialien:
-
40
Anlagen 1, 3, 5, 7, 9, 11, 12
(Klassensatz)
Anlagen 2, 4, 6, 8, 10
(Lösung für die Lehrkraft)
Anlagen 11, 12 (Folie)
evtl. Farbstifte
Anregungen entnommen aus: Spielend denken 2 – Ingold-Verlag – hier finden sich zur Weiterarbeit auch weitere Problemstellungen.
343
Vorbemerkung: Sämtliche o.g. Teilziele spielen in jedem Arbeitsblatt dieses
Bausteines eine Rolle. Nach erfolgter Bearbeitung der Problemstellung sollte
aber das jeweilige Teilziel mit den Schülerinnen und Schülern schwerpunktmäßig reflektiert werden. Die zentralen Arbeitsblätter (Checklisten Anlagen 3
und 7) sollten für die Bearbeitung der nachfolgenden Bausteine/Problemstellungen aufbewahrt werden.
Achtung: Es empfiehlt sich in der Vorbereitung zum Unterricht die
jeweilige Problemstellung unbedingt einmal vorab für sich selbst zu lösen.
Übersicht der Anlagen zum Baustein "Grundlagen zum Problemlösen“ in der Abfolge ihres
Einsatzes:
Anlage Nr.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Titel
Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“
Lösungsblatt "Musikalische Clowns“
Arbeitsblatt "Checkliste“
Lösungsblatt "Checkliste“
Arbeitsblatt "Kinderreiches Haus“
Lösungsblatt "Kinderreiches Haus“
Arbeitsblatt "Tabellen“
Lösungsblatt "Tabellen““
Arbeitsblatt "Souvenirs“
Lösungsblatt "Souvenirs“
Kopiervorlage "Graphische Darstellungen I“ (Folie)
Kopiervorlage "Graphische Darstellungen II“ (Folie)
Planungsverlauf (Teil A)
1. Thema der Doppelstunde vorstellen: "Jeder Mensch steht immer wieder vor
Problemen, die er auf den ersten Blick nicht lösen kann. (Beispiele:
Textaufgaben, Referate und Hausarbeiten, Gruppenpräsentationen, aber auch
Probleme des alltäglichen Lebens). In den nächsten Stunden werden wir
Vorgehensweisen und Tipps kennen lernen, die bei der Lösung von
vielfältigen Problemen hilfreich sein können.“
2. Austeilen der Anlage 1
3. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Versucht, die Aufgabe auf dem Arbeitsblatt
in Einzelarbeit zu lösen. Notizen und Bemerkungen auf dem Arbeitsblatt sind
erlaubt. Aufgabe ist es die Frage zu beantworten. "Raten“ ist keine Lösung,
denn ihr sollt den Lösungsweg erklären können. Dafür ist es hilfreich, wenn ihr
euch die Reihenfolge der benutzten Informationen notiert. Ihr habt für die
Lösung 10 Minuten Zeit.“
344
4. Bei "Hilferufen“ sollten nur folgende Hinweise gegeben werden:
- Frage genau durchlesen
- ausreichende Informationen zur Lösung sind vorhanden
- Übertragung der Textinformationen in das Bild kann hilfreich sein
5. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln und zusammen mit den Schülerinnen
und Schülern nachvollziehen. Hinführen zur systematischen Aufarbeitung/zu
Problemlösestrategien, beispielsweise durch folgende Fragestellungen:
- Was war hilfreich?
- Wurde die Frage genau durchgelesen?
- Sind die Informationen in die Skizze übertragen worden?
- Wurden vollständig abgearbeitete Informationen durchgestrichen?
- Was könnt ihr beim nächsten Mal besser machen?
6. Austeilen der Anlage 3 (Schülerarbeitsblatt "Checkliste“)
7. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Auf dem ausgeteilten Arbeitsblatt
´Checkliste´ findet ihr in der oberen Tabelle gesammelte Ratschläge, von
denen wir eben einige angesprochen haben. Sie können euch helfen
Probleme sicherer und schneller zu lösen. Die Reihenfolge stimmt aber noch
nicht. Eure Aufgabe ist es nun, diese Ratschläge in eine sinnvolle Reihenfolge
zu bringen. Lest euch dazu alle Ratschläge noch einmal durch und besprecht
die Reihenfolge in Partnerarbeit. Wenn ihr euch entschieden habt, tragt bitte
mit Bleistift die Zahlen 1 bis 9 in die Kästchen vor den Ratschlägen ein.
Hinweis: Die untere Tabelle füllen wir später gemeinsam aus.“
8. Arbeitsphase zur Anlage 3 (Dauer ca. 5 Minuten)
9. Diskussion der Lösung im Klassenplenum
10. Übertragung der Ergebnisse in die untere Tabelle
(Lösungsvorschlag s. Anlage 4)
11. Checkliste noch einmal am Beispiel der "Musikalischen Clowns“ durchspielen
12. Hinweis an die Schüler: "Dieses Arbeitsblatt wird für spätere
Problemstellungen immer wieder benötigt und ist daher aufzubewahren!“
Planungsverlauf (Teil B)
1. Austeilen der Anlage 5
2. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Versucht, die Aufgabe auf dem Arbeitsblatt
in Einzelarbeit zu lösen. Notizen und Bemerkungen auf dem Arbeitsblatt sind
erlaubt. Aufgabe ist es die Frage zu beantworten. "Raten“ ist keine Lösung,
denn ihr sollt den Lösungsweg erklären können. Dafür ist es hilfreich, wenn ihr
euch die Reihenfolge der benutzten Informationen notiert. Als Hilfe könnt ihr
die ausgefüllte >Checkliste< (Anlage 3) benutzen. Ihr habt dafür 10 Minuten
Zeit.“
345
3. Bei "Hilferufen“ sollten nur folgende Hinweise gegeben werden:
- Frage genau durchlesen
- ausreichende Informationen zur Lösung sind vorhanden
- Neu: Manchmal müssen zwei Informationen miteinander verbunden werden
4. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln
5. Mögliche Fragestellungen an die Schülerinnen und Schüler:
- Welche Informationen haben uns weitergeholfen?
- Welche Informationen haben uns nicht weitergeholfen?
(Lösungshinweis für die Lehrkraft:
Informationen Nr. 2/5 und weitere Informationen über die Haustiere )
6. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln und zusammen mit den Schülerinnen
und Schülern nachvollziehen. Hinführen zur systematischen Aufarbeitung/zu
Problemlösestrategien, beispielsweise durch folgende Fragestellungen:
- Welche Informationen waren hilfreich/weniger hilfreich?
- Welche Informationen waren miteinander verknüpft?
7. Die Schülerinnen und Schüler streichen mit Bleistift die überflüssigen
Informationen auf dem Arbeitsblatt durch. Damit soll verdeutlicht werden, dass
nicht immer alle Informationen, die gegeben sind, auch für die Lösung eines
Problems notwendig sind.
8. Weitere Fragestellung an die Schülerinnen und Schüler:
- Welche Informationen waren miteinander verknüpft und welche "versteckten“
Informationen hast du dadurch erhalten?
Lösungshinweis für die Lehrkraft:
- Antworten 6 + 1 Æ Eveline muss oben wohnen
- Antworten 6 + 4 Æ Judith muss unten wohnen
Æ Susanne muss in der Mitte wohnen
- Antworten 1 + 3 + 4 Æ Anzahl der Kinder pro Etage (EG: 5/1. OG: 8/2. OG – 6)
LÖSUNG: Gesamtzahl der Kinder – 19
9. Hinweis an die Schülerinnen und Schüler: "Nicht immer sind alle gegebenen
Informationen zur Lösungsfindung wichtig, ggf. müssen einzelne
Informationen miteinander verknüpft werden.“
"Dieses Arbeitsblatt wird für spätere Problemstellungen immer wieder benötigt
und ist daher aufzubewahren!“
Planungsverlauf (Teil C)
1. Einstieg - Diskussion im Plenum: "Wie kann das Bild auf dem Arbeitsblatt
"Musikalische Clowns“ (Anlage 1) vereinfacht als Skizze dargestellt werde?.“
(Skizzenvorschlag für die Lehrkraft: Die drei Clowns können durch drei
einfache Kreise symbolisiert werden, in die die jeweils wichtigen Informationen
zur Lösung eingetragen werden – siehe Folie Anlage 11/1. Skizze)
346
2. Anschließend werden mithilfe der Arbeitsblätter/Folien von Anlage 11 und 12
weitere Möglichkeiten für graphische Darstellungen von Textinhalten
vorgestellt und deren Benennungen in das Arbeitsblatt "Tabellen“ (Anlage 7)
übertragen (vertiefend können die Schülerinnen und Schüler an dieser Stelle
versuchen, Informationen aus den jeweiligen Darstellungen/Diagrammen zu
entnehmen und zu äußern).
Lösung:
1. Skizze
2. Tabelle
5. Säulendiagramm 6. Flussdiagramm
3. Stammbaum
4. Mind-Map
7. Kreisdiagramm
8. Liniendiagramm
3. Ausfüllen der Tabelle "Clowns“ in dem Arbeitsblatt "Tabellen“ (Anlage 7) –
Skizze auf der Folie (Anlage 11) bleibt weiterhin sichtbar
Arbeitsanweisung: "Übertragt nun die Informationen aus der Skizze zu den
Clowns in die Tabelle auf dem Arbeitsblatt ´Tabellen´. Für die erste
senkrechte Spalte müsst ihr noch Oberbegriffe finden. Ihr habt dafür 3
Minuten Zeit.“ – Nach dieser Arbeitsphase werden die Ergebnisse im
Gespräch verglichen und ggf. korrigiert.
4. Ausfüllen der Tabelle "Kinderreiches Haus“ auf dem Arbeitsblatt "Tabellen“
(Anlage 7):
"Übertragt nun die Informationen aus dem Arbeitsblatt ´Kinderreiches Haus´ in
die Tabelle auf dem Arbeitsblatt ´Arbeitsblatt Tabellen´. Überlegt euch, welche
Oberbegriffe ihr in die obere Zeile und in die erste senkrechte Spalte
einsetzen wollt.“ – Nach dieser Arbeitsphase werden die Ergebnisse wieder im
Gespräch verglichen und ggf. korrigiert.
5. Austeilen des Arbeitsblattes "Souvenirs“ (Anlage 9)
6. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Nun sollt ihr einmal versuchen, die
Aufgabe auf dem Arbeitsblatt in Einzelarbeit zu lösen. Notizen und
Bemerkungen auf dem Arbeitsblatt sind erlaubt. Aufgabe ist es, die Frage zu
beantworten. "Raten“ ist keine Lösung, denn ihr sollt den Lösungsweg
erklären können. Dafür ist es hilfreich, wenn ihr euch die Reihenfolge der
benutzten Informationen notiert. Als Hilfe könnt ihr die ´Checkliste´ (Anlage 3)
benutzen. Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit.“
7. Bei "Hilferufen“ sollte nur noch auf die Checklisten hingewiesen werden
8. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln und zusammen mit den Schülerinnen
und Schülern nachvollziehen und reflektieren – Schwerpunkt der Reflexion:
Oberbegriffe klären
9. Hinweis an die Schüler: "Die Checkliste wird für spätere Problemstellungen
immer wieder benötigt und ist daher aufzubewahren!“
347
Schwerpunkt:
Baustein A:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen "Musikalische Clowns“
Anlage:
1 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt
___________________________________________________________________
Frage:
Wie heißt der Clown in der roten Bekleidung?
Informationen:
1.
2.
3.
4.
5.
Tino trägt keinen Hut.
Auf der gelben Bekleidung sind schwarze Dreiecke aufgedruckt.
Peppos Anzug ist orange und mit großen, schwarzen Punkten besetzt.
Dimitri ist nicht in der Mitte.
Der Clown mit den schwarzen Vierecken auf der Bekleidung heißt nicht Tino.
Antwort:
___________________________________________________________________
348
Schwerpunkt
Baustein A:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen "Musikalische Clowns“
Anlage:
2 von 12 - Lösungsblatt
Frage: Wie heißt der Clown in der roten Bekleidung?
Lösungsweg:
1, 4, 3, 5, 2, Frage
Antwort:
Der Clown in der roten Bekleidung heißt Dimitri.
349
Schwerpunkt:
Baustein:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen
Anlage:
3 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt
In welcher Reihenfolge würdet Ihr beim Lösen eines Problems
vorgehen? Tragt die Zahlen von 1 bis 9 in die obere Tabelle ein.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Abgearbeitete Informationen zur Seite legen/abhaken
Informationen miteinander verbinden (nicht immer sind alle
wichtig)
Problem erkennen
Informationen übertragen (z.B. in eine vorhandene/selbst
erstellte Skizze)
Oberbegriffe finden
Frage genau durchlesen
Frage beantworten
Lösung überprüfen, Antwort evtl. korrigieren
Informationen sammeln
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
350
Schwerpunkt:
Baustein:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen
Anlage:
4 von 12 - Lösungsblatt
In welcher Reihenfolge würdet Ihr beim Lösen eines Problems
vorgehen? Tragt die Zahlen von 1 bis 9 in die obere Tabelle ein.
Vorschlag für einen möglichen Lösungsweg:
7
6
•
Abgearbeitete Informationen zur Seite legen/abhaken
•
2
5
•
Informationen miteinander verbinden (nicht immer sind alle
Informationen wichtig)
Problem erkennen
4
1
9
8
3
•
Informationen übertragen (z.B. in eine vorhandene/selbst erstellte
Skizze)
Oberbegriffe finden
•
Frage genau durchlesen
•
Frage beantworten
•
Lösung überprüfen, Antwort evtl. korrigieren
•
Informationen sammeln
•
1.
Frage genau durchlesen
2.
Problem erkennen
3.
Informationen sammeln
4.
Oberbegriffe finden
5.
Informationen übertragen (z.B. in eine vorhandene/selbst erstellte Skizze)
6.
Informationen miteinander verbinden (nicht immer sind alle Informationen
wichtig)
7.
Abgearbeitete Informationen zur Seite legen/abhaken
8.
Lösung überprüfen, Antwort evtl. korrigieren
9.
Frage beantworten
351
Schwerpunkt:
Baustein B:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen "Kinderreiches Haus“
Anlage:
5 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt
___________________________________________________________________
Frage: Wie viele Kinder wohnen im Haus?
Informationen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Unter Eveline wohnen insgesamt 13 Kinder.
Ein Mädchen hält einen Papagei als Haustier.
Im Stockwerk unter Susanne wohnen 5 Kinder.
Über Judith mit dem Hund als Haustier wohnen im Ganzen 14 Kinder.
Die Katze ist das Haustier der Familie im Stockwerk über Susanne.
Auf keinem Stockwerk wohnen mehr als 10 Kinder.
Antwort:
___________________________________________________________________
352
Schwerpunkt:
Baustein B:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen "Kinderreiches Haus“
Anlage:
6 von 12 - Lösungsblatt
Frage:
Wie viele Kinder wohnen im Haus?
Möglicher Lösungsweg:
1/3/6, 4, 5, 2, Frage
Antwort:
Es wohnen 19 Kinder im Haus.
353
Schwerpunkt:
Baustein:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen
Anlage:
7 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt
Aufgabe zum Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“
Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Für die erste
senkrechte Spalte müsst ihr noch Oberbegriffe finden. Ihr könnt auch mit
Abkürzungen und Symbolen arbeiten.
Oberbegriffe
Clown links
Clown Mitte
Clown rechts
Aufgabe zum Arbeitsblatt "Kinderreiches Haus“
Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Überlegt euch,
welche Oberbegriffe ihr in die obere Zeile und in die erste senkrechte Spalte
einsetzen wollt.
354
Schwerpunkt:
Baustein:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen
Anlage:
8 von 12 - Lösungsblatt
Aufgabe zum Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“
Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Für die erste
senkrechte Spalte müsst ihr noch Oberbegriffe finden. Ihr könnt auch mit
Abkürzungen und Symbolen arbeiten.
Oberbegriffe
Clown links
Clown Mitte
Clown rechts
Farbe d. Kleidung
Gelb
Orange
Rot
Tino
Peppo
Dimitri
Symbol
Name
Aufgabe zum Arbeitsblatt "Kinderreiches Haus“
Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Überlegt euch,
welche Oberbegriffe ihr in die obere Zeile und in die erste senkrechte Spalte
einsetzen wollt.
Etage
Name
Anzahl Kinder
Haustier
2. OG
Eveline
6
Katze
1. OG
Susanne
8
Papagei
EG
Judith
5
Hund
355
Schwerpunkt:
Baustein C:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen "Souvenirs“
Anlage:
9 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt
Oberbegriffe
Frage: Aus welchem Land stammt der Junge, der Muscheln kauft?
Informationen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Unmittelbar vor dem Jungen aus der Schweiz steht der, der gerne Schwimmsport betreibt.
Der Junge aus Deutschland kauft eine Videokassette.
Ein Käufer trägt eine gelbe Kopfbedeckung.
Der zweitvorderste Junge mit der roten Mütze surft am liebsten.
Der Junge, der in seiner Freizeit gerne malt, wartet hinter dem Schweizer.
Der Junge mit der grünen Mütze möchte eine Vase kaufen.
Der vorderste Käufer trägt nicht die blaue Mütze.
Der Italiener hat eine Vorliebe für das Fischen.
Hinter dem Jungen mit der blauen Mütze steht der, der Ansichtskarten kaufen will.
Ein Feriengast stammt aus Belgien.
Antwort:
___________________________________________________________________
356
Schwerpunkt:
Baustein C:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen "Souvenirs“
Anlage:
10 von 12 - Lösungsblatt
Oberbegriffe
Land
Italien
Deutschland
Schweiz
Belgien
Hobby
Fischen
Malen
Surfen
Schwimmen
Souvenir
Ansichtskarten
Videokassette
Muscheln
Vase
Mütze
gelb
blau
rot
grün
Frage:
Aus welchem Land stammt der Junge, der Muscheln kauft?
Möglicher Lösungsweg:
4, 7/9, 6, 3, 1/5, 2, 8, 10, Frage
Antwort:
Der Junge stammt aus der Schweiz.
357
Schwerpunkt:
Baustein:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen
Anlage:
11 von 12 - Folie/Kopiervorlage Arbeitsblatt
Beispiele für
graphische Darstellungen I
1.
2.
gelb
Tino
orange
rot
Peppo Dimitri
3.
1.
2.
3.
Kl.
5
Klaus
Anna
Karin
Kl.
6
Fatma
Frank
Kevin
Kl.
7
Kai
Anne
Lisa
4.
Familie
Vielkopf
Dieter
Schüler
Schüler
Anneliese
Schule
Schule
Bettina
Marc
Dagmar
Eltern
Eltern
Lehrer
Lehrer
358
Schwerpunkt:
Baustein:
Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen
Anlage:
12 von 12 - Folie/Kopiervorlage Arbeitsblatt
Beispiele für
graphische Darstellungen II
5.
6.
4
3
2
Sommer
Herbst
Frühling
Winter
1
0
Kl 1
Kl 2
Mathe
Kl 3
Kl 4
Sport
7.
8.
44%
56%
30
25
20
15
10
5
0
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Raucher
Nichtraucher
Temperatur
359
Schwerpunkt:
Problemlösekompetenz
Thema:
Problemlösen in der Gruppe 41
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen an konkreten
Problemstellungen lernen
- Informationen innerhalb einer Gruppe
auszutauschen und zu strukturieren
- Lösungswege zu optimieren
Einzelstunde
Doppelstunde
3 Doppelstunden (s. Vorbemerkung)
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
- Teil A (Opa Egon) Klasse 7/8
- Teil B (Der reisende Kaufmann) Klasse 7/8
- Teil C (Reise durch die Galaxie) Klasse 9/10
Realschule
Keine
- Baustein Grundlagen zum Problemlösen
- Checkliste zum Problemlösen
- Kopien der Arbeitsanweisungen (Anlagen 1, 5, 8)
und der Informationskarten Anlagen (2, 6, 9) –
einmal je Gruppe
- Kopie der Checkliste (Anlage 4) im Klassensatz
- evtl. Plakat, dicke Filzstifte
- Briefumschläge, Büroklammern
Vorbemerkung:
5
10
15
Vorbereitung: Die Vorlagen für die Informationskarten (Anlagen 2, 5, 8) werden nach
Möglichkeit pro Spiel auf einen festen Karton kopiert, ggf. laminiert, ausgeschnitten,
für jede Gruppe in einen Briefumschlag gesteckt und mit einer Büroklammer
verschlossen. Bei der Materialerstellung ist es hilfreich die einzelnen
Informationskarten eines Kartensatzes und den Briefumschlag mit einer
Gruppennummer zu versehen. Auf dem Briefumschlag sollten auch die Anzahl der
jeweiligen Karten und die Gruppennummer vermerkt sein.
Der nachfolgende Planungsverlauf gilt für alle drei Teile (A, B, C), die vom Aufbau
her ähnlich strukturiert sind. Die Materialien setzen sich jeweils aus einer
Arbeitsanweisung, einem Satz Informationskarten für die Schülerinnen und Schüler
41
Quelle: ESQ-CD
360
und einer Lösungshilfe für die Lehrkraft zusammen. Die Erfahrung zeigt, dass für
jede Problemübung dieser Teilbausteine ca. 45 Minuten Zeit eingeplant werden
muss. Für eine Präsentation und eine Reflexion der Gruppenarbeit sollten noch
einmal 30 – 45 Minuten zeitnah zur Verfügung stehen.
5
Achtung: Es empfiehlt sich in der Vorbereitung zum Unterricht die
jeweilige Problemstellung unbedingt einmal vorab für sich selbst zu lösen.
10
15
20
25
30
35
Planungsverlauf
1. Vorstellung des Unterrichtsvorhabens: "Heute soll ein Problem in einer
Gruppenarbeit gelöst werden. Ihr sollt dabei lernen, wie man durch
gemeinsames und systematisches Vorgehen schnell zu einer Lösung
kommt. Das kann für euch später einmal hilfreich sein, wenn ihr in einer
Gruppe ein Problem zu bearbeiten habt: z.B. bei Gruppenreferaten oder
Präsentationen. Die Checkliste aus dem Baustein ´Grundlagen zum
Problemlösen´ kann euch eine Hilfe sein und von euch benutzt werden!“ Ggf.
können die Checkliste und die unterschiedlichen Möglichkeiten zur
graphischen Darstellung noch einmal angesprochen werden.
2. Einteilung in die Gruppen: Für die Durchführung sollten die Teilnehmer und
Teilnehmerinnen nach Möglichkeit in Gruppen zu je 5 Personen aufgeteilt
werden. Dabei sollte durch die Lehrkraft darauf geachtet werden, dass in jeder
Gruppe sowohl leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Schülerinnen
und Schüler vorhanden sind, damit ein Wettbewerbscharakter mit fairen
Chancen bzw. eine Vergleichbarkeit der Gruppen erhalten bleibt.
3. Vorlesen der jeweiligen "Arbeitsanweisungen zur Übung“ durch die
Lehrkraft: "Es gilt: Wer das richtige Ergebnis zuerst abgegeben hat, hat das
Problem am effektivsten gelöst. Das Ergebnis sollte mir schriftlich mitgeteilt
werden, damit andere Gruppen nicht vorab die Lösung erfahren. Außerdem
gehört zu dem Ergebnis ein nachvollziehbarer Lösungsweg. Raten ist keine
Lösung, sondern Glücksspiel! Das Ziel ist nur erreicht, wenn jede
Schülerin/jeder Schüler in der Gruppe die Lösungswege und die Lösungen
verstanden hat und diese auch präsentieren und erklären kann. Wir losen
später aus, wer das Ergebnis präsentiert. Ferner gilt: Das Beschriften der
Arbeitsanweisung und der Kärtchen ist nicht erlaubt!“
4. Austeilen der Materialien – pro Gruppe:
40
45
- einen Briefumschlag mit Informationskarten
- eine "Arbeitsanweisung zur Übung“
- Planungspapier, Stifte
Der Kartensatz sollte vor Beginn der Gruppenarbeit unbedingt auf
Vollzähligkeit geprüft werden. Anschließend werden die Informationskarten
gleichmäßig auf alle Gruppenmitglieder verteilt.
5. Gruppenarbeit (Zeitvorgabe auf der jeweiligen Arbeitsanweisung): Während
der Problemlösephase sollte die Lehrkraft auf die Einhaltung der Regeln
achten. Sie sollte gelegentlich die verbleibende Zeit ansagen. Dieses und ggf.
361
5
10
auch eine ausgesetzte Belohnung führen zu einem durchaus gewollten
"Stress“. Bei fortgeschrittenen Klassen sollte das Zeitmanagement durch
einen gruppeninternen "Zeitwächter“ organisiert werden. Wird von einer
Gruppe vor Ablauf der vereinbarten Zeit ein richtiges/falsches Ergebnis
präsentiert, so sollte dieses "emotionslos“
von
der
Lehrkraft
entgegengenommen werden, damit die noch arbeitenden Gruppen nicht
aufgeben. Zum Ergebnis gehört immer auch ein nachvollziehbarer
Lösungsweg, denn die Ergebnisse solcher Problemlösespiele sprechen sich
erfahrungsgemäß in der Schülerschaft schnell herum, nicht jedoch die
dazugehörigen Lösungswege.
6. Präsentation der Ergebnisse und deren Lösungswege durch die
Lehrkraft oder durch Schülerinnen und Schüler: Dabei sollten unbedingt
die jeweiligen Oberbegriffe genannt und visualisiert werden nach denen die
Informationen sortiert wurden:
15
Teil A
Opa Egon:
Wochentage
Verwandtschaft
Altersangaben
Orte
Produkte/Menge
Zollangaben
Planeten
Verkehrsmittel
Reisemöglichkeiten
Teil B
Kaufmann:
Teil C
Galaxie:
20
25
30
35
Sternentage
7. Reflexion der Gruppenarbeit: Diese Arbeitsphase sollte nach dem Teil A
("Opa Egon“) besonders ausführlich durchgeführt werden. Die dabei
gewonnenen Erkenntnisse sollen auf der Checkliste (Anlage 4) zu den "fünf
goldenen Regeln“ zusammengeführt werden. Diese Checkliste dient wiederum
für die nachfolgenden Gruppenarbeiten und Reflexionen als Orientierungsund Gesprächsgrundlage. Folgende Aspekte sollten bei den Reflexionen
angesprochen werden:
- Was hat bei der Gruppenarbeit geholfen/nicht geholfen?
- Was könnte beim nächsten Mal besser gemacht/vermieden werden?
8. Ausfüllen der Checkliste (Anlage 4) - Formulierungsvorschläge:
- Gruppenleiter/in bestimmen (Wer hat den "Durchblick“?)
- Checkliste "Grundlagen zum Problemlösen“ beachten
- alle Gruppenmitglieder sollten zu jeder Zeit wissen, worum es geht
- Nachfragen innerhalb der Gruppe ist angesagt und erwünscht!
- Ergebnisse in einer für alle lesbaren Skizze zusammenfassen
(groß schreiben)
-…
Hinweise zur Weiterarbeit:
40
Nach der Anlage 10 dieses Bausteines finden Sie weitere, in den Fällen
fachbezogene Problemlöseaufgaben, die sich methodisch auf den Baustein
"Problemlösen in der Gruppe“ beziehen (Anhang – Weiterarbeit).
362
Schwerpunkt:
Baustein A:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag"
Anlage:
1 von 10 – Kopiervorlage – Arbeitsanweisung
Arbeitsanweisungen zur Übung
"Opa Egons Geburtstag“
5
Ihr seid Gäste auf der Geburtstagsfeier von Opa Egon.
10
15
Am Rande der Feier kommt es zu einem Gespräch, bei dem sich
herausstellt, dass keiner von euch genau weiß, wie alt Opa Egon heute
wird und an welchem Wochentag er geboren wurde.
Jeder Einzelne weiß nur ganz bestimmte Details über ihn und seine
Familie.
Gemeinsam wisst ihr aber genug, um die Frage klären zu können.
20
Aufgabe:
Jeder verfügt über unterschiedliche Informationen über Opa Egon und
seine Familie.
25
Findet das Alter von Opa Egon sowie den Wochentag seiner Geburt
heraus. Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt,
keiner darf dem anderen seine Kärtchen zeigen.
30
Insgesamt habt ihr 30 Minuten Zeit.
Viel Spaß!
363
Schwerpunkt:
Baustein A :
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag"
Anlage:
2a von 10 – Kopiervorlage Kartensatz
Der komplette Kartensatz umfasst 22 Karten:
Vom letzten Wochenmarkt
vor Weihnachten brachte
Anselm seinem
neugeborenen Sohn eine
Holzrassel mit.
Egon wurde an
keinem Mittwoch
geboren.
Wilhelm war 9 Jahre
älter als Egon.
Anton ist 54 Jahre alt.
Heute ist der
19.12.1998
5
10
Hannelore und Fritz
haben 2 Kinder:
Rüdiger und Anja
15
Anselm, Egons Vater,
kam am gleichen
Wochentag wie sein
Sohn Egon zur Welt.
Egon kam nicht an
einem Wochenende
auf die Welt.
Hannelore hat einen
5jährigen Enkel:
Kevin
Egon hat zwei Söhne:
Fritz & Anton
Rüdigers Schwester
ist fünf Jahre jünger
als Rüdiger.
Wilhelm war 35, als
Fritz geboren wurde.
Wilhelm ist vor einem
Jahr gestorben.
Egon hatte einen
älteren Bruder:
Wilhelm
Anselm wurde 1879
geboren.
20
25
30
35
Rüdiger und Anja
sind zusammen so alt
wie ihre Mutter.
Hannelore ist die
Frau von Fritz und
5 Jahre jünger als ihr
Mann.
Anja hatte vor 4
Wochen ihren
25. Geburtstag.
364
Schwerpunkt:
Baustein A :
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag"
Anlage:
2b von 10 – Kopiervorlage Kartensatz - Fortsetzung
Anselm ging
samstags immer zum
Wochenmarkt in die
Kreisstadt.
Egon war 4 Tage alt,
als er seine erste
Holzrassel bekam.
Fritz hat zwei Kinder:
Rüdiger & Anja
5
10
Anselm war
Schreiner.
15
20
25
30
365
Schwerpunkt:
Baustein A:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag"
Anlage:
3 von 10 - Lösungsblatt
Anselm
(Papa)
Lösung:
5
Stammbaum:
1998
Wilhelm
+ 1997
(Wäre 95 Jahre)
Egon
(86 Jahre)
Anton
(54 Jahre)
10
15
Fritz
(60 Jahre)
Hannelore
(55 Jahre)
Rüdiger
(30 Jahre)
Anja
(25 Jahre)
Kevin
(5 Jahre)
20
25
30
Opa Egon ist bei der Geburtstagsfeier 86 Jahre alt.
Er wurde an einem Dienstag geboren.
Achtung –
Lösungsblatt !
35
366
Schwerpunkt:
Baustein:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe
Anlage:
4 von 10 - Kopiervorlage Arbeitsblatt
5
Die
5
goldenen Regeln…
1.
2.
3.
4.
5.
367
Schwerpunkt:
Baustein B:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann“
Anlage:
5 von 10 - Kopiervorlage Arbeitsanweisung
Arbeitsanweisungen zu
"Der reisende Kaufmann“
Ihr seid Gehilfen von Kaufmann Claudius Jux aus Appelom in Egalien.
Claudius Jux plant für den nächsten Monat eine längere Reise. Die
Reise wird ihn von Appelom nach Efelarsalad führen. Dabei will er schon
in den Städten auf dem Weg verschiedene Produkte verkaufen. Er muss
in jeder Stadt für die mitgeführten Produkte Zölle entrichten.
Jeder von euch hat sich in Appelom schon nach Reise- und Zollkosten
umgehört.
Ihr verfügt jedoch nur zusammen über genügend Informationen, um
Claudius Jux sagen zu können, mit welchem Gewinn er bei dieser Reise
rechnen kann.
Aufgabe:
Eure Aufgabe ist es nun auszurechnen, wie viel Taler Claudius Jux nach
Abzug aller Kosten am Ende seiner Reise in Efelarsalad in seiner
Tasche haben wird.
Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf
dem anderen seine Kärtchen zeigen.
Ihr habt insgesamt 30 Minuten Zeit.
Viel Spaß!
368
Schwerpunkt:
Baustein B:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann“
Anlage:
6a von 10 – Kopiervorlage Kartensatz
Der komplette Kartensatz umfasst 28 Karten:
Für den Verkauf all
seiner Produkte
erhält Claudius Jux
6000 Taler.
Die Kosten für
Übernachtung und
Verpflegung bis nach
Efelarsalad betragen
400 Taler.
Die Kosten für die
Lastesel betragen bis
nach Efelarsalad
500 Taler.
Alle Kisten Sola
verkauft Claudius
Jux in Birilien.
Claudius Jux hat
in Appelom
4 verschiedene
Produkte geladen.
In Caldata verkauft
Kaufmann Jux den
Vorrat an Pax.
In Efelarsalad hat
Kaufmann Jux nur
noch Grabef zu
verzollen.
Bei der Abfahrt hat
Claudius Jux
40 Meter Grabef im
Gepäck.
Kaufmann Jux hat
30 Säckchen Pax
geladen.
Die 12 Kisten Sola
muss Jux nur bis
Birilien
transportieren.
Eine Kiste Sola kostet
in Birilien 2 Taler mehr
Zoll als 1 Meter Grabef
in Caldata.
In Caldata zahlt
Claudius Jux für das
Pax doppelt so viel
Zoll wie in Birilien.
In Caldata kostet der
Zoll für 1 Meter
Grabef genauso viel
wie in Birilien.
In Birilien kostet
1 Säckchen Pax
1 Taler Zoll.
In Birilien kostet
1 Meter Grabef
1 Taler mehr als in
Efelarsalad.
In Efelarsalad muss
Claudius Jux nur noch
2 Taler Zoll pro 1 Meter
Grabef bezahlen.
Dorx ist die letzte
Station vor
Efelarsalad.
Olum wird nur in
Dorx gebraucht.
369
Schwerpunkt:
Baustein B :
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann“
Anlage:
6b von 10 – Kopiervorlage Kartensatz - Fortsetzung
In Birilien kostet
1 Flasche Olum
1 Taler mehr Zoll als
in Caldata.
In Dorx kostet
1 Flasche Olum
2 Taler mehr Zoll als
in Caldata.
Von Caldata fährt
Claudius nach Dorx.
Birilien ist die erste
Station von
Claudius Jux.
Die Reise führt von
Birilien nach Caldata.
Claudius Jux hat in
Caldata 50 Flaschen
Olum zu verzollen.
Efelarsalad ist die
letzte Station von
Claudius Jux.
In jeder Stadt
verkauft Claudius nur
1 Produkt.
1 Flasche Olum
kostet in Caldata nur
1 Taler Zoll.
Der Zoll für 1 Meter
Grabef beträgt in
Dorx genauso viel
wie in Efelarsalad.
370
Schwerpunkt:
Baustein B:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann
Anlage:
7 von 10 - Lösungsblatt
Lösung:
Stationen der Reise, verkaufte Produkte:
1. Appelom
2. Birilien, Sola
3. Caldata, Pax
4. Dorx, Olum
5. Efelarsalad, Grabef
Produktmengen:
12 Kisten Sola
30 Päckchen Pax
50 Flaschen Olum
40 Meter Grabef
Zölle für die einzelnen Produkte in Taler je Einheit:
Sola
Pax
Olum
Grabef
SUMME
Birilien
5
1
2
3
Caldata
Dorx
Eferlarsalad
2
1
3
3
2
2
Ausgaben:
Übernachtung und Verpflegung:
Lastesel:
Zölle:
SUMME AUSGABEN
Gesamt
60
90
300
400
850
400 Taler
500 Taler
850 Taler
1750 Taler
Einnahmen:
6000 Taler
Verdienst (Einnahmen – Ausgaben):
Achtung –
Lösungsblatt !
Verdienst: 4250 Taler
371
Schwerpunkt:
Baustein C:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“
Anlage:
8 von 10 - Kopiervorlage Arbeitsanweisung
Arbeitsanweisungen zur
"Reise durch die Galaxie“
Ihr seid Mitglieder eines wissenschaftlichen Forschungsteams. Ihr habt
den Auftrag bekommen, auf dem Planeten Xeron geologische
Untersuchungen durchzuführen.
Eine direkte Verbindung nach Xeron existiert nicht, daher seid ihr
gezwungen, mehrmals umzusteigen.
Eure Reise führt euch von der Erde zur Raumstation Kupa 3 und dann
zur Raumstation Kupa 4 am Rande der Milchstraße. Von dort fliegt ihr
zur Raumstation Dulox im Kaprianischen System, von der es nur noch
ein kurzer Weg zum Planeten Xeron ist.
An der Auskunft in der Schalterhalle am Weltraumbahnhof hat jeder von
euch andere Teilinformationen über die Fahrpläne der Raumschiffe
bekommen.
Aufgabe:
Versucht nun gemeinsam herauszubekommen, wann ihr abfliegen könnt
und zu welcher Uhrzeit und an welchem Tag ihr auf Xeron ankommen
werdet.
Da alle unterschiedliche Informationen haben, müsst ihr euch
gegenseitig austauschen. Dies darf aber nur mündlich geschehen, ihr
dürft eure Kärtchen nicht zeigen.
Ihr habt insgesamt 30 Minuten Zeit.
Viel Spaß!
372
Schwerpunkt:
Baustein C:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“
Anlage:
9a von 10 – Kopiervorlage Kartensatz
Der komplette Kartensatz umfasst 28 Karten:
Von Dulox nach
Xeron braucht man
4 Stunden.
Das Shuttle nach
Xeron verlässt Dulox
alle 12 Stunden.
Heute ist Deronitag.
Der fünfte Tag
der Sternenwoche
heißt Ewotag.
Das erste Shuttle in
der Woche fliegt
am Arcotag
zur 0. Stunde.
Momentan haben
wir
die 6. Stunde.
Der intergalaktische
Raumgleiter verlässt
Kupa 4 am Bandatag zur 4.
Stunde und am Deronitag
zur 10. Stunde.
Auf der Raumstation
Kupa 4 bestehen
ausreichend
Übernachtungsmöglichkeiten.
Die interstellare Fähre
verbindet die Raumstation Kupa 3 mit der
Raumstation Kupa 4 am
Ende d. Milchstraße.
Der zweite Tag
der Sternenwoche
heißt Bandatag.
Die interstellare Fähre
verlässt die Raumstation
Kupa 3 jeweils zur 12.
Stunde.
Der Flug von
Kupa 3 nach Kupa 4
dauert 15 Stunden.
Das Shuttle
verbindet Dulox
mit Xeron.
Der Zubringer von der
Erde zur Raumstation
Kupa 3 fliegt 5 mal am
Tag in gleichmäßigen
Abständen.
Am Ewotag
finden generell
keine Starts statt.
Die
Sternenwoche
hat 5 Tage.
Der vierte Tag
der Sternenwoche
ist der Deronitag.
Der erste Zubringer
zur Raumstation
Kupa 3 startet immer
zur 0. Stunde.
373
Schwerpunkt:
Baustein C:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“
Anlage:
9b von 10 – Kopiervorlage Kartensatz
Auf der Raumstation
Kupa 3 ist der
Aufenthalt auf 3
Stunden befristet.
Am Arcotag braucht
der Zubringer von
der Erde zu Kupa 3
nur 5 Stunden.
Der erste Tag
der Sternenwoche ist
der Arcotag.
Ein Sternentag
hat
20 Stunden.
Ein Zubringer braucht
von der Erde zur
Raumstation Kupa 3
sechs Stunden.
Xeron befindet sich
im Kaprianischen
System.
Die Raumstation
Kupa 3 befindet sich
auf einer Umlaufbahn
um die Erde.
Der dritte Tag
der Sternenwoche
ist der Cephatag.
Der intergalaktische
Raumgleiter fliegt 2 Mal
pro Woche von Kupa 4
zur Raumstation Dulox im
Kaprianischen System.
Der Flug mit dem
intergalaktischen
Raumgleiter dauert
18 Stunden.
374
Schwerpunkt:
Baustein C:
Problemlösekompetenz
Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“
Anlage:
10 von 10 – Lösungsblatt
Sternenwoche: 1. Arcotag Æ 2. Bandatag Æ 3. Cephatag Æ 4. Deronitag Æ 5. Ewotag (generell keine Starts)
- ein Sternentag hat 20 Stunden –
Abflugort: Erde
Verkehrsmittel
Zubringer
Informationen über
Verkehrsmittel und
Planeten
- 5 mal täglich
- gleiche Abstände
- dauert 6 h
- dauert 5 h Arcotag
- Ab: 0/4/8/12/16
Ankunft
Zwischenstation: Kupa 3
Abflug
Arcotag 4. Stunde
Verkehrsmittel
interstellare Fähre
Informationen über
Verkehrsmittel und
Planeten
Zwischenstation: Kupa 4
Ankunft
- einmal täglich
- Dauer 15 Stunden
- max. 3 Std. Aufenthalt auf
Kupa 3
Arcotag 9. Stunde
Abflug
Arcotag 12. Stunde
Verkehrsmittel
Ankunft
intergalaktischer
Raumgleiter
- 2 mal wöchentlich:
a) Bandatag 4. Std.
b) Deronitag 10. Stunde
- Dauer 18 Stunden
- ausreichende Hotels…
Bandatag 7. Stunde
Abflug
Deronitag 10. Stunde
Informationen über
Verkehrsmittel und
Planeten
Zwischenstation: Dulox
Verkehrsmittel
Informationen über
Verkehrsmittel und
Planeten
Ankunft
Abflug
Ziel: Xeron
Shuttle
- alle 12 Std.
- ab 0. Stunde Arcotag
Ewotag 8. Std.
Arcotag O. Std.
Verkehrsmittel
Informationen über
Verkehrsmittel und
Planeten
LÖSUNG:
Arcotag 4. Stunde
Ankunft
Abflug
375
----- Anhang – Weiterarbeit -----
Schwerpunkt:
Problemlösekompetenz
Thema:
Lösen fachgebundener Probleme
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen fachgebunden
an das problemlösende Denken herangeführt werden
und dabei die in den vorausgegangenen Bausteinen
gelernten Vorgehensweisen anwenden.
Einzelstunde
Doppelstunde
Siehe Planungsverlauf
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Teil A: Klasse 7/8
Teil B: Klasse 7/8
Teil C: Klasse 9/10 Realschule
Keine
- Baustein Problemlösen in der Gruppe
- fachliche Voraussetzungen s. Planungsverlauf
Teil A:
- Kopien der Anlage 1 (Klassensatz)
- Kopien der Anlage 2 (nach Bedarf)
Teil B:
- Kopien der Anlagen 4 und 5 (je Gruppen)
Teil C:
- Kopien der Anlagen 7 und 8 (je Gruppen)
Vorbemerkung:
Bei dem Anhang "Weiterarbeit“ zum Schwerpunkt "Problemlösekompetenz“ handelt
es sich nicht um Bausteine im bisher bekannten Sinn. Hier sollen keine neuen
Methoden oder Strategien erlernt, sondern Bekanntes fachlich angewendet werden.
376
Planungsverlauf
Teilbaustein A:
1. Austeilen des Arbeitsblattes Anlage 1 – Einteilung in kleine Gruppen –
zusätzliches Material: Plakate, Folien, Stifte nach Bedarf
2. Arbeitsauftrag: "Trefft in der Gruppe eine Entscheidung, unter welchen
Bedingungen man dem Fitness-Club beitreten soll. Begründet eure
Entscheidung und überlegt, wie ihr eure Entscheidung graphisch so darstellen
wollt, damit andere Gruppen eure Lösung nachvollziehen können. – Ihr habt
für die Lösung 25 Minuten Zeit. Danach sollte jede/jeder von euch in der Lage
sein, die Gruppenentscheidung zu präsentieren und zu erklären. Falls ihr gar
nicht weiterkommt, gibt es nach 5 Minuten einen schriftlichen Tipp, den ihr bei
mir abholen könnt. Nach weiteren 5 Minuten gibt es einen weiteren Tipp.“
3. Präsentation der Gruppenergebnisse. Ggf. Reflexion der Gruppenarbeit und
des Lösungsprozesses unter Berücksichtungen der Checklisten aus den
vorausgegangenen Bausteinen
Lösung siehe Anlage 3
Teilbausteine B und C:
Diese Teilbausteine sind im Prinzip wie die des Bausteines "Problemlösen in der
Gruppe“ aufgebaut. Daher gilt der dazugehörige Planungsverlauf auch in diesen
Teilbausteinen. Allerdings sind zusätzlich folgende fachliche Voraussetzungen
hilfreich:
Teilbaustein B:
• Begrifflichkeit: Entfernung/Zeit = Geschwindigkeit
• Rechnen mit Geschwindigkeiten
• Einfacher Dreisatz (auch antiproportional)
Lösung siehe Anlage 6
Teilbaustein C:
• Atombau nach Rutherford und Bohr
• Aufbau des Periodensystems
• Gruppenzusammenstellung: verschiedene leistungsheterogene Gruppen
Lösung: Magnesiumchlorid hat die Summenformel
MgCl2
Mit der Anlage 9 finden Sie ein Leerformular vor (auch als Word-Datei auf CD-ROM),
das beim Selbsterstellen von Problemsimulationen für Gruppen hilfreich sein soll.
Dieses
könnte
zum
Beispiel
bei
komplexen
mathematischen
Problemstellungen/Textaufgaben eingesetzt werden, bei denen die zur Lösung
nötigen Informationen auf die verschiedenen Mitglieder einer Gruppe aufgeteilt
werden.
377
Schwerpunkt:
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Lösen fachgebundener Probleme – "Muckibude“
Anlage:
1 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsblatt
Problem: Soll man diesem Fitness-Club beitreten?
Im Fitness-Studio "Muckibude“ kann jede/jeder Mitglied in
einem Club werden. Der Mitgliedsbeitrag dazu beträgt
monatlich 60 €.
Clubmitglieder zahlen dafür nur 2,50 € Eintritt, Nichtmitglieder
hingegen müssen 6,50 € Eintritt pro Besuch zahlen.
Wie oft im Monat müsste man trainieren, damit es sich lohnt,
ein Clubmitglied zu werden?
Hier kannst du Rechnungen durchführen....
378
Schwerpunkt:
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Lösen fachgebundener Probleme – "Muckibude“
Anlage:
2 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsblatt – Lösungshilfen
Tipp 1
Überprüft anhand einer beliebigen Anzahl von Besuchen im FitnessStudio, welches das jeweils günstigere Angebot ist. Aber denkt daran,
den Mitgliedsbeitrag zu addieren! Probiert danach höhere oder
niedrigere Anzahlen von Besuchen aus. Achtet darauf, ab welchem
Betrag sich die Mitgliedschaft lohnt.
Tipp 2
Erstellt eine Tabelle wie im Beispiel unten. Fangt mit einem Besuch pro
Monat an und berechnet die Kosten für Mitglieder und Nichtmitglieder.
Achtet auf die Regelmäßigkeiten. – Gibt es eine Formel, mit der man
herausfinden kann, ab wann sich die Mitgliedschaft lohnt?
Anzahl der Besuche
1
2
3
Kosten für Mitglieder
62,50 €
31,70 €
…
Kosten für Nichtmitglieder
2,25 €
4,50 €
…
379
Schwerpunkt:
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Lösen fachgebundener Probleme – "Muckibude“
Anlage:
3 von 9
Anzahl Besuche
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Lösungsblatt
Kosten für Mitglieder
Kosten für Nichtmitglieder
62,50 €
6,50 €
65,00 €
13,00 €
67,50 €
19,50 €
70,00 €
26,00 €
72,50 €
32,50 €
75,00 €
39,00 €
77,50 €
45,50 €
80,00 €
52,00 €
82,50 €
58,50 €
85,00 €
65,00 €
87,50 €
71,50 €
90,00 €
78,00 €
92,50 €
84,50 €
95,00 €
91,00 €
97,50 €
97,50 €
100,00 €
104,00 €
Antwort: Wenn man 16 Mal im Monat trainiert, lohnt es sich Mitglied zu werden.
Formel: 2,5 x + 60 = 6,5 x
380
Schwerpunkt
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Lösen fachgebundener Probleme "Ducky Duke“
Anlage:
4 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsanweisungen
Instruktion zu "Ducky Duke“
Ihr sitzt zusammen in der Raststätte "Zum Highway Number 1“ und bekommt
durch Zufall mit, dass der berühmte Filmstar "Ducky Duke“ in der Stadt D
auftauchen soll. Jeder von euch bekommt aufgrund des hohen
Geräuschpegels in der Raststätte aber nur ganz bestimmte Gesprächsfetzen
mit. Gemeinsam habt Ihr aber genug gehört, um die Aufgabe lösen zu
können.
Aufgabe:
Eure Aufgabe ist es nun, herauszufinden, wann genau "Ducky Duke“ in D
ankommt, um dann dort von ihm ein Autogramm bekommen zu können.
Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf den
anderen seine Kärtchen zeigen.
Ihr habt insgesamt 30 Minuten Zeit.
Viel Spaß!
381
Schwerpunkt
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Lösen fachgebundener Probleme "Ducky Duke"
Anlage:
5 von 9 – Kopiervorlage Kartensatz
Der komplette Kartensatz umfasst 18 Karten:
Ducky Duke fährt von
C nach D genauso
schnell wie von B
nach C.
Von B nach D sind es
über C 18 km.
Ducky Duke startet in
A genau um 8 Uhr.
Ducky Duke fährt von
A nach B mit 16 km/h.
Von A nach B ist es
½ mal so weit wie
von B nach C.
Ein Tag hat 24
Stunden.
In der Raststätte C
macht Ducky Duke
10 Minuten länger Rast
als an der Tankstelle B.
Ducky Duke fährt
gerne mit 28 km/h.
Wie schnell fährt er
von A nach B?
Ducky Dukes Auto
benötigt 8 Liter
Diesel auf 100 km.
Ducky Dukes Auto
fährt höchstens
120 km/h.
Von B nach C
sind es 8 km.
Von C nach D sind es
insgesamt 10 km.
Von B nach D sind es
11,5 km Luftlinie.
Ducky Duke fährt von
B nach C mit 40 km/h.
Von A nach B fährt er
langsamer als
von B nach C.
Eine Stunde hat
absolut genau 60
Minuten.
In B sind genau
3 Minuten für das
Tanken eingeplant.
382
Schwerpunkt
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Lösen fachgebundener Probleme "Ducky Duke“
Anlage:
6 von 9 - Lösung
A
B
C
D
Entfernung
Å 4 km Æ
Å 8 km Æ
Å 10 km Æ
Geschwindigkeit
16 km/h
40 km/h
40 km/h
benötigte Zeit
15 Min.
Abfahrt/Uhrzeit
8.00
3 Min.
Pause
8.18 Uhr
12 Min.
13 Min.
Pause
8.43 Uhr
Uhr
15 Min.
Ankunft:
8.58 Uhr
Antwort:
Ducky Duke kommt voraussichtlich um 8.58 Uhr in D an.
383
Schwerpunkt:
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Lösen fachgebundener Probleme "Magnesiumchlorid“
Anlage:
7 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsanweisungen
Instruktion zur Übung
"Magnesiumchlorid“
Diese Kärtchen geben euch alle nötigen Informationen
darüber, wie die Summenformel von Magnesiumchlorid lautet.
Ihr solltet dabei herausfinden, aus wie vielen Magnesium- bzw.
Chloratomen die Verbindung Magnesiumchlorid besteht. Die
Formel könnte z.B. Mg2Cl5 oder ähnlich lauten. Stellt die
Lösung mithilfe des Bohr´schen Atommodells zeichnerisch
dar.
Jeder Einzelne weiß nur ganz bestimmte Details, die für die Lösung der
Aufgabe nötig sind.
Gemeinsam wisst ihr aber genug, um die Frage klären zu können.
Mg
Aufgabe: In welchem Verhältnis verbinden sich
die einzelnen Mg- und Cl- Teilchen zu
Molekülen?
Cl
Mg
Cl Mg Cl
Mg Cl Mg
Ermittelt die Summenformel für das Salz "Magnesiumchlorid“!
Stellt Eure Lösung mithilfe des Bohr´schen Atommodels graphisch dar!
Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf den
anderen seine Kärtchen zeigen.
Die 24 Karten sind vor und nach der Übung auf Vollständigkeit zu prüfen!
Insgesamt habt ihr 30 Minuten Zeit.
Viel Spaß!
384
Schwerpunkt
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Lösen fachgebundener Probleme "Magnesiumchlorid“
Anlage:
8a von 9 – Kopiervorlage Kartensatz
Der komplette Kartensatz umfasst 24 Karten:
Auf die erste, innerste
Schale passen
höchstens zwei
Elektronen.
Die Elektronen eines
Elementes fliegen nicht wild
durcheinander, sondern in
bestimmten Abständen
(Schalen) um den Kern.
Die Summenformel für
Magnesiumchlorid
lautet nicht Mg Cl.
Alle Elemente streben
eine volle
äußere Schale an.
Alle Atomarten einer
Hauptgruppe reagieren
ähnlich in Bezug auf die
äußeren Elektronen.
Auf jede Schale passen
höchstens acht
Elektronen – außer auf
die erste Schale.
Durch den gegenseitigen
Elektronenaustausch auf
den äußeren Schalen
kommen Bindungen mit
anderen Atomen zustande.
Eine Möglichkeit, eine
vollbesetzte Schale zu
bekommen, ist es
Elektronen aufzunehmen.
Gibt ein Atom alle äußeren
Elektronen ab, so wird
jeweils die darunter
liegende Schale zur
„äußeren“.
Sämtliche Elektronen
eines Atoms sind auf
seine verschiedenen
Schalen verteilt.
Eine Möglichkeit, eine
vollbesetzte Schale zu
bekommen, ist es
Elektronen abzugeben.
Es können nur max. vier
Elektronen auf den jeweils
äußeren Schalen
abgegeben/aufgenommen
werden.
In der Mitte (grau) befindet sich
der positiv geladene Kern mit
seinen Protonen und Neutronen.
Entgegengesetzte
Ladungen
ziehen sich an.
So muss man sich die
Schalen vorstellen:
Elektronen sind negativ
(minus) geladene
Teilchen eines Atoms.
Die Elektronen befinden
sich in der Hülle (auf
Schalen) eines Atoms.
Die Protonen sind die
positiv (plus) geladenen
Teilchen eines Atoms.
385
Schwerpunkt
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Lösen fachgebundener Probleme "Magnesiumchlorid“
Anlage:
8b von 9 – Kopiervorlage Kartensatz – Fortsetzung
Informationen zu
Chlor (Cl)
Ordnungszahl: 17
Außenelektronen 7
Informationen zu
Magnesium (Mg)
Ordnungszahl: 12
Außenelektronen 2
Die Periodennummer gibt die
Anzahl der Schalen an, die
Hauptgruppennummer die
Anzahl der Außenelektronen.
Die Ordnungszahl gibt
die Anzahl der Protonen
und somit auch die der
Elektronen an.
Jod nimmt ein
Elektron auf.
Calcium gibt zwei
Elektronen ab.
Wenn ein Atom Elektronen
abgibt, dann muss es alle
seine äußeren Elektronen an
ein oder mehrere Atome
abgeben.
386
Schwerpunkt
Anhang:
Problemlösekompetenz - Weiterarbeit
Kopiervorlage für leeren Kartensatz
Anlage:
9 von 9
Der komplette Kartensatz umfasst _____ Karten:
387

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