Double degree Business 2014
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Double degree Business 2014
Informations- und Erfahrungsbericht über das Doppelabschlussprogramm an der University of Rhode Island Geschrieben von Luise Jorschick, Studentin an der HAW Hamburg Im Department Wirtschaft und Soziales, Studiengang Außenwirtschaft/ Internationales Management Kontaktadresse: [email protected] Inhaltsverzeichnis 1 2 3 4 Bewerbung ...................................................................................................................................... 2 1.1 Information.............................................................................................................................. 2 1.2 Anforderungen ........................................................................................................................ 2 1.3 Bewerbungsunterlagen ........................................................................................................... 2 1.4 Auswahlgespräch..................................................................................................................... 3 1.5 Stipendien und Förderungen................................................................................................... 3 Vorbereitungen nach Annahme ...................................................................................................... 4 2.1 Kurswahl .................................................................................................................................. 4 2.2 Visum ....................................................................................................................................... 4 2.3 Unterkunft ............................................................................................................................... 5 2.4 Flug .......................................................................................................................................... 7 Ankunft und Aufenthalt................................................................................................................... 7 3.1 Campusausstattung ................................................................................................................. 7 3.2 Orientierungswoche und First Night ....................................................................................... 8 3.3 Essensplan (Meal Plan) ............................................................................................................ 9 3.4 Bücher ..................................................................................................................................... 9 3.5 Öffentliche Verkehrsmittel .................................................................................................... 10 3.6 Auto anschaffen .................................................................................................................... 10 3.7 Studieren in Amerika ............................................................................................................. 11 3.8 Das Leben in Kingston, RI ...................................................................................................... 12 3.9 Reisen .................................................................................................................................... 13 3.10 Kosten .................................................................................................................................... 14 Kurse .............................................................................................................................................. 14 4.1 4.1.1 BUS345 – Business in Society mit Aimee Phelps Lee .................................................... 14 4.1.2 BUS315 – Legal Environment of Business mit Dr. Michael Anthony De Angelis ........... 14 4.1.3 BUS335 – Operations and Supply Chain Management mit Professor Koray Özpolat ... 15 4.1.4 BPS201 – How Drugs Work mit Professor Robert Rodgers ........................................... 15 4.1.5 ENG245 – Introduction to Film Decades mit Frau Michele Meek ................................. 16 4.2 5 Erstes Semester (Fall Term) ................................................................................................... 14 Zweites Semester (Spring Term) ........................................................................................... 17 4.2.1 BUS460 - Global Supply Chain Management mit Professor Douglas Hales .................. 17 4.2.2 BUS448 – International Dimensions of Business mit Professor Sanjiv Dugal............... 17 4.2.3 BUS445 – Strategic Management mit Prof. Bogdan Prokopovych............................... 18 4.2.4 BUS202 – Managerial Accounting mit Professorin Deborah Rose ................................ 19 4.2.5 ENG243 – Short Stories mit Professorin Karen Stein .................................................... 19 Schlussfolgerung............................................................................................................................ 20 1 1 Bewerbung 1.1 Information Das Doppelabschlussprogramm erlaubt den simultanen Abschluss des B.A. in AIM an der HAW und des B.Sc. in Global Business an der University of Rhode Island (URI) in insgesamt 8 Fachsemestern (ein Semester länger als ein Einfachabschluss). Die Ansprechpartner des Programms an der HAW Hamburg sind Frau Andres, Student Exchange Coordinator, und Frau Prof. Dr. Ribberink aus dem Department Wirtschaft. Das Studium an der renommierten Universität in Rhode Island kann nur zum Wintersemester gestartet werden. Man studiert entweder die ersten 4 Fachsemester in Hamburg und geht danach direkt nach Rhode Island oder man absolviert zuvor noch das 5. Fachsemester (Praktikum). Die Bewerbungsfrist läuft immer bis zum 7. Januar des Jahres in dem auch das Programm startet und ist bei Frau Andres einzureichen. Die Bewerbungsplätze sind auf ca. zwei bis drei Plätze im Jahr begrenzt und hängt von der Anzahl Studierender ab, die aus Rhode Island für das gleiche Programm an die HAW kommen. Durch die Kooperation beider Hochschulen müssen die Studenten der HAW die hohen Studiengebühren in den USA nicht tragen, sondern melden sich auch für die an der URI studierten Semester an der HAW zurück und zahlen den gewohnten Beitrag. Die Gelder für das Semesterticket können zurückgefordert werden. Das hierfür notwendige Formular erhält man bei Frau Andres. 1.2 Anforderungen Folgende Anforderungen müssen erfüllt sein, um sich als Student für das Doppelabschlussprogramm zu qualifizieren: • AIM Student • Nachweis von 120 ECTS (nach dem 4. Semester, 150 ECTS (nach dem 5. Semester) • gute Studienleistungen (Notenschnitt von 2,0) • sehr gute Englischkenntnisse • klare Vorstellung vom fachlichen Mehrwert dieses Abschlusses Zudem ist soziales Engagement an der Hochschule, wie die Teilnahme am BuddyProgramm, oder der Einführungswoche bei der Bewerbung von Vorteil. 1.3 Bewerbungsunterlagen Folgende Unterlagen sind mit der Bewerbung bis zum 7. Januar bei Frau Andres einzureichen: 1. ein maschinengeschriebener, lückenloser Lebenslauf mit Bild 2. eine Begründung des Auslandsaufenthalts, die die fachlichen und persönlichen Gründe möglichst genau darlegt (max. 2 Seiten Umfang) 2 3. ein Empfehlungsschreiben einer Professorin/eines Professors 4. ein HELIOS-Ausdruck Ihrer Leistungen mit Angaben, welche Prüfungen Sie im Januar ablegen werden 5. ein Zeugnis über hinreichende Kenntnisse der englischen Sprache (das Formblatt findet man auf der HAW Seite unter StudyUSA und muss von einem Professor, der Ihre Sprachkenntnisse bezeugen kann ausgefüllt werden) Bis auf das Zeugnis über hinreichende Englischkenntnisse sind alle Unterlagen in englischer Sprache abzugeben. 1.4 Auswahlgespräch Kommt man für die Teilnahme in Frage, wird man zum Auswahlgespräch eingeladen. Dies findet im Januar/ Februar statt. In diesem Gespräch wird geprüft, ob man sich dem fachlichen Mehrwert dieser Möglichkeit bewusst ist, ob die Unterschiede zwischen den Hochschulsystemen bekannt sind und ob man sich in der Lage fühlt den damit verbundenen höheren Arbeitsaufwand zu meistern und die HAW gut zu repräsentieren. Nach dem Gespräch bekommt man in der Regel recht zügig die Zu- oder Absage. Im Jahr 2013 wurde Franziska Ruholl (Franzi) und ich für das Doppelabschlussprogramm ausgewählt. Nach der Zusage sind weitere Unterlagen für die URI einzureichen, die unter folgendem Link aufzurufen sind: http://www.uri.edu/international/incoming Zu diesen Dokumenten zählt auch ein Finanznachweis von 17.828 USD, für den auch die Eltern bürgen können. 1.5 Stipendien und Förderungen Franzi und ich wurden durch ein sehr hohes Stipendium von ca. 950 Euro pro Monat plus Reisepauschale unterstützt. Da die HAW diese Gelder für dieses Programm eingeworben hat, muss man sich nicht noch individuell darum bewerben. Das Stipendium wird vom DAAD zur Entwicklung deutsch-amerikanischer Hochschulbeziehungen gezahlt und geht direkt an die angenommenen Doppelabschlussstudenten. Fragen Sie sicherheitshalber bei einer Kontaktperson im Doppelabschlussprogramm nach, ob diese Gelder noch im Programm inbegriffen sind. Anderenfalls sollte man sich schon sehr früh (bei manchen Fördermöglichkeiten noch vor der Bewerbung zum Doppelabschluss) für Stipendien und Förderungen bewerben. Eine Liste der verschiedenen Möglichkeiten kann man auf der HAW Seite unter „International“ – „Ins Ausland – outgoings“ „Studium im Ausland“ einsehen. 3 2 Vorbereitungen nach Annahme 2.1 Kurswahl Schon Ende März werden die Kurse für das Semester (Fall Term) freigeschalten und man kann sich online über eCampus für diese anmelden. Die eigenständige Einschreibung über eCampus klappt meist nur bei Kursen die keine anderen Kurse als Voraussetzung stellen. Kann man sich für zu leistende Kurse nicht selbstständig einschreiben, füllt man ein manuelles Formular aus und mailt es dem Ansprechpartner im International Office an der URI. Diese tragen einen dann ohne Probleme und sehr schnell in die gewünschten Kurse ein. Im Kapitel Kurse gehe ich auf die von mir absolvierten Kurse ein. 2.2 Visum Das Wichtigste ist ein Reisepass, der noch weitere 6 Monate nach geplantem Ende des USAufenthaltes gültig sein muss. Hat man diesen nicht sollte dieser als erstes beantragt werden, da die Bearbeitungszeit bis zu 4 Wochen dauern kann. Eine schnellere aber kostspieligere Variante ist der Expresspass, der schon nach 72 Stunden ausgestellt werden kann. Die Kosten belaufen sich vor Vollendung des 24. Lebensjahres auf 37,50€ für den regulären Reisepass und 69,50 € für die Expressvariante. Nach Vollendung des 24. Lebensjahres sind die Pässe teurer aber auch länger gültig. Im Mai ungefähr erhält man das Formblatt DS2019 von der URI. Mit dem Formblatt DS2019 kann man sich im Mai/ Juni, frühestens aber 120 Tage vor Studienbeginn, auf das J-1 Visum bewerben. Hierfür sind folgende Schritte notwendig: 1. Angaben überprüfen und unterschreiben – Kontrolle, dass alle Angaben auf Ihrem DS2019 korrekt sind und Unterschrift setzen 2. Antrag I-901 einreichen SEVIS Gebühr bezahlen – Um die Gebühr von ca. 200 USD zu bezahlen ist eine Kreditkarte notwendig, Link: www.fmjfee.com/i901fee/index.jsp 3. Formular DS-106 ausfüllen und Foto hochladen – Nach dem Ausfüllen sollte die Antragsbestätigung gespeichert und ausgedruckt werden, da diese im Konsulat vorgezeigt werden muss, Link: https://ceac.state.gov/genniv/ 4. Termin im Konsulat Berlin, Frankfurt oder München vereinbaren – dies kann online oder per Telefon gemacht werden. Die Terminvergabe über das Telefon ist etwas flexibler und kostet 1,86 Euro/Minute aus dem dt. Festnetz. Online kann man aus einer Liste verschiedener Termine den passendsten wählen und zahlt einmalig 10 Euro. 5. Visa Antragsgebühr bezahlen – diese beläuft sich auf etwa 120 Euro. Die Website: http://www.ustraveldocs.com/de listet schrittweise auf, wie man die Zahlung vornimmt (kleiner Tipp: es handelt sich bei dem J-1 Visum um ein Nichteinwanderungsvisum) 4 Der Termin im Konsulat kann dann einige Stunden dauern. Dabei sollte man beachten, dass man keine elektronischen Geräte, wie Handy, USB-Stick, Kamera, MP3 Spieler oder Ähnliches bei sich führen darf. Ist dies nicht zu verhindern, kann man diese in Berlin gegen eine kleine Gebühr an dem Imbiss nahe der S-Bahn Station hinterlegen. Folgende Unterlagen sollte man zum Konsulat Termin bei sich haben: - Reisepass (gültig bis 6 Monate nach Ende des Auslandaufenthaltes) - Originales, unterschriebenes Formblatt DS2019 - Nachweis über Bezahlung der SEVIS Gebühr - DS-106 Antragsbestätigung - Zahlungsbestätigung der Visa Antragsgebühr - Berlin/München: adressierter, frankierter Rückumschlag, Frankfurt: frankierter Kurierumschlag (DHL Expressbrief) Oft liest man über das Interview im Konsulat einschüchternde Dinge. Wenn man sich aber den Vorsichtsmaßnahmen beugt und sich verhält wie angewiesen, sind die Mitarbeiter und insbesondere die Interviewer sehr nett. Das Interview war bei mir in deutscher Sprache, es wurden keine unangenehmen Fragen gestellt und niemand wollte mein Rückreiseticket oder einen Finanznachweis sehen. Trotzdem sollte man besser auf alles vorbereitet sein und vorsichtshalber alles bei sich haben. 2.3 Unterkunft Es gibt die Möglichkeit on Campus in einem Wohnheim zu wohnen oder sich selbst etwas off Campus zu suchen. Ich selbst habe ein Semester im Wohnheim gelebt und bin für das 2. Semester Off Campus gezogen. Beide Wohnsituationen bringen Vor- und Nachteile. On Campus werden die Studenten der HAW meist in einem internationalen Haus (TI oder IEP House) untergebracht. Dort teilt man sich meist ein Zimmer und wohnt wie in einer WG mit verschiedenen Länderetagen. Das Erdgeschoss bietet Gemeinschaftsräume mit wöchentlichen Sprachtreffs und einer gemeinsamen Küche mit eigenem Koch. Franzi und ich wurden aber erstmals in einem richtigen Wohnheim untergebracht (Hillside). Dieses Wohnheim war das Neuste unter den vielen Wohnheimen und dadurch noch sehr gepflegt und sauber. Wir mussten uns beide das Zimmer teilen, ich mit einer Brasilianerin und Franzi mit einer Brasilianerin und einer Koreanerin. Normalerweise sind 3er Zimmer sehr selten und man wird durch eine geringere Mietzahlung entschädigt. Ich habe mich mit meiner Mitbewohnerin prima verstanden. Ist man mit seiner Wohnlage unzufrieden, kann man einen Zimmertausch beantragen. Die Zimmer 5 sind von der Größe für 2 Personen ausgelegt und für jede Person mit Bett, Kommode, Stuhl und Schreibtisch ausgestattet. Bettwäsche, Kissen und Bettdecke muss man sich selbst besorgen aber in den ersten Tagen kann man diese gestellt bekommen. Weiterhin ist das Wohnheim mit mehreren Studier- und Gemeinschaftsräumen, sowie mehreren Badezimmern je Etage ausgestattet. Es gibt zudem eine Infothek am Eingang, einem Waschsalon im Untergeschoss und auf jeder Etage Gemeinschaftsküchen, in denen man bei Bedarf kochen oder Lebensmittel im Kühlschrank aufbewahren kann. Ist man in einem Wohnheim untergebracht, ist man verpflichtet sich einen Essenplan (Meal Plan siehe Kapitel 3.3) zu kaufen. Mit diesem kann in den Dining Halls speisen. Positiv am Leben On Campus fand ich die Nähe zu anderen internationalen Studenten. So konnte ich leicht viele internationale Kontakte knüpfen und im Wohnheim war immer was los. Zudem ist es auch vorteilhaft direkt am Campus zu wohnen und das nicht nur weil man länger schlafen kann☺. Bild 1: Meine brasilianische Mitbewohnerin & ich Bild 2: Unsere internationale Gruppe im Wohnheim Entscheidet man sich für ein Leben Off Campus, zieht man in der Regel in ein Studentenhaus. Ich wohnte in meinem 2ten Semester in Bonnet Shores, Narragansett mit zwei Amerikanerinnen in einem 5 Zimmer Haus. Die Suche ist nach eines Off Campus Wohngemeinschaft nicht sehr schwierig. Vermutlich gibt es mehr freie Zimmer als Studenten. Meistens suchen die Studenten nach Mitbewohnern, seltener suchen Vermieter direkt nach Mietern. Das führt dazu, dass die meisten freien Zimmer erst kurz vor Semesterbeginn online gestellt werden. Im Sommer (also Mitte Mai bis Ende August) stehen die Häuser oft nicht zur Miete zur Verfügung oder sind viel teurer. Dies liegt daran, dass die Häuser im Sommer vom Vermieter selbst als Ferienhäuser genutzt werden oder teuer als Ferienhäuser vermietet werden. Da es den Vermietern aber häufig egal ist wer ihr Haus während der Off-Season bezieht und sie froh sind, wenn sie Miete einnehmen, könnte man vielleicht die Studierenden kontaktieren, die sich gerade in Rhode Island befinden und nach dem Kontakt des aktuellen Vermieters fragen. Das würde zum einen gegebenenfalls zur Sicherung eines Zimmers zu 6 einem früheren Zeitpunkt führen und zum anderen sind die Vermieter schon mit deutschen Mietern vertraut, da wir manche Dokumente, wie eine Social Security Card nicht haben. Letzteres hat aber meiner Erfahrung nach wenige Probleme bereitet. Die Miete kostet zwischen 400 – 500 USD und meist müssen Nebenkosten noch unter den Mitbewohnern geteilt werden, welche sich nochmal auf je mindestens 100 USD, abhängig von der Jahreszeit, belaufen. Vorteile Off Campus zu wohnen sind natürlich mehr Ruhe, ein eigenes Zimmer, größere Selbstständigkeit, eigenes Essen und Fernsehen. Nachteilig fand ich, dass man den Anschluss zu den anderen Studenten schnell verliert und wesentlich schwerer Kontakte knüpft, wenn man gar nicht erst im Wohnheim lebte. Zeitlich aufwändiger ist auch der weite Weg zur Universität (ca. 20 min Fahrt) mit anstrengender Bild 3: Meine Mitbewohner Off Campus Parkplatzsuche. Das Leben Off Campus mag im ersten Moment günstiger erscheinen, aber im Endeffekt unterscheiden sich beide Wohnformen finanziell nicht so viel voneinander, da man Nebenkosten, teure Lebensmittel (insbesondere wenn man gesund bleiben will) und Spritgeld dazu zählen sollte. Letzteres ist zwar sehr viel günstiger als in Deutschland aber man legt durch die weiten Fahrtwege auch einige Meilen zurück. 2.4 Flug Der Flug sollte erst nach Erhalt des Visums gebucht werden. Zwei One Way Tickets sind im Verhältnis wesentlich teurer als Tickets für Hin- und Rückflug. Man sollte beim Buchen darauf achten, dass man das Datum des Rückflugs noch ändern kann. Auch wenn dadurch eine Gebühr anfällt, ist diese Variante meist günstiger als zwei One Way Tickets. 3 Ankunft und Aufenthalt 3.1 Campusausstattung Eigentlich besteht ganz Kingston aus einem weitläufigen Campus. Im Zentrum liegt der Quad, eine große schöne Rasenfläche auf den die Studierenden gerne ihre Zeit mit Lesen, Musik machen, Quatschen oder Sport verbringen. Zudem befinden sich auf dem Campus zwei Fitnesscenter, das die Studenten kostenlos besuchen dürfen, 2 Mensen (Dining Halls), eine große Bibliothek, ein Kulturgebäude, der Memorial Union mit Information, dem Campus- und Bookstore und weiteren kleinen Geschäften, viele Wohnheime, ein großes Stadion in dem Events und Sportspiele stattfinden, 7 das Emporium mit verschiedenen Restaurants und natürlich die nach Studienrichtung sortierten Study Halls. Die Study Hall für unsere Fachrichtung, also das Business-Gebäude, nennt sich Ballentine Hall und liegt direkt neben der Bibliothek. Lebt man am Campus, kann man sich im untersten Stock der Memorial Union eine Mailbox einrichten und somit bestellte Bücher und Post empfangen. Die Mailbox ist kostenlos. Bild 4: Der Quad 3.2 Orientierungswoche und First Night Gleich nach Ankunft an der URI beginnt die Orientierungswoche. Es steht fast jeden Tag ein anderes Event an um sich kennenzulernen und mit dem Campus vertraut zu machen. Am ersten Tag macht man einen Campusrundgang mit Stopp in der Memorial Union um sich seine Student ID anzufertigen. Abends fährt man noch zu Walmart um sich für das Semester auszustatten. Dies gilt insbesondere für Studenten, die On Campus wohnen. Es ist vorteilhaft sich vorab eine Liste zu machen. Man braucht unter anderem: Bettdecke, -kissen und –bezüge, eine Leselampe, Waschmittel, Wäschekorb, Kleiderhaken, Handtücher, Hygieneartikel und Studienmaterial wie Ordner, Papierblock, Bleistifte. Weitere Events in der Orientierungswoche sind: Vorträge und Begrüßung von verschiedenen Instanzen, Salsa tanzen und eine Fahrt nach New Port. Es ist gut einen Peer Ambassador zu haben, welchem man alle offenen Fragen stellen kann und der einen ein bisschen in die Bild 5: Kennenlernen bei der Fahrt nach New Port Campuskultur integriert. Es ist auch nützlich Peer Ambassadors aus dem gleichen Department zu finden, da diese einem Tipps für die Kurse bzw. Einschätzungen zu den Professoren geben können. Studentische Einschätzungen über Professoren kann man zudem über die Website: http://www.ratemyprofessors.com einsehen. First Night ist ein Event am Tag vor Vorlesungsbeginn. Es ist eine riesige Messe auf der sich Clubs, Vereine und Restaurants vorstellen. Sie dient dazu die neuen Studenten am Campus zu vernetzen und neue Mitglieder für Ihre Clubs zu werben. Es gibt eine große Auswahl an 8 Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, wie Rudern, Volleyball, Tauchen, Spiele, Frisbee und vieles, vieles mehr. Ich selbst bin im zweiten Semester dem Ski- und Snowboard-Club beigetreten und konnte mit diesem fünf Wochenenden im Januar/Februar an Slalomwettbewerben teilnehmen. Wir waren immer von Freitag bis Sonntag Bild 6: Snowboard Slalom-Wettkampf unterwegs und hatten auch neben dem Ski- und Snowboard fahren eine gute Zeit. 3.3 Essensplan (Meal Plan) Es gibt drei verschiedene Essenspläne, die man immer kaufen kann aber kaufen muss wenn man in einem Wohnheim wie Hillside lebt. Sie unterscheiden sich im Preis und in der Anzahl an erlaubten Gastbesuchen, Grab’n’Go Meals und gutgeschriebenen Dollars. Ich habe den Günstigsten gewählt in dem man ca. 6-mal kostenlos einen Gast mitbringen darf und keine Grab’n’Go Meals oder Dollar besitzt. Mit dem günstigsten Essensplan kann man dennoch so oft man will und so viel man will in den beiden Dining Halls, Mainfare und Butterfield, essen gehen. Je mehr Geld man für seinen Essensplan ausgibt, desto mehr Gäste darf man kostenlos mitbringen und desto mehr Grab’n’Go Meals erhält man. Der teuerste Essensplan beinhaltet zudem 200 USD, mit denen man an Imbissen auf dem Campus bezahlen kann. Grab’n’Go Meals kann man sich bei Ram’s Den in der Memorial Union besorgen, denn von den Dining Halls dürfen keine Nahrungsmittel mitgenommen werden. Die Essenpläne kosten zwischen 2120 – 2420 USD pro Semester. 3.4 Bücher Viele Professoren stellen ihre Kurse in Sakai. Dies ist ein Online-Modul ähnlich zu EMIL, welches wir von der HAW kennen und man kann sich selbstständig dort anmelden. Falls man mit etwas nicht zurechtkommt (WLAN freischalten, Sakai-Anmeldung oder Ähnliches) kann man im Untergeschoss der Bibliothek beim „Technical Support“ schnell Hilfe finden. In Sakai stellen die Professoren meist schon vor Kursbeginn den Syllabus des Kurses online in welchen man die notwendigen Lektüren finden kann. Leider sind manche Bücher sehr kostspielig und die Bibliothek nicht so gut ausgestattet wie die der HAW bzw. in Deutschland. Ich habe mir zum Beispiel während meiner Zeit an der URI kein einziges Buch in der Bibliothek ausleihen können. Auch der Book Store arbeitet leider eher gegen als für die Studenten und bietet die Bücher zu übertriebenen Preisen an. Man fährt hier besser die Bücher über Amazon oder chegg.com zu bestellen. Bei der letzteren Internetseite besteht zudem die 9 Möglichkeit die Bücher nur über das Semester zu leihen. Dies ist gerade für uns Austauschstudenten recht nützlich, da es wegen der zusätzlichen Last eher unvorteilhaft ist die Bücher zurück nach Deutschland zu schleppen. Man kann die Bücher auch nach dem Semester wieder an den Book Store verkaufen, aber auch hier arbeitet dieser wieder gegen uns und zahlt kaum Geld zurück oder nimmt die Bücher nicht zurück. Hier empfehle ich Angebote in URI Facebook Gruppen zu posten und die Bücher dann direkt an Studenten zu verkaufen. Dies ist vorteilhaft für beide Parteien. Einmal habe ich auch meinen ehemaligen Professor bei Semesterstart gebeten, mein Angebot in einer Verteilermail an die neuen Studenten zu schicken. Das Buch habe ich innerhalb 10 Minuten für fast das Doppelte des Betrags, den mir der Book Store geben wollte, verkaufen können. 3.5 Öffentliche Verkehrsmittel Ich glaube es ist kein Geheimnis, dass die öffentlichen Verkehrsmittel in Amerika zu wünschen übrig lassen. Es gibt aber tatsächlich ein verlässiges Bussystem mit direkter Haltestelle am Campus (Memorial Union). Es nennt sich RIPTA und man kann die Fahrpläne online einsehen (www.ripta.com). Die gängigsten Routen führen nach New Port oder Providence. Von Providence aus kann man dann weiter nach New York, Boston oder wohin auch immer reisen. Trotzdem sind die Fahrzeiten der Busse wöchentlich im Durchschnitt nur stündlich mit auftretenden 2 h Pausen und fahren nicht durchgängig. Samstags fahren die Busse noch seltener und sonntags gar nicht. Die Memorial Union verkauft 15er Buskarten an der Infothek für nur 13USD, wobei eine Fahrt, im Bus gezahlt, zwischen 1 und 2 Dollar liegt. Es gibt in Kingston auch eine Bahnstation, die einen sogar bis nach New York bringen kann. Da ich aber nie Bahn gefahren bin kann ich darüber leider keine genaueren Informationen geben. Aufgrund der weitläufigen Strecken und dem eher schlechten Busoder Bahnsystem ist ein Auto, auch beim Leben On Campus, fast unabdinglich. Ich habe mir ein Auto mit Franzi geteilt, was auch sehr gut funktioniert hat, da wir einen recht ähnlichen Stundenplan hatten. Optimal ist natürlich ein eigenes Auto. 3.6 Auto anschaffen Aufgrund des Risikos einen schlechten Deal zu machen ohne Garantie oder anderer Absicherung bei der Autobesorgung über Privatverkäufer, haben wir uns für einen Autohändler (Cardealer) entschieden. Da es davon in der Umgebung recht viele gibt haben wir verschiedene besucht und so schnell festgestellt, dass die Preise sich nicht großartig unterscheiden. Die günstigsten aber noch was taugenden Modelle liegen bei 4.000 USD. Da wir uns beide bei Autos auch nicht wirklich auskennen waren unsere Ansprüche nicht besonders hoch. Wir haben das Geld gleich bar mitgenommen um einen Vorteil im Verhandlungsspielraum zu ziehen. So haben wir unseren Pontiac Grand AM mit 92.000 Meilen bei Auto Village, 920 Tiogue Ave, Coventry, RI 02816 von 4.000 USD auf 3.500 herunterhandeln können. Zusätzlich hatten wir einen Monat Garantie auf alle Reparaturen. 10 Nachdem man ein Auto hat muss man eine Versicherung abschließen. Wir haben diese bei Geico abgeschlossen und das günstigste Angebot für ein halbes Jahr genommen. Der Preis lag bei ca. 600 USD. Somit waren wir nur für verursachte Schäden an anderen Autos versichert und da wir auch einen kleinen Auffahrunfall hatten konnten wir dies prüfen und nun bestätigen☺. Unser Auto war nicht so sehr beschädigt und wir mussten es nicht reparieren lassen. Die Beiträge an die Versicherung hätten sich zum Glück erst nach Ablauf des halben Jahres bei Verlängerung erhöht. Bild 7: Unser Pontiac Grand AM Bild 8: Beim Verkauf Schließlich muss man sich das Nummernschild besorgen. In diesem Amt sind auch die Steuern auf den Autokauf fällig und sollte alle Dokumente, die mit dem Autokauf Autokauf in Verbindung stehen, bei sich haben. Verkaufen konnten wir das Auto etwas mühsam über craigslist.com für 3100 USD. Man muss die Anzeige mehrmals täglich neu online stellen um viele Anfragen zu erhalten und am besten schon früh (etwa 2-3 Wochen vor Verkauf) reinstellen. Aber mit ein bisschen Glück findet man einen Käufer der gewillt ist den gewünschten Preis zu zahlen. Dennoch versuchen die Leute auch hier viel zu handeln, also lieber etwas höher starten. 3.7 Studieren in Amerika Das Studium in den Staaten ist viel verschulter als in Deutschland. Man hat in fast allen Kursen Anwesenheitspflicht, muss Hausaufgaben machen, schreibt unangekündigte Tests und auch die Mitarbeit fließt in die Bewertung ein. Während des Semesters werden mehrere mehrere Tests geschrieben und die Endnote besteht aus mehreren Komponenten, wie Anwesenheit, Mitarbeit, Hausaufgaben, kleinen Quizzen, Aufsätzen, Simulationen, Präsentationen usw. Man ist also während der Vorlesungszeit viel beschäftigter als wir es von Deutschland aus kennen und zum Reisen bleibt auch 11 an den Wochenenden im Semester weniger Zeit. Den Schwierigkeitsgrad im Vergleich zur HAW würde ich als niedriger einstufen. Trotzdem hatte ich das Gefühl in diesem System mehr zu lernen und es vor allem länger zu behalten als im System des deutschen „Bulimie-Lernens“. Den Unterricht an sich habe ich jetzt nicht als so unterschiedlich gesehen, da auch an der HAW großer Wert auf seminarischen Unterricht gelegt wird. Die Professoren an der URI versuchen die Studenten im Kurs einfach mit einzubeziehen und es gibt viel Gruppenarbeit. Die einzelnen Noten werden immer zügig in Sakai eingetragen und hochgeladen sodass man schnell Überblick über seine bisherigen Leistungen gewinnt. Genau wie an der HAW kann man die Professoren direkt vor oder nach dem Kurs ansprechen oder sie in ihren Sprechzeiten besuchen. Bei organisatorischen Belangen zur Kursadministration kann man einen Termin mit Frau Kathleen Conlon im Business Gebäude vereinbaren oder ihr einfach eine E-Mail schreiben. 3.8 Das Leben in Kingston, RI Wie schon erwähnt gibt es in Kingston kein Leben außerhalb des Campus. Dennoch ist die Campuskultur eine ganz andere als die der HAW. Es wird einem an der URI sehr viel geboten und die Studenten fühlen sich über ihre Universität verbunden. Man bekommt jede Woche einen Newsletter was die kommende Woche ansteht. So kann man sich die verschiedenen Spiele der URI Teams (Football, Basketball, Volleyball,…) ansehen aber auch verschiedene Partys oder Künstler besuchen. Zudem hat man auch eine verschiedenen große Auswahl Clubs denen an man beitreten kann und sich so je nach Interessensbereich beschäftigen. Zudem lernt man am Campus, insbesondere im Wohnheim Bild 9: Studentenverbindungsfeier On Campus und Ambassador Events, bei den Peer so viele neue Menschen kennen, dass man bald eine Gruppe von Leuten um sich hat mit denen man gerne Zeit verbringt. Die Peer Ambassador Events finden auch während der Vorlesungszeit noch vereinzelt statt. Rhode Island an sich ist ein sehr schöner Staat im typischen New England Style. Er ist auch als „Oceanstate“ bekannt, da er im Verhältnis zur Größe am meisten vom Ozean umgeben ist. Der Campus ist nur 20 Min vom Meer entfernt, was idyllische Szenerien und Wanderpfade verspricht. Möchte man dennoch gerne mal „mehr erleben“ kann man in der Umgebung und insbesondere Providence Kinos, Bars, Clubs, Restaurants, Einkaufszentren und Ähnliches finden. 12 3.9 Reisen Kingston ist nur eine Stunde von Boston und 3,5 Stunden von New York entfernt. Beide Städte sind einen Trip absolut wert. Für Tagestouren eignen sich die Ram Touren sehr gut. Dies sind ausgewählte Fahrten, welche die URI organisiert und sehr günstig sind. Tickets erhält man in der Memorial Union. Von diesen beiden Städten aus oder Providence kann man natürlich auch viele andere Urlaubsziele erreichen. Ich war über die Semesterferien in Atlanta, Orlando, Bild 10: Herbst in Vermont Miami und Key West. Diese Strecke habe ich mit dem Auto abgelegt. Allerdings muss man dafür schon ein Autofreund sein muss, denn allein die Strecke von Kingston nach Atlanta dauerte etwa 16 Stunden ohne Pausen. Zur Springbreak habe ich die Niagarafälle auf der amerikanischen und der kanadischen Seite und Montreal besucht. Auch dies war mit dem Auto zu machen. Die Bild 11: Atlantic City Niagarafälle sind von Kingston mit dem Auto etwa 8 h entfernt. Unter dem Semester habe ich im Herbst eine kleine Tour durch Vermont und New Hampshire gemacht, die ich sehr empfehlen kann, da die zwischenliegenden Nationalparks einfach unglaublich schön aussehen, wenn sich die Blätter färben. Weiterhin war ich in Washington D.C., Salem und Atlantic City. Bild 12: Niagarafälle 13 3.10 Kosten Die anfallenden Kosten richten sich sehr nach dem eigenen Lebensstil. Ich habe während meiner Zeit nicht viel auf das Geld geachtet, da ich viel sehen, erleben und natürlich einkaufen wollte. Das Stipendium (von etwa 950 Euro mtl.) ist dennoch absolut ausreichend, nur für die Reisen muss man auf Erspartes zurückgreifen. 4 Kurse 4.1 Erstes Semester (Fall Term) 4.1.1 BUS345 – Business in Society mit Aimee Phelps Lee Dieser Kurs soll Business Studenten über die Zusammenhänge zwischen dem Privaten Sektor, der Politik und Gesellschaft aufklären. Es ist ein Kurs der den zukünftigen Unternehmern die Augen öffnen soll. Dabei wird insbesondere Fokus auf die Macht der großen Konzerne gelegt, welche negative externe Effekte ignorieren und sich durch Lobbyismus politische Vorteile verschaffen. Der Kurs regt zum Nachdenken an. Es ist kein typischer „Lernkurs“ sondern man setzt sich anhand verschiedener Lektüren und Reportagen mit dem Thema Ethik in der Wirtschaft auseinander, soll kritisch über diese Dinge nachdenken und sich seine Meinung bilden. Ich finde es sehr gut, dass ich diesen Kurs besuchen konnte, denn er hat mich gelehrt kritischer über große Markenkonzerne zu denken und zu hinterfragen ob mein Handeln im Berufsleben mit meinem Gewissen einhergeht. Die Note setzt sich aus verschiedenen Gruppenaufsätzen oder -projekten zusammen, in denen man seine Meinung erläutert oder aufzeigt. Ich empfand den Kurs als äußerst arbeits- und zeitintensiv, was ich aber eher auf den Kursleiter schieben würde. Ich habe den Kurs bei Frau Aimee Phelps Lee gewählt, da ich gute Dinge in den früheren Erfahrungsberichten gelesen habe. Meiner Meinung ist sie sehr kompetent und auch nett, was aber den Arbeitsaufwand angeht übertrieben. Ich habe für diesen Kurs mehr Zeit investiert als in allen anderen 4 Kursen zusammen und hatte manchmal nur 3 Stunden Schlaf um alles zu erledigen. Hätte ich nochmal die Wahl würde ich einen anderen Professor wählen. Man benötigt für diesen Kurs verschiedene Bücher, die aber alle recht günstig und gut über Amazon beschaffbar sind. Zusätzlich muss man eine Simulation zum Thema Ethik durchführen für deren Anmeldung man etwa 20 USD bezahlt. 4.1.2 BUS315 – Legal Environment of Business mit Dr. Michael Anthony De Angelis In diesem Kurs lernt man über das amerikanische Rechtssystem. Beginnend mit einer Einführung in das Grundgesetz und die 10 Neufassungen. Anschließend lernt man die wichtigsten Regelungen und Fälle in: Schadensersatz, Fahrlässigkeit, Kausalhaftung, Verträge im Gewohnheitsrecht und die Prinzipien der Stellvertretung. Ich fand den Kurs sehr interessant da sich das amerikanische Recht sehr von dem Deutschen unterscheidet. Da das amerikanische Rechtssystem auch auf dem 14 Gewohnheitsrecht basiert erfährt man von vielen interessanten Fällen, die teilweise auch die amerikanische Geschichte geprägt haben. Dr. De Angelis ist zwar etwas streng aber auch humorvoll und meiner Meinung nach eine sehr gute und kompetente Lehrkraft. Er schreibt gerne unangekündigte Tests um sicherzustellen, dass man seine Hausaufgaben erledigt. Seine Note setzt sich nur aus diesen Tests und mehreren Examen, abschließend zum Thema, zusammen. Als Hausaufgabe muss man meist das anstehende Kapitel lesen. Zusammenfassungen helfen hier den Überblick zu bewahren. Dieser Kurs zählt zu den anspruchsvolleren Kursen an der URI. Das Buch zum Kurs ist recht kostspielig, deswegen habe ich mi mit Franzi eins geteilt. Da wir uns jeden Tag gesehen haben und uns gut absprechen konnten hat das sehr gut funktioniert und wir haben dies für andere Kurse mit kostspieligen Büchern übernommen. 4.1.3 BUS335 – Operations and Supply Chain Management mit Professor Koray Özpolat Dieser Kurs lehrt über die Grundlagen des operativen Geschehens in der Produktions- und Serviceindustrie, sowie dem Zusammenspiel der einzelnen Departments in verschiedenen Wertschöpfungstiefen und der Interaktion zu anderen Firmen der Lieferkette. Dabei werden insbesondere Themen wie: Kapazität, Lieferkettenmanagement, Prognose, Lagerbestand, Logistik und Transport behandelt. Ich habe in meinem letzten Semester an der HAW, vor Anreise in die USA, Logistik als Modulfach gewählt und behandelt. Der Lehrstoff der beiden Kurse ist identisch nur dass man auf ihn im Wahlmodul noch etwas tiefgründiger eingeht. Daher fand ich diesen Kurs nicht so nützlich obwohl ich somit das Gelernte wiederholen und festigen konnte. Professor Özpolat ist ein sehr netter und hilfsbereiter Kursleiter, der an den Leistungen seiner Studenten interessiert ist und den Kurs sehr interessant und abwechslungsreich gestalten möchte. Es gibt 5 Hausaufgaben, die in ordentlicher Form abzugeben sind und bewertet werden. Zudem fließen Mitarbeit, Gruppenprojekt, Midterm und Final in die Endnote ein. Für das Gruppenprojekt kann man je nach persönlichem Interesse und Stärke zwischen 2 Themen wählen. Franzi und ich haben uns für verschiedene Projekte entschieden. So musste ich mit meinem Team einen Werbefilm erstellen, der aufzeigt warum monetäre Spenden besser als materielle Gaben sind und Franzi mit ihrem Team eine Verkaufsprognose erstellen. Das Kursbuch liegt in der mittleren Preisklasse, lässt sich aber prima teilen, da man es eher selten benötigt. 4.1.4 BPS201 – How Drugs Work mit Professor Robert Rodgers Dies war mein Wahlfach der Kategorie Naturwissenschaft. Ich habe mich bei der Auswahl der Wahlfächer ein bisschen nach meinen Stundenplan gerichtet, war aber recht froh, dass dieser Kurs so gut in meinen Zeitplan passte. Man lernt in diesem Kurs über die Wirkung verschiedener Drogen, wobei die Studenten sich jeweils eine Droge selbst aussuchen. In der ersten Hälfte des Semesters lehrt Professor Rodgers die Grundlagen der verschiedenen Drogen, was sie sind, wie sie wirken und über ihre positiven sowie negativen Effekte im Körper. Während dieser Zeit sollte man sich schon mit 15 seiner „eigenen Droge“ vertraut machen und selbstständig über sie recherchieren. In der zweiten Hälfte des Semesters müssen die Studenten Vorträge über die von ihnen gewählte Droge halten und einen Bericht schreiben. Es gibt Vorgaben was der Bericht beinhalten soll aber Professor Rodgers ist froh über jede weiteren interessanten Artikel oder Erfahrungsberichten, die man zusätzlich zum Thema gefunden hat. Zusätzlich werden sogenannte Worksheets der einzelnen Drogen ausgegeben, die man zu zwei angekündigten Kurztests, dem Midterm und dem Final auswendig lernen muss. Das Final besteht nur aus 10 leeren Worksheets, die man ausfüllen muss. Welche Droge man für die Worksheets wählt ist dem Studenten selbst überlassen. In die Endnote fließen also Präsentation, Hausarbeit, Midterm, Final und die zwei angekündigte Kurztests ein. Robert Rodgers ist ein sehr netter, spaßiger Professor wessen lockere Art den Kurs recht spannend macht. Er erzählt von eigenen Erlebnissen mit Drogen und regt auch die Studenten an in ihre Berichte viele interessante Beispiele und Nachrichten zu integrieren. Für den Kurs werden keine Bücher benötigt. 4.1.5 ENG245 – Introduction to Film Decades mit Frau Michele Meek Diesen Kurs habe ich als mein Literaturwahlfach gewählt. Das Thema des Kurses lautete: „Teen Films oft the 1980s“ und war somit eine schöne Abwechslung zu all den anderen Kursen. So haben wir Teeny-Filme der 80er als Hausaufgabe ansehen müssen und zusammen im Hinblick verschiedener Aspekte (Geschlechterrollen, Unschuld und Jungfräulichkeit, Popularität und Auflehnung, Teeny Horrorfilme, Krieg, Technology und Staatsführung) analysiert. Michele ist eine sehr junge Lehrkraft die selbst noch im Studium war. Sie ist sehr engagiert und hat immer zu Diskussionen angeregt. Dabei interessierte sie sich stets für die verschiedenen Meinungen ihrer Kursteilnehmer. Es ist kein Kurs in dem man recht viel falsch machen kann, da es mehr um seine eigene Interpretation zum Film geht. Trotzdem hat mir der Kurs sehr viel Spaß bereitet und war eher eine Freizeitbeschäftigung für mich. Neben dem Kurs mussten Beiträge in einen Blog geschrieben werden. Dort haben wir Meinungen und Ansichten über die Filme ausgetauscht. Zudem wurden 2 Hausarbeiten zu verschiedenen Themen abgefragt. Die Endnote setzte sich also aus Mitarbeit und Anwesenheit, unangekündigte Tests zum Film, zwei Hausarbeiten zur Filmanalyse, eine Präsentation, die Beiträge im Kurs-Blog und einem Abschlussprojekt zusammen. Das Abschlussprojekt wird erst Mitte des Semesters bekanntgegeben und man kann zwischen mehreren Optionen auswählen. Ich habe zusammen mit 4 anderen Kursteilnehmern einen Horrorfilm gedreht. Zusammengefasst war das mal ein ganz anderes Erlebnis an Studienkursen und ich würde ihn in jedem Falle wiederbelegen. Für den Kurs benötigt man einen vorgefertigten Hefter von verschiedenem Lesematerial, den man im Emporium für etwa 10 USD erhält. 16 4.2 Zweites Semester (Spring Term) 4.2.1 BUS460 - Global Supply Chain Management mit Professor Douglas Hales Dies ist der Aufbaukurs zu BUS335 – Operations and Supply Chain Management. In diesem Kurs werden einem die Faktoren nahegelegt die eine globale Lieferkette beeinflussen und koordinieren. Zudem werden weitere Einblicke in die Fachbereiche Produktion, Logistik und Einkauf im globalen Kontext gewährt. Der Kurs hilft den Studenten den strategischen Fokus eines Unternehmens zu analysieren, dessen Zielgruppe und Kernkompetenzen zu erkennen und somit eine Lieferkette zu entwerfen, die zum Businessmodell des Unternehmens passt. Da mich Logistik und Supply Chain Management sehr interessiert fand ich den Kurs sehr gut, wenn auch etwas unorganisiert. Professor Hales ist ein netter, humorvoller Professor, der den Kurs an die Wünsche der Studenten anpasst. Er versucht immer Spaß in den Kurs zu bringen (wenn auch nicht jedermanns Geschmack) und erwartet auch bei Vorträgen von Studenten, dass diese amüsant aber informativ gestaltet wurden. Manchmal hatte ich aber das Gefühl, dass der Professor nicht richtig zuhört und seine Meinung als die einzig Richtige versteht. Manche Dinge wiederholt er extrem oft und andere wichtige Dinge erwähnt er nur ganz beiläufig, fragt sie aber in den Klausuren ab. Die erste Klausur war recht anspruchsvoll, da man sehr viel auswendig wissen musste, die darauf folgenden nicht mehr so. Die letzte Klausur und das Final waren freiwillig abzulegen. Ich habe die Klausuren nicht mitgeschrieben, da ich meinen Schnitt nicht verbessern musste, habe aber gehört, dass sie recht schwer gewesen sein sollen. Natürlich war ich positiv überrascht, dass ich ab Mitte des Kurses nicht mehr viel Arbeit in diesen Kurs stecken musste. Im selben Moment kam es mir aber auch ein bisschen komisch vor, da ich mir immer ein bisschen unsicher war ob ich das richtig verstanden habe. Ich hätte mir ein bisschen bessere Organisation in diesem Kurs gewünscht, fand ihn aber im Ganzen ganz gut. Besonders hat mir in diesem Kurs der Roman, den wir lesen sollen („The Goal“), und das Simulationsspiel gefallen. Die Endnote hat sich bei mir nur aus 2 Klausuren, Anwesenheit, bewertete Hausaufgaben, Gruppenpräsentation und dem Simulationsspiel zusammengesetzt. Neben dem Roman musste man sich noch ein Lehrbuch anschaffen, welches aber nur für die erste Klausur relevant war und ich mir wieder mit Franzi geteilt habe. 4.2.2 BUS448 – International Dimensions of Business mit Professor Sanjiv Dugal Dieser Kurs weist auf die kulturellen Unterschiede verschiedener Nationen hin und macht deutlich wie wichtig das Verständnis dieser Unterschiede im internationalen Geschäft ist. Dabei ist dieser Kurs ganz anders aufgebaut als jene, die ich zuvor belegt hatte. Man wird am Anfang des Kurses in Gruppen mit je 3 Mitgliedern aufgeteilt, die einen eigenen Forumsraum bekommen. Dabei stellt jedes Mitglied, wenn auch fast ausschließlich Amerikaner, eine andere Nation dar. Professor Dugal schickt allen Kursteilnehmern täglich Briefe zu verschiedenen Themen zu und die Gruppenmitglieder antworten indirekt auf diese Briefe mit Forumseinträgen. Dabei muss nicht auf jeden Brief 17 geantwortet werden, sonder nur auf die, die einen persönlich ansprechen. So entsteht zwischen dem Professor und den Gruppenmitgliedern eine Art Verbindung, da man sich durch seine Erzählungen in den Beiträgen kennenlernt. Diese Verbindung soll ausgebaut und gestärkt werden um ein gemeinschaftliches Arbeiten zu ermöglichen. Professor Dugal will seinen Studenten mit dieser Art lehren, dass eine Verbindung mit gemeinsamer Basis das A und O im interkulturellen Geschäft ist. Professor Dugal konnte ich sehr gut leiden, auch wenn er manchmal etwas philosophisch wirkt. Der Kurs hatte eine lockere, freudige Atmosphäre. Die Note setzt sich aus verschiedenen Aufgabenstellungen im Forum und dem Endaufsatz, zum Thema was wir im Forum beobachtet haben, zusammen. Für den Kurs werden zwei erschwingliche Bücher benötigt. 4.2.3 BUS445 – Strategic Management mit Prof. Bogdan Prokopovych In diesem Kurs lernt man wie man einen Betrieb strategisch ausrichtet. Dabei spielt eine gut durchdachte Unternehmensstrategie eine wichtige Rolle, die es im durch angepasste Kurzzeitziele gilt einzuhalten. Ein Simulationsspiel sorgt in diesem Kurs für die nötige Praxis. In diesem arbeitet man in Teams und führt zusammen ein Unternehmen. Es gilt verscheiden Entscheidungen in den Bereichen: RD, Marketing, Produktion und Verkauf gemeinschaftlich zu treffen. Ich empfehle den „Team Member Guide“ gleich zu Beginn einmal komplett durchzulesen um die Zusammenhänge in der Simulation besser zu verstehen und gleich hilfreiche Entscheidungen zu treffen. Mit Professor Prokopovych war ich persönlich nicht sehr zufrieden. Er ist zwar ein netter Professor, der an den Leistungen seiner Studenten interessiert ist, sein Unterricht war aber meist sehr eintönig und öde. Im Vergleich zu den anderen Lehrenden dieses Kurses hatten wir viel weniger zu tun, dadurch aber auch weniger gelernt. Besonders für die Simulation hätte ich mir mehr Tipps, Erklärungen und Auswertungen erhofft. So erzielten wir aber mit wenig Anstrengung gute Simulationsergebnisse im Vergleich zu unseren Konkurrenzteams und musste uns nicht weiter bemühen. Ohne Aufwand ging dann leider auch bald der Spaß verloren und der Kurs zog sich eben durch das Semester. Die Endnote stellt sich aus dem Midterm, Final, drei kleinen Tests, Simulationsergebnissen, Mitarbeit und einer Gruppenpräsentation über die Strategie im Simulationspiel zusammen. Man benötigt für diesen Kurs die Anmeldung zur Simulation und ein recht kostspieliges Lehrbuch. Da das Lehrbuch von Professor Prokopovych selbst zusammengestellt wurde habe ich es mir aus dem Book Store besorgt. Man hätte es allerdings auch selbst aus dem im Syllabus aufgezeigten Materialien zusammenstellen können. Wirklich wichtig waren dabei nur die Case Studies der Harward University. Die Lektionen im Lehrbuch beinhalteten das gleiche wie die Slides im Skript vom Professor und man konnte auch ohne das Lehrbuch sehr gute Leistungen in Klausuren erreichen. Am Ende des Semesters hat mir der Book Store das Buch zu meinem großen Ärgernis nicht mehr abgenommen, weil der Professor das Fach entweder nicht mehr unterrichtet oder eine neue Version des Buches zusammengestellt hat. 18 4.2.4 BUS202 – Managerial Accounting mit Professorin Deborah Rose Dies war mein Wahlkurs im Bereich Accounting. Er beinhaltet Lehrstoffe aus dem Bereich Rechnungswesen 2 und Controlling 1 der HAW und diente für mich zur Auffrischung meines Wissens. Spezifische Themenbereiche sind: Budgetierung, Cash Flow, Plankostenrechnung, Kostenstellen/Kostenträgerrechnung und Controlling. Da ich die freie Wahl hatte und in Controlling 1 an der HAW nicht so gut abgeschnitten habe wollte ich diesen Fachbereich gerne wiederholen und eine bessere Leistung erzielen. Zudem, war meine Überlegung, könne ich so die Fachsprache im AccountingBereich vertiefen. Im Kurs ist mir besonders aufgefallen, dass Frau Rose das Gelehrte sehr verständlich mit vielen Beispielen und Hinweisen warum nun was wie berechnet wird vermittelt. Dennoch musste ich leider im Nachhinein feststellen, dass ich mich im Kurs gelangweilt habe. Frau Rose war von den Professoren, die mich an der URI unterrichteten, die Beste. Sie war streng aber sehr bemüht sicherzugehen, dass die Studenten das Gelehrte auch verstanden haben. Ich finde es hervorragend wenn Professoren Studenten den Lehrstoff anhand verschiedener Beispiele und Erklärungen anstatt hochtragender Formulierungen vermitteln. Die Note setzte sich allein aus den Klausuren zusammen, die nach jedem 2. Kapitel geschrieben wurden. Für den Kurs wurde ein Lehrbuch benötigt, in welchen die Lektionen erklärt und vertieft werden und die Aufgabenstellungen für die Hausaufgaben stehen. Die Lektionen musste ich durch mein bereits vorhandenes Basiswissen nicht mehr lesen und auch die Hausaufgaben konnte ich ohne Probleme zügig lösen. Hätte ich noch einmal die Wahl würde ich diesen Kurs nicht mehr wählen und mich lieber auf etwas konzentrieren, dass ich noch nicht behandelt habe. 4.2.5 ENG243 – Short Stories mit Professorin Karen Stein Mein zweiter Wahlkurs im Literaturbereich fiel auf Short Stories. Wie der Name schon sagt handelt der Kurs von verschiedenen Kurzgeschichten. Zu jeder Stunde mussten 1-3 solcher gelesen werden und im Kurs wurden, meist in der Gruppe, Fragen zum Gelesenen ausgearbeitet. Es gab auch ein Forum zum Kurs in welchem man einen „Starterpost“ und drei „Antwortposts“ während des Semesters hinterlassen musste. Neben kurzen angekündigten, sowie unangekündigten Tests zählten die Forumseinträge, ein Aufsatz, Mitarbeit und das Final in die Endnote. Hat man einen sehr guten Notendurchschnitt erreicht, ist es möglich dass man durch Professor Stein vom Final befreit wird. Frau Stein als Kursleiter empfand ich als nicht so gut. Ich hätte mir mehr Klassendiskussionen zu den Geschichten gewünscht anstatt die Fragen immer nur schriftlich in der Gruppe zu beantworten. Somit hätte man vielerlei verschiedene Meinungen und Interpretationen zum Inhalt der Geschichten erfahren. Die Kurzgeschichten haben mir aber sehr gefallen. Sie waren abwechslungsreich im Inhalt, Genre und Schreibstil. Zudem hat man in diesem Kurs auch die Möglichkeit seinen eigenen Schreibstil und Ausdruck zu verbessern. Für den Kurs benötigt man ein Buch mit einer Ansammlung von 19 Kurzgeschichten und ein Kurspaket, welches man im Copy Shop im Emporium erhält. Zusammen würde ich die Materialien auf ca. 35 USD schätzen. Ich würde diesen Kurs wieder wählen. 5 Schlussfolgerung Schlussfolgernd möchte ich sagen, dass mir das Studium in Rhode Island recht gut gefallen hat. Ich habe ein ganz anderes Hochschulsystem mit grandioser Campuskultur kennengelernt, konnte mein Wissen erweitern, Neues kennen lernen und bereits erlerntes Wissen festigen. Ich finde das deutsche Hochschulsystem anspruchsvoller, da wir uns viel allein erarbeiten müssen und die Professoren von einer einheitlichen Hochschulreife ausgehen. In Amerika werden die Inhalte besonders in den unteren Jahrgangsstufen vom Kleinsten und des Öfteren erklärt, da die Hochschulreife nicht gemeingültig ist und somit der Bildungsstand der Studierenden in Kursen sehr unterschiedlich ausfällt. Dennoch konnte ich viele neue Kenntnisse sammeln, amerikanische Sichtweisen nachvollziehen, meine Sprachkenntnisse optimieren und Wissen über die amerikanische Wirtschaft und Kultur vertiefen. Die Kurse die inhaltlich nicht in unseren Studienplan passten bereiteten mir Freude und erweiterten meinen Horizont. Ich konnte viele neue internationale Kontakte knüpfen und das „American Life“ leben. Ich würde das Doppelabschlussprogramm an der University of Rhode Island auf jeden Fall wieder machen und kann es nicht nur wegen des fachlichen Mehrwertes sondern auch des persönlichen Wachsens absolut weiterempfehlen. 20