blickkontakt

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blickkontakt
blickkontakt
04|2005
Gemeindebrief-Service der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
www.ekkw.de/blickkontakt
Ernte Dank
August / September 2005
Bischofswort: „Ernte des Lebens“
Onlinespiel: KUHEWA
Fotoseite, Monatssprüche
Gedicht: Beim Lesen von Psalmen
Denkanstoß: Leben mit Kindern
Toni und die sieben Geißlein
Neuer Ratgeber zur Konfirmation
Blattkritik: Blickpunkt Kirche
blickkontakt 04|2005
Sämtliche Texte, Fotos und Illustrationen aus dem blickkontakt-Heft
und dem Onlineangebot dürfen
Gemeindebrief: Editorial
kostenlos in Gemeindebriefen der
Evangelischen Kirche von KurhessenWaldeck abgedruckt werden.
Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen!
Inhalt
blickkontakt
August/September 2005
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Editorial
Bischofswort: Erntedank
Bilderseite
Bilderseite
Monatsspruch August
Monatsspruch September
Denkanstoß: Mit Kindern leben
Gedichte: Lesen von Psalmen
Kinderseite mit Rätsel
Konfirmanden-Projekt
Sommerlied mit Bild
Service: Bewegung im Alter
Onlinespiel KUHEWA
Aus der Landeskirche
Aus der Landeskirche
Blattkritik: Blickpunkt Kirche
■ „Damit Sie sehen, dass wir in unserem Redaktionsteam bereits Teile des
blickkontakt-Heftes nutzen, habe ich
die letzte Ausgabe unseres Gemeindebriefs zur Begutachtung und Bewertung beigefügt.“ So schreibt ein
Gemeindebriefredakteur aus Kurhessen-Waldeck in diesen Tagen per Mail.
Er wünscht sich Layout- und InhaltsKritik sowie Anregungen für das Blatt
seiner Gemeinde, „damit wir einschleichender Betriebsblindheit vorbeugen können“.
Immer mehr solcher Anfragen
erreichen die blickkontakt-Redaktion, und das freut uns. Das Thema
„Betriebsblindheit“
kennt jeder. Dauernd drängt der Redaktionsschluss, selten ist Raum für langes Überlegen, Änderungs-Debatten werden auf einen Termin „irgendwann, wenn wir Zeit
haben“ verschoben. Da neigt man
dazu, alles einfach so weiter zu
machen wie bisher.
Also möchten wir Sie daran erinnern, dass Sie uns nur einen Jahrgang
Ihrer Gemeindebriefe schicken müssen – mit Ihren Fragen und Ideen –
wir antworten. Wer noch nicht im
Postverteiler ist: blickkontakt gibt es
kostenlos, Mail oder Anruf genügt!
Anne-Kathrin Stöber
Vorlesestunde am Abend – für Eltern und Kinder eine Möglichkeit zu intensivem Kontakt.
Kinder-Themen bestimmen die Diskussion in
diesem Jahr; auch beim 30. Deutschen Evan-
gelischen Kirchentag: „Wenn dein Kind dich
morgen fragt ...?“ – Kinder fehlen, aber –
wenn sie da sind – wie kriegt man das
Zusammenleben hin? Denkanstoß S. 8.
Redaktion blickkontakt
Gemeindebrief-Service der EKKW
Anne-Kathrin Stöber
Heinrich-Wimmer-Str. 4
34131 Kassel
Telefon: (05 61) 93 07-1 28
E-Mail: [email protected]
www.ekkw.de/blickkontakt
blickkontakt erscheint alle zwei
Monate, wird kostenlos an
die Gemeindebrief-Redaktionen
versandt und steht im Internet.
Illustration: Reinhild Kassing
Impressum:
2
blickkontakt 04|2005
In diesem Jahr wird das Erntedankfest am Sonntag, den 2. Oktober,
gefeiert. Wir bringen ein Wort von
Gemeindebrief: Bischofswort
Bischof Martin Hein dazu bereits in
dieser blickkontakt-Sommerausgabe;
mehr Material im Oktober-Heft.
Bischofswort zum Erntedank:
Alle guten Gaben,
alles, was wir haben,
kommt, o Gott,
von dir.
Dank sei dir dafür.
Foto: Thomas Rosenthal
EG 463
■ „Alle guten Gaben, alles, was wir
haben, kommt, o Gott, von dir. Dank
sei dir dafür.“ Ein Tischgebet: Aus ihm
spricht die Dankbarkeit, dass Gott die
Bitte nach dem „täglichen Brot“
erhört und uns mit Essen und Trinken versorgt – in unseren Breiten
mehr als ausreichend.
Weil die Erinnerung an Hunger
und Entbehrung in unserer Gesellschaft abnimmt, wird es als selbstverständlich angesehen, dass täglich der
Tisch reich gedeckt ist. Gott als
Grund und Quelle dieser Gaben gerät
aus dem Blick. Um so wichtiger ist es,
sich auf ihn zu besinnen: Von der
Dankbarkeit für Essen und Trinken;
für die Gaben der Natur wird
besonders in den Gottesdiensten am
Erntedankfest die Rede sein, die in
diesem Jahr am 2. Oktober gefeiert
werden.
„Alle guten Gaben, alles, was wir
haben, kommt, o Gott, von dir. Dank
sei dir dafür.“ Ein Tischgebet nur, und
doch reicht der Horizont weit darüber hinaus. Denn es sagt uns, dass
„alles, was wir haben“, von Gott
kommt. Nicht allein um Essen und
Trinken geht es; vielmehr kommt
unser ganzes Leben in den Blick:
seine Bewahrung und alles Glück! Es
ist doch nicht so, dass wir uns selbst
mit Leib und Seele geschaffen hätten.
Auch der Segen unserer Familien
liegt nicht in unserer Hand. Alle
Güter, die wir schätzen, ob Gesundheit, Erfolg im Beruf, auch jeder noch
so bescheidene Wohlstand, sind letztlich ein Geschenk Gottes. Wir sollten
für diese Ernte unseres Lebens dankbar sein. Das ist keine Pflichtübung,
sondern ein Zeichen unserer Freude,
eine Antwort auf die wunderbaren
Gaben, die Gott
stets aufs Neue
für uns bereithält.
Foto: Thomas Rosenthal
Unsere Antwort auf Gottes Gaben
Bischof
Martin Hein
Alle guten Gaben, alles, was wir haben,
kommt, o Gott, von dir. Dank sei dir dafür.
EG 463
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blickkontakt 04|2005
Bilderseite; alle Abbildungen stehen
auch im Internet zum Herunterladen
unter www.ekkw.de/blickkontakt
Foto: Paavo Blåfield
Foto: Gerhard Jost
Fotos zum Erntedankfest, Altweibersommer und von einem leuchtenden
Kirchenfenster finden Sie auf dieser
Gemeindebrief: Bilder
Foto: Paavo Blåfield
Alle guten Gaben, alles, was wir haben,
kommt, o Gott, von dir. Dank sei dir dafür.
4
blickkontakt 04|2005
Foto: Frieder Haun
seite; alle Abbildungen stehen auch
im Internet zum Herunterladen unter
www.ekkw.de/blickkontakt
Foto: Thomas Rosenthal
Foto: Paavo Blåfield
Illustration: Reinhild Kassing
Fotos zum Erntedankfest und eine
Sommernachtsimpression vom Riesenrad finden Sie auf dieser Bilder-
Gemeindebrief: Bilder
5
Gemeindebrief: Monatsspruch August
Pfarrerin Kathrin Mantey (Spangenberg, Kkrs. Melsungen) nimmt die
Gesten irdischer Machthaber unter
die Lupe und interpretiert den
Monatsspruch für August . „Ewige
Herrschaft geht allein von Gott aus.“
Daniel 6,27 – Monatsspruch August
Er ist der lebendige Gott;
er lebt in Ewigkeit.
Sein Reich
geht niemals unter;
seine Herrschaft
hat kein Ende.
Foto: Paavo Blåfield
Er ist der lebendige Gott;
er lebt in Ewigkeit.
Sein Reich
geht niemals unter;
seine Herrschaft
hat kein Ende.
■ „Es kann doch nicht wahr sein, dass
der immer noch am Ruder ist“, durchzuckt es mich jedes Mal, wenn ich
Muammar El Gaddafi nach längerer
Zeit wieder im Fernsehen sehe. Mit
seiner Phantasieuniform, Sonnenbrille und dem selbstbewussten Lächeln
scheint der libysche Diktator und so
genannte Revolutionsführer schon
seit Ewigkeiten aufzutreten. Jede seiner Gesten demonstriert dabei unbegrenzte Herrscherkraft. Denn Herrscher wie Gaddafi brauchen weder
schlechte Umfrageergebnisse zu
fürchten noch sinkende Wählergunst
oder das Ende der Legislaturperiode.
Sie regieren aus eigener Macht und
wecken damit den Anschein, ewig
und unantastbar zu sein.
Wie weit dabei Schein und Wirklichkeit auseinander gehen, zeigt sich
drastisch, wenn ein „absoluter“ Herrscher entmachtet wird und der
Daniel 6,27
Monatsspruch
August
Foto: Paavo Blåfield
blickkontakt 04|2005
Mensch zum Vorschein kommt: Saddam Hussein im Erdloch, Erich Honecker im Altenheim ... Bilder, die
erschrecken und unter die Haut
gehen, weil wir sehen, wie begrenzt
unsere menschliche Macht in Wahrheit ist.
Ewige Herrschaft und Kraft gehen
allein von Gott aus. Menschliche
Herrschaftsansprüche stoßen immer
an Grenzen oder werden als Machtpropaganda entlarvt. Das erkennt
auch König Darius, als er selbst in Not
gerät: Unter dem Druck seiner Berater muss er Daniel in eine Grube mit
hungrigen Löwen werfen lassen. Nur
dank Gottes Eingreifen bleiben die
Mäuler der Bestien geschlossen, und
Daniel bleibt unverletzt. Überglücklich fordert der Alleinherrscher sein
Volk auf: Verehrt nicht mich, sondern
den, dessen Reich niemals untergeht!
Kathrin Mantey
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blickkontakt 04|2005
für September – und mit dem Thema
„Habgier“. Er sieht uns Zeitgenossen
auf dauernder Schnäppchenjagd ...
Illustration: Reinhild Kassing
Pfarrer Christoph Schilling (Wächtersbach, Kirchenkreis Gelnhausen)
befasst sich mit dem Monatsspruch
Gemeindebrief: Monatsspruch September
Zum Monatsspruch September (Lukas12,15):
Illustration: Reinhild Kassing
Ständig auf Schnäppchenjagd
Monatsspruch September
Jesus Christus spricht:
Seht zu
und hütet euch
vor aller Habgier;
denn niemand lebt davon,
dass er viele Güter hat.
■ Da steht Jesus mit einem Warndreieck in der Hand. Drin ein Ausrufezeichen. Drum herum die Umschrift: „Seht zu und hütet euch
vor aller Habgier; denn niemand
lebt davon, dass er viele Güter
hat.“ Manche sind schlecht im Lesen,
die müssen ganz nah ran. Müssen es
zwei Mal lesen: „Habgier“.
„Gier“, das klingt wie „Geier“. Man
muss sich nur um einen Buchstaben
verschreiben, dann landet man dort.
Es hat ja auch etwas miteinander zu
tun. Richtige „Habgeier“ sind manche. Oder auch: „habgeil“. Die werden nervös, wenn sie dies und das
nicht haben. Ständig auf Schnäppchenjagd, mit gezücktem Portemonnaie und Einkaufszettel. Sie stopfen
sich die Taschen voll und brabbeln:
„Ich bin doch nicht blöd!“
Jesus mit diesem Warndreieck: Er
hat einen schweren Stand. Die Dame
aus der Chefetage sagt: „Ach du liebe
Zeit! Mit diesem Zitat bringen Sie mir
den jungen Mann aus Nazareth aber
bitte nicht in der PR-Abteilung unter!
Wir bemühen uns gerade, unseren
Produkten den Geschmack von echtem Leben zu geben. Mal ehrlich: Den
Leuten ist es doch egal, was sie kaufen. Aber nach echtem Leben muss es
schmecken. Dabei (sie senkt die Stimme, sie weiht uns ein) kriegen wir das
natürlich nicht hin. Oder wissen Sie
etwa, wie das echte Leben schmeckt?!
Außerdem liegt das Betriebsgeheimnis dafür im Himmel. Da kommen wir
nicht dran.“
Und so steht Jesus da, bis heute,
mit seinem Warndreieck. Hast du
nicht Lust, manchmal wenigstens,
den überflüssigen Bettel hinzuschmeißen und diesem Jesus seinen
Satz zu glauben? Hast du nicht
manchmal die Ahnung, er könnte ja
so Recht haben?!
Christoph Schilling
Lukas 12,15
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blickkontakt 04|2005
Leben“ im April und der Deutsche
Evangelische Kirchentag im Mai. Wir
bringen dazu einen „Denkanstoß“.
Leben mit Kindern:
Stopf nicht alle Lücken zu!
■ Sei deinem Kind Vater,
sei Mutter. Sei Eltern.
Kumpel wird es finden,
Eltern braucht es als
einzigartige Brücke ins Leben:
„Du bist bei mir zu Hause.“
Ilustration: Reinhild Kassing
Viele Veranstaltungen im Jahr 2005
widmeten sich dem Thema „Kinder“,
wie die ökumenische „Woche für das
Gemeindebrief: Denkanstoß
■ Übe dich in Geduld, lass mal
Langeweile entstehen.
Stopf nicht alle Lücken zu,
wer weiß, dort könnte der
größte Schatz verborgen sein.
■ Beurteile dein Kind nicht; sieh, ermutigend,
seine unendlichen Begabungen und Möglichkeiten. Sag zutiefst Ja.
■ Nimm Anteil: Hör zu, guck in den Schulranzen, stell den Fernseher ab,
streite dich über Alkohol, Zigaretten, Wahrheit und Geld,
sei der ersehnte Widerpart und sei erwachsen.
Mute dem Kind Regeln zu, an denen es wächst.
„Meine Mutter sagt, ich darf das nicht“ – „Wir machen das aber so“; sei sicher,
dein Kind spürt dies als Pfeiler, an die es sich lehnen kann.
■ Hilf deinem Kind, sein Wesentliches zum Vorschein kommen zu lassen –
es soll nicht werden müssen, wie du (willst), sondern es selbst. Bleib offen.
■ Nimm dein Kind mit in deine Begeisterung! Oder hast du selbst die Lust
an Feuer und Wasser, Erde und Luft verloren,
sind deine Leidenschaften zu RTL, PC, Shoppen und Stress geschrumpft?
Komm, wir kochen was Leckeres.
Lass uns noch mal zu der großen Pfütze gehen.
Ich zeige dir, wie man das Rad flickt. Am Wochenende zelten wir.
Wir malen das größte Bild. Ich erzähle dir von früher und von mir selbst!
■ Jeder Abend ist ein Abend der Versöhnung, jeder Schlaf heilt,
jeder Tag ist ein neuer, reiner Tag des Entdeckens.
Anne-Kathrin Stöber
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blickkontakt 04|2005
Die beiden neuen Verse von Horst
Kottke, „Gedächtnis“ und „Beim
Lesen vom Psalmen“ lassen sich –
Gedächtnis
Vergangenes
Schnell zu vergessen
Wünschte ich früher
Öfter als heute.
Ich entdecke in Psalmen
Die Kraft der Erinnerung.
Horst Kottke
Gemeindebrief: Gedichte
jeweils mit der Bibelabbildung – für
die Gestaltung einer GemeindebriefSeite verwenden.
Gedächtnis
Vergangenes
Schnell zu vergessen
Wünschte ich früher
Öfter als heute.
Ich entdecke in Psalmen
Die Kraft der Erinnerung.
Foto: Gerhard Jost
Horst Kottke
Beim Lesen von Psalmen
Mit Worten der Zuversicht
Fern meiner Zeit
Überspringe ich
Mauern des Ichs
Und ahne
Was mein Leben zusammenhält.
Horst Kottke
Beim Lesen von Psalmen
Mit Worten der Zuversicht
Fern meiner Zeit
Überspringe ich
Mauern des Ichs
Und ahne
Was mein Leben zusammenhält.
Horst Kottke
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blickkontakt 04|2005
blickkontakt-Zeichner Bernhard Skopnik hat in den Grimmschen Märchen
geblättert – der „Froschkönig“ und
Gemeindebrief: Kinder
„Der Wolf und die sieben Geißlein“
regten ihn zu Toni-Comic und Rätsel
an. Wo stecken die Geißen?
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blickkontakt 04|2005
Im Herbst beginnen die neuen Konfirmandenkurse. Wir stellen ein Projekt aus Immenhausen vor sowie
Gemeindebrief: Konfirmanden-Projekt
den Eltern-Ratgeber „Unterwegs zur
Konfirmation“ aus dem Pädagogisch-Theologischen Institut Kassel.
Zum Nachahmen empfohlen:
Die drei von der Arbeitsstelle Konfirmandenunterricht: Brigitte Rohde, Hartmut Feußner
und Claudia Rudolff (von links) haben den
neuen Konfi-Ratgeber geschrieben
Ratgeber für
Konfis und Familien
■ Nicht nur für Konfirmandinnen
und Konfirmanden ist es eine spannende Zeit – auch deren Eltern sind
beteiligt und brauchen Begleitung
auf dem Weg zur Konfirmation. Die
neue Broschüre „Unterwegs zur Konfirmation“ bietet Informationen zur
Vorbereitung auf das kirchliche Fest.
Darüber hinaus geht es um Herausforderungen und Chancen des
Zusammenlebens von Eltern und
Kindern in dieser Lebensphase.
Erläutert werden die vielfältigen
Möglichkeiten der Konfirmandenarbeit in der Gemeinde. Im „ABC der
Konfirmation“ sind kurz und knapp
Stichworte rund um Konfirmandenunterricht und Konfirmation zu finden, außerdem eine Auswahl von
Konfirmationssprüchen. Herausgegeben wird die 28-seitige Broschüre
von der Arbeitsstelle Konfirmandenunterricht (aku) im PädagogischTheologischen Institut (pti).
Zu beziehen ist das Heft über aku,
Heinrich-Wimmer-Str. 4
34131 Kassel, T (05 61) 93 07-1 39
Fax -1 77, E-Mail: [email protected]
■ Ob in Schulen oder Universitäten,
Alte Menschen besuchen, ihnen
modernes Wissen wird nicht mehr
vorlesen oder beim Essen behilflich
einzig über Theorie vermittelt, sonsein, das waren Aufgaben, denen sich
dern gern durch Praktika und Exkurdie Konfirmanden im Altenheim der
sionen. Nun gibt
Philippstiftung
es
Ähnliches
in Immenhauauch im Konsen
stellten.
firmandenunter„Nach dem ersricht. In Immenten Treffen im
hausen und MaHeim waren die
riendorf
im
Konfis sehr beLandkreis Kassel
troffen. So gestand
rund
ballt hatten sie
sechs Wochen
wohl nur selten
lang der Konfirdie Lebensvermandenunterhältnisse
und
richt von vierzig Jung hilft Alt und lernt so die Gemeindearbeit die Schwächen
Jugendlichen im hautnah kennen: Konfirmanden begleiten Senioren im Alter erlebt“,
Zeichen praktiberichtet Runzscher Erfahrung: Gottesdienste mitheimer und zieht insgesamt eine positive Bilanz: „Die Konfirmanden
gestalten, Pflegebedürftige betreuen,
haben ihre Aufgaben gewissenhaft
helfen bei Seniorennachmittagen
und mit viel Freude wahrgenomund Besuchsdiensten, bei der Kinderkirche oder in der Jugendarbeit.
men.“ Besonders im Gottesdienst und
Das Motto des Projekts: „Gemeinim Pflegeheim sei je nach Bedarf
de erleben – Konfi praktisch“. „Bisher
auch sehr viel mehr Zeit investiert
blieb der praktische Aspekt christworden als vorgesehen. Einige Teillichen Glaubens und Lebens auf
nehmer wollen sich auch nach der
wenige Aktionen beschränkt – MithilKonfirmation weiter im Pflegeheim
fe bei Sammlungen oder gemeinsame
oder in der Kinderkirche engagieren.
Feier des Abendmahls“, erklärt PfarDas Projekt soll fortgesetzt werrer Reinhard Runzheimer. In diesem
den, denn auch Gemeinde und KirJahr ging es „primär darum, unseren
chenvorstand reagierten positiv.
Konfis die Möglichkeit zu geben, mit
Runzheimer: „Es hat sich eine wunMenschen, die aktiv am Gemeindelederbare Begegnungskultur zwischen
ben teilhaben, in Kontakt zu kommen
Jugendlichen und Erwachsenen entund zu erfahren, was deren Tun mit
wickelt.“
christlichem Glauben zu tun hat“.
Helga Kristina Kothe/epd
Foto: Adolf Dick
Foto: pti
Konfirmanden im Altenheim
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blickkontakt 04|2005
Eines der schönsten und bekanntesten deutschen Abend- und Sommerlieder steht im Evangelischen
Gemeindebrief: Sommer
Gesangbuch: Weißt du, wie viel
Sternlein stehen? Vorschlag zum Gestalten der Gemeindebrief-Rückseite.
Musikpsychologe:
Wer singt, tut
seiner Seele Gutes
Weißt du,
wie viel Sternlein stehen
an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du,
wie viel Wolken gehen
weithin über alle Welt?
Gott, der Herr,
hat sie gezählet,
dass ihm auch
nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl,
an der ganzen großen Zahl.
Weißt du, wie viel Sternlein stehen
an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du, wie viel Wolken gehen
weithin über alle Welt?
Gott, der Herr, hat sie gezählet,
dass ihm auch nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl,
an der ganzen großen Zahl.
EG 511,1 – Text: Wilhelm Hey, Melodie: Volkslied um 1818
Foto: Gerhard Jost
EG 511,1 – Text: Wilhelm Hey
Melodie: Volkslied um 1818
Weißt du,
wie viel
Wolken gehen
weithin
über
alle Welt?
Foto: Gerhard Jost
■ Singen ist „Gesundheitserreger
und Lebenselexier“. Das zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, berichtete der Musikpsychologe Karl
Adamek auf der Zentraltagung evangelischer Kirchenchöre in Deutschlands (VeK). Der Studien zufolge lernen singende Kinder besser; sie sind
auch friedfertiger. Kinder, die nicht
singen und ihre Gefühle nicht in
Musik ausdrücken können, schöpften ihre körperlichen und seelischen
Fähigkeiten nicht aus. Eltern und
Erzieher sollten so früh wie möglich
Freude am Singen vermitteln. Allerdings könnten die wenigsten Eltern
ihre Kinder noch in den Schlaf singen, weil sie selbst das Singen nicht
gelernt hätten.
(idea/bk)
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Nach einer Studie des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik ist „Lebenshilfe“ ein Thema,
Gemeindebrief: Älterwerden
das Gemeindebriefleser besonders
interessiert. Wir beginnen mit einer
Service-Serie für ältere Menschen.
Bewegung für Senioren:
Seminarreihe für Ältere:
„Jedes Leben ist
einen Roman wert“
■ Drei Kurse aus der Reihe „Fünfzig
und mehr“ finden zwischen August
und November 2005 in Bad Orb statt:
„Jedes Leben ist einen Roman wert“
heißt eine Woche mit kreativem
Schreiben und Bewegung vom 15.
bis zum 19. August im Evangelischen
Gemeindebildungszentrum. Die Leitung hat Andrea Saalbach, Poesieund Gestalttherapeutin.
Vom 9. bis zum 11. September geht es
um das Wohnen und Leben im Alter:
„So will ich leben!“
„Bereit zum Abschied sein und Neubeginne“ ist das Thema eines Seminars, bei dem es um die dritte
Lebensphase geht. Abschied vom
Beruf, von den Kindern, Wohnungswechsel, der Verlust von körperlichen Fähigkeiten, von Freunden an
den Tod ... Der Kurs reflektiert Erfahrungen und sucht neue Perspektiven
und Ermutigung im Glauben.
Info: egz Bad Orb
T (0 60 52) 91 57-0
E-Mail: egz.badorb@t-online
www.egz-bad-orb.de
(bk)
■ Wenn wir älter werden, nimmt
unsere Aufmerksamkeit für den eigenen Körper zu. Nach ihrem Befinden
gefragt, sagen ältere Menschen oft:
„Die Beine wollen nicht mehr so“,
„Das Sehen lässt nach“, „Ich brauche
einfach länger“. Arztbesuche, die
Angst hinzufallen, körperliche Beschwerden rücken in den Vordergrund: Wir schauen auf das, was nicht
mehr so gut geht. Und dies ist die
wirklich schlechte Nachricht hinter
den Befindlichkeiten: dass wir in gut
und schlecht einteilen, unser Sein
und Können in falsch und richtig,
und unser Älterwerden so entwerten.
Nähmen wir die Dinge doch so, wie
sie sind!
Denn daran, dass die körperliche
Kraft nachlässt, kann man trotz AntiAging-Wahns nichts ändern. Aber es
liegt an uns, wie wir uns mit unseren
Wehwehchen einordnen in den Fluss
des Lebens und ob wir eine SelbstBewusstheit entwickeln, die von
Selbst-Achtung geprägt ist. Die gilt es
zu fördern und zu nutzen.
Ich möchte Sie zu einer Übung
einladen: Setzen Sie sich bequem hin,
ohne die Rückenlehne des Stuhles in
Anspruch zu nehmen. Nun beginnen
Sie, Ihre Wirbelsäule sanft zu
■ „Fünfzig und mehr“ ist der neue Schwerpunkt des Evangelischen Gemeindebildungszentrums (egz) in Bad Orb: Kurse
für jedermann rund ums Älterwerden. Im
September beginnt eine Fortbildung für
Haupt- und Ehrenamtliche zum „Körper-
Foto: Klaus Stöber
Sich selbst spüren und achten
Körperbewusst: Älter werden in Bewegung
bewegen. Probieren Sie aus, welche
Bewegungen Ihrem Körper leicht fallen und Spaß machen. Nach einer
Weile halten Sie inne. Spüren Sie
nach, gern mit geschlossenen Augen,
welche Bereiche Ihrer Wirbelsäule
Sie bewegt haben. Richten Sie die
Aufmerksamkeit auf Ihr Kreuzbein
(die unteren fünf Wirbel, die Teil des
Beckens sind). Nehmen Sie das
Kreuzbein als Teil Ihrer Wirbelsäule
wahr? Oder haben Sie es „ausgeblendet“? Spüren Sie hin. Ab heute bringen Sie sich und Ihren gesamten Rücken mit Bewusstsein in Bewegung!
Dorothea Jöllenbeck,
Bewegungspädagogin
lernen in der Seniorenarbeit“ mit Ellen
Kubitza und Dorothea Jöllenbeck, der Begründerin des Integralen Körperlernens.
Info: egz Bad Orb, T (0 60 52) 91 57-0
E-Mail: egz.badorb@t-online
www.egz-bad-orb.de
(bk)
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blickkontakt 04|2005
Sprüche übers Älterwerden (s. S.13).
Schafe hüten zwischen Hofgeismar
und Hanau: www.ekkw.de/kuhewa.
Gemeindebrief: Onlinespiel
Das neue Onlinespiel bringt Wissenswertes über Kurhessen-Waldeck und
die Reformation.
Nichts macht schneller alt,
als der immer vorschwebende Gedanke,
dass man älter wird.
Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)
Es zählt nicht,
wie alt du bist,
sondern wie
du alt bist.
Hat der Abend
auch keine
Sonne, so hat er
doch Sterne.
Aus China
Aus Persien
Netz-Tipp/Neues Onlinespiel aus Kurhessen-Waldeck:
Neues Onlinespiel:
Löwe Leo geht
Schäfchen hüten
■ Spielerisch per Mausklick können
Internet-Benutzer jetzt die Landeskirche von Kurhessen-Waldeck kennenlernen. Das Onlinespiel KUHEWA
verbindet Quiz-Elemente und Geschicklichkeitsprüfungen zu einem
witzigen Streifzug durch Geschichte
und regionale Besonderheiten der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).
Zu finden ist das Spiel unter
www.ekkw.de/kuhewa
(bk)
Löwe Leo geht Schäfchen hüten
■ Spielerisch per Mausklick können
Internet-Benutzer jetzt die Landeskirche von Kurhessen-Waldeck kennenlernen. Das Onlinespiel KUHEWA
verbindet Quiz-Elemente und Geschicklichkeitsprüfungen zu einem
witzigen Streifzug durch Geschichte
und regionale Besonderheiten der
Evangelischen Kirche von KurhessenWaldeck (EKKW).
„Dabei haben wir manche Details
bewusst mit Augenzwinkern gestaltet“, betont der EKKW-Internetbeauftragte, Pfarrer Christian Fischer. Das
Spiel solle Wissenswertes auf unterhaltsame Weise vermitteln und sich
von
anderen
Computerspielen
abgrenzen. „Wir haben auf eine positive Spielidee Wert gelegt“, so Fischer,
„bei uns bekommt man Punkte für
das Hegen und Pflegen, nicht für das
Zerstören.“
Auf einer als Insel stilisierten
Karte lässt sich Akteur „Leo“ steuern,
um in kurhessischen Orten Schäfchen zu hüten. Doch die Aufgabe ist
nicht leicht! Die Schafe prüfen Leos
Wissen, und nur wenn er richtig antwortet, folgen sie ihm in den Stall.
Am Ende kann man den Punktestand
in eine Highscore-Liste einragen.
Produziert haben das Spiel die landeskirchliche Medienagentur „medio!“ und die Kasseler Agentur „Stilwechsel“: www.ekkw.de/kuhewa
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blickkontakt 04|2005
Neues aus der Landeskirche: Diese
Meldungen eignen sich zum
Abdruck im Gemeindebrief. Oder Sie
Bischof Hein fordert:
Aufbruch in Kirche
und Gesellschaft
■ Hofgeismar (epd). Zu neuer Hoffnung und einem Aufbruch in Kirche
und Gesellschaft hat Martin Hein,
Bischof der Evangelischen Kirche
von Kurhessen-Waldeck (EKKW), im
Rahmen der Frühjahrssynode der
EKKW aufgerufen. Hein wandte sich
gegen Resignation und Erwartungslosigkeit. Eine Haltung der Anpassung an den scheinbar unabwendbaren Lauf der Dinge führe schließlich
dazu, in „das Lied vom Tod“ einzustimmen. Christen könnten aber im
Licht des Osterfestes auf das neue
„Lied des Lebens“ vertrauen.
Kirchenkreis Melsungen:
Jetzt mit
Homepage im Netz
■ Melsungen (epd). Der Kirchenkreis Melsungen der Evangelischen
Kirche von Kurhessen-Waldeck
(EKKW) präsentiert sich ab sofort
im Internet:
www.kirchenkreis-melsungen.de
oder www.ekkw.de/melsungen. Laut
landeskirchlicher Medienagentur
medio sind von 26 Kirchenkreisen
der EKKW damit nun 13 im Internet
vertreten.
Klosterkirche Lippoldsberg:
150.000 Euro vom
Land für Sanierung
■ Wiesbaden (epd). Das Land Hessen
hat für die Sanierung der Klosterkirche Lippoldsberg 150.000 Euro bewilligt. Damit sollen in der romanischen Kirche das nördliche Querschiff, das südliche Seitenschiff
sowie Dach und Wände des Hauptschiffes saniert werden. Die Maßnahmen werden gemeinsam von Land,
Bund und der Evangelischen Kirche
von Kurhessen-Waldeck getragen.
Gemeindebrief: EKKW
nutzen sie einfach zur Information,
bei Nachfragen vor Ort oder als
Anregung für eigene Artikel.
Aus der Landeskirche
Landessynode:
Kirchensteuereinnahmen sinken
■ Hofgeismar (epd). Eine Minderung
der Kirchensteuereinnahmen um bis
zu 20 Prozent im Jahr 2005 gegenüber dem Jahr 2003 hat der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von
Kurhessen-Waldeck (EKKW), Friedrich Ristow, bekannt gegeben. So
seien 2004 die Einnahmen mit rund
124 Millionen Euro um fast 14 Prozent geringer als in 2003 ausgefallen.
Auch für die kommenden Jahre sei
nicht mit erhöhten Einnahmen zu
rechnen. Daher seien für den Doppelhaushalt 2006/2007 umfangreiche
Konsolidierungsmaßnahmen
erforderlich.
Bereits Anfang 2005 hatte die
EKKW eine zehnprozentige Haushaltssperre im landeskirchlichen Teil
des Haushaltes verfügt. Betroffen von
den notwendigen Kürzungen seien
grundsätzlich alle Bereiche. Man
werde auch – sozialverträglich – Personal abbauen müssen, so Ristow.
Synoden-Beschluss:
Neue Agende für Bestattungen
■ Hofgeismar (epd). Die Synode der
Evangelischen Kirche von KurhessenWaldeck (EKKW) hat einstimmig
eine neue Bestattungsagende verabschiedet. Damit wird die seit 30 Jahren benutzte Agende abgelöst. Die
neue Gottesdienstordnung versteht
die Beerdigung als prozesshaftes
Geschehen, das von der Begleitung
des Sterbenden bis hin zum Gedenken nach der Beerdigung reiche,
schilderte Prälatin Roswitha Alterhoff den Unterschied zur bisherigen
Agende. Damit reiche die neue Ordnung bewusst über die reine Bestattung hinaus.
Tagesthemen-Moderator Wickert vor Synode:
„Soziales Pflichtjahr für alle“
■ Hofgeismar (epd). Für die Einführung eines sozialen Pflichtjahres nach
dem 12. Schuljahr hat sich der Autor
und ARD-Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert vor der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ausgesprochen. Dieses
Jahr solle von Frauen und Männer
gleichermaßen abgeleistet werden,
sagte Wickert, der einen Vortrag zum
Thema „Suchet der Stadt Bestes – Verantwortung für das Leben morgen“
hielt. In solch einem Jahr könne man
viel über das Leben selbst erfahren.
Umfragen zufolge gebe es unter jungen Menschen große Zustimmung
für ein solches Modell.
Wickert beklagte in seinem Vortrag, dass die Prioritäten unseres Den-
kens derzeit falsch seien. „Das ökonomische Denken hat Vorrang in der
Gesellschaft.“ Das ethisch-moralische
Denken werde in den Hintergrund
gedrängt. Der Mensch werde zu
einem „finanziellen Wert“ degradiert.
Um etwas zu verändern, sei es nötig,
dass jeder Einzelne sich engagiere, so
Wickert weiter. Die Maxime von John
F. Kennedy „Frage nicht, was dein
Land für dich tun kann, sondern was
du für dein Land tun kannst“ sei einer
der wichtigsten Sätze der vergangenen Jahrzehnte.
Die heutige Wirkung der Kirchen
beurteilte Wickert eher als schwach.
„Ich befürchte, die Glaubensgemeinschaften haben derzeit wenig Einfluss auf die Vermittlung der Werte.“
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blickkontakt 04|2005
Neues aus der Landeskirche: Diese
Meldungen eignen sich zum
Abdruck im Gemeindebrief. Oder Sie
Landeskirchentag 2006:
Aufruf zum „Markt
der Wirklichkeiten“
■ Kassel/Gelnhausen (epd). Zu einer
Mitwirkung am „Markt der Wirklichkeiten“ beim Landeskirchentag der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck im Jahr 2006 hat dessen
Präsidentin Lydia Wenz Gruppen,
Werke und Vereine aufgerufen. Der
Landeskirchentag, der vom 2. bis 4.
Juni 2006 in Gelnhausen stattfinden
soll, biete die Gelegenheit, bis zu
20.000 Besucher zu informieren. Der
Markt findet am Samstag und Sonntag unter freiem Himmel statt. Das
Motto des Landeskirchentags lautet
„Wes Geistes Kind ich bin“. Auch bei
Musik, Fest, Feier, Theater und Kabarett sei die Mitwirkung von Gruppen
möglich. Bewerbungen können bis
zum 31. Oktober 2005 an die
Geschäftsstelle des Landeskirchentags, Wilhelmshöher Allee 330, 34131
Kassel, gerichtet werden. Internet:
www.landeskirchentag.de
Bischof Huber:
Kinder bedeuten
Glückserfahrung
■ Kassel (epd). Einen Mentalitätswandel der Gesellschaft im Hinblick
auf Kinder hat der Ratsvorsitzende
der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, aus Anlass der
Woche für das Leben gefordert. Es
komme darauf an, „Kindercourage“
zu zeigen, erklärte er. „Eine Familie
mit vielen Kindern muss mindestens
genauso willkommen sein wie ein
Paar mit einem Bernhardiner“, sagte
er. Kinder bedeuteten eine Glücksund Segenserfahrung. „Wer mit Kindern lebt, begegnet dem Wunder des
Lebens neu.“ Die Kirche habe die
Tragweite des Themas lange unterschätzt. Man müsse wieder „ein Herz
für Kinder“ entwickeln, aber auch
auf politischer Ebene bessere Rahmenbedingungen schaffen.
Gemeindebrief: EKKW
nutzen sie einfach zur Information,
bei Nachfragen vor Ort oder als
Anregung für eigene Artikel.
Aus der Landeskirche
Haushaltssperre:
Kirchenvorstandstag fällt aus
■ Kassel/Marburg (epd). Ein für den
24. September geplanter Kirchenvorstandstag der Evangelischen Kirche
von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ist
wegen der angespannten Finanzsituation abgesagt worden. Wie Reiner
Degenhardt, Direktor im Amt für
kirchliche Dienste der EKKW, mitteilte, müsse man im Rahmen der
Haushaltssperre in Höhe von zehn
Prozent im Amt einen insgesamt
sechsstelligen Betrag einsparen. Zu-
dem könne eine frei werdende Personalstelle in der Kirchenvorstandsarbeit nicht wieder besetzt werden.
Diese Entwicklungen hätten zur
Absage der Veranstaltung geführt.
Degenhardt verwies auf den für
2006 geplanten Landeskirchentag in
Gelnhausen, bei dem Angebote speziell für Kirchenvorsteher vorgesehen sind. So könne wenigstens ein
Teil des Kirchenvorstandstags doch
noch umgesetzt werden.
Evangelische Altenhilfe:
Kürzerer Verbleib im Pflegeheim
■ Hofgeismar (epd). Eine immer kürzere Verweildauer von Menschen in
Pflegeheimen hat die Evangelische
Altenhilfe Hofgeismar festgestellt. So
seien im zur Altenhilfe gehörenden
Haus Emmaus mit 45 Plätzen in Fulda
28 Bewohner im Laufe des Jahres
2004 gestorben, sagte die Leitende
Pfarrerin Barbara Heller. Um die oft
schwer kranken Menschen angemessen begleiten zu können, müsse
neben die heilende Pflege verstärkt
eine schmerzlindernde Pflege treten.
In zwei Häusern gebe es hierfür spezielle Ausbildung, andere Häuser denken über eine Spezialisierung nach.
Diakonie kritisiert Kassen:
Landesdiakoniepfarrer:
Immer weniger
Kuren für Mütter
Hartz IV belastet
Arbeitssuchende
■ Kassel (epd). Müttern und ihren
Kindern wird der Zugang zu einer
Müttergenesungskur
zunehmend
schwer gemacht. Immer häufiger
lehnten die Kassen auf Grund von
Sparmaßnahmen Anträge auf eine
Müttergenesungskur ab, erklärte
Karin John, Geschäftsführerin der
evangelischen Arbeitsgemeinschaft
Müttergenesung in Kurhessen-Waldeck. „Wir müssen in vielen Fällen in
Widerspruchsverfahren gehen.“ Die
Bearbeitung der Anträge würde vielfach verschleppt und in die Länge
gezogen, viele Kassen wollten die
Mütter lieber in Kliniken vermitteln,
mit denen sie Verträge hätten.
■ Kassel (epd). Einen gesellschaftspolitischen Paradigmenwechsel sieht
der Landespfarrer für Diakonie der
Evangelischen Kirche von KurhessenWaldeck (EKKW), Eberhard Schwarz,
in der Einführung von Hartz IV. War
das Ziel der bisherigen Sozialgesetzgebung stets die Teilhabe an der
Gesellschaft, habe die neue die Integration in den ersten Arbeitsmarkt
zum Ziel, sagte Schwarz. Es seien
mehr politische Schritte nötig, um
die bestehenden gesellschaftlichen
Probleme zu lösen. Hartz IV sei lediglich ein Baustein, der nicht ausreiche.
Es gebe eine einseitige Belastung der
Arbeitsuchenden, so Schwarz.
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Wie machen es die anderen? Wo
gibt es neue Ideen? Was sollten wir
ausprobieren? – Wir nehmen
Gemeindebrief: Blattkritik
Gemeindebriefe unter die Lupe und
geben Ihnen Tipps. Wer mitmachen
will, mailt an [email protected]
Blickpunkt Kirche – Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Homberg:
Was zu lang ist, muss (und darf!) man kürzen
■ Die Homberger blicken auf eine
lange Erfahrung zurück: Seit mehr als
20 Jahren gibt es dort Gemeindebriefe; das Heft Blickpunkt Kirche
bereits seit sechs. In all der Zeit hat
sich das Blatt immer wieder gewandelt, zuletzt bekam es zur Jahreswende ein frisches Logo verpasst. Nun
findet sich auf dem Titel der Name
Blickpunkt, versal und in fetten
sowie mageren Buchstaben. Den
Pfiff macht der i-Punkt aus – er ist
zugleich das Auge eines Fisches, Symbol der Urchristen. Eine gut proportionierte Titelseite: klar gegliedert
mit einem Kopf, der etwa ein Viertel
der Seite einnimmt, einem vierfarbigen Titelbild (eine Zeichnung, ein
Foto zur Jahreszeit) und am unteren
Seitenrand mit der Bezeichnung der
Ausgabe.
Sinnvoll war die Entscheidung
der Redaktion, eine zweite Farbe –
nämlich Violett – hinzuzunehmen.
Sie bildet eine Art Erkennungszeichen; nicht nur der Titelschriftzug ist
Vor dem Wechsel: So sahen die Homberger
Gemeindebriefe bis zum Ende 2004 aus
violett, sondern auch alle Seitenzahlen am unteren Rand, die Rubrikbezeichnungen oben und zwei durchgehende Querstriche am Kopf und Fuß
jeder Seite. So wurde mit wenig Aufwand viel Effekt erzielt, die Seiten
sind gut eingefasst, und der Leser
wird dank der Rubrizierungen wie
„Geistliches Wort“, „Diakonie“, „Personalia“ oder „Aus dem Kirchenvorstand“ klar durchs Heft geführt.
Das leserfreundliche Layout des
Homberger Gemeindebriefs zeichnet
sich durch weitere Pluspunkte aus:
Die Seiten sind „luftig“ umbrochen;
mit Rastern und Farben, Initialen und
Zwischenüberschriften wird sparsam, aber sinnvoll umgegangen – sie
erschlagen sich nicht gegenseitig.
Der in linksbündigem Flattersatz gesetzte Text (im Gegensatz zum Blocksatz sind dabei die Zeilen verschieden
lang) wirkt locker; allein die Überschriften fallen oft zu zart aus.
Gelungen ist die Seite für „Besondere Gottesdienste“: Als übersichtliche Doppelseite mit vielen kleinen
Meldungen, die alle eigene Überschriften tragen, wirkt sie wie eine
bunte Seite „Kurz notiert“ in der
Tageszeitung. Vorschlag: Wenn man
hier im Text die Daten und Zeiten fettet, ist der Leser auf einen Blick orientiert. Immer wieder finden sich erfrischende, aktuelle Umfragen im Blickpunkt: „So feiern wir Weihnachten“
stellte beispielsweise in vier Beiträgen ganz persönliche Weihnachtsrituale von Gemeindemitgliedern vor.
Erfolg hatte die Homberger Redaktion, die sich einstimmig gegen
Anzeigen ausgesprochen hat, im Jahr
2004 mit einem Spendenaufruf. Wie
Pfarrer Alfred Kany berichtet, gab es
eine „erfreuliche Resonanz“ auf den
Artikel „Unser Gemeindebrief – der
ist mir was wert“. Man will sich, so
Neuer Titel-Schriftzug: Blickpunkt Kirche
erscheint seit 2005 mit Fisch-Logo
Kany, durch den Verzicht auf Anzeigen abheben „von der Fülle von
Gedrucktem, die ins Haus flattert“.
Mehr Wert könnte die Redaktion
auf die Bildunterschriften legen – oft
fehlen sie oder sind unvollständig. So
wurde ein witziges Foto zu einer
Theateraufführung im Philippsjahr
ganz „ohne“ abgedruckt: verschenkte
Liebesmüh, denn die Leser wissen
nicht, wer wo und warum abgebildet
ist. Auch sollte man die Buchstabengröße in den Texten nicht variieren,
sondern bei der einmal gewählten
Punktzahl bleiben. Denn: Was zu lang
ist, muss man kürzen!
Die Redaktion von Blickpunkt Kirche arbeitet im Team (Lothar Grigat,
Bodo Fäcke, Hannelore Otto, Anke
Zimmermann; Satz und Layout: Herbert Otto, Ulrike Kany), verantwortlich ist Pfarrer Alfred Kany. Das Heft
erscheint vierteljährlich mit 28 Seiten, Auflage: 2.700. Kontakt: Pfarrer
Alfred Kany, T (0 56 81) 23 36
Anne-Kathrin Stöber
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