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blickkontakt 04|2005 Gemeindebrief-Service der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck www.ekkw.de/blickkontakt Ernte Dank August / September 2005 Bischofswort: „Ernte des Lebens“ Onlinespiel: KUHEWA Fotoseite, Monatssprüche Gedicht: Beim Lesen von Psalmen Denkanstoß: Leben mit Kindern Toni und die sieben Geißlein Neuer Ratgeber zur Konfirmation Blattkritik: Blickpunkt Kirche blickkontakt 04|2005 Sämtliche Texte, Fotos und Illustrationen aus dem blickkontakt-Heft und dem Onlineangebot dürfen Gemeindebrief: Editorial kostenlos in Gemeindebriefen der Evangelischen Kirche von KurhessenWaldeck abgedruckt werden. Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Inhalt blickkontakt August/September 2005 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Editorial Bischofswort: Erntedank Bilderseite Bilderseite Monatsspruch August Monatsspruch September Denkanstoß: Mit Kindern leben Gedichte: Lesen von Psalmen Kinderseite mit Rätsel Konfirmanden-Projekt Sommerlied mit Bild Service: Bewegung im Alter Onlinespiel KUHEWA Aus der Landeskirche Aus der Landeskirche Blattkritik: Blickpunkt Kirche ■ „Damit Sie sehen, dass wir in unserem Redaktionsteam bereits Teile des blickkontakt-Heftes nutzen, habe ich die letzte Ausgabe unseres Gemeindebriefs zur Begutachtung und Bewertung beigefügt.“ So schreibt ein Gemeindebriefredakteur aus Kurhessen-Waldeck in diesen Tagen per Mail. Er wünscht sich Layout- und InhaltsKritik sowie Anregungen für das Blatt seiner Gemeinde, „damit wir einschleichender Betriebsblindheit vorbeugen können“. Immer mehr solcher Anfragen erreichen die blickkontakt-Redaktion, und das freut uns. Das Thema „Betriebsblindheit“ kennt jeder. Dauernd drängt der Redaktionsschluss, selten ist Raum für langes Überlegen, Änderungs-Debatten werden auf einen Termin „irgendwann, wenn wir Zeit haben“ verschoben. Da neigt man dazu, alles einfach so weiter zu machen wie bisher. Also möchten wir Sie daran erinnern, dass Sie uns nur einen Jahrgang Ihrer Gemeindebriefe schicken müssen – mit Ihren Fragen und Ideen – wir antworten. Wer noch nicht im Postverteiler ist: blickkontakt gibt es kostenlos, Mail oder Anruf genügt! Anne-Kathrin Stöber Vorlesestunde am Abend – für Eltern und Kinder eine Möglichkeit zu intensivem Kontakt. Kinder-Themen bestimmen die Diskussion in diesem Jahr; auch beim 30. Deutschen Evan- gelischen Kirchentag: „Wenn dein Kind dich morgen fragt ...?“ – Kinder fehlen, aber – wenn sie da sind – wie kriegt man das Zusammenleben hin? Denkanstoß S. 8. Redaktion blickkontakt Gemeindebrief-Service der EKKW Anne-Kathrin Stöber Heinrich-Wimmer-Str. 4 34131 Kassel Telefon: (05 61) 93 07-1 28 E-Mail: [email protected] www.ekkw.de/blickkontakt blickkontakt erscheint alle zwei Monate, wird kostenlos an die Gemeindebrief-Redaktionen versandt und steht im Internet. Illustration: Reinhild Kassing Impressum: 2 blickkontakt 04|2005 In diesem Jahr wird das Erntedankfest am Sonntag, den 2. Oktober, gefeiert. Wir bringen ein Wort von Gemeindebrief: Bischofswort Bischof Martin Hein dazu bereits in dieser blickkontakt-Sommerausgabe; mehr Material im Oktober-Heft. Bischofswort zum Erntedank: Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir. Dank sei dir dafür. Foto: Thomas Rosenthal EG 463 ■ „Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir. Dank sei dir dafür.“ Ein Tischgebet: Aus ihm spricht die Dankbarkeit, dass Gott die Bitte nach dem „täglichen Brot“ erhört und uns mit Essen und Trinken versorgt – in unseren Breiten mehr als ausreichend. Weil die Erinnerung an Hunger und Entbehrung in unserer Gesellschaft abnimmt, wird es als selbstverständlich angesehen, dass täglich der Tisch reich gedeckt ist. Gott als Grund und Quelle dieser Gaben gerät aus dem Blick. Um so wichtiger ist es, sich auf ihn zu besinnen: Von der Dankbarkeit für Essen und Trinken; für die Gaben der Natur wird besonders in den Gottesdiensten am Erntedankfest die Rede sein, die in diesem Jahr am 2. Oktober gefeiert werden. „Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir. Dank sei dir dafür.“ Ein Tischgebet nur, und doch reicht der Horizont weit darüber hinaus. Denn es sagt uns, dass „alles, was wir haben“, von Gott kommt. Nicht allein um Essen und Trinken geht es; vielmehr kommt unser ganzes Leben in den Blick: seine Bewahrung und alles Glück! Es ist doch nicht so, dass wir uns selbst mit Leib und Seele geschaffen hätten. Auch der Segen unserer Familien liegt nicht in unserer Hand. Alle Güter, die wir schätzen, ob Gesundheit, Erfolg im Beruf, auch jeder noch so bescheidene Wohlstand, sind letztlich ein Geschenk Gottes. Wir sollten für diese Ernte unseres Lebens dankbar sein. Das ist keine Pflichtübung, sondern ein Zeichen unserer Freude, eine Antwort auf die wunderbaren Gaben, die Gott stets aufs Neue für uns bereithält. Foto: Thomas Rosenthal Unsere Antwort auf Gottes Gaben Bischof Martin Hein Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir. Dank sei dir dafür. EG 463 3 blickkontakt 04|2005 Bilderseite; alle Abbildungen stehen auch im Internet zum Herunterladen unter www.ekkw.de/blickkontakt Foto: Paavo Blåfield Foto: Gerhard Jost Fotos zum Erntedankfest, Altweibersommer und von einem leuchtenden Kirchenfenster finden Sie auf dieser Gemeindebrief: Bilder Foto: Paavo Blåfield Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir. Dank sei dir dafür. 4 blickkontakt 04|2005 Foto: Frieder Haun seite; alle Abbildungen stehen auch im Internet zum Herunterladen unter www.ekkw.de/blickkontakt Foto: Thomas Rosenthal Foto: Paavo Blåfield Illustration: Reinhild Kassing Fotos zum Erntedankfest und eine Sommernachtsimpression vom Riesenrad finden Sie auf dieser Bilder- Gemeindebrief: Bilder 5 Gemeindebrief: Monatsspruch August Pfarrerin Kathrin Mantey (Spangenberg, Kkrs. Melsungen) nimmt die Gesten irdischer Machthaber unter die Lupe und interpretiert den Monatsspruch für August . „Ewige Herrschaft geht allein von Gott aus.“ Daniel 6,27 – Monatsspruch August Er ist der lebendige Gott; er lebt in Ewigkeit. Sein Reich geht niemals unter; seine Herrschaft hat kein Ende. Foto: Paavo Blåfield Er ist der lebendige Gott; er lebt in Ewigkeit. Sein Reich geht niemals unter; seine Herrschaft hat kein Ende. ■ „Es kann doch nicht wahr sein, dass der immer noch am Ruder ist“, durchzuckt es mich jedes Mal, wenn ich Muammar El Gaddafi nach längerer Zeit wieder im Fernsehen sehe. Mit seiner Phantasieuniform, Sonnenbrille und dem selbstbewussten Lächeln scheint der libysche Diktator und so genannte Revolutionsführer schon seit Ewigkeiten aufzutreten. Jede seiner Gesten demonstriert dabei unbegrenzte Herrscherkraft. Denn Herrscher wie Gaddafi brauchen weder schlechte Umfrageergebnisse zu fürchten noch sinkende Wählergunst oder das Ende der Legislaturperiode. Sie regieren aus eigener Macht und wecken damit den Anschein, ewig und unantastbar zu sein. Wie weit dabei Schein und Wirklichkeit auseinander gehen, zeigt sich drastisch, wenn ein „absoluter“ Herrscher entmachtet wird und der Daniel 6,27 Monatsspruch August Foto: Paavo Blåfield blickkontakt 04|2005 Mensch zum Vorschein kommt: Saddam Hussein im Erdloch, Erich Honecker im Altenheim ... Bilder, die erschrecken und unter die Haut gehen, weil wir sehen, wie begrenzt unsere menschliche Macht in Wahrheit ist. Ewige Herrschaft und Kraft gehen allein von Gott aus. Menschliche Herrschaftsansprüche stoßen immer an Grenzen oder werden als Machtpropaganda entlarvt. Das erkennt auch König Darius, als er selbst in Not gerät: Unter dem Druck seiner Berater muss er Daniel in eine Grube mit hungrigen Löwen werfen lassen. Nur dank Gottes Eingreifen bleiben die Mäuler der Bestien geschlossen, und Daniel bleibt unverletzt. Überglücklich fordert der Alleinherrscher sein Volk auf: Verehrt nicht mich, sondern den, dessen Reich niemals untergeht! Kathrin Mantey 6 blickkontakt 04|2005 für September – und mit dem Thema „Habgier“. Er sieht uns Zeitgenossen auf dauernder Schnäppchenjagd ... Illustration: Reinhild Kassing Pfarrer Christoph Schilling (Wächtersbach, Kirchenkreis Gelnhausen) befasst sich mit dem Monatsspruch Gemeindebrief: Monatsspruch September Zum Monatsspruch September (Lukas12,15): Illustration: Reinhild Kassing Ständig auf Schnäppchenjagd Monatsspruch September Jesus Christus spricht: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. ■ Da steht Jesus mit einem Warndreieck in der Hand. Drin ein Ausrufezeichen. Drum herum die Umschrift: „Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“ Manche sind schlecht im Lesen, die müssen ganz nah ran. Müssen es zwei Mal lesen: „Habgier“. „Gier“, das klingt wie „Geier“. Man muss sich nur um einen Buchstaben verschreiben, dann landet man dort. Es hat ja auch etwas miteinander zu tun. Richtige „Habgeier“ sind manche. Oder auch: „habgeil“. Die werden nervös, wenn sie dies und das nicht haben. Ständig auf Schnäppchenjagd, mit gezücktem Portemonnaie und Einkaufszettel. Sie stopfen sich die Taschen voll und brabbeln: „Ich bin doch nicht blöd!“ Jesus mit diesem Warndreieck: Er hat einen schweren Stand. Die Dame aus der Chefetage sagt: „Ach du liebe Zeit! Mit diesem Zitat bringen Sie mir den jungen Mann aus Nazareth aber bitte nicht in der PR-Abteilung unter! Wir bemühen uns gerade, unseren Produkten den Geschmack von echtem Leben zu geben. Mal ehrlich: Den Leuten ist es doch egal, was sie kaufen. Aber nach echtem Leben muss es schmecken. Dabei (sie senkt die Stimme, sie weiht uns ein) kriegen wir das natürlich nicht hin. Oder wissen Sie etwa, wie das echte Leben schmeckt?! Außerdem liegt das Betriebsgeheimnis dafür im Himmel. Da kommen wir nicht dran.“ Und so steht Jesus da, bis heute, mit seinem Warndreieck. Hast du nicht Lust, manchmal wenigstens, den überflüssigen Bettel hinzuschmeißen und diesem Jesus seinen Satz zu glauben? Hast du nicht manchmal die Ahnung, er könnte ja so Recht haben?! Christoph Schilling Lukas 12,15 7 blickkontakt 04|2005 Leben“ im April und der Deutsche Evangelische Kirchentag im Mai. Wir bringen dazu einen „Denkanstoß“. Leben mit Kindern: Stopf nicht alle Lücken zu! ■ Sei deinem Kind Vater, sei Mutter. Sei Eltern. Kumpel wird es finden, Eltern braucht es als einzigartige Brücke ins Leben: „Du bist bei mir zu Hause.“ Ilustration: Reinhild Kassing Viele Veranstaltungen im Jahr 2005 widmeten sich dem Thema „Kinder“, wie die ökumenische „Woche für das Gemeindebrief: Denkanstoß ■ Übe dich in Geduld, lass mal Langeweile entstehen. Stopf nicht alle Lücken zu, wer weiß, dort könnte der größte Schatz verborgen sein. ■ Beurteile dein Kind nicht; sieh, ermutigend, seine unendlichen Begabungen und Möglichkeiten. Sag zutiefst Ja. ■ Nimm Anteil: Hör zu, guck in den Schulranzen, stell den Fernseher ab, streite dich über Alkohol, Zigaretten, Wahrheit und Geld, sei der ersehnte Widerpart und sei erwachsen. Mute dem Kind Regeln zu, an denen es wächst. „Meine Mutter sagt, ich darf das nicht“ – „Wir machen das aber so“; sei sicher, dein Kind spürt dies als Pfeiler, an die es sich lehnen kann. ■ Hilf deinem Kind, sein Wesentliches zum Vorschein kommen zu lassen – es soll nicht werden müssen, wie du (willst), sondern es selbst. Bleib offen. ■ Nimm dein Kind mit in deine Begeisterung! Oder hast du selbst die Lust an Feuer und Wasser, Erde und Luft verloren, sind deine Leidenschaften zu RTL, PC, Shoppen und Stress geschrumpft? Komm, wir kochen was Leckeres. Lass uns noch mal zu der großen Pfütze gehen. Ich zeige dir, wie man das Rad flickt. Am Wochenende zelten wir. Wir malen das größte Bild. Ich erzähle dir von früher und von mir selbst! ■ Jeder Abend ist ein Abend der Versöhnung, jeder Schlaf heilt, jeder Tag ist ein neuer, reiner Tag des Entdeckens. Anne-Kathrin Stöber 8 blickkontakt 04|2005 Die beiden neuen Verse von Horst Kottke, „Gedächtnis“ und „Beim Lesen vom Psalmen“ lassen sich – Gedächtnis Vergangenes Schnell zu vergessen Wünschte ich früher Öfter als heute. Ich entdecke in Psalmen Die Kraft der Erinnerung. Horst Kottke Gemeindebrief: Gedichte jeweils mit der Bibelabbildung – für die Gestaltung einer GemeindebriefSeite verwenden. Gedächtnis Vergangenes Schnell zu vergessen Wünschte ich früher Öfter als heute. Ich entdecke in Psalmen Die Kraft der Erinnerung. Foto: Gerhard Jost Horst Kottke Beim Lesen von Psalmen Mit Worten der Zuversicht Fern meiner Zeit Überspringe ich Mauern des Ichs Und ahne Was mein Leben zusammenhält. Horst Kottke Beim Lesen von Psalmen Mit Worten der Zuversicht Fern meiner Zeit Überspringe ich Mauern des Ichs Und ahne Was mein Leben zusammenhält. Horst Kottke 9 blickkontakt 04|2005 blickkontakt-Zeichner Bernhard Skopnik hat in den Grimmschen Märchen geblättert – der „Froschkönig“ und Gemeindebrief: Kinder „Der Wolf und die sieben Geißlein“ regten ihn zu Toni-Comic und Rätsel an. Wo stecken die Geißen? 10 blickkontakt 04|2005 Im Herbst beginnen die neuen Konfirmandenkurse. Wir stellen ein Projekt aus Immenhausen vor sowie Gemeindebrief: Konfirmanden-Projekt den Eltern-Ratgeber „Unterwegs zur Konfirmation“ aus dem Pädagogisch-Theologischen Institut Kassel. Zum Nachahmen empfohlen: Die drei von der Arbeitsstelle Konfirmandenunterricht: Brigitte Rohde, Hartmut Feußner und Claudia Rudolff (von links) haben den neuen Konfi-Ratgeber geschrieben Ratgeber für Konfis und Familien ■ Nicht nur für Konfirmandinnen und Konfirmanden ist es eine spannende Zeit – auch deren Eltern sind beteiligt und brauchen Begleitung auf dem Weg zur Konfirmation. Die neue Broschüre „Unterwegs zur Konfirmation“ bietet Informationen zur Vorbereitung auf das kirchliche Fest. Darüber hinaus geht es um Herausforderungen und Chancen des Zusammenlebens von Eltern und Kindern in dieser Lebensphase. Erläutert werden die vielfältigen Möglichkeiten der Konfirmandenarbeit in der Gemeinde. Im „ABC der Konfirmation“ sind kurz und knapp Stichworte rund um Konfirmandenunterricht und Konfirmation zu finden, außerdem eine Auswahl von Konfirmationssprüchen. Herausgegeben wird die 28-seitige Broschüre von der Arbeitsstelle Konfirmandenunterricht (aku) im PädagogischTheologischen Institut (pti). Zu beziehen ist das Heft über aku, Heinrich-Wimmer-Str. 4 34131 Kassel, T (05 61) 93 07-1 39 Fax -1 77, E-Mail: [email protected] ■ Ob in Schulen oder Universitäten, Alte Menschen besuchen, ihnen modernes Wissen wird nicht mehr vorlesen oder beim Essen behilflich einzig über Theorie vermittelt, sonsein, das waren Aufgaben, denen sich dern gern durch Praktika und Exkurdie Konfirmanden im Altenheim der sionen. Nun gibt Philippstiftung es Ähnliches in Immenhauauch im Konsen stellten. firmandenunter„Nach dem ersricht. In Immenten Treffen im hausen und MaHeim waren die riendorf im Konfis sehr beLandkreis Kassel troffen. So gestand rund ballt hatten sie sechs Wochen wohl nur selten lang der Konfirdie Lebensvermandenunterhältnisse und richt von vierzig Jung hilft Alt und lernt so die Gemeindearbeit die Schwächen Jugendlichen im hautnah kennen: Konfirmanden begleiten Senioren im Alter erlebt“, Zeichen praktiberichtet Runzscher Erfahrung: Gottesdienste mitheimer und zieht insgesamt eine positive Bilanz: „Die Konfirmanden gestalten, Pflegebedürftige betreuen, haben ihre Aufgaben gewissenhaft helfen bei Seniorennachmittagen und mit viel Freude wahrgenomund Besuchsdiensten, bei der Kinderkirche oder in der Jugendarbeit. men.“ Besonders im Gottesdienst und Das Motto des Projekts: „Gemeinim Pflegeheim sei je nach Bedarf de erleben – Konfi praktisch“. „Bisher auch sehr viel mehr Zeit investiert blieb der praktische Aspekt christworden als vorgesehen. Einige Teillichen Glaubens und Lebens auf nehmer wollen sich auch nach der wenige Aktionen beschränkt – MithilKonfirmation weiter im Pflegeheim fe bei Sammlungen oder gemeinsame oder in der Kinderkirche engagieren. Feier des Abendmahls“, erklärt PfarDas Projekt soll fortgesetzt werrer Reinhard Runzheimer. In diesem den, denn auch Gemeinde und KirJahr ging es „primär darum, unseren chenvorstand reagierten positiv. Konfis die Möglichkeit zu geben, mit Runzheimer: „Es hat sich eine wunMenschen, die aktiv am Gemeindelederbare Begegnungskultur zwischen ben teilhaben, in Kontakt zu kommen Jugendlichen und Erwachsenen entund zu erfahren, was deren Tun mit wickelt.“ christlichem Glauben zu tun hat“. Helga Kristina Kothe/epd Foto: Adolf Dick Foto: pti Konfirmanden im Altenheim 11 blickkontakt 04|2005 Eines der schönsten und bekanntesten deutschen Abend- und Sommerlieder steht im Evangelischen Gemeindebrief: Sommer Gesangbuch: Weißt du, wie viel Sternlein stehen? Vorschlag zum Gestalten der Gemeindebrief-Rückseite. Musikpsychologe: Wer singt, tut seiner Seele Gutes Weißt du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt? Weißt du, wie viel Wolken gehen weithin über alle Welt? Gott, der Herr, hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl, an der ganzen großen Zahl. Weißt du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt? Weißt du, wie viel Wolken gehen weithin über alle Welt? Gott, der Herr, hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl, an der ganzen großen Zahl. EG 511,1 – Text: Wilhelm Hey, Melodie: Volkslied um 1818 Foto: Gerhard Jost EG 511,1 – Text: Wilhelm Hey Melodie: Volkslied um 1818 Weißt du, wie viel Wolken gehen weithin über alle Welt? Foto: Gerhard Jost ■ Singen ist „Gesundheitserreger und Lebenselexier“. Das zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, berichtete der Musikpsychologe Karl Adamek auf der Zentraltagung evangelischer Kirchenchöre in Deutschlands (VeK). Der Studien zufolge lernen singende Kinder besser; sie sind auch friedfertiger. Kinder, die nicht singen und ihre Gefühle nicht in Musik ausdrücken können, schöpften ihre körperlichen und seelischen Fähigkeiten nicht aus. Eltern und Erzieher sollten so früh wie möglich Freude am Singen vermitteln. Allerdings könnten die wenigsten Eltern ihre Kinder noch in den Schlaf singen, weil sie selbst das Singen nicht gelernt hätten. (idea/bk) 12 blickkontakt 04|2005 Nach einer Studie des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik ist „Lebenshilfe“ ein Thema, Gemeindebrief: Älterwerden das Gemeindebriefleser besonders interessiert. Wir beginnen mit einer Service-Serie für ältere Menschen. Bewegung für Senioren: Seminarreihe für Ältere: „Jedes Leben ist einen Roman wert“ ■ Drei Kurse aus der Reihe „Fünfzig und mehr“ finden zwischen August und November 2005 in Bad Orb statt: „Jedes Leben ist einen Roman wert“ heißt eine Woche mit kreativem Schreiben und Bewegung vom 15. bis zum 19. August im Evangelischen Gemeindebildungszentrum. Die Leitung hat Andrea Saalbach, Poesieund Gestalttherapeutin. Vom 9. bis zum 11. September geht es um das Wohnen und Leben im Alter: „So will ich leben!“ „Bereit zum Abschied sein und Neubeginne“ ist das Thema eines Seminars, bei dem es um die dritte Lebensphase geht. Abschied vom Beruf, von den Kindern, Wohnungswechsel, der Verlust von körperlichen Fähigkeiten, von Freunden an den Tod ... Der Kurs reflektiert Erfahrungen und sucht neue Perspektiven und Ermutigung im Glauben. Info: egz Bad Orb T (0 60 52) 91 57-0 E-Mail: egz.badorb@t-online www.egz-bad-orb.de (bk) ■ Wenn wir älter werden, nimmt unsere Aufmerksamkeit für den eigenen Körper zu. Nach ihrem Befinden gefragt, sagen ältere Menschen oft: „Die Beine wollen nicht mehr so“, „Das Sehen lässt nach“, „Ich brauche einfach länger“. Arztbesuche, die Angst hinzufallen, körperliche Beschwerden rücken in den Vordergrund: Wir schauen auf das, was nicht mehr so gut geht. Und dies ist die wirklich schlechte Nachricht hinter den Befindlichkeiten: dass wir in gut und schlecht einteilen, unser Sein und Können in falsch und richtig, und unser Älterwerden so entwerten. Nähmen wir die Dinge doch so, wie sie sind! Denn daran, dass die körperliche Kraft nachlässt, kann man trotz AntiAging-Wahns nichts ändern. Aber es liegt an uns, wie wir uns mit unseren Wehwehchen einordnen in den Fluss des Lebens und ob wir eine SelbstBewusstheit entwickeln, die von Selbst-Achtung geprägt ist. Die gilt es zu fördern und zu nutzen. Ich möchte Sie zu einer Übung einladen: Setzen Sie sich bequem hin, ohne die Rückenlehne des Stuhles in Anspruch zu nehmen. Nun beginnen Sie, Ihre Wirbelsäule sanft zu ■ „Fünfzig und mehr“ ist der neue Schwerpunkt des Evangelischen Gemeindebildungszentrums (egz) in Bad Orb: Kurse für jedermann rund ums Älterwerden. Im September beginnt eine Fortbildung für Haupt- und Ehrenamtliche zum „Körper- Foto: Klaus Stöber Sich selbst spüren und achten Körperbewusst: Älter werden in Bewegung bewegen. Probieren Sie aus, welche Bewegungen Ihrem Körper leicht fallen und Spaß machen. Nach einer Weile halten Sie inne. Spüren Sie nach, gern mit geschlossenen Augen, welche Bereiche Ihrer Wirbelsäule Sie bewegt haben. Richten Sie die Aufmerksamkeit auf Ihr Kreuzbein (die unteren fünf Wirbel, die Teil des Beckens sind). Nehmen Sie das Kreuzbein als Teil Ihrer Wirbelsäule wahr? Oder haben Sie es „ausgeblendet“? Spüren Sie hin. Ab heute bringen Sie sich und Ihren gesamten Rücken mit Bewusstsein in Bewegung! Dorothea Jöllenbeck, Bewegungspädagogin lernen in der Seniorenarbeit“ mit Ellen Kubitza und Dorothea Jöllenbeck, der Begründerin des Integralen Körperlernens. Info: egz Bad Orb, T (0 60 52) 91 57-0 E-Mail: egz.badorb@t-online www.egz-bad-orb.de (bk) 13 blickkontakt 04|2005 Sprüche übers Älterwerden (s. S.13). Schafe hüten zwischen Hofgeismar und Hanau: www.ekkw.de/kuhewa. Gemeindebrief: Onlinespiel Das neue Onlinespiel bringt Wissenswertes über Kurhessen-Waldeck und die Reformation. Nichts macht schneller alt, als der immer vorschwebende Gedanke, dass man älter wird. Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) Es zählt nicht, wie alt du bist, sondern wie du alt bist. Hat der Abend auch keine Sonne, so hat er doch Sterne. Aus China Aus Persien Netz-Tipp/Neues Onlinespiel aus Kurhessen-Waldeck: Neues Onlinespiel: Löwe Leo geht Schäfchen hüten ■ Spielerisch per Mausklick können Internet-Benutzer jetzt die Landeskirche von Kurhessen-Waldeck kennenlernen. Das Onlinespiel KUHEWA verbindet Quiz-Elemente und Geschicklichkeitsprüfungen zu einem witzigen Streifzug durch Geschichte und regionale Besonderheiten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Zu finden ist das Spiel unter www.ekkw.de/kuhewa (bk) Löwe Leo geht Schäfchen hüten ■ Spielerisch per Mausklick können Internet-Benutzer jetzt die Landeskirche von Kurhessen-Waldeck kennenlernen. Das Onlinespiel KUHEWA verbindet Quiz-Elemente und Geschicklichkeitsprüfungen zu einem witzigen Streifzug durch Geschichte und regionale Besonderheiten der Evangelischen Kirche von KurhessenWaldeck (EKKW). „Dabei haben wir manche Details bewusst mit Augenzwinkern gestaltet“, betont der EKKW-Internetbeauftragte, Pfarrer Christian Fischer. Das Spiel solle Wissenswertes auf unterhaltsame Weise vermitteln und sich von anderen Computerspielen abgrenzen. „Wir haben auf eine positive Spielidee Wert gelegt“, so Fischer, „bei uns bekommt man Punkte für das Hegen und Pflegen, nicht für das Zerstören.“ Auf einer als Insel stilisierten Karte lässt sich Akteur „Leo“ steuern, um in kurhessischen Orten Schäfchen zu hüten. Doch die Aufgabe ist nicht leicht! Die Schafe prüfen Leos Wissen, und nur wenn er richtig antwortet, folgen sie ihm in den Stall. Am Ende kann man den Punktestand in eine Highscore-Liste einragen. Produziert haben das Spiel die landeskirchliche Medienagentur „medio!“ und die Kasseler Agentur „Stilwechsel“: www.ekkw.de/kuhewa 14 blickkontakt 04|2005 Neues aus der Landeskirche: Diese Meldungen eignen sich zum Abdruck im Gemeindebrief. Oder Sie Bischof Hein fordert: Aufbruch in Kirche und Gesellschaft ■ Hofgeismar (epd). Zu neuer Hoffnung und einem Aufbruch in Kirche und Gesellschaft hat Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), im Rahmen der Frühjahrssynode der EKKW aufgerufen. Hein wandte sich gegen Resignation und Erwartungslosigkeit. Eine Haltung der Anpassung an den scheinbar unabwendbaren Lauf der Dinge führe schließlich dazu, in „das Lied vom Tod“ einzustimmen. Christen könnten aber im Licht des Osterfestes auf das neue „Lied des Lebens“ vertrauen. Kirchenkreis Melsungen: Jetzt mit Homepage im Netz ■ Melsungen (epd). Der Kirchenkreis Melsungen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) präsentiert sich ab sofort im Internet: www.kirchenkreis-melsungen.de oder www.ekkw.de/melsungen. Laut landeskirchlicher Medienagentur medio sind von 26 Kirchenkreisen der EKKW damit nun 13 im Internet vertreten. Klosterkirche Lippoldsberg: 150.000 Euro vom Land für Sanierung ■ Wiesbaden (epd). Das Land Hessen hat für die Sanierung der Klosterkirche Lippoldsberg 150.000 Euro bewilligt. Damit sollen in der romanischen Kirche das nördliche Querschiff, das südliche Seitenschiff sowie Dach und Wände des Hauptschiffes saniert werden. Die Maßnahmen werden gemeinsam von Land, Bund und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck getragen. Gemeindebrief: EKKW nutzen sie einfach zur Information, bei Nachfragen vor Ort oder als Anregung für eigene Artikel. Aus der Landeskirche Landessynode: Kirchensteuereinnahmen sinken ■ Hofgeismar (epd). Eine Minderung der Kirchensteuereinnahmen um bis zu 20 Prozent im Jahr 2005 gegenüber dem Jahr 2003 hat der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Friedrich Ristow, bekannt gegeben. So seien 2004 die Einnahmen mit rund 124 Millionen Euro um fast 14 Prozent geringer als in 2003 ausgefallen. Auch für die kommenden Jahre sei nicht mit erhöhten Einnahmen zu rechnen. Daher seien für den Doppelhaushalt 2006/2007 umfangreiche Konsolidierungsmaßnahmen erforderlich. Bereits Anfang 2005 hatte die EKKW eine zehnprozentige Haushaltssperre im landeskirchlichen Teil des Haushaltes verfügt. Betroffen von den notwendigen Kürzungen seien grundsätzlich alle Bereiche. Man werde auch – sozialverträglich – Personal abbauen müssen, so Ristow. Synoden-Beschluss: Neue Agende für Bestattungen ■ Hofgeismar (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche von KurhessenWaldeck (EKKW) hat einstimmig eine neue Bestattungsagende verabschiedet. Damit wird die seit 30 Jahren benutzte Agende abgelöst. Die neue Gottesdienstordnung versteht die Beerdigung als prozesshaftes Geschehen, das von der Begleitung des Sterbenden bis hin zum Gedenken nach der Beerdigung reiche, schilderte Prälatin Roswitha Alterhoff den Unterschied zur bisherigen Agende. Damit reiche die neue Ordnung bewusst über die reine Bestattung hinaus. Tagesthemen-Moderator Wickert vor Synode: „Soziales Pflichtjahr für alle“ ■ Hofgeismar (epd). Für die Einführung eines sozialen Pflichtjahres nach dem 12. Schuljahr hat sich der Autor und ARD-Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert vor der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ausgesprochen. Dieses Jahr solle von Frauen und Männer gleichermaßen abgeleistet werden, sagte Wickert, der einen Vortrag zum Thema „Suchet der Stadt Bestes – Verantwortung für das Leben morgen“ hielt. In solch einem Jahr könne man viel über das Leben selbst erfahren. Umfragen zufolge gebe es unter jungen Menschen große Zustimmung für ein solches Modell. Wickert beklagte in seinem Vortrag, dass die Prioritäten unseres Den- kens derzeit falsch seien. „Das ökonomische Denken hat Vorrang in der Gesellschaft.“ Das ethisch-moralische Denken werde in den Hintergrund gedrängt. Der Mensch werde zu einem „finanziellen Wert“ degradiert. Um etwas zu verändern, sei es nötig, dass jeder Einzelne sich engagiere, so Wickert weiter. Die Maxime von John F. Kennedy „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst“ sei einer der wichtigsten Sätze der vergangenen Jahrzehnte. Die heutige Wirkung der Kirchen beurteilte Wickert eher als schwach. „Ich befürchte, die Glaubensgemeinschaften haben derzeit wenig Einfluss auf die Vermittlung der Werte.“ 15 blickkontakt 04|2005 Neues aus der Landeskirche: Diese Meldungen eignen sich zum Abdruck im Gemeindebrief. Oder Sie Landeskirchentag 2006: Aufruf zum „Markt der Wirklichkeiten“ ■ Kassel/Gelnhausen (epd). Zu einer Mitwirkung am „Markt der Wirklichkeiten“ beim Landeskirchentag der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck im Jahr 2006 hat dessen Präsidentin Lydia Wenz Gruppen, Werke und Vereine aufgerufen. Der Landeskirchentag, der vom 2. bis 4. Juni 2006 in Gelnhausen stattfinden soll, biete die Gelegenheit, bis zu 20.000 Besucher zu informieren. Der Markt findet am Samstag und Sonntag unter freiem Himmel statt. Das Motto des Landeskirchentags lautet „Wes Geistes Kind ich bin“. Auch bei Musik, Fest, Feier, Theater und Kabarett sei die Mitwirkung von Gruppen möglich. Bewerbungen können bis zum 31. Oktober 2005 an die Geschäftsstelle des Landeskirchentags, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel, gerichtet werden. Internet: www.landeskirchentag.de Bischof Huber: Kinder bedeuten Glückserfahrung ■ Kassel (epd). Einen Mentalitätswandel der Gesellschaft im Hinblick auf Kinder hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, aus Anlass der Woche für das Leben gefordert. Es komme darauf an, „Kindercourage“ zu zeigen, erklärte er. „Eine Familie mit vielen Kindern muss mindestens genauso willkommen sein wie ein Paar mit einem Bernhardiner“, sagte er. Kinder bedeuteten eine Glücksund Segenserfahrung. „Wer mit Kindern lebt, begegnet dem Wunder des Lebens neu.“ Die Kirche habe die Tragweite des Themas lange unterschätzt. Man müsse wieder „ein Herz für Kinder“ entwickeln, aber auch auf politischer Ebene bessere Rahmenbedingungen schaffen. Gemeindebrief: EKKW nutzen sie einfach zur Information, bei Nachfragen vor Ort oder als Anregung für eigene Artikel. Aus der Landeskirche Haushaltssperre: Kirchenvorstandstag fällt aus ■ Kassel/Marburg (epd). Ein für den 24. September geplanter Kirchenvorstandstag der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ist wegen der angespannten Finanzsituation abgesagt worden. Wie Reiner Degenhardt, Direktor im Amt für kirchliche Dienste der EKKW, mitteilte, müsse man im Rahmen der Haushaltssperre in Höhe von zehn Prozent im Amt einen insgesamt sechsstelligen Betrag einsparen. Zu- dem könne eine frei werdende Personalstelle in der Kirchenvorstandsarbeit nicht wieder besetzt werden. Diese Entwicklungen hätten zur Absage der Veranstaltung geführt. Degenhardt verwies auf den für 2006 geplanten Landeskirchentag in Gelnhausen, bei dem Angebote speziell für Kirchenvorsteher vorgesehen sind. So könne wenigstens ein Teil des Kirchenvorstandstags doch noch umgesetzt werden. Evangelische Altenhilfe: Kürzerer Verbleib im Pflegeheim ■ Hofgeismar (epd). Eine immer kürzere Verweildauer von Menschen in Pflegeheimen hat die Evangelische Altenhilfe Hofgeismar festgestellt. So seien im zur Altenhilfe gehörenden Haus Emmaus mit 45 Plätzen in Fulda 28 Bewohner im Laufe des Jahres 2004 gestorben, sagte die Leitende Pfarrerin Barbara Heller. Um die oft schwer kranken Menschen angemessen begleiten zu können, müsse neben die heilende Pflege verstärkt eine schmerzlindernde Pflege treten. In zwei Häusern gebe es hierfür spezielle Ausbildung, andere Häuser denken über eine Spezialisierung nach. Diakonie kritisiert Kassen: Landesdiakoniepfarrer: Immer weniger Kuren für Mütter Hartz IV belastet Arbeitssuchende ■ Kassel (epd). Müttern und ihren Kindern wird der Zugang zu einer Müttergenesungskur zunehmend schwer gemacht. Immer häufiger lehnten die Kassen auf Grund von Sparmaßnahmen Anträge auf eine Müttergenesungskur ab, erklärte Karin John, Geschäftsführerin der evangelischen Arbeitsgemeinschaft Müttergenesung in Kurhessen-Waldeck. „Wir müssen in vielen Fällen in Widerspruchsverfahren gehen.“ Die Bearbeitung der Anträge würde vielfach verschleppt und in die Länge gezogen, viele Kassen wollten die Mütter lieber in Kliniken vermitteln, mit denen sie Verträge hätten. ■ Kassel (epd). Einen gesellschaftspolitischen Paradigmenwechsel sieht der Landespfarrer für Diakonie der Evangelischen Kirche von KurhessenWaldeck (EKKW), Eberhard Schwarz, in der Einführung von Hartz IV. War das Ziel der bisherigen Sozialgesetzgebung stets die Teilhabe an der Gesellschaft, habe die neue die Integration in den ersten Arbeitsmarkt zum Ziel, sagte Schwarz. Es seien mehr politische Schritte nötig, um die bestehenden gesellschaftlichen Probleme zu lösen. Hartz IV sei lediglich ein Baustein, der nicht ausreiche. Es gebe eine einseitige Belastung der Arbeitsuchenden, so Schwarz. 16 blickkontakt 04|2005 Wie machen es die anderen? Wo gibt es neue Ideen? Was sollten wir ausprobieren? – Wir nehmen Gemeindebrief: Blattkritik Gemeindebriefe unter die Lupe und geben Ihnen Tipps. Wer mitmachen will, mailt an [email protected] Blickpunkt Kirche – Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Homberg: Was zu lang ist, muss (und darf!) man kürzen ■ Die Homberger blicken auf eine lange Erfahrung zurück: Seit mehr als 20 Jahren gibt es dort Gemeindebriefe; das Heft Blickpunkt Kirche bereits seit sechs. In all der Zeit hat sich das Blatt immer wieder gewandelt, zuletzt bekam es zur Jahreswende ein frisches Logo verpasst. Nun findet sich auf dem Titel der Name Blickpunkt, versal und in fetten sowie mageren Buchstaben. Den Pfiff macht der i-Punkt aus – er ist zugleich das Auge eines Fisches, Symbol der Urchristen. Eine gut proportionierte Titelseite: klar gegliedert mit einem Kopf, der etwa ein Viertel der Seite einnimmt, einem vierfarbigen Titelbild (eine Zeichnung, ein Foto zur Jahreszeit) und am unteren Seitenrand mit der Bezeichnung der Ausgabe. Sinnvoll war die Entscheidung der Redaktion, eine zweite Farbe – nämlich Violett – hinzuzunehmen. Sie bildet eine Art Erkennungszeichen; nicht nur der Titelschriftzug ist Vor dem Wechsel: So sahen die Homberger Gemeindebriefe bis zum Ende 2004 aus violett, sondern auch alle Seitenzahlen am unteren Rand, die Rubrikbezeichnungen oben und zwei durchgehende Querstriche am Kopf und Fuß jeder Seite. So wurde mit wenig Aufwand viel Effekt erzielt, die Seiten sind gut eingefasst, und der Leser wird dank der Rubrizierungen wie „Geistliches Wort“, „Diakonie“, „Personalia“ oder „Aus dem Kirchenvorstand“ klar durchs Heft geführt. Das leserfreundliche Layout des Homberger Gemeindebriefs zeichnet sich durch weitere Pluspunkte aus: Die Seiten sind „luftig“ umbrochen; mit Rastern und Farben, Initialen und Zwischenüberschriften wird sparsam, aber sinnvoll umgegangen – sie erschlagen sich nicht gegenseitig. Der in linksbündigem Flattersatz gesetzte Text (im Gegensatz zum Blocksatz sind dabei die Zeilen verschieden lang) wirkt locker; allein die Überschriften fallen oft zu zart aus. Gelungen ist die Seite für „Besondere Gottesdienste“: Als übersichtliche Doppelseite mit vielen kleinen Meldungen, die alle eigene Überschriften tragen, wirkt sie wie eine bunte Seite „Kurz notiert“ in der Tageszeitung. Vorschlag: Wenn man hier im Text die Daten und Zeiten fettet, ist der Leser auf einen Blick orientiert. Immer wieder finden sich erfrischende, aktuelle Umfragen im Blickpunkt: „So feiern wir Weihnachten“ stellte beispielsweise in vier Beiträgen ganz persönliche Weihnachtsrituale von Gemeindemitgliedern vor. Erfolg hatte die Homberger Redaktion, die sich einstimmig gegen Anzeigen ausgesprochen hat, im Jahr 2004 mit einem Spendenaufruf. Wie Pfarrer Alfred Kany berichtet, gab es eine „erfreuliche Resonanz“ auf den Artikel „Unser Gemeindebrief – der ist mir was wert“. Man will sich, so Neuer Titel-Schriftzug: Blickpunkt Kirche erscheint seit 2005 mit Fisch-Logo Kany, durch den Verzicht auf Anzeigen abheben „von der Fülle von Gedrucktem, die ins Haus flattert“. Mehr Wert könnte die Redaktion auf die Bildunterschriften legen – oft fehlen sie oder sind unvollständig. So wurde ein witziges Foto zu einer Theateraufführung im Philippsjahr ganz „ohne“ abgedruckt: verschenkte Liebesmüh, denn die Leser wissen nicht, wer wo und warum abgebildet ist. Auch sollte man die Buchstabengröße in den Texten nicht variieren, sondern bei der einmal gewählten Punktzahl bleiben. Denn: Was zu lang ist, muss man kürzen! Die Redaktion von Blickpunkt Kirche arbeitet im Team (Lothar Grigat, Bodo Fäcke, Hannelore Otto, Anke Zimmermann; Satz und Layout: Herbert Otto, Ulrike Kany), verantwortlich ist Pfarrer Alfred Kany. Das Heft erscheint vierteljährlich mit 28 Seiten, Auflage: 2.700. Kontakt: Pfarrer Alfred Kany, T (0 56 81) 23 36 Anne-Kathrin Stöber 17