Unterrichtsmaterial

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K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Materialien
für den Unterricht
www.vgo-schule.de
Kirsten Boie
Skogland
ISBN: 978-3-7891-3159-2
Erarbeitet von
Christine Hagemann
Thematik:
Erwachsenwerden, Identität, Ich-Stärke,
multikulturelle Gesellschaft, Machtmissbrauch
Didaktischer Schwerpunkt:
Erweitern des Textverständnisses, Ent­
wickeln der Reflexionsfähigkeit, Sensibi­
lisieren für gesellschaftliche Prozesse,
­problem- und handlungsorientierter Umgang mit dem Text
© Oetinger Taschenbuch GmbH,©
imOetinger
Vertrieb Taschenbuch
bei dtv, Hamburg,
Februar
2016
GmbH,
im Vertrieb
bei dtv, Hamburg, Februar 2016
Konzipiert für die Jahrgangsstufen 6–10
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
M aterialien
für den
U nterricht
Konzipiert für die Jahrgangsstufen 6–10
Kirsten Boie
S kogland
Thematik:
Erwachsenwerden, Identität, Ich-Stärke, multikulturelle
Gesellschaft, Machtmissbrauch
D idaktischer Schwerpunkt:
Erweitern des Textverständnisses, Entwickeln der Reflexionsfähigkeit, Sensibilisieren für gesellschaftliche Prozesse, problem- und handlungsorientierter Umgang mit dem
Text
1.Inhalt
Die vierzehnjährige Jarven lebt mit ihrer Mutter in Norddeutschland. Als sie für eine Kunst-Hausaufgabe ihren
eigenen Stammbaum zeichnen soll, ist sie überfordert,
denn sie kennt ihren Vater nicht, und von ihrer Mutter
bekommt sie keine Antworten auf ihre Fragen. Überhaupt
verbietet ihre überängstliche Mutter alles, was andere
Mädchen in ihrem Alter dürfen, findet Jarven. Ohne Wissen ihrer Mutter nimmt sie an einem Casting teil, bei dem
Darsteller für einen Jugendfilm gesucht werden. Zu ihrer
eigenen Überraschung wird sie als Beste unter vielen Teilnehmerinnen ausgewählt.
Zunächst zögert Jarven, die Einladung zu Probeaufnahmen anzunehmen. Doch als sie per SMS die Erlaubnis ihrer Mutter erhält, ist sie überglücklich. Sie fliegt mit den
Organisatoren des Castings nach Skogland, wo die Entscheidung über die Hauptrolle fallen soll. Jarven ist begeistert von dem schönen Skogland. Der Regisseur Bolström eröffnet ihr, dass sie testweise als Double der
gleichaltrigen Kronprinzessin Malena auftreten darf. An
der Seite des Vizekönigs Norlin, Malenas Onkel, soll sie
die Prinzessin bei offiziellen Auftritten vertreten. Jarven
ist von Norlins sonderbarem Verhalten irritiert. Doch als
sie erfährt, dass Malena um ihren kürzlich verstorbenen
Vater trauert, willigt sie ein. Sie weiß nicht, dass Malena
in Wahrheit verschwunden ist. Jarven genießt ihren ersten
Auftritt als Malena, aber jemand in der Menge schöpft
Verdacht.
Jarven ahnt nicht, dass sie Teil einer politischen Verschwörung geworden ist. Norlin und sein skrupelloser
Berater Bolström nutzen Jarvens frappante Ähnlichkeit
mit Malena aus, um das Volk zu täuschen. Die öffentliche
Demonstration von Einverständnis zwischen der beliebten Prinzessin und ihrem Onkel soll Norlins Herrschaftsmacht sichern. Hintergrund ist ein schwelender Konflikt
in der Gesellschaft Skoglands: Der reiche Süden beutet
den unterprivilegierten Norden systematisch aus. Doch
die Nordskogen wollen ihre Armut und Diskriminierung
nicht länger hinnehmen, der Norden fordert gleiche Rechte wie der Süden. Seit die nordskogischen Rebellen aktiver
werden, leben die Einwohner der Südinsel in ständiger
Angst vor gewaltsamen Übergriffen, und zugleich wächst
der Hass auf den Norden. Der König von Skogland, Malenas Vater, hatte ein Gleichstellungsgesetz in Aussicht
gestellt, doch nun führt Norlin als Malenas Vormund die
Regierungsgeschäfte. Norlin plant ein neues Gesetz, das
ihn zum bewaffneten Einmarsch in den Norden ermächtigt. Aber dazu braucht er die Zustimmung des Volkes.
Kaum hat Jarven begriffen, dass etwas nicht stimmt, als
sie auch schon von nordskogischen Rebellen verschleppt
wird. Es stellt sich heraus, dass Malena, ihr Freund Joas
und dessen Vater Liron die Entführer sind. Von ihnen erfährt Jarven die wahren Zusammenhänge. Liron möchte
sich mit einem Reporter treffen, um die Öffentlichkeit
über Norlins Betrug zu informieren, doch er verschwindet
spurlos. Malena, Joas und Jarven fliehen in den Norden.
Neue Hoffnung keimt auf, als die drei herausfinden, dass
Malenas Vater, der König, nicht tot ist, sondern von Norlin gefangen gehalten wird. Plötzlich werden die drei
überwältigt und zu der Rebellenführerin Nahira gebracht.
Nahira entwickelt einen Plan, wie sie gemeinsam den König befreien und Norlins Gesetz doch noch verhindern
können. Die Zeit drängt, denn Terroranschläge und
wachsender Hass, von den neuen Machthabern gezielt
geschürt, lassen die angespannte Lage eskalieren. Jarven
soll bei Norlin in Erfahrung bringen, wo der König ist.
Jarven versteht nicht, warum gerade sie für diesen gefährlichen Auftrag geeignet sein könnte. Erst jetzt erfährt sie,
was alle anderen längst wussten: Norlin ist ihr Vater. Ihre
Mutter, die Zwillingsschwester des Königs, war nach Jarvens Geburt aus Skogland nach Deutschland geflohen.
Jarven reagiert entsetzt und erschüttert. Nur schwer kann
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
Erarbeitet von Christine Hagemann
sie sich mit dem Gedanken abfinden, dass ein Verbrecher
wie Norlin tatsächlich ihr Vater ist. Ihr wird klar, dass
auch ihre Mutter in Norlins Gewalt ist.
Jarven kehrt zu Norlin zurück und spielt das Entführungsopfer, um insgeheim etwas über den Aufenthaltsort
des Königs herauszufinden. Doch sie wird von Bolström
entlarvt und eingesperrt. Jetzt ist auch sie, wie alle Mitwisser, in Lebensgefahr. In einer abenteuerlichen Aktion
gelingt es ihr, aus ihrem Zimmer zu fliehen. Nur knapp
schafft sie es, den Wachen zu entkommen, weil Norlin sie
nicht verrät. Jarven gibt Nahira den entscheidenden Hinweis, wo der König gefangen gehalten wird. Gerade noch
rechtzeitig können die Rebellen ihn und auch Jarvens
Mutter befreien. Die Putschisten setzen sich ins Ausland
ab. Nahira hat zwischenzeitlich die Presse informiert, und
so erfährt auch die Öffentlichkeit schnell die Wahrheit
über Norlins Machenschaften. In einem TV-Interview
kündigt der König das Gleichberechtigungsgesetz für den
Norden an, das endlich den Friedensprozess für ganz
Skogland einleiten wird.
2.Form
und
Erzählstil
Der Roman gliedert sich in drei Teile mit insgesamt
32 Kapiteln. Der erste Teil umfasst die Kapitel 1–12, der
zweite Teil die Kapitel 13–21, der dritte Teil die Kapitel
22–32. Vorangestellt ist ein einleitendes Kapitel mit der
Funktion eines Prologs, das als „Vorspiel“ betitelt ist und
den Leser in das Geschehen in Skogland einführt. Die gesamte Romanhandlung wird in der Zeitform Präteritum
erzählt. Die Erzählperspektive im Kapitel „Vorspiel“ ist
auktorial. Dieser Textabschnitt wirkt mit seinem poetisch-literarischen Sprachstil und einer ruhigen, gelegentlich rhythmischen Erzählweise wie der Auftakt zu einem
Märchen oder einer Fantasygeschichte. Dieser Eindruck
wird unterstützt durch die Auswahl der Personennamen
sowie zahlreiche märchentypische Elemente, wie etwa das
Stilmittel der Doppelung, ein intuitiver Gut-Böse-Kontrast, der Bezug auf ein schicksalhaftes Geheimnis und die
Vorahnung einer Gefahr, von der die Hauptfigur nichts
weiß. Doch die Erwartung des Lesers wird durchbrochen:
In Dialogen von „realen“ Personen wird klargestellt, dass
sich das Geschehen nicht im Märchen, sondern in der
Wirklichkeit ereignet.
Die darauffolgende Romanhandlung beginnt mit einem
neuen Handlungsstrang, in dem die Hauptfigur Jarven
eingeführt wird. Ort der Erzählung ist hier Norddeutschland. Die Sprache ist modern und authentisch. Lebendige
Dialoge und innere Monologe lassen den Leser schnell
mit Jarvens Erlebnis- und Gedankenwelt vertraut werden.
Im weiteren Verlauf der Handlung wechselt der Schauplatz abschnittweise zwischen verschiedenen Orten in
Deutschland und Skogland, an denen meist zeitgleich jeweils andere Handlungsträger agieren. Auf diese Weise
wird auch die Erzählhandlung in Skogland in mehrere
Handlungsstränge unterteilt. Während Szenen mit der
Hauptfigur Jarven in personaler Erzählperspektive entfal-
tet werden, ist die Erzählsituation in Szenen mit anderen
Reflektorfiguren überwiegend neutral. Die abrupten
Schnitte lassen den Ablauf wie eine Filmhandlung wirken,
deren einzelne Szenen noch keinen Verständniszusammenhang bilden. Auf diese Weise führt die Autorin im
ersten Teil des Romans in ein komplexes Geschehen ein,
dessen Bedrohlichkeit der Leser weitaus früher wahrnimmt als die Hauptfigur Jarven. Doch obwohl der Leser
immer einen Wissensvorsprung hat, entdeckt auch er die
wahren Zusammenhänge erst nach und nach. Zahlreiche
rätselhafte Andeutungen und geschickt eingesetzte Cliffhanger verstärken die Spannung.
Einige der separierten Handlungsstränge werden durch
das Zusammentreffen von Jarven, Malena und Joas im
zweiten Teil des Romans zusammengeführt. Hier wird die
Spannung getragen durch Jarvens inneren Konflikt und
die abenteuerliche Flucht unter Lebensgefahr. Die Handlung ereignet sich auf dem Hintergrund eines Bedrohungs­
szenarios, dessen Ausmaß Jarven und mit ihr der Leser
erst am Ende dieses Teils in vollem Umfang erkennt. Der
Fokus richtet sich zunehmend auf gesellschafts- und
machtpolitische Faktoren, die nicht nur einzelne Menschenleben, sondern die Zukunft Skoglands gefährden.
Durch die enge Verknüpfung dieser Entwicklungen mit
Jarvens persönlichem Schicksal gelingt es der Autorin,
den Leser zugleich auch mit der politischen Thematik zu
fesseln. Die tödliche Gefahr, die in Gestalt von Norlin
und Bolström von der Mischung aus Machtgier und Skrupellosigkeit ausgeht, rückt im Romanverlauf immer stärker in den Vordergrund.
Im dritten Teil des Romans, in dem das Geschehen eskaliert, wird die bis dahin überwiegend passive Jarven zum
aktiven Handlungsträger. Die einfühlsam geschilderte
emotionale Erschütterung Jarvens am Wendepunkt ihres
privaten Lebens geht der temporeich erzählten Befreiungsaktion voraus, mit der sich auch das Schicksal Skoglands zum Positiven wendet. Den gemeinsamen Sieg über
die Widersacher erlebt Jarven in Skogland als Happy End.
Die Romanhandlung schließt mit Jarvens Rückkehr nach
Deutschland. Der Leser versteht, dass das eigentliche
Happy End nicht aus einem endgültigen Zustand besteht,
sondern vielmehr aus der Einleitung des Friedensprozesses. Sowohl für das neu vereinte Skogland als auch für die
„neue“ selbstbewusste Jarven, die Frieden mit ihrem ungeliebten Vater geschlossen hat, kann erst jetzt ein freies
und selbstbestimmtes Leben beginnen.
Der Roman „Skogland“ ist weitaus mehr als ein Entwicklungsroman. Der spannende Krimi entwickelt sich im Erzählverlauf zu einem packenden Politthriller. Das doppelbödige Skogland mit seinen schwelenden gesellschaftlichen
Konflikten wird zum Spiegel unserer demokratischen Gesellschaft. Der Blick hinter die schönen Fassaden der
Macht desillusioniert und löst zugleich Wachsamkeit gegenüber manipulativen Strategien aus. Im Verlauf der
Lektüre entdeckt der Leser immer wieder Anspielungen
und Parallelen, die ihn auffordern, aktuelle Entwicklungen
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in seinem eigenen sozialen und politischen Umfeld kritisch
zu betrachten und Machtstrukturen zu hinter­fragen.
3.Informationen
zur
Autorin
Kirsten Boie, 1950 in Hamburg geboren, studierte
Deutsch und Englisch, promovierte in Literaturwissenschaften und war einige Jahre als Lehrerin tätig, bevor sie
Schriftstellerin wurde. Heute ist sie eine der renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen,
vielfach national und international ausgezeichnet. Sie
wurde mehrfach nominiert für den Hans-Christian-Andersen-Preis, die höchste internationale Auszeichnung auf
dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur, und mit dem
Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr
Gesamtwerk geehrt.
4.Themenschwerpunkte
„Skogland “
des
Romans
Die folgenden Abschnitte beleuchten ausgewählte Aspekte der Romanhandlung, die sich für die Besprechung im
Unterricht anbieten. Die Hintergrundinformationen und
Erläuterungen enthalten Bezüge zur Romanhandlung und
dienen als Ansatz zur Interpretation.
4.1 Identität und Persönlichkeitsentwicklung –
wie im Märchen
Viele klassische Märchen veranschaulichen ­psychologische
Prozesse des Erwachsenwerdens, insbesondere der (pubertären) Selbstfindung in widrigen Umständen. Der jugendliche „Held“, häufig von seinem Umfeld als schwach,
klein und unfähig angesehen, muss sein Zuhause verlassen und sich neuen Herausforderungen in einer oft feindlichen Welt stellen. Er muss Proben bestehen oder sich in
Kämpfen bewähren, seine Widersacher (in sich selbst)
überwinden, um schließlich gereift und selbstbewusst ein
glückliches Leben führen zu können. Entsprechend verläuft der Entwicklungsprozess der „Heldin“, die häufig
den Gefahren des Lebens naiv begegnet, von dominierenden Erwachsenen (inneren Zwängen) unterdrückt wird
bzw. in einem angepassten Leben gefangen ist. Auch sie
muss gewohnte Strukturen aufbrechen, sich widersetzen,
das Risiko neuer Koalitionen eingehen und um ihre Befreiung kämpfen. Die Märchenheldin reagiert meist intuitiv, und sie handelt immer richtig, wenn sie ihrer Intuition
vertraut. Meist weiß sie selbst nicht, was in ihr steckt, bis
sie ihre wahre Identität findet. Dabei geht es vor allem
darum, die „andere Seite“ der eigenen Persönlichkeit zu
befreien und autonom auszuleben.
In „Skogland“ macht die Hauptfigur Jarven genau diesen
Entwicklungsprozess durch. Der Leser lernt Jarven als
innerlich unfreie Jugendliche kennen, die ihr Denken und
Handeln an vorgegebenen Regeln ausrichtet und sich fast
zwanghaft selbst kontrolliert. In permanenter Identifika­
tion mit ihrer Mutter kann sie sich nicht selbstwirksam
erleben. Jarven hat klare Wertevorstellungen und ein gutes Gespür für andere Menschen, doch ihr Selbstwert­
gefühl ist schwach, sie traut sich selbst nichts zu. Dafür
meint sie genau zu wissen, was ihre Defizite sind: Sie wäre
gern wie ihre Freundin Tine, gut aussehend, spontan,
energisch, selbstsicher. Als „gut erzogene“ Tochter verweigert sie den Gedanken, sich gegen ihre Mutter zu behaupten. Sie ahnt noch nicht, dass der eigentliche Schauplatz ihres Pubertätskampfs in Skogland liegt und vor
allem ihre Selbstüberwindung verlangt.
Zu Hause findet Jarven für ihren Wunsch nach Eigenständigkeit kein authentisches Handlungsmodell. Sie hat keine Übung darin, selbst zu entscheiden. Daher ist es für die
dominant auftretenden „Filmleute“ leicht, Jarven zu
über­reden. Sie ist geschmeichelt, wie wohl jede unsichere
Jugendliche, als sie gesagt bekommt, dass ihre Ausstrahlung sie zu einem besonderen Menschen macht.
In Skogland tut Jarven (wie gewohnt), was von ihr erwartet wird. Sie beteiligt sich an Norlins/Bolströms Betrug,
obwohl sie intuitiv merkt, dass sie auf dem falschen Weg
ist. Doch ihrer Intuition vertraut sie noch nicht. Als sie
jedoch Malena und Joas begegnet, die sie zunächst feindselig behandeln, fühlt es sich für sie richtig an, sich ihnen
anzuschließen. Dennoch bleibt sie lange passiv. Sie rea­
giert panisch, als sie laut Nahiras Plan ganz allein die
entscheidende Rolle übernehmen soll. Die Eröffnung über
ihre wahre Herkunft löst bei Jarven eine schwere Identitätskrise aus: „Ihr sollt machen, dass es nicht wahr ist!“
(S. 279), womit Jarven kindlich einen wirkmächtigen
Zauber herbeiwünscht. Dann bricht ihr Selbstbild völlig
zusammen: „Ich bin nicht ich.“ (S. 282) Die drastische
Deprivations-Erfahrung des Eingesperrt- und Verlassenseins im Rebellenstützpunkt erscheint ihr als absoluter
Tiefpunkt, bildet jedoch die ausschlaggebende Wende.
Die heftige Ohrfeige, die sie einem der Rebellen gibt, ist
wie eine Initialzündung. Mit einem Mal sind ihr abstrakte
Moral- und Benimmregeln egal, von jetzt an handelt sie
entschlossen, resolut und selbstständig.
Jarvens Entwicklung verläuft für sie unmerklich. In Solidarität mit Malena muss sie aktiv werden und sich bewähren, und sie schafft es. Ebenso wichtig für ihre Identitätsfindung ist ihre bewusste Abkehr von dem Gedanken,
„Tochter von“ zu sein. „Niemand kann etwas für seine
Eltern. […] Ich bin immer noch ich.“ (S. 377) Diesen
„Zauberspruch“ wiederholt sie zunächst fast ungläubig,
doch schließlich mit gereiftem Selbstbewusstsein aus fester Überzeugung. Am Schluss des Romans kommt ein Bild
zum Tragen, das auch in klassischen Märchen vertreten
ist: Jarven kehrt verändert heim. Nicht einmal ihre Freundin Tine kann sie von Malena unterscheiden, denn jetzt
strahlt Jarven die Selbstsicherheit aus, die sie zu Beginn
nicht hatte. Die Kernbotschaft des Märchens, das Zusprechen von Ich-Stärke, kann auch hier als Appell an den
Leser verstanden werden: „Du bist, wer du bist. Du
kannst Widerstände und Selbstzweifel überwinden! Hab
den Mut, du selbst zu sein.“
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Das schöne Skogland wirkt auf Jarven bei ihrer Ankunft
wie die Kulisse eines Märchenfilms: Die Einwohner des
sauberen und wohlgeordneten Landes sind zufrieden
und führen ein gutes Leben; auch ein weniger unpolitischer Besucher hätte wohl denselben Eindruck bekommen, denn Skogland präsentiert sich überzeugend positiv.
„Jeder Skoge hat ein gutes Einkommen, jedem Skogen
geht es gut.“ (S. 107f.) Diese Feststellung trifft auf die
privi­legierten Südskogen zu, blendet jedoch die Nordskogen komplett aus. Das „dubiose Skogland“ lernt Jarven
erst durch Begegnungen mit Menschen und eigene Erfahrungen hautnah kennen.
Die Darstellung des skogischen Staatswesens lässt den
Leser unwillkürlich nach Analogien in der realen Welt
suchen. Auf den ersten Blick weisen die politischen
Bedingungen in Skogland auf ein totalitäres Regime
hin, das wenig mit unserer eigenen Lebenswirklichkeit
zu tun zu haben scheint: tyrannische Machthaber, die
Liquidierungen und Gewaltandrohung als legitime Mittel betrachten, um Oppositionelle auszuschalten und
Kritiker in Schach zu halten; systematische Instrumentalisierung von Polizeiapparat und Geheimdienst zur
Stabilisierung diktatorischer Machtstrukturen; ein anachronistischer Zwei-Klassen-Staat, der sich nach außen
abschottet und seinen Wohlstand ausbeuterischer Unterdrückung seiner Unterschicht verdankt. Dieser Eindruck
wird durch die fast satirische Darstellung der Herrscherfiguren unterstützt: Der machtbesessene Vizekönig entpuppt sich als schwache Marionette, abhängig von seinem Berater, der als gewiefter Stratege alle Fäden in der
Hand hält. Doch der Leser entdeckt in der Überzeichnung
durchaus bekannte Aspekte, die zu einer kritischen Vertiefung auffordern: das Überlegenheitsgefühl einer privilegierten Oberschicht, offene Diskriminierung von Andersartigen, kulturelle und ethnische Hegemonie, subtile und/
oder gewaltsame Methoden der Manipulation zur Durchsetzung von Machtinteressen. Dabei ist das Königreich
Skogland jedoch keinesfalls eine absolute Monarchie
oder eine primitive Diktatur: Skogland hat ein Parlament. Wie auch in unserem demokratischen Staat ist die
Regierung auf die mehrheitliche Zustimmung der Volksvertreter/Bürger angewiesen. „Skogland ist ein moderner
Staat!“ (S. 105) Dieser Satz durchkreuzt die Vorstellung,
die Romanhandlung spiele in einem rein fiktiven Land,
das sich aus einer behaglichen Außenperspektive betrachten ließe. Die Bedingungen in Skogland machen hellhörig
für gesellschaftspolitische Konflikte und deren Auswirkungen in der eigenen Gesellschaft.
4.2.1 Machtstrukturen und Manipulation
Deutschland ist nicht Skogland, und doch weist der Roman eindringlich auf Tendenzen und mögliche Gefahren
hin, mit denen auch wir konfrontiert sind. Der Leser erkennt, dass er dem vordergründigen Schein nicht glauben
sollte. Auch im öffentlichen Raum werden Werbestrategien
eingesetzt, um Interessen durchzusetzen und bestimmte
Ziele zu erreichen. Hierin unterscheidet sich Politik nicht
von Produktwerbung. Der Adressat soll animiert werden,
eine bestimmte Marke, Partei oder Geisteshaltung zu favorisieren und sich wie gewünscht zu verhalten. Besonders effektiv ist eine unterschwellige Überzeugungsarbeit,
die gezielt Emotionen anspricht. Daher ist es oft nicht
leicht, manipulative Strategien zu durchschauen. Die zentrale Frage lautet: Welche Interessen stecken dahinter? Im
Roman wird es so formuliert: „Die wichtigste Frage für
den Detektiv lautet immer: Wem nützt das Verbrechen?“
(S. 286)
4.2.2 Umgang mit Migranten, Diskriminierung
und Integration
Angesichts der aktuellen Asyldebatte erscheint „Skogland“ wie eine Warnung vor eskalierender Gewalt, auch
innerhalb der Zivilgesellschaft. In Diskussionen um die
Aufnahme von Asylbewerbern in Deutschland ist immer
wieder zu hören, dass Flüchtlinge aus Kriegsgebieten zu
Recht unsere Hilfe beanspruchen dürfen, Wirtschaftsflüchtlinge dagegen abzulehnen seien. Durch ständige
Wiederholung, auch vonseiten führender Politiker, erscheint diese Differenzierung mittlerweile als Konsens.
Dabei wird verschwiegen, dass auch Deutschland zu den
wohlhabenden Ländern gehört, die ihren Reichtum u. a.
rücksichtsloser Ausbeutung von Bodenschätzen anderer
Länder verdanken. „Skogland“ erklärt, warum die Unterscheidung zwischen „guten“ und „bösen“ Flüchtlingen
nicht nur ungerecht, sondern schon im Ansatz menschenverachtend ist. Es stellt sich die Frage, ob nicht vielmehr
juristische und letztlich finanzielle Faktoren den Ausschlag geben: Das verfassungsmäßige Asylrecht bezieht
sich auf politische Fluchtgründe. Dementsprechend sind
Menschen, die vor einem akuten Krieg aus ihrer Heimat
fliehen, gesetzlich geschützt, Menschen auf der Flucht vor
Armut und Hunger jedoch nicht. Viele der „Armutsflüchtlinge“ sind jedoch ebenfalls Opfer früherer (imperia­
listischer) Kriegskonflikte und unverschuldet in existenzielle Not geraten. Hier stellt sich die Frage: Spielen
Menschlichkeit und Mitgefühl bei der Aufnahme von
Flüchtlingen von staatlicher Seite überhaupt eine Rolle?
Wird Humanität von Politikerseite taktisch in den Vordergrund gestellt, um die vielen freiwilligen Helfer zu
motivieren, ohne deren ehrenamtliche Arbeit die ­Situation
nicht zu bewältigen wäre? Und was geschieht, wenn eine
andere Haltung „geboten“ erscheint?
Der Roman „Skogland“ regt zu weiteren kritischen Fragen an:
Wie gehen wir mit Zuwanderern um, denen wir gestatten,
bei uns zu leben? Das Gefühl der Überlegenheit gegenüber
(dunkelhäutigen) Migranten ist in unserer Gesellschaft
offenbar weit verbreitet. Auch bei uns werden Asylbewer-
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4.2 Gesellschaftspolitische Probleme –
nicht nur in Skogland
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4.2.3 Massenmedien und öffentliche Meinung
Das Staatswesen ist auf die Kooperation seiner Bürger
angewiesen. In einer Demokratie wird vom „mündigen
Bürger“ erwartet, dass er sich über aktuelle politische
Entwicklungen informiert und sich aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft beteiligt. Dabei spielen Massenmedien und die Art ihrer Berichterstattung eine wesentliche
Rolle. Die Meinungs- und Pressefreiheit ist in Deutschland durch Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert. Pressemedien liefern Informationen, diskutieren relevante Themen und transportieren Meinungen. Hierbei ist zu
beachten, dass die Meinungsbildung der Bürger im Idealfall durch kritische Berichterstattung und Wiedergabe
kontroverser Positionen gefördert wird. Doch schon
durch die Auswahl ihrer Themen filtern die Medien den
Nachrichtenfluss und nehmen Einfluss auf die öffentliche
Meinung. Vor allem durch Bilder und deren emotionale
Wirkung lassen sich Einstellungen in der Bevölkerung
lenken. „Skogland“ stellt eindrücklich dar, was geschehen kann, wenn Machthaber die Medien instrumentalisieren und die öffentliche Meinung zur Durchsetzung
einseitiger Interessen lenken. „Wer bestimmt, was in die
Köpfe der Menschen gelangt, bestimmt auch, was im
Land geschieht.“ (S. 158) Die Stimmung in der Bevölke1 Andreas Zick, zit. nach: Decker, Markus: „An den Zusam­
menhalt glauben viele Menschen nicht mehr.“ Interview mit
Andreas Zick. Berliner Zeitung, 30.07.2015. w w w . b e r l i n e r zeitung.de/politik. Andreas Zick ist Direktor des Instituts für
interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld. Er forscht seit vielen Jahren zu „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“, Vorurteilen, Rechtsextremismus
und Fremdenfeindlichkeit.
rung wird stark von der Medienpräsenz bestimmter Positionen und Bilder beeinflusst. Doch auch Bilder können
täuschen und lügen. Daher ist hier die Aufmerksamkeit
für manipulative Umdeutungen besonders relevant. Absichtliche Fälschungen von Bild- und Filmmaterial oder
bewusste Verzerrungen der wahren Umstände treten vor
allem in emotional aufgeladenen Krisenzeiten auf. Dies
geschieht auch im Zusammenhang mit der steigenden
Zahl von Flüchtlingen/Asylbewerbern in Deutschland,
mit dem Ziel, die bislang wohlwollende Stimmung in der
Bevölkerung zum Kippen zu bringen, Fremdenhass hervorzurufen und eine (gewaltbereite) Abwehrhaltung als
opportun zu propagieren. Lange Zeit wurden Ausländerhass sowie Nationalismus überwiegend in der rechtsradikalen Szene verortet, doch offensichtlich haben sich
rechtsextreme Anschauungen in erstaunlich kurzer Zeit in
der bürgerlichen Mitte der deutschen Bevölkerung verbreitet. Der Konfliktforscher Andreas Zick meint dazu:
„2014 war das Jahr der Radikalisierung unserer Gesellschaft. […] Wir beobachten in unseren Umfragen schon
seit einiger Zeit einen verrückten Effekt: Gerade in den
obersten Schichten, bei den Reichsten der Befragten,
nimmt die Fremdenfeindlichkeit besonders zu. […] Bei
uns am Institut sprechen wir von der fragilen Mitte – und
die ist propagandistisch aufladbar. Das kannten wir vorher nicht.“2 Sozialforscher nehmen diese Entwicklung
sehr ernst.
4.3 Werte und Normen – Notwehr
In „Skogland“ berufen sich verschiedene Personen auf ihr
Recht bzw. ihre Pflicht zur Ausübung von Gewalt aufgrund einer Notwehrsituation. Bolström benutzt gegenüber dem zaudernden Norlin mehrfach das Argument, für
das Wohl des ganzen Landes seien Mittel der Gewalt bis
hin zur Tötung gerechtfertigt und sogar geboten. Das
neue Gesetz, das Norlin zum Einmarsch in den Norden
berechtigen soll, begründen die Machthaber als Maßnahme zur Terrorismusabwehr: wenden die Rebellen doch
Gewalt an, um Widerstand gegen Unrecht und menschenunwürdige Lebensumstände auszudrücken, den (Unrechts-)Staat unter Druck zu setzen und die Gleichberechtigung der Nordskogen durchzusetzen. Die ethische
Brisanz der Beurteilung einer (kollektiven) Notwehrsituation spitzt sich in Jarvens Frage zu: „Darf man so denken,
darf man einen Menschen töten, um viele Leben zu retten?“ (S. 151)
Rechtliche Beurteilung:
Das Leben eines Menschen ist der höchste Wert, den es
unbedingt zu schützen gilt. Das Töten von Menschen ist
grundsätzlich strafrechtlich verboten. Normative Ausnahmen sind nur in Notwehr- und Notstandsituationen
zugelassen. Der Rechtsbegriff der erweiterten Notwehr
2 Andreas Zick, zit. nach: Hornig, Frank; Schindler, Jörg: Adorno
hätte seine Freude. In: Der Spiegel 3/2015. www.spiegel.de/
spiegel/print/d-131242880.html
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ber zunehmend unter dem Aspekt der Nützlichkeit beurteilt. Sind unsere Vorteile maßgeblicher als die Menschenwürde der anderen?
Soll die Proklamation von Chancengleichheit die Menschen vertrösten und berechtigte Forderungen nach echter
Gleichstellung beschwichtigen? Ist sogar mangelnde Bildung erwünscht, um Menschen bestimmter Gruppen
leichter diskreditieren zu können bzw. sie mit irrealen
Hoffnungen zum Stillhalten zu bringen?
Erklärt sich der latente Rassismus in großen Teilen der
deutschen Bevölkerung tatsächlich aus instinktiver Fremdenangst, oder spielen Abwehrreflexe aus Angst vor dem
eigenen wirtschaftlichen und/oder sozialen Abstieg in
Wahrheit die größere Rolle? Immer wenn Verunsicherung, diffuse Ängste und Sorgen um die eigene Absicherung wachsen, wird es für Nationalisten und neurechte
Populisten leicht, mit dem vorgeblichen Bedrohungsszenario der „Überfremdung“ Fremdenhass zu schüren.
„Überall da, wo Menschen Abstiegsängste haben, und die
sind weit verbreitet, greift der Rechtspopulismus intel­
ligent zu.“1 Wie denkt die Mehrheit der Bevölkerung über
die „Grenze der Zumutbarkeit“? Welche Signale geben
Politiker, wenn sie von Überforderung sprechen und Konsequenzen fordern?
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§ 32 StGB:
(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist,
handelt nicht rechtswidrig.
(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um
einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder
einem anderen abzuwenden.
Das bedeutet im Einzelnen:
–– Die Anwendung von Gewalt als Notwehr ist unter
Umständen geboten, d. h., sie muss getan werden;
Nichthandeln wäre falsch.
–– Die Notwehrhandlung darf kein Angriff sein, der nicht
provoziert wurde.
–– Es darf nur so viel Gewalt angewandt werden, wie
notwendig ist, um den Angreifer abzuwehren; ein
Übermaß an Gewalt ist unzulässig.
–– Die Notwehr darf nur zur selben Zeit wie der Angriff
stattfinden.
–– Nur rechtswidrige Gewalt darf durch den eigenen
Einsatz von Gewalt abgewehrt werden.
–– Es muss eine konkrete aggressive Bedrohung vorliegen.
–– Die Notwehrhandlung muss dazu dienen, jemanden
vor Schaden zu bewahren.
–– Es ist gleichermaßen richtig, für jemand anderen oder
für sich selbst zu handeln.
Sozialethische Beurteilung:
Das grundsätzliche Tötungsverbot bezieht sich auf Schuldlose, was sich in den Kontroversen um Todesstrafe und
Kriegshandlungen niederschlägt. Generell anerkannt wird
das Recht auch des Einzelnen, eine tyrannische Herrschaft
durch die Tötung eines Despoten zu beenden.
Die ethische Norm, sich selbst und andere mit Gewaltmitteln zu verteidigen, muss trotz grundsätzlicher Zustimmung immer neu diskutiert werden. Das Prinzip „Das
Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen“ (Rechts­
bewährungsprinzip) geht davon aus, dass u. U. selbst das
Töten eines Angreifers in Notwehr erlaubt ist und dass
der Angreifer immer schuldig, der Angegriffene immer
unschuldig ist. Die tatsächliche Beurteilung einer Notwehrsituation ist allerdings äußerst schwierig, da die genauen Umstände berücksichtigt werden müssen. So sind
durchaus Situationen vorstellbar, in denen der Verteidiger
nicht ethisch integer ist oder das Geschehen falsch interpretiert. Auch kann nicht fraglos davon ausgegangen
werden, dass der Angreifer in verbrecherischer Absicht
handelt.3
3 Ausführlich hierzu: Scherenberg, Carl-Friedrich von: Die sozialethischen Einschränkungen der Notwehr. Frankfurt a. M.: Peter
Lang, 2009.
Fragen für die Beurteilung einer konkreten Notwehr­
situation:
–– Rechtfertigt die (Gefahren-)Situation die Anwendung
von Gewalt?
–– Welche Gesinnung haben die Handelnden? (Interessen,
Motive, Absichten)
–– Schätzt der Verteidiger die Situation richtig ein? (Missverständnis, Irrtum)
–– Sind die Mittel der Gewaltanwendung ­verhältnismäßig?
–– Liegt ein psychischer Ausnahmezustand vor? (Verwirrung, Angst, Erschrecken)
–– Gibt es Einschränkungen der Schuld des Angreifers?
(Mündigkeit, Zurechnungsfähigkeit)
–– Wurde der Angreifer provoziert? (Bedrohung, Beleidigung)
4.4 Probleme der Definition von Terrorismus
In Identifikation mit der Hauptfigur Jarven wechselt der
Leser die Perspektive und bezieht Stellung aufseiten der
Rebellen. Die Forderung der Nordskogen nach Gleich­
berechtigung wird als eindeutig berechtigt anerkannt. Unter dieser Prämisse gelten deren Anschläge, bei denen keine
Personen zu Schaden kommen, als angemessene Mittel zur
Durchsetzung gegenüber tyrannischer ­
Herrschaft. Den
skogischen Machthabern gelingt es, die Bezeich­nung Terroristen zu etablieren, indem sie die Wahrnehmung der
Südskogen auf die Auswirkungen fokus­sieren.
In der Realität wurden und werden mit dem Argument der
Terrorismusabwehr von politischer Seite leichter Maß­
nahmen durchgesetzt, die von verschärfter Überwachung
und Diffamierung von Kritikern bis zu Notstandsgesetzen
oder auch staatlich gedeckten Verbrechen reichen können. Eine Auseinandersetzung mit Motiven findet meist
nicht statt. Für Außenstehende ist die Beurteilung der
Sachlage oft schwierig. Häufig wird eine unabhängige
Meinungsbildung durch den Mangel an sachdienlichen
Informationen verhindert.
Der Begriff Terrorist ist ein vorab wertender Ausdruck; je
nach Position kann ein politischer Aktivist als Terrorist
oder Widerstandskämpfer gelten. Die sprachliche Vorverurteilung setzt (scheinbare) Fakten, löst Ängste aus und
lenkt von jeder sachlichen Berücksichtigung der eigent­
lichen Motive ab. Im Roman wird die Diskussion um
Grenzen des aktiven Widerstands dargestellt durch den
Kontrast der Rebellenführerin Nahira und ihrer Gefolgsleute.
Typische Merkmale von Terrorismus sind der bewaffnete
Kampf, eine starke Motivation durch radikale Überzeugungen und meist ein verdecktes Leben im Untergrund.
Wie schwierig eine nicht emotionale Beurteilung ist, zeigen die folgenden Definitionen.
Terrorismus lässt sich nach handlungsbezogenen Merkmalen definieren als: „Formen von politisch motivierter
Gewaltanwendung, die von nicht-staatlichen Gruppen
gegen eine politische Ordnung in systematisch geplanter
Form mit dem Ziel psychischen Einwirkens auf die Bevöl-
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berücksichtigt die ethische und juristische Norm, auch
andere vor Angriffen zu schützen. Bei der Beurteilung
sind nach heutiger Rechtsauffassung in erster Linie individuelle und sozialethische Aspekte zu beachten. Im Vordergrund steht die Verhältnismäßigkeit der Mittel.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Die Forderung der UN nach einer einheitlichen Deklaration zur Terrorismusbekämpfung stößt erwartungsgemäß
auf kontroverse Standpunkte. Auf dem „Internationalen
Gipfeltreffen über Demokratie, Terrorismus und Sicherheit“ (Madrid 2005) sprach sich UN-Generalsekretär
Kofi Annan in seiner viel beachteten Abschlussrede für
eine Definition aus, die klarstellt, „[…] dass es sich bei
all jenen Handlungen um Terrorismus handelt, die die
Absicht haben, den Tod oder schwere körperliche Schäden bei Zivilisten und nicht Kämpfenden herbeizuführen,
mit dem Ziel, die Bevölkerung einzuschüchtern oder eine
Regierung oder eine internationale Organisation dazu zu
zwingen, etwas zu tun oder zu unterlassen.“5
Literatur (Auswahl):
–– Baumann, Zygmunt: Gemeinschaften. Auf der Suche
nach Sicherheit in einer bedrohten Welt, Berlin: Suhrkamp, 2009.
–– Grün, Arno: Der Verlust des Mitgefühls. Über die
Politik der Gleichgültigkeit, München: dtv, 2002.
–– Hövermann, Andreas; Küpper, Beate; Zick, Andreas: Die Abwertung der Anderen. Eine europäische
Zustandsbeschreibung zu Intoleranz, Vorurteilen und
Diskriminierung, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung,
2011.
–– Hüther, Gerald: Biologie der Angst. Wie aus Stress
Gefühle werden, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2012.
–– Melzer, Ralf (Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung);
Klein, Anna; Zick, Andreas: Fragile Mitte – feindselige
Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2014, Bonn: Dietz, 2014.
–– Purtill, Richard: Grundfragen der Ethik, Düsseldorf:
Patmos, 1985.
–– Richter, Horst-Eberhard: Wer nicht leiden will, muss
hassen. Zur Epidemie der Gewalt, Hamburg: Psychosozial-Verlag, 2007.
–– Zick, Andreas: Vorurteile und Rassismus. Eine sozialpsychologische Analyse. Texte zur Sozialpsychologie,
Band 1, Münster: Waxmann, 1997.
4 Quelle: Rosen, Klaus-Henning: Rechtsterrorismus. Gruppen –
Täter – Hintergründe, in: Paul, Gerhard (Hrsg.): Hitlers Schatten verblasst. Die Normalisierung des Rechtsextremismus, Bonn:
Dietz 1990, S. 49–78.
5 Quelle: AG Friedensforschung. www.ag-friedensforschung.de/
themen/Terrorismus/annan.html
5.D as Buch „Skogland “
im
Unterricht
5.1 Einsatzmöglichkeiten
Das Buch eignet sich zum Einsatz in den Fächern Deutsch,
Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Wirtschaft/Politik sowie in Fächerkombinationen oder fächerübergreifendem
Unterricht, auch mit Beteiligung der Fächer Psychologie,
Ethik, Geschichte und Kunst.
Schüler höherer Stufen können den Roman vorab als
Ganzes lesen. In Lerngruppen mit jüngeren Schülern trägt
eine gemeinsame Lektüre besser zum Verständnis bei. Bei
der Besprechung können Teilaspekte problem- und handlungsorientiert näher beleuchtet werden. Der entsprechen­
de „Scheinwerfer“ kann von Kleingruppen übernommen
werden. Es können eigene kreative Arbeiten angeschlossen werden, die eine weiterführende Auseinandersetzung
mit der Thematik ermöglichen, wie zum Beispiel Schreib-,
Theater- oder Kunstprojekte.
5.2 Lernziele und Unterrichtsmethoden
Die ineinander verschachtelten Handlungsstränge der Erzählung fördern die Fähigkeiten der Schülerinnen und
Schüler, sinnerfassend zu lesen, schlussfolgernd zu d
­ enken
und Gelesenes in einem komplexen Sinnzusammenhang
zu verstehen. Über das Erfassen inhaltlicher Zusammenhänge hinaus bietet der Text verschiedene Ansatzpunkte
zu vertiefender Reflexion.
Mögliche Schwerpunkte:
• Erwachsenwerden – Persönlichkeitsentwicklung – IchStärke
• Familie – „Wurzeln“ – Identifikation – Identität
• Machtstrukturen – manipulative Strategien – Widerstand
• Eskalation von Hass und Gewalt – diffuse Ängste
• Umgang mit Migranten – Vorurteile – Menschenwürde
• Meinungsbildung – Massenmedien – öffentliche Meinung
Die Schülerinnen und Schüler sollen zu eigenen Stellungnahmen angeregt werden. Neben dem schriftlichen
Ausdruck fördert vor allem das kommunikative Erarbeiten der Thematik im offenen und/oder moderierten
Unterrichtsgespräch das kognitive und emotionale Verstehen. Neben Projekten zu aktuellen gesellschaftlichen
Entwicklungen sollte die eigene Werteentwicklung im
Vordergrund stehen. Hierzu bietet das zusätzliche Material im Anschluss an die inhaltsbezogenen Arbeitsblätter verschiedene Anregungen. Entsprechend der Altersstufe können für die jeweilige Lerngruppe assoziative
Übungen oder szenische Umsetzungen das Verstehen
erleichtern. Vor allem jüngere Schülerinnen und Schüler
können durch Malen leichter einen emotionalen Zugang
zu den Inhalten bekommen und ihr Erleben ausdrücken.
Die Schülerarbeitsphasen sollten möglichst oft in Partneroder Gruppenarbeit erfolgen. Das selbstständige Erstellen
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kerung durchgeführt werden und dabei die Möglichkeit
des gewaltfreien und legalen Agierens zu diesem Zweck
als Handlungsoption ausschlagen sowie die Angemessenheit, Folgewirkung und Verhältnismäßigkeit des angewandten Mittels ignorieren.“4
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Die Schülerinnen und Schüler sollen
–– sensibilisiert werden für Prozesse und Problemfelder
der Zivilgesellschaft, die das Zusammenleben verschiedener Kulturen und die Haltung gegenüber Menschen
mit Zuwanderungsgeschichte betreffen;
–– Aufmerksamkeit für manipulative Strategien entwickeln;
–– Machtausübung durch manipulative Umdeutungen
erkennen lernen (Überredung, Verharmlosung bzw.
Dramatisierung, Propaganda, Demagogie);
–– Prozesse der Meinungsbildung verstehen lernen und
Argumente kritisch hinterfragen;
–– eigene Positionen reflektieren und Fähigkeiten entwickeln, stereotypischen Vorurteilen in ihrem Umfeld und
im gesellschaftlichen Kontext begründet zu begegnen.
5.3 Einstieg
–– Beschreibe das Buchcover. (Der Schriftzug des Buchtitels „Skogland“ spiegelt sich leicht verzerrt in dem
grünen Wasser eines Sees oder Meeres. Im seichten
Wasser in Ufernähe liegt eine goldene, mit Edelsteinen
besetzte Königskrone. Es scheint, als sei die Krone
unabsichtlich verloren gegangen und ins Wasser gefallen. Auf der Rückseite des Buchs sieht man zwischen
weit entfernten Ufern die Reste einer eingestürzten
Brücke.)
–– Lies den Text auf der Rückseite des Buchs. Was
erfährst du über den Inhalt?
–– Welche Erwartungen hast du an den Roman? (Spannung, Abenteuer, Gefahr, Fantasy, Krimi, Thriller)
5.4 Zum Umgang mit wertender Sprache
Sprache ist geeignet, kollektives Bewusstsein zu schaffen
und zu formen. Wer Definitionen setzt, die unhinterfragt
bleiben, beherrscht die Podien der Meinungsbildung. Die
Methoden der Manipulation sind oft sehr subtil. Eine
Diskursanalyse, die auch ethische Aspekte wertender
Sprache beleuchtet, beachtet die Wortwahl (Schlüssel-,
Fahnen-, Stigma-Wörter) im Hinblick auf implizite Statements und Intention.6 Um Verharmlosungen, unterschwellige Emotionalisierungen und/oder Umdeutungen
zu erkennen, ist die Analyse der verwendeten Terminologie wichtig. Die Sprachkritik fördert das Sprachbewusstsein und sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler für
tendenziöse Sprache und manipulative Umdeutungen.7
6 Zum Umgang mit politischer Sprache siehe: Felder, Ekkehard
(2011): Diskursanalyse von politischer Sprache. In: Online-Dossier zum Thema „Sprache und Politik“ der Bundeszentrale für
politische Bildung. www.bpb.de/politik/grundfragen/spracheund-politik/42740/diskursanalyse
7 Siehe hierzu u. a.: Rechtsextremistische Einstellungen im Alltag.
Unterrichtsprojekt der Bundeszentrale für politische Bildung.
bpb.de/lernen/unterrichten/grafstat/172864
Bei der Analyse sollte darauf geachtet werden, nicht selbst
eine wertende Sprache oder diffamierende Ausdrücke zu
verwenden. Als Material zur weiteren Vertiefung eignen
sich Beiträge in Internetforen, Pressekommentare und/
oder Statements von Politikern zu aktuellen Themen, bei
denen die öffentliche Meinung maßgeblichen Einfluss auf
die weitere gesellschaftliche Entwicklung hat.
6.L esetagebuch/Portfolioarbeit
Die Schülerinnen und Schüler legen eine Mappe an, in der
auch die Arbeitsblätter, weiteres Material sowie eigene
Arbeiten gesammelt werden. Das Lesetagebuch kann als
Wandtafel (Tapetenrolle) erstellt werden, dadurch können Lektüre und gemeinsame Besprechung im Unterricht
parallel geführt werden.
Anleitung für die Schüler:
1.Notiere beim Lesen einige Stichworte zum Inhalt. Stelle
dir dabei die Fragen:
Was geschieht? – Was empfindet Jarven? – Worüber
denkt Jarven nach?
2.Schreibe Textstellen heraus, die du wichtig findest, und
notiere, was dir besonders auffällt.
3.Füge der Mappe eigene Arbeiten hinzu, wie zum Beispiel: Bilder, Mindmaps, Collagen, Zeitungsausschnitte, Fotokopien/Ausdrucke.
7.Arbeitsblätter
Die Arbeitsblätter können direkt in der Lerngruppe eingesetzt werden. Für die Lehrkraft sind Lösungen angefügt,
die auch didaktische Anregungen und weitere Informationen enthalten. Die vorgegebenen Lösungen sind Vorschläge, auch geeignet als Anregung für die I­ nterpretation.
Die Belege durch Zitate in den Lösungsbögen sind, wenn
nicht explizit durch die Fragestellungen angefordert, vor
allem Hilfestellungen für die Lehrkraft.
Die Arbeitsblätter 1–22 begleiten in ihrer Abfolge die
Lektüre. Sie enthalten sowohl einfache Fragen nach dem
Inhalt als auch Aufforderungen zur Reflexion komplexer
Zusammenhänge. Die ersten Arbeitsblätter führen in die
Textarbeit ein. Für jüngere Schüler empfiehlt es sich, die
Fragen teilweise mündlich im Plenum zu beantworten.
Die Arbeitsblätter 23–29 vertiefen die Thematik und
regen zur Selbstreflexion an. Sie bieten Material sowohl
für jüngere als auch für fortgeschrittene Lernende, das
je nach Arbeitsschwerpunkt variabel eingesetzt werden
kann. Die Arbeitsblätter eignen sich zur schriftlichen wie
zur mündlichen Bearbeitung.
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von Mindmaps ist eine geeignete Methode, um das Verstehen von Sinnzusammenhängen zu fördern.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
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Datum: _________
Arbeitsblatt 1
V orspiel : S kogland
trauert
1.Wo spielt die Handlung?
2.Zu welcher Zeit spielt die Handlung?
3.Wie heißt die Hauptfigur in diesem Kapitel?
4.Erzählform: Wer erzählt? Wie wird die Handlung erzählt?
a)Erzählperspektive: b)Zeitform: Malena: Norlin: 6.Warum wirkt die Erzählung wie ein Märchen oder eine Fantasygeschichte?
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5.Was erfährst du über diese Personen?
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Datum: _________
Arbeitsblatt 1 – Fortsetzung
V orspiel : S kogland
trauert
7.Woran erkennst du, dass die Handlung in der Realität spielt?
8.Warum ist es für die Menschen in Skogland wichtig, wer Malenas Vormund ist?
W
10. Eine Frau meint: „Über dieser Familie liegt ein Fluch.“ Was sagt ihr Mann dazu?
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9.Ein Mann sagt: „Weißt du, ob die beiden sich verstehen?“ Wie denkst du darüber?
Nenne Hinweise, die du im Text findest.
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Datum: _________
Arbeitsblatt 2
K apitel 1: D er S tammbaum
1.Zu Beginn des Kapitels wechselt der Schauplatz der Erzählung:
a)Ort der Handlung: b)Zeit der Handlung: c)Erzählperspektive: d)Name der Hauptfigur: 2.Warum hat Jarven Schwierigkeiten mit ihren Hausaufgaben?
3.Warum ist Jarven gerne bei Tine zu Hause?
5.Denkst du, Norlin und Bolström machen sich ehrlich Sorgen um Malena?
Notiere deine Gedanken.
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4.Was geschieht zur gleichen Zeit in Skogland?
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Arbeitsblatt 2 – Fortsetzung
K apitel 1: D er S tammbaum
6.Wie würdest du Tine und Jarven beschreiben? Notiere Stichwörter oder kurze Sätze.
Tine
Jarven
8.„Jarven knallte die Tür hinter sich zu und verschwand in ihrem Zimmer.“ (S. 23)
Warum ist Jarven wütend?
9.Was wird am Schluss des Kapitels angedeutet?
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7.Einige Sätze stehen in Klammern. Welche Bedeutung hat das deiner Meinung nach?
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Arbeitsblatt 3
K apitel 2
und
3: J arven
und
T ine
1.Warum möchte Jarven zuerst nicht zu dem Casting gehen?
2.Tine sagt: „Langsam finde ich, deine Mutter unterdrückt dich regelrecht.“ (S. 29)
Wie reagiert Jarven darauf?
4.„Aber es ging ja auch gar nicht darum, eine Rolle zu bekommen. Es ging um etwas ganz
anderes.“ (S. 42) Worum geht es für Jarven? Notiere deine Gedanken.
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3.„Nun spürte sie plötzlich, dass sie unbedingt zu dem Casting gehen musste.“ (S. 37)
Warum ändert Jarven ihre Meinung?
W
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Datum: _________
Arbeitsblatt 4
K riminalfall : D ie
verschwundene
P rinzessin
Am Schluss von Kapitel 3 macht der Polizeipräsident gegenüber Norlin eine rätselhafte Andeutung. Rund um das Verschwinden der Prinzessin tauchen immer mehr Fragen auf …
2.Schneide die Zettel aus und befestige sie auf einem Plakat. Sammle beim Weiterlesen neue
Hinweise und füge sie hinzu. Du kannst die einzelnen Hinweise, Fragen und Ergebnisse mit
Strichen oder Pfeilen miteinander verbinden.
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1.Sammle Hinweise zu Malenas Verschwinden. Notiere dazu deine Beobachtungen und offene Fragen rund um Malena und ihre Familie.
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Material für weitere Recherchen im Fall der verschwundenen Prinzessin:
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Arbeitsblatt 5
K apitel 4
und
5: D as C asting
1.Für welche Rolle werden die Mädchen gecastet?
W
2.Jarven ist unentschlossen.
„Und ich –
ich möchte nicht.“
a) Warum macht Jarven einen Rückzieher?
W
b) Warum nimmt Jarven dann doch teil?
„Ich würde es vielleicht
doch – versuchen.“
3.Warum ist Jarven schließlich glücklich, dass sie gewonnen hat?
4.Jarven weiß nicht, was im Hintergrund passiert. Was ist in Wirklichkeit geschehen?
Notiere deine Beobachtungen und Vermutungen.
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Arbeitsblatt 6
K apitel 6
und
7: J arvens
erster
T ag
in
S kogland
1.Wohin reist Jarven zusammen mit den Filmleuten?
2.„Ja, der Regisseur, das bin ich!“ Warum lacht Bolström, als er das sagt?
Notiere deine Gedanken.
3.Was erfährst du über Skogland?
5.Was erfährst du über den Jungen mit der karierten Jacke?
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4.Warum weiß Jarven nichts über Skogland?
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Arbeitsblatt 7
K apitel 8: „D u
könntest ihr
Z willing
sein !“
1.Auf welche Aufgabe wird Jarven vorbereitet?
2.„Das ist doch Betrug!“ Jarven spürt, dass hier etwas falsch ist.
Wie gelingt es den anderen, Jarven zum Mitmachen zu bewegen?
3.Wie reagiert Norlin, als er Jarven zum ersten Mal sieht?
4.Welche Personen werden zum Stillschweigen aufgefordert, und weshalb gehorchen sie?
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W
W
W
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Arbeitsblatt 8
K apitel 9
und
10: S kogland
ist ein moderner
S taat
1.Jarven ist beeindruckt von dem schönen, reichen Skogland. Doch das ist nur die halbe
Wahrheit. Beschreibe den Staat Skogland und seine Einwohner.
Nordinsel
Südinsel
2.Wie werden die Nordler von den Südlern angesehen und behandelt?
3.Welche Wirkung haben bestimmte Presseberichte auf die Einstellung der Menschen?
So reagieren die Menschen:
… wie schwierig die Bedingungen
für die Nordler sind, wenn sie sich
hier im Süden, mit nichts im Gepäck
als ihrer Bereitschaft zu arbeiten,
eine neue Existenz aufbauen wollen.
… Reportagen, in denen die Kamera auf Müllbergen verweilt, dunkle
Jugendliche in Bomberjacken heranzoomt, die den Mittelfinger recken
und in ihrem trost­losen nordskogischen Kauderwelsch Obszönitäten
rufen.
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Gezeigt wird/werden zum Beispiel:
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Arbeitsblatt 8 – Fortsetzung
K apitel 9
und
10: S kogland
ist ein moderner
S taat
5.„[…] jetzt, die häufigen Berichte im Fernsehen, in den Zeitungen bewiesen es, war eine
Grenze erreicht.“ (S. 115) Notiere deine Gedanken zu folgenden Fragen:
a)Welche Grenze ist nach Ansicht der Südler jetzt erreicht?
b)Was bewirkt eine solche Grenzziehung?

Diskutiert darüber in der Gruppe.
6.Warum soll sich Jarven vor der Zuschauermenge an Norlin schmiegen?
7.Warum wird Jarven übel, als Norlin sie umarmt?
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c) Gibt es in einem wohlhabenden Land eine „Grenze der Zumutbarkeit“ angesichts der existenziellen Not anderer Menschen?
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Datum: _________
Arbeitsblatt 9
K apitel 11
und
12: I rgendetwas
ist sonderbar
1.Hilgard erklärt Jarven, was Rebellen sind: „Menschen, denen nichts passt in unserem schönen Land und die deshalb versuchen, Terror und Angst zu verbreiten.“ (S. 125f.)
Kann man den Begriff „Rebellen“ auch anders erklären? Notiere deine Gedanken.
2.Warum soll Jarven in Skogland bleiben?
W
3.Warum möchte Jarven in Skogland bleiben?
5.Was erfährst du über Joas?
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4.„Irgendetwas ist ganz und gar nicht, wie es sein soll.“ Welche Fragen stellt sich Jarven?
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Datum: _________
Arbeitsblatt 10
K apitel 13
bis
15: F ragen
ist gefährlich
1.Worum geht es in dem Gespräch, das Jarven belauscht?
2.Was tun die Herrscher in Skogland, um die Kontrolle zu behalten?
3.„Ein Leben oder viele, dachte Jarven. Ist es so? Darf man so denken, darf man einen Menschen töten, um viele Leben zu retten?“ (S. 151)
Welche Argumente bringen Tjarks und Bolström vor, und was spricht dagegen?
„Kein Massaker, in meinem Land
kein­ Massaker!“

Diskutiert die folgenden Fragen:
a)Sind die Argumente von Bolström und Tjarks richtig?
b)Gibt es Situationen, in denen es gerechtfertigt ist, einen Menschen zu töten?
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„Ein Leben oder viele!“
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Datum: _________
Arbeitsblatt 10 – Fortsetzung
K apitel 13
bis
15: F ragen
ist gefährlich
4.„Auf einmal begriff sie gut, dass der Süden sich bedroht fühlte.“ (S. 162)
a)Was meint Jarven damit? Schreibe zu jedem Anfangsbuchstaben einen Begriff.
A N G S T b)Kannst du Jarven verstehen? Notiere deine Gedanken und sprecht darüber in der Gruppe.
5.Lies auf S. 164–167, was Liron zu dem Nord-Süd-Konflikt in Skogland sagt.
Vervollständige die Sätze:
Malenas Vater wollte den Nordlern die gleichen geben wie den Südlern. Er hat dem Norden eine Zukunft in Aussicht gestellt.
Die Rebellen fordern die gleichen Rechte wie im Süden, sie wollen nicht mehr immer nur .
Mit dem neuen Gesetz sollen die Grenzen zum Norden
werden.
Das Gesetz wäre nicht menschlich, denn: 
Diskutiert die folgenden Fragen:
a)Warum würde das neue Gesetz in Wirklichkeit niemanden schützen?
b)Warum hat die kluge Politik von Malenas Vater dem Süden mehr geholfen als alles andere?
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die gleiche
,
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Arbeitsblatt 11
K apitel 16
und
17: D as
dubiose
S kogland
1.Wie hat der Konflikt zwischen dem Norden und dem Süden angefangen?
2.Warum sind immer mehr Nordskogen in den reichen Süden gekommen?
3.Aus welchem Grund sind manche Nordskogen Rebellen?
t
5.Worüber wundert sich Jarven?
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4. Warum sehen Bolström und Tjarks die größte Gefahr darin, dass Jarven oder Malena an die
Öffentlichkeit gehen?
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Datum: _________
Arbeitsblatt 12
K apitel 18
und
19: N ahira
und ihre
G efolgsleute
1.Was sollte der Bombenanschlag auf das Parlament bewirken?
2.„Sie haben sich nicht einschüchtern lassen.“ (S. 204) Welche Positionen vertreten Nahira
und ihre jungen Gefolgsleute? Belege deine Antworten mit Textstellen.
3.„Wie konnte ich das vergessen, man muss sich hüten vor dem Anfang, jeder Anfang verlangt doch nach einer Fortsetzung, aber nicht nach einem Ende.“ (S. 205)
Was meint Nahira damit? Notiere deine Gedanken.
 Sprecht darüber in der Gruppe.
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Was wollen Lorok und Meonok? Was hält Nahira dagegen?
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Datum: _________
Arbeitsblatt 13
K apitel 18
und
19: B eziehungen
Malena und Joas erzählen Jarven, wie der Streit um das neue Gesetz begann.
1.Welche Beziehungen hatten die Personen zueinander? Erstelle eine Mindmap.
Personen: der König – seine Schwester – Norlin – Nahira – Liron
Joas sagt zu Malena:
WW
3.Jarven denkt: „Alles haben sie mir noch nicht gesagt.“ (S. 226)
Kannst du die Sätze zu Ende schreiben?
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2.Stelle die Veränderungen der Beziehungen mit einer anderen Farbe in der Mindmap dar.
„Natürlich, plötzlich schlägst du
dich auf ihre Seite! Nur weil sie
deine _________________.“
Malena fragt Jarven:
„Aber wieso hattest du Angst vor
denen auf Österlind? Vor deinem
eigenen __________?“
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Name: ______________________________
Datum: _________
Arbeitsblatt 14
K apitel 20
und
21: „J etzt
haben sie einen
G rund .“
1.„Darum müssen wir irgendwie – wir müssen raus aus Skogland!“ (S. 229)
Warum bekommt Jarven Panik?
2.Warum kann Norlin mit dem Terroranschlag im Fußballstadion zufrieden sein?
3.„Sie reden von nichts anderem mehr. Und Angst benebelt den Verstand.“ (S. 246)

Diskutiert die Frage:
Warum treffen Menschen aus Angst oft falsche Entscheidungen?
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Wie kann aus Angst Hass werden? Notiere deine Gedanken.
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Datum: _________
Arbeitsblatt 15
K apitel 22
bis
24: D ramatische W endungen
1.Warum haben Malena, Joas und Jarven neue Hoffnung?
2.Warum ist Malena fröhlich, als die drei im Wald überwältigt und verschleppt werden?
3.Wer steckt in Wahrheit hinter dem Bombenanschlag im Fußballstadion?
5.Nahira sagt: „Wir werden auf andere Weise versuchen herauszufinden, wo sie den König
gefangen halten.“ (S. 271)
a)Welchen Plan hat Nahira?
b)Wie reagiert Jarven auf Nahiras Plan?
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4.„Die Frau von vorhin hatte müde ausgesehen, erschöpft, beinahe hoffnungslos; jetzt dagegen wirkte Nahira viel jünger, voller Energie, fast fröhlich.“ (S. 264) Was hat sich für Nahira verändert? Notiere deine Gedanken.
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Datum: _________
Arbeitsblatt 16
K apitel 22
bis
24: D ie W ahrheit
macht nicht alles
leichter
1.Warum ist Nahira erleichtert und gleichzeitig erschrocken, als sie begreift, wer in Wahrheit
hinter der Explosion im Fußballstadion steckt?
2.Malena, Joas und Jarven grübeln, wie sie den König finden können. Warum denkt Jarven,
dass es fast schlimmer ist als vorher?
3.Schreibe zu jedem Anfangsbuchstaben ein passendes Wort.
W
A
H
H
E
I T
4.Warum ist die Wahrheit manchmal schwerer zu ertragen als die Täuschung?
Notiere deine Gedanken und sprecht darüber in der Gruppe.
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R
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Name: ______________________________
Datum: _________
Arbeitsblatt 17
K apitel 25
und
26: „I ch
bin nicht ich .“
W
W
1.Malena sagt zu Jarven: „Norlin ist dein Vater.“ (S. 274) Wie reagiert Jarven darauf?
Schreibe aus Jarvens Sicht, was in ihr vorgeht.
W
„Norlin ist dein Vater.“
3.In der Nacht denkt Jarven: „Ich bin nicht ich.“ (S. 282) Warum meint sie das?
4.„Ich weiß, wie es ist, wenn man sich für seine Eltern schämt.“ (S. 284) Joas erzählt von
seiner Mutter. Denkst du, dass Jarven das helfen kann? Notiere deine Gedanken.
 Sprecht darüber in der Gruppe.
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2.Jarven sagt: „Ich bin doch kein Verbrecherkind!“ (S. 279) Joas tröstet sie und sagt:
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Name: ______________________________
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Arbeitsblatt 18
K apitel 25
und
26: E s
ist , wie es ist .
2. Malena sagt: „Du bist eine Skogin durch und durch … Die allerbeste Sorte bist du, die Sorte,
der die Zukunft gehört, halb Nord und halb Süd.“ (vgl. S. 277)
Warum gehört Skogen wie Jarven die Zukunft? Notiere deine Gedanken.
 Sprecht darüber in der Gruppe.
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1.Zeichne Jarvens wahren Stammbaum.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
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Datum: _________
Arbeitsblatt 19
K apitel 27: „J arven
muss es schaffen !“
1.Wie wird Jarven auf ihre Aufgabe vorbereitet?
2.Welche Folgen hat die Sprengung der Brücke über die Südinselschlucht?
4.Wie erlebt Jarven ihre Rückkehr nach Österlind? Beschreibe, wie Norlin und seine Vertrauten auf Jarven und ihre Geschichte reagieren.
a)Norlin b)Tjarks c)Bolström © Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
3.Was ist Nahiras größte Befürchtung? Belege deine Antwort mit einer Textstelle.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
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Datum: _________
Arbeitsblatt 20
K apitel 28: G efangene
auf
Ö sterlind
1.Warum soll Norlin mit Jarven sofort ein Interview im Fernsehen geben?
2.Was begreift Jarven, als sie über das Küchenmädchen Kaira nachdenkt?
3.Was findet Jarven über das Versteck des Königs heraus? 5.Kaira denkt daran, was ihre Mutter immer wieder gesagt hat:
„Wir Nordskogen […] haben alle Möglichkeiten in diesem Land, alle Möglichkeiten …
Wir können heutzutage alles erreichen, genau wie ein Südler. Aber wir müssen uns gut und
richtig benehmen, das ist das A und O, gutes Benehmen öffnet jede Tür. Wer in Skogland
etwas werden will, muss wissen, wie die Südler sich benehmen.“ (vgl. S. 332)
Wie ist deine Meinung dazu?
 Sprecht darüber in der Gruppe.
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4.Was geschieht mit Jarven, nachdem Bolström sie in der Bibliothek entdeckt?
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Arbeitsblatt 21
K apitel 29
und
30: J arvens F lucht
Kreuze die richtige Antwort an:
1.Das Lichtsignal ist anders als verabredet, weil
Kaira das Zimmerlicht aus- und einschaltet.
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Bolström das Signal mit Jarvens Taschenlampe gibt.
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Jarven in der Aufregung vergessen hat, wie man SOS sendet.
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2.Die Maskenbildnerin verrät Jarven, weil sie
eine loyale Anhängerin von Norlin ist.
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als Belohnung viel Geld erwartet.
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weiterleben und zurück zu ihren Kindern will.
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3.Norlin verbietet, die Hunde loszulassen, weil er
zeigen will, wer hier das Sagen hat.
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Angst um Jarven hat.
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den Aufwand überflüssig findet.
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4.Jarven gelingt die Flucht, weil
5.Jarven und ihr Freunde wollen schnell zum alten Lotsenhaus nach Sarby, weil sie
sich dort verstecken wollen.
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glauben, dass der König von Skogland dort gefangen ist.
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von dort in den Norden fliehen wollen.
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niemand sie im Dunkeln entdecken konnte.
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die Hunde sie kennen und ihr nichts tun.
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Norlin sie absichtlich nicht verraten hat.
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K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
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Datum: _________
Arbeitsblatt 22
K apitel 31
und
32: D ie B efreiung
1.Was tun Jarven, Malena und Joas, während Nahira und ihre Leute den König befreien?
2.Warum muss Jarven nach der Befreiungsaktion lange weinen?
3.Was unternimmt der König nach seiner Befreiung als Erstes?
4.Was geschieht mit den anderen?
Liron Norlin und seine Vertrauten Die ganzen „Unterlinge“ Kaira Nahira und ihre Leute Die Rebellen Ganz Skogland 5.Warum wünscht Jarven von ganzem Herzen, dass sie Norlin nicht aufspüren werden?
Notiere deine Gedanken.
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Die Maskenbildnerin K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
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Arbeitsblatt 22 – Fortsetzung
K apitel 31
und
32: D ie B efreiung
6.„Egal, wer er ist, ich bin immer noch ich.“ (S. 377)
a)Zeichne ein Bild von Jarven in den Rahmen.
b)Denkst du, Jarven hat sich verändert? Wie ist Jarven jetzt? Schreibe Stichwörter oder kurze
Sätze zu dem Bild.
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Jarven
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
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Arbeitsblatt 23
K apitel 31
und
32: „S kogland
forever !“
1. Jarvens Mutter sagt: „Trotzdem beginnt jetzt eine schwierige Zeit, das sollten wir über aller
Freude nicht vergessen.“ (S. 382) Was meint sie damit? Notiere deine Gedanken.
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2.Was ist deiner Meinung nach wichtig, um ein gemeinsames Skogland aufzubauen?
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Arbeitsblatt 24
D as B uch „S kogland “
1.Kannst du dir denken, warum die Autorin den Anfang des Buchs „Vorspiel“ genannt hat?
2.In dem Rätselgitter sind Namen von Romanfiguren aus „Skogland“ versteckt. Suche sie
und kreise sie ein. Wie viele Namen findest du?
A
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O
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Hallo Jarven ,
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3.Was würdest du Jarven gerne sagen?
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Arbeitsblatt 25
M eine M einung
zu dem
B uch
1.Meine Erwartungen, die ich an das Buch hatte, sind erfüllt/nicht erfüllt worden.
Meine Begründung: 2.Diese Stelle in dem Buch finde ich besonders gut:
Meine Begründung: 4.Ich würde das Buch anderen weiterempfehlen/nicht weiterempfehlen.
Meine Begründung: Male auf der Skala die Sternchen aus, die du dem Buch „Skogland“ geben würdest.

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3.Auf diese Frage hätte ich gern noch eine Antwort:
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Arbeitsblatt 26
I ch
bin
�
Das macht mich glücklich:
Das kann ich nicht
so gut:
Das gibt mir Kraft:
�
WWWW
Das tue ich gerne:
Besonders gut an mir ist:
�
Das macht mich
wütend:
Das ist mir wichtig:
In der Zukunft möchte ich:
1.Schreibe deinen Vornamen in die Überschrift. Male den Umriss mit Farben aus. Wähle Farben, die zu dir passen, deine Lieblingsfarben, Stimmungsfarben, Wunschfarben.
2.Schreibe neben das Bild, wie du bist.
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bin ich .“
WWWW
„I ch
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Arbeitsblatt 27
W iderstand
1.Was bedeutet „Widerstand“? Nenne Formen des Widerstands.
2.Was kann Menschen dazu bringen, Widerstand zu leisten?
3.Welche Ziele können Widerstandskämpfer haben?
5.Was ist „Gewissen“?
a)Beschreibe den Begriff mit deinen Worten.
b)Gestalte ein Bild oder eine Collage zu dem Begriff „Gewissen“.
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4.Warum nehmen Widerstandskämpfer Gefahren in Kauf?
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Arbeitsblatt 28
Ö ffentliche M einung
und
M assenmedien
Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung sind in Deutschland durch das Grundgesetz garantiert. Die Medien vermitteln Informationen, kritisieren Zustände oder Entwicklungen, transportieren Meinungen. Mit ihrer Themenauswahl und der Art ihrer Berichterstattung beeinflussen sie die öffentliche Meinung.
Interessenvermittlung Medien
Bürger
Staat
öffentliche Meinung Aktivieren Informieren Themen filtern Themen, Informationen Kritik und Kontrolle Meinung äußern Themen filtern 1.Beschreibe die Grafik.
2.Informiere dich über Artikel 5 des Grundgesetzes, die Meinungs- und Pressefreiheit.
3.Ein Pressebericht muss nicht ausgewogen sein. Worauf solltest du achten, um dir selbst eine
Meinung bilden zu können?
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Entscheidungsvermittlung
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Arbeitsblatt 28 – Fortsetzung
Ö ffentliche M einung
und
M assenmedien
4.Warum ist die öffentliche Meinung für die Regierung eines Landes wichtig?
5.Im Roman „Skogland“ erklärt Liron: „Wer bestimmt, was in die Köpfe der Menschen gelangt, bestimmt auch, was im Land geschieht.“
a)Wie nutzen Politiker die Massenmedien? Nenne Beispiele.
b)Was brauchen die Menschen, damit sie sich nicht täuschen lassen?
6.Untersuche verschiedene Medienberichte zu einem aktuellen Thema. Stell dir dabei die Fragen: Welche Informationen bekomme ich? – Welche Positionen werden vertreten?
a)Fasse die Berichterstattung kritisch zusammen.
7.Was fällt dir zu diesem Bild ein? Notiere deine Gedanken.
Entsorg, was nicht benötigt wird.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Entsorg,_was_nicht_ben%C3%B6tigt_wird.svg
File:Entsorg, was nicht benötigt wird.svg
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/legalcode
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b)Nenne deine eigene Meinung und begründe sie.
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Arbeitsblatt 29
M enschenrechte
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Generalversammlung der UNO 10.12.1948
Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft
und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
Artikel 2: Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne
irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder
sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.
Artikel 3: Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
Artikel 4: Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel in allen ihren Formen sind verboten.
Artikel 5: Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung
oder Strafe unterworfen werden.
Artikel 6: Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu werden.
Artikel 7: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung,
die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung.
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (23.05.1949)
I. Die Grundrechte
Artikel 2: (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die
Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Artikel 3: (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der
Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner
Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt
oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
(vollständige Texte unter: www.uno.de bzw. dejure.org/gesetze/GG)
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Artikel 1: (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung
aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten
als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
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Arbeitsblatt 1 – LÖSUNGEN
V orspiel : S kogland
trauert
1.Wo spielt die Handlung?
Die Handlung spielt in einem fiktiven Land, das Skogland heißt; in der Hauptstadt von
Skogland, zwischen dem Königspalast und dem Friedhof.
2.Zu welcher Zeit spielt die Handlung?
Die Handlung spielt in der heutigen Zeit; während des Trauerzugs bis kurz nach der
Beerdigung.
3.Wie heißt die Hauptfigur in diesem Kapitel?
Der Name der Hauptfigur ist Malena.
4.Erzählform: Wer erzählt? Wie wird die Handlung erzählt?
a)Erzählperspektive: Außensicht, auktorialer Erzähler; die Handlung wird von einem neutralen
Erzähler in der dritten Person erzählt.
b)Zeitform: Vergangenheit/Präteritum
6.Warum wirkt die Erzählung wie ein Märchen oder eine Fantasygeschichte?
Märchentypische Stilmittel:
– Namen und Rollen der Hauptfiguren
– eine bildhafte, ruhige Erzählweise
– ein literarischer, getragener Sprachstil mit poetisch wirkendem Sprachrhythmus
– Doppelungen, z. B. „[…] mit vom Regen schweren, vom Regen dunklen Strähnen […]“
(S. 7), „[…] ihr Geld und ihr Gold […]“ (S. 8), „Vom Unglück verfolgt.“ (zweimal S. 8),
„[…] allein wie sie, aufrecht wie sie, […]“ (S. 8)
–Setting: zwei kontrastierende Hauptfiguren (intuitiver Gut-Böse-Kontrast); Vorahnung
einer Gefahr, von der die Hauptfigur noch nichts weiß
– Bezug auf ein schicksalhaftes Geheimnis: „Über dieser Familie liegt ein Fluch.“ (S. 9)
7.Woran erkennst du, dass die Handlung in der Realität spielt?
– Es gibt keine unrealistischen Elemente.
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5.Was erfährst du über diese Personen?
Malena: Sie ist die Kronprinzessin von Skogland. Sie ist fast vierzehn Jahre alt. Sie trauert
um ihren verstorbenen Vater. Auch ihre Mutter lebt nicht mehr. Offenbar hat Malena keine
Geschwister.
Norlin: Er ist Malenas Onkel; er ist Malenas Vormund.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
– Der Leser wird durch den spöttischen Kommentar des Mannes ausdrücklich aus der
Märchen-Assoziation herausgerissen: „Ein Fluch – sind wir hier im Märchen?“ (S. 9)
8.Warum ist es für die Menschen in Skogland wichtig, wer Malenas Vormund ist?
– Der Vormund der Prinzessin wird mehr als vier Jahre lang das Land regieren.
– Die Menschen mögen „die kleine Prinzessin“, deshalb möchten sie, dass es ihr gut geht.
„[…] die kleine Krabbe!“ (S. 8)
– Das Wohlergehen der Bevölkerung hängt von dem Regenten ab.
9.Ein Mann sagt: „Weißt du, ob die beiden sich verstehen?“ (S. 8) Wie denkst du darüber?
Nenne Hinweise, die du im Text findest.
Malena und Norlin scheinen sich nicht gut zu verstehen:
– Während des Trauerzugs gehen beide allein, mit Abstand zueinander.
– Malena trauert in sich gekehrt, Norlin trauert demonstrativ.
– Die gemeinsame Rückfahrt scheint vor allem eine Demonstration für die Zuschauer zu sein;
die beiden sprechen nicht miteinander; Norlin tröstet Malena nicht.
– Norlin bestimmt, was Malena zu machen hat.
– Man hat den Eindruck, dass Norlin Malena schnell wieder loswerden will.
10. Eine Frau meint: „Über dieser Familie liegt ein Fluch.“ (S. 9) Was sagt ihr Mann dazu?
„Kummer und Unglück, meine Liebe, bescheren die Menschen sich meistens ganz allein
selbst.“ (S. 9)
Arbeitsblatt 2 – LÖSUNGEN
1.Zu Beginn des Kapitels wechselt der Schauplatz der Erzählung:
a)Ort der Handlung: Norddeutschland
b)Zeit der Handlung: ein Abend im Sommer
c)Erzählperspektive: personale Erzählperspektive
d)Name der Hauptfigur: Jarven
2.Warum hat Jarven Schwierigkeiten mit ihren Hausaufgaben?
Sie kann den Stammbaum ihrer Familie nicht zeichnen, weil sie nicht weiß, wer ihr Vater ist,
und weil ihre Mutter ihr nichts dazu sagen will.
3.Warum ist Jarven gerne bei Tine zu Hause?
– In Tines Familie ist die Atmosphäre locker und entspannt; dort stört es niemanden, wenn
nicht alles ordentlich ist.
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K apitel 1: D er S tammbaum
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
– Jarven fühlt sich dort wie ein Teil der Familie, dieses Gefühl vermisst sie. (vgl. S. 16)
– Von Tines Eltern wird sie ernst genommen und nicht wie ein kleines Kind behandelt.
4.Was geschieht zur gleichen Zeit in Skogland?
Malena ist verschwunden. Norlin und Bolström beraten, was zu tun ist. „Das Wichtigste ist
jetzt, dass die Öffentlichkeit nichts erfährt. Damit gar nicht erst – das können wir dann unter
Umständen nicht mehr steuern. Das ist dann erst die wirkliche Gefahr.“ (S. 22)
6.Wie würdest du Tine und Jarven beschreiben? Notiere Stichwörter oder kurze Sätze.
Beide Mädchen sind vierzehn Jahre alt; gehen in dieselbe Klasse; sind Freundinnen.
Tine – energisch, etwas frech (vgl. S. 13f.); spontan, entschlossen, selbstsicher
Jarven – dunkle Haare, klein – nachdenklich, unsicher (vgl. S. 13f.); kontrolliert, schüchtern
7.Einige Sätze stehen in Klammern. Welche Bedeutung hat das deiner Meinung nach?
– Jarven denkt bei allem, was sie tut, was „man“ tun oder lassen sollte.
– Jarvens innere Stimme kritisiert „schlechtes Benehmen“ (aus der Sicht ihrer Mutter).
– Jarven hat die Regeln für „gutes Benehmen“ verinnerlicht; sie kontrolliert sich (und andere)
in Gedanken, auch wenn sie sich nicht immer daran hält.
9.Was wird am Schluss des Kapitels angedeutet?
Jarven wird von einem Mann, der vor dem Haus auf der Straße steht, beobachtet.
Arbeitsblatt 3 – LÖSUNGEN
K apitel 2
und
3: J arven
und
T ine
1.Warum möchte Jarven zuerst nicht zu dem Casting gehen?
– Sie denkt, dass sie sowieso keine Chance hat. „Nicht, wenn sich auch Tine bewarb mit ihren
blauen Augen und ihren blonden Haaren.“ (S. 41)
– Sie meint, dass ihre Mutter es nicht erlaubt. „Sie wollte Tine nicht sagen, dass sie sich das
nicht einmal vorstellen konnte: hinter dem Rücken ihrer Mutter etwas zu tun, von dem sie
wusste, dass Mama es nicht erlaubt hätte.“ (S. 28)
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8.„Jarven knallte die Tür hinter sich zu und verschwand in ihrem Zimmer.“ (S. 23)
Warum ist Jarven wütend?
– Sie fühlt sich hilflos; ohne die Angaben ihrer Mutter kann sie die Hausaufgabe nicht (regelgerecht) erledigen.
– Sie findet es ungerecht, dass ihre Mutter nichts über ihren Vater sagen will.
– Sie denkt, dass ihre Mutter schweigt, weil sie sich schämt. „[…] irgendein merkwürdiger
dunkelhäutiger Ausländer, dessen sie sich hinterher schämte.“ (S. 24)
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
2.Tine sagt: „Langsam finde ich, deine Mutter unterdrückt dich regelrecht.“ (S. 29)
Wie reagiert Jarven darauf?
– Sie wird wütend auf Tine. „Ich fühl mich nicht unterdrückt!“ (S. 29)
– Sie verteidigt ihre Mutter; identifiziert sich mit ihr.
3.„Nun spürte sie plötzlich, dass sie unbedingt zu dem Casting gehen musste.“ (S. 37)
Warum ändert Jarven ihre Meinung?
– Ihre Mutter verbietet es ihr, das macht sie wütend; sie fühlt sich unterdrückt; sie findet die
Begründung falsch.
– Sie findet, dass ihre Mutter immer überängstlich ist und ihr deshalb keine Freiheit gibt.
„Allein erziehend und überängstlich.“ (S. 41)
4.„Aber es ging ja auch gar nicht darum, eine Rolle zu bekommen. Es ging um etwas ganz anderes.“ (S. 42) Worum geht es für Jarven? Notiere deine Gedanken.
Mögliche Antworten:
– Sie will zeigen, dass sie ein eigenständiger Mensch ist und selbst entscheiden kann.
–Für Jarven geht es um ihr Recht auf Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und freie
Entscheidung.
Arbeitsblatt 4 – LÖSUNGEN
K riminalfall : D ie
verschwundene
P rinzessin
1. Sammle Hinweise zu Malenas Verschwinden. Notiere dazu deine Beobachtungen und offene Fragen rund um Malena und ihre Familie.
Mögliche Antworten:
††Wurde Malena entführt? Ist sie ausgerissen? Lebt sie noch?
††Welche Rolle spielt Bolström?
††Wer beobachtet Jarven?
††Wer ist der Junge mit der karierten Jacke?
††Was sind die „von uns allen bekannten Tatsachen“? (vgl. S. 43)
††Welche (guten) Erfahrungen hat Norlin vor längerer Zeit mit der Polizei gemacht?
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Am Schluss von Kapitel 3 macht der Polizeipräsident gegenüber Norlin eine rätselhafte Andeutung.
Rund um das Verschwinden der Prinzessin tauchen immer mehr Fragen auf …
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2.Schneide die Zettel aus und befestige sie auf einem Plakat. Sammle beim Weiterlesen neue Hinweise und füge sie hinzu. Du kannst die einzelnen Hinweise, Fragen und Ergebnisse mit Strichen
oder Pfeilen miteinander verbinden.
Gruppenarbeit:
Die Gruppe bildet eine „Sonderkommission“, die im Team die Namen und Falldaten in einem
Schaubild zusammenträgt und miteinander in Beziehung setzt.
Die Methode (bekannt aus TV-Krimis): Die Zettel werden auf eine Pinnwand oder ein Poster übertragen, sortiert und fortlaufend ergänzt; gut geeignet ist ein Whiteboard, auf dem Zuordnungen und
Bezüge mit Linien/Symbolen (als Mindmap) dargestellt und verändert werden können.
Das Schaubild wird im weiten Verlauf der Lektüre gemeinsam vervollständigt.
Die Übersicht erleichtert das Verstehen von Zusammenhängen, sie dient zugleich als Gedächtnisstütze und zur Vorbereitung der Interpretation.
Zusätzlich können „Phantombilder“ erstellt werden. Im Schaubild können Zeichnungen der Personen/Romanfiguren (im Fotoformat) die Darstellung der Beziehungen unterstützen.
Arbeitsblatt 5 – LÖSUNGEN
K apitel 4
und
5: D as C asting
2.Jarven ist unentschlossen.
a)Warum macht Jarven einen Rückzieher? „Und ich – ich möchte nicht.“ (S. 52)
– Sie traut sich selbst nichts zu; möchte sich nicht blamieren; sieht an sich selbst nur Negatives.
„Nicht schlank, nicht blond, verschwitzt, kein schauspielerisches Talent, […]“ (S. 45); „[…]
Jarven hatte das Gefühl, es läge abgrundtiefe Missbilligung in ihrem Blick.“ (S. 50)
– Sie hat ein schlechtes Gewissen; sie sieht alles mit den Augen ihrer Mutter. „Mama hätte
gefallen, wie organisiert die drei Filmleute waren. Und dass sie gut gekleidet waren und
sich mustergültig verhielten, absolut kein Fauxpas.“ (S. 46); „So machen sie es, hätte Mama
jetzt gesagt.“ (S. 48); „[…] wusste Jarven, dass Kegeln nicht zu den Freizeitbeschäftigungen
gehörte, die comme il faut waren.“ (S. 59)
b)Warum nimmt Jarven dann doch teil? „Ich würde es vielleicht doch – versuchen.“ (S. 55)
– Die Filmleute überreden sie. „Dass du der Typ bist, den wir suchen. Haargenau der
Typ. […] Die Ausstrahlung. Du hast eine Ausstrahlung …“ (S. 53)
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1.Für welche Rolle werden die Mädchen gecastet?
Es geht um die Rolle einer Prinzessin in einem modernen Märchenfilm.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
– Sie wird den anderen Mädchen vorgezogen, das schmeichelt ihr. „Es gab Filmleute, die sie
schöner fanden als Tine.“ (S. 53)
3.Warum ist Jarven schließlich glücklich, dass sie gewonnen hat?
– Sie ist stolz, dass ausgerechnet sie ausgewählt wurde.
– Sie glaubt, dass ihre Mutter einverstanden ist.
4.Jarven weiß nicht, was im Hintergrund passiert. Was ist in Wirklichkeit geschehen?
Notiere deine Beobachtungen und Vermutungen.
Mögliche Antworten:
– Jarvens Mutter erhält einen fingierten Anruf; jemand bringt sie in seine Gewalt.
– Die Überängstlichkeit von Jarvens Mutter scheint tiefe Gründe zu haben. „Ihre Angst war
zu groß gewesen, von Anfang an.“ (S. 56)
– Hilgard lügt, er tut nur so, als spreche er am Telefon mit Jarvens Mutter. „Sie war überrascht, wie schnell er zu sprechen begann.“ (S. 64)
– Die SMS, die Jarven von ihrer Mutter bekommt, ist gefälscht. „Und sie hat tatsächlich endlich gelernt, Großbuchstaben einzugeben.“ (S. 65)
Weitere Aufgaben:
• Eigentlich merkt Jarven, dass etwas nicht stimmen kann. Warum achtet sie nicht darauf?
–– Sie möchte, dass alles in Ordnung ist; sie will sich ihr Glück nicht kaputt machen lassen.
–– Sie hat generell kein Zutrauen zu ihrer Intuition.
• Notiere weitere Hinweise für deine Recherche im „Fall Malena“.
Auf den folgenden Arbeitsblättern werden weitere Tipps zu dem „Fall Malena“ gegeben.
Arbeitsblatt 6 – LÖSUNGEN
K apitel 6
und
7: J arvens
erster
T ag
in
S kogland
1.Wohin reist Jarven zusammen mit den Filmleuten?
– Sie fliegen nach Skogland.
– Das Flugzeug landet in der Hauptstadt von Skogland; von dort fahren sie zu dem königlichen Landgut Österlind.
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††Jarvens Mutter wird gekidnappt. Wer sind die Drahtzieher?
††Ist das ganze Casting ein Fake?
††Wovor oder vor wem hat Jarvens Mutter Angst?
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
3.Was erfährst du über Skogland?
Die Südinsel ist nicht sehr groß, aber sehr wohlhabend. Die Südskogen haben ein gutes Leben,
doch im Norden sind die Menschen unzufrieden, und es gibt Unruhen. Im Süden herrscht
seitdem die Angst. (vgl. S. 79)
4.Warum weiß Jarven nichts über Skogland?
– Ihre Mutter hatte bei Fernsehsendungen über Königshäuser immer umgeschaltet und gesagt:
„Das ist doch alles nur Betrug!“ (S. 82)
– Bisher hat es sie nicht interessiert. (vgl. S. 83)
5.Was erfährst du über den Jungen mit der karierten Jacke?
– Er ist etwa zwölfjährig, trägt eine beigefarbene Kappe, darunter hüftlange blonde Haare.
– Er scheint auf der Flucht zu sein.
– Er spricht mit einem gepflegten Akzent.
Tipps zum Fall Malena (vgl. AB 4):
††Details zu dem Jungen mit der karierten Jacke
††Wer ist Liron?
Arbeitsblatt 7 – LÖSUNGEN
K apitel 8: „D u
könntest ihr
Z willing
sein !“
2.„Das ist doch Betrug!“ (S. 92) Jarven spürt, dass hier etwas falsch ist.
Wie gelingt es den anderen, Jarven zum Mitmachen zu bewegen?
– Die anderen verharmlosen bzw. rechtfertigen den Betrug.
– Bolström appelliert an Jarvens Mitgefühl für Malena.
– Tjarks appelliert an Jarvens Vernunft: „Aber ein Betrug, der niemandem schadet, der im
Gegenteil nur nützt […]: Kann man den überhaupt einen Betrug nennen?“ (S. 92f.)
–Bolström stellt ihr (emotionale) Vorteile in Aussicht: „Du wirst sehen, es macht dir
Spaß! […] Und überleg doch mal, was du hinterher deinen Freundinnen erzählen kannst!“
(S. 93)
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1.Auf welche Aufgabe wird Jarven vorbereitet?
– Sie soll Prinzessin Malena spielen.
– Sie soll die Prinzessin bei den Feierlichkeiten doubeln und das Volk von Skogland täuschen.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Impulse:
–– Warum lässt sich Jarven leicht überreden?
–– Warum willigt Jarven schließlich ein?
–– Denkst du, Jarven traut sich nicht zu widersprechen? „Bestimmt wären sie ziemlich ärgerlich, wenn ich jetzt nein sagen würde.“ (S. 93)
3.Wie reagiert Norlin, als er Jarven zum ersten Mal sieht?
– Er sagt immer wieder ihren Namen und streicht ihr zärtlich über die Wange.
– Er reagiert seltsam verstört, geistesabwesend.
4.Welche Personen werden zum Stillschweigen aufgefordert, und weshalb gehorchen sie?
Die Maskenbildnerin (vgl. S. 95) – Man droht ihr mit Strafe wegen Hochverrat.
Jarven (vgl. S. 101) – Sie hat eingewilligt mitzumachen; sie befolgt die Regeln; sie möchte alles
richtig machen.
Die Schulleiterin (vgl. S. 104) – Sie hat eigene Interessen, Malenas Verschwinden zu vertuschen; sie möchte nicht, dass ihr jemand Vorwürfe macht, denn die Schule ist ihr
Verantwortungsbereich; sie möchte den guten Ruf der Schule zu schützen.
Tipps zum Fall Malena (vgl. AB 4):
††Der Junge mit der karierten Jacke heißt Hjalmar Haldur.
††Wer ist Joas?
††Malena sowie Hjalmar haben hüftlanges blondes Haar. (vgl. S. 97)
††Bolström zu Norlin: „Du wusstest, dass sie kommen würde!“ (S. 99)
K apitel 9
und
10: S kogland
ist ein moderner
S taat
1.Jarven ist beeindruckt von dem schönen, reichen Skogland. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Beschreibe den Staat Skogland und seine Einwohner.
Nordinsel: Es gibt reiche Bodenschätze, Fabriken. „Auf der Nordinsel gibt es Erzvorkommen,
die wir noch in Generationen nicht werden ausbeuten können, und vor der Küste dort oben
haben wir Ölbohrinseln aufgestellt.“ (S. 107) Die Nordskogen (dunkelhaarig, dunkle Haut)
bilden die Unterschicht.
Südinsel: Hier herrscht Reichtum, Wohlstand. Die Südskogen (blond, blauäugig) bilden die
Oberschicht.
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Arbeitsblatt 8 – LÖSUNGEN
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Impulse:
Welche Hinweise findest du darauf, dass es hinter der schönen Fassade Probleme gibt?
– Frau Tjarks sagt als stolze Patriotin: „Jeder Skoge hat ein gutes Einkommen, jedem Skogen
geht es gut.“ (S. 107f.) Dabei blendet sie die Nordskogen komplett aus.
– Das Küchenmädchen Kaira ist verängstigt. (vgl. S. 109f.)
– Bei den Feierlichkeiten gibt es scharf gesicherte Extrazonen. (vgl. S. 111f.)
– Das Viertel der Nordskogen in der Hauptstadt ist grauenvoll. „Hier war es besser, vorsichtig zu sein, blondes Haar war nicht überall beliebt und Baseballschläger saßen manchem
locker.“ (S. 114)
2.Wie werden die Nordler von den Südlern angesehen und behandelt?
– Die Nordler gelten als dumm, unzivilisiert, asozial, nicht integrierbar, nur zum Arbeiten
nützlich; sie werden behandelt wie Untermenschen.
– Die Südler verachten die Nordler, weil die nicht die Lebensform des Südens annehmen. (vgl.
S. 114)
3.Welche Wirkung haben bestimmte Presseberichte auf die Einstellung der Menschen?
Gezeigt wird/werden zum Beispiel:
So reagieren die Menschen:
… wie schwierig die Bedingungen
für die Nordler sind, wenn sie sich
Mitgefühl, Verständnis, Wohlwollen,
Hilfs­bereitschaft, Solidarität
… Reportagen, in denen die Kamera auf Müllbergen verweilt, dunkle
Jugendliche in Bomberjacken heranzoomt, die den Mittelfinger recken
und in ihrem trost­losen nordskogischen Kauderwelsch Obszönitäten
rufen.
Abscheu, Verachtung, Zorn, Ablehnung, Ausgrenzung, Feindschaft
5.„[…] jetzt, die häufigen Berichte im Fernsehen, in den Zeitungen bewiesen es, war eine Grenze
erreicht.“ (S. 115)
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hier im Süden, mit nichts im Gepäck
als ihrer Bereitschaft zu arbeiten,
eine neue Existenz aufbauen wollen.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Impulse zur Diskussion:
• Denkst du, dass Berichte im Fernsehen und in den Zeitungen echte Beweise sind?
• Warum wirken Bilder oft stärker als sachliche Informationen?
• Denkst du, Bilder haben die Macht, Einstellungen zu lenken?
• Denkst du, dass bestimmte Bilder mit Absicht gezeigt werden? Welche Absichten stecken
womöglich dahinter?
Weitere Aufgaben können angeschlossen werden, etwa:
–– Sammle und kommentiere Beispiele für tendenziöse/manipulative Berichterstattung in
Pressemedien zu einem aktuellen Thema.
–– Hat die Auswahl der Bilder Einfluss auf die Stimmung in der Bevölkerung? Nenne aktuelle
Beispiele.
–– Wie kann man sich als Fernsehzuschauer bzw. Zeitungsleser vor solchen Manipulationen
schützen?
6.Warum soll sich Jarven vor der Zuschauermenge an Norlin schmiegen?
– Die Bevölkerung soll denken, dass Malena Norlin vertraut und sich ganz unter seinen
Schutz stellt. (vgl. S. 113)
– Die Taktik ist geplant und soll emotional beeinflussen.
– Es geht um Norlins Führungsanspruch.
7.Warum wird Jarven übel, als Norlin sie umarmt?
– Sie findet Norlin unsympathisch.
– Sie ist von der Zurschaustellung falscher Gefühle angewidert. „Wie vorher der Regisseur
lächelte er jetzt das Werbelächeln, und Jarven begriff, dass auch ihr eigenes Gesicht im
Augenblick haargenau so aussah.“ (S. 118)
††Joas ist klein und dunkel, ungefähr so alt wie Jarven. (vgl. S. 121)
Arbeitsblatt 9 – LÖSUNGEN
K apitel 11
und
12: I rgendetwas
ist sonderbar
1.Hilgard erklärt Jarven, was Rebellen sind: „Menschen, denen nichts passt in unserem schönen
Land und die deshalb versuchen, Terror und Angst zu verbreiten.“ (S. 125f.)
Kann man den Begriff „Rebellen“ auch anders erklären? Notiere deine Gedanken.
Siehe hierzu Punkt 4.4 in dieser Handreichung.
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Tipps zum Fall Malena (vgl. AB 4):
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
2.Warum soll Jarven in Skogland bleiben?
– Es geht um die Unterzeichnung eines neuen Gesetzes; Jarven soll der Öffentlichkeit weiterhin die Rolle der Prinzessin Malena vorspielen. (vgl. S. 131)
– Jarven ist für das System eine nützliche Marionette.
3.Warum möchte Jarven in Skogland bleiben?
– Es tut ihr gut, dass sie für ihr Schauspieltalent gelobt wird.
– Ihre Rolle gefällt ihr. „[…] wie gut es tat, die Liebe und Bewunderung der Menge zu spüren,
selbst wenn sie wusste, dass sie eigentlich nicht ihr galt.“ (S. 133)
– Seit sie Malena spielt, fühlt sie sich glücklich, von den früheren Zwängen befreit. Als
Prinzessin Malena ist sie nicht mehr „[…] die schüchterne Jarven mit den falschen Haaren
und dem falschen Gesicht und der falschen Figur.“ (S. 111) „Sie fühlte sich nicht mehr wie
die Jarven der letzten Jahre; […]“ (S. 133)
4.„Irgendetwas ist ganz und gar nicht, wie es sein soll.“ (S. 144)
Welche Fragen stellt sich Jarven?
Mögliche Antworten:
Wer ist dieser Junge? – Warum weiß Malenas Onkel nichts von ihrem Freund? – Warum
kommt der Junge heimlich in der Nacht? Wovor hat er Angst? – Tut Malena etwas, das die
anderen nicht mitbekommen dürfen?
5.Was erfährst du über Joas?
– Joas ist dreizehn Jahre alt, klein und dunkel.
– Er ist mit Malena befreundet; er weiß, dass Malena verschwunden ist.
††Details zu Joas
††Joas und Malena haben Kontakt zu Liron, der im Viertel der Nordler wohnt.
Arbeitsblatt 10 – LÖSUNGEN
K apitel 13
bis
15: F ragen
ist gefährlich
1.Worum geht es in dem Gespräch, das Jarven belauscht?
Bolström will einen politischen Gegner liquidieren lassen, doch Norlin ist dagegen.
2.Was tun die Herrscher in Skogland, um die Kontrolle zu behalten?
– Sie unterdrücken die Gegner; wenden Gewalt an, um Widerstand in Schach zu halten.
– Sie tauschen Personen in Schlüsselpositionen der Öffentlichkeitsarbeit gegen linientreue
Gefolgsleute aus.
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Tipps zum Fall Malena (vgl. AB 4):
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
– Sie zensieren die Berichterstattung; kontrollieren die Pressemedien. „Das ist immer das
Erste. […] Wer bestimmt, was in die Köpfe der Menschen gelangt, bestimmt auch, was im
Land geschieht.“ (S. 158)
– Sie erlassen schärfere Gesetze.
3.„Ein Leben oder viele, dachte Jarven. Ist es so? Darf man so denken, darf man einen Menschen
töten, um viele Leben zu retten?“ (S. 151)
Welche Argumente bringen Tjarks und Bolström vor, und was spricht dagegen?
– Notstand: „Ein Massaker wollen wir
doch gerade verhindern!“ (S. 150)
– Vorsorgliches Ausschalten der Gefahrenquelle: „Willst du einen Bürgerkrieg, bei dem dann noch viel mehr
Menschen ihr Leben lassen müssten?“
(S. 150)
– Abschreckung: „Und ohne ihn werden
sie erst einmal nichts unternehmen.“
(S. 150)
–Verantwortung: „Als Vizekönig hast
du die Pflicht, dein Land zu schützen!“
(S. 150)
„Kein Massaker, in meinem Land kein
Massaker!“ (S. 149)
–Gewaltspirale: Die Tötung des Anführers wird noch schlimmere Gewalt
auslösen. Die Gewalt eskaliert.
–Das Bedrohungsszenario wird übertrieben bzw. einseitig spekulativ dargestellt. Es besteht keine akute Notstandssituation.
– Prävention ist keine Rechtfertigung.
–Abschreckung ist keine Rechtfertigung.
– Die Liquidierung wäre Mord.
Diskutiert die folgenden Fragen:
a)Sind die Argumente von Bolström und Tjarks richtig?
b)Gibt es Situationen, in denen es gerechtfertigt ist, einen Menschen zu töten?
Zum Unterrichtsgespräch:
In der ethischen Diskussion lässt sich die Position „Ein Leben oder viele!“ prinzipiell vertreten
(teleologische Ethik, Utilitarismus). In der Praxis muss das ethische Urteil sorgfältig anhand der
bestehenden Situation überprüft werden. Hier: Die Argumentation ist interessengeleitet; Bolström
und Tjarks benutzen Suggestivfragen und (unzulässige) Paränese.
Kernfrage:
Leitfragen:
Besteht eine akute Notwehrsituation?
Welcher Zweck wird verfolgt?
Ist Gewaltanwendung in der vorliegenden Situation gerechtfertigt?
Sind die Mittel angemessen?
Welche Interessen geben in Wahrheit den Ausschlag?
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„Ein Leben oder viele!“ (S. 150)
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Siehe hierzu Punkt 4.3 in dieser Handreichung.
4.„Auf einmal begriff sie gut, dass der Süden sich bedroht fühlte.“ (S. 162)
b)Kannst du Jarven verstehen? Notiere deine Gedanken und sprecht darüber in der Gruppe.
Impulse:
– Mit wem identifiziert sich Jarven?
– Was blendet Jarven aus?
5.Lies auf S. 164–167, was Liron zu dem Nord-Süd-Konflikt in Skogland sagt. Vervollständige die
Sätze:
Malenas Vater wollte den Nordlern die gleichen Möglichkeiten, die gleiche Bildung geben
wie den Südlern. Er hat dem Norden eine gemeinsame, gleichberechtigte Zukunft in Aussicht
gestellt.
Die Rebellen fordern die gleichen Rechte wie im Süden, sie wollen nicht mehr immer nur (mögliche Antworten:) Arbeiten tun, für die sich kein Südler findet; ausgenutzt werden; geduldet
sein; diskriminiert werden; in Armut leben; unterdrückt werden.
Mit dem neuen Gesetz sollen die Grenzen zum Norden geschlossen werden.
Das Gesetz wäre nicht menschlich, denn: Man kann nicht die einen in Armut leben lassen,
damit es den anderen immer besser geht.
Weitere Aufgaben können angeschlossen werden, etwa:
• Diskutiert die aktuelle Situation der Flüchtlinge/Asylbewerber in Deutschland.
• Was ist mit dem Ausdruck „Festung Europa“ gemeint?
• Diskutiert den abwertenden Ausdruck „Wirtschaftsflüchtlinge“.
• Warum haben rechtsextreme Parteien derzeit starken Zulauf?
• Welche Versuche, die öffentliche Meinung zu lenken, erkennt ihr in Deutschland?
• Nehmt Stellung zu bisherigen politischen Lösungsversuchen.
• Wie kann eine menschliche Lösung aussehen?
Tipps zum Fall Malena (vgl. AB 4):
††Malena (= Hjalmar) ist bei Liron.
Die Suche nach Malena ist hier beendet.
Die Übersicht kann weiterhin verwendet werden, um Vermutungen über die einzelnen Personen
und ihre Beziehungen, die zunächst nur angedeutet werden, darzustellen.
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Diskutiert die folgenden Fragen:
a)Warum würde das neue Gesetz in Wirklichkeit niemanden schützen?
b)Warum hat die kluge Politik von Malenas Vater dem Süden mehr geholfen als alles andere?
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Beispiele:
††Ist Jarven möglicherweise Norlins Tochter? („Sein Balg?“, S. 148)
††Norlin, ein Nordskoge? „Und der Vizekönig, wie passte das zusammen, hatte einen nordskogischen Akzent.“ (S. 176)
Arbeitsblatt 11 – LÖSUNGEN
K apitel 16
und
17: D as
dubiose
S kogland
1.Wie hat der Konflikt zwischen dem Norden und dem Süden angefangen?
– Die technisch überlegenen Südskogen haben den Norden erobert, um an deren Bodenschätze
zu gelangen. „Sie haben gesagt, sie hätten dem Norden den Fortschritt gebracht, und der
Norden hat es ihnen geglaubt.“ (S. 179)
– Der Süden hat die Arbeitskraft der Nordskogen ausgebeutet. „Und die Nordskogen haben
für sie gearbeitet, verstehst du, für wenig Geld in ihrem eigenen Land, und die aus dem
Süden sind dabei reich geworden.“ (S. 180)
2.Warum sind immer mehr Nordskogen in den reichen Süden gekommen?
– Sie wollten der Armut entfliehen.
– Im Süden gab es trotz harter Arbeit bessere Lebensbedingungen. „Weil es dort genügend
Arbeit gab, schwere Arbeit, schmutzige Arbeit, schlecht bezahlte Arbeit, die kein wohlhabender Südler tun wollte.“ (S. 180)
Hier sind Parallelen zur Kolonialzeit und ihren Folgen offensichtlich. Weitere Ansatzpunkte bieten
auch zeitgeschichtliche gesellschaftliche Entwicklungen, wie etwa:
• Situation der Farbigen in den USA
• Zuwanderung von „Gastarbeitern“ und der Umgang mit ihnen (z. B. Migranten aus
Südosteuropa in der BRD, aus Vietnam in der DDR, aus Albanien in Griechenland etc.)
• Moderner „Kolonialismus“ (Zwiespalt der Entwicklungshilfe)
• Konflikte/Kriege zur Aneignung von Bodenschätzen (z. B. Erster Irakkrieg)
Themen:
• Revolutionen und ihre Auslöser
• Bürgerkrieg in Syrien
• Migration und Integration
• Menschenrechte
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3.Aus welchem Grund sind manche Nordskogen Rebellen?
– Sie werden immer noch unterdrückt, obwohl der Süden ihnen seinen Reichtum verdankt.
– Sie wollen die Ungerechtigkeit nicht länger hinnehmen.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
4.Warum sehen Bolström und Tjarks die größte Gefahr darin, dass Jarven oder Malena an die Öffentlichkeit gehen?
– Die Menschen würden aufmerksam werden; bekämen Zweifel an der Staatsführung.
– Sie fürchten die Solidarität des Volks mit Malena bzw. ihrem Vater. (Malena: „Und ich bin
mir ganz sicher, wenn ich vor mein Volk trete und erkläre, wie ich über Norlins Gesetz denke
und was mein Vater darüber gedacht hätte, niemand wird es mehr unterstützen!“) (S. 157)
–Sie fänden keine Unterstützung im Volk für den Einmarsch in den Norden. „Die
Unterstützung der Prinzessin […] ist das Einzige, was die Kritik an unserem Vorgehen im
Volk im Keim ersticken kann!“ (S. 188)
5.Worüber wundert sich Jarven?
Mögliche Antworten:
– Woher wissen sie, wie ich heiße? (vgl. S. 194)
– Vor Hilgard, Tjarks, Bolström und dem Vizekönig habe ich viel mehr Angst als vor den
beiden Kindern. (vgl. S. 196)
Impuls zum Themenschwerpunkt Asyl:
Die Küstenwache will Nanuk eine Lektion erteilen, indem sie ihm Hilfe verweigert: „Der bleibt in
Zukunft, wo er hingehört, werden sie sagen. […] Der wagt sich nicht mehr raus! Der nutzt uns nicht
mehr aus.“ (S. 202) – Vgl. Taktik gegen Schlepperboote im Mittelmeer.
Arbeitsblatt 12 – LÖSUNGEN
und
19: N ahira
und ihre
G efolgsleute
1.Was sollte der Bombenanschlag auf das Parlament bewirken?
– Er sollte die Menschen aufrütteln und die Gegner einschüchtern.
– Er sollte die Machthaber zwingen, den Forderungen der Rebellen nachzugeben.
2. „Sie haben sich nicht einschüchtern lassen.“ (S. 204) Welche Positionen vertreten Nahira und ihre
jungen Gefolgsleute? Belege deine Antworten mit Textstellen.
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K apitel 18
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Was wollen Lorok und Meonok?
Was hält Nahira dagegen?
– Angst und Schrecken verbreiten. „Panik, Panik! […] bis die Angst schließlich so groß wird, dass sie uns nachgeben, dass sie uns alles geben, was
wir fordern, nur damit sie wieder in
Ruhe schlafen können!“ (S. 204f.)
–
Entschlossenheit und Todesmut
zeigen. „Lieber tot sein als unterdrückt!“ (S. 205)
– Teil des Kampfs für die gute Sache
sein. „Tausende und Abertausende
Nordskogen sind bereit, als Märtyrer zu sterben!“
(S. 205)
–Der Anschlag bewirkt das Gegenteil.
„[…] der Krater neben dem Parlament
hat ihnen nur die Argumente dafür geliefert, den gefährlichen Norden noch weiter
zu unterdrücken.“ (S. 204)
– Angst erzeugt Hass. „Je furchtbarer ihre
Angst vor uns wird, desto furchtbarer
wird auch ihr Hass auf uns werden.“
(S. 205)
– Die Gewalt wird sich aufschaukeln. „Und
bevor sie uns nachgeben, werden sie es
uns mit gleicher Münze zurückzahlen.
Für jeden Toten in ihren Städten werden
wir mit hundert Toten bei uns bezahlen.“
(S. 205)
Impulse:
–– Für den Anfang braucht man oft Mut. Denkst du, dass es noch mehr Mut braucht, etwas zu
beenden?
–– Warum bereut Nahira den Anfang?
–– Nahira kann die Ungeduld der jungen Rebellen verstehen. „Sie sind aufgewachsen mit der
Erfahrung der Unterdrückung, aber anders als die Generationen vor ihnen gleichzeitig auch
mit der Überzeugung, dass sie ungerecht ist.“ (S. 217)
–– Welche Lösung sucht Nahira? „Eine Aktion, die sie befriedigt, die aber nicht allzu viel Schaden
anrichten kann. Ich will keinen Flächenbrand.“ (S. 217)
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3.„Wie konnte ich das vergessen, man muss sich hüten vor dem Anfang, jeder Anfang verlangt
doch nach einer Fortsetzung, aber nicht nach einem Ende.“ (S. 205)
Was meint Nahira damit? Notiere deine Gedanken.
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Arbeitsblatt 13 – LÖSUNGEN
K apitel 18
und
19: B eziehungen
Malena und Joas erzählen Jarven, wie der Streit um das neue Gesetz begann.
1.Welche Beziehungen hatten die Personen zueinander? Erstelle eine Mindmap.
Personen: der König – seine Schwester – Norlin – Nahira – Liron
Fragen zum Inhalt:
–– Auch der König wollte ein neues Gesetz. Worum ging es dem König? (Frieden; ein gutes Leben
für alle; Gerechtigkeit) Worum ging es Norlin? (Privilegien; persönliche Macht. (S. 223f.) „Du
hast schon immer dein eigenes Interesse mit dem deines Volkes verwechselt. Du hast sogar dein
Volk verwechselt, Norlin.“ (S. 210)
–– Warum konnte der König nicht erlauben, dass seine Schwester und Norlin sich trennen? (Er
gab den Nordskogen Hoffnung. „Und Norlin war ja auch ein sehr nützlicher Prinzgemahl, er
hielt den Norden ruhig.“ (S. 224)
3.Jarven denkt: „Alles haben sie mir noch nicht gesagt.“ (S. 226)
Kannst du die Sätze zu Ende schreiben?
Joas sagt zu Malena: „Natürlich, plötzlich schlägst du dich auf ihre Seite! Nur weil sie deine
Cousine ist.“ (vgl. S. 212)
Malena fragt Jarven: „Aber wieso hattest du Angst vor denen auf Österlind? Vor deinem eigenen Vater?“ (vgl. S. 213)
K apitel 20
und
21: „J etzt
haben sie einen
G rund .“
1.„Darum müssen wir irgendwie – wir müssen raus aus Skogland!“ (S. 229)
Warum bekommt Jarven Panik?
– Sie denkt, dass Norlin den König ermordet hat und nicht davor zurückschreckt, auch sie
umzubringen.
– Die Grenzen von Skogland sind dicht, und es gibt kein Handynetz nach draußen.
– Ihr wird klar, dass ihre Mutter in Norlins Gewalt ist.
2.Warum kann Norlin mit dem Terroranschlag im Fußballstadion zufrieden sein?
– Der Anschlag liefert ihm Gründe, härter gegen die Rebellen vorzugehen; den Einmarsch in
den Norden zu rechtfertigen. „[…] jetzt sieht auch der wohlwollendste Südler, wie gefährlich die Nordler sind, Terroristen, und dass man sie bremsen muss und bestrafen! […] Einen
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Arbeitsblatt 14 – LÖSUNGEN
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
besseren Vorwand dafür, zu tun, was er ohnehin tun wollte, können sie dem Vizekönig gar
nicht liefern!“ (S. 241)
– Die offizielle Auslegung erscheint durch den Terroranschlag bestätigt. „Es war nötig, die
Rebellen, den ganzen Norden in seine Schranken zu weisen.“ (S. 243)
– Die Menschen haben noch größere Angst und werden deshalb dem neuen Gesetz zustimmen.
„Wenn es so weitergeht, musst du nicht mehr mit Widerstand gegen unseren Einmarsch im
Norden rechnen, niemand wird mehr Sympathien für ein Volk von Terroristen empfinden.“
(S. 246)
3.„Sie reden von nichts anderem mehr. Und Angst benebelt den Verstand.“ (S. 246)
Wie kann aus Angst Hass werden? Notiere deine Gedanken.
Weitere Aufgaben:
• Erstellt eine Mindmap zum Thema „Aus Angst wird Hass“.
• Ist eine solche Entwicklung auch in unserer Gesellschaft zu erkennen?
• Welche Auswirkungen hat ständige Angst?
Arbeitsblatt 15 – LÖSUNGEN
K apitel 22
bis
24: D ramatische W endungen
2.Warum ist Malena fröhlich, als die drei im Wald überwältigt und verschleppt werden?
Sie weiß, dass die Entführer nicht zu Norlin, sondern zu den Rebellen gehören.
3.Wer steckt in Wahrheit hinter dem Bombenanschlag im Fußballstadion?
Norlin und seine Leute stecken dahinter.
5.Nahira sagt: „Wir werden auf andere Weise versuchen herauszufinden, wo sie den König gefangen halten.“ (S. 271)
a)Welchen Plan hat Nahira?
Jarven soll nach Österlind zurückgehen, um Norlin auszuhorchen.
b)Wie reagiert Jarven auf Nahiras Plan?
Sie reagiert panisch. „Jarven spürte die Angst in sich aufsteigen wie eine Woge, die sie zu überfluten drohte. Sie wollte nicht zurück, nicht allein. Niemals.“ (S. 272)
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1.Warum haben Malena, Joas und Jarven neue Hoffnung?
– Malenas Vater, der König von Skogland, lebt.
– Wenn das Volk von der vorgetäuschten Beerdigung erfährt, hat Norlin keine Macht mehr.
„Und das ganze Land wird hinter seinem König stehen wie ein Mann, wenn er Norlin zum
Teufel jagt.“ (S. 269)
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Arbeitsblatt 16 – LÖSUNGEN
K apitel 22
bis
24: D ie W ahrheit
macht nicht alles
leichter
1. Warum ist Nahira erleichtert und gleichzeitig erschrocken, als sie begreift, wer in Wahrheit hinter
der Explosion im Fußballstadion steckt?
– Norlins Aktion macht die Gefahr der Gewalteskalation größer.
– Nahira verliert die Kontrolle über die anderen Rebellen.
2. Malena, Joas und Jarven grübeln, wie sie den König finden können. Warum denkt Jarven, dass es
fast schlimmer ist als vorher?
– Die drei sitzen in der Klemme; können nichts tun. „Zu wissen, dass es eine Lösung gab, sich
ihr so nah zu fühlen – und doch nicht zu sehen, wie man sie erreichen konnte.“ (S. 261)
– Sie fühlen sich hilflos und ohnmächtig; sie erleben sich handlungsunfähig.
Arbeitsblatt 17 – LÖSUNGEN
K apitel 25
und
26: „I ch
bin nicht ich .“
1.Malena sagt zu Jarven: „Norlin ist dein Vater.“ (S. 274) Wie reagiert Jarven darauf? Schreibe aus
Jarvens Sicht, was in ihr vorgeht.
Für Jarven ist die plötzliche Eröffnung der Fakten/Wahrheit ein Schock, der ihr gesamtes Leben
erschüttert. Körperliche Reaktion: „Vielleicht wurde ihr abwechselnd heiß und kalt, vielleicht
drehte sich alles, vielleicht verschwamm die Küche hinter einem Schleier wie Wasserdampf. In
ihren Ohren rauschte es, ihr Herz schlug zum Zerspringen.“ (S. 275)
Jarven reagiert emotional, wie viele Menschen auf einen schweren Schicksalsschlag oder
Verlust reagieren:
(1) Sie streitet ab: „Nein! […] Das ist ja nicht wahr!“ (S. 275)
(2) Sie wehrt sich: „Ich will das nicht. […] Er soll nicht mein Vater sein.“ (S. 275)
(3) Sie argumentiert: „Er kann nicht mein Vater sein!“ (S. 276)
(4) Sie fleht kindlich: „Ihr sollt machen, dass es nicht wahr ist!“ (S. 279)
(5) Sie gerät in einen inneren Konflikt: Sie sieht, dass sie nichts ändern kann (vgl. S. 280),
doch sie sträubt sich dagegen und fällt in einen depressiven Zustand: Schlaflosigkeit,
Emotionslosigkeit, verbunden mit dem Gefühl der Selbstentfremdung (vgl. S. 281f.).
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Mögliche Antworten:
Ich will nicht, dass es wahr ist. – Er soll nicht mein Vater sein! – Das muss eine Verwechslung
sein. – Es darf nicht wahr sein, doch nicht ich!
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2.Jarven sagt: „Ich bin doch kein Verbrecherkind!“ (S. 279) Joas tröstet sie und sagt:
„Du bist, wer du bist, Jarven, nichts ist anders geworden! […] Du bist immer noch du!“
(S. 279)
3.In der Nacht denkt Jarven: „Ich bin nicht ich.“ (S. 282) Warum meint sie das?
– Sie kann nichts mehr fühlen, auch nicht sich selbst. „In ihr war alles taub […]“ (S. 282)
– Sie hat das (depressive) Gefühl, sie habe ihre eigene Identität verloren. „Ich bin immer noch
Jarven. Aber der Name ist nur eine Hülle […]“ (S. 282)
– Sie meint, ihr ganzes Leben sei eine Lüge. „[…] ich habe ein erfundenes Leben gelebt und
alle, mit denen ich zusammen war, betrogen, ohne es zu wissen.“ (S. 282)
Arbeitsblatt 18 – LÖSUNGEN
K apitel 25
und
26: E s
ist , wie es ist .
2.Malena sagt: „Du bist eine Skogin durch und durch … Die allerbeste Sorte bist du, die Sorte, der
die Zukunft gehört, halb Nord und halb Süd.“ (vgl. S. 277)
Warum gehört Skogen wie Jarven die Zukunft? Notiere deine Gedanken.
Mögliche Anschlussthemen:
• Rassistische Tendenzen gegen eine multikulturelle Gesellschaft
• Die Neue Rechte in Europa – „Ethnopluralismus“ – „Identitäre Bewegung“
• Chancen der Integration
Arbeitsblatt 19 – LÖSUNGEN
muss es schaffen !“
1.Wie wird Jarven auf ihre Aufgabe vorbereitet?
– Sie wird im Versteck der Rebellen eingesperrt. „Nahira wollte nur, dass du es wirklich vorher erlebst, Jarven.“ (S. 296)
– Sie bekommt genaue Instruktionen.
2.Welche Folgen hat die Sprengung der Brücke über die Südinselschlucht?
– Der wirtschaftliche Schaden ist groß. „[…] für die Wirtschaft Skoglands ist das eine
Katastrophe.“ (S. 293)
– Der Anschlag gibt den Anlass zu sofortigem Handeln. „Jetzt wird es wirklich ernst, Norlin!
Jetzt geht es los!“ (S. 294)
– Die Zeit wird knapp, das Schicksal Skoglands steht auf der Kippe.
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K apitel 27: „J arven
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3.Was ist Nahiras größte Befürchtung? Belege deine Antwort mit einer Textstelle.
– Mit der Not und Verzweiflung der Menschen wird deren Hass wachsen, und die Anschläge
werden zunehmen.
„Jeder Junge, der seine Arbeit verliert, jedes Mädchen, das unzufrieden ist mit seinem
Leben, jeder Familienvater, der nicht weiß, wie er seine Familie ernähren soll, wird nach
Norlins neuen Gesetzen, spätestens nach dem Einmarsch wissen, wer an ihrem Unglück
schuld ist: Norlin und der Süden. Für jedes Übel wird das jetzt die Erklärung sein. Und der
Hass wird wachsen, sie werden nicht mehr zögern, auch Menschenleben zu gefährden, in
dieser Nacht haben sie es zum ersten Mal getan.“ (S. 299)
– Die Lawine der Gewalt wird nicht mehr zu stoppen sein.
„Nachdem die Lawine einmal losgetreten ist, nachdem die Anschläge einmal begonnen
haben, werden sie nicht mehr zu stoppen sein. Und alles, was der Süden unternimmt, um
sich zu schützen, wird vergeblich sein, weil sie es mit Menschen zu tun haben, die nicht
zögern, auch ihr eigenes Leben zu riskieren. […] Wer kann sein Land schützen vor verzweifelten Menschen, denen es gleichgültig ist, ob sie beim Zünden einer Bombe auch selbst in
den Tod gerissen werden?“ (S. 299)
– Wenn der König nicht schnell eingreift, wird Skogland in Hass und Gewalt versinken.
„Nur wenn wir den König befreien, hat Skogland noch eine Chance. […] Wenn es zu lange
dauert, werden täglich neue Anschläge geschehen und der Hass der Menschen im Süden auf
uns im Norden wird so groß werden, dass der König für seine Reformen im Volk unmöglich
noch Unterstützung finden kann.“ (S. 300)
4. Wie erlebt Jarven ihre Rückkehr nach Österlind? Beschreibe, wie Norlin und seine Vertrauten auf
Jarven und ihre Geschichte reagieren.
a)Norlin glaubt ihr, er reagiert väterlich liebevoll, gefühlvoll und weich, sucht ihre Nähe.
c)Bolström bleibt rational und skeptisch. Er nutzt Jarvens Geschichte, um Norlin zu bestärken, Nahira verfolgen zu lassen. „Wir haben ja gleich gewusst, dass sie hinter dem Anschlag
auf die Brücke steckt.“ (S. 308)
Arbeitsblatt 20 – LÖSUNGEN
K apitel 28: G efangene
auf
Ö sterlind
1.Warum soll Norlin mit Jarven sofort ein Interview im Fernsehen geben?
– Norlin soll als besorgter Retter der Prinzessin Malena auftreten.
– Bolström will Jarvens Zustand nutzen, um die Stimmung in der Bevölkerung emotional
aufzuheizen und zu polarisieren. „Die Grausamkeit der Rebellen wird täglich deutlicher,
ihre Angriffe auf unser Land nehmen zu.“ (S. 312)
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
b)Tjarks, die meist reserviert und gefühlskalt wirkte, zeigt Mitgefühl. „Jarven merkte erstaunt,
dass sie offensichtlich Mitleid empfand.“ (S. 307)
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
2.Was begreift Jarven, als sie über das Küchenmädchen Kaira nachdenkt?
– Auch Kaira und die Maskenbildnerin sind in Österlind gefangen und werden womöglich
umgebracht, sobald sie nicht mehr gebraucht werden. (vgl. S. 320)
– Der Wert eines Menschen wird von den Machthabern nur nach seiner Nützlichkeit beurteilt.
3.Was findet Jarven über das Versteck des Königs heraus? Der König ist wahrscheinlich in dem Haus in Sarby, das ihre Mutter einmal erwähnt hatte.
4.Was geschieht mit Jarven, nachdem Bolström sie in der Bibliothek entdeckt?
Sie wird in ihrem Zimmer gefangen gesetzt; sie ist in Lebensgefahr.
5.Kaira denkt daran, was ihre Mutter immer wieder gesagt hat:
„Wir Nordskogen […] haben alle Möglichkeiten in diesem Land, alle Möglichkeiten … Wir
können heutzutage alles erreichen, genau wie ein Südler. Aber wir müssen uns gut und richtig
benehmen, das ist das A und O, gutes Benehmen öffnet jede Tür. Wer in Skogland etwas werden
will, muss wissen, wie die Südler sich benehmen.“ (vgl. S. 332)
Wie ist deine Meinung dazu? Sprecht darüber in der Gruppe.
Anschlussthemen:
• Chancengleichheit – Wie sieht es damit in unserer Gesellschaft aus?
• Bleiberecht für Migranten – Steht der Aspekt der Nützlichkeit im Vordergrund?
• Integration von Migranten – Welche „Bedingungen“ stellen wir?
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Impulse:
–– Warum meint Kiras Mutter, „sich richtig benehmen“ bedeutet „sich wie die Südler benehmen“?
–– Welche Hoffnungen haben Kaira und ihre Mutter?
–– Wie sehen und behandeln die Südler Menschen wie Kaira? (Unterschicht; Migranten,
Ausländer)
–– Was fordert die herrschende Schicht als „richtiges Benehmen“ von den Nordlern?
(Wohlverhalten, Anpassung, Unterordnung)
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Arbeitsblatt 21 – LÖSUNGEN
K apitel 29
und
30: J arvens F lucht
Kreuze die richtige Antwort an:
1.Das Lichtsignal ist anders als verabredet, weil
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Kaira das Zimmerlicht aus- und einschaltet.
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Bolström das Signal mit Jarvens Taschenlampe gibt.
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Jarven in der Aufregung vergessen hat, wie man SOS sendet.
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2.Die Maskenbildnerin verrät Jarven, weil sie
eine loyale Anhängerin von Norlin ist.
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als Belohnung viel Geld erwartet.
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weiterleben und zurück zu ihren Kindern will.
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3.Norlin verbietet, die Hunde loszulassen, weil er
zeigen will, wer hier das Sagen hat.
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Angst um Jarven hat.
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den Aufwand überflüssig findet.
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5.Jarven und ihr Freunde wollen schnell zum alten Lotsenhaus nach Sarby, weil sie
sich dort verstecken wollen.
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glauben, dass der König von Skogland dort gefangen ist.
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von dort in den Norden fliehen wollen.
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Arbeitsblatt 22 – LÖSUNGEN
K apitel 31
und
32: D ie B efreiung
1.Was tun Jarven, Malena und Joas, während Nahira und ihre Leute den König befreien?
Sie warten in einiger Entfernung im Schrankenwärterhäuschen.
2.Warum muss Jarven nach der Befreiungsaktion lange weinen?
– Jarven trifft ihre Mutter wieder; sie weint vor Freude und Erleichterung.
– Alles ist gut ausgegangen; die große Anspannung der letzten Zeit fällt von ihr ab.
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
4.Jarven gelingt die Flucht, weil
niemand sie im Dunkeln entdecken konnte.
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die Hunde sie kennen und ihr nichts tun.
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Norlin sie absichtlich nicht verraten hat.
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K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
3.Was unternimmt der König nach seiner Befreiung als Erstes?
Er gibt im Fernsehen bekannt, dass das von ihm geplante Gleichstellungsgesetz umgehend
verabschiedet wird. (vgl. S. 373)
4.Was geschieht mit den anderen?
Liron wird aus seinem Kerker befreit.
Norlin und seine Vertrauten sind geflohen.
Die ganzen „Unterlinge“ wechseln jetzt schnell wieder die Seite. „Bleiben einfach da, wo
sie immer sind. Auf der Seite der Macht. […] So sind die Leute, und übrigens nicht nur die
Skogen.“ (S. 376)
Kaira bekommt ihr Kochbuch zurück.
Die Maskenbildnerin darf nach Hause gehen; sie schämt sich sehr für ihren Verrat.
Nahira und ihre Leute haben sich wieder in die Wälder zurückgezogen.
Die Rebellen sollen straffrei bleiben. „Und dass alle, die das wollen, mithelfen können, ein
gemeinsames Skogland aufzubauen.“ (S. 382)
Ganz Skogland feiert den Freudentag.
Arbeitsblatt 22 – Fortsetzung – LÖSUNGEN
K apitel 31
und
32: D ie B efreiung
Impulse:
–– Jarven hat jetzt die gleiche Figur wie Malena, doch ist das der einzige Grund, warum Tine sie
verwechselt? (Jarvens Ausstrahlung)
–– Woran liegt es, dass sich Jarvens Ausstrahlung verändert hat? (Selbstsicherheit)
–– Wie hat sich Jarven innerlich verändert? (Selbstfindung, Identität, Autonomie)
Arbeitsblatt 23 – LÖSUNGEN
K apitel 31
und
32: „S kogland
forever !“
2.Was ist deiner Meinung nach wichtig, um ein gemeinsames Skogland aufzubauen?
Die Beiträge der Schülerinnen und Schüler bieten Gelegenheit, verschiedene Aspekte schwerpunktmäßig zu vertiefen bzw. auf die eigene gesellschaftliche Wirklichkeit zu übertragen.
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6.„Egal, wer er ist, ich bin immer noch ich.“ (S. 377)
b)Denkst du, Jarven hat sich verändert? Wie ist Jarven jetzt? Schreibe Stichwörter oder kurze Sätze
zu dem Bild.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Anschlussthemen:
• Gleichstellung/Gleichberechtigung
• Totalitarismus – Diktatur – Demokratie
• Pluralismus – Multikulturalismus
• Migration – Integration
• Meinungsbildung – Rolle der Medien
• Humanität – Menschenrechte
Arbeitsblatt 24 – LÖSUNGEN
D as B uch „S kogland “
1.Kannst du dir denken, warum die Autorin den Anfang des Buchs „Vorspiel“ genannt hat?
Das Wort „Vorspiel“ ist doppeldeutig. Zuerst assoziiert man z. B. den Vorspann eines
Kinofilms oder Theaterstücks („Vorspiel im Theater“); im Nachhinein wird klar, dass hier
wirklich eine Vorstellung wie auf einer Bühne stattfindet, mit Norlin als Schauspieler, der dem
Publikum etwas vorspielt/vorgaukelt, das nicht wahr ist.
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© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
2. In dem Rätselgitter sind Namen von Romanfiguren aus „Skogland“ versteckt. Suche sie und kreise sie ein. Wie viele Namen findest du?
Es sind zwölf Namen.
waagerecht: Hilmar, Meonok, Malena, Lorok, Norlin, Bolström, Jarven
senkrecht:
Joas, Nahira, Liron, Tilokit, Tjarks
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
Arbeitsblatt 26 – LÖSUNGEN
„I ch
bin ich .“
Das Arbeitsblatt dient als Einstieg zur Selbstreflexion. Die Übung, eigene Gefühle, Wünsche und
Bedürfnisse verbal auszudrücken, unterstützt die Fähigkeit, zu sich selbst zu stehen.
Optional (in höheren Jahrgangsstufen) kann eine Collage angefertigt werden.
Arbeitsblatt 27 – LÖSUNGEN
W iderstand
1.Was bedeutet „Widerstand“? Nenne Formen des Widerstands.
– Jemand, der sich gegen eine Kraft oder Macht stellt, mit der er nicht einverstanden ist, leistet Widerstand.
– Ablehnen bzw. Bekämpfen einer Herrschaft; eines (politischen) Systems; einer Übermacht
– Passiver Widerstand: Nein sagen; Verweigerung; ziviler Ungehorsam; z. B. Streik, Protest,
Mahnwache, Flugblätter
– Aktiver Widerstand: Aktionen, die die Herrschaft/das System schädigen; z. B. Anschläge,
Attentate, Sabotage
Wer widerspricht und kritisiert, steht dennoch innerhalb der Gruppe. Er ist nicht einverstanden,
gehört aber dennoch zur Gemeinschaft. – Wer Widerstand leistet, trennt sich von der Gruppe und
bezieht außerhalb eine gegenteilige Position.
Passiver Widerstand verweigert die Kooperation.
Aktiver Widerstand handelt in Gegnerschaft aufgrund kontroverser Überzeugungen.
Widerstand kann man privat oder öffentlich leisten, als Einzelner oder in der Gruppe.
Er richtet sich gegen Unterdrückung, unrechtmäßige Bevormundung, willkürliche Gewalt. Politischer Widerstand richtet sich gegen Machtmissbrauch eines Alleinherrschers und/oder Gewaltherrschaft des Staates.
2.Was kann Menschen dazu bringen, Widerstand zu leisten?
– Sie werden unterdrückt; gedemütigt; betrogen; benutzt; ausgebeutet; missbraucht.
– Sie leiden Not und Hunger; sind in Gefahr, körperlich oder seelisch; werden bedroht.
– Sie durchschauen Absichten/Strukturen, die ihnen und/oder der Gemeinschaft schaden.
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
Zum Unterrichtsgespräch:
Nicht mehr einverstanden sein setzt voraus, dass jemand eine eigene Position hat. Er hat eine innere
Haltung, eine ethische Überzeugung, die im Widerspruch zu der erlebten Wirklichkeit steht, und ein
Gewissen, das ihn auf diesen Widerspruch aufmerksam macht.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
– Sie lehnen autoritäre/totalitäre/gewaltsame Herrschaft ab.
– Sie fühlen sich verantwortlich für allgemeine Werte.
Zum Unterrichtsgespräch:
Die Entscheidung zum Widerstand setzt (bewusst oder intuitiv) voraus:
–– eine Werteabwägung und -entscheidung,
–– äußeren Druck (z. B. Bedrohung für sich selbst oder andere, Diskriminierung),
–– eine Gesinnung, die den persönlichen Einsatz als notwendig erachtet.
3.Welche Ziele können Widerstandskämpfer haben?
– Lebensumstände verbessern
– Opfer (sich selbst und andere) beschützen bzw. retten
– Unterdrückung/Bevormundung/Unrecht/Gewaltherrschaft beenden und damit die Chance
für menschenwürdige Lebensbedingungen schaffen
– Freiheit und Selbstbestimmung
Mögliche Anschlussfragen:
• Welche Gründe können Menschen davon abhalten, Widerstand zu leisten?
–– Sie favorisieren das bestehende System. (politische, ideologische, weltanschauliche Gründe)
–– Sie wägen die Gefahr ab; fühlen sich zu klein und schwach; haben Angst. (individuelle
Gründe)
–– Sie schließen sich der Mehrheit an; wollen nicht aus der Reihe tanzen. (Opportunismus)
–– Sie glauben der Obrigkeit; haben keine eigene Meinung. (Untertanenmentalität)
–– Sie haben persönliche Vorteile (Macht oder Wohlstand), auf die sie nicht verzichten wollen.
(Interessen)
• Darf man beim Widerstand gegen Gewalt selbst Gewalt anwenden?
Die Diskussion kann im Plenum oder als Podiumsdiskussion geführt werden, auch als Gruppenoder Projektarbeit. Mögliche weitere Fragen:
Unter welchen Umständen ist Gewalt gerechtfertigt?
Welche Formen von Gewalt sind gerechtfertigt?
Was ist Notwehr und was nicht?
Nach welchen Kriterien sollen Gerichte urteilen?
Wie muss ein Staat organisiert sein, um Willkür zu vermeiden?
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
4.Warum nehmen Widerstandskämpfer Gefahren in Kauf?
– Der gegenwärtige Zustand ist ihnen unerträglich.
– Sie wollen nicht durch Schweigen und Untätigkeit mitschuldig werden.
– Sie haben Überzeugungen und Ziele, für die sich der Einsatz lohnt.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
5.Was ist „Gewissen“?
a)Beschreibe den Begriff mit deinen Worten.
Mögliche Antwort:
Innere Stimme, die einem sagt, was richtig und falsch ist; Mischung aus Gefühl und Wissen.
Arbeitsblatt 28 – LÖSUNGEN
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M assenmedien
2.Informiere dich über Artikel 5 des Grundgesetzes, die Meinungs- und Pressefreiheit.
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland – Artikel 5:
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu
verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die
Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet
nicht von der Treue zur Verfassung.
3.Ein Pressebericht muss nicht ausgewogen sein. Worauf solltest du achten, um dir selbst eine Meinung bilden zu können?
– möglichst viele Informationen sammeln
– Behauptungen prüfen
– unterschiedliche Meinungen mit eigenen Erfahrungen bzw. Vorwissen vergleichen
4.Warum ist die öffentliche Meinung für die Regierung eines Landes wichtig?
– Die Bürger wählen politische Volksvertreter, entscheiden über Parteienmehrheiten.
– Die Mehrheit im Parlament entscheidet über Gesetze.
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
Mögliche Anschlussfragen:
• Warum ist die Meinungs- und Pressefreiheit ein hohes Gut in einem Rechtsstaat?
• Welchen Einfluss haben Massenmedien auf die öffentliche Meinung?
• Welchen Einfluss haben Massenmedien auf die Politik?
• Warum bezeichnet man die Pressemedien auch als „Vierte Gewalt“ im Staat?
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
5.Im Roman „Skogland“ erklärt Liron: „Wer bestimmt, was in die Köpfe der Menschen gelangt,
bestimmt auch, was im Land geschieht.“ (S. 158)
a)Wie nutzen Politiker die Massenmedien? Nenne Beispiele.
Pressekonferenzen, Interviews, Talkshows, Wahlwerbespots, Webseiten etc.
b)Was brauchen die Menschen, damit sie sich nicht täuschen lassen?
Informationsvielfalt – Transparenz – Unabhängigkeit der Presse – Kritikfähigkeit – Bildung
Mögliche Anschlussfragen:
• Was haben politische Propaganda und Werbung gemeinsam?
• Was kann Politiker dazu bringen, unlautere bzw. illegale Methoden anzuwenden?
• Kennst du Beispiele aus der Geschichte für die Macht der Propaganda?
• Welche Gefahren bestehen für einen Rechtsstaat, wenn Massenmedien gelenkt werden?
(Meinungs-Hegemonie – totalitäre Macht)
6.Untersuche verschiedene Medienberichte zu einem aktuellen Thema. Stell dir dabei die Fragen:
Welche Informationen bekomme ich? – Welche Positionen werden vertreten?
a)Fasse die Berichterstattung kritisch zusammen.
b)Nenne deine eigene Meinung und begründe sie.
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
Mögliche weitere Aufgaben:
• Gestalte eine Collage, die deine Meinung wiedergibt.
• Entwirf ein Flugblatt zu dem Thema deiner Wahl.
• Schreibe einen Leserbrief zu dem Thema deiner Wahl.
K i r s t e n B o i e S k o g l a n d
© Oetinger Taschenbuch GmbH, Hamburg 2016
Alle Rechte vorbehalten
Materialien für den Unterricht
Erarbeitet von Christine Hagemann nach dem Buch „Skogland“ von Kirsten Boie
Einband: Joachim Knappe
© Originalausgabe: Verlag Friedrich Oetinger GmbH, Hamburg 2005
Gestaltung und Satz der Handreichung: FELSBERG Satz & Layout, Göttingen
www.oetinger-taschenbuch.de
Oetinger Taschenbuch im Vertrieb bei dtv
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg, Februar 2016
Christine Hagemann, Jahrgang 1957, studierte Theologie, Philosophie und Pädagogik, mit
dem Schwerpunkt Pädagogische Psychologie, für das Lehramt in Münster. Heute ist sie in der
Erwachsenenbildung tätig und arbeitet als freie Autorin.

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