Seite 4.491, Dampfschiffahrt (Postdampferlinien) | eLexikon

Transcrição

Seite 4.491, Dampfschiffahrt (Postdampferlinien) | eLexikon
eLexikon
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Seite 4.491, Dampfschiffahrt (Postdampferlinien)
Internet:
http://peter-hug.ch/lexikon/04_0491
?
Kochinchina subventionierte Linie Singapur-Saigon-Haiphong (Tongking). Die Dampferflotte der Gesellschaft zählte 1885: 56
Dampfer von 136,964 Ton.
2) Die Schiffe der Chargeurs réunis fahren monatlich von Havre über Lissabon nach Pernambuco, Bahia, Rio de Janeiro und
Santos und über Teneriffa oder Bordeaux nach Montevideo, Buenos Ayres u. Rosario.
D . Nach Südamerika (Westküste).
Die Verbindungen mit der südamerikanischen Westküste werden durch die zwischen Europa und Colon fahrenden Dampfer,
zwischen Colon und Panama mittels Eisenbahn und von Panama ab durch die wöchentlich einmal verkehrenden Dampfer der Pacific
Steam Navigation Company unterhalten. Außerdem bestehen noch folgende direkte Verbindungen über die Magelhaensstraße:
a) Englische Linien. Die Pacific Steam-Navigation Company, zwischen Liverpool und Valparaiso über Bordeaux, Lissabon, Rio
de Janeiro, Montevideo mit Fortsetzung von Valparaiso über Arica und Port Islay nach Callao.
b) Deutsche Linien. Die Gesellschaft Kosmos, gegründet 1872, fährt mit 14 Dampfern von etwa 20,000 Ton. monatlich zweimal
zwischen Hamburg und Callao über Antwerpen, Dartmouth, St. Vincent, Montevideo, Port Stanley, Punta Arenas, Corral, Coronel,
Talcahuano, Valparaiso, Iquique, Arica und Mollendo und von November bis März nach folgenden Häfen Zentralamerikas: Punta
Arenas, Corinto, Amapala ^[Amapola], La Union, La Libertad, Acajutla, San José de Guatemala und Champerico.
E. Nach Afrika. Für den direkten Dampfschiffsverkehr nach Afrika:
a) Englische Linien.
1) Seit 1850 die jetzt vereinigten British and African Steam-Navigation Company und African Steam-Ship Company mit 24
Dampfern unter Kontrakt mit der englischen Regierung für die Besorgung der Post zwischen England und West- und Südwestafrika,
zwischen Liverpool, Madeira, Teneriffa, Gran Canaria, Gorée, Bathurst, Sierra Leone, Monrovia, Kap Palmas, Half Jack, Cape Coast
Castle, Akkra, Keta, Lagos, Bonny, Benin, Akassa, Braß, Opobo, Neucalabar, Fernando Po und Altcalabar wöchentlich, über Gabun,
Black Point, Landana, Congo, Ambrizette, Kinsembo, Ambriz und Loanda monatlich; Camerun wird von jedem dritten Dampfer
angelaufen, von Hamburg nach Mossamedes gehen Dampfer 14tägig.
2) Die Union Steam-Ship Company mit 17 Dampfern von Southampton über Plymouth, Madeira und St. Helena nach Kapstadt,
Mosselbai, Port Elizabeth, Port Alfred und East-London, alle 14 Tage und alle 4 Wochen von Hamburg über dieselben Häfen.
3) Die Linie Donald, Currie and Company (Castle-Mail- oder Currielinie) von London über Dartmouth und Lissabon nach Kapstadt
und Durban, monatlich zweimal, mit monatlicher Fortsetzung nach Lourenço Marques, Mosambik, Sansibar, gelegentlich auch nach
Mauritius und Tamatave. Beide Linien (2 und 3) werden von England und der Kapkolonie, 3) auch von Portugal subventioniert. Seit
September 1885 läßt die Castle Mail Packet Company unter Kontrakt mit dem Congostaat ihre Dampfer von Hamburg über
Rotterdam, Antwerpen, Lissabon, Madeira nach Banana, Ambriz, São Paolo de Loanda, Algoabai, East-London und Lourenço
Marques laufen.
b) Deutsche Linien. Seit 1880 war von dem Hamburger Reeder Wörmann eine monatlich einmalige direkte deutsch-afrikanische
Dampfschiffsverbindung von Hamburg über Madeira nach den westafrikanischen Hafenorten eingerichtet worden, welche 1885 in die
Afrikanische Dampfschiffs-Aktiengesellschaft (Wörmannlinie) umgeschaffen wurde. Dieselbe macht mit 8 Dampfern 14tägige Fahrten
nach Westafrika und zwar so, daß einmal im Monat ein Dampfer nach den Häfen der Westküste von Gorée bis Camerun und einmal
im Monat ein Dampfer von Hamburg direkt nach Kamerun und nach den südlichen Häfen bis São Paolo de Loanda expediert wird.
c) Portugiesische Linien. Empreza Nacional mit 5 Schiffen, monatlich von Hull über Lissabon bis Mossamedes.
F. Nach Ostasien und Australien. a) Englische Linien.
1) Die Peninsular and Oriental Steam-Navigation Company, gegründet 1840, die mächtigste der britischen Dampfer-Kompanien,
mit 52 großen Dampfern von 172,697 Ton. und großen Depots in Southampton, Marseille, Brindisi, Alexandria, Suez, Aden, Kolombo,
Singapur, Hongkong, Melbourne etc. Sie hat Kontrakte für Besorgung der Post mit England, Indien und Australien abgeschlossen.
Für den Post- und Schnellverkehr war früher Marseille der Ausgangspunkt, jetzt wird derselbe über Brindisi gelenkt.
Die Dampfer gehen von London wöchentlich über Gibraltar, Malta und Port Said nach Suez, wo sie die über Triest, Venedig,
Ancona, Brindisi, Alexandria und von da ab per Bahn eingetroffenen Postsachen und Passagiere aufnehmen. Von Suez gehen die
Dampfer entweder zweimal monatlich über Aden nach Kolombo, Madras und Kalkutta oder wöchentlich über Aden nach Bombay und
von dort zweimal monatlich nach Kolombo, Pinang, Singapur, Hongkong, Schanghai und Jokohama. In Kolombo zweigt sich die
australische Linie ab, zweimal monatlich nach dem King George-Sund, Adelaide, Melbourne und Sydney.
2) Die British India Steam-Navigation Company hat gleichfalls Kontrakte für Besorgung der Post abgeschlossen mit den
Seite 1 / 2
eLexikon
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Seite 4.491, Dampfschiffahrt (Postdampferlinien)
Internet:
http://peter-hug.ch/lexikon/04_0491
Regierungen von England, Indien und Australien; sie besitzt 78 Dampfer (darunter allerdings viele kleinere) und fährt zweimal
monatlich von London via Suez nach Kolombo, Madras und Kalkutta, von London nach Algier, Port Said, Suez, Aden, Sansibar,
Karatschi, Bombay, von London via Suez nach Batavia, Thursday Island, Cooktown, Townsville, Bowen, Mackay, Rockhampton und
Brisbane.
3) Die Orient Steam-Navigation Company fährt unter Kontrakt mit der Regierung von Neusüdwales zweimal monatlich von
London über Plymouth, Neapel und durch den Suezkanal nach Adelaide, Melbourne, Sydney.
4) Die Ocean Steam-Ship Company von London und Liverpool über Suez, Pinang, Singapur und Hongkong nach Schanghai.
5) Die Anchorlinie von Liverpool über Gibraltar, Port Said, Suez, Aden nach Bombay oder über Kolombo nach Kalkutta.
b) Deutsche Linien.
1) Die Deutsche Dampfschiffreederei zu Hamburg (Kingsinlinie) fährt bereits seit Jahren mit 11 erstklassigen Dampfern
dreiwöchentlich von Hamburg über Pinang, Singapur und Hongkong nach Japan.
2) Der Norddeutsche Lloyd hat 1885 einen Kontrakt mit der deutschen Reichsregierung abgeschlossen, wonach er gegen eine
Subvention von 4,400,000 Mk. von 1886 an 15 Jahre lang folgende Linien unterhält: A. für den Verkehr mit Ostasien: a) von
Bremerhaven über Antwerpen, Port Said, Suez, Aden, Kolombo, Singapur und Hongkong nach Schanghai; b) eine Anschlußlinie von
Hongkong über Jokohama, Hiogo nach einem noch zu bestimmenden Hafen von Korea und über
Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte
Auflage, 1885-1892;4. Band, Seite 491 im Internet seit 2005; Text geprüft am 8.10.2008; publiziert von Peter Hug; Abruf am
13.1.2017 mit URL:
Weiter: http://peter-hug.ch/04_0492?Typ=PDF
Ende eLexikon.
Seite 2 / 2