Besonders wichtig für Kinder

Transcrição

Besonders wichtig für Kinder
Herrn
Peter Musternam
Musterstrasse 123
CH-8000 Musterstadt
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DIE VIER VORBEREITUNGEN AUF DIE BEHANDLUNG
Besonders wichtig
für Kinder
AG
LIAN CHINAHERB AG
Fürtistrasse 7
CH-8832 Wollerau
P.P.
CH-8832 Wollerau
REFERENTIN/REFERENT
Sa./So. 13./14. Dezember
Alex Tiberi
Die Therapie will vorbereitet sein. Alex Tiberi hat von
seinem Lehrer Dr. Yun Won Suh nicht nur Akupunktur
gelernt, sondern auch die Bedeutung der «vier Vorbereitungen»: Der oder die Behandelnde muss sich
und das Material genauso vorbereiten wie die zu behandelnde Person und die Akupunkturpunkte. Sonst
entsteht Unruhe, welche die Behandlung beeinträchtigt. Besonders die Behandlung von Kindern.
«Was ist denn los mit dir? Hab ich dir das nicht besser beigebracht?» Wie oft ich mir diese Kritik doch anhören musste,
und erst noch vor den Patienten!
Dr. Yun Won Suh, ein koreanischer Meister der fünften Generation, war mein Lehrer der Orientalischen Medizin. Er
sah es gerne, wenn ich die Punktlokalisation und Stichtechnik an den Patienten mit ihm lernte. Er nadelte eine
Seite des Patienten und überwachte mich gleichzeitig
beim Nadeln der anderen Seite. Wenn meine Lokalisation
nicht gleich der seinen war oder wenn meine Stichtechnik
mehr Schmerz verursachte als seine, scheute er es nie,
mich sofort, in Anwesenheit der Patienten, zurechtzuweisen.
Was den Patientinnen und Patienten dabei wohl durch den
Kopf gegangen sein mag …? Sie schauten immer verunsichert hoch zu Dr. Suh auf der einen und zu mir auf der
anderen Seite.
VERANSTALTUNGEN UND KURSE
DATUM
Vier Vorbereitungen
Vorbereiten des Materials – das mag banal klingen. Doch
wie oft schon habe ich Therapeuten gesehen, die während
der Behandlung noch schnell aus dem Raum eilen mussten,
um eine längere Nadel oder einen Balsam zu holen (und
draussen realisierten sie, dass sie ja gerade diese Nadel,
just diesen Balsam nicht mehr vorrätig hatten …).
Bei Erwachsenen erweckt man damit vielleicht nur einen
etwas unprofessionellen Eindruck. Aber versuchen Sie
THEMA
• Pädiatrie
Sa./So. 13./14. März 04
(Zürich)
Mazin Al-Khafaji
(in Zusammenarbeit mit der AG TCM)
• Dermatologie und autoimmune Erkrankungen
Sa./So. 17./18. April 04
Frau Dr. Wu
• Gynäkologie
PREIS
Fr. 370.–
Fr. 400.–
Mitglieder AG TCM
Fr. 360.–
Fr. 370.–
Die Behandlung vor der Behandlung: Tui-Na-Massage
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INHALTSVERZEICHNIS
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Die Ehre der Kritik
Ich kann mich aber über die Kritik nicht beklagen. Vielmehr
ist es mir eine Ehre, wenn ich bedenke, wie wichtig für Dr.
Suh das gefühlsmässige Befinden der Patienten war. Noch
wichtiger war ihm aber offenbar, dass ich die korrekte
Technik lernte. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Für Dr. Suh war die mentale Befindlichkeit der Patienten
äusserst wichtig. Ebenso wichtig war ihm auch das mentale
Befinden des Behandelnden, der Therapeutin oder des
Arztes. Wichtig waren ihm weiter das richtige Wählen und
Bereitstellen des nötigen Materials sowie die richtige Vorbereitung der zu behandelnden Akupunkturpunkte. Dies waren
für Dr. Suh die «vier Vorbereitungen» zur Behandlung.
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Für Studierende gewährt das LIAN INSTITUT 20 % Rabatt auf seine Weiterbildungskurse.
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Vier Vorbereitungen für die Behandlung
Kolumne von Simon Becker
Studie zur Behandlung von Migräne
Das Chong-Konzept
Neues aus der Fachwelt
- Alte daoistische Medizinfläschchen gefunden
- Datenbank für pflanzliche Substanzen
- Ingwer für Schwangere offenbar unschädlich
- und weitere Beiträge
Neue Produkte / -Impressum
Hinweise zu den LIAN-Seminaren
Veranstaltungen
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AG
DIE VIER VORBEREITUNGEN AUF DIE BEHANDLUNG
VERANSTALTUNGEN UND KURSE
dieses «Aus-dem-Zimmer-Rennen» einmal bei einem Kind!
Die Umstände der Behandlung können sich komplett ändern.
Sie kommen zum Beispiel ins Behandlungszimmer zurück
und da sitzt ein weinendes Kind und blickt auf ein am Boden
zerbrochenes Otoskop, während die frustrierten Eltern zu
erklären versuchen, sie hätten doch nur für einen ganz
kurzen Augenblick weggeschaut.
Die Vorbereitung der Patientin, des Patienten muss das
genaue Erklären der Behandlung, zukünftige Visiten, Verbesserungen des Lebensstils, die beste Methode zur Einnahme der verschriebenen Arzneimittel etc. beinhalten.
In der Chinesischen Medizin heisst es, das Qi folge dem
Geist. Deshalb ist es ungemein wichtig, sich auch des
Geistes der Patienten anzunehmen. Das kann heissen,
man zeigt ihnen eine entspannende Übung, eine Visualisierung oder man lehrt sie, richtig zu atmen.
Die Vorbereitung eines Kindes ist doppelt wichtig. Die korrekte Vorbereitung, das Vertrautmachen mit der Behandlung
erhöht ganz klar den therapeutischen Effekt. – Wie könnten
wir erwarten, dass unsere Behandlung das Qi eines verängstigten und weinenden Kindes harmonisiert?
Seminare am
LIAN INSTITUT
entwickelt, nachdem ein Elternteil die Umgebung des Kindes verlassen hat, zum Beispiel nach einer Scheidung. Es
zeigt sich vielleicht als Lungen-Qi-Leere-Asthma, als Milzleere-Asthma (Schleimasthma) oder Leber-attackiertdie-Lunge-Asthma (Emotionsasthma) oder als Nichthalten-des-Lungen-Qi-durch-die-Nieren-Asthma. Alle diese Formen können sich aus einem Wechsel im elterlichen
Milieu entwickeln.
Die Vorbereitung des zu behandelnden Akupunkturpunktes
soll helfen, den Punkt möglichst angenehm stechen und
trotzdem den grösstmöglichen Nutzen daraus ziehen zu
können. Da in Kindern das Leitbahnensystem noch nicht
komplett entwickelt ist, kann man zum Beispiel die Wirkung
erhöhen, indem man vor den spezifischen Punkten einen
generellen Qi regulierenden Punkt behandelt. Etwa indem
man kühle Regionen auf dem Körper des Kindes findet
und diese wärmt. Traditionellerweise wurde das durch Reibungsmassage gemacht; heutzutage brauchen viele moderne Therapeuten einen Fön – mit guter Wirkung. Andere
harmonisierende Techniken sind das Klopfen und Schaben
des ganzen Körpers mit japanischen Shoni-shin-Instrumenten oder die Anwendung einer allgemeinen pädiatrischen
Tui-Na-Massage.
Bei der Behandlung von spezifischen Punkten sollte der
Punkt zuerst massiert werden, um das Qi der lokalen Region
zu sammeln. Danach sollte beim Einstechen der Nadel etwas
Druck auf den Punkt ausgeübt werden. Das vermindert
Schmerz und beugt blauen Buckeln vor.
Kinder sind anders …
Bei der Behandlung von Kindern sind aber noch mehr
«Geister» involviert, nämlich die der Eltern. Ich demonstriere oft zuerst an den Eltern, was ich nachher bei den
Kindern machen möchte. Das hilft sehr, die elterliche Unterstützung zu gewinnen, was vor allem dann wichtig ist,
wenn das Kind nicht richtig mitmachen will.
Manchmal können die Eltern die Ursache der Krankheit
sein. Alle elterlichen Einflüsse und elterlichen Energien
dringen durch die Lunge im oberen Erwärmer in den Körper
ein. Danach sinken sie in den mittleren Erwärmer und teilen
sich zwischen Leber und Milz auf. Im unteren Erwärmer
kommen die Einflüsse wieder zusammen und stützen die
Nierenessenz. Das heisst, alle fünf zang werden von elterlichem Qi beeinflusst.
Schwierigkeiten mit vernünftiger Disziplin und Kontrolle
können Leberprobleme verursachen. Exzessive Disziplin
und zu strenge Erziehung schaden dem Leberblut und LeberYin und führen zu Feuer. Keine Disziplin, das Fehlen von
klaren Grenzen hingegen führt zu Leberstagnation.
Wenn ein Kind übermässig beschützt wird, kann die Milz
ihre Transformationsfunktion nicht wahrnehmen und es
sammelt sich Feuchtigkeit an. Das Fehlen von Liebe und
Wärme andererseits führt zu Milz-Qi-Schwäche.
Natürlich ist auch die Ernährung ein ganz wichtiger Faktor
für die Gesundheit des Kindes. Viele Eltern realisieren
nicht, dass Kinder übermässig wählerisches Essen von ihnen
gelernt und übernommen haben. Oft sind die Eltern von
Kindern, welche nur gerade zwei oder drei Nahrungsmittel
essen, heikle Esser.
Die Lungen empfangen das Qi der Fürsorger. Auf einer
physischen Ebene nehmen die Lungen die Luft der Aussenwelt ein. Auf einer psychischen Ebene nehmen sie Liebe
und Fürsorge auf. Qi wird dann aus beidem ausgelöst.
Man sieht ja oft, wie sich bei einem Kind ein Asthma
… und reagieren sensibel
Bei der Vorbereitung für eine Behandlung darf man sich
nicht ablenken lassen. Vielleicht würde es ja gelingen, einen
Erwachsenen zu behandeln, während man gleichzeitig an
den Patienten im Wartezimmer oder an seinen eigenen
Sorgen herumstudiert. Kinder aber sind speziell sensibel
auf solche Unruhe. Wer sich mit Kleinkindern auskennt,
weiss, dass sie genau dann zu weinen beginnen, wenn
man aufhört, sich mit ihnen zu beschäftigen.
Es braucht nicht nur Fokus, natürlich muss man auch wissen,
was und wie man behandelt. Die Behandlung von Kindern
erfordert, dass man sich im Klaren ist über ihre speziellen
Eigenschaften.
Alex Tiberi, aus dem Englischen frei übersetzt von Simon Becker
Pädiatriekurs
mit Alex Tiberi
Mitte Dezember wird Alex Tiberi am LIAN INSTITIUT einen
Kurs über Pädiatrie in der Chinesischen Medizin abhalten:
Physiologie, Pathologie und therapeutische Massnahmen,
speziell auf die klein(st)en Patientinnen und Patienten abgestimmt. Siehe Seiten 11 und 12.
anschliessend in Brighton seine eigene Hautklinik eröffnet.
Er ist in seinem Fach einer der führenden Dozenten der
westlichen Welt. Bekannt wurde Mazin Al-Khafaji bei uns
als Coautor des «Manual of Acupuncture» mit P. Deadman.
Mazin Al-Khafaji wird sein Referat in englischer Sprache
halten über
• Dermatology:
Superficial Fungal (Yeast) Disease, Vitiligo
• Autoimmune Diseases:
Rheumatoid Arthritis, Ulcerative Colitis
Sa./So. 13./14. März 2004, Hotel Zürichberg,
Orellistrasse 21, CH-8044 Zürich
Die Weiterbildungsveranstaltungen am LIAN INSTITUT
sollen künftig ausführlicher im «EXTRAKT» angekündigt
werden. Auch die Dozentinnen und Dozenten wollen
wir etwas näher vorstellen. Für den schnellen
Überblick bleibt die tabellarische Aufstellung auf der
letzten Seite.
• Alex Tiberi: Pädiatrie
Alex Tiberi ist einer der Pioniere der
Chinesischen Medizin in den USA.
Er studierte Akupunktur am Oriental
Medical Institute in Boulder, Co, am
Institute for Acupuncture Studies in
Cambridge und an der Northeastern
School of Acupuncture in Watertown,
Ma. Darauf folgte ein Praktikum bei
Dr. Suh, einem Master der Koreanischen Akupunktur in
Belmont, Mass.
Alex Tiberi war Mitbegründer des Pacific College of Oriental
Medicine, heute eine der grössten Schulen in den USA.
Alex Tiberi ist Vizepräsident des Pacific College und Direktor
der Abteilung Chinesische Medizin. In seiner Privatpraxis,
dem Pacific Center of Health, spezialisierte sich Tiberi auf
die Behandlung von schwangeren Frauen, Kindern und orthopädischen Problemen.
Alex Tiberi ist ein häufiger Gastdozent in Europa. Zum ersten
Mal wird Alex Tiberi nun ein Seminar in der Schweiz abhalten.
Von Alex Tiberi wird oft gesagt, dass er einer der besten
Dozenten im Feld der Chinesischen Medizin sei. Sein äusserst angeregter und lebendiger Unterrichtsstil macht seine
informativen und praxisorientierten Seminare auch spannend und stimulierend.
Bei uns wird Alex Tiberi über die Pädiatrie referieren. Die
Themen sind folgende:
• Chinesisch medizinische Embryologie
• Die speziellen Eigenschaften und Physiologie von Kindern
• Entwicklungsphasen von Kindern
• Übersicht über die therapeutischen Möglichkeiten bei Kindern
• Tui-Na-Massage speziell für Kinder
• Krankheitsursachen bei Kindern
• Chinesische Diagnose bei Kindern
• Detaillierte Besprechung häufiger Kinderkrankheiten wie
Respirationskrankheiten, Entwicklungsprobleme etc.
Sa./So. 13./14. Dezember, LIAN INSTITUT,
CH-8832 Wollerau
• Frau Dr. Wu: Gynäkologie
Wir freuen uns sehr, dass Frau Dr. Wu
im April bereits ihr drittes Seminar
bei uns unterrichtet. Dr. Wu ist Chefärztin für Integrierte Medizin (Chinesisch–Westlich) am Beijing Hospital
of Traditional Chinese Medicine. Sie
ist auch Professorin am Beijing College
of TCM sowie Direktorin des Beijinger
Geburtshilfe- und Gynäkologie-Komitees. Frau Dr. Wu studierte Westliche Medizin an der Beijing Medical University.
Danach spezialisierte sie sich auf Geburtshilfe und Gynäkologie. Nachdem sie einige Jahre als Westliche Gynäkologin
gearbeitet hatte, entschied sie sich für eine Weiterbildung
in Chinesischer Medizin. So studierte sie Chinesische Medizin am Beijing College for TCM und folgte danach einer
der berühmtesten Ärztinnen der Chinesischen Medizin in
China, Chai Song-yan, für mehr als fünf Jahre als Hauptpraktikantin und Assistentin. Sie ist Autorin von über 50
Forschungsarbeiten zur TCM-Gynäkologie und Mitautorin
von fünf Büchern, darunter «A Practical Handbook on Infertility and Sterility».
Für ihr Seminar in Wollerau hat Frau Dr. Wu die Themen
wie folgt aufgeteilt:
• Schwangerschaftskrankheiten: Hypertension, Ödem und
frühe Stadien von Schwangerschaftsvergiftungen, Verstopfung während der Schwangerschaft
• Akkumulationen und Ansammlungen (zheng jia): Endometriose und Andenomyose, Myome, Eierstockzysten
• Unterleibserkrankungen: Pelvisches Blutstasesyndrom
• Brustkrankheiten: Entwicklungsprobleme, Hyperplasie,
Fibroadenome, Mastitis, Brustkrebs
Frau Dr. Wu wird ihre Themen detailliert westlich sowie
östlich ausleuchten und besprechen. Die Behandlungsmethoden folgen ausschliesslich Chinesischer Arzneimitteltherapie.
Sa./So. 17./18. April 04, LIAN INSTITUT,
CH-8832 Wollerau
• Mazin Al-Khafaji: Dermatologie und autoimmune
Erkrankungen in Zusammenarbeit mit der AG TCM
Der Dozent Mazin Al-Khafaji hat in Taiwan Sinologie studiert
und anschliessend innere Medizin am Shanghai College
für Traditionelle Chinesische Medizin, wo er mit einem
Doktorat abgeschlossen hat. Später hat er an einer traditionellen dermatologischen Klinik in Nanjing gearbeitet und
Regula Suter-Estermann
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AG
NEUES AUS DER FACHWELT
NEUE PRODUKTE
GEDANKEN
Süssholz als
Testosterondämpfer
Chinesisches
Schönheitsbad
Alt ja,
erstarrt nein
Ein an der Konferenz 2003 der British Pharmaceutical Society vorgestellter iranischer Studienreport berichtet, dass
der Konsum von Süssholzwurzeln zu einer Reduktion von
Testosteron im Serum führen kann. 10 Männer, welche
täglich 1,3 g getrocknetes Extrakt zu sich genommen hatten,
wiesen einen deutlich reduzierten Hormonspiegel auf.
(JCM News Oct 2003)
Nach traditioneller chinesischer Auffassung liegt das Geheimnis von
Schönheit im stetigen Fluss der Lebensenergien, dem chinesischen
Qi. Das neue LIAN-Schönheitsbad
basiert auf der jahrtausendealten chinesischen Kräutertradition. Hinter der
wohl durchdachten Auswahl der
Kräuter steckt die hohe Kunst der
Chinesischen Heilkräutermedizin. Die Kombination der
Kräuter fördert die Durchblutung und erhöht die Spannkraft. Lassen Sie sich verwöhnen! Nutzen Sie die althergebrachten Kenntnisse der Chinesen über Kräuter, Düfte,
Farben und ihre Wirkung auf Körper, Geist und Seele.
Die Chinesische Medizin nahm ihren
Schwangerschaft:
Ingwer offenbar
unschädlich
Im Zuge einer in Thailand durchgeführten Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie zeigte sich, dass bei schwangeren
Frauen nach einer viertägigen Einnahme von Ingwerpulver
(Rhizoma Zingiberis, Sheng Jiang) die Übelkeitssymptome
deutlich zurückgingen, ohne dass
nach der Einnahme oder bei der Geburt Nebenwirkungen eintraten. Wichtige Erkenntnisse waren, dass die
Wirkung von Ingwer erst 48 Stunden
nach der Einnahme einsetzte und
eine Dosis von lediglich 1 g pro Tag
ausreichte. Eine frühere dänische
Studie (Eur J Obstet Gynecol Reprod
Ingwer hilft gegen SchwanBiol. 1990; 38: 19–24) hat gezeigt,
gerschafts-Übelkeit.
dass dieselbe Dosis Ingwer bei der
Behandlung von Hyperemesis gravidarum, einer erschwerten
Form von Erbrechen in der Schwangerschaft, wirksam ist.
Wichtig ist dieser Nachweis der offensichtlichen Unbedenklichkeit von Ingwer angesichts der Tatsache, dass die
Substanz nach Westlicher Medizin während der Schwangerschaft kontraindiziert ist, und zwar gestützt auf eine
Studie, die bei hohen Dosen von 6-Gingerol, einem der
Bestandteile von Ingwer, mutagene Aktivitäten entdeckt
hat. Dieselbe Studie hat jedoch auch gezeigt, dass andere Bestandteile von Ingwer ebenso wie die Wurzel als
Ganzes antimutagen wirken.
(Obstet Gynecol. 2001; 97: 577–82)
Anfang vor rund 2500 Jahren. Das
oft genannte Alter von 5000 Jahren
ist faktisch nicht belegt und dürfte
Simon Becker,
TCM-Therapeut (SBO-TCM),
leitet den Beratungsdienst
und die Qualitätssicherung
übertrieben sein. Doch 2500 Jahre
der LIAN CHINAHERBAG.
lassen sich ja auch sehen.
Unsere Medizin hat also Tradition. Gibt es da noch Raum
für moderne Einflüsse, für Kritik und Weiterentwicklung?
Ein Nein wäre das Verdrängen der Realitäten. Unsere Medizin hat zwar vor 2500 Jahren ihren Anfang genommen; es
fand aber immer eine kritische Auseinandersetzung mit der
Materie statt, immer wieder gab es Weiterentwicklungen.
Denken wir zum Beispiel an die Integration der Fünf-Wandlungsphasen-Theorie in die Akupunktur im Nan Jing oder
an die etwas starre Zuordnung von Leitbahnen, Temperaturen und Geschmacksrichtungen zu den bis dahin pragmatisch verwendeten Arzneimitteln während der Neokonfuzianischen Periode um 1000 n.Chr. Und vergessen wir
nicht Wang Qing-ren’s harsche Kritik an seinen Vorläufern
und die Weiterentwicklung, die er mit seinen anatomischen
Untersuchungen im 19. Jahrhundert eingeleitet hat. Wie
man nur so naiv sein und an einen Dreifach-Erwärmer
glauben könne, fragt er in seinem Buch «Yi Lin Gai Cuo».
Er nannte die Region oberhalb des Zwerchfells «Haus des
Wohltuende Entspannung für Körper, Geist und Seele.
Blutes» (Xue Fu) und leitete aus diesem Konzept eine der
absolut wichtigsten Rezepturen der modernen Chinesischen
Weihnachtstee
Medizin ab: Xue Fu Zhu Yu Tang.
So sollen wir auch heute die Chinesische Medizin weiter-
… es weihnachtet. Und plötzlich hat
man Zeit … oder versteht es, sie sich
zu nehmen. LIAN hat aus aromatischen Kräutern einen harmonisierenden und wärmenden Weihnachtstee kreiert. Geeignet als Kundengeschenk oder für den Verkauf. Auf
Wunsch in individueller Verpackung
– rufen Sie an: 01 786 99 99.
Regula Suter-Estermann
IMPRESSUM
Newsletter der LIAN CHINAHERBAG Ausgabe: 4/2003 Erscheinungsweise: 4-mal jährlich (April, Juni, September, November) Herausgeber: LIAN CHINAHERBAG, CH-8832 Wollerau Auflage: 1000
Expl. Redaktion: Regula Suter-Estermann, Simon Becker Abschlussredaktion: Markus Bär Gestaltung: dd com ag, CH-8008 Zürich Copyright: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Überset-
Genusstee
Kreationen aus
Rohkräutern
mischen wir für
Sie auf Bestellung.
entwickeln. Gut fundiert natürlich, nicht aus dem Stegreif.
•
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stehen.
Aber weiterentwickeln in jedem Fall. Dazu gehört auch die
Integration westlicher Diagnoseverfahren. Bleiben wir den
theoretischen Grundlagen treu, aber verschliessen wir uns
nicht dem Fortschritt.
Das Ziel bleibt dasselbe wie während der letzten 2500
Jahre: die Gesundheit unserer Patienten. Dafür machen
wir Gebrauch von allen Hilfsmitteln, die uns zur Verfügung
Ming Mu Cha, Strahlende Augen Tee
Wen Wei Cha, Magen wärmender Tee
An Shen Cha, Geist beruhigender Tee
Liang Kuai Cha, Erfrischungstee
Simon Becker
zung, Speicherung und Weitergabe auf Datenträgern, online aufschalten etc., auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Autorinnen und Autoren sind für ihre
Beiträge selbst verantwortlich. Ihre Meinung entspricht nicht immer der Ansicht des Herausgebers. Abonnemente (kostenlos), Probenummern, Adressänderungen: LIAN CHINAHERB AG, Fürtistr. 7,
CH-8832 Wollerau, Tel. +41 (0)1 786 99 99, Fax + 41 (0)1 786 99 90, E-Mail [email protected] Druck und Versand: Kyburz AG, CH-8157 Dielsdorf Papier: 100 Prozent Recycling
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AG
KLINISCHE STUDIE ZUR BEHANDLUNG VON MIGRÄNE
NEUES AUS DER FACHWELT
Vielleicht fehlerhaft,
aber beispielhaft
Fund altertümlicher
daoistischer Medizinfläschchen
Die weiter unten wiedergegebene klinische Studie zur Behandlung von Migräne wurde in der Septemberausgabe
des «Zhe Jiang Zhong Yi («Zhejiang-Journal für Chinesische Medizin») publiziert.*
Nicht alle klinischen Studien der modernen Chinesischen
Medizin sind gut. Oft sind die Studien-Designs nicht einwandfrei, wichtige Daten nicht ausreichend dokumentiert
und Behandlungserfolge unwahrscheinlich hoch. Meist werden solche Studien in der westlichen Welt nur mit Einschränkungen oder gar nicht akzeptiert. Trotzdem können sie
für Therapeuten und Ärztinnen der Chinesischen Medizin
sehr hilfreich und für den klinischen Alltag gar unerlässlich sein.
Textbücher beschreiben die theoretischen Behandlungen
aller, auch unbehandelbarer oder unheilbarer Krankheiten.
Die Frage der klinischen Wirklichkeit bleibt aber oft unbeantwortet. Sehr selten zeigen sich die logischen und einfachen
Textbuchmuster eins zu eins im klinischen Alltag. Meistens
zeigen sich komplexe Konstellationen mit einer Kombination
verschiedener Muster; die Differenzierung ist schwierig, die
Verschreibung wird kompliziert.
Basisrezeptur individuell anpassen
In unserem Beispiel geht man aber einen Schritt weiter
und passt die Grundrezeptur an die genauen Umstände,
das individuelle Muster des Patienten oder der Patientin
an. Diese Art der Verschreibung ist gar nicht sehr kompliziert,
aber viel effizienter. Man kennt die einzelnen Arzneimittel
und man kennt Grundrezepturen. Man beginnt mit einer
guten Basisrezeptur und modifiziert diese dann individuell.
Nicht jede Verschreibung muss von Grund auf neu entworfen werden.
Dr. Silvio Schaller, TCM-Arzt in Zürich, spricht sehr präzise
von einem «Modul-Verschreibungsverfahren»: Man kennt
Module und addiert diese zu Grundrezepturen oder stellt
sogar einfach nur einzelne Module zusammen. Die im Folgenden zusammengefasste klinische Studie soll als Anleitung
dazu gelten, zunächst spezifisch für den Fall einer Migränebehandlung, dann aber auch generell für diese Art der Verschreibungsmethodik.
«EXTRAKT» wird in kommenden Ausgaben weitere Artikel
nach diesem Konzept bringen; sie sollen Therapeuten und
Ärztinnen helfen, ein «Grundsortiment» von guten Basisrezepturen für klinisch häufige Krankheiten aufzubauen. – Damit
vermehrt differenziert behandelt werden kann und man
nicht von modernen «Breitband»-Formeln abhängig ist.
Nutzen auch aus mangelhaften Studien ziehen
Was die Qi tonisierenden oder Yang senkenden Arzneien
sind, das wissen wir, das gehört zur Grundausbildung.
Welches aber ist die beste Arznei für die Behandlung
von spezifischen Erschöpfungsmustern oder Migräneattacken? Welche Dosierung, welche Kombination wirkt am
besten und stärksten gegen die pochenden Kopfschmerzen,
gegen die Erschöpfung?
Diese Fragen werden mit den in der chinesischen Literatur
zuhauf publizierten klinischen Studien effizient beantwortet.
Ob dann die statistische Auswertung ganz genau vorgenommen wurde und der Behandlungserfolg exakt stimmt,
spielt für diese Benutzung der Daten keine grosse Rolle.
Was wir suchen und finden in diesen Veröffentlichungen,
sind Behandlungsstandards aus dem modernen China,
sind Antworten weniger zu theoretischen als vielmehr zu
klinischen Fragen. Und diese Daten beginnen nun, eine
klaffende Lücke in der englisch- und deutschsprachigen
TCM-Literatur zu stopfen.
Die vorliegende Studie scheint mir ein speziell gutes Beispiel.
Bei der Behandlung von Migränen wird zuerst eine Grundrezeptur beschrieben, welche dann in der Praxis ganz
nach dem Leitgedanken der individuellen Verschreibung
Die Migräne-Studie
Insgesamt 83 Patienten, welche an Migräne-artigen Kopfschmerzen litten, nahmen an dieser klinischen Studie teil.
Davon waren 31 Männer und 52 Frauen. Ihr Alter lag zwischen 23 und 69 Jahren mit einem Durchschnitt von 38,7
Jahren. Die bisherige Dauer der Krankheit umfasste eine
Spanne von lediglich 17 Tagen bis zu 16 Jahren. 17 Patienten litten zusätzlich an erhöhtem Blutdruck.
Es wurden sieben Muster differenziert und die Patienten je
nach Symptomen in diese Muster aufgeteilt. Die Muster
mit den charakteristischen Symptomen und der Anzahl Patienten sind nachfolgend aufgelistet:
1) Wind-Kälte blockiert die Netzwerkgefässe: Stechende
Kopfschmerzen, welche sich in den Nacken und Rücken
ziehen können, Aversion gegen Wind und eine Furcht vor
Kälte, Verschlimmerung der Schmerzen mit Kälte, ein Verlangen nach einer warmen Kopfbedeckung, Brechreiz und
Erbrechen, eine blasse und purpurfarbene Zunge mit
China lanciert Datenbank für pflanzliche
Substanzen
Medicine in China. Paul U. Unschuld
Eine jüngst in China erschienene Studie über die
Therapie von Migräne beantwortet viele praktische
Fragen. Überdies kann sie als Beispiel dienen für die
Modifikation von Grundrezepturen nach Massgabe der
Musterdifferenzierungen. In einer Einführung diskutiert «EXTRAKT» auch den Stellenwert moderner klinischer Studien aus China angesichts der im Westen
geltenden wissenschaftlichen Standards.
aufforderten, das Geld für die Medizin in den Korb zu legen und fest am Strick zu ziehen. Dies war das Signal für
die Mönche in der Höhe, den Korb nach oben zu ziehen
und anschliessend die Medizin im selben Korb hinab zu
lassen. Auf der Tafel in der Grotte stand geschrieben, man
möge bitte die genaue Gebühr in den Korb legen. «Die
heilige Höhle liegt weit oberhalb und Worte können kaum
gehört werden», hiess es.
(JCM News Oct. 2003)
Chinesische Forscher haben ein Datenbank-Projekt initiiert,
das traditionelle Chinesische Medizin mit moderner Genforschung verbinden soll. Auf dem International Human
Genome Meeting in Shanghai erklärte der Direktor des chinesischen Human-Genom-Centers Chen Zhu, dass Genforschung zur Dekodierung der «geheimnisvollen» Effekte
der TCM herangezogen werden könne. Dies meldet die
chinesische Nachrichtenagentur Xinhuanet.
Das Projekt strebt «die weltgrösste Naturstoff-Gendatenbank» an und soll mehr als 5000 wirksame Substanzen
der TCM erfassen. Die Datenbank sei ein Beitrag Chinas
zur Weiterentwicklung der TCM im wissenschaftlichen
Sinn, ergänzte Chen in seiner Funktion als Vizepräsident
der Chinese Academy of Sciences.
«Die grösste Herausforderung in der Kombination der TCM
und der Genforschung wird es sein, jene Elemente der
TCM zu erkennen, die auch wirklich nützlich sind», resümierte der Genforscher Walter Bodmer von der Oxford
University.
(http://www.innovationsreport.de/html/berichte/biowissen
schaften_chemie/bericht-9342.html)
Kulturgut im Vogelnest ...
In einem Vogelnest in der Huanglong-Höhle beim Wudang-Berg, einem berühmten daoistischen Ort in der HubeiProvinz von China, wurden Dutzende von Medizinfläschchen
gefunden. Inschriften auf den Fläschchen zeugen davon,
dass die darin enthaltene Medizin für Augenleiden benutzt
wurde und die Fläschchen während der Song-, der Mingund der Qing-Dynastie (960 bis 1911) verwendet wurden.
Eine Tafel, die in einem Pavillion unter der Grotte gefunden
Medicine in China. Paul U. Unschuld
der Patientin, dem Patienten angepasst wird. Die Modifizierungen der Grundrezeptur basieren auf sieben Mustern,
welche im Artikel beschrieben sind.
Es ist also eine Mischung der Chinesischen und der Westlichen Medizin: Man legt sich auf eine westliche Krankheit
fest, in diesem Fall die Migräne, findet dafür den gemeinsamen Nenner des Krankheitsmechanismus nach Chinesischer Medizin – Blockade der Netzwerkgefässe – und
schreibt dazu eine Grundrezeptur. Alle die vielen fertigen
modernen, auf westliche Krankheiten zugeschnittenen
Chinesischen Rezepturen, welche den Markt überfluten,
sind Beispiele solcher «auf den grössten gemeinsamen
Nenner» reduzierter Grundrezepturen.
Ginseng gegen
Erektionsstörungen
45 Patienten mit Erektionsstörungen wurden in einer Doppelblindstudie einer Ginsengbehandlung unterzogen. Den
Patienten wurden während acht Wochen dreimal täglich
900 mg koreanischer Ginseng (Radix Panacis Ginseng,
Hong Shen) verabreicht. Dieser Behandlungsperiode folgte
eine zweiwöchige Pause und dann eine achtwöchige Placebobehandlung. Es zeigte sich, dass die Anzahl und die Erhaltung der Erektionen, die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs sowie die Festigkeit der Penisspitze während der
Ginsengbehandlung signifikant höher waren als während
der Placebobehandlung.
(JCM News Oct. 2003; J Urol 2002; 168: 2070–3)
... alte daoistische Augenmedizin.
wurde, beschreibt die Funktionen der Augenmedizin. Sie
soll gegen 72 verschiedene Augenleiden wirksam sein,
darunter auch gegen den Grauen Star, Presbyopia und
«Tränen im Wind».
Die Medizin wurde zuerst vom Daoisten Yunxia hergestellt.
Nach historischen Quellen soll Yunxia im Jahr 928 gestorben sein, als Anführer der achten Generation der berühmten Danding-Daoistenlinie vom Wudang-Berg. Diese daoistische Linie soll die erste auf diesem Berg gewesen sein.
Die daoistischen Ärzte in der Höhle verkauften ihre Medizin, indem sie einen Strick mit einem daran befestigten
Korb in den Pavillion unter der Höhle senkten, die Leute
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DAS CHONG-KONZEPT
KLINISCHE STUDIE ZUR BEHANDLUNG VON MIGRÄNE
«Getier» vom Bandwurm bis zu Mikroorganismen
des Qi. Da Qi eine warme Yang-Substanz ist, wird durch
diese Stauung rasch Hitze transformiert. Das heisst, die
Feuchtigkeit wird aufgeheizt und es entsteht feuchte Hitze.
In dieser Umgebung können dann die «Würmer» gedeihen
und sich vermehren.
Obwohl Vergleiche zwischen Chinesischer und Westlicher
Medizin immer eher vorsichtig gezogen werden sollten,
darf man beim modernen Chinesischen Chong-Konzept
den Vergleich mit Candida-albicans-Überwachsungen im
Darm postulieren. In den allermeisten Fällen trifft es zu,
dass Patienten mit erhöhten Candida-Werten auch an
feuchter Hitze leiden. Der Candida-Mikroorganismus ist
dann eben das «Insekt», der chong. Weshalb aber soll
man diesen Organismus so benennen? Reicht es nicht,
einfach feuchte Hitze zu diagnostizieren und therapieren?
In der letzten Ausgabe streifte «EXTRAKT» das ChongKonzept. Hier versuchen wir, den etwas schillernden
Begriff zu klären und Tipps für die Praxis abzuleiten.
Der chinesische Begriff chong kann als Insekt, Wurm oder
Käfer übersetzt werden. Es ist ein genereller Begriff für
kleine «insektenartige» Lebewesen. In der Chinesischen
Medizin wird der Begriff chong für zwei verschiedene Dinge
verwendet. Zum einen beschreibt er die insektenartigen
Arzneimittel wie Lumbricus (Di Long), Scolopendra Subspinipes (Wu Gong) etc., eben chong im wahrsten Sinne
des Wortes, zum anderen beschreibt dieses chinesische
Zeichen aber auch eine Art von inneren pathogenen Faktoren.
Hier kann wieder aufgeteilt werden: Traditionell wird chong
mit «Würmer» übersetzt und bezeichnet intestinale Parasiten
wie Band- und Hakenwürmer. In der modernen chinesischen Medizin hat chong nun aber noch eine weitere Bedeutung erlangt. Es wird verwendet, um kleine und kleinste
Lebewesen vor allem in unserem Darm zu beschreiben.
Das sind meist Pilze, manchmal auch Bakterien oder andere
Mikroorganismen.
Chong in diesem modernen Sinne wird meistens im
Zusammenhang mit Feuchtigkeit und Hitze erwähnt. So
auch im letzten «EXTRAKT», im Artikel über Fehldiagnosen:
«… feuchte Hitze, die nach unten in die Vulvaregion sank
und chong produzierte.» (Nr. 3/03, Seite 5) Dieses Beispiel illustriert denn auch, dass chong in einem Milieu
feuchter Hitze wachsen und dass sich Chong-Befall sehr
oft in Form von Pilzen im Körper zeigt.
Empfehlungen für die Therapie
Der Unterschied liegt bei der Zugabe von spezifischen
chong tötenden Arzneien zu Rezepturen für Patienten,
welche feuchte Hitze mit Ansammlungen von chong präsentieren. Beispiele dieser Arzneimittel sind Fructus Pruni
Mume (Wu Mei), Cortex Ailanthi Altissimiae (Chun Gen Pi),
Fructus Zanthoxyli (Chuan Jiao), Fructus Arecae Catechu
(Bing Lang), Fructus Quisqualis (Shi Jun Zi) etc. Auch das
für «Seafood»-Vergiftungen indizierte Folium Perilla (Su
Ye) darf dazu gezählt werden.
Als sehr klassische und äusserst effiziente Leitrezeptur
steht Wu Mei Wan (Mume Pille). Eine Analyse deren Inhaltsstoffe bestätigt schnell obige Feststellungen: Die Wurm
tötenden Arzneien werden mit den stärksten feuchte Hitze
klärenden Arzneimitteln kombiniert. Weiter sind auch warme
und stärkende Mittel enthalten, um die Milz, den eigentlichen
Ursprung der Feuchtigkeitsansammlungen, zu wärmen
und zu tonisieren.
In der Praxis rät es sich also sehr, für Patienten und Patientinnen, welche an feuchter Hitze leiden und bei denen entweder häufige Pilzinfektionen auftreten oder nachweislich
erhöhte Candida-Werte vorliegen, entweder, wenn das
Muster entspricht, mit Wu Mei Wan als Grundrezeptur zu
beginnen oder der Verschreibung einige der spezifischen
Würmer tötenden Arzneien beizugeben.
Bei chong im Darm ist das beste Mittel Wu Mei. Bei chong
im Vaginalbereich ist es Ku Lian Gen Pi. Andere Mittel werden
je nach Muster aus den oben aufgelisteten ausgewählt.
weissem Belag und ein saitenförmiger (xian) und gespannter
(jin) oder ein rauer (se) Puls. Zehn Patienten litten an diesem
Muster.
2) Schleim-Trübheit stört das Obere: Migränekopfschmerzen, welche in die Augensockel ausstrahlen, oft
ein charakteristischer «schwerer» Schmerz, als ob der
Kopf dick eingebunden wäre, unberechenbar an- und abschwellender, oft schleichender Schmerz, welcher nicht
stoppen will, Brust- und Bauchvölle, Erbrechen von Speichel
und Schleim, ein weisser und schleimiger Zungenbelag
und ein schlüpfriger (hua) oder saitenförmiger (xian) und
schlüpfriger Puls. Siebzehn Patienten litten an diesem Muster.
3) Lebereinengung und Qi-Stagnation: Einseitige Migräneartige Kopfschmerzen auf der rechten oder linken Seite,
Ausstrahlungen zum supraoribtalen Knochenring oder einseitig in den Nacken. Oft zeigt sich der Schmerz dehnend
mit einem Gefühl des Bersten-Müssens, bei sehr starkem
Schmerz auch Erbrechen von bitterer Flüssigkeit, immer
wiederkehrende Attacken mit einem Bezug zu den Emotionen,
Völleschmerz in der Brust und unter den Rippen, häufiges
Aufstossen und Völle in der Bauchregion, dunkle und purpurfarbene Zunge mit dünnem weissem oder dünnem schleimigem Belag und ein tiefer (chen) und saitenförmiger (xian)
Puls. Zweiundzwanzig Patienten litten an diesem Muster.
4) Blutstase blockiert die Netzwerkgefässe: Therapieresistente Kopfschmerzen über eine lange Zeit, fixierte, oft
stechende Schmerzen, düstere und fahle Gesichtsfarbe,
purpurne Lippen und Zunge, dünner (xi) und rauer (se)
oder tiefer (chen) und rauer Puls. Vierzehn Patienten litten
an diesem Muster.
5) Aufsteigendes Leber-Yang: Beidseitige sehr starke
Kopfschmerzen mit Schwindel, innere Unruhe, schnelles
Aufbrausen, rote Gesichtsfarbe, bitterer Mundgeschmack,
Rippenschmerzen, rote Zunge mit dünnem und gelbem
Belag und ein saitenförmiger (xian) oder ein saitenförmiger,
dünner (xi) und schneller (shuo) Puls. Sieben Patienten litten
an diesem Muster.
6) Qi- und Blutleere: W iederkehrende dumpfe Kopfschmerzen, unberechenbares An- und Abschwellen, Verschlimmerung mit Ermüdung oder geistiger Anstrengung,
glanzlose Gesichtsfarbe, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Herzklopfen, blasse Zunge mit dünnem Belag und ein dünner
(xi) und schwacher (ruo) Puls. Fünf Patienten litten an diesem
Muster.
7) Leber- und Nieren-Yin-Leere: Kopfschmerzen mit einem
Leeregefühl im Kopf, Schwindel, Gehörschwäche, Tinnitus,
Lendenschmerzen und schwache Knie, Hitze in den fünf
Herzen, rote Zunge mit dünnem oder gar keinem Belag
und ein dünner (xi), schneller (shuo) und schwacher (ruo)
Puls. Acht Patienten litten an diesem Muster.
Die Modifikation nach Mustern
Die Behandlung erfolgte durch die Abgabe einer Modifikation
von Sou Feng Qu Yu Hua Tan Tang («Dekokt zum Aufspüren
von Wind, Eliminieren von Stase und Umwandeln von
Schleim»). Die Basisrezeptur enthält folgende Arzneimittel:
Radix Ligustici Wallichii (Chuan Xiong), 15–30 g; Buthus
Martensi (Quan Xie), Rhizma Typhoni Gigantei (Bai Fu Zi),
je 6 g; Bombyx Batryticatus (Jiang Can), 9 g; Radix Albus
Paeoniae Lactiflorae (Bai Shao), 15 g; Radix Glycyrrhizzae
(Gan Cao), 5 g. Die Modifikationen nach Musterdifferenzierungen waren folgende:
Beim Wind-Kälte-blockiert-die-Netzwerk-Gefässe-Muster
wurden zur Basisrezeptur noch folgende Arzneien hinzugefügt: Herba Asari cum Radice (Xi Xin), 6–15 g (bei solch
Chong tötende Arznei: Fructus Pruni Mume (Wu Mei).
Simon Becker
Radix Ligustici Wallichii (Chuan Xiong) ist ein Hauptkraut für die Behandlung
Chong habens gerne feucht und warm
In der Chinesischen Medizin müssen chong nicht unbedingt von aussen her in den Körper gelangen. Die Chinesische Medizin kennt ja «nur» die sechs klimatischen Faktoren und epidemische Toxine als äussere pathogene Faktoren. Viel eher als dass chong von aussen her in den Körper
eindringen, entstehen sie im Innern. Sie wachsen und gedeihen in einer feuchtwarmen Umgebung.
Feuchtigkeit ist ein pathogener Faktor mit Yin-Eigenschaften.
Daher sinkt die Feuchtigkeit ab in den unteren Erwärmer.
Weiter blockiert die klebrig-nasse Masse den freien Fluss
von Kopfschmerzen.
Die Seidenraupe, Bombyx Batryticatus (Jiang Can), ist speziell wirksam gegen
Migräne (verpuppt und von Pilz befallen).
Eine typische Chong-Arznei: Chan Tui, Periostracum Cicada.
AG
4/03
8
5
>
KLINISCHE STUDIE ZUR BEHANDLUNG VON MIGRÄNE
KLINISCHE STUDIE ZUR BEHANDLUNG VON MIGRÄNE
verwendet werden. Falls dies die Kopfschmerzen nicht
heilt, sollten Leitsubstanzen dazugegeben werden: für Tai
Yang-Kopfschmerzen Qiang Huo, für Yang Ming-Kopfschmerzen Bai Zhi, für Shao Yang-Kopfschmerzen Chai
Hu, für Tai Yin-Kopfschmerzen Wu Zhu Yu und für Shao
Yin-Kopfschmerzen Xi Xin.»
Die Rezepturen wurden als Dekokte zubereitet und eine
Portion täglich verschrieben. Ein Behandlungszyklus dauerte zwei Wochen. Die Patienten wurden auch angehalten,
während der Behandlung auf emotionale Ausgeglichenheit
zu achten, auf saure und kalte oder scharfe und stimulierende Nahrungsmittel zu verzichten und grosse Anstrengungen zu vermeiden.
hohen Dosierungen muss Xi Xin seiner Giftigkeit wegen
unbedingt 20 Minuten oder länger gekocht werden!), Radix
Angelicae Dahuricae (Bai Zhi), Radix Ledebouriellae Divaricatae (Fang Feng), Herba Schizonepetae Tenuifoliae
(Jing Jie), und Radix et Rhizoma Notopterygii (Qiang Huo),
je 10 g. Diese Zugaben stärken die Wind ausleitende und
die Kälte zerstreuende Funktion der Rezeptur.
Beim Schleim-Trübheit-belästigt-das-Obere-Muster wurden
zur Basisrezeptur Rhizoma Pinelliae Ternatae (Ban Xia),
Rhizoma Arisaematis cum Bile (Dan Nan Xing), Rhizoma
Acori Graminei (Shi Chang Pu), Sclerotium Poriae Cocos
(Fu Ling) und Pericarpium Citri Reticulatae (Chen Pi), je 10 g,
hinzugefügt. Diese Substanzen stärken die Schleim umwandelnde und die Sinnesöffnungen befreiende Funktion
der Rezeptur.
Beim Leber-Einengung-Qi-Stagnation-Muster wurden Radix Bupleuri (Chai Hu), Fructus Citri Aurantii (Zhi Ke), Rhizoma
Cyperi Rotundi (Xiang Fu), Pericarpium Citri Reticulatae
(Chen Pi) und Tuber Curcumae (Yu Jin), je 10 g, dazugegeben. Diese Substanzen stärken die Leber bewegende
und die Einengung befreiende Funktion der Rezeptur.
Beim Blutstase-blockiert-die-Netzwerkgefässe-Muster wurden Radix Salviae Miltiorrhizae (Dan Shen) und Radix Puerariae (Ge Gen), je 30 g; Rhizoma Corydalis Yanhusuo
(Yan Hu Suo), 15 g; Hirudo seu Whitmaniae (Shui Zhi),
Semen Pruni Persicae (Tao Ren) und Flos Carthami Tinctorii (Hong Hua), je 10 g, dazugegeben. Diese Substanzen
stärken die Blut bewegende und die Stase umwandelnde
Funktion der Rezeptur.
Beim Aufsteigenden-Leber-Yang-Muster wurden Conchae
Haliotidis (Shi Jue Ming), Concha Ostreae (Mu Li), je 30 g;
Rhizoma Gastrodiae Elatae (Tian Ma), Ramulus cum Uncis
Uncariae (Gou Teng) und Fructus Tribuli Terrestris (Bai Ji
Li), je 10 g, dazugegeben. Diese Substanzen gleichen die
Leber aus und senken das Yang.
Beim Qi-und-Blutleere-Muster wurden Honig-frittiertes Radix
Astragali Membranacei (Zhi Huang Qi), unbehandeltes Radix
Rehmanniae (Sheng Di) und Rhizoma Polygonati (Huang
Jing), je 30 g; Radix Angelicae Sinensis (Dang Gui), Radix
Rubrus Paeoniae Lactiflorae (Chi Shao), Rhizoma Atractylodis Macrocephalae (Bai Zhu), je 10 g, dazugegeben.
Diese Substanzen stärken die Qi hebende und die Blut
nährende sowie die Netzwerkgefässe befreiende und
Schmerz lindernde Funktion der Rezeptur.
Beim Leber-und-Nieren-Yin-Leere-Muster wurden gekochtes Radix Rehmanniae (Shu Di) und Radix Polygoni Multiflori
(He Shou Wu), je 30 g; Fructus Lycii Chinensis (Gou Qi Zi)
und Fructus Ligustri Lucidi (Nu Zhen Zi), je 15 g; Rhizoma
Dioscoreae Oppositae (Shan Yao) und Fructus Corni Officinalis (Shan Zhu Yu), je 10 g, dazugegeben. Diese Substanzen stärken die Nieren und nähren die Essenz.
Des Weiteren wurden je nach Ort des Schmerzes Arzneimittel zur Rezeptur gegeben, um diese in die richtige, die
schmerzende Region durchquerende Leitbahn zu lenken
und so die Wirkung weiter zu verbessern. Die Selektion
dieser Leitsubstanzen folgte der Anleitung von Li Dongyuan: «Bei Kopfschmerzen sollte sicherlich Chuan Xiong
Verbesserung in 94 Prozent der Fälle
Der Erfolg wurde nach einem bis drei Behandlungszyklen
analysiert und anhand folgender Kriterien gemessen.
• Heilung: Die Kopfschmerzen und Begleitsymptome hatten
sich komplett gelöst und ein halbes Jahr nach dem Ende
der Kräutertherapie nicht wieder eingesetzt.
• Verbesserung: Die Kopfschmerzen und Begleitsymptome
hatten sich grundsätzlich gelöst, aber Kopfschmerzen
setzten vor Ablauf eines halben Jahres nach Therapieende
wieder ein. Die Häufigkeit der Kopfschmerzen war aber
weiterhin stark reduziert.
• Keine Wirkung: Es konnten keine klaren Verbesserungen
nach der Therapie festgestellt werden.
Von den insgesamt 83 behandelten Patientinnen und Patienten waren 54 geheilt, 24 verspürten eine Verbesserung
und 5 blieben ohne Erfolg. Das heisst, die Verbesserungsrate liegt bei 94 Prozent (vgl. Tabelle unten).
Therapieerfolge nach Mustern
Diskussion des Autors
In der Chinesischen Medizin gehört Migräne zu den traditionellen Krankheitskategorien Kopfschmerzen (tou tong),
seitlicher Kopfwind (pian tong feng) oder einfach Kopfwind
(tou feng). Im «Nei Jing» heisst es: «Die hohe Bergspitze
oben kann nur von Wind erreicht werden.» Wind und Kälte
verbinden sich oft, überwältigen eine schwache Oberfläche und dringen so in den Kopf und die Augen («Bergspitze») ein. Dort schaden sie den Yang-Netzwerkgefässen.
Die zusammenziehende Eigenschaft von Kälte führt zu
Blockade und Stagnation, was Blutstase und Schmerz
verursacht.
Wenn Emotionen dem Inneren schaden, verliert die Leber
ihren freien und unbehinderten Fluss und der Qi-Mechanismus wird blockiert. Über längere Zeit führt eine solche
Blockade oder Stagnation zu Hitze und transformiert Feuer.
Dieses Feuer folgt der Leitbahn nach oben und stört die
klaren Sinnesöffnungen.
Wenn unregelmässige Nahrungsaufnahme oder exzessives
Grübeln der Milz schaden, dann verliert diese die Umwandlungs- und Transportfunktion. Feuchtigkeit sammelt sich
an und es wird Schleim transformiert.
Wenn viele fettige und schwer verdaubare Substanzen
eingenommen werden, wird der Körper fett und Schleim
und Feuchtigkeit sammeln sich innerlich an. Dieser
Schleim blockiert die Mitte und behindert das klare Yang
beim Aufsteigen. Dies führt zu einem Mangel an klarem
Yang im Kopf und somit zu Kopfschmerzen.
Nach langer Krankheit, nach Blutverlust, etwa beim Gebären,
oder nach Überarbeitung sind Qi und Blut geschwächt.
Wenn Qi schwach ist, kann es Blut nicht mehr bewegen.
Dies führt zu Qi-Stagnation, Blutstase und zu blockierten
Gefässen und Netzwerkgefässen. Eine solche Blockade
verursacht dann Schmerz.
zu schaffen, Wind zu eliminieren, Schleim umzuwandeln
und Spasmen zu stoppen. Dies sind die Minister-Arzneien.
Bai Shao nährt und bewegt Blut, löst die Leber und behandelt das Akute. Es kann auch Yin adstringieren und
den Palast harmonisieren. Dadurch beugt es einer unerwünschten Wirkung der oben genannten Substanzen vor,
welche das Qi zerstreuen und anheben können, wenn sie
im Übermass wirksam werden. Durch seine Funktion, das
Akute zu lindern, stoppt Bai Shao auch Schmerzen. Es ist
die Assistenten-Arznei. Gan Cao harmonisiert alle Arzneimittel dieser Verschreibung.
Die wenigen, aber essenziellen Mittel dieser Rezeptur wirken
zusammen, um effizient den Wind aufzuspüren, Stase zu
eliminieren und Schleim umzuwandeln, die Netzwerkgefässe zu befreien und Schmerz zu stoppen.
Simon Becker
* Quelle: Zhu Jun-jian in «Zhe Jiang Zhong Yi Za Zhi», Zhejiang-Journal für Chinesische Medizin, September 2003,
S. 377–378
Verbesserung Keine Wirkung Verbesserungsrate (%)
Patienten
Heilung
Wind-Kälte
blockiert die
Netzwerkgefässe
10
6
3
1
90
Schleim-Trübheit stört das
Obere
17
12
5
0
100
Leber-Einengung und QiStagnation
22
16
6
0
100
Blutstase
blockiert die
Netzwerkgefässe
14
8
4
2
85,7
Aufsteigendes
Leber-Yang
7
5
2
0
100
Qi- und Blutleere
5
3
1
1
80
Leber- und
Nieren-YinLeere
8
4
3
1
87,5
Total
83
54
24
5
94
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass die drei Organe
Leber, Milz und Niere und die pathogenen Faktoren Wind,
Kälte, Schleim und Stase die Schlüsselpunkte im Krankheitsmechanismus und daher auch die Schlüsselpunkte
für die Therapie von Migräne-artigen Kopfschmerzen sind.
Vor allem Wind, Kälte, Schleim und Stase sind von grosser
Bedeutung.
Deshalb wurde auch eine Rezeptur zusammengestellt,
welche diese pathogenen Faktoren behandelt: Wind wird
aufgespürt, Stase eliminiert und Schleim umgewandelt.
Weiter werden die Netzwerkgefässe befreit und der Schmerz
gestoppt.
In der Grundrezeptur dient Chuan Xiong dazu, mit seinem
scharfen Geschmack und seiner Wärme nicht nur zu bewegen, sondern auch oben die Bergspitze zu erreichen
und unten in den See des Qi (Qi Hai) einzudringen, Stase
zu eliminieren und die Netzwerkgefässe zu befreien. Es ist
das Herrscherkraut dieser Rezeptur. Quan Xie und Jiang
Can sind Insekten-Arzneimittel. Sie spüren Wind auf, besänftigen ihn, befreien die Netzwerkgefässe und stoppen
Schmerz. Bai Fu Zi ist die beste Arznei, Bewegung im Kopf
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AG
KLINISCHE STUDIE ZUR BEHANDLUNG VON MIGRÄNE
KLINISCHE STUDIE ZUR BEHANDLUNG VON MIGRÄNE
verwendet werden. Falls dies die Kopfschmerzen nicht
heilt, sollten Leitsubstanzen dazugegeben werden: für Tai
Yang-Kopfschmerzen Qiang Huo, für Yang Ming-Kopfschmerzen Bai Zhi, für Shao Yang-Kopfschmerzen Chai
Hu, für Tai Yin-Kopfschmerzen Wu Zhu Yu und für Shao
Yin-Kopfschmerzen Xi Xin.»
Die Rezepturen wurden als Dekokte zubereitet und eine
Portion täglich verschrieben. Ein Behandlungszyklus dauerte zwei Wochen. Die Patienten wurden auch angehalten,
während der Behandlung auf emotionale Ausgeglichenheit
zu achten, auf saure und kalte oder scharfe und stimulierende Nahrungsmittel zu verzichten und grosse Anstrengungen zu vermeiden.
hohen Dosierungen muss Xi Xin seiner Giftigkeit wegen
unbedingt 20 Minuten oder länger gekocht werden!), Radix
Angelicae Dahuricae (Bai Zhi), Radix Ledebouriellae Divaricatae (Fang Feng), Herba Schizonepetae Tenuifoliae
(Jing Jie), und Radix et Rhizoma Notopterygii (Qiang Huo),
je 10 g. Diese Zugaben stärken die Wind ausleitende und
die Kälte zerstreuende Funktion der Rezeptur.
Beim Schleim-Trübheit-belästigt-das-Obere-Muster wurden
zur Basisrezeptur Rhizoma Pinelliae Ternatae (Ban Xia),
Rhizoma Arisaematis cum Bile (Dan Nan Xing), Rhizoma
Acori Graminei (Shi Chang Pu), Sclerotium Poriae Cocos
(Fu Ling) und Pericarpium Citri Reticulatae (Chen Pi), je 10 g,
hinzugefügt. Diese Substanzen stärken die Schleim umwandelnde und die Sinnesöffnungen befreiende Funktion
der Rezeptur.
Beim Leber-Einengung-Qi-Stagnation-Muster wurden Radix Bupleuri (Chai Hu), Fructus Citri Aurantii (Zhi Ke), Rhizoma
Cyperi Rotundi (Xiang Fu), Pericarpium Citri Reticulatae
(Chen Pi) und Tuber Curcumae (Yu Jin), je 10 g, dazugegeben. Diese Substanzen stärken die Leber bewegende
und die Einengung befreiende Funktion der Rezeptur.
Beim Blutstase-blockiert-die-Netzwerkgefässe-Muster wurden Radix Salviae Miltiorrhizae (Dan Shen) und Radix Puerariae (Ge Gen), je 30 g; Rhizoma Corydalis Yanhusuo
(Yan Hu Suo), 15 g; Hirudo seu Whitmaniae (Shui Zhi),
Semen Pruni Persicae (Tao Ren) und Flos Carthami Tinctorii (Hong Hua), je 10 g, dazugegeben. Diese Substanzen
stärken die Blut bewegende und die Stase umwandelnde
Funktion der Rezeptur.
Beim Aufsteigenden-Leber-Yang-Muster wurden Conchae
Haliotidis (Shi Jue Ming), Concha Ostreae (Mu Li), je 30 g;
Rhizoma Gastrodiae Elatae (Tian Ma), Ramulus cum Uncis
Uncariae (Gou Teng) und Fructus Tribuli Terrestris (Bai Ji
Li), je 10 g, dazugegeben. Diese Substanzen gleichen die
Leber aus und senken das Yang.
Beim Qi-und-Blutleere-Muster wurden Honig-frittiertes Radix
Astragali Membranacei (Zhi Huang Qi), unbehandeltes Radix
Rehmanniae (Sheng Di) und Rhizoma Polygonati (Huang
Jing), je 30 g; Radix Angelicae Sinensis (Dang Gui), Radix
Rubrus Paeoniae Lactiflorae (Chi Shao), Rhizoma Atractylodis Macrocephalae (Bai Zhu), je 10 g, dazugegeben.
Diese Substanzen stärken die Qi hebende und die Blut
nährende sowie die Netzwerkgefässe befreiende und
Schmerz lindernde Funktion der Rezeptur.
Beim Leber-und-Nieren-Yin-Leere-Muster wurden gekochtes Radix Rehmanniae (Shu Di) und Radix Polygoni Multiflori
(He Shou Wu), je 30 g; Fructus Lycii Chinensis (Gou Qi Zi)
und Fructus Ligustri Lucidi (Nu Zhen Zi), je 15 g; Rhizoma
Dioscoreae Oppositae (Shan Yao) und Fructus Corni Officinalis (Shan Zhu Yu), je 10 g, dazugegeben. Diese Substanzen stärken die Nieren und nähren die Essenz.
Des Weiteren wurden je nach Ort des Schmerzes Arzneimittel zur Rezeptur gegeben, um diese in die richtige, die
schmerzende Region durchquerende Leitbahn zu lenken
und so die Wirkung weiter zu verbessern. Die Selektion
dieser Leitsubstanzen folgte der Anleitung von Li Dongyuan: «Bei Kopfschmerzen sollte sicherlich Chuan Xiong
Verbesserung in 94 Prozent der Fälle
Der Erfolg wurde nach einem bis drei Behandlungszyklen
analysiert und anhand folgender Kriterien gemessen.
• Heilung: Die Kopfschmerzen und Begleitsymptome hatten
sich komplett gelöst und ein halbes Jahr nach dem Ende
der Kräutertherapie nicht wieder eingesetzt.
• Verbesserung: Die Kopfschmerzen und Begleitsymptome
hatten sich grundsätzlich gelöst, aber Kopfschmerzen
setzten vor Ablauf eines halben Jahres nach Therapieende
wieder ein. Die Häufigkeit der Kopfschmerzen war aber
weiterhin stark reduziert.
• Keine Wirkung: Es konnten keine klaren Verbesserungen
nach der Therapie festgestellt werden.
Von den insgesamt 83 behandelten Patientinnen und Patienten waren 54 geheilt, 24 verspürten eine Verbesserung
und 5 blieben ohne Erfolg. Das heisst, die Verbesserungsrate liegt bei 94 Prozent (vgl. Tabelle unten).
Therapieerfolge nach Mustern
Diskussion des Autors
In der Chinesischen Medizin gehört Migräne zu den traditionellen Krankheitskategorien Kopfschmerzen (tou tong),
seitlicher Kopfwind (pian tong feng) oder einfach Kopfwind
(tou feng). Im «Nei Jing» heisst es: «Die hohe Bergspitze
oben kann nur von Wind erreicht werden.» Wind und Kälte
verbinden sich oft, überwältigen eine schwache Oberfläche und dringen so in den Kopf und die Augen («Bergspitze») ein. Dort schaden sie den Yang-Netzwerkgefässen.
Die zusammenziehende Eigenschaft von Kälte führt zu
Blockade und Stagnation, was Blutstase und Schmerz
verursacht.
Wenn Emotionen dem Inneren schaden, verliert die Leber
ihren freien und unbehinderten Fluss und der Qi-Mechanismus wird blockiert. Über längere Zeit führt eine solche
Blockade oder Stagnation zu Hitze und transformiert Feuer.
Dieses Feuer folgt der Leitbahn nach oben und stört die
klaren Sinnesöffnungen.
Wenn unregelmässige Nahrungsaufnahme oder exzessives
Grübeln der Milz schaden, dann verliert diese die Umwandlungs- und Transportfunktion. Feuchtigkeit sammelt sich
an und es wird Schleim transformiert.
Wenn viele fettige und schwer verdaubare Substanzen
eingenommen werden, wird der Körper fett und Schleim
und Feuchtigkeit sammeln sich innerlich an. Dieser
Schleim blockiert die Mitte und behindert das klare Yang
beim Aufsteigen. Dies führt zu einem Mangel an klarem
Yang im Kopf und somit zu Kopfschmerzen.
Nach langer Krankheit, nach Blutverlust, etwa beim Gebären,
oder nach Überarbeitung sind Qi und Blut geschwächt.
Wenn Qi schwach ist, kann es Blut nicht mehr bewegen.
Dies führt zu Qi-Stagnation, Blutstase und zu blockierten
Gefässen und Netzwerkgefässen. Eine solche Blockade
verursacht dann Schmerz.
zu schaffen, Wind zu eliminieren, Schleim umzuwandeln
und Spasmen zu stoppen. Dies sind die Minister-Arzneien.
Bai Shao nährt und bewegt Blut, löst die Leber und behandelt das Akute. Es kann auch Yin adstringieren und
den Palast harmonisieren. Dadurch beugt es einer unerwünschten Wirkung der oben genannten Substanzen vor,
welche das Qi zerstreuen und anheben können, wenn sie
im Übermass wirksam werden. Durch seine Funktion, das
Akute zu lindern, stoppt Bai Shao auch Schmerzen. Es ist
die Assistenten-Arznei. Gan Cao harmonisiert alle Arzneimittel dieser Verschreibung.
Die wenigen, aber essenziellen Mittel dieser Rezeptur wirken
zusammen, um effizient den Wind aufzuspüren, Stase zu
eliminieren und Schleim umzuwandeln, die Netzwerkgefässe zu befreien und Schmerz zu stoppen.
Simon Becker
* Quelle: Zhu Jun-jian in «Zhe Jiang Zhong Yi Za Zhi», Zhejiang-Journal für Chinesische Medizin, September 2003,
S. 377–378
Verbesserung Keine Wirkung Verbesserungsrate (%)
Patienten
Heilung
Wind-Kälte
blockiert die
Netzwerkgefässe
10
6
3
1
90
Schleim-Trübheit stört das
Obere
17
12
5
0
100
Leber-Einengung und QiStagnation
22
16
6
0
100
Blutstase
blockiert die
Netzwerkgefässe
14
8
4
2
85,7
Aufsteigendes
Leber-Yang
7
5
2
0
100
Qi- und Blutleere
5
3
1
1
80
Leber- und
Nieren-YinLeere
8
4
3
1
87,5
Total
83
54
24
5
94
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass die drei Organe
Leber, Milz und Niere und die pathogenen Faktoren Wind,
Kälte, Schleim und Stase die Schlüsselpunkte im Krankheitsmechanismus und daher auch die Schlüsselpunkte
für die Therapie von Migräne-artigen Kopfschmerzen sind.
Vor allem Wind, Kälte, Schleim und Stase sind von grosser
Bedeutung.
Deshalb wurde auch eine Rezeptur zusammengestellt,
welche diese pathogenen Faktoren behandelt: Wind wird
aufgespürt, Stase eliminiert und Schleim umgewandelt.
Weiter werden die Netzwerkgefässe befreit und der Schmerz
gestoppt.
In der Grundrezeptur dient Chuan Xiong dazu, mit seinem
scharfen Geschmack und seiner Wärme nicht nur zu bewegen, sondern auch oben die Bergspitze zu erreichen
und unten in den See des Qi (Qi Hai) einzudringen, Stase
zu eliminieren und die Netzwerkgefässe zu befreien. Es ist
das Herrscherkraut dieser Rezeptur. Quan Xie und Jiang
Can sind Insekten-Arzneimittel. Sie spüren Wind auf, besänftigen ihn, befreien die Netzwerkgefässe und stoppen
Schmerz. Bai Fu Zi ist die beste Arznei, Bewegung im Kopf
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AG
DAS CHONG-KONZEPT
KLINISCHE STUDIE ZUR BEHANDLUNG VON MIGRÄNE
«Getier» vom Bandwurm bis zu Mikroorganismen
des Qi. Da Qi eine warme Yang-Substanz ist, wird durch
diese Stauung rasch Hitze transformiert. Das heisst, die
Feuchtigkeit wird aufgeheizt und es entsteht feuchte Hitze.
In dieser Umgebung können dann die «Würmer» gedeihen
und sich vermehren.
Obwohl Vergleiche zwischen Chinesischer und Westlicher
Medizin immer eher vorsichtig gezogen werden sollten,
darf man beim modernen Chinesischen Chong-Konzept
den Vergleich mit Candida-albicans-Überwachsungen im
Darm postulieren. In den allermeisten Fällen trifft es zu,
dass Patienten mit erhöhten Candida-Werten auch an
feuchter Hitze leiden. Der Candida-Mikroorganismus ist
dann eben das «Insekt», der chong. Weshalb aber soll
man diesen Organismus so benennen? Reicht es nicht,
einfach feuchte Hitze zu diagnostizieren und therapieren?
In der letzten Ausgabe streifte «EXTRAKT» das ChongKonzept. Hier versuchen wir, den etwas schillernden
Begriff zu klären und Tipps für die Praxis abzuleiten.
Der chinesische Begriff chong kann als Insekt, Wurm oder
Käfer übersetzt werden. Es ist ein genereller Begriff für
kleine «insektenartige» Lebewesen. In der Chinesischen
Medizin wird der Begriff chong für zwei verschiedene Dinge
verwendet. Zum einen beschreibt er die insektenartigen
Arzneimittel wie Lumbricus (Di Long), Scolopendra Subspinipes (Wu Gong) etc., eben chong im wahrsten Sinne
des Wortes, zum anderen beschreibt dieses chinesische
Zeichen aber auch eine Art von inneren pathogenen Faktoren.
Hier kann wieder aufgeteilt werden: Traditionell wird chong
mit «Würmer» übersetzt und bezeichnet intestinale Parasiten
wie Band- und Hakenwürmer. In der modernen chinesischen Medizin hat chong nun aber noch eine weitere Bedeutung erlangt. Es wird verwendet, um kleine und kleinste
Lebewesen vor allem in unserem Darm zu beschreiben.
Das sind meist Pilze, manchmal auch Bakterien oder andere
Mikroorganismen.
Chong in diesem modernen Sinne wird meistens im
Zusammenhang mit Feuchtigkeit und Hitze erwähnt. So
auch im letzten «EXTRAKT», im Artikel über Fehldiagnosen:
«… feuchte Hitze, die nach unten in die Vulvaregion sank
und chong produzierte.» (Nr. 3/03, Seite 5) Dieses Beispiel illustriert denn auch, dass chong in einem Milieu
feuchter Hitze wachsen und dass sich Chong-Befall sehr
oft in Form von Pilzen im Körper zeigt.
Empfehlungen für die Therapie
Der Unterschied liegt bei der Zugabe von spezifischen
chong tötenden Arzneien zu Rezepturen für Patienten,
welche feuchte Hitze mit Ansammlungen von chong präsentieren. Beispiele dieser Arzneimittel sind Fructus Pruni
Mume (Wu Mei), Cortex Ailanthi Altissimiae (Chun Gen Pi),
Fructus Zanthoxyli (Chuan Jiao), Fructus Arecae Catechu
(Bing Lang), Fructus Quisqualis (Shi Jun Zi) etc. Auch das
für «Seafood»-Vergiftungen indizierte Folium Perilla (Su
Ye) darf dazu gezählt werden.
Als sehr klassische und äusserst effiziente Leitrezeptur
steht Wu Mei Wan (Mume Pille). Eine Analyse deren Inhaltsstoffe bestätigt schnell obige Feststellungen: Die Wurm
tötenden Arzneien werden mit den stärksten feuchte Hitze
klärenden Arzneimitteln kombiniert. Weiter sind auch warme
und stärkende Mittel enthalten, um die Milz, den eigentlichen
Ursprung der Feuchtigkeitsansammlungen, zu wärmen
und zu tonisieren.
In der Praxis rät es sich also sehr, für Patienten und Patientinnen, welche an feuchter Hitze leiden und bei denen entweder häufige Pilzinfektionen auftreten oder nachweislich
erhöhte Candida-Werte vorliegen, entweder, wenn das
Muster entspricht, mit Wu Mei Wan als Grundrezeptur zu
beginnen oder der Verschreibung einige der spezifischen
Würmer tötenden Arzneien beizugeben.
Bei chong im Darm ist das beste Mittel Wu Mei. Bei chong
im Vaginalbereich ist es Ku Lian Gen Pi. Andere Mittel werden
je nach Muster aus den oben aufgelisteten ausgewählt.
weissem Belag und ein saitenförmiger (xian) und gespannter
(jin) oder ein rauer (se) Puls. Zehn Patienten litten an diesem
Muster.
2) Schleim-Trübheit stört das Obere: Migränekopfschmerzen, welche in die Augensockel ausstrahlen, oft
ein charakteristischer «schwerer» Schmerz, als ob der
Kopf dick eingebunden wäre, unberechenbar an- und abschwellender, oft schleichender Schmerz, welcher nicht
stoppen will, Brust- und Bauchvölle, Erbrechen von Speichel
und Schleim, ein weisser und schleimiger Zungenbelag
und ein schlüpfriger (hua) oder saitenförmiger (xian) und
schlüpfriger Puls. Siebzehn Patienten litten an diesem Muster.
3) Lebereinengung und Qi-Stagnation: Einseitige Migräneartige Kopfschmerzen auf der rechten oder linken Seite,
Ausstrahlungen zum supraoribtalen Knochenring oder einseitig in den Nacken. Oft zeigt sich der Schmerz dehnend
mit einem Gefühl des Bersten-Müssens, bei sehr starkem
Schmerz auch Erbrechen von bitterer Flüssigkeit, immer
wiederkehrende Attacken mit einem Bezug zu den Emotionen,
Völleschmerz in der Brust und unter den Rippen, häufiges
Aufstossen und Völle in der Bauchregion, dunkle und purpurfarbene Zunge mit dünnem weissem oder dünnem schleimigem Belag und ein tiefer (chen) und saitenförmiger (xian)
Puls. Zweiundzwanzig Patienten litten an diesem Muster.
4) Blutstase blockiert die Netzwerkgefässe: Therapieresistente Kopfschmerzen über eine lange Zeit, fixierte, oft
stechende Schmerzen, düstere und fahle Gesichtsfarbe,
purpurne Lippen und Zunge, dünner (xi) und rauer (se)
oder tiefer (chen) und rauer Puls. Vierzehn Patienten litten
an diesem Muster.
5) Aufsteigendes Leber-Yang: Beidseitige sehr starke
Kopfschmerzen mit Schwindel, innere Unruhe, schnelles
Aufbrausen, rote Gesichtsfarbe, bitterer Mundgeschmack,
Rippenschmerzen, rote Zunge mit dünnem und gelbem
Belag und ein saitenförmiger (xian) oder ein saitenförmiger,
dünner (xi) und schneller (shuo) Puls. Sieben Patienten litten
an diesem Muster.
6) Qi- und Blutleere: W iederkehrende dumpfe Kopfschmerzen, unberechenbares An- und Abschwellen, Verschlimmerung mit Ermüdung oder geistiger Anstrengung,
glanzlose Gesichtsfarbe, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Herzklopfen, blasse Zunge mit dünnem Belag und ein dünner
(xi) und schwacher (ruo) Puls. Fünf Patienten litten an diesem
Muster.
7) Leber- und Nieren-Yin-Leere: Kopfschmerzen mit einem
Leeregefühl im Kopf, Schwindel, Gehörschwäche, Tinnitus,
Lendenschmerzen und schwache Knie, Hitze in den fünf
Herzen, rote Zunge mit dünnem oder gar keinem Belag
und ein dünner (xi), schneller (shuo) und schwacher (ruo)
Puls. Acht Patienten litten an diesem Muster.
Die Modifikation nach Mustern
Die Behandlung erfolgte durch die Abgabe einer Modifikation
von Sou Feng Qu Yu Hua Tan Tang («Dekokt zum Aufspüren
von Wind, Eliminieren von Stase und Umwandeln von
Schleim»). Die Basisrezeptur enthält folgende Arzneimittel:
Radix Ligustici Wallichii (Chuan Xiong), 15–30 g; Buthus
Martensi (Quan Xie), Rhizma Typhoni Gigantei (Bai Fu Zi),
je 6 g; Bombyx Batryticatus (Jiang Can), 9 g; Radix Albus
Paeoniae Lactiflorae (Bai Shao), 15 g; Radix Glycyrrhizzae
(Gan Cao), 5 g. Die Modifikationen nach Musterdifferenzierungen waren folgende:
Beim Wind-Kälte-blockiert-die-Netzwerk-Gefässe-Muster
wurden zur Basisrezeptur noch folgende Arzneien hinzugefügt: Herba Asari cum Radice (Xi Xin), 6–15 g (bei solch
Chong tötende Arznei: Fructus Pruni Mume (Wu Mei).
Simon Becker
Radix Ligustici Wallichii (Chuan Xiong) ist ein Hauptkraut für die Behandlung
Chong habens gerne feucht und warm
In der Chinesischen Medizin müssen chong nicht unbedingt von aussen her in den Körper gelangen. Die Chinesische Medizin kennt ja «nur» die sechs klimatischen Faktoren und epidemische Toxine als äussere pathogene Faktoren. Viel eher als dass chong von aussen her in den Körper
eindringen, entstehen sie im Innern. Sie wachsen und gedeihen in einer feuchtwarmen Umgebung.
Feuchtigkeit ist ein pathogener Faktor mit Yin-Eigenschaften.
Daher sinkt die Feuchtigkeit ab in den unteren Erwärmer.
Weiter blockiert die klebrig-nasse Masse den freien Fluss
von Kopfschmerzen.
Die Seidenraupe, Bombyx Batryticatus (Jiang Can), ist speziell wirksam gegen
Migräne (verpuppt und von Pilz befallen).
Eine typische Chong-Arznei: Chan Tui, Periostracum Cicada.
AG
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KLINISCHE STUDIE ZUR BEHANDLUNG VON MIGRÄNE
NEUES AUS DER FACHWELT
Vielleicht fehlerhaft,
aber beispielhaft
Fund altertümlicher
daoistischer Medizinfläschchen
Die weiter unten wiedergegebene klinische Studie zur Behandlung von Migräne wurde in der Septemberausgabe
des «Zhe Jiang Zhong Yi («Zhejiang-Journal für Chinesische Medizin») publiziert.*
Nicht alle klinischen Studien der modernen Chinesischen
Medizin sind gut. Oft sind die Studien-Designs nicht einwandfrei, wichtige Daten nicht ausreichend dokumentiert
und Behandlungserfolge unwahrscheinlich hoch. Meist werden solche Studien in der westlichen Welt nur mit Einschränkungen oder gar nicht akzeptiert. Trotzdem können sie
für Therapeuten und Ärztinnen der Chinesischen Medizin
sehr hilfreich und für den klinischen Alltag gar unerlässlich sein.
Textbücher beschreiben die theoretischen Behandlungen
aller, auch unbehandelbarer oder unheilbarer Krankheiten.
Die Frage der klinischen Wirklichkeit bleibt aber oft unbeantwortet. Sehr selten zeigen sich die logischen und einfachen
Textbuchmuster eins zu eins im klinischen Alltag. Meistens
zeigen sich komplexe Konstellationen mit einer Kombination
verschiedener Muster; die Differenzierung ist schwierig, die
Verschreibung wird kompliziert.
Basisrezeptur individuell anpassen
In unserem Beispiel geht man aber einen Schritt weiter
und passt die Grundrezeptur an die genauen Umstände,
das individuelle Muster des Patienten oder der Patientin
an. Diese Art der Verschreibung ist gar nicht sehr kompliziert,
aber viel effizienter. Man kennt die einzelnen Arzneimittel
und man kennt Grundrezepturen. Man beginnt mit einer
guten Basisrezeptur und modifiziert diese dann individuell.
Nicht jede Verschreibung muss von Grund auf neu entworfen werden.
Dr. Silvio Schaller, TCM-Arzt in Zürich, spricht sehr präzise
von einem «Modul-Verschreibungsverfahren»: Man kennt
Module und addiert diese zu Grundrezepturen oder stellt
sogar einfach nur einzelne Module zusammen. Die im Folgenden zusammengefasste klinische Studie soll als Anleitung
dazu gelten, zunächst spezifisch für den Fall einer Migränebehandlung, dann aber auch generell für diese Art der Verschreibungsmethodik.
«EXTRAKT» wird in kommenden Ausgaben weitere Artikel
nach diesem Konzept bringen; sie sollen Therapeuten und
Ärztinnen helfen, ein «Grundsortiment» von guten Basisrezepturen für klinisch häufige Krankheiten aufzubauen. – Damit
vermehrt differenziert behandelt werden kann und man
nicht von modernen «Breitband»-Formeln abhängig ist.
Nutzen auch aus mangelhaften Studien ziehen
Was die Qi tonisierenden oder Yang senkenden Arzneien
sind, das wissen wir, das gehört zur Grundausbildung.
Welches aber ist die beste Arznei für die Behandlung
von spezifischen Erschöpfungsmustern oder Migräneattacken? Welche Dosierung, welche Kombination wirkt am
besten und stärksten gegen die pochenden Kopfschmerzen,
gegen die Erschöpfung?
Diese Fragen werden mit den in der chinesischen Literatur
zuhauf publizierten klinischen Studien effizient beantwortet.
Ob dann die statistische Auswertung ganz genau vorgenommen wurde und der Behandlungserfolg exakt stimmt,
spielt für diese Benutzung der Daten keine grosse Rolle.
Was wir suchen und finden in diesen Veröffentlichungen,
sind Behandlungsstandards aus dem modernen China,
sind Antworten weniger zu theoretischen als vielmehr zu
klinischen Fragen. Und diese Daten beginnen nun, eine
klaffende Lücke in der englisch- und deutschsprachigen
TCM-Literatur zu stopfen.
Die vorliegende Studie scheint mir ein speziell gutes Beispiel.
Bei der Behandlung von Migränen wird zuerst eine Grundrezeptur beschrieben, welche dann in der Praxis ganz
nach dem Leitgedanken der individuellen Verschreibung
Die Migräne-Studie
Insgesamt 83 Patienten, welche an Migräne-artigen Kopfschmerzen litten, nahmen an dieser klinischen Studie teil.
Davon waren 31 Männer und 52 Frauen. Ihr Alter lag zwischen 23 und 69 Jahren mit einem Durchschnitt von 38,7
Jahren. Die bisherige Dauer der Krankheit umfasste eine
Spanne von lediglich 17 Tagen bis zu 16 Jahren. 17 Patienten litten zusätzlich an erhöhtem Blutdruck.
Es wurden sieben Muster differenziert und die Patienten je
nach Symptomen in diese Muster aufgeteilt. Die Muster
mit den charakteristischen Symptomen und der Anzahl Patienten sind nachfolgend aufgelistet:
1) Wind-Kälte blockiert die Netzwerkgefässe: Stechende
Kopfschmerzen, welche sich in den Nacken und Rücken
ziehen können, Aversion gegen Wind und eine Furcht vor
Kälte, Verschlimmerung der Schmerzen mit Kälte, ein Verlangen nach einer warmen Kopfbedeckung, Brechreiz und
Erbrechen, eine blasse und purpurfarbene Zunge mit
China lanciert Datenbank für pflanzliche
Substanzen
Medicine in China. Paul U. Unschuld
Eine jüngst in China erschienene Studie über die
Therapie von Migräne beantwortet viele praktische
Fragen. Überdies kann sie als Beispiel dienen für die
Modifikation von Grundrezepturen nach Massgabe der
Musterdifferenzierungen. In einer Einführung diskutiert «EXTRAKT» auch den Stellenwert moderner klinischer Studien aus China angesichts der im Westen
geltenden wissenschaftlichen Standards.
aufforderten, das Geld für die Medizin in den Korb zu legen und fest am Strick zu ziehen. Dies war das Signal für
die Mönche in der Höhe, den Korb nach oben zu ziehen
und anschliessend die Medizin im selben Korb hinab zu
lassen. Auf der Tafel in der Grotte stand geschrieben, man
möge bitte die genaue Gebühr in den Korb legen. «Die
heilige Höhle liegt weit oberhalb und Worte können kaum
gehört werden», hiess es.
(JCM News Oct. 2003)
Chinesische Forscher haben ein Datenbank-Projekt initiiert,
das traditionelle Chinesische Medizin mit moderner Genforschung verbinden soll. Auf dem International Human
Genome Meeting in Shanghai erklärte der Direktor des chinesischen Human-Genom-Centers Chen Zhu, dass Genforschung zur Dekodierung der «geheimnisvollen» Effekte
der TCM herangezogen werden könne. Dies meldet die
chinesische Nachrichtenagentur Xinhuanet.
Das Projekt strebt «die weltgrösste Naturstoff-Gendatenbank» an und soll mehr als 5000 wirksame Substanzen
der TCM erfassen. Die Datenbank sei ein Beitrag Chinas
zur Weiterentwicklung der TCM im wissenschaftlichen
Sinn, ergänzte Chen in seiner Funktion als Vizepräsident
der Chinese Academy of Sciences.
«Die grösste Herausforderung in der Kombination der TCM
und der Genforschung wird es sein, jene Elemente der
TCM zu erkennen, die auch wirklich nützlich sind», resümierte der Genforscher Walter Bodmer von der Oxford
University.
(http://www.innovationsreport.de/html/berichte/biowissen
schaften_chemie/bericht-9342.html)
Kulturgut im Vogelnest ...
In einem Vogelnest in der Huanglong-Höhle beim Wudang-Berg, einem berühmten daoistischen Ort in der HubeiProvinz von China, wurden Dutzende von Medizinfläschchen
gefunden. Inschriften auf den Fläschchen zeugen davon,
dass die darin enthaltene Medizin für Augenleiden benutzt
wurde und die Fläschchen während der Song-, der Mingund der Qing-Dynastie (960 bis 1911) verwendet wurden.
Eine Tafel, die in einem Pavillion unter der Grotte gefunden
Medicine in China. Paul U. Unschuld
der Patientin, dem Patienten angepasst wird. Die Modifizierungen der Grundrezeptur basieren auf sieben Mustern,
welche im Artikel beschrieben sind.
Es ist also eine Mischung der Chinesischen und der Westlichen Medizin: Man legt sich auf eine westliche Krankheit
fest, in diesem Fall die Migräne, findet dafür den gemeinsamen Nenner des Krankheitsmechanismus nach Chinesischer Medizin – Blockade der Netzwerkgefässe – und
schreibt dazu eine Grundrezeptur. Alle die vielen fertigen
modernen, auf westliche Krankheiten zugeschnittenen
Chinesischen Rezepturen, welche den Markt überfluten,
sind Beispiele solcher «auf den grössten gemeinsamen
Nenner» reduzierter Grundrezepturen.
Ginseng gegen
Erektionsstörungen
45 Patienten mit Erektionsstörungen wurden in einer Doppelblindstudie einer Ginsengbehandlung unterzogen. Den
Patienten wurden während acht Wochen dreimal täglich
900 mg koreanischer Ginseng (Radix Panacis Ginseng,
Hong Shen) verabreicht. Dieser Behandlungsperiode folgte
eine zweiwöchige Pause und dann eine achtwöchige Placebobehandlung. Es zeigte sich, dass die Anzahl und die Erhaltung der Erektionen, die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs sowie die Festigkeit der Penisspitze während der
Ginsengbehandlung signifikant höher waren als während
der Placebobehandlung.
(JCM News Oct. 2003; J Urol 2002; 168: 2070–3)
... alte daoistische Augenmedizin.
wurde, beschreibt die Funktionen der Augenmedizin. Sie
soll gegen 72 verschiedene Augenleiden wirksam sein,
darunter auch gegen den Grauen Star, Presbyopia und
«Tränen im Wind».
Die Medizin wurde zuerst vom Daoisten Yunxia hergestellt.
Nach historischen Quellen soll Yunxia im Jahr 928 gestorben sein, als Anführer der achten Generation der berühmten Danding-Daoistenlinie vom Wudang-Berg. Diese daoistische Linie soll die erste auf diesem Berg gewesen sein.
Die daoistischen Ärzte in der Höhle verkauften ihre Medizin, indem sie einen Strick mit einem daran befestigten
Korb in den Pavillion unter der Höhle senkten, die Leute
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NEUES AUS DER FACHWELT
NEUE PRODUKTE
GEDANKEN
Süssholz als
Testosterondämpfer
Chinesisches
Schönheitsbad
Alt ja,
erstarrt nein
Ein an der Konferenz 2003 der British Pharmaceutical Society vorgestellter iranischer Studienreport berichtet, dass
der Konsum von Süssholzwurzeln zu einer Reduktion von
Testosteron im Serum führen kann. 10 Männer, welche
täglich 1,3 g getrocknetes Extrakt zu sich genommen hatten,
wiesen einen deutlich reduzierten Hormonspiegel auf.
(JCM News Oct 2003)
Nach traditioneller chinesischer Auffassung liegt das Geheimnis von
Schönheit im stetigen Fluss der Lebensenergien, dem chinesischen
Qi. Das neue LIAN-Schönheitsbad
basiert auf der jahrtausendealten chinesischen Kräutertradition. Hinter der
wohl durchdachten Auswahl der
Kräuter steckt die hohe Kunst der
Chinesischen Heilkräutermedizin. Die Kombination der
Kräuter fördert die Durchblutung und erhöht die Spannkraft. Lassen Sie sich verwöhnen! Nutzen Sie die althergebrachten Kenntnisse der Chinesen über Kräuter, Düfte,
Farben und ihre Wirkung auf Körper, Geist und Seele.
Die Chinesische Medizin nahm ihren
Schwangerschaft:
Ingwer offenbar
unschädlich
Im Zuge einer in Thailand durchgeführten Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie zeigte sich, dass bei schwangeren
Frauen nach einer viertägigen Einnahme von Ingwerpulver
(Rhizoma Zingiberis, Sheng Jiang) die Übelkeitssymptome
deutlich zurückgingen, ohne dass
nach der Einnahme oder bei der Geburt Nebenwirkungen eintraten. Wichtige Erkenntnisse waren, dass die
Wirkung von Ingwer erst 48 Stunden
nach der Einnahme einsetzte und
eine Dosis von lediglich 1 g pro Tag
ausreichte. Eine frühere dänische
Studie (Eur J Obstet Gynecol Reprod
Ingwer hilft gegen SchwanBiol. 1990; 38: 19–24) hat gezeigt,
gerschafts-Übelkeit.
dass dieselbe Dosis Ingwer bei der
Behandlung von Hyperemesis gravidarum, einer erschwerten
Form von Erbrechen in der Schwangerschaft, wirksam ist.
Wichtig ist dieser Nachweis der offensichtlichen Unbedenklichkeit von Ingwer angesichts der Tatsache, dass die
Substanz nach Westlicher Medizin während der Schwangerschaft kontraindiziert ist, und zwar gestützt auf eine
Studie, die bei hohen Dosen von 6-Gingerol, einem der
Bestandteile von Ingwer, mutagene Aktivitäten entdeckt
hat. Dieselbe Studie hat jedoch auch gezeigt, dass andere Bestandteile von Ingwer ebenso wie die Wurzel als
Ganzes antimutagen wirken.
(Obstet Gynecol. 2001; 97: 577–82)
Anfang vor rund 2500 Jahren. Das
oft genannte Alter von 5000 Jahren
ist faktisch nicht belegt und dürfte
Simon Becker,
TCM-Therapeut (SBO-TCM),
leitet den Beratungsdienst
und die Qualitätssicherung
übertrieben sein. Doch 2500 Jahre
der LIAN CHINAHERBAG.
lassen sich ja auch sehen.
Unsere Medizin hat also Tradition. Gibt es da noch Raum
für moderne Einflüsse, für Kritik und Weiterentwicklung?
Ein Nein wäre das Verdrängen der Realitäten. Unsere Medizin hat zwar vor 2500 Jahren ihren Anfang genommen; es
fand aber immer eine kritische Auseinandersetzung mit der
Materie statt, immer wieder gab es Weiterentwicklungen.
Denken wir zum Beispiel an die Integration der Fünf-Wandlungsphasen-Theorie in die Akupunktur im Nan Jing oder
an die etwas starre Zuordnung von Leitbahnen, Temperaturen und Geschmacksrichtungen zu den bis dahin pragmatisch verwendeten Arzneimitteln während der Neokonfuzianischen Periode um 1000 n.Chr. Und vergessen wir
nicht Wang Qing-ren’s harsche Kritik an seinen Vorläufern
und die Weiterentwicklung, die er mit seinen anatomischen
Untersuchungen im 19. Jahrhundert eingeleitet hat. Wie
man nur so naiv sein und an einen Dreifach-Erwärmer
glauben könne, fragt er in seinem Buch «Yi Lin Gai Cuo».
Er nannte die Region oberhalb des Zwerchfells «Haus des
Wohltuende Entspannung für Körper, Geist und Seele.
Blutes» (Xue Fu) und leitete aus diesem Konzept eine der
absolut wichtigsten Rezepturen der modernen Chinesischen
Weihnachtstee
Medizin ab: Xue Fu Zhu Yu Tang.
So sollen wir auch heute die Chinesische Medizin weiter-
… es weihnachtet. Und plötzlich hat
man Zeit … oder versteht es, sie sich
zu nehmen. LIAN hat aus aromatischen Kräutern einen harmonisierenden und wärmenden Weihnachtstee kreiert. Geeignet als Kundengeschenk oder für den Verkauf. Auf
Wunsch in individueller Verpackung
– rufen Sie an: 01 786 99 99.
Regula Suter-Estermann
IMPRESSUM
Newsletter der LIAN CHINAHERBAG Ausgabe: 4/2003 Erscheinungsweise: 4-mal jährlich (April, Juni, September, November) Herausgeber: LIAN CHINAHERBAG, CH-8832 Wollerau Auflage: 1000
Expl. Redaktion: Regula Suter-Estermann, Simon Becker Abschlussredaktion: Markus Bär Gestaltung: dd com ag, CH-8008 Zürich Copyright: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Überset-
Genusstee
Kreationen aus
Rohkräutern
mischen wir für
Sie auf Bestellung.
entwickeln. Gut fundiert natürlich, nicht aus dem Stegreif.
•
•
•
•
stehen.
Aber weiterentwickeln in jedem Fall. Dazu gehört auch die
Integration westlicher Diagnoseverfahren. Bleiben wir den
theoretischen Grundlagen treu, aber verschliessen wir uns
nicht dem Fortschritt.
Das Ziel bleibt dasselbe wie während der letzten 2500
Jahre: die Gesundheit unserer Patienten. Dafür machen
wir Gebrauch von allen Hilfsmitteln, die uns zur Verfügung
Ming Mu Cha, Strahlende Augen Tee
Wen Wei Cha, Magen wärmender Tee
An Shen Cha, Geist beruhigender Tee
Liang Kuai Cha, Erfrischungstee
Simon Becker
zung, Speicherung und Weitergabe auf Datenträgern, online aufschalten etc., auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Autorinnen und Autoren sind für ihre
Beiträge selbst verantwortlich. Ihre Meinung entspricht nicht immer der Ansicht des Herausgebers. Abonnemente (kostenlos), Probenummern, Adressänderungen: LIAN CHINAHERB AG, Fürtistr. 7,
CH-8832 Wollerau, Tel. +41 (0)1 786 99 99, Fax + 41 (0)1 786 99 90, E-Mail [email protected] Druck und Versand: Kyburz AG, CH-8157 Dielsdorf Papier: 100 Prozent Recycling
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DIE VIER VORBEREITUNGEN AUF DIE BEHANDLUNG
VERANSTALTUNGEN UND KURSE
dieses «Aus-dem-Zimmer-Rennen» einmal bei einem Kind!
Die Umstände der Behandlung können sich komplett ändern.
Sie kommen zum Beispiel ins Behandlungszimmer zurück
und da sitzt ein weinendes Kind und blickt auf ein am Boden
zerbrochenes Otoskop, während die frustrierten Eltern zu
erklären versuchen, sie hätten doch nur für einen ganz
kurzen Augenblick weggeschaut.
Die Vorbereitung der Patientin, des Patienten muss das
genaue Erklären der Behandlung, zukünftige Visiten, Verbesserungen des Lebensstils, die beste Methode zur Einnahme der verschriebenen Arzneimittel etc. beinhalten.
In der Chinesischen Medizin heisst es, das Qi folge dem
Geist. Deshalb ist es ungemein wichtig, sich auch des
Geistes der Patienten anzunehmen. Das kann heissen,
man zeigt ihnen eine entspannende Übung, eine Visualisierung oder man lehrt sie, richtig zu atmen.
Die Vorbereitung eines Kindes ist doppelt wichtig. Die korrekte Vorbereitung, das Vertrautmachen mit der Behandlung
erhöht ganz klar den therapeutischen Effekt. – Wie könnten
wir erwarten, dass unsere Behandlung das Qi eines verängstigten und weinenden Kindes harmonisiert?
Seminare am
LIAN INSTITUT
entwickelt, nachdem ein Elternteil die Umgebung des Kindes verlassen hat, zum Beispiel nach einer Scheidung. Es
zeigt sich vielleicht als Lungen-Qi-Leere-Asthma, als Milzleere-Asthma (Schleimasthma) oder Leber-attackiertdie-Lunge-Asthma (Emotionsasthma) oder als Nichthalten-des-Lungen-Qi-durch-die-Nieren-Asthma. Alle diese Formen können sich aus einem Wechsel im elterlichen
Milieu entwickeln.
Die Vorbereitung des zu behandelnden Akupunkturpunktes
soll helfen, den Punkt möglichst angenehm stechen und
trotzdem den grösstmöglichen Nutzen daraus ziehen zu
können. Da in Kindern das Leitbahnensystem noch nicht
komplett entwickelt ist, kann man zum Beispiel die Wirkung
erhöhen, indem man vor den spezifischen Punkten einen
generellen Qi regulierenden Punkt behandelt. Etwa indem
man kühle Regionen auf dem Körper des Kindes findet
und diese wärmt. Traditionellerweise wurde das durch Reibungsmassage gemacht; heutzutage brauchen viele moderne Therapeuten einen Fön – mit guter Wirkung. Andere
harmonisierende Techniken sind das Klopfen und Schaben
des ganzen Körpers mit japanischen Shoni-shin-Instrumenten oder die Anwendung einer allgemeinen pädiatrischen
Tui-Na-Massage.
Bei der Behandlung von spezifischen Punkten sollte der
Punkt zuerst massiert werden, um das Qi der lokalen Region
zu sammeln. Danach sollte beim Einstechen der Nadel etwas
Druck auf den Punkt ausgeübt werden. Das vermindert
Schmerz und beugt blauen Buckeln vor.
Kinder sind anders …
Bei der Behandlung von Kindern sind aber noch mehr
«Geister» involviert, nämlich die der Eltern. Ich demonstriere oft zuerst an den Eltern, was ich nachher bei den
Kindern machen möchte. Das hilft sehr, die elterliche Unterstützung zu gewinnen, was vor allem dann wichtig ist,
wenn das Kind nicht richtig mitmachen will.
Manchmal können die Eltern die Ursache der Krankheit
sein. Alle elterlichen Einflüsse und elterlichen Energien
dringen durch die Lunge im oberen Erwärmer in den Körper
ein. Danach sinken sie in den mittleren Erwärmer und teilen
sich zwischen Leber und Milz auf. Im unteren Erwärmer
kommen die Einflüsse wieder zusammen und stützen die
Nierenessenz. Das heisst, alle fünf zang werden von elterlichem Qi beeinflusst.
Schwierigkeiten mit vernünftiger Disziplin und Kontrolle
können Leberprobleme verursachen. Exzessive Disziplin
und zu strenge Erziehung schaden dem Leberblut und LeberYin und führen zu Feuer. Keine Disziplin, das Fehlen von
klaren Grenzen hingegen führt zu Leberstagnation.
Wenn ein Kind übermässig beschützt wird, kann die Milz
ihre Transformationsfunktion nicht wahrnehmen und es
sammelt sich Feuchtigkeit an. Das Fehlen von Liebe und
Wärme andererseits führt zu Milz-Qi-Schwäche.
Natürlich ist auch die Ernährung ein ganz wichtiger Faktor
für die Gesundheit des Kindes. Viele Eltern realisieren
nicht, dass Kinder übermässig wählerisches Essen von ihnen
gelernt und übernommen haben. Oft sind die Eltern von
Kindern, welche nur gerade zwei oder drei Nahrungsmittel
essen, heikle Esser.
Die Lungen empfangen das Qi der Fürsorger. Auf einer
physischen Ebene nehmen die Lungen die Luft der Aussenwelt ein. Auf einer psychischen Ebene nehmen sie Liebe
und Fürsorge auf. Qi wird dann aus beidem ausgelöst.
Man sieht ja oft, wie sich bei einem Kind ein Asthma
… und reagieren sensibel
Bei der Vorbereitung für eine Behandlung darf man sich
nicht ablenken lassen. Vielleicht würde es ja gelingen, einen
Erwachsenen zu behandeln, während man gleichzeitig an
den Patienten im Wartezimmer oder an seinen eigenen
Sorgen herumstudiert. Kinder aber sind speziell sensibel
auf solche Unruhe. Wer sich mit Kleinkindern auskennt,
weiss, dass sie genau dann zu weinen beginnen, wenn
man aufhört, sich mit ihnen zu beschäftigen.
Es braucht nicht nur Fokus, natürlich muss man auch wissen,
was und wie man behandelt. Die Behandlung von Kindern
erfordert, dass man sich im Klaren ist über ihre speziellen
Eigenschaften.
Alex Tiberi, aus dem Englischen frei übersetzt von Simon Becker
Pädiatriekurs
mit Alex Tiberi
Mitte Dezember wird Alex Tiberi am LIAN INSTITIUT einen
Kurs über Pädiatrie in der Chinesischen Medizin abhalten:
Physiologie, Pathologie und therapeutische Massnahmen,
speziell auf die klein(st)en Patientinnen und Patienten abgestimmt. Siehe Seiten 11 und 12.
anschliessend in Brighton seine eigene Hautklinik eröffnet.
Er ist in seinem Fach einer der führenden Dozenten der
westlichen Welt. Bekannt wurde Mazin Al-Khafaji bei uns
als Coautor des «Manual of Acupuncture» mit P. Deadman.
Mazin Al-Khafaji wird sein Referat in englischer Sprache
halten über
• Dermatology:
Superficial Fungal (Yeast) Disease, Vitiligo
• Autoimmune Diseases:
Rheumatoid Arthritis, Ulcerative Colitis
Sa./So. 13./14. März 2004, Hotel Zürichberg,
Orellistrasse 21, CH-8044 Zürich
Die Weiterbildungsveranstaltungen am LIAN INSTITUT
sollen künftig ausführlicher im «EXTRAKT» angekündigt
werden. Auch die Dozentinnen und Dozenten wollen
wir etwas näher vorstellen. Für den schnellen
Überblick bleibt die tabellarische Aufstellung auf der
letzten Seite.
• Alex Tiberi: Pädiatrie
Alex Tiberi ist einer der Pioniere der
Chinesischen Medizin in den USA.
Er studierte Akupunktur am Oriental
Medical Institute in Boulder, Co, am
Institute for Acupuncture Studies in
Cambridge und an der Northeastern
School of Acupuncture in Watertown,
Ma. Darauf folgte ein Praktikum bei
Dr. Suh, einem Master der Koreanischen Akupunktur in
Belmont, Mass.
Alex Tiberi war Mitbegründer des Pacific College of Oriental
Medicine, heute eine der grössten Schulen in den USA.
Alex Tiberi ist Vizepräsident des Pacific College und Direktor
der Abteilung Chinesische Medizin. In seiner Privatpraxis,
dem Pacific Center of Health, spezialisierte sich Tiberi auf
die Behandlung von schwangeren Frauen, Kindern und orthopädischen Problemen.
Alex Tiberi ist ein häufiger Gastdozent in Europa. Zum ersten
Mal wird Alex Tiberi nun ein Seminar in der Schweiz abhalten.
Von Alex Tiberi wird oft gesagt, dass er einer der besten
Dozenten im Feld der Chinesischen Medizin sei. Sein äusserst angeregter und lebendiger Unterrichtsstil macht seine
informativen und praxisorientierten Seminare auch spannend und stimulierend.
Bei uns wird Alex Tiberi über die Pädiatrie referieren. Die
Themen sind folgende:
• Chinesisch medizinische Embryologie
• Die speziellen Eigenschaften und Physiologie von Kindern
• Entwicklungsphasen von Kindern
• Übersicht über die therapeutischen Möglichkeiten bei Kindern
• Tui-Na-Massage speziell für Kinder
• Krankheitsursachen bei Kindern
• Chinesische Diagnose bei Kindern
• Detaillierte Besprechung häufiger Kinderkrankheiten wie
Respirationskrankheiten, Entwicklungsprobleme etc.
Sa./So. 13./14. Dezember, LIAN INSTITUT,
CH-8832 Wollerau
• Frau Dr. Wu: Gynäkologie
Wir freuen uns sehr, dass Frau Dr. Wu
im April bereits ihr drittes Seminar
bei uns unterrichtet. Dr. Wu ist Chefärztin für Integrierte Medizin (Chinesisch–Westlich) am Beijing Hospital
of Traditional Chinese Medicine. Sie
ist auch Professorin am Beijing College
of TCM sowie Direktorin des Beijinger
Geburtshilfe- und Gynäkologie-Komitees. Frau Dr. Wu studierte Westliche Medizin an der Beijing Medical University.
Danach spezialisierte sie sich auf Geburtshilfe und Gynäkologie. Nachdem sie einige Jahre als Westliche Gynäkologin
gearbeitet hatte, entschied sie sich für eine Weiterbildung
in Chinesischer Medizin. So studierte sie Chinesische Medizin am Beijing College for TCM und folgte danach einer
der berühmtesten Ärztinnen der Chinesischen Medizin in
China, Chai Song-yan, für mehr als fünf Jahre als Hauptpraktikantin und Assistentin. Sie ist Autorin von über 50
Forschungsarbeiten zur TCM-Gynäkologie und Mitautorin
von fünf Büchern, darunter «A Practical Handbook on Infertility and Sterility».
Für ihr Seminar in Wollerau hat Frau Dr. Wu die Themen
wie folgt aufgeteilt:
• Schwangerschaftskrankheiten: Hypertension, Ödem und
frühe Stadien von Schwangerschaftsvergiftungen, Verstopfung während der Schwangerschaft
• Akkumulationen und Ansammlungen (zheng jia): Endometriose und Andenomyose, Myome, Eierstockzysten
• Unterleibserkrankungen: Pelvisches Blutstasesyndrom
• Brustkrankheiten: Entwicklungsprobleme, Hyperplasie,
Fibroadenome, Mastitis, Brustkrebs
Frau Dr. Wu wird ihre Themen detailliert westlich sowie
östlich ausleuchten und besprechen. Die Behandlungsmethoden folgen ausschliesslich Chinesischer Arzneimitteltherapie.
Sa./So. 17./18. April 04, LIAN INSTITUT,
CH-8832 Wollerau
• Mazin Al-Khafaji: Dermatologie und autoimmune
Erkrankungen in Zusammenarbeit mit der AG TCM
Der Dozent Mazin Al-Khafaji hat in Taiwan Sinologie studiert
und anschliessend innere Medizin am Shanghai College
für Traditionelle Chinesische Medizin, wo er mit einem
Doktorat abgeschlossen hat. Später hat er an einer traditionellen dermatologischen Klinik in Nanjing gearbeitet und
Regula Suter-Estermann
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AG
Herrn
Peter Musternam
Musterstrasse 123
CH-8000 Musterstadt
L
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DIE VIER VORBEREITUNGEN AUF DIE BEHANDLUNG
Besonders wichtig
für Kinder
AG
LIAN CHINAHERB AG
Fürtistrasse 7
CH-8832 Wollerau
P.P.
CH-8832 Wollerau
REFERENTIN/REFERENT
Sa./So. 13./14. Dezember
Alex Tiberi
Die Therapie will vorbereitet sein. Alex Tiberi hat von
seinem Lehrer Dr. Yun Won Suh nicht nur Akupunktur
gelernt, sondern auch die Bedeutung der «vier Vorbereitungen»: Der oder die Behandelnde muss sich
und das Material genauso vorbereiten wie die zu behandelnde Person und die Akupunkturpunkte. Sonst
entsteht Unruhe, welche die Behandlung beeinträchtigt. Besonders die Behandlung von Kindern.
«Was ist denn los mit dir? Hab ich dir das nicht besser beigebracht?» Wie oft ich mir diese Kritik doch anhören musste,
und erst noch vor den Patienten!
Dr. Yun Won Suh, ein koreanischer Meister der fünften Generation, war mein Lehrer der Orientalischen Medizin. Er
sah es gerne, wenn ich die Punktlokalisation und Stichtechnik an den Patienten mit ihm lernte. Er nadelte eine
Seite des Patienten und überwachte mich gleichzeitig
beim Nadeln der anderen Seite. Wenn meine Lokalisation
nicht gleich der seinen war oder wenn meine Stichtechnik
mehr Schmerz verursachte als seine, scheute er es nie,
mich sofort, in Anwesenheit der Patienten, zurechtzuweisen.
Was den Patientinnen und Patienten dabei wohl durch den
Kopf gegangen sein mag …? Sie schauten immer verunsichert hoch zu Dr. Suh auf der einen und zu mir auf der
anderen Seite.
VERANSTALTUNGEN UND KURSE
DATUM
Vier Vorbereitungen
Vorbereiten des Materials – das mag banal klingen. Doch
wie oft schon habe ich Therapeuten gesehen, die während
der Behandlung noch schnell aus dem Raum eilen mussten,
um eine längere Nadel oder einen Balsam zu holen (und
draussen realisierten sie, dass sie ja gerade diese Nadel,
just diesen Balsam nicht mehr vorrätig hatten …).
Bei Erwachsenen erweckt man damit vielleicht nur einen
etwas unprofessionellen Eindruck. Aber versuchen Sie
THEMA
• Pädiatrie
Sa./So. 13./14. März 04
(Zürich)
Mazin Al-Khafaji
(in Zusammenarbeit mit der AG TCM)
• Dermatologie und autoimmune Erkrankungen
Sa./So. 17./18. April 04
Frau Dr. Wu
• Gynäkologie
PREIS
Fr. 370.–
Fr. 400.–
Mitglieder AG TCM
Fr. 360.–
Fr. 370.–
Die Behandlung vor der Behandlung: Tui-Na-Massage
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INHALTSVERZEICHNIS
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Die Ehre der Kritik
Ich kann mich aber über die Kritik nicht beklagen. Vielmehr
ist es mir eine Ehre, wenn ich bedenke, wie wichtig für Dr.
Suh das gefühlsmässige Befinden der Patienten war. Noch
wichtiger war ihm aber offenbar, dass ich die korrekte
Technik lernte. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Für Dr. Suh war die mentale Befindlichkeit der Patienten
äusserst wichtig. Ebenso wichtig war ihm auch das mentale
Befinden des Behandelnden, der Therapeutin oder des
Arztes. Wichtig waren ihm weiter das richtige Wählen und
Bereitstellen des nötigen Materials sowie die richtige Vorbereitung der zu behandelnden Akupunkturpunkte. Dies waren
für Dr. Suh die «vier Vorbereitungen» zur Behandlung.
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Für Studierende gewährt das LIAN INSTITUT 20 % Rabatt auf seine Weiterbildungskurse.
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Vier Vorbereitungen für die Behandlung
Kolumne von Simon Becker
Studie zur Behandlung von Migräne
Das Chong-Konzept
Neues aus der Fachwelt
- Alte daoistische Medizinfläschchen gefunden
- Datenbank für pflanzliche Substanzen
- Ingwer für Schwangere offenbar unschädlich
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4/03
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