Intersteri AG: Umfassender Service für Berufskleidung im Reinraum I

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Intersteri AG: Umfassender Service für Berufskleidung im Reinraum I
I
interview
Intersteri AG: Umfassender Service
für Berufskleidung im Reinraum
Nicht nur die Reinräume selbst, sondern auch die jeweiligen Produktionsumgebungen und die
Reinraumbekleidung haben massgeblichen Einfluss auf die Produktqualität und tragen zur Funktionsfähigkeit eines Reinraums bei. Welche Faktoren spielen im Hinblick auf die Reinraumbekleidung eine Rolle? Dazu gibt Kurt Reinhard, CEO der Firma Intersteri AG gerne Auskunft.
ccreport: Herr Reinhard, Sie sind CEO der Intersteri AG Steffisburg, zu der auch die Schwestergesellschaft Grosswäscherei Reinhard AG Thun
gehört. Was war für Sie der Auslöser, sich mit
der Reinigung von Reinraumbekleidung zu
befassen?
REINHARD: Anfänglich waren wir Anbieter
von Mehrweg-oP-Abdeckungen im Medizinalbereich. Die Reinraumbekleidung war
ursprünglich nicht das Ziel der Intersteri AG,
sondern ein ‚Nebenprodukt‘, welches wir
von der Grosswäscherei Reinhard übernehmen durften.
ccreport: Wie hat sich die Intersteri AG im Laufe
der Zeit entwickelt?
REINHARD: Unser Kundenstamm ist in all den
Jahren gewachsen. Aber nicht für die oPAbdeckungen, sondern für die Reinraumbekleidung. Deshalb beschlossen wir 2004,
eine Reinraumwäscherei für die Aufbereitung von Reinraumbekleidung zu errichten. Zu diesem Zeitpunkt war auch klar, dass
wir die Strategie ändern und die oP-Abdeckungen aufgeben mussten, um uns auf
die Reinraumbekleidung und das Reinraumverbrauchsmaterial zu konzentrieren.
ccreport: Hat die Nachfrage nach Dekontaminierung von Mehrwegbekleidung aus Ihrer
Sicht zugenommen?
REINHARD: Ganz klar, ja! Immer mehr Bereiche
in der Industrie müssen unter kontrollierten
Bedingungen produzieren. Sei es aus hygienischer Sicht oder für den Produktschutz.
ccreport: Die Qualität der in Reinräumen gefertigten Produkte hängt auch von der Qualität der Reinraumbekleidung ab. Welche Faktoren spielen für den Dienstleister Intersteri
dabei eine Rolle?
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Kurt Reinhard, CEO der Firma Intersteri AG
REINHARD: Wichtig ist die Minimierung der
Partikel- und Keimbelastung auf den gereinigten Textilien. Dazu gehört natürlich auch
das passende Gesamtbekleidungs- und
Schleusenkonzept beim Kunden. Es hilft
nicht viel, wenn wir hochreine Kleidung anliefern, die beim Kunden durch unpassende
Umkleideprozesse rekontaminiert wird. Deshalb gilt unser Augenmerk bei der Beratung
nicht nur der angeforderten Reinraumbekleidung, sondern auch dem gesamten Bekleidungs-, Umzieh- und Schleusenkonzept.
ccreport: Die gereinigten Reinraumtextilien
müssen Partikelfrei beim Kunden ankommen.
Wie prüfen Sie konkret die Qualität und welche
Rolle spielt dabei die Reinraumklasse?
REINHARD: Um die Partikelbelastung der Textilien zu messen, verwenden wir die HelmkeDrum-Methode. Zusätzlich prüfen wir die Textilien regelmässig auf mikrobiologische Belastung.
Selbstverständlich ist auch der Wasch- und Trocknungsprozess standardisiert und überwacht. Je
nach Reinraumklasse in der die Bekleidung
ccr-Newsletter 11/12 • 2012
contamination
control
report
I
interview
Über Kurt Reinhard:
Kurt Reinhard leitet zusammen mit
seinem Bruder die Grosswäscherei
Reinhard AG in Thun und die Intersteri AG
in Steffisburg. Er ist gelernter Chemielaborant und arbeitete über 10 Jahre in der QS
eines Pharma-Betriebs.
Intersteri AG:
Mit den beiden Betrieben Grosswäscherei
Reinhard AG Thun (GWR) und Intersteri AG
beschäftigt die Reinhard Holding AG, gegründet 1933, über 55 Mitarbeitende. Die
Intersteri AG ist ein professioneller Dienstleister für die Reinigung von Reinraumbekleidung der Pharmaindustrie, der Mikroelektronik und der Medizintechnik. Sie
wurde 1998 gegründet, um die Bedürfnisse
der Kundschaft aus dem Medizin-, Pharmaund Mikroelektronikbereich bedienen zu
können. Parallel dazu wurde für den Reinraumbereich die Sparte Reinraumbekleidung und -verbrauchsmaterial aufgebaut.
Seit 2002 ist Intersteri Partner der basan
GmbH für die Schweiz. Intersteri
dekontaminiert Mehrwegbekleidung in
Raumklasse ISO 5 (A/100) und bietet das
gesamte Bekleidungsortiment und Verbrauchsmaterial an.
eingesetzt wird, gibt es entsprechende Grenzwerte. Aber es kommt auch vor, dass der Kunde
eigene Grenzwerte für seine Textilien definiert.
ccreport: Wie finden Sie geeignetes Personal
und wie motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden?
REINHARD: Fachpersonal zu finden ist nicht
einfach. Da gehen wir verschiedene Wege. Vom
Inserat über Arbeitsvermittlungen bis hin zur
Anstellung von Personen aus dem Bekanntenkreis der Mitarbeitenden haben wir schon alles
gemacht. Wir versuchen die Arbeitsstelle
abwechslungsreich zu gestalten und dem Mitarbeitenden eine möglichst optimale Arbeitsumgebung zu bieten. Im Reinraum ist dies
jedoch nicht immer einfach. Natürlich gehört
eine faire Entlöhnung auch dazu.
Der Mehrwegbekleidungsservice für den Reinraum ist eine Stärke der Intersteri AG
Die Prozesse sind sensibel und stark reglementiert. Die Erfüllung der Kunden- und Prozessanforderungen steht und fällt mit dem Personal,
welches gewissenhaft und sauber arbeitet.
ccreport: Die Reinraumbranche verzeichnet
eine immense Wachstumssteigerung. Was bedeutet dies für die Intersteri AG?
REINHARD: Wir verspüren eine grosse Nachfrage. Unsere Kapazitäten und Lagerflächen
sind stark ausgelastet. Gemeinsam mit der
Grosswäscherei Reinhard errichten wir im
Moment einen Neubau für beide Firmen. Uns
werden zwei neue, grössere Reinräume für
die Aufbereitung der Reinraumbekleidung
und auch mehr Lagerfläche zur Verfügung
stehen. Unser erklärtes Ziel ist es, weiter zu
wachsen. Und mit dem Neubau sind wir ab
Mitte 2013 bereit für den nächsten Schritt.
ccreport: Welche Herausforderungen stehen
derzeit für Sie im Fokus?
ccreport: Welche Anforderungen stellen Sie an
Ihre Mitarbeitenden im Bereich Dekontamination von Reinraumtextilien?
REINHARD: Für uns alle steht natürlich der
Neubau im Fokus. Der Rohbau ist erstellt und
es gibt in den kommenden Monaten viel Detailarbeit zu leisten, bis alle Prozesse funktionieren und validiert sind. Für beide Firmen
ist dieses Projekt eine grosse Herausforderung, bietet aber auch die Chance, den Kunden einen umfassenden Service für alle
Berufskleidungen offerieren zu können.
REINHARD: Wir erwarten ein hohes Mass an
Selbstverantwortung und Hygienebewusstsein.
ccreport: Spüren Sie die Konkurrenz durch
Hersteller von Einweg-Schutzanzügen?
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REINHARD: Natürlich wird die Mehrwegbekleidung immer wieder mit der Einwegbekleidung verglichen. oft weiss der Kunde
jedoch genau, welches System (Einweg oder
Mehrweg) er einsetzen möchte. In den anderen Fällen klären wir mit dem Kunden das Ziel
resp. die Funktion der Bekleidung im Prozess.
Dann kann der Kunde sich für das passende
System entscheiden.
ccreport: Erwarten Sie im kommenden Jahr
weiteres Wachstum für Ihr Unternehmen?
REINHARD: Ja. Die Aussichten sind gut. Es
sind mehrere vielversprechende, grössere
Bekleidungsprojekte in Bearbeitung. Wir
hoffen, dass einige Kunden sich für uns
entscheiden.
ccreport: Herr Reinhard, herzlichen Dank für
das Interview!
(Interview: Annette v. Kieckebusch-Gück)
Weitere Informationen
Intersteri AG
Kurt Reinhard
Schwäbismattweg 3
3613 Steffisburg/BE
Telefon 033 4387345
[email protected]
www.intersteri.ch
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