FRM Magazin Frühjahr 2011
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FRM Magazin Frühjahr 2011
Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain Netzwerke Der digitale Knotenpunkt FRM Entdeckungen Die Welt der Kelten Das English Theatre Exzellenz Der neue ESA-Direktor Thomas Reiter FRM-Serie Der Main-Taunus-Kreis Exkursionen Garten RheinMain graf Rainer W. Schlegelmilch Event Exzellenz Der Formel-1-Foto- Plus FRM-pocket-Guide Regionalpark, Feste, Events und mehr 6,50 Euro | 1 / 2011 Willkommen im Digital Hub www.frankfurt-rhein-main.net Deutsche Bank deutsche-bank.de // Editorial Liebe Leserinnen und Leser > FrankfurtRheinMain hat gute Chancen im Wettbewerb der Metro polen, eines der großen Drehkreuze in der Globalisierung zu werden. Und das nicht nur für Mobilität, Logistik und Finanzen, sondern als ein Sammel punkt für IT-Technologie, als ein Wissens- und Vermittlungsknoten in den welt umspannenden Netzen des digitalen Zeitalters. Aufgrund der hoch leistungs fähigen und konkurrenzfähigen IT-Infrastruktur fließen in unserer Region die meisten Daten zusammen; der Internetknoten De-Cix im Frankfurter Osten ist die Nummer eins weltweit. Drei der fünf größten deutschen Software-Unternehmen sind in FrankfurtRheinMain aktiv. Die Region verfügt über das dichteste Netz an Firmen aus den Bereichen Softwareentwicklung, IT-Beratung, Systemintegration und IT-Services. All dies sind Positionen, die wir uns erarbeitet haben und auf die wir stolz sein können. Damit wir auch weiterhin an der Spitze stehen, hat vor kurzem die Gründungsinitiative des „Digital Hub FrankfurtRheinMain“ die Arbeit aufgenommen. Die Experten, die diesen Verein tragen, möchten die Vernetzung der Akteure entlang der digitalen Wertschöpfungskette in FrankfurtRheinMain optimieren und zukunftsfest machen. Zu den guten Neuigkeiten gehört schließlich die Eröffnung des House of IT in Darmstadt. Es ist ein wissenschaftsnahes Zen trum, das sich als Europas Treffpunkt für die interdisziplinäre Gestaltung innova tiver Informations- und Kommunikationstechnologien versteht. Auch von diesem „Silicon Valley“ wird die Informations- und Kommunikationsbranche in der Region vielfältige neue Impulse erhalten. FrankfurtRheinMain ist ein immerwährendes Drehkreuz. In der analogen Welt – und in der digitalen. Am 17. Juli um 20.45 Uhr wird die ganze Welt aus einem anderen Grund auf Frankfurt blicken. Dann erfolgt in der Arena im Stadtwald der Anpfiff zum End spiel zur FIFA-Frauenfußball-WM 2011. FrankfurtRheinMain ist gerne Gastgeber für dieses sportliche Großereignis. Steffi Jones hat als Frankfurterin und Chefin des Organisationskomitees in den vergangenen Jahren alles dafür getan, dass diese Weltmeisterschaft in Frankfurt einen krönenden und sportlich erfolgreichen Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain Netzwerke Der digitale Knotenpunkt FRM eNtdeckuNgeN Das English Theatre Die Welt der Kelten exzelleNz Der neue ESOC-Chef Thomas Reiter exkursioNeN exkursioNeN Garten RheinMain graf Rainer W. Schlegelmilch Die MTK-Story eveNt Abschluss findet. Ich drücke dem deutschen Team die Daumen und wünsche allen in der Region einen unvergesslichen Fußballsommer. exzelleNz Der Formel-1-Foto- Plus FrM-Pocket-guide Regionalpark, Feste, Events und mehr 6,50 Euro | 1 / 2011 Ich freue mich mit Ihnen auf die Lektüre der neuesten Ausgabe von „FRM – Das Wo Vielfalt zu Hause ist. Eine Kultur der Vielfalt gehört zum Selbstverständnis der Deutschen Bank. Mit der Energie, dem Know-how und der Begabung vielfältiger Teams entwickeln wir tagtäglich überlegene Lösungen für unsere Kunden. Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain“. Willkommen im Digital Hub www.frankfurt-rhein-main.net Der Titel zeigt eine menschenähnliche Figur, die im Center for Advanced Security Research Darmstadt (Cased) steht. Dort wird im Bereich IT-Sicherheit geforscht – zum Beispiel daran, wie gesundheitliche Daten eines Menschen geschützt werden können Herzlichst Ihre Petra Roth Oberbürgermeisterin Frankfurt am Main // Netzwerke > der Digital Hub ENtdeckungen > Die Welt der Kelten Wie FRM die digitale Welt verbindet Wo die Zeit vor 2500 Jahren lebendig wird 26 36 FRM Serie > Der Main-Taunus-Kreis Excellenz > Thomas Reiter Was „MTK“ so attraktiv macht Was „unser Astronaut“ in Darmstadt plant Jens Weidmann Douglas Gordon Martin Hunter 20 New in FRM Bundesbankchef Jens Weidmann tritt an die Spitze der Bundesbank. Er kommt aus dem Kanzleramt an den Main. Der Verfechter einer stabilen Währung kennt die Region aus seiner Zeit als Generalsekretär bei den „Fünf Wirtschaftsweisen“ in Wiesbaden. Mickey Rourke Video-Künstler Douglas Gordon leitet die Filmklasse an der Städel schule. Der Video-Künstler aus Glasgow hatte seit Jahren Angebote von anderen internationalen Kunst hochschulen. Der neue Rektor, Nikolaus Hirsch, konnte ihn nun von Frankfurt überzeugen. Ahmad-Reza Sadeghi Fraunhofer 10 Bundesbank Contents picture-alliance/dpa // Hollywood-Star Mickey Rourke has apparently bought a second home in Wiesbaden. According to the news paper Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung the “enfant terrible” of American movies is moving to FrankfurtRhineMain because his girlfriend’s parents live in the region. IT-Spezialist Professor Ahmad-Reza Sadeghi widmet sich an der TU Darmstadt dem neuen Fach „System sicherheit“. Der weltweit angesehene Spitzen forscher kommt von der Ruhr-Universität Bochum. Möglich wurde das Engagement durch das hessische Förderprogramm Loewe. Anzeige 03 Editorial > Petra Roth 06Menschen > Für nachhaltige Lebensqualität haben wir den stärksten Partner: die Natur. Nadia Qani Andrea Petkovic 10Netzwerke > Der Digital Hub 20Entdeckungen > Die Welt der Kelten 26FRM-Serie > LIMBURG Glauburg Der Main-Taunus-Kreis 34 FRM-News 35 FRM-Pocket-Guide 36 Exzellenz > Thomas Reiter 40Events > Broadway an der Taunusanlage 46Exkursionen > Garten RheinMain 52Exzellenz > Rainer W. Schlegelmilch 58 Vorschau Impressum 4 5 FRM 01 I 11 Die Natur gibt uns alles, was wir brauchen. Wenn wir nicht zu viel BAD HOMBURG von ihr verlangen. Deshalb ist es Zeit, zu handeln. Die HSE hat OberUrsel Kelkheim Wiesbaden MAINZ sich Eschborn HOFHEIM FRANKFURT OFFENBACH RÜSSELSHEIM klassischen DARMSTADT für Versorger verantwortungsvollen zum Vorsorger für Wandel entschieden: vom mehr Lebensqualität. Mit einem ganzheitlichen Blick auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. ASCHAFFENBURG GROSS-GERAU frühzeitig Oder einfach gesagt: HSE. Das Ganze sehen. Mehr unter www.hse.ag HEAG Südhessische Energie AG (HSE) // Menschen in FRM NaDIA QANI Eine kraftvolle Frau Jugend in Afghanistan, Flucht nach Deutschland, Aufstieg zur Unternehmerin in Frankfurt Es ist wie mit einem Kaleidoskop. Wenn Nadia Qani aus ihrem Leben erzählt, treten wie die bunten Steine im Innern des Kinderspielzeugs immer neue Facetten in den Vordergrund, um sich zu einem 1 50°7'22.08"N 8 °4 1 ' 1 1 . 6 2 " E faszinierenden Gesamtbild zusammenzusetzen. Einzelne Farben leuchten besonders hell. Die Kindheit und Jugend in Afghanistan. Die Flucht vor den Russen 1980 nach Deutschland. Ihr Leben mit zwei Kindern in Frankfurt. Und schließlich der Aufbau ihres erfolgreichen Unternehmens. Ihre Erfahrungen machen die Nuancen in dem Farbspektrum aus. In Afghanistan war sie mit dem Enkel F des ehemaligen Vizekönigs verheiratet. In Deutschland kam sie mit nur einer Handtasche und einem dünnen Kleid an. Sie schlug sich mit Putzjobs, als Kassiererin, Dekorateurin und Altenpflegerin durch – mit dabei hat sie immer ihren Rucksack mit Kleidern, um immer entsprechend angezogen zu sein. Nadia Qani sitzt im Bornheimer Büro ihres Pflegedienstes und erzählt und erzählt. Über die Bilder und Urkunden an den Wänden. Über ihr Engagement für afghanische Frauen und ihr Unter nehmen. Über ihre 54 Mitarbeiter aus 23 Nationen, die ältere Menschen pflegen und die Muttersprache der Patienten sprechen. Und über ihren Stolz, seit ihrer Selbständigkeit 700 Menschen einen Job und damit ein Auskommen gegeben zu haben. Eine Tellerwäscherkarriere made in Germany. „Hier bin ich ein glücklicher Mensch geworden.“ Nadia Qani springt auf. Sie muss zum nächsten Termin. Sie wird aus ihrem Buch lesen, das im Herbst erschienen ist. „Ich bin eine Deutsche aus Afghanistan“. Eine lange Geschichte . . . www.ahp-qani.de ICH HABE MIT MINI-JOBS ANGEFANGEN UND INZWISCHEN ÜBER 700 MENSCHEN ARBEIT GEGEBEN Vielfach ausgezeichnet: 6 7 FRM 01 I 11 Jonas Ratermann (2) Nadia Qani auf einem Empfang mit Ex-UnoGeneralsekretär Kofi Annan Den Kopf muss man trainieren wie alles andere auch Schlagkräftig und schlagfertig: Andrea Petkovic nennt ihre Facebook-Freunde „Petkorazzis“ Andrea Petkovic Eine echte Persönlichkeit Zu Hause in Südhessen, erfolgreich in der Tennis-Welt und im Studium Eine Tennis-Prinzessin ist sie nicht. „Ich bin ja grundsätzlich nicht so der mädchenhafte Typ“, sagt Andrea Petkovic. Schon eher der Kumpeltyp. Ehrlich und direkt. Beliebt bei Fans und Profikollegen. 1 4 9 ° 5 1 ' 1 7. 8 2 " N 8°3 4'5. 81"E Zugleich eine Entertainerin, die das Publikum von Miami bis Melbourne zuletzt mit ihrem „PetkoTanz“ begeistert hat. Ihr Zuhause ist immer noch Griesheim bei Darmstadt. Geboren wurde Andrea 1987 im ehemaligen Jugoslawien. Bereits im Alter von sechs Monaten kommt sie nach Deutschland. In der Schule überspringt sie eine Klasse, macht ein Einser-Abitur. Vater Zoran will, dass sie Jura studiert. Andrea hat eigene Pläne, wettet mit dem Vater: Wenn sie es in zwei Jahren nicht in die internationale Top 50 schafft, gibt sie den Traum vom Profitennis auf. Andrea gewinnt. Heute ist sie die Nummer 15 der Weltrangliste und gilt als die größte deutsche Tennis-Hoffnung. Souverän hat sie die deutschen Tennisdamen zu einem 5:0-Sieg über die USA geführt, in großen Turnieren Welt Markus Hintzen (3) klassespielerinnen wie Maria Scharapowa und Caroline Wozniacki besiegt. „Den Kopf muss man trainieren wie alles andere auch“, sagt sie über ihre mentale Stärke. Parallel zum Profisport treibt Andrea Petkovic ihr Politikstudium an der Fern-Uni Hagen voran. Auf Tennis ist sie nicht ange wiesen. Aber der Sport braucht Typen wie sie. www.andreapetkovic.de F 1 // Netzwerke REISE IN DAS INNeRE DER NETZE Der Digitale Knotenpunkt FrankfurtRheinMain 2011: Odyssee in den fremden Kosmos der digitalen Infrastruktur, zu Rechenzentren, Kontrollräumen und Sicherheitsschleusen Von Martin Orth und Michael Hudler (Fotos) So also beginnt die Reise in die Welt der Netze. „Schleuse schließen!“ Mit blecherner Stimme funkt der Sicherheitsmann die Anweisungen in die Zentrale. Der Zylinder schließt sich hinter uns. Im Innern des Gebäudes herrscht klaustrophobische Enge. Klinisch weiß sind die Flure. Eine mächtige Stahltür verschließt einen klimatisierten Raum, in dem die Hochleistungsrechner, aufgereiht wie in einer Lagerhalle für Kühlschränke im amerikanischen Superformat, hektisch blinken. „De-Cix“ steht auf den Rechenschränken und Frank Orlowski, der uns in diese IT-Unterwelt führt, verkündet lapidar: „Das ist der größte Internetknoten der Welt.“ Man starrt andächtig vor sich hin und denkt, wie überflüssig und störend der Mensch doch ist in einer Welt, in der Computer sich mit Computern unterhalten. Dinge sind sich in diesem Kosmos genug. Das Rauschen der Klimaanlage und das Gebläse der Rechner trösten hinweg über die visuelle Ereignislosigkeit des Moments. Dann, fast schon aus galaktischer Ferne, vernehmen wir erneut die Stimme unseres Reisebegleiters: „Ob Sie in Dubai googeln oder in Iowa Freunde bei Facebook kontaktieren – gehen Sie einfach mal davon aus, dass die Daten über Frankfurt laufen. Die Datenmengen werden übrigens in Terabit und Petabit pro Sekunde gemessen. Ein Petabit ist eine Zahl mit 15 Nullen“, gibt er uns noch mit auf den Weg zurück ins reale Leben. Wir notieren: Eine Zahl mit 15 Nullen – also 1 000 000 000 000 000 Bits. Digital Hub In FrankfurtRheinMain mit dem leistungsfähigen Glasfasernetz und der hohen Dichte an Rechenzentren fließen weltweit die meisten Daten zusammen. In Darmstadt entsteht das House of IT (l.) 10 11 FRM 01 I 11 // 12 13 Netzwerke FRM 01 I 11 Frank Orlowski Peter Knapp Der Manager von De-Cix, dem größten Internet-Knoten der Welt, rechnet mit einem exponentiell wachsenden Datenaufkommen in den nächsten Jahren Der Geschäftsführer von Interxion, einem führenden Rechenzentrums-Betreiber, will expandieren. Ein siebtes Rechenzentrum in Frankfurt ist in Planung // Netzwerke Helmut Kahl Jetzt sitzt Frank Orlowski, der bei De-Cix, dem Deutschen Commercial Internet Exchange, zuständig Der Betriebsleiter des Inter nationalen Net Management Centers der Deutschen Telekom sieht den Anfang der Erfolgs geschichte in einem Fernkabel, das sich in Frankfurt kreuzte ist für Business Development und Marketing, im Besprechungszimmer am Osthafen und lässt routiniert die Zahlen sprechen. Über 400 Internetdienstanbieter aus mehr als 40 Ländern betreut das Unternehmen. 63 neue Internet-Provider haben sich 2010 an den De-Cix angeschlossen. Der Datenverkehr der Bestandskunden wächst exponentiell um 100 bis 200 Prozent – pro Jahr. Hinzu kommen die Neukunden. „Ich erwarte bis Ende 2015 ein 20-fach höheres Datenaufkommen – vor allem durch die zunehmende Übertragung von hochauflösenden TV-Inhalten.“ Die Fakten sprudeln aus dem Mund des Internet-Managers mit professioneller Emphase. „Der De-Cix-Knoten“, sagt er beruhigend, „ist schon jetzt für einen Datendurchsatz von bis zu 40 Terabit pro Sekunde ausgelegt.“ 1 DE-CIX 5 0 ° 6 '4 4 . 6 8 " N 8 °4 3 ' 7. 5 6 " E 2 InterXion 5 0°7 '10. 81"N 8 °4 4 '4 . 6 7 " E 3 Telekom (INMC) 50°8'5.56"N 8°39'21.83"E 4 Infraserv 50°5' 9.4 3"N 8 ° 3 3 '4 . 3 1 " E versorgung, die vor Ausfallzeiten schützt, ein Zustand, der jeden, der schon einmal damit zu tun 5 B + S Card 50°5'1.68"N 8°37'51 .6 4"E redundanten Batterienetzen und Generatorstationen sorgen für maximale Ausfallsicherheit. Alle 6 House of IT 49°52 '21 . 81"N 8°38'5.67"E Peter Knapp hat heute nicht viel Zeit. Sein Blackberry mahnt den Geschäftsführer von Interxion zur Eile. Das Unternehmen betreibt unabhängige Rechenzentren und ist ein führender Anbieter auf dem deutschen Markt. Er stelle, sagt Knapp, seinen Kunden für ihre Rechner „sozusagen einen großen Klimaraum bereit“. In diesem Klimaraum geht es womöglich auch um Temperaturen, in erster Linie aber um optimale Sicherheit, um hohe Verbindungssicherheit und vor allem um eine sichere Stromhatte, spontan erzittern lässt. Voneinander unabhängige Strom-Einspeisungen in Kombination mit Daten können in weiteren Interxion-Rechenzentren gespiegelt werden. Interxion-Kunde De-Cix zum Beispiel schaltet aus Sicherheitsgründen jeden Monat auf einen anderen Standort um. Peter Knapp ist Geschäftsmann, aber auch „Treiber“. „FrankfurtRheinMain ist mit einem Hunderte Kilometer langen Glasfaser-Kabelnetz, der hohen Dichte an Rechenzentren und dem größten F 1/2/3/4/5 6 Internetknoten der Dreh- und Angelpunkt der digitalen Welt“, sagt er. Immer mehr Unternehmen drängen deswegen in die Region. B+S Card in der Bürostadt Niederrad wickelt 60 Prozent des bargeldlosen Verkehrs in Deutschland ab; die Rechner stehen bei Equinix in der Kruppstraße. Atos Origin, der IT-Partner der Olympischen Spiele, sieht sich nach einem Rechenzentrum in der Region um. Großkunden wie die Commerzbank, Neckermann oder Thomas Cook wünschen den lokalen Betrieb. Auch für die Kreativbranche sind die Vorteile entdeckt. Der Erfolg von Crytek, dem Vorzeige-Spiele-Entwickler, wäre ohne die Nähe zu De-Cix undenkbar. „Stärken stärken". So könnte die Devise des kürzlich gegründeten Vereins „Digital Hub Frankfurt RheinMain“ lauten. Klar, dass Peter Knapp mit dabei ist. Zusammen mit De-Cix-Mann Orlowski und Wirtschaftsförderer Peter Kania bildet er das Trio an der Spitze. Der Branche eine Stimme geben möchte der Verein. Ancotel gehört dazu, die Goethe-Universität, die Netzdienste Rhein-Main des Energieerzeugers Mainova, Infraserv, das Institut für Neue Medien und das Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie. Als Trumpfkarten des Standorts im harten internationalen Wettbewerb kann die Region zudem die hohe rechtliche Sicherheit sowie die für die Branche existentielle Energie versorgung in die Waagschale werfen. Stadtrat Markus Frank, in dessen Zuständigkeit die digitale Wirtschaftswelt fällt, sieht die Chancen für die Region und die Zukunft des „Digital Hub“ rosig. Einen, der weiß, was die Dinge im Innersten der digitalen Welt zusammenhält, treffen wir in der Schmickstraße 18. Dr. Michael Klein, Geschäftsführer des Instituts für Neue Medien, lebt seit dem Urknall des Internets in diesem Universum. „Stark vereinfacht muss man sich diese Welt so vorstellen: Die Erde umspannt ein gigantisches Kabel- und Satellitennetz, das durch Knoten miteinander verbunden ist. Die Knoten sind Rechenzentren. Dort stehen die Rechner der großen internationalen 14 15 FRM 01 I 11 // 16 17 Netzwerke FRM 01 I 11 Volker Lindenstruth Lubna Kabir Der Professor für die Architektur von Hochleistungsrechnern hat einen Supercomputer gebaut, der schneller, billiger und energie effizienter ist als die meisten anderen Die Marketing-Spezialistin von B+S Card, einem führenden IT-Dienstleister für bargeldlosen Zahlungsverkehr, setzt auf Expansion in Europa – von Frankfurt aus // Netzwerke Peter Buxmann Telefongesellschaften, Suchmaschinen oder Sozialen Netzwerke, um sicher und an einem neutralen Der Professor für Wirtschafts informatik (l.) baut in Darmstadt das House of IT auf. Es ist ange siedelt beim Center for Advanced Security Research (Cased) Ort Daten auszutauschen, denn das globale Internet besteht aus 45.000 Teilnetzen“, erzählt er. Am Fuße des Frankfurter Fernmeldeturms liegt die nächste Station unserer Reise. Die Deutsche Tele- kom steuert hier ihren internationalen Sprach-, Internet- und Datenverkehr im Internationalen Net Management Center (INMC). Ein gigantischer 70-Quadratmeter-Bildschirm im Kontrollraum zeigt die Betriebszustände des weltweiten Netzes an. Deutet sich ein Fehler an, sucht das System automatisch Ersatzwege in anderen Netzen und schaltet in Millisekunden auf andere Leitungen um. AllerDigital Hub FrankfurtRheinMain dings ist nicht immer der schnellste Weg der beste. Dann wird manuell eingegriffen. 25 Mitarbeiter Der Verein „Digital Hub FrankfurtRheinMain“, ein Zusammenschluss von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Stadt Frankfurt, will die einzigartigen Standortqualitäten in der digitalen Infrastruktur sichtbar machen und weiterentwickeln. in Ginnheim die Warnlampen an. Die Daten ließen sich nicht mehr ins japanische Netz übermitteln. www.digitalhub-frm.de managen das Netz rund um die Uhr, ruhig und routiniert. Als jüngst in Japan die Erde bebte, gingen „Dort gab es sehr viel Nachrichtenverkehr sowie Störungen im Netz, so dass es zeitweise zu überlastet war, um zusätzlichen Auslandsverkehr aufzunehmen“, sagt Helmut Kahl, Service Manager des INMC. Prof. Dr. Wolfgang König, Chef des House of Finance auf dem Campus Westend in Frankfurt, leitet zusammen mit Prof. Dr. Clemens Jochum die Forschungsgemeinschaft „Frankfurt Cloud“. 15 Spitzenforscher verschiedener Disziplinen suchen mit Unterstützung der Deutschen Bank nach Zukunftslösungen in Sachen „Cloud Computing“. König sitzt in seinem Büro im 4. Stock des House of Finance. Er lehnt sich zurück und bringt das ambitionierte Projekt, das sich im Kern darum dreht, Frankfurt Cloud Die Forschungsgemeinschaft „Frankfurt Cloud“, angesiedelt an der Goethe-Universität, versucht mit Unterstützung der Deutschen Bank, eine Cloud Management Techno logie zur besseren Nutzung von Rechenkapazitäten zu entwickeln. www.frankfurt-cloud.com Rechenkapazitäten besser zu nutzen, auf den Nenner: „Rechner miteinander vernetzen, unter ausgelastet Rechner identifizieren, Jobs zum Rechnen dorthin schicken und Ergebnisse sich zurückschicken lassen. So müsste es gehen.“ Einen Coup hat das Team schon gelandet. Prof. Dr. Volker Lindenstruth schließt die Alte Messwarte auf dem Infraserv-Gelände in Frankfurt- Höchst auf. Im 1. Stock wird der ehemalige Leitstand der Hoechst AG mit seinen Zeigern und Zählern der Nachwelt erhalten. Im umgebauten Erdgeschoss brummt die Zukunft – hier arbeitet der Loewe CSC. „Ein Teil der Rechnerknoten des Loewe CSC läuft unter dem Management der Frankfurt Cloud“, schwärmt Lindenstruth, der über dynamische Rechenzentrumskonzepte derart mitreißend zu erzählen weiß, dass Laien der Atem stockt. Der von ihm entwickelte Spitzenrechner gehört zu den 25 schnellsten der Welt und ist mit fünf Millionen Euro zwei Drittel günstiger als House of IT Das House of IT in Darmstadt, ein Projekt der Wirtschaft, Wissenschaft und der Hessi schen Landesregierung, will – nach dem Muster des House of Finance und des House of Logistics and Mobility – die Stärken der Branche in der Region bündeln. www.house-of-it.eu vergleichbare Rechner. Zudem darf sich der Loewe CSC als der beste Großcomputer Europas in Sachen Energieeffizienz rühmen. Das gelang Volker Lindenstruth mit einigen ebenso einfachen wie genialen Tricks. Als Prozessoren verwendete er vor allem handelsübliche PC-Grafikkarten, die, wie er sagt, „bis zu einer 50-fachen Rechenleistung der zentralen Recheneinheit eines PC erreichen“. Dazu hat er ein neuartiges, intelligentes Kühlsystem ausgetüftelt, das nur einen Bruchteil der üblicherweise notwendigen Energie frisst. Ein enormer Vorteil im Sinne der „Frankfurt Cloud“, denn Energie ist der größte Kostenpunkt beim Betrieb eines Großrechners. Der Digital Hub befördert auch die Vision von Karl-Heinz Streibich, in FrankfurtRheinMain ein neuartiges Silicon Valley aufzubauen. Im März hat der Chef der Software AG die Gründung des House of IT in Darmstadt verkündet, wo auch die Geschäftsstelle des Exzellenzclusters „Software innovationen für das digitale Unternehmen“ der Bundesregierung und das Center for Advanced Security Research (Cased) angesiedelt sind. Prof. Dr. Peter Buxmann ist Wirtschaftsinformatiker an der TU Darmstadt und Projektleiter der Gründungsinitiative. Ahnungsvoll blickt er aus den großen Fenstern über den neuen IT-Campus der TU Darmstadt: „Das Future Internet wird unser Thema sein.“ Aber das ist eine andere Reise. 18 19 FRM 01 I 11 \\ // Entdeckungen Weite Blicke Die Keltenwelt am Glauberg zeigt spektakuläre archäologische Funde und erlaubt Einblicke in die Zeit vor 2500 Jahren. Vom neuen Museum aus hat man zudem einen wunderbaren Blick in die weite Landschaft der Wetterau Die Welt der Kelten Zeitreise in der Wetterau Wer war der grimmige Keltenfürst? Woher stammte sein Reichtum? Wie lebten die Menschen vor 2500 Jahren? Die Keltenwelt am Glauberg gibt nicht auf alle Fragen eine Antwort. Aber das neueste Museum in FrankfurtRheinMain nimmt uns mit auf eine spannende Reise in die frühe Geschichte der Region von Janet Schayan und Markus Hintzen (fotos) Mittelalter Völkerwande rungszeit Römische Kaiserzeit KULTUREn Franken (Merowinger) 1 GLAUBERG 50°18'52. 25"N 8°59'55.56"E 2 SAALBURG 50°16'20.6 8"N 8°3 3'59. 8 5"E Alamannen Römer, Chatten 0 + 500 + 1 000 PERIODEN Frühe Germanen Kelten 2 1 F -500 Eisenzeit -1 000 Hallstattkultur -2 000 Bronzezeit > Der Weg in die Vergangenheit führt nach oben. In sanften Windungen, vorbei an Wie- sen, Feldern, blühendem Raps. Zwei Bussarde ziehen ihre Kreise im blauen Himmel. Ein Bilderbuchtag in der Wetterau. 270 Meter hoch ist der Glauberg. Das ist nicht spektakulär. Und doch bietet dieser markante Höhenrücken etwas Einmaliges: Am Fuße eines Schotterwegs, der schmal und steil auf das Hochplateau führt, machten Archäologen Mitte der 1990er Jahre einen Fund, der die Blicke der Welt in die Region lenkte: Sie gruben eine fast vollständig erhaltene 1,86 Meter große Sandsteinstatue aus der Zeit um 450 vor Christus aus. Das Bildnis eines grimmig blickenden „Keltenfürsten“. Seine weit nach unten gezogenen Mundwinkel lassen ahnen, warum die Römer den „Furor“, die Kampfwut der Kelten, fürchteten. 2500 Jahre lang hatte die Statue in Jungsteinzeit der Erde geruht. Ein Jahrhundertfund. Niemand hatte geahnt, dass so weit im Norden Deutschlands einst ein keltischer Fürstensitz existierte. Die Spuren der Kelten lassen sich von etwa 800 vor Christus bis zu Beginn unserer Zeitrechnung nachweisen. Ihr Zentrum lag in Oberösterreich und der Schweiz. Von hier breiteten sie sich über das heutige Frankreich („Gallier“) bis nach Großbritannien und auf die Iberische Halbinsel, aber auch nach Osteuropa und Kleinasien aus. Sprache und Wissenschaftler hatten schon lange vermutet, dass der Glauberg eine archäologische Fundgrube Mittelsteinzeit -10 000 -5 500 Kultur verband sie, aber ein geeintes Volk waren „die“ Kelten genauso wenig wie „die“ Germanen. sein könnte: Dieses fast ebene, 800 Meter lange und bis zu 200 Meter breite Hochplateau war eine Art natürliche Festung und von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter immer wieder bewohnt. Bei Grabungen wurden auch zahlreiche Reste von Keramikgefäßen gefunden (bis heute mehr als drei Tonnen). Aber keine Sensationen. Den Anstoß, nicht das Plateau, sondern das Gelände südllich davon eingehender zu untersuchen, gab ein Rundflug des Heimatforschers Werner Erk: Aus der Luft machte er 1988 große kreisförmige Verfärbungen in einem Feld aus. Die letzten sichtbaren Altsteinzeit Spuren eines Grabhügels mit 48 Metern Durchmesser. Drei kostbar ausgestattete Gräber keltischer Krieger legte das Team um den damaligen hessischen Landesarchäologen Fritz-Rudolf Herrmann hier und in einem benachbarten, etwas kleineren Grab frei. Die Grabbeigaben sind außergewöhnlich -600 000 prachtvoll und belegen, dass die antiken Bewohner der Wetterau, auch wenn sie wie alle Kelten Quelle: Landesamt für Denkmalpflege, Hessen keine Schriftkultur kannten, durchaus Sinn für die schönen Dinge hatten: Eine bronzene Schnabel kanne ist mit zierlichen Figuren besetzt und noch mit Resten von Honigmet gefüllt. Es gibt fein gearbeitete Bronzefibeln, Ringe, Armreifen, einen goldenen Halsring mit Menschenköpfen, Reste von Schuhknöpfchen und Textilien, die rege Kontakte in den Süden Europas verraten. Die Wissenschaftler entdeckten auch Spuren einer 350 Meter langen Prozessionsstraße und ein ganzes Furchenwerk geheimnisvoller, rund drei Meter tiefer Gräben, die das Gelände durchziehen. Etwas abseits Moderne Schatzkammer Der markante Museumsbau schiebt sich wie ein Fernrohr in die Vergangenheit aus dem Glauberg. In dem Archäologischen Park wurden der Grabhügel, geheimnisvolle Gräben und Pfahlkonstruktionen rekonstruiert stießen sie auf die Statue des „Keltenfürsten“ – sowie auf Bruchstücke von gleich drei weiteren, sehr ähnlichen Figuren. Das Ungewöhnlichste: Halsring, Armreif, Schild und Dolch der erhaltenen Statue gleichen bis aufs Detail der Ausstattung eines etwa 50 Jahre alten Toten in einem der Gräber. Es wurden sogar Reste der rätselhaften wulstigen Gebilde, die den Kopf der Statue rahmen, gefunden: eine mützenartige „Blattkrone“. Stellt die Skulptur den Toten dar? Wer war der grimmige Fürst der Wetterau? War der Glauberg ein Herrschersitz oder ein Heiligtum? Wie sah der Alltag der Kelten // Entdeckungen am Glauberg wohl aus? Woher kamen sie? Wieso sind sie nach 200 Jahren verschwunden? Annäherungen an Antworten gibt die im Mai eröffnete „Keltenwelt am Glauberg“, ein Dreiklang aus Museum, 30 Hektar großem Archäologischen Park und einem Forschungszentrum. Der Museumsbau hat eine rostbraune Cortenstahlfassade – „als Referenz an die Metallkunst der Kelten“, wie Architekt Gerhard Wittfeld aus Aachen sagt. Das Gebäude schiebt sich förmlich aus dem Glauberg heraus – fast wie ein Fernrohr in die Vergangenheit. Seinen Fokus, ein riesiges Panoramafenster, richtet es nach Süden: auf den heute rekonstruierten Grabhügel. Ein architektonisches Vexierspiel zwischen drinnen und draußen. Im Inneren führen alle Wege zur Statue des „Keltenfürsten“. Sie steht nicht wie die anderen Schätze hinter Glas, sondern lässt sich frei von allen Seiten betrachten. Der ganze Raum ist in Dunkel getaucht, die Ausstellungsstücke werden mit Sinn für Dramaturgie präsentiert: Die Besucher werden mitgenommen auf eine archäologische Expedition. Die Wände sind Erdschichten nachempfunden. Anschaulich wird gezeigt, in welcher Kleinarbeit die Archäologen in der Restaurierungswerkstatt der Hessischen Landesarchäologie in Wiesbaden die von der Last der Erde auf wenige Zentimeter zusammengedrückten Grabkammern freilegten. Durch Gucklöcher in den Wänden blickt man auf Hologramme rekonstruierter Fundstücke, es gibt Audionischen und Filmanimationen, wie die keltische Siedlung auf dem Glauberg, in der wohl 400 Menschen eher als Bauern denn als Krieger lebten, ausgesehen haben könnte. Ein Museum als sehr gegenwärtiger Erlebnispfad in eine unvorstellbar ferne Zeit. Nicht ausgespart und kritisch beleuchtet wird dabei auch die Grabungsgeschichte am Glauberg zur Zeit des Nationalsozialismus. Bei der Zeitreise ins 5. Jahrhundert vor Christus hilft, dass die kostbaren Funde vom Glauberg direkt an ihrem Ursprungsort zu sehen sind. Und nicht im Landesmuseum in Darmstadt oder in Frankfurt oder Bad Nauheim. All diese Ideen waren in der – zum Teil heftig geführten – Diskussion und es war keine Selbstverständlichkeit, dass es einmal ein eigenes Landesmuseum in der Wetterau dezentrales archäologisches landesmuseum 01 K eltenwelten am Glauberg Das Museum, der Archäo logische Park und das Forschungszentrum am Glauberg bieten eine Viel zahl an interaktiven Füh rungen und Workshops für alle Altersgruppen an. Öffnungszeiten: täglich, 10 bis 18 Uhr www.keltenweltglauberg.de 02 R ömerkastell Saalburg Das weltweit einzige wieder aufgebaute Römerkastell und das archäologische Museum liegen nahe am Weltkulturerbe Limes, der antiken Grenze zwischen Römern und Germanen. Öffnungszeiten: März – Oktober: täglich, 9 bis 18 Uhr, November – Februar: täglich außer montags, 9 bis 16 Uhr www.saalburgmuseum.de geben würde. Zu verdanken ist dies dem Konzept „HessenArchäologie 21“ des Landesarchäologen Egon Schallmayer. Er setzt auf ein „Dezentrales Landesmuseum“: Einzelne historische Epochen sollen an verschiedenen Orten vorgestellt werden. Die Keltenwelt ist jetzt neben dem Römerkastell Saalburg im Taunus der zweite wichtige und weit über die Region hinausragende Baustein dafür. Per Luftlinie trennen die beiden archäologischen Höhepunkte in FrankfurtRheinMain nur 40 Kilometer. Wissenschaftlicher Anspruch und populäre Vermittlung – diese Formel gilt für Saalburg und Glauberg gleichermaßen. In der Keltenwelt wird das angeschlossene Forschungszentrum unter der Leitung von Ines Balzer dafür sorgen, dass frische Erkenntnisse auf schnellstem Weg in die Ausstellung einfließen. Mit eingebunden in Forschungsprojekte werden wie bisher schon die Universitäten Mainz und Frankfurt sowie viele Ehrenamtliche aus der Region. Zusätzlich knüpft Ines Balzer ein Netzwerk mit internationalen Experten. Schon bald soll am Glauberg auch wieder gegraben werden: So viele Fragen sind noch offen – gern würde die Forschungsleiterin herausfinden, warum sich um die eher unauffällige keltische Höhensiedlung eine so monumentale Kultstätte entwickelte. Oder auf welcher Grundlage der Reichtum in den Gräbern beruhte – auf Eisen, auf Salz? Welche Funktion hatten die sonderbaren Gräben? Am Glauberg schlummern sicher noch einige Überraschungen in der Erde. Der Weg in die Vergangenheit führt immer auch nach unten. 24 25 FR M 0 1 I 1 1 \\ Geheimnisvolle Spuren Das Museum macht die Zeit der Kelten am Glauberg mit vielen interaktiven Modulen lebendig. Zu sehen sind auch die originalen Fundstücke wie Schwerter, Schmuck und die faszinierende Sandsteinstatue des „Keltenfürsten“ // FRM Serie frm Serie MainTaunusKreis Bad Soden Eppstein Holger und Ralf HENRICH OBSThof-Betreiber // KRIFTEL Schwalbach Eschborn Kelkheim Sulzbach Liederbach 5 0 °4 '4 3 . 2 8 " N 8 ° 2 7 '4 0 . 1 8 " E Hofheim Krif tel Hattersheim Flörsheim Gegensätze ziehen sich an Hochheim EIN LANDKREIS UND SEINE STory Wenn es um Gegensätze geht, hat der Main-Taunus-Kreis einiges zu bieten: Hightech und Handwerk, Landschaft und Kultur, Wirtschaftskraft und Landwirtschaft, lokale Spezialitäten und Global Player. Kleiner Landkreis – ganz groß von Ulrich Müller-Baun Fotos: JONAS RaTERMANN > Rückblick: Das Gebiet, das heute den Main-Taunus- Tisch seine Form. 227 055 Menschen aus 160 Nationen leben heute Kreis bildet, blickt auf eine beträchtlich wirre Terri- zwischen aufgetürmten Glasfassaden und trutzigen Burgmauern, torialgeschichte zurück. Über Jahrhunderte war es zunächst dem emporstrebenden Kletterfelsen und in die Sonne geneigten Wein- Einfluss verschiedener weltlicher und kirchlicher Herren ausge- bergen, zwischen Erdbeerfeldern und dunklen Wäldern, zwischen setzt. Die Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz hatten dabei dem Main und vom Wind durchwehten Taunuskämmen. ebenso ihre Hände im Spiel wie die Herren von Eppstein. Außerdem mischten auch der Landgraf von Hessen und die Isenburger Mitten im Herz von FrankfurtRheinMain ist der drittwirtschafts- kräftig mit. Über die Reichsdörfer Soden und Sulzbach dagegen stärkste Landkreis Deutschlands somit sorgsam abgesteckt. Mit hatten die Reichsstadt Frankfurt und Kurmainz gemeinsam die seinen 60 Prozent landwirtschaftlicher Nutzfläche und Wäldern Schutzherrschaft. Erst Napoleon setzte der Kleinstaaterei im Rhein- bietet er ein Stück höchst idyllischer Natur. 17 300 angesiedelte Main-Gebiet ein zeitgemäßes Ende und sorgte dafür, dass das Unternehmen liefern dazu den wirtschaftlichen Pulsschlag. Und Gebiet 1806 erstmals in einer einzigen Landesherrschaft, dem wie selbstverständlich bietet die geografische Nähe zu den gro- Herzogtum Nassau, zusammengefasst wurde. Mehr als ein Jahr- ßen deutschen Verkehrsdrehscheiben (Frankfurter Flughafen, hundert später, am 1. April 1928, erhielt der Kreis durch das Preu- Frankfurter Kreuz und Frankfurt Hauptbahnhof) Weltnähe und ßische Landesgesetz mit der eher belanglosen Nummer 13 321 in Weltoffenheit. Vor allem global agierende Konzerne wissen die einer Größe von nunmehr 222,4 Quadratkilometern am grünen hervorragende Zentrallage zu schätzen. Von Coca-Cola, Procter 26 27 FRM 01 I 11 HOFHEIM am taunus Kreisstadt 38 265 Einwohner Wenn junge Menschen Leitbilder brauchen, hat der Nachwuchs in der Kreisstadt einen unschätzbaren Vorteil. In Hofheim lebt der Biochemiker Prof. Dr. Hartmut Michel, der für die Erforschung der dreidimensionalen Molekülstruktur des Reaktionszentrums der Photosynthese im Purpurbakterium Rhodopseudomonas viridis 1988 mit dem Nobelpreis in Chemie ausgezeichnet wurde. KRIFTEL Obstgemeinde 10 742 Einwohner Lieblingsfarbe: Erdbeerot. Auch für den Krifteler Lutz Wagner. Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter aus Kriftel, der mit 197 Bundes ligaspielen und mehr als 74 Zweitligaeinsätzen zu den „Viel-Pfeifern“ zählte, hat es schließlich fertiggebracht, Fußballer Diego Klimovicz während seiner Karriere gleich vier Mal Rot zu zeigen. 200 Tonnen Erdbeeren werden Jahr für Jahr im Obstgarten des „MTK“ geerntet. Macht eine halbe Million ordentlich belegte Erdbeertorten. Nicht genug, um damit zufrieden zu sein. Zumindest nicht für Holger und Ralf Henrich, die Erben des „Obsthofs am Berg“ in Kriftel. Die beiden diplomierten Getränketechnologie-Ingenieure stehen in der Gemeinde für Tradition und Zukunft. Die jahrzehntelang erfolgreich geübte Genossenschaftsvermarktung und der Direktverkauf ihrer Erzeugnisse indes erschienen dem Brüderpaar alles andere als zeitgemäß: „Der Boden ist ideal, den Obstanbau gibt es in der Gemarkung seit langem. Schon deshalb muss diese Tradition fortgesetzt werden. Aber es war eben auch an der Zeit, sich den veränderten Marktbedingungen zu stellen“, sagen beide unisono und und erinnern gerne daran, dass schon 1983 mit dem Erwerb des Brennrechts und einer Abfindungsbrennerei der Grundstein für eine positive Betriebs entwickelung gelegt wurde. Zusammen mit Vater Horst Henrich verlagerten sie zunächst den Schwerpunkt des Obsthofes auf Kelterei und Brennerei. Das Schöne dabei: „Der Geruch und Geschmack der Destillate kommen zu 100 Prozent aus der verwendeten Frucht. Wir sind Gegner von Zuckerungen und Fruchtauszügen im fertigen Destillat. Ein guter Brand muss schließlich nicht unangenehm scharf sein und braucht keine Aufbesserung“, sagen die beiden mit Sinn für Ökologie. Für eine besondere Überraschung werden Holger und Ralf Henrich im nächsten Jahr sorgen. Dann gibt es den ersten Krifteler „Single Malt Whisky“, der derzeit in Holzfässern reift und 2012 abgefüllt werden soll. Und bevor es unter den Tisch fällt: Auf dem Obsthof gibt es natürlich auch immer noch frisches Obst. Nicht nur Erdbeeren, sondern auch Himbeeren, Johannisbeeren, Sauerkirschen, Mirabellen, Zwetschen, Pfirsiche, Birnen, Äpfel und Quitten von Mitte Mai bis November. www.obsthof-am-berg.de SULZBACH Marktplatz 8391 Einwohner Die Produktion von Handkäs’ war in Sulzbach schon im Mittelalter weit verbreitet. Damals verkauften die Sulzbacher Bäuerinnen den Käse auf dem Markt in Frankfurt und handelten dem Dorf damit den Uznamen „Käsbach“ ein. Grund genug für die Bewohner, im Rahmen der 950-JahrFeier eine Bronzestatue aufzustellen und seit 2010 alljährlich eine „Käsfraa“ zu bestimmen. 28 29 FRM 01 I 11 Hochheim Weinstadt 16 874 Einwohner Aber ein Vielfaches an Be suchern. Einer davon: Der 3. Präsident der Vereinigten Staaten und Mit-Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, Thomas Jefferson. Ihm hat der Rebensaft vom Main so gut gemundet, dass er sogar Weinstöcke mitgenommen hat, um den edlen Hoch heimer Tropfen in seine Heimat zu exportieren. Gunter Künstler WINZER // HOCHHEIM Nele neuhaus KRIMI-AUTORIN // Kelkheim 5 0°0'39.6 6"N 8°20'50.05"E 5 0 ° 8 '4 4 . 9 2 " N 8°27'25.42"E Winzer zählen grundsätzlich zu den eher wortgewaltigen Menschen. Da macht Gunter Künstler keine Ausnahme. „Unter den Magnaten des Rheingauer Weines, dem Rüdesheimer, dem Johannisberger und dem Hochheimer kann es keinen Rangstreit geben…“, zitiert er selbst Goethe gerne. Und das nicht etwa, weil er in der Beweislast wäre, dass seine Weine besondere Anerkennung verdienten. Dafür sorgen die jährlichen nationalen und internationalen Auszeichnungen zur Genüge. Das Weingut Künstler in Hochheim zählt fraglos zu den renommiertesten in Deutschland und Künstlers Weine zu den besten. Seit 1992 führt er mit seiner Frau Monika und einem engagierten Team die Philosophie („Ich will nur das Beste“) des traditionsreichen Familienbetriebs fort. In einer Region, die aufgrund ihrer außergewöhnlichen Lage wie kaum eine andere Spitzenweine hervorzubringen vermag. Wenn man, wie Künstler sagt, „zur richtigen Zeit eine harte und eine gefühlvolle, intuitive Hand für den Wein hat“. Geradezu liebevoll beschreibt er die Vorzüge der Lage. Unterstreicht Lichtreflexion und Wärmespeicherung der Flüsse Main und Rhein, den Schutz des Taunus vor den kalten Nordwinden und die längere Sonnenscheindauer. „Alles natürliche Gründe dafür, dass die Trauben besonders reif werden und die Säure charmant ist.“ Eine Tatsache, die sogar die Englische Königin Victoria, nach der bis heute ein Weinberg in Hochheim benannt ist, 1845 in die Mainstadt lockte. Eine Tatsache, die auch dafür sorgte, dass Hochheimer Weine selbst im Weinhaus „Berry Brothers“ in London von 1870 bis 1914 unter dem Begriff „Hock“ zu finden waren. Mehr noch: Mit dem roten Bordeaux zählte der Rheingauer in dieser Zeit zu „den" Spitzenweinen der Welt. Winzer Künstler weiß sich folglich mit seiner Profession in bester Gesellschaft. Noch dazu ist es eine, die 2000 Jahre und mehr zurückreicht. Dass schon die alten Römer in Hochheim Wein anbauten, beweist der Fund eines römischen Rebenmessers. Geschrieben hat Nele Neuhaus schon immer. Erst mit der Hand in Schulhefte, später auf einer alten Reiseschreibmaschine. Heute am Küchentisch auf dem Laptop. 1967 wurde sie als zweites von vier Kindern der Familie Löwenberg in Münster/Westfalen geboren. Sie wuchs in Paderborn auf und lernte die Kulisse ihrer Taunus-Krimis erst nach der Wahl ihres Vaters zum Landrat des Main-Taunus-Kreises mit elf Jahren kennen. Dann aber gleich richtig: „Ich bin schon immer geritten und kenne allein deshalb alle Ecken und Winkel“, erklärt sie die detaillierten Ortsbeschreibungen in ihren Romanen. Nicht selten wird sie auf ihren Lesungen gefragt, ob es denn im Taunus wirklich so idyllisch sei. Dann sprudeln aus ihr die positiven Attribute nur so heraus. Von der guten Luft bis zu den wunderbaren Menschen, die es hier gibt. Viele davon, wie der Direktor des Opel-Zoos, finden sich als Figuren in ihren Romanen wieder. Wobei Thomas Kauffels zu denen zählt, die von Nele Neuhaus vorher gefragt wurden. Seine Antwort: „Solange ich nicht der Mörder bin ...“ Und so viel sei verraten: Er ist es auch in ihrem neuen Krimi nicht. Die Liebe zum Taunus ist schriftstellerisch betrachtet erst nach ihrem Debüt-Roman „Unter Haien“ erwacht. Das Buch erzählt die Geschichte einer Investmentbankerin aus Deutschland in New York City. „Die Recherche war enorm aufwendig. Da bin ich auf die Idee gekommen, meine Mordfälle künftig hier anzusiedeln.“ Mit Erfolg. Seit Anfang 2008 steht Nele Neuhaus beim Ullstein Verlag Berlin unter Vertrag und inzwischen verkaufen sich ihre Bücher in 20 Länder. Mit „Wer Wind sät“ werden es wohl noch ein paar mehr werden. Auch weil Nele Neuhaus darin ein geradezu prophetisches Gespür für gesellschaftliche Fragen beweist. Als sie das Buch, das den Leser bis ins hessische Umweltministerium führt, beendete, war die Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima noch ein kaum vorstell barer Albtraum, und die Energiedebatte plätscherte eher belanglos dahin. www.weingut-kuenstler.de www.neleneuhaus.de KelkhEim Möbelstadt 27 537 Einwohner Einige von ihnen wurden für ihre Verdienste für die Demokratie und ihre Einrichtungen in der Stadt mit der Heinrich-Freiherrvon-Gagern-Plakette ausgezeichnet. Nicht von ungefähr: Der erste Präsident der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche (1848) war der bekannteste Spross der Familie von Gagern, die viele Jahre auf dem Hornauer Hofgut lebte. EPPSTEIN Burgstadt 13 254 Einwohner Umrankt wird die interessante Stadtgeschichte mit einer wunderschönen Sage, nach der ein Ritter namens Eppo die Festung im 10. oder 11. Jahrhundert erbaut haben soll. An der Stelle, an der er ein Fräulein von Falkenstein aus den Händen eines Riesen befreite und – so wird gemunkelt – dessen Knöchel einmauerte. // FRM Serie s Top-Management THOMAS MÜLLER UNTERNEHMER // BAD-SODEN Dr. Jörg C. Uhl Unternehmenskommunikator // Schwalbach 50°8'15.68"N 8°30'34.88"E 50°8'3 8 .0 4"N 8 ° 3 1' 5 1 . 0 4 " E Nein. Tanzen kann Thomas Müller nicht sonderlich gut. „Da reden wir lieber nicht drüber“, winkt der 61-Jährige ab. Muss er ja auch nicht. Der Mann hat anderes zu tun. Seit 32 Jahren sorgt er in der vierten Generation als Chef des Familienunternehmens Diamant Tanzschuhe in Bad Soden dafür, dass sich Menschen in 37 Ländern gekonnt in den nur ein paar hundert Gramm leichten Tanzschuhen auf dem Parkett bewegen können. Müller ist seit über 40 Jahren in der Schuhherstellung tätig und erlernte sein Handwerk auf dem italienischen Kolleg ARS Suttoria in Mailand. Angefangen hat die Familiengeschichte mit der Gründung eines „Geschäftes für die Herstellung von naturgemäßen Schuhen“ 1873 in der Ziegelgasse in Frankfurt durch den Schuhmachermeister Eberhard Müller. Nach Bad Soden ist der einzige in Deutschland produzierende Tanzschuhhersteller 1958 mit der Neugründung der Angulus Otto Müller KG gekommen. 17 Jahre später entstand unter dem Namen „Diamant“ eine Tanzschuhkollektion, die von namhaften deutschen Tänzerinnen und Tänzern mitentwickelt wurde. Mit der Spezialisierung auf Tanzschuhe wurde 1982 die Firmierung Diamant Schuhfabrik Otto Müller KG angenommen. Dank verbesserter Prozessautomatisierung und des Einsatzes modernster Technik werden mittlerweile über 80 Modelle angeboten. Eine Vielfalt von Materialien, Absatzformen und Weiten ermöglicht es, mehr als 1000 Variationen zu kreieren. „Made in Bad Soden“ ist längst ein Gütesiegel der besonderen Art. Mehrere Millionen Tanzschuhe wurden von der Kurstadt aus schon in alle Welt verschickt. Auch weil der Preis stimmt. „Teurer muss nicht sein“, sagt der Firmenchef. Obwohl der Diamant Tanzschuh trotz Hightech noch immer ein Produkt mit viel Handarbeit ist und in bis zu 40 Arbeits gängen gefertigt wird – von Mitarbeitern, die teilweise selbst schon zur Familie gehören. Stichwort: Zukunft. Auch da muss sich Thomas Müller keine Sorgen machen. Ehefrau Petra Müller-Unger ist ebenso an seiner Seite, wie es die Kinder Bianca und Oliver sind. Normalerweise lässt sich die Erfolgsgeschichte von Procter & Gamble anhand von Zahlen, Daten und Fakten schnell erzählen. Doch was ist schon normal an P&G? 1837 in Cincinnati gegründet, begann der Siegeszug in Deutschland 1960 in Frankfurt. Fünf Mitarbeiter betreuten zwei Marken. Nicht lange. Schon zehn Jahre später folgte der Umzug nach Schwalbach. Heute sind deutschlandweit etwa 14 000 von weltweit 127 000 Mitarbeitern damit beschäftigt, die Position von P&G als einem der führenden Anbieter von Konsumartikeln auszubauen. Allein in Schwalbach sind es knapp 2000. Der hohe Frauenanteil zieht sich dabei bis ins Topmanagement: Mit Pirjo Väliaho steht eine Frau an der Spitze. Und überall im Land füllen P&G-Produkte die Schränke. Knapp 10 pro Haushalt im Durchschnitt. Vom Wella-Haarfestiger über Tempo-Taschentücher bis zu den Pampers. „Wir spielen in der Champions League“, sagt Dr. Jörg C. Uhl, Leiter der Unternehmenskommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung und zeigt auf ein gut zehn Meter langes grafisches Kunstwerk in der Halle. Dort sind sie alle versammelt: Klementine, Meister Propper und Co. – ein Stelldichein berühmter Markennamen. Davor eine überdimensional große Bank: „Aus der Forschungsabteilung“, schmunzelt der promovierte Naturwissenschaftler. Der Weltkonzern und die Kleinstadt? „Mag sein, dass Weltkonzern und Kleinstadt auf den ersten Blick nicht zueinanderpassen, aber das sehen wir anders. Der Standort ist für uns ideal. Die Nähe zum Flughafen, der Taunus als Lebens- und Arbeitsraum. Die Familienfreundlichkeit. Die Menschen, die hier leben. All das passt. Schließlich wohnt mehr als die Hälfte der Kollegen im Main-Taunus-Kreis. Es ist uns wichtig, dort, wo unsere Mitarbeiter arbeiten und leben, einen partnerschaftlichen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Wie beispielsweise mit den Schwalbacher Gesprächen“, sagt Dr. Uhl. „Nicht umsonst haben die ehemaligen Mitarbeiter, die sich fast alle zwei Jahre in Schwalbach treffen, das Gefühl, nach Hause zu kommen.“ www.diamant.net 30 31 FRM 01 I 11 Bad Soden Kurstadt 21 657 Einwohner War schon Mitte des 19. Jahrhunderts internationaler Kurort und Treffpunkt für prominente Gäste aus ganz Europa. Be sonders gerne erwähnt: Felix Mendelssohn Bartholdy, der 1844 und 1845 die Sommerfrische in Bad Soden genoss. Übrigens: Die international bekannte Malerin Elvira Bach wurde in Neuenhain geboren. FLÖRSHEIM Stadt am Main 20 220 Einwohner Darf, solange der Gegenbeweis nicht geliefert ist, zumindest hinter vorgehaltener Hand damit kokettieren, dass einer der größten Schuhhersteller der Welt, die „Florsheim Shoe Company“ ihre Wurzeln in der Stadt am Main hat. Ge gründet wurde die kleine Werk statt 1892 in Chicago von Milton Florsheim und seinem Vater Sigmund. HATTERSHEIM Keltenstadt 25 493 Einwohner In früheren Zeiten lebten hier Kelten, wie Funde belegen. Später auch Erfinder, wie Anton Flettner, dessen Flettner-Rotor in der Luft- und in der Seefahrt bis heute ein Begriff ist. Der Eddersheimer Lehrer, Ingenieur und Tüftler ging 1947 in die Vereinigten Staaten. Sein Geburtshaus beherbergt heute einen Kindergarten. Schwalbach Stadt am Limes 14 694 Einwohner Ein eher bürgerliches Lebensumfeld für ein kleines Mädchen mit dem Namen Sabrina Setlur. Da war doch was: Mit mehr als zwei Millionen verkauften Tonträgern avancierte die 1974 in Frankfurt geborene Tochter indischer Einwanderer zur erfolgreichsten weiblichen Interpretin des deutschsprachigen Rap. www.pg.com Dr. Bernd Eisenblätter Vorstandssprecher // Eschborn 5 0 ° 8 '47. 4 1" N 8°33'12.19"E LIEDERBACH Alt-Stadt 8731 Einwohner Klein, aber richtig alt. Auf einem Geländesporn in der Gemarkung von Liederbach wurden die ältes ten Spuren von Menschen im Main-Taunus-Kreis gefunden. Das Alter der südlich des Ortes entdeckten Geröllgeräte wird auf sagenhafte 300 000 bis 600 000 Jahre geschätzt. 32 33 FRM 01 I 11 ESCHBORN Börsenstadt 20 789 Einwohner Kunst aus dem Museum zu holen und sie dahin zu bringen, wo die Menschen sind, hat sich Eschborn 1988 zur Aufgabe gemacht. Ein Jahr später entwickelten Bürgerinnen und Bürger der Stadt eine neue Idee: die Skulpturenachse Eschborn. Im Sommer 1992 erstellt Gisela Weber die erste Skulptur. Inzwischen wurden zehn dieser eindrucksvollen Monumente geschaffen. Schon aus 100 Meter Entfernung ist der Unterschied zwischen dem alten Schriftzug GTZ, der 35 Jahre lang am Gebäude der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in Eschborn hing, und der neuen Buchstabenkombination GIZ, die ihn zu Beginn des Jahres ersetzt hat, kaum zu erkennen. Und doch hat sich mit dem Jahreswechsel am Dag-Hammarskjöld-Weg eine Menge verändert. Die „schwere Geburt eines Riesenbabys“, wie es ein Staatssekretär aus dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin wenig charmant, aber treffend formulierte, wurde mit der Zusammenführung der GTZ mit den Organisationen DED und Inwent in Bonn zur Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit umgesetzt. Der ganz große Wurf. In 130 Ländern der Erde ist die GIZ von Eschborn aus tätig. Weltweit beschäftigt sie bei einem Jahresumsatz von rund 1,9 Milliarden Euro knapp 20 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Allein in Eschborn arbeiten 1700 Menschen. Einer davon ist Dr. Bernd Eisenblätter. Jahrgang 1944. Seit Januar 2011 ist er Vorstandssprecher der GIZ. Ein Mann, für den das Wort Global Player eine ganz persönliche Beziehung entwickelt hat. Einer, der in der Welt zu Hause ist und trotzdem keinen Erklärungsbedarf beim Standort Eschborn hat. „Nein, überhaupt nicht“, sagt der Mainzer: „Frankfurt und die Region sind eine Marke, die jeder kennt. Natürlich: Den Standort Eschborn schätzt er auch aus Mobilitätsgründen. Aber es gibt noch mehr: „Wir sind ja bei der Internationalen Zusammenarbeit auf Mobilität angewiesen. Mit Flughafen, Bahn- und Autobahnkreuz sind wir hier perfekt aufgestellt. Aber auch die Möglichkeit, dass unsere Mitarbeiter aus dem Kreis unsere Zentrale mit dem Fahrrad erreichen können, ist hervorragend. Wir unterstützen das aktiv, wurden deshalb vor zwei Jahren mit dem Preis des ‚fahrradfreundlichsten Unternehmens‘ des RheinMain-Gebiets ausgezeichnet“, lobt der „Chef-Entwicklungsexperte“. www.giz.de & Gamble oder Samsung über die Deutsche Bank, die einen Teil wohnern eine vielfältige Schullandschaft mit 55 leistungsfähigen ihrer Konzernzentrale in Eschborn hat, oder die Gesellschaft für Schulen und verfolgt zielstrebig den selbst auferlegten Ansatz, Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bis zur Deutschen Börse, ein Bildungsangebot vorzuhalten, das die Begabungen aller Kin- die jüngst erst ihren neuen, „The Cube“ genannten Firmensitz in der fördert. Von der Schulsozialarbeit bis zur Hochbegabtenför- Eschborn bezogen hat, finden sich mehr als ein Dutzend Global derung, von den „Offensive Naturwissenschaften“ bis zur „Musi- Player im Main-Taunus-Kreis. Auch für Mittelständler sind die kalischen Grundschule“ soll jedes Kind die bestmögliche Schul- Standortvorteile bestechend. Wobei mittelständisch nicht weni- bildung erhalten und seine Talente entfalten können. So wird am ger international sein muss. Bei der Fertigung von Papierschnei- Graf-Stauffenberg-Gymnasium in Flörsheim ein Genlabor ein- demaschinen, Tanzschuhen, Abfüllanlagen oder Diamantboh- gerichtet, und den Schülern der Konrad-Adenauer-Schule in rern gehören Unternehmen aus „MTK“ zur Weltspitze. Der Kreis, Kriftel steht ein eigenes Lehrrestaurant zur Verfügung. so ist allerorten zu hören, ist wirtschaftlich gesund. Nicht verwunderlich, belegt er bei bundesweiten Standortrankings dank Und nicht umsonst liegt im Main-Taunus-Kreis die durchschnitt- niedriger Arbeitslosenquote und hoher Kaufkraft regelmäßig liche Kinderzahl pro Haushalt mit 1,69 Kindern deutlich über Spitzenplätze. Beispiel Einkommenssteuerkraft: Hier rangiert dem Landesdurchschnitt (1,47). Das Attribut „familienfreund- der Main-Taunus-Kreis bundesweit auf Platz 2 hinter den Nach- lich“ stimmt hier für eine ganze Region. Angefangen beim Wohn- barn aus dem Hochtaunuskreis, aber vor Starnberg. Und das umfeld bis hin zur Kinderbetreuung. Mit dem Ergebnis, dass die schon seit Jahren. Fast folgerichtig, dass mit dem gerade wieder Versorgungsquote bei der Betreuung der unter Dreijährigen im erweiterten Main-Taunus-Zentrum (MTZ) an der A66 auch das „MTK“ ebenfalls deutlich über dem hessenweiten Durchschnitt erste Einkaufszentrum Deutschlands im „MTK“ gebaut wurde. liegt. Und auch kulturell hat der Kreis mächtig aufgeholt. Vom Kurzfilmfestival „Shorts at moonlight“ in Hofheim und Bad So- Themenwechsel. Seine hohe Anziehungskraft erzielt der Kreis den über die „Gallus-Konzerte“ in Flörsheim reihen sich heute freilich nicht nur durch den starken Wirtschaftsfaktor. Generell oft kleine, aber feine kulturelle Leckerbissen aneinander oder kann man zwischen Eschborn und Hochheim verblüffend angst- versammeln sich in Ateliers und Galerien wie etwa auf dem „Zaufrei in die Zukunft blicken. Der Kreis bietet auch jüngeren Be- berberg“ in Ruppertshain. \\ Kompetenzstandort 210x138.qxd:Anz_210x138 10.09.10 11:02 Seite 1 Anzeige Sie suchen einen Standort? KOMPETENZSTANDORT Von Infrastruktur bis Netzwerk – wir machen’s möglich. Sie suchen einen Standort, der zentral in Europa liegt? Der eine sichere und effiziente Infrastruktur sowie eine bestmögliche Vernetzung von Schiene, Straße und Wasserstraße bietet? Der einen großen Flughafen direkt „vor der Haustür“ hat? Der Sie in ein kompetentes, wissenschaftliches und unternehmerisches Netzwerk einbindet? Willkommen im Frankfurter Industriepark Höchst. Hier verwirklichen wir von Infraserv Höchst spezielle Kundenwünsche so maßgeschneidert wie nur möglich. Insbesondere für Chemie, Pharma, Biotechnologie und verwandte Prozessindustrien. Egal wann und in welchem Umfang Sie einen umsetzungsstarken Partner zum Betreiben anspruchsvoller Infrastrukturen benötigen – nehmen Sie Dienstleistung bei uns einfach wortwörtlich. Sprechen Sie uns an: 069 305-46300, [email protected], www.industriepark-hoechst.com/info Energien Medien Entsorgung Raum Fläche IT Kommunikation Gesundheit Umwelt Schutz Sicherheit Betrieb anspruchsvoller Infrastrukturen Logistik Bildung // FRM News NEWS Impulse der Kreativen ADC/picture-alliance: Frank May Branchenreport Kultur- und Kreativwirtschaft FrankfurtRheinMain erschienen Wussten Sie, dass ... … viele visuelle Effekte in Hollywood-Filmen von Pixomondo in Frankfurt kommen? … Kunstwerke etwa von Jeff Koons in Friedrichsdorf durch die Firma Arnold hergestellt werden? … berühmte Werbefiguren wie die Milka-Kuh von Agenturen in Frankfurt erfunden wurden? Die Kultur- und Kreativwirtschaft setzt Impulse für neue Produkte und Prozesse in anderen Branchen. Sie ist eine Kernbranche. Und FrankfurtRheinMain ist ein Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft. Das ist die Quintessenz des aktuellen Branchen reports, der Anfang Mai vom Regionalverband herausgegeben wurde. „Mehr als 82 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind in FrankfurtRheinMain in dieser Branche tätig“, sagt Verbandsdirektor Heiko Kasseckert. Und dies sind bei weitem nicht alle, da es viele Selbstständige und Freiberufler gibt. Schwerpunkte liegen auf den Teilbranchen Software/Games, Design, Werbung und Rundfunk. Frankfurt ist vor allem in Software/Games, Werbung und Verlagsgewerbe stark, Offenbach ADC/picture-alliance: Jan Haas und Wiesbaden sind auf Design spezialisiert, Mainz wird durch die Rundfunkwirtschaft geprägt. Zu den Stärken des Standorts zählt die Studie die digitale Infrastruktur, den Verkehrsknotenpunkt, den Marktplatz und die internationale Vernetzung, das kreative Milieu wie die leistungsfähigen Hochschulen und Institute, die Weltoffenheit und die Kundennähe. Kreativtreff Heiko Kasseckert (links) auf dem Gipfel des Art Directors Clubs 2011 www.region-frankfurt.de Nikolaus Hirsch & Tobias Rehberger Campus für die Kultur Kulturbox Ein erster Entwurf von Nikolaus Hirsch und Tobias Rehberger 34 35 FRM 01 I 11 Weitere Nutzung des Uni-Geländes in Frankfurt-Bockenheim entschieden Mitgliedsinstitutionen des Forum Kulturcampus Bockenheim 01Hochschule für Musik und Darstellende Kunst 02 Ensemble Modern 03 Frankfurt LAB 04Hessische Theaterakademie 05 Hindemith-Institut 06Institut für Sozial forschung 07Junge Deutsche Philharmonie 08Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung 09 The Forsythe Company Frankfurt nutzt die Gunst der Stunde. Mit Hilfe des Landes Hessen wird auf dem freiwerdenden Uni-Gelände in Bockenheim ein Kulturcampus errichtet. „Dieser Kulturcampus ist eine einmalige städtebauliche Chance, um einen neuen Anziehungspunkt mit internationaler Ausstrahlung zu schaffen – vergleichbar mit dem Museumsufer“, sagt Oberbürgermeisterin Petra Roth. Auf dem Gelände sollen neun Kulturinstitutionen angesiedelt werden, die sich inzwischen als Verein „Forum Kulturcampus Bockenheim“ organisiert haben. Alle zeichnen sich durch internationales Renommee und große Netzwerke aus. Noch in diesem Jahr soll eine Kulturbox auf dem Campus errichtet werden, in der die baulichen Vorhaben und Entwicklungen des Kulturcampus vorgestellt werden. Die Gestaltung liegt in den Händen von Nikolaus Hirsch und Tobias Rehberger von der Städelschule. Für die After-Work-Logistik! Mit vielen Empfehlungen und Infos Exzellenz > 2 x Weltraum und zurück Thomas Reiters neue Arbeitsadresse heißt Robert- hat er den denkbar längsten Umweg genommen – über die rus- Bosch-Straße 5, 64293 Darmstadt. Das klingt sehr sische Raumstation Mir und die Internationale Raumstation ISS. bodenständig. Erdverwurzelt. Dabei fehlte es seinem bisherigen Der Frankfurter Astronaut Thomas Reiter ist neuer ESA-Direktor in Darmstadt Lebensweg eindeutig an Bodenhaftung. Der Astronaut und Fast ein Jahr seines Lebens verbrachte der heute 53-Jährige extra- Ingenieur Reiter verantwortet nun die Bemannte Raumfahrt der terrestrisch. Weil er als Elfjähriger ein prägendes Erlebnis hatte. Europäischen Weltraumorganisation ESA in Darmstadt. Das Bis in den frühen Morgen verfolgte der Junge am 20. Juli 1969 „deutsche Houston“ koordiniert die europäische Raumfahrt und gebannt vor dem Fernseher, wie Neil Armstrongs kleiner Schritt fördert Projekte zur Erforschung der Erde, des Sonnensystems auf dem Mond zu einem großen für die Menschheit wurde. und des Universums. Im Grunde ist Thomas Reiter nun auch „Natürlich wollte ich danach – wie viele andere Jungs – Astro- wieder da, wo er herkommt: in FrankfurtRheinMain. Denn ge- naut werden.“ Doch Reiter hielt an diesem Traum fest. Nach dem boren ist er in Frankfurt, aufgewachsen in Neu-Isenburg. Nur Abitur verpflichtete er sich bei der Luftwaffe, wurde in den USA 3 SWJOSDNY GORODOK > Soyuz Return Commander Thomas Reiter darf eine Sojus-Kapsel mit drei Besatzungsmitgliedern als Kommandant zurück zur Erde steuern Mal verließ Thomas Reiter die Weltraumstationen Mir und ISS für „Spaziergänge“ 342 THOMAS REITER STATIONEN SEINES LEBENS B Bord der Raumstationen Mir und ISS 6 9 .19 9.2 2 5 – 9 Darmstadt > THOMAS REITER Der Frankfurter verantwortet seit April 2011 die Bemannte Raumfahrt der europäischen Weltraumorganisation ESA 28 000 Kilometer pro Stunde legt eine Raumstation auf der Erdumlaufbahn zurück Mein Wunsch wäre es, dass Deutschland innerhalb Europas bei der weiteren Erkundung des Weltalls durch den Menschen eine stärkere Rolle spielt. 36 37 FRM 01 I 11 // N OW D E 19 9 2 OM SC O B OK R 7 19 9 –9 9 OD OR E JEV LN KÖ 2 N 199 KÖL 07 20 RG BU N E -IS EU ND N A L 7 T IS AL 1 97 RT T U I F R ER ER NK AV A M N FRM R 06 CA 8F E 5 20 19 AP G 6C HIN T 0 C D 0 N 2 TA MA MS 0 R DA 19 9 11 G 0 2 ER B I UB NE 2 19 8 19 00 YG 20 SDN – 9 O 199 SWJ 3 LIK 19 9 KA R 6A 9 9 1 R OU N O AIK B 95 JEVER > JAGDBOMBERGESCHWADER Thomas Reiter kommandiert die Fliegende Gruppe des Tornado-Jagdbombergeschwaders 38 „Friesland“ in Jever JaboG 38 „F“ Frieder Bickle/Laif Tage arbeitete Thomas Reiter an .19 5.9 MIR picture-alliance/dpa // // Exzellenz 18 Länder gehören der European Space Agency (ESA) an zum Jetpiloten ausgebildet und gehörte 1993 zu den vier Astro- Reiter gehört zu den wenigen, denen es bisher vergönnt war, den nauten, die die ESA zur Vorbereitung auf die MIR-Mission nach Erdball aus der unendlichen Weite des Universums zu betrachten. Russland schickt. Aus dem Kindheitswunsch werden Grenz Es gibt Menschen, die hat der Aufenthalt im All zu Philosophen erfahrungen. Zwei Jahre lang trainierte Reiter unter höchster werden lassen. Oder zu Mystikern. Manche sind, nach ihrer Rück- körperlicher und geistiger Anspannung im russischen „Sternen- kehr aus den fernen Umlaufbahnen, nie mehr jene geworden, die städtchen“ Swjosdny Gorodok. Dann begann am 5. September sie zuvor waren. Reiter aber hat kühlen Kopf bewahrt. Der Ingeni- 1995 endlich sein Abenteuer Weltraum. Reiter führte an Bord eur im Rang eines Brigadegenerals ist Rationalist. Deshalb betont der MIR 40 wissenschaftliche Experimente aus und absolvierte er immer sachlich den Nutzen der Raumfahrt für die Entwicklung als erster Deutscher gleich zwei Weltraumausstiege. Zehn Jahre neuer Technologien. „Es ist die Neugier, die uns antreibt, die Suche später flog Reiter zur ISS, blieb noch einmal 166 Tage im Welt- nach neuem Wissen.“ Thomas Reiter leistet seinen Beitrag dazu raum. jetzt vom Boden aus. In Darmstadt, Robert-Bosch-Straße 5. Raumstation > ISS Thomas Reiter verlässt für sechs Stunden die Raumstation für notwendige Wartungen und Reparaturen Rolle REA/Laif (2) 50 picture-alliance/dpa Satelliten hat das European Space Operations Centre (ESOC) bislang betreut 6 00 2 . 2 2.1 2 E – 06 ONAL 0 S I .2 4.7 RNAT ON IS I E T INT STA M U RA Cape Canaveral > Landung Das Space Shuttle STS-116 bringt Thomas Reiter von der Raumstation ISS sicher zur Erde zurück Cape Canaveral > Start Vermisst habe ich im All nur das Gefühl, an der freien Natur zu sein, den Duft von Blumen und frische Waldluft, und natürlich den Kontakt zu meiner Familie. 38 39 FRM 01 I 11 // Getty Images/Mark Wilson Astronaut Thomas Reiter winkt mit einer kleinen deutschen Fahne vor dem Start zur Raumstation ISS // Events Broadway an der Taunusanlage Frankfurts English Theatre Das Theater mit Flair ist Treffpunkt der internationalen Community und bietet spannende Inszenierungen von Johannes Göbel und Jonas Ratermann (Fotos) 40 41 FRM 01 I 11 Mit Liebe zum Detail Intendant Daniel Nicolai setzt auf Qualität. Das gilt für die Auswahl von Schauspielern, Stücken und Regisseuren wie auch für die präzise Planung des Bühnenbilds (links ein Miniaturmodell zu „Who’s Afraid of Virginia Woolf?“) 1 50°6'34.56"N 8 °4 0 ' 1 7. 7 6 " E F // Events Wir produzieren praktisch im großen Spagat über den Ärmelkanal: Eine tolle Chance, echtes englisches Theater zu erleben. // Daniel Nicolai Intendant des English Theatre Demnächst im English Theatre The Dead Guy Der tote Mann A multi-media extravaganza by Eric Coble noch bis zum 24. Juni 2011 A DramaClub production: The Threepenny Opera Die Dreigroschenoper A musical by Bertolt Brecht and Kurt Weill 12. bis 24. August 2011 The Importance of Being Earnest Bunbury oder Ernst sein ist alles A trivial comedy for serious people by Oscar Wilde 9. September bis 29. Oktober 2011 The Who’s Tommy A legendary rock musical by Pete Townshend and Des McAnuff 12. November 2011 bis 12. Februar 2012 Theaterarbeit Vom sorgfältigen Schminken über gepflegte Kostüme bis zur ausgefeilten Bühnen technik: Für den großen Auftritt muss im Haus an der Gallusanlage, Ecke Kaiser straße alles passen The Collector Der Sammler A thriller by Mark Healy adapted from a novel by John Fowles 24. Februar bis 1. April 2012 Rain Man A play by Dan Gordon based on the 1988 film 20. April bis 17. Juni 2012 www.english-theatre.de > Jetzt reicht’s! Die Schüler wollen nicht mehr gehorchen. Stühle fliegen durch die Luft, Hefte werden zerrissen, unflätige Mittelfinger gezeigt. Der Lehrer bekommt zu dröhnenden Gitarrenriffs und ausgelassenem Teenager-Gesang den Allerwertesten versohlt – und das Publikum im English Theatre rast. „Spring Awakening“, der krachenden Musical-Version von Frank Wedekinds Pubertäts-Melodram „Frühlings Erwachen“, glückte an der Frankfurter Bühne eine umjubelte Deutschland-Premiere. Rund um die Inszenierung ist eine begeisterte Fangemeinde entstanden, die das Stück auch nach der letzten Vorstellung feiert, im Internet, in Blogs und Videoportalen. Im Gästebuch auf der Website des Theaters überschlagen sich die Hymnen: Das mehrsprachige Lob reicht von „Totally awesome“ bis zu „Es war großartig!“ Erneut ist den Machern des größten englischsprachigen Theaters auf dem Kontinent ein Publikumshit gelungen. Deutlich über 60 000 Gäste kommen Spielzeit für Spielzeit zu den Inszenierungen. Mit Vorurteilen hat das Team um Intendant Daniel Nicolai mitunter dennoch zu kämpfen. Alle Stücke auf Englisch? Das schreckt manchen ab. Daniel Nicolai beruhigt: „Wir sind ein ganz entspannter Lernort“, sagt er augenzwinkernd. „Manche Leute glauben, man müsste in unserer Theater-Bar das Bier auf Englisch bestellen. Bei uns kann man sich auch auf Deutsch problemlos verständigen und unsere Stücke erschließen sich wunderbar durch die Darstellung auf der Bühne.“ Dort herrscht Vielfalt: Thriller und Dramen, Komödien und Musicals. Klassiker inszenieren sie hier souverän – und suchen zugleich immer wieder das Experiment. Auch in der multimedialen TVSatire „The Dead Guy“, die noch bis zum 24. Juni zu sehen ist. „Entertainment with a Twist“ nennt Nicolai als Überschrift des Angebots. „Wir wollen unterhalten, ganz klar. Aber unsere Gäste sollen möglichst mehr als einen schönen Abend erleben.“ Der „Twist“, dieser besondere Dreh, gelingt immer wieder: Etwa wenn der Musical-Klassiker „Hair“ seine politische Seite zeigt oder wenn das Erfolgsstück „The Full Monty“ nicht nur Stripper-Komödie, sondern zugleich britische Sozial studie ist. Das Programm der neuen Spielzeit (siehe Kasten) verspricht ebenfalls Abwechslung: von der Rockoper „Tommy“ bis zur Bühnenversion des Oscar-gekrönten Films „Rain Man“. Das alles bringen die Theatermacher ohne ein eigenes Ensemble und ohne feste Hausregisseure auf die Bühne. 23 festangestellte Mitarbeiter zählt das internationale Team um Intendant Nicolai, dessen Arbeit unter anderem die Städte Frankfurt und Eschborn sowie die Commerzbank finanziell fördern. Die Schauspieler werden zumeist in New York und London gecastet, vor allem in der reichen Szene der britischen Hauptstadt mit großem Erfolg. Dort organisiert Stage Managerin Maureen Dienst auch die Probebühne. Wie erstklassige Häuser in den USA und England beschäftigt das English Theatre kein festes Ensemble. Stattdessen erhält jedes Stück seine maßgeschneiderte 42 43 FRM 01 I 11 // FRM Events im Netz, TV und als Magazin Ein Haus voller Leben Ob auf der Bühne (hier eine Szene aus dem Erfolgsstück „Spring Awakening“) oder bei der Premierenfeier zu Oscar Wildes „An Ideal Husband“ www.frankfurt-rhein-main.net Mannschaft. Die muss auch unter Zeitdruck funktionieren. Erst zehn Tage vor der Premiere kommen die Schauspieler an den Main und arbeiten im Haus an der Gallusanlage an letzten Details. „Wir produzieren praktisch im großen Spagat über den Ärmelkanal“, sagt Nicolai. „Eine tolle Chance, Das Webportal bietet Zugang zu einer neuen FRM-Welt – explorativ und innovativ immer wieder echtes englisches Theater zu erleben.“ Das English Theatre gilt als die Frankfurter Bühne mit dem jüngsten und gebildetsten Publikum. Das bekommt regelmäßig künstlerisches Top-Niveau geboten. Dichte Südstaaten-Atmosphäre bei Tennessee Williams, geschliffen vor www. getragene Dialoge bei Oscar Wilde. „Wir haben unter anderem in der hochkarätigen Londoner Theaterszene eine Art Einkaufsvorteil“, sagt Daniel Nicolai. „Nur die wenigsten Künstler können regelmäßig im West End arbeiten. Wir sind für viele interessant, weil wir ihnen Möglichkeiten bieten, die sie in London nicht haben.“ Im Gegenzug ist das Theater öfters Sprungbrett für Erfolge im Ausland. Für Schauspieler, die auf Print-Ausgabe einmal in „Les Misérables" im West End spielen. Für Regisseure, die aktuell international gefeiert werden. In Deutschland ist die Bühne ohnehin die englischsprachige Nummer eins, zieht zahl Das Metropolmagazin erzählt Geschichten aus der Region – überraschend und überzeugend reiche Besucher von außerhalb der Region an. Zu „Spring Awakening“ kamen unter anderen 130 Schüler der Düsseldorfer International School. An solchen Beispielen zeigt sich nicht nur ein Standortvorteil, sondern auch ein Erfolg der vielfältigen theaterpädagogischen Arbeit, die die Deutsche Bank als Exklusiv-Sponsor fördert. Rund 1100 Englischlehrer lädt das Theater zu kostenlosen Previews zu jedem Stück ein, bietet zudem Workshops und Unterrichtsmaterialien an. Im „DramaClub“ studieren Erwachsene und Schüler regelmäßig Aufführungen ein. Im August bringen sie Brechts Dreigroschenoper („The Threepenny Opera“) auf die Bühne. Das Theater ist weit mehr als ein Treffpunkt für Schauspiel-Fans und Theaterprofis. Ein Ort für alle, die sich gerne ungezwungen auf Englisch austauschen. Etwa beim „International Stammtisch“, der Neuankömmlingen die Eingewöhnung in der Region erleichtert. Oder bei den zahlreichen Partys in der hauseigenen, elegant designten „James Bar“, wo auch schon der Eurovision Song Contest und das Oxford-Cambridge Boat-Race live übertragen wurden. Hinzu kommen Poetry rhein-main-TV Der Regionalsender berichtet live von Events und Entwicklungen – direkt und ungeschminkt Slams, englischsprachige Lesungen und spannende Fotoausstellungen – vom 18. August an werden Aufnahmen des Star-Fotografen Steve McCurry im Theater präsentiert. Der „kulturelle Leuchtturm“, zu dem die Hessische Landesregierung das Theater ernannte, strahlt also besonders viel fältig. Und vielleicht auch einmal auf der britischen Insel. „Wir würden unsere Aufführungen auch gerne in Großbritannien präsentieren“, sagt Daniel Nicolai. Dann könnten auch die Briten sehen, was die Theatermacher aus FrankfurtRheinMain leisten. 44 45 FRM 01 I 11 \\ FrankfurtRheinMain steht weltweit für Internationalität, Dynamik und Veränderung. Was ist das Besondere an FrankfurtRheinMain? „FRM“ präsentiert Neues, lässt Bekanntes in neuem Licht erscheinen und lenkt das Augenmerk auf Details, die Auf merksamkeit verdienen. // Exkursionen GARTEN RHEINMAIN Großes Panorama Von BEATE TAUDTE-REPP Simon Koy Der Schlosspark in Bad Homburg zählt zu den Gartenschätzen der Region Der Sommer zeigt FrankfurtRheinMain von seiner schönsten Seite Vom stillen Klostergarten bis zum mondänen Kurpark: Wer Schönheit und entspannte Ruhe sucht, findet in den Gärten der Region sein Paradies 46 47 FRM 01 I 11 // Exkursionen > Alzenau-Wasserlos Schlosspark Aschaffenburg Altstadtfriedhof Park Schönbusch Park Schöntal Schlossgarten Atemberaubende Schlossparks oder intime Lustgärten, lauschige Arboreten oder flotte Fahrradpisten durch Wald und Flur: Als verkehrsreiche Metropolregion besitzt FrankfurtRheinMain verblüffend viele – und vielgestaltige Naturinseln. Weit über 100 sind es zwi- Bad Homburg v.d. Höhe Forstgarten Kurpark Landgräfliche Gartenlandschaft Orangerie im Schlosspark Schlosspark Bad Nauheim Jugendstil-Schmuckhöfe Kurpark Bad Soden am Taunus Kurparks schen Spessart und Rhein, Taunus und Odenwald. Dass es auf diesen mehr als 5000 Hektar grüner Lunge auch „Pflanzenjäger“, ein „Kolonialreich Frankfurt“ oder „Arkadien in Aschaffenburg“ zu entdecken gibt, mag kurios klingen, klärt sich aber schnell auf: im Programmheft „Pinien, Palmen, Pomeranzen – Fremde Welt in heimischen Gärten“. Unter diesem Motto bündelt die Sektion „Garten R heinMain“ in der Kultur-Region gGmbH sage und schreibe 600 Führungen, Vorträge, Erlebnistage und Feste, die bis Ende des Jahres in den Gartenreichen der Region stattfinden. Dabei geht es vielfach um Pflanzenpassionen und Botanik, um wirtschaftliche Macht und wissenschaftlichen Ehrgeiz – und natürlich um den Zauber fremdländischer Gewächse. Bad Vilbel Kurpark Bensheim-Auerbach Staatspark Fürstenlager Grüne Lungen: Wo ließe sich der heute „Wellness“ genannten Gesundheit besser frönen als in der Bingen am Rhein Gelände der Landesgartenschau Natur, auch wenn sie von alters her von Menschen gestaltet wurde: Zur weitverzweigten Grünen Lunge der Region zählen nicht nur das Regionalpark-Projekt mit künftig 1200 Kilometer Rad- und Büdingen Garten Kölsch Darmstadt Botanischer Garten der Technischen Universität Herrngarten Mathildenhöhe Orangeriegarten Park Rosenhöhe Prinz-Emil-Garten Prinz-Georg-Garten Schlossgarten und Wildpark Jagdschloss Kranichstein Waldfriedhof Dieburg Schlossgarten Wanderwegen oder die 333 Kleingartenanlagen, die hier seit dem 19. Jahrhundert nach dem Vorbild des Leipziger Arztes Daniel G. M. Schreber zum Wohlbefinden via Gartenarbeit und frugaler Selbstversorgung entstanden. Auch weiträumige Friedhöfe wie in Wiesbaden, Mainz oder Frankfurt gelten mit ihrem alten Baumbestand als ökologisch wertvolle Oasen für Flora, Fauna – und Flaneure. Die im 20. Jahrhundert geschaffenen Volksparks, Gartenstädte oder Spielplätze sollten ganz explizit der Naherholung dienen. Schon die Römer hatten die Heilquellen im Taunus genutzt. Deren Blütezeit begann im 18. Jahrhundert. Vielerorts entstanden Kurbäder mit stupenden Parkanlagen, die bis heute paradiesische Fluchtpunkte aus dem hektischem Alltag sind. Manche Orte Dreieichenhain Burg Hayn in der Dreieich erlangten wegen ihrer schillernden Gästeschar internationale Berühmtheit: In Wiesbaden etwa aber immerhin seinen Roman „Der Spieler“ ab. Auch in Bad Homburg lustwandelte englischer und Eltville Garten- und Freianlagen Kloster Eberbach russischer Adel – vor allem durch den 44 Hektar großen Kurpark: Vom preußischen Garten Flörsheim-Bad Weilbach Ehemaliger Kurpark architekten Peter Joseph Lenné geschaffen, zählt er zu den schönsten englischen Landschafts gärten Deutschlands. Mögen im Zeitalter von Spas und Resorts mit ihren phantasievollen Therapien picture-alliance/dpa spielte sich Fjodor Dostojewski im Casino fast um Kopf und Kragen, trotzte dieser Art von „Kur“ Eppstein Bergpark Villa Anna Altangarten Burg auch asiatische Heilpraktiken Konjunktur haben – König Chulalongkorn aus Siam bedankte sich Florstadt-Staden Schlosspark Frankfurt am Main Alter Flugplatz Bonames Bethmann-Park Bolongaro-Garten Höchst Bonifatiuspark am Riedberg Botanischer Garten der Universität Brentanopark Chinesischer Garten Grüneburgpark GrünGürtel Günthersburgpark Hauptfriedhof Holzhausenpark Huthpark Koreanischer Garten Lohrpark „MainÄppelHaus Lohrberg“ „Nizza“ Ostpark Palmengarten Peterskirchhof Poelzig-Park Universität Rebstockpark, Erweiterung Römerstadt, Grünflächenplanung Rothschildpark Volkspark Niddatal Wallanlagen 1910 quasi umgekehrt für die erfolgreiche klassische Kur im Taunus: mit einem koketten BrunnenTempelchen, der „Thai-Sala“, die heute eines der Wahrzeichen des Gartenreichs ist. Südliche Gefilde: Nizza, die Blumenstadt an der Côte d’Azur, war im 19. Jahrhundert ein Sinnbild nordischer Sehnsucht. Doch schon damals musste man nicht so weit reisen, um die Flora der Mittelmeerküsten zu bewundern. Das stellenweise milde Mikroklima am Main macht es möglich, dass die Region zwei historische südliche Gefilde besitzt: „Mein bayerisches Nizza“ nannte König Ludwig I. von Bayern Aschaffenburg, wo er sich um 1850 an markanter Stelle über dem Mainufer, wenige Schritte vom Renaissanceschloss Johannisburg entfernt, eine antike Villa, das Pompejanum, bauen und mit Feigenbäumen, Weinberg und Kiefernhain eine mediterrane Landschaft en miniature gestalten ließ. Wer jetzt wieder durch den sorgsam restaurierten Schlossgarten flaniert, wähnt Vollendete Idylle Die K ulturRegion FrankfurtRheinMain GmbH Der Zusammenschluss von 31 Gemeinden und Städten in Hessen, Bayern und RheinlandPfalz sowie des Regionalverbands Frankfurt RheinMain will nach dem Motto „Das Gute liegt so nah“ den 3,5 Millionen Bewohnern des Großraums „anspruchsvolle kulturelle Ver anstaltungen bieten“. Zu den sechs Projektgruppen wie „Route der Industriekultur“, „Burgen, Schlösser und Paläste“ oder „Wegekultur“ gehört auch „Garten RheinMain“ unter der Leitung von Heidrun Merk. Unentbehrlich bei allen Ausflügen: der 2008 im Hanauer Cocon Verlag erschienene Führer „Garten RheinMain. Vom Klostergarten zum Regionalpark“. www.krfrm.de www.gartenrheinmain.de 48 49 FRM 01 I 11 01 P almengarten Frankfurt 1868 gegründet, vereint der Schaugarten auf 22 Hektar in einzigartiger Weise Botanik und Bildung, Kultur und Erholung. Simon Koy Schöne Momente Orientierung in grünen Labyrinthen und mediterrane Ausblicke picture-alliance/dpa Orte mit exotischer flora www.palmengarten-frankfurt.de 02 O rangerie Schloss Weilburg Mit zwei prächtigen Orangerien ist Schloss Weilburg hoch über der Lahnschleife eine der am vollständigsten erhaltenen Residenzen des Absolutismus. Attraktion im Sommer: die beachtliche Zitrus-Sammlung bereichert die Terrassengärten. www.schloesser-hessen.de 03 O rangeriegarten Darmstadt Das im 18. Jahrhundert von Landgraf Ernst Ludwig geschaffene Gartenreich mit barocker Orangerie und kuriosem Pflanzturm bietet viele mediterrane Gewächse wie Palmen, Myrten, Oleander, Lorbeer, Pomeranzen-, Zitronen- und Feigenbäume. www.darmstadt.de 04 S chlosspark Bad Homburg, Klostergarten Seligenstadt Beide besitzen reizvolle historische und wunderbare Orangerien, in denen heute wieder empfindliche Zitrusgewächse überwintert werden. Jeden Sommer sind sie im Freiland zu bewundern. Infos für beide: www.schloesser-hessen.de Der Kurpark in Wiesbaden, ein Paradies für Flaneure // Exkursionen Gartenkunst pur Henry Nees picture-alliance/dpa Die Parkanlage Schönbusch (Aschaffenburg) und der Schlossgarten in Weilburg (rechts) sind eindrucksvoll Friedberg Burggarten Groß Karben Schlosspark Hanau Alte Fasanerie Klein-Auheim François-Gärten Historische Friedhöfe Kinzigaue Orangerie Schloss Philippsruhe Schlossgarten Altstadt Schlosspark Philippsruhe Staatspark Wilhelmsbad Hattersheim am Main Historischer Bürgergarten Nassauer Hof Heusenstamm Schlosspark Königstein-Falkenstein Park Kempinski Hotel Park Villa Rothschild picture-alliance/dpa Kronberg im Taunus Gärten und Eibenhain Burg Kronberg Park Schloss Friedrichshof Quellenpark Kronthal Viktoriapark Main-Taunus Arboretum Mainz Botanischer Garten Universität Hauptfriedhof Naturschaugarten Lindenmühle Stadtpark Miltenberg Stadtpark Botanik für alle Naturerlebnisse der besonderen Art bieten Botanische Gärten Lorsch Heilpflanzengarten Kloster Lorsch sehenswerte Kurparks 01 Kurpark Bad Nauheim Neben Rosenmuseum und Rosengärten lockt die Bäder- und Blumenstadt mit einem Kurpark. Tipp: die Jugendstil-Schmuckhöfe der Brunnenhäuser, in denen Architektur und südliche Flora fein harmonieren. schöne Landschaftsgärten Nidda-Bad Salzhausen Kurpark 01 Alte Fasanerie Klein-Auheim Aus zwei einst kurfürstlichen Fasanerien entstand 1967 ein 100 Hektar großer, bewaldeter Wildpark des Landes Hessen. Auf stillen Wanderwegen lassen sich 35 Tierarten entdecken. Offenbach Alter Friedhof Dreieichpark Grünring Leonhard-Eißnert-Park Lilipark / Büsingpark Schlosspark Rumpenheim www.erlebnis-wildpark.de www.bad-nauheim.de 02 Kurpark Bad Vilbel Als üppiggrüne Achse durchzieht der Park mit wertvollen exotischen Gehölzen wie Kork- und Gelbholzbaum die Quellen- und Festspiel-Stadt. Hervorragend restauriert ist das bei Grabungen entdeckte Mosaik einer römischen Badeanlage. www.kultur-bad-vilbel.de 03 Staatspark Hanau Wilhelmsbad Gebadet wurde hier nie, da der 1709 entdeckte Sauerbrunnen gar nicht heilsam war. Umso märchenhafter gerieten Bauten und Park. Berühmt: das bald wieder restaurierte historische Pferdekarussell. www.schloesser-hessen.de 02 S chlosspark Wiesbaden-Biebrich Der einst barocke Lustgarten des Fürstentums Nassau wurde im 19. Jahrhundert von Friedrich Ludwig von Sckell in einen romantischen, 35 Hektar großen Landschaftspark verwandelt. www.hi.hessen.de 03 S chönbusch Aschaffenburg Die 168 Hektar große Parklandschaft mit romantischem See, Aussichtsturm, Schlöss chen, Irrgarten, Bootsverleih und Lokalen ist einer der frühesten englischen Gärten in ganz Süddeutschland. Wunderbar: die legendäre „Blickachse“ von Schönbusch zum Aschaffenburger Schloss. www.schloesser-bayern.de Rüsselsheim Verna-Park Schlüchtern-Ramholz Schlosspark Seligenstadt Klostergärten Orangerie Wasserburg Klein-Welzheim Usingen Schlosspark Weilburg Orangerien Schloss Schlossgarten Wiesbaden Alter Friedhof Kurpark Nordfriedhof Russischer Friedhof Schlosspark Biebrich Tier- und Pflanzenpark Fasanerie „Warmer Damm“ Wintergärten Stadtschloss sich zwischen Agaven und duftenden Engelstrompeten, unter der Glycinien-Pergola oder auf der mit roten Trompetenblumen überrankten Terrasse fast wie im Land, wo die Zitronen blühen. Die wiederum gedeihen – allesamt ganzjährig im Boden verwurzelt - in malerischer Gemeinschaft mit Pinien, Oliven-, Lorbeer-, Eukalyptus- und Granatapfelbäumen – weiter flussabwärts, im Frankfurter „Nizza“. Auch dieses paradiesische Juwel auf dem Tiefkai zwischen Untermainbrücke und Holbeinsteg entstand schon 1875. Seit der vorbildlichen Neugestaltung 2005 gilt die Anlage als der artenreichste subtropische Garten nördlich der Alpen. Gestaltete Landschaft: Ein bisschen wild ist er schon noch, der Bergpark Villa Anna in Eppstein, auch wenn ein Förderkreis die meisten der 200 wertvollen alten Gehölze wie die 40 Meter hohen, fassdicken Mammutbäume schon freischlagen ließ. Jahrzehntelang war dieser botanische Schatz völlig zuge wuchert – und vergessen. Erst der frühere Stadtarchivar Herbert Picard entdeckte vor einigen Jahren den Zauberwald wieder, den die Frankfurter Bankiersfamilie von Neufville ab 1875 um ihre Sommerresidenz anlegte. Während die meisten Landschaftsgärten wie der Mainzer Stadtpark, der Darmstädter Herrngarten oder der Park von Schloss Philippsruhe in Hanau eher der Ebene frönen und man in den grünen Paradiesen im Taunus bestenfalls über sanfte Hügel wandelt, ist im Gartenreich an den steilen Flanken des Eppsteiner Jähenbergs ein Höhenunterschied von 100 Metern zu bewältigen. Seit 2003 unter Denkmalschutz, bietet das ehemalige Neufvillesche Anwesen einen 2,5 Kilometer langen Rundweg mit herrlichen Aussichten auf Burg und Stadt Eppstein. Mit dem am Eingang erhältlichen Faltblatt findet man all jene prächtigen Gehölze, die bei Anlage des Gartens noch höchst selten und exotisch waren, darunter Douglasien, Weymouthkiefern, Kaukasus-Fichten, Griechische Tannen, Paulownien oder Felsenbirne. Die Gebäude im romantischen Landhausstil wie Villa Anna und Schweizer Haus werden seit 1981 von der Frankfurter Jugendhilfe genutzt. Botanik für alle: Keine Angst vor Botanik, jener Wissenschaft, die sich mit Herkunft, Lebensweise und Taxonomie der Pflanzen beschäftigt: Denn wer genau erfahren will, was er eigentlich in seinen Gartenboden oder in Töpfe pflanzt, findet in den drei Botanischen Gärten der Region eine Fülle von Wissen, in den faszinierenden Systematischen Abteilungen ebenso wie bei Vorträgen der Botaniker. Woher der immense Schatz fremdländischer Gewächse stammt, der seit dem Zeitalter der Ent deckungsreisen in die Kloster-, Apotheker- und Fürstengärten der Alten Welt gelangte, ist Thema einer Veranstaltung in Darmstadts Hortus botanicus: Dessen Leiter Stefan Schneckenburger berichtet am 28. August über „Kolonialismus und Botanik“, also über jene Sammler und Pflanzenjäger, die in aller Welt das „grüne Gold“ zusammentrugen, das den Ruhm europäischer Gärten mehrte. In Darmstadt war es Carl Albert Purpus: Vor über 100 Jahren schlug er sich in Amerika und Mexiko als „Plant Hunter“ durchs Leben und versorgte mit den neu entdeckten Pflanzen auch seinen Bruder Joseph Anton. Der war brav in der Residenzstadt geblieben und als Garteninspektor hocherfreut über jede Sendung botanischer Kostbarkeiten. Noch heute lassen sich viele exotische Pflanzen aus jener Zeit in dem Gartenreich bewundern, darunter eine vier Meter hohe Yucca rostrata. Seit 1874 liegt der Lehrgarten der Technischen Hochschule als idyllisches, dicht begrüntes Eiland nahe dem Campus Lichtwiese. Rund 8000 verschiedene, auf 4,5 ha im Freien und unter Glas kultivierte Arten lassen sich hier erkunden: Botanik für alle! 50 51 FRM 01 I 11 \\ Exzellenz Jonas Ratermann // 1 50°8'28.50"N 8°39'33.98"E F Fast 50 Jahre Formel 1 Das Archiv von Rainer W. Schlegelmilch lässt interessante Vergleiche zu: Startvorbereitungen und Tankstopps 2007 1971 Das Auge Der Formel 1 > 1970 Rainer W. Schlegelmilch braucht keinen Terminka- In seinem Office im Frankfurter Stadtteil Dornbusch: Auf der lender. Den macht Bernie Ecclestone schon für ihn. Stuhllehne hängt noch das „Photographer“-Leibchen vom Denn kaum steht der Rennplan für die Formel-1-Saison fest, heißt Wochenende in Australien. Hinter ihm eine riesige Regalwand es für Schlegelmilch Koffer packen. Donnerstag Anreise, Freitag voller Ordner mit Renndias. An der gegenüberliegenden Wand erstes Training, Samstag Qualifying, Sonntag Rennen, Sonntag ein Leuchttisch nebst brummendem Trommelscanner. Tausende Rainer W. Schlegelmilch abend Rückflug. 20 Mal im Jahr, von Bahrain bis Brasilien. Aller- Aufnahmen will Schlegelmilch noch digitalisieren. Ein zeitinten- dings folgt er dem Rennzirkus nicht als Techniker oder Ingenieur, sives Projekt zwischen den Rennen. „Meine Altersversorgung“, sondern als Fotograf. Rainer W. Schlegelmilch ist schlichtweg „das schmunzelt er. Denn viele seiner historischen Schwarzweiß Start und Ziel am Dornbusch. Seit bald 50 Jahren verfolgt der Frankfurter Fotograf das Grand-Prix-Geschehen Auge der Formel 1“. Knapp eine halbe Million Fotos hortet er in sei- bilder aus den 1960er Jahren sind wahre Schätze. von Martin Orth 52 53 F R M 0 1 I 1 1 nem gigantischen Archiv. Zwischen 3000 und 5000 Bilder schießt er an jedem Renntag. Meistens sind davon schon zwei Drittel wie- Jedes Bild hat seine eigene Geschichte, und zu jeder Geschichte der gelöscht, bevor er in Frankfurt landet. Keiner weiß besser als hat Rainer W. Schlegelmilch sein Bild. Er deutet auf ein Foto von er, worauf es bei der Rennsportfotografie ankommt. Das „Auge“ ist Jacky Ickx, der zu den Großen der 1970er Jahre gehörte. „Jacky unbestechlich. Ihn interessiert Qualität. Am Dienstag nach dem lebt heute in Monte Carlo, wir sehen uns längst als Freunde.“ Über- Grand Prix stehen die 250 Top-Shots auf seiner Homepage. haupt: Der Fotograf Schlegelmilch kennt alle Autos, alle Fahrer, er Rainer W. Schlegelmilch (4) 2008 // Exzellenz 1966 2008 Boliden im Vergleich Die Ferraris von damals und heute haben nichts mehr gemein – vor allem wegen der Aerodynamik Ihm ist es gelungen, das Goldene Zeit alter der Formel 1 auf elegante und an schauliche Weise abzubilden. Jackie Stewart // Rennlegende Leben im Formel-1-Takt 2005 Rainer W. Schlegelmilch in seinem Frankfurter Büro – umgeben von über 400 000 Fotos. www.schlegelmilch.com 1966 Jonas Ratermann (4) 54 55 1965 F R M 0 1 I 1 1 Rainer W. Schlegelmilch (6) 2007 Rennen im Vergleich Am Start auf dem Nürburgring stehen vier Rennwagen – und Männer mit Hut. Heute starten die Boliden versetzt // Exzellenz 2005 1963 Fahrer im Vergleich Nick Heidfeld (r.) ist gespannt auf den Start, Innes Ireland im Lotus gelassen wie vor einer Fahrt ins Grüne Es gibt bei aller Konkurrenz auch immer noch viel Menschliches in der Formel-1-Familie. Rainer W. Schlegelmilch // Renn-Fotograf 2010 hat sie alle abgelichtet – von Jim Clark bis Sebastian Vettel. Beson- arbeitete für Industrie und Agenturen und lebt seitdem im Takt mit ders gefreut hat ihn ein Grußwort, das Jackie Stewart, der drei- der Formel 1. malige Weltmeister, für eines seiner Bücher geschrieben hat: „Schlegelmilch gehört zu den bekanntesten Personen des Ge- Sein Archiv ermöglicht mittlerweile einzigartige Vergleiche. Ein schäfts und ist hoch angesehen.“ Ein Ritterschlag. Meisterstück ist die Dokumentation aller Fahrzeuge, die seit 1975 den Grand Prix von Monaco bestritten. Schlegelmilch hat sie alle 1969 Rainer W. Schlegelmilch (6) 2007 Rituale im Vergleich Die Champagner-Dusche hat sich nicht verändert, die weiblichen Fans von Monte Carlo (l.) und Hockenheim schon 1963 56 57 F R M 0 1 I 1 1 Und natürlich ist der dienstälteste Fotograf der Formel 1 einer der in derselben Kurve fotografiert, immer aus demselben Blick- herausragenden Chronisten des Motorsports. Seine Karriere winkel. „Da sehen Sie genau jede Veränderung über die Jahre“, begann vor nahezu 50 Jahren. 1962 nahm ihn ein Freund mit auf sagt er. Die Stelle zwischen Loews und Portier, die Schlegelmilch den Nürburgring zum 1000-Kilometer-Rennen. Damals waren fotografiert, wird von Insidern inzwischen schon „Schlegelmilch- die Gentlemen im Cockpit zwischen dreißig und Ende vierzig Kurve“ genannt. Eine Spezialität sind auch seine Bewegungsauf- und kurvten mit offenem Helm und Motorradbrille über den nahmen. Bei jedem Grand-Prix-Termin zoomt er mit Langzeit Ring. Schlegelmilch schloss gerade sein Fotografie-Studium in belichtungen während des Trainings: „Dann lasse ich die Kerle an München ab, als ihn Rennsportfieber packte. Er ging in die mir vorbeirasen und versuche, möglichst nur den Helm scharf zu Werbehochburg Frankfurt, wo er schon zur Schule gegangen war, bekommen, der Rest ist farbiger Speed.“ \\ Vorschau Ausgabe 02 Roman Bezjak/sanofi-aventis Herbst 2011 Wissens region FrankfurtRheinMain galt lange als „Apotheke der Welt“. Nun formiert sich die Pharma-Branche wieder. Auch ein „House of Pharma“ ist angedacht. In eigener Sache // Neue Ideen experImentIeren // RegIoN deR INNovatIoN hanns-seIdelGymnasIum Mainland-Churfranken e. V./Tom River Der Bayerische Untermain verbindet Lebensqualität und Hightech, kulturellen Reichtum und Innovation – abseits der Großstadthektik, aber bestens angebunden. Glückwunsch nach Hösbach! FRM berichtete in der vergangenen Ausgabe unter dem wo neue Ideen entstehen Ob in Schullabors, Seminarräumen und Forschungsabteilungen – überall in der Wissensregion FrankfurtRheinMain wird intensiv und erfolgreich experimentiert, geforscht und entwickelt Titel „Region der Innovation“ > über das Hanns-Seidel-Gymnasium bei Aschaffenburg, 10 11 Regional porträt Entdecken Sie unsere Visionen für Ihre Zukunft. das seit Jahren überaus er- folgreich an Jugend-forscht-Wettbewerben teilnimmt. Jetzt haben die Schüler von Roland Full wieder einen Coup gelandet. Gabriel Salg, 16, und Nicolas Scheidig, 16, wurden bayerische Landes sieger. Sie wiesen nach, dass sich mit dem Lebensmittelzusatzstoff Cyclodextrin Mundgeruch drastisch verringern lässt. Chemie lehrer Full ahnte, dass das „was Großes“ werden könne und nahm Kontakt mit der TU Darmstadt auf. Inzwischen liegt ihm auch der wissenschaftliche Nachweis vor. Mit großem Optimismus fahren Schüler und Lehrer zum Bundesentscheid nach Kiel. Glückwunsch auch nach Offenbach: Produktgestalter Sebastian Herkner, 29, den FRM 2009 Post scriptum FRM erlesen unter dem Titel „Ideenschmiede Offenbach“ als Jung-Star vorstellte, gewann im Februar 2011 den Nach- Zwei starke Stimmen aus FrankfurtRhein- wuchs-Designpreis der Bun- Main: Sag einer, Germanisten könnten desrepublik Deutschland. nicht schreiben. Diese beiden können – und zum Glück haben sie ihre Karrieren nicht in der Wissenschaft, sondern als Schriftsteller fortgesetzt. Andreas Maier entwirft in „Das Zimmer“ einen moderAndreas Maier: Das Zimmer, Suhrkamp, 17,90 € nen Heimatroman. Der spielt – wie so häufig bei ihm – in der Wetterau und handelt von seinem geistig immer Kind gebliebenen „Onkel J.“ und dessen VW-Variant Typ 3, mit dem er am liebsten durch die Rapsfelder fährt. Maier erzählt mit sprödem Witz und vielleicht ist der Roman ge- 58 59 Herausgeber FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain wird realisiert von der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region in Zusammenarbeit mit Societäts-Medien, Frankfurt am Main. Für die FrankfurtRheinMain GmbH: Dr. Hartmut Schwesinger Verlag Frankfurter Societäts-Medien GmbH, Tel.: (069) 75 01-0, Geschäftsführer: Hans Homrighausen Anschrift von Verlag und Redaktion Frankenallee 71–81, 60327 Frankfurt am Main, zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten rade deshalb so anrührend. Silke Scheuer- Redaktion Chefredakteur: Peter Hintereder, Martin Orth (CvD), Janet Schayan, Julia Söhngen, Ute Süßbrich (Pocket-Guide) Tel.: (069) 75 01-43 52, Fax (069) 75 01-43 61 mann, in Offenbach zu Hause, führt in Art-Direktion Dunja Metz, Stefanie Schwary „Shanghai Performance“ vom Kunstbetrieb Produktion Sandra Opper in Frankfurt nach China. Die 38-Jährige Distribution Klaus Hofmann, Tel. (069) 75 01-42 74, Fax (069) 75 01-45 02 schildert kühl, mit leichter Ironie und Silke Scheuermann: Shanghai Performance, Schöffling & Co., 19,95 € IMPRESSUM Kunst und die Liebe – und das Leben von Hinweise FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain erscheint zweimal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Printed in Germany, Copyright © by Frankfurter Societäts-Medien GmbH 2011. Das Papier der Zeitschrift ist umweltfreundlich. Es wurde unter Verwendung von chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt. drei Frauen im Hier und Jetzt. Titelbild Michael Hudler noch dazu spannend eine Geschichte, in der es um nichts Geringeres geht als die FRM 01 I 11 FrankfurtRheinMain GmbH I International Marketing of the Region In FrankfurtRheinMain nehmen wir jede Herausforderung gerne an. Ob es um die Vernetzung von Finanzdienstleistung mit High-Tech-Expertise, um optimale Infrastruktur oder um schnelle Verfügbarkeit der richtigen High Potentials für den Erfolg eines Unternehmens geht, bei uns finden Investoren alles, was sie brauchen – vor allem Partner mit dem Willen, allerhöchsten Ansprüchen gerecht zu werden. Wie wir Investoren beim Start helfen? Sehen Sie selbst: www.frm-united.de | www.frankfurt-rhein-main.net consell.de // ZUSAMMEN GEHT MEHR. Mit vereinten Kräften arbeiten wir für ein Ziel: Ihren Erfolg. 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