Pferde in Not finden in Bochum ein Zuhause

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Pferde in Not finden in Bochum ein Zuhause
Tierschutz: Pferde in Not finden in Bochum ein Zuhause - Bochum - DerWesten
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23.12.2010
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Tierschutz
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Pferde in Not finden in Bochum ein Zuhause
Bochum, 25.12.2010, Redaktion
Zwei Shetland-Ponys auf dem kleinen Tierschutzhof im Stadtteil Sundern. Fotos: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Bochum. Ein Ehepaar aus Bochum kümmert sich in seiner Freizeit um Pferde in Not. Neben
ihrem Haus in der Natur haben sie den „Tierschutzhof Ruhrtal“ gegründet.
Vor einiger Zeit, erzählt die Tierfreundin Doris Kaiser, hatten sie und ihr Ehemann Winfried „eine
Großspende“ erhalten. Ein Mann, der seinen Namen nicht nannte, schenkte ihrem „Tierschutzhof
Ruhrtal e.V.“ 5000 Euro. „Das hat uns ermöglicht, zwei weitere Notfälle aufzunehmen, die sonst zum
Schlachter gegangen wären.“
Die zwei Notfälle sind zwei Pferde - und der Tierschutzhof ist eine private Hilfsinitiative. Entstanden
aus reiner Tierliebe. Mittlerweile haben die Kaisers, die tagsüber für einen Bildungsträger arbeiten,
drei Pferde und drei Ponys im Stall neben ihrem Haus aufgenommen. Entweder drohte ihnen eine
unnötige Fahrt zum Abdecker, weil der Besitzer das Futter sparen wollte, oder sie wurden sehr
schlecht gehalten oder gar misshandelt. Kaisers haben die Pferde dann aus ihrer Not selbst
herausgekauft oder bekamen sie über Dritte vermittelt. Tierschützer sind untereinander vernetzt.
„Es ist etwas Schönes, wie die Pferde hier auftauen, auch seelisch“
Der kleine Tierschutzhof liegt an der Rauendahlstraße im
Stadtteil Sundern. Mitten in einem landschaftlichen Idyll. „Es ist etwas Schönes, wie die Pferde hier
auftauen, auch seelisch“, beschreibt Doris Kaiser den Erholungsprozess. Als sie vor drei Jahren ihr
Haus gekauft und es renoviert hatten, wurde auch das Nebengebäude mit dem Stall hergerichtet und
eine Weide gepachtet. Im April 2008 holten sie den 23-jährigen Farino zu sich. Er war ihr erstes Pferd
in Not. Bis heute folgten fünf weitere. Um die Kosten besser aufzubringen und auch die Versorgung
und Beschäftigung der Tiere besser leisten zu können, wurde der Verein gegründet. Mittlerweile gibt
es 30 Mitglieder. „Mehr oder weniger aktive“, wie die Kaisers sagen. Der Beitrag: mindestens fünf Euro
im Monat.
Die aktivste Helferin heißt Deborah Bastian (16). Seit Januar hilft die Schülerin mehrmals pro Woche
im Stall. Ehrenamtlich. „Ich war joggen, habe die Pferde gesehen und gefragt, ob ich mitmachen
kann.“ Wenn sie ihr Lieblingspferd bürstet, eine Trakehner-Stute, lächelt stilles Glück in ihren Augen.
Das Pferd wurde aus dem Sauerland geholt. „Es war klapperdünn, nicht gewurmt, nicht geimpft - gar
nichts“, erinnert sich Doris Kaiser. Es ist das einzige der Pferde, das bald vielleicht noch geritten
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werden kann.
Unterhaltskosten werden auf den Tierschutz abgewälzt
Der Tierschutzhof ist
Spenden
kein Gnadenhof.
Futter, Tröge, Geld
Einige Pferde sollen
Die Kaisers können noch Futter,
weitervermittelt
Tröge, Tonnen, Schubkarren,
werden. „Es ist immer
Putzsachen und einen gebrauchten
schwer, jemanden
Hoftrecker gebrauchen. Außerdem
freuen sie sich über „neue Mitglieder,
gehen zu lassen, aber
zahlende und tatkräftige“. Das
so soll es ja sein“, sagt
Vereinskonto besteht bei der GLS
Doris Kaiser. Der Hof
Gemeinschaftsbank Bochum,
ist auch kein
Kontonummer 403 862 94 00,
Pensionsbetrieb für
Bankleitzahl 430 60 967.
Rentner-Pferde.
Winfried Kaiser erzählt
von der Fahrerin eines schicken Cabrios. Sie wollte ihr Pferd
abgeben. Kaiser lehnte ab, weil er keine Not sah. Er habe der
Winfried Kaiser kümmert sich im Stall
Frau gesagt: „Sie haben 20 Jahre das Tier genossen. Jetzt
um die Pferde.
sorgen sie auch für einen angenehmen Lebensunterhalt.“ Sehr
oft gehe es den Menschen, die ihr Pferd loswerden wollen, nur
um Kostenersparnis. Gerade jetzt im Winter, wenn die Tiere nicht auf der Weide grasen können. „Das
wird auf den Tierschutz abgewälzt.“
Vor wenigen Tagen wurde ein neuer Notfall gemeldet. Ein 32-jähriges Pony aus Sprockhövel wurde
von der Besitzerin nicht mehr richtig versorgt. Besitzer der ebenfalls dort eingestallten anderen Pferde
hatten es in der Not mitbetreut. Und jetzt den Kaisers gemeldet. „Unsere kleinen Ponys rücken jetzt
zusammen, damit die alte Dame bei uns unterschlüpfen kann. Dann werden wir weiter sehen“, sagt
Doris Kaiser.
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