Pressemitteilung - westhelleundpartner

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Pressemitteilung - westhelleundpartner
Pressemitteilung
Kleines Team wickelt insolventen Finanzvermittler ab /
Von 800 ehemaligen Mitarbeitern werden
rund 620 gekündigt /
Rettung der MEG AG scheitert an Versicherungen
KASSEL, 25. NOVEMBER 2009. Die insolvente MEG AG in
Kassel wird abgewickelt. Die Rettung des zweitgrößten
Spezialvermittlers für private Krankenversicherungen in
Deutschland
scheiterte
an
der
Entscheidung
der
Versicherungen, für neu abgeschlossene Verträge nicht mehr zu
zahlen. Von den rund 800 Mitarbeitern erhalten rund 620
Mitarbeiter in den nächsten Tagen deshalb die Kündigung zum
Ende des Jahres.
„In zahlreichen Verhandlungen haben wir die Versicherungen zu
überzeugen versucht, für neu abgeschlossene Verträge zu
zahlen. Die Versicherungen wollten dagegen diese neuen
Verträge gegen ihre alten Forderungen verrechnen und forderten
mehrere Millionen von der MEG. Sie verwiesen darauf, in der
Vergangenheit Vorschüsse auf das künftige Geschäft gezahlt zu
haben. Auch sind zuletzt über 70 Prozent der von MEG
vermittelten Verträge später wieder storniert worden. Letztlich ist
die Rettung der MEG aus diesen Gründen gescheitert. Das war
eine politische Entscheidung der Versicherungen, die ich sehr
bedauere. Aber die zuletzt abgelieferte Arbeit der MEG hat das
Vertrauen der Versicherungen nachhaltig beschädigt,“ so der
vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Fritz Westhelle von der
Kasseler Kanzlei Leonhardt Westhelle & Partner. „Wir haben
deshalb ein kleines Team mit 26 Mitarbeitern gebildet, das
zusammen mit Mitarbeitern unserer Kanzlei die MEG bis
voraussichtlich Ende März vor Ort abwickeln wird. Von ehemals
rund 800 Mitarbeitern haben etwa 180 Aufhebungsverträge
unterschrieben, um zu anderen Versicherungen zu wechseln.
Aber da kein Geld mehr für die Fortführung des insolventen
Unternehmens vorhanden ist, müssen wir morgen leider rund
620 Mitarbeitern kündigen. Diese Mitarbeiter sind ab sofort
freigestellt. In einer Betriebsversammlung haben wir diese
traurige
Entscheidung
den
Mitarbeitern
bereits
bekanntgegeben.“
Die obersten drei Etagen des Hauptsitzes von MEG in Kassel,
die bereits geschlossen wurden, kann der Eigentürmer wieder
vermieten. Für die erste Etage wurde ein befristeter Mietvertrag
für Mitarbeiter, die zu anderen Vertriebsorganisationen
gewechselt sind, geschlossen. Das kleine Abwicklungsteam
bezieht ein Nebengebäude.
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Rund 500 Mitarbeiter hatten zwar zum 30. September
Aufhebungsverträge
unterschrieben,
um
selbständige
Handelsvertreter zu werden. Da die meisten dieser
Aufhebungsverträge aber unwirksam sind, haben die
betreffenden Mitarbeiter einen Anspruch auf Insolvenzgeld und
sind weiter bei der MEG angestellt.
Am 28. Oktober hatte die MEG AG wegen drohender
Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Die Arbeit des
vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Fritz Westhelle war anfangs
durch den Vorstand der AG erschwert, mit dem er als
sogenannter
schwacher
vorläufiger
Verwalter
zusammenarbeiten musste. Da der Vorstand der MEG und jener
des Versicherers Aragon teilweise personenidentisch war,
entstanden Interessenkonflikte. Das Amtsgericht Kassel hat Dr.
Westhelle deshalb zum starken vorläufigen Verwalter ernannt,
der allein und ohne Einverständnis des Vorstands entscheiden
kann.
Der Gründer und ehemalige Vorstand der MEG, Mehmet E.
Göker, hatte sich von der eigenen Aktiengesellschaft Darlehen in
Millionenhöhe
auszahlen
lassen.
„Im
Rahmen
des
Insolvenzverfahrens werde ich diese Darlehensforderungen
gegenüber Herrn Göker mit allen Mitteln sichern. Diese Beträge
sind Teil der Insolvenzmasse. Auch habe ich alle Mitarbeiter
aufgefodert, ihre Firmenfahrzeuge inklusive mehrerer Ferraris
und Porsches abzugeben“ so Dr. Fritz Westhelle.
Nähere Informationen:
Dr. Fritz Westhelle, Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter,
Leonhardt Westhelle & Partner, Wilhelmshöher Allee 270,
34131 Kassel, Tel. 0561-3166-311, Fax -312, [email protected]
www.lwup.eu
Dr. Jochen Mignat, Dr. Mignat PR, Am Hexenpfad 11, 63450
Hanau,
Tel.
06181-50791-22,
Fax
06181-50791-11,
[email protected]
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