Sehr geehrte Mitglieder, liebe Freunde!

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Sehr geehrte Mitglieder, liebe Freunde!
Inhalt
AOPA Intern
Gründer der IAOPA und erster Präsident
der AOPA-USA verstorben
Fotowettbewerb
Trainingscamp in Stendal auf den Herbst verschoben
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Editorial
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Sicherheitsfragen nach dem 11. September
AOPA Info
Die Registrierung von US-Flugzeugen durch
Nicht-Staatsangehörige der USA
Die Allgemeine Luftfahrt als Motor der regionalen Entwicklung
- Parlamentarischer Abend am 15. April in Berlin
Einführung von JAR-FCL
Kostenpflichtige Beratung beim DWD
Galileo kommt
Zur Erhebung medizinischer Daten bei Piloten
AOPA Technik
Serie: Mehr wissen und verstehen vom Flugmotor
Gerüchte und Fakten über die Einführung
von Mode Transpondern
Serie: Ultraleicht, Spielzeug oder Flugzeug ?
AOPA Arbeitskreise
Treffen des Arbeitskreises der Juristen in Egelsbach
AOPA International
IAOPA - Bulletin & World Fax
AOPA Termine
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AOPA Airport News
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AOPA Historisches
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VFW 614 / G15 (ATD) jetzt im Bremer Flughafen
Ihr letzter “Flug“ zum Ehrenplatz
ILA Information
Besondere Betriebsbedingungen bei der ILA 2002
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AOPA Reisebericht
Flugabenteuer Yukon
Impressum
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Sehr geehrte Mitglieder, liebe Freunde!
Mehr als ein halbes Jahr nach
den Ereignissen des 11. September werden sowohl auf den
nationalen als auch auf den
internationalen Ebenen die
Pläne zur Erhöhung der Sicherheit im Luftverkehr konkreter.
Die einzelnen nationalen AOPA-Vertretungen und die internationale Dachorganisation
IAOPA sind an diesen Planungen gleichermaßen konstruktiv wie kritisch beteiligt.
Die IAOPA-Vertreter John Sheehan (USA) und Frank
Hofmann (CAN) sind bei der High-Level Ministerial
Conference der ICAO am 19. und 20. Februar in
Montreal mit Erfolg dafür eingetreten, dass der ICAO
Annex 17 "Security" die besonderen Bedürfnisse der
Allgemeinen Luftfahrt berücksichtigt. Es macht gerade
auch angesichts der schlechten Eignung von kleineren Flugzeugen als Terrorwerkzeug keinen Sinn, in der
AL Sicherheitsbestimmungen bei Passagierkontrollen
und Gepäckkontrollen einzuführen wie in der Großluftfahrt. Eine Durchleuchtung des Gepäcks und ein
Durchsuchen der Passagiere einer Cessna 172 ist auf
kleinen Flugplätzen schlichtweg technisch nicht
machbar. Kosten und Sicherheitsgewinn stehen in
keinem Verhältnis und würden die AL wirtschaftlich
strangulieren. Deshalb wurde als Ergebnis der Konferenz festgehalten, dass die AL eine gesonderte Berücksichtigung in den ICAO Richtlinien finden muss,
die ihren besonderen Anforderungen gerecht wird.
Auch in Gesprächen mit der EU-Verkehrskommissarin
Loyola De Palacio vor der Industry and Social Group
in Brüssel am 6.März 2002 haben sich alle teilnehmenden Gruppen für die Forderungen der IAOPA-Europe
(vertreten durch Val Eggers aus Dänemark und Dr.
Michael Erb) ausgesprochen, dass die besonderen
Anforderungen der AL in den neuen EU-Sicherheitsbestimmungen gesondert von denen der Großluftfahrt
zu berücksichtigen sind.
Was ohne Aufklärung und notfalls deutlichen Widerstand von Seiten der Bürokratie drohen kann, wollen
wir mit einigen Auszügen aus der Diskussion in
Deutschland illustrieren: Man erwägt tatsächlich Flugverbotszonen rund um kerntechnische Anlagen einzuführen, Piloten der AL keinen Zutritt mehr zum Vorfeld
von Verkehrsflughäfen ohne Begleitpersonal zu ermöglichen und die AL nicht mehr die Taxiways benutzen zu lassen, die sie in die Nähe von Airlinern bringen. Diese Pläne finden Sie grotesk? Aber sie existieren dennoch. Wir stehen mit dem Bundesverkehrsministerium (BMVBW) in konstruktiv-kritischer Verbindung,
um diese von einigen Bundesländern vorgetragenen
Pläne abzuwenden. Keine Bank ist durch Aufdrucke
auf Landkarten "Ab hier keine Bankräuber mehr" geschützt. Aus gutem Grund, Kriminelle lassen sich so
nicht abhalten. Will man diese Flugverbotszonen mit
militärischer Flugabwehr durchsetzen und einen Piloten, der sich nur verfranzt hat, tatsächlich abschießen? Will man Piloten der AL, die gemäß § 66 LuftVG
AOPA-Letter 2/2002
AOPA Intern
bereits sicherheitsüberprüft sind, nicht mehr ohne Begleitung zu ihrem Flugzeug lassen, obwohl man heute
wieder ohne Personalausweiskontrolle in ein Linienflugzeug gelangen und bis auf einen Meter an die
Cockpittür herankommen kann? Welchen Sicherheitsgewinn kann man erreichen, wenn man die AL auf
abgelegenen Taxiways rollen lässt? Gar keinen. Wie
bei allen anderen Verkehrsmitteln auch, lassen sich
bei der AL Unfälle oder Selbstmordversuche leider
nicht völlig verhindern. Das zeigte der Crash einer
Rockwell Commander in das Mailänder PirelliHochhaus am 18. April, bei dem der Pilot starb. Zudem wurden am Boden zwei Frauen getötet und zahlreiche Menschen verletzt. Ein rettendes Eingreifen von
aussen war unmöglich, ebenso konnte niemand die
vermutlich von den Crews ausgelösten Abstürze von
Airlinern (Egypt Air 990 mit 217 Toten/2000 und Silkair
185 mit 104 Toten/1997) sowie die zahllosen Unfälle im
Strassenverkehr - die wir als alltägliche Ereignisse
schon gar nicht mehr bewusst wahrnehmen - abwenden. Eine erhöhte Gefährdung der Öffentlichkeit, die
restriktive Maßnahmen gegen die AL rechtfertigen
könnte, lässt sich aus diesem tragischen Ereignis in
Mailand jedoch mit Sicherheit nicht ableiten. Wir hoffen in unser aller Interesse, dass sich bei den Ministerien weiterhin die Vernunft durchsetzen wird und bleiben in diesem Sinne weiterhin für Sie tätig.
Klaus Zeh
Präsident
24. Trainingscamp in Eggenfelden
vom 3. - 10. August
Auch dieses Jahr bieten wir wieder eine qualifizierte
Weiterbildung für Piloten mit folgenden Kursen an:
Alpeneinweisung für Anfänger und
⇒
Fortgeschrittene
Schlechtwetterkurse
⇒
Landen auf internationalen Plätzen
⇒
Anflüge auf Militärplätze (ILS-GCA-NDB)
⇒
Flüge nach Osteuropa
⇒
Ziellandeübungen - Notlandeübungen
⇒
Ballonfahrten
⇒
Navigation mit GPS
⇒
Die Kurse werden individuell auf die Kenntnisse und
den Ausbildungsstand des jeweiligen Piloten abgestimmt. Es stehen 30 AOPA zertifizierte Fluglehrer für
Sie bereit. Die Teilnehmerzahl der aktiven Piloten ist
auf 100 begrenzt. Sie finden in diesem AOPA-Letter
auf den Seiten 6 und 7 weitere ausführliche Informationen und ein Anmeldeformular. Übrigens, dies ist
bereits das 24. Fliegercamp mit stetig steigender Teilnehmerzahl. Machen Sie mit, wir freuen uns schon
auf Sie!
Gründer der IAOPA und erster Präsident der
AOPA-USA "Doc" Hartranft verstorben
Am 22. Februar 2002
verstarb im Alter von 86
Jahren Joseph B. "Doc"
Hartranft Jr. in Annapolis,
Maryland. Doc Hartranft
war 1939 einer der Mitgründer der AOPA-USA,
von 1952 - 1977 ihr Präsident und zudem Gründer der internationalen
IAOPA. Die Geschichte
der AOPA begann, als
sich 1938 in Philadelphia einige Piloten um
Doc Hartranft zu Diskussionen über die Zukunft
der privaten Fliegerei
trafen. Die Airlines und die Militärs hatten starke Pilotenorganisationen, aber niemand förderte gegenüber
dem Kongress und der Verwaltung die Interessen der
privaten Piloten. Im darauf folgenden Jahr gründete
diese Gruppe von 6 Piloten in Philadelphia die Aircraft
Owners and Pilots Association AOPA, deren erster und
für viele Jahre auch einziger Angestellter Doc Hartranft
wurde.
Sein Hauptanliegen in den ersten Jahren nach der
Gründung war es, die Freiheit der Zivilluftfahrt gegenüber dem Militär in den schwierigen Kriegszeiten zu
behaupten; aus Sicherheitsgründen drohte damals
ein komplettes Verbot der Privatluftfahrt.
1940 bildete Hartranft die AOPA Air Guard, die Privatpiloten für medizinische und U-Bootsuch-Flüge ausbildete und Vorläufer der noch heute existierenden Civil
Air Patrol wurde. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor
wurde er in die U.S. Army einberufen, wo er im Stabsdienst Vermittlungsfunktionen zwischen der zivilen und
der militärischen Luftfahrt übernahm.
1962 gründete er mit Vertretern aus Australien, Canada, den Philippinen und Südafrika das International
Council of Aircraft Owners and Pilots Associations, die
seit 1964 als erste und bis heute einzige Organisation
der Privatluftfahrt bei der internationalen ZivilluftfahrtOrgansiation ICAO akkreditiert ist. Der IAOPA haben
sich bis heute 56 Länder angeschlossen, mit ungefähr
400.000 Mitgliedern ist die IAOPA heute die mit Abstand mitgliederstärkste Pilotenvereinigung der Welt.
Im Jahr 1990 schied Doc Hartranft nach insgesamt 52
Jahren als Aufsichtsrat aus seiner letzten Funktion für
die AOPA aus. 1998 wurde ihm der Titel eines Ehrenaufsichtsrats verliehen.
Vor allem Doc Hartranfts Fähigkeit Visionen zu entwicklen, sie überzeugend zu vermitteln und in der politischen Diskussion durchzusetzen ist es zu verdanken,
dass sich die Allgemeine Luftfahrt und die AOPA zu
dem entwickeln konnten, was sie heute darstellen.
AOPA-Letter 2/2002
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