Insight 1.2007 - RWTH Aachen University

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Insight 1.2007 - RWTH Aachen University
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Zeitung für Mitglieder
und Freunde der
Rheinisch-Westfälischen
Technischen Hochschule
Aachen
Eine Windschutzscheibe
im Test – Simulationen in
der Antennenmesskammer
des RWTH-Instituts
für Hochfrequenztechnik.
Foto: Peter Winandy
Mit H o c h f r e q u e n z
gegen den Verkehrskollaps
Sie ist eine Berglandschaft der besonderen Art, die Antennenmesskammer des Instituts für Hochfrequenztechnik der RWTH:
Rund 100.000 blaue Keilspitzen ragen im Innern wie Berggipfel in unterschiedlicher Höhe von allen Seiten in den
echofreien Raum. Hier gibt es aber kein Geröll, sondern nur
in Graphit getauchten Schaumstoff. Und statt Gipfelhöhen
werden in einem Frequenzbereich bis 60 Gigahertz elektromagnetische Wellen gemessen.
Das 600.000 Euro teure „Sahnehäubchen” auf dem Dach
des Hochschulgebäudes in der Melatener Straße in Aachen
ist für viele Partner aus der Industrie eine attraktive Adresse.
Getestet wird auch im Auftrag des Autoglasherstellers SaintGobain SEKURIT – ein international agierendes Unternehmen,
das unter anderem in einem Werk in Herzogenrath bei Aachen
produziert.
Der Versuchsraum im RWTH-Institut macht möglich, dass
ein Projektteam um Universitätsprofessor Dr.-Ing. Bernhard
Rembold eine innovative Windschutzscheibe im simulierten
Kommunikationsbetrieb prüfen kann. Dazu wird die Kraftfahrzeugscheibe in luftiger Höhe an einem Drei-AchsenDrehstand aufgehangen. Wie ein Giraffenhals ragt der lange
Arm des Krans in den Raum, an dessen oberem Ende die
Scheibe flexibel bewegt werden kann.
„Moderne Autoscheiben bestehen aus einem Verbund
verschiedener Materialien”, erläutert der Institutsleiter. Neben Glaselementen besitzt das Erzeugnis aus dem Haus
Saint-Gobain SEKURIT eine metallisierte Schicht, die Wärmeeinstrahlungen verringert. Das verursacht allerdings ein
anderes Problem: „Durch die Metallschicht werden die
Funkkontakte aus dem Auto oder in das Fahrzeug behindert”, so Rembold. Mobile Navigationsgeräte, On-BoardUnits für Mautsysteme und viele andere funkbasierte Dienste könnten versagen.
Aufwändige Messungen der Funkkontakte
Abhilfe lässt sich durch ein so genanntes Hochfrequenzfenster in der Autoscheibe – wie ein Fenster im Fenster – schaffen, das für die Fahrzeuginsassen unsichtbar ist. Beim Produzieren der Scheibe ritzt ein Laser an einer bestimmten Stelle
Strukturen in die Scheibe, welche die elektromagnetischen
Wellen passieren lassen. Hinter der Scheibe, im Innern des
Autos, befindet sich ein unscheinbares Kästchen mit einer integrierten Antenne, das die Funkkontakte mit der Außenwelt ermöglicht.
Im Messraum der Aachener Hochschule wird nun geprüft, wie gut die Verbindungen funktionieren und welche
Bedingungen optimalerweise gegeben sein müssen. Die
Tests sind äußerst aufwändig und müssen von spezialisierten
Hochfrequenztechnikern betreut werden. „Im Projekt arbeiten zwei Assistenten, die durch ihre Kenntnisse eine Art
‚Führerschein’ für unsere Antennenmesskammer erworben
haben”, erklärt der Institutsleiter. Getestet wird unter anderem im DSRC-Standard bei 5,8 Gigahertz. Das Kürzel steht
für die Dedicated Short Range Communication – eine Funktechnik für die automatische Kommunikation von Fahrzeug
zu Fahrzeug oder von einem Fahrzeug zu Sendestationen an
den Verkehrswegen. Sie wird unter anderem bei der Mauterfassung verwendet: „Wenn Sie beispielsweise auf ausländischen Autobahnen nicht immer Kleingeld an den Stationen
suchen möchten, bietet sich ein Fahrzeug mit dieser Ausstattungskomponente an”, so Rembold. In Oberklassefahrzeugen gibt es diese Bequemlichkeit bereits. Der Vorteil: Das
Fahrzeug tauscht auf der Autostrecke mit Funkbaken Daten
wie zurückgelegte Kilometer und Anderes aus. An der Mautstation wird das durchfahrende Fahrzeug lediglich registriert –
und das Geld später vom Konto abgebucht. Doch nicht nur
der DSRC-Standard müsse von den Herstellern erfüllt wer-
Modellausbildung in
der Computersimulation
Das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen gründen gemeinsam die German Research School for Simulation
Science. Sie wird für besonders begabte Studierende und
Nachwuchswissenschaftler einen Master-Studiengang und
ein Doktoranden-Programm anbieten, in denen die Kompetenz vermittelt wird, komplexe Aufgaben aus den Naturund Ingenieurwissenschaften mit Methoden der Computersimulation auf Supercomputern zu lösen. Zum Wintersemester 2007/2008 werden die ersten Doktoranden aufgenommen. Der Studienbetrieb zur Master-Ausbildung startet im
Herbst 2008. Die Schule wird zu gleichen Teilen von BMBF,
Land Nordrhein-Westfalen, Helmholtz-Gemeinschaft, RWTH
Aachen und FZJ finanziert. Simulation Sciences – also die
rechnerische Simulation von Vorgängen mit Supercomputern – spielen eine Schlüsselrolle für die Forschung in allen
Naturwissenschaften und werden in Zukunft noch wesentlich
größere Bedeutung erlangen, weil sie als dritte Säule zwischen Theorie und Experiment eine neue Qualität in das
wissenschaftliche Arbeiten bringen. Bislang fehlt es aber an
einschlägigen Ausbildungsgängen für Experten, welche die
Methoden sowohl in der Wissenschaft als auch in Unternehmen anwenden können.
den, sondern auch die Anforderungen anderer, auch außerhalb Europas genormter Systeme wie ein Telematik-Dienst
bei 2,5 Gigahertz in Japan, so der Professor.
Hochfrequenztechniker werden dringend gesucht
Telematik ist eine Kombination aus Telekommunikation und
Informatik – Marktforscher räumen ihrer Anwendung in den
Verkehrssystemen erhebliche Absatzpotenziale ein. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sieht
durch den Einsatz der Verkehrstelematik für Politik und Wirtschaft mehr Gestaltungsspielräume gegeben, um Mobilität
in ihren vielfältigen Ausprägungen für das Gemeinwesen wie
auch für den Einzelnen dauerhaft, effizient und umweltschonend zu gestalten.
Eine mögliche Anwendung sieht Rembold in einer Art
„Datentankstelle” an der Straße oder an Tankstellen gegeben – sie soll Angaben zu aktuellen Verkehrsproblemen,
Parkmöglichkeiten oder Geschwindigkeitsbegrenzungen
weitergeben. „Denkbar wäre auch, in Zukunft auf die vielen
Hinweise durch Verkehrsschilder zu verzichten. Stattdessen
können die Informationen direkt an Ort und Stelle über das
Funknetz an den Fahrer weitergegeben werden”, so der
Wissenschaftler.
Eines scheint auf jeden Fall festzustehen: Die rasanten
Entwicklungen auf dem Kommunikationssektor bescheren
ausgebildeten Hochfrequenzingenieuren gute Berufsaussichten. „Täglich erhalte ich Anfragen von Industrieunternehmen, die händeringend Nachwuchs suchen”, berichtet der
RWTH-Hochschullehrer.
www.ihf.rwth-aachen.de
Ilse Trautwein
Wissenschaftliche Kompetenz und das entsprechende
Umfeld in Jülich und Aachen ergänzen sich hier auf bundesweit einmalige Art und Weise. Die RWTH ist seit Jahren in
Forschung und Lehre führend in den Computer-Ingenieurwissenschaften. Am Forschungszentrum Jülich ist das Scientific Computing neben der Physik die zweite tragende
Schlüsselkompetenz. Jülich ist zudem seit Jahren das größte
Höchstleistungsrechenzentrum in Deutschland und verfügt
über einen der schnellsten Supercomputer weltweit für die
freie Forschung. Modellcharakter hat die Initiative aber auch
durch ihre Struktur. Als GmbH ist sie weitgehend eigenständig in den Verfahren wie Zulassung, Studienverlauf sowie
Ausbildungs- und Prüfungsordnung. Die Ausbildungssprache ist englisch, um die internationale Ausrichtung zu sichern.
Unternehmen können Gesellschafter werden und damit für
einen Transfer in die Anwendung sorgen.
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Foto: Peter Winandy
Zusammenhänge erkennen und analysieren gehört bei Professor Dr. Johannes Noth zum Tagesgeschäft. Als Direktor
der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Aachen
beschäftigt er sich mit den komplexen Strukturen des Gehirns. Das Denken in vernetzten Strukturen kommt dem renommierten Mediziner sicher auch in seiner neuen Funktion
zugute: Der Hochschullehrer ist seit einem halben Jahr Dekan
der Medizinischen Fakultät der RWTH. Für die RWTHinsight
sprach Ilse Trautwein mit Professor Noth über Herausforderungen und Ziele – sowohl in der Neurologie als auch im
Dekanat.
Noth: Sowohl in der Fakultät als auch im Uniklinikum stehen
wichtige Umstrukturierungen an. In dieser Situation ist es
wichtig, dass die Fakultät von einem Dekan vertreten wird,
der sowohl klinische als auch wissenschaftliche Erfahrung
mitbringt.
RWTHinsight: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre
Amtszeit gesetzt?
Noth: Mit unseren wissenschaftlichen Leistungen liegen wir
im Vergleich mit anderen nordrhein-westfälischen Universitäten nur im Mittelfeld. Das heißt, wir müssen unser Ranking verbessern, um landesweit – aber auch im Wettbewerb
mit anderen Bundesländern – mithalten zu können.
RWTHinsight: Herr Professor Noth, Sie forschen und arbeiten seit vielen Jahren intensiv an neurologischen Erkankungen. Hat Sie das Gehirn als menschliche Schaltzentrale
schon immer fasziniert?
RWTHinsight: Wie wollen Sie dies erreichen?
Noth: Das Interesse an den Neurowissenschaften wurde früh
geweckt, obgleich ich durch meine Familie nicht medizinisch
vorbelastet bin. Mein Vater ist Ingenieur und auch meine
vier Brüder haben andere Berufe erlernt – von der Theologie
bis zur Kunstgeschichte. Für mich stand allerdings bereits bei
einem Abituraufsatz zum Thema „Meine beruflichen Vorstellungen” die medizinische Richtung fest, und das Interesse
an den Neurowissenschaften wurde durch eine entsprechende Doktorarbeit gefestigt.
RWTHinsight: Schlafen, essen, trinken oder lachen: Das
menschliche Gehirn sorgt dafür, dass wir Tag und Nacht alle
Lebensfunktionen ausüben können. Sind die Geheimnisse
unserer Steuerzentrale wissenschaftlich erschöpfend erforscht?
Noth: Keinesfalls – das Gehirn mit seinen zehn Milliarden
Nervenzellen ist ein äußerst komplexes System. Nur wenn
alle Verknüpfungen und Interaktionen klappen, können wir
tatsächlich lachen, essen oder trinken. Bei neurologischen
Störungen wie etwa Parkinson oder Alzheimer ist vieles noch
nicht im Detail erforscht. Allerdings machen die Neurowissenschaften dank intensiver Forschung – insbesondere auf
dem Gebiet der funktionellen Bildgebung mit der Möglichkeit, dem Gehirn beim „Denken” zuzuschauen – in den letzten Jahren große Entwicklungssprünge.
RWTHinsight: Sie selbst kamen 1992 – nach beruflichen
Stationen in Göttingen, Stockholm, Freiburg, Düsseldorf
und Essen – als Direktor der Neurologischen Klinik an das
Universitätsklinikum Aachen. Welchen Forschungsschwerpunkten gilt Ihr besonderes Interesse?
Noth: An der Neurologischen Klinik beschäftigen wir uns vor
allem mit Störungen der „höheren Hirnleistungen”, die beispielsweise das Sprechen oder feinmotorische Bewegungen
beeinträchtigen. Ein Forschungsgebiet sind die so genannten
„Neglekt-Syndrome”, die nach einem Schlaganfall auftreten
können und dadurch gekennzeichnet sind, dass Sinneseindrücke, obwohl sie die Hirnrinde erreichen, nicht weiter verarbeitet und dem Patienten deshalb nicht bewusst werden.
Ein weiteres, brisantes Forschungsthema ist die tiefe Hirnstimulation bei Parkinson-Erkrankten, die bereits in der klinischen
Therapie eingesetzt wird.
RWTHinsight: Was verbirgt sich hinter dem Begriff?
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Noth: Bei dieser Methode werden Parkinson-Patienten Elektroden ins Gehirn implantiert, die bestimmte Gehirnbereiche
mittels Strom reizen. Der Erfolg ist frappierend: Die Bewegungen werden deutlich verbessert und die Patienten können wieder besser greifen und gehen. Als Stromquelle dient
ein kleiner Kasten, der unter der Haut in der Nähe des
Schlüsselbeins platziert wird. Die Stärke des Stromflusses
kann von außen gesteuert werden, um den optimalen therapeutischen Effekt sicherzustellen. Ein Forschungsfeld mit Zukunft, da die Zahl der Parkinsonerkrankten aufgrund der
demographischen Entwicklung sicherlich noch weiter ansteigen wird.
RWTHinsight: Stichwort „Zukunft”: Seit einem halben Jahr
gestalten Sie als Dekan der Medizinischen Fakultät entscheidend deren Zukunft mit. Was hat Sie an dieser Aufgabe – zusätzlich zu Ihrer klinischen und wissenschaftlichen Arbeit –
gereizt?
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Noth: Mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen. Hilfreich
sollte hierbei das Hochschulmedizingesetz sein, dessen Eckpunkte die Landesregierung im März vorgestellt hat. Danach
sollen die Universitätsklinika in NRW nicht privatisiert werden, sondern neue Gestaltungsmöglichkeiten erhalten.
Wir haben uns zunächst drei Forschungsschwerpunkte gesetzt, die unser wissenschaftliches Außenprofil schärfen und
das Einwerben von Drittmitteln erleichtern sollen. Dies sind
die Bereiche „Medizin und Technik”, „Klinische Neurowissenschaften” und „Molekulare Krankheitsentstehung”. Um
die inhaltliche Arbeit zu stärken, habe ich außerdem – gemeinsam mit meinen vier Prodekanen – eine Arbeitsgruppe
eingerichtet, die in nächster Zeit Vorschläge für eine leistungsorientierte Mittelvergabe innerhalb der Medizinischen Fakultät vorstellen wird. Auf das Ergebnis bin ich sehr gespannt,
wissenschaftliche Leistungen müssen an unserer Universitätsklinik unbedingt höher honoriert werden.
RWTHinsight: Gibt es weitere Betätigungsfelder?
Noth: Ja, gerade im Bereich der Finanzen. Derzeit prüfen
wir in konstruktiven Gesprächen mit dem Vorstand die so
genannte „Trennungsrechnung” des Universitätsklinikums.
Hierbei möchten wir sicherstellen, dass die für Lehre und
Forschung vorgesehenen Mittel auch wirklich der Fakultät
zugute kommen und nicht in die klinische Krankenversorgung fließen. Außerdem habe ich die Gründung einer RaumKommission angeregt. Die Laborflächen sind knapp, und bei
Neuberufungen stehen wir häufig in Konkurrenz mit anderen Unikliniken. Da heißt es schnelle Lösungen für Laborräume zu finden, um hochkarätigen Bewerbern ein attraktives
Forschungsumfeld zu bieten.
RWTHinsight: Welche Optionen bietet eine engere Zusammenarbeit der Universitätskliniken in Aachen und Maastricht
für die Zukunft, wie sie derzeit in einer Machbarkeitsstudie
geprüft wird?
Noth: Wir können Potenziale bündeln und so eine Größe
und Attraktivität erreichen, die international wettbewerbsfähig ist – Wachstumsbereiche wie die Medizintechnik oder
Life Sciences ziehen dann herausragende Wissenschaftler
aus aller Welt an. Davon würde die Euregio als Forschungsund Technologiestandort ebenso profitieren wie die hier lebenden Menschen vom wachsenden Angebot an Hochleistungsmedizin.
Neues Parksystem
ist erfolgreich
Zum Ende des letzten Jahres hat die Hochschule
alle alten Parkausweise aus dem Verkehr gezogen.
Vom Rektorat wurde 2004 mit Zustimmung der
Personalräte eine neue Parkplatzrahmenordnung
verabschiedet. Nach Einschätzung der Verantwortlichen führte diese mit einer einhergehenden intensiveren Überwachung dazu, dass die Chancen für
die im Kernbereich tätigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter deutlich gestiegen sind, dort auch einen
Parkplatz zu bekommen.
In den letzten Monaten sind eine Reihe von
Parkplätzen wegen der Schließung des Parkhauses
Eilfschornsteinstraße und des Platzbedarfes für die
Bauprojekte SuperC, Semi90 und MOGAM entfallen. Laut Jürgen Kleinen, Leiter der zuständigen
Abteilung Betriebswirtschaft und Logistik, sei es
aber gelungen, die Zahl der unberechtigt abgestellten Fahrzeuge drastisch zu reduzieren. „Die permanente Überwachung führt leider dazu, dass
auch der eine oder andere parkberechtigte Mitarbeiter abgeschleppt wird – beispielsweise, wenn
er vergessen hat, den Ausweis auszulegen.” Betroffene sollten aber bedenken, dass das Ziel der
Maßnahmen der Erhalt von Bedienstetenparkmöglichkeiten sei, indem Fremdparker von ihren Parkplätzen ferngehalten werden. Seit Januar werden
alle Parkausweise mit einem Barcode versehen, damit die Hochschulwache schnell und unkompliziert
ihre Gültigkeit überprüfen kann. Parkausweise ohne Barcode werden sukzessiv ausgetauscht.
Der AStA der RWTH empfiehlt pendelnden Studierenden, die auf die Nutzung des Autos angewiesen sind, das kostenlose Parkhaus in der ProfessorPirlet-Straße. Grundsätzlich hält die Studierendenvertretung – zusätzlich zur Umweltbelastung – das
Autofahren in Aachen schon allein wegen der eingeschränkten Parkmöglichkeiten im gesamten Stadtgebiet für keine vorteilhafte Art der Fortbewegung.
So verweist der AStA unter anderem auf Mitfahrzentralen und vor allem auf das „SemesterTicket”.
Damit stehen den Studierenden für weniger als 14
Euro monatlich alle Bus- und Bahnlinien im Geltungsbereich des Aachener Verkehrsverbundes sowie einige grenzüberschreitende Buslinien und die
Nahverkehrszüge zur Verfügung.
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Neubauten im
Kernbereich
„Die Hochschule baut wirklich für ihre Studierenden”, bilanzierte der AStA in seinem
Rundschreiben Ende Februar. Mit zwei Grundsteinlegungen und einem Spatenstich konnte
die RWTH am Ende des Wintersemesters Neubauaktivitäten in ihrem Kernbereich feiern.
Das SuperC ist als ehrgeiziges Projekt der RWTH mit seiner auffallenden Architektur
bereits weit über Hochschulgrenzen hinaus bekannt. Ende Januar fand die Grundsteinlegung statt und es wurde damit begonnen, die Bodenplatte zu betonieren. Über 1.800
Kubikmeter Beton waren nötig, um die 1,20 Meter starke Stahlbetonplatte in einem Stück
zu gießen. Der 7.500 Quadratmeter große Bau wird über 23 Millionen Euro kosten, in die
Finanzierung fließen Sponsorengelder sowie Zuschüsse von Land und Bund ein. Das SuperC
dient künftig den Studierenden als zentrale Anlaufstelle während ihres gesamten Studiums.
Anfang Februar erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau eines Seminargebäudes
am Templergraben 90 – Semi90 genannt. Hier sollen auf 700 Quadratmetern Nutzfläche
insgesamt acht unterschiedlich große Seminarräume und zwei Sprachlabore zur Verfügung stehen. Das gesamte Gebäude wird auf 38 Bohrpfählen gegründet. Rund zwei Millionen Euro kostet das dreigeschossige Semi90, es bietet bis zu 244 Studierenden Platz. Da
auf dem Grundstück Teile einer Staufischen Kontermauer gefunden und Abschnitte eines
Wehrgrabens freigelegt wurden, setzte man das Gebäude gegenüber der ursprüngliche
Planung um vier Meter zurück. Der Bauherr BLB will das Gebäude bereits im Oktober 2007
an die RWTH übergeben.
Mitte Februar wurde der Grundstein für den Bau des Lern- und Arbeitszentrums für
Studierende in der Kármánstraße gelegt. Als Referenz an den koreanischen Alumnus der
RWTH, Young Sup Huh, wird es den Namen MOGAM tragen. Der Präsident der Green
Cross Corporation machte den Bau durch eine großzügige Spende möglich. MOGAM ist
das Motto des Sponsors und bedeutet auf koreanisch „die Erde zum Blühen bringen”.
Rund 1,7 Millionen Euro wird das Gebäude kosten und in neun Monaten fertiggestellt
sein. Über vier Geschosse und eine Empore verteilt entstehen 600 Quadratmeter Nutzfläche, wo Studierende in einem angenehmen Umfeld mit Internetzugängen und moderner Einrichtung lernen können.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW fungiert bei allen drei Maßnahmen als
Bauherr und Projektleiter.
MOGAM: Nicolic+Doering/BLB NRW Aachen
Semi90: Heyers+Fuhrmann/BLB NRW Aachen
Renate Kinny
Das
Flugzeug
von
morgen
An der RWTH wird im Sonderforschungsbereich (SFB) 401 in 14 Teilprojekten die
„Strömungsbeeinflussung und StrömungsStruktur-Wechselwirkung” mit experimentellen und numerischen Methoden analysiert.
Ziel ist, das Fliegen sicherer, wirtschaftlicher und umweltverträglicher zu machen.
So entstehen beispielsweise während der
Start- oder Landephase bei der Umströmung der Tragflügel starke Verwirbelungen,
die nachfolgende Flugzeuge gefährden
können. Und beim Reiseflug in etwa elf
Kilometer Höhe führt die Wechselwirkung
zwischen Tragflügeln und umströmender
Luft zu statischen und dynamischen Auslegungen des Flügels, die der Bewegung
einer Palme im Wind ähnlich sind. An der
Untersuchung derartiger aerodynamischer
Effekte sind an der RWTH die Fächer Luftund Raumfahrt, Leichtbau, Strömungslehre,
Hochtemperatur-Gasdynamik, Mathematik,
Numerische Mathematik, Angewandte
Mathematik und Mechanik beteiligt. Experimentelle Arbeiten dienen nicht nur zur
Analyse der physikalischen Phänomene,
sondern vor allem auch zur Überprüfung
numerischer Ergebnisse bei der Entwicklung
neuer Verfahren. Mit optimierten Strukturen der Tragflügel soll ein ökonomischeres
Flugzeug der nächsten Generation gebaut
werden.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit in
Sonderforschungsbereichen wird von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
gefördert. Die RWTH ist hier aktuell mit
neun eigenen und Beteiligungen in weiteren, übergreifenden Sonderforschungsbereichen aktiv. Eine Sonderausgabe des Forschungsmagazins „RWTH-THEMEN” wird
Anfang Juni erscheinen und einen anschaulichen Einblick in diese wissenschaftlichen
Arbeiten geben.
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Foto: Peter Winandy
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Das grösste
Klassenzimmer
der Region
„Mal alle Mund zu! Und zu lassen!”
Auch für den erfahrenen Professor des Kraftfahrwesens war
es eine besondere Herausforderung, gegen den immer wieder
anschwellenden Lärm von etwa 1.400 Kindern anzukämpfen.
Er musste zwischendurch an den Pakt erinnern, den er seinem ungewohnten Publikum zu Beginn angeboten hatte:
„Zuerst rede ich und danach könnt ihr mir eure Fragen
stellen!”
Bis auf den letzten Platz war das Auditorium maximum an
diesem Freitagnachmittag mit noch minderjährigen Gasthörern gefüllt. Trotz sonnigen Wetters wollten sie den Vortrag von Professor Henning Wallentowitz über fühlende,
hörende und sehende Autos hören. Es war der zweite Vortrag in der Vorlesungsreihe „Wo Wissen Spaß macht – Neugierige Kinder lernen spannende Dinge”. Unterstützt von
den „Aachener Nachrichten” und der „Aachener Zeitung”
lädt die RWTH seit Beginn des Jahres auf Initiative des Rektorates regelmäßig Acht- bis Zwölfjährige in ihren größten
Hörsaal in der Wüllnerstraße ein. Eltern können die Vorlesung
per Videoübertragung im Grünen Hörsaal im selben Gebäude
verfolgen.
Automatisch fahrende und einparkende Autos
Kraftfahrzeugexperte Wallentowitz zeigte zu Beginn der
Veranstaltung kurze Filme über Crashversuche und umkippende LKWs, die Mängel menschlicher Fahrkünste demonstrierten. Auch Videos von Autos, die ohne Fahrer tagelang
durch die Wüste kurven, und Vorführungen mit selbstständig einparkenden Modellautos ließen die Zuhörer staunend
verstummen und dann in spontane Beifallsstürme ausbrechen.
Viele der Anschauungsmodelle wurden extra für diese Vorlesung im Institut für Kraftfahrwesen angefertigt und verlangten laut Wallentowitz eine zeitintensive Vorbereitung:
„Es war ein sehr großer Aufwand, aber den verwendeten
Lasersensor können wir jetzt beispielsweise in reglären Vorlesungen als Anschauungsobjekt nutzen.” Auch die
Eltern verfolgten die Ausführungen des Professors auf der
Videoleinwand mit großem Interesse und teils amüsiertem
Gelächter. Dass Autos in einigen Jahren elektronisch automatisiert selbstständig einparken sollen und jeder von sei-
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Foto: Martin Lux
nem eigenen Auto nach Hause chauffiert werden könnte,
stieß bei ihnen durchaus auf Begeisterung. Automatisierte
Fahrzustände werden jedoch nicht in erster Linie angestrebt,
um sich während einer Fahrt zukünftig mit anderen Dingen
beschäftigen zu können, sondern um Unfälle zu vermeiden
und den Verkehr besser zu organisieren, erklärte Wallentowitz seinen Zuhörern: „Die Kamera im Auto merkt, wenn
ein Mensch vorbeiläuft und informiert das Auto, damit er
nicht überfahren wird. An Kreuzungen verständigen sich
Autos darüber, wer Vorfahrt hat. Sie können auch Informationen über Staus austauschen. Diese werden im Head-Display des Fahrers angezeigt, so dass er rechtzeitig reagieren
kann.” Sinne wachsen den Fahrzeugen dabei durch Ultraschall, Laser-, Druck- und Radarsensoren.
Begeisterte Kinder trotz hohen Lärmpegels
Nach einer dreiviertel Stunde konnten die Studierenden von
morgen schließlich ihre Fragen loswerden und beweisen,
dass sie trotz des Lärms den nicht immer einfachen Ausführungen des Professors gefolgt waren. Anna (9), Myriam
und Verena (beide 10) waren besonders eifrig bei der Sache
und hatten sogar versucht, mitzuschreiben. Die Zwillinge Jan
und Maik, die mit ihren acht Jahren zu den jüngsten Teilneh-
mern gehörten, waren zum zweiten Mal dabei. Aus ihrer
Klasse an der Katholischen Grundschule Passtrasse besuchten gleich 13 Schüler die Kinderuni. Ihre Lehrerin Martha
Conrad-Hermann hatte die Kinder begleitet. Sie freute sich
über das große Interesse ihrer Schüler und war vom Lärmpegel im Hörsaal wenig überrascht: „Kinder müssen sich nun
mal über das eben Gesehene gleich austauschen. Wenn die
Kinder dann nur zuhören sollen und nichts vorgeführt wird,
ist es für sie schwer, die nötige Konzentration aufzubringen.”
Auch Professor Wallentowitz äußerte sich positiv über seine kleinen Zuhörer: „Dass es sich gelohnt hat, konnte ich an
den vielen interessierten Gesichtern sehen. Natürlich kann
man nicht erwarten, dass sie alles verstehen. Die Reaktionen
der Kinder zeigen aber, das man die Faszination am Thema
geweckt hat.” Und seitens der Hochschulverwaltung zeigte
sich Wolfgang Loggen sehr zufrieden über das große Interesse:
„Wir wollen mit den Vorlesungen möglichst kindgerecht
Einblicke in das breite Spektrum der RWTH geben”, erläuterte der Leiter der Abteilung Zentrale Studienberatung die
Idee der Kinderuni. Gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern organisiert und betreut er die Veranstaltungsreihe. www.rwth-aachen.de/kinderuni
Corinna Bertz
Die IDEA
League
wird jetzt von
Aachen aus
koordiniert
„Ich reise gerne und viel”, sagt Dr. Ulla Bidian und macht
damit deutlich, dass sie eine nicht unwesentliche Voraussetzung für ihre Aufgaben als „General Secretary” der IDEA
League mitbringt. Bei der Geschäftsführung wird sie aber
vor allem von den Erfahrungen aus ihren früheren Tätigkeiten bei amerikanischen Universitäten, der TU München und
dem International Office der RWTH profitieren. Hier entwickelte sie zuletzt Internationalisierungsprojekte. Sie trat im
Wintersemester die Nachfolge von Dr. Herma Büttner von
der TU Delft an, die diese Funktion seit 2000 inne hatte. In
den nächsten Jahren liegen nun abwechslungsreiche Aufgaben vor ihr, denn das europäische Hochschulnetzwerk ist gerade in einer Umbruchphase. Lag der Fokus bisher vor allem
auf Aktivitäten wie Benchmarking, Best Practice und dem
Austausch in der Lehre, so sollen in den nächsten Jahren gemeinsame Forschungsaktivitäten innerhalb der IDEA League
stärker in den Mittelpunkt rücken.
Seit Ende letzten Jahres gehört ParisTech, das Paris Institute of Technology, als fünftes Mitglied zur IDEA League.
Der Verbund wurde 1999 zwischen dem Imperial College
London, der TU Delft, der ETH Zürich sowie der RWTH Aachen
geschlossen. Im selben Jahr unterzeichneten 29 Minister die
Bologna-Erklärung mit dem Ziel, die europäische Hochschullandschaft zu vereinheitlichen und so die Mobilität von Studierenden zu ermöglichen. Viele daraus resultierenden Maßnahmen, wie die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse, sind heute im Wesentlichen vollzogen. Analog dazu
hat die IDEA League kontinuierlich Programme entwickelt,
die den Aufenthalt von Studierenden an den Partneruniversitäten fördern und gemeinsame Forschungsprojekte unterstützen. Ein neues IDEA League Stipendium beispielsweise
gibt Studierenden die Möglichkeit, für drei Monate die Hochschule zu wechseln. Sie werden mit 1.000 Euro unterstützt
und brauchen nur wenige organisatorische Hürden zu nehmen. Um für Professoren einen wissenschaftlich motivierten
Ortswechsel attraktiver zu machen, soll in Kürze ein neues,
auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Programm, aufgelegt
werden.
Gemeinsamer Masterstudiengang
Angewandte Geophysik
Als ein prägnantes Beispiel der Hochschulkooperation nennt
Ulla Bidian den gemeinsamen Masterstudiengang im Fach
Angewandte Geophysik. Studierende mit einem qualifizierten Bachelor oder vergleichbaren Abschluss absolvieren
nacheinander in Delft, Zürich und Aachen drei Ausbildungsabschnitte. Anschließend können sie wählen, ob sie die Masterarbeit an einer der Hochschulen oder in der Industrie an-
fertigen möchten. Der Studiengang ist straff durchorganisiert:
Die Teilnehmer bekommen mit der einmaligen Einschreibung
Hilfestellung bei der Visabeschaffung, sind krankenversichert
und verlieren bei den Ortswechseln keine Zeit durch Wohnungssuche. Künftig sollen weitere international ausgerichtete Konzepte die Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern erhöhen.
Während ihrer jüngsten Generalversammlung in London
beschloss die IDEA League, die über 30 Arbeitsgruppen in
einem dreigliedrigen System zu organisieren: Forschung,
Lehre und Zentrale Gruppen – zu letzteren gehören das
Webteam, die Arbeitsgruppe zur Chancengleichheit und der
IDEA League Student Council. Jede dieser drei Säulen wird
von einem Strategiekomitee geleitet, das aus Prorektoren
der Mitgliedshochschulen besteht. Die Geschäftsführerin
sitzt dem beratenden und koordinierenden Ausschuss vor.
Das höchste Gremium schließlich bilden die „Heads” mit
den Rektoren beziehungsweise Präsidenten.
Engagement für das EIT
Ein europaweit viel diskutiertes Thema wird in nächster Zeit
verstärkt Aufmerksamkeit des Bündnisses erfordern: Das von
EU-Kommissionspräsident José Barroso vorgeschlagene European Institute of Technology (EIT). Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan, sprach gar davon, dass es nicht
um die Errichtung einer isolierten Institution gehe, sondern
dass man ein „Europäisches Flaggschiff der Innovation”
vom Stapel laufen lassen will. Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen sind aufgerufen, neue Part-
Unterwegs zu den Partnern der IDEA League –
Ursula Bidian am Aachener Hauptbahnhof.
Foto: Peter Winandy
nerschaften einzugehen. Von 2008 bis 2013 soll das Budget
des EIT aus öffentlichen und vor allem privaten Mitteln 2,4
Milliarden Euro betragen. Die IDEA League sieht sich als bereits erfahrener internationaler Hochschulverbund in einer
prädestinierten Position, um beim EIT Kompetenzen einzubringen. RWTH-Rektor Burkhard Rauhut, der zurzeit den
Vorsitz in der IDEA League inne hat, unterstützt dieses Ziel
mit viel Engagement.
Und auch Ulla Bidian muss viel Flexibilität zeigen, um die
Schlagkraft des grenzüberschreitenden Verbundes der fünf
Universitäten in der europäischen Hochschulpolitik zu stärken. Häufig packt sie ihren Koffer und macht sich auf den
Weg zu den Partnerunis. In Aachen organisiert sie die Geschäfte, unterstützt von einer studentischen Hilfskraft, in einem Büro im Erdgeschoss des Backsteingebäudes in der
Eilfschornsteinstraße. „Es ist eine große Chance, meine internationalen beruflichen Erfahrungen in der Arbeit für die
IDEA League umzusetzen. Dabei mache ich immer wieder
die Erfahrung, wie unterschiedlich die Unis die teils gleichen Vorgaben umsetzen. Das zeigt, dass wir noch viel
voneinander lernen können.”
Sabine Busse
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Mitte April ehrte Präsident Horst Heinrichs die besten Spielerinnen des Teams, darunter „Bina” Rollersbroich. Die Libera
im roten Ausnahmetrikot wurde für ihre herausragenden
Leistungen in der Rubrik „Annahme” geehrt. An diesem Tag
gab es auch einen fantastischen Saisonabschluss für die Volleyballdamen der Alemannia Aachen, bekannt als „Black Ladies”
im sonst schwarzen Dress: Sie bezwangen das stärkste Team
der 2. Bundesliga, den SC Potsdam, nach über zwei spannenden Spielstunden mit einem 3:2.
Die RWTH-Mitarbeiterin Bettina Rollersbroich spielt seit
26 Jahren Volleyball. Als Jugendliche wurde sie zusammen
mit ihrer Zwillingsschwester zu einer Sichtung eingeladen.
Beide bekamen eine intensive Förderung angeboten, doch
die Eltern wollten keine so frühe Fixierung ihre Töchter auf
den Leistungssport, was diese mittlerweile gut nachvollziehen
können. Später gab ihre Schwester nach einer Verletzung
das Volleyballspiel auf, Bettina Rollersbroich schrieb sich
1989 an der Sporthochschule in Köln ein.
Studium der öffentlichen Verwaltung
Nach ihrem Studienabschluss kamen der Diplom-Sportlehrerin
allerdings Zweifel, ob es eine gute Idee war, das Hobby zum
Beruf zu machen und legte mit einem zweiten Studium an
der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln nach.
So qualifiziert kam sie im September 1997 an die RWTH, wo
sie zunächst in der Zentralen Hochschulverwaltung in der
Abteilung für Akademische Angelegenheiten arbeitete.
Vier Jahre später übernahm Rollersbroich im Fachbereich
Wirtschaftswissenschaften die neu eingerichtete Stelle der
persönlichen Referentin des Dekans. Im Rahmen dieser
Tätigkeit begleitet sie beispielsweise Berufungs-, Habilitations- und Promotionsverfahren oder betreut die Sitzungen
des Fachbereichsrates. Auch die Überwachung der Haushaltsmittel des Dekanats und die Beobachtung der Stellensituation im Fachbereich gehören zu ihrem Aufgabenkatalog.
Sie koordiniert die Stundenpläne und achtet darauf, dass es
keine Überschneidungen von wichtigen Fächern gibt und
die erforderlichen Räume zur Verfügung stehen. Komplex
wird der Tätigkeitsbereich auch dadurch, dass einzelne Disziplinen der Wirtschaftswissenschaften von Studierenden anderer Fakultäten als Nebenfach gewählt werden können.
Der Fachbereich 8 ist der erste in der Hochschule, der eine
solche Stelle eingerichtet hat. Im Gegensatz zu den wechselnden, gewählten Dekanatsleitungen ist hier für personelle
Kontinuität gesorgt, die unmittelbare Ansprechpartnerin
kann den jeweiligen Dekan mit Hintergrundwissen und
Sachverstand unterstützen.
Seit 26 Jahren aktiv im Volleyball
Die Position von Bettina Rollersbroich auf dem Spielfeld ist
eine ähnliche. Die 38-Jährige agiert als Libera auf den hinteren Positionen. Dort kann sie mit viel Übersicht ihre Erfahrungen einbringen, Tipps geben und nach Rücksprache mit
dem Trainer die Taktik dem Gegner oder dem Spielverlauf
anpassen. Außerdem würden ihre Rückenprobleme den
kräftezehrenden Job am Netz nicht mehr zulassen. „Das ist
kein Wunder nach 26 Jahren springen”, stellt Bettina Rollersbroich fest. Sie ist eine der ältesten Spielerinnen in der
zweiten Liga, gehört mit einer Körpergröße von 1,74 Meter
eher zu den kleineren und ist dennoch eine wichtige Größe
Referentin des Dekans und Libera der Alemannia –
Bettina Rollersbroich vor dem Mannschaftswagen.
Foto: Peter Winandy
Mit viel Taktik im Büro
und in der Bundesliga
in ihrer Mannschaft. Dazu trägt neben der sportlichen Leistung auch ihre ungebrochene Begeisterung für den Sport
bei, für den sie immer noch jede Woche dreimal abends zum
Training fährt und ihre Wochenenden in Mannschaftsbussen
und Sporthallen verbringt. Gerade die langen Fahrten zu
den Spielen kosten Kraft und zerren bei den jüngeren Kolleginnen schon einmal an den Nerven: „Man darf sich das bei
einem Spiel nicht anmerken lassen. Dass mir das meist gelingt, liegt weniger an meinem Alter als an meinem eher
ruhigen Naturell.”
Für die Zeit nach ihrer Aktivenlaufbahn hat Bettina Rollersbroich bereits vorgesorgt und seit ihrem Studium in Köln einen gültigen B-Trainerschein in der Tasche. Als Hobbyspielerin wird man sie jedenfalls nicht erleben: „in unteren Klas-
sen Volleyball zu spielen, kann ich mir nicht vorstellen –
entweder richtig oder gar nicht.” Seit über einem Jahr macht
übrigens ein Bus der ASEAG darauf aufmerksam, dass der
Verein in der Soers nicht nur exzellente Fußballer hat. Auf
dem Gelenkbus prangt das Foto des kompletten VolleyballDamenteams. Und über mangelnde Fantreue brauchen sich
die Alemannia-Ladies auch nicht zu beklagen – ihre Spiele in
Aachen in der Bergischen Gasse sind bundesweit bekannt
für ihre Zuschauerrekorde. Denn zu Hause sind die Alemannen
eben immer schwer zu schlagen.
Sabine Busse
Führung
durch die
ReiffSammlung
Zur ersten Führung durch die fast hundertjährige Sammlung
von Franz Reiff lud Ende März das Projektseminar „Reiff”
des Instituts für Kunstgeschichte ein. Dieses wurde von Institutsleiter Professor Dr. Alexander Markschies sowie seiner
Mitarbeiterin Dr. Martina Dlugaiczyk initiiert. Ziel ist, den
Nachlass von Reiff zu rekonstruieren, zu inventarisieren und
zu restaurieren.
Fast ein halbes Jahrhundert ist es her, dass die Gemälde
und Plastiken aus dem früheren Besitz des Aachener Professors
für Figuren- und Landschaftszeichnen zum letzten Mal einer
breiten Öffentlichkeit zugänglich waren. Da sie teilweise in
RWTH-Arbeitsräumen untergebracht sind, musste die Teilnehmerzahl beschränkt werden. Die Studentinnen Katharina
Frank, Elisabeth Ganz, Nora Karbach und Anna Steffens
zeigten den begeisterten Besuchern unter anderem Kopien
von Gemälden so bedeutender Künstler wie Dürer, Rembrandt, Rubens und Murillo sowie Abgüsse der Fließtafeln
des Parthenon-Tempels in Athen oder die Kohlezeichnung
eines Studenten von Reiff nach einem Original von Andreas
Achenbach.
Zu ihrer Blütezeit vor dem Zweiten Weltkrieg umfasste
die Sammlung 200 Originalkopien alter Meister. Auf die
Frage der Besucher, was Kopien überhaupt wertvoll mache,
antworteten die Studentinnen, dass Reiff die Gemälde ursprünglich zur Veranschaulichung bestimmter Maltechniken
und zur Schulung des ästhetischen Empfindens erworben
habe. „Dabei können die Kopien oft als eigenständige
Kunstwerke betrachtet werden, da der Kopist häufig seine
individuelle Kreativität mit einfließen ließ, wodurch die
Werke an Wert gewinnen.” Zudem könne eine gute Kopie
bei der Restauration des Originals von größtem Wert sein,
vor allem wenn das Original beschädigt oder zerstört ist.
„Wir wollen die Aachener mit der Sammlung vertraut
machen, erst wenn man diese kennt und um ihre Besonderheit weiß, wird das Projekt unterstützt”, so Seminarleiterin
Martina Dlugaiczyk. Denn nur mit finanzieller Hilfe können
die Kunstschätze weiter restauriert und zugänglich gemacht
werden.
Anmeldungen zu Führungen sind wochentags von
9 bis 12 Uhr unter 0241/80-950 69 möglich.
Weitere Infos: www.reiff-museum.rwth-aachen.de
cob
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Studierende der Kunstgeschichte erläutern Besuchern
die Sixtinische Madonna des Kopisten Ludwig Sturm.
Foto: Peter Winandy
Impressum
Herausgeber im Auftrag
des Rektors:
Pressestelle der RWTH Aachen
Templergraben 55
52056 Aachen
Telefon 02 41/80-9 43 26
Telefax 02 41/80-9 23 24
[email protected]
www.rwth-aachen.de
Redaktion:
Renate Kinny (ky)
Verantwortlich:
Toni Wimmer
Erscheinungsweise:
Ständige Mitarbeit:
Viermal jährlich.
Sabine Busse
Angelika Hamacher Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck,
Thomas von Salzen
auch auszugsweise,
Peter Winandy
nur mit Genehmigung
der Redaktion.
Art direction:
Klaus Endrikat
DTP, Reinzeichnung:
ZAHRENdesign
ISSN 1864-5941
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Michael Jacobs
MD, PhD Michael Jacobs ist seit März 2007 Universitätsprofessor für das Fach Gefäßchirurgie in der Medizinischen
Fakultät der RWTH und zugleich Direktor der Klinik für
Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Aachen. Er übt die
Professur in Teilzeit mit 25 Prozent aus und ist hauptberuflich
Professor an der Universität Maastricht.
geboren 11. April 1957 in den Niederlanden
Ausbildung
1976 bis 1982 Medizinstudium an der University of Limburg, Maastricht
1982 Promotion
1982 bis 1984 PhD-Student, Department of Physiology,
University of Limburg, Maastricht
1985 PhD Thesis, Faculty of Medicine, ebda
NeueProfessoren
Beruflicher
Werdegang
1984 bis 1989 Allgemeinchirurgische Ausbildung, Maastricht
1989 bis 1990 Herz-Thoraxchirurgische Ausbildung,
Texas Heart Institute, Housten
1990 bis 1994 Wissenschaftlicher Angestellter der Dutch Heart Foundation
1993 bis 2000 Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie im
Universitätsklinikum Amsterdam, Niederlande
seit 2000 Direktor des Chirurgischen Departements des
Universitätsklinikums Maastricht
2003 bis 2005 Direktor der Herz- und Thoraxchirurgischen Klinik
des Universitätsklinikums Maastricht
seit 10/2005 Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie
des Universitätsklinikums Aachen
Persönliches
Freizeit Golf, Fahrrad fahren und das Leben genießen
Probleme sind da, um sie zu lösen.
Carmella Pfaffenbach
Dr. phil. Carmella Pfaffenbach ist seit März 2007 Universitätsprofessorin für das Fach Kulturgeographie in der Fakultät für
Georessourcen und Materialtechnik der RWTH. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Auswirkungen des demographischen Wandels, Migrations- und Transformationsforschung.
geboren 12. Januar 1963 in Aschaffenburg
Ausbildung
1984 bis 1990 Studium der Geographie, Islamwissenschaften und Soziologie
an der Universität Erlangen-Nürnberg mit Abschluss Magister
Artium
1993 Promotion an der Philosophischen Fakultät II der Universität
Erlangen-Nürnberg
2001 Habilitation im Fach Wirtschafts- und Sozialgeographie an
der Universität Bayreuth
Beruflicher
Werdegang
1994 bis 2007 Wissenschaftliche (Ober-) Assistentin am Geographischen
Institut der TU München und am Lehrstuhl für Stadtgeographie
der Universität Bayreuth
2001 Gastprofessorin an der Universität Rabat/Marokko
2003 bis 2005 Vertretung der Professur für Regionale Geographie
an der Universität München
2006/2007 Gastprofessorin am Institut für Geographie und
Regionalforschung der Universität Wien
Persönliches
Familie langjähriger Lebensgefährte: Dr. Andreas Stützer
Freizeit Lesen, Theater, Kino, Wandern, Skilaufen, Reisen
„Mich erstaunen Leute, die das Universum begreifen wollen, wo es schwierig genug ist,
in Aachen zurechtzukommen.”(frei nach Woody Allen)
Fo
Frank Thomas Piller
Dr. rer. pol. Frank Thomas Piller ist seit März 2007 Universitätsprofessor für das Fach Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt
Technologie und Innovationsmanagement in der Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften der RWTH. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Gestaltung kundenzentrierter Innovationsund Wertschöpfungsprozesse sowie dem Management diskontinuierlicher Innovation.
geboren 18. März 1969 in München
Ausbildung
1989 bis 1994 Studium der Betriebswirtschaftslehre an der
Julius-Maximilians-Universität Würzburg,
Abschluss Diplom-Kaufmann
1999 Promotion zum Dr. rer. pol. an der Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften, Würzburg
2005 Habilitation im Fach Betriebswirtschaftslehre an
der TU München
Beruflicher
Werdegang
1995 bis 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für
Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre
der Universität Würzburg
1999 bis 2004 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für BWL –
Information, Organisation und Management der TU München
2001 bis 2004 Visiting Professor an der Hong Kong University of Science and
Technology (HKUST)
2005 bis 2007 Research Fellow an der MIT Sloan School of Management,
Massachusetts Institute of Technology
Persönliches
Familie verheiratet mit Dr. Andrea Zehetner, Patentanwältin in
der chemischen Industrie
Freizeit Zeitungslesen, Menschen treffen, leckere Dinge essen
und trinken, Reisen
Spuren hinterlassen.
Winandy
Fotos:Fotos:
Peter Peter
Winandy
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Norbert Wagner
Dr. med. Norbert Wagner ist seit Februar 2007 Universitätsprofessor für das Fach Allgemeine Pädiatrie in der Medizinischen Fakultät der RWTH. Er wurde zugleich Direktor der
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin – ehemals Kinderklinik –
des Universitätsklinikums Aachen.
geboren 12. Mai 1959 in Grevenbroich
Ausbildung
1978 bis 1985 Studium der Humanmedizin an der
LMU München, RWTH Aachen und der Universität Bonn
1985 Approbation als Arzt
1986 Promotion in Bonn
1991 Facharzt für Kinderheilkunde; mit Einführung der neuen
WBO (2005) Ankerkennung der Schwerpunkte KinderHämatologie- und Onkologie sowie der Zusatzweiterbildungen Kinder-Gastroenterologie und Kinder-Rheumatologie
1996 Habilitation in Bonn
Beruflicher
Werdegang
1985 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universitätsklinik Bochum
1986 bis 1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter
der Universitätskinderklinik Bonn
1991 bis 1993 Research Fellow, Harvard Medical School, Boston
1993 bis 1996 Stipendiat des Deutschen Krebsforschungszentrums,
Universität zu Köln
1996 bis 2000 Oberarzt im Zentrum für Kinderheilkunde
der Universität Bonn
2000 bis 2007 Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,
Klinikum Dortmund
„Das Beste –
Wenn dir´s in Kopf und Herzen schwirrt,
Was willst du Bessres haben?
Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt,
der lasse sich begraben.”
Persönliches
Familie verheiratet, 2 Kinder
(J.W. Goethe)
Christopher Wiebusch
Dr. rer. nat. Christopher Wiebusch ist seit Juli 2006 Universitätsprofessor für das Fach Experimentalphysik in der Fakultät für
Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der RWTH.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen TeilchenAstrophysik, der Neutrinophysik und der Erforschung der kosmischen Strahlung. Ein Schwerpunkt ist der Bau des NeutrinoTeleskops IceCube in der Antarktis und der Erforschung der hochenergetischen Prozesse im Universum.
geboren 10. Juni 1966 in Bonn
Ausbildung
1985 bis 1993 Studium der Physik an der RWTH Aachen
mit Abschluss Diplom-Physiker. Studienaufenthalt (1992)
an der Universität Hawaii
1993 Diplom in Physik, Nebenfach Astronomie
1996 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Fakultät für Mathematik,
Informatik und Naturwissenschaften der RWTH Aachen.
Stipendium der Claussen Stiftung im Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft. Forschungsaufenthalte an der
Universität Kiel (1994) und der Universität Hawaii (1994);
Forschungsexpedition am Baikalsee (1995)
Beruflicher
Werdegang
1996 bis 2001 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen ElektronenSynchrotron (DESY) in Zeuthen bei Berlin.
Forschungsexpeditionen in die Antarktis (1997 und 1999)
2001 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Humboldt Universität zu Berlin
2001 bis 2003 Fellowship am Europäischen Kernforschungszentrum (CERN)
in Genf (Schweiz)
2003 bis 2006 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für
Teilchen-Astrophysik an der Bergischen Universität Wuppertal
st,
„Zwei Dinge sind unendlich:
das Universum und die menschliche
Dummheit. Beim Universum bin ich mir
noch nicht ganz sicher.”
Persönliches
Familie verheiratet mit Jutta Wiebusch, Vater von Felix (7 Jahre)
Freizeit Zeit für die Familie, Musik, Wandern und Fahrradfahren,
ein gutes Buch, Politik, Spaß an Wissenschaft und Technik
(Albert Einstein)
Fotos: Peter Winandy
Erste Hilfe im PC-Pool
Anfang des Jahres hat das Rechen- und Kommunikationszentrum (RZ) in Kooperation mit der Hochschulbibliothek
(BTH) den PC-Pool für Studierende ausgebaut. Er bietet
jetzt insgesamt 80 Arbeitsplätze, die sich auf den Seffenter
Weg 23 und zudem auf den Templergraben 61 verteilen.
Die Studierenden können an beiden Standorten auf die gleichen Daten zugreifen und unter einheitlichen Bedingungen
arbeiten. Die Ausweitung dieses Angebotes konnte auch mit
Hilfe der Beiträge der Studierenden finanziert werden. Das
Helpdesk des Rechen- und Kommunikationszentrums hilft
Studierenden beispielsweise bei Problemen mit der Freischaltung der Benutzerverwaltung oder bei sonstigen Fragen
rund um die Dienste des Rechenzentrums. Im PC-Pool in
der Bibliothek ist jetzt ebenfalls während der Öffnungszeiten
ein Mitarbeiter des Helpdesk anwesend. Hier ist auch der
25-Jährige Markus Schauen als studentische Hilfskraft tätig.
An den 40 Computerarbeitsplätzen können Studierende im
Internet recherchieren, mit dem Campus-System ihr Studium
organisieren oder E-Mails bearbeiten. Jeder kann sein eigenes Benutzerprofil so einrichten, dass ihm die auf seinem
Laufwerk abgelegten Daten wie Mails oder Linkfavoriten auf
jedem Rechner der beiden PC-Pools zur Verfügung stehen.
Damit alles möglichst reibungslos funktioniert, stehen ihnen
studentische Hilfskräfte wie Markus Schauen zur Seite, die
als eine Art qualifizierte Aufsicht jederzeit ansprechbar sind.
Dafür hat der Maschinenbaustudent an einer Fortbildung
teilgenommen. „Ich erfuhr damals in der Fachschaft, dass
das Rechenzentrum Mitarbeiter sucht. Die Bewerber müssen
dafür nicht Informatik studieren, da es hier ja nicht um Programmierarbeiten geht.”
Dipl.-Inform. Guido Bunsen, Leiter Informationsdienste
im Rechenzentrum, erläutert das Profil der studentischen
Hilfskräfte des Helpdesk: „Die Aufgaben erfordern unter an-
derem Selbstständigkeit, Verantwortungsgefühl sowie eine
gute Auffassungsgabe und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge erklären zu können.” Zusätzlich sollte man Geduld mitbringen, denn oft werden ähnliche Fragen gestellt. „Die meisten haben ihr Campus-Passwort vergessen oder brauchen
Tipps, wie sie mit ihrem Laptop ins WLAN-Netz der Hochschule kommen”, berichtet Markus Schauen. Häufig wenden
sich die Besucher des PC-Pools auch mit Konfigurationsproblemen an ihn oder brauchen Informationen, wie man an Software kommt. Die Hochschule ist 2004 dem „MSDN Academic
Alliance” Netzwerk (MSDNAA) beigetreten und kann Studierenden wie Mitarbeitern Betriebssysteme oder Entwicklungsumgebungen kostenlos zur Verfügung stellen, die auf diesem
Wege auch regelmäßig per Update aktualisiert werden. Das
und ein ebenfalls gratis zu bekommendes Antiviren-Programm
sorgen für „saubere” Rechner im großen Hochschulnetz. Computer mit Viren werden vom System erkannt und verlieren die
Zugangsberechtigung. In diesem Fall können sich die Studierenden an das Helpdesk wenden, das selbst bei Problemen mit
dem heimischen Computer hilft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworten dann Hilferufe per E-Mail, geben am Telefon Auskunft oder suchen kompetente Ansprechpartner unter
den Kollegen bei speziellen Fragenstellungen.
Da die Öffnungszeiten des PC-Pools in der Bibliothek im
März verlängert wurden, wurde das Helpdesk-Team personell
verstärkt: Insgesamt 15 Studierende kümmern sich jetzt im
Schichtbetrieb um die Fragen ihrer Kommilitonen, die sich
hauptsächlich um WLAN, E-Mails, der Benutzerverwaltung
Identity Management (TIM), CampusOffice, Virenschutz oder
verlorene Passwörter drehen.
bus
7
Der PC-Pool
in der Zentralbibliothek
ist an Wochentagen von
8 bis 16.30 Uhr und
mittwochs bis 18.30 Uhr,
im Rechenzentrum
von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
Zu diesen Zeiten
steht das Helpdeskpersonal
zur Verfügung.
http://www.rz.rwthaachen.de/rz-helpdesk
oder Telefon 80-24680.
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24.04.2007
9:09 Uhr
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Sie wurde von NRW-Schulministerin Barbara Sommer
für ihr Experiment ausgezeichnet – Petra Hüttermann mit
Professor Johannes Bohrmann (links) und Martin Wüller.
Foto: Peter Winandy
für Innovationen. Ob Fensterscheiben, Fassadenfarbe oder
Tischdecken: Viele industrielle Produkte haben heutzutage
präparierte Oberflächen, die Regentropfen oder Kaffeeflecken „abwehren”.
Auch das Experiment der Preisträgerin hat diesen bionischen Ansatz. „Wenn es gelänge, Oberflächen zu entwickeln,
auf denen sich Ameisen, Kakerlaken und andere Tiere nicht
festhalten können, wäre dies eine gute Form der Insektenabwehr”, erklärt die angehende Lehrerin. „Zugänge zu
Wohnungen könnten mit diesen Materialien gestaltet werden, um Insekten ganz ohne Insektizide fernzuhalten.” Eine
beruhigende Vorstellung: Ameisenstraßen durch die Küche
würden der Vergangenheit angehören. Und auch so mancher Spinnenphobiker wäre seine Sorgen los. Bei dem Versuchsaufbau stehen die Haftorgane der Ameisen und Stabheuschrecken im Mittelpunkt des Interesses. Die Insekten
besitzen kleine Krallen, um sich auf rauem Untergrund bewegen zu können. Alternativ sind sie zudem mit so genannten Haftlappen ausgestattet, die auf glattem Boden zum
Einsatz kommen. Um beide Haftorgane zu untersuchen,
wählte die Biologie- und Englischstudentin sowohl glatte als
auch unterschiedlich raue Oberflächen.
Heuschrecken fahren Karussell
Auf diese Biologiestunden können sich Schülerinnen und
Schüler freuen: Sie lernen ein Karussell für Ameisen und
Stabheuschrecken kennen. Dennoch hat der Versuchsaufbau
aus dem Aluminiumkoffer von Petra Hüttermann einen
ernsthaften Forschungshintergrund. Die angehende Biologielehrerin interessiert, wie gut sich Insekten auf unterschiedlichen Oberflächen halten. Um dieses Thema in Gymnasien und Gesamtschulen anschaulich zu machen, hat sie
Compactdiscs mit verschiedenen Materialien beklebt, die auf
einer senkrecht installierten Bohrmaschine bei unterschiedlichen Drehmomenten „abgespielt” werden. Deutlich werden soll, wie sich Ameisen auf feinem Papier verhalten, oder
ob die glatte CD-Fläche wirklich eine rutschige Angelegenheit ist. Ein preiswürdiges Experiment, das Schülern auf spielerisch-experimentelle Weise Wissen vermittelt, befand auch
die ExaMedia-Jury. Sie prämierte die fachdidaktische Staatsexamensarbeit von Hüttermann beim NRW-Landeswettbe-
werb mit dem ersten Preis und 1.500 Euro. Überreicht wurde die Auszeichnung auf der Fachmesse „Didacta” von
NRW-Bildungsministerin Barbara Sommer.
Petra Hüttermann bringt Bionik in die Schule
„Bionik im Unterricht: Entwicklung eines Schulexperiments
zur Interaktion von Tieren und Oberflächen” – so lautet der
offizielle Titel der – im zweifachen Sinne – ausgezeichneten
Arbeit. Bionik bedeutet Lernen von der Natur. Hierbei nutzen
Wissenschaftler natürliche Phänomene als Ideengeber, um
deren Prinzipien bei technischen Anwendungen einzusetzen.
George de Mestral entwickelte beispielsweise vor rund 50
Jahren den Klettverschluss, indem er die Struktur der Klettfrüchte nachahmte. Auch die Lotuspflanze war bereits Vorbild für bionische Entwicklungen. Die Tatsache, dass von
einem Lotusblatt Wasser abperlt und dabei praktisch alle
Verschmutzungen mitnimmt, diente mehrfach als Anregung
Familie half beim Versuchsaufbau
Beim Aufbau der Versuchsanordnung bekam Hüttermann
familiäre Unterstützung: Vater Robert ist Elektriker und half,
die Lichtschranken und anderes zu installieren. Die Drehzahlregler wurden von Ehemann und RWTH-Alumnus Alexander Knorre gelötet. Denn um die Zentrifugalkraft abschließend berechnen zu können, bei der die Insekten von der
CD fallen, wird die Drehgeschwindigkeit der Scheibe mit Hilfe
einer Lichtschranke und einem digitalen Stroboskop gemessen.
Dabei zeigte sich, dass sowohl die Ameisen als auch die
Stabheuschrecken auf feinstem Schmirgelpapier die größten
Haftungsprobleme haben.
„Beim Körnungsgrad 4.000 können sich die Krallen nicht
gut verhaken. Außerdem greifen die Haftlappen nicht”, erläutert Professor Johannes Bohrmann das Ergebnis. Der
Wissenschaftler leitet am Institut für Biologie II die Abteilung
Zoologie und Humanbiologie, die unter anderem für die
Aus- und Weiterbildung von Biologielehrerinnen und -lehrern zuständig ist. Der Freiburger freut sich, dass die Lehramtsstudentin zu Ehren gekommen ist. Er plant, gemeinsam
mit dem an die Hochschule abgeordneten Lehrer und Oberstudienrat Martin Wüller, einen ganzen „Bausatz” aachenspezifischer Experimente zusammenzustellen: „Wir möchten
wissenschaftliche Versuchsanordnungen in angepasster
Form aus der RWTH in die Schulen transportieren.” Nur
wenn Bildung erlebbar sei, werden sich Schülerinnen und
Schüler begeistern, so der Biologieexperte.
Ilse Trautwein
Studienbeiträge FAIR verteilen
Wie man Mittel fair verteilt – so titelte die Deutsche Universitätszeitung (DUZ) im März und
verwies im Zusammenhang mit der Erhebung von Studienbeiträgen beispielhaft auf das klare
Mittelverteilungssystem der RWTH: Eine Kommission mit Mitgliedern aus allen Gruppen – Professoren, wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter sowie Studierende – wurde
hier eingerichtet, die das Verfahren der Mittelvergabe erarbeitete.
Die im Gesetz festgelegte Verwendung der Mittel - zweckgebunden für die Verbesserung
von Lehre und Studienbedingungen – wird an der Aachener Hochschule aber nicht nur durch
die Mitgestaltung seitens der Studierenden gewährleistet. Unter dem Motto „Der Benefit muss
sichtbar sein” soll zudem absolute Transparenz gegeben sein. Dem dienen RWTH-Internetseiten mit Übersichten aller über die Studienbeiträge finanzierten Maßnahmen sowie den Vergabeund Kontrollverfahren der Fachbereiche. Ein erheblicher Anteil der Studienbeiträge, die an die
Fachbereiche fließen, wird beispielsweise in die Betreuung und Beratung der Studierenden investiert. Dies geschieht durch Kleingruppenübungen, Mentorenprogramme, Coaching, Praktikums- und Übungsbetreuung, Hausaufgabenkorrekturen, Repetitorien sowie Schulung der Tutoren, die Studierenden betreue. Sachmittel werden unter anderem für Lehrbücher, Zeitschrif-
8
ten, Software, Lizenzen, Datenbanken oder Skripte eingesetzt. Die Öffnungszeiten und Ausstattungen von CIP-Pools wurden erweitert, ebenso Praktikums- und Übungsausstattungen
verstärkt.
In der Medizinischen Fakultät fließt beispielsweise rund die Hälfte des Geldes in ein Projekt
namens AIXTRA. Dieses Kürzel steht für Aachener Interdisziplinäres Trainingszentrum für medizinische Ausbildung. Bei einem der bereits laufenden Angebote werden ärztliche Fertigkeiten
wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung, die chirurgische Wundversorgung oder das Blutabnehmen geübt. Insge-samt 25 Prozent der Mittel setzt die Hochschule zentral für übergreifende
Maßnahmen wie Bibliotheks- und Hörsaalausstattungen ein. Für das Jahr 2007 – Sommersemester 2007 und Wintersemester 2007/2008 – wird die RWTH etwa 19 Millionen Euro verausgaben.
Infos über die Verwendung der Studienbeiträgen sind unter der Internetadresse
www.rwth-aachen.de/zentral/dez6_studienbeitraege_index.htm zu finden. Informationen zu Studienbeiträgen geben auch das Studierendensekretariat oder der AStA der RWTH.
ky
SCHLAGLICHTER
Zweite Runde der Exzellenzinitiative
Die RWTH hat im April in der zweiten
Runde der Exzellenzinitiative Langanträge
für die drei befürworteten Antragsskizzen
abgegeben. Beantragt werden in der ersten
Förderlinie die Graduiertenschule „Bonn
Aachen International Graduate School of
Applied Informatics” (BITGRAD), in der
zweiten Förderlinie das Exzellenzcluster
„Tailor-Made Fuels from Biomass” und in
der dritten Förderlinie das Zukunftskonzept
„RWTH 2020: Meeting Global Challenges”. Über deren Förderung wird nach weiteren Begutachtungen im Sommer der
gemeinsame Bewilligungsausschuss für die
Exzellenzinitiative am 19. Oktober entscheiden. Die DFG und der Wissenschaftsrat gehen davon aus, dass dieses Förderprogramm entscheidend dazu beitragen
wird, die deutsche Hochschullandschaft
nach Qualitätsgesichtspunkten voranzubringen.
Personalvertretung
Ende Februar hat die Landesregierung eine
Reform des Landespersonalvertretungsgesetzes beschlossen. Der Personalrat der Stadt
Aachen und der Personalrat der RWTH, die
insgesamt rund 10.000 Beschäftigte vertreten, haben in einer Resolution an Ministerpräsident Rüttgers gegen eine Einschränkung der Mitbestimmungsrechte protestiert. Dies sei vor allem bei Umsetzungen,
befristeten Arbeitsverhältnissen, Kündigungen sowie Technikeinsatz und Privatisierungen der Fall.
Den Personalvertretungen seien mit
dem neuen TVöD und TV-L andererseits
mehr Verantwortung in tarifpolitischen Fragen übertragen worden. Aber nur starke
und qualifizierte Personalräte könnten im
Sinne einer modernen, dienstleistungsorientierten Verwaltung gemeinsam mit den
Verwaltungsspitzen und Hochschulleitungen
etwas bewegen.
RWTHedition
Die RWTH und der Springer-Verlag haben
eine Kooperation zur Veröffentlichung herausragender Werke aus der Aachener Hochschule geschlossen. Mit der RWTHedition
wollen die beiden Partner die gute Zusammenarbeit bei der Verbreitung und Zukunftssicherung von Forschungsleistungen fortsetzen. Durch die RWTHedition sollen die
Forschungsergebnisse der Aachener Hochschule weltweit besser sichtbar und nachhaltig verfügbar werden.
DAAD-Preis an Studentin aus Kamerun
In diesem Jahr wurde Christelle Mboo
Piantsop mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet. Er wird an Studierende mit besonderen
akademischen Leistungen und gesellschaftlich-interkulturellem Engagement verliehen.
Die aus Kamerun stammende Preisträgerin
studiert Elektrotechnik und ist in der Vertretung der ausländischen und staatenlosen
Studierenden aktiv. Sie leistet sie bereits seit
zwei Jahren ehrenamtliche Beratung, hilft
neuen Kommilitonen bei alltäglichen Problemen, organisiert Nachhilfe in Deutsch als
Fremdsprache ebenso wie kulturelle Veranstaltungen.
Ein Geschenk aus dem Oman
Anlässlich der Institutionaliserung der
Oman-German University of Technology
(OGTech) in Muscat kamen kürzlich Sheikh
Abdullah bin Mohamed Al-Salmi und sein
engster Mitarbeiterstab an die RWTH. In
Aachen tagten erstmalig das Board of
Directors und das Board of Governors der
zukünftigen Technischen Hochschule im
Oman. Im Gefolge hatte der Religionsminister des Sultanats Oman einen Reiter auf
einem Dromedar aus Bronze, beide fast in
Lebensgröße. Die Skulptur wurde Rektor
Burkhard Rauhut als Gastgeschenk überreicht und im Kármán-Forum aufgestellt
wurde.
„Wer wird Ingenieur?”
So lautet der Titel des Quiz an der RWTH,
das im letzten Wintersemester zum dritten
Mal statt fand. Die Veranstaltung im wieder vollbesetzten Fo1 des Kármán-Auditoriums ist nur eines von mehreren Lehrangeboten, bei denen Professor Jörg Feldhusen
und seine Mitarbeiter didaktisch bemerkenswerte Wege gehen. Für besonders gut vorbereitete Vorlesungen mit abgestimmten
Übungen, die ausgezeichnete und kompetente Betreuung der Studierenden, die Behandlung aktueller Fragestellungen in Teams
sowie Angebote im E-Learning-Portal der
Hochschule wurde der Lehrstuhl für Allgemeine Konstruktionstechnik des Maschinenbaus mit dem Lehrpreis der RWTH ausgezeichnet. Er ist mit 5.500 Euro dotiert,
das Preisgeld wird in vollem Umfang wieder in die Lehre und Forschung investiert.
Forscher spüren Herzinfarktverursacher auf
Kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sind weltweit Todesursache Nummer eins. Etwa die Hälfte aller
Sterbefälle lassen sich auf Verengungen der
Gefäße mit anschließenden Verschlüssen oder
Thrombosen der Arterien zurückführen. Die
neue DFG-Forschergruppe „Chemokine und
Adhäsionsmoleküle in der kardiovaskulären
Pathogenese” um den Mediziner Christian
Weber geht den Ursachen dieser Gefäßverschlüsse auf den Grund. Der 39-Jährige ist
RWTH-Professor für das Fach Kardiovaskuläre
Molekularbiologie und Direktor des gleichnamigen Instituts des Universitätsklinikums
Aachen.
Beste Staatsexamensarbeit
Christina Roeckerath, Doktorandin am Lehrstuhl A für Mathematik und angehende Lehrerin für Mathematik und Informatik, hat auf
der diesjährigen Studierendenkonferenz in
Berlin den ersten Preis der Konferenz Mathematischer Fachbereiche erhalten. Ihre fachdidaktische Arbeit mit dem Titel „Simulation
und Analyse chemischer Reaktionen auf der
Basis eines einfachen Konzeptmodells” wurde
als beste deutsche Staatsexamensarbeit in
Mathematik ausgezeichnet. Die Arbeit, die
gemeinsam von Professor Aloys Krieg und
dem an die RWTH abgeordneten Lehrer Dr.
Bernd Gotzen betreut wurde, ist interdisziplinär angelegt und enthält Komponenten
aus Mathematik, Informatik und Chemie.
Kurienkardinal zu Gast
In Zusammenarbeit mit dem Missionswissenschaftlichen Institut von missio Aachen ist es
dem Institut für Katholische Theologie gelungen, Kurienkardinal Walter Kasper als Referenten zum Thema „Chancen und Probleme
der Ökumene und der Weitergabe des Glaubens in Europa heute” zu gewinnen. Der Kurienkardinal nimmt innerhalb des Leitungsgremiums der römisch-katholischen Kirche in Rom
zentrale Ämter wahr, die mit denen von Ministern weltlicher Regierungen vergleichbar sind.
Der öffentliche Vortrag mit anschließender
Aussprache findet am 4. Juni 2007 zwischen
17.30 und 19 Uhr im Hörsaal Fo2 des KármánAuditoriums statt.
Renate Kinny